A amen. Sieg it mit iesmal gegen Junio n wur, igkel neuer dehnte ieſchue ril ven JI Ilalieg, igemel 5 falt inſchaß⸗ je eine enz. hweden Meter: en dog ) zwar „Grand wurde Furlong jahre u Fall gegen en. Es für die mittel fahren Haupt⸗ 8. Das Mies⸗ rſtehen, Fahr Aließlic medi⸗ unver⸗ treffer. 5 Rad⸗ was ſe 1 duch lte 15 ahr J Mel hes We it. Alz 1 test usfüht⸗ 00 bis genden Worte 1 Wett i fei billiges Nein, n allet jugend 5 adllch ömmen. iglichen ch dal ideellen bensel⸗ nderen geben Rade nderlz 1d ſind e es en! ſethel enon⸗ Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpr eiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisl ſte Ar. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Fages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken helm. 1 Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim ⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗ A. II. 35: 1200. 35. Jahrgang 140000 Betriebsverſammlungen Dr. Ley eröffnet den Verſammlungsfeldzug für die Verkrauensratswahlen. Berlin, 1. April. Der Verſammlungsfeldzug der Deutſchen Arbeitsfront für die Vertrauensratswahlen wurde Montag miktag vom Reichsorganiſationsleiter und Leiter der DA, Dr. Ley, mit einer Betriebskundgebung in den Berliner Siemens werken eröffnet. Dr. Ley ſprach zu 60 000 Betriebsange⸗ hörigen von der Halle des Schaltwerkes aus. Bis zum Vahltage werden unter Einſatz der beſten Redner der Be⸗ wegung im ganzen Reich rund 140 000 Betriebsverſamm⸗ lungen im Zeichen des Kampfes gegen Klaſſen⸗ und Kaſten⸗ geiſt ſtattfinden. Der Betriebsführer, Rar! Friedrich von Sie⸗ mens, wies darauf hin, daß Einigkeit für jede Gemein⸗ ſchaft von Menſchen eine unbedingte Notwendigkeit ſei, wenn ein gemeinſames großes Ziel erreicht werden ſolle. Im Vertrauensrat dürften nicht Diplomatie und Taktik zur Anwendung kommen, ſondern offen und ehrlich müſſe die Aussprache zwiſchen Leitung und Gefolgſchaft ſein. Dann führte Dr. Ley aus: Die Welt ſchaut auf uns und kann es nicht faſſen, wie es möglich iſt, daß in einem Lande, in dem jahrzehntelang die erbittertſten Wirtſchafts⸗ kämpfe geführt worden ſind, mit einem Male Ruhe und Wirtſchaftsfrieden herrſche. Man hat geſagt, das ſei nur mit Gewalt und Terror erreicht wor⸗ den; es werde keinen inneren Halt haben, es werde wie⸗ der die Zeit kommen, wo der Arbeiter ſich aufbäume und der Zuſamenhalt der Deutſchen aufhöre. Wer mit mir die Fahrt nach Madeira mitmachen konnte, hat geſehen, wie die Welt gerade auf dieſes Beiſpiel der Zuſammengehörigkeit schaute, wie die Fremden es einfach nicht begreifen konnten, daß ein neues Volk ſich aus Niederbruch und Schande em⸗ porhob. Wir wollen ein glückliches Volk, ein Volk, das die Ar⸗ beit nicht als Laſt, ſondern als Segen empfindet und ſeinen gerechten Lohn erhält. Wir wollen unſer Volk ſtark machen für ſeinen Schickſalskampf. Wir wollen, daß nicht Haß, Neid und Mißgunſt die Menſchen beherrſchen, ſondern daß Lebensbejahung, Lebensfreude, Licht und Sonne die Menſchen froh machen. Wir wollen das Leben. Das hak auch der portugieſiſche Propagandaminiſter erkannt, als er ſagte, ein ſolches Volk, das das Leben wolle, könne den Arieg nicht wünſchen. Ueber allem ſteht uns als oberſtes Geſetz: Das Leben des Einzelnen hat nur Sinn in der Einordnung in die Gemeinſchaft. Wer fordert, muß zuerſt auch geben und opfern. Wir ſprechen nicht nur von der Gemeinſchaft, ſondern wir üben ſie tagtäglich. Dr. Ley be⸗ tonte weiter, daß es nicht genüge, eine Gemeinſchaft zu bil⸗ den. Die Menſchen müßten in ihr nach Fähigkeiten und Leiſtungen auch ausgerichtet werden. Wir wollen, ſo rief er aus, die Bahn frei machen, damit jeder nach ſeiner Lei⸗ ſtung zum Segen der Geſamtheit emporſteigen kann! Wir ſind nicht ſo töricht zu glauben, daß man die Intereſſenge⸗ genſätze aus der Welt ſchaffen kann. Wir wollen beiden Seiten ihren berechtigten Ehrgeiz laſſen, denn er allein iſt der Motor für die Entwicklung der Nation. Aber wir wollen daß die Menſchen nicht knechtſelig, unterwürfig und berangſtigt ans Werk gehen Wer etwas leiſtet, hat nicht nur das Recht, ſondern auch die Pflicht zu fordern. Wenn der Arbeiter einſichtig genug iſt, ein Opfer zu bringen, ſo gilt das Gleiche auch für den Unternehmer. Wenn alle erſt wieder Arbeit haben werden, werden wir auch in der Lage ein, das Lebensniveau und den Lebensſtandard des Vol⸗ kes insgeſamt zu heben. So wollen wir nun in einer gigankiſchen, freien Wahl der Welt beweiſen, daß ſich die Deutſche Arbeitsfront kat⸗ ſächlich in die Herzen der ſchaffenden Menſchen eingefreſſen al. es mögen Fehler und Mängel beſtehen— eines kann man uns nicht nachſagen, daß wir nichts getan häkten, 5 wir auf falſchem Wege ſejen. Man wird uns im Ge⸗ genteil zubilligen müſſen, daß wir uns um dieſe Menſchen ſorgen und bekümmern, und daß ſich niemand mehr verlaſ⸗ ſen fühlen braucht. Die Welt wird ſich daran gewöhnen müſſen, daß ein neues Deutſchland, ein Deutſchland der Ehre und der Kraft entſtanden iſt. Aber alle Kanonen nutzen nichts, wenn nicht hinter ihnen die Einheit des Volkes ſteht. Der franzöſiſche Kriegsminiſter hat geſtern geſagt, daß Frankreich zwar das mächtigſte Heer habe, Deutſchland aber ein neues Volk! Das ſſt es! Wir wollen den Frieden, weil wir das Leben wol⸗ len. Aber es muß ein Leben der Ehre und der Achtung ſein. So bitte ich Euch, Arbeiter und Anternehmer, zu beden⸗ zen. Ihr wählt nicht uns, Ihr wählt Menſchen, die Euer auen haben, Ihr wählt Euch ſelber, Ihr wähll Deutschland, Euer Schickſal! Feldjaägerkorps wird Schutzpolizei De beſonderen Aufgaben von der Polizei übernommen 9 Berlin, 1. April. ach Durchführung des Berufsbeamtengeſetzes und 55 organiſatoriſchen W in der Polizei werden 92 ſtellen in der Schutzpolizei durch das Feldjägerkorp⸗ Mögſeült. Zu dieſem Iwech hat der Reichs und preußische Miſter des Innern im Einvernehmen mit dem Miniſter Dienstag, den 2. April 1985 praſtdenten, dem Stellvertreter des Führers und dem Chef des Stabes der SA das bisherige Feldjägerkorps unter dem 1. April 1935 in die preußiſche Schutzpolizei einge⸗ gliedert. Dadurch wird die Schutzpolizei weiterhin durch alte Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung aufgefüllt. Mit der Eingliederung des Feldjägerkorps in die Schußpoli⸗ zei enkfallen die beſonderen Aufgaben(Einſchreiten gegen Angehörige der Bewegung uſw.), die das Feldjägerkorys im Rahmen der NS DA p und ihrer Gliederungen zu erfül⸗ len halte. Vielmehr werden dieſe Aufgaben nunmehr von der geſamten Polizei wahrgenommen. Die Flakartillerie Auch die Flugzeugabwehr Göring unkerſtellt. Berlin, 2. April. Mit dem 1. April hat der Keichsminiſter der Lufk⸗ fahrt General der Flieger Göring den Oberbefehl über die Flakartillerie übernommen. Aus dieſem Anlaß fand am Montag auf dem Truppen⸗ übungsplatz Döberitz in feierlicher Form die Uebernahme der beiden Flakabteilungen Döberitz und Lankwitz ſtatt. Auf dem Gelände des Haſenheidener Berges ſtanden die Abtei⸗ lungen in Paradeaufſtellung. Um elf Uhr traf Reichs⸗ miniſter General Göring mit ſeinem Stab ein. Der Be⸗ fehlshaber des Luftkreiſes Berlin meldete die angetretene Truppe, die im Anſchluß an die nunmehr folgende Beſich⸗ tigung von General Göring mit einer Anſprache be⸗ grüßt wurde. In dieſer gab General Göring ſeiner Freude über die ausgezeichnete Berfaſſung der Truppe Ausdruck. Er dankte dem Heer für die bisherige Betreuung der Flakartillerie, die am heutigen Tag mit den Luftſtreitkräften in der Reichsluftwaffe zu einem einheitlichen Ganzen zuſammen⸗ geſchloſſen werde, ſederzeit bereit, in der Verteidigung des deutſchen Luftraums für die Sicherheit der deutſchen Na⸗ tion mit leidenſchaftlicher Hingabe Leib und Leben ein⸗ zuſetzen. Im Anſchluß an die Anſprache erfolgte der Vorbei⸗ marſch der beiden Flakabteilungen an ihrem neuen Ober⸗ befehlshaber. — „Yraf Zeppelin“ Dienstag in Berlin Berlin, 2. April. Die vor einigen Tagen gegründete Deutſche Zeppelin⸗Reederei eröffnet mit einer Begrüßungs⸗ fahrt des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ nach der Reichs⸗ hauptſtadt ihren Verkehr. Das Luftſchiff wird vorbehalt⸗ lich der Wetterlage vorausſichtlich gegen 15 Uhr in Berlin eintreffen und gegen 15.30 Uhr auf dem Flugplatz Staaken eine Zwiſchenlandung vornehmen.