z.... 8 II. E. Blatt zu Wr. 70 105 eve Ke. Welchen Beruf ergreiſt der Mittelſchüler: Von zuſtändiger Stelle werden uns nachſtehende Zeilen zur Verfügung geſtellt, denen wir in An⸗ betracht der Tatſache, daß viele Hunderte von Mittelſchülern jetzt vor der Berufswahl ſtehen, gerne Raum gewähren. Die Schriftleitung. Ehe ſich der junge Mann für einen beſtimmten Beruf entschließt, muß er die Zeit, in der wir leben, ihrer ganzen Größe nach begreifen, Ein verlorener Krieg, 15jährige kul⸗ turelle Fremdherrſchaft, Mechaniſierung und Entwertung des ſchaffenden Menſchen ſchufen nach qualvollem Ringen den neuen, eiſenharten deutſchen Typ: die Führernatur. Wer Großes erreichen will, darf nicht nach der Seite des geringſten Widerſtandes ausweichen. Ob ein akademi⸗ ſcher Beruf, die techniſche, kaufmänniſche oder Beamlenlauf⸗ bahn gewählt wird, immer kommt es darauf an, wie der Beruf ausgeübt wird. Heute wird vor allem Charakter und Ausdauer, Dienſt von der Pike auf, gefordert. Dieſe Vor⸗ aussetzungen können nur erfüllt werden, wenn wirklich Luſt und Liebe zu dem gewählten Beruf vorliegt, wenn die be⸗ treffende Irbeit den Ausübenden voll und ganz befriedigt. Bei der Wahl des Lebensberufes ſind alſo alle der Be⸗ tufsneigung fremden Motive auszuſchalten. Es darf vorder⸗ hand nicht gefragt werden: Welche geſellſchaftliche Stellung werde ich einnehmen? Wieviel verdiene ich? Was werden die Eltern, Verwandten, Bekannten ſagen? Kann ich den Stehkragen beibehalten oder kriege ich ſchmutzige Hände? Sonſt faßt der junge Mann nirgends Wurzel, kommt langſam unter die Räder und endet irgendwo als ver⸗ bitterter Außenſeiter. Ein gewiſſer Prozentſatz der fungen Unterſekun⸗ daner wird ſtudieren wollen. Bekanntlich ſoll künftig der Schule die Ausleſe, den AUniverſitätsdekanaten im Zu⸗ ſammenwirken mit der NS⸗Studentenſchaft die Prüfung des Zeugniſſes, der Führung während der Arbeitsdienſtzeit, der weltanſchaulichen Reife und politiſchen Zuverläſſigleit ſowie die letzte Entſcheidung über Aufnahme oder Ablehnung über⸗ laſſen werden. Nur wer nach eingehender Selbſtbefragung ſich zum Mediziner, Theologen, Naturwiſſenſchaftler, Juriſten, Volkswirt uſw. befähigt und berufen fühlt, dem iſt zu raten: Studiere und leiſte Außerordentliches! Angeſichts der Ueber⸗ füllung ſämtlicher akademiſcher Berufe iſt jedoch jeder Mittelmäßige davor zu warnen, das Studieren etwa aus Preſtigegründen ergreifen zu wollen; er wird früher oder ſpäter durch den Leiſtungsmenſchen von ſeiner Bahn verdrängt und auf totes Geleiſe geſchoben werden. Grundſätzlich kann Mittelſchülern mit mäßigen und ſchwachen Leiſtungen abgeraten werden, weiter die Schule zu beſuchen. Gute Schüler aber ſollen nur dann mit Oberſekundareife ausſcheiden, wenn ſie ſofort entſprechende gute Lehrſtellen erhalten. Die Berufsberatung wendet in dieſer Hinſicht jedem einzelnen Fall größte Beachtung zu, Sollten in dieſem Jahre durch die noch beſchränkte Auf⸗ nahmefähigkeit der Wirtſchaft geeignete Lehrſtellen nicht vor⸗ handen ſein, ſo können ſich die jungen Leute für die Reife vorbereiten, die für gewiſſe gehobene und höhere Berufe immer noch als Bedingung gefordert wird. Die Berufsberater der Arbeitsämter ſtehen zu jeder gewünſchten Auskunft gerne zur Verfügung. Verſäume es da⸗ her kein Vater und keine Mutter, den Sohn, der nun mit Oberſekundareife die Schule verlaſſen hat, zum Berufsberater 5 ſchicken, falls über ſeine fernere Zukunft noch nicht ent⸗ chieden iſt. Die große Luflſchutz⸗Vollübung Zum erſtenmal in Deutſchland ernſtfallmäßige Durchführung Berlin, 21. März. Vor den Augen des Reichsluftfahrtminiſters Göring und in Gegenwart zahlreicher führender Vertreter der Behör⸗ den, der Wehrmacht einſchließlich der Luftwaffe, der Polizei und der SA iſt in einem großen Wohnviertel des Luftſchutz⸗ abſchnittes Kreuzberg eine eiwa fünfſtündige Luftſchutzvoll⸗ übung des Sicherheits und Hilfsdienſtes und des Selbſt⸗ ſchutzes der Bevölkerung durchgeführt worden, die zum erſten Male in Deutschland ernſtfallmäßigen Charakter krug. Sie unterſchied ſich infolgedeſſen von den Uebungen in anderen Städten dadurch ſehr weſentlich, daß keinerlei unbefugte Zuſchauer auf den Straßen und an den Fenſtern geduldet wurden. Wie die Verdunkelungsaktion, ſo fand auch dieſe Uebung auf Anordnung des Reichsluftfahrtminiſters ſtatt. Außer der Polizei, der Feuerwehr und den Organen des Reichs⸗ luftſchutzbundes hatten ſich über 1000 Hilfskräfte der ver⸗ ſchiedenften Art ehrenamtlich zur Verfügung geſtellt. ein Polizeibeamter ſtellt neben einem Fliegerbomben⸗ Langue ein Warnungsſchild auf. Die 97555 Berliner Luftſ utzübung wurde von der Berliner Bevölkerung mit vorbildlicher Diſziplin durchgeführt. Als Annahme war zugrundegelegt, daß der Stadtteil Kreuzberg durch Bombengeſchwader angegriffen wird, die Brand- und Briſanz ſowie Kampfſtoffbomben abwarfen. Schon frühzeitig gab die große Uebung dieſem Stadt⸗ teil das Gepräge. Von 9 Uhr ab war durch eine äußere Ab⸗ ſperrkette der geſamte Fahrzeugverkehr umgeleitet worden. Punkt 10 Uhr traten die Großalarmgeräte in Tätigkeit und verkündeten den Beginn der Uebung. Die Luftſchutzhaus⸗ warte ſorgten eilends dafür, daß die Hausbewohner die Schutzräume aufſuchten. Die Straßen wurden geräumt, die Verkehrsmittel von den Fahrgäſten fluchtartig verlaſſen. Wer in dieſem Viertel nicht wohnte, ſuchte die Sammelſchutz⸗ räume auf. In kürzeſter Friſt lagen ſämtliche Straßen des Uebungsgebietes wie leergefegt da. Nur Polizeibeamte mit einem grauen Ueberzug auf dem Tſchako ſtanden an den Hauseingängen. Kein Fenſter blieb geöffnet. Da brauſt auch ſchon das unheilbringende„feind⸗ liche Geſchwader“ heran. Ohrenbetäubende Völlerſchüſſe markierten die Einſchläge. Verheerende Wirkungen zeigten ſich im Nu: Sprengtrichter, aufgeriſſenes Straßenpflaſter. brennende Häuſer— ſie waren durch rote Fähnchen am oberſten Stockwerk kenntlich—. vielfach Einſturzgefahr, markiert durch ſchwarze Flaggen, brennende Gasleitungen. Fieberhaft ſetzte die erſte Gegenwehr ein. Am Chamiſſo⸗Platz z. B. waren mehrere Häuſer von Brandbomben getroffen und haben Feuer gefangen. Ge⸗ waltige Rauchſchwaden, vorzüglich markiert, quollen aus dem Dachſtuhl. Die Hausfeuerwehr rückte an. Es zeigte ſich, daß ſtärkere Kräfte notwendig waren, und ſo mußte die Löſchgemeinſchaft, eine Vereinigung mehrerer Hausfeuer⸗ wehren, zur Unterſtützung herangezogen werden. Gelbe Fähnchen auf dem Straßenpflaſter deuteten auf Giftgaſe hin. Hier ſetzte die ſchwere Arbeit des Entgiftungskrupps ein. Mit einem Spreng- und einem Laſtwagen eilte er her⸗ bei. Die Männer waren vollkommen in einen hellgrauen Gummianzug gehüllt und mit Gasmasken ausgerüſtet. Die von Giftgas befallene Strecke wurde zunächſt mit Waſſer beſprengt, danach mit Chlorkalk beſtreut— diesmal war es Schlemmkreide—. Waſſer und Chlorkalk wurden dann mit Beſen zu einem Brei verrieben, der einige Zeit liegen bleibt und das Giftgas unwirkſam macht. Für Verwundete und Gaskranke war ine muſtergültig eingerichtete Luftſchutzrettungsſtelle eingerichtet, die die große Zahl von„Verletzten“ betreute. Um 13,30 Uhr erfolgte, wiederum durch Großalarmge⸗ räte, die„Entwarnung“. Nach einſtimmigem Urteil der Be⸗ teiligten hat ſich die Uebung in allen Teilen vorſchriftsmä⸗ ßig abgeſpielt. Der Fremdenverkehr im Jahre 1934 Der Fremdenverkehr in Baden zeigte im Jahre 1934 gegenüber dem Vorjahr einen erfreulichen Aufſchwung. In den 253 Bade⸗, Kur⸗ und ſonſtigen Fremdenverkehrs⸗ plätzen des Landes ſind während des Jahres 1 382 888 Fremde angekommen, das ſind 236 909 oder ein Fünftel (20,7 v. H.) mehr als im Jahre 1933. Unter dieſen Frem⸗ den waren 170007 Ausländer, die damit 12,3 v. H. aller Fremden ausmachen. Gegenüber dem Vorjahr hat ſich der Ausländerverkehr um 59,3 v. H. gehoben. Unter den Ausländern waren beſonders ſtark vertreten