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Jahrgang Am den Oſtpakt Die Beſprechungen, die der britiſche Lordſiegelbewah⸗ rer Eden in Moskau und Warſchau hatte und nun in Prag haben wird, drehen ſich in erſter Linie um den Oſtpakt, darüber hinaus um die Frage Pakt oder Bündnis überhaupt. Der Oſtpakt ſoll ein„kollektiver Sicherheitsvertrag“ werden und wird in dieſer Form von Deutſchland mit Recht abgelehnt. Es iſt notwendig, das Syſtem der kollektiven Sicherheitsverträge einmal rein objektiv zu be⸗ trachten. Dabei wird man in der Theorie gewiß auch aller⸗ lei für ein ſolches Syſtem anführen können. Aber eine harte Realpolitik, die auf den menſchlichen Gegebenheiten und den einfachen Tatſachen fußt, wird doch zugeben müſ⸗ ſen, daß gerade hier Theorie und Praxis ſich hart im Raume ſtoßen. Nehmen wir doch nur einmal das aktuellſte Beiſpiel aus dem Oſten: Memel! Haben nicht vier Mächte kollektiv eine Garantie gegeben, daß die Memelländer Autonomie beachtet werden ſoll? Schwebt über dieſem Me⸗ melſtatut, nicht den Paragraphen nach, aber faktiſch in⸗ jolge der Entwicklung, die die Dinge damals nahmen, die Patronanz des Völkerbundes? Aber weder Genf noch die bier Großmächte rühren ſich, ſelbſt wenn ihre eigene Preſſe feſtſtellen muß, daß hier Minderheitsrechte mit Füßen ge⸗ treten und Menſchenrechte verletzt werden Man geht doch bei den kollektiven Sicherheitsverträgen auch von der Gleichberechtigung aus. Wo aber bleibt dieſe Gleichberech⸗ tigung, wenn einzelne Partner ſolcher kollektiven Verträge durch Allianzen oder Militärbündniſſe unterverbunden ſind? Dann iſt die Gleichberechtigung praktiſch beſeitigt. Das erſte Erfordernis aller kollektiven Abmachungen muß darum das ſein, daß ſie nicht zur Kuliſſe für zweiſeitige Allianzen oder Militärbündniſſe werden. Denn nur ſo wäre die Gleichberechtigung aller Teilnehmer gewahrt und ihr Mißbrauch zu politiſchen Machtzwecken unterbunden. Sie nützen nur, wenn ſie Friedensinſtrumente und nicht Machtinſtrumente ſind. Letzten Endes iſt ja auch der Völ⸗ kerbund durch das Beſtehen von Allianzen in ſeinem An⸗ ſehen ſo herabgedrückt worden. Bei wichtigen Entſcheidun⸗ gen gab nicht die Arbeit für den Frieden, ſondern das Machtintereſſe gewiſſer Mächtegruppen den Ausſchlag. Schließlich ſind doch geſchichtliche Erfahrungen dazu da, daß man aus ihnen lernt! Bei den Warſchauer Besprechungen war die Haupt⸗ frage Edens, welche Haltung Polen gegenüber dem Oſtpakt einnehme. Wie im Moskauer Kommunique beſtätigt wurde, bilde, ſo ſchreibt der Sonderkorreſpondent der„Times“, dieſer Pakt noch immer einen weſentlichen Teil der von Großbritannien befürworteten Vorſchläge für die Sicherung des Friedens in Europa. Wie glaubwürdig berichtet werde, könne Marſchall Pilſudſki nur die entſchiedene Weigerung Polens wiederholt haben, ſich an einem Pakt, zum min⸗ deſten in ſeiner jetzigen Form, zu beteiligen. Die Ausſich⸗ ten für den Oſtpakt ſeien daher nicht gut. Eine Aenderung in der Haltung Polens werde als beinahe unmöglich be⸗ trachtet. Die einzige Möglichkeit einer Aenderung würde vielleicht der Beſuch Lavals bieten Es ſcheint ſomit, daß die Organiſierung des europäiſchen Friedens im Oſten wie im Weſten durch die in der engliſch⸗franzöſiſchen Erklärung . Methoden nicht zuſtandegebracht werden önne. Der Korreſpondent führt dann die bereits häufig von polniſcher Seite vorgebrachten Argumente gegen den Oſtpakt an. Er ſtellt ferner feſt, daß der Oſtpakt Polen nicht ſehr viel mehr an Sicherheit bieten könne, als es ſchon beſitze. Er verſpreche Polen zwar die Unterſtützung der baltiſchen Staaten und der Tſchechoflowakei In Polen erinnere man ſich aber noch ſehr lebhaft daran, daß im Jahre 1920 während des Kriegen nſetunion die Tſchechoflowakei den Polen die Waffenhilfe verſagt habe. Vor etwas mehr als einem Jahr ſei die Bevölkerung von Weſtpolen nach tief beunruhigt geweſen, weil man an die Gefahr einer deutſchen Invaſſon glaubte. Der deutſch⸗polniſche Pakt habe dieſe Befürchtungen beſeitigt. Aus dieſem Grunde ſei er volkstümlich Nachdem es ſo viel erreicht habe. wolle Polen jetzt nichts tun, um zu Deutſch⸗ land in Gegenſatz zu kreten. In ſeiner jetzigen Geſtalt werde Polen den Oſtpakt beſtimmt nicht annehmen. Es erhebe nicht ſo ſehr Einwände gegen die Verpflichtung, gegen einen An⸗ greifer automatiſch Beiſtand zu leiſten oder zu erhalten, als gegen eine Störung der Sicherheit, die Polen durch ſeine eigenen Bemühungen ſich geſchaffen habe Andersgeartete Vorſchläge würde es in Erwägung ziehen Nach glaubwür⸗ digen Informationen habe es aber ſelbſt keine derartigen Vorſchläge zu machen Einen Oſtpakt allerdings der mit der arantie Großbritanniens ausgeſtattet ſei, würde Polen zmeffolſos mit ronde aunebengn donn es würde dann wiſſen, daß es keinen Krieg in Europa geben würde; aber an eine ſolche Möglichkeit glaube wohl niemand Auf beben Fall warte Europa beſorgt darauf, welche Geſtalt die britiſche Politik annehmen werde, wenn Eden in Lon⸗ don ſeinen Bericht erſtattet hat. 5 üb Sehr hartnäckig behaupten ſich in Warſchau Gerüchte iber einen neuen Kompromißvorſchlag zur Oſt⸗ fe eace, der bei der Ausſprache mit Eden aufgetaucht Es zeige ſich darin das Beſtreben, Polen den Beitritt zum Oſtpakt zu ermöglichen, in dem aus ihr die Verpflich⸗ ung zur gegenſeitigen Hilfeleiſtung geſtrichen und dafür eine Konſultation der Mächte eingeſetzt würde Erſt nach einer ſolchen Konſultation könnte dann durch die Unter⸗ 1 0 Donnerstag, den 4. April 1935 zeichner des Oſtpaktes über die Stellung von Waffenhilfe beſchloſſen werden. In amtlichen Kreiſen werden dieſe Gerüchte nicht beſtätigt. Man hört dort, daß Polens poli⸗ tiſcher Standpunkt unverändert ſei. Polen ſieht offenbar in der durch ſeine Verträge mit Deutſchland und Sowjetruß⸗ land geſchaffenen Lage immer noch eine beſſere Sicherung als in vielſeitigen Abkommen, die die Gefahr in ſich ber⸗ gen, daß Polen in eine deutfeindliche oder ruß landfeindliche Gruppierung einbezogen wird. Wenn die ſowjetruſſiſchen Staatsführer auch erklärt haben, daß die Oſtpaktpläne ſich nicht gegen Deutſch⸗ land richten ſollen, ſo iſt doch die Pariſer Begleitmuſik dazu etwas anders. Hier will man einkreiſen, und ſeit der Verkündung des Geſetzes über die deutſche Wehrpflicht iſt den Franzoſen jedes Gefühl für wirkliche Gleichberechti⸗ gung abhanden gekommen. Sowjetrußland hat übrigens dieſe Gleichberechtigung immer gehabt. Vorenthalten wurde ſie nur Deutſchland und den kleineren beſiegten Ländern. Deutſchland hat ſie aus eigener Kraft zurückgewonnen. Es iſt von dieſer Gleichberechtigung ausgegangen und hat ſie für andere Staaten anerkannt. wie beiſpielsweiſe beim deutſch⸗polniſchen Vertrag. Mr. Eden konnte in Warſchau ſich an Ort und Stelle darüber erkundigen, wie durch eine ſolche Politik friedensgefährdende Momente ſofort ausge⸗ räumt wurden. Hier decken ſich Theorie und Praxis in ihrer Wirkung für den Frieden! 