traut ich. is ung. lungen efriereg ommeg ſtr. 10, Ie d Mai zu b. 58, ehe ſtr. pl. erte, 1 I I II II 1 often L 1 aun n Möbeln füllung iedrigen ſen!“ ab 110 2. Blatt xu Wr. 76 Reichstagung der Arbeitsfront Dr. Ley über die Erfolge der Arlauberfahrt. Die erſte Reichstagung der Deutſchen Arbeitsfront, die in dieſen Tagen weit über 5000 DA F⸗Walter in Leipzig zu einer gewaltigen Bekundung der Leiſtungen der Deutſchen Arbeitsfront vereinigt, wurde, nachdem am Vorabend Ap⸗ pelle der ſechs Hauptgruppen abgehalten worden waren, am Dienstag in der mit den Symbolen der Bewegung und der Deutſchen Arbeitsfront würdig zur Kongreßhalle um⸗ geſtalteten Halle 20 der Vechniſchen⸗- und Baumeſſe feier⸗ ich eröffnet. Reichsſtatthalter Mutſchmann begrüßte die Deutſche Arbeitsfront auf dem hiſtoriſchen Boden Leipzigs. Von hier aus ſei einſt die Parole des Klaſſenkampfes aüsgegan⸗ gen, der der Nationalſozialismus die Parole der Volksge⸗ meinſchaft entgegengeſtellt habe. In Leipzig werde auch der Boden geebnet für die neue Zeit. Dieſes große Reformwerk zu vollenden, ſeien die hier verſammelten DAF ⸗Walter mit berufen. Die Aufgabe ſei jetzt, ein neues Führerkorps her⸗ anzubilden. Nur dort, wo ein wirklicher Führergeiſt lebe, gebe es auch eine treue Gefolgſchaft. Die Tagung werde dazu beitragen, neue Kraft und neuen Willen zu ſchöpfen zu den großen Taten, zu denen unſer Volk berufen iſt. Sodann nahm, ſtürmiſch begrüßt, der Reichsorganiſa⸗ tionsleiter und Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, das Wort. Er ging zunächſt kurz auf das Wollen und die Ziele der Deutſchen Arbeitsfront ein. Ueber allem ſteht, ſo führte er aus, der Gedanke der Gemeinſchaft auf Gedeih und Verderb. Durch unſere organiſa⸗ toriſche Form werden wir jeden Tag und jede Stunde die Menſchen zuſammenfaſſen und werden ſie zwingen, wenn ſie nicht freiwillig wollen, dieſe Gemeinſchaft zu exerzieren, um der Exiſtenz unſerer Nation willen. Es iſt eine Ge⸗ meinſchaft, in der jeder ſeine Intereſſen dann zurückſtecken muß, wenn die Intereſſen der Nation beginnen und in der jeder erkennt, daß die Arbeit nicht eine käufliche Ware iſt, ſondern ein Dienſt an der Nation. Als Zweites wollen wir innerhalb dieſer Gemeinſchaft eine gerechte Verteilung für jeden deutſchen ſchaf⸗ fenden Menſchen. Wir werden dafür ſorgen, daß überall die Intereſſen der Einzelnen gewährt werden bis zu den Grenzen, wo die Intereſſen der Nation beginnen. Als Drittes werden wir dafür ſorgen, daß wirklich der Weg freigemacht wird, d. h., wir werden für die beſtmög⸗ liche Entwicklung der einzelnen Menſchen ſorgen. Das un⸗ gelernte Arbeitertum muß möglichſt ganz ver⸗ ſchwinden, aus der Erkenntnis heraus, daß wir in Deutſchland als wertvollſtes Kapital die Tätigkeit unſerer Menſchen haben. Der Deutſche iſt als Kuli zu ſchade. Und als Viertes werden wir ein Herrentum züch⸗ ten. Nicht Kanonen und Maſchinengewehre allein geben uns die Geltung in der Welt, ſondern jene innere Selbſtſicher⸗ heit, die der Menſch aus einer geſicherten Weltanſchauung, 10 1 5 Fähigkeiten und aus ſeinen Leiſtungen heraus chöpft. Die Urlaubsfahrt nach Madeira iſt, ſo fuhr Dr. Ley fort, das beſte Beiſpiel für unſer Wollen und für unſeren Erfolg. Sie hat gezeigt, daß ein neuer ſozialer Geiſt in unſere Fabriken und Kontore eingezogen iſt. Das Schlimmſte, was der Liberalismus und Marxismus an unſerem Volke verbrochen hat, war die Zerrüttung in dem einzelnen Menſchen, Minderwertigkeitsgefühle gegenüber anderen Völkern, die bei dem deutſchen Arbeiter ſo weit⸗ gehend waren, daß er ſich ſelber Proletarier nannte. Dieſer Lebensverneinung ſetzen wir Nationalſozfaliſten die Lebensbejahung, die Lebensfreude entgegen. Um dieſe zu ſchaffen, iſt eine Erziehungsarbeit am Volk erforderlich. Ge⸗ rade im Hinblick auf die weltanſchauliche Erziehung hat die Urlauberfahrt ungeahnten Erfolg gehabt. Innenpolitiſch ſind dieſe 3000 Menſchen fanatiſche Apoſtel Adolf Hitlers geworden. Daß wir 3000 Arbeiter als Repräſentanten Deutſchlands hinausſchickten, das empfindet das deutſche Volk, das empfindet die deutſche Arbeiterſchaft als eine Ehrung ihrer ſelbſt. Das ſchönſte Erlebnis war die uner⸗ hörte Diſziplin dieſer 3000 Menſchen. Es war ein äußerſt gefährliches Experiment, dieſe Menſchen, die zum größten Teil ihren Heimatsort noch niemals verlaſſen hat⸗ ten, auf eine Weltreiſe zu ſchicken. Ich behaupte, kein ande⸗ res Volk der Erde konnte das wagen als das deutſche Valk. Kapitän Wagner von der„St. Louis“ ſagte mir:„Ich fahre ſchon 44 Jahre zur See, habe Menſchen aller Natio⸗ nen, aller Schichten gefahren, Könige und Kaiſer. Ich habe noch niemals eine derartig diſziplinierte Gemeinſchaft an Pord gehabt wie jetzt.“ Nicht etwa, als ob dieſe Menſchen ſich nicht getrauten, fröhlich zu ſein. Im Gegenteil, es iſt noch niemals ſo viel getanzt worden und hat noch niemals ſo viel Freude geherrſcht wie dort. Nein, es iſt bereits ge⸗ lunden den gfrnczlar aus dem Gefühl des Proletariats her⸗ auszuheben zu dem Gefühl, deutſcher Arbeiter zu ſein. Das B Freiheit, die wir dem Menſchen brin⸗ Außenpolitiſch iſt der Erfolg nicht minder groß. Jüdiſche Kreiſe in Portugal hatten eine unge⸗ heure Hetze gegen uns betrieben. So war auch der Empfang kühl. Aber nach kaum ein paar Stunden öffneten ſich die Herzen, und wir galten als gern geſehene Gäſte. Selbſtver⸗ ſtändlich war unſere Reiſe keine Propagandareiſe. Wir wiſſen, der Nationalſozialismus iſt keine Exportware. Aber ebenſo wollen wir, daß die übrigen Länder und Völker uns nicht als Barbaren und Hunnen und als dumm und tölpelhaft ſehen, ſondern wir wollen, daß alle Deutſchlan⸗ 15 Land der Vernunft, der Erkenntnis, der Achtung und 80 Vornehmheit ſehen. Dazu hat unſere Reiſe ſicherlich mit beigetragen. Wir tragen den Nationalſozialismus nicht mit Terror, nicht mit Feuer und Schwert, nicht mit Kreuz⸗ zügen hinaus, ſondern mit Freude, mit der Lebensfreude. Dr Ley gedachte ſodann in Zuſammenhang mit dem dulammentreffen mit dem ſtolzen Panzerſchiff„Deutſch⸗ nd“ des Führers, dem wir dies alles zu danken ha⸗ den. Er habe dem portugieſiſchen Miniſter, der ihn fragte, was die Welt zur Erklärung des Führers ſagen werde, ge⸗ antwortet:„Die Welt wird ſich daran gewöhnen müſſen, es mit einem neuen Deutſchland zu tun zu haben, nicht lanem Dentſchland der Ueberheblichkeit und einem Deutſch⸗ nd der Knechtſeligkeit, ſondern mit einem Deutſchland voll innerer Kraft und voll Stolz.“ Neckar Bote Samstag, 50. März 1935 Neue Wege. Die Sitzung der Reichstagung der Arbeitsfront am Freitag brachte zimächſt Berichte über Schulungs- und Aushilbungsfragen. Der Leiter des Reichsſchulungsamtes, Dr. Frauendorfer, betonte die Tatſache der Perſonalunion zwiſchen dem Schulungsamt der NSDAP und dem der DA und bekundete den Willen der NSDAP. die große Bemeinſchaft aller ſchaffenden deutſchen Menſchen klar und eindeutig nach ihren Grundſätzen zu geſtalten und nach der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauungslinie auszurich⸗ ten. Die weltanſchauliche Schulung der DAß⸗ walter werde auf den 50 Gauſchulen der NSDAP durch⸗ geführt. Für die fachliche, insbeſondere die ſozialpoli⸗ tiſche Schulung dienten 10 beſondere Schulen. Hierzu komme noch eine dritte Art der Schulung, die im Enkſtehen begriffen ſei. die Gemeinſchafksſchulung. Hierbei ſollen Unternehmer, Angeſtellte und Arbeiter in kleinen Gruppen in Betriebsfamilien von etwa fünf Mann für acht Tage zuſammengefaßt werden. Anſchließend berichtete der Leiter des Amtes für Ausbildung. Gohdes, über die Tätigkeit des Amtes. Es habe zunächſt für die äußere Ausbildung der DA und KdF⸗walter zu ſorgen, um ſie zu einem feſten Block zuſam⸗ menzuſchweißen. Die zweite Aufgabe des Amtes ſei die Leitung und Durchführung von Betriebsappellen. Schließlich habe das Amt die Einrichtung der Werk⸗ ſcharen zu pflegen. In den letzten Wochen ſeien etwa 300 Werkſcharen gegründet worden. In dieſen Werkſcharen werde die Gefolgſchaft etwa zwiſchen dem 18. und 25. Lebensſahr zuſammengefaßk. Sie ſolle den Betrieben ein neues Geſicht, eine neue Seele, die deutſche Seele, geben. Die Werkſcharen hätten alſo in der Hauptſache welkanſchauliche und kulturelle Aufgabe. zu löſen. Hierzu gehör auch die Pflege von Arbeitsgebräu⸗ chen, die Pflege des Volksliedes, der Laienmuſik, des Laientheaters. 80 müßten auch die Feierabendveranſtal⸗ kungen durch die Werkſcharen getragen werden. Der Leiter des Jugendamtes, Gebietsführer der HJ. Langer, berichtete über die Aufgaben des Jugendamtes. Es gelte vor allem, die aktiviſtiſche nationalſozialiſtiſche Jugend an den Beruf und die Arbeit heranzubringen. Der Reichsberufswettkampf präge das Geſicht der neuen deut⸗ ſchen Jugend. Es ſollten nicht Berufsſtreber gezüch⸗ tet werden, ſondern die geſamte Jugend beruflich ertüchtigt und ihre Leiſtungsfähigkeit geſteigert werden. Ueber die Berufsſchulung ſprach der Leiter des Amtes für Berufserziehung, Haid. Vorausſetzung für die Arbeit und den Erfolg ſei, daß das Leiſtungsprinzip unverfälſcht durchgeſetzt werde. Unſer Volk brauche Millionen von Leiſtungsmenſchen. Es müßten Mittel und Wege gefunden werden, um jedem Volksgenoſſen zu ermöglichen, das nach ſeiner Veranlagung Höchſtmögliche zu leiſten. Etwa durch den Rückgang eines Wirtſchaftszweiges frei werdende Kräfte mußten umge⸗ ſchult werden. Bei der Arbeit müſſe von 80 bis 990 Grundberufen ausgegangen werden. Vorausſetzung für Höchſtleiſtung in Spesialberufen ſei die ſorgfältige Er⸗ lernung eines Grundherufes. Die ungelernken und angelernten Arbeiker müßten verſchwinden. Das Ziel ſei, daß nur durch Beruf, Lehre und Berufsſchule gegangene Menſchen in der Wirtſchaft kätig ſein können. Es ſeſ beabſichtigt, Beſtimmungen ein⸗ zuführen, die den Reiſter zmängen. in Zeitabſtänden von ein oder zwei Jahren mindeſtens fünf- oder ſechsmal ſich einer Meiſtervrüfung zu untermerfen. Erſt nach der letzten Prüfung ſolle er endgültig Anſpruch auf den Chren⸗ kitel Meiſter haben. Ein weiteres Ziel ſei, möglichſt vielen Volksgenoſſen durch Berufserziehung die Möglichkeit zu geben, ſich eine eigene Exiſtenz zu ſchaffen. Als letzter Redner ſprach der Beauftragte für alle Fra⸗ gen der Volksgeſundbeit und Leiter des Amtes für Volks⸗ geſundheit in der DAF, Dr. Wagner. Die Pflege der Volksgeſundheit und Erhaltung der Arbeitskraft jedes Schaffenden ſei die wichtigſte Aufgabe des Nationalſozialismus überhaupt. Da in einem Jahre 850 000 Betriebsunfälle zu verzeichnen ſeien, komme dem Unfallſchutz und der Gewerbehygiene beſondere Bedeutung zu. Die größte Sterblichkeit im deut⸗ ſchen Volke werde durch Herz, und Kͤreislaufſtörungen hervorgerufen. Es gehöre zu den Aufgaben des Haupt⸗ amtes, in Verbindung mit der DA Maßnahmen zu tref⸗ fen, um ſolche Erſcheinungen möglichſt frühzeitig zu er⸗ mitteln und zu bebohen. 5 Die Reichstagung der Deutſchen Arbeitsfront. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht bei der Verleſung des Erlaſſes des Führers über die Eingliederung der gewerb⸗ lichen Wirtſchaft in die Deutſche Arbeitsfront auf der Leip⸗ ziger Tagung. Sitzend von links: Reichsarbeitsminiſter Seldte, Reichsſtatthafter Mutſchmann und Reichsorgani⸗ 5. ſationskeiter Dr. Ley.. Zehn Jahre Kampf um Baden Wenn der Gau Baden der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung in dieſen Tagen auf ein 10jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken kann, ſo darf ſich in erſter Linie die Alte Garde des Gaues mit ganz beſonderem Stolz der Zeit des Ringens um die Macht in Baden erinnern. In Liedolsheim entſtand die erſte badiſche Orts⸗ gruppe der NSDaAp und hier fand auch anläßlich einer Schlageterfeier am 22. Juli 1923 der erſte große national⸗ ſozialiſtiſche Aufmarſch in Baden ſtatt. Als die Regierungs- ſtellen in Karlsruhe davon erfuhren, wanderten über 20 An⸗ hänger der Bewegung in die Gefängniſſe. Aber all dies löſte nur noch ſtärkeren Willen zum Kampfe. So kam der 9. November 1923. Er hatte auch in Ba⸗ den zahlreiche Verhaftungen zur Folge. Am 1. April 1924 verurteilte das Volksgericht zu München Adolf Hitler zur Feſtungshaft in Landsberg. Zugleich wurde der junge badiſche Reichswehrleutnant Robert Wagner wegen„Hochverrats“ nach Landsberg verbracht. Zu Beginn des neuen Jahres wurde Robert Wagner aus Landsberg entlaſſen. Adolf Hitler ſchickte ihn in ſeine Heimat Baden, um dort die nationalſozialiſtiſche Bewegung zum Durchbruch zu bringen. Mit großer Schärfe begann der Gauleiter den Kampf um Baden. Rieſengroß die Widerſtände, ausſichtslos das Beginnen, aber mit unerhörter Energie und Tatkraft ſetzt er ſich durch. Bei der Landtagswahl im Oktober 1925 erhielt die Partei in Baden 8917 Stimmen. Im Mai 1926 ging ein langgehegter Wunſch aller badi⸗ ſchen Nationalſozialiſten in Erfüllung. Zwar hatte der role Miniſter Remmele wegen„Gefährdung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit“ Adolf Hitler in Baden Redeverbot auferlegt, aber der Gau wußte ſich zu helfen. In Sonderzügen und Laſt⸗ wagen fuhren einige Tauſend Badener nach dem nahe der badiſch⸗württembergiſchen Grenze gelegenen Heilbronn, wo der Führer am 16. Mai erſtmals zu ſeinen badiſchen Volks⸗ genoſſen ſprach. Wenige Wochen ſpäter fuhren wiederum Hunderte badiſcher SA⸗Leute und Parteigenoſſen nach Wei⸗ mar, wo der Führer erſtmals wieder nach der Neugründung der Partei eine Heerſchau über ſeine Kämpfer hielt. Unter außerordentlichen Opfern gelang es dem Gau, im November 1927 die erſte Kampfzeitung herauszugeben, die den Namen„Der Führer“ trug. Seine erſten Abonnentenziffer betrug 450 Exemplare. Zur