ſeſtigt Viol, beſte⸗ zält; osten bſt er, entum e der ng ws ſtſchule und h ehe ich alles. n nich ribal⸗ 5 ber. in ſeit meiner h gar⸗ wenn nachts ch Vor ur bor chern. Will töten. 7 Er Nie müß⸗ Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkiindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Iluſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen, Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗ A. II. 35 1200. 35. Jahrgang 8 Nach den Berliner Besprechungen Die engliſchen Staatsmänner haben Berlin wieder ver⸗ laſſen; Sir Simon iſt nach London zurückgekehrt, Eden reiſte nach Moskau. Da es ſich ja nur um eine Erkundungs⸗ reiſe gehandelt hat, wäre es falſch, nun nach Ergebniſſen fragen zu wollen. Daran aber iſt kein Zweifel, daß die Berliner Beſprechungen zur Beſſerung der Atmoſphäzre in den Beziehungen zwiſchen Deutſchland und England und zur Klärung beigetragen haben. Die Herren aus London haben führende Männer des neuen Deutſchland perſönlich kennen gelernt und werden wohl vom Führer ſelbſt den Eindruck gewonnen haben, daß er ehrlich und leidenſchaft⸗ lich den Frieden will. Die Berliner Beſprechungen, ſo wird in maßgebenden engliſchen Kreiſen erklärt, hätten ſich auf die vier Probleme Sicherheit, Rüſtungen, Völkerbund und Luftpakt erſtreckt. Der Verſuch, eine Vereinbarung zu erzielen, ſei von vorn⸗ herein nicht beabſichtigt geweſen. Denn nach den wieder⸗ holten Erklärungen des engliſchen Außenminiſters habe der Beſuch ja den Charakter einer Erkundung haben ſollen, und außerdem habe es ſich nicht um die Herbeiführung einer deutſch⸗engliſchen Vereinbarung gehandelt. Es han⸗ dele ſich um ein allgemeines Uebereinkommen, das auch Frankreich, Rußland und andere Länder umfaſſen ſolle. Es würde unzweckmäßig ſein, dieſe allgemeine Einigung auf dem Wege über Sonderabkommen zu Zweien herbei⸗ führen zu wollen. Dagegen ſei es nützlich geweſen, mit zweiſeitigen Zuſammenkünften zu beginnen. Simon ſei, ſo wird weiter betont, vollkommen davon überzeugt, daß ſolche unmittelbaren Zuſammenkünfte eine ſehr gute Me⸗ thode ſeien. Natürlich dürfe man nicht vergeſſen, daß über⸗ aus komplizierte Materien zur Erörterung ſtünden. Jeden⸗ falls ſei man, wenngleich eine Vereinbarung naturgemäß nicht vorliege und auch gewiſſe Unterſchiede der Auffaſſun⸗ gen vorhanden ſeien, an engliſcher Stelle befriedigt darüber, daß der Beſuch ſtattgefunden habe. Die britiſche Regierung ſei gewillt, allen Regierungen dabei zu helfen, die Schwierigkeiten zu erkennen und zu beſeitigen. Nach der Rückkehr Edens von ſeiner Oſteuropa⸗ reiſe müſſe das ganze Material zuſammengeſtellt werden, und dann werde eine dreiſeitige Zuſammenkunft in Streſa ſtattfinden, wo man beginnen werde, dem Geſamt⸗ bild, das ſich aus den Reiſen ergeben habe, Geſtalt zu geben. In der Frage einer Rückkehr zum Völkerbund ſcheine, ſo ſchreibt der Berliner Korreſpondent der„Times“, deutlich gemacht worden zu ſein, was Deutſchland unter Gleichheit verſtehe, ebenſo daß keine Ausſicht auf Zurück⸗ ziehung der Entſcheidung über die allgemeine Wehrpflicht beſtehe. Ausführlich ſei von der ruſſiſchen Gefahr die Rede geweſen. Bei ſeiner Rückkehr nach London werde Simon wahrſcheinlich der britiſchen Regierung berichten, daß, ungeachtet des Vorhandenſeins ernſter Meinungsver⸗ ſchiedenheiten, ſolche direkten Zuſammenkünfte der aus⸗ ſichtsreichſte Weg zum Erfolg ſeien. Wenn man die Er⸗ klärungen der deutſchen Staatsmänner s Botſchaft auffaſſe, die Großbritannien den anderen Mächten in Streſa überbringen werde, ſo habe dieſe Bot⸗ ſchaft folgenden Inhalt: Deutſchland ſei bereit, an dem Luftpakt teilzunehmen und ebenſo an einer Rüſtungskonvention, die ſich auf volle Gleichheit gründet. Mit anderen Worten, Deutſchland werde auf alle Rüſtungen verzichten, auf die die anderen verzichten, werde aber alle Rüſtungen beanſpruchen, die andere bei⸗ behielten. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning Poſt“ ſchreibt, vollſtöndige Informationen über die Berliner Veſprechungen lägen noch nicht vor. Aber in London habe eine veſſimiſtiſche Stimmung geherrſcht, beſonders wegen des Oſtpaktes, der einen weſentlichen Pfeiler des engliſch⸗franzöſiſchen Planes bilde. Da Frankreich, Eng⸗ land und Italien ſich einig geworden ſeien, daß die Preis⸗ gabe Rußlands an die deutſchen Wünſche eine gefährliche und kurzſichtige Politik ſein würde, mache Hitlers Haltung, o behauptet das Blatt, die Zuſammenarbeit mit ihm ſußerſt schwierig. Im Lichte der Ergebniſſe, die Simon nach London mitbringe, werde nicht erwartet, daß die jetzi⸗ gen Verhandlungen zu irgendetwas führen könnten. Die Jolierung Deutſchlands und die Bildung eines ſtarken enti⸗ zeviſioniſtiſchen Blockes unter Führung Franrreichs und Rußlands, der bereits für alle praktiſchen Zwecke zufande⸗ ſekommen ſei, werde wohl in der nahen Zukunft offen be⸗ ſtätzet werden. Man muß ſich, wenn man dieſe Aeußerungen lieſt, dran erinnern, daß die„Morning Poſt“ ſtets im franzö⸗ ſſchen Fahrwaſſer geſegelt iſt. Von ihrer Meinung zu der ene chen jet ben moltor dgeg. So gibt der Verliner 5„»chetehende Ueber⸗ 51 Führer habe eine große Anſtrengung gemacht, ſeinen die Rückkehr Deutſchlands nach Genf angeboten, borausgeſetzt. daß die franzöſiſche Klage Deutſchland nicht d eine demütigende Lage verſetze. In der Frage des ſtpaktes habe er Gegenvorſchläge gemacht, die den Crundſatz des gegenſeitigen Beiſtandes ausſchlöſſen und un auf ein loſes Syſtem von Nichtangriffspakten hin⸗ ausgingen, garantiert durch eine Klauſel der Beiſtandsver⸗ weigerung für den Angreifer. In der Rüſtungsfrage lte Deutschland an dem Grundſatz feſt, daß es ſeine ſcherheit durch die eigene Macht wahren müſſe und des lo behauptet Havas, über ebenſo viele Streitkräfte engliſchen Partnern etwas anzubieten. Er habe e Donnerstag, den 28. März 1935 verfügen müſſe, wie Rußland an der Weſtfront mobiliſie⸗ ren könne. Das Gleiche gelte für die Militärluftfahrt. Zu⸗ ſammenfaſſend könne man feſtſtellen, daß die Berliner Be⸗ ſprechungen es den engliſchen Miniſtern erlaubt hätten, den Führer kennenzulernen und zu erfahren, was er für ſein Land wolle. Hitler habe in ehrlicher und einleuchtender Form das zuſammengefaßt, was er ſeit drei Monaten in den diplomatiſchen Beſprechungen und öffentlichen Erklä⸗ rungen dargelegt habe. Die Pariſer Preſſe, die die deutſch⸗engliſchen Beſpre⸗ chungen aufmerkſam verfolgt, hat von Beginn an eine ein⸗ ſeitige Haltung angenommen, denn man befürchtet fran⸗ zöſiſcherſeits, die engliſche Regierung könnte ſich von den ſtichhaltigen deutſchen Darlegungen überzeugen laſſen und auf der kommenden Dreierkonferenz in Streſa Frankreich vor die Alternative ſtellen, zwiſchen England und Rußland zu wählen. Der Berliner Sonderberichterſtatter des Blattes will aus gut unterrichteter Quelle erfahren haben, daß der Führer auf Sir John Simon einen guten Eindruck gemacht habe. Der engliſche Außenminiſter habe in ſeiner Umgebung erklärt, der Reichskanzler ſei ein Mann, der den Eindruck der Aufrichtigkeit mache. proteſtſturm gegen Litauen Flammende Empörung des ganzen deukſchen Volkes gegen die Blukurkeile von Kowno.— Schluß mit den litauiſchen Provokakionen! Berlin, 27. März. Das Schandurkeil von Kowno, durch das vier deutſche Memelländer dem henker, zwei weitere lebenslänglich und viele andere auf lange Jahre dem Juchthaus ausgeliefert werden ſollen, hat im ganzen deutſchen Volk leidenſchaftliche Empörung ausgelöſt. In allen deutſchen Städten, in allen Orken, in allen Gauen des Reiches flammte ſie auf, allüber⸗ all fanden ſich am Mittwoch abend die Volksgenoſſen zu gewaltigen Prokeſtkundgebungen zuſammen. Ein einziger Schrei gellt durch das Volk, ein Schrei, der über die Gren⸗ zen hinausdringt und vor allem von den Ankerzeichnern des Memelſtatuts gehört werden muß. Der Zwergſtaat Litauen iſt mit einer ungeheuerlichen Provokation vor die Mächte getreten, um offenbar feſtzu⸗ ſtellen, wie weit man ſich von Recht und Geſetz und allen Normen im Leben ziviliſierter Staaten entfernen darf, ohne zur Rechenſchaft gezogen zu werden. Wenn ſchon die Art der litauiſchen Prozeßführung allen Geſetzen der Menſchlichkeit und des Rechtes Hohn ſprach, ſo iſt die⸗ ſes Urteil ein ſo eklatanter Rechtsbruch, daß dazu die Signatarmächte nicht mehr ſchweigen dürfen, wenn ſie nicht wollen, daß das litauiſche Beiſpiel in einer Weiſe Schule macht, die ſich für den Frieden unter den Völkern höchſt ungünſtig auswirkt. Und wenn man lange Jahre zu⸗ ſah, wie dort in Memel ein friedliches, durchaus loyales Volk von Sadiſten in der unerhörteſten Weiſe gequält wurde, dann iſt es jetzt an der Zeit, ſeinen Quälgeiſtern den Willen zu zeigen: Nun aber Schluß! Litauen hat mit dem Memelprozeß und vor allem mit den ungeheuerlichen Urteilen klar und eindeutig ſeinen Willen zur Vernichtung des memelländiſchen Elements an ſich brutal gezeigt. Die Offenheit, mit der man hier vor⸗ ging, beweiſt, daß man ſich ſeiner Sache ſehr ſicher zu ſein ſcheint und Statut, Völkerbund und Signatarmächte ledig⸗ lich als Popanzen betrachtet, mit denen man nach Belieben umzuſprumgen vermag. Die Jeit der europäiſchen Sklaverei muß endgültig vorüber fein! Dazu gehörk aber auch, daß man endlich Maßnahmen krifft, um auf Grund der beſtehenden Ber⸗ träge das Memelland von der Kuute zu erlöſen. Große Erregung im Oſten Das Kownoer Bluturteil hat vor allem im deutſchen Oſten tiefſte Empörung hervorgerufen. In Tilſit, wo man das geknechtete, entrechtete und gequälte Memel vor Augen hat, bemächtigte ſich der Bevölkerung begreiflicherweiſe be⸗ ſondere Erregung und Erbitterung. Bald nach 19 Uhr, als die Arbeitsſtätten geſchloſſen waren, ſammelte ſich eine empörte Menge auf den Straßen. Ohne Anordnung, ohne irgendeine Parole, ſtrömte die Maſſe dem großen Adolf Hitler⸗Platz zu, Die Kundgeber gaben in Proteſtrufen und Sprechchören ihrer Empörung Ausdruck und veranſtalteten dann einen Umzug durch die Stadt. Der verſtärkte Polizeidienſt konnte dem Anſturm der Maſſen nirgends ſtandhalten. Nur der bewun⸗ dernswerten Selbſtdiſziplin der Maſſe iſt es zu verdanken, daß es trotz der berechtigten erbitterten Empörung zu keiner⸗ lei Ausſchreitungen kam. Schließlich marſchierten die Kundgeber an das Ufer der Memel. Proteſtrufe hallten über den Strom in das geknechtete Memelland hinein. das Horſt Weſſellied, die immer wieder erklangen, beendeten dieſe ſpontane Kundgebung. Das Deutſchlandlied und Auch in Königsberg ſammelten ſich in allen Stadt⸗ gegenden ſpontan immer größere Menſchenmengen und be⸗ wegten ſich in großen Demonſtrationszügen durch die Stra⸗ ßen. Immer wieder wie hörte man aus den Zügen erregte Rufe, „Nieder mit der litauiſchen Schandjuſtiz!