„Graf Zeppelin“ kehrt dann nach Friedrichshafen zurück, um am Samstag ſeine diesjährigen fahrplanmäßigen Südamerikafahrten aufzunehmen und abwechſelnd mit den Flugzeugen der Deutſchen Lufthanſa den beſchleunigten wöchentlichen Luft⸗ poſtdienſt nach Südamerika zu verſehen. Sonſt nichts? Der ſogenannte Schritt der Memel⸗Signakarmächte. London, 2. April. Im Unterhaus wurde der Außenminiſter am Montag nachmittag gefragt, welcher Natur die Intervention gewe⸗ ſen ſei, die England gemeinſam mit den anderen Unterzeich⸗ nermächten des Memelſtatuts unternommen habe. Außenminiſter Sir John Simon erwiderte:„Wie be⸗ reits in der Antwort am 18. März zum Ausdruck gebracht worden iſt ſind kürzlich durch die engliſche Regierung, die franzöſiſche Regierung und die italieniſche Regierung bei der litauiſchen Regierung Vorſtellungen erhoben worden. Im Verlauf dieſer Vorſtellungen iſt die litauiſche Re⸗ gierung dahin unterrichtet worden, daß die gegenwärtige Lage im Memelgebiet. in dem ſich kein Direktorium be⸗ findet, das das Vertrauen des Landtags beſitzt, unvereinbar iſt mit dem Grundſatz der dem Memelgebiet durch das Sta⸗ kuf gewährleiſteten Autonomie, und daß es die Pflicht der litauiſchen Regierung iſt, dieſen Juſtand unverzüglich zu beenden.“ Litauiſcher Pöbel Deutſchfeindliche Kundgebungen in Kowno. Kowno, 1. April. In der litauiſchen Hauptſtadt fanden verſchiedene wohl⸗ organiſierte deutſchfeindliche Kundgebungen ſtatt. In der Univerſität war ſchon am Samstag eine Kundgebung für Sonntag 15 Uhr angeſetzt worden, die auch planmäßig durch⸗ geführt wurde. Die Studentenſchaft, untermiſcht mit zahl⸗ reichen Ziviliſten, begab ſich darauf auf die Straße, wo ihr aber das Vorgehen gegen die deutſche Geſandtſchaft und ins⸗ beſondere gegen das deutſch Gymnaſium, die deutſche Buch⸗ handlung und das dem Namen nach deutſche Cafe Conrad von der Polizei verwehrt wurde. Beim Schutz dieſer Ge⸗ bäude wurde von Feuerſpritzen und Gummiknüppeln Gebrauch gemacht. In der in der Hauptſtraße in Kowno befindlichen 8 deutſchen Buchhandlung Fiſcher wurde eine große aufenſterſcheibe eingeſchlagen. Die lit at 1 deutſchen e ee e 8 Po⸗ lizeiſtreifendienſt einzurichten, um auf dieſe Weiſe weitere Aus⸗ eit dern. Die deutſche G ird 5 20 Polfebeante bewacht. e e ee neee Nr. 78 Politiſches Allerlei Keine Länderabteilung mehr im Keichsjuſtizminiſterium. Mit dem 1. April 1935, dem Tage der Entſtehung der einheitlichen Reichsjuſtizverwaltung, ſind die Abteilungen Bayern, Sachſen-Thüringen, Württemberg⸗Baden und Nord des Reichsjuſtizminiſteriums aufgehoben. Berlin. Nachdem das Luftamt Darmſtadt im Zuge einer Neuabgrenzung der Luftamtsbezirke aufgelöſt worden iſt, wird es in Zukunft nur noch 15 Luftämter in Deutſch⸗ land geben. Deutſchnationale für die NSDAP in Danzig. Die maßgebenden Führer des früheren Landesverban⸗ des Danzig der Deutſchnationalen Volkspartei veröffentlich⸗ ten eine Erklärung, in der es heißt:„Viele Anfragen un⸗ ſerer früheren Geſinnungsgenoſſen über unſer Verhältnis als langjährige führende Mitglieder der Deutſchnationalen Volkspartei zu der neugegründeten„Nationalen Front“ veranlaſſen uns zu folgender Erklärung: Die Deutſchnatio⸗ nale Volkspartei iſt nach Durchbruch der nationalen Erhe⸗ bung vom 30. Januar 1933 im Deutſchen Reiche und als⸗ dann auch in Danzig durch einen politiſchen Akt aufge⸗ löſt worden. Wir ſtehen auch heute noch zu den damals gegebenen Erklärungen. Seitdem hat niemand das Recht, ſich im Wahlkampf auf die Deutſchnationale Volkspartei zu berufen. Für die Anhänger der ehemaligen Deutſch⸗ nationalen Volkspartei iſt dadurch der politiſche Weg zur Mitarbeit im neuen Staat und damit auch in der NSDAP frei geworden und gegeben.“ Arteil des griechiſchen Kriegsgerichtes. Das Athener Kriegsgericht hat das Urteil gegen die angeklagten Aufſtändiſchen gefällt. Die Todesſtrafe wurde gegen niemand ausgeſprochen. Die Hauptführer erhielten lebenslängliches Zuchthaus, zwei Angeklagte wurden freige⸗ ſprochen. Die Angeklagten nahmen den Vrteilsſpruch mit ſichtlicher Niedergeſchlagenheit auf. Finanzminiſter Peſmazoglu und der Unterſtaatsſekretär beim Miniſterpräſidenten, Sayas, ſind zurückgetreten. Miniſterpräſident Tſaldaris erklärte, die Lage ſei nach wie vor ernſt, aber die Regierung werde den Ereigniſſen mit ſofortigen durchgreifenden Maßnahmen ent⸗ gegentreten. Budapeſt. Der erſte Tag der ungariſchen Reichstags wahlen brachte der Partei der nationalen Einheit mehr als die Hälfte aller Abgeordnetenſitze. Das ungarländiſche Deutſchtum, deſſen Werber acht Tage vor der Wahl ausge⸗ wieſen worden waren, erhielt keinen Sitz. Italien hat 7000 ägyptiſche Arbeiter angeworben. „Times“ meldet: Die ägyptiſche Regierung hat die An⸗ werbung ägyptiſcher Arbeiter durch die italieniſche Regie⸗ rung genehmigt. Die Arbeiter— ungefähr 7000, von de⸗ nen 4000 bereits verpflichtet ſind— ſollen nach Maſaua in Italieniſch⸗Oſtafrika eingeſchifft werden. Sie ſollen mit Wegebau und anderen Arbeiten beſchäftigt werden. Zur Bedingung iſt gemacht worden, daß ſie nicht in militäriſchen Zonen oder mit rein militäriſchen Arbeiten beſchäftigt wer⸗ den. Im Falle des Ausbruches von Feindſeligkeiten müſ⸗ ſen ſie ſofort nach Hauſe befördert werden. Ein Aegypter wird als Inſpektor die Arbeiter begleiten, um die Erfül⸗ lung der Bedingungen zu überwachen. Der Nationalſozialismus in Holland Der große„Landtag“ der holländiſchen NSB. Amſterdam, 1. April. Die holländiſche Hauptſtadt ſteht in dieſen Tagen im Zeichen des großen„Landtages“ der holländiſchen national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung(RSB). Angeſichts der drohenden Haltung der Marxiſten hatte die Polizei umfangreiche Vor⸗ ſichtsmaßnahmen ergriffen. Nennenswerte Zwiſchenfälle haben ſich nicht ereignet. Der Amſterdamer Bürgermeiſter hatte ſich für die Sicherheit der Teilnehmer an dem Land⸗ tag verbürgt, jedoch der NSB unterſagt, Muſikkorps oder Fahnen beim Aufmarſch mitzuführen. Den Auftakt des großen„Landtages“ bildete eine Kundgebung in der Automobilausſtellungshalle, an der etwa 16 000 Menſchen teilnahmen. Der Führer der NSB, A. Muſſert, hielt hier eine programmatiſche Rede über die Ziele der Bewegung, die ungeheuren Beifall auslöſte. Ende 1932 habe man 1000 Mitglieder der NS gezählt, Ende 1933 bereits mehr als 15 000, Ende 1934 mehr als 30 000 und im jetzigen Zeitpunkt ſei die Zahl 40 000 ſchon erheblich überſchritten. Ueber all dieſen Ziffern aber ſtehe der Geiſt, der die Bewegung beſeele und der ſie dazu befä⸗ higen werde, die heute noch in Holland beſtehende Zerſplit⸗ terung zu überwinden. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſei noch gerade zur rechken Zeit gekommen. denn die holländiſche Nation ſei hart am Rande eines gefährlichen Abgrundes angelangt. Zum Schluſſe wandte ſich Muſſert energiſch gegen die Verdächtigungen, daß die NSBfinonzielle Unter⸗ ſtützung aus dem Ausland erhalte. Nach Abſchluß des Landtages fand ein Vorbei⸗ mar ſch der Schutzſtaffeln der Bewegung, der in ichwar⸗ zen Uniformen gekleideten ſogenannten WA⸗Abtei⸗ 1 55 ſtatt, die etwa 50 Standarten und Fahnen mit ſich en. Kundgebungen im Fernſeher Neue Möglichkeiten des Gemeinſchaftsempfanges. Mit der Organiſation und Durchführung des Fernſeh⸗ programmbetriebes, der epochalen Neuerung des Deutſchen Rundfunks, iſt durch den Reichsſendeleiter der ſtellvertre⸗ tende Reichsſendeleiter Boeſe beauftragt worden. In einer Stellungnahme zu aktuellen Fragen des Fernſehbe⸗ triebes erklärt Boeſe u. a., daß das Fernſehen keine Kon⸗ kurrenz, ſondern im Gegenteil eine Befruchtung der Film⸗ induſtrie, nämlich ein zuſätzliches Geſchäft, bedeute. Die Abhängigkeit des Fernſehens vom Film werde ſehr bald aufhören. Die Abtaſtapparatur, die das Reichspoſtzentral⸗ amt und die Induſtrie entwickelten, ſtehe vor der Vollen⸗ dung Mit ſolchen Abtaſtapparaturen würden wir ſehr bald unmittelbare Fernſehſendungen durchführen. Die Licht⸗ ſpieltheater würden nach Vervollkommnung der Fernſeh⸗ ſendungen immer mehr zum Sammelpunkt der großen volksgemeinſchaftlichen Erlebniſſe unſerer Nation werden. Wenn ſich heute bei politiſchen Großkundgebungen die Volksmaſſen auf den Straßen und Plätzen der deutſchen Gaue vor den Lautſprechern zum Gemeinſchaftsempfang verſammeln, ſo würden in Zukunft die gleichen Maſſen in ihrer Erlebnismöglichkeit durch das Wunder des Fernſehens geſteigert, ſich um die Ueberkragungen der aktuellen Fern⸗ ſehſendungen in den Lichtſpieltheatern ſcharen. Die Regierungskriſe in Spanien Der Führer der Landwirte beauftragt. Madrid, 2. April. Der mit der Regierungsneubildung beauftragte bis herige Miniſterpräſident Lerroux hat ſeinen Auftrag dem Stagtspräſidenten zurückgegeben. Nachdem der Führer der Radikalen und bisherige Miniſterpräſident Lerroux bei dem Verſuch einer Kabi⸗ nettsbildung im Sinne der vom Staatspräſidenten ge⸗ wünſchten„breiteſten Baſis“ geſcheitert iſt, iſt der Führer der Landwirte, Martinez de Valesco, vom Staatspräſiden⸗ ten mit der Bildung der neuen Regierung ebenfalls auf „breiteſter“ Baſis und im Sinne der„nationalen und re⸗ publikaniſchen Wiederverſöhnung“ beauftragt worden. Nedöe des Papſtes gegen den Krieg Anſprache im Geheimen Konſiſtorium. Rom. 2. April In ſeiner Anſprache im Geheimen Konſiſtorium wandte ſich Papſt Pius XI. der„furchtbaren wirtſchaftlichen, politi⸗ ſchen und beſonders moraliſchen Kriſe“ zu, von der die Menſchheit heimgeſucht ſei und gab ſeiner tiefen Trauer über die„noch verhängnisvolleren Folgen, die für die Zu⸗ kunft befürchtet werden“, Ausdruck. Während die Schäden des letzten europäiſchen Krieges noch nicht überwunden ſeien, ſo führte der Papſt weiter aus, verdunkeln bereits neue Gewitterwolken den Horizont. Unwillkürlich tauchten vor dem Gedächtnis die Worte Chriſti über Kriegslärm und Heimſuchungen, über Peſti⸗ lenz und Teuerungen auf. Bezugnehmend auf den überall verbreiteten Kriegslärm, der alle errege und bedrücke, be⸗ zeichnete der Papſt einen neuen Krieg als ein furchtbares Verbrechen. Er könne nicht glauben, daß jene, denen das Glück und der Wohlſtand der Völker am Herzen liegen müſſe, nicht nur ihre eigene Nation, ſondern einen großen Teil der Menſchheit zum Blutbad treiben und der Ver⸗ nichtung und dem Ruin preisgeben. Wenn aber jemand wagen ſollte, dieſes ruchloſe Verbrechen zu begehen, ſo könne er nur mit dem Wort zu Gott beten: Vertilge die Völker, die den Krieg wollen. Soviel wolle er zur morali⸗ ſchen Unmöglichkeit jedes neuen Krieges ſagen. Darüber hinaus ſei er aber mit vielen anderen auch der Meinung, daß in den gegenwärtigen, außerordentlich ſchwe⸗ ren Zeiten auch materiell und phyſiſch ein Krieg ihm ebenſo unmöglich erſcheine. Neue Note Abeſſiniens Wenn nicht Schiedsrichter, dann Völkerbundsral. Genf, 2. April. Vom Völkerbundsſekretariat wurde am Montagabend die neue Note der abeſſiniſchen Regierung an den Völ⸗ kerbund veröffentlicht. Die Darſtellung der italieniſchen Regierung, daß die militäriſchen Vorbereitungen den Charakter von Verkeidi⸗ gungsmaßnahmen haben, die durch militäriſche Maßnah⸗ men der abeſſiniſchen Regierung hervorgerufen worden ſeien, werden mit aller Entſchiedenheit zurückgewieſen. Die Note legt dann dar, daß die abeſſiniſche Regierung alles vermieden habe, was die Lage hätte verſchärfen können und daß erſt nach langen Bemühungen die italieniſche Re⸗ gierung ſich bereiterklärt habe, in Verhandlungen über die Schaffung einer neutralen Zone einzutreten. Die abeſſiniſche Regierung macht dann den Vorſchlag, ſich mit der italieniſchen Regierung über eine Friſt von 30 Tagen zu verſtändigen, innerhalb der die beiden Regierun⸗ gen in Genf, Paris oder London, wie es die italieniſche Regierung wünſche, in aller Freiheit über die Einſet⸗ zung von Schiedsrichtern und die Feſtſtellung aller Einzelheiten des Schiedsverfahrens verhandeln. Wenn nach Ablauf dieſer Friſt die Schiedsrichter nicht beſtimmt ſeien und die Einzelheiten des Schiedsverfahrens nicht feſt⸗ geſetzt ſeien, ſo müſſe der Völkerbundsrat mit der Beſtimmung der Schiedsrichter, der Feſtlegung des Ver⸗ fahrens und der zu prüfenden Fragen, vor allem der Frage der italieniſch⸗abeſſiniſchen Grenze, nach den beſte⸗ henden Verträgen beauftragt werden und den Schiedsrich⸗ tern den Auftrag geben, die Verantwortlichkei⸗ ten feſtzuſtellen. Man würde dahin übereinkommen, daß während der Zeit dieſer Berhandlungen ſowie während des Schiedsver⸗ fahrens ſelbſt die beiden Regierungen ſich verpflichten, keine militäriſchen Vorbereitungen und keine Truppenzuſammen⸗ ziehungen vorzunehmen, die als milikäriſche Vorbereitung ausgelegt werden könnten. Aeberführung des toten Mainzer Biſchofs Ludwigshafen a. Rh., 1. April. Unter ſtarker Anteil⸗ nahme der Gläubigen fand in der Bonfatiuskirche in der Gartenſtadt die feierliche Einſegnung der ſterblichen Ueber⸗ reſte des im St. Marienkrankenhaus zu Ludwigshafen verſtorbenen Biſchofs von Mainz, Dr. Ludwig Maria Hugo, ſtatt. Neben den Anverwandten des toten Kirchen⸗ fürſten ſah man das geſamte Domkapitel non Speyer ſowie Vertreter des Mainzer Domkapitels. Nach einem Orgel⸗ vorſpiel hielt der Biſchof von Speyer, Dr Ludwig Seba⸗ ſtian, eine Anſprache, in der er den Lebenslauf des Ver⸗ ſtorbenen in kurzen Zügen ſchilderte. Nach den kirchlichen Zeremonien wurde der Sarg geſchloſſen und vor die Kirche geleitet. In einem ſchlichten Mietauto trat dann Biſchof Dr. Ludwig Maria Hugo die letzte Fahrt in die Stadt ſeiner 14jährigen Biſchofstätigkeit an. Tragödie eines Kraftfahrers Selbſtmord nach einem ſchweren Autounfall. Marburg, 2. April. In den erſten Morgenſtunden des Montag ereignete ſich auf der Landſtraße Neuſtadt—Wiera ein Autounfall, der ſchwere Folgen hatte. Der Kraftwagenführer Gies von Treyſa befand ſich mit ſeinem Wagen, der mit drei Da⸗ men beſetzt war, auf der Fahrt von Neuſtadt nach Treyſa. Hinter dem Bahnübergang von Wiera kam der Kraftwa⸗ gen ins Schleudern und ſtieß in voller Fahrt gegen einen Baum Durch den Anprall wurde der Wagen zertrümmert. Von den Inſaſſen erlitt ein Fräulein aus Neuſtadt ſo ſchwere Verletzungen, daßz der Tod kurze Zeit ſpäter ein⸗ krat. Die übrigen Inſaſſen kamen mit leichteren Verlet⸗ zungen davon. der Kraftwagenführer Gies nahm ſich den Anfall ſo zu Herzen, daß er auf die naheliegenden Bahn. ſchienen lief und ſich vor den kurz nach 3 Uhr die Station Wiera paſſierenden D-Zug warf. Er wurde überfahren und ſofort getötet. ee Der Treuhänder Saarland— Pfalz Berlin, 2. April. Wie das Reichsarbeitsminiſterium mitteilt, iſt zum Treuhänder der Arbeit für das neugebll⸗ dete Wirtſchaftsgebiet Saarland⸗Pfalz Hauptmann g. d. Böhm ernannt worden. Dieſer war ſeit dem 1. Juli 1933 als Beauftragter des Treuhänders der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Bayern in der Rheinpfalz tätig. Schwer verbrecher in Stuttgart hingerichtet Stuttgart, 2. April. Amtlich wird mitgeteilt: Am Mon⸗ tag iſt in Stuttgart der durch Urteil des Schwurgerichtz vom 20. September 1934 wegen Mordes zum Tode verur⸗ teilte Jakob Füchſl hingerichtet worden. Füchſl hat in der Nacht zum 25. April 1933, als er von einer Diebesfahrt zu⸗ rückkehrte, den Oberlandjäger Mai erſchoſſen. Der Führer und Reichskanzler hat von dem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht, weil Füchſl ein gemeingefährlicher Verbrecher iſt, dem bei der Ausführung ſeiner Verbrechen die Gefährdung von Menſchenleben gleichgültig iſt und der daher eine dauernde Gefahr für ſeine Mitmenſchen bedeutet. Auto in Fluß geſtürzt— Vier Tote Amſterdam, 1. April. Bei der Ortſchaft St. Michielsge⸗ ſtel(Nordbrabant) ſtürzte ein Perſonenkraftwagen bei dem Verſuch, einen großen Autobus zu überholen, in den