die Schweizer (41 641), die Holländer(31 425), die Engländer(28 262) und die Franzoſen(23 940). Noch deutlicher zeigt ſich die ſtarke Belebung des badi⸗ ſchen Fremdenverkehrs in der Zahl der auf die angekom⸗ menen Fremden entfallenden Uebernachtungen. Während im Jahre 1933 insgeſamt 4039 960 Fremdenübernachtun⸗ gen feſtgeſtellt worden waren, beläuft ſich dieſe Zahl im Jahre 1934 auf 5 129 906. Die Zunahme beträgt ſomit 1 089 946 Uebernachtungen oder 27,0 v. H. Durchſchnittlich entfielen im Jahre 1934 auf einen Fremden vier Ueber⸗ nachtungen. In den Heilbädern und Kurorten, wo ſich die Fremden zu Heil⸗ und Kurzwecken länger aufzuhalten pflegen, iſt dieſe Durſchnittszahl höher als in den Groß⸗ ſtädten und Fremdenplätzen, die in der Hauptſache nur Durchgangsverkehr aufweiſen. Die Fremden der Kurorte und Heilbäder haben durchſchnittlich 5,2mal übernachtet, die Fremden der ſonſtigen Fremdenverkehrsplätze dagegen nur durchſchnittlich 1,6mal. Die Beſucher aus dem Ausland haben im Jahre 1934 in Baden 592 827mal übernachtet, das ſind 281846 Ausländerübernachtungen oder 90,6 v. H. mehr als im Vorjahr. Den ſtärkſten Ausländerverkehr hatten Heidelberg, Baden⸗ Baden und Frei⸗ burg. Die bedeutendſten badiſchen Fremdenverkehrsgebiete ſind der Schwarzwald, der Bodenſee und der Odenwald einſchließlich Bergſtraße und Neckartal. Daneben weiſt nur noch die Rheinebene größere Verkehrsziffern auf, was J DFT!!! General Ludendorff, der bekannte deutſche Heerführer des Weltkrieges, begeht am 9. April ſeinen 70. Geburtstag. Gemälde des Thüringer Altmeiſters Profeſſor Heinrich Plühr(Weimar). aber in der Hauptſache auf den Fremdenverkehr der beiden Großſtädte Mannheim und Karlsruhe zurückzuführen iſt. Allein 44,4 v. H. aller im Jahre 1934 in Baden angekom⸗ menen Fremden haben im Schwarzwald Aufenthalt genom⸗ men(614 600). Hier fanden 4017 500 Fremdenübernach⸗ tungen ſtatt, das ſind zwei Drittel(66,7 v. H.) aller im Jahre 1934 in Baden feſtgeſtellten Fremdenübernachtungen. Im Bodenſeegebiet wurden rund 220 000 Fremde mit nahezu 600 000 Uebernachtungen gezählt, im Odenwald ein⸗ ſchließlich Neckartal und Bergſtraße 192 000 Fremde mit über 507 000 Uebernachtungen und in der Rheinebene über 280000 Fremde mit über 480 000 Uebernachtungen. Verhalten beim Ausſtrömen von Gas In jedem Fall, in dem Gasgeruch wahrgenommen oder auch nur vermutet wird, iſt größte Vorſicht geboten. Wenn der Geruch nicht durch die nachſtehenden Maßnahmen alsbald und endgültig beſeitigt werden kann— man verlaſſe ſich dabei nicht nur auf den eigenen Geruchſinn, ſondern ziehe auch andere Perſonen hinzu— dann benachrichtige man ſo⸗ fort den Störungsdienſt der Techniſchen Werke. Wer als erſter eine Gasgeruchmeldung macht, die zur Auffindung eines Leitungsſchadens auf der Straße führt, erhält eine Be⸗ Mark. Bei Gasgeruch auf der Straße El lohnung von 10 B ſowohl wie im Gebäude iſt unter allen Umſtänden Licht und Feuer fernzuhalten; elektriſche Schalter, die ſich in einem Raum befinden, dürfen wegen der Funkenbildung nicht be⸗ tätigt werden. Bis zum Eintreffen ſachverſtändiger Hilfe ſorge man durch Oeffnen der Türen und Fenſter(nament⸗ lich auch der oberen Flügel) für ausgiebige Durchlüftung aller Räume, in denen ſich Gasgeruch bemerkbar macht. Beſteht die Vermutung, daß das Gas von der Straße her in das Haus eindringt, ſo iſt beſondere Vorſicht nötig; in dieſem Falle ſind auch in den anliegenden Häuſern alsbald die Kellerfenſter zu öffnen und in den Keller⸗ und Erdge⸗ ſchoßräumen die Feuerungen zu löſchen. Wenn eine Leitung im Innern des Hauſes undicht iſt, ſo muß ſofort der vor dem Gasmeſſer befindliche Abſperrhahn bezw. der im Keller⸗ oder Erdgeſchoß für das ganze Haus eingebaute Haupthahn geſchloſſen und nachgeſehen werden, ob auch alle übrigen Gashahne an den Gasgeräten geſchloſſen ſind. Das Aufſuchen undichter Stellen an der Gasleitung mittels Licht iſt mit der größten Gefahr verbunden und daher ſtreng verboten. Handel und Wirtſchaſt Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. Die Börſe zeigte, nachdem die deutſch⸗engliſchen Beſprechungen geſichert ſind und im Auslande der erſte Eindruck der deutſchen Proklamation ruhigerer Erwägung Platz gemacht zu haben ſcheint, zuverſichtlichere Haltung, wenn auch bei beſcheidenen Umſätzen. Das Publikum hatte da und dort mäßige Aufträge erteilt. An den Aktienmärkten waren Stahlwerte bevorzugt. Aber auch für Nebenwerte war In⸗ tereſſe. Die Tendenz wurde günſtig beeinflußt durch eine Reihe von Induſtrieabſchlüſſen mit Dividendenerhöhungen bezw. Wiederaufnahmen der Dividendenzahlung. Am Rentenmarkt iſt der Periode der Zinskonverſionen eine gewiſſe Ruhe bei gut behaupteten Kurſen gefolgt. Geldmarkt. Der Geldmarkt zeigt nur geringe Verän⸗ derungen. Die große Flüſſigkeit, die im Januar und in der erſten Februarhälfte herrſchte, iſt auch weiterhin nicht wieder zurückgekehrt. Abgeſehen von den ſich langſam bemerkbar machenden ſaiſonmäßigen Mehranſprüchen dürfte der Haupt⸗ grund nach wie vor in den Einzahlungen der Deutſchen Giro⸗ zentrale bei der Reichsbank auf die neue Reichsanleihe zu ſuchen ſein. Dieſe haben inzwiſchen bereits den Geſamtbetrag von 500 Millionen Mark erreicht. Eine weitere Anſpannung dürfte der bevorſtehende Quartalsultimo bringen. f Produktenmarkt. Die Produktenmärkte bekundeten ein faſt unverändertes Ausſehen. Das Angebot von Brotgetreide, namentlich in Weizen, bleibt fortgeſetzt erheblich, wogegen die Aufnahmeluſt ſeitens der Mühlen nur geringfügiger Art iſt. Dies muß in erſter Linie auf die gute Eindeckung der Mühlen und in zweiter Linie auf den an und für ſich normal bleibenden Abruf von Mehl zurückgeführt werden. Am Futtermittelmarkt iſt die Nachfrage weiter gut, das An⸗ gebot dagegen weiterhin beſcheiden. Am Rauhfuttermarkt ſcheint man hinſichtlich des Bedarfes bis zu Beginn der näch⸗ ſten Grünfütterung klarer zu ſehen. Die vorhandenen Vorräte reichen durchaus bis zu dieſem Zeitpunkt aus. a Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer war mit 100.8 egenüber der Vorwoche(100.7) nur wenig verändert. Höher agen Agrarſtoffe, niedriger induſtrielle Rohſtoffe und Halb⸗ waren, während induſtrielle Fertigwaren unverändert blieben. An den internationalen Warenmärkten ſind die Rohſtoffpreiſe ſeit Mitte Februar in deutlichem Abſtieg. Mit einer gewiſſen Genugtuung können wir in Deutſchland feſtſtellen, daß die Güte deutſcher Waren ihre Anziehungskraft auf den aus⸗ ländiſchen Käufer wieder auszuüben beginnt. Denn auf der Leipziger Frühjahrsmeſſe hat nicht nur das Inlandsgeſchäft die Erwartungen übertroffen, ſondern die Meſſe hat ihre Aufgabe auch im Sinne der Exportförderung in hohem Maße erfüllt. Wo es Preiſe und Handelsabkommen irgend⸗ wie zuließen, haben die ausländiſchen Meſſebeſucher nicht nur beſichtigt, ſondern großzügig gekauft.. Der Außenhandel im Februar Beſſerung der Handelsbilanz. Für Februar wird die Einfuhr mit insgeſamt 359 Millionen Mark, alſo um 45 Millionen oder dem Wert nach rund 11 Prozent niedriger als im Januar ausgewie⸗ ſen. Gleichzeitig belief ſich die Ausfuhr auf 302(299) Millionen Mark; ſie hat alſo, wenn auch nur geringfügig, den vorher nie erreichten Tiefſtand vom Januar überſchrit⸗ ten. Danach ergibt ſich ein Einfuhrüberſchuß von 57(Januar: 105) Millionen Mark. Die Paſſipität der Handelsbilanz war alſo auch im ver⸗ gangenen Monat noch recht beträchtlich; ſie war(vom Ja⸗ nuar und vom April 1934 abgeſehen) größer als in allen vorausgegangenen Monaten. Daß eine ſo ungewöhnlich hohe Ziffer wie im Januar nicht zum zweiten Male zu ver⸗ zeichnen ſein würde, war mit einiger Sicherheit erwartet worden. So hatte Reichsbankpräſident Dr. Schacht in Leipzig mitgeteilt, daß ſich im Dezember und Januar die Tatſache ausgewirkt habe, daß die Ueberwachungsſtellen im November für rund 100 Millionen Mark mehr Deviſenbe⸗ ſcheinigungen hätten ausſtellen müſſen als in den beiden Monaten vorher. Kreuz und Quer begleitet, das Standesamt betrat. Dem Beamten ſtellte ſie Pinto 27. Matz: 10.15 Am unteren Nei 5 die beiven vor.