lierte raße off ung cago uch urch bre⸗ det atte, irzer Ma⸗ ob⸗ mert Tief⸗ und der⸗ ichten al in den ver⸗ haben de dem Keine kklich⸗ Mal unter dorf, he. oder 2. Bleu zu Mr. 72 Nec·kar Bote Dienstag, 26. MAdrz 1935 Ne, Hanſa“⸗Leute auf der Eisſcholle Acht⸗Monatstrift im Nördlichen Eismeer.— Das Schickſal einer deutſchen Polarexpedition. Seit den Tagen der fſkandinaviſchen Seefahrer des 8. Jahrhunderts ſind Entdecker und Pfadfinder immer wieder in die Eiswüſten der arktiſchen Regionen vorge⸗ ſtoßen. Die ſchier endloſe Reihe der großen Pioniere, die die Polargegenden erforſchten, iſt heute faſt vergeſſen. Neu belebt wurde der Zug nach dem Norden im Zeitalter der Entdeckungen. Als Magalhaens die Südſpitze Amerikas umſchiffte und dieſe Paſſage für Spanien mit Beſchlag be⸗ legte, wurde der Wunſch nach einem neuen Seeweg zu den unbekannten Ländern und ihren Reichtümern wach; dieſer Weg wurde in der Nordoſtpaſſage gefunden, in der Fahrt um die Küſten Rußlands und Sibirens hin zum Gelobten Land. 400 Jahre lang hat die Menſchheit mit dem Pro⸗ blem der Nordoſtpaſſage gerungen; und als MeElure und Nordenſkjöld ſie endlich feſtgeſtellt hatten, hatte dieſe Ent⸗ deckung nur noch wiſſenſchaftlichen Wert.„Aber der ver⸗ wünſchte Hunger nach Gold“, der doch die treibende Ur⸗ ſache aller dieſer Fahrten geweſen iſt, hatte doch ſein Gutes: er hat die Forſchungen in den Nordpolarregio⸗ nen in Gang gebracht und den Eiswüſten Stück für Stück ihre Geheimniſſe entriſſen. Wenn die Welt ihre Blicke lenkt auf die Eisfahrer und ihre Nöte, ſo muß auch einer deutſchen Expedition ge⸗ dacht werden, die ein Heldentum bewies, das um ſo ſchwerer wiegt, als ſie ohne die Mittel moderner Technik, ohne Eisbrecher, ohne die Unterſtützung durch den Funk die Fahrt ins Unbekannte wagen mußte. Ewig denkwürdig bleibt die heldenhafte Fahrt der Expeditionsſchiffe„Germania“ und „Hanſa“. Der kleine Dampfer„Germania“ unter Führung von Koldewey und der Segler„Hanſa“ mit Hegemann im Steuerhaus verſuchten zum erſtenmal im Jahre 1868 ihr Glück in der Arktis. Ohne Erfolg, denn dieſes Jahr war außergewöhnlich ungüſtig, ſoweit es die Eisverhältniſſe be⸗ traf, die die Expedition aufhielten. Den zweiten Vorſtoß in die Arktis, der ſchon im fol⸗ genden Jahr unternommen wurde, beeinträchtigte von An⸗ fang an ein unglücklicher Zufall. Falſch verſtandene Sig⸗ nale führten nämlich dazu, daß beide Schiffe im Grön⸗ ländiſchen Meer nach verſchiedenen Richtungen auseinan⸗ derfuhren. Während die„Germania“ im Eis überwinterte, im darauffolgenden Frühjahr 1870 mit einer Schlittenexpe⸗ dition bis gegen den 77. Grad nördlicher Breite vorſtieß, um dann mit reicher wiſſenſchaftlicher Ausbeute zurückzu⸗ kehren, begann für die„Hanſa“⸗Leute am 5. September 1869 eine abenteuerliche Fahrt, die oft hart am Rand des Abgrundes vorbeiführte. Denn am 19. Oktober wurde der im Eis feſtgefrorene Segler von den Eismaſſen geſprengt. Eben noch gelang es, ſo viel Vorräte, Schiffsplanken und Bohlen, Kohlen und Segeltuch, Kleider und Hausrat von der ſinkenden„Hanſa“ zu retten, als notwendig waren, um mehr als 8 Monate im ewigen Eis zu überſtehen. Südwärts trieb die Eisſcholle, auf der ſich die„Hanſa“⸗ Leute„häuslich“ eingerichtet hatten. Mühſelig wurde aus Kohlen eine Baracke aufgerichtet, die, mit Bohlen und Schiffsplanken überdeckt und innen mit Segeltuch ausge⸗ ſchlagen, vor den Unbilden des arktiſchen Winters not⸗ dürftig ſchütze. In den erſten Wochen brauchte man gut und gern eineinhalb Stunden, um von einem Ende der Eisſcholle zum anderen zu gelangen. Fürs erſte beſtand alſo keine Gefahr. Um die Ordnung in dieſem ſelſſamen Lager aufrechtzuerhalten, hielt der Kapitän die Beſatzung zu allerlei Zeitvertreib an: Die