neben der Straße herlaufenden Dommel⸗Fluß und verſank ſofort im Waſſer. Um den Kraftwagen bergen zu können, mußte ein Kranwagen herbeigeholt werden, was eine Dreivier⸗ telſtunde in Anſpruch nahm. Inzwiſchen waren die vier Inſaſſen erſtickt. Orkan über Italien 20 Todesopfer, viele Vermißte. Mailand, 1. April. Ueber ganz Nord⸗ und Mittelitalien iſt in der Nacht ein Orkan von ganz außergewöhnlicher Kraft und mehr als 100 Kilometer Stundengeſchwindigkeit gebrauſt, der ſchwere Verwüſtungen anrichtete und auch einige Todesopfer forderte. Erſt jetzt werden die Einzel⸗ heiten über die Folgen des Sturmes bekannt. Beſonders mitgenommen wurden Venetien und die an der Küſte der Adria gelegenen Gebiete. Allein in Baſſano werden die Sachſchäden auf eine Million Lire geſchätzt. Auf den Hü⸗ geln in der Umgebung von Ancona und in anderen hochge⸗ legenen Orten iſt Schnee gefallen. Die Temperatur ſank innerhalb kurzer Zeit auf drei Grad Wärme. An der Adria wurden zahlreiche Fiſcherboote auf dem Meere vom Orkan überraſcht und kenterten. In Mailand wurde ein Mann von einem Hochſpannungsleitungsdraht gekroffen und ſofort getöket. der Orkan hal auch an der mittleren Adria Todesopfer gefordert. Jahlreiche BVarken zerſchellten an der Küſte, darunter auch Motorbarken. Die Zahl der Todesopfer iſt nach den letzten Nach⸗ richten lein an der Küſte zwiſchen Rimini und Ortong auf 20 Tote geſtiegen. Am Montag wurden immer noch 20 Fiſcher⸗ boote mit 68 Mann Beſatzung vermißt, darunter die ge⸗ ſamte 13 Mann zählende Belegſchaft der kurz vor dem Sturm als dem Hafen S. Giorgio ausgefahrenen fünf Fiſchervarken. Einige Torpedoboote und Dampfer ſuchen ſyſtematiſch das wildgewordene Meer nach den Verunglückten ab. Einige Bar⸗ ken konnten aufgetrieben und die Schiffbrüchigen gerettet werden. Auch von der ſüditalieniſchen Küſte kommen ſo⸗ wohl aus dem Joniſchen ais aus dem Tyr heniſchen M er Mel düunge e p d ging der Segler„Nunziata“ im Sturm unter. Die Beſatzung in Stärke von acht Mann wurde von einem ita⸗ lieniſchen Dampfer geborgen und in Neapel an Land geſegzt. Schwerer Arbeitsunfall.— Ein Toker, vier Verletzte. Leverkuſen, 1. April. Im Kraftwerk des JG⸗Farben: werkes waren fünf Arbeiter damit beſchäftigt, an einem Luftbehälter ein Rohr anzubringen, als plötzlich das Gerüſt, auf dem ſich die Arbeiter in etwa 10 Meter befanden, her⸗ unterſtürzte. Alle fünf erlitten ſchwere Verletzungen. Der Arbeiter Vorhagen iſt geſtorben. In raſchem Flug glitten die Landſchaften an ihr vor⸗ über. Als hinter Roſenheim die fernen Berge ſichtbar wurden, röteten ſich ihre Wangen leicht und ihre Miene wurde lebhafter. Sie, die Heimatloſe, fuhr der Heimat entgegen. Der D⸗Zug hielt mit einem haſtigen Ruck. „Salzburg!“ ſchrien die Schaffner. Die Reiſenden drängten aus den Wagen; der Menge der Menſchen, die den Perron überfluteten, ſah man die Lebensfreude am Geſicht an. Salzburg, die Perle der ßſterreichiſchen Städte, übte auf alle einen unwiderſtehlichen Zauber aus. Unter allen fröhlichen Menſchen aber war eine, die früher auch ſo gerne gelacht hatte und fröhlich war, jetzt aber mit bleichem Antlitz und irren Augen teilnahmslos um ſich blickte. Eine Schweſter der Bahnhofsmiſſion trat auf ſie zu 0 772802 ſie freundlich:„Sind Sie Fräulein Stolzen⸗ thaler?“ Fanni ſchreckte auf, als ſie ſo unvermutet mit ihrem Namen angeſprochen wurde, und ſtarrte der Schweſter verwirrt ins Geſicht. Woher wußte die ihren Namen? Wie betäubt ſtand ſie da. „Erſchrecken Sie nicht, Fräulein Stolzenthaler!“ ſagte die Schweſter und ſah ſie liebevoll an.„Von der Bahn⸗ hofsmiſſion in München wurde uns telephoniſch die Bitte übermittelt, uns Ihrer anzunehmen.“ Fanni atmete auf. Eine rührende Dankbarkeit lag in ihrem Blick, mit dem ſie jetzt die Schweſter anſah. Es war ihr, als ob ein Schutzengel ſtets an ihrer Seite war und ſie beſchützte. Die Tränen kamen ihr in die Augen und ſie dankte der Schweſter tiefbewegt. Nun war ſie auch hier in ſicherer Hut. Am anderen Morgen reiſte ſie nach Linz. Auch hier wurde ſie von einer Schweſter in Empfang genommen, die ſie mit dem Auto nach dem Landungsplatz der Donau⸗ Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft brachte. Bald darauf ſaß ſie auf dem Deck erſter Klaſſe⸗ Die Fahrt, die anfangs etwas eintönig war, wurde belebter, je mehr man ſich der Wachau näherte. Als die⸗ ſes landſchaftlich ſchöne Paradies erreicht war, fühlte ſie eine unendliche Erleichterung. Die Herrlichkeiten der Na⸗ tur, die ſich ihrem Auge boten, legte ſich wie lindernder Balſam auf ihr todwundes Herz. Gegen ſechs Uhr wurde ein Dorf ſichtbar und auf dieſes ſteuerte das Schiff zu. An der Landungsbrücke wurde der Steg an das Uferſchiff geſchoben und Fanni betrat das Land. Hier ſollte vorläufig ihre Heimat ſein. Eine halb ſtädtiſch, halb bäuerlich gekleidete Frau trat auf ſie zu. Sie mochte fünfzig Jahre alt ſein und ihre Geſichtszüge hatten etwas ungemein Anheimelndes. Milde und Güte ſtrahlten aus ihren Augen. „Sind Sie Fräulein Stolzenthaler?“ „Ja!“ hauchte Fanni. „Ich bin die Frau Kernlinger!“ Fanni ſah ſie an mit einem Blick, in dem ſich die ganze Qual ihres Herzens und alles Leid ausdrückte. Frau Kernlinger ließ ihre Augen liebevoll auf Fan⸗ nis bleichem Antlitz ruhen und ſagte:„Na, da wollen wir ins gleich auf den Weg machen, denn die Leut' ſind im⸗ ner ſo viel neugierig, wenn jemand zu mir kommt. Haben Sie einen Koffer?“ Fanni nahm aus ihrer Handtaſche den Gepäckſchein und aab ihn ihr. „So! Das werden wir gleich haben!“ Sie winkte einem ſtämmigen Bauernburſchen, der in ihrer Nähe tand, und gab ihm den Schein.„Hanfl, den Koffer holſt don der Gepäckhalle und bringſt ihn gleich zu mir.— Und jetzt, Fräulein Stolzenthaler, kommen Sie. Wir ha⸗ den net weit. Durch's Dorf brauchen wir net gehen und das iſt auch gut, denn die Leut' ſtecken gleich die Köpf' um Fenſter'raus, und die Neugierd! macht ſo ein armes Mädel nur noch verlegener, als es ohnehin ſchon iſt.“ Beide gingen nun auf der Straße ein Stück der Do⸗ nau entlang und bogen dann in einen Wieſenweg ein. Frau Kernlinger ſprach nichts, denn ſie war eine kluge, erfahrene Frau und wußte ganz genau, daß ein Mädel, das einen ſchweren Kummer im Herzen trägt, durch un⸗ nütze Fragen nur noch verzagter gemacht wird. Wenn ſie merkte, daß ſie in guten Händen war würde ſie mit der Zeit ſchon von ſelbſt geſprächig werden. Das hatte ſie ſchon ſehr oft erlebt. 5 Fanni tat die Schweigſamkeit der Frau wohl, und ſie dankte ihr im ſtillen für die Rückſicht. Endlich wurde das ſchmucke Häuschen der Frau Kernlinger ſichtbar. Es lag auf einer Anhöhe inmitten eines Gartens, in dem ſich Blumen in verſchwenderiſcher Fülle ausbreiteten. Die Fenſterläden waren grün geſtri— chen und durch die Fenſter ſah man hübſche Gardinen. Vor dem Häuschen ſtand ein Tiſch und eine Bank unter dem großen Kaſtanienbaum. Als ſie angelangt waren, ließ ſich Fanni erſchöpft auf die Bank nieder, denn die lange Reiſe hatte ſie müde gemacht. Sie ſah die Donau vor ſich, deren Wellen die mildglänzende Abendſonne er⸗ glitzern ließen. Ihr Blick ſchweifte in die Ferne, und wie erlöſend kam es über ihre Lippen:„Hier werd' ich Ruh finden und Einkehr mit mir ſelbſt holten.“ Frau Kernlinger, die unterdeſſen ins Haus gegan⸗ gen war, kam mit einem Cablett und deckte den Tiſch. Sie ſah Fannis verklärten Blick, der in die Ferne ſchweifte. „Net wahr, hier iſt's ſchön, Fräulein Stolzenthaler' Hier kann man geſund werden an Leib und Seel'“ Sie ſtellte Fanni einen Teller mit einem großen Stück ſaftigen Schinken auf ihren Platz und auch ein Glas Wein.— „Da— und laſſen Sie ſich's gut ſchmecken.“ Fanni, die von der langen Reiſe Hunger hatte, a0 alles mit dem größten Appetit und auch vom Wein blieb nichts übrig. Der ſchien ſie beſonders erquickt zu haben. Frau Kernlinger, die ihr von der Seite zufrieden lächelnd zugeſehen hatte, zeigte auf den leeren Teller un das Glas.. 8 it „Das iſt ein guter Anfang. Wenn's einmal ſo we iſt, daß's ein wieder ſchmeckt, dann geht's auch wieder aul, wärts. Eſſen und Trinken hält Leib und Seel' 10 Fanni wollte reden, denn die Güte der Frau erfülle ihr Herz mit tiefer Dankbarkeit, aber ſie konnte ke Worte hervorbringen. Die Tränen kamen ihr in die Au gen und ſie verbarg das Geſicht in den Händen. 