„Welcher von den Herren iſt Ihr Bräuti⸗ folge; 10.45 Klaviermuſik; 14.15 Sendepauſe; 15.15 Kur Rezepte gegen Seekrantheit und Eiſereuczl.—„Durch e fragte der Standesbeamte, worauf ſie achſelzuckend geſpräch; 18.30 Unterhaltungsmuſik, 19.15 Viertelſtunde dez Freitod erledigt“.— Weibli inſchlüſftaket erklärte, daß ſie ſich darüber noch nicht im klaren ſei. Wäh- Frontſoldaten; 19.30 Tanzmuſik; 20.15 Stunde der ju 8 E e F rend ſie dies ſagte, musterte ſie jeden ihrer Begleiter von Nation; 20.45 Klaviermuſik; 21 Ata von Naumburg, 29 Sehr viele Volksgenoſſen freuen ſich heute ſchon auf Kopf bis zu Fuß, als wollte ſie ſich nunmehr für einen ent⸗ Lucrezia— Cantate von Händel; 23 T i 1 die ſchönen 5. he hon b. u Fuß 5. ez n Händel; anzmuſik. 5 ſchönen Ferienreiſen, die„Kraft durch Freude“ bietet ſcheiden. Sie ſchien aber zu keinem Ergebnis zu kommen, r ee ee A e möglich macht. 1 der Beamte ihr erklärte, daß es eigentlich auf dem Reichsſender Frankfurt. zeſonderer Beliebtheit erfreuen ſich die Seereiſen, die für] Standesamt hohe Zeit ſei, zu wiſſen mit wem man eigent⸗ neden Werkt iederke e 4 viele die erſte Gelegenheit ſind, mit den modernen Schiffen auf lich den Bund des Lebens ſchließen wolle. Ohne ihre Ant⸗ ee ee Geer ebe Ae das weite Meer hinauszufal i j anbei i ä 1 5 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Gymnaſtik II; 645 eite N uszufahren und auch hier die Schönheit wort darauf abzuwarten, zog er raſch ein Dollarſtück aus Hei Pachri. 80 Mette icht: 55 Ab und der göttlichen Schöpfung k 1; 515 1 8 5 7 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruch der g 9er g kennenzulernen. And weil mancher[ der Taſche, um den glücklichen Bräutigam„auszuknobeln“.&„7 Frühtk 8.10 Waſſerſtandsmeldunge i men ſich zum erſten Male dem Me* f 1 Schrift ode****Vö.; Choral; 7 Frühkonzert; 8. aſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ 9. 81 n Meere anvertrauen will, gibt]„Schrift oder Kopf?“ rief der Beamte.„Kopf“ ſchrie der eine 5 111. 0 5 S doch „Kraft durch Freude“ ihm für dieſe Fahrten ein paar nette Begleiter. Das Geldſtück fiel zu Boden. Es war, wie ſich ter; 8.15 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 10.18, Schulfunt 1. 9 Winke, die ſich u. a. auf di 1% 75 1 f nnr Den. Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldun⸗ Juf „ ſich uf die von vielen ſo gefürchtete See⸗ alle überzeugten,„Kopf“. Damit war die ſchwierige Frage 0 ent; 11 krankheit beziehen. Auf die Frage: Wi 5 5 5 lt De ee ee r gen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert 1] 13 0 15 zieh uf die Frage:„Wie ſchütze ich mich gelöſt. Die Trauungsfeierlichkeiten fanden bald darauf ſtatt, 7 1 g.; k vor Seekrankheit?“ wird folgende launige Ant„ ödenn das Mädchen fügte ſich willi 8 i Jeit Saardienſt, Nachrichten 18.10 Lokale Nachrichten 1015 115 a l 9 ge Antwort gegeben: ädchen fügte ſich willig der Entſcheidung. Der 5 5 5.. Onkel Karl, der vor 30 Jah inmal eine N 1 junge M F i e. i Mittagskonzert II; 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirt⸗ ſchli kel Karb, d ö ahren einmal eine Fahrt über den junge Mann ſtrahlte, als er ſeine Braut zum Altar führte. 5 2 75 5. 5 Müggelſee bei Berlin macht 1 6 5 a D 1 eie N; ſchaftsbericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 14.55 Wet⸗ geri Müggelſe chte, meinte:„Ich kenne die See! Der zweite Begleiter, dem das Knobelglück verſagt blieb, leibericht 5 t. 18.45 Wett f f Das Gerede von der Seekrankheit iſt Quatsch! Ich habe ſie] fand ſich mit den Tatſachen ab und fungierte als— Trau⸗ erbericht; 16 Nachmiktagskonzert: 1845 Wetter, Wietſchate⸗ o nicht bekommen!“ Nun, Onkel Karl kennt vielleicht den See zeuge. meldungen, Programmäadefungen,. Zeit, Nahriß⸗ mu aber licht die See! Und noch weniger kennt er den Atlanti⸗ ten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 nad 5 Ozean, mit dem wir es zu tun haben. Alſo: das beſte Nundfunk⸗ Programme e 8 F vate Mittel gegen die Seekrankheit iſt: 1. viel Kognak trinken oder Sonntag, 24. März: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, der 1 Kognat 1 5 viel eſſen oder 4. wenig Neichsſender Stuttgart. 0 d de 9605 1 19 Mor⸗ ter eſſen, 5. Pillen ſchlucken oder 6. keine Pillen ſchlucken; 7. in den W̃ wied Programm⸗„ genfeier; 9.45 Deutſches Schatzkäſtlein; 10. orgeſang; reif 0 5 bleiben oder 8. an. Deck gehen. Allen Ernſtes, 6 d ee 0 Morgenpruch 8.18 11 Appell der alten SA im Berliner Laſtgarten lun r was für den einen gut iſt, bekommt dem anderen ſchlecht. 5 e e. ſpruch;.lt[ Bachkantate; 12 Standmuſik aus der Feldherrnhalle, 13 11 Was iſt zu tun? Jeder probiert es aus, aber die wenigſten Gymnaſtik I 8.80 Zeit, e Frühmeldungen; 645 Gym;[ Das Volk erzählt; 13.15 Schall iſt platt; 14 Kinderfunt; 15 a kommen an der Seekrankheit vorbei, der Meeresgott verlangt naſtit 11 J Frühkonzert; 8.45 Gymnaſtit, für. die Frau, Stunde des Landes; 16 Nachmittagskonzert; 17 Anſprache 00 Opfer und da hilft kein Sträuben. 8.30 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 10 e 195 des Präsidenten der Reichsſchriftungskammer, H. Fr. Blunt nac Man verſucht ja gegen alle möglichen Krankheiten Mittel ag den J i e n 1977 anläßlich des Ehrentages der pfälziſch⸗ſaarländiſchen Dichtung; 5 zu finden. Ein Pariser Arzt wil sogar ein Rezept gegen— ter, 1.458 Pittagskonzert Il; 0 Nachnitta ſekonzett; 20 1.20 Rachmittagskonzert. 10 Olompade der Arbett; dae 11 e 4 cht entdeckt haben. Er iſt der Anſicht, daß Eifer⸗ Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 geit. Nachrichten Der ſechzigjährige Hans Grimm: 18.50 Meine Frau— das felt ſucht eine Krankheit wie jede andere ſei und durch ent⸗„„ Fräulein, heiteres Spiel, 19.45 Sportſpiegel des Sonntags ſprechende Diät leicht geheilt werden könne. Seine Vorſchrift 5„Sonntag, 24. März: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeil, mit Bericht vom internationalen Oſterſpringen auf der Feld⸗ for iſt: Auf nüchternen Magen ein Glas Waſſer; 30 Minuten 55 Gomnaſtik; 8.25 Bauer, hör zul; 9 Kath. berg⸗Sprungſchanze im Schwarzwald; 20.05 5. Volkskonzert ta ſchneller Morgenſpaziergang; fleiſcharme und gewürzloſe Koſt. 9.45, Morgenkonzert; 10.45 Sendepauſe 11 der Muſeumsgeſellſchaft; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Nach⸗ ſche mittags und abends, reichlich Sport und möglichſt Beſchäfti⸗ Appell der alten. Sa im Berliner Lustgarten; 11.30 Bach⸗ richten aus dem Sendebezirk, Wetterbericht; 22.20 Spork⸗ 0 e abſtrakten Wiſſenſchaften(Mathematik); berauſchende 1 12 Mit Pauken und Trompeten, 18 Kleines Kapitel] ſpiegen des Sonntags; 22.45 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſit 0 e 1 85 und Nikotin ſind völlig zu meiden. Ob 5 e ed Bont n 1 5 24 Nachtmuſik. 151 ieſe einfache Diät einen Othello kurieren kann, darf man gate ſttacdn en nden ene enge N Montag, 25. März: 10.15 S 7281 if füglich bezweifeln. 5. Viertelſtunde für Handel und Handwerk; 16 Nachmittags⸗ R fiche 15 ce 888 eee g 78 mean ſcht . f oer, e e ee e e atſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderfunk; 15.80 Dem Schichal entgeht keiner, auch wenn er ſich noch Se 1 15 151 1 8 11755 1 ſirohliche Kurzgeſchichten aus dem Leben: 18 Jugendfunk; 18.15 Was kan ſo ſehr dagegen ſträubt, ja ſogar, wenn er ſich ſeſhſt totſagt. Stunde; 19 Bernhard Ette spielt; 20 45 Miau— e bringen die Zeitſchriften des Monats?