Leute machten Wanderungen, etliche ſchnallten ſich Schlittſchuhe an, Ball⸗ ſpiele vertrieben die Zeit. Während ſie an der grönländi⸗ ſchen Küſte vorübertrieben, allein und hilflos auf dem Eis, drehte ſich die Scholle langſam um ſich ſelbſt und büßte täglich mehr von ihrer Größe ein. Der Proviant wurde durch Eisbären und Walroſſe ergänzt; überhaupt erhielten ſich die„Hanſa“⸗Leute eigentlich nur durch die Jagd ſo ſriſch, daß ſie ohne ernſtliche Schäden dieſe abenteuerliche Fahrt überſtehen konnten. Noch während der Segler vom Eis zerdrückt wurde. hatte der Kapitän in weiſer Vorausſicht die Rettungsboote aufs Eis herabholen laſſen, um einmal, wenn die Eisſcholle kleiner und kleiner wurde, noch eine letzte Rettungsmöglich⸗ keit zu haben. Im Februar 1870 geſchah die Kataſtrophe. Während eines heftigen Schneeſturmes wurde die Scholle geſpalten, und der Riß verlief unglücklicherweiſe unweit der Baracke, die über dem unruhig gewordenen Eis einſtürzte. In der erſten Nacht blieben die„Hanſa“⸗Leute in den Ret⸗ tungsbooten. Eine neue Baracke, die auf dem größten, noch erreichbaren Schollenſtück errichtet wurde, hatte nur Platz für ein halbes Dutzend Leute; die anderen mußten weiterhin in den Booten nächtigen. Es vergingen noch Wochen und Monate. Mit wenigen Schritten war die Scholle, die ſich allmählich wieder mit anderen Eisſchollen, freilich ohne feſte Verbindung, zuſammenſchloß, durchſchrit⸗ ten. Eines Tages war auch der klägliche Schollenreſt, auf dem die Hütte ſtand, aufgezehrt; das Wetter war milder geworden und das Waſſer immer freier. Auf dem 61. Breitengrad ſah die„Hanſa“-Beſatzung das letzte Eisſtück. übriggeblieben waren die Boote, die aber die Leute kaum zu faſſen vermochten. Zwiſchendurch mußten die Boote übers Eis getragen wer⸗ den, das Stürme herangeführt hatten. Dann wurde das Waſſer gänzlich eisfrei, und im Auguſt 1870 langte die kpedition im Julianehab⸗Diſtrikt an, wo eine däniſche Brigg die Teilnehmer aufnahm, nachdem ſie vom Oktober 1869 bis zum Mai 1870 eine an Gefahren und Entbeh⸗ kungen reiche Fahrt auf der ſüdwärts treibenden Eisſcholle 1 und in leidlich guter Verfaſſung überſtanden atten. 8 Am 3. September 1870 kamen die„Hanſa“⸗Leute in Hamburg an. Es war Abend. Die Stadt war feſtlich illu⸗ miniert, Fahnen wehten, und Völlerſchüſſe krachten—— man feierte gerade den Sieg von Sedan und die Gefangen⸗ nahme des Kaisers Napoleon. Gedenktage zum 26. März. 827 Ludwig van Beethoven in Wien geſtorben. 888 Elſa Brandſtröm, ſchwediſche Delegierte des Roten Kreuzes,„Der Engel von Sibirien“, in St. Peters⸗ burg geboren.. Sonnenaufgang 5.511 1 Sonnenuntergang 18.21 Rondaufgang 104 Monduntergang 8.02 Badiſches Sondergericht [Mannheim, 26. März. Ein Zehrgeld von 6 Mark, das der 46 Jahre alte Wik⸗ helm Wagner aus Oetisheim am 10. Januar von einer hie⸗ ſigen Familie erhalten hatte, benutzte er dazu, ſich zu be⸗ trinken und abends, als ihm kein Bier mehr verabreicht wurde, auf den Führer zu ſchimpfen. Durch die Polizei ver⸗ haftet, ſetzte er ſeine Schimpferei im Notarreſt fort. Das Gericht ſprach eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten aus. Vier Angeklagte gaben ſich eine November⸗Nummer der„Roten Fahne“ zum Leſen. Der dritte Angeklagte, der dem Belaſtungszeugen die Zeitung verſchaffte, erzählte ihm von geheimen Verſammlungen, die nicht der Wahrheit ent⸗ ſprachen. Die Frau des Betreffenden ſtellte bei dieſer Ge⸗ legenheit die bekannten Behauptungen vom Reichstagsbrand auf. Das Gericht verurteilte den 34 Jahre alten Wilhelm Piſter aus Ketſch, wohnhaft in Schwetzingen, zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis, den 25 Jahre alten Fried⸗ rich Gottfried aus Oftersheim zu einem Jahr, den 41 Jahre alten