362 Millionen Mark! Wunderbarer Erfolg des Winterhilfswerkes 1934.35.— Eine gewaltige ſoziale Demonſtration des Dritten Reiches. Berl in, 4. April Wie das vorläufige Ergebnis des Winter⸗ Hilfswerks 1934⸗35 zeigt, konnten in 5 Monaten 362 Millionen Mark aufgebracht werden, während im Winter 1933⸗34 in 6 Monaten das Geſamt⸗ ergebnis 358 Millionen Mark betrug. Das end⸗ gültige Ergebnis für 1934⸗35 dürfte ſich noch um einige Millionen Mark erhöhen. Das zweite Winterhilfswerk des deutſchen Volkes iſt mik dem 31. März 1935 abgeſchloſſen. Damit hat wiederum eine Aktion ihr Ende gefunden, deren Ausmaß ſo ungeheuer iſt, daß es kein Beiſpiel für ſie in der Geſchichte des deut. ſchen Volkes gibt. 13.5 Millionen Menſchen konnten im Winter 1934.35 von der NS. Volkswohlfahrt betreut und vor Hunger und Kälte geſchützt werden, und Sach⸗ und Geldſpenden in höhe von 362 Millionen Mark wurden nach der vorläufigen Berechnung in dieſer Zeit aufgebracht und an die Bedürftigen verteilt. Die Hauptträger der ungeheuren Arbeitslaſt des Win⸗ terhilfswerkes waren die Gauamtsleiter der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt in den Gauen der NSDAP. Sie haben mit außerordentlicher Hingabe und in vorbildlicher Arbeits⸗ kameradſchaft mit ihren vielen Tauſenden von Mitarbeitern auch das Winterhilfswerk 1934⸗35 möglich gemacht. Der Führer hat daher nach Abſchluß des Winterhilfswerkes 193435 Gelegenheit genommen, am Mittwoch 13,30 Uhr in der Reichskanzlei den Reichswalter der NS, Haupt⸗ amtsleiter Hilgenfeldt, und ſeine Gauamtsleiter zu emp⸗ fangen und ihnen ſeinen Dank und ſeine Anerken⸗ nung für die geleiſtete Arbeit auszusprechen. Reichs miniſter Dr Goebbels unter deſſen Geſamtleitung das Winterhilfswerk ſtand, ſtellte bei dieſem Empfang die Gauamtsleiter dem Füh⸗ rer vor und gab dann in einer Anſprache die Leiſtungen des Winterhilfswerkes 1934⸗35 bekannt. Das deutſche Volk hal ſich abermals übertroffen, und im zweilen Jahre des Winterhilfswerkes eine noch Arßkere erh; es im Jahre vorher Von dem errechneten Auſkommen entfallen auf Sach⸗ ſpenden 96 882 000 Mark, auf Geldſpenden 265 136 000 Mark. Dieſe Summen werden ſich vorausſicht⸗ lich ſogar noch um Millionen Mark erhöhen Ueber die verausgabten Werte liegen bisher endgültige Zahlen erſt bis zum 31. Januar 1935 vor Es fehlen alſo noch zwei ſehr wichtige Monate. Bis zum 31. Januar ſind ausgegeben worden: Für 56 Millionen Mark Brennmaterialien, für 59 Millionen Mark Kartoffeln, für 17 Millionen Mark Brot und Mehl, für 11 Millionen Mark Fleiſch und Fleiſchkon⸗ ſerven, für 21 Millionen Mark Lebensmittelgutſcheine, für 35 Millionen Mark Kleidungsſtücke, für 6 Millionen Mark Fiſche. 5 Ein neuer Beweis für die Wirtſchaftsbelebung im neuen Deutſchland und das Abſinken der Arbeitsloſigkeit i die Tatſache, daß im Winter 1933 noch 16 617 681 Menſchen betreut werden mußten, während im Jahre 193435 nur 13 486000 Menſchen zu unterſtützen waren. Neben der unmittelbaren Wirkung des Winter⸗ hilfswerkes ſind weiterhin die indirekten Auswirkun⸗ gen nicht zu unterſchätzen. Ko wurde z. B. u. a. der Ar⸗ beitsmarkt der Fiſchereihafen⸗Städte günſtig beeinflußt; allein in einem Monat wurden über 31 v. H. der geſamten Anlandungen an Seefiſchen vom Winterhilfs⸗ werk aufgenommen. 76 Millionen Plaketten und kigen Regimes und es wirke als Nr. 80 Abzeichen mit einem Geſamtherſtellungspreis von faſt vier Millionen Mark wurden in deutſchen Notſtandsgebie⸗ ten hergeſtellt und ſind hilfsbedürftigen Heimarbeitern zu⸗ gute gekommen. Neben dieſem ſtatiſtiſch erfaßbaren ma⸗ teriellen Opfer des deutſchen Volkes iſt auch die innere Anteilnahme aller Bevölkerungskreiſe an dem hohen Gedanken dieſes ſozialen Hilfswerkes bei weitem größer als im Vorjahr geweſen. Das deutſche Volk hat mit dem diesjährigen Winterhilfswerk, das trotz der immer noch nicht überwundenen Wirtſchaftsnot, trotz der Belaſtung Deutſchlands mit gewaltigen und koſtſpieligen Aufgaben abermals einen überwältigenden Erfolg, gegeben hat, der Welt wieder ein Beiſpiel von innerer Ge⸗ ſchloſſenhei und politiſcher Willenskraft gegeben, auf das es ſtolz ſein kann. Mein Führer, ſo fuhr Reichsminiſter Dr. Goebbels fort, die Männer, die hier vor Ihnen ſtehen, vertreten Millionen von unbekannten Helfern, die ſich fünf Monate lang meiſtens die ganzen Sonntage und bis in die ſpäten Nachtſtunden hinein für das Winterhilfs⸗ werk zur Verfügung geſtellt haben. Sie ſind ſtolz darauf, zu gleicher Zeit das ganze deutſche Volk repräſentieren zu können, das ſich in dieſem ſozialen Hilfswerk ſelbſt ein Denkmal geſetzt hat, das härter und dauernder ſein wird als Stein und Erz. Der Führer dankt In einer Anſprache dankte dann der Führer allen für die große Arbeit, die ſie geleiſtet haben und bat ſie, auch den Dank auszudrücken all den Millionen, die mitgeholfen haben, und darüber hinaus dem ganzen deutſchen Volke, das durch ſeine Opferwilligkeit dieſes Werk gelingen ließ. So groß die ſoziale Leiſtung geweſen ſei, ſo groß ſei auch praktiſch damit die politiſche Leiſtung. Dieſe Arbeit des Winterhilfswerkes habe dem national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland vor der ganzen Welt zur Ehre gereicht. Es ſei eine ſozialiſtiſche Demonſtration des heu⸗ ſoziale Demonſtration weit über die Grenzen Deutſchlands hinaus. Mit dem Ausdruck des Dankes verband der Führer die Bitte an die Amtswalter des WHW, ſich auch im nächſten Herbſt wieder mit ihrer ganzen Kraft zur Verfügung zu ſtellen. Denn das Winterhilfswerk werde auch in der Zu⸗ kunft die große Aufgabe haben, die deutſche Volksgemein⸗ ſchaft zu vertiefen. Es wäre auch möglich geweſen, einfach auf dem Wege der Steuergeſetzgebung einen Betrag von 300 oder 400 Millionen Mark einzuziehen und dieſen Betrag dann irgendwie zu verteilen. Aber der moraliſche, ſeeliſche und geiſtige Erfolg würde nicht ein Zehntel von dem jetzigen ſein. Das Win⸗ kerhilfswerk ſei das ſicherſte Zeichen dafür, daß die natio⸗ nalſozialiſtiſche Revolution ſchon jetzt auch zu einer inneren geiſtigen Revolutionierung unſeres Volkes geführt habe. Das ſei ein Grund dafür, daß wir in alle Zukunft auf das Winterhilfswerk nicht verzichten dürfen. Der Führer ſprach die Hoffnung aus, daß das Er⸗ gebnis des Winterhilfswerkes ſich immer mehr ſteigere. Millionen von Menſchen würden erkennen, daß es nicht nur ein Glück ſei, beſchenkt zu werden, ſondern ein viel größeres Glück, ſelbſt zu ſchenken. Schon heute werde es im Gegenſatz zur Zeit vor wenigen Jahren immer mehr als eine Ehre angeſehen, für die notleidenden Volks⸗ genoſſen ſammeln zu dürfen. Das Winterhilfswerk, ſo betonte der Führer nachdrück⸗ lich, ſei für uns ein Beweis, daß wir mehr ſind als eine bunt zuſammengewürfelte Menſchenmaſſe, ſondern daß wir uns alle miteinander verbunden fühlen in guten