5 Frau Kernlinger nahm ihr ſanft die Hände weg.. ſtreichelte liebkoſend ihr Haar, wie man ein weinende Kind beruhigt, und ſagte mit mütterlicher Güte:„Aber Fräulein Stolzenthaler, mit den Tränen wird's aue 115 beſſer. Glauben Sie mit's. G'ſchehenes läßt ſich net 15 g'ſchehen machen. Bei mir waren ſchon ſehr viele in 9. gleichen Lag' wie Sie. Die haben ſich auch im Au ſchier die Augen aus'n Kopf geheult und wie ſie wiede ſo weit waren, daß ſie fort'gangen ſind, haben alle glach Sie werden auch wieder lachen. Sie ſind ja no 15 jung und vor Ihnen liegt noch viel Glück und Sonn ein.“ 5 . D r: enn Aus dem ladiscuen land Das 2. Badiſche Bundesſängerfeſt in Karlsruhe. (), Karlsruhe, 1. April. Der Termin des 2. Badiſchen Bundesſängerfeſtes des Badiſchen Sängerbundes iſt jetzt end⸗ gültig auf den 11. bis 13. Oktober 1935 in Karlsruhe feſt⸗ gelegt worden. () Errichtung einer Oberhandelsſchule in Karlsruhe. In Baden beſtanden ſeither nur zwei Oberhandelsſchulen, die eine in Mannheim für Nordbaden, die andere in Freiburg für Südbaden. Der Landesteil Mittelbaden, der ein viel⸗ geſtaltiges hochentwickeltes Wirtſchaftsleben und eine große Anzahl von Behörden beſitzt, konnte dieſe Schulgattung noch nicht aufweiſen. Nun hat vor kurzem der Miniſter des Kultus und Anterrichts unter Befürwortung der Stadt Karlsruhe und der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer eine Oberhandelsſchule mit dem Sitz in Karlsruhe errichtet. Sie iſt der Höheren Handelsſchule angegliedert. Am Ende des dreijährigen Lehrganges, umfaſſend Oberſekunda, Unter⸗ prima und Oberprima, findet eine Reifeprüfung ſtatt. Das Reifezeugnis(Abitur) berechtigt zum ordentlichen Studium an den Handelshochſchulen, der Allgemeinen Abteilung der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe und zum Studium der Wirt⸗ ſchafts⸗ und Staatswiſſenſchaften an den Aniverſitäten Heidel⸗ berg und Freiburg. Aufgenommen werden Schüler und Schülerinnen, die eine Allgemeinbildung nachweiſen können, wie ſie durch den erfolgreichen Beſuch der 6. Klaſſe einer höheren Lehranſtalt(Verſetzung nach Oberſekunda) erworben wird. Die Abſolventen der Höheren Handelsſchule(mittlere Reife) können auch unter entſprechenden Bedingungen in die Oberhandelsſchule eintreten. Auto überſchlägt ſich Drei Schwerverletzte. () Karlsruhe, 1. April. Auf der Durmersheimer Land⸗ ſtraße bei der Kreuzung der Lokalbahn unweit Forchheim geriet ein in Richtung Karlsruhe fahrender Perſonenkraft⸗ wagen ins Schleudern und überſchlug ſich. Der Wagen rutſchte mit den Rädern nach oben noch eine größere Strecke auf den Schienen der Lokalbahn. Die drei Inſaſſen, darunter ein Jorſtrat aus Karlsruhe, mußten mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Der Wagen, der ſchwer demoliert iſt, wurde abgeſchleppt. I Heidelberg.(Profeſſor Groh wieder Rektor der Aniverſität.) Wie das Reichsunterrichtsminiſterium in einem Telegramm mitgeteilt hat, wurde Profeſſor Dr⸗ Wilhelm Groh wiederum zum Rektor der Heidelberger Uni⸗ verſität ernannt. Rektor Profeſſor Dr. Groh war ſeinerzeil nach der Neuordnung des badiſchen Hochſchulweſens durch den hadiſchen Kultusminiſter zum Führer der Aniverſität be⸗ ſtimmt worden und wird nun dieſes Amt ſo lange weiterfüh⸗ 1 bis die zu erwartende neue Hochſchulverfaſſung in Kraft rt. Heidelberg.(Ausſtellung„Geſundes Volk“.) Vom 6. bis einſchließlich 22. April wird in Heidelberg im Ballſaal der Stadthalle die Ausſtellung„Geſundes Volk“ weilen. Sie wird von dem Amt für Volksgeſundheit, Kreis⸗ amtsleitung Heidelberg, in Gemeinſchaft mit den Landes⸗ verbänden zur Bekämpfung der Tuberkuloſe, des Krebſes, der Geſchlechtskrankheiten und der Krüppelfürſorge, der NS und des Landesverbandes der Ortskrankenkaſſen durchgeführt werden. Am Samstag, den 6. April, wird die Ausſtellung mit einer Kundgebung im großen Saal der Stadthalle, bei den alch Pg. Profeſſor Dr. Packheiſer vom Miniſterium in Karlsruhe ſprechen wird, eröffnet werden. Die Ausſtellung ſelbſt wird in plaſtiſcher Art die ganzen Fragen der Erb⸗ krankheit, ihre Schäden für das Volksganze und die Art und Weiſe ihres Auftretens behandeln. Außerdem werden in einem zu gleicher Zeit in der Stadthalle laufenden Film alle Fragen der Volksgeſundheit in anſchaulicher Weiſe vor Augen geführt. Schwetzingen.(Aufſchließung von Sied⸗ lungsgelände.) Der Gemeinderat genehmigte vorbe⸗ haltlich die Gewährung der erforderlichen Mittel aus der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge als weitere Notſtands⸗ arbeit die Aufſchließung von Gelände zur Errichtung einer Stadtrandſiedlung im Gemeindewald weſtlich der Bahn Mannheim⸗Schwetzingen⸗Karlsruhe. Neckargemünd.(Tragiſcher Tod eines Kin⸗ des.) Das ſechsjährige Söhnchen der Schifferseheleute Hein⸗ lich Schmitt fiel auf einem Rheinſchiff über Bord. Sofortige Rettungsverſuche blieben ohne Erfolg, da ein Herzſchlag dem jungen Leben ein Ende geſetzt hatte. Adelsheim.(Schwerer Verkehrsunfall durch ſcheuendes Pferd.) Zwiſchen Merchingen und Hüngheim ſcheute das Pferd des Landwirts Heinrich Bleſch por einem Laſtwagen und raſte mit dem Wagen die Stra⸗ ſenböſchung hinunter. Bleſch und ſeine Ehefrau wurden vom Wagen geſchleudert und trugen ſchwere Verletzungen davon. Anderſens Märchen Zum 130. Geburtstag des däniſchen Dichkers. Der däniſche Dichter Hans Chriſtian Anderſen, der vor 130 Jahren, am 2. April 1805, in Odenſe das Licht der Welt erblickte, hat ſich im Herzen der Deutſchen das Heimatrecht für alle Zeiten erworben. Sein Schaffen ſelbſt iſt von einer lebendigen Verbindung mit deutſchen Geiſtesgrößen befruch⸗ tet. Daß Anderſen die Romane„Der Improviſator und „Nur ein Geiger“ geſchrieben hat, machte ihn nicht 8 Dich⸗ ter, aber als ſeine erſten Märchendichtungen unter dem Titel Märchen und Erzählungen für Kinder“ erſchienen, war der Weltliteratur etwas Neues, Einzigartiges geſchenkt worden. Von Motiven und Formen des Volksmärchens und des deutſchen romantiſchen Kunſtmärchens angeregt, entwickelte Anderſen eine neue Art der Märchendichtung. Sie unter⸗ ſchied ſich vom alten Volksmärchen durch den ſelbſtändig ge⸗ prägten Stil und modernen Gedankengehalt und übertraf das romantiſche Kunſtmärchen durch Anſchaulichkeit, Wirk⸗ lichkeitsnähe und volkstümliche Naivität. Was uns Deutſchen die Märchen Anderſens ſo wertvoll macht, iſt, daß ſich in ihnen Herz und Geiſt in wunderſamem lüsgleich befinden, und wo er auf alte Märchenmotive zu⸗ zückgeht, holt er ſie aus ihrer altersgrauen Ferne und ſetzt ſie mit der Unſchuld eines ſpielenden Kindes mitten in die egenwart. Ddas Märchen„Die wilden Schwäne“,„Die kleine Seejungfrau“ und„Däumelinchen“ 1 75 dafür Zeug⸗ his ab. Ein leichter Hauch von Ironie gibt den Märchen derſens eine erquickende Würze, zumal dieſe Ironie nie⸗ kale die Tiefe der Empfindung und des Gemütes überwu⸗ bert. Sie iſt nur das Körnchen Salz. das ſchmackbaft macht. tale oder Verniedlichende hinab. Die Märchen„Das Gänſe⸗ Blumen der kleinen Ida“ haben jenen zarten Glanz. den Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(Aus dem Zug geſtürzt.) Am Montag ſtürzte ſich der ledige 24 Jahre alte Arbeiter Niko⸗ laus Becker aus Merzig im Bahnhof Neuhemsbach aus einem Abteilfenſter des in voller Fahrt befindlichen Geſellſchafts⸗ ſonderzuges Nr. 4720 Berlin⸗Saarbrücken⸗Berlin und blied ſchwer verletzt auf dem Bahnkörper liegen. Er wurde durch Sanitätskraftwagen in das Krankenhaus Kaiſerslautern ver⸗ bracht. Nach Angabe der Mitreiſenden war Becker in letzter Zeit ſchwermütig. Oggersheim.(Mit den Bauarbeiten begon⸗ nen.) Hier wurde bereits mit dem Bau der erſten Stich⸗ leitung zur großen Ferngasanlage Pfalz—Saar begonnen, die nach Speyer führt und eine Geſamtlänge von etwa 15 Kilometer aufweiſt. Zu dieſen Arbeiten wurden durchwegs erwerbsloſe Volksgenoſſen herangezogen. Oggersheim.(Vom Dach geſtürzt.) In der Finsko⸗ ſtraße ſtürzte ein Schornſteinfegergehilfe während der Ar⸗ beit vom Dach. Er zog ſich dabei eine derart ſchwere Ver⸗ letzung zu, daß er in das St. Marienkrankenhaus verbracht werden mußte. Kirchheimbolanden.(Unter die Ackerwalze ge⸗ raten.) Der 21jährige Landwirtsſohn Steingaß ſollte vom Heubergerhof mit einem dreijährigen Pferd ein Acker⸗ land walzen. Durch das Gepolter der Walze auf der ſteini⸗ gen Straße wurde das Pferd unruhig und ging durch. Der junge Mann kam unter die Walze zu liegen und wurde er⸗ heblich, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Das Pferd rannte dann einen Gartenzaun um und blieb vor einem anderen Hindernis ſtehen. Pirmaſens.(Eine Rabenmutter.) Die Polizei hat die Ehefrau Eliſe Ankner verhaftet und ins Amktsgerichts⸗ gefängnis eingeliefert. Die Feſtgenommene hat ihre 3, 4 und 5 Jahre alten Stiefkinder durch Schläge, zum Teil auch unter Benutzung von harten Gegenſtänden, und durch Fußtritte der⸗ art mißhandelt, daß die Kinder bei der ärztlichen Unter⸗ ſuchung die Spuren dieſer Mißhandlungen am ganzen Körper zeigten. Die Kinder ſind in eine Anſtalt verbracht worden. e Frankfurt a. M.(Geheimbrennereien auf⸗ gedeckt.) Die Zollfahndungsſtelle Frankfurt a. M. hat in den letzten Tagen Händler ermittelt, die ſchwarz gebrann⸗ ten Branntwein vertrieben haben. Es handelt ſich in der Hauptſache um Händler aus Baden. In Verfolg der Ermitt⸗ lungen gegen die aufgegriffenen Händler konnten mehrere Schwarzbrennereien feſtgeſtellt werden. Da der Handel mit Kornbranntwein durch geſetzliche Maßnahmen äußerſt er⸗ ſchwert iſt, iſt anſcheinend eine ganze Reihe Händler dazu übergegangen, ſich ſelbſt Brennereien zu bauen. So wurden in den letzten Wochen durch Beamte der Zollfahndungsſtelle Frankfurt in engſter Zuſammenarbeit mit Beamten des Bezirkszollkommiſſariats Fulda Geheimbrennereien in Fulda und Neuſtadt(Kreis Marburg) ermittelt. Die Zu⸗ gänge zu dieſen Brennereien waren ſehr geſchickt verſteckt, ſo daß die Ermittlungen ſich recht ſchwierig geſtalteten. Lorſch.(„DDer Arbeitsdank hilft.) Der ſeit Herbſt in der Nähe von Bobſtadt bei der Auswerfung des Grabennetzes beſchäftigte Arbeitsdank wird für einige Wochen nach der neuen Siedlung am Bürſtädter Bruch abberufen, da wegen der bereits vorgeſchrittenen Jahres⸗ zeit das Einlegen der Spargel beſchleunigt werden muß. Büdingen.(Der elektriſchgeladene Gar⸗ tenzaun.) Bei dem ſtarken Sturm wurde in einem Garten am Steinweg ein ſtarker Baum umgelegt. Beim Stürzen zerriß der Baum die elektriſche Leitung, die dann herabfiel und auf einem naſſen Waſchſeil und dem Garten⸗ drahtzaun hängen blieb. Dadurch wurde der Drahtzaun unter Strom geſetzt. Durch ſofortige Abſperrung des Ge⸗ ländes und Ausſchaltung des elektriſchen Stromes konnte größerer Schaden verhütet werden. — Süßen, OA. Geislingen.(mineralquelle ge⸗ funden.) Wie wir erfahren, haben Rutengänger in Süßen in einer Tiefe von 60—80 Metern gutes Mineralwaſſer feſtgeſtellt. Da die Bohrverſuche aber ſehr teuer und mit einem gewiſſen Riſiko verknüpft ſind, wird von der Ge⸗ meindeverwaltung vorläufig noch Zurückhaltung geübt. Die Erſchließung eines Mineralbrunnens kann nur in Erwägung gezogen werden, wenn ſich die Einwohnerſchaft an den Koſten in erheblichem Umfang beteiligt. 8 1 Zwei Tode am Bahnübergang Rheinberg, 1. April. An einem ſchrankenloſen Bahn⸗ übergang zwiſchen den linksrheiniſchen Bahnhöfen Rheinberg und Millingen ereignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück. Ein Lieferwagen aus Duisburg wollte kurz vor dem von Rheinberg kommenden Triebwagen noch die Gleiſe über⸗ queren. Obwohl der Führer des Triebwagens ſofort ſtark bremſte, war der Zuſammenſtoß unvermeidlich. Der Kraft⸗ wagen wurde etwa hundert Meter milgeſchleift und voll⸗ kommen zertrümmert. Die beiden Inſaſſen wurden auf der Stelle getötet.. Man braucht dabei nur an die„Prinzeſſin auf der Erbſe“ zu denken. So wie wir bei Anderſen überall dem echten Hu⸗ mor begegnen, treffen wir auch ein echtes poetiſches Natur⸗ efühl. Wenn Anderſen Pflanzen ſprechen läßt, wenn die 1 und Bäume ihr Leben und Geſchick erzählen, dann wird alles zu Gleichniſſen menſchlicher Eigenarten. Mit wirk⸗ lich dichteriſcher Größe ſinkt er dabei niemals ins Sentimen⸗ blümchen“,„Der Tannenbaum“,„Der Schmetterling“,„Die — — CLalcale uud schau Der 1. April als Narrentag. Der 1. April iſt auf der ganzen Welt als Narrentag bekannt. Der Brauch der Aprilſcherze iſt uralt, wenn auch der Urſprung dunkel iſt. Denn alle Deutungen hierüber ſind unſicher wie z. B. der Bezug auf das unbeſtändige Aprilwetter, die Zurückfüh⸗ rung auf ein römiſches Narrenfeſt oder auf ein altindiſches Feſt. Zweifellos dürften die Aprilſcherze aber auf alte kul⸗ tiſche Frühlingsbräuche zurückgehen. Ihre Zahl ſelbſt iſt in Art und Ausführung ungeheuer groß. Je nach Gegend und Volksſtamm ſind die verſchiedenſten Scherze beliebt. Sei es, daß man Leute mit ganz unmöglichen Aufträgen in den April ſchickt, daß man ſich ſcherzhafte Briefe ſchreibt, uſw. uſw. In Deutſchland führt man den Urſprung des Aprilnarren(wenn auch fälſchlicherweiſe) ſogar auf einen Beſchluß des Reichstags zu Augsburg von 1530 zurück. Da war, um das Münzweſen in Ordnung zu bringen, ein be⸗ ſonderer Münztag für den 1. April feſtgeſetzt worden. Auf dieſen 1. April wurden nun große Spekulationen gemacht. Als der Münztag aber nicht ſtattfand, war das natürlich ein großer Reinfall für die Spekulanten, die man als „Aprilnarren“ gründlich verlachte.— Hoffentlich haben auch geſtern vor der Mitternachtſtunde nicht allzuviele ihre Nacht⸗ ruhe geopfert, um am Radiodapparat auf die Geräuſche zu achten, die vom Mars kommen ſollten, es ſind wenigſtens bis heute früh noch keine Meldungen über derartige Beo⸗ bachtungen eingelaufen. Daß der Hundedurchmarſch ein Aprilſcherz war dürften auch alle diejenigen gemerkt haben, die vergeblich darauf Wenke Aetſch— 1. April! ) Verlängerung der Jagdpäſſe. Zufolge Anordnung des Herrn Reichsjägermeiſters behalten die Jahresjagdſcheine aus dem Jagdjahr 1934 bis 20. April einſchließlich Gültig⸗ keit. Die badiſchen Jagdpäſſe aus dem Jagdjahr 1934 werden demnach ſämtlich erſt am 21. April 1935 ungültig. Nationaltheater Mannheim. Dienstag findet im Na⸗ tionaltheater die Uraufführung von Eduard Reinachers„Spiel vom verlorenen Sohn“ ſtatt. In der Hauptrolle: Karl Vogt a. G.— Kammerſängerin Sigrid Onegrin, die weltberühmte Altiſtin, gibt ein zweimaliges Gaſtſpiel. Am Dienstag, den 9. April, ſingt ſie die Azucena in„Troubadour“, am Don⸗ nerstag, den 11. April, die Titelpartie in„Carmen“. Der Vorverkauf für beide Gaſtſpiele beginnt am Donnerstag, den 4. April. 5 i Sturz auf der Radrennbahn. Erhebliche Geſichtsver⸗ letzungen erlitt auf einer Radrennbahn in der Neckarſtadt⸗ Oſt einer der Fahrer, der infolge eines Reifenſchadens ſtürzte. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Städtiſche Krankenhaus gebracht. 0* — Die Umſatzſteuerpflicht bei Verkäufen durch Auto⸗ maten. Daß ein Gewerbetreibender, der einen Automaten kauft und dieſen in oder vor ſeinem Geſchäft betreibt, mit den Einnahmen aus dieſen Verkäufen umſatzſteuerpflichtig iſt, war bereits eindeutig geklärt. Nunmehr hat aber der Reichs⸗ finanzhof(BA 339/384) auch die Frage geklärt, wer die Umſatzſteuer dann zu entrichten hat, wenn ein Gewerbetreiben⸗ der einen Automaten in dem Geſchäft eines anderen Gewerbe⸗ treibenden aufgeſtellt und der erſtere auch die Füllung des Automaten für eigene Rechnung und Gefahr beſorgt. In dem vorliegenden Falle hatte ein Unternehmer bei einem Gaſtwirt einen Automaten aufgeſtellt, ſelbſt aber die Füllung beſorgt und dem Gaſtwirt nur ein Entgelt für die Aufſtellung gegeben. Der Reichsfinanzhof hat entſchieden, daß in dieſem Falle der Aufſteller des Automaten umſatzſteuerpflichtig iſt, und zwar einſchließlich des dem Gaſtſtätteninhaber gegebenen Erlösanteils. Wer bürgt für die Güte der Eier? Der Deutſchſtem⸗ pel auf den Eiern iſt ein Herkunfts⸗ und Gewichtszeichen. Wer ſich nach ihm richtet, wird für ſein gutes Geld auch im⸗ mer gutes Gewicht bekommen. Die Güte bei dieſer ſorgſam, fachmänniſch durchleuchteten und ſcharf überwachten Ware ver⸗ bürgt der Kaufmann ſelbſt durch das Schild„G1, Vollfriſche Eier“ oder„G2, Friſche Eier“, das nur an deutſchgeſtempel⸗ ter Ware angebracht werden darf. Ungeſtempelte Eier, unter denen ſich häufig diejenigen befinden, die in den Kennzeich⸗ nungsſtellen wegen größeren Alters, Mindergewichts uſw. ausgeſchieden ſind, dürfen ein ſolches Schild ebenſowenig be⸗ kommen, wie deutſchgeſtempelte Eier, die der Kaufmann län⸗ gere Zeit im Laden liegen hat. Dieſe Beſtimmungen werden ſcharf überwacht, der Hausfrau fällt es alſo nicht mehr ſchwer, wirklich friſche Eier zu finden. Wetterbericht Ueber Frankreich liegt Hochdruck, bei Island ein Tief. Letzteres dürfte an Einfluß gewinnen, ſo daß für Dienstag und Mittwoch unbeſtändiges Wetter zu erwarten iſt. Sonnenaufgang 5,35 Sonnenuntergang 18,34 Mondaufgang 4.45 Monduntergang 17,36 man dem Schmelz der Schmetterlinge vergleichen möchte, und der allen Nachahmern Anderſens fehlt. Von ſeinem Geiſt berührt— natürlich immer nur in bezug auf märchen⸗ hafte Motive— iſt Ludwig Fulda in ſeinem Märchendrama „Der Talisman“. Ein Anderſenſcher Ton klingt in dem „Märchenbriefbuch der heiligen Nächte im Javanerland“ von Max Dauthendey auf, und zwiſchen Anderſens kleiner See⸗ jungfrau und dem Rautendelein Gerhart Hauptmanns ſpürt man ebenſo die Beziehungen wie zwiſchen dem Mädchen mit den Schwefelhölzern und dem Hannele. Soviel man aber auch über ſeine Märchen ſchreiben mag, man kann ihr Weſen nicht vollſtändig übermitteln. Man muß dieſe Märchen ſelbſt erleben wie eine wunderſame Me⸗ lodie, die in den Alltag hineinſchwingt und ihm eine weihe⸗ volle Stunde ſchenkt. Das mag die große Erkenntnis für uns zu Anderſens 130. Geburtskag ſein: Die Zeit der Mär⸗ chen iſt noch nicht vorüber, zumal wenn ſie uns von einem ſo feinſinnigen Dichter geboten werden. Was Deutſchland Anderſen gab, hat er uns reichlich wie⸗ dergegeben. Wir wollen jedoch nicht vergeſſen, daß Ander⸗ ſens Selbſtbiographie„Das Märchen meines Lebens“, zuerſt in deutſcher Sprache erſchien, bevor ſie in erweiterter Faſſung däniſch herauskam. Die uneigennützige e und An⸗ erkennung, die dieſer Märchendichter in Deutſchland fand, die Gaſtfreundſchaft, die ihm beſonders Carl Alexander von Sach⸗ ſen⸗Weimar⸗Eiſenach gewährte, die geiſtige Verbindung mit Chamiſſo, Tieck, E. K. A. Hoffmann, den Brüdern Grimm, Arndt und Freiligrath haben dem Weltruhm Anderſens die Wege geebnet. Die deutſche Kultur war die Brücke, die den armen däniſchen Schuſterſohn in das Land der Erfüllung ſei⸗ nes eigenen Märchentraumes führte. Mannheimer Maimarkt 19385. Der weithin bekannte Mannheimer Maimarkt im ſtädt Schlacht⸗ und Viehhof in Mannheim findet in dieſem Jahre am Sonntag, 5., Montag, 6. und Dienstag, 7. Mai ſtatt. Er iſt in erſter Linie ein Frühjahrs⸗ Hauptmarkt für Pferde und genießt in dieſer Hinſicht einen ſehr guten Ruf. Vor allem zeichnet er ſich durch die Beſchickung eines vor⸗ züglichen und reichlichen Pferdematerials aus. Es wird wieder eine große Auswahl an Pferden für jede Gebrauchs⸗ art zugeführt und ſomit die beſte Gelegenheit zum Einkauf geboten. In zweiter Linie iſt der Viehhof in Mannheim als größte Sammel⸗ und Verteilungsſtelle für Schlachtvieh im Südweſten des Reiches bekannt. Gut ausgemäſtete Schlachttiere ſind hier jederzeit geſucht und erzielen gute Preiſe. Für den Maimarkt findet regelmäßig ein beſonderer Wettbewerb mit derartigen Tieren ſtatt. In dieſem Jahr iſt dem Maimarkt eine ganz beſondere Bedeutung im Rahmen der Erzeugungsſchlacht beigemeſſen. Es wird hier unter Beweis geſtellt, was der deutſche Bauer auf dem Gebiet der Vieherzeugung zur Ernährung des deutſchen Volkes zu leiſten vermag. Am Sonntag, den 5. Mai, findet die Prämiierung der beſten Pferde und des Maſtviehes ſtatt. Die prämiierten Tiere werden am Maimarkt⸗Dienstag, 7. Mai, anläßlich der feierlichen Preisverteilung im Ring vorgeführt; daran anſchließend findet ein Spring⸗ und Reitturnier, veranſtaltet von der SS⸗Reiterſtandarte 13 ſtatt, welches Zeugnis ab⸗ legen wird von dem großen reiterlichen Können der SS⸗Reiter. Der Hauptmarkt wird am Montag, 6. Mai, abgehal⸗ ten. Zur weiteren Belebung der Veranſtaltung findet am Dienstag, 7. Mai, nachmittags 2 Uhr, eine Vorführung von prämiierten und ausgewählten Tieren im Ring ſtatt, ſowie Vorfahren und ein Vorreiten der Ss⸗Reiterſtürme Mannheim. Mit dem diesjährigen Maimarkt wird wieder eine Ausſtellung von Geräten und Maſchinen für die Land⸗ wirtſchaft und das Metzgergewerbe innerhalb des Schlacht⸗ und Viehhofes abgehalten, für die ein recht lebhaftes Intereſſe beſteht; zahlreiche Ausſteller haben ſich bereits gemeldet. Es werden ſämtliche Neuerungen auf dem Ge⸗ biete der landwirtſchaftlichen Maſchinen, der Kältetechnik, Räucheranlagen und Metzgereimaſchinen ſowie ſonſtige darfsgegenſtände ausgeſtellt und angeboten, ſodaß der Be⸗ ſuch und die Beſchickung des Maimarktes weiten Kreiſen Nutzen und Gewinn bringen dürfte.. Weiterhin wird in den Hallen VIII, IXI und X eine allgemeine Ausſtellung und Markt für Kaninchen, Geflügel, Edelpelztiere und einſchlägige Geräte durch die Kleintier⸗ zuchtvereine Mannheim veranſtaltet. Für die vorgeſehene Prämiierung der Kaninchen und des Geflügels ſtehen viele Ehren⸗ und Geldpreiſe zur Verfügung. Beſondere Eintritts⸗ 02 E⸗ preiſe für den Beſuch dieſer Sonderausſtellung werden nicht erhoben. So werden alle Vorbereitungen getroffen, um den Maimarkt als volkstümliche, althergebrachte Veranſtaltung zu erhalten und neuzeitlich auszugeſtalten, neue Beſucher zu werben und alte wieder anzuziehen. Ein ganz be⸗ ſonderes Gepräge dürfte der diesjährige Maimarkt durch die Beteiligung weiter Kreiſe der Landwirtſchaft aus Baden, Heſſen und Pfalz erhalten. PPP ˖——PFP———PF Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater. Dienstag, 2. April: Miete A 19: Uraufführung: Das Spiel vom verlorenen Sohn, Schauſpiel von Eduard Reinacher. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Mittwoch, 3. April: Nachmittags: Schülervorſtellung für die Volksſchulen Mannheims: Der Freiſchütz, Oper von Carl Maria von Weber. Anfang 15, Ende 17.45 Uhr.— Abends: Miete G 19: Schwarzmann [und die Magd, Schauſpiel von Walter Erich Schä⸗ fer. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. 5 Der Sternenhimmel im April 1935 Venus iſt Abendſtern. Gleich einer leuchtenden Fackel ſteht ſie bald nach Untergang der Sonne hoch im Südweſten. Bei zunehmender Dunkelheit erſcheint auch Sirius kurz vor ſeinem Untergang im Südweſten, im Südoſten das Stern⸗ paar Mars und Spika, tief im Nordoſten Wega und hoch im Oſten Arktur. Einige Stunden ſpäter, etwa um 22 Uhr, ſind die charakteriſtiſchen Wintergeſtirne, der helle Sirius und die Orionſterne Rigel und Beteigenze im Weſten ver⸗ ſchwunden. Auch Venus ſchickt ſich an, das Firmament zu verlaſſen.(Anfangs des Monats 21.30 Uhr, Ende 23 Uhr). Da erſcheint im Oſtſüdoſten ein hellſtrahlender Stern: der Planet Jupiter. Er bildet mit Arktur und Mars⸗Spika ein großes Dreieck. Sein Glanz iſt größer als der des Sirius und der des Mars. Geht man von Jupiter über Arktur hinaus zum Zenit, ſo trifft man auf das Bild des großen Bären, das von jeher ein gutes Orientierungsmittel am Sternenhimmel war. Die fünffache Verlängerung ſeiner bei⸗ den Rumpfſterne am vorderen Ende nach Norden trifft auf den Polarſtern am Schwanzende des Kleinen Bären. Ver⸗ längert man nach Süden, ſo findet man das Tierkreisbild des Löwen. Von da weſtwärts ſteht das Zwillingspaar Ka⸗ ſtor und Pollux. In deren Verlängerung über Kaſtor hinaus treffen wir gegen Norden die helle Kapelle im Fuhrmann und noch weiter die vielen Sterne des Perſeus. Das charak⸗ teriſtiſche„W“ der Kaſſiopeia funkelt tief im Norden, etwas höher, aber viel ſchwächer das Bild des Kepheus und ein kleines Viereck, der Kopf des Drachen, der ſeinen Leib in einem großen Bogen zwiſchen den beiden Bärengeſtirnen durchwindet. Im Nordoſten flammt ein heller Stern: die Wega. Sie erhebt ſich langſam aus den Tiefen des Hori⸗ zonts und wird in den kommenden Mongten ob ihrer großen Helligkeit wieder das Augenmerk auf ſich lenken. Links unter ihr beginnt gerade das Kreuz des Nordens, der Schwan mit ſeinem Hauptſtern Deneb, ſeine Reiſe über das Firmament. Viele ſchwächere Sterne erfüllen noch das ſüdöſtliche Himmelszelt. Sie gehören weniger auffälligen Sternenbildern an, wie dem des Herkubs zwiſchen Krone und Wega, der Schlange, der Waage(im Südoſten) und der Waſſerſchlange nebſt Becher im Süden. In beſonderer Weiſe ziehen die Planeten die Aufmerkſamkeit des Sternfreundes auf ſich. Während Venus, die für den Anblick im Fernrohr die Phaſen des Mondes nachahmt, untergeht, tauchk im Oſten Jupiter auf(Anfang April gegen 22.30 Uhr, am Ende nach 20 Uhr), der größte aller Planeten. Drei bis vier Stunden vor ihm iſt bereits Mars, kenntlich an ſeinem rötlichen Glanze, er⸗ ſchienen. Dieſer gelangt am 6. April in Oppoſition zur Sonne und iſt daher die ganze Nacht ſichtbar.— Merkur befindet ſich noch immer in zu großer Sonnennähe und kann nicht geſehen werden.— Saturn dagegen hat ſich bereits aus dem hellen Strahlenbereich der Sonne losgelöſt. Geübte Augen können ihn am Morgenhimmel in der hellen Däm⸗ merung am Südoſthorizont aufſuchen. Auf ein reizvolles Schauſpiel ſoll noch auf⸗ merkſam gemacht werden. Am 5. April, abends 19.30 Uhr, zieht die zarte zunehmende Mondſichel nahe an Ve⸗ nus vorbei. Einen Tag ſpäter durchquert der Mond das Sternhäufchen der Plejaden; es iſt ein netter Anblick, wenn die zierlichen Sternchen ganz plötzlich am dunklen Mondrand verſchwinden und nach gut dreiviertel Stunden am hellen Mondrand wieder auftauchen. Am 22. April findet in ähn⸗ licher Weiſe eine Bedeckung des hellen Sternes Antares im Skorpion ſtatt. Nur ſteht leider der Mond ſo tief im Auf⸗ gang, daß die Erſcheinung nicht gut zu beobachten iſt. Das Alter der Brautpaare Die Maßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Staatsfüh⸗ rung zur Förderung der Eheſchließungen haben ſeit der Machtübernahme bereits einen ſtarken Anſtieg der Ehe⸗ ſchließungen herbeigeführt. Das Raſſenpolitiſche Amt der NSDAP ſtellt bei einer Auswertung des Zahlenmaterials feſt, daß die Zahl der Eheſchließungen im Jahre 1932 auf dem Tiefpunkt von 7.9 Heiraten je 1000 Einwohner ange⸗ langt war. Für 1934 werde die Geſamtzahl der Neuehen, auf je 1000 Einwohner überſteigen. Es ſet anzunehmen, da die Mehrzahl der Neuehen in den Jahren 1933 und 1934 von verhältnismäßig jungen Leuten geſchloſſen worden ſind, wobei als„berhältnismäßig fung“ ein Heiratsalter italien 20 und 30 Jahren verſtanden werden ſolle. Genaue ſtatiſtiſche Feſtſtellungen darüber würden aber früheſtens im zweiten Jahre nach Ablauf des Erhebungsjahres möglich ſein. Daher lägen jetzt erſt die Zahlen für 1932, alſo für das Jahr des Niedergangs vor. In jenem Jahr wurden ins⸗ geſamt 905 597 Ehen geſchloſſen. Bei der Ausgliederung nach dem Lebensalter habe ſich ergeben, daß bei den Frauen das 24., bei den Männern das 26. Lebensjahr als bevorzugtes Heiratsalter betrachtet wer⸗ den könne. Aber es ſei bedenklich, daß dieſes bevorzugte Heiratsalter nur für etwa ein Zehntel der Eheſchließenden bei beiden Partnern beſtehe, während von den reſtlichen neun Zehnteln die meiſten älter ſeien, alſo ſpäter als wün⸗ ſchenswert zur Familiengründung kämen. Die Heiratsſtatiſtit für 1933 und 1934 werde zeigen müſſen, ob und wie durch die nationalſozialiſtiſche Eheförderung die frühzeitigere und günſtigere Familiengründung ermöglicht oder gefördert würde. Es könne aber ſchon jetzt geſagt werden, daß das Ergebnis durchaus nach der wünſchenswerten Seite hinneigen werde. Aus dem Material für 1932 ergebe ſich u. a. noch, daß von den Mädchen im 17. Jahre ſich zwei über 55 jährige Männer, eines ſogar einen über 60 Jahre alten Mann ausſuchte. Andererſeits heiratete ein Mann im 27. Jahre eine über 55jährige Frau; ein Mann im 29. Jahre nahm ſogar eine Frau von über 60 Jahren. Die ſchnellſten Tiere der Welt Die ſchnellſten Tiere der Welt ſind der Windhund und der indiſche Jagdleopard. Beide können 1.5 km in einer Minute laufen. Solche Schnelligkeit iſt im Waſſer nicht möglich. Dennoch gibt es auch im naſſen Element Tiere, die ſich mit erſtaunlicher Schnelligkeit fortbewegen. Zu ihnen gehört vor allem der Thunfiſch, der, obwohl er ein Gewicht bis zu 1000 Pfund haben kann, ſich, wenn es darauf ankommt, in einem Tempo von etwa 70 km in der Stunde fortzubewegen vermag. Der Schwertfiſch iſt ſogar noch ſchneller. Er dürfte als der ſchnellſte Fiſch zu bezeich⸗ nen ſein. Auch der Walfiſch vermag ſehr ſchnell zu ſchwim⸗ men. Man ſchätzt ſeine Geſchwindigkeit auf über 30 km in der Stunde.— Zwei Vögel vermögen über 150 km in der Stunde zu fliegen, und zwar der Lämmergeier, der 165 km fliegt und die Schwalbe, die es auf 160 km bringt. Der Kiebitz fliegt 150 km in der Stunde, wenn er mit dem Winde fliegt und zwar kann er dieſe Geſchwindigkeit etwa 24 Stunden hintereinander einhalten. Der Wanderfalke fliegt etwa 120 km in der Stunde. Das Ei mit dem ehrlichen Gewicht Jedes deutſche Handelsklaſſenei trägt bekanntlich den Stempel mit dem Wort„Deutſch“ und einem Gebwichts⸗ buchſtaben, S, A, B, C oder D auf der Schale. Der Kauf⸗ mann gibt dazu auf dem Schild die Güte an, z. B.„G1, Vollfriſche Eier“, und dazu das ausgeſchriebene Gewicht, z. B.„A große Eier“, oder„B mittelgroße Eier“. Welche Hausfrau hätte ſich nicht früher ſchon geärgert, daß ſie für ihr gutes Geld ſo kleine Eier bekommt! Es iſt ſchwer, bei den ungleichmäßig geformten Eiern das Gewicht abzuſchätzen. Allein im März bis Oktober des vorigen Jahres ſind 520 Millionen Eier mit dem Gewichtsbuchſtaben B verſehen wor⸗ den, 295 Millionen haben den C⸗Stempel, 93 Millionen den D⸗Stempel erhalten. 50 Millionen Eier haben gar keinen Deutſchſtempel bekommen, weil ſie nicht das Gewicht für die niedrigſte Gruppe D erreichten. 70 Millionen ſind als Güte⸗ gruppe 2 gekennzeichnet worden, eine noch größere Anzahl hat die Kennzeichnungsſtellen wegen minderer Qualität wie⸗ der ungeſtempelt verlaſſen. Alle dieſe Eier hätte die Haus⸗ frau früher neben den Kühlhauseiern und Auslandseiern ungekennzeichnet als friſch und vollgewichtig bezahlen müſſen. die bisher noch nicht völlig errechnet ſei, wahrſcheinlich 10 Gottesdienſt⸗Ordnuung in der evang. Kirche. Mittwoch abend 7.30 Uhr: Paſſionsandacht. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteil nahme beim Heimgang unserer lieben Ent- schlafenen sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank den ehrwürdigen Schwestern für ihre liebevolle Pflege, sowie dem Kath. Mütter verein für das letzte Ehrengeleit und für die vielen Kranz- und Blumenpenden. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Jakob Transier. Mannheim-Seckenheim 2. April 1935. Stuttgart, Verona(New-Vorkk) Verſammlungs⸗ Kalender. N BM. Heute 6 Uhr im„Deutſchen Hof“ antreten mit Beitrag.(Pflicht) Bd M. Heute abend 8 Uhr Turnen in der Schulturnhalle (Vereinshaus). Alle Mädels, auch die nicht turnen, müſſen erſcheinen. Tv. 98. Mittwoch 6 Uhr Turnſtunde der Schülerinnen. Die Vereinstanzkleider ſind mitzubringen. Sammel⸗Anzeiger uur für Mitglieder der Landw.(in- u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Sdafkartfeffeln. Im Lager vorrätig: Edeltraut, Ackerfegen, Erdg old, VBöhms Allerfrüheſte, Odenwälder Blaue. Abgabe an ſämtl. Beſteller und auch an Nichtbeſteller. Kraftfuttermittel, Biertreber, Erdnußkuchen, Kleie. 10 Stück 14 Tage alte Hühner zu verkaufen. Auskunft im Lager. Der Vorſtand. 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