Otto Kraus von Mannheim zu einem Jahr zwei Mo⸗ naten Gefängnis, den 26 Jahre alten Anton Berchermeier aus Hainberg, wohnhaft zu Oftersheim, zu neun, die Ehe⸗ frau Kraus zu zehn Monaten Gefängnis. Einen haßtriefenden Brief aus dem elſäſſiſchen Ort Zelleville ſchrieb der 25 Jahre alte Wilhelm Kienzle aus Oefingen über die deutſchen Verhältniſſe an einen Freund. Der Brief wurde geöffnet und beſchlagnahmt. In ihm lag ein Ausſchnitt aus einem franzöſiſchen Hetzblatt. Urteil: 10 Monate Gefängnis. Zu ihrer hieſigen Arbeitgeberin äußerte ſich die 22 Jahre alte ledige Angeſtellte Roſa Leber aus Aichen in einer die Regierung beleidigenden Weiſe über den Reichstags⸗ brand. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten. Geſundͤheitspflege in Schule und Haus Schule und Haus ſind in der Geſundheitspflege auf⸗ einander angewieſen. Während in der Schule der Staat bezw. die Gemeinden ſich für die Hygiene einſetzen, iſt es im Hauſe vornehmlich die Hausfrau, welche durch vorſorgliche hygieniſche Maßnahmen über die Geſundheit ihrer Lieben wacht. Die hygieniſche Erziehung in der Schule iſt notwendig zur Verbeſſerung der geſundheitlichen Lebensbedingungen und als Vorausſetzung der geſundheitsmäßigen Lebensführung der Schüler ſelbſt. Sie iſt die Grundlage der Verbreitung hygieni⸗ ſcher Lehren im Volk, der Bekämpfung der Volkskrankheiten und der Hebung der Volkskraft. Aber darüber hinaus ſorgt die Schule auch des weiteren für die Geſundheit ihrer Zög⸗ linge durch Stellung von Schulärzten, Verabfolgung von Eſſen und Milch und weitgehende Erholungsfürſorgen(Wald⸗ schulen). Architekten, Pädagogen und Aerzte arbeiten da Hand in Hand zum Wohle der Kinder, um möglichſt allen Geſund⸗ heitsforderungen für die Schulkinder Genüge zu leiſten. Leider ſtehen den Schulen nicht immer genügende Mittel zur Ver⸗ fügung, Schulzimmer, Aborte und Piſſoire mit geeigneten Desinfektionsmitteln von Krankheitskeimen befreien zu laſſen. Faſt immer wird dieſe wichtige Arbeit den Schulwarten übertragen und ihnen dafür ein viel zu geringer Geldbetrag zur Beſchaffung guter Präparate zur Verfügung geſtellt. Da⸗ bei haben wir ganz hervorragende und ſehr preiswerte deutſche, geruchloſe, luftverbeſſernde und lufterfriſchende, ab⸗ ſolut keimtötende Mittel zur Verfügung. Die rein ärztlichen Unterſuchungen und die fürſorgliche Tätigkeit genügen nicht, um unſere Kinder vor Krankheiten nach Möglichkeit zu be⸗ wahren. 9 91 Hausfrau erſieht aus dieſen Ausführungen, wie ernſt es Staat und Gemeinden mit der Hygiene meinen, aber dieſe Fürſorge iſt angebracht, liegt doch in einer geſunden Jugend die Kraft des Staates, ja die Daſeinsmöglichkeit eines Volkes! Die Hausfrau wird daher alles aufwenden, um auch von ſich aus für ihre Familie nach Möglichkeit alle hygieniſchen Maßnahmen zu e Wo genügend Geldmittel zur Verfügung ſtehen, ſollte man ſich einen tüchtigen Hausarzt halten, der erfolgreicher als dieſer oder jener Arzt, welcher von Fall zu Fall zu Rate gezogen wird, für die Geſundheit in der Familie ſorgen kann. Aber auch die regelmäßige An⸗ wendung von Desinfektionsmitteln, die dem Aufwiſchwaſſer beigefügt werden, ſollte konſequent durchgeführt werden. Auch auf Entfernung von Ungeziefer muß geachtet werden, iſt es doch oft dieſes, welches Krankheiten überträgt. Die Haupt⸗ plage ſind die Wanzen. Ein rationelles Mittel gegen dieſe iſt die Vergaſung der befallenen Zimmer durch einen Fachmann. Die im Handel befindlichen Ungeziefervertilgungsmittel ſind zwar teilweiſe gut, doch iſt ein voller Erfolg damit nur in ſeltenen Fällen zu erreichen. Hier wäre auch die Notwendig⸗ keit für regelmäßiges Entſtäuben der Teppiche zu erwähnen. Durch das Schuhzeug werden unzählige Mengen von Bazillen