Reichs⸗ tagswahl im Frühjahr 1928 ſprach der Führer erſtmals in Badens Landeshauptſtadt. Die Verſammlung wurde zu einer einzigartigen Kundgebung aller nationalgeſinnten Ba⸗ dener. Bei der Reichstagswahl wurden 26 500 Stimmen abgegeben. Nach dem glänzend verlaufenen Parteitag 1929 in Nürnberg rüſtete ſich der Gau im Spätſommer zu den im Oktober ſtattfindenden Landtagswahlen, bei der die NS Da über 65 000 Stimmen erhielt. Damit hatten ſich die Anhänger innerhalb eines Jahres verdreifacht, der Bann war nun gebrochen: der Gauleiter zieht mit noch fünf Parteigenoſſen in den Landtag ein. Der 14. September 1930 brachte der Partei in Baden einen grandioſen Sieg. In der Landeshauptſtadt ſind die Nationalſozialiſten zur ſtärkſten Partei geworden, ebenſo in den meiſten anderen badiſchen Städten. Auf das Auf⸗ marſch⸗ und allgemeine Verfammlunasverbot folate der gewaltige Sieg bei den Gemeindewahlen im November. Als die Verbotsfeſſeln wieder fielen, fand an Pfingſten 1931 in der Landeshauptſtadt der erſte große Aufmarſch der badiſchen SA ſtatt und einige Wochen ſpäter in Heidelberg das füdweſtdeutſche S A⸗Treffen. Im Dezember 1932 berief der Führer den Gauleiter in die Reichsleitung. Nicht lange jedoch war er in Mün⸗ chen. Seit dem 30. Januar überſtürzten ſich die Ereigniſſe. Am 9. März 1933 kehrte Robert Wagner in ſeine badiſche Heimat als Reichskommiſſar zurück. Mit gewohnter Tatkraft begann er aufzuräumen, wenige Tage ſpäter war die alte Regierung beſeitigt und die ſtaatliche Macht lag in den Händen des Gauleiters und den von ihm beſtimmten Mit⸗ arbeitern. Ihre Krönung und ſchönſte Belohnung aber fand des Gauleiters aufopfernde Arbeit, als ihn am 5. Mai Reichs⸗ präſident von Hindenburg zum Reichsſtatthalter von Baden ernannte. Wenn der Gau Baden die Feier ſeines zehnjährigen Beſtehens begeht, ſo darf er in ſtolzer Trauer ſeiner in dieſen zehn Jahren des Kampfes gefallenen Kameraden ge⸗ denken. An erſter Stelle ſteht da leuchtend der Held des Ruhrkampfes und der Sohn unſerer Schwarzwaldberge, Albert Leo Schlageter. Handel und Wiriſchaft Wirtſchaftlche Wochenrundſchau Börſe. Die Börſe war in dieſer Woche nicht ganz ein⸗ heitlich. Ueberwiegend zeigte ſich doch etwas feſtere Tendenz. Angeſichts der deutſch⸗engliſchen Verhandlungen nahm die Börſe zunächſt eine abwartende Haltung ein. Die Umſatz⸗ tätigkeit blieb auf ein Mindeſtmaß beſchränkt und erſtreckte ſich in der Hauptſache auf die ſogen. ſchweren Werte. Die Tendenz blieb meiſt behauptet, worin die Zuverſicht in die weitere Entwicklung ſich ausdrückte. Der Anſtieg der Be⸗ ſchäftigtenzifſer in Deutſchland im Februar unterſtützt die gute Haltung. Zum Teil gab es einige Abgaben, die mit dem Quartalſchluß zuſammenzuhängen ſchienen. Am Aktien⸗ markt hatten vor allem Montanaktien lebhaftes Geſchäft. Automobilwerte lagen ebenfalls feſt. Auch Schiffahrtsaktien rückten wieder ſehr in den Vordergrund. Renten lagen wei⸗ terhin ſtill, aber gut behauptet.- Geldmarkt. Nachdem der Steuertermin überwunden und auch die Einzahlung auf die 500 Millionen Mark Reichs⸗ anleihe durch die Sparkaſſen in voller Höhe bereits erfolgt iſt, zeigte der Geldmarkt wieder größere Flüſſigkeit, die im weſentlichen aus dem ſtarken Zuſtrom von öffentlichen Gel⸗ dern herrührte. Es handelt ſich bei dieſen in der Hauptſache um die Steuerüberweiſungen des Reiches an die Länder, deren Gegenwert zunächſt einmal den offenen Geldmarkt durch⸗ läuft, bis er allmählich ſeiner e Zweckbeſtimmung Pal ührt wird. Das reichliche Angebot von. lde führte naturgemäß zu einem ſehr 85 n Geſchäfts⸗ Für verkehr in allen erſtklaſſigen n Quartals- Anlagen ultimo ſelbſt werden keine beſonderen Ueberraſchungen er⸗ wartet. 5 Kreuz und Quer Das geputzte Pferd.— Regentonne als Schnapsflaſche.— Da liegt der Hund begraben. Viele Menſchen, beſonders unſere Damenwelt, ſind darauf bedacht, Schönheitsfehler, die ja den meiſten Menſchen irgend⸗ wie anhaften, zu verdecken oder es wenigſtens zu verſuchen und ſei es auch nur vorübergehend, denn es kommt doch früher oder ſpäter der Moment.... Warum ſoll nun dieſe Methode dem Menſchen vorbehalten ſein? Warum ſollen nicht auch Tiere eine Verſchönerungskur durchmachen? Ein Einwohner im Mecklenburgiſchen erwarb durch Tauſch ein Pferd, das beſonders durch ſein prachtvolles ſchwarzes Fell aufgefallen war. Froh über den Handel, führte er das Tier in ſeinen Stall. Am nächſten Morgen ergab ſich jedoch, daß das Pferd über Nacht ergraut war und auch ſeine feurigen Augen ver⸗ loren hatte. Das fiel dem Käufer auf. Als er nunmehr ge⸗ nauer hinſah, ſtellte er feſt, daß das Pferd vor dem Eigen⸗ tumswechſel ſorgfältig Toilette gemacht hatte. Es war näm⸗ lich mit ſchwarzer Schuhereme eingerieben und dann ge⸗ hürſtet worden, wodurch es ſo glänzte, daß gewiſſe äußere Mängel des Tieres wirkſam verdeckt wurden. Man hat es öfter, daß der Schein trügt, d. h. daß unter der Hülle etwas verborgen iſt, was man nicht ver⸗ mutet. So kann es z. B. mit einer Regentonne ſein. Eine Regentonne macht für gewöhnlich einen völlig harmloſen Eindruck, und dennoch kann ſie als Werkzeug zu einem Ver⸗ brechen gedient haben. Die Polizei in Sülfeld bei Gifhorn kam kürzlich einem großen Schnapsdiebſtahl auf die Spur, bei dem nicht weniger als 2000 Liter Schnaps aus der Sülfelder Brennerei entwendet worden waren. Man konnte ſich den Diebſtahl gar nicht recht erklären. Da aber bei Dutzenden von Feſtlichkeiten und Familienfeiern geſtohlener Sülfelder Schnaps getrunken worden war, ſchritt man nach den nötigen Vernehmungen zur Feſtnahme eines Sülfelder Einwohner und ſeines Schwiegerſohnes, in deren Wohnung man eine ganze Regentonne voll Schnaps vorfand. Der Dieb⸗ ſtahl war ſo vor ſich gegangen, daß der eine der Haupt⸗ täter mit der Kunſt eines vollkommenen Schlangenmenſchen ſich durch das Fenſtergitter des Schnapskellers gezwängt hatte. Der Schnaps wurde dann durch einen Schlauch aus dem Bottich in die draußen ſtehende Regentonne geleitet.— Das war entſchieden ein Mißbrauch der Regentonne. Wie leicht hätte dieſer Umſtand zu dem doppelten Ver⸗ brechen des Schnapsdiebſtahls und der Pantſcherei führen können. Letzteres wäre beſonders verwerflich! Nicht nur Regentonnen, auch Pakete können einen ſehr unerwarteten und unerfreulichen Inhalt haben. Ein Kölner Einwohner hatte mit Frau und Tochter eine Erholungsreiſe ins Gebirge unternommen und auch den Hund, den Liebling aller, mitgenommen. Ein bitterer Wermuthstropfen fiel in den Becher der Erholungsfreude, als der Hund plößlich erkrankte und einging. Große Trauer herrſchte. Der Herr packte die Tierleiche in ein Poſtpaket, das er an ſeine Kontoriſtin ſandte mit dem Auftrag, das Tier im Garten des Kölner Hauſes zu begraben. Pflichtgemäß wurde dies auch beſorgt. Als nun die Familie zurückkehrte, mußte der Mann von Nachbarn erfahren, daß die Kontoriſtin beim „Begräbnis“ des Hundes gelacht habe. Hierüber empört, machte er der Angeſtellten Vorwürfe, worauf dieſe aber entgegnete, ſie habe nicht gelacht, ſondern ſich im Gegenteil derart geekelt, daß ſie ſeitdem krank ſei. Sie legte auch ein ärztliches Atteſt vor, nach dem ihre Arbeitsunfähigkeit be⸗ ſcheinigt wurde. Hierauf erfolgte ihre Entlaſſung. Am Kölner Arbeitsgericht verlangte ſie Weiterzahlung des Gehaltes zu der ſich der Abſender des merkwürdigen Pakets entſchließen mußte, ſo daß die Klägerin nicht mit leeren Händen das Gericht zu verlaſſen brauchte. Recht oft geht man nicht gern mit leeren Händen zur Verabredung, man möchte Blumen, aber woher, die Ge⸗ ſchäftszeit iſt vorüber oder es iſt Sonntag, an dem die Ver⸗ kaufsſtellen nur für kurze Zeit geöffnet ſind. In der Reichs⸗ hauptſtadt hat man auch dieſem Mangel abgeholfen. Ebenſo wie man Zeitungen oder Zigaretten ſich aus einem Automa⸗ ten verſchaffen kann, ſo jetzt auch Blumen, nachdem ein Blumengeſchäft einen Automaten aufgehängt hat, der ge⸗ bundene Blumenſträuße— taufriſch und ſchön verpackt— verkauft. Der aufmerkſame Kavalier braucht alſo nach dieſer Richtung hin nicht mehr in Sorge zu ſein, denn der Auto⸗ mat bedient ihn zu jeder Tages⸗ und Nachtzeit.— Zu be⸗ merken iſt, daß es ſich nicht um einen Aprilſcherz handelt. Alſo laßt Blumen ſprechen! Ja Blumen ſprechen manch⸗ mal ſehr viel, aber es gibt ſehr unſcheinbare Dinge, die noch viel mehr ſagen können. So hat zum Beiſpiel ein einziger Augenaufſchlag ſchon manchesmal über menſchliche Schickſale entſchieden. Daß ein ſchönes Mädchen die Augen aufſchlägt, hat ſchon genügt, einen Mann zu entwaffnen und für das Leben zu beſiegen. Wir ſprethen von Liebe auf den erſten Blick. Liebende legen ſich nun keine Rechenſchaft davon ab, wie ſchnell es gegangen iſt, aber die Wiſſenſchaft hat auch dieſes Problem ergründet, und feſtgeſtellt, daß ſo ein Augen⸗ aufſchlag ſich in einer ſiebentel Sekunde vollzieht. In dieſem ſiebentel Teil einer Sekunde kann alſo der Aufſchlag eines Augenpaares über das Schickſal zweier Menſchen entſcheiden. Was hat ein Augenaufſchlag ſchon für Glück— aber auch für Unglück— im Gefolge gehabt und wird es noch. Nur eine ſiebentel Sekunde— und ein langes Glück oder Unglück. Machen Kinder Arbeit? O ja, gewiß, ſehr viel! Meine drei beſchäftigen mich von morgens bis abends, und wenn es geht, auch noch des Nachts. Aber niemals möchte ich auf die Freude verzichten, Mutter von drei Kindern zu ſein, die rechte Kinder ſind, geſund, lebendig, gut und doch voller Mucken, alſo: keine Muſterkinder! Und doch habe ich mich oft gefragt, ob ich denn die viele Arbeit für die Kinder immer wieder alleine machen müſſe oder ob nicht die Kinder einen Teil der täglichen Pflichten übernehmen könnten. Mein mütterliches Empfin⸗ den machte das Gefühl rebelliſch: Wie kannſt du, klagte es ſchließlich zum Schluß, die Kinder um ihre ſchönſte, ſon⸗ nigſte Zeit betrügen, indem du ſie zur Arbeit anhältſt und in einen Pflichtenkreis zwängſt. Und die kalte Vernunft rechnete mir an meinen Fingern vor, wieviel Arbeit mehr es für mich bedeuten würde, wollte ich die Kinder heran⸗ ziehen. Aber dann beſprach ich die Frage mit meinem Mann, und er ſagte mir: Wenn du deinen Kindern, ſelbſtverſtänd⸗ lich jeden nach ſeiner Kraft, eine Arbeit zuteilſt und vor allem darauf achteſt, daß ſie täglich verrichtet werden muß, ſo wird dir das zuerſt Mehrarbeit machen. Die Kinder wollen angelernt ſein, die Kinder werden zuerſt alles falſch und du wirſt es allein ſchneller und beſſer machen. Aber die Kinder lernen es, wenn du niemals vergißt, daß Kinder eine Arbeit erlernen ſollen. Zwinge ſie alſo nicht in eine regelrechte Lehre mit theoretiſchen Vorträgen und praktiſchen Demonſtrationen, ſondern benutze ihren Spieltrieb und bringe es ihnen im Spiel bei, was ſie in Zukunft an Arbeit verrichten ſollen. Bemiß die Arbeit im Ausmaß nicht zu groß und wähle ſie ſo, daß ſie nicht zu eintönig wird, ſondern wechſelt. Das Kind kann ſich nicht konzentrieren, es wechſelt ſcheinbar ſprunghaft von dem einen zum anderen, es iſt bald mit Beſeſſenheit bei der Sache und langweilt ſich bald zu Erbarmen. Verſuche es, die Kinder ſo anzulernen. Es wird dir zuerſt Mühe machen, aber ſpäter werden ſie dir helfen können. Neben dem Spieltrieb muß in die Lehre noch etwas anderes eingeſpannt wer⸗ den: Die Er⸗ weckung und Steigerung des Ehrgeizes und der Elternliebe. Werden die Kin⸗ der in die Arbeit eingeführt, dann halte ich das nicht nur für zweck⸗ mäßig, ſondern auch für wün⸗ ſchenswert. Du haſt ſpäter kleine, aber wirkliche Hilfe, unſere Kin⸗ der erziehen wir zur Selbſthilfe und zur Pflicht⸗ erfüllung. Dabei nehmen wir ihnen weder Freude noch ihr Spiel, ſondern wir geben ihnen Freude für den Augenblick und eine gute Schu⸗ lung für die Zu⸗ kunft. Was mir mein Mann ſagte, habe ich mir durch den Kopf gehen laſſen. Erſt wollte ich mich nicht mit dem Gedanken befreunden, dann machte ich den Verſuch. Es ging nicht ohne Aerger und noch mehr Arbeit ab; aber heute bin ich ſo froh! Morgens um 7 Uhr tritt der Zehnjährige in der Küche an und belädt ſich das Tablett mit dem Frühſtücksgeſchirr, die Siebenjährige deckt den Tiſch, und der Sechsjährige holt Milch und Kaffee. Das geht mit Neckereien und Scherz⸗ worten. Nach jeder Mahlzeit ſtehen meine Kinder auf und decken den Tiſch ab, ſoweit ſie es können, während Mutter und Vater ſich noch fünf Minuten unterhalten dürfen. Am Abend ſtehen die drei in der Küche und putzen ihre Schuhe. Die„Große“ Siebenjährige trägt die Paſte auf. Das wollte erſt der Kleine für ſich reklamieren, während das Mädel den Wollappen zum Glänzen führen wollte. Dem Mädel habe ich auseinandergeſetzt. daß nur große Mädchen„auf⸗ Ich will Mutti mal zeigen, wie gut ich das kann! rum soll Mufter alles allein machen? Lasst die Kinder helfen! tragen“ könnten, weil die Jungs dazu zu grob ſeien, das ſah ſie gerne ein, und ſeitdem ſchmiert ſie ein. Der Große wollte den Glanzlappen ſchwingen, während der Kleine ſi mit Händen und Füßen gegen den Lappen ſträubte. Wir haben da etwas diplomatiſch zu Werke gehen müſſen, und heute ſtehen ſie, wie geſagt: Das Mädel trägt auf, der Große, der Kräftigſte, bürſtet Glanz, und der Jüngſte po⸗ liert. Sie machen ihre Sache ganz gut, die Mutter„ſieht nur noch einmal nach“ Ich müßte lügen, wenn ich behaupten ſollte, daß an die täglichen kleinen Pflichten immer ohne Murren und ohne Proteſt herangegangen wird. Da kommen wir mit einem Scherzwort hinüber wenn es ſein muß, hilft ein Verweis. Trotzdem tritt die Siebenjährige an jedem Mittag in der Küche an, um abzutrocknen, der Sechsfährige räumt ſeden Morgen die Schuhe aus dem Kinderzimmer, zwar oft unter Proteſt gegen ſeine Schweſter, aber er tut's. An einem Sonnabend hat der Zehnjährige Putzſtunde, das Mädel Einkaufsſtunde, und der Jüngſte hat die Einkaufstaſchen auszupacken und die Ware an Ort und Stelle zu ordnen, am anderen Sonnabend wechſelt der„Dienſt“. O, es gibt ſo otele kleine Handreichungen, die immer wiederkehren und die ich deshalb den Kindern überlaſſen kann. Niemals ohne Aufſicht, ſelbſtverſtändlich, niemals ohne Kontrolle, und ich ſteige nicht von einem Piedeſtal herunter, wenn ich es geſtehe: Niemals ohne Anerkennung, nie ohne Lob und ein„Danke ſchön!