und in ſchlechten Tagen. Der Führer ſchloß mit dem nochmaligen Ausdruck herz⸗ lichſten Dankes an die Gauamtsleiter der NSW für die ge⸗ leiſtete Arbeit, an die unzähligen Mitarbeiter des Winter⸗ hilfswerks und an das ganze deutſche Volk. Im Anſchluß an den Empfang waren die Gauamts⸗ leiter des Winterhilfswerkes Gäſte des Führers beim Mittageſſen in ſeiner Wohnung und hatten die große Freude, noch einige Zeit in angeregter Unterhaltung bei ihm verbleiben zu dürfen. Kurzmeldungen Berlin. Reichswiſſenſchaftsminiſter Ruſt hat Richtlinien zur Vereinheitlichung der Hochſchulverwaltung erlaſſen, die an die Stelle der bisherigen Vorſchriften treten und in de⸗ nen die Hochſchule in Dozentenſchaft und Studentenſchaft gegliedert wird. Paris. Die Einladung der polniſchen Regierung an Laval, auf ſeiner Moskauer Reiſe auch in Warſchau Halt zu machen, wird von der franzöſiſchen Preſſe als eine Art Verlegenheitsgeſte hingeſtellt, der ſich die polniſche Regie⸗ rung nicht habe entziehen können. Mailand. Die Vorbereitungen für die Konferenz in Streſa ſind in vollem Gange. Zum Tagungsort iſt der Pa⸗ lazzo Borromeo auf der Iſola Bella auserſehen worden. Moskau. Die Stellungnahme Polens zur diplomatiſchen Miſſion Edens erweckt in Moskau Unzufriedenheit Polen gegenüber wird behauptet, der einzig ernſtliche Gegen⸗ grund gegen den Oſtpakt ſei, daß„Polen einen Angriff auf ie Sowſetunion nicht verhindern wolle“. Deutſchlands und Englands Luftflotten Simon beankworket eine Ankerhausfrage. London, 4. April. Der Abg. Sir Charles Gayſer fragte am Mittwoch nachmittag im Unterhaus den engliſchen Außenminiſter Sir John Simon, ob ihm Reichskanzler Hitler während der kürzlichen Beſprechungen in Berlin irgendeine Andeu⸗ tung über den gegenwärtigen Umfand und die Stärke der deutſchen Luftwaffe gegeben habe. Sir John Simon er- widerte: „Jawohl, im Verlaufe dieſer Beſprechungen teilte der deutſche Reichskanzler in allgemeinen Ausdrücken mit, daß Deutſchland die Gleichheit mit England in der Luft erreicht hat.“ Wie zu erwarten war, hat ſich Churchill mit der Unterhausantwort Simons über die Stärke der deutſchen Luftmacht nicht zufrieden gegeben. Er erhob ſich gleich nach Beendigung der Anfragezeit und wollte vom Premier⸗ miniſter wiſſen, ob dieſer im Hinblick auf die Erklärung eine Gelegenheit zu bieten, um dieſe„dringende und ernſte Frage“ zu erörtern. Macdonald erwiderte, die gegenwärtigen parla⸗ mentariſchen Geſchäfte ſeien ſo dringend, daß die Regie⸗ rung keinen beſonderen Tag für eine Erörterung dieſer Frage zur Verfügung ſtellen könne. Rußland will die größte Luftflotte! Inzwiſchen hat jedoch der Unterſtaatsſekretär für das Flugweſen, Sir Philipp Saſſoon, außerhalb des Un⸗ terhauſes auf einer Verſammlung der Völkerbundsunion eine Rede gehalten, die das geſamte Problem auf ſeinen richtigen Nenner bringen wird. Saſſoon erklärte, er glaube ehrlich, daß man in dem geplanten Luftpakt ein durch⸗ führbares Mittel beſitze, um Unſicherheit durch Sicherheit zu erſetzen und auf dieſe Weiſe die Haupturſache übertriebe⸗ ner Rüſtungen und des Kriegs zu beſeitigen. Sowohl in Japan als auch in den Vereinigten Staaten haben ſich Beſtrebungen gezeigt, die Luftſtreitkräfte zu verſtärken, während Rußland außer der Schaffung eines Heeres von 900 000 Mann jetzt beanſpruche, die größte Luftſtreitmacht der Welt zu beſitzen. Es gebe europäiſche Nationen, deren Gebiete an die UdSSR grenzen, die äußerſt intereſſiert an dem „unheilvollen Anwachſen der milikäriſchen Macht Rußlands“ ſein müſſen.— Zu dem Wiederaufrüſten Deutſchlands bemerkte Saſſoon: Dies iſt ſeit langem der Gegenſtand großen Intereſſes, um nicht zu ſagen großer Beſorgnis für das engliſche Volk geweſen. Es beſteht Grund zur An⸗ nahme, daß das Tempo des Wiederaufrüſtens in Deutſch⸗ land endgültig beſchleunigt worden iſt. Wir ſtehen weiterhin an fünfter Stelle unter den Weltluftmächten, und wenn wir uns begnügen, da ſtehen zu bleiben, wo wir augenblicklich ſind,„ſo würden wir nicht lange vor Deutſchland bleiben“. Aeberflüſſige Furcht Keine Enklaſſungen aus dem franzöſiſchen Heer. Paris, 4. April. Wie„Petit Journal“ aus ſicherſter Quelle wiſſen will, wird wahrſcheinlich am kommenden Samskag im Mini- ſterrat beſchloſſen werden, die Soldaten, die am 15. April enklaſſen werden ſollten, auch weiterhin unker den Fahnen zu behalten. Zur Begründung gebe man an, daß die neuen Rekruten erſt zwiſchen dem 15. und 25. April eingezogen würden. Mindeſtens drei Monate werde es dauern, ehe ſie notdürftig ausgebildet ſeien. Würde man alſo im April Entlaſſungen aus dem Heeresdienſt vornehmen, ſo würde Frankreich bis mindeſtens Anfang Juli nur über die halbe Stärke an ausgebildeten Truppen, d. h. etwa 140 000 Mann verfügen.(Die Jahrgänge werden je zur Hälfte im April und Oktober eingezogen und entlaſſen.) Bei der gegenwär⸗ tigen Lage bedeute dies aber eine Gefahr für die Sicher heit Frankreichs. Politiſches Allerlei Der Reichswehrminiſter dankt Rudolf heß. Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg hat an den Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, folgendes Telegramm geſandt:„Für Ihre großartige Rede vor den Münchener Reichsbahnarbeitern mit der verſtändnisvollen Würdigung der Wehrmacht aufrichtigen Dank. In kameradſchaftlicher Verbundenheit von Blom⸗ berg.“ Vom zehnten Kind berichtet der Rundfunk. Der Reichsſender München, der bisher die Geburtstage von über 90 Jahre alten Rundfunkhörern ſowie Diaman⸗ tene Hochzeitsjubiläen bekanntgab, wird künftig auch den Eltern, die ſich über die Geburt des zehnten Kindes freuen können, gratulieren. Vorausſetzung iſt, daß die zu Beglück⸗ wünſchenden ariſcher Herkunft ſind und eine Beſtätigung der zuſtändigen Parteidienſtſtelle, in erſter Linie des Funk⸗ wartes oder der Gemeindebehörde, vorliegt. Italieniſches Blatt in Deutſchland verboten. „Gazetta del Popolo“ behauptet in ihrer Ausgabe vom 28. vorigen Monats, Deutſchland habe nicht nur ſeine Aſpirationen gegenüber Litauen, Rußland und Oeſterreich nicht aufgegeben, ſondern beabſichtige ſogar, in Irland eine Operationsbaſis gegenüber England zu errichten. Wegen dieſes Verſuches böswilliger Brunnenvergiftung wurde die„Ga⸗ zetta del Popolo“ für das Deutſche Reichsgebiet verboten. 6 0 BVB„ Niang Edens Beſuch in Warſchau Das amtliche kommunique.— Was Havas weiß. Ueber den Beſuch Edens in Warſchau wurde ein amt⸗ liches Kommunique veröffentlicht, in dem es heißt: „Während ſeines Aufenthaltes in Warſchau wurde Lordſiegelbewahrer Eden vom Staatspräſidenten und von Marſchall Pilſudſki empfangen. Außerdem hatte Eden mehrere Beſprechungen mit Außenminiſter Beck. Im Laufe der Unterredungen mit Eden, die in einer offenen und freundſchaftlichen Atmoſphäre geführt wurden. hat Be?! Eden über die Anſichten der polniſchen Regierung über die in dem Londoner Kommunique berührten Fragen und über die allgemeine internationale Lage unterrichtet. Die beiden Miniſter waren ſich einig in der Erkenntnis, daß ihr Meinungsaustauſch, der einen informativen Cha⸗ rakter hatte, ſeinen Zweck erfüllt hat. Sie unterſtrichen die Zweckmäßigkeit der Aufrechterhaltung eines engen Kontak⸗ tes in Bezug auf die weitere Entwicklung der politiſchen Lage in Europa.“ Wie der in Warſchau weilende Sonderberichterſtatter der Havasagentur am Schluß der engliſch⸗polniſchen Füh⸗ lungnahme berichtet, ſollen die letzten Unterredungen ſich Antwort erteilen werde als geſtern, als er erſucht wurde, Simons über die deutſchen Luftrüſtungen heute eine andere vor allem auf unmittelbare engliſch-polniſche Fragen be⸗ zogen haben. Die polniſchen Kreiſe trügen einen vorbehalkloſen Op⸗ timismus zur Schau. Marſchall Pilſudſki und Außenmini⸗ ſter Beck hätten vor allem den engliſchen Abgeſandten davon überzeugen wollen, daß der polniſche Widerſtand gegen die Beiſtandsklauſel im Oſtpakt nicht auf irgend- welche Warſchauer Abhängigkeit von Berlin zurückzufüh⸗ ren ſei, ſondern im Gegenteil aus Erwägungen, die aus⸗ schließlich auf volniſche Belange zurückgeben. . 2 4 5 44 4 2 2 Minderheitskabineit in Gpanien Madrid, 3. April. Der Führer der Radikalen Partei, Lerroux, hat eine neue Regierung gebildet. Es handelt ſich hierbei um ein Min⸗ derheitskabinett auf Grundlage der Radikalen Partei, deſſen Vorſitz wiederum in der Hand von Lerroux liegt. Außer dem Marine⸗, Unterrichts⸗ und Finanzminiſterium liegt die Verwaltung ſämtlicher übrigen Miniſterien bei den Radikalen. Da anzunehmen iſt, daß dieſe Regierung auf ſtarken Widerſtand ſtoßen wird, vor allem bei den im letz⸗ ten Kabinett vertretenen Rechtsparteien, dürfte ſie nicht von langer Dauer ſein. 722 2 Dunkle Pläne Litauens Ein neuer Schlag?— Beſeitigung des Memelſtatuts? London, 3. April. Mehrere Blätter veröffentlichen eine Exchange- Mel. dung, wonach die litauiſche Regierung einen neuen Schlag gegen das Memelgebiet plant.„Im Verkrauen auf Unter- ſtützung Frankreichs und Rußlands“ wolle ſie den Völker. bund erſuchen, das jetzige Memeiſtalut durch eine unbe⸗ dingte Anerkennung der Souveränität Litauens über das Gebiet zu erſetzen. Präſident Smetona habe den Beſchluß der Regierung gebilligt. In Litauen betrachte man die Memelangelegen⸗ heit als eine innerpolitiſche Frage, in die Vertreter fremder Länder ſich nicht einmiſchen ſollen. Die Unterhauserklä⸗ rung Simons habe keinen beſonderen Eindruck gemacht, Inzwiſchen ſetze das litauiſche Kabinett die Litauiſierung des Gebietes energiſch fort. Die Zivil- und Militärverwal⸗ tung werde reorganiſiert, um alle Spuren des 500 Jahre alten deutſchen Einfluſſes zu beſeitigen. Die Machtbefugniſſe des Gouverneurs ſollen noch erweitert werden. „News Chronicle“ ſtellt dazu feſt, daß ein ſolcher Be⸗ ſchluß der litauiſchen Regierung an einer der Gefahren- ſtellen Europas eine äußerſt kritiſche Zuſpitzung ſchaffen müſſe. 5 Das Kownoer Bluturteil Am Mittwoch wurde in öffentlicher Sitzung des Kriegs⸗ gerichts in Kowno die ä endgültige Faſſung des Ur⸗ teils im Memelländer Prozeß in Anweſenheit aller Ver⸗ urteilten verkündet. Eine Urteilsbegründung gibt es beim Kriegsgericht nicht. In dem Urteil heißt es, daß die Hauptbeſchuldigten im Memelgebiet geheimen, von Deutſchland aus geleiteten nationalſozialiſtiſchen Organiſationen angehört hätten, deren Ziel darin beſtanden habe, das Memelgehiet durch einen bewaffneten Aufſtand von Litauen loszureſßen und mit Deutſchland zu vereinigen. Sie hätten zu dieſem Zweck geheime Verſammlungen abgehalten, bei denen Be⸗ ratungen über die Losreißung des Memelgebietes von Li⸗ tauen gepflogen worden ſeien. Außerdem hätten Verbin⸗ dungen mit der Su und SS, alſo mit Gliederungen der Ned, beſtanden. Die Hauptangeklagten hätten außer⸗ dem militäriſche Uebungen gemacht und andere darin unter⸗ wieſen. Pries, Boll, Lepa und Wannegat werden nach dem Urteil wegen vorſätzlichen Mordes an dem Juſtizbe⸗ amten Jeſukeit in Zuſammenhang mit der Vorbereitung eines bewaffneten Aufſtandes beſtraft, Johann und Ernſt Wallat(Fall Loops) wegen Ausübung von Terrorakten, Die Verurteilten können gegen das Urteil bis zum 17. April Kaſſationsbeſchwerde beim Oberſten Tri⸗ bunal einlegen. Sie darf ſich jedoch nur auf formelle Män⸗ gel bei der Urteilsfindung erſtrecken und nicht auf ſachliche imſtände. Das Urteil tritt endgültig in Kraft an dem Tag der Ablehnung der Kaſſationsbeſchwerde durch das Oberſte Tribunal. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob die Angeklagten noch etwas zu erklären oder um etwas zu erſuchen hätten, meldete ſich niemand zu Wort. 2* 1 2 Juſpitzung in Abeſſinien Die Erregung wächſt.— Mord an einen Aethiopier. London, 3. April. Der Verichterſtatter des„Daily Telegraph“ in Addis Abeba meldet, die Lage, die infolge des Grenzſtreites mit Italien entſtanden ſei, werde immer gefährlicher. Gerüchte über Zwiſchenfälle an verſchiedenen Grenzſtationen erreg⸗ ten die Soldaten und es werde immer ſchwieriger, ſie an Vergeltungsmaßnahmen zu verhindern.. Die Aufregung unter den kriegeriſchen Stämmen in Nordnet z hotonders groß. Norbereilungen zun Ariege würden offen vetrieven. Im ganzen Lande würden Truppen verſammelt. Die Nachricht, daß Fraukreich Mu⸗ nitionsſendungen für Abeſſinien in Djibuli angehalten habe, habe in Addis Abeba einen ſchlechten Eindruck ge⸗ macht, aber es verlaute, daß die Sendungen jetzt freige geben worden ſeien.. Mizzi war ſeit einigen Wochen wieder bei ihrem Vater in Wien. Zwei Monate nach dem Unglück, das über die„Wiener Schwalben“ in Hamburg hereingebrochen war, hatte ſie ihrem neuen Kapellmeiſter erklärt, daß ſie nicht mehr bleiben wolle, und der mußte ſie, ſo leid es ihm tat, ziehen laſſen. Seit Fannis Flucht haßte ſie die Män⸗ ner. Sie war feſt überzeugt, daß an Fannis Unglück nur ein Mann die Schuld trug, und zwar, wie ſie ſich aus⸗ drückte, ſo ein Windbeutel von einem Studenten. Ihr Vorſatz, ins Kloſter zu gehen, ſtand daher bei ihr unwiderruflich feſt. Dieſen Willen teilte ſie auch einmal einer ehemaligen Schulfreundin unter dem Siegel der ſtrengſten Verſchwiegenheit mit. Die Folge davon war, daß einige Stunden nachher die ganze Straße und nähere Umgebung davon wußte. Böſe Tratſchmäuler, die es ja überall gibt, wollten den Grund auch ganz genau wiſſen. Wahrſcheinlich, ſo ſagte man ſich, habe ſie mit den Män⸗ nern ſchlimme Erfahrungen gemacht und wäre während ihrer vierzehnmonatigen Abweſenheit von Wien auch nicht ganz harmlos geweſen. Mizzi, der dieſe Verleumdungen von angeblich wohl⸗ wollender Seite mit ſüßſaurer Miene hinterbracht wur⸗ den, ſagte einmal ganz energiſch zu einer ſolchen Zwiſchen⸗ trägerin:„Was die Leut' von mir ſagen, iſt mir Wurſcht. Die Hauptſach' iſt, daß ich weiß, was ich weiß, und wer anderer braucht's net z'wiſſen. Ich geh' ins Kloſter. Punk⸗ tum! Streuſand d'rauf!