“,„Was tut der Völkerbund?“, ——ů ů ů— britannien, Frankreich, den litauiſchen Behörden zu raten, und herausfordernden Methoden zu verzichten. natarmächte Frankreich und Italien, erinnert, daß die Signatarmächte verantwortlich für die Beobachtung der Satzungen ſind und dieſe Verantwortlichkeit nicht aus den Augen verloren haben. Im Januar hal Groß⸗ 1 in Kowno und in Berlin zur Mäßigung ge⸗ raten. Ein baltiſches Sturmzentrum“, Blatt den langen Bericht eines Korreſpondenten. Die wider⸗ rechtlichen Bedrückungsmaßnahmen durch die litauiſchen Be⸗ hörden werden ausführlich geſchildert, andererſeits aber auch die Auffaſſung vertreten, f 197 Handlungen, tiſchen herausgefordert hätten. urteile im Memelprozeß als die ſozialiſtiſcher Verſchwörer“ bezeichnet. in Deutſchland nennen die Blätter einen„Wutausbruch“, Nr. 74 52 hte 9“,„Wir fordern Gerechtig⸗ leit f in Memel!“ Zu Zwiſchen⸗ fällen iſt es t gekommen, da die Demonſtranten den Anordnungen der Polizei willig Folge leiſteten. 15 In der Reichshauptſtadt fanden Mittwoch abend auf vier Plätzen große Volkskund⸗ gebungen ſtatt, und zwar im Luſtgarten, auf dem Witten⸗ berg⸗Platz, auf dem Lauter⸗Platz in Friedenau und auf dem Richard⸗Platz in Neukölln. Ueberall wurden kurze An⸗ ſprachen im Sinne der volksdeutſchen Verbundenheit gehal⸗ ten. Ueberall brachten die Hunderttauſende von Teilneh⸗ mern ihre Empörung zum Ausdruck. Proteſt der Arbeitsfront Der zweite Tag der Reichstagung der Deutſchen Ar⸗ beitsfront begann mit einer feierlichen Proteſterklärung gegen das Kownoer Bluturteil. Während die Verſammlung ſich von ihren Plätzen erhob, führte der Organiſationswal⸗ ter der Reichstagung, Abteilungsleiter Rentmeiſter, aus: „Bir als die Repräſenkanten des ſchaffenden deutſchen Volkes erklären von dieſer Stelle aus im Namen der Mil⸗ lionen ſchaffenden Menſchen, die wir verkreken, daß die deukſche Nalion dieſes enkſetzliche Urteil als Jauſtſchlag dieſes Urteil, geboren aus dem leidenſchaftlichen Haß ge⸗ gegen das Anklitz der Nation betrachtet. Wir wiſſen, auch gen unſer Volk, wird einmal einen höheren Richter in der Welkgeſchichte finden. Wir wiſſen, es gibt eine ewige Ge⸗ rechtigkeit, die ſich nicht beugen läßt und die dereinſt die wahren Schuldigen auch dieſes Verbrechens zur Verank⸗ workung ziehen wird. Wir begrüßen von dieſer Stelle aus die Verkreler des deulſchen Volkskums, die ſchwer geprüft ſind, und ſagen ihnen: Die ganze Deutſche Arbeitsfront iſt im Geiſte bei Ihnen!“ Genetralkonſul legt ſein Amt nieder Zum Proleſt gegen das litauiſche Bluturteil hat der likauiſche Generalkonſul in München, Odendahl, ſofort nach Bekannkwerden des Urteils ſein Amk niedergelegt, da er ſich mit den Maßnahmen des Skaakes, den er verkral, nicht einverſtanden erklären konnte. Er ließ das Hoheils zeichen des litauiſchen Staates von ſeinem Haufe enifernen. „Ein Gturmzentrum Europas“ Londoner Blätter zur Memelfrage. Das Arteil der litauiſchen Militärgerichte in Kowno gegen die 126 Memelländer wird in der Londoner Preſſe ſtark beachtet. In den Berichten wird auch die in Deutſchland entſtandene Erregung ausführlich geſchildert. Der Korreſpondent der„Times“ in Riga iſt der Mei⸗ nung, das Beweismaterial hätte erocven, daß die Memel⸗ länder Unvorſichtigkeiten begangen hätten und die halb⸗ militäriſchen Uebungen der Nationalſozialiſten in Deutſchland nachgeahmt hätten. Aber die Behauptung, daß eine ern ſt e Abſicht für einen bewaffneten Aufſtand beſtanden habe, ſcheine nicht bewieſen worden zu ſein. In verſchiedenen Blättern wird die Erwartung ausge⸗ ſprochen, daß die litauiſche Regierung die zum Tode ver⸗ urteilten Memelländer begnadigen werde.„Daily Mail“ nennt es tief bedauerlich, daß gerade in dieſem Augenblick unerfreuliche Zwiſchenfälle in Memel vorgekommen ſeien. Ver⸗ mutlich werde die litauiſche Regierung die vier zum Tode Verurteilten begnadigen. Steckt Moskau dahinter? Es ſcheine nicht fraglich zu ſein, daß Moskau den ſchwachen kleinen litauiſchen Staat zu einer Politik der Nadelſtiche gegen Deutſchland ermutigt habe, die in einer ſchlechten Behandlung der vormaligen deutſchen Stagatsange⸗ hörigen im Memelgebiet beſtanden habe. Dieſes Gebiet ſei jetzt eines der Sturmzentren in Europa geworden. Die für die Verwaltung verantwortlichen Staaten Groß⸗ Italien und Japan würden gut tun, auf ihre unvorſichtigen „Times“ zufolge verlautet, die drei europäiſchen Sig⸗ der Memelkonvention, Großbritannien, haben am 13. März Litauen daran Anter der Ueberſchrift„Spannung in Memel.— veröffentlicht das daß die Memelländer durch un⸗ nämlich durch den Verkehr mit poli⸗ reinigungen in Deutſchland ſelbſt das Vorgehen Gehäſſige Pariſer Kommentare. In der franzöſiſchen Preſſe werden die vier Todes⸗ „Verurteilung national⸗ Das Echo der Urteile Simons Abreiſe Vorher Hauskonzert beim Führer. Berlin, 27. März. Nach dem Abſchluß der Beſprechungen mit dem eng⸗ liſchen Außenminiſter Sir John Simon und dem Lord⸗ ſiegelbewahrer Eden hatte der Führer und Reichskanz⸗ ler die engliſchen Gäſte und einen kleinen Kreis führender politiſcher Perſönlichkeiten zu ſich zu einem Abendeſſen eingeladen, an dem auch mehrere bekannte Künſtler teil⸗ nahmen. Nach dem Eſſen fand ein Hauskonzert ſtatt, bei dem Kammerſängerin Urſuleac, begleitet von Dr. Richard Strauß, ſowie die Herren Profeſſor Backhaus, Profeſſor Grümmer, die Kammerſänger Schlusnus, Bockelmann, Patzak und Michael Raucheiſen mitwirkten Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon hat am Mittwochvormittag Berlin wieder verlaſſen. Gegen 9.45 Uhr begab ſich Sir John Simon vom Hotel Adlon aus zu Fuß nach dem engliſchen Botſchaftsgebäude, um ſich hier zu verabſchieden. In Begleitung des engliſchen Botſchafters Sir Erie Phipps trat Sir John Simon dann die Fahrt zum Berliner Zentralflughafen Tempelhofer Feld an, der Flag⸗ genſchmuck angelegt hatte. Eine Abteilung der Leibſtandarte Adolf Hitlers war angetreten und erwies den engliſchen Gäſten militäriſche Ehren. Von deutſcher Seite hatten ſich zur Verabſchiedung u. a. eingefunden: Reichsaußenminiſter Freiherr von Neu⸗ rath und der Staatsſekretär der Präſidialkanzlei, Dr. Meißner, der die Abſchiedsgrüße des Führers und Reichskanzlers und deſſen beſte Wünſche für eine gute Reiſe übermittelte. In London eingetroffen. London, 28. März. Außenminiſter Simon iſt am Mitt⸗ woch um 16.45 Uhr mit dem Flugzeug auf dem Flugplatz von London eingetroffen Gir John Gimon an den Führer Berlin, 28. März. Der königlich britiſche Staatsſekretär des Auswärtigen, Sir John Simon, hat an den Führer folgendes Telegramm gerichtet: „Beim Verlaſſen Berlins möchte ich Ew. Exzellenz mei⸗ nen aufrichtigſten Dank für Ihre Gaſtfreundſchaft und für die freundliche Aufnahme zum Ausdruck bringen, die ich bei Ihnen ſelbſt, den Mitgliedern der deutſchen Regierung und der Bevölkerung Berlins gefunden habe. John Simon.“ Sofort Kabinettsſitzung in London London, 28. März. Das britiſche Kabinelt iſt noch für Mittwoch abend zu einer Sitzung zuſammenberufen wor⸗ den, um den Bericht Sir John Simons über den Berliner Beſuch entgegenzunehmen. Politiſches Allerlei Dank Bürckels Neuſtadt a. d. 9., 27. März. Der Reichskommiſſar für die Rückgliederung des Saarlandes, Gauleiter Bürckel, er⸗ läßt folgende Bekanntgabe: Anläßlich des Abſtimmungskampfes und Rückgliederung des Saarlandes zum deutſchen Mutterland ſind mir aus allen Teilen des In⸗ und Auslandes Glückwünſche zuge⸗ gangen, die ich perſönlich und einzeln zu beantworten nicht in der Lage bin. Weiterhin wurden mir für den Rückkauf der Saargruben ſowohl als auch für die Arbeitsbeſchaffung und für notleidende Volksgenoſſen im Saarland Spenden übermittelt, die in vielen Fällen anonym zugingen. Es iſt mir auch hier nicht möglich, jedem einzelnen Spender mei⸗ nen Dank zuteil werden zu laſſen. Ich übermittle daher allen auf dieſem Wege meinen, und des deutſchen Saarvolkes herzlichſten Dank. Geheimer Kampf in Paris? Laval gegen Völkerbundsanrufung und Moskaureiſe? Der Sonderberichterſtatter der„Daily Mail“, Ward Price, ſagt in einem aus Berlin datierten Bericht, gegen⸗ wärtig ſei ein ſonderbarer und geheimer diplomatiſcher Kampf im Gange. Der franzöſiſche Außenminiſter Laval ſei gegen die An⸗ rufung des Völkerbundes durch die franzöſiſche Regierung wegen der Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutſch⸗ land geweſen. Er ſei auch gegen Annahme der beinahe ge⸗ bieteriſchen Einladung Litwinows nach Moskau geweſen, wo jede Anſtrengung unternommen werden dürfte, um ihn zur Unterzeichnung eines franzöſiſch⸗ruſſiſchen Paktes zu veranlaſſen. Seine Einwendungen in beiden Punkten ſeien von dem franzöſiſchen Kabinett abgewieſen worden, aber das Beiſpiel und die Unabhängigkeit, mit der Simon ſeinen Berliner Beſuch durchgeführt habe, habe die Wir⸗ kung auf ſeinen franzöſiſchen Kollegen nicht verfehlt. Laval ſteht deshalb auf den Standpunkt, daß er, wenn er von Streſa nach Moskau gehen müſſe, auch in Berlin vorſprechen ſollte. Er denke noch an ſeinen Berliner Beſuch zurück, den er vor vier Jahren mik Briand unker⸗ nommen halte. Die damalige Aufnahme habe ihn davon „ daß er ſich mit den Deutſchen gut verſtändigen önne. Laval habe dann noch einen weiteren Plan, in dem Simon ihm vielleicht zuſtimmen werde. Der Gedanke ſei, daß der britiſche Staatsſekretär des Aeußern, wenn er gon dem Ergebnis ſeiner Berliner Beſprechungen befriedigt ſei. in Streſa den Franzoſen und Italienern vorſchlagen könnte, die deutſche Regierung zur ſofortigen Teilnahme an dieſer Konferenz einzuladen, um keine Zeit bei der Förderung des Werkes der europäiſchen Rege⸗ lung zu verlieren. In dieſem Falle würde die franzöfiſche Anrufung des Völkerbundes, die Laval nicht gebilligt habe, gegenſtandslos werden. Wirtſchaſtsvertrag mit Rumänien Verbeſſerungen des Händelsverkehrs zu erwarken. Berlin, 28. März. Das Reichswirtſchaftsminiſterium teilt mit: Am 23. März iſt von dem mit der Wahrung der Geſchäfte des Reichswirtſchaftsminiſteriums beauftragten Reichsbank⸗ präſidenten Dr. Schacht und dem rumäniſchen Handelsmi⸗ niſter Herrn J. Manolescu-⸗Strunga ein Niederlaſſungs⸗, Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem Königreich Rumänien unterzeichnet wor⸗ den. Dieſer Vertrag, der bereits am 1. April 1935 Anwen⸗ dung findet, iſt der erſte langfriſtige Handelsvertrag, der zwiſchen Deutſchland und Rumänien ſeit dem Kriege ab⸗ geſchloſſen worden iſt. Er iſt außerdem der erſte Handels- verkrag, den Rumänien ſeik der im Herbſt vorigen Jahres erfolgten grundlegenden Neuregelung ſeines Außenhandels mit irgendeinem Land abgeſchloſſen hat. Der Vertrag regelt in umfaſſender Weiſe die Geſtal⸗ tung der wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten. Sein Ziel iſt es, unter Berückſichtigung der Tat⸗ ſache, daß die Volkswirtſchaften der beiden Länder ſich auf vielen Gebieten zu ihrem Vorteil ergänzen, den gegen⸗ ſeitigen Warenaustauſch ohne Schädigung der Produktion im eigenen Lande zu fördern und zu ſteigern. Dabei iſt dafür Sorge getragen, daß dieſer Austauſch ſich in For⸗ men vollzieht, die durch die in beiden Ländern beſtehen⸗ den Deviſenſchwierigkeiten nicht geſtört werden. Wenn Deutſchland auch als Abnehmer rumäniſcher Waren an erſter Stelle ſteht, ſo war doch in den letzten Jahren, der Entwicklung der Weltwirtſchaft folgend, eine weſentliche Schrumpfung des gegenſeitigen Warenaus⸗ tauſches eingetreten. Es beſteht die Hoffnung, daß der neue Vertrag entſcheidend dazu beitragen wird, den deutſch⸗ rumäniſchen Handelsbeziehungen zum Nutzen beider Län⸗ der einen neuen Aufſchwung zu geben. Kurzmeldungen Breslau. Auf ſeiner Beſichtigungsreiſe durch Schleſien traf der Reichsinnenminiſter, Generaloberſt von Blomberg, von Görlitz und Glogau kommend, in Breslau ein. Das Saargebiet in der enkmilitariſierten Zone. Der Chef der Heeresleitung ſtellt in einer Verfügung feſt, daß das Saargebiet am 1. März in das Gebiek der entmilitariſierten Zone übergegangen iſt. Infolgedeſſen gelten für das Saargebiet dieſelben Beſtimmungen wie für das entmilitariſierte Gebiet. Alle darüber hinaus für das Saargebiet erlaſſenen Sonderanordnungen treten außer Kraft. Dorpmüller einſtimmig wiedergewählt Auf weitere drei Jahre Generaldirektor der KAeichsbahn. Berlin, 28. März. Am 26. und 27. März trat der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn zu einer ordentlichen Tagung zu⸗ ſammen. Der Verwaltungsrat wählte den ſeit 1926 im Amt be⸗ findlichen Generaldirektor Dr. ing. e. h. Dorpmüller zum vierten Mal einſtimmig auf weitere drei Jahre zum Ge⸗ neraldirektor der Deukſchen Reichsbahn. Der Führer und Reichskanzler hat die Wahl beſtätigt. Bei den Beratungen über die Finanzen der Deut⸗ ſchen Reichsbahn wurde feſtgeſtellt, daß die Einnahmen im Januar und Februar dieſes Jahres im Perſonen- und Ge⸗ äckverkehr eine Zunahme von 5,7 v. H. und im Güterver⸗ kehr eine Vermehrung um 6,6 v. H. gegenüber dem Vor⸗ jahre erfahren haben. Deutſcher Journaliſt aus Rom ausgewieſen. Der ſtändige Vertreter der„Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen⸗Zei⸗ tung“ in Rom, Dr. Paul Allmann, hat völlig überraſchend von der italieniſchen Staatspolizei einen Ausweiſungsbefehl erhalten. Nach den vorliegenden Berichten ſoll der Grund für dieſe Maßnahme der italieniſchen Regierung in der publiziſtiſchen Tätigkeit Dr. Ullmanns liegen, die angeb⸗ lich Intereſſen des italieniſchen Staates verletzt habe. Die deutſche Botſchaft in Rom hat ſich mit der ganzen Angelegen⸗ heit unverzüglich befaßt. Die Todesurteile in Griechenland werden vollſtreckt. Die innere Lage Griechenlands ging in das Stadium völliger Klärung ein. Die entgegengeſetzten Auffaſſungen im Kreiſe der Regierung wurden behoben. Die Kammer iſt für Donnerstag einberufen. General Kondylis erklärt „die Bereinigung des Kriegsminiſteriums und der Juſtiz wird allerſtrengſtens innerhalb von zwei Monaten durchge⸗ führt. Am Donnerstug wird die beſtehende Kammer auf⸗ gelöſt. Die Ausſchreibung von Neuwahlen durch den Senat wird ſofort aufgehoben. 40 Abgeordnete der heutigen Kam⸗ mer befinden ſich in Unterſuchungshaft. Die zu erwartenden Todesurteile des Kriegsgerichts ſollen vollſtreckt werden.“ Das franzöſiſche Ausfuhrverbok für Kriegsrohſtoffe. Unter den Rohmaterialien, deren Ausfuhr der Mini⸗ ſterrat auf Vorſchlag des Handelsminiſters mit Rückſicht auf Landesverteidigungszwecke zu unterſagen beſchloſſen hat, befinden ſich vor allem Magneſium, Baumwollabfälle und Holz für Gewehrſchäfte. Paris. Nach dem„Petit Pariſien“ ſtellt man in autoriſierten Kreiſen die Gerüchte in Abrede, wonach die Regierung zur Beſtreitung neuer militäriſcher Ausgaben Vorſchüſſe von der Bank von Frankreich in Anſpruch neh⸗ men würde. Die Vernichtung des Bauerntums in Rußland. Im Februar und März haben ſich 21000 private Bauernwirtſchaften infolge des ſtarken Steuerdrucks und anderer Maßnahmen entſchloſſen, ſich den Kollektivbauern⸗ wirtſchaften anzugliedern. Die Auflöſung geht auf ſtarken Druck der Partei⸗ und Staatspropaganda zurück, die durch ihre Maßnahmen die individuelle Wirtſchaft ſo ſchlecht ge⸗ ſtellt haben, daß ſie mit den vom Staat bevorzugten kol⸗ lektiven Wirtſchaften nicht mehr konkurrieren können. 21 Friedrich ſtellte jetzt die Flaſche Rüdesheimer auf den Tiſch und füllte die Gläſer. Egon reichte Walter die Hand. „Ich gratuliere dir zu deinem Entſchluß. Nun wol · len wir aber dieſes freudige Ereignis gebührend begie⸗ en.“ 5 Mit hellem Ton klangen die Gläſer aneinander. Friedrich entfernte ſich, konnte es aber nicht unter⸗ laſſen, ſich mehreremale mit einem bewundernden Blick auf Hollberg umzuſehen. Egon lachte herzlich. „So wirſt du alſo auf die leidende Menſchheit von Premberg und Umgebung losgelaſſen!“! Hollberg ſah den Freund, der ſich in heiterſter Laune befand, prüfend an. ö „Du haſt alſo, wie ich bemerke, deine gute Laune, die dir in der letzten Zeit in Heidelberg gänzlich verloren ge⸗ gangen war, wiedergewonnen?“ Ein leiſer Sarkasmus lag in ſeinen Worten. Egon ergriff merklich kühl das Wort. a „Lieber Freund, du biſt doch hoffentlich nicht gekom⸗ men, um mich an unangenehme Dinge zu erinnern? Ich würde das nicht beſonders begrüßen, denn ich bin in ſehr gehobener Stimmung und will dir darüber gleich die nö⸗ tige Aufklärung geben: ich habe die Abſicht, mich morgen mit der Baronin von Prachtitz zu verloben.“ Hollberg warf ihm einen beredten Blick zu. „Da wäre ich alſo gerade recht gekommen, um dir Glück zu wünſchen?“ ü Egon hielt ſeinen Blick aus und wurde wieder heiter. „Ja, das kannſt du, denn ich ſehe einer ſehr freudigen Zukunft entgegen. Die Baronin iſt die ſchönſte Frau, die mir je begegnet iſt. Ihrem Liebreiz und dem ganzen Zau⸗ ber ihrer Erſcheinung bin ich erlegen. Seit meiner An⸗ kunft weile ich faſt täglich bei ihr als Gaſt, und wenn ſie erwarten iſt, bin ich der glücklichſte Menſch unter der Sonne.“ Hollberg blickte ihn eine Weile ſchweigend an, dann ſagte er mit eigener Betonung:„Ich würde mich von Her⸗ zen über dein Glück freuen, wenn ich nur dein Freund ohne tiefere Bedeutung des Wortes wäre. Da ich es aber wirklich aufrichtig mit dir meine, muß ich dich darauf auf. merkſam machen, daß ich dich ſo begeiſtert ſchon einmal ſprechen hörte. Haſt du die ſchöne Geigerin ſchon gänzlich vergeſſen?“ Egon war unangenehm berührt. „Lieber Freund, tue mir den einzigen Gefallen und cufe mir jene verhängnisvollen Heidelberger Tage nicht ins Gedächtnis zurück. Ich will dieſe Epiſode meines Le⸗ bens ausgelöſcht wiſſen für immer.“ Hollberg ſah ihn an, als habe er nicht richtig ver⸗ ſtanden. „Verzeihe mir, aber ich wußte nicht, daß dir die Er⸗ innerung an dieſes Mädchen unangenehm iſt.“ „Sie muß mir unangenehm ſein,“ gab Egon zu⸗ rück.„Was war denn das Ganze? Nichts weiter als eine vorübergehende Studentenliebſchaft, wie ſie ſchon hundert und tauſendmal vorgekommen iſt und noch vorkommen wird. Ich muß ſie auch als eine ſolche bewerten.— Du ſiehſt mich ſo ſonderbar an? Na ja, man iſt jung, und das ganze Heidelberger Milieu begünſtigt derartige Liebe⸗ leien. Man kann ſich doch deshalb nicht für ſein ganzes Leben binden. Und dann muß ich ja auch tatſächlich, wie mein Vater ſagte, von Sinnen geweſen ſein. Es wäre doch in unſeren Kreiſen ein unerhörter Eklat geworden, wenn ich dieſes Muſikantenmädel zur Gräfin und Majorats⸗ herrin erhoben hätte. Mit Fingern würde man auf mich gezeigt haben.“ Gelaſſen erwiderte Hollberg:„Ich glaube nicht, daß ein anſtändiger Menſch das getan hätte. Aber warum haſt du das nicht alles früher bedacht?“ Egon wurde ungeduldig, und eine verdrießliche Falte erſchien zwiſchen ſeinen Augen. „Willſt du denn in dieſe Stunde des Wiederſehens einen Mißton bringen? Ich habe mich herzlich gefreut, dich hier begrüßen zu können, und nun willſt du unſer Zufammenſein durch ſolche Moralpredigten trüben.“ „Du verkennſt mich, Egon, wenn du annimmſt, ich morgen meinen Antrag nicht ablehnt, was gar nicht zu wolle dir Moral predigen. Wenn ich jetzt ſo zu dir rät.“ Egon lächelte. i „Deine Beſorgniſſe ſind unbegründet,“ warf er leicht hin. i„Doch nicht ſo unbegründet, wie du glaubſt,“ gab Hollberg zurück.„Ich muß dich auf etwas aufmerkſam ma⸗ chen, was mir damals ſehr aufgefallen iſt: Alle Briefe von ihr, und es kamen faſt täglich welche, ließeſt du mich leſen. Als ich aber eines Tages— es war anfangs Auguſt— in deine Wohnung kam, um dich zu beſuchen, warſt du ab weſend. Dein Diener ſagte mir, daß du bald zurückkom⸗ men würdeſt, und ſo wartete ich denn auf dich. Während dieſer Zeit kam der Poſtbote und brachte einen Brief, den der Diener auf deinen Schreibtiſch legte. Ich erkannte Fannis Handſchrift. Kurze Zeit darauf kamſt du. Wäh⸗ rend des Leſens wurdeſt du ſehr nachdenklich und dieſen Brief gabſt du mir nicht zur Durchſicht. Ich muß dir nun ſagen, daß ich den Inhalt errate.“ Er ſah ihn bedeutungs⸗ voll an. Egons Blick wurde unſicher. Er zerknüllte nervös die Tiſchdecke, und eine momentane Bläſſe überzog ſein Ge⸗ ſicht. Endlich begann er:„Lieber Freund, was du denkſt, das ſtand in dem Brief.— Aber ob es ſich auch ſo verhielt, das kommt in zweiter Linie.“ „Wie ſoll ich das verſtehen?“ entgegnete Hollberg. „Das will ich dir ſagen. Höre alſo! Als mich Papa auf die Baronin aufmerkſam machte und ich mich bereit erklärte, um ſie zu werben, mußte ſelbſtverſtändlich vorher reiner Tiſch gemacht werden. Nach einer heftigen Ausein- anderſetzung zwiſchen mir und Papa wurde beſchloſſen, den Juſtizrat mit der Regelung dieſer Angelegenheit zu betrauen. Papa war zu jedem Opfer bereit. Das war 0 auch ſelbſtverſtändlich. Ver Juſtizrat reiſte nach Hamburg, um mit ihr perſönlich zu unterhandeln. Heute mittag ere hielten wan von ihm ein Telegramm, in melchem er uns mitteilte, daß Fräulein Stolzenthaler ede angebotene Geldentſchädigung aogele het ke, Papa und ich ſind des Aus dem bad iscuen Caud Die Vertrauensratswahlen Berufung in die Gauwahlleitung. (9. Karlsruhe, 27. März. Die Gauwaltung der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront gibt bekannt: Für die Durchführung der am 12. und 13. April ds. Is, ſtattfindenden Vertrauensrats⸗ wahlen ſind in dis Gauwahlieitung berufen: Pg. Plattner, Gauwalter der DA; Pg. Rudolph, ſtellv. Gauwalter der Daß; Oskar Dorl, Direktor der Firma Junker u. Ruh; Pg. Eidinger, Leiter der Sozialabteilung; Pg. Stutz, Gaupreſſe⸗ walter, Pg. Kuch, Gaupropagandawalter der DA; Pg. Dr. Schneider, Gaurechtsſtellenleiter; Pg. Nagel, stellv. Gau⸗ propagandaleiter. Die Anſchrift des Wahlbüros lautet: An das Wahlbüro (Saugeſchäftsführung der Deutſchen Arbeitsfront) Karlsruhe, Kaiſerſtraße 148. Da entſprechend der Zuſammenſetzung der Gauwahl⸗ leitung Kreis⸗ und Ortswahlleitungen zu bilden ſind, wird erſucht, Anfragen über die Vertrauensratswahlen an die zuſtändigen Orts⸗ und Kreiswahlleiter zu richten. Unmittel⸗ bare Anfragen und Meldungen bei der Gauwahlleitung ver⸗ zögern nur die Behandlung. Heidelberg.