ins Zimmer gebracht, die ſich in den Teppichen feſtſetzen, wo⸗ durch beſonders die Jüngſten bei ihrem Herumkriechen auf denſelben geſundheitlich ſtark gefährdet werden. Die Teppiche ſollen regelmäßig geklopft werden, auch dann, wenn ein Staubſauger zur Verfügung ſteht, denn mit einem ſolchen läßt ſich eine rationelle Entſtäubung nicht durchführen. Auch eine zweckentſprechende Ernährung iſt für die Geſundheit wich⸗ tig. Gemüſe, Frucht⸗ und Rübenſäfte ſind es, welche dem Körper einen guten Heilſtoff zuführen: die Vitamine. Gar vieler Art iſt alſo die Möglichkeit für die Hausfrau, für Fernhalten von Krankheiten zu ſorgen! Marktberichte ö Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 25. März. Amtlich notierten: Weizen W 15 21, W'ö 16 21.20, W 17 21.50, Ausgleich plus 40 Pfennig; Roggen R 15 17.20, R 16 17.50, R 13 16.80, Ausgleich plus 40 Pfennig; Futtergerſte G 7 16.20, G 8 16.50, G 9 16.70, G 11 17, Ausgleich plus 60 Pfennig; Hafer H 11 16.20, H 14 16.70, H 17 17, Aus⸗ gleich plus 60 Pfennig; Braugerſte, inl. 21 bis 22(Aus⸗ ſtichware über Notiz), 20 bis 22, Winter⸗ und Induſtriegecſte 19.50 bis 20.50; Raps, inl. ab Station 31; Mais mit Sach 21.25; Mühlennachprodukte: Weizenkleie mit Sack Mühlen⸗ feſtpreis W' 17 10.75; Roggenkleie R 16 10.50; Weizen⸗ futtermehl 13.50; Weizennachmehl 17, Ausgleich plus 30 Pfennig, Vollkleie 50 Pfennig höher; ſonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen mit Waſſeranſchkuß 14.50. ohne Waſſeranſchluß plus 20 Pfennig(der neue Zuſatz gilt für alle Futterartikel bis einſchließlich Leinkuchen); S jaſchrot 13; Rapskuchen 12.10; Palmkuchen 13.30; Kokoskuchen 15.30; Seſamkuchen 14; Lein⸗ kuchen 15.30; Trockenſchnitzel(Fabrikpreis) 8.76; Rohmelaſſe 6; Steffenſchnitzel 10.36, von Erdnußkuchen bis Leinkuchen alles Feſtpreiſe der Fabrik, Ausgleich plus 40 Pfennig für öl⸗ haltige Futterartikel, zuckerhaltige(ausgenommen Malzkeime) Ausgleich plus 30 Pfennig; Rauhfutter: Wieſenheu 9.80 bis 10.60; Luzernekleeheu 10.50 bis 11; Stroh, gepreßt(Roggen und Weizen) 5 bis 5.50, dto.(Haſer und Gerſte) 5 bis 5.50: Stroh, gebündelt(Roggen und Weizen) 4.80 bis 5.20, dto. (Hafer und Gerſte) 4.80 bis 5.20; Weizenmehl: Weizenfeſt⸗ preisgebiet 17, Type 790 aus Inlandsweizen 28.25, W 15 (Bauland und Seekreis) 27.95, per Mai plus 10 Pfennig; Roggenmehl: Feſtpreisgebiet 16, Type 997 24.70, R 15 24.10, R 13 23.70, per Mai plus 10 Pfennig, zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß An⸗ ordnungen der WV.; Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Auslandsweizen 1.50 Mark Aufſchlag per 100 Kilogramm. Mannheimer Pferdemarkt vom 25. März. Zufuhr: 39 Arbeitspferde, 75 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde pro Stück 450 bis 1100, Schlachtpferde pro Stück 40 bis 130 Mark. Marktverlauf: Arbeitspferde ruhig, Schlachtpferde lebhaft. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 25. März. Auftrieb: 79 Ochſen, 119 Bullen, 263 Kühe, 222 Färſen, 918 Kälber, 14 Schafe, 2092 Schweine. Preiſe: Ochſen: 39 bis 41, 35 bis 38, 31 bis 34, Bullen: 38 bis 40, 34 bis 37, 31 bis 33, Kühe: 33 bis 37, 28 bis 32, 23 bis 27, 17 bis 22, Färſen: 39 bis 41, 36 bis 38, 32 bis 36, Kälber: 54 bis 57, 48 bis 53, 40 bis 47, 29 bis 39, Schafe: geſtrichen; Schweine: 50 bis 52, 48 bis 52, 47 bis 52, 45 bis 50, g) 41 bis 46. Marktverlauf: Großvieh lebhaft, Kälber lebhaft, geringe Ware Ueberſtand; Schweine mittel, Ueberſtand. ö Spori⸗Nachleſe vom Sonntag. Im Radſport wurden die erſten deutſchen Straßenrennen ausgefahren. In allen Fällen handelte es ſich aber hierbei um Amateurwelt⸗ bewerbe. In Antwerpen gewannen Metze und Möller für Deutſchland einen Dreiländerkampf gegen Belgien und Frank⸗ reich mit 9 Punkten.