“ Und wenn ich dann an ſedem Sonntagmorgen, wenn die Kinder ihr Zimmer aufgeräumt und den Frühſtückstiſch abgedeckt haben, einen Grund finde, daß ich jedem Kinde für eine beſondere gute Leiſtung(die ja gar nicht vorhanden zu ſein braucht) je fünf Pfennige für ſeine Sparbüchſe ſpendiere und dabei beſon⸗ ders nette Worte finde, dann iſt das Glück in den kleinen Menſchen groß; das macht das Geld, das Lob und daz Wiſſen, zu etwas nutze zu ſein! Kohlen für Mutti holen wir alle drei. Skiefelputzen macht mir mächligen Spaß! Nein, Mutter braucht nicht alles allein zu machen. Meine Kinder ſind mir jetzt ſchon kleine Helfer geworden, die ſelber ſehen, wo ſie ihrer Mutti helfen können. Meiſtens ſind es kleine Pflichten, die mir die Kinder abnehmen, aber eben Pflichten, und wenn ich vielleicht auch nur eine Stunde Zeit ſpare am Tage, ſo iſt es eben eine Stunde. die ſchen⸗ ken mir meine Kinder! Das zu wiſſen, macht froh, ſpann, kräftig und läßt die Arbeitsluſt und die Arbeitskraft ſteigern. E. S. — Der Mann mit dem Gummiherzen Die Verſuche Profeſſor Smirnows.— Iſt Herzſchlag heilbar? Profeſſor Smirnow, der ruſſiſche Arzt und Rektor der Moskauer Mediziniſchen Fakultät, hat ſeit einigen Jahren die Heilung des Herzſchlages zu ſeinem beſonderen For⸗ ſchungsgebiet gemacht. Es gibt Zuſtände zwiſchen Leben und Tod, die einem völligen Stillſtand des Herzens zu ent⸗ ſprechen ſcheinen. Tatſächlich ſind derartige Herzen noch nicht völlig außer Tätigkeit und können wieder arbeiten, wenn ſie zweckmäßig angeregt, d. h.„wiederbelebt“ werden. Was hat Smirnow bei ſeinen Verſuchen erreicht? Nach ſeinen Angaben iſt es ihm gelungen, Tiere mit Herzſchlag durch ein von ihm entwickeltes Verfahren mittels Elektrizität und beſonderer Injektionen wieder zum Leben zu bringen. Es wird ein Fall bekannt, in dem ein Paſſant, der auf einer Moskauer Straße vom Herzſchlag ereilt und in die Klinik Smirnows gebracht worden war, gerettet werden konnte. Die Aerzte hatten den Tod durch Herzſchlag feſt⸗ geſtellt, als Smirnow ſeine Verſuche mit dem Herz⸗Elektri⸗ ſierapparat begann. Nach 17 Minuten Behandlung, die durch Injektionen unterſtützt wurde, kam der„Tote“, bei dem die Todesſtarre allerdings noch nicht eingetreten war, wieder zum Leben. Man kann annehmen, daß es ſich hier⸗ bei um einen dem oben beſprochenen Zuſtand ähnlichen han⸗ delte, der dadurch charakteriſiert iſt, daß man von einem Fall zwiſchen Leben und Tod redet. Smirnow beurteilt die Möglichkeiten und Erfolgsaus⸗ ſichten ſeines Verfahrens ſehr vorſichtig. Von vornherein weiſt er das Anſinnen zurück, als gelinge es ihm, durch Krankheiten zum Stillſtand gekommene Herzen wieder zum Leben zu erwecken. Aber in Fällen, in denen der Herzſchlag durch mechaniſche Urſachen eingetreten iſt— der ruſſiſche Forſcher nennt hierbei Uebermüdung, Schreck und Erre⸗ gung—, glaubt er feſt, durch ſeinen Herz⸗Elektriſierapparat den Herzſchlag zu überwinden, ſofern er nur keine krank⸗ haften Veränderungen der Herztötigkeit zur Folge hatte. Die Moskauer mediziniſchen Kreiſe ſind außerordentlich optimiſtiſch, wenngleich zugegeben wird, daß die Anwendung des Smirnowſchen Verfahrens und die dabei notwendig werdende Operation höchſt gefährlich ſeien. Freilich läßt ſich heute noch nicht abſchätzen, welche Bedeutung die Smirnow⸗ Methode noch einmal haben wird. 3 Neben dieſen Verſuchen,„tote“ Herzen wieder zu be⸗ leben, beſchäftigt ſich Smirnow vor allem auch mit der 05 chirurgie. Auch dabei ſcheint ihm ein ſenſationeller Erfolg beſchieden geweſen zu ſein. Er hat ein menſchliches Herz durch ein Gummiherz zeitweilig erſetzt und es ſo ermöglicht, einen an ſich tödlich Verletzten durch den kühnen Eingriff am Leben zu erhalten. Ein Moskauer Arbeiter hatte im Streit einem Matro⸗ ſen mit einem großen kaukaſiſchen Dolch einen Stich ins Herz verſetzt, der unter normalen Umſtänden unbedingt tödlich ſein mußte. Der Getroffene wurde in die Klinik von Profeſſor Smirnow gebracht. Der Gelehrte, der angeblich hon viel ahnliche Operattonen durchgeführt hat, nahm dem Matroſen das durchſtochene Herz aus der Bruſt und ſetzte an deſſen Stelle eines der von ihm konſtruierten Gummi: herzen, die mit Hilfe eines winzigen Elektromotors die Blul⸗ zirkulation in Gang halten ſollen. Dieſes Motorherz hat nach dem Bericht ſo gut funktioniert, daß der Matroſe ſeine volle Lebenskraft behielt. Das natürliche Herz, an dem in! zwiſchen in größter Eile die Stichwunden vernäht worden waren, wurde dem Matroſen dann wieder eingeſetzt und mit den großen Blutadern verbunden. Die Operation na in eine Stunde und vierzig Minuten in Anſpruch. Woher kommt das Wort Zigarre? Das Tabakrauchen iſt zweifellos in Amerika entſtanden, und alle Verſuche, in einem anderen Erdteil ſeinen Urſprung zu ſuchen, ſind bisher geſcheitert. Das Wort Tabak kommt aus dem Weſtindiſchen und bedeutet in der Tainoſprache die aus Kogiobablättern be⸗ ſtehende Rauchrolle tabaco und die Tätigkeit, die aus dem Einziehen des Rauches beſteht— tabaco machen. Weniger Klarheit beſteht über das Wort Zigarre. Seine Herkunt aus der Maya⸗Sprache iſt ſicher. Man kann vermuten, ſich in der Folge cig, ſigan, cicar das ſpaniſche cigartd gebildet hat. Es würde in der urſprünglichen Sprachablei, fung bedeuten einen Rauchgenuß, bei dem einige trockene Tabakblätter, in einem anderen Blatt, das ſpiralförmig 94. umgewickelt und am Mundende befeſtigt iſt, durch ein De blatt zuſammengehalten wird. Bezüglich der erſten Ein rung des Wortes in Europa herrſchen aber noch man f Unklarheiten. A eo S: 98 2 22 Fanni ſchnürte es die Bruſt zuſammen, da ſie jetzt Migzzi zum letzten Male ſehen ſollte. Sie erhob ſich müh⸗ ſum und ſchrie faſt:„Mizzi— ich—“ Mizzi eilte erſchrocken zu ihr. „Was denn, Fannerl?“ „Nichts— es iſt nichts— ich wollt' bloß ſagen, daß du alles gut b'ſorgſt.“ „Du kannſt dich ganz auf mich verlaſſen. Alſo noch⸗ mals adieu!“ Sie verließ eilig das Zimmer. Fanni ſtarrte nach der Tür. Ihr war es, als ſehe ſie Mizzi wieder zurückkommen, als blickte ſie wieder in ihre treuen Augen und hörte ihr fröhliches Lachen. Aber die Tür öffnete ſich nicht. Sie eilte an das Fenſter und ſah ihr nach. Eine unſinige Angſt preßte ihr die Worte ab: „Du lieb's gut's Mädel du! Ich werd' zu unſerm Herrgott beten, daß dir net ein gleiches Unglück g'ſchieht.“ ö Nun hieß es handeln. Sie raffte ſich mit ungeheurer Energie auf, zog ihren Koffer in die Mitte des Zimmers und warf Kleider, Wäſche und Schuhe hinein. Auf der Kommode lag ihre Geige. Sie nahm ſie, drückte ſie ans Herz und ſagte mit tränenerſtickter Stimme:„Du liebe, treue Kameradin, du Erbteil meiner unglücklichen Mutter, verlaß' mich net in meiner Not.“ Behutſam legte ſie das Inſtrument unter Wäſche und Kleider. Im Schrank hatte ſie ihr erſpartes Geld, es waren dreitauſend Mark. Vor vierzehn Tagen wollte ſie den Be⸗ trag an die Sparkaſſe einzahlen, nun war ſie froh, daß ſie es nicht getan hatte. Sie nahm ihren Paß und tat bei⸗ des in ihre Handtaſche. Vor dem Spiegel ordnete ſie ſchnell ihr Haar, tauchte dann ein Handtuch ins Waſſer und kühlte ſich die verweinten Augen. Jetzt blieb ihr noch das Allerſchwerſte: vom Groß⸗ vater mit einigen Zeilen Abſchied nehmen. Sie ſetzte ſich an den Tiſch und ſchrieb: „Lieber Großvater! Mich erwartet das gleiche Unglück, wie das meiner armen Mutter. Weil ich net will, daß du es zum zwei⸗ ten Mal erleben ſollſt, gehe ich fort. Verzeihe mir. Ich danke dir für alles Gute und bitte dich recht herzlich, vergeſſe nicht ganz dein Fannerl.“ Mit großer Anſtrengung und zitternden Händen hatte ſie den Brief geſchrieben und nun ſie fertig war, würgte ein wildes Schluchzen in ihrem Halſe. Sie mußte ſich beherrſchen, um nicht laut aufzuſchreien, wenn ihr auch der Schmerz das Herz faſt abdrückte. In dieſer Stun⸗ de nahm ſie Abſchied von allen, die ihr lieb und teuer waren. Von dieſer Stunde an war ſie eine arme— Hei⸗ matloſe. Sie nahm Hut und Mantel und eilte auf die Straße. An der Ecke ſtanden immer Dienſtmänner. Sie mietete einen und ging mit ihm in ihr Zimmer zurück. Im glei⸗ chen Augenblick kam ein Auto vorbei, das frei war. Fan⸗ ni winkte. Der Dienſtmann verſtaute den Koffer und nach⸗ dem ſie dem Chauffeur das Ziel der Fahrt angegeben hatte, fuhr das Auto dahin. Der Zug von Bremen war um halb acht Uhr abends in Hamburg eingelaufen. Einem Wagen zweiter Klaſſe entſtieg Stolzenthaler. Seinem fröhlichen Geſicht ſah man es an, daß er mit einem günſtigen Reſultat heimkehrte. Und es war auch ſo, denn der Kontrakt für ein Jahr nach Amerika ſteckte in ſeiner Brieftaſche. Der erſte September war für die Ueberfahrt be⸗ ſtimmt, und die Tournee ſollte in Newyork beginnen. Von dort aus würden dann erſt die anderen Stationen be⸗ ſtimmt. Er dachte an Fanni und malte ſich in Gedanken ihre Freude aus, wenn ſie das alles durch ihn erfuhr. Err wollte ſchon weitergehen, aber da fühlte er, wie ſich ein Arm in den ſeinen ſchob. Zur Seite blickend, ge⸗ wahrte er Mizzi, die ihn ganz verſtört anſah. Mizzi hatte, da ſie ja von Fanni das Ziel ſeiner Reiſe wußte, die Pauſe von ſieben bis acht Uhr benutzt, um ihn von der Bahn abzuholen. Er ſah ihr beſorgt in das Geſi cht. o„„ Sie unterbrach ihn raſch. „Da unter den vielen Leut' können wir net reden. Kommen Sie mit mir in den Warteſaal, dort iſt's ruhiger. Ich hab' auch net viel Zeit, denn ich muß wieder in den Pavillon.“. Als dann im Wartſaal beide an einem Tiſch Platz genommen hatten, begann Mizzi und ihre Lippen bebten: Herr Stolzenthaler, ich hab' eine furchtbare Angſt— die Fanni——, die Stimme verſagte ihr. „Red'! Red'! drängte Stolzenthaler, denn auch in ihm ſtieg ein Angſtgefühl auf.. Mizzi hatte ſich gefaßt und begann ſtockend:„Heut vormittag bin ich bei der Fanni gweſen. Sie iſt auf n Sofa g'ſeſſen, war ganz blaß im G'ſicht und hat aus⸗ 9 ſchaut, daß ich mich förmlich g'fürcht' hab. Ich hab's fragt, ob's krank wär', aber ſie hat g'ſagt daß ihr nur übel wär', weil ſie Obſt in nüchtern Magen geſſen hätt'. Dann hat ſie mich zum Pianiſten Müller g'ſchickt und dem ſollt' ich ausrichten, daß er Sie, Herr Stolzenthaler, nach⸗ mittags vertritt.— Das hab' ich tan. Wie ich nach einer Stund wieder zu ihr wollt', war die Tür verſchloſſen. Ich hab' g'läut', mindeſtens eine halbe Stund' lang, aber niemand hat mir aufg macht. Ich hab' mir denkt, daß ſie 555 End' zum Doktor gangen iſt, und bin wieder fert. Dis nachmittag holb gier war teh dreimal in Ihrer Woh⸗ nung und hab immer larg g'läut', aber es hat wieder nichts g'nützt, kein Menſch war z' Haus. Ich bin dann in das Nachmittagskonzert gangen. Die Joſefin' hat die erſte Geigen g'ſpielt. Eleich nach ſieben Uhr war ich wieder in Ihrer Wohnung, aber wieder hat mir niemand auf⸗ gmacht. Drum bin ich jetzt aufn Bahnhof gelaufen, damit ich Ihnen das alles agen aft f 6 Stolzenthaler wurde es nun auch unheimlich zumute. r ſagte mit unſicherer Stimme:„Komm', Mizzi, wir nehmen ein jed's ein Auto. Du fahrſt nach dem Pavillon und ich in die Wohnung!“ Und ſo geſchah es auch. Als Stolzenthaler vor dem Hauſe angelangt war, rannte er wie ein Zwanzigjähriger die Treppe hinauf, öffnete mit ſeinem Schlüſſel die Korridortür und eilte in Fannis Zimmer. Sein erſter Blick fiel unwillkürlich auf den leeren Platz, wo immer ihr Koffer ſtand. Eine furcht⸗ bare Ahnung ſtieg in ihm auf. Er bemerkte den Brief auf dem Tiſch, nahm ihn zur Hand und las. Während des Leſens verzerrte der Schmerz ſein Ge⸗ ſicht und als er fertig war, ſank er laut aufſtöhnend in den Stuhl. Verzweiflungsvoll ſtarrte er vor ſich hin und mit bebenden Lippen ſtieß er hervor:„O, du lieber Herr⸗ gott, was hab' ich denn verſchuld't, daß du mich gar ſo hart ſtrafſt?“—— „Die Wiener Schwalben“ konzertierten weiter. Es war aber nicht alles ſo wie früher, denn das ſchönſte und beſte Schwalberl war davongeflogen. Einige Tage ſpäter ging nachts halb ein Uhr ein hübſches, junges Mädchen mit raſchen Schritten durch die Straßen Hamburgs. Ihr Weg führte ſie auch über die Alſterbrücke. Als ſie die Mitte erreicht hatte, blieb ſie wie angewurzelt ſtehen, beugte ſich über das Geländer und fah in das vom Mondſchein glitzernde Waſſer. Plötzlich öffnete ſie ihre Handtaſche, entnahm derſel⸗ ben ein kleines Notizbuch in rotem Saffianleder und zer⸗ riß es in viele kleine Stücke. Dieſe warf ſie in die Alſter. Den davonſchwimmenden Reſten nachblickend, rief ſie wutentbrannt:„Lebt wohl, ihr Bräutigämer— mich laßt keiner von euch ſitzen.— Ich geh' ins Kloſter!“ „Warum ſo ſchweigſam, lieber Graf?“ Dieſe Worte richtete die ſchöne Baronin Melanie an Egon, der ihr in dem mit dem raffinierteſten Luxus aus⸗ geſtatteten Salon des Schloſſes Prachtitz gegenüberſaß. Sie war von äußerſter Liebenswürdigkeit, denn ſie fühlte ſein heimliches Werben. Egon war von Warhurghauſen herübergefahren, um Papa ſeinem Verſprechen gemäß noch heute abend die ſtattgefundene Verlobung mitteilen zu können. Er ſaß bereits eine Stunde der Baronin gegenüber und noch immer war es ihm nicht gelungen, das entſcheidende Wort an ſie zu richten. Er fühlte ſich befangen. Sie war eben eine Dame und kein einfaches Mädel, dem man mit leich⸗ ten Phraſen den Kopf verdrehen konnte. Melanie hob ihre ſchönen Augen fragend zu ihm empor: „Sie waren doch ſonſt immer ein ſo heiterer Geſell⸗ ſchafter?