“ Andreas ſchaute immer noch ſehnſüchtig auf die Straße. Plötzlich leuchteten ſeine Augen, und ſiedendheiß überlief es ihn. Dort kam Mizzi, um wie alltäglich ihren Bedarf einzuholen. Die Ladenklingel ſchrillte. f „Guten Morgen, Fräulein Mizzi!“ begrüßte ſie An⸗ 11 5 und blickte überaus freundlich in ihr finſteres Ge⸗ icht. 5 „Auch ſo viel, Herr Edthofer!“ gab ſie kurz zurück. Verliebt betrachtete er ſie. Wie war ſie doch reizend mit ihren ſchönen blauen Augen, ihrem Stumpfnäschen und den ſchmollenden roten Lippen. Weiß Gott, das Mä⸗ del war zum Anbeißen. g „Mit was kann ich denn dienen?“ fragte er womög⸗ lich noch freundlicher. Mizzi wurde ſchnippiſch, und ein wegwerfender Blick ſtreifte ihn. „Warum fragen Sie mich denn heut' auf einmal? Sie wiſſen doch ganz genau, was ich alle Tag hol'.“ Er begann nun ſehr umſtändlich, das Brot und die Semmeln einzupacken. Das wollte ihm aber heute nicht ſo recht gelingen. Das Papier zerriß fortwährend, und er mußte immer wieder von vorne beginnen. Sie ſah ihm eine Weile ſchweigſam zu, dann wurde ſie ungeduldig und ſtampfte mit dem Fuß auf. „Na, was haben Sie denn heut', Herr Edthofer? Ein bißl ſchnell— mir preſſiert's. Der Vater wart' ſchon auf die Semmeln zum Frühſtück.“ „Der ſoll nur warten!“ ſagte er ganz ruhig. Sie warf trotzig den Kopf zurück und ihre Augen blitzten. „Ja— warum denn?“ „Weil ich mit Ihnen was z'reden hab'.“ Sie ſah ihn mißtrauiſch an. „Sie haben doch ſonſt mit mir net g'redt. Warum denn g'rad heut'?“ gab ſie keck zurück. „Weil's mir nämlich auch preſſiert. Meine Mutter drängt mich immer, daß ich heiraten ſoll't.“ Sie ſagte kurz und beſtimmt:„Dann tun Sie's doch, 's laufen g'nug Mädeln herum, die's als eine große Ehr' betrachten, Frau Bäckermeiſterin z werden.“ Er mußte über die drollige Art, wie ſie das geſagt hatte, lachen. 5 f f „Da haben Sie ſchon recht. Und ich wüßt auch eine unter den vielen.“ g „So?— Dann greifen Sie doch zu!“ ſagte ſie pik⸗ liert. Er kratzte ſich hinter den Ohren und platzte dann endlich heraus:„Die ich gern möcht', geht ins Kloſter und das iſt dann doch unmöglich, daß ich eine Kloſterfrau 7% heirat'. 6 Mizzi war paff. Sie war doch ſonſt nicht auf den Mund gefallen, aber jetzt fand ſie keine Worte. Eine flammende Röte überzog ihr reizendes Geſicht. Sie beigte ſich zur Seite und blinzelte ihn ſchelmiſch an, dann zuckte es ihr blitzartig durch den Kopf:„Der iſt der Treffer!“ Ihre Kloſtergedanken waren verflogen. ö Eine Weile ſtanden ſie ſich ſtumm gegenüber. Endlich brach Mizzi das Schweigen:„Ja, Herr Edthofer, wie ſoll ich denn das verſtehen?“ i „Aber, Fräulein Mizzi, Sie ſind doch ſonſt ſo ein g'ſcheites Mädel. Sie müſſen's doch g'merkt haben, daß ich Sie gern hab'.“ 0 5 1 5 ſann einen Augenblick nach und rümpfte die aſe. „Gern haben— davon hab' ich nichts. Was weiter?“ „Na, und daß ich Sie heiraten möcht'!“ In ihrem Herzen jubelte es auf, aber ſie blieb äußer⸗' lich ruhig. Sie wollte es ihm nicht ſo leicht machen. „Alſo heiraten wollen Sie mich? So, was man rich' tig heiraten nennt— net bloß——2“ Er unterbrach ſie. 55 „An das, was Sie jetzt haben ſagen wollen, hab ic gar net denkt.“ Neckiſch blickte ſie ihn an. 5 „So—2 Mich wollen Sie heiraten? Wiſſen Sie 1 man in der ganzen Nachbarſchaft über mich red't? „Ja, das weiß ich, aber ich glaub's net.“ 5 Damit hatte er ihr Herz im Sturm erobert. Cie lächelte ihn an, und die Grübchen in ihren Wangen ber tieften ſich. „Das iſt eigentlich ſchön von Ihnen, daß Sie das net glauben. Wenn's aber doch wahr wär'?“ „Ich weiß beſtimmt, daß's net wahr iſt.“ „Woher wollen Sie denn das wiſſen, Herr Edt hofer?“ 3 „Ich brauch' bloß in Ihre Augen ſchauen, Fräulenl Mizzi. Die können net lügen.“ Er hielt ihr ſeine Recht über den Ladentiſch hin und ſagte treuherzig:„Schlagen Sie ein— in ſechs Wochen iſt Hochzeit!“ Sie ſchlug kräftig ein. b Fortſetzung fel, „„ r„e FEET ˙ us deni badiscuen Land E Seidelberg.(Von der Aniverſität Heidel⸗ berg.) Profeſſor Dr. Auguſt Fauſt hat ſich von der Univerſität Heidelberg, wo er ſeit 1927 Privatdozent der Philoſophie war, an die Aniverſität Tübingen umhabilitiert um dort den Anterricht in der Philoſophie zu ergänzen. Seine bisher veröffentlichten Schriften gelten vor allem der Ge⸗ ſchichte der antiken, chriſtlichen und deutſchen Philoſophie. Heidelberg.(Gemeiner Betrüger.) Der 29⸗ jährige Adolf Brückner, der bereits 14 Vorſtrafen auf dem Konto hat, hatte im vergangenen Winter einem Müller als Gelegenheitskauf einen fabrikneuen Walzenſtuhl angeboten und als Vorauszahlung 900 Mark erhalten; die Ware lieferte er jedoch nicht. Der Staatsanwalt beantragte wegen Betrugs anderthalb Jahre Gefängnis. Der Einzelrichter Dil⸗ ligte dem Angekagten mildernde Umſtände zu und erkannte alf neun Monate Gefängnis. U Schwetzingen.(Der Haushaltsplan ausge⸗ glichen.) Der Gemeinderat hat den Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1935(1. April 1935 bis 31. März 1936), der im ordentlichen Haushalt in Einnahmen und Ausgaben e 1416 255 Mark vorſieht, feſtgeſtellt. Der Haushalts- plan iſt ausgeglichen. Die ſeitherigen Gemeindeſteuerſätze(Um⸗ lageſäe) werden beibehalten. Die Steuerſätze der Gebäude⸗ ſonderſteuer werden bekanntlich ab 1. April 1935 allgemein um 25 Prozent ermäßigt. Wertheim.(Ein denkwürdiger Tag.) Am 1. April wurde die Gemeinde Eichel der Stadtgemeinde Wertheim einverleibt. Nachdem im Laufe des Tages die Gemeindeakten in das Wertheimer Rathaus überführt wor⸗ den waren, fand eine gemeinſame Sitzung der Gemeinderäte von Wertheim und Eichel ſtatt, an der auch Landrat Binz teilnahm. Auch für die Schuljugend wurde eine Eingemein⸗ dungsfeier abgehalten, wobei die Kinder mit Wertheimer Wurſt, und Brezel bedacht wurden. Im übrigen hatten die B jüler an dieſem denkwürdigen Tag ſchulfrei. S1 ollen Oſterburken.(Keine Zigarettenſtummel wegwerfen.) Im ſogenannten Förſtle brannte ein etwa 55 Ar großes Waldſtück, ein etwa 18jähriger Tannenbeſtand, vollſtändig aus. Der Brand entſtand vermutlich durch eine weggeworfene Zigarette, die das dürre Gras entzündete. () Ulm bei Lichtenau(Amt Bühl).(mutige Tal.) Eine mutige Rettungstat vollbrachte Frau Roſine Nöltner. An der hochgehenden Schwarzbach tummelten ſich einige Kinder. Plötzlich fiel das dreijährige Söhnchen des Röſſel⸗ wirts Melchior Wagner ins Waſſer; die Spielgefährten ſprangen ſchreiend davon. Nur dem zufälligen Vorbeikommen der Frau Nöltner iſt es zu verdanken, daß der kleine Wagner gerettet werden konnte. Sie ſtürzte ſich in die 1 1 0 brachte das bereits abtreibende Kind wohlbehalten ans Land. () Pforzheim.(Schwer verunglückt.) Der 23 Jahre alte Jugendſekretär Peter Jäger verunglückte mit ſeinem Fahrrad, als er die ſteile Glümerſtraße herunterfuhr. Er prallte mit einem Kraftwagen zuſammen und wurde heftig zu Boden geſchleudert. Der Bewußtloſe wurde ins Städtiſche Krankenhaus mit ſehr ſchweren Verletzungen eingeliefert. Es beſteht Lebensgefahr. Hauſen i. W.(Die Vorbereitungen zum Hebelfeſt.) Die Vorbereitungen für das große Hebel⸗ ſeſt im Mai ſind in vollem Gange. Der Feſthallenneubau ſſt in Angriff genommen, und mit den Erdarbeiten wurde begonnen. Zum Gelingen des Feſtes werden in Hauſen Alt und Jung beitragen, wobei man insbeſondere auch Sorg⸗ falt auf die Ausſchmückung des Ortes legen wird. Lörrach.(Exploſion.) In einer Werkſtätte in der Wallbrunnſtraße explodierte infolge Entzündung von Benzindämpfen ein leeres Benzinfaß, wodurch eine Anzahl Fenſterſcheiben zertrümmert wurden. Perſonen kamen glück⸗ licherweiſe nicht zu Schaden. ( Radolfzell.(Tragiſcher Tod.) Das Opfer eines tragiſchen Unfalles wurde die neunzehneinhalb Jahre alte Tochter der Familie Lange. Das Mädchen wollte am Montag auf dem Gasherd Kaffee zubereiten. Dabei ſtürzte es, wohl infolge eines Schwindelanfalles zu Boden und rif den Gasſchlauch los. Durch das ausſtrömende Gas wurde das Mädchen vergiftet. In tiefer Bewußtloſigkeit wurde die Verunglückte aufgefunden. Trotz ſofort angeſtellter Wie⸗ derbelebungsverſuche trat der Tod alsbald ein. (ͤé6ĩ2W» MDꝓꝓꝶ·Ń l. Aus den Nachbarländern Brand in einer Schmuckwarenfabrik Fürth i. O. Die im Erdgeſchoß liegende Heizungs⸗ anlage der Schmuckwarenfabrik Bernhard Gebhardt in Höchſt explodierte anſcheinend durch eine Sprengpatrone, die ſich in dem zum Heizen verwandten Stockholz befand Die Stichflamme griff auf einen Oelbehälter über und das entſtehende Feuer fand an dem Kunſtharzſtaub reiche Nahrung, ſo daß ſich das Feuer bald auf die oberen Stock- werke ausbreitete. Dem Feuer fielen im Haupkbau die Be⸗ triebsvorrichtungen und große Vorräte zum Opfer. Der aufopfernden Tätigkeit der Feuerwehr gelang es trotz der ſtarken Rauchentwicklung, den Fahrikneubau und ein Wohnhaus zu retten. Der Betrieb wird in dem Neu⸗ bau und in der Filiale Erbach weitergeführt. Beiſetzung des Biſchofs von Mainz Mainz, 3. April. Mittwoch vormittag wurde der verewigte Biſchof Lud⸗ wig Maria Hugo von Mainz unter gewaltiger Anteil⸗ nahme der Bevölkerung im Mainzer Dom beigeſetzt. Um 9 Uhr ſetzte ſich der große Trauerzug in Bewegung. In langen Reihen zogen die katholiſchen Vereine, die Schüler der Volks⸗ und höheren Schulen, die Studentenverbindun⸗ gen und der Diözeſanklerus nach dem Dom. Vor dem Lei⸗ chenwagen ſchritten die Biſchöfe von Speyer, Lim⸗ burg, Trier, Würzburg, Rottenburg und Freiburg ſowie die Abte von Schweiklberg und Ma⸗ rienſtadt. In tieſem Schweigen bewegte ſich der Zug lang⸗ ſam durch die Straßen, von der dicht gedrängten Volks⸗ menge ehrfurchtsvoll begrüßt. Im Dom wurde der Sarg vor dem Hochaltar nieder⸗ geſetzt. Erzbiſchof Dr. Gröber von Freiburg las das Pontifikalreguiem, das der Domchor begleitete. Biſchof Dr. Sproll von Rottenburg gab in ſeiner Trauerrede ein Lebensbild des dahingeſchiedenen Oberhirten und feierte ſeine Verdienſte um Kirche und Vaterland. Dann wurde der Sarg in feierlichem Zuge nach der Biſchofsgruft ge⸗ bracht und dort beigeſetzt. Pirmaſens.(In Geiſtesverwirrung gehan⸗ delt.) Die Mitteilung über den freiwilligen Tod des 27⸗ jährigen Schuhfabrikanten Eduard Pietrow von hier kann nach den Feſtſtellungen über die Urſache der Selbſttötung dahin ergänzt werden, daß P. in einem Anfall von Geiſtes⸗ verwirrung, hervorgerufen durch ein ſchweres und ſchmerz⸗ haftes Leiden, zum Revolver gegriffen hat. — Weitingen, OA. Horb.(Doppelter Anglücks⸗ fall.) Die Witwe Margarete Raible verletzte ſich mit einem Dorn am Finger, der zu einer Blutvergiftung führte. Die Frau ging ſelbſt auf den Heubarn, um zur Heilung Heublumen zu holen. Beim Abſteigen wurde jedenfalls die kranke Hand vom Krampf befallen und die Frau ſiel auf den untenſtehenden Wagen, wobei ſie einen doppelten Rip⸗ penbruch davontrug. f Naubmord in Garmiſch München, 4. April. In einer Garmiſcher Penſion wurde eine Frau tot aufgefunden. Wie die Polizeidirektion München jetzt mitteilt, liegt Raubmord vor. Bei der Toten handelt es ſich um die 52 Jahre alte Oberſchweſter Katharina Peters aus Berlin, der eine Reihe von Schmucksachen geraubt wurde. Als Mörder wird ein angeblicher Jesko von Szpingier, ein 18jähriger Burſche polniſcher Staatsangehörigkeit, geſucht. Schwere Bluttat im Bayeriſchen Wald Drei Perſonen ermordet aufgefunden. Regensburg, 3. April. Am Mittwoch enkdeckte man in Daberg unweit von Furth im Wald im Anweſen der Frau Weber. das einſam auf Wieſen ſteht, ein gräßliches Verbrechen. Die etwa 80 jährige Frau, ihre 44jährige Tochter und der 18jährige Sohn der Tochter wurden ermordet aufgefunden. Das haus ſelbſt war ausgeraubt und das Vieh forkgetrieben. Der Täter, der 26 Jahre alte Ludwig Weber, wurde in Mering bei Augsburg verhaftet und in das Unterſu⸗ chungsgefängnis eingeliefert. Er hat dort ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Auch die Braut des Täters wurde feſtgenommen. die geraubten Kühe hatte der Ver⸗ brecher in Furth i. Wü verkauft. Mannheimer Nationaltheater Uraufführung:„Das Spiel vom verlorenen Sohn“. Eines der ergreifendſten und menſchlich tiefſten Gleich⸗ niſſe hat Eduard Reinacher ſzeniſch zu geſtalten, zu„er⸗ neuern“(wie er ſelber ſagt) verſucht. Das Ergebnis war der Inhalt der Uraufführung im Mannheimer National⸗ theater. Wir müſſen geſtehen, daß uns die ſchlichte Faſ⸗ lung der Bibel zu ſtärkerer Ergriffenheit zwingt, als es dieſe über zwei Stunden ſich hinziehende Bühnenbearbei⸗ kung vermochte. Die Handlung iſt ins Moderne überſetzt. In einen Bereich des Friedens, der Weisheit und des Glückes kommt Aquila, die verführeriſche, im Flugzeug infolge einer Not⸗ landung. Adam, der eine Sohn des Beherrſcher dieſes Reiches, folgt ihr in die Welt. Er weiß nicht, daß Aquila eine berechnende Dirne, daß ſein Diener ein Dieb und Gauner iſt; in leichter Schmarotzergeſellſchaft verſchwendet er ſein Vermögen. Als er nichts mehr hat, wird er auf die Straße geworfen. den Weg der Erkenntnis, des Schmerzes und zuletzt den durch das Tal der Reue muß er gehen Polizei. Irrenhaus, Obdach bei einer alten Lumperſammlerin(ſeiner Mutter, die einſt ebenfalls aus Rane zum Abenteuer aus dem Reich der Schönheit ge⸗ lohen war) ſind die Stationen. Schließlich kehrt er al⸗ Sterbender in das Haus des Vaters zurück, wo er mit offenen Armen empfangen wird. Auch der treu daheim gebliebene Sohn wird durch das Lächeln des dem Tode Geweihten entwaffnet und ſtill. a Reeinacher läßt während der erſten Hälfte des Spieles in oft peinlicher Fadheit und Ausführlichkeit das Laſter⸗ 8 Adams an den Zuſchauern vorüberziehen, ohne jede dramatiſche oder dichterſſche Kraft. Im Gleichnis ſelbſt wird bekanntlich dieſe Zeit nur mit einem Satz erwähnt; es iſt e auch gar nicht das Weſentliche. Der verlorene Sohn im Frack als Weinleiche— uns erſcheint dies als etwas zu el Realiſtik. Der zweite Teil ſtand ungleich höher und tante zeitweiſe ſtark feſſeln, vermochte ledoch. den Aus⸗ gleich. der zu einem guten Geſamteindruck hätte führen zonnen, nicht herzuſtellen. Dazu iſt das ganze Stück aus diel zu uneinheitlichen Elementen zuſammengeſetzt. Die Darſtellung unter Intendant Brandenburg konnte das Stück zwar vor dem Geſchick eines offenen Miß⸗ erfolges retten, jedoch nicht zu einem Erfolg machen. Karl Vogt als Gaſt bot in der Rolle des Adam eine ſorgfältig durchgearbeitete Leiſtung, ohne ihr jedoch eine ſtarke perſönliche Note zu geben Als Blaßkopf war Karl Marx überragend. Den Vater gab Hans Finohr in ſeiner bekannten künſtleriſchen Reife, den Sohn Peter Fritz Schmiedel. Annemarie Schradiek holte aus der Rolle der Aquila das Beſtmögliche heraus. Von den übrigen Mitwirkenden iſt an erſter Stelle noch Her ⸗ mine Ziegler zu nennen; ein Kabinettſtückchen gab Offenbach als Profeſſor. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 4. April: Nachmittags: Schülervorſtellung für die Volksſchulen Mannheims: Der Freiſchütz. Oper von Carl Maria von Weber. Anfang 15, Ende 17.45 Uhr.— Abends: Miete D 19: Der gol⸗ dene Pierrot, Operette von Walter W. Goetze. An⸗ fang 20, Ende 22.30 Uhr. Freitag, 5. April: Miete F 19, Sondermiete F 10: Die Pfingſtorgel, Luſtſpiel von Alois Johannes Lippl. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. i Samstag, 6. April: Miete E 18, Sondermiete E 9: Un⸗ dine. Oper von Albert Lortzing. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Sonntag, 7. April: Vormittags⸗Aufführung der ſtädtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater(Opernſchule): Hän⸗ ſel und Gretel, Muſikmärchen von Engelbert Hum⸗ perdinck. Anfang 11.30, Ende gegen 130 Uhr: Eintrittspreiſe 0.30 bis 1.50 Mark. Abends. Miete C 18, Sondermiete C 9: Die Zauberflöte, Oper von W. A. Mozart.— Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben.— Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Sonntag, 7. April: Die große Chance Luſtſpiel von Alfred Möller und Hans Lorenz. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. 1 Lolcale Nu doc au „Alle Vögel ſind ſchon da!“ Wenn im Frühling die junge Natur erwacht, kehren nicht nur die Schwalben, ſondern auch all die anderen Vögel, die uns vor dem Eintritt des Winters zu verlaſſen pflegen, wieder zu uns zurück. Aber viele Vogelarten, die früher noch Zugvögel waren, bleiben ſeit einer Reihe von Jahren auch im Winter bei uns. Wenn das alte Lied noch die Wieder⸗ kehr von„Amſel, Droſſel, Fink und Star“ beſingt, ſo wiſſen wir, daß heute die Amſel und der Fink gar nicht mehr fort⸗ ziehen, ſondern bei uns überwintern. Die Amſel war früher ein ſcheuer Waldvogel und wenn der Wald unter Froſt und Schnee lag, fand ſie nichts mehr für ihren täglichen Tiſch. Inzwiſchen haben Dorf und Stadt dem einſtigen Zug⸗ vogel beſſere Verſorgungsmöglichkeiten im Wi ter gebracht und er zieht es darum vor, über den Winter in unſerer Nähe zu bleiben. Auch der Fink bleibt im Winter vielfach bei uns. Zu den jetzt zurückkehrenden Vögeln zählt vor allem auch die Lerche. Auch das Rotſchwänzchen und das Rot⸗ kehlchen ſuchen ſich ſchon ihre Niſtſtätten im Buſch und beim Haus. Am Ufer von Flüſſen und Bächen zeigt ſich die geen auch die Kiebitze haben das Kommen nicht ver⸗ geſſen. Je mehr die Tage des Frühlings voranſchreiten, deſto lebhafter wird es in unſeren Gärten und Anlagen. Das Lied „All Vögel ſind ſchon da“ geht in Erfüllung. Der Dichter dieſes bekannten Vogelliedes iſt übrigens kein Geringerer, als der Dichter des Deutſchlandliedes, Hoffmann von Fallersleben. 0 —. Billigere Jahrt für Kinderreiche, Sportzwecke und zum Beſuch von Kriegergräbern. Die ſtändige Tarifkom⸗ miſſion der Reichsbahn hat wichtige Beſchlüſſe gefaßt, die Fahrpreisermäßigungen für Sportzwecke und zum Beſuch von Kriegergräbern ſowie einen Ausbau der verbilligten Tarife für Kinderreiche vorſehen. Die Beſchlüſſe unterliegen jedoch noch der Zuſtimmung der in Frage kommenden Ver⸗ waltungen Daher kann ein Zeitpunkt für ihr Wirkſamwer⸗ den bisher nicht angegeben werden Die Fahrpreisermäßi⸗ gung für kinderreiche Familien mit wenigſtens vier unver⸗ heirateten Kindern ſoll dahin erweitert werden, daß die oberſte Altersgrenze vom 18, auf das 21. Jahr heraufgeſetzt wird Zur Förderung des Sports iſt eine Fahrpreisermäßi⸗ gung von 50 v. H. des Perſonenzugfahrpreiſes 2. oder 3. Klaſſe vorgeſehen bei gemeinſchaftlichen Fahrten von min⸗ deſtens ſechs Erwachſenen, die Mitglieder von dem Deut⸗ ſchen Reichsbund für Leibesübungen angeſchloſſenen Ver⸗ einen ſind. Es muß ſich bei den Fahrten um die Teilnahme als Wettkämpfer oder Zuſchauer an einer sportlichen Ver⸗ anſtaltung oder als Wettkämpfer an Trainingskämpfen handeln Bei Bezahlung für zwölf und mehr Teilnehmer iſt, je nach der Geſamtzahl, die völlig freie Mitbeförderung eines bzw mehrerer Teilnehmer vorgeſehen. Schließlich wird eine Fahrpreisermäßigung von 50 v H. des Per⸗ ſonenzugfahrpreiſes 2. oder 3. Klaſſe für Angehörige von gefallenen Kriegsteilnehmern geplant, die die Kriegergräber beſuchen wollen 5 Tödlicher Verkehrsunfall Kraftwagen erfaßt Radfahrer und flüchtet. Mannheim, 3. April. Abends 10 Ahr fuhr auf dem Bahnübergang in Käfertal ein bis jetzt noch nicht ermittel⸗ ter, von Richtung Mannheim kommender Kraftwagen beim Aeberholen einen Radfahrer an, der ſo ſchwer verletzt wurde, daß er bald darauf verſtarb. Der Kraftfahrer ergriff nach dem Anfall ſofort die Flucht und fuhr in Richtung Viern⸗ heim davon. Der Wagen wird wie folgt beſchrieben: großer, ſchwerer, grünlich⸗grauer geſchloſſener Wagen, vermutlich Sechsſitzer älterer Bauart, wahrſcheinlich amerikaniſches Fabrikat„Pon⸗ tiac“. Auf dem Kühlerverſchluß befindet ſich ein Indianer⸗ kopf mit fliegendem Feder⸗Kopfſchmuck, Kennzeichen wahr⸗ ſcheinlich! T. Nummer unbekannt. Wer Angaben über das Fahrzeug machen kann, wird gebeten, dieſe ſchleunigſt der Kriminalpolizei Mannheim, L 6, 1, zu übermitteln. Wenn ber Fuhrmann betrunken ift. Beim Befahren der Feudenheimer Brücke beim Rangierbahnhof in Neckarau ſtürzte ein betrunkener Fuhrmann von ſeinem Pferdefuhr⸗ werk auf die Straße, wo er bewußtlos liegen blieb. Der Sanitätskraftwagen brachte den Mann nach dem Städtiſchen Krankenhaus. — Rente für Kriegereltern. Kriegereltern, die früher ſchon Elternrente oder Elternbeihilfe bezogen haben und denen wegen Fortfall der Bedürftigkeit dieſe Verſorgung entzogen wurde, kann bei Wiedereintritt der Bedürftigkeit auch nach Ablauf der Friſt auf Antrag früheſtens vom Be⸗ willigungsmonat ab die Rente oder Beihilfe wieder gewährt werden. Das gleiche gilt für die Umwandlung einer Eltern⸗ beihilfe in Elternrente. Abführung der Lohnſteuer. Die Entrichtung der Lohnſteuer durch Verwendung von Einkommenſteuermarken iſt ab 1. Januar 1935 weggefallen. Von die em Zeit⸗ punkt ab haben ſämtliche Arbeitgeber die einbehaltene Lohnſteuer an die Kaſſe des Finanzamts der Betrieb⸗ ſtätte bar oder durch Ueberweiſung auf das Poſtſcheck⸗ oder Bankkonto der Kaſſe in einer Summe und ohn: Bezeichnung der einzelnen Arbeitnehmer abzuführen. Arbeitgeber, die nicht mehr als fünf Arbeitnehmer be⸗ ſchäftigten— dazu rechnen alle Betriebe, die bisher Steuermarken verwendet haben— brauchen die ein⸗ behaltene Lohnſteuer erſt dann abzuführen, wenn ſie für die geſamten Arbeitnehmer der Betriebſtätte den Betrag von 50 RM. überſteigt. Die in einem Kalender⸗ vierteljahr einbehaltene Lohnſteuer iſt jedoch ohne Rück⸗ ſicht auf ihre Höhe ſpäteſtens bis zum 5. des auf den Ablauf des Kalendervierteljahres folgenden Kalender⸗ monats abzuführen. 