— Im Schwimmen wurde in Krefeld durch die deutſche Meiſterin Martha Ge⸗ nenger ein neuer Weltrekord im 200 Yard⸗Bruſtſchwimmen aufgeſtellt. Frl. Genenger ſchwamm 244.9 Minuten und verbeſſerte damit den alten Weltrekord der Mitteldeutſchen Hölzner(Plauen) von 2:48 Minuten ganz beträchtlich.— In Oslo ſtellte der Norweger William Karlſen im 200⸗Meter⸗ Rückenſchwimmen mit 2:37,1 Minuten einen neuen Europa⸗ Rekord auf, den bisher der Gladbecker Erwin Simon mit 2:38.3 Minuten gehalten hatte.— Im Winterſport wurde auf deutſchem Boden das Feldberg⸗Pokal⸗Springen im Schwarzwald entſchieden. Sieger in der Drei⸗Kombinaklion und damit Gewinner des Feldberg⸗Pokals wurde der Nor⸗ weger Sigmund Ruud vor ſeinem Bruder Birger und dem jungen Freiburger Rudi Cranz, der die Franzoſen Vig⸗ nolle und Beckert noch auf die nächſten Plätze verwies. Berlin rüſtet für den 1. Mai. Bereits jetzt iſt auf dem Tempelhofer Feld in Berlin mit der Er⸗ richtung der rieſigen Tribünen und Fah⸗ nenmaſten für die rie⸗ ſige Kundgebung aller Schaffenden am 1. Mai begonnen worden. Deutſches Nachrichtenbüro IIS! (2. Fortſetzung.) Im vorigen Kapitel wurde erzählt: Bei dem Brande des Platzſchen Möbelgeſchäfts in Raſtenburg findet man eine bis zur Unkenntlichkeit verkohlte Leiche. Nach den bei der Leiche gefundenen Ringen muß es ſich um den Schwiegerſohn von Platz, Saffran, handeln. Wenige Tage nach dem Brande wird jedoch Saffran geſehen, die Polizei ſtellt auch feſt, daß das Geſchäft vor dem Bankrott ſtand und Saffran ſich bei einigen Geſellſchaften hoch verſichert halte. Aur die Polizei ſteht Verſicherungsmord feſt. Wer iſt der Tote? Saffran hat wiederholt mit Kipnik und der uguſtin auf der Landſtraße vergeblich Menſchenjagden gemacht. Am 12. September 1930 erſchießen ſie auf der Landſtraße nach Lötzen einen Radfahrer und ſchleppen die Leiche ins Auto. Nun kann 5 brennen! 1 bei Entdeckung des Brandes unter die zu der Brandſtelle eilenden Bürger zu miſchen und das Märchen zu verbreiten, In Raſtenburg haben beide gemeinſam den Teppich mit Saffran befinde ſich in dem brennenden Hauſe. Saffran dem Toten in den Platzſchen Möbelſpeicher getragen, der in verbarg ſich in der Wohnung der Ella Auguſtin, um dann der Nähe des Geſchäftshauſes liegt. Sie hatten nun das erſte in der zweitfolgenden Nacht die heimliche Flucht anzutreten, Ziel ihrer Wünſche erreicht, und Saffran konnte befriedigt deren Entdeckung die Pläne der Mörder durchkreuzte. ſagen:„Nun kann es am Sonntag brennen.“ In dem Schwurgerichtsprozeſſe gegen die Mörder und Gemeinſam haben ſie auch vor dem Brande die Leiche[Brandſtifter wurde die Perſönlichkeit ihres Opfers zweifels⸗ in dem Teppich hinüber in das Geſchäft getragen. Hier in Kleidern des Ermordeten zu der Feſtſtellung geführt, daß der bei dem Polizeipräſidium in Königsberg als vermißt ge⸗ meldete Melker Dahl am Tage ſeines Verſchwindens einen Anzug von gleichem Stoff getragen hatte. Das am Tatorte gefundene Fahrrad und die Ledertaſche waren das Eigentum Dahls. Auf der Suche nach einer Arbeitsſtelle hatte ihn ein verhängnisvoller Zufall auf der Landſtraße den Mördern in den Weg geführt. Vom Schwurgericht zu Bartenſtein wurden Saffran und Kipnik am 25. März 1931 zum Tode verurteilt, die Konto⸗ riſtin Auguſtin zu fünf Jahren Zuchthaus. Vor dem Urteilsſpruch haben die Angeklagten das letzte Wort. Kipnik wandte ſich mit erhobenen Händen an das Gericht:„Saffran hat mein Leben vernichtet. Ich lege mein Schickſal in die Hände des Gerichts. Ich wünſchte, ich könnte Ihnen beweiſen, daß ich doch ein anſtändiger Menſch bin.