“ Er ſuchte den Blick ihrer Augen und ſagte leiſe: „Das Glück macht mich ſtumm, teuerſte Baronin!“ Er beugte ſich über ihre Hand. Sie ſah ihn mit halbgeſchloſſenen Lidern an. „Welches Glück, lieber Graf?“ 8 Wohltuend ſchmeichelte ihre ſchöne Stimme ſeinem hr. 1 85 Glück, Ihnen gegenüberzuſitzen, liebſte Baro⸗ nin!“ Die Spannung ihrer Züge erhöhte ſich und ein leiſes Rot färbte ihre Wangen. Mit einem feinen Lächeln ſagte ſie:„Dieſes Glück hatten Sie ja ſchon öfter. Warum macht es Sie heute beſonders glücklich?“ Ihre wunder⸗ ſchönen Augen ruhten voll auf ihm. Egon ſuchte nach Worten. Endlich faßte er ſich. „Weil dieſe Stunde über mein Lebensglück entſchei⸗ den ſoll.“ Melanie legte ihre Hand auf das ungeſtüm pochende Herz, denn nun wußte auch ſie, daß die Stunde gekommen war, die ſie ſo heiß erſehnte. Sie wartete mit Ungeduld auf ſeine Werbung, blieb aber immer die Dame und be⸗ herrſchte ſich. Er ſenkte ſeinen tiefen, unwiderſtehlichen Blick in ihre Augen und begann:„Teuerſte Baronin— bis zu. dem Augenblick, da ich Sie das erſtemal ſah, kannte ich das Gefühl der Liebe nicht. Mein Daſein war liebeleer und ich lebte in Heidelberg nur meinem Studium— noch nie hat eines Weibes Reiz mein Herz gerührt.“ Als er ſo geſprochen hatte, war es ihm, als hörte er eine anklagende Stimme aus weiter Ferne. Hinter Me⸗ lanie ſah er im Geiſt ganz deutlich Fannis Geſicht, ihre Augen ſtrafend auf ihn gerichtet. Ein Schreck legte ſich wie lähmend auf ſeine Bruſt. Doch nur für kurze Zeit, denn er hatte ſich ſofort wieder in der Gewalt. Mit der gewinnenden Liebenswür' die ihm zu eigen war, uh er fort: Dach als, erlag ſch dem Zauber Ihres Weſens. Ich liebe Sie, Baronin, wie noch nie ein Mann ein Weib geliebt, und nicht eher verlaſſe ich Sie, bevor ich weiß, daß Sie meine ſüße, holde Braut ſind und bald mein Weib ſein werden.“ Melanie war das Blut zu Herzen gewallt und in ihrem Innern jubelte es auf, da ſich nun der ſo heiß ge⸗ liebte Mann endlich erklärt hatte. Sie ſehnte ſich, von ihm geküßt zu werden, und mit dem melodiſchen Klang ihrer Stimme fragte ſie ihn:„Darf ich Ihren Worten glauben, lieber Graf?“ Egon erhob die Hand. „Ich ſchwöre es Ihnen, bei allem, was mir heilig iſt. Glauben Sie mir nun?“ Beredt blickte er auf ihren roten Mund, der ihm ſo verführeriſch entgegenlachte. Ein bejahender Blick traf ihn. Er riß ſie an ſeine Bruſt. Sie wehrte ſich ein klein wenig, doch es nützte ihr nichts, denn heiß ruhten ſeine Lippen auf den ihren, die ſie ihm willig bot. Der Berliner D-Zug brauſte in die Halle des Zen⸗ tralbahnhofs in München. Die Waggontüren ſprangen guf und die Menſchen ſtrömten auf den Bahnſteig. Ge⸗ päckträger eilten geſchäftig hin und her. Schweſtern der Bahnhofsmiſſion muſterten ſcharf die ankommenden weib⸗ lichen Reiſenden, um ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen, falls es nötig wäre. Zu einer Schweſter kam eine ältere, ſehr vornehm gekleidete Dame und ſprach ſie freundlich an:„Schweſter, ich möchte Sie auf ein junges Mädchen aufmerkſam ma⸗ chen, da ich das Gefühl habe, daß ſie Ihrer Hilfe bedarf. Ich und noch einige Damen fuhren mit ihr von Berlin bis hierher. Mit ſtarren Blicken ſaß ſie während der gan⸗ zen Fahrt da und war nicht zu bewegen, Vertrauen zu faſſen, ſo ſehr wir uns auch Mühe gaben, ſie in das Ge⸗ ſpräch zu ziehen. Sie werden ſie ſofort erkennen an der auf⸗ fallenden Schönheit, aber auch an der Bläſſe ihres Ge⸗ ſichtes.“ Sie wendete ſich um.„Sehen Sie, dort kommt ſie. Ich bitte nochmals, ſich ihrer anzunehmen.“ 1 7 Schweſter dankte und verſprach, ihr Möglichſtes zu tun. Ein Kapitel Q pee Nicht jede Creme ist fü jede Haut geeignet Im Winter und im Uebergang zum Frühling, der Zeit der roten Naſen, der rauhen Geſichtshaut und der aufge⸗ ſprungenen Hände, bedarf die Haut ganz beſonders ſorg⸗ ſamer Pflege, denn dieſe Erſcheinungen ſind nicht nur ſtörend, ſie können vielmehr, wenn ſie erſt einmal aufge⸗ treten ſind, Anlaß zu Gewebsſchädigungen bilden, die nur ſchwer zu beſeitigen ſind. Da man nun einmal in der rauhen Jahreszeit Geſicht und Hände durch Bekleidungsſtücke nicht genügend ſchützer kann, muß man zu anderen Mitteln greifen, um ſie vor der ſchädlichen Einflüſſen der rauhen Witterung zu bewahren. In erſter Linie ſchützt ſich die Natur ſelber, denn die Haut iſt ein ausgezeichneter Wärmeregulator und ein wirkſamee Ausgleichsorgan zwiſchen Innen⸗ und Außenwelt. Aber wenn das Wetter kalt oder naß iſt oder wenn ſtarke Tem⸗ peraturſchwankungen beſtehen, z. B. beim Verlaſſen des warmen Zimmers, genügt dieſer natürliche Schutz nicht vollends daher bedarf die Haut noch einer beſonderer Pflege und des beſonderen Schutzes Die Hautpflege ſelbſt wird am wirkſamſten mit einer Hierbei beachte man aber, daß für der Creme ausgeführt Vor dem Eincremen die Haut mit Geſichtswaſſer reinigen. bildung leidet, und dann erſt wähle Erfolg das Mittel von ausſchlaggebender Bedeutung iſt, denn nicht jede Creme iſt für jede Haut gleich geeignet. Es iſt nämlich eine wenig bekannte Tatſache, daß die Beſchaf⸗ fenheit der Haut der einzelnen Menſchen voneinander ver; ſchieden iſt und nicht jeder Menſch die gleiche Hau- beſitzt. Wir hören oft Klagen über zu große Poren, über Glänzen des Geſichts onder der Naſe und der Stirn, Iſt dieſes der Fall, ſo leidet die Haut unter einer über⸗ mäßigen Fettabſonderung, ſie iſt fetthaltig und braucht daher zur Pflege vor allem eine fettarme Creme. Bel übermäßiger Trockenheit des Geſichts dagegen, d. h., wenn die Haut ſpröde und fettarm iſt, verwende man eine fett: haltige Creme, die in der Lage iſt, der Haut das mangelnd⸗ Fett zuzuführen. Vorausſetzung iſt allerdings, daß es ſich um eir hautverwandtes Fett handelt, denn nur ein öpolches Fett wird von der Haut aufgenommen und verarbei⸗ tet. Auch vermeide man bei fettarmer Haut dey allzuhäufigen Gebrauch von Seife und alkoholhaltigem Geſichtswaſſer, da durch die Anwendung dieſer Mittel der Haut noch mehr Fett entzogen und ſie noch ſtärker ausgetrock net wird, während 5 a 1 Säuberung ettreicher Haut agegen Waſchun⸗ en mit heißem aſſer und 5 zu empfehlen ſind. Für die Be⸗ handlung der Haut iſt es alſo wichtig, zuerſt ein⸗ mal eſtzuſtellen ob die Haut unter übermäßiger Trockenheit oder übermäßiger Fett: man die ſeinem Hauttyp entſpre⸗ enden Mittel. an verlaſſe ſich in der Wahl der Mittel nicht auf Zufälligkeiten, 8 auf das iſſen von der besonderen Be. Aufnahmen E Allee Mazdorf ſchaffenheit ſeiner Nach dem Eincremen leichte Haut. Geſichtsmaſſage. . 2 2* Einheimiſcher Sport. die Aufſtiegsſpiele 8 ae e e 85 ee ebenfalls einen Gaupes⸗ Fußball umſomehr, denn es iſt bedeutſam, wer in der kommenden gleichskampf aus, deſſen Ausgang völlig offen ſſt. Spielzeit bei den„Großen“ mittun darf. In Südweſt Die Radfahrer In letzter Minute noch wurde das in Feudenheim] spielen: Reichsbahn⸗Rotweiß Frankfurt— Germania Bieber, gehen jetzt wieder mehr ins Freie. In Deutſchland veran⸗ angeſetzte Verbandsſpiel abgeſagt. Seckenheim muß wieder[ Ludwigshafen 04— F Saarbrücken, Polizei Darmſtadt— ſtaltet als erſte die Mannheimer Bahn Freiluftrenneg i nach Wiesloch, um dort das am vergangenen Sonntag dem Opel Rüſſetsheim Württemberg: Fe Tailfingen— die für Amateure offen ſind. Die Straßenfahrer betäligen Regen zum Opfer gefallene Verbandspokalſpiel nach⸗ VfB Friedrichshafen, VfR Heidenheim— VfR Schwennin⸗ ſich ausſchließlich im Ausland. zuholen. Ueber die Spielſtärke beider Mannſchaften hat] gen, SV Bad Cannſtatt— F Juffenhauſen. Unter Verſchiedenes die abgebrochene Partie vom Sonntag ein wenig Aufſchluß Im Ausland haben das Länderſpiel Holland—„„. e 8. gegeben. Wenn Seckenheim in die nächſte Pokalrunde kom] Belgien in Amſterdam, wobei für Belgien auch der ter einzutragen: 5 Süddeutſchen Tiſchtennismei⸗ 2 men will, dann muß ſich die Mannſchaft morgen ganz]„Prager“ Braine ſpielen ſoll, und das Städteſpiel Paris St 15 ch 1 8 ce t die am Sonntag von den f gewaltig ſtrecken. Unmoͤglich iſt es nicht. Glück auf! ch] gegen Wien größere Bedeutung. Stuttgarter Kickers ausgerichtet werden und ſtarke Beſetzung a gefunden haben, ſowie ein Damenſchwimmfeſt, das aus An⸗ 1 5 Auch im Handball laß ſeines 25jährigen Beſtehens der Damen⸗SV Neuſtadt 7 Handball im Tbd.„Jahn“ lind die letzten Entſcheidungen fällig. Beſonders hartnäckig[a. d. H. veranſtaltet. 0 5 5 81 517 wird in einigen ſüddeutſchen Gauen noch gegen den Abſtieg 5 e 5 e angekämpft. Es ſpielen: Südweſt: VfR Kaiſerslautern— Das letzte Verbandsſpiel der diesjährigen Handball⸗] Tgeſ. Offenbach; Baden: T 62 Weinheim— Sd Wald⸗ runde wird für die Tbündler wohl auch das ſchwerſte] hof, VfR Mannheim— TSV Nußloch, Phönix Mannheim Hindernis zum Anſchluß an die Tabellenſpitze werden,] gegen TV Ettlingen; Württemberg: Tgeſ. Stuttgart ſodaß am morgigen Sonntag mit einem Großkampftag] gegen TW Cannſtatt, Stuttgarter Kickers— Eßlinger TSV, zu rechnen iſt. Kein geringerer als der Tabellenführer] Tbd. Göppingen— TW Altenſtadt, Tgeſ. Göppingen— Tv. Viernheim wir hier zu Gaſt weilen und auch nochmals] Stuttgarter TV.— In Neunkirchen ſucht der Saar⸗ Gelegenheit nehmen wollen, zu beweiſen, daß er zu Recht] handball ſeine ſtärkſte Auswahlelf.— Einen großen Tag hat a2 die Meiſterſchaft der Kreisklaſſe[errungen hat. Den Gäſten das deutſche Turnen e geht der beſte Ruf voraus, in allen Kämpfen der Vor⸗ 5 5 n 955 5 und Rückrunde waren ſie ſtets ihren Gegnern überlegen] Im Berliner Sportpalaſt ſtehen ſich die beſten Kunſt⸗ 6 und ſiegten teils nach belieben. Lediglich DK. Grün⸗weiß] turner des Reichsheeres und der Deutſchen Turnerſchaft 0 und die Einheimiſchen haben im Vorſpiel ein beachtliches] zu einem Vergleichskampf gegenüber, der zweifellos einen 7:6-Reſultat erzielen können, aber ſonſt konnte ihnen von] ausgezeichneten Ueberblick über den derzeitigen Stand des 15 allen Rundenteilnehmern keiner gefährlich werden, ſodaß] deutſchen Kunſtturnens geben wird. In beiden Mannſchaften 1 ſie dank der gleichbleibenden ſpieleriſchen Leiſtungen mit ſtehen anerkannte Spitzenzönner. Die beiden Riegen turnen he nur einem Verluſtſpiel die Meiſterſchaft an ſich bringen in folgender Beſetzung: Reichsheer: Klingenberg, Kall⸗ 10 konnten. e Behrens, 9 1 15 Saiſch 1 S 90 Nach dieſen Feſtſtellungen ſtehen die Tibündler vor S e m einer ſehr ſchweren Aufgabe, die ſie aber aufgrund der Beckert, Polmar, Frey, Limburg, Ersatzmann: Troſtheim⸗ 2 in de Sui.. 8 Der deutſche Weltmeiſter im Reckturnen, Winter⸗Frank⸗ ſe en letzten Spielen gezeigten Fähigkeiten zu ihren furt, kann leider nicht mit 8 5 Pe t n 84 ih 8 Gunſten löſen können. Die Einheimiſchen brauchen drin⸗ 5 r nicht mit von er Partie ſein, da ihn eine N end gotwendig die bei desen Spie Handverletzung für die nächſten Wochen außer Gefecht ge⸗ 9 ndig die beiden Punkte aus dieſem Spiel,] fetzt hat.— Ein Prüfungsturnen ſeiner beſten Turner führt de um evtl. noch in die Ausſcheidungskämpfe der Kreisklaſſe der Gau Süd weſt in Oppau(Pfalz) durch. Die ein⸗ zu kommen. Dieſe Möglichkeit wäre jedoch erſt gegeben, heitliche Schulung lasdeſondene auch 57 Machwucſes ſteht 0 wenn Dig. Grün⸗weiß, das jetzt noch den zweiten e im Vordergrund der turneriſchen Arbeft.— Ebenſo wie 7 platz inne hat, am morgigen Sonntag entweder unentſchieden die Turner ſtellen ſich einmal mehr 10 ſpielen oder gar gegen To. Sandhofen verlieren würde, 5 um den Einheimiſchen dieſen Platz abzutreten. Auf jedenfall die Schwerathleten liegt es zunächſt bei den Einheimiſchen, daß ſie mit dem] mit einer großen Veranſtaltung in den Dienſt der Winter⸗ 1 Meiſter der Kreisklaſſe fertig werden. Allerdings wird das[ hilfe. In Mannheim wird eine große Veranſtaltung durch⸗ 10 Meiſter der Kreisklaſſe fertig werden. Allerdings wird J geführt, bei der die beſten Gewichtheber, Ringer, Boxer und 0 dies nicht nach dem Wunſche der Tibündler gehen, denn] Jiu Jitſu⸗Kämpfer Badens gegen anerkannt ſtarke Gegner 6 Tv. Viernheim wird ſicher ſeinen Mann ſtellen und zu] aus dem Reich antreten werden. Ismayer, Opſchruf, Wahl, 5 kämpfen verſtehen, ſodaß ein raſſiger und ſeltener Kampf Manger, Schäfer, Hornfiſcher, Lehner, Siebert, R. Rupp 1 zu erwarten iſt. werden in harten Kämpfen ihr Können unter Beweis ſtellen. Deutsches Machtich Die 2. Mannſchaft ſpielt ebenfalls gegen Tv. Viern⸗ Der Europameiſter im Ringen, Hornfiſcher, wird. Ein neues holländiſches Verkehrsflugzeug ii heim und wird alles aufbieten müſſen, um zu einem Siege tag bereits in Nürnberg an einem Schwergewichtler⸗Turnier Die Deutſche Luft 17 9— 1175 8 König 170 zu kommen. teilnehmen. a 1 eutſche Luf Hanſa führte gemeinſam mit der Kön; f Nach dem Spiele der 1. Mannſchaft, um 4 Uhr. mae ene eee 5 N 1 0 treten ſich die Privatmannſchaften der beiden Gegner zu führen in Gelſenkirchen ein Olympia⸗Ausſcheidungsturnier 11 015 5 Gage 0. a einem Freundſchaftsſpiel gegenüber, das zweifellos großes die Weltergewichtsklaſſe durch. In Koblenz tragen die ein Intereſſe erwecken dürfte. 6 Da der Reinerlös dem Winterhilfswerk zufließt,. 10 wäre es zu begrüßen, wenn recht viele Einwohner Anlaß RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Frankfurt. 8 nehmen würden, unſerer notleidenden Volksgenoſſen auch 5; 90 Nummern: 1 i ar Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ 50 auf dieſem Wege zu gedenken, zudem noch ein vorzüglicher Reichsſender Stuttgart. 8 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik 1) 6.30 Gymnaſtik II; 6550 10 Sport geboten wird. 75 Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Rummern:[Zeit, Wetter; 6.55 Morgenſpruch; 7 Frühkonzert; 8.5 6 6 Bauernfunk, Wetter; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Fymnaſtik; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11 Werbe⸗ 1 Gymnaſtik I; 6.30 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 6.45 Gym konzert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wet, 0 Auswärtiger Sport. naſtik; 7 Frühkonzert; 8.15 Gymnaſtik für die Frau, ter; 11.45 Sozialdienst; 12 Miittagskonzert 1; 18 Zeit Ra S . 5 8.30 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 10 Nachrichten; 11.15 richten; 13.10 Lokale Nachrichten; 18.15 Mittagskonzen, Am lehten Wochenende des März hat das ſportliche Ge-] Funkwerbungskonzert; 1185 Wetter, Bauernfunk; 12 Mit- 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirtſchaftsbericht; 14.45 Ja, m chehen in Deutschland ſchon ſtart das Gepräge der deginnen⸗ fagskonzert I. 4e Zeit. Saafdienſg ion tiaherhner, 1 70 Sonntag, 31. März: 6.35 Hafenkonzert 8.15 Jet, den Freiluft⸗Saiſon. Antrügliche Boten ſind die Pferderenn⸗] ter! 1818 Mittagskonzert II; 05 e e Wetter; 8.20 Gymnaſtik; 8.45 Choralblaſen; 9 Kath. Mor bahnen; wenn ſie eröffnen, ist auch im Sport offiziell der Nachrichten: 20 18 Stund, mer mae Zeit, Nach. genfeier; 9.45 Deutſches Schatlaſtlein; 10.15 Der ain d Frühling im Land. Die Radfahrer gehen, wo immer ſie richten, Wetter, Sport, 24 Nachtmuſik. 8 um Bernhard Scholz, zum 100. Geburtstag des rheiniſcen können, aus den Hallen ins Freie, auf Straße und Bahn. Sonntag, 31. März: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Komponiſten; 10.30 Große Jungarbeiter⸗Kundgebung auf 1 Bald werden Tennisspieler und andere Sportsarten, die ſich] Wetter; 8.20 Gymnaſtik, 8.40 Bauer, hör zu!; 9 Evangeli⸗ der Zeche Friedrich⸗Erneſtine, es ſpricht Reichsjugendfühner 9 den Winter über in den Sporthallen tummelten, folgen.— ſche Morgenfeier; 9.45 Schubert⸗Konzert; 10.30 Große Jung⸗ Baldur von Schirach; 11.30 Bach⸗Kantate; 12 Mittags⸗ a Dieſe Uebergangszeit iſt zugleich eber auch die Zeit, die arbeiterkundgebung auf der Zeche Friedrich Erneſtine, es konzert 1; 13 Ein Arbeiter erzählt aus ſeinem Leben; 1845 5 ſpricht Reichsfugendführer Baldur von Schirach; 11.30 Bach- Mittagskonzert II; 14 Kinderfunk; 15 Stunde des Landes i im Fußball Kantate; 12 Standmuſik; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 16 Nachmittagskonzert; 17.30 Wetter über Deutſchland, vier 1 das Ende der Verbandsſpiel⸗Serien ankündigt. In Süd⸗ 13.15 Wettſtreit der Humoriſten; 13.50 Zehn Minuten Er⸗ deutſche Wetterwarten tauſchen durch Rundfunk ihre Ve. di deutſchland ſtehen die Gaumeiſter feſt, die Abſteigenden] zeugungeſchlacht, 14 Kinderſtunde; 15 Alpenländleriſche Volks- obachtungen zur augenblicklichen Wetterlage aus 18.10 5 1 ſind ermittelt, und die Kämpfe der Bezirksmeiſter um den muſik; 15.45 Viertelſtunde für Handel und Handwerk 16 gendfunk; 18.45 Franz Abt zum Gedächtnis ſeines 50. 1 Aufſtieg in die höchſte Klaſſe kommen in Schwung. Freund⸗ Nachmittagskonzert; 17.30 Wetter über Deutſchland, Ring. destages; 19.25 Schach dem Zaren, dramatiſche 1 10 ſchaftsſpiele bringen auf der ganzen Linie intereſſante Ver⸗ ſendung; 18.10 Hörbilder vom Heidelberger Sommertagszug; Wilhelm Müller⸗Scheld; 20.10 Die ſſizilianiſche Vesper, 100 15 gleichsmöglichkeiten zwiſchen den verſchiedenen Gauen, die 18.30 Bernhard Ette ſpielt, dazu: luſtige Unterbrechungen: von E. Scribe und C. Dubeyrier; 22.10 Zeit; Nachtic lie Meiſter ſelbſt rüſten für die entſcheidenden Kämpfe. Geſell-] zd 5 Sport; 20 Welterfolge der Oper; 21 Carl Maria von 22.15 Nachrichten aus dem Sendebezirk, Wetterbericht; 2 6 ſchaftsſpiele tragen aber auch die Gaue mit ihren Auswahl⸗ Weber in Stuttgart, Hörſpiel; 22 Zeit, Wetter, Nachrichten, Der Zeitfunk bringt den Sportſpiegel des Sonntags,; 4 fin mannſchaften aus, wobei beſonders Nachwuchsſpieler berück⸗ Sport; 22.30 Schumann⸗Lieder; 23 Tanzmuſik; 24 Nacht- Anterhaltungs⸗ und Tanzmuſil; 24 Nachtmuſik. 0 ſichtigt werden, denn man ſucht ſchon jetzt ſchlagkräftige Ein-] muſit. 5 a Montag, 1. April: 10.15 Schulfunk; 10.45 Praliſ, heiten für die kommenden großen Gauſpiele. Ein„kleines Montag, 1. April: 10.15 Junge ſchwäbiſche Kompo Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderfunk; 15. 1 Länderſpiel“ zwiſchen Deutſchland und Frank- niſten: 10.55 Virtuoſe Klaviermuſik; 14.15 Sendepause 15.30 Die Herrin von Bayreuth, zum 5. Todestag von Coſima 10 reich gibt es in Marſeille, wo e ee 18 ee e 1 Wagner; 15.40 Bücherfunk; 16 Lied⸗ and, e 5 1 eldlehrgang;. le ohnwir und die Arbeits- Auslandsdeutſchen; 16.30 Ein rheinheſſiſcher Volksdichtet, 5 e Ccr!r!xßx; Holhener, 16.50 Sue e ſich zum dritten Male gegenüberſtehen. Aus Süd weſt und Erzählung; 19 Mitten im Meer... Funkbericht; 20.15 Der] wir erwarten; 17 Nachmittagskonzert; 18.30 Jugendſge 60 Baden kommt das Hauptkontingent der ſüddeutſchen Spie-] April macht was er will, graße meteorologiſche Hörſchau, 18.45 Das Leben ſpricht; 19 Weſen und Zweck der 05 de ler, Nordheſſen und Württemberg ſteuern je einen[22.20 Der neue Spielplan der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſen⸗ trauensratswahl 1935; 19.20 Anterhaltungskonzert 20 de Mann bei. Die Franzoſen ſtellen eine bemerkenswert ſtarke] lotterie, 22.30 Feinsliebchen komm ans Fenſter, Serenaden] Wir ſind die Männer vom Bauernſtand, Funkfolge! ft we Mannſchaft, in der mehrere der bekannteſten franzöſiſchen und Ständchen; 23 Muſikaliſche Wetterberichte. Pfälziſche Bauernmuſik; 21.30 Zeitfunk; 22.20 Rammermuſth De Internationalen mitwirken. Unſere ſüddeutſche Elf, in der Dienstag, 2. April: 8.35 Schallplatteneinlage; 10.15 23.15 Tanzmuſik.. 5 Si zahlreiche Nachwuchsleute mitwirken, wird in Marſeille einen][ Klaviertrio; 10.45 Beethovens Zeitgenoſſe: Franz Xaver Dienstag, 2. April: 10.15 Schulfunk; 15.15 Für de äußerſt ſchweren Stand haben. Sterlel; 14.15 Sendepauſe; 18.15 Blumenſtunde; 15.45 Frau; 16 Kleines Konzert, 16.30 70 Jahre Küſtentetun, bat In Kaſſel ſpielen Nordheſſen und Mittel ⸗ Tierſtunde; 18 Franzöſiſch; 18.15 Siegfried Wagner; 18.30 werk der deutſchen Geſellſchaft zur Rektung Schiffbruch rhein am Samstag, am Sonntag treten die Mittel ⸗ Schön iſt das Soldatenleben, bunte 8 von Militärmuſik, 16.45 Frau und Kriegsbücher; 17 Heiteres Chorkonzert, 1 1 rheiner dann in Dresden gegen den Gau Sachſen an. 20.15 Stunde der Nation; 21 Unterhaltungsmuſik; 22.30[ Amkämpftes Land in Zentralaſien; 18.45 Das Recht 5 da Niederſachſen und Brandenburg kreffen in Hannover aufein⸗ Tanz auf Schallplatten, 23 Badiſche Kompoſitionsſtunde. eigenen Bilde; 19 Tanz der Inſtrumente; 20.15 2 5 Eit ander. 8 0 1 115 e 8 a 21 Inſtrumentalkabarett; 22.20 Volksmuſik; 23 Bi 1 Die Verbandsſpiele in Süddeutſchland ha⸗ aviermuſik; 10. rgelmuſik; 11.05 Liederſtunde; 14.15 antate. 8 ben lediglich in W 24 noch e da hier Sendepause, 15.15 Zur elektriſchen Woche; 15.30 Kinder- Mittwoch, 3. Aptil: 10.45 Praktiſche Natſchläge 10 1 die Abſtiegsfrage noch nicht ganz entſchieden iſt. Es ſpielen: ſtunde; 18 Lernt morſen; 18.15 Kurzgeſpräch; 18.30 Barnabas[Küche und Haus; 15.15 Pfälziſche Komponiſten, anschüg 9 do Südwest: Saar 05 Saarbrücken— Sportfreunde Saar- von Gecgp ſpielt: 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 ſelten geſpielte Kammermusik; 16 Kleines Konzert; gur, brücken: Württemberg: S Feuerbach— Sc Stutt- Das Zilcher⸗Trio; 21.30 Oiges, Schwänke und Verſe 22.20 Aus Zeit und Leben; 18.30 Zehn Söhne zehn Eh gart, Sportfreunde Eßlingen— SB Göppingen, Almer FV Das verliebte Tanzorcheſter? 24 Wo die dunklen Tannen kreuze; 19 Unterhaltungskonzerk; 20.15 Stunde det i 4 Union Böckingen; Bayern: 1860 München— ehen...., Wanderung durch den Schwarzwald; 1 Nacht⸗ Nation; 20.45 Bunte Stunde; 22.20 Unſere Soldalen 1. Fc Nürnberg.— Dafür intereſſieren jetzt. muſik. 5 in Friedens⸗ und Kriegszeit; 23 Tanzmuſik. mern: 6.50 8.15 Verbe⸗ Wel⸗ Nach⸗ ontzertz „Zeit, Zeit, Mor⸗ Kreis niſchen all fühter ittags⸗ 13.45 Jan— It. Sn vnn Bindlelefz oral „Ich verkauf mich nicht, Larſon. Ich bin alt geworden auf dem Grund, und unſere Ahnen ſind auch nicht von der Scholle gewichen. Ich, Jan Bergſtröm, werde mich nicht verkaufen!“ Sein Sohn machte ein beſorgtes Geſicht und wagte keine Erwiderung. Die Söhne der Bergſtröms waren ſo erzogen, daß das Wort des Vaters ihnen Gebot war. 25 Bindelsfjord, im ſüdlichen Nordland des Arſenik⸗ lies, ging es ſeit einigen Tagen hoch her. Schon vor Wochen war Unruhe in dieſe nordiſche Einſamkeit gekommen und hatte dieſe harten Bauern aufhorchen gemacht. Eines Tages kamen einige fremde Herren. Es hatte ſich raſch herum⸗ geſprochen, daß ſie von Oslo ſeien. Man blickte ihnen etwas mißtrauiſch und etwas reſpektvoll nach, denn die Bauern vom Bindelsfjord blieben am liebſten allein. Fremde hatten noch ſelten etwas Gutes gebracht; immer nur Unruhe und Neuerungen, die man nicht verſtehen konnte, und dergleichen. Diesmal hatten die fremden Herren aber ein gar ſon⸗ derbares Benehmen. Sie ſtiegen im Fjord umher und klet⸗ terten die Berge hinauf, ſtiegen in die kleinſten Mulden und Täler hinab, um Vermeſſungen anzuſtellen. Und nach zwei Tagen fuhren ſie wieder davon, ohne ihr Geheimnis zu ver⸗ raten. Drei Wochen ſpäter kamen die Herren wieder, diesmal zahlreicher Sie hatten mit dem Bürgermeiſter eine lange Unterredung. Als dieſer dann von den Bauern befragt wurde, da war aus ihm nicht mehr herauszubringen, als daß er eigent⸗ lich nicht recht verſtanden hatte, was die Herren wünſchten. Sie hatten von Goldſchätzen geſprochen, die im Bindelsfjord zu finden ſeien. Sie wollten Grund und Boden aufkaufen und die Bauern' reichlich entſchädigen. „Gold ſuchen ſie!“ erklärte abends lachend Jan Berg⸗ ſtröm, als er mit ſeinem Sohn beim Tiſche ſaß.„Sie wiſſen erſt heute, daß der Bindelsfjord Gold birgt, ſo viel, daß die lune Welt damit verſorgt werden könne. Ich weiß es ſchon ange und die alten Bergſtröms haben es auch gewußt.“ Tags darauf führte er Larſon zu einem Schacht, der in einem Seitental auf dem Grunde der Bergſtröms angelegt war. „Er iſt weit über hundert Jahre alt. Einer von uns wird dann ſchon einmal auf das Gold ſtoßen, das hier im Berge ſchlummert. Haben, kaufen wollen ſie es, die Herren von der Stadt, wie man ein Ren kauft oder eine Robbe! Da werden ſie ſich täuſchen. Ein Bergſtröm verkauft nicht ſeinen Grund, denn dann würde er ſeine Seele verkaufen!“ Nun war auch Larſon aufmerkſam geworden. Bis jetzt hatte der Vater noch niemals von der Bedeutung dieſes Schachtes mit ihm geſprochen. „Ich werde morgen zu graben beginnen, Vater Jan“, meinte abends der Sohn. „Wo, mein Junge?“ f e „Im Schacht droben.“ f 8 ö 5„Tu's, und ſtößt du nicht auf das Gold, dann werden es ine Kinder ſein.“ So begannen die Bergſtröms zu graben. Sie ſetzten dort ihre Arbeit fort, wo die Väter ſie beendet hatten. Fruchtlos. Doch der Glaube war da, und das gab den Ausſchlag. Im Bindelsfjord ging es hoch her. In dieſe Gebirgs⸗ einſamkeit des hohen Nordens war mit einem Male Leben ekommen. In einem Hauſe ließen ſich die Beamten der Bo⸗ den Gruvartiebolag⸗Aktiengeſellſchaft nieder. Sie waren Urekt aus Oslo importiert, um das Gold des hohen Nordens zu ſchürfen. Viele der Bauern hatten ſich bereden laſſen; ſie ver⸗ kauften ihren Grund. der ſie ohnehin nur auf das kärglichſte erhalten konnte. Dann drehten ſie der Heimat den Rücken, ließen den Boden ihrer Väter im Stich und zogen gegen Süden, im eine größere Stadt. um dort ein leichteres Leben zu ſnden Der Bergſtröm wird nicht verkaufen!“ Sein Boden iſt der beſte. Alle Adern führen in ſein 1. Wir werden ihm die Banknoten auf den Tiſch legen, und er wird zugreifen wie die anderen“ meinte lächelnd der Direk⸗ tor des Unternehmens. 8 Am nächſten Tage machte er ſich ſelbſt auf und ſtieg zum auernhof der Bergſtröms empor. Er lag am höchſten von 955 und ſah trotz ſeines Alters wie ein Herrenſitz aus.„Die oldbauern!“ Dieſen Spitznamen hatten ſie bei den anderen, denn ihr Graben noch Gold hatte oft das Geſpött herauf⸗ eſchworen Sie hießen aber auch ſo, weil ſie die reichſten puren denen der Mißſtand der Zeit nichts anhaben konnte. as Gold der Väter war bei ihnen geblieben ebenſo wie die itte 55 Baek „Jan Bergſtröm, ich bie nen für das Tal fünfzig⸗ tauſend 5 e 0 Der alte Bergſtröm blickte den Direktor aus Oslo ſcharf an. Dann deutete er auf eine Truhe„Soviel habe ich ſelbſt i drin und noch darüber Ich brauche Ihr Geld nicht, Herr. in Bergſtröm verkauft ſich nich.“ 5 vi Dann gebe ich Ihnen das Dreifache. Jan Bergſtröm. a als der ganze Bindelsfjord wert iſt. Ihnen allein. nd gleich ſollen Sie es auch noch haben!?! 5 doch 15 Direktor warf die Banknotenbündel auf den Tiſch. och Jan Werotzeam rührte ſich nicht Aufnahme: E. v. Pagenhardt(Mauritius). Die treue Scholle Ueber dieſe Scholle iſt mancher Krieg In kauſend Jahren gefahren, Doch ſie blieb treu und konnte den Sieg Wider alle Unbill bewahren. Die Wunden, die ein Jahrtauſend ſchlug, Heilte noch immer des Bauern Pflug. „Was wollen Sie denn noch?“ ſchrie der Direktor, der die Beherrſchung verloren hatte. „Daß Sie mein Haus verlaſſen und meinen Grund!“ Stolz ſah der Bauer dem Direktor nach, als er den Berg hinunterſtapfte, ebenſo klug, als er gekommen war. Noch niemals war er auf ſolchen Widerſtand geſtoßen.——— Die Geſellſchaft legte überall ihre Schächte an. Maſchinen begannen zu ſtampfen, Sprengungen zerriſſen die Einſamkeit, und eine Geſchäftigkeit hub an, wie ſie der Bindelsfjord noch niemals erlebt hatte. Die Renntiere zogen gegen Norden. Es dauerte nicht allzu lange, ſo war in der Gegend kein Bauer mehr zu finden. Sie alle hatten ihren Grund verkauft, denn das Unternehmen zahlte gut. Nur die beiden Bergſtröm waren geblieben: Vater und Sohnn Das Unternehmen hatte Erfolg. Doch weit größer konnte er ſein, hätte man den Grund der Bergſtröm bearbeiten können.„Ich werde ſelbſt mein Gold ſchürfen!“ Ihr Schacht war tiefer in den Berg getrieben. Vater und Sohn arbeiteten raſtlos daran. Aber nur langſam ging es vorwärts. „Werden wir es ſchaffen können, Vater Jan?“ „Wir werden es ſchaffen. Einer von den Bergſtröm wird ſchon zum Ziele kommen!“ meinte verbiſſen der Alte und ſtieg wieder in den Schacht hinab. So ging es tagaus und tagein. Larſon hatte bald den Kopf hängen laſſen, denn er ſehnte ſich nach dem Leben der Stadt, das ſeine Freunde ſo herrlich beſchrieben. „Ich glaube. Vater. daß wir es nicht ſchaffen werden!“ „Wenn du das glaubſt, dann biſt du nicht mein Sohn, ſondern der Teufel hat dich in meinen Hof geſetzt!“ Das war an einem kalten Morgen, 1 wildes Schnee⸗ treiben den ganzen Tag verdrießlich erſcheinen ließ. Als Larſon ſeinem Vater zur Schachtarbeit folgen wollte, da wies ihn dieſer ab. Die gleiche Scholle hat mein Geſchlecht Schon drei Jahrhundert getragen. Hier wurzeln mein Lieben, mein Leiden, mein Recht, And ſollte nur einer es wagen, Zu rühren an dieſen heiligen Herd; Dann wandle dich Pflug und werde zum Schwerk! „Du haſt dort nichts zu ſuchen. Wenn du verkaufen könnteſt, würdeſt du es tun. Du biſt kein Bergſtröm!“ Und der Alte ſtapfte durch den Schnee den Berg hinan. Der Mittag war vorbeigegangen, und Jan Bergſtröm war nicht zurückgekommen. Unruhig ſah der Sohn den Hang hinauf, Bitternis lag auf ſeinen Mienen. Der Alte trotzte ſicherlich. Langſam ſchlich der Nachmittag dahin, und auch der Abend kam. Noch immer war Jan Bergſtröm nicht zu⸗ rückgekommen. 5 „Er iſt vielleicht eingeſchneit“, meinte Jan zu ſich ſelbſt. Er griff nach der Laterne und machte ſich auf den Weg. Sei⸗ nen ſtillen Gang begleitete das taktmäßige Stampfen der Maſchinen im Tal drunten. Als er zum Schacht gekommen war, rief er hinein: 2 „Vater! Ja? Die Nacht iſt hereingebrochen!“ Keine Ant⸗ wort. Der Sohn ſtieg die Leitern hinab, wandte ſich den ſchmalen Stollen entlang. Dann ging es wieder eine Leiter, die vereiſt war, hinab. Es war das letzte Stück. Man muß tiefer ſuchen, hatte der Vater damals geſagt. „Vater!“ Der Sohn hielt die Laterne hoch und ſchrie 15 Dann beugte er ſich nieder und hob eine ſtarre Geſtalt auf. In den verkrampften Händen hielt ſie einen glänzenden Klumpen. Es war Gold 1. Der Sohn war allein hinter dem Sarge des Vaters ge⸗ ſchritten. Gebeugt, er konnte über den Fluch des Vaters nicht hinwegkommen. 5. „Hier, Herr Direktor. Es 15 Gold. Es hat meinem Vater kein Glück gebracht. Ich verkaufe den Boden der Bergſtröm.“ „Bravo!“ lachte der Direktor trumphierend auf un zählte die Banknoten auf den Tiſcht. 17 550 Eeinſam fuhr Larſon Bergſtröm in die Fremde. Er ſoll nach Ueberſee gefahren ſein, ohne den Bindelsfjord und das Land ſeiner Väter vergeſſen zu können. Niemand hat von ihm mehr etwas gehört. gine nh Geschichte gas Jndljen von Hehe Egon Was meinen Freund Jack Thomſen nach Indien brachte, weiß ich nicht, er ſpricht nicht darüber. Er ſpricht überhaupt ö nicht viel. Er iſt eben ſchon fünfundzwanzig Jahre ohne Unterbrechung drüben. Er hat in Bombay ein Büro, in das er ungern geht. Aber er hat weit draußen, am Rande des Dſchungels ein kleines weißes Bungalow mit luftigen Zim⸗ mern und leichten Möbeln, und da iſt er glücklich. Wenig Menſchen wohnen da draußen, nur ein paar Teepflanzer, rauhe Männer, die auch nicht viel ſprechen, den Bart wachſen laſſen und viel arbeiten. Es gibt auch einen Klub dort, aber man macht wenig Gebrauch davon. Jack hatte auch ſchon einen recht ſtattlichen Bart, als ich das letztemal für einige Zeit bei ihm wohnte Als ich da war, hatten wir einen beſonderen Freund. einen kleinen Elefanten. Wir nannten ihn Baloo, weil er ſo klein und rund und luſtig war. Jeden Nachmit⸗ tag zur Tee⸗ ſtunde, wenn wir auf der Ve⸗ randa ſaßen, kam er in den Garten, blinzelte ſchlau mit ſeinen Augen, trompe⸗ tete ſein Signal und bekam ein paar Bananen, die er mit An⸗ ſtand verſpeiſte um ſich mit einem verbind⸗ lichen Grunzen wieder zu ent⸗ fernen. Es gibt nichts Amüſan⸗ teres als einen kleinen Elefan⸗ ten. Er iſt nied⸗ lich und poſſier⸗ lich und verſpielt Kreidebleich ſprang Berg auf. wie eine junge „Aber das geht doch zu weit,“ Katze. Er ver⸗ ſtokterte er zitternd. ſteht vieles, was man ihm ſagt und hat mehr Humor als die meiſten Menſchen. Haben Sie ſchon einmal einen Elefanten ſo recht von Herzen lachen! ſehen? Nein? Stellen ſie ſich das Bild vor: Er wirft den Kopf zurück, den Rüſſel hoch in die Luft und lacht mit weit offenem Mund(wirklich„Mund“, denn dies Lachen iſt ſo unglaublich menſchlich!). Er lacht hahaha. Baloo iſt aber auch ſehr empfindlich, und mit einem vorzüglichen Gedächt⸗ nis merkt er ſich jedes böſe Wort und rächt ſich ſpäter, wenn niemand mehr daran denkt, dafür. Er rächt ſich aber immer auf eine humorvolle Weiſe. Er tut nichts, er führt den Menſchen nur an, macht ihn lächerlich. Eines Tages platzte in unſere friedliche Zeit ein neues Geſicht. Herr von Berg, friſch aus Europa importiert, mit Siegelring und Monokel. Er behauptete, ein geriſſener Kauf⸗ mann zu ſein und wollte auch Tee pflanzen. Er ſah unter uns Räubern aus wie ein Bild aus einem Modejournal, immer ſchneeweiß, Kragen und Schlips, herrliche Manſchet⸗ tenknöpfe. Er war wirklich ein gut angezogener Mann, zu jeder Tageszeit den paſſenden Anzug. Ich glaube, er hatte ſogar einen Teepflanzanzug aus einem Magazin. Er hatte nur nicht daran gedacht, daß Tee pflanzen eine ſehr heiße Arbeit iſt. Und da er ſeine guten Sachen nicht ver⸗ derben wollte, begnügte er ſich im weſentlichen mit Zuſehen und Spazierengehen. Wiſſen Sie, was es heißt, ſich täglich zu raſieren, wenn die Sonne die Haut verbrennt? Er tat es mit einem wahren Heldenmut, und wenn er nach dieſer Prozedur duftend auftauchte, dann war er bös zerſchunden. Er paßte nicht in unſere Umgebung. Er verſtand unſer friedliches Leben mit den Tieren nicht, und wenn wir irgendwo ſtundenlang ſaßen, um ein ſcheues Tier an uns zu gewöhnen, drehte er mit tödlicher Sicherheit eine Gram⸗ mophonplatte auf, und unſere Mühe war umſonſt. Er hatte keinen Sinn für Stimmung und Atmoſphäre, vor allem hatte er keinen Sinn für Humor. Alles hätten wir ihm vielleicht verziehen, aber am meiſten ärgerte uns, daß er trotz allem Eindruck auf Anni machte. Anni war das einzige hübſche Mädchen, das mit in dieſer Geſellſchaft lebte. Sie war ſüß und blond und zart, wir liebten ſie alle. Aber weil wir handfeſte Männer waren und wußten, wie das Leben in der Wildnis wirkt, hatten wir uns entſchloſſen, Anni nicht mit unſerer Liebe zu verfolgen, ſondern brav zu warten, bis ſie ſich in einen von uns verlieben würde, wenn ſie erſt ganz erwachſen ſein würde. Ein faires Spiel, von allen eingehalten. Und ſo lebte Anni unter uns rauhen Männern, trug wie alle Teepflanzer ein Khakihemd, kurze Hoſen, dicke Schuhe und einen billigen gelben Tropenhelm. Sie lebte und arbeitete mit uns und feierte die kärglichen Feſte mit uns. Und nun kam dieſer neue Sahib daher mit einem ſchneeweißen teuren Tropenhelm, mit Schlips und Kragen und ging mit ihr ſpazieren. Richtig ſpazieren ging er, als ob er auf der Apollo⸗Bunda ginge. In guter Haltung, mit einer piel⸗ 151 0 5 Bügelfalte ging er auf den ſchmalen Wegen, die durch ie ſtaubig heißen und ſandigen Plantagen führten. Nervös machte ihn nur das viele Viehzeug, das herum⸗ krabbelte, denn er hatte vor allen Tieren Angſt. Kam irgend⸗ ein Tier, das ihn erſchreckte, verlor er ſofort die Haltung. Wir Männer fanden ihn höchſt lächerlich, aber— Anni ing mit ihm ſpazieren. Beinahe wäre durch alle dieſe inge unſer friedliches Leben aus dem Gleichgewicht gekom⸗ men, hätte nicht Baloo, unſer kleiner Elefant, dafür geſorgt, daß Herr von Berg verſchwand. Und das kam 5 Eines Tages ſaßen wir auf unſerer Veranda und tran⸗ ken Tee. Jack, ich, von Berg, Anni mit ihren Eltern. Berg, ſchick wie immer, erzählte, daß er das Leben der Fflanzer 1 fände, und mie gut ihm die ſchwere Arbeit bekäme. uch hierbei drochten wir es noch fertig, ernſt zu leiben. Dann erzählte er von Europa, von Bällen ur Theatern und Konzerten,— alles Märchen für Anni. Sie lauſchte mit glänzenden Augen wie die Desdemona ihrem Othello.“ Mitten in dieſe Unterhaltung tönte Baloos Trompeten⸗ ſignal, und ſchon kam er tänzelnd die drei Stufen zur Ve⸗ randa herauf. Bergs Geſicht verzerrte ſich ein wenig, aber mit Rückſicht auf Anni nahm er ſich zuſammen. Das Mädchen ſtreichelte Baloo ſanft, und da ſie wußte, daß Deutſch dem Baloo Schwierigkeiten machte, ſagte ſie freundlich zu ihm „Ahſti jeinga Baloo“, das heißt„Sei vorſichtig Baloo“. Da⸗ bei wurde ſie ein bißchen rot, als ſie mit ihrem Hindoſtaniſch protzte. Jack hatte immer noch Haltung, ich grinſte ein bißchen, denn ich ſah, daß Baloo gut aufgelegt war und ſicher einen kleinen Scherz mit uns machen wollte. Und richtig, als er unſern beſonders nett gedeckten Teetiſch ſah, griff er ganz vorſichtig mit ſeinem Rüſſel um ein Tiſchbein und hob den Tiſch hoch in die Luft. Kreidebleich ſprang Berg auf.„Aber das geht doch zu weit, wie leicht kann er ſolche Sachen mit einem von uns machen“, ſtotterte er zitternd. Ich grinſte mehr, niemand hatte Angſt, denn wir alle kannten Baloos Humor. Er ſchwenkte das leichte Korbtiſchchen vorſichtig in der Luft herum, die Taſſen klapperten, doch mehr noch klap⸗ perten Bergs Zähne. Und als ob Baloo das gemerkt hätte, machte er einen Schritt auf Berg zu und trompetete ganz gefährlich. Tat ſo, als ob er den ganzen Tiſch dem armen Berg auf den Kopf ſchmettern wollte. Dann ſetzte er ihn vorſichtig wieder hin. Nicht einmal eine Taſſe war zerbrochen. Berg hatte ſein Bambusſtöckchen erhoben und wollte Baloo damit ſchla⸗ gen. Zum Glück hielt Jack ſeinen Arm feſt. Baloo, der grade über ſeinen guten Witz lachen wollte, hörte auf und ſah betroffen auf das kleine Stöckchen, das eben pfeifend durch die Luft geſauſt war und ihn beinah getroffen hätte. Dann ſah er Berg halb böſe und halb mitleidig an, drehte ſich um und ging. Mit Recht gekränkt. Unſere Stimmung war hin. Böſe ſchielte ich auf Herrn von Berg mit Siegelring und Monokel. Wenn Baloo nun nicht wiederkam! Herrn Berg wollte ich nicht dagegen ein⸗ tauſchen. Da war mir unſer dicker grauer humorvoller Freund lieber. Jack komplimentierte ſeinen Gaſt bald mit eiskalter Höflichkeit hinaus, dann erlaubte auch er ſich endlich zu lachen. Traurig war nur, daß von Berg Anni doch mitnahm. So ſind die Mädchen. Gott ſei Dank nahm Baloo uns nicht übel, was unſer Gaſt ihm angetan hatte, und kam am nächſten Tage zur. gewohnten Stunde wieder. Nach einer Weile hatten wir alle dieſen Vorfall vergeſſen. Nur einer nicht, und das war Baloo. An einem ſchönen Abend kam ich von einem langen Ritt nach Hauſe. Auf dem Wege traf ich Baloo, der mich freudig begrüßte. Wie geht es dir, mein Lieber, ſagte er. Danke gut, und dir? Oh ſehr gut, ich mache gleich einen netten Scherz, ſei leiſe und dreh dich um, dann ſiehſt du was zum Lachen. Er zeigte mit dem Rüſſel hinter ſich und zwinkerte vergnügt mit ſeinen Aeuglein. Was ich dort ſah, fand ich gar nicht zum Lachen. Da ging Berg mit Anni ſpazieren, ein Luxus, den wir uns alle nicht erlaubten. Und wie war er wieder angezogen, ſchnee⸗ Ine verhöngnisvolle Nuckl⸗ Von Hans Wieland Es iſt Nacht. Auf der von Granaten durchlöcherten Straße jagen ſie in raſendem Tempo dahin. Der ſchwere Kompreſſorwagen heult und brummt. Es rauſchen die Bäume, es kniſtern die Zweige, Regen praſſelt hernieder, es ſauſt der Wind. In der atemberaubenden Haſt ihrer ſo tollen Flucht führen die beiden Spione ſtoßweiſe, abge⸗ brochen ein Geſpräch:„Wenn alles gut geht, ſind wir in einer Stunde im Hauptquartier“, ſagt der Mann in der amerikaniſchen Offiziersuniform.—„Wenn alles gut geht“, wiederholt ſeine Begleiterin, eine bildſchöne Frau mit tizian⸗ rotem Haar.—„Das galante Abenteuer mit K 33 wird dem Oberſten Cavendish ſeinen Kopf koſten!“—„Das Vaterland wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“ Mit immer ſteigender Geſchwindigkeit jagt der Wagen über die holprige Straße, durch fußtiefe Pfützen, über Steine hinweg und Lehmklumpen. Gegen die halbverdeckten Scheinwerferlam⸗ pen peitſcht der Regen, getrieben vom Wind, deſſen ſchauer⸗ liche Melodie die Nacht erfüllt.„Iſt es nicht beſſer, wenn wir den Dokumenten ein anderes Verſteck geben?“ fragt die Frau in nervöſer Unruhe. Der Mann am Steuer aber wehrt ab.„Nur jetzt keine Unterbrechung. Jede Minute iſt koſtbar.“—„Ich habe auf einmal das Gefühl, daß wir nicht heil über die deutſche Linie kommen.“—„Unſinn! In einer Stunde iſt alles vorbei.“—„Glauben Sie?“— Der Offizier muß lachen.