5 a 3 85 afſuppe 5 1 Kraftſuppe 5 tochendes o Minu 2 „Schönheit der Arbeit“ 100 Millionen für die Verſchönerung der Arbeiksſtäklen. Rede Dr. Leys. Die erſte Reichsſchulungstagung des Amtes„Schön⸗ heit der Arbeit“ innerhalb der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wurde am Mittwoch im Goldenen Saal des Kulturvereins eröffnet. Amtsleiter Speer führte in ſeiner Eröffnungsrede u a. aus: Wir haben heute ein Jahr der praktiſchen Arbeit hinter uns. In dieſem erſten Jahr wurden in Deutſchland für die Verſchönerung von Betrieben, für Neuanlagen von Waſch⸗ und Umkleide⸗ und Kantinenräumen, für Feierabendheime, für Anlage von Gärten zur Erholung der Arbeiter durch die Arbeit des Amtes„Schönheit der Arbeit“ 100 Millionen Mark von Betriebsführern freiwillig aufgewendet. Durch⸗ ſchnittlich 80 v. 9. der Betriebsbeſichtigungen führten zu dem beabſichtigten, oft zu einem noch größeren Erfolg. Es muß zu Ehren der Betriebsführer betont werden, daß die Idee der Schönheit der Arbeit im allgemeinen verſtändnisvoll, oft begeiſtert aufgenommen wurde. Es muß unſer weiteres Beſtreben ſein, die gute Achtung der Betriebsführer vor Schönheit der Arbeit nicht durch voreilige und ungeſchulte Arbeit Unberufe⸗ ner in Mißkredit bringen zu laſſen. Bei dem jetzigen allgemein noch ſchlechten Zuſtand der Betriebe iſt es unmöglich, zu verſuchen, die Forderun⸗ gen, die wir freiwillig von den Betriebsführern verlangen, durch ein oder mehrere Geſetze zu ſichern. Nach den bis⸗ herigen Erfahrungen muß es uns aber gelingen, 60 bis 70 vom Hundert aller Betriebe Deutſchlands auf den von uns gewünſchten Stand zu bringen. Dann ergriff Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley das Wort. „Als wir ſeinerzeit vor nunmehr einem Jahr dieſes Amt„Schönheit der Arbeit“ ſchufen,“ ſo führte er aus, „hat man mich von den verſchiedenſten Seiten gefragt, was dieſes Amt eigentlich bezwecken ſolle. Es iſt ſchon wahr: Etwas ganz Neues liegt in dieſem Werk. Wir wollen die geſamte Stellung des werktägigen Men⸗ ſchen ausrichten und ihm alles Häßliche beſeitigen und ſei⸗ nen Blick für die Schönheiten und Freuden des Lebens klarmachen. Es iſt ja garnicht wahr, daß der Bargeldlohn das Le⸗ ben des Menſchen ausmacht. Es iſt notwendig, ein Exi⸗ ſtenzminimum zu erforſchen, aber ein Exiſtenzmini⸗ mum, das ſich nicht nur mit Kalorien beſchäftigt, ſondern das alle Lebensbedingungen kulturell formt. Aus dem Wort des Führers:„Sorgen Sie mir dafür, daß das Volk ſtarke Nerven hat!“ iſt das Werk„Kraft durch Freude“ erſtanden.„Kraft durch Freude“ iſt keineswegs nur ein Feierabendwerk, ſondern es greift in den Alltag und es geſtaltet den Alltag.(Starker, anhaltender Beifall.) Es iſt unſer ſoziales Wollen, ein Wollen, das niemals vor uns dageweſen iſt Für uns iſt Arbeit keine käufliche Ware. Den ſozialen gern kreffen wir mit dem Amk„Schön⸗ heit der Arbeit“, denn wir müſſen das Arbeitsleben des werktägigen Menſchen, ſeinen Arbeitsplatz ſo harmoniſch wie möglich geſtalten, den Platz, an dem der Arbeiter den größten Teil ſeines Tages verbringt. Wenn es uns gelingt, den werktätigen Menſchen über⸗ all gute und ſchöne Arbeitsſtätten zu ſchaffen, werden wir des Dankes aller deutſchen Menſchen ſicher ſein. Das Stre⸗ ben nach Großem und Schönem gehört zum deutſchen Men⸗ ſchen. Darum haben wir, meine Parteigenoſſen, eine große Aufgabe. Sehen ſie dieſe nicht nur als Funktion an. Unſer Volk iſt willig und herrlich.“ Wetterbericht Ueber der Oſtſee liegt ein Tiefdruckgebiet, weſtlich von England ein Hochdruck. Unter dieſen Umſtänden iſt für Donnerstag und Freitag zwar zeitweilig aufheiterndes, aber im allgemeinen noch unbeſtändiges Wettet zu erwarten. Keine Nachſicht mehr bei Unzuverläſſigkeit im Lebens⸗ mittelhandel. Die Zulaſſungsſtelle für Milchgeſchäfte ſtellte feſt, daß Lebensmittelfälſcher keinerlei Ausſicht haben, in Zu⸗ kunft im Milchhandel beſchäftigt zu werden. Ein auswärts wohnender Inhaber eines Milchgeſchäfts hatte ein Ehepaar mit der Geſchäftsführung betraut, ohne um Stellvertreter⸗ Erlaubnis eingekommen zu ſein. Der„Geſchäftsführer“ wurde beim Butterfälſchen ertappt, und ſo wurde das Milch⸗ geſchäft polizeilich geſchloſſen, nachdem der Butterfälſcher nicht — wie verlangt von dem Geſchäftsinhaber entfernt wurde. Das Polizeipräſidium vertrat hierbei den Standpunkt, daß derjenige, der eine unzuverläſſige Perſon in ſeinem Betrieb duldet, ſelbſt unzuverläſſig iſt. Da das endgültige Entzie⸗ hungsverfahren noch nicht abgeſchloſſen iſt, mußte die Zu⸗ laſſungsſtelle gehört werden, die nicht nur die Schließung des Milchgeſchäfts anordnete, ſondern noch weiterging und die vollſtändige Schließung des Geſchäfts anordnete, ſo daß auch jetzt keine Lebensmittel mehr verkauft werden dürfen. Schön durch Zitronen Zitronenſaft mit Glyzerin und etwas Seifengeiſt ver⸗ mengt, eventuell mit Lavendelgeiſt parfümiert, iſt ein ge⸗ bräuchliches Handpflegemitel, und zwar fall die Haut gleich nach dem Waſchen, ſolange ſie noch feucht iſt, mit der Flüſ⸗ ſigkeit eingerieben werden; dann gibt ſie beſonders der arbeitenden Frauenhand ihre Zartheit und Geſchmeidigkeit wieder. Daß der Zitronenſaft in verdünnter Form auch für die Geſichtspflege von guter Wirkung iſt, weil er der Haut ein zartes Ausſehen verleiht, und in unverdünnter Weiſe bei längerem Gebrauch auch Sommerſproſſen beſei⸗ tigt, dürfte nicht jeder wiſſen. Die Einreibung erfolgt am beſten abends. Die eingeriebenen Stellen werden je nach der Empfindlichkeit der Haut kurz darauf, ſonſt am Mor⸗ gen, abgewaſchen. Entfernt man den Kork von einer mit Zitronenſaft oder Zitronenöl gefüllten Flaſche, ſo wird man bemerken, daß er weiß iſt; dies iſt ein Beweis der bleichenden Eigenſchaft der Zitrone. Daher wird dieſer Saft oft auch dem Haarſhampoon beigemengt. Wäſche wird ſchneeweiß, wenn man einige Scheiben Zitronen im Waſch⸗ keſſel mitkochen läßt. Warum Schaben in der Wohnung dulden? Die in der Küche, der Speiſekammer, im Heizungs- oder Vorratskeller auftretenden Schaben haben nicht nur als läſtige und ekelerregende, ſondern auch als gefährliche Mit⸗ bewohner zu gelten, denn ſie ſuchen als Allesfreſſer Aus⸗ güſſe