(10 Jahre„Akademie der Ga ſt⸗ lichkeit“.) Die„Höhere Hotelfachſchule in Heidelberg“ blickt in dieſem Jahre auf ihr zehnjähriges Beſtehen zurück. Sie wurde 1925 auf Veranlaſſung des„Reichsverbandes der deutſchen Hotels, Reſtaurants und verwandter Betriebe“, der jetzt im„Reichseinheitsverband des deutſchen Gaſtſtätten⸗ gewerbes“ aufgegangen iſt, im Rahmen der Höheren Handels⸗ lehranſtalten in Heidelberg errichtet. In den zehn Jahren ihres Beſtehens wurden über 400 junge Leute für ihre Be⸗ mufsaufgaben im Beherbergungs⸗ und Gaſtſtättengewerbe ge⸗ ſchult. Der Lehrplan dieſer„Akademie der Gaſtlichkeit“— die jungen Leute müſſen vor der Aufnahme die praktiſche Lehr⸗ zeit in einem Hotel- oder Gaſtſtättenbetrieb beendet haben— umfaßt neben den beſonderen fachkundlichen Fächern auch Deutſchkunde und Geſchichte, Volkswirtſchaftslehre, Wirt⸗ ſchafts⸗ und Verkehrsgeographie, Fremdsprachen uſw. i Heidelberg.(Einweihung des Thingplatzes auf dem Heiligen Berg.) Wenn bei der Suche nach einem geeigneten Platz für eine Thingſtätte des Dritten Reiches die Wahl auf den Heiligen Berg bei Heidelberg fiel, ſo geſchah das nicht von ungefähr, finden wir doch auf ſeinen Höhen Spuren von faſt 3000 Jahren Menſchheits⸗ eſchichte. Kelten, Römer und Germanen haben hier nach⸗ einander zu ihren Göttern gebetet. Die chriſtliche Kirche hat im frühen Mittelalter zwei Klöſter auf dieſem Berg erbaut; ſie ſanken in Trümmer. Die neue Zeit hat auch hier oben leues Leben einkehren laſſen: der Thingplatz, von Kameraden der Arbeit erbaut, wird viele Tauſend deutſcher Volks⸗ genoſſen unter freiem Himmel um ihre Führer und Dichter verſammeln. Am 22. Juni wird zur Sonnenwende der Thing⸗ platz in Heidelberg eingeweiht werden. Im Einvernehmen mit der Reichspropagandaleitung veranſtaltet die Gaupropaganda⸗ leitung an dieſem Tage eine Gauſonnenwendfeier. Zur Auf⸗ führung kommt ein aus Dichtungen der Gegenwart geſtal⸗ letes Chorwerk, in deſſen Mittelpunkt eine Hymne„Heiliges Vaterland“ von Franz Philipp(Karlsruhe) ſteht. Buchen.(Gemeinde vereinigung.) Auf Grund ſteiwilliger Vereinbarung haben ſich die Gemeinden Dorn⸗ berg, Rütſchdorf, Vollmersdorf und Wettersdorf auf 1. April verwaltungsmäßig vereinigt. Mos hach.(Lebensmüde) Der 19 Jahre alte Metzgerburſche Fritz Chriſtmann von hier hat ſich in ſelbſt⸗ Mörderiſcher Abſicht eine ſchwere Schußverletzung beigebracht. Da der Bedauernswerte das Bewußtſein noch nicht erlangt hat, konnten die Beweggründe der Tat noch nicht feſtgeſtellt werden. Philippsburg.(Motorraddieb dingfeſt ge⸗ macht.) Dieſer Tage wurde hier ein 20jähriger Motorrad⸗ dieb aus Germersheim dingfeſt gemacht. Der Autoſchloſſer Vilhelm Reiß hatte von dem in Germersheim erfolgten Diebſtahl Kenntnis erhalten und beobachtete am folgenden Tag das ihm bekannte Rad mit einem fremden Fahrer in Philippsburg. Er verfolgte den Dieb mit ſeinem Kraftrad und ſtellte ihn bei der Engelsmühle, um ihn dann der Gen⸗ armerie zu übergeben. () Immendingen.(In den Zug hinelngelau⸗ ſen.) Die 61 Jahre alte Witwe Agate Hehner von Möh⸗ algen wollte ihrer in Immendingen verheirateten Tochter einen Beſuch abſtatten. Als ſie hier den Zug verließ, lief e unerklärlicherweiſe in das Einfahrtgleis des heran⸗ nahenden Perſonenzuges von Konſtanz und wurde von der Naſchine erfaßt, wobei ihr der Kopf durch den heftigen Stoß der Puffer zerſchmettert wurde. Die Frau war 5 55 tot. Nach den bisherigen Feſtſtellungen kann den dienſt⸗ nenden Beamten keine Schuld treffen. halb der Anſicht und mit Recht, daß ihr letzter Brief, der eine verſteckte Anſpielung enthielt, nur ein Manöver war, um mich noch feſter an ſie zu ketten. Jedenfalls wird ſie der Juſtizrat von der Ausſichtsloſigkeit ihrer Bemühun⸗ gen überzeugt haben.— Du ſiehſt alſo, daß du ganz be⸗ nuhigt ſein kannſt.“ 1 Hollberg ſah ihm betroffen ins Geſicht. Er war über die Gleichgültigkeit, mit der ihm Egon dies alles mitteilte, ganz faſſungslos. Es bedurfte ſeiner ganzen Selbſtbeherr⸗ ſcung, um ihm nicht ins Geſicht zu ſagen, was er über ihn denke. Er konnte vorerſt keine Worte finden. Nachdem er ſich gefaßt hatte, entgegnete er:„Ja— Egon— keund, iſt dir denn gar nicht der Gedanke gekommen, aß Fräulein Stolzenthaler die Annahme des Geldes aus tolz und gekränktem Ehrgefühl verweigert haben könnte?“ Egon lachte hell auf. 5 „Du biſt und bleibſt ein unverbeſſerlicher Idealiſt. du meinſt, weil du ein edelmütiger Menſch biſt, müßten es alle ſein. Nein, mein lieber Freund. In einem Mär⸗ en mag es vorkommen, daß ein Mädchen in einer ſolchen Eituation die Annahme von Geld verweigert. In unſerer eutigen modernen Zeit nicht mehr. Vielleicht— ich ſage dielleicht, kann man ſagen: es war einmal.“ Er erhob ſich und fuhr in gänzlich verändertem Ton lot. Und Uun, mein lieber Freund, mußt du mich ent⸗ ſchuldigen. Ich habe mit Papa wegen der Ernte Anord⸗ gungen zu treffen.“ Er begleitete Hollberg zu ſeinem uo und verabschiedete ſich von ihm mit der heiterſten iene der Welt. Nachdem Hollberg ſeinem Chauffeur Anweiſung er⸗ kilt, wo er zu halten hatte, ſtieg er ein und das Auto kalte dahin. Aus den Nachbarländern Speyer.(Auto geſtohlen.) Ein vor einer Wirt⸗ ſchaft aufgeſtellter Perſonenkraftwagen mit dem polizeilichen Kennzeichen II D 7069, Marke Wanderer, neues Modell, vier⸗ bis fünfſitzer Limouſine, ſchwarzer Anſtrich mit grau⸗ braunem Streifen um den Aufbau, Motornummer 59 448, Tabriknummer des Fahrgeſtells 59 439, wurde geſtohlen. Sachdienliche Mitteilungen an die Kriminalpolizei Speyer erbeten. Wieder Großfeuer Pirmaſens, 27. März. Nachts brach hier wiederum Feuer aus. Diesmal brannte das am Stadtrand gelegene Anweſen des Zimmermeiſters Krautwurſt faſt vollſtändig ab. Nur die Werkſtätte konnte gerettet werden, während der angebaute Schuppen und die Wohnung durch Feuer⸗ und Waſſereinwirkung faſt völlig zerſtört worden ſind. Der Scha⸗ den iſt ziemlich groß, dürfte aber durch Verſicherung gedeckt 115 Aeber die Entſtehungsurſache kann noch nichts geſagt werden. Flammentod im Auto Furchtbares Unglück bei Siegen. Frankfurt a. Al., 28. März. Ein furchtbares Kraftwagenunglück ereignete ſich in der Nacht auf der Landſtraße Eiſerfeld Siegen. Ein mit zwei Perſonen beſetzter Privatkraftwagen fuhr gegen einen Baum und ging in Flammen auf. Einer der Inſaſſen, der aus dem Wagen heraushing, konnte ge⸗ reltet werden. Es handelt ſich um den Siegener Juwelier Moritz, der mit ſchweren Brandwunden dem Krankenhaus zugeführt wurde. Als die Siegener Feuerwehr eintraf, war der Wagen ſchon völlig ausgebrannt. Der zweite In⸗ ſaſſe, der Kaufmann Wilhelm gocher aus Fellbach bei Stuttgart, war in ſeinem Sitz feſtgeklemmt und verbrannte bei lebendigem Leibe. Der Wagen iſt wahrſcheinlich durch eine Panne ins Schleudern gekommen und gegen einen Baum geraſt. e Frankfurt a. M.(Schornſtein⸗Exploſion im Werk Mainkur.) Im Werk Mainkur der JG. Farbeninduſtrie im Stadtteil Fechenheim erfolgte eine Exploſion, durch die ein Fabrikſchornſtein zum großen Teil zerſtört wurde. Unter einer weithin hörbaren Deto⸗ nation wurden rieſige Staub- und Steinmaſſen in die Luft geſchleudert. Glücklicherweiſe ſind Menſchen nicht 3u Schaden gekommen. Ueber die Urſache der Exploſion iſt noch nichts bekannt. Wallmerod(Weſterwald).(Fünfköpfige Die⸗ besbande verhaftet.) In den letzten Monaten wur⸗ den im AUnterweſterwald eine ganze Reihe von Einbrüchen und Diebſtählen verübt. In Weroth wurde in ein Kolonial⸗ warengeſchäft in kurzen Abſtänden dreimal eingebrochen, in Girod, Kleinholbach wurden Einbrüche verübt, in Dahlen wur⸗ den für einige hundert Mark Lebensmittel geſtohlen, in Steinefrenz wurden 450 Mark Bargeld bei einem Wirt ent⸗ wendet, in Pütſchbach bei einem Metzger faſt zwei Zentner Schinken uſw. Alle dieſe Diebſtähle kann man wahrſcheinlich auf das Konto einer fünfköpfigen Bande ſetzen, die in den letzten Tagen feſtgenommen und in das Gefängnis Wall⸗ merod eingeliefert wurde. Die Diebe fielen bei einem äußerſt billigen Verkauf von geſtohlenen Hühnern auf. Bei einer Hausſuchung in Hintermühlen wurde ein ganzes Warenlager gefunden. Die Diebe benutzten einen Lieferwagen zum Ab⸗ transport ihrer Beute. Mit der Axt den Mann erſchlagen Eine erſchülternde Familientragödie. Weiden, 27. März. Vor dem Schwurgericht hatte ſich die 35jährige Franziska Roſenmüller aus Schönſee zu verantworten, die am 2. Januar ihren Mann Joſeph durch Schläge mit einer Axt getötet hatte. Die Verhandlung entrollte das Bild einer zerrütteten Ehe. Franziska Roſenmüller, eine kleine, ſchwächliche Frau, war ſeit 1921 mit dem Landwirt und Kriegsinva⸗ liden Joſeph Roſenmüller verheiratet. Die Frau hat in ihrer Ehe, der neun Kinder entſproſſen, noch keine gute Stunde gehabt. Sie wurde von ihrem Mann, der allſeits als Trunkenbold, Faulpelz und Geizhals geſchildert wird, täglich geſchlagen und oft aufs ſchwerſte bedroht. Die Frau mußte öfters betteln gehen, um für ſich und ihre Kinder etwas Eßbares zu bekommen, während Roſenmüller ſein Geld vertrank oder ſich lieber ein Grundſtück um einige Tauſend Mark kaufte, als ſeiner Familie Nahrung und Kleidung zukommen zu laſſen. Als er am Morgen des 2. Januar wieder, wie ſchon oft, betrunken nach Hauſe kam, bedrohte er ſeine Frau mit dem Meſſer, ſo daß ſie— nur notdürftig bekleidet— flüch⸗ ten mußte. Später ging ſie wieder zurück und ſchlich ſich, als ſie annahm, daß der Mann ſchlafe, ins Haus ein. Roſenmüller wurde aber wach und machte im Bett eine Bewegung, als ob er unter dem Kopfkiſſen etwas hervor⸗ ziehen wolle. Das brachte die Frau ſo in Erregung, daß ſie mit einem Handbeil ihrem Mann ins Geſicht ſchlug. Bei dem darauf folgenden Handgemenge ſtürzte der ſchwerver⸗ letzte Mann aus dem Bett und die Frau verſetzte ihm mit einer großen Holzhackeraxt einige Schläge auf den Hinter⸗ kopf, die den ſofortigen Tod herbeiführten. Nach der Tat begab ſich die Frau zur Gendarmerie.— Das Gericht ver⸗ urteilte ſie zu zwei Jahren Gefänanis. — Eislingen(Fils).(Folgenſchwerer Unglücks⸗ fall.) Auf der Staatsſtraße nach Göppingen iſt in den Abendſtunden ein auswärtiger Motorradfahrer mit Beglei⸗ terin auf dem Rüchſitz auf einen Handwagen von hinten auf⸗ gefahren. Während die den Wagen ziehende Frau nur leicht verletzt wurde, ſind der Motorradfahrer und ſeine Beglei⸗ terin geſtürzt. Sie erlitten dabei ſo erhebliche Geſichtsver⸗ letzungen, daß ſie ins Kreiskrankenhaus nach Göppingen ein⸗ geliefert werden mußten. —, Biberach.(Ein Teil der alten Stadtmauer iſt gefallen.) Durch den Abbruch eines der für die Er⸗ weiterung der Kreisſparkaſſe angekauften Häuſer iſt der an deſſen Hinterſeite angrenzende Teil der alten Stadtmauer (von der Kreisſparkaſſe bis zur Reichsbank) zu Fall gekom⸗ men,. Beim Beſchauen der Schuttmaſſen erhält man einen Begriff, wie viel Geröll und anderes Material ſeinerzeit beigeführt werden mußte, um ſolche Koloſſe als Schutzpanzer um ganze Städte zu führen. a Verſuchsfahrk wurde zur Todesfahrt. Der Friſeur Franz Wild aus Alsdorf fuhr in der Nähe von Eſchweiler mit einem Motorrad in voller Fahrt gegen einen Telegra⸗ phenmaſt. Der Anprall war ſo heftig, daß der Verunglückte in hohem Bogen über einen Zaun flog und ins Waſſer fiel; er war ſofort tot. Es wird angenommen, daß der Friſeur bei der Verſuchsfahrt die Gewalt über die ihm voll⸗ kommen fremde Maſchine verloren hat. Lalcale ſeuudocuau Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen erfolgt morgen Freitag nachmittag von 2.45—4 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis⸗ und Kon⸗ trollkarten ſind mitzubringen. 0 Der Muſikvereinsverband„Kurpfalz“ hält das dies⸗ jähriges Bezirksmuſikfeſt nach den Richtlinien der Reichs⸗ muſikkammer vom 22. bis 24. Juni in Brühl ab. Sämtliche Volksmuſikvereine der Bezirke Mannheim, Heidelberg und Weinheim werden daran teilnehmen. Von drei Bewerbern hat die Gauleitung des Gaues Kurpfalz auf ihrer letzten Tagung in Ketſch beſchloſſen, dem Muſikverein Brühl die Durchführung des Bezirksmuſikfeſtes zu übertragen. 8 Große Proteſtkundgebung gegen das Urteil von Kowuo. Im Ehrenhof des Mannheimer Schloſſes fand geſtern eine von Tauſenden beſuchte Proteſtkundgebung gegen den litauiſchen Gewaltsſerun in Kownb ſtatt. Die Organiſa⸗ tionen der Partei, die Militär⸗, Sport⸗ und Geſangvereine waren aufmarſchiert, um die Rede des Kreisleiters Dr. Roth zu hören. Der Redner kennzeichnete den Größen⸗ wahn und Deutſchenhaß der litauiſchen Machthaber. Litauen verdankt ſeine ſtaatliche Selbſtändigkeit den deutſchen Sol⸗ daten, die es im Kampf gegen Rußland eroberten und ſpäter gegen den Bolſchewismus verteidigten. In ihren Reihen kämpfte Alb. Leo Schlageter. Mit dem Urteil wurde der Zweck verfolgt, die Deutſchen im Memelland ihrer Führer zu berauben, aber der Völkerbund wird dafür ſorgen müſſen, daß im Memelland die Paragraphen, die er ſelbſt feſtgelegt hat, befolgt werden. 2 U Widerſpenſtiger Kraftfahrzeugführer. Als bei einer auf der Relaisſtraße vorgenommenen Prüfung des Güter⸗ fernverkehrs ein überlaſtetes Fahrzeug angehalten wurde, leiſtete der Führer desſelben den Polizeibeamten heftigen Widerſtand und verurſachte einen Menſchenauflauf. Der Widerſpenſtige wurde zwecks Einleitung des Schnellrichter⸗ verfahrens in das Bezirksgefängnis eingeliefert. — Erſtattung von Lohnſteuermarken. Das Marken⸗ klebeverfahren iſt bei der Lohnſteuer mit Wirkung vom 1. Januar abgeſchafft worden. Die nunmehr unverwendbar ge⸗ wordenen Einkommenſteuermarken können durch die Finanz⸗ ämter eingelöſt werden. Anträge hierauf müſſen bis zun 30. März 1935 unter Beifügung der Lohnſteuermarken beim Finanzamt eingereicht werden. Eine Gebühr für die Einlöſung darf vom Finanzamt nicht berechnet werden. Betriebe mit nicht mehr als fünf Arbeitnehmer brauchen die Lohnſteuer nicht monatlich abzuführen, ſondern erſt dann, wenn der einbehaltene Lohnſteuerbetrag 50 Mark ausmacht, mindeſtens jedoch nach Beendigung eines Kalendervierteljahres. Ebenſo hat die Anmeldung der Lohnſteuer vierteljährlich, und zwar bis zum 5. des auf das Kalendervierteljahr folgenden Mo⸗ nats zu erfolgen. — Die Fledermaus fliegt wieder. Vom Winterſchlaf er⸗ wacht verläßt die Fledermaus Turmſtube und Kirchenſpeicher. Aus Kornboden und Scheune treibt ſie Märzenſonne und Märzenwind zu friſcher froher Flatterjagd hinaus. Hun⸗ ger eifert den äußerſt nützlichen Inſektenjäger an und wehe der Mücke, die am dämmergrauen Märzabend über Straße und Bach, Buſch und Baum des kaum erwachten jungen Le⸗ bens ſich freut. Der weite, zahnbewehrte Rachen der„kühnen Seglerin der Lüfte“ wird der Mücke zur Todesfalle. Bei uns kennt man der Hauptſache nach fünf Fledermausarten, die Zwerghufeiſennaſe, die Mopsfledermaus, die Ohrenfleder⸗ maus, die Zwergfledermaus und die ſpätfliegende Fledermaus. Durch Vertilgen vieler Forſt⸗ und Gartenſchädlinge machen ſich die Fledermäuſe ſehr nützlich. Geſund durch Eiereſſen In Deutſchland werden je Kopf der Bevölkerung im Jahr nur 129 Eier gegeſſen. In England ſind es 143, in Holland 200, in Belgien 212, in Amerika gar 267, in Neu⸗ ſeeland 300, und in Kanada hat jeder Einwohner jeden Tag des Jahres ſein Ei auf dem Tiſch. Wie vorteilhaft iſt aber auch der häufige Eiergenuß! Entgegen allerlei alten Ammen⸗ märchen iſt das Ei ein geradezu ideales Nahrungsmittel, das alle die Stoffe enthält, die ſonſt bei einer einſeitigen Er⸗ nährung dem Menſchen fehlen könnten. Es fehlt dem Ei im Gegenſatz zu den meiſten Nahrungsmitteln ſo gut wie jeder unverdauliche Ballaſt. Weil es ſo hochwertig iſt, wird es am beſten mit ballaſtreichen Stoffen wie Brot, Gebäck und Obſt zuſammen gegeſſen. Dadurch werden dem Darm die nötigen Inhaltsmengen gegeben, die ihn zur Arbeit an⸗ regen. Hartgekochtes Ei verleiht ein größeres Gefühl der Sättigung, es verbleibt etwas länger im Magen, iſt aber deswegen keineswegs ſchwerer verdaulich. Dotter wird roh und gekocht vorzüglich vertragen auch von kleinen Kin⸗ dern! Rohes Eiweiß wird dagegen ſchlechter ausgenutzt, da es für die Verdauungsſäfte ſchwer angreifbar iſt. Durch Er⸗ hitzen oder Schaumſchlagen werden dieſe Mängel aber reſt⸗ los beſeitigt. Die Gewähr, wirklich vollfriſche Eier zu be⸗ kommen, hat man, wenn man deutſchgeſtempelte Eier kauft, die im Laden das Schild„G 1, Vollfriſche Eier“ tragen. Der Kaufmann ſelbſt verbürgt ſich dann für die Gute dieſer Ware. Alle Eier, die einen unkontrollierten Weg zum Ver⸗ braucher zurücklegen, Eier mit zu geringem Gewicht, zu alte Eier, ſolche, die beim Kochen platzen, bleiben ungeſtempelt. Man kann alſo im Intereſſe ſeiner Geſundheit die niedrig gewordenen Eierpreiſe voll ausnutzen. 2 Wetterbericht Der Hochdruck über Mitteleuropa hat ſich etwas abge⸗ ſchwächt. Die nördliche Störung wandert aber in der Haupt⸗ ſache oſtwärts. Unter dieſeß Umſtänden iſt für Donnerstag und Freitag noch vielfach heiteres und vorwiegend trockenes tter zu erwarten. Sonnenaufgang 5.44 Sonnenuntergang 18.27 Mondaufgang 3.27 Monduntergang 11.39 Die Heimat. Ich hab' viele Länder der Ferne erſchaut und mir auch weit draußen manch Hüttlein erbaut. Doch nirgendwo fand ich's ſo ſchön wie daheim, ſo kann auch weit draußen die Heimat nicht fein! H. Schmitz. 8 Schickfalsverbundenheit Das Dritte Reich die Verwirklichung der Volksgemeinſchaft. Nakionale Verantwortung und ſoziale Gerechtigkeit. Leipzig, 28. März. Auf der Reichstagung der DAF ſprach Mittwoch nach⸗ mittag Reichsinnenminiſter Dr. Frick. Er führte u. a. aus: Das Dritte Reich hat ſich das große Ziel geſteckt, alle Kräfte nicht nur äußerlich, ſondern auch innerlich einzig und allein zum Wohl des deutſchen Volkes, ſeiner Größe und Ehre zuſammenzuſchließen. Dieſe Zielſetzung iſt erſt⸗ malig in der deutſchen Geſchichte. Die nationalſozialiſtiſche Revolution brachte nicht nur eine innerpolitiſche Machtveränderung, ſondern auch eine grundlegende Wandlung im geiſtigen, kulturellen, ſozialen und wirtſchaftlichen Leben des deutſchen Volkes. Die nationalſozialiſtiſche Revolution iſt daher auch mit der Machtergreifung und der ſtaatlichen Neugliederung des Reiches durchaus nicht beendet, dieſe ſind vielmehr nur die Vorausſetzung für den endlichen Sieg der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung, die in der Schaffung der deutſchen Volksgemeinſchaft ihr Hauptziel und die Krönung ihres Kampfes erblickt. Die Idee der Volksgemeinſchaft fordert, daß alles öffentliche und private Leben nur dem einen höchſten Zweck diene, nämlich der Größe und der Wohlfahrt der Nation. Um dieſes Ziel zu erreichen, faßt der Nationalſozialismus alle politiſchen und wirtſchaftlichen Kräfte ſo zuſammen, daß ſie einmütig im Dienſt der Nation zuſammenſtehen und Hand in Hand miteinander arbeiten. Ueber allem ſteht der beherrſchende Gedanke des deutſchen Volkstkums. Gewiß wird und muß es auch im deutſchen Volk immer Unterſchiede und Gegenſätze politiſcher, konfeſſioneller, wirtſchaftlicher und ſonſtiger Art geben, aber ſie dürfen nie zur unüberbrückbaren Kluft ſich erweitern. ſoll nicht das ganze Volk und damit auch jeder einzelne Volksgenoſſe darüber zu Schaden kommen. Nicht den Hurra⸗ Patriotismus einer nie⸗ mals wiederkehrenden Vergangenheit, ſondern das echte, tiefempfundene Nationalgefühl, das ſich auch für die Ge⸗ ſundheit und Kraft der breiten Volksmaſſe ſittlich verant⸗ wortlich fühlt, das ſozial und gerecht empfindet, müſſen wir pflegen, zur Blüte und zur vollen Auswirkung bringen. Das Geſchlecht nationaler Verantwortung und ſozialer Gerechtigkeit zu erziehen, iſt die Aufgabe der Gegen⸗ wart. Sie kann und wird nicht in wenigen Monaten ge⸗ löſt werden, denn ſie bedeutet eine wahrhaftige Revolution aller Auffaſſungen, die unſer Volk früher beherrſchte. Das Geſetz zur Ord⸗ nung der nationalen Arbeit, das die Sozialver⸗ faſſung des Dritten Reiches einleitete, geht davon aus, daß auch im Verhältnis des Unternehmers gegenüber ſeinen Mitarbeitern, der Gedanke der Schickſalsverbundenheit ent⸗ ſcheidend iſt. In wenigen Wochen wird es ein Jahr ſein, ſeitdem dieſes Geſetz in Kraft getreten iſt. Zwei Jahre ſind verfloſſen, ſeitdem die nationalſozialiſtiſche Regierung im Deutſchen Reiche am Werke iſt. Wir alle wiſſen genau, daß der nationalſozialiſtiſche Gedanke im öffentlichen Leben und in der Wirtſchaft noch lange nicht reſtlos durchgeſetzt iſt, ſo wie ja auch die Verfaſſung des Reiches noch nicht den letzten Forderungen der NSDAP entſpricht. Jeder deutſche Volksgenoſſe, der nicht blind oder bös⸗ willig iſt, muß aber zugeben, daß das bisher Erreichte ſelbſt die weitgehendſten Erwarkungen übertrifft. Aeberzeugende Zahlen Die gewerbliche Erzeugung iſt von 79 v. H. auf 89 v. H. des Konjunkturhöchſtſtandes geſtiegen und die Menge der hergeſtellten Ware, die 1932 nur 38 Mil⸗ liarden betrug, iſt im Jahre 134 auf 53 Milliarden, alſo um mehr als 20 v. H. geſtiegen. Das Arbeitseinkom⸗ men des deutſchen Volkes, das 1932 auf 56 Milliarden geſunken war, iſt im Jahre 1934 auf 62 Milliarden geſtie⸗ gen. Demgegenüber ſank die Zahl der Er werbsloſen von mehr als ſechs Millionen auf etwas über zwei Millio⸗ nen, was wiederum ein Abſinken der öffentlichen Ausgaben für die Erwerbsloſenfürſorge von rund drei Milliarden auf etwa 1, Milliarden im Jahre 1934 ergab Gleichzeitig e iſt das Steueraufkommen bei allgemein gleich⸗ bleibenden Steuerſätzen im letzten Jahre um faſt eine Mil⸗ liarde höher als dies im Voranſchlage vorgeſehen war. Dieſe Erfolge waren nur möglich, weil ſich planvolle Aufbauarbeit, Ruhe und Ordnung mit ſicherer Skaatsf' g) rung vereinten und alle Hinderniſſe überwanden. In Adolf Hitler iſt uns allen der große Führer und Rufer nach einem neuen geiſtigen und politiſchen Lebensinhalt erſtanden.„Du biſt nichts, Dein Volk iſt alles“, ſo hat er uns zugerufen und damit das Ethos der Unterordnung des Einzelnen unter die Führung des Volksganzen als Lebensgrundſatz des deutſchen Volkes ver⸗ kündet. Das bedeutet durchaus nicht den Verzicht des Einzelnen auf wohlerworbene, erarbeitete Rechte— wohl aber bedeutet es, daß allen Rechten des Einzelnen Pflichten der Volksgemeinſchaft gegenüberſtehen. Heute darf auch der deutſche Arbeiter wieder, frei von Minderwertigkeitsgefühlen, ſtolz ſein Haupt erheben und ſich als deutſchen Volksgenoſſen bekennen. Und alle, Ge⸗ folgſchaft und Betriebsführer, müſſen miteinander fühlen, daß ſie im Werk nicht losgelöſt von der Allgemeinheit arbei⸗ ten und leben und darum nicht unabhängig von ihr han⸗ deln könne, ſondern daß ſie die Glieder einer größeren Ge⸗ meinſchaft bilden, der wir alle mit Leib und Seele ver⸗ pflichtet ſind, der wir dienen, und für die wir arbeiten und kämpfen, von deren Größe und Macht unſer aller Zukunft, Glück und Schutz abhängt: Die deutſche Volksge⸗ meinſchaft. 14 Die Verwaltung der Arbeitsfront Einnahmen und Ausgaben im Februar. Leipzig, 28. März. Am zweiten Tag der Reichstagung der Deutſchen Ar⸗ beitsfront ſprach nach einem Proteſt gegen das Kownoer Bluturteil, der an anderer Stelle wiedergegeben iſt, der Leiter des Organiſationsamtes DAF, Hauptamts⸗ leiter Selzner, der von Dr. Ley mit der Durchführung der Vereinbarungen Dr. Ley—Schacht—Seldte beauftragt worden iſt, über die Bedeutung dieſer Vereinbarungen. Ihr Grundgedanke ſei die Herſtellung einer geiſtigen Selb⸗ ſtändigkeit, aus der die Selbſtverwaltung hervorgehe. Dieſe Selbſtverwaltung bedeute ein ungeheures Vertrauen zum deutſchen Menſchen. Wir glauben aber, ſo erklärte der Redner, an die Reife der deutſchen Nation. Es folgten Tätigkeitsberichte der Leiter einiger Aemter der DAF. Aus dem Bericht, den der Leiter des Schatzamtes, Brinkmann, erſtattete, iſt zu entnehmen, daß das Schatzamt 947 Mitarbeiter beſchäftigt. Das Schatz⸗ amt verwaltet 782 Büro⸗ und Miethäuſer, 143 Gewerk⸗ ſchaftshäuſer, 32 Ferienheime und 13 Schulen und unter⸗ ſtützt insgeſamt 4282 Dienſtſtellen. Die Unterſtüt⸗ zungsabteilungen bearbeiteten rund 335 000 An⸗ träge mit einer Geſamtbewilligung von 11 Millionen Mark. An Beiträgen ſind im Februar rund 21 Millionen bei einem Soll von 23 Millionen Mark eingegangen. Der Durchſchnittsbeitrag beträgt 1,51 Mark gleich 1,5 v. H. des Bruttoeinkommens. Die Ausgaben im Februar be⸗ liefen ſich auf 20 Millionen Mark einſchließlich zwei Millio⸗ nen Mark, die auf die Abwickelung der ehemaligen Ver⸗ bände und auf Umſtellungskoſten entfallen. Von den Effektivausgaben in Höhe von 18 Millionen ent⸗ der fallen auf Unterſtützungen 8 Millionen. Die Rechtsſtelle erfordere eine Million, die Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ 1,5 Millionen. Die Ge⸗ ſchäftskoſten belaufen ſich auf 5,7 Millionen. Die Lufthanſa im Gommer 1933 Schnellere Flugzeuge, neue Blitzſtrecken. Am 1. April tritt im europäiſchen Luftverkehr der Sommerfahrplan in Kraft. Mit dieſem Flugplanwechſel, der gegenüber den Vorjahren eine Fülle vielſeitiger Ver⸗ kehrsverbeſſerungen bringt, leitet die Deutſche Lufthanſa eine neue Entwicklungsſtufe im deutſchen Flugverkehrs⸗ dienſt ein. Zahlreiche neue Flugſchnell verbindungen wer⸗ den im innerdeutſchen Fernverkehr geſchaffen. Neben den Blitzſtrecken Berlin Hamburg, Berlin— Frankfurt und Hamburg Köln werden ab 1. Mai neue Blitzverbip⸗ dungen zwiſchen Berlin Nürnberg— München und Ver⸗ lin— Köln geſchaffen. Da die deutſche Lufthanſa künftig ausnahmslos auf allen Fernlinien ſchnelle Flugzeuge verwenden wird, erfährt ihr geſamter Flugdienſt im In⸗ und Aus⸗ lande eine beträchtliche Beſchleunigung gegen⸗ über früheren Jahren. N Innerhalb der Reichsgrenzen wird es künflig keine Großſtadt mehr geben, die nicht in höchſtens zweidreivierſel Skunden von Berlin aus zu erreichen iſt. Durch die Anpg. ſung der Flugzeiten an die Bedürfniſſe des Geſchäftsver. kehrs laſſen ſich zwiſchen allen großen deutſchen Wirtſchaſts. zentren Hin. und Rückreiſe am gleichen Tage ausführen. Eine merkwürdige„Heilige“ Und ihre Opfer, die ſie betrog. () Karlsruhe, 27. März. Der Betrugsprozeß Vögtle bringt täglich durch die Zeugenausſagen neue erſtaunliche Dinge zutage und man muß ſich immer wieder wundern, wie Menſchen durch eine geradezu ſträfliche Leichtgläubigkeit und durch übertriebenes Vertrauen Fremden gegenüber um Geld und Gut gebracht werden. Aber auch jetzt noch gibt ez Menſchen, die nicht merken, daß ſie elendiglich betrogen wor⸗ den ſind, oder man muß wohl richtiger annehmen, daß ſie es nicht merken wollen. Die weitere Verhandlung befaßte ſich mit dem Kauf eines Anweſens in Neu⸗Malſch, bei dem über 3000 Mart, die eine Zeugin lieh, nicht im Sinne der Verabredung verfügt wurde. Eine Zeugin lieferte für etwa 200 Mark Waren, dit die Angeklagte auf den Weihnachtstiſch legte, ohne ſie zu bezahlen. Eine Hausangeſtellte von Karlsruhe bekundete, wie ihr 511 Mark abgenommen wurden unter dem Vorwand, das Geld finde beim Altersheim Verwendung. Statt deſſen benutzte die Sekte das Geld zum Ankauf eines Lurxuspelz⸗ mantels für annähernd 2000 Mack. Wegen einer ungehörigen Bemerkung mit Bezug auf Gericht mußte die Angeklagte eine Rüge einſtecken. Als der Gerichtsvollzieher kam, um den Pelzmantel we⸗ gen rückſtändiger Gemeindeabgaben zu pfänden, bedienten ſich die Eheleute Vögtle einer falſchen eidesſtattlichen Ver⸗ ſicherung, um die Aufhebung der Pfändung zu erzielen, was ihnen jedoch nicht gelang. Der Pelzmantel wurde ſchließlich von der Tante des um 511 Mark betrogenen Mädchens ge⸗ ſteigert. Die weitere Verhandlung drehte ſich um einen Betrug des Ehemannes Vögtle gegenüber dem Schülerheim Martins⸗ ſtift in Mörs(Niederrhein), ſowie um ein ſchwin delhaf⸗ tes Darleheusgeſuch gegenüber einer Bank, wobei der Angeklagte Meinzer beteiligt war, um einen Warenkreditbetrug f zum Nachteil eines Karlsruher Kaufmannes, bei dem Frau Vögtle unter Vorſpiegelung einer nicht vorhandenen Zah⸗ lungsfähigkeit eine Schreibmaſchine für 400 Mark kaufte und die Bezahlung ſchuldig blieb. Anſchließend kam eine Reihe Urkunden aus den Akten zur Verleſung. Es fanden ſich zahlreiche Briefe Geſchädigtel darunter, die— enttäuſcht über die Geldgeſchäfte der Pro⸗ phetin— dieſe mit Vorwürfen bedenken. Andere wieder laſſen erkennen, daß ſie heute noch für die„fromme Perſon mit dem Glorienſchein“ Partei ergreifen. das Fiſch⸗Ragout für 4 perſonen. 2 pfund Kabeljau, 50 g Speck,! Eßl. Butter, 2 Eßl. Mehl,/ Liter Fleiſchbrühe aus WMMaggi's Fleiſchbrühwürfeln, Salz, Pfeffer,] mittlere Zwiebel, 2 Eßl. ſaure Milch oder Sahne. Die Speckwürfel mit der Butter bräunen. Zwiebel und Mehl darin bunkelgelb röſten. 2 Die Fleiſchbrühe dazuſchütten und eine ſä⸗ mige Soße kochen. Mit Salz und Pfeffer abſchmecken— Den Fiſch in Würfel ſchneiden, mit der Milch in die Soße geben und, ohne das Gericht zu rühren, in 10-15 Minuten garziehen ae Verſammlungs-Kalender. Dritsſängerſchaft. Wegen beſonderer Umſtände kann die Geſamtprobe nicht ſtattfinden. Tod.„Jahn“. Morgen Freitag abend halb 9 Uhr Zuſammen⸗ kunft der Mitwirkenden beim Schauturnen im„Kaiſer⸗ hof“, dabei ſind die Programme abzurechnen. Gleich⸗ zeitig Spielerverſammlung. AA unnnnnaagönugannadgasdnsadaunnnngugangggaddnugadntaagaudadanaadagdee Turnverein 1898, e. V., Mhm.-Seckenheim. am Sonntag, 31. März, nachmittags punkt 3 Uhr 8 5 findet in der Turnhalle unser 8 2. finler-Schaulurnon 8 statt. Wir laden hierzu die gesamte Einwohnerschaft 8 freundlichst ein. Die Leitung. 8 Eintritt 35 zuzüglich 5 0 Sportgroschen. S 2 Schulpflichtige Kinder zahlen die Hälfte.— Alllmumnunnmmannumunmpammaumunnunmundununnmnnpupümnautaamnnnmanntdunmumammpmume Oammel⸗Anzeiger Aur für Mitglieder der Landw. in- u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Sdatf kartoffeln. Böhms Allerfrüheſte, Böhms gelbe oval, Odenwälder Blaue vorrätig. Abgabe an ſämtl. Beſteller und auch an Nichtbeſteller. Der Vorſtand. Inſerieren bringi Gewinn! Sin Acker 60 Ar, im Oberfeld beim Kreuz zu verkaufen. Georg Röſer. 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Fortſetzung.) „Meinen Segen kann ich ON ON dir zu deiner Ehe nicht geben.“ „Gut,“ Hedwig richtete ſich empor,„dann muß es eben ohne deinen Segen gehen.“ Der alte Herr ſtarrte Worten ſchlucken, bevor e „Willſt du, daß ich me Wir wollen keine langen Worte dir bis zum Sonntag, ob nehmen willſt, oder nicht. Du könnteſt in der Erregun ter bereuen würdeſt. Auf ſie ſprachlos an. Er mußte nach r erwidern konnte: iner eigenen Tochter fluchen ſoll? mehr machen. Aeberlege du den Antrag des Doktors an⸗ Unterbrich mich jetzt bitte nicht. noch Dinge ſagen, die du ſpä⸗ iederſehen, Hedwig!“ Er ſchritt hocherhobenen Hauptes durch den Garten da⸗ von. Sie kannte ihn gut genug, Wenn ſte ſich bis ernſt war. um zu wiſſen, daß es ihm Sonntag nicht nach ſeinen Wünſchen entſchieden hatte, ſo würde er ſeine Konſequen⸗ zen zu ziehen wiſſen. Starr blickte ſie über eines Motorbootes machte ſie aufmerkſam. Das Boot in raſcher Fahrt mit fröhlichen den Rhein hinaus. Das Knattern kam Menſchen den Strom her⸗ unter, und als ſie es näher ſah, vermochte ſie vorne am Bug den Namen„Peter Das erſchien ihr wie eine Fügung, Erleichterung entrang ſich ihrer 99 pre bemerkten ſie und winkten Steuer winkte, und Hedwig Die Leute auf dem herüber. Auch der Mann am teffens“ zu leſen. n Bruſt. Boot glaubte in ihm Peter erkannt zu haben. Da winkte auch ſie — jetzt war ſie wieder Rhein! f Peter hatte an dieſem Tage tatſächlich ſelber ſein Boot der mit den anderen zuſammen Hed⸗ handelte ſich um die Vergnügungs⸗ geführt. Er war es, wig zugewinkt hatte. Es fahrt von Sportlern, Lange Zeit hatte er betreten. Er glaubte bei dem alten Herrn zu em verargte, 915 zu ſagen, was ünſtling zu rügen cht w ſen, daß der Geheimrat gekränkt war weil er ihm ni alles mehr anvertraute und ſo ſtolz ſeine eigenen ging, indem er jede Hilfe ſeines ein jugendlich⸗übermütiger Trotz, kam ein innerer Stolz dazu, eimrat weiterhin„aufzudrän⸗ bisherigen Von Peter war es der i gen“ Infolgedeſſen zog In der Folge war daß er kaum zur Beſinnung Bemühen vergeblich ge Kopf zu ſchlagen. zu denen auch er das Haus Melanders nicht ö der 1 ſo handeln ließ; jetzt m verbot, ſich dem Geh nach dem Schiffchen hinüber und alle Sorge war in dieſem Augenblick von ihr abgefallen das ſorgloſe, fröhliche Kind vom * gehörte. den letzten Unterhaltungen pfinden, Gönners verſchmähte. er ſich ganz zurück. ſo viel Arbeit über ihn 90 k n kam. Aber trotzdem war all ſe blieben, ſich Hedwig ganz aus Ein Seufzer der daß ihm dieſer irgendetwas er auf einmal an ſeinem hatte. Er konnte nicht 55 Wege dem ob dem — Dhein 22 2A a as HE DST EON (Nachdruck verboten.) Noch niemals war zwiſchen ihnen über ihr gegenſei⸗ tiges Verhältnis eſprochen worden. Trotzdem wußten ſie ganz beſtimmt, daß ſie ſich liebten. In ihrem Verkehr miteinander hatten ſie ſich wie zwei gute Freunde verhalten, wobei er ſtets eine ehrerbietige Butte ee e bewahrte. Vergeblich bat ſie ihn immer wie⸗ der, er möge doch nur nicht allzu formell ſein. Nun machte ihm die Trennung doch ſchwer zu ſchaffen. Noch niemals war er mit ihr ohne Wiſſen des alten Herrn zuſammengeweſen, noch niemals hatten ſie ſich einen Brief geſchrieben. Und nun? Sollte wirklich alles auf einmal zu Ende ſein? Dieſer Gedanke beſchäftigte 5 Es widerſtrebte ihm, gewiſſermaßen heimlich mit ihr in Verbindung zu treten. Das hätte er als einen Vertrauensbruch gegenüber dem Geheimrat betrachtet. Andererſeits— sollte er ein⸗ fach alles dahingehen laſſen und müßig zuschauen, wie ihm das Glück zwiſchen den Fingern hindurchrann? Er ſann hin und her. Eine gewaltige Unruhe bemäch⸗ tigte ſich ſeiner Das konnte ſo doch nicht weitergehen! Da kam der Sonntag, und mit ihm die Motorboot⸗ fahrt— Hedwig hatte 1915 zugewinkt; er konnte ſie deut⸗ lich erkennen, wie ſie im Garten ſtand. Das plötzliche Wie⸗ derſehen regte ihn vollends auf. Der Geheimrat ließ nichts mehr von ſich hören. Peter fand auch keinen vernünftigen Grund, um ihn aufzuſuchen. Alles ſchien ſich gegen ihn verſchworen zu haben. Noch einmal ſuchte er in der Arbeit Vergeſſen. Es gab ja genug zu tun. Die Einrichtung ſeines Betriebes erfor⸗ derte einen ganzen Mann. Alles war vernachläſſigt wor⸗ den; überall galt es zu flicken und aus ubeſſern. Die ver⸗ alteten Maſchinen mußten hinausgeſchafft, neue ange⸗ ſchafft und aufgeſtellt werden. Das Dach des Werftgebäu⸗ des, einer alten Baracke, mußte neu aufgedeckt werden. Er mußte nach Arbeitern Umſchau halten, Anzeigen aufge⸗ ben, Kundſchaft heranziehen. Zunächſt richtete er ein kleines Büro ein Hierbei geriet er bereits mit dem Tiſchler, ſeinem Teilhaber, ſcharf an⸗ einander. i 8 Herr Hackländer glaubte, ein primitiver Raum mit dem Nötigſten werde genügen. Peter aber wollte erſt tapezieren und alles neu. rrichten laſſen. Nach heftigen Kämpfen ſetzte er Fener illen durch. 8 a dacht Staunen bemerkte der Tiſchler, dem jegliche Ge⸗ ſchäftspraxis mangelte, wie Peter ins Zeug ging. In allen Zeilſchriften des Schiffahrtsweſens erſchienen ſchon in den erſten Tagen große Inſerate, daß die„Peter⸗Stef⸗ fens⸗Werft“ ſämtliche Reparaturen prompt und ewiſſen⸗ haft erledigen werde.. wurden drei Arbeiter eingeſtellt und konnten ſich bereits an einem eingelieferten — Motorboot beſchäftigen. 75 Es handelte ſich darum, daß dieſes Boot, das hava⸗ riert hatte, ſo bald wie möglich wieder fahrbereit wurde. Peter ſtellte einen Termin, und dieſer Termin wurde ge⸗ rau innegehalten. Dadurch gewann das neue Anterneh⸗ men einen guten Ruf. Man ſtellte die neuen Maſchinen auf. Nur die beſten Arbeitskräfte wurden behalten. Wer nicht tüchtig war, konnte gleich wieder gehen. Peter hatte ſämtliche Zügel ſtraff in der Hand. 5 Hackländer ließ ihn, als er ſich von ſeiner Tüchtigkeit überzeugt hatte, ruhig gewähren. Er zog ſich ſtill in ſeine Tiſchlerei zurück und entwarf Pläne. Peter regte den Neu⸗ bau eines Motorſchiffes an. * Jack Larſen hatte nach ſeinen traurigen Erfahrungen in Meinberg ſeine Tätigkeit in der Hamburger Werft be⸗ gonnen. Er erwies ſich als fleißig und arbeitſam. So kam es, daß er langſam von Stufe zu Stufe emporſtieg und ſich als gewiſſenhafter Menſch der Gunſt ſeiner Vorgeſetz⸗ ten erfreute. Die Neigung zu Eliſabeth war in ſeinem Herzen er⸗ loſchen. Er hatte alles in ſich niedergerungen. Ein neues Leben ſollte beginnen. Viel trug 1 ſeiner Selbſtbeſinnung der Umſtand bei, daß er die Bekanntſchaft einer kleinen Blumenverkäuferin machte, die ihn mit ihrem ſonnigen Weſen aus ſeinem dumpfen Brüten herausriß. Er merkte bald, daß ihm dieſes Mädchen von Herzen zugetan war, und ſo entſtand zwiſchen den beiden allmäh⸗ lich ein inniges Liebesverhältnis. Eine tiefe Wunde aber kam in Jack nicht zum Heilen. Das war die Erinnerung an ſeine Freundſchaft mit Peter, die er ſelber durch ſeine Schuld ſo jäh und grauſam zer⸗ riſſen hatte.. Es hatte bald in ihm zu dämmern begonnen, daß er Peter doch vielleicht Unrecht tat, und hiervon war er voll⸗ kommen überzeugt, nachdem ihn Herr Schiffmann in aner noch einmal 10 2 und ihm ruhig und ſach⸗ ich alles klar gemacht hatte. Inzwiſchen hatte er Peter ganz und gar aus den Au⸗ gen verloren; die Adreſſe, die ihm der Freund ſeinerzeit angab, hatte er auf einen kleinen Zettel geſchrieben; die⸗ 85 Zettel war irgendwie verloren egangen. Eine An⸗ rage bei den Eltern Peters war ohne Erfolg geblieben. Infolgedeſſen wußte er gar nicht mehr, wo er ſich hin⸗ wenden ſollte, zumal auch ein Brief an Kapitän Arfeld infolge eines unglücklichen Zufalls zurückkam. Es gab keine Adreſſe mehr, wo er ſeinen ehemaligen Freund ſuchen ſollte, und Peter war wohl zu ſtolz, um ihm ſelber zuerſt zu ſchreiben. Er ſprach viel mit ſeiner kleinen Liſette über dieſe frühere Finden at die gan te bloß ein ſo tragiſches Ende gefunden hatte; ſie lächelte blo„als er ihr offen den Grund des Auseinandergehens erzählte. Ueber zwei Jahre waren dahingegangen, und Jack hatte ſich bereits zu einer kleinen Auffeherſtelle emporge⸗ ſchwungen, als ihm Liſette plötzlich des Abends ein Zei⸗ tungsblatt brachte, das ihn, wie ſie behauptete, gewiß in⸗ tereſſieren werde. Er ſolle nur einmal genau Seen tobe werde er wohl auf den Namen Peter Steffens oßen. Jack fuhr betroffen zuſammen. Er riß ihr das Blatt aus den Händen. „Wo?—— Steffens—— wo ſagſt du?“ fragte er aufgeregt. „Hier!“ Sie zeigte„dieſe Anzeige iſt's!“„Peter Stef⸗ fens Rundfahrten auf dem Rhein 0 5 l Jack ſtarrte auf die Anzeige hin. Sollte das wirklich ſein Freund Peter Steffens ſein!“ „Wo haſt du das Blatt her?“ fragte er Liſette, die ſi an ſeiner freudigen Erregung zu eden ſchien. 5 „Irgend ein Kunde, der heute bei uns in den Laden trat, hat die Zeitung auf dem Tiſch liegen laſſen. Wir machten ihn noch darauf aufmerkſam; aber er nahm ſie nicht. Er ſagte, er brauche ſie nicht mehr!“ i Jack, der im gleichen Hauſe, wie Liſette, ein Zimmer bewohnte, ſchritt wie ein Träumender neben ihr her. Zu Hauſe nahm er Feder und Bogen und ſchrieb einen langeſ Brief. Am ſelben Abend wurde dieſer Brief noch in den Kaſten geworfen. 5 Als Peter in ſeinem neuen Büro die eingelaufenen Briefe durchſah, ſtutzte er beim Anblick eines Schreibens, das nach dem Stempel zu urteilen, aus Hamburg kam; Dieſe Schrift kam ihm bekannt vor. Ein freudiges Leuch trat in ſeine lebhaften Augen. Richtig—— der Brief war von Jack geſchrieben! hatte der doch den Weg zu der alten Freundſchaft zurückge⸗ funden? Peter las mit fiebernder Spannung. Jack erzählte zu⸗ nächſt, wie er zu Peters Adreſſe gekommen ſei, die er völ⸗ lig verloren hatte— ſonſt hätte er längſt ſchon geſchrie⸗ 15 und wegen ſeiner Kurzſichtigkeit um Verzeihung ge⸗ eten. Peter möge ihm doch nicht mehr gram ſein. Sein in⸗ nigſter Wunſch wäre es, mit dem alten Jugendfreunde wieder in Verbindung zu treten. Anſchließend erzählte er von ſeiner Tätigkeit in dem Werftbetrieb und deutete auch Verſchiedenes bezüglich ſeiner kleinen Liſette an. e traten Peter ins Auge, als er dieſe Zeilen geleſen hatte. Auch er hatte Jack ja niemals ver⸗ geſſen können. Aber an Jack zuerſt ſchreiben? Nein, das verbot ihm nach dem Vorgefallenen doch ſein Stolz! Er hatte mindeſtens in dem leichen Maße wie Jak unter dem Zerwürfnis gelitten. und nun—— nun hat⸗ ten ſie ſich wieder gefunden! Aus Jack war ein Kerl ge⸗ worden, ein ganzer Kerl, das las er aus jeder Zeile des Briefes. Nun ſtand der alten Freundſchaft nichts mehr im Wege. Im Gegenteil! Er konnte Jack jetzt zu ſich heran⸗ ziehen! Das war ein Gedanke! f Noch gleichen Tages ging von Peter ein Schreiben nach Hamburg ab. Aus freundlichen Träumen ſchreckte ihn Hackländer auf. Der Tiſchler ſchwang einen Zettel in der ſchwieligen Hand und fuhr Peter an: „Da haben wir's! Hier iſt die Dachdeckerrechnung! Zum Teufel ſind unſere Verdienſte. Jawoll! Jetzt können wir das ganze Geld wieder dran geben!“ Peter ſteckte ſich eine Pfeife an und beſah ſich in aller Ruhe die Rechnung. „Im—— die Rechnung ſtimmt,“ ſagte er,„aber wo⸗ zu dieſe Aufregung! Die Sache mußte doch einmal in Ordnung kommen. Sonſt hätten unſere Leute bei der Ar⸗ beit ja Regenſchirme aufſpannen müſſen, wenn es mal ſchlechtes Wetter gab!“ s „Ach was—— das hätte auch noch notdürftig ausge⸗ flickt werden können! Wozu gleich alles neu? He? Sie ſind zu hitzig, Steffens—— ich mache da nicht mehr mit! Wir wirtſchaften uns zu Tode! Dieſer Betrag wird kaum durch die Einkünfte aus den letzten Bootsreparaturen ge⸗ deckt ſein!“ Doch, mein Lieber,“ erwiderte Peter„er iſt gedeckt, es iſt ſogar noch ein kleiner Betrag über dabei!“ „Ne, ne, der Kitt macht mir ſo keinen Spaß mehr!“ „Aber lieber Freund, freuen Sie ſich doch, daß unſere Reparaturen überhaupt ſchon durch Einkünfte gedeckt ſind. dec alle anderen Unkoſten kommen bei dem Betrieb ſchon eraus.“ „So—— und die Schulden für die neuen Maſchinen, die Sie beſtellten? „Erlauben Sie mal, verehrter Herr, ich verſtehe Sie gar nicht! Wenn Sie ſo kurzſichtig Urteilen——“ „Geſtatten Sie——“ „Bitte mich ausreden zu laſſen! Ich wollte ſagen, wenn 505 ſo wenig Weitblick beſitzen, wie Sie es eben bewieſen a en. 00 „Wir gehen kaputt, wenn Sie ſo weiter machen!“ „Eben wollte ich etwas vorſchlagen. Wenn Ihnen das nicht paßt, ſo empfehle ich Ihnen, möglichſt bald von der Firma zurückzutreten. Ich werde Ihnen Ihren Anteil aus⸗ zahlen. dann können Sie für ſich ein neues Geſchäft be⸗ ginnen, und da können Sie ſich's durch's Dach auf den Kopf regnen laſſen, ſo viel Sie nur immer wollen!“ (Fortſetzung folgt! Die männliche Kopfbewicklung der Türken hieß„Dul⸗ bend“, und daraus machten wir den„Turban“ und die küchenlateiniſche„Tulipa“, deutſch zuerſt Tulipane und dann Tulpe genannt. Zwiſchen Turban und Tulpe ergab ſich eine nahelie⸗ gende Bindung für die erſten Europtker, die in der Türkei die rote Farbenpracht auf den Köpfen der Türken und der Tulpen ſahen. Botaniſch iſt die Tulpe ein Lilienzwiebelgewächs, das aus der aſiatiſchen Völkerwiege ſtammt. Ihre prachtvollen Farbenſpiele ſind reine Zuchtergebniſſe, die etwa fünftau⸗ ſend Spielarten umfaſſen. Die urſprüngliche Wildtulpe hat eine glockige Blume, die außen gelb und innen grün iſt. Sie beſitzt als einzige Tulpenart jenen duftenden Wohlgeruch, den ſämtliche künſtlich gezüchteten Gartentul⸗ pen als Preis für ihre Farbenpracht verloren haben. Individuell zählt die gelbe Wildtulpe zu den Begleit⸗ pflanzen der mongoliſchen Raſſe,— nach dem Geſichts⸗ punkt, nach dem die Erde in fünfzehn verſchiedene pflan⸗ zenlandſchaftliche Gebiete zerfällt, in die ſogenannten bo⸗ taniſchen Erdteile, in denen der Zuſammenhang zwiſchen den Menſchenraſſen und dem Pflanzenwuchs ihrer Wohn⸗ räume zum Ausdruck kommt. Dieſe Gebundenheit der Pflanzenwelt iſt leicht erklärlich, weil ſie aus dem Boden wächſt, den jede Raſſe auf ihre Art durch ihre Leichenver⸗ weſung und durch ihre Ausſcheidungen düngt. In dieſem Sinne iſt die gelbe Wildtulpe eine ſtändige Begleiterin der Mongolen. Man ſieht ſie daher in Europa vorzugs⸗ weiſe in jenen Gegenden, in denen mongoliſche Abkömm⸗ 75 0 2 e AVS HA CV linge leben, nämlich auf dem Balkan und in Ungarn, wo ſie als magyariſche Nationalblume und als Hauptblüte der Steppenwieſe(Puszta) ganze gelbwogende Meere bil⸗ det. Ihre freiwachſenden Beſtände enden mit dem übrigen „öſtlichen Pflanzenwuchs“ knapp vor den Toren Wiens. Weſtlich davon iſt ſie nur noch dort in freien Pflanzen⸗ inſeln zu finden, wohin einſt die Heerlager der mongoli⸗ ſchen Hunnen und Awaren vorgeſchoben waren, wie auf einigen bayriſchen Halden, bei Mainz, im Rheintal zwi⸗ ſchen Kolmar und Baſel und hinter dem Wasgenwald bis an die Marne hin, wo die Hunnen auf ihrem weſtlichſten Vordringungspunkt von den Franken endgültig zurückge⸗ ſchlagen wurden. Alle andern mittel- und weſteuropäiſchen Tulpenbeſtände ſind Gartenzucht. Die Zucht von farbenprächtigen Gartentulpen begann im Mittelalter in der Türkei und verbreitete ſich mit den türkiſchen Eroberungszügen über Kleinaſien und Nord⸗ afrika. Unter den Europäern waren es vermutlich die venezianiſchen und genueſiſchen Seefahrer, die als erſte die wundervollen türkiſchen Tulpengärten ſahen. Da ſi aber nur gewinnbringende Handelswaren ſuchten, küm⸗ merten ſie ſich nicht weiter um die ſeltſamen Blumen, es ſei denn, ß die geheimnisvolle Ornamentik einiger italieniſcher Gemälde des fünfzehnten Jahrhunderts auf das Tulpenmotiv zurückzuführen iſt. Hier konnte aber als Modell auch die gelbe Wildtulpe dienen, die mit den mon⸗ goliſchen Beutezügen im frühen Mittelalter über Sizilien in den Apennin und bis nach Bologna gelangte. Tatſache iſt, daß nicht die Italiener die rot⸗ und buntblühenden Tulpen nach Europa brachten. Das geſchah erſt in der Mitte des ſechzehnten Jahr⸗ hunders durch Busbecg, der als Geſandter Kaiſer Ferdi⸗ nand des Erſten am Hofe des Sultans einige Tulpengärten beſchrieb, die er zwiſchen Stambul und Adrianopel lag Als er nach Wien zurück⸗ kehrte, brachte er Samen⸗ wiebeln bunter Tulpen mit, ie im kaiſerlichen Luſtgarten eingepflanzt wurden und ge⸗ diehen. Von hier bezogen die Fugger die Bunttulpen ihres weitberühmten Augs⸗ burger Blumengartens, wo ſie 1559 Konrad Gesner, der „Vater der deutſchen Natur⸗ kunde“ erblickte und in ſeiner „Bibliotheca univerſalis“ be⸗ ſchrieb. Außerhalb der Gelehrten⸗ welt blieben jedoch die bun⸗ ten Zuchttulpen unbeachtet, bis Cluſius ſie 1573 aus Wien nach Leyden brachte. Damit wurde Holland das klaſſiſche Land der Tulipa⸗ nenkultur. Sein dem Meere abgerungener Polderboden eignete ſich ja beſonders für jede Blumen⸗ oder Gemüſe⸗ zucht. Dazu kam die Vorliebe N ee ge —.— ß jß,ßß ß zer Holländer für ſchöne und ſeltſame Dinge, wobei ihrem kaltblütigem Temperament gerade die kalte Pracht der Kunſttulpen beſonders gefiel. Mit dem Beginn des ſiebzehnten Jahrhunderts begann die großangelegte holländiſche Tulpenzucht, um bald in eine eigenartige Zeitkrankheit auszuarten, für die man ſogar den wiſſenſchaftlichen Namen Tulipanomanie(Tul⸗ penwahn) prägte. Sie erreichte ihren Höhepunkt in der Zeit von 1634 bis 1640 und konnte nur durch energiſche geſetzgeberiſche Maßnahmen gebändigt werden. Ihr Herd war die behäbige Stadt Haarlem, wo es eine eigene Tul⸗ penbörſe gab auf der man den Preis einzelner Samen⸗ zwiebel bis auf dreizehntauſend Holländergulden trieb, ein Betrag, um den damals dort das ſchönſte zweiſtöckige Bür⸗ gerhaus zu kaufen war. Aber ſchließlich zahlen 1 heute z. B. Briefmarken⸗ ſammler für eine„Sachſen Drei⸗Pfennig⸗rot“ oder für eine„blaue Mauritius“ noch viel fabelhaftere Summen, weshalb im Grunde gegen die Preisüberbietungen der Tulpenbörſe nichts einzuwenden war, ſolange dabei auch ein wirklicher Gegenwert in ſeltenen Samenzwiebeln ge⸗ boten wurde. Doch das war in der Hochzeit des Tulpen⸗ wahns immer ſeltener der Fall. Das Börſengeſchiebe zwi⸗ ſchen Nachfrage und Angebot entartete immer mehr zu bodenloſer Luft⸗ und Windgeſchäftsmachere: Man ver⸗ handelte Tulpenzwiebeln, die noch nie geblüht hatten, und verkaufte ſie nach einem eigens erfundenen Kleingewicht, dem Aß, wobei nur zu häufig ein⸗ und dieſelbe Samen⸗ zwiebel bei einer einzigen„Börſenſchlacht“ mehrmals nacheinander mit immer höhern Preiszuſchlag feilgeboten und auch blind gekauft wurde. Als Gewinn verblieb aus der Zeit des Tulpenwahns die heute noch immer blühende holländiſche Tulpenzucht, die einen jährlichen Ausfuhrwert von vierzig⸗ bis fünf⸗ zigtauſend Holländergulden beſitzt und daher volkswirt⸗ ſchaftlich ein beachtenswerter Poſten iſt. N Nächſt Holland iſt Südengland ein bedeutendes Tul⸗ pengebiet. In 1 iſt eine einheimiſche Tulpen⸗ zucht ſeit dem Weltkrieg im erfreulichen Gedeihen. Be⸗ merkenswert ſind hier die Tulpenfelder Norddeutſchlands in Schülp⸗Weſſelburen, in Holſtein und bei Leer. Wäh⸗ rend auf dieſen Stellen nach holländiſchem Muſter flach⸗ ländiſche Tulpenfelder liegen, ſind als Belebung der N in Batzdorf bei Meißen Tulpenhänge zu ehen. Große Beſtände verwildeter Gartentulpen bedecken das Steppengebiet zwiſchen der Krim, dem Don und dem Ka⸗ ſpiſchen Meer. Hier überwiegt die Nottulpe, deren rote Blume oben gelb gerandet iſt. Prachtvoll ſind die Tulpen. in Purpur oder Scharlach mit ſchwarzem Grund. Als dieſe Spielart nach Holland kam, entſtand die erwähnte Sehnſucht, das Schwarz des Grundes für die ganze Blume zu erzielen. In der Türkei legt man das uptgewicht auf die Züchtung von Peroketten oder Papageientulpen, ſoge⸗ nannter Monſtröſen, mit großen vollen Blumen in Gelb 90 Magiſche Figur. 8 Ordne die Buchſtaben: und Rot, wobei der Wert mit der Zerfranſung der Blu⸗ menblätter ſteigt. Im allgemetnen unterſcheidet die Gartenzucht einfar⸗ bige Landtulpen und Muttertulpen, die wegen ihrer Buntheit„Couleurs“ heißen. Dann gibt es gebrochene Paragons, gelbe Bizarden, Flamanden mit weißem Grund und andere Ergebniſſe aus der Kreuzung verſchiedener Tulpenarten. Man nennt ſie in der Züchterſprache hybride oder Baſtardbildungen und bevorzugt bei ihrer Erzeugung großblumige Tulpen, deren Blütenblätter auf der Grund⸗ farbe eine zweite Farbe in ſchönen regelmäßigen Zeich⸗ nungen aufweiſen, die wie eingraviert erſcheinen. Man erzielt dieſe Ergebniſſe teils durch Weiterzucht von Tulpen, die aus irgendeinem Grunde von ſelbſt bei der Keimbildung aus der Art ſchlagen, teils durch künſt⸗ liche Hervorrufung dieſer Entartung durch Beeinfluſſung der Samenbeſtäubung, teils durch zuweilen äußerſt lang⸗ wierige Kreuzungsmaßnahmen, die als wahre Gedulds⸗ ſpiele oft ein Jahrdutzend beanſpruchen. Zuweilen ergeben ſich auch zufällige Zwitterbildungen, Sporten genannt, die dann weitergezüchtet werden. Sämtliche Methoden ſind ſelbſtverſtändlich Geſchäftsgeheimniſſe der betreffenden Züchtereien. Die Kreuzung wird manchmal durch Um⸗ ſetzung in trockene Erde beſchleunigt. Die älteſte und e i Kunſttulpe iſt die roſenartig gefüllte. In Holland gilt als wertvollſte die Auguſtus Semper, deren i teils weiß teils lachsrot auf blaugeflammtem Grunde, beſonders regelmä⸗ ßig iſt. In Haarlem züchtet man die rundglockige hoch⸗ ſtenglige Darwintulpe und eine Papageientulpe mit ſtark Bonn ade Blumenblättern, gelbrot unruhig geflammt. om modernen Geſchmack werden ſtark leuchtende Einfar⸗ ben bevorzugt. Gemeinſam iſt faſt allen Tulpen das Graugrün des Stengels und der dolchartigen kräftigen Pflanzenblätter, Die Zwiebel iſt ein e vielhäutiges Gebilde, das man gewöhnlich im Oktober oder doch im Frühherbſt ein⸗ 55 damit ſchon im Januar die Keimbildung gute Fort⸗ chritte zeigt. Nach der Einſetzzeit unterſcheidet man Früh⸗ Spät⸗ und Dauertulpen. Im Vorrat werden die Zwiebel mit großer Vorſicht, zumeiſt in zentralgeheizten Schuppen aufbewahrt. Auch hier iſt jeder Kunſtgriff ſtrenges Ge⸗ heimnis der 35 terei. Aus Samenſaat kann in der Re⸗ 100 erſt nach ſieben Jahren eine Tulpenblüte ent⸗ ehen. So blendend aber auch die meiſten Tulpen unſerem Auge erſcheinen, ſo ſtark enttäuſchen ſie uns durch das ehlen des berauſchenden Duftes, den wir unwillkürlich eim Anblick einer ſolchen Farbenpracht erwarten müſſen. Daher wirkt im Grunde auch die herrlichſte Tulpe kalt,— ein Eindruck, der bei der Berührung der Pflanze infolge ihres Saftreichtums nur unterſtrichen wird. Da jedoch in den modernen Glashäuſern das Blühen der Tulpen nicht mehr an das Frühjahr gebunden iſt, ſind ſie das ganze Jahr als nicht zu teure Schnittware zu haben, womit ihnen eine große Verbreitung geſichert iſt. — Rieſengeſchlechts, 9. Häuslerwohnung, a— a- a— a-a— a— a a — da a e e- e- e- e e— e- e- g 9— g— k— 1 —[nn n o— 0 o— o— p— r— r tt — t— t— t— t- t- u- u z derart in die leeren Felder der Figur ein, daß ſich waagerecht wie ſenkrecht gleiche Wörter nachſtehender Bedeu. tung ergeben ä 1. Theaterplatz, 2. Halbedelſtein, 3 durchſichtiges Gewebe, 4. Hirſchart, 5. Vel Rinne, 6. ſehr hartes Metall, 7. erpackungsgewicht, 8. Vater eines 10. unverbeſſerlicher Wüſtling, 11. alt- römiſches Obergewand, 12. Voran⸗ ſchlag. Auflöſung aus letzter Nummer. Kreuzworträtſel: Waagerecht! 1. Oboe, 4. Mole, 7. Davis, 9. Jaſon, 10. Dandy, 11. Nil, 13. Ale, 14. His, 15. Kohl, 17. Elis, 19. Iſis, 21. Puma, 28. Ade, 24. Ido, 25. Alk, 27. Eljen, 29. Folio, 30. Taube, 31. Amen, 32. Beil.— Senk⸗ recht: 1. Odin, 2. Batik, 3. Eid, 4. May, 5. Logis, 6. Enns, 8 Saal, 9. Idee, 12. Lotſe, 14. Hilma, 16. Hai, 18. Leu, 19. Idiom, 20. Silo, 21. Poet, 22. Alibi, 23. Alfa, 26. Kiel, 27. ein, 28. Nab.