„Merkwürdig“, meint er kopfſchüttelnd, „K 33— die mutigſte Spionin verliert die Nerven, nachdem ſie eine ſo tollkühne Tat vollbracht hat, dem Chef des ame⸗ rikaniſchen Nachrichtendienſtes die Startpläne des Alaska⸗ Der Offizier ſteuert geradewegs auf den Abgrund zu. f Er raſt blindlings in ihn hinab. i zu. Er kaſt blindlings in ihn hinab. trauert. ſchneeweiß, das Monokel blitzte in der Sonne, und einen neuen Schlips hatte er auch wieder um. Wenn das weiterging, würde eines Tages etwas Furchtbares paſſie⸗ ren. as, wußte ich noch nicht, aber furchtbar würde ez ſein, das wußte ich. Berg ging gemeſſen neben Anni her und ſtäubte ſich, während er auf das Mädchen einredete, hier und da ein Sandkorn von ſeinem Anzug. Ich war wütend. Aber Baloo gab mir einen Stubs und ſchickte mich in ein Verſteck. Als er näher an das Paar heranging, knackte der Bambus unter ſeinen Füßen, und wenn er ſich nicht ſchnell verſteckt hätte, hätte Berg ihn ge⸗ ſehen, als er ſich bei dieſem Geräuſch ängſtlich umdrehte. Berg wandte ſich mit Anni um, ſcheinbar fühlte er ſich be⸗ haglicher in der Nähe der Häuſer. Baloo ſchien das recht zu ſein, er freute ſich auch, als er noch ein paar Männer auftauchen ſah, die das Paar mit eiferſüchtigen Blicken ver⸗ folgten. 5 Je mehr Publikum für ſeinen Spaß, deſto beſſer. Er ſah ſich ſuchend um, ſchon hatte er, was er brauchte. Einen Tümpel mit ſchmutzigem Waſſer. Einen ordentlichen Rüſſel voll nahm er davon mit. Dann ging er leiſe hinter den beiden her. Nichts knackte jetzt, man hörte keinen Laut. Als er ganz nahe an Berg herangekommen war, ſchnaufte er einmal ſo laut, daß wir alle zu ihm hinſahen. Berg drehte ſich erſchrocken um, und pſſſcht— hatte er die ganze ſchöne Soße über ſich, vom erſchrockenen Geſicht bis zu den weißen Schuhen. Und Baloo lachte, wie ich ihn noch nie habe lachen ſehen. Schallend, brüllend. Und ich lachte mit, wie ich lange nicht gelacht hatte, und die andern Männer lachten, bis ihnen alles weh tat. Und das Beſte— Anni lachte ſo, daß uns allen das Herz warm wurde. Nur Herr von Berg lachte nicht. Gar nicht. Er ſah ſich um, verzweifelt, blamiert, ausgelacht, er wiſchte ſich mit der Hand über das Geſicht und verſchmierte den Dreck ganz gründlich, dann warf er einen wütenden Blick auf uns und raſte davon. Wir aber gingen ſingend und vergnügt mit Anni in unſerer Mitte nach Haus. Der Bann war gebrochen, Desdemona fand die Räuber wieder netter als Othello. Herrn von Berg habe ich nicht wieder geſehen. Er fuhr in aller Stille ab. Berg drehte ſich erſchrocken um, und pſſſcht— hatte er die ganze ſchöne Soße über ſich. geſchwaders herauszulocken.“ Der Wind benimmt ihnen die Worte. Es iſt eine Fahrt auf Leben und Tod.— An einer Wegkreuzung werden ſie von dem Licht eines heranbrauſenden Automobils geblendet.„Das gilt uns! Das ſind Cavendiſhs Leute!“ meint die Dame mit zitternder Stimme. „Wir müſſen unbedingt durchkommen!“ gibt ihr Beglei ter zur Antwort und zwingt den Motor zur höchſten Lei⸗ ſtung. Mit kaltblütiger Ruhe hält er das Steuerrad um klammert. Dreht es nach rechts— dreht es nach links vorwärts— vorwärts! Die Dame ſitzt neben ihm, ihr Blick iſt auf das Tachometer gerichtet ſie ſtiert mit angehaltenem Atem auf den Zeiger; ihre Hände ſind gefaltet, ſie fleht zu Gott:„Herr, laß uns heil ans 1 5 kommen, laß uns ſtark ſein!“ Sie ſucht aus der Polſtertaſche die Dokumente hervol, preßt ſie in den Händen zuſammen, hält ſie krampfhaft feſt. Kaum mehr fünfhundert Meter trennen die Flüchtlinge noch von dem ſchnellen Auto ihrer hartnäckigen Verfolger. Der Offizier ſucht, ſeine Begleiterin zu beruhigen Er hol aus dem Wagen heraus, was herauszuholen iſt. Aber von Kilometer zu Kilometer verringert ſich die Diſtanz. Da reift in ihm der Entſchluß, ſeine Begleiterin an der nächſten Weg⸗ biegung mit den Dokumenten abzuſetzen, um für den Fall daß ein Entkommen nicht möglich iſt, die Pläne in Sicherhel zu wiſſen. Die Dame wehrt ſich anfangs dagegen. ſie 0 fein Opfer, ſie weiß, daß es eine Trennung für immer be. deutet; aber ſchließlich gibt ſie nach, die Worte des Offizin überzeugen ſie:„Ueber allen perſönlichen Gefühlen ſteht die Und nach einem innigen Händedruck ſteigt ſie aus dem Wagen und verſchwindet im Pflicht, der Dienſt am Vaterland!“ nahen Waldgehege, indeſſen ihr Begleiter mit voller Ge⸗ ſchwindigkeit wieder davonraſt. Der Regen hat etwas nachgelaſſen, auch der Wind iſt ſtiller geworden. Das laute Brummen des Motors iſt jezt deutlich vernehmbar. Das Auto mit den Verfolgern hol mehr und mehr auf. Es hat längſt die Stelle paſſiert, an der die Dame ausgeſtiegen iſt. Die Täuſchung iſt gelungen. Ueber die Züge des Offiziers huſcht ein müdes Lächeln. Nun mag mit ihm geſchehen, was will. Lebend ſollen ſie ihn nes mals in ihre Hände bekommen. Und mit äußerſter Nerven anſpannung treibt er den Wagen vorwärts. Noch 5 10 85 noch fünfzehn Kilometer.— Dann zählt der Abſtan kaum noch zweihundert Meter. 1 5 Das Spiel iſt bald zu Ende.— In der Ferne gähnt en tiefer Abgrund. Der Offizier ſteuert geradeswegs auf ihn Bis ſie endlich da unten ſeine zerſchmetterten Glieder finden, wird K 33 mit den Dokumenten längſt an Ort und Stelle ſein. * Sieben Stunden ſpäter. Im Hauptquartier überreich K 33 die Startpläne des Alaskageſchwaders. Der Oberſtton mandierende drückt ihr verbindlich die Hand. Er ſieht, un eine Träne über ihre bleichen Wangen rollt. Er tritt 0 an ſie heran.„Er war ein tapferer Soldat“, ſagt er dankbarer Anerkennung.„Er verdient, daß man um 1 Es iſt ein bedauerliches Mißgeſchick, daß gere jenes Auto, das wir Ihnen zu Ihrem Schutze entgegen, ſchickten, dieſes Verhängnis heraufbeſchwören mußte. J ˙ 2 S SS Se: — 2 C n die eines Das rnder eglei⸗ Lei⸗ um⸗ ks— Blick tenem fleht ſtark ervor, t feſt. tlinge olger. r holt r von reift Weg⸗ Fall, erheit e will er be⸗ fiziers ht die migen het im r Ge⸗ nd iſt ſt jetzt 1 holt rt, an ingen. Nun n nie⸗ erven⸗ hn— kaum nt ein uf ihn ich da 3 mit währte Flagge Englands. ſtand er und ſtarrte auf das Schauſpiel da unten. EN ZUKUNFT YCNOMAN Copyright by Ernſt Keil's Nachf.(Aug. Scherl) G. m. b. H., Berlin (26. Fortſetzung.) Der Zuſammenſtoß zwiſchen den Seeſtreitkräften Eng⸗ lands und Amerikas hat ſich ereignet. Aber gleichzeitig hat die fremde Macht eingegriffen. Als die Kampfſchiffe das Ge⸗ fecht eröffnen wollten, konnten die Geſchütze nicht feuern, weil die Rohre mit den Verſchlüſſen verſchweißt waren. Die Ru⸗ dermaſchinen blockiert... die Torpedos unbrauchbar die Panzer zogen ſich zuſammen, denn aller Stahl auf den Schiffen war magnetiſiert. Die amerikaniſche Flotte wurde von einer unbekannten Macht nach Oſten gezogen, auf die Küſte Englands zu, die engliſche nach Amerika. Die unve⸗ kannte Macht, der große Strahler im Eisberg, war in Tätig⸗ keit getreten und machte dem Kampf ein Ende. Als Cyrus Stonard die Meldung ſeiner Kommandanten empfing, brach er bewußtlos zuſammen. Silveſter Bursfeld ſchied aus dem Leben, als er die Nachricht erhielt, daß Jane lebe. Er konnte es nicht mehr erleben, wie Erik Truwor mit ſeiner Erfindung den Krieg beendete. Es war ein ſeltſames und ein grauenvolles Schauſpiel. Dieſe Schiffe fuhren nicht mit eigener Kraft. Sie fuhren überhaupt nicht, wie Schiffe zu fahren pflegen. In regel⸗ mäßigem Abſtand und in Formationen. Ihre eiſernen Kör⸗ per hingen zuſammen wie etwa eine Gruppe von Pfahl⸗ muſcheln, die ein Fiſcher vom Grunde losgeriſſen hat und durch das Waſſer ſchleift. An den Seitenwänden des erſten ſchweren Panzers klebten, aus dem Waſſer gehoben, drei Torpedoboote wie die jungen Muſcheln an den Schalen der alten. Der zweite Panzer haftete, um ein Drittel ſeiner Länge nach Backbord vorgeſchoben, am erſten Schlachtſchiff. So folgte ſich die ganze gewaltige Schlachtflotte, zu einem einzigen, regelloſen Block verquirlt, von einer unſichtbaren, unwiderſtehlichen Gewalt durch die Fluten geriſſen. An allen Maſten, von der ſauſenden Fahrt über den halben Atlantik zerfetzt und arg mitgenommen, aber noch erkennbar, der Union Jack, die in hundert Seeſchlachten be⸗ Erſt auf der Höhe von Sandy Hook mäßigte ſich das Tempo der wilden Fahrt. Lang⸗ ſamer, aber immer noch verkettet und verquirlt zog die ge⸗ 10 Flotte durch die Landenge in die Bai von Neu⸗ hork ein. Dr. Gloſſin trat einen Schritt vom Fenſter 65 5 r ſa die gelähmte Flotte klein und kleiner werden, ſah ſie als einen Punkt im unſicheren Licht der wachſenden Dämme⸗ rung verſchwinden. Er ſtarrte noch immer auf den Fleck, wo ſie verſchwand, als längſt nichts mehr zu ſehen war. Es iſt ſehr ſchwer die Ereigniſſe der nächſten Auguſt⸗ wochen zu ſchildera. Am 6. Auguſt hatte die unbekannte Macht die großen Schlachtflotten Englands und der amerika⸗ niſchen Union gelähmt. Im magnetiſchen Wirbelſturm war die britiſche Flotte in den Hafen von Neuyork eingeſchleppt worden. Zu der gleichen Stunde, in der die amerikaniſche Flotte die Themſe hinauf bis zu den Docks von London ge⸗ zogen wurde. Am 7. Auguſt wurde in den Vereinigten Staaten Cyrus Stonard geſtürzt und eine neue Regierung gebildet, in welcher De. Gloſſin proviſoriſch das Portefeuille des Aeußern übernahm. Zu jeder anderen Zeit hätte dieſer Sturz die ganze Welt in Aufruhr verſetzt. Jetzt vollzog er ſich beinahe geräuſchlos. Die unbekannte Macht nahm das allgemeine Intereſſe zu ſehr in Anſpruch, als daß die politiſche Umwäl⸗ zung in den Vereinigten Staaten beſonders aufregend wir⸗ ken konnte. Wo immer noch in irgendeinem Winkel der Welt eng⸗ liſche und amerikaniſche Streitkräfte aneinandergerieten, da tratzdie Macht ſofort handelnd als dritte auf. Amerikaniſche Luftſtreitkräfte, die unverſehens nach In⸗ dien vorſtießen, wurden ſchon auf dem Wege dorthin zum Abſturz gebracht und fielen bei den Lakkadiven in die See. Engliſche Flugtaucher, die einen Angriff auf den Panama⸗ kanal verſuchten, wurden dicht bei Jamaika von einem mag⸗ netiſchen Zyklon gefaßt und auf den höchſten Gipfeln der Kordilleren abgeſetzt. Die Beſatzungen brauchten Tage, um aus der Schneewüſte zu den nächſlen menſchlichen Anſied⸗ lungen zu gelangen. Die Macht griff ohne Anſehen der Parteien ein und unterbrach jede Kampfhandlung. Die Ereigniſſe der Tage vom 6. bis zum 15. Auguſt wirkten auf die Menſchheit wie etwa der Stab eines Wan⸗ deres in Ameiſenhaufen. Allgemeine Unruhe, Aufregung, ein Brodeln der öffentlichen Meinung, das in der Preſſe aller kultivierten Länder ſeinen deutlichſten Ausdruck fand. Will man den ungeheuren Eindruck der Vorkommniſſe dieſer acht Tage einigermaßen überſichtlich ordnen, ſo muß man die davon betroffene Menſchheit in allen Staaten in drei Gruppen unterſcheiden: die Phyſiker, die Militärs und die breite Volksmenge. 3 Die Vertreter der phyſikaliſchen Wiſſenſchaft verſuchten es, ſtichhaltige Erklärungen der erſtaunlichen Wirkungen zu geben. Aber die Iſolierung und Speicherung der Form⸗ energie, die geniale Entdeckung Silveſter Bursfelds, lag weit außerhalb der wiſſenſchaftlichen Erkenntnis. So tappten alle Erklärer, die ihre Wiſſenſchaft in den großen Blättern der fünf Weltteile produzierten, im Dunkeln. Engliſche Flugtaucher waren fünftauſend Meter hoch in den Kordilleren abgeſetzt worden. Die Maxwellſchen Gleichungen geſtatteten es ſchließlich, die wirkſamen Magnet⸗ felder nachzurechnen, durch welche die ſchweren Flugtaucher gepackt worden waren. So folgerte man dann weiter, daß es der unbekannten Macht auch möglich wäre, alle großen Schlachtflotten auf irgendeinen Berggipfel zu ſchleudern. Nachdem die Entwicklung bis 10 dieſem Punkt gediehen war, häuften ſich die Zeitungsartikel, in denen die Grenzen der unbekannten Macht immer kühner und ungemeſſener behandelt wurden. N. In den Vereinigten Staaten hielt man ſich an die we⸗ nigen Mitteilungen, die der neue Staatsſekretär des Aeußern Dr. Gloſſin machen konnte.. Am 13. Auguſt hielt Profeſſor Raps in der Techniſchen Hochſchute zu. Charlottenburg ſein Kolleg über theoretiſche OW ANA DONAU Elektrodynamik. Die Studenten ſpitzten die Bleiſtifte, um das Kolleg wie immer mitzuſchreiben. An dieſem Tage wären die retardierten Potentiale dran geweſen. Aber der deutſche Profeſſor brachte ganz etwas anderes „Meine Herren, auch ich habe es verſucht, mit den Mit⸗ teln unſerer Wiſſenſchaft das Geheimnis der unbekannten Macht zu ergründen. Die Wirkungen, die zuverläſſig berich⸗ tet worden ſind, laſſen ſich nur dann erklären, wenn wir an⸗ nehmen, daß die Macht ein Mittel beſitzt, um die Raumener⸗ 0 an jeder Stelle zur freien Entwicklung zu bringen. Die Raumenergie dürfen wir nach Oliver Lodge zu zehn Milliar⸗ den Pferdekraftſtunden für jedes Kubikzentimeter annehmen. Unſere Wiſſenſchaft kennt bisher kein Mittel, dieſe Energie frei zu machen. Sicherlich keins, um ſie auf weite Entfernun⸗ gen und mit abſoluter Treffſicherheit zu entfeſſeln...“ Die Studenten ſchrieben mit. Das Papier kniſterte, die Bleiſtifte rauſchten. Profeſſor Raps fuhr in ſeinen Ausfüh⸗ rungen fort. Er ging ins Detail und entwickelte rechnungs⸗ mäßig die Wirkungen, die ſich auf dieſem Wege erzielen ließen. Er bedeckte die ſchwarze Wandtafel mit dreißigſtel⸗ ligen Zahlen, die Kilowatt und Kalorien bedeuteten. Dann wurde die Vorleſung wieder allgemeiner. „Wir haben keine Ahnung, durch welche Mittel, durch welche uns jedenfalls noch ganz unbekannte Form der Ener⸗ gie dieſe Fernwirkungen erzeugt werden, wie die exploſive Entfeſſelung der Raumenergie zuſtande kommt. Ein Rieſen⸗ geiſt, der dem Stande unſerer Wiſſenſchaft um Jahrhunderte vorauseilte, muß dieſe Löſung gefunden haben..