(März): 18.25 Georg wie Um ſich der Unannehſmlichkeit zu entziehen, als Angeklagter e Funkbrettl; 22 Jeit Nachrichten Wetter, S 5 Friedrich Händel, ein Lebens⸗ und Schaffensbild des großen ben vor dem Stuttgarter Gericht erſcheinen zu müſſen, löſchte 9290 S de 25 1 e Port, deutſchen Muſikers; 18.45 Das Leben ſpricht; 19 Unter⸗ zur ſich ein 60 Jahre alter Mann kurzerhand aus der Liſte der Montag 25. März: 10.15 8 891 8 deulſche haltungskonzert; 20.15 Unterhaltungskonzert; 21 Feſtkund⸗ Zir Lebenden, indem er an Vorabend der Verhandlung den Arbeit: 10,5 Klaviermufik, 11 Sonate für Violintello))) All . ſeine Ladung mit. dem eigenhändig darauf geſetzten Klavier; 11.45 Die bäuerliche Siedlung in Württemberg; Chrenkagung der pfalziſch ſaarländiſchen Dichtung 22.20 Stoß me Vermerk zurückfandte.„Durch Freitod erledigt— wieder[1s Klavierſtück; 15.15 Liederſtunde; 15.30 Kleine Erlebniſ ß; a ichen de 1 55 Gerichts voiſttende e überzeugt, im Süden, drei Erzählungen; 17.30 Das Wunder der Erb⸗ Dienstag, 26. März: 10.15 Schulfunk: 10.45 Praktiſhe der e ee nenen Liebe zum Alkohol den Ange-] maſſe: 17.50 Franz Völker ſingt; 18 Aus der Preſſearbeit Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau, 16 ſtic 7 1 8 A Vertauſchung ſeines irdiſchen Aufent⸗ der Hitlerfugend, Zwiegeſpräch; 18.15 Der Staatsjugend⸗ Italieniſch; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 18.30 Eine 105 1 em Jenſeits denken laſſe, und talſächlich brachte tag, Zwiegeſpräch; 18.30 Heitere Klaſſik, Plauderei mit 42 Zentimeter Mörſer⸗Batterie im Weltkrieg; 18.50 Ueber wohlbehalten A Polizei ihn kurz darauf geſund und Schauplatten! 19.15 Volksmuſtt; 20.15 Aus Grobvaters den neuen Spielplan der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staake 1 95 An 1 0 19 1 di 11755 Zur Wahrung des Scheins hatte] Notenmappe: 21 Feſtkundgebung aus dem Stadttheater Saar⸗ lotterie: 19 Werke auslandsdeutſcher Komponisten 19.50 . Abſchiedebeief an ſeine Fa. brücken: 22.20 Fröhlicher Klang zur nächtlichen Stund. Erzeugungeſchlacht: 20.15 Stunde der Nation; 21 Konzert; 15 ſtedt, 55 0 0 5 e 95 e e zu ſich ge⸗ Dienstag, 20. März: 8.35 Schallplatteneinlage; 10.15 2220 Volksmiſik 2s Abendmuafik⸗ ihr ſtücke“ allerſeits 1 erlefung der beiden„Beweis⸗ Franzöſiſch; 10.45 Klaſſiſche Cellomuſik, 14.15 Sendepauſe; Mittwoch, 27. März: 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktische 00 „„ 5 a e 15.19 Blumenſtunde; 18.45 Tierſtunde; 18 Franzöſiſch, 18.15 Natſchlage für Kuche und Haue 15.15 Vom chwarzun M N er Mann war jedenfalls kurz entſchloſſen und wußte Kurzgeſpräch; 18.30 Alleweil kuſtig, alleweil fidel, Schall- und Oberrhein, Schwarzwälder Momentbilder; 18 Aus Jeit eln 15 zu helfen, wenn auch ohne Erfolg. Den Rekord weib⸗ plattenplauderei; 19 Unterhaltungskonzert; 20.15 Stunde der] ind Leben; 19 Unterhaltungskonzert; 20.15 Stunde der kön icher Unſchlüſſigkeit stellte zweifelkos eine junge Amerika-] Nation; 21 Der Traum von der Schule.. 22.40 Skizze für] inder Nation; 20.45 Lachender Funk; 22.20 Unterhaltungs⸗ ja nerin auf, als ſie, von zwei gutausſehenden jungen Männern Flöte und Klavier: 23 Abendmuſik. und Tanzmuſik. f die kü ſas tertieres d Es gibt Glucken mit elektriſcher Beheizung, allein betreten. aber nur mit Hilfe des Züchters wieder ber⸗* wo ihre Verwendung nicht möglich iſt, ſolche mit Kohlen⸗laſſen kann, ſo daß man jedes Huhn genau beobachten kann. ofenbeheizung oder aber auch mit Erwärmung durch eine Wärmflaſche, die man jeweils nach einigen Stunden er⸗ neut mit heißem Waſſer füllt. Wichtig iſt vor allem auch, die kleinen Tierchen von Die Größe der Eier richtet ſich nach der jeweiligen Raſſe des Geflügels. Sehr häufig ſind die erſten Eier etwas klei⸗ ner, namentlich 5 dann, wenn man e allem Anfang' an vor Krankheſten zu bewahren. Das er⸗ zu kräftig gefüt⸗ reicht man vor allem durch ſorgfältige Fütterung ſowie tert hat, um die 2 durch ſtets friſches Trinkwaſſer. Verwendet man wie früher Eiablage zu be⸗ 8 offene Trinkgefäße, ſo wird das Waſſer leicht verunreinigt, ſchleunigen. Bald 8 und der Uebertragung von Krankheiten ſind Tür und Tor ſoll aber dann geöffnet. Aus dieſem Grunde verwendet man jetzt vielfach eile ziemlich kon⸗ die ſogenannten automatiſchen Tränken, bei denen das ſtante Größe an Waſſer aus einem oben geſchloſſenen Behälter ſelbſttätig Eiern gelegt wer⸗ 5 nachfließt. Auch die regelmäßige Entfernung des Kotes iſt den Ob es zweck⸗ bl von Bedeutung. mäßiger iſt, viele ih Hat man dann mit viel Ausdauer nach und nach ſeine 11525 r 5 1 55 0 Sprößlinge immer größer werden ſehen. ſo kommt dann halten 1 5 be i bald der Augenblick, wo man die Junghennen mit dem alten] weniger Eie 5 15 15 Stamm zuſammenſetzen kann. Wir beſuchen nun die großen dleſe f 0 0 0 Küken über Küken— ſie werden zum Berſand verpackt. Hühnerſtälle. Hunderte von ſchneeweißen Hühnern ſpazie⸗ richtet ech groß 1 ren darin herum. Wir gehen hinein, müſſen uns aber vor⸗ dem 5 9. hi Ueber einen Feldweg geht es, vorbei an ſtrohgedeckten ſehen, daß die Tiere nicht unruhig werden. Immer mehrere ergebnis N Aufnahmen(3): Schoepke. m1 Bauernhäuschen, da liegt auf einer großen Wieſe die Ge⸗] Käſten ſtehen nebeneinander. faſt in jedem ſitzt ein Huhn 5 Will 1 05 In das Fallenneſt können die hüh 8 flügelfarm. Weiter dahinter langgeſtreckte, flache Baracken: und läßt ſich nicht ſtören. Die meiſten Hühner haben ihre Eier zum Ver⸗ ner hinein, aber nicht ohne Kon- die Aufzuchthäuſer der Küken. Dae beſichtigen wir die Kükenhäuſer. An den Ge⸗ flügelzüchter tritt in dieſen Wochen erneut die Frage heran, wie und in welchem Ausmaße er in dieſem Jahre ſeine Zucht erweitern und verbeſſern will. Fehler. die jetzt bei der Brut und der Aufzucht gemacht werden, können wäh⸗ rend des ganzen Jahres gar nicht oder doch nur ſehr ſchwer wiedergutgemacht werden. Morgenarbeit ſchon hinter ſich. Man ſieht, daß ſie hinaus wollen, denn da wartet ſchon das Futter auf ſie. Bei ratio⸗ neller Geflügelzucht richtet man ſogenannte„Fallenneſter“ ein, um ſchlechte Legerinnen als ſolche zu erkennen und aus⸗ ſchalten zu können. Es find dies Neſter, die das Huhn zwar kauf haben. ſo trolle heraus. wird man nur 5 ſolche Eier dazu verwenden dürfen, die eine beſtimmte Größe und ein beſtimmtes Gewicht haben Nur wirklich frische Eier werden gut bezahlt. Man ſollte daher alles daran ſetzen, um ſie möglichſt ſofort nach dem Legen an den Mann zu bringen Sofort nach dem Einſammeln der Eier werden Der kleine Züchter wird wie in früheren Jahren unter ſeinem eigenen Geflügel oder dem des Nachbarn Umſchau dieſe ſortiert und mit einer halten, ob nicht eine oder mehrere Hennen gerade jetzt wo kleinen Eierſtempelmaſchine es ihm ſo gut paſſen würde, das ſonſt ſo mißliche Brut- mit dem Legedatum abhe⸗ geſchäft beginnen. Vielleicht hat er auch ſchon Glück gehabt ſtempelt und konnte bereits einen oder mehrere Sätze Bruteier zum Geflügelzucht iſt, wenn Brüten verwenden, man ſie rationell und mit Sachkenntnis betreibt auch Das Warten auf eine„Glucke“ iſt aber immer eine heikle Sache, denn meiſt klappt es nicht. und man verſäumt koſtbare Zeit, die man nicht wieder einholen kann, weil ſpät erbrütete Küken vor dem Winter nicht mehr lege teif werden und dann während der kalten Monate nutzlos durchgefüttert werden müſſen. So wird man ſeine Bruteier entweder in einer Lohnbrüterei mit der elektriſchen Brutmaſchine aus⸗ brüten laſſen müſſen oder, ſofern ſich das nicht ermöglichen läßt und es ſich im eigenen Betriebe lohnt ernſtlich über⸗ legen müſſen. ob man ſich nicht eine eigene Brutmaſchine anſchafft. Die Kunſtbrut iſt gar nicht ſo ſchwierig, und das heute noch lohnend, da die 5 Nachfrage nach guten und fri⸗ ſchen Inlandseiern ſtändig ſteigt Um die Geflügelfarme“ und Bauern zur Hühnerha⸗ tung anzuregen. vergütet der Reichsnährſtand für jedes 11 ken. das zur Aufzucht beſtimm iſt, zwanzig Pfennig. Dadure ſoll der Bauer veranlaßt wen den möglichſt viel Hühner zu Riſiko iſt verhältnismäßig gering ballen 15 mitzuhelfen Zur künſtlichen Brut gehört zwangsläufig auch die 5 Zolke⸗ künſtliche Aufzucht. Hier iſt die