“ Das war ſelbſt ſeiner Mitangeklagten Auguſtin zu viel, frei feſtgeſtellt. Dabei ſpielte, genau wie in dem 21 Jahre den vom Perſonal verlaſſenen ſtillen Räumen ſpielte ſich eine Szene von grotesker Schauerlichkeit ab. Saffran ſteckte dem Toten ſeine Uhr und ſein Schlüſſelbund in die Taſche, ſchob ihm ſeine Ringe auf den Finger und neſtelte ihm ſeine golde⸗ nen Kragenknöpfe in das Hemd. Nachts nach ein Uhr, in der Nacht zum Sonntag, dem 15. September 1930, legten Saffran und Kipnik dann Brand in die Räume, die ſie vorher mit Benzol beſprengt hatten. Kipnik blieb in der Nähe des Geſchäftshauſes zurück, um ſich die ihm entgegenſchrie:„Und Sie ſind doch der Mörder!“ Das damalige preußiſche Staatsminiſterium hat dieſen „anſtändigen“ Menſchen und ſeinen Spießgeſellen zu lebens⸗ länglichem Zuchthaus begnadigt. Lebenslängliches Zucht⸗ haus bedeutete damals Freilaſſung nach durchſchnittlich früher von dem deutſchen Geſandtſchaftskanzliſten Beckert in ähnlicher Weiſe in Santiago— Chile— begangenen Mord, das Gebiß des Toten bei ſeiner Identifizierung eine erheb⸗ liche Rolle. Abbildungen des Gebiſſes, die der Gerichtsarzt veröffentlicht hatte, riefen einen Dentiſten auf den Plan, der gleiche Zahnarbeiten, wie ſie die Gebißabbildung zeigte, an einem in Wermsdorf im Kreiſe Königsberg anſäſſigen 25jährigen Melker Friedrich Dahl vorgenommen hatte. Faſt gleichzeitig hatte die Unterſuchung der Stoffreſte von den zwölfjähriger Haft. Es erfüllt im Hinblicke auf Saffran und Kipnik mit tiefer Genugtuung, daß im heutigen Deutſchland das Urteil„lebenslängliches Zuchthaus“ wieder das bedeu⸗ tet, was es beſagt. In der Stadt Obernkirchen in der Grafſchaft Schaum⸗ burg beſaß um das Jahr 1826 die ſiebzigjährige Ehefrau eines Nagelſchmieds Scheurer einen Trödelladen. Sie war darauf bedacht, nach außen hin die Maske einer ehrbaren Händlerin feſtzuhalten, aber in der Nachbarſchaft liefen Ge⸗ rüchte um von heimlichen Geſchäften, die in ihrem Laden in den ſpäten Abendſtunden mit verdächtigen Kunden abge⸗ wickelt würden. An einer Reihe frecher Einbruchsdiebſtähle ſpürten die Bewohner der Stadt das Treiben einer wohlorganiſierten Diebesbande, auf deren Konto auch ſo mancher Diebſtahl in nahegelegenen Dörfern oder Höfen geſetzt wurde. Die Leute munkelten von Zuſammenhängen die zwiſchen dieſer Diebes⸗ bande und der alten Händlerin vielleicht beſtünden, aber etwas Rechtes und Klares wußte niemand darüber zu ſagen. Die Alte war zu vorſichtig und ſchlau. Ueber die Diebe war ſich die Stadtpolizei ſchon eher im reinen. Sie glaubte, in dem 30 jährigen Hauſierer und Tage⸗ löhner Seidenfaden den einen von ihnen zu kennen. Sei⸗ denfaden war ſchon in jungen Jahren wegen Diebſtahls aus der Lehre gejagt worden, hatte auch ſchon ein Jahr im Zucht⸗ 4 geſeſſen und war wegen verſuchter Notzucht und Wild⸗ iebſtahls vorbeſtraft. Er lebte, ohne daß man recht wußte wovon. Ein wegen Deſertion von ſeinem Truppenteil ausge⸗ ſtoßener Soldat Möller, gelernter Hufſchmied und nun Ge⸗ legenheitsarbeiter, war Seidenfadens nächſter Freund. Auch er hatte wegen ähnlicher Vergehen wie Seidenfaden ſchon wiederholt Strafhaft verbüßt. Der Dritte in dieſem Bunde war ein Arbeiter Kaſpar Funk, der in den Obernkirchener Steinbrüchen Beſchäftigung hatte, die er aber öfter durch wochenlange Ruhepauſen un⸗ terbrach, und den man viel mit Seidenfaden und Möller zu⸗ ſammenſah. Dieſes dreiblättrige Kleeblatt brachte die Polizei mit den nächtlichen Diebesfahrten in Verbindung, aber Ver⸗ dacht iſt noch lange kein Beweis. Da iſt eines ſchönen Tages Funk verſchwunden. Ein Mann wird redjelig Zehn Monate ſpäter ging ein Steinhauergeſelle Keil von der Arbeit in einem im Obernkirchener Walde belegenen Steinbruch mit einem Arbeitskollegen nach Hauſe. Der Ar⸗ beitskollege war Möller, der Freund des Seidenfaden. Der Steinhauer Keil kannte den Seidenfaden