“ Silveſter Bursfeld in ſeinem eiſigen Grabe hoch oben am Pol konnte mit dem Epitaphium zufrieden ſein, das der deutſche Gelehrte ihm hier ſetzte. Profeſſor Raps fuhr fort: „Meine Herren, ich wurde von zwieſpältigen Gefühlen ergriffen, als ich die hier eben vorgetragenen Entdeckungen machte. Auf der einen Seite die reine Forſcherfreude über die gelungene Entdeckung. Auf der anderen Seite ein tiefes Grauen. Meine Herren, der Gedanke, daß eine übermenſch⸗ liche Macht in die Hand ſterblicher Menſchen gelegt wurde, iſt entſetzlich. Die Beſitzer der Erfindung können der Welt jeden Tort antun. Sie können jede Stadt verbrennen, jedes Menſchenleben vernichten. Wir ſind wehrlos. Wir müſſen widerſtandslos über uns ergehen laſſen, was die Beſitzer der Macht für gut befinden werden. Der Gedanke iſt kaum er⸗ träglich. Aber es iſt die Wahrheit...“ Der Profeſſor ſchloß ſeine Vorleſung vor der feſtgeſetzten Zeit. Er war zu ergriffen, um ſich jetzt noch dem planmäßi⸗ gen Lehrſtoff zu widmen. Der Inhalt ſeines Vortrages erregte erneute Unruhe. Die Vertreter der großen Zeitungen kauften den Studen⸗ ten ihre Niederſchrift für ſchweres Geld ab. Noch am Abend des 13. Auguſt wurde der Vortrag über die ganze Erde verbreitet. Von Hammerfeſt bis Kapſtadt, von London bis Sydney wurden die Mitteilungen verſchlungen und dis⸗ kutiert.. Es war klar, daß der deutſche Gelehrte den Quellen der unbekannten Macht wenigſtens theoretiſch auf der Spur war. Je länger die Phyſiker der ganzen Welt ſich in die Einzelheiten ſeiner Ausführungen vertieften, deſto mehr mußten ſie die Richtigkeit ſeiner Schlußfolgerungen anerken⸗ nen. Es gab in der Tat nur dieſe eine Erklärung für die ungeheuerlichen Wirkungen der Macht. Man mußte im⸗ ſtande ſein, die Raumenergie an jeder beliebigen Stelle des Erdballes explodieren zu laſſen. Aber die Mittel dazu kannte niemand. Wenn nicht am Ende. dieſer deutſche Profeſſor noch mehr wußte, als er im Kolleg geſagt hatte? Der Gedanke, daß ein einzel⸗ ner Staat das Geheimnis entdecken, ſich zum Herrn der übrigen Welt machen könne, ſchuf neue Unruhe. An allen Punkten der Erde wartete man auf die näch⸗ ten Aeußerungen der Macht. Die Spannung einer dump⸗ fen Erwartung lag über der Welt, ſoweit ſie von denken⸗ en Menſchen bewohnt war. Es war um die Mittagſtunde des 15. Auguſt. Funk⸗ telegramme durchſchwirrten wie immer die ganze Welt. Um 12 Uhr 30 Minuten 15 Sekunden erfuhr dieſer Verkehr eine jähe Unterbrechung. Bisher hatte die unbekannte Macht ihre Depeſchen durch eine unmittelbare Beeinfluſſung einer der großen europäiſchen oder amerikaniſchen Stationen ge⸗ geben. Aber in dieſer Mittagſtunde des 15. Auguſt ſtand über dem öſtlichen Teil des Atlantik plötzlich ein ſtarkes elektromagnetiſches Feld im Aether. Sein Kern hatte die Geſtalt eines ſchmalen hohen Turmes. Es pulſierte mit hunderttauſend Schwingungen in der Sekunde und ſtrahlte Wellenenergie im Betrage von zehn Millionen Kilowatt nach allen Richtungen der Windroſe aus, während es ſchnell nach Weſten hin über den Ozean wanderte. und fragte:„Wie wird ſi Im Rhythmus der Morſezeichen kam und verſchwand das Feld, und wo immer in Europa und Amerika elektriſche Einrichtungen vorhanden waren, wurden ſie zum Mit⸗ ſchwingen gebracht. Die Paſſagiere der elektriſchen Stra⸗ ßenbahnen vernahmen die Zeichen in dem eintönigen Brum⸗ men der Wagenmotoren. Wo elektriſche Glühlampen brannten, begannen ſie in dieſer Stunde zu zirpen und lie⸗ ßen Morſezeichen hören. Wo irgendein Menſch den Tele⸗ phonhörer am Ohr hatte, wurden Rede und Gegenrede plötzlich durch laut und ſcharf dazwiſchenklingende Morſe⸗ zeichen unterbrochen. Die Farbſchreiber aller Telegraphen⸗ ſtationen hörten in dieſen Minuten auf, die Depeſchen ihres Betriebes zu ſchreiben und zeichneten die Botſchaften der Macht auf: „Die Macht: Der Krieg iſt aus! Die Macht fordert Ge⸗ horſam. Sie ſtraft Ungehorſam.“ Die Welt zuckte unter den Worten der Botſchaft zu⸗ ſammen. Wie Peitſchenhiebe trafen die lapidaren Sätze, die ihr den neuen Herrn verkündeten. Wie eine ſchwere dunkle Wolke legte ſich der Druck eines fremden zwingen⸗ den Willens über die Menſchheit. Die Regierungen und die einzelnen Staatsmänner waren ratlos. Es war nicht möglich, an dem Ernſt dieſer Depeſche zu zweifeln. Dazu waren die Proben der Macht, die man bisher zu koſten be⸗ kommen hatte, zu ſtark und zu beweiſend. Die äußere Politik bot zwar in dieſem Augenblick keine Schwierigkeiten. Die Macht befahl den Frieden, und es gab nur einen Weg, bedingungslos zu gehorchen. Dafür aber zeigten ſich Schwiekigkeiten im Innern. Die einzelnen Völ⸗ ker wurden gegen ihre Regierungen mehr oder weniger aufſäſſig. Der einzelne fragte ſich, ob es überhaupt noch Zweck hätte, den Anordnungen einer Regierung zu gehor⸗ chen, die nur von Gnaden der Macht auf ihrem Stuhle ſaß, 10 jeder Minute von dieſer ſelben Macht ausgelöſcht werden onnte. Profeſſor Raps ſaß in ſeinem Arbeitszimmer. Es war ein hoher, ſchlicht eingerichteter Raum. Vor dem Gelehrten lag das Manuſkript einer faſt vollendeten Arbeit. Daneben deckten ganze Stapel von Briefen und Depeſchen den großen Arbeitstiſch. Anfragen von ſtaatlichen Behörden, von wiſſen⸗ ſchaftlichen Inſtituten, von Einzelperſonen und auch von fremden Regierungen. „.. Mein Gott!... Kann die Natur das dulden. kann ein einzelner der Welt ewigen Winter oder ewige Sonne bringen.. das ſoll ein Menſch ſein... dem das Schickſal der ganzen Menſchheit in die Hand gegeben iſt Der Profeſſor blickte von der Depeſche auf. Sein Auge haftete auf dem Bilde über dem Schreibtiſche. Es war ein alter wertvoller Kupferſtich aus dem 18. Jahrhundert. Ein Geſchenk ſeiner Hörer. Der Stich zeigte den Schweden Karl von Linné. Der Geiſt des Gelehrten klammerte ſich an das Gemälde wie an ein Heiligenbild. Sein Blick blieb an der Unterſchrift des Bildes haften. Lateiniſche Worte, die überſetzt lauteten: Die Natur macht keine Sprünge. Das Leitwort jenes genialen Naturforſchers, durch das er ſich zum Vorläufer Darwins ſtempelte. Profeſſor Raps las die wenigen Worte des Satzes wieder und immer wieder. * Die Botſchaft der Macht war da und wirkte ſich aus. Der Krieg war zu Ende, auch ohne einen ausdrücklichen Befehl der beiden kriegführenden Weltmächte. Er war auto⸗ matiſch zu Ende gegangen, weil die Macht mit Sturm und Brand zugegriffen hatke, wo immer ſich noch ein Kampf entſpinnen wollte. Es konnte ſich nur noch darum handeln, durch einen formellen Friedensſchluß zwiſchen den beteilig⸗ ten Regierungen den tatſächlichen Zuſtand zu legitimieren. In den Vereinigten Staaten nahm man dieſe Entwick⸗ lung der Dinge mit unumwundener Zufriedenheit auf. Der Krieg war ein Krieg Cyrus Stonards geweſen. Es kam der jungen Regierung gelegen, daß dieſe die unſympathiſche Erbſchaft nicht zu übernehmen brauchte, daß der Krieg ſang⸗ und klanglos zu Ende war. Man ſpürte wohl auch un⸗ bewußt, daß eine friedliche ſtetige Entwicklung der Union ganz von ſelber alle die Vorteile bringen mußte, die hier er⸗ kämpft werden ſollten. Anders ſah es in England aus. Man hatte ſich mit allen Mitteln auf den Kampf eingeſtellt. Die engliſchen Staats⸗ männer hatten erkannt, daß nur ein glücklicher Krieg den engliſchen Beſitzſtand erhalten könne. Lord Gaſhford betrat ſein Arbeitszimmer und warf ſich erſchöpft und mißmutig in ſeinen Seſſel. Der Diener be⸗ kam eine kurze Weiſung:„Lord Maitland wird kommen. Jede Störung fernhalten!“ Der engliſche Premier blieb mit ſeiner Ratloſigkeit und Verantwortung allein. Nervös trommelten die Finger ſeiner Rechten auf der Seſſellehne. Der Premier hatte Lord Horace gebeten, in der Hoff⸗ nung, bei ihm einen Rat, einen Plan zu finden. Lord Horace trat in den Raum und nahm ihm gegen⸗ über Platz. Es dauerte geraume 9 55 bevor Lord Maitland die Lippen öffnete. Und dann ſprach er auch nur vier Worte: „Der Krieg iſt aus!“ Lord Gaſhford erwartete etwas anderes. Erwartete Hilfe durch Rat und Tat und wurde ungeduldig. Er ſuchte ſein Gegenüber auf U en 0 8 Sprechen zu briagen ſich die Regierung in Amerika ver⸗ halten?“. 5 „Nach dem Sturze Stonards kommt ihnen 5 n gelegen. Der Gedanke, einer anderen Eiſenfauſt zu müſſen, iſt ibnen nicht ſo fürchterlich. Sie ſind ja e ngig Jahre verſklavr geweſen.“ e 25(Fortſetzung ſolgt.) N * Bilder- Rätſel. Gegenſäãtze. An Stelle eines 18 65 der nachſtehenden Wörter ſoll ein im Gegenſatz zu ihm ſtehendes Wort geſucht werden. Die An⸗ fangsbuchſtaben dieſer ergeben alsdann, aneinandergefügt, ein Wort, das viele Eltern jetzt mit äußerſt gemiſchten Ge⸗ fühlen aufnehmen: 1. ledig, 2. langſam, 3. untätig, 4. ge⸗ räuſchvoll, 5. unmäßig, 6. geſchickt, 7. unfreundlich, 8. vor⸗ ſichtig, 9. fleißig, 10. unzufrieden. l Magiſches Moſaik. Die Wörter: Alpe, Eins, Glas, Leon, Seni, Spat, Turf, Vers ſind derart in vorſtehende Figur einzuſtellen— jedes Wort immer in ein Quadrat von vier Feldern— ſo daß die Außenreihen dieſer Wörter mit folgender Bedeutung er⸗ ben: 1. Andere Bezeichnung für Koſt. 2. Einzelmenſch. 4 Altperſiſcher Statthalter. J. Badeort in Schaumburg⸗ ippe. Rätſel. N 5 Ich bin ein Vogel, König der Luft, Wie auch als Schweizer Fluß man mich ruft. Fügſt du an zweiter Stelle nun ein Ein anderes Zeichen, So werd' ich ſein Ein deutſcher Fluß, Der auch in den Rhein, Wie der erſte, ſendet Sein Waſſer hinein. Schach⸗Aufgabe. 3 E e n g h . 7 5 12 . an N E Ae a 0 5 k 5 Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. . . 1 i do„ — b d Dau. Silbenrätſel. Aus den 18 Silben bein do ech i ke kus nar ra ris ſe ſe un wal zir ſind neun zweiſilbige Wörter mit folgender Bedeutung zu bilden: 1. Weiblicher Perſonenname. 2. Amphibie. 3. Badeort in der Schweiz. 4. Erzeugnis der Kochkunſt. 5. Harzflüßchen. 6. Seeſäugetier 7. Bauwerk für zirſenſiſche Künſte. 8. Am⸗ phibie. 9. Männlicher Perſonenname. Nach richtiger Bil⸗ dung müſſen die Wörter in ihren Anfangsbuchſtaben von vorn nach hinten und Endbuchſtaben von hinten nach vorn einen allſeitig ſehnlichſt erwarteten Zeitpunkt ergeben. 28 eis gaz ger hard Auflöſungen aus voriger Nummer. Illuſtriertes Kreuzworträtſel: Waage⸗ recht: Roſen, Kinn, Igel, Erker; ſenkrecht: Doſe. Rinne, Ne⸗ ger, Oker. In dieſer Reihenfolge ſind die Wörter einzuſtellen. Zuſammenſtell⸗Aufgabe: Altheide, Braun⸗ lage, Kohlfurt, Landſtuhl, Roßbach, Sommerfeld, Wahlſtatt, Zorndorf. Bilderrätſel: Mit Worten wird kein Werk voll⸗ endet. Sprichwort⸗Rätſel: Wer oben ſitzt, nach dem ſieht alles. Gegenſatz⸗Rätſel: 1. Kurzſchluß, 2. Goldregen, 3. Mehlteuer, 4. Waldmeiſter, 5. Jaſon, 6. Geſang, 7. Halb⸗ blut, 8. Irtiſch. Homonym: Raten. Schachaufgabe: 1. De7 ci, She beliebig, 2. Se5—f3 matt F100„ b7—b6(bs), 2. Seß—c6 matt. IC„Kda N eß. 2. Del—es matt. ild. leich- ſchꝭ mend. wundervoll un Oeschweck. or gie grosse ſobe Keine Wahl. „Ich habe dieſen Löwen in Südafrika geſchoſſen! Unter uns geſagt, es war ein wilder Kampf, es gab nur eine Wahl, er oder ich!“ „Da haben Sie recht, ich könnte Sie mir auch nicht gut als Bettvorleger vorſtellen!“ 5 Die Lawine. „Vorſicht, Männe! Dein neuer Hut!“ das erste Brennen & 8 O HN GLA TE, GEGEN SEINEN BART SEI KEIN KRAUT GEWACHSEN. 1555 Krüger rasierte sich denn auch bisher— nun— sa- gen wir: etwas primitiv. Zum Einseifen nahm er eben es auch in Rasierseifen Qualitätsunterschiede gibt, die umso- mehr in Erscheinung treten, je härter der Bart und je emp-] Netelser at. Seile, die ihm der Zufall in die Hand spielte, die imponierte ihm.] Wrankekühler. 1 71 bent Metallporzellan 5 1 mit versilberl, Kupfer beste und hatte sich nie so recht klar gemacht, daß] mantel. Kaffee. une Mokkaservice, Telle: Tasse. Vase, Dose u. a. versilbert. Schussel findlicher die Haut ist. Nun ist Krüger gewiß kein Mann, Schale Kom. Spar- der sich leicht imponieren läßt! Aber die Kaloderma-Rasier- Sevic L echter, Ge: service, Leuchter, Ge- Pokal u. a. m. Verlangen Sie Das einzige sei— sagte er— daß er sich ohrfeigen könnte, das] sefort noslenitel und nicht früher versucht zu haben 80 rasch, so leicht und mühelos unberbindtien den S!; bergerät. und Metall- läßt sich jetzt sein harter, wirbeliger Bart mit dem glyzerinhal-I Porzellansatalog, un zeigen ihnen etwas tigen Kaloderma-· Schaum rasieren. Und keine Spur mehr von] was Sie noch pichtge und Spannen, selbst beim schärfsten Ausrasieren!] W.. Raben, de NESLII EGA AN SHV E NI NR KALODERNIA RASIERSEIFE Fuat M bl un Rabeliululie NI. 5. NB. Für Herren, die eine cremeſörmige Rasierseiſe vorziehen: Kaloderma · Rasierereme in Tuben zu RM—.50 und 1.10 (Hersteller des Vier: schild-Bestecks) Hoher Verdienst durch neus Haushen- orbkol Existenz ode Nebenvordiena.. bibel, zerlh 3 42. 4 Werde „K AR IS R U n E der NS. Angeklagter:„Ich bitte noch einmal kurz ums Wort, Herr Vorſitzender.“ Richter:„Gut, aber faſſen Sie ſich wirklich kurz und jagen Sie die reine Wahrheit— alles andere iſt Sache Ihres Verteidigers!“ 45 v 90 Pig. nich tenen N a0 245 7 5 ier Vorrat RA 7. 5 2 7 stecke d 55 rden Vin 7 in hervorragend t 9 Ap Chrom oft Bed'erf in Garentol einlegen Kleinste Kafelog Packung 45 Pig. Orogerien erhsltlich In Caranfel halfen sich klerüber Jahr in Apotheken und 5 für die Injerieren hilft Winter kaufen u. verkaufen, Wer will im Frühjahr ein Fahrrad kaufen?: — Schreiben Sie unt, wir machen lhnen einen Vorschlag, der Sie begetlett, E. u. B. Strleker, Fshrredfabrit Bradwede Bielefeld 38“ ——2—— Welmleiden Krampfadern Flechten, ſchwerhellende Wunden heilt San. Rat Doſe RM 1.13 u. Rom 2.07. Literatur und Probe durch Chemiſche Fabri Dr. Hofbauer. Berlin SWö 68/54 ORP 609166 gut gelaunt! . 25 8 F NROTH-SUCHNER& M. B H. SERLIIN T EMPFHETHOC Zum Wochenende?,„D. lie: 5 1 Nr. ſcheinen e Beilage B. A 1 W. 22 gs ook. 848 ble des dier Centre endes iugeigen iſt der Verlag der vort Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für de Schriſtlettung Kurt Winkler, für Angelgentell Carl Görg. Verlag Sonn? 7 sasblatt Deutſcher Zropinz⸗Verleger, fämtlich in Berlin We 8. Mauerſtr. 80 2 8 ** q 2—— 2 0———— Cc c rr