ſogenannte„Schirmglucke“ Ernährung unſeres 1 vom Auslande unabhängig; , denn ſie ſoll den Küken die Wärme des Mut⸗ 5 9 Fanni bekam ein Angſtgefühl und ſie überlegte hin und her, was ſie tun ſolle. Der Großvater fuhr nach Bre⸗ men, um den Kontrakt zu unterſchreiben, und ſie konnte doch dann nicht mit. Heute mußte ſich ja bei dem Herrn Juſtizrat alles entſcheiden. Und ohne ſie war die Amerika⸗ tournee nicht möglich. Sie überhob ſich nicht, aber ſie kannte ihren Wert als Geigerin und wußte, daß alle Ab⸗ ſchlüſſe nur ihretwegen zuſtande kamen. Eine Primgei⸗ gerin wie ſie bekam der Großvater nicht, wenigſtens nicht ſo ſchnell, und wenn der Abſchluß perfekt wurde, dann mußte ſchon Anfang September gereiſt werden. Sie ſann nach und ſuchte nach einem paſſenden Grund, den Groß⸗ vater von der Reiſe abzubringen, fand aber keinen. Trotz der Zuverſicht, die ſie beſeelte, wollte ſie doch erſt die Un⸗ terredung mit dem Juſtizrat abwarten. Nach nochmaliger reiflicher Ueberlegung kam ſie zu dem Entſchluß, den Großvater ruhig reiſen zu laſſen. Heute abend, wenn er zurückkam, wollte ſie ihm alles ſagen. Erfuhr er dann von ihrem Glück, würde auch er nicht mehr daran denken, nach Amerika reiſen zu wollen. Stolzenthaler kam jetzt angekleidet ins Zimmer. Seine Miene war ſehr heiter und ein fröhliches Schmun⸗ zeln umſpielte ſeinen Mund. „Gelt, Fannerl, das haſt du dir, wie wir von Wien fortg fahren ſind, auch net träumen laſſen, daß du Ameri⸗ da noch kennen lernen wirſt? Wir werden's denen drüben ſchon zeigen, wie man ein Walzer von Strauß ſpielt.“ Sie nickte ihm zerſtreut zu, denn ihre Gedanken waren bei Egon und dem Juſtizrat. „Ein Jahr ſollen wir drüben bleiben, aber ich weiß ſchon jetzt, daß s länger dauern wird. Wenn die Ameri⸗ kaner uns einmal g'hört haben, laſſen ſie uns net ſo ſchnell wieder rüber. Wir bleiben, wenn's geht, drei Jahr' drü⸗ ben. Ich bin dann achtundſechzig und ſetz' mich in Wien zur Ruh'. Mit meiner Penſion von der Oper und den zinſen von mein' Erſparten kann ich ganz bequem leben. Alles andere kriegſt du und nach mein' Tod erbſt auch noch mein Haus in Döbling.“ Fanni war gerührt von ſeiner Güte. Sie wollte re⸗ den, aber Tränen, die ihr aus den Augen kollerten, er⸗ ſtickten ihre Stimme. „Großvater—— Er nahm ſie bei der Hand und ſah ſie liebevoll an. „Fannerl, ich bitt' dich nur noch um das eine: denk' an deine Mutter, die———,“ er unterbrach ſich, als er ihre angſterfüllten Augen ſah.„Na, es iſt ſchon gut. Es war net notwendig, daß ich dich noch einmal an deine Mutter erinnert hab'. Aber ſchau, manchmal hab' ich ſo eine Angſt, daß dir vielleicht doch ein Unglück zuſtoßen könnt', und ich möcht' dich davor bewahrt wiſſen. Du biſt ja mein einziger Troſt für meine alten Tag'.“ Mit einem flehenden Blick ſah ſie ihn an. Er lächelte. „Reden wir nimmer drüber. Anſer Herrgott wird dich ſchon b'ſchützen.“ Er ſchloß ſie in ſeine Arme und küßte ſie auf die Stirne. Dann ging er zur Türe und ſagte mit tiefer Rührung:„Auf Wiederſehen, Fannerl!“ 71 Der arme Mann ahnte nicht, wann und wie er ſein Fannerl wiederſehen ſollte. Sůͤr die 22 550 5 00 0 980 80 835 80 e e 1 e fei N 1= ee 0 Karos und Streifen geben den Kleidern der Frühjahrs⸗ mode einen intereſſanten Ausdruck. Bevor man die bunt blühenden Blumen und Blättermotive des Frühlings zu ihrem Recht kommen läßt, wollen die Modeſchöpfer noch einmal alle modernen Wollſtoffe zur Geltung bringen. Gerade Karos und Streifen bewahren die Tageskleidung vor überbetonter Einfachheit und Eintönigkeit. Die Mode wagt wieder einen kleinen Blickfang, der aber nicht unangenehm auffällt ſondern dem Kleid zu einer modiſchen Wirkung ver⸗ hilft. Sogar große Karos in ſchottiſchem Charakter werden nicht mehr mit kritiſchem Entſetzen aufgenommen, ſie werden mit ſicherem Geſchmack verarbeitet und— getragen! Man braucht natürlich nicht von oben bis un⸗ ten kariert her⸗ umzulaufen, je⸗ der Mode iſt mit guter Ueberle⸗ gung für Kleid⸗ ſamkeit und praktiſche Ver⸗ wendung die beſte Seite abzu⸗ gewinnen, wenn man recht auf⸗ merkſam in den Spiegel ſieht. Nach dieſer Selbſtprüfung wird man ſich (hoffentlich!) im klaren ſein, ob kleine oder große Karos vorteilhaf⸗ ter und ob breite oder ſchmale Streifen das Richtige ſind. Das wichtigſte iſt die Geſamt⸗ erſcheinung, man kann im allge⸗ meinen nur ra⸗ In einem bequemen Klupfeſſel ſeines immers ic Hotel„Terminus“ ſaß der Juſtizrat und blätterte in ſei⸗ nen Akten. Ein zufriedenes Lächeln lag auf ſeinem Ge⸗ ſicht, denn er hatte wieder Glück gehabt: aus allen Ter⸗ minen, die er wahrzunehmen hatte, war er als Sieger her⸗ vorgegangen. Er hatte ſeine Prozeßgegner, wie er zu ſa⸗ gen pflegte, an die Wand gedrückt, daß ſie auietſchten. Seine Laune war daher die beſte. Er legte die Akten beiſeite und nahm Fannis Brief wm Fond. Seine heitere Miene verdüſterte ſich dabei ein wenig. Ihn, den alten Juristen, den dieſer Auftrag ganz beſonders intereſſierte, überkam ein Unbehagen. Hatte er doch nach der Unterredung mit dem Grafen Eberhard, der ſo verächtlich von dem Muſikantenmädel ſprach, ge⸗ glaubt, es mit einem raffinierten Frauenzimmer zu tun zu bekommen, das die Verliebtheit des jungen Grafen in ſeſbſtſüchtiger Weiſe ausbeuten wollte, um Frau Gräfin werden zu können. So hatte er ſich denn auch feſt vor⸗ genommen, ihr den Standpunkt gründlich klarzumachen. Eberhard ſollte mit ihm zufrieden ſein, und auch Egon würde es ihm ſpäter danken, wenn er ihn von dieſer Per⸗ ſon befreite. Aber alle Pläne, die er ſich zurechtgelegt hatte, wur⸗ den über den Haufen geworfen, als er Fanni geſtern abend ſah und ſpielen hörte. Ihr ganzes Weſen, das be⸗ ſcheidene Benehmen, die Anmut und die ungekünſtelte Art, wie ſie ſich gab, hatten bei ihm den günſtigſten Ein⸗ druck hinterlaſſen. Er mußte ſich daher einen neuen Plan für dieſe Unterredung zurechtlegen, um den Auftrag des Grafen Eberhard in möglichſt ſchonender und delikater Form erledigen zu können. Unterdeſſen war vor dem Hotel ein Auto vorgefah⸗ ren. Der Page eilte an den Wagenſchlag und war Fanni beim Ausſteigen behilflich. Sie entlohnte den Chauffeur und betrat dann klopfenden Herzens das Veſtibül. Der Portier, zu dem ſie ſich ſofort begab, erkundigte ſich mit großer Zuvorkommenheit nach ihren Wünſchen. Als er vernahm, daß der Herr Juſtizrat ſie erwarte, bot er ihr galant einen Stuhl an und verſprach, ſofort dem Etagen⸗ kellner zu telephonieren. Dieſer würde ſie dann zum Ju⸗ ſtizrat führen. Nach kurzer Zeit kam der Kellner und geleitete ſie zum Lift. Er behandelte ſie mit ausgeſuchter Höflichkeit, denn er hatte in ihr ſofort die gefeierte Geigerin des Al⸗ ſterpavillons erkannt. Der Lift ging hoch und hielt erſt nach geraumer Weile. Der Kellner öffnete die Türe, fuhr aber in demſel⸗ ben Augenblick wie der Blitz zurück, denn man befand ſich im Dachgeſchoß; der Kellner war ſo vertieft in Fannis An⸗ blick geweſen, daß er vergeſſen hatte, im erſten Stock an⸗ zuhalten. Unter vielen Entſchuldigungen und dann mit der Ausrede, daß an dem Aufzug etwas nicht in Ordnung ſein müſſe, ging es wieder hinunter. Der Kellner begab ſich ſofort zum Zimmer Nummer 14, um ſie dem Juſtizrat zu melden. Er klopfte. „Herein!“ ertönte es von innen. Der Kellner meldete:„Fräulein Stolzenthaler wünſcht dem Herrn Juſtizrat ihre Aufwartung zu ma⸗ chen.“ „Ich laſſe die Dame bitten.“ Er wollte ſich entfernen, aber der Juſtizrat rief ihn zurück und ſah ihn ſcharf an. 5. wiſſen Sie, daß die Dame Stolzenthaler eißt?“ „Verzeihung, Herr Juſtizrat, wenn ich— das— die Hame kennt doch ganz Hamburg, und auch ich habe ſie vor einigen Tagen an einem dienſtfreien Abend ſpie⸗ len gehört. Wenn man ſie ein mal geſehen hat, vergißt 4 7 man ſie nicht ſo leicht. ten: Große Frauen— große Karos, kleine Frauen— kleine Karos(oder Streifen). Wenn man noch zweifelt, kann man es auch mit einer klugen Miſchung von glattem und ge⸗ muſtertem Stoff verſuchen. Eine ſehr jugendliche Zuſammenſtellung von glattem und kariertem Material iſt das Complet(Nr. 1) mit loſem großkarierten Dreiviertelmantel. Der breite, viereckige Kra⸗ gen und die Manſchetten ſind im Muſter diagonal geſtellt. Der Rock dazu iſt einfarbig. Die umgekehrte 1 cia ein karierter Rock zur glatten Jacke, iſt nur ſehr chlanken Damen zu empfehlen. Mit kleinen Karomuſtern braucht man weniger vorſichtig zu ſein. Da verträgt faſt jede Figur ein Koſtüm im Pepitamuſter, ein ganzes Kleid, ſo⸗ gar ein Complet in ganz klein kariertem Wollgeorgette kann bei ſchlichter Verarbeitung ohne Garnierung ſehr gut aus⸗ ſehen. Mit dem Aufputz ſollte man ſo ſparſam wie möglich ein. Kragen, Knöpfe und Gürtel dürfen nur ihrem Zweck dienen, alſo nicht zum Ausſehen beſonders beitragen; ſie müſſen daſein, ohne daß man ſie bemerkt. Dasſelbe gilt für die Verarbeitung von Streifen jeder Art. Ein Muſter ſoll, wenn man ſich ſchon dafür entſchließt, nur durch ſich und nicht durch andere Hilfsmittel unterſtrichen und= in der Wirkung beeinträchtigt werden. Eine farbliche Betonung ſieht meiſtens nur in derſelben Schattierung gut aus Das Bild Nr. 2 gibt ein Beiſpiel durch das Zuſammenklingen von Beige⸗Diagonal⸗Wollſtoff mit brauner Halsumrandung und braunen Handſchuhen. Durch die Schrägſtellung der Streifen unterſtreicht man die ſchlanke Linie ebenſogu wie bei der Verarbeitung von Längsſtreifen. Quer verarbeitete Streifen ſind kleinen, rundlichen Figuren ſehr gefährlich. Man verarbeitet ſie auch meiſtens nur für Paſſen, Schulter⸗ teile und Bluſen, engere Streifen manchmal für Jacken und auch nur dann wenn man ganz genau weiß, daß man es vertragen kann. Am beliebteſten ſind Diagonalſtreifen, weil ſie ſich im Muſter intereſſant und abwechſelungsreich ver⸗ arbeiten laſſen. Die ergänzende Hülle iſt ſtets aus glattem Material; auch hier gilt die Warnung für alle: Man hüte ſich vor einem Zuviel! Modiſche Neuheiten verſuchen immer erſt, über Kleinigkeiten ihren Weg zur all⸗ gemeinen Verbreitung zu finden. Die Ergänzung der Klei⸗ dung, Hut Taſche, Schal und Handſchuhe, werden gern aus dem gleichen Material angefertigt, weniger um ihre Zuſam⸗ mengehörigkeit zu betonen, als den einheitlichen Eindruck eines neuen Stoffes hervorzuheben Pepitataft oder wei⸗ ches Glacéleder ergeben kleidſame Garnituren, die ſich au⸗ den verſchiedenſten Teilen zuſammenſetzen. Weißer oder „Es iſt gut!“ ſagte der Juſtizrat kühl.„Laſſen Sie die Dame eintreten!“ Gleich darauf ſtand Fanni dem Juſtizrat gegenüber. Etwas verſchüchtert ruhten ihre Augen auf ihm, und ſie erwiderte ſeine Begrüßung mit einem leichten Nicken des Kopfes. Er bat ſie in ſehr höflicher Form, Platz zu neh⸗ men: die ruhige, vornehme Art, wie ee ihr entgegenkam, flößte ihr Vertrauen ein, noch ehe er ein Wort geſpro⸗ chen hatte. Abwartend ſaß ſie ihm gegenüber. Ihre Au⸗ gen blickten ihn offen und ehrlich an, aber ihr Herz ſchlug hörbar. Was würde dieſe Stunde bringen? Der Juſtizrat, ganz verſunken in den Anblick dieſes reizenden Geſchöpfes, konnte nicht gleich Worte finden. Es dünkte ihm nun doch ſchwerer, ihr alles zu ſagen, was er ſich zurechtgelegt hatte. Ganz anders hatte er ſich die⸗ ſes Mädchen vorgeſtellt. Wie ſie jetzt vor ihm ſaß in rüh⸗ render Einfachheit, konnte er auch die Macht der Liebe begreifen, die Egon für ſie in ſeinem Herzen gefühlt hatte. Endlich brach er das Schweigen. „Mein hochverehrtes Fräulein, können Sie ſich den⸗ ken, zu welchem Zweck ich Ihren Beſuch erbat?“ „Ja, Herr Juſtizrat,“ erwiderte ſie ruhig,„ich glaub' es zu wiſſen. Egon—“ ſie ſtockte. Er entnahm ſeiner Aktenmappe ihren Brief an Egon und überreichte ihn ihr mit den Worten:„Es handelt ſich um dieſe Angelegenheit.“ Fanni nahm den Brief. Nachdem ſie ihre Schrift er⸗ kannt und den Inhalt ſchnell überflogen hatte, übergoß eine Blutwelle ihr reizendes Geſicht. Heftig ging ihr Atem. Ihres Herzens heimlichſtes und ſüßeſtes Geheimnis, das ſie nur Egon anvertrauen wollte— dieſer Mann wußte es. Sie barg das Geſicht in den Händen. Der Juſtizrat tat ihr im ſtillen Abbitte, denn ſein Verdacht, daß ſie mit dem Grafen ein liſtiges Spiel ge⸗ trieben, ſchwand nach ihrem Verhalten immer mehr. Er ließ ihr in taktvoller Weiſe Zeit, ſich zu ſammeln, und 1 5 dann nach einer längeren Pauſe mit wohlwollender iene: „Nun, Fräulein Stolzenthaler, was haben Sie mir zu ſagen?“ Fanni befand ſich in tödlicher Verlegenheit. Sie ſtammelte mit zitternder Stimme:„Das ſoll ich Ihnen ſagen, Herr Juſtizrat? Ich denk', das ſagt man nur dem Mann— der— dem—“ ſie konnte nicht weiter ſprechen. Ihre rührende Unbeholfenheit ſtimmte den Juſtiz⸗ rat unendlich milde. Dieſes Mädchen erregte ſein tiefſtes Mitleid. Er war ja ſchließlich kein Unmenſch und hatte, wie das bei allen Menſchen, die mit Humor begabt ſind, der Fall iſt, das Herz auf dem rechten Fleck. Auch war er felſenfeſt überzeugt, daß ſie das raffinierte Frauenzim⸗ mer, als das ſie Eberhard bezeichnete, nicht war. Hier hieß es vorſichtig zu Werk gehen, um kein Unglück herauf⸗ zubeſchwören. Er begann zu ſondieren. „fräulein Stolzenthaler, haben Sie, als der junge Herr Graf sch Ihnen in Heidelberg näherte, nicht an die Schwierigkeiten gedacht, die ſich einer ehelichen Verbin⸗ dang entgegenſtellen würden?“ Ehrlich und offen kamen die Worte aus ihrem Munde. „O, ja, Herr Juſtizrat!l Drum hab' ich auch alle ſeine Brief', die er mir durch den Kellner g'ſchickt hat, net be⸗ antwort'. Ich wollt' nichts wiſſen von ihm, denn mein Großvater hat mich immer gewarnt. Auch ich hab' mir g'ſagt, daß eine Liebſchaft mit ein Studenten, der noch dazu ein Graf iſt, für mich net taugt.— Da hat er mir aber g'ſchrieben, daß das Leben für ihn wertlos wär', wenn er mit mir net wenigſtens ein einziges Mal g'ſpro⸗ chen hätt'. D'rauf hat er mir leid'tan, denn ich wollt' net haben, daß ihm das Leben wertlos werden ſollt'. Ich hab' ihm die Ausſprach zug'ſagt und bin mit dem feſten Vor⸗ ſatz zum Rendezvous gangen, ihm zu ſagen, daß es beſſer wär', wenn er ſich mich aus m Kopf ſchlagen tät.— Das könnt' er net, hat er g'ſagt, und wie er g'merkt hat, daß ich ſtandhaft blieben bin, hat er mir verſprochen, daß er mich zu ſeiner Frau machen wollt'. „Ich hab's net glaubt, aber weil er gar net nach'geben hat und er mir auch net gleichgültig war, hab' ich ihn g'fragt, ob er's auch beſchwören könnt', daß er mich heirat'. Er wollt's auch gleich tun, aber ich hab' ihn z'rück g'halten von dem Schwur, weil ich net wollt, daß er an mich gebunden wär' und dadurch unglücklich werden tät. Das hat aber alles nichts g'nützt, denn er hat dann freiwillig und ohne daß ich ihn zwungen hab, g'ſchworen, daß er mich heirat' Na, und dann hab' ich's glaubt. Ich hab's ja auch glauben müſſen, denn Sie, Herr Juſtiz⸗ rat, werden wohl am allererſten wiſſen, daß man ein! Schwur guich Baltan muß“ paſtellfarbiger Piqué oder Sei⸗ denrips eignen ſich für einen weſtenartigen Einſatz zum dun⸗ kelblauen Wollkleid. Ein Band aus demſelben Stoff wiederholt ſich am Hut, manchmal auch nur als Schleife. Iſt der ſchwarze Strohhut mit einer weißen Kamelienranke garniert, dann umſäumt man den Hals⸗ ausſchnitt ebenfalls mit einem Blütentuff. Steppereien in heller, glänzender Seide an der kleinen Kappe und am Kragen in Matroſenform paſſen zum ſchwarzen, einfachen Wollkleid. Eine ſchlichte Machart läßt dieſe harmonierenden Teile richtig zum Ausdruck kommen. einige Winte gefnlla? Kacheln an Oefen und Wänden erhalten, matt gewor⸗ den ihren alten Glanz wieder, wenn man ſie mit Zeitungs⸗ papier abreibt Allerdings muß das Papier leicht mit einer ſtarken Salmiaklöſung getränkt ſein. Und Fenſter die man im Winter nicht gern mit Waſſer putzt, reibt man mit trockener Schlemmkreide und Zeitungs⸗ papier ab. ö 5 5„„ Unbeleuchtete Kellertreppen ſind nicht ſelten, und häufig ereignet ſich ein Sturz, weil man die Treppen nicht findet. Wenn man die erſte und letzte Stufe mit weißer Farbe an⸗ ſtreicht, wird die Gefahr von Fehltritten erheblich vermindert. ——.——— Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. Sämtliche für morgen angeſetzten Verbandsſpiele der Bezirksklaſſe in ganz Deutſchland fallen aus. Dafür beginnt das„Rennen“ um den Verbandspokal. In dieſem Jahre iſt es erſtmals Pflicht aller Bezirks⸗ und Gauklaſſen⸗ vereine, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Sicherlich brin⸗ gen die Vereine dieſer„alten“ Neuerung größtes Intereſſe entgegen, denn der Pokalſieger nimmt— ohne Bedeutung und Berückſichtigung des Tabellenſtandes der Verbandsſpiele — an den folgenden Aufſtiegsſpielen teil. Dadurch ge⸗ winnen die Spiele an Wert. Die Ausloſung im Bezirk 1 (Nordbaden) hat folgende Paarungen herausgebracht: Feudenheim— Eſchelbronn Sandhofen— Kickers Walldürn Phönix Mannheim— Eberbach Käfertal— Kirchheim Ilvesheim— Eppelheim Hockenheim— Sandhauſen Neulußheim— Union Heidelberg Weinheim— Viernheim Plankſtadt— Friedrichsfeld 05 Heidelberg— Altrip VfB Wiesloch— Seckenheim Schwetzingen— Rheinau TSV Rohrbach— TW Rohrhof Die Spiele finden jeweils auf den Plätzen der erſt⸗ genannten Vereine ſtatt. Seckenheim muß alſo nach Wiesloch. Beide Mannſchaften nehmen je in Gruppe Oſt und Weſt des Bezirkes 1 die vorletzten Tabellenplätze ein. Es iſt alſo eine gleichwertige Paarung. Wiesloch hat den eignen Platz zum Vorteil. Den Teilnehmern aus der Gruppe Weſt alſo Secken⸗ heim— rühmt man beſſere Spielauffaſſung nach, ſodaß eine ausgeglichene Partie zuſtande gekommen iſt. Die Vertreter des Seckenheimer Fußball ſtehen aber vor keiner leichten Aufgabe. Mit allem Können müſſen ſie ins Gefecht ſteigen, wenn ein günſtiges Endreſultat gemeldet werden ſoll. Glück auf! ch Handball der Bezirksklaſſe. Die Tabelle: Spiele gew. unent, verl. Tore Punkte Polizei Mannheim 17 15 2 11 32 Ty. 98 Seckenheim 16 11 4 1 127272 26 Jahn Reckarau 14 9 1* 93189 19 M. T. G Mannheim 16 7 8 6 141 94 17 Ty. 1846 Mannheim 17 10 1 8 189 108 17 Poſt Mannheim 16 5 3 8 972182 13 D. J. K. Lindenhof 14 5 2 7 71:98 12 Ty. Friedrichsfeld 15 5 1 9 99 125 11 Ty. Rheinau 17 4 1 12 100 137 9 07 Mannheim 16 1— 15 74152 1 Die Spiele am 24. März: Tv. Seckenheim— Jahn Neckarau(7:3) SpVg 07— MTG(1:8) Tv. Friedrichsfeld— TV 1846(5:15) DK Lindenhof— Poſt(716) Morgen wird in Seckenheim die Entſcheidung fallen, wer, wenn der Fall eintritt, daß die Polizeiſportvereine in das neu zu ſchaffende Reichsheer übernommen werden, ihr Erbe antritt. Seckenheim kann dies ſchon mit einem Unentſchieden erreichen, während Neckarau unbedingt ſiegen muß. Es wird demzufolge ein erbittertes Ringen geben, zumal Neckarau ſich immer noch auf der aufſteigenden Kurve befindet. Trotzdem dürften die Einheimiſchen, die über beſſere Handballſchulung verfügen, das Treffen für ſich ent⸗ ſcheiden. Handball im Tböd.„Jahn“. Nach dreiwöchentlicher Pauſe haben die Tibündler am morgigen Sonntag gegen DK. Grün⸗weiß Mannheim ihr letztes auswärtiges Spiel in der Verbands⸗Rückrunde zu beſtreiten. Und ſchon an nächſten Sonntag wird das letzte Verbandsſpiel in Seckenheim gegen den Tabellenführer der Kreisklaſſe J ſteigen, wo den Einheimiſchen nochmals Ge⸗ legenheit gegeben iſt, vor dem hieſigen Publikum ihr Können unter Beweis zu ſtellen. Zunächſt dürfte das Spiel am morgigen Sonntag gegen Grün⸗weiß intereſſieren. Wenn man nach dem Vorſpiel in Seckenheim rechnen wollte, ergibt ſich ein klares Plus für den Ausgang des jetzt fälligen Rückſpiels zugunſten der DK. Aber nichts iſt gefährlicher, als aus den voran⸗ gegangenen Spielen Rückſchlüſſe ziehen zu wollen.. Maß⸗ gebend für den Sieg wird immer die ſpieleriſche Leiſtung der Parteien ſein. Und in dieſer Hinſicht hat der Tbd. Jahn in ſeinen betzten Spielen weit mehr gezeigt, als der Gegner in der morgigen Begegnung. Wenn die Einheimiſchen ſich gut zuſammenfinden und ihr Syſtem behaupten können, dann wird ſich die Niederlage wie im Vorſpiel gewiß nicht wiederholen. Ein Sieg würde auch in der Tabelle manches ändern. Noch hat Grün⸗weiß die zweite Stelle hinter Viern⸗ heim, wenn aber die Einheimiſchen morgen den Sieg er⸗ ringen und gar den Viernheimern am kommenden Sonntag die Punkte abnehmen könnten, dann hätten die Ein⸗ heiniſchen noch viel für die Tabellenplatzierung getan. Die zweite Mannſchaft ſetzt ebenfalls die Verbands⸗ ſpiele fort und macht das Vorſpiel gegen DJK. Grün⸗weiß. Nachdem die Einheimiſchen mit großem Punktvorſprung die Tabelle anführen, wird ihnen auch morgen der Sieg ſicher ſein. * Auswärtiger Sport. Nach den Fußballern fahren am Sonntag die deutſchen Rugbyſpieler nach Paris, um ſich mit der fran⸗ zöſiſchen Nationalmannſchaft im Länderkampf zu meſſen. Im Reich gehen die Fußball⸗ Spiele in der Gauliga ihrem Abſchluß entgegen, ebenſo ſteht es im Handball, wo aller⸗ dings die beiden Pokal⸗Vorſchluß⸗Kämpfe den normalen Rah⸗ men ſprengen. In Berlin überdies kämpfen Brandenburg und Mitte um den Fußball⸗Pokal. Die Turner haben im tra⸗ ditionsreichen Hamburg⸗Leipzig⸗Berlin diesmal in Leipzig ihren Angelpunkt, während die Freunde des Pferdeſports weitere acht Tage auf die Oeffnung der deutſchen Bahnen warten müſſen. Der Winterſport wartet mit letzten Er⸗ eigniſſen auf; der Deutſche Fußballbund hat ſeine Funktio⸗ näre zu einer Tagung nach Berlin zuſammenberufen. Einen Länderkampf beſtreiten ſchließlich noch die Kegler, die in Schweden einen ſtarken Gegner haben. Im Fußball ſollten am Sonntag ſo ziemlich die letzten Entſcheidungen in der Gauliga fallen. Den letzten ſüddeutſchen Gaumeiſter wird Württemberg bringen, aber auch in der Abſtiegsfrage wird ſich die Lage weiter klären. Im Süden ſpielen: Gau Südweſt: Saar 05 Saarbrücken— FK Pir⸗ maſens, Eintracht Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen, Sport⸗ freunde Saarbrücken— Wormatia Worms. Gau Baden: Bf Neckarau— Freiburger F. Gau Württemberg: Sportfreunde Stuttgart— Ulme FV 94, Stuttgarter Kickers— S Göppingen, SSB Ulm— Pf Stuttgart. Gau Bayern: 1860 München— Schwaben Augs⸗ burg, BE Augsburg— Sp⸗Vgg. Weiden, AS Nürn⸗ berg— Wacker München, Fe Schweinfurt 05— Bayern München In Südweſt und Württemberg wird weiter bereits um den Aufſtieg gekämpft. Südweſt: Germania Bieber— Polizei Darmſtadt, Opel Rüſſelsheim— FV Saarbrücken, Ludwigs⸗ hafen 04— Reichsbahn⸗Rotweiß Frankfurt. Württemberg: FW Zuffenhauſen— FC Tailfingen, VfB Friedrichshafen— VfR Heidenheim, VfR Schwenningen— Sp⸗Vgg. Cannſtatt. Auch im Handball ſteht man im Süden des Reiches vor letzten Entſcheidungen. Die Gaue Baden und Württemberg ſollen am Sonn⸗ tag ihre neuen Gaumeiſter erhalten, und zwar in SV. Wald⸗ hof bezw. Tbd. Göppingen. Bayern ſpielt nicht, da die Gauelf in Hamburg gegen Nordmark eines der beiden Pokal⸗ Vorſchlußſpiele beſtreiten muß. Im anderen Treffen um den Pokal ſtehen ſich in Breslau die Mannſchaften von Schleſien und Brandenburg gegenüber. Wir rechnen mit Bayern und Schleſien als Siegern und damit Teilnehmern des Schluß⸗ ſpiels. Die Leichtathletit hebt jetzt mit Beginn des Frühjahrs immer ſtärker den Kopf. Die Zeit der Hallenfeſte iſt vorbei; Wald⸗ und Querfeldein⸗ läufe beherrſchen wenigſtens in Europa überall das Feld. Von beſonderem Intereſſe iſt dabei das in Paris mit inter⸗ nationaler Beſetzung durchgeführte„Querfeldein der Na⸗ tionen“, an dem ſich aber Deutſchland nicht beteiligen wird. In der franzöſiſchen Hauptſtadt gibt es weiter analog dem traditionsreichen deutſchen„Potsdam— Berlin“ ein Mannſchaftslaufen„Quer durch Paris“, das ebenfalls inter⸗ national beſetzt ſein wird. Die Turner haben in Leipzig ihr wichtigſtes Ereignis. Der altüber⸗ lieferte Kunſtturner⸗Dreiſtädtekampf Leipzig⸗Hamburg⸗Berlin wird in der Meſſeſtadt ausgetragen, und alle drei Städte treten in