auch, und er kannte auch Funk und vielleicht wußte er auch mancherlei über das Verhältnis der drei, was die Behörden nicht wußten Als Keil mit Möller ſo durch den Wald wanderte, lenkte ſich das Geſpräch auf Funk und ſein Verſchwinden. Sei es nun zu⸗ 9 0 oder weil er einen beſtimmten Verdacht hatte und auf en Buſch klopfen wollte, ließ Keil die Bemerkung fallen, er äbe etwas darum, wenn er wüßte was aus Funk geworden ei. Vielleicht war er ſelbſt überraſcht, als Möller ihn als⸗ bald beim Worte nimmt und wiſſen will, vieviel er denn eben würde, um es zu erfahren. Halb im Scherz bietet eil einen Taler. Möller meint es offenbar ganz ernſt, und man einigt ſich auf einen und einen halben Taler. Keil weiß nicht recht, ob Möller ihn nicht zum beſten halten will. als Möller ihn jetzt tiefer in den Wald hineinzieht aber es wird ihm doch unheimlich zumute, als Möller in einem Dickicht haltmacht und ihm zuſchwört daß hier unter der Erde der Kaſpar Funk vergraben liege. Keil will mehr wiſſen, aber Möllers Redſeligkeit iſt plötzlich verſtummt. Er würde wahr⸗ ſcheinlich ein gutes Stück Geld darum geben. wenn er die Worte die ſein Geheimnis offenbart haben, zurückkaufen könnte. Aengſtlich läßt er ſich von Keil immer wieder ver⸗ ſichern, daß er nichts verraten werde, dann bleibt er einſilbig für den Reſt des Weges. n gon ERicH LIFERER MAN VON SOME MGE hat geſchwatzt. Er hat das Geheimnis jenes Tannendickichts ſo wenig für ſich behalten können wie Möller. Es hat ihn immer ſchwerer gedrückt, bis er ſich gegen einen ihm bekann⸗ ten Gendarmen, erſt mit halben Worten und dann mit der vollen Wahrheit, verraten hat. Die Leiche wird gefunden. und Möller und Seidenfaden geſtehen zu, daß ſie Funk er⸗ ſchlagen haben. Funk hatte nach ſeiner Flucht nicht aus der Gegend fortgewollt, obwohl die Gendarmen hinter ihm her waren. Er hielt ſich tagsüber im Walde verborgen und wagte ſich nur im Dunkel der Nacht in die Stadt hinein. Seine Genoſſen, Möller und Seidenfaden, ſtellten ihm ver⸗ geblich vor, daß ſeine Ergreifung nur eine Frage der Zeit ſein könnte. Daß er, ſolange er in der Nähe ſei, nur die Gendarmen wach hielte, und daß er auch ihnen die Polizei noch auf den Hals ziehen werde Am wütendſten über Funk war die alte Hehlerin, die Trödlerin Scheurer. Sie hatte bei einer Ergreifung des Funk am meiſten zu fürchten. Des⸗ halb hetzte ſie am meiſten gegen ihn. Seine Narrheit werde ſie alle ins Unglück ſtürzen. Auch in Möller und Seiden⸗ faden wurde die Wut auf Funk immer größer und dabei mußten ſie ihm immer noch eine gute Miene zeigen.— Sie mußten ihm Abend für Abend auf Schleichwegen Lebensmit⸗ tel in den Wald hinausſchleppen, um ihn bloß von der Stadt fernzuhalten und hatten dabei ſelber nichts Rechtes zu eſſen Die alte Hehlerin hetzte und hetzte Sie hetzte die beiden Männer ſchließlich zu einem finſternen Entſchluß. Als ſie eines Abends wieder zu dem Waldverſteck des Funk hinausſchlichen, trugen ſie Schaufel und Hacke. Die verhüngnisvolle Höhle In einem Tannendickicht hatte ſich Funk eine Höhle ge⸗ graben. Möller und Seidenfaden erboten ſich, ihm zu helfen, die Höhler tiefer und breiter zu graben. Funk freute ſich über das Werkzeug und ging gleich an die Arbeit. Er grub der Hacke auf den Kopf, und er ſtürzte auf den Boden der Grube nieder. Möller und Seidenfaden warfen die Erde Im Januar 1827 werden Keil, Möller und Seidenfoden plötzlich an einem Tage und zu gleicher Zeit verhaftet. Keil Wer den tödlichen Schlag geführt hat, wurde über ihm zu. Die beiden Mörder leugneten in dem Prozeß nicht klar. Funk ging gleich an die Arbeit. Er grub und grub. Er ſchaufelte ſich ſelbſt ſein Grab. und grub. Er ſchaufelte ſich ſelbſt ſein Grab. Ein Hieb mit nicht, gemeinſam den Tod Funks beſchloſſen zu haben, aber jeder beſchuldigte den anderen, zugeſchlagen zu haben. 