Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. II. 35: 1200. erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, facht in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgebolt monatl. Mk. 1.20 f Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., ſtieg, im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisl ſte vothe⸗ pu, 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr g von Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkünmdblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken heim. Hoch „ 8 5 f 55 ee 35. Jahrgang Mittwoch, den 3. April 1935 Nr. 79 nung—— N 2 5 270000 ðVw0⁰ͥ c c heker o ſah 5 5 7 7 Hätte damals eine wirkliche deulſche Wehrmacht beſtanden, ahn„Ein Reich— ein Recht! Im Schutze des Volksheeres 1 15 Deutichland und der e das ganze Unglück, wel⸗ ährte s„ 5 hes die Wirtſchaftskataſtroghe nach ſich zog, wenn nicht er⸗ 1 der große Staatsakt zu e 2 Die Aufbauarbeit der Gemeinſchaft der Schaffenden.— ſpart geblieben, ſo doch Her kingert een 15 ein erlin, 2. 5 1 j 12 800 5 i l ö ril. a Rudolf Heß an die deutſchen Arbeiter. Wehrpflicht und Wiriſch aft Der entſcheidende Schritt, den die nationalſozialiſtiſche Münch 2. April 25 f 11 1110 Regierung durch die Uebernahme der geſamken Rechtspflege R„Abgeſehen vom Schutz, den die neuerſtandene Wehr⸗ 101 auf das Reich auf dem Wege zum deutſchen Einheitsſtaat Vom Reichsbahn⸗Ausbeſſerungswerk München⸗Frei⸗ macht bedeutet,“ ſo führte Rudolf Heß weiter aus,„hat ihr 15 geian hat, wurde am Dienstag nachmitiag durch einen mann aus hielt der Stellvertreter des Führers, Reichsmi⸗ Wiederaufbau große direkte und indirekte Wirkungen im Gefolge. Das Vertrauen, welches die aufſteigende niſter Rudolf Heß, am Dienstag vormitkag über alle deut⸗ f Heß 9 8 Wirtſchaft in ſich birgt, wird nämlich durch die Ueberzeu— nur großen Staatsakt im Staatlichen Opernhaus begangen. An 12205 ſchen Sender eine Anſprache an die deutſchen Arbeiter. nicht dieſem bedeutungsvollen Feiertag der Juſtiz hatten ſämt⸗ e ſſche Juſtizbehörden Deutſchlands Flaggenſchmuck angelegt. Aus dem ganzen Reich waren Juriſten nach Berlin gekom⸗ men, um an der Kundgebung keilzunehmen. der große Raum der Staatsoper bot ein noch nie ge⸗ hautes Bild. Auf der mit den Fahnen des Reiches, mit Blumen und Lorbeerbäumen geſchmückten Bühne nahmen in halbkreisförmig angeordneter, dreifacher Sitzreihe die höchſten richterlichen Beamten Deutſchlands mit dem Prä⸗ denten des Reichsgerichts an der Spitze Platz. Mit erho⸗ benem rechten Arm begrüßten die Vertreter des deutſchen Rechts ſowie die große Feſtverſammlung den Führer und Reichskanzler bei ſeinem Erſcheinen. Mit dem Führer nahmen in der großen Loge Platz: Miniſterpräſi⸗ dent Göring, die Reichsminiſter Gürtner, Frick. Blomberg, Graf Schwerin v. Kroſig?, Seldte, Eltz von Rübenach und Darre. Die Reihen der Anſprachen eröffnete Miniſterpräſident Göring Miniſterpräſident Göring begann mit der Feſtſtellung, daß die nationalſozialiſtiſche Regierung in den vergange⸗ nen beiden Jahren auf dem Gebiete der Erneuerung des Reiches das Hauptziel des Führers erreicht habe. Zum erſten Male ſeit Jahrhunderten ſei die einheitliche Reichsgewalt über alle deutſchen Gaue aufgerichtet und rechtlich ver⸗ ankert. Der Miniſterpräſident gedachte der beſonderen Ver⸗ dienſte des erſten nationalſozialiſtiſchen preußiſchen Juſtiz⸗ miniſters Hanns Kerrl und fuhr dann fort: „Der nakionalſozialiſtiſche Staat iſt und bleibk ein Rechtsſtaat.“ Er verdiene dieſen Titel im Hinblick darauf, daß ſein Recht und ſeine Geſetze in der Gemeinſchafk des Jolkes begründet ſeien, daß jeder einzelne Volksgenoſſe die Gewißheit habe, daß ſein Anſpruch auf Gerechligkeit erfüllt werde, daß ſchließlich jedem Volksgenoſſen, der ſeine Pflicht gegen die Gemeinſchaft kue und der am Aufbau des Skaa⸗ les mitarbeite, Lebensraum, Lebensſicherheit und Lebens⸗ freiheit gewährleiſtet ſei. Im Dritten Reich ſei der Richter Verkünder der im gan⸗ zen deutſchen Volk verwurzelten Ueberzeugung vom rich⸗ ligen Recht, das von der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung und insbeſondere vom Führer des Volkes, Adolf Hitler, repräſentiert werde. Was vom Richter geſagt werde, treffe auf alle zu, die im deutſchen Rechtsleben mitwirken. Anſprache des Reichsjuſtizminiſters Als nächſter Redner nahm Reichsjuſtizminiſter Gürt⸗ ner das Wort. Er erinnerte daran, daß die Frage der Reichsjuſtiz ſo alt ſei wie das Deutſche Reich ſelbſt. Erft mit dem Tage, an dem der Nationalſozialismus, der von Anfang an die Reichseinheit gefordert habe, den Kampf um die Macht ſiegreich beſtanden habe, ſei die Frage der. Reichseinheit und damit der Reichsjuſtiz poli⸗ lich entſchieden geweſen. Dieſe Entſcheidung ſei nicht ein Gewaltdiktat der Führung, ſondern der Ausdruck des Wil⸗ lens des Volkes. Daß aber die Reichsjuſtiz in der Zeit von wenig er als einem Jahr aufgebaut werden konnte, ſel vor allem dem Entſchluß des Führers zu verdanken, der am 16. Mai 1934 auf Vorſchlag des preußiſchen Miniſter⸗ präsidenten die Reichs⸗ und preußiſche Juſtizverwaltung in eine Hand vereinigt hat. Der Aufbau der Reichsjuſtfz ſej vollendet. Damit ſei eine Aufgabe erküllt. die der Führer gestellt habe. Die an⸗ e, größere Aufgabe ſei die Erneuerung des deutſchen echts. Hier ſeien zwar in Teilausſchnitten vorbildliche und wichtige Forderungen bis jet verwirklicht worden. Die geſamke Erneuerung des Rechts aber werde lange Zeit und dleſe Arbeit bognſyruchen. Mit einem Dank an den Führer, der dem deutſchen Volk die Rechtseinheit gegeben hat, ſowie mit Dankeswor⸗ ten an Miniſterpräſident Göring und alle übrigen Stei⸗ len, die an der großen Aufgabe mitgewirkt haben, ſchloß r Reichsjuſtizminiſter ſeine Anſprache. Keichsinnenminiſter Dr. Frick hielt die Schlußanſprache, deren weſentlicher Inhalt an ande⸗ rer Stelle wiedergegeben iſt. 1 Der gemeinſame Geſang des Deutſchland⸗ und des Horſt⸗ eſſel⸗Liedes beendete den Feſtakt. Der Reichsbankauewers zum Märzende 1 Die Beanſpruchung der Reichsbank zum 31. März hielt 15 durchaus im erwarteten Rahmen, denn ſie iſt geringer fel zur gleichen Zeit des Vorjahres, in die das Oſterfeſt zel die geſamte Kapitalanlage hat ſich in der verfloſſenen Ae ph um 513,2 auf 4629,5 Millionen Mark erhöht. zen täglich fälligen Verbindlichkeiten nahmen um 19,70 nen Mark auf 921,64 Millionen Mork zu, wobei im nzelnen die öffentlichen Guthaben eine ſtarke Abnahme, te, privaten dagegen eine ſtarke Zunabme aufweiſen. Der Fahlungsmittelumlauf beträgt Ende März 5841 Millionen ark gegen 5730 Millionen Mark Ende Februar In der großen Lokomotivhalle hatten rund 5300 Mann der Reichsbahnbetriebe Aufſtellung genommen. Anweſend war u. a. der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley mit ſei⸗ nem Stabe. Um 11 Uhr vereinigten ſich die Preßlufthäm⸗ mer, die Bohrer und das Sirenengeheul zu einer gewaltigen Symphonie der Arbeit. Unter den Klängen des Badenwei⸗ ler Marſches traf, von der Arbeiterſchaft ſtürmiſch begrüßt, der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, in der gewal⸗ tigen Halle ein und wurde zur Schiebebühne geleitet. Der Betriebszellenobmann meldete die angetretene Arbeiterſchaft und nach kurzer Begrüßung durch den Be⸗ triebsführer nahm Rudolf Heß das Wort. In ſeiner Anſprache betonte er, daß der äußere Anlaß zu ſeiner Anſprache die demnächſt in ganz Deutſchland ſtatt⸗ findende Vertrauensratswahl, der innere Anlaß der langgehegte Wunſch ſei, zu deutſchen Handarbeitern zu ſprechen, von denen ſo viele an der Front des Weltkrieges zu ſeinen beſten Kameraden gehört hätten. Gerade Hand⸗ arbeiter ſeien es auch geweſen, die in der Gemeinſchaft der nationalſozialiſtiſchen Bewegung als Soldaten einer neuen Idee zuſammengeſtanden hätten. Er wende ſich aber nicht etwa an einen Stand oder eine Klaſſe für ſich, ſondern an die Gemeinſchaft der Schaffenden in den Betrieben, die zum Gemeinſchafts⸗ empfang beieinander ſtänden, wie ſie an den Stätten der Produktion zueinander gehörten. „Ihr ſeid aufeinander angewieſen,“ rief Rudolf Heß ihnen zu,„und ergänzt Euch wie die ganz großen Arbeitsgruppen der Volkskameradſchaft, wie Bauern, Handarbeiter, Geiſtesarbeiter uſw. ſich ergänzen und aufeinander angewieſen ſind, weil ein Teil ohne den anderen auf die Dauer nicht zu leben vermag. Nie ſoll dieſe nationalſozialiſtiſche Grunderkenntnis vergeſſen werden. Nie ſollen wieder ſogenannte Führer bei Bauern, Arbeitern und Bürgern die kleinen Einzelintereſſen von Klaſſen und Stän⸗ den gegeneinander ausſpielen und ſie höher ſtellen als die gemeinſamen Intereſſen des Volkes.“ Die bevorſtehende Wahl ſei keine Wahl im früheren Sinne, vielmehr ſollen Männer zur Regelung auftauchender Probleme innerhalb der Betriebe beſtimmt werden, die das Vertrauen ihrer Arbeitskameraden hätten. Es werde deswegen auch kein Wahlkampf im alten Sinne geführt, ebenſo wenig wie den deutſchen Arbeitern etwa eine herrliche Blumenleſe von Verſprechungen vorgeſetzt würde, die größtenteils nicht ge⸗ halten werden können. Der nationalſozialiſtiſche Staat habe verſprochen, das Arbeitsloſenelend zu mildern und dieſes Verſprechen, das Adolf Hitler bei der Macht⸗ ergreifung gab, wurde erfüllt. „Und noch ein ganz großes Verſprechen des National⸗ ſozialismus wurde erfüllt: das Verſprechen, den deutſchen Arbeiter als gleichwertigen Volksgenoſſen in die Volksge⸗ meinſchaft einzugliedern. Niemand kann heute mehr be⸗ ſtreiten, daß der Handarbeiter ſich im nakionalſozialiſtiſchen Skaat abſolut gleichwertig fühlt und in den Augen aller ſei⸗ ner Volksgenoſſen gleichwertig iſt.“ Wie der deutſche Handarbeiter im Kampfe an den Fronten des Weltkrieges ſeinen Mann geſtanden habe, ſo auch im Kampfe um das neue Deutſchland Und gerade dank der Tatſache, daß insbeſondere auch der deutſche Arbeiter ihm folgte, vermochte Adolf Hitler Deutſchland wieder frei⸗ zumachen. Denn ſeine Erklärung der Wiedereinführung der allge⸗ meinen Wehrpflicht, von der die Welt weiß, daß hinter ihr heute bereits eine Macht: eine entſprechende Zahl von Sol⸗ daten in Waffen ſteht, iſt gleichbedeutend mit der Prokla⸗ mation der deutſchen Freiheit und Unabhängigkeit. „Seit dem 16. März 1935 ſind wir wieder ein freies Volk, von dem die Welt weiß, daß ſeine Freiheit nicht mehr angetaſtet werden kann, ohne daß es ſich da⸗ gegen leidenſchaftlich zur Wehr ſetzt.“ Nach dieſen Ausführungen über die geſchichtliche Bedeu⸗ tung des 16. März 1935 fuhr Rudolf Heß fort:„Der Wie⸗ deraufbau des Heeres iſt nicht nur eine moraliſche Angelegenheit— er iſt auch eine durchaus materielle Angelegenheit. Denn auch die materiellen Güter eines Vol⸗ kes, die Wirtſchaft, welche die Güter hervorbringt, bedürfen des Schutzes. Wir haben es alle erlebt, welches die Folgen waren, als wir uns nach dem Zuſammenbruch 1918 nicht mehr wehren konnten gegen die Erpreſſungen anderer Völker. Es waren die Produkte der Arbeit unſeres Volkes, es waren die Güter, die das Volk ſelbſt nur zu gut hätte gebrauchen können, die es zwangsweiſe abliefern mußte.“ 5 Die damalige Wirtſchaftskataſtrophe als Folge der Re⸗ parationsverpflichtungen hätte das furchtbare Ausmaß nie angenommen, die Gegner hätten die wirtſchaftlich irrſinni⸗ gen Forderungen nie geſtellt, i. wenn ſie mit der Möglichkeit einer deutſchen Gegenwehr hätten rechnen müſſen. Handelspolitik gegenüber dem Auslande auf gung der Welt, i daß nicht wieder willkürlich ein Staat. dem es gefällt, bei uns einzurücken, dieſe Wirtſchaft zerſtören kann, derart geſtärkt, daß neuerdings die Wirtſchaftsbeziehungen zu anderen Staaten gefördert werden. Auch dadurch ergeben ſich die Vorausſetzungen für weitere Arbeit in Deutſchland und damit für die allmähliche Beſſerung des Wohlergehens der Geſamtheit und des Einzelnen. Und mehr noch als dies: Das Herausziehen der Jahr⸗ gänge von Jungen ſchafft Arbeitsplä tze für Ael⸗ tere. Die Herſtellung von Waffen für die neue Armee gibt weiteren deutſchen Volksgenoſſen in großer Zahl Arbeit und Brot. Insgeſamt kann die deutſche Wirtſchaft wie die Volks⸗ wirtſchaft aller großen Nationen wieder mit einer Armee und ihren Bedarf rechnen. Die deutſche Wirtſchaft gleicht ſich auch hierin wieder mehr den Wirtſchaften der anderen Völ⸗ ker an, und dies kann nur der Wirtſchaftsgeſundung der Welt dienlich ſein. „Ich weiß, daß Ihr alle 1 ſeid auf das neue Volks ⸗ eer!“ rief der Stellvertreter des Führers ſeinen Volksgenoſſen in den Betrieben zu. Ein Volksheer im beſten Sinne „Ich weiß, daß die alten Soldaten unter Euch noch gern zurückdenken an die Dienſtzeit und daß Ihr Euch freut, wenn Eure Söhne in der Armee wieder zu Männern erzogen werden. Und Ihr ſeid umſomehr ſtolz auf die neue Armee, als Ihr die Gewißheit habt, daß dieſe wirklich ein Volks⸗ heer im beſten Sinne ſein wird. Die neue deutſche Armee iſt von nationalſozialiſtiſchem Geiſt durchdrungen und frei von allem, was vielleicht im alten Heer noch im Widerſpruch ſtand mit dem Grundſatz, daß es gerade für Soldaten keinerlei Sonderrechte auf Grund von Geld, Kaſtenzugehörigkeit und totem Schul⸗ wiſſen gibt. Das neue Heer kennt keine Einjährig⸗ Freiwilligen mehr. Führer kann in ihm werden, wer das Zeug zum wirklichen Führer in ſich trägt. Es iſt das Heer des deutſchen Volkes und das Heer für das deut⸗ ſche Volk. Es wird Deutſchland wieder ſchützen, ſeine Menſchen und ihre Habe, und es wird nicht zuletzt die Stätten ſchirmen, in denen Ihr Eure Arbeit findet. Das deutſche Volksheer hat keine imperialiſtiſche Aufgabe, es dient dem Frieden der Deutſchen.“ „Unter dem Schutz unſeres neuen Heeres,“ ſo ſchloß Ru⸗ dolf Heß ſeine Anſprache an die deutſchen Arbeiter,„wol“ len wir weiter gemeinſam arbeiten und ſchaffen in breuer Pflichterfüllung jeder an der Stelle, die ihm vom Schickſal zugewieſen iſt. In dem glücklichen Bewußtsein, eine beſſere Zukunft unſeren Kindern zu ſchaffen, wollen wir zuſam⸗ menſtehen im gemeinſamen Skolz auf den Führer, der uns zuſammenbrachte, der unſerer Arbeit wieder einen Sinn gab— der in ſeinem Werdegang ſymboliſch den Hand. und Geiſtesarbeiter, den Antergebenen von einſt und den Jüh⸗ rer des ganzen Volkes von heute, vereint.“ „Unter ſeiner Führung tun wir unſere Arbeit weiter, auf daß auch unſer Volk und Vaterland weiter geſundet und wir Kindern und Kindeskindern eine Heimat ſchaffen, in der es ihnen beſſer geht als vielen ihrer Väter und auf die ſie von Herzen ſtolz ſein können. Wir werden weiter ſchaffen unter der Führung des Mannes, der uns bisher ſo erfolg⸗ reich geführt hat, unter der Führung des erſten Soldaten und des erſten Arbeiters Deutſchlands: Adolf Hitler!“ Die Ausführungen von Rudolf Heß wurden wiederholt von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen, der ſich nach dem dreifachen Sieg⸗Heil auf den Führer zu einem wahren Ju⸗ belſturm ſteigerte. Unter den Klängen des Liedes„Brü⸗ der in Zechen und Gruben“ verließ der Stellvertreter des Führers die Halle und begab ſich mit dem Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley und anderen Herren in die Kan⸗ tine, wo ſie an einem gemeinſamen Eſſen mit der Arbei⸗ terſchaſt teilnahmen. Kurzmeldungen Apenrade. Anläßlich des zweijährigen Beſtehens der nationalſozialiſtiſchen Arbeitsgemeinſchaft Nordſchleswigs (NSAN) fand in Apenrade ein Parteitag ſtatt. Die Ver⸗ ſammlung hat an den Führer Adolf Hitler ein Begrüßungs⸗ telegramm geſandt. Wien. Am Dienstag begann der große Hochverratspro⸗ zeß gegen 21 Führer des ehemaligen Republikaniſchen Schutzbundes. i f Paris. Der Abg. Renaudel, der Vorſitzende der von ihm mitbegründeten neuſozialiſtiſchen Partei, iſt nach langem Zeiden auf der Inſel Mallorca geſtorben Washington. Die amerikaniſche Regierung hat ihre eine neue Grundlage geſtellt, indem ſie beſchloſſen hat, diejenigen Län⸗ der, die die Vereinigten Staaten diskriminieren, ebenfalls entſprechend ungünſtig zu behandeln. Der Geburtstag des Führers Feiern der Wehrmacht am 20. April. Berlin, 2. April. Für die Feier des Geburtstages des Führers und Reichskanzlers am 20. April hat der Reichswehrminiſter be⸗ ſtimmt, daß bei allen Einheiten am 20. April vormittags Appelle innerhalb der Truppe mit Anſprachen der Standort⸗ älteſten bezw. Kommandeure uſw. ſtattzufinden haben. Be⸗ amte, Angeſtellte und Arbeiter der Wehrmachtverwaltung ſind zu dieſen Appellen heranzuziehen. Von Paraden und Zapfenſtreichen ſoll abgeſehen werden. Die übliche Regelung des Oſterurlaubs in der Wehrmacht wird dadurch nicht be⸗ rührt. Frankreich fühlt ſich bedroht Flandin⸗Rede in der Kammer. Paris, 3. April. Miniſterpräſident Flandin erinnerte in einer Rede vor der Kammer zunächſt daran, daß Deutſch⸗ land ſich ein Luftheer geſchaffen und die Wehrpflicht wieder eingeführt habe. Beides bilde eine einſeitige und unbeſtreit⸗ bare Verletzung des Verſailler Vertrags und der Völker⸗ bundsſatzungen. Da Frankreich nicht zulaſſen könne, daß ein beſtehen⸗ des Recht verletzt werde, habe die franzöſiſche Regierung beſchloſſen, den Völkerbund anzurufen. der Völkerbunds⸗ rat werde am 15. April zuſammenkreten, und die franzöſi⸗ ſche Regierung bedürfe des reichſten Vertrauens, um in Genf das ganze franzöſiſche Volk zu vertreten. Die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutſchland werde ergänzt durch andere Maßnahmen, die nicht weniger ſchwerwiegend ſeien, wie die Bildung des Arbeitsdienſtes und die Schaffung des Luftheeres, das von einer großen Luftſchutzorganiſation unterſtützt werde. Gegenüber einer ſolchen Armee müſſe Frankreich ſeine Sicherheit durch militäriſche Maßnahmen und durch Mili⸗ tärabkommen mit den in gleichem Sinne am Frieden in tereſſterten Völkern organiſteren. Gewiſſe Truppenverſchiebungen ſeien bereits am 22. März von zuſtändiger Stelle beſchloſ⸗ ſen worden Im übrigen ſeien Maßnahmen ergriffen wor⸗ den, um die Garniſonen der Grenzbefeſtigungen auf dem vorgeſehenen Stand zu halten. Für die Luftſtreit⸗ kräfte ſeien ebenfalls die notwendigen Maßnahmen ge⸗ troffen. Für den Luftſchutz habe das Parlament ein grundlegendes Geſetz verabſchiedet. Die bisher getroffenen Maßnahmen ſeien aber nur vorübergehend, da ein Beſchluß darüber, ob Frankreich veranlaßt ſei, ſeine ganze militä⸗ riſche Organiſation abzuändern, erſt dann gefaßt werden könne, wenn die neue militäriſche Organiſation in Deutſch⸗ land in allen Einzelheiten bekannt ſein werde. Das Pro⸗ gramm der Befeſtigungsarbeiten werde weiter⸗ hin durchgeführt. Auf keinem Gebiet ſei alſo etwas ver⸗ nachläſſigt worden, um die Sicherheit Frankreichs zu ga⸗ rantieren. Alles laſſe darauf ſchließen, daß Frankreich einer lan⸗ gen und harten Anſtrengung unterworfen ſein werde, um ſeine Sicherheit zu gewährleiſten. Flandin wandte ſich gegen das Gerücht, daß das Steueraufkommen hinter den Ausgaben zurück⸗ bleibe. Auch wies er die Behauptungen zurück, die von einer Abwertung des Franken infolge der von Belgien ge⸗ troffenen Maßnahmen ſprächen. In Streſa, in Moskau und in Genf ſtünden ſchwierige Verhandlungen bevor. Es ſei erforderlich, daß der Außenminiſter dort mit der ganzen Autorität Frank⸗ reichs ſprechen könne. Wenn die Kammer kein Vertrauen mehr zur Regierung habe, ſolle ſie es offen ſagen. Vertrauen für Flandin Paris, 3. April. Die Kammer hat mik 410 gegen 134 Skimmen der Regierung Flandin das Vertrauen ausge⸗ ſprochen und ſich alsdann bis zum 28. Mai vertagt. Politiſches Allerlei Ausweiſung deutſcher er aus Rußland. Der Vertreter der Humboldt⸗Deutz⸗Motoren⸗AG. vor⸗ mals Ehrhardt und Sehmer, Saarbrücken, H. G. Waſchkau, iſt aus unbekannten Gründen aus Rußland ausgewieſen wor⸗ den. Vor einiger Zeit kam Waſchkau aus Moskau zur Be⸗ erdigung ſeines Vaters nach Deutſchland zurück und wollte nach einigen Tagen die Rückreiſe wieder antreten. Ohne An⸗ gabe von näheren Gründen verweigerte man ihm das Viſum und ließ ihn noch nicht einmal zur Auflöſung ſeines Haus⸗ halts nach Rußland herein. So mußte ſeine ſich in Hoffnung befindende Gattin die ſchwere Aufgabe der Haushaltsauf⸗ löſung in einem fremden Lande ohne jegliche Hilfe allein übernehmen.— In dieſem Zuſammenhang iſt es intereſſant, daß der Vertreter der Mitteldeutſchen Stahlwerke, Klitſch, ſowie einige andere deutſche Vertreter aus unbekannten Grün⸗ den ebenfalls aus Rußland verwieſen wurden. Studentenausſchreitungen in Kowno. Eine Gruppe litauiſcher Studenten verſuchte die Redak⸗ tionsräume eines Kownoer Morgenblattes zu ſtürmen, weil das Blatt eine kritiſche Darſtellung des Verlaufes der deutſchfeindlichen Kundgebungen gebracht hatte. Dabei kam es zwiſchen den Demonſtranten und der Polizei zu einer Schlägerei. Als die Polizeibeamten die Unruheſtifter feſt⸗ nehmen wollten, wurden die Demonſtranten von anderen Studenten befreit. Edens Warſchauer Beſuch „Der wichkigſte Teil ſeiner Sendung.“ London, 2. April. Die„Times“ beſchäftigt ſich in einem Leitaufſatz mit den Warſchauer Beſprechungen. In dem Artikel heißt es, Edens Beſuch in Warſchau ſei wahrſcheinlich der wichtigſte Teil ſei⸗ ner Sendung Der öſtliche Sicherheitspakt ſei ja nun einmal der Mittelpunkt der jetzigen Verhandlungen. Sowjetrußland ſei als einer ſeiner Urheber natürlich von ganzem Herzen für ihn, Polen dagegen habe bisher dem Vorſchlag beharr⸗ lich widerſtrebt. Eine erhebliche Entgleiſung ſtellt es dar, wenn„Times“ dann fortfährt,„im Gegenſatz zu Deutſchland ſeien die Beweggründe Polens nicht dem Verdacht ausgeſetzt, daß es ſich eine Bahn für eine Aus⸗ dehnung in öſtlicher Richtung“ offen zu halten ſuche. Po⸗ lens Gründe ſeien, wie auch die Deutſchlands, der ernſten Erwägung wert. Polens Stellung in Europa mache es zu einer breiten Brücke zwiſchen zwei mächtigen Nachbarn im Weſten und im Oſten. Wenn unglücklicherweiſe Krieg ausbrechen ſollte, ſo würde er ſo gut wie ſicher auf polniſchem Gebiet ausgefochten werden. Ueberdies würde Polen den Einmarſch deutſcher oder ſowjetruſſiſcher Truppen auch dann nicht begrüßen, wenn ſie als Verbündete ſtatt als Feinde kämen,„denn in beiden Fällen würden ſie das Land ſchwerlich wieder verlaſſen, ohne einen Preis in Jorm von Gebietsteilen erhalten zu haben“. Deshalb gebe Marſchall Pilſudſki ebenſo wie Deutſch⸗ land einfachen Nichtangriffspakten vor Pakten bewaffneten Beiſtandes den Vorzug. Eden bei Pilſudſki Warſchau, 2. April. Die Unterredung des Lordſiegel⸗ bewahrers Eden mit Marſchall Pilſudſki dauerte mehr als eine Stunde. An der Unterredung nahmen der Geſchäfts⸗ träger Avening und der Abteilungschef im engliſchen Außenminiſterium Strang teil, ferner Außenminiſter Beck und der Vizeminiſter des Auswärtigen Graf Szembek. Wirtſchaftsverhandlungen mit der Schweiz unterbrochen. Die in Bern geführten Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen der Schweiz und Deutſchland ſind unterbrochen worden und werden zurzeit auf diplomatiſchem Wege fortgeſetzt. Mit Beziehung auf die Kündigung wurde vereinbart, daß dieſe noch bis zum 8. April(ſtatt 31. März) mit Wirkung auf den 30. April 1935 erfolgen kann. Dieſe gutgemeinten Worte der Frau erregten in Fanni ein ſchmerzliches Gefühl, denn ſie glaubte nicht mehr an Glück und Sonnenſchein. Da es bereits dunkelte, bat ſie Frau Kernlinger, ihr das Zimmer anzuweiſen. Beide gingen nun in das erſte Stockwerk, und Frau Kernlinger ſchloß die Türe des Zimmers auf, das ſie für Fanni beſtimmt hatte. Der Koffer ſtand bereits drinnen. Frau Kernlinger ſagte nun mit Humor:„Na, gute Nacht, und laſſen Sie ſich was Schönes träumen.“ Ich dank' ſchön und wünſch' Ihnen auch eine recht gute Nacht!“ erwiderte Fanni. Frau Kernlinger ging wieder hinunter und ſetzte ſich auf die Bank unter dem Kaſtanienbaum. Sie dachte an ihren neuen Ankömmling und wußte ganz genau, was dieſe da oben in ihrem Zimmerchen litt, ohne daß ſie es ihr zu ſagen brauchte. Ihre Augen redeten eine deutliche Sprache. „Die verflixte Lieb'!“ murmelte ſie vor ſich hin. Das trauliche, anheimelnde Zimmer erfüllte Fanni mit tiefer Befriedigung. Eine erquickende Luft ſtrömte zu dem kleinen Fenſter herein. Sie ſah ſich um. Ein Schrank, ein Tiſch mit zwei Stühlen, ein kleines Sofa, ein Waſchtiſch und ein blütenweiß überzogenes Bett bil⸗ deten die Einrichtungsgegenſtände. Ueber dem Bett hing ein Muttergottesbild in einem Goldrahmen. Vom Fen⸗ ſter aus erblickte man das ganze Tal der Wachau mit ſeinen bewaldeten Höhenzügen, das die Donau wie ein großes, breites blaues Band durchzog. Da ertönte das Kirchenglöckchen. Man läutete den Abendſegen. Fanni kniete vor dem Bild der Gebenedeiten nieder und betete inbrünſtig. Sie erflehte ihre Hilfe in der ſchwe⸗ ren Zeit, die ihr bevorſtand. Und einer plötzlichen Einge⸗ bung folgend, öffnete ſie den Koffer und nahm ihre Geige heraus. Die Augen ſeſt auf das Bild richtend, ſpielte ſie mit großer Innigkeit das„Ave Maria“ von Schubert. Nach dem ſie geendet hatte, begab ſie ſich zur Ruhe. In dieſer Nacht ſchlief ſie tief und feſt. Frau Kernlinger hatte ihr von unten aufmerkſam zugehört. 5 „Eine Muſikantin iſt ſie. Und wie ſchön ſie g'ſpielt hat. Zwar ein bißl traurig; aber das dauert net lang' und ſie ſpielt wieder ein' Landler.“ * Schräg gegenüber dem Hauſe, in dem der Kammer- virtuos Huber in Wien wohnte, befand ſich eine Bäckerei, der verwitweten Bäckermeiſtersgattin Anna Edthofer ge⸗ hörend. Das Geſchäft florierte, denn die Ladenklingel er⸗ tönte faſt ununterbrochen. Dieſer ſehr gute Geſchäftsgang hätte nun Frau Edthofer mehr gefreut, wenn eine Schwie⸗ gertochter im Hauſe wäre. Aber Andreas, ihr einziger Sohn, der nach dem Tod ſeines Vaters das Geſchäft mit ihr weiterführte, dachte noch immer nicht daran, ſich zu verheiraten. Er war fünfundzwanzig Jahre alt, von ſehr ſympathiſchem Aeußern, fleißig und ſehr ſolide. Bis jetzt arbeitete er mit zwei Gehilfen und einem Lehrjungen, mußte aber bald daran denken, ſich einen dritten Gehilfen einzuſtellen, da der Umſatz ſich immer mehr vergrößerte. Es war auch nicht zu verwundern, denn ſämtliche Mütter heiratsfähiger Töchter und dieſe ſelbſt waren Kundinnen. Manche ſehnte das Glück herbei, Frau Bäckermeiſterin zu werden, und viele ſchmachtende und verlangende Blicke trafen den jungen Meiſter. Er aber blieb ungerührt. Und das war es, was Frau Edthofer ärgerte. Ihr Andreas war ihr Stolz und ihr ganzes Glück. Aber daß er eben noch nicht heiraten wollte, verurſachte ihr großen Kummer. Sie war gerade im Laden und erwartete mit Unge⸗ duld, daß Andreas ſie ablöſen ſollte, denn ſie mußte daran denken, das Mittageſſen zu bereiten. Endlich kam er mit lachendem Geſicht. a 5 Mutter, da bin ich. Jetzt kannſt du verſchwin⸗ en 7 Sie blickte ihn ärgerlich an und entgegnete:„Ich wollt', ich könnt' für immer aus'm Laden verſchwinden und net nur immer für kurze Zeit. Aber natürlich, wenn man ein' Sohn hat, der net ans Heiraten denkt, dann muß ſich die alte Mutter plagen. Ich werd' wohl mit acht⸗ zig Jahr' noch im Laden ſitzen müſſen?“ Andreas lachte. a 15 „So lang brauchſt du net z'warten, Mutter. Wenn du ſo alt biſt, hab' ich ſchon lang eine Frau.“ e Aus Stadt und Land „Graf Zeppelin“ über Berlin Erſte Fahrt für die Deutſche Zeppelin-Reederei. Berlin, 3. April. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ fta tete am Dienstag der Reichshauptſtadt nach längerer Zelt wieder einen Beſuch ab. Es war die erſte Fahrt, die daz Luftſchiff für die kürzlich gegründete Deutſche Zeppelin⸗Rer⸗ derei ausführte. 5 8 Wenn der Zeppelin auch den Berlinern längſt nich mehr unbekannt iſt, ſo wurde er doch bei ſeinem Exſcheinen wieder mit freudiger Spannung begrüßt. Gegen 14,15 Uhr näherte ſich das ſtolze Schiff aus weſtlicher Richtung der Reichshauptſtadt, erreichte gegen 14,30 Uhr Spandau und glitt dann in ruhigem, majeſtätiſchem Flug über der In⸗ nenſtadt dahin. Von Dächern und Fenſtern, Straßen und Plätzen verfolgte die Berliner Bevölkerung mit lebhaften Intereſſe das ihr wohlbekannte, aber immer wieder reizvolle Bild. Kurz nach 15 Uhr entſchwand dann das Luftſchfff in weſtlicher Richtung den Augen der Berliner. Gegen 15,30 Uhr landete„Graf Zeppelin“ auf dem Flugplatz Staaken unter den Klängen des Deutſchlandli⸗ des. In knapp zwei Minuten war eine muſtergültige Lan⸗ dung durchgeführt. Nach halbſtündigem Aufenthalt trat daz Luftſchiff unter dem Jubel der Menſchenmenge die Rüc⸗ fahrt an. Die zweite Arlauberfahrt Mit„Kraft durch Freude“ nach den Azoren. Hamburg, 3. April. Die„Oceana“ hat die zweite A lantikfahrt angetreten, die diesmal nach den Azoren fühtt 644 Arbeitskameraden und ⸗kameradinnen aus allen Gauen Deutſchlands werden 20 Tage lang gemeinſam alle Schön heiten einer ihnen fremden Welt genießen und daraus neue Kraft für ihre Tagesarbeit ſchöpfen. Kurz vor 14 Uhr ver ſammelten ſich die Urlauber auf dem Achterdeck, wo der Reichsamtsleiter des Amtes Reiſen, Wandern und Urlaub in der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Pa Laff renz, eine Anſprache hielt. Um 14 Uhr legte das Schiff ah, Staatsſekretär Reinhardt 40 Jahre alt. Berlin, 3. April. Der Staatsſekretär im Reichsfinanz miniſterium Fritz Reinhardt begeht heute ſeinen 40. Ge. burtstag. Reichsminiſter Dr. Frick hat folgendes Gli wunſchſchreiben an ihn gerichtet:„Lieber Pg. Reinhard. Zu Ihrem 40. Geburtstag wünſche ich Ihnen für Sie per⸗ ſönlich und für Ihre für das Dritte Reich wertvolle Arbet herzlichſt Glück.“ Fünf Obdachloſe in Strohſchobern verbrannt Uzhorod(Karpathenrußland), 2. April. In unmittelbg⸗ rer Nähe der Stadtgrenze von Uzhorod fing ein großer Strohſchober Feuer, griff auf ſieben andere in der Nahe befindliche Strohſchober über und vernichtete ſie vollkom⸗ men. Da Wächter ausſagten, daß in den Strohſchobern etwa 20 Obdachloſe übernachtet hätten, ſo wurde die Brandſtäte abgeſucht und tatſächlich fand man fünf verkohlte Leichen, Es muß befürchtet werden, daß noch weitere Obdachloſt Opfer der Flammen geworden ſind. Bisher 15 Tote geborgen Die Feuerwehr ſchritt an die Wegräumung der Ache der niedergebrannten Strohſchober, die eine beliebte Zi fluchtsſtätte obdachloſer Menſchen geweſen waren. Es wurden bereits 15 Todesopfer dieſes ſchauerlichen Brandunglücks gezählt, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß auch dieſe Ziffer ſich noch erhöht, da bisher nur die Hälfte der niedergebrannten Schober abgekragen wurde. Der Brand entſtand wahrſcheinlich durch einen leicht ſinnig weggeworfenen Zigarettenreſt. Bisher gelang es nur, ein einziges Opfer der Kataſtrophe zu identifizieren, Der Mehrzahl nach dürfte es ſich um landwirtſchaftliche Ar, beiter handeln, die zu den Frühjahrsarbeiten in den Wein, bergen nach Uzhorod gekommen waren. Frau Edthofer wurde mißtrauiſch..— „Damit tröſt' du mich ſchon zwei Jahr' lang.“— Er beruhigte ſie. „Schau, Mutter, warum drängſt mich denn ſo? Vor⸗ derhand hab' ich ja noch dich, und ſo eine tüchtige Haus“ frau, wie du biſt, krieg ich net ſo g'ſchwind.“ „Geh, hör' auf!“ rief ſie halb lachend, halb ärgerlich, „Du willſt mich nur'rum kriegen. Aber ich laß net nach, bis im G'ſchäft eine junge, tüchtige Frau ist. Eher hast du vor mir keine Ruh'.“ Er ſeufzte. 3 „Mutter, heut' quälſt du mich aber ſchon ſakriſch, „Dich kann man gar net g'nug quälen. Ich kann? nimmer mit anſchauen, daß ſo ein hübſcher, junger un ſtattlicher Mann, wie du es biſt, noch immer ledig rum: lauft. Du wirſt ja bald zum Kinderg ſpött. Alle heirats⸗ fähigen Mädeln in der Straße warten ja nur drauf, da du dich erklärſt. So fang doch einmal an!“ d „Aber Mutter, ich kann doch net einer jeden einen Heiratsantrag machen?“ a „Mach' keinen dummen Witz mit deiner Mutter Einer ſollſt du dich erklären. Sapperment, ich will, daß du einmal den Anfang machſt.“ 5 „Hab' nur noch ein bißl Geduld, Mutter! 10 „Das ſagſt du mir alle Tag'!“ gab ſie zornig zur 5 „es iſt halt noch net die Richtig kommen,“ entge nete er gelaſſen. i 90 5 1285 willſt wahrſcheinlich warten, bis ich net meht in 7 Er fuhr ihr liebkoſend über die Hand. i „Du biſt noch lang' da, denn mit deine fünfundvier⸗ zig Jahr' biſt noch rüſtig und g'ſund.“ 0 fe Die Zärtlichkeit ihres Sohnes tat ihr wohl u ſah ihn liebevoll an. dir „Andreas, laß einmal ein g'ſcheites Wort mit reden!“ „Fang' an, Mutter, ich hör' zu!“ 2 allet „Kann dir denn in unſerer Näh' gar keine 9 fa 5 Da iſt zum Beispiel vis a vis die Anna, die Tochter Metzger. Das iſt ein nettes Mädel.“ f ile „Die iſt net mein G'ſchmack, Mutter. Die iſt z' dick.“. Foch⸗ „So? Na— wie iſt's denn mit der Klara, der ter vom Kaufmann?“ f Frau Edthofer machte böſe Augen. 2 us dem badi cen Land Ein„Philipp⸗Lenard⸗Inſtitut“ in Heidelberg. Heidelberg, 2. April. Das Staatsminiſterium hat, wie die Preſſeſtelle der Univerſität mitteilt, auf Vorſchlag des Miniſters des Kultus und Anterrichts verfügt, daß künftig das Phyſikaliſche Inſtitut der Aniverſität Heidelberg in Erinnerung an Geh. Rat Prof. Dr. Philipp Lenard, den berühmten Phyſiker und Vorläufer der bedeutungsvollen Entdeckung von Röntgen, den Namen„Philipp⸗Lenard⸗Inſti⸗ tut“ zu führen habe.— Gleichzeitig erhielt der bisherige planmäßige außerordentliche Profeſſor der theoretiſchen Phyſik, Dr. phil. nat. Auguſt Becker, einen Ruf auf den Lehr⸗ ſtuhl Philipp Lenards als ordentlicher Profeſſor der Phyſik und Direktor des Philipp⸗Lenard⸗Inſtituts. Profeſſor Becker, der den Lehrſtuhl ſeither bereits vertrat, hat den Ruf an⸗ genommen. Ketſch.(Schwerer Anfall.) Der hier wohn⸗ hafte 66 Jahre alte Friedrich Fuchs wurde in Heidelberg bon einem Auto ſo ſchwer angefahren, daß er mit lebens⸗ gefährlichen Rippenbrücken ins Heidelberger Krankenhaus ein⸗ geliefert werden mußte. Wertheim.(Kind ins Motorrad gelaufen.) Aus einer Gruppe ſpielender Kinder ſprang die ſiebenjährige Tochter des Sattlers Wehnert heraus auf die Straße und rannt. unglücklicherweiſe einem Motorradfahrer aus Kirſchfurt in die Maſchine. Ein Hebel des Motorrades verletzte dabei das Kind ſo ſchwer am Auge, daß das Kind ſofort nach Würzburg zu einem Augenſpezialiſten gebracht werden mußte. Es iſt noch zweifelhaft, ob das Auge erhalten werden kann. Mosbach.(Sieben neue Kirchenglocken) Unter Beteiligung der ganzen Bevölkerung wurden die ſieben neuen Glocken für die Cäcilienkirche feierlich eingeweiht. Die Glocken ſtammen aus der Grüninger'ſchen Glockengießerei Villingen. Die„Chriſtkönigsglocke“ hat ein Gewicht von 3300 Kilogramm. Bereits Ende der Woche werden die Glok⸗ ken vom Turm der Cäcilienkirche herabſchallen. () Baden⸗Baden.(Erſte Losſprechung der Koch⸗ und Kellner⸗Lehrlinge) Im Kurhaus verſammelten ſich 55 Koch⸗ und Kellner⸗Lehrlinge aus dem ganzen badiſchen Lande mit der Prüfungskommiſſion, um die erſte Prüfung abzulegen, der dann die Losſprechung nach der praktiſchen Prüfung folgte. Freiburg.(Prieſterweihe im Münſter.) Im Freiburger Münſter erhielten 42 Diakone die Prieſterweihe. Seit faſt 100 Jahren erfolgte die Prieſterweihe in St. Peter; entſcheidend für die Zurückverlegung nach Freiburg war, wie Erzbiſchof Dr. Gröber in ſeiner Predigt ausführte, die Vor⸗ ſchrift des kirchlichen Rechtes, die die Prieſterweihe in der Biſchofsſtadt wünſcht.— Unter dem feſtlichen Glockengeläute zogen die 42 Neuprieſter als Diakone gekleidet ins Münſter ein, deſſen Hochaltar in einem feſtlichen Gewand erſtrahlte. Nach der Vorſtellung der zu Weihenden durch Generalvikar Dr. Röſch begann die Weihehandlung, die in dem Ver⸗ ſprechen der Neuprieſter ausklingt, dem Biſchof und ſeinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorſam zu erweiſen. In ſeiner Predigt erinnerte Erzbiſchof Dr. Gröber an die hohe Be⸗ deutung dieſer Feier und gab den Neugeweihten eine kurze Ermahnung zur rechten Verwaltung des Amtes und zur Dankbarkeit gegen Gott. 9 Freiburg.(Semeſterbeginn an der Untver⸗ ſität.) Der bisherige Rektor der Albert Ludwig⸗Aniverſität Freiburg i. Br., Profeſſor Dr. Eduard Kern, wurde vom Reichserziehungsminiſter für die Dauer der mit dem 1. April 1935 beginnenden Amtsperiode wieder zum Rektor ernannt. In feierlicher Weiſe wurde der Semeſterbeginn in der Pro⸗ metheus⸗Halle der Aniverſität begangen. Der Rektor gab zunächſt einen ausführlichen Bericht über das abgelaufene Amtsjahr. Altem Herkommen gemäß hielt er ſodann ſeine alademiſche Rede über„Führertum in der Rechtspflege“. Mit euem Sieg⸗Heil gelobten die Anweſenden ihre Treue zum Führer des deutſchen Volkes. 2. Offenburg.(Im Dienſt tödlich verunglückt.) Im Eiſenbahndienſt iſt auf der Heimfahrt von Hauſach nach Offenburg der Zugſchaffner Franz Wolk, wohnhaft in Hof⸗ weier, tödlich verunglückt. Zwiſchen Schönberg und Gengen⸗ bach fiel er vom fahrenden Güterzug. Der Schwerverletzte ſtarb bald nach der Auffindung. Eine Witwe und neun Kinder betrauern ihren Ernährer. „Du biſt aber wähleriſch. Alſo——,“ ſie dachte nach. Andreas ſchnunzelte vergnügt vor ſich hin. „Was ſagſt denn zu der Tochter vom Malermeiſter Berndorfer? Das wär' eine Schwiegertochter ſo recht nach mein' Sinn.“ „Die Hopfenſtang'? Die mag ich erſt recht net.“ Frau Edthofer kribbelte es in den Fingern, aber ſie blieb ruhig. „Ich weiß dir noch eine.“ Er ſah ſie geſpannt an. a „Die Emma vom Bürſtenbindermeiſter.“ Andreas lachte hellauf. „Aber Mutter— das Zwergerl!“ Jetzt war es mit der Geduld der Frau Edthofer vor⸗ bei. Sie ſchlug mi: der Fauſt auf den Ladentiſch. Ja, was iſt denn das? Ich glaub' gar, du willſt deine Mutter fürn Narren halten. Die eine iſt dir z dick, ie andere z'mager, die eine wieder z'lang und die andere dur Ja, wie muß denn die nachher ausſchauen, die Ar a dallt?“ 10.„In den nächſten Tagen werd' ich ſie dir zeigen, Mut⸗ Sie hatte geſpannt aufgehorcht. „Du haſt alſo ſchon eine in Ausſicht?“ 1„Ja, Mukter— aber ob die auch die Einſicht hat und mich nimmt, weiß ich noch net.“ 5 Sie ſah ihren Sohn mit einem großen Stolzgefühl „Na, auf die wär' ich neugierig, die dich ausſchlägt. 5 ich ſag' dir's jetzt zum letzten Mal: wenn net bald 1 Schwiegertochter ins Haus kommt, dann geh' ich i und davon und laſf' dich allein. Dann wird dir ſchon iate, andres übrigbleiben, als z'heiraten. B'hüt dich 10 5 Sie warf ihm noch einen warnenden Blick zu und eilte dann in die Küche. 1 lndreas war allein im Laden. Seine Gedanken weil ⸗ en bei inem Mädchen mit ſchönen, großen blauen Au⸗ den und einem lieben Spitzbubengeſicht. Es war die Toch⸗ er des Kammervirtuoſen Huber. Aus den Nachbarländern Vom Laſtwagen überfahren Lampertheim, 2. April. In der Neuen Schulſtraße be⸗ achtete ein Radfahrer, der 22jährige Ludwig Bloch von hier, nicht die Fahrbahn und fuhr direkt auf den Traktor eines entgegenkommenden Laſtzuges aus Bürſtadt auf. Der junge Mann wurde von dem Traktor erfaßt, ſtürzte und geriet unter den erſten Laſtwagen, deſſen Räder ihm über den Oberkörper gingen. Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß der Tod ſofort eintrat. Mühlenwerke durch Feuer zerſtört Borken(Bezirk Kaſſel), 2. April. Die am Eingang von Gombeth liegenden Mühlenwerke von Friedrich Haus⸗ mann wurden durch Feuersbrunſt bis auf die Grundmauern zerſtört. Die an die Mühle angebauten Wohngebäude, Scheune und Stallungen wurden ebenfalls in Mitleidenſchaft gezogen und brannten vollkommen aus. Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht werden. Die Urſache des Brandes konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, man vermutet aber, daß das Feuer infolge techniſcher Störungen zum Ausbruch ge⸗ kommen iſt. Der Sachſchaden beläuft ſich auf 140 000 Mark. Das der Mühle angegliederte Elektrizitätswerk, das mehrere Gemeinden mit Strom verſorgt, wurde glücklicherweiſe vor den vordringenden Flammen bewahrt. Tödlicher Verkehrsunfall Die Bremſen verſagten. 5 Bad Dürkheim. Bei der Abfahrt eines mik Bruchſteinen beladenen Laſtzuges einer Ludwigshafener Firma vom Steinbruch Müller auf der Leiſtadter höhe verſagten die Bremſen des Maſchinenwagens. Der auf dem Anhänger befindliche Gerner aus Oggersheim wollte auf den Maſchinenwagen überſteigen, wurde aber vermutlich durch die Schlingerbewegung des Anhängers herabgeworfen und gegen die Mauer des Anweſens bei Weingut Annaberg ge⸗ ſchleudert. Infolge der dabei erlittenen Kückgratverletzung krat der Tod auf der Stelle ein. Eine ganze Bande erwiſcht Kruftwagendiebe und Schaufenſtereinbrecher. Ludwigshafen. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, insgeſamt 12 Perſonen feſtzunehmen, die in den letzten Monaten in vielen Städten der Pfalz, Badens und heſſens umfangreiche Kraftwagendiebſtähle, Einbrüche in Schau⸗ fenſter und ſogar Raubüberfälle ausgeführt haben. Die Bande verteilt ſich auf Diebe und Hehler und ſtand unter der Führung des ledigen G. B. Die Hauptbeteiligten waren mit geſtohlenen Piſtolen und Munition gut ausge⸗ rüſtet. Das Auftreten der Bande bildete eine große Gefahr für die öffentliche Sicherheit und erregte beſonders in den Kreiſen der Kraftwagenbeſitzer ſtarke Beunruhigung. Die geſtohlenen Kraftwagen wurden meiſt nicht verkauft, ſon⸗ dern nach Benützung an irgend einem anderen Ort, zum Teil beſchädigt, abgeſtellt. Diebesgut in ziemlichen Mengen konnte beſchlagnahmt werden. —— * — Neckargröningen.(Beſtrafte Lausbuberei.) Abends beläſtigte ein 24jähriger Burſche aus Mühlhauſen d. E., der ſich in Begleitung eines anderen befand, zuf dem Nachhauſeweg vorbeifahrende Autos und Motorräder, nach⸗ dem er ſich zuvor hier Mut angetrunken hatte. Etwa 500 Meter vor Aldingen ereilte ihn das Schicksal, als er einem Motorradfahrer mit ausgebreiteten Armen plötzlich in die Fahrbahn trat. Trotz ſcharfen Bremſens konnte dieſer nicht rechtzeitig anhalten und fuhr den Wegelagerer an, der mit einem gebrochenen Fuß in ärztliche Behandlung verbracht werden mußte. Auch der Motorradfahrer ſtürzte und zog ſich leichtere Hautſchürfungen zu. — Hechingen.(Vom Auto angefahren.) Auf der Fahrſtraße zwiſchen Weſſingen und Steinhofen wurde ein Mann von einem Perſonenkraftwagen angefahren und er⸗ heblich verletzt. Der Lenker des Wagens, der nach dem An⸗ fall, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern, weitergefahren wer, konnte von einem Motorradfahrer eingeholt und ange⸗ halten werden. Er leugnet ſeine Schuld. Der Verunglückte namens Holocher aus Weſſingen wurde ins hieſige Kranken⸗ haus verbracht. i — Calw.(Schneeſturm im Nagoldtal.) Der April hat ſich ſehr energiſch angemeldet. Der Himmel be⸗ wölkte ſich finſter, und bei ſturzartig ſinkenden Wärmegraden hrach ein Schneeſturm los, wie man ihn im Nagoldtal noch ſelten erlebt hat. Der Sturm hatte in den Calwer Stadt⸗ waldungen an mehreren Stellen Windbrüche zur Folge. Einige hundert Feſtmeter Holz fielen in dem Wald gegen⸗ über dem Gutleuthaus, im Fuchsloch und im oberen Teil des Stadtgartens dem Unwetter zum Opfer. Von einem Baum erſchlagen Ein Toker, eine Schwer. und eine Leichtverletzke. 1 Landsberg a. L., 2. April. Im Garten eines Kaufman⸗ nes waren Arbeiter damit beſchäftigt, an der Straße ſte⸗ hende Ahornbäume zu fällen. Nachdem bereits drei Bäume umgelegt waren, ereignete ſich beim vierten Baum ein Unglück. Als dieſer durchſägt war und nach einwärts gezo⸗ gen werden ſollte, drehte er ſich plötzlich und fiel auf den Gehſteig und die Straße. Der 70 Jahre alte Kunſtmaler Franz Hausſtekter, der eben vorbei ging, konnte ſich krotz der Warnungsrufe nicht meht in Sicherheit bringen und wurde von dem ſtürzenden Baum zu Boden geſchlagen. Schwere Verletzungen an der Schädeldecke und am ganzen Körper halten den ſoforkigen Tod Hausſtetters zur Folge. Iwei 14jährige Mädchen, die noch von der Krone des Baumes erfaßt worden waren, wurden ebenfalls auf die Straße geworfen. dem einen Mädchen wurde der rechte Unterſchenkel abgeſchlagen, wäh⸗ rend das andere Mädchen ſtarke Prellungen und Hautab⸗ ſchürfungen erlitt. Hinrichtung in Leipzig i Leipzig, 2. April. Wie die Juſtizpreſſeſtelle mitteilt, iſt in Leipzig der am 29. Juni 1905 geborene Richard Albert Standfuß hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Leipzig wegen Notzucht zu zehn Jahren Zuchthaus und wegen Mordes zum Tode verurteilt worden iſt. Standfuß halte ſich am Abend des 15. Mai 1934 im Gundorfer Wald bei Leipzig an der 17jährigen Irmgard Bärtholt vergangen und ſie dann in ein in der Nähe befindliches Schleuſenloch geſtürzt, in dem ſie durch Erſticken den Tod fand. Der Führer und Reichskanzler hat von dem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht, weil der Verurteilte nach ſeinem Vorleben und Ruf ein unverbeſſerlicher Verbrecher war und auch die Scheußlichkeit ſeiner Tat die Beſeitigung dieſes Volksſchädlinas gebot. Lalcale Nuudocliau Nützliche Gäſte im Walde Im Rahmen der Erzeugungsſchlacht wenden unſere Bauern auch ihrem Waldbeſtand wieder volle Aufmerkſamkeit zu, denn das Ziel der deutſchen Forſtwirtſchaft iſt die Pflege, die Erhaltung, die Verbeſſerung des Waldes und die Stei⸗ gerung ſeiner Leiſtungen. Zu der Pflege des Waldes ge⸗ hören auch ſogen.„Kleinigkeiten“. So werden wir z. B. nicht alle hohlen Bäume aus dem Wald entfernen, ſondern viel⸗ mehr ſolche in einer gewiſſen Anzahl erhalten, da ſie die beſten Brutſtätten ſind für Spechte, Kleiber und andere Höhlenbrüter. Wir wiſſen heute den Wert der Vögel, die den Wald gegen verderbliche Inſekten und andere Schäd⸗ linge ſchützen, zu ſchätzen. Es ſind das namentlich alle Meiſen⸗ arten ferſter Rotſchwanz, Kuckuck, Eichelhäher, Eulen, Kauz U. d. Wir ſichern darum die natürlichen Lebensbedingungen dieſer Vogelwelt durch die Erhaltung oder Schaffung eines künſtlichen Waldes und ſchaffen ſogar künſtliche Niſtgelegen⸗ heiten. Wohl noch erſtaunlicher als die Leiſtungen der fleißi⸗ gen Vogelwelt im Vernichten von waldſchädlichen Inſekten iſt die Arbeit der raſtloſen roten Waldameiſe. Ihre Schutz⸗ bedeutung für den Wald wurde überall dort überzeugend ſichtbar, wo bei Inſektenkataſtrophen völliger Kahlfraß der Baumkronen eingetreten iſt, mit Ausnahme der Stellen, wo ſich Ameiſenvölker befanden. Deshalb iſt es umſo be⸗ dauerlicher, wenn aus Unkenntnis über die Nützlichkeit der Ameiſen oder aus Mutwillen die Ameiſenhaufen beſchädigt oder zerſtört werden. — Oſterpakete und Oſtergrüße. Oſtergaben und Oſter⸗ wünſche, die man fernen Lieben mit der Poſt überſendet, ſollen natürlich pünktlich zum Feſt bei ihnen eintreffen. Die Poſt hat hierfür wieder alle Vorkehrungen getroffen, ſie bittet aber auch die Verſender um ihre verſtändnisvolle Mit⸗ arbeit. Die Pakete, Poſtgüter und Päckchen ſowie die brief⸗ lichen Oſtergrüße ſollte niemand erſt in allerletzter Stunde einliefern, denn bei dem geſteigerten Reiſeverkehr vor dem Feſt ſind immerhin Zugverſpätungen und Anſchlußverfeh⸗ lungen möglich. Ein verſpätetes Eintreffen der Sendungen beeinträchtigt aber leicht die Feſtfreude bei den Empfängern. Die Paketſendungen müſſen gut verpackt und verſchnürt, die Aufſchriften haltbar angebracht werden; obendrauf in jede Sendung gehört ein Doppel der Aufſchrift, damit die Oſter⸗ gaben auch ihr Ziel erreichen, wenn die äußere Aufſſchrift etwa verloren gehen ſollte. Die Aufſchrift des Empfängers und des Abſenders ſollen auf den Padet⸗ wie auf den Brief⸗ ſendungen recht deutlich und vollſtändig angegeben werden. Wer dies alles beachtet, ſichert ſich den Dank der in dieſen Tagen ohnehin ſtark in Anſpruch genommenen Poſt und den Empfängern die ihnen zugedachte Oſterfreude. Vom Mannheimer Nationaltheater. Hedwig Hillen⸗ gaß vom Mannheimer Nationaltheater wurde als erſte lyri⸗ ſche und Charakterſängerin auf zwei Jahre für das Opern⸗ enſemble des Badiſchen Staatstheaters Karlsruhe verpflichtet. Kein Richtungszeichen gegeben. Auf der Caſterfeld⸗ ſtraße ſtieß ein Kraftrad mit einer Zugmaſchine zuſammen. Der Kraftradführer ſtürzte und erlitt ſo erhebliche Ver⸗ letzungen, daß er mit dem Sanitätskraftwagen in das Städt. Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Schuld dürfte den Führer der Zugmaſchine treffen, der nicht rechtzeitig den Wechſel ſeiner Fahrtrichtung zu erkennen gegeben haben ſoll. a N Selbſttötungsverſuch aus Furcht vor Strafe. Mittels Gas verſuchte ein auf dem Lindenhof wohnender Mann in ſeiner Wohnung ſich das Leben zu nehmen. Der Lebensmüde wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Städt. Kranken⸗ haus gebracht. Der Grund zur Tat dürfte in einer zu er⸗ wartenden gerichtlichen Beſtrafung zu erblicken ſein. Der Erfolg des WHW im Kreis Mannheim. . Mannheim, 2. April. Mit dem 31. März iſt das Winterhilfswerk 1934⸗35 offiziell zum Abſchluß gelangt. In einer Amtswalterſitzung der NS⸗Volkswohlfahrt ſtellte Kreis⸗ amtsleiter Monder feſt, daß der Erfolg des Winterhilfswerks 193435 das Ergebnis des Winterhilfswecks 1933⸗34 weit übertroffen hat, Bei der Kreisamtsleitung Mannheim ſind an Spenden etwa 300 000 Mark mehr eingegangen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Kreis Mannheim konn⸗ ten in den vergangenen ſechs Monaten im Rahmen des Winterhilfswerkes für Kohlen, Briketts, Brennholz, Kartof⸗ feln, Lebensmittel aller Art. Kleider und ſonſtigen Zuwen⸗ dungen über zwefl Millionen Mark verausgabt werden. Da⸗ neben wurden die anderen Aufgaben der NS⸗Volkswohlfahrt: Hilfswerk Mutter und Kind, allgemeine Wohlfahrt, Mütter⸗ erholung und Jugendfürſorge durchgeführt. Nach dem Ab⸗ ſchluß des WSW 1934-35 wird zunächſt beſonderer Wert auf die Erholungsfürſorge gelegt. 1934 konnten 3000 Kinder in Erholung geſchickt werden, in dieſem Jahre rechnet man mit mindeſtens 5000. Beſondere Beachtung wird ferner dem Ausbau der Müttererholung und der Jugendfürſorge ge⸗ widmet werden. — Ein Fremdkörper im Ohr. Viele Kinder haben die ſchlechte Angewohnheit, alle möglichen Gegenſtände, wie Bohnen und dergleichen ins Ohr zu ſtecken. Geſchieht das, ſo ſoll man niemals ſelbſt einen ſolchen Gegenſtand her⸗ auszuholen verſuchen, denn allzuleicht kann dabei das Trommelfell beſchädigt werden. Man muß in einem ſol⸗ chen Fall ſtets ſofort den Arzt rufen. Iſt aber ein Inſekt in das Ohr gekrochen, ſo kann man es leicht herausbringen, indem man einen Tropfen Olivenöl in den Gehörgang träu⸗ felt. Im übrigen iſt es eine Fabel, daß die ſogenannten Ohrwürmer wirklich in das menſchliche Ohr hineinkriechen. — 20⸗Marfſcheine mit dem Frauenkopf nicht vergeſſen! Das Reichsbankf irektorium erinnert erneut an ſeine Bekannt⸗ machung über den Aufruf und die Einziehung der Reichsbank⸗ noten zu 20 Mark mit dem Ausfertigungsdatum des 11. 10, 1924. Es handelt ſich dabei um die 20⸗Markſcheine, die auf der Vorderſeite die Nachbildung eines Frauenkopfes zeigen⸗ Mit dem Ablauf des 31. März 1935 berlieren ie Kuh; rufenen Noten ihre Eigenſchaft als geſetzliches Zahlungsmittel. Die Beſitzer dieſer Noten können ſie noch bis zum 30. Inni 1935 bei allen Kaſſen der Reichsbank in Zahlung gehen oder gegen andere geſetzliche Zahlungsmittel Uäintauſchen. Mit dieſem Zeitpunkt werden die aufgerufenen Noten kraftlos; und erliſcht damit auch die Einlöfungspflicht der Reichsban Für Mittwoch und Donnerstag iſt weiterhin unbeſtän⸗ diges und zu leichten Niederſchlägen geneigtes Wetter zu erwarten. Wer kann auf alle Vitamine pfeifen? Profeſſor Keſtner⸗Hamburg ſagt:„Wer täglich zwei Eier ißt, kann auf alle Vitamine pfeifen.“ Das Ei iſt be⸗ kanntlich das ideale Schutznahrungsmittel, das alle Schäden durch eine etwa ſonſt einſeitige Ernährung ausgleicht. Wenn auch ſelbſt Kühlhauseier noch Vitamine enthalten, ſo ſoll man jetzt im Frühjahr die Möglichkeit ausnutzen, reichlich wirklich friſche Eier zu eſſen. Nur ein Teil der in Deutſchland in Verkehr gebrachten Eier bekommt den Deutſchſtempel. Viele Eier gehen wieder ungeſtempelt aus den Kennzeichnungs⸗ ſtellen heraus, weil ſie nicht mehr friſch genug ſind, weil ſie beim Kochen zerplatzen würden, weil ſie Blutflecken haben, zu klein find uſw. Die Güte der deutſchgeſtempelten Eier verbürgt der Kleinkaufmann ſelbſt durch das Schild„G1, Vollfriſche Eier“, das er daran anbringt. Badiſches Sondergericht Weiterverbreitung von Greuelmeldungen. Mannheim, 2. April. Beim Hauſieren betrat am 24. November die 44 Jahre alte Ehefrau Karoline Schupp aus Brötzingen in Bonndorf einen Bäckerladen und ſprach über den Führer in ſehr herabſetzender Weiſe. Ihr Einwand, ſie habe nur Gehörtes wiedergegeben, iſt ein Geſtändnis der Weiterver⸗ breitung nach dem Geſetz. Das Gericht erkannte auf ſieben Monate Gefängnis. Ein Flugblatt aus der Zeit des alten Regimes gab der 37 Jahre alte Philipp Kropp aus Söllingen im Spätjahr einem Bekannten auf der Straße. Früher Mit⸗ glied der KPD und der RG, will er das Flugblatt beim Suchen nach einer Adreſſe gefunden haben. Der Angeklagte war zweimal in Schutzhaft, das erſte Mal war er nach einer Loyalitätserklärung entlaſſen worden. Das Arteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von neun Monaten. Bei einem Beſuch ihrer Verwandten in Waloshut und Umgegend erzählte die ſich ſchon ſeit 1926 als Haus⸗ angeſtellte in der Schweiz aufhaltende 33jährige Roſine Maier aus Gaus bei Waldshut in einem Friſeurladen, was alles in Schweizer Blättern über Deutſchland ſtehe; namentlich gab ſie Lügenmeldungen über den Reichstagsbrand und das Ernſt⸗Teſtament wieder. Das Gericht nahm im Gegenſatz zum Staatsanwalt, der zehn Monate beantragt hatte, nur Fahrläſſigkeit an und erkannte auf drei Monate Gefängnis. Zum Schluß erſchien ein Akademiker, der 27 Jahre alte Dr. Helmut Wagner von Eigelfingen, auf der An⸗ klagebank. Er ließ ſich zwei Reichswehr⸗Unteroffizieren und dem heutigen Belaſtungszeugen gegenüber einem Mitglied der Reichsregierung beleidigend aus. Auch er will nur Ge⸗ hörtes weitergegeben haben. Urteil: ſechs Monate Gefängnis. Der Kampf gegen die Schnaken Große Kultivierungsarbeiten beiderſeits des Rheines. Um den Vernichtungsfeldzug gegen die Schnaker auf breiteſte Grundlage zu ſtellen, iſt ſowohl in den badiſchen als auch in den rheinpfälziſchen Waldungen mit einer ſyſtematiſchen und großzügigen Entwäſſerung, Trockenlegung und Bewäſſerung begonnen worden, die infolge ihrer organi⸗ ſchen Durchführung größte Erfolge verſpricht. In den Ge⸗ bieten rechts des Nheines, alſo in den ſogenannten Altrhein⸗ waldungen, werden alle Sumpfgebiete und Dickichte, etwa von der Murgniederung bis nördlich nach Schwetzingen, er⸗ faßt. Auf pfälziſcher Seite erfolgen entſprechende Regulie⸗ rungsarbeiten in dem ausgedehnten Komplex des ſogenannten Bienwaldes. Während im vergangenen Jahr badiſcherſeits die Forſten von Rappenwört und Kaſtenwört in beträchtlichen Ausmaßen kultiviert wurden, erfolgen zurzeit umfangreiche Verbeſſerungsarbeiten im Bereiche der Otterbach auf pfäl⸗ ziſchem Gelände bis zur Bahnlinie Kandel— Wörth. Außerdem wird eine Regulierung der Dierbach bis Kandel, alſo im Baugebiet der neuen Maxaubrücke, vorgenommen. Im Einklang mit dieſen Meliorationen im Bienwald und der Gewinnung neuen Kulturlandes ſteht die Förderung von Siedlungen im Abſchnitt von Wörth und Kandel und weſt⸗ lich davon bis in die Gegend von Bergzabern. Buntes Moſaik Berühmte Frauen ſind beleibt Inwiefern Ruhm den Fleiſchanſatz fördert, konnte die Wiſſenſchaft bisher noch nicht feſtſtellen, Tatſache iſt jeden⸗ falls, daß viele berühmte Männer von Caeſar bis Napo⸗ leon dick waren. Nicht anders verhält es ſich mit den be⸗ rühmten Frauen. Cleopatra hat nicht ſo wunderbar ſchön und ſchlank ausgeſehen, wie ſie im Film dargeſtellt wird, und als ſie ihre Künſte bei Mare Anton ſpielen ließ, war ſie bereits eine vierzigjährige Dame und nicht mehr ſchlank. Die Frauenbildniſſe der italieniſchen und franzö⸗ ſiſchen Maler aus früheren Jahrhunderten zeigen uns durchweg zwar hübſche, aber doch recht rundliche Frauen. So war Katharina von Medici wohlbeleibt, und die Zarin Katharina von Rußland war es nicht weniger. Auch die Königin Anna von England war dick, und die Kai⸗ ſerin Maria Thereſia war es nicht minder. Wenig be⸗ kannt iſt, daß auch die Madame Pompadour wohlgenährt war, auch die Lady Hamilton war nicht ſchlank. Die Königin Viktoria von England neigte bekanntlich ſehr zur Fülle. Die Liſte ließe ſich noch um viele Namen verlän⸗ gern. Die meiſten Frauen neigen mit zunehmendem Alter zu einer gewiſſen Fülle, beſonders, wenn ſie Mütter ſind, hier aber handelt es ſich bei den aufgezählten Namen um ausgeſprochene dicke Frauen. Die tiefſten Bergwerke der Welt Bei den Bemühungen immer tiefer ins Innere der Erde vorzuſtoßen, iſt man am weiteſten mit den Bohrlöchern ge⸗ langt, die auf der Suche nach Oel angelegt wurden. Wäh⸗ rend lange Zeit das Bohrloch von Zeuchow 2 in Oberſchleſien mit 2240 Meter das tiefſte war, iſt man ſeitdem in den Ver⸗ einigten Staaten viel weiter ins Erdinnere eingedrungen; das tiefſte Bohrloch befindet ſich jetzt in Kalifornien und weiſt eine Tiefe von 3254 Meter auf. Bei der Anlage von Bergwerken ift man nicht ſo weit unter der Erdoberfläche vorgeſtoßen. Die tiefſten Bergwerke, die es heutzutage gibt, ſind die Gold⸗ minen am Witwatersrand in Südafrika. Bisher wurde der Rekord von dem Turfincline⸗Schacht der Village Beep⸗Grube gehalten, der 1931 bis zu 2500 Meter herabgeführt worden war. Seitdem aber iſt man in dem Turf⸗Schacht der Ro⸗ binſon Deep Limited noch tiefer gelangt. Die unterſte Sohle erreichte dort im Oktober 1933 2554 Meter und dürfte jetzt wohl ſchon bis 2600 Meter geführt ſein. Der Schacht iſt nicht ſenkrecht angelegt, ſondern beſteht aus einer Verbindung von ſenkrechten mit„tonnlägigen“ Schächten, die parallel mit der Lagerung des Goldriffs in einem Winkel von 33 Grad nach Süden verlaufen. Warum platzen die Eier beim Kochen? Bei der Durchleuchtung der Eier in den Kennzeichnungs⸗ ſtellen handelt es ſich durchaus nicht nur um die Aus⸗ merzung von faulen, obwohl allein in ſechs Monaten des vorigen Jahres 14.5 Millionen faule Eier ausgeſchieden wurden, die ſonſt die Hausfrau hätte bezahlen müſſen. So werden vor allem Eier ausgeſchieden, die zu klein ſind, die bereits erkennen laſſen, daß ſie in den nächſten 14 Tagen verderben werden, die dem Fachmann als weißſchalige Enten⸗ eier erkennbar ſinb, die kleine Blutflecken im Innern haben. Insbeſondere muß man vor der Lampe auch die ſonſt im Ei unſichtbaren Sprünge erkennen, die zum Zerplatzen beim Kochen führen. Alle dieſe Eier erhalten nicht den Deutſch⸗ ſtempel, ſondern bleiben ungeſtempelt. Am dieſe Durchleuch⸗ tung richtig vornehmen zu können, müſſen zuverläſſige, ge⸗ übte Fachleute beſchäftigt werden. Sie dürfen dieſe an⸗ ſtrengende Tätigkeit in einem beſonders dunklen Raum nicht länger als 2—3 Stunden hintereinander ausüben. Dieſe Fachbearbeitung der Eier, die erſt in Deutſchland im Gegen⸗ ſatz zu anderen Ländern ſeit etwa einem Jahr in größerem Ausmaße eingeführt iſt, iſt durch allerſchärfſte Kontrolle der Kennzeichnungsſtellen, durch Ordnungsſtrafen auf Grund der kleinſten vorgefundenen Mängel und Prämien für muſter⸗ gültig friſche Ware in den letzten Monaten ſo erheblich ver⸗ beſſert worden, daß ſich die Hausfrau unbedingt auf die deutſchgeſtempelten Eier verlaſſen kann, wenn der Kaufmann durch das Schild„G 1, Vollfriſche Eier“ eigene Gewähr für die Friſche übernimmt. Das Alphabet, das nur 12 Buchſtaben hat Unſere ABC⸗Schüler wären gewiß begeiſtert vom Hawaliſchen. Denn es hat nur 12 Buchſtaben. Wie bei uns gibt es ae i o u, aber die Konſonanten beſchränken ſich auf hklmen p w. Damit baut man nun die trotzdem recht klangvolle Sprache zuſammen, die allerdings eine ſtarke Neigung zeigt, zu erliegen. Wenn früher die Nationlver⸗ ſammlung aus Hawai zuſammentrat, dann hatten die Dol⸗ metſcher viel zu tun, denn ſie mußten die hawaiſchen Reden ins Engliſche übertragen. Heute ſprechen die Redner alle gleich engliſch. Ein wenig hart und grob, aber immerhin engliſch. Wer über dreißig iſt, der unterhält ſich zu Hauſe noch auf Hawaiſch, aber die jungen Leute kennen faſt nur noch die engliſche Sprache. Erſt in der letzten Zeit haben ſich die Studenten wieder beſonnen und nun ihr Intereſſe für ihre Mutterſprache ſogar ſo weit getrieben, daß ſelbſt eine Zeitung in ihr herausgegeben wird. Man hatte ſchon früher hawaiſche Zeitungen, aber ſie hatten nie ein langes Leben. Teils, weil die Leute damals nicht leſen konnten, teils, weil die Blätter zu teuer kamen. Jetzt hat man das Blatt ſehr pompös„Ke Halakai do Hawai“ genannt. Das bedeutet „Leuchte von Hawai“. Die Leuchte iſt vier Seiten ſtark und wird auf einer richtigen Setzmaſchine geſetzt. Aber nur jede Woche einmal erſcheint das Blättchen, das den Grundſtock zu einer Erhaltung der hawaiſchen Sprache bilden ſoll. Mit; 12 Buchſtaben— immerhin eine Leiſtung in unſerer viel⸗ ſprachigen Zeit. Amerika will ſeine Verbrecher loswerden In den Vereinigten Staaten iſt eine ernſthafte Dis⸗ kuſſion darüber in Gang gekommen, wie Amerika den trau⸗ rigen Ruhm loswerden könne, eines der Länder mit den meiſten und ſchwerſten Verbrechen zu ſein. In dieſer Aus⸗ einanderſetzung iſt auch der Vorſchlag aufgetaucht, polizei⸗ liche Verſtärkung von Europa, insbeſondere von Scotland Yard, für einen Großkampf gegen das amerikaniſche Ver⸗ brechertum zu erbitten. Dieſer Vorſchlag hat den New Porker „Daily Mirror“ zu einer ſcharfen Entgegnung veranlaßt, die zugleich in einfacher Weiſe klarmacht, wo letzten Endes immer die Urſachen für das Anſteigen der Verbrechen zu ſuchen ſind, nämlich in einer völlig falſch verſtandenen „Humanität“. Das bekannte amerikaniſche Blatt ſagt u. a. es ſei ein eigenartiger amerikaniſcher Komplex, daß zahl⸗ reiche Amerikaner das Heil immer nur vom Avyslande er⸗ warteten. Beim Kampf gegen das Verbrechertum käme es nicht auf eine Heranziehung ausländiſcher Polizeiverſtär⸗ kungen an, ſondern auf die Anwendung der Abſchreckungs⸗ theorie in den Strafgeſetzen und der Strafpraxis. Bisher ſei es in USA. ſo, daß man zwar Tauſende von Schwer⸗ verbrechern feſtgenommen und einſchließlich Fingerabdruck regiſtriert habe, daß es dann aber den Winkelzügen ſkrupel⸗ loſer Strafrechtsverteidiger in der Regel gelungen ſei, die Leute wieder frei zu bekommen. Und wenn man wirklich mal einen hinter Schloß und Riegel bekomme, dann dauere es nicht lange, bis irgendeine ſchlampige, ſentimentale „Gnadeninſtanz“ käme und ſagte:„Der arme Junge hat genug gelitten; denkt an ſeine Familie! Wir wollen ihn laufen laſſen, wenn er Beſſerung gelobt.“ Wenn man alle dieſe Praktiken beſeitige und die Polizei ein wenig ener⸗ giſcher einſetze, dann werde Amerika bald auf dem Gebiete des Verbrechens nicht mehr das„Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ ſein. * ee e eee, Mannheimer Theaterſchau Mittwoch, 3. April: Nachmittags: Schülervorſtellung für die Volksſchulen Mannheims: Der Freiſchütz, Oper von Carl Maria von Weber. Anfang 15, Ende 17.45 Uhr.— Abends: Miete G 19: Schwarzmann und die Magd, Schauſpiel von Walter Erich Schä⸗ fer. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Donnerstag, 4. April: Nachmittags: Schülervorſtellung für die Volksſchulen Mannheims: Der Freiſchütz. Oper von Carl Maria von Weber. Anfang 15, Ende 17.45 Uhr. Abends: Miete D 19: Der gol⸗ dene Pierrot, Operette von Walter W. Goetze. An⸗ fang 20, Ende 22.30 Uhr. 2 —.— E l Verſammlungs-Kalender. Ortsſängerſchaft. Morgen Donnerstag halb 9 Uhr Gemeinſchaftsprobe im„Reichsadler“. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. 3 Timmer und Küche per 1. Mai oder päter z. vermieten Ge erfragen in d. eſchäft ſt. d. Bl. Zur Konfirmation und Kommunion empfehle ich in großer Auswahl: Photo- und Poesie- Alben, Veręißmeinnicht, Briefpapier in feiner Aufmachung, Füllfederhalter, Brieftaschen, Geldbörsen auch in Hufeisenform Taschenspiegel, Schüler-Etuis. Auch möchte ich meine Buchbinderei und mein Bilder- Einrahmungsgeschäft in empfehlende Erinnerung bringen Rudolf Behringer, Buchbindermeister Freiburgerstraße 1. Empfehle ſiordd. Saatkartoffeln ſaatſortiert: Reiner dulichor Bienen⸗Honi Böhm's Frühe direkt vom Imker Goldamer Frühe Tannenhonigs 1 Pfund⸗Glas 170 Odenw. Blaue, Edeltraut 5 1½ Pfund⸗Glas 0 00 Ackerſegen, Erdgold Oval gelbe im Imker⸗Glas) gegen Gerſte und Hafer. Mex. Schmich. Tauſche Soyaſchrot u. Oelkuchen Juhol Dürlhmein, Stroh zu verkaufen. Hauptſtr. 94. 7 II Zum lasset. bolterie Ziehung 26. u. 27. 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