ſtärkſter Beſetzung an. Man wird die üblichen erſt⸗ klaſſigen Leiſtungen zu ſehen bekommen. Ob Hamburg den uletzt errungenen Sieg wiederholen kann, bleibt abzuwarten. hnlich dem Leipziger Vorbild turnen in Düſſeldorf die Mannſchafte der Städte Köln, Eſſen und Düſſeldorf. Württembergs Turner machen in Göppingen Olympia⸗ Prüfungen. Die deutſchen Kegler tragen am Sonntag in Göteborg einen Länderkampf gegen Schweden aus. Die Schweden ſind ein ſtarker Gegner und es 4 fraglich, ob unſere Sportkegler mit einem Sieg aus chweden heimkehren werden. Die Segelflieger halten in Berlin eine Tagung ab, in Frankfurt wird ein Jiu⸗Jitſu⸗Städtekampf Frankfurt— München durchgeführt. Schließlich bleibt noch zu erwähnen, daß ſowohl die Schwimmer als auch die e Veranſtaltungen zugunſten der Winterhilfe durch⸗ Führen 8 . Bei den Ningern Saarbrücken⸗Weſt iſt Saar⸗Bezirksmeiſter. Im Gau Südweſt fiel im Kampf um die Mannſchafts⸗ Meiſterſchaft im Ringen die Entſcheidung im Bezirk 1 Der vorjährige Meiſter, Saarbrücken⸗Weſt, ſtand ſeinem Lo⸗ kalgegner Siegfried⸗Saar 05 gegenüber und ſiegte mit 1318 Punkten. Damit iſt Saarbrücken⸗Weſt wieder Meiſter und Teilnehmer an den Endkämpfen zur Gaumeiſterſchaft. Saar 05 hat nun noch die Möglichkeit, Zweiter zu werden und eben⸗ falls an den Gau⸗Endkämpfen teilzunehmen. Die Entſcheidun hierüber fällt am bevorſtehenden Wochenende im Kamp zwiſchen den Saarbrückern und Thaleiſchweiler. Für die Gau⸗Endkämpfe ſtehen bisher in Mainz 88 und Turngemeinde Dieburg als Meiſter und Zweiter des Be⸗ zirks Main⸗Heſſen und Saarbrücken⸗Weſt als Saarmeiſter feſt. Es fehlen neben dem Zweiten der Saar noch die beiden Erſten aus der Pfalz. Vor dem Endkampf in Baden. Auch im Gau Baden ſtehen noch nicht alle Teilnehmer an den Endkämpfen zur Mannſchafts⸗Gaumeiſterſchaft feſt. Qualifiziert haben ſich bisher nur aus der Gruppe Süd die Mannſchaften von Germania Hornberg und Alemanta Kuh⸗ bach und aus der Gruppe Nord Eiche Sandhofen. Ein für den zweiten 1 im badiſchen„Norden“ wichtiger Kampf führte am Wochenende Germania Karlsruhe und Mann⸗ heim 84 zuſammen. Der Kampf endete mit einem Anent⸗ . von 99 und die Mannheimer haben nun die beſten 10 als vierter Teilnehmer in die Gau⸗Endkämpfe ein⸗ zugreifen. Gauturniere in Württemberg. Im Gau Württemberg wurden am Wochenende die let. ten Gauturniere der Ringer abgewickelt. Bei den in Wangen verſammelten Federgewichtlern ſiegte unter zehn Teilnehmen Felle⸗Backnang vor ſeinen Klubkameraden Kurz und Beiner Turnierſieger der Leichtgewichtler wurde in Stuttgart der Einheimiſche Weidner vom KSW 95 vor ſeinen Klubkame⸗ raden Reiß und Kurz. Als beſter Halbſchwergewichtlec erwies ſich in Feuerbach der Münſteraner Steinen vor Steiger⸗Feuer⸗ bach und Schwahn⸗Süßen, während erwartungsgemäß bet den Schwergewichtlern Meiſter Lägeler⸗Antertürkheim nicht zu ſchlagen war. Die Olympiſchen Spiele 1936 Empfang im Propagandaminiſterium als offizieller Auflalt Berlin, 21. März. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa. ganda empfing in den Jeſträumen ſeines Miniſteriums daz Diplomatiſche Korps und die Vertreter der ausländiſchen Preſſe. Der Empfang bildete den offiziellen deutſchen Auf takt zu den Olympiſchen Spielen 1936. e Es waren u. a. erſchienen Miniſterpräſident Genercl der Flieger Göring, Reichsaußenminiſter Freiherr von Neu⸗ rath, Reichsarbeitsminiſter Seldte und Reichsernährungs⸗ miniſter Darre. Das diplomatiſche Korps war vertreten durch den italieniſchen Botſchafter Cerruti, den türkiſchen Botſchafter Hamdi Arpag und den fapaniſchen Botſchafter Graf Maſhakoji, durch die Geſandten der Niederlande, Rü mäniens, der Tſchechoſlowakei, der Schweiz, Ungarns, vom Ivan, Südafrikas und Kubas, ferner durch die Geſchäftsträ⸗ ger Bulgariens, Mexikos, Litauens und des triſchen Frel⸗ ſtaates. Reichsminiſter Dr. Goebbels begrüßte die Gäſte und betonte, daß er es für einen glüc⸗ lichen Umſtand halte, daß mit dieſem Empfang die Möglich⸗ keit gegeben ſei, das heiße Terrain der Weltpolitik zu ver⸗ laſſen und es mit der etwas kühleren Atmoſphäre des völ⸗ terverbindenden Sports zu vertauſchen. Vor allem im hin⸗ Flick darauf, daß im nächſten Jahre in Deutſchland die große Weltolympiade ſtattfinden ſoll, für die ſchon eine Reihe von Vorbereitungen getroffen worden ſind, die nicht nur Deutſch⸗ and, ſondern die ganze Weltöffentlichkeit angehen. Darauf ergriff, von herzlichem Beifall begrüßt, . der Reichsſporkführer. das Wort zu einem Vortrag über das Thema„Die deutſchen Leibesübungen, der Reichsſportführer und die Olympiſchen Spiele 1936“. Er gab zunächſt einen Ueberblick über die Ge⸗ ſchichte der deutſchen Leibesübungen, die ſo alt ſeien wie das deutſche Volk überhaupt. Deutſchland habe neben der rein ſportlichen und erziehungsmäßigen Aufgabe den Ge⸗ ſundheitszweck voranſtellen müſſen, denn die Geſundheits⸗ ſtatiſtiken nach den Jahren der Hungerblockade hätten ge⸗ eigt, wie entſetzlich die Folgen des Krieges für die deutſche Jugend geweſen ſeien. Dank der Tatkraft des Werkes„Kraft durch Freude“ in der Deutſchen Arbeitsfront ſei es gelun⸗ gen, auch den ärmſten deutſchen Volksgenoſſen den Weg zu den Leibesübungen zu ebnen. Der Staat übe nur die Ober⸗ leitungsfunktion aus. Den lebendigen Aufbau und Ausbau durchzuführen, dazu ſei der auf freiwilligen Zuſammenſchluß begründete deutſche Reichsbund für Leibesübungen berufen und befugt. Der Reichsſportführer ging ſodann darauf ein, daß das nationalſozialiſtiſche Deutſchland ſich nicht geſcheut habe, ſeinen Sportlern zu ſagen, daß ſie eine nationale Aufgabe zu erfüllen hätten. Mit dieſer Auffaſſung befinde ſich Deutſchland durch⸗ aus in Uebereinſtimmung mit den Anſichten anderer Völ⸗ ker. Auch die Wettkämpfer ſchwören ja vor den Olympiſchen Spielen bei dieſer höchſten Manifeſtation internationaler sportlicher Zuſamenarbeit aller Völker der Welt, zu kämpfen 5 die Ehre ihres Vaterlandes und zum Ruhm ſeines Spor⸗ es. Der Reichsſportführer wies darauf hin, daß Deutſch⸗ land dank dem perſönlichen Eingreifen des Führers für die Olnmpiſchen Spiele Kampfſtäkten zur Verfügung ſtellen könne, die der Größe und Würde der Spiele nach jeder Richtung Rechnung tragen. Darüber hinaus bemühe er ſich, unter Führung des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda die olympiſche Idee in das ganze Volk hin— einzutragen. Anſchließend an die Rebe des Reichsſportführers ent⸗ wickelte ſich eine längere Ausſprache zwiſchen den verſiche⸗ denen Journaliſten und dem Gaſtgeber ſowie dem Mini⸗ ſterpräſidenten General der Flieger Göring, in der die po⸗ litiſchen Fragen der letzten Tage ausführlich erörtert wur⸗ den. Die beiden Miniſter, die in dichtem Kreiſe von den Journoliſten umlagert waren, gaben bereitwilligſt auf alle Fragen Auskunft. Im Zeichen der fünf Ringe Die Stützpunkte der leichtathletiſchen Vorarbeiten füt die Olympiade ſind die Trainingsgemeinſchaften. Herma Engelhard, Berlin, der Lehrer für die Mittelſtreckler, wird die vier badiſchen Trainingsgemeinſchaften, in denen die von ihm betreuten Mittelſtreckler verſammelt ſind, erneit beſuchen und zwar am 26. März Heidelberg, am 27. Mä Karlsruhe, am 23. März Mannheim und am 29. Mü Freiburg. Hatte Engelhardt das erſte Mal bei ſeinen Be⸗ ſuchen die Aktiven in der Halle an der Arbeit geſehen, ſo wird er jetzt ihre Arbeit auf der Bahn im Freien beobachten. Gilt dieſe Arbeit den Mittelſtrecklern, ſo haben an 24. März die Langſtreckler Gelegenheit, beim 25⸗Kilometer⸗ Lauf des VfB Stuttgart dort ihre Eignung für die ganz langen Strecken unter Beweis zu ſtellen. Langſtreckenlehtet v. d. Planitz wird Gelegenheit nehmen, die ſüddeutſchen Langſtreckler zu beurteilen. Die Trainingsgemeinſchaft 11 ruhe hat hierzu folgende Läufer gemeldet: Denzel, Poſtſpork verein Karlsruhe, Wolf, Tb Durlach, Lienert, Fo Offenburg ſowie Locke und Wirth vom KFV.