1830 wurde Möller wegen des Mordes hingerichtet, die Scheurer erhielt ſechs Jahre Zuchthaus, Keil wurde losge⸗ ſprochen. Seidenfaden war auch zum Tode verurteilt, aber er fehlte bei der Vollſtreckung. Er hatte mit ſeiner Rieſen⸗ kraft die Zellengitter aus ihren Fugen geriſſen und ſich durch die enge Oeffnung in die Freiheit gezwängt.—— Die eineinhalb Taler. um die Möller ſich von Keil ſein Geheimnis hatte abkaufen laſſen, hatten ihm Kopf und Kra⸗ gen gekoſtet. Es wäre aber ein irriger Glaube daß Möller ohne die Lockung des Geldes ſein Geheimnis für immer ge⸗ hütet hätte. Jeder weiß, wie ſauer es wird, ein Geheimnis zu wahren. Nun noch ein ſo ſchweres und ſchlimmes, wie den Mord eines Menſchen. Eins, das wie ein Mühlſtein auf dem Mörder laſtet. Das immer ſchwerer wird durch die Angſt und die Reue, die ſich darauf hocken Und das leich⸗ ter wird, wenn man ſich einem anderen mitteilen kann, Be⸗ ſchwichtigung, Beruhigung. Troſt bei ihm findet. Hierin liegt der innerſte Grund zu dem Drang, das drückende Ge⸗ heimnis mit einem anderen zu teilen. Hieraus erwächſt der Trieb zum Ausplaudern. zu einem Geſtändnis. Nach dem entſprungenen Seidenfaden wurde jahrelang vergeblich geforſcht. Dann legte das Ge⸗ richt die Akten beiſeite Fünf Jahre nach Möllers Hinrich⸗ tung fragte ein Matroſe eines deutſchen Handelsſchiffes in Paramaribo in der holländiſch⸗indiſchen Kolonie Surinam einen Wachtpoſten nach dem Wege. Der Holländer verſtand deutſch, und die beiden plauderten eine Weile Das zog den Wachtkommandanten hinzu der ebenfalls deutſch ſprach Der Wachtkomman⸗ dant Wiggers war in der hol⸗ ländiſchen Schutztruppe ein berühmter Mann. Er war 1830 im holländiſch⸗belgiſchen Kriege mit nur einem einzi⸗ en Begleiter in eine belgiſche atterieſtellung eingeſchlichen, hatte die Wache überrumpelt und ſechs Geſchütze vernagelt. Dafür war er vom Gemeinen zum Unteroffizier befördert worden Später, als Korpo⸗ ral in den holländiſchen Kolo⸗ nien, hatte er ſich bei Streif⸗ zügen gegen aufſtändiſche mordbrennende Neger erneut durch Kühnheit und Umſicht hervorgetan Wegen ſeiner Tapferkeit war er zum Sergeanten befördert worden, und man hatte ihm den verantwortlichen Dienſt als Komman⸗ dant eines Grenzpoſtens übertragen Er war jetzt mit ſeiner Mannſchaft zur Erholung von dem aufreibenden Grenzdienſt in der Garniſonſtadt Paramaribo In der Kolonialtruppe erzählte man aber nicht allein von ſchneidigen Kampftaten des Wiggers man wußte auch von einer anderen, edleren Tat. Als ſein Truppenteil die belgiſche Stadt Haſſelt geſtürmt hatte, wurde die unglückliche Stadt nach damaligem Brauch zur Plünderung freigegeben. Die Soldaten ſtürzken ſofort hinein in die Häuſer Wiggers kehrte auf das Schlachtfeld zurück, um den Sergeant⸗Mafor ſeiner Kompagnie zu ſuchen, der beim Sturm ſchwerver⸗ wundet niedergeſtürzt war. Er blieb bei ihm und verließ ihn erſt nach Stunden, als er ihn in pflegenden Händen wußte. Dann erſt eilte er in die Stadt zurück, um zu ſehen, 5 die Beutemacher für ihn noch etwas übriggelaſſen ätten Kriegsorden und Medaillen, das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Wilhelmsordens blinkten auf der breiten Bruſt des Ser⸗ geanten Wiggers, der jetzt mit dem deutſchen Matroſen ſprach. Der deutſche Matroſe ſtammte aus der Grafſchaft Schaumburg, war eine halbe Stunde von Obernkirchen ge⸗ boren. Auch der holländiſche Sergeant kannte dieſe Ge⸗ gend. wie ſich in der Unterhaltung zeigte, und ſo kam im Hin und Her des Geſprächs die Rede auch auf den Obern⸗ kirchener Mord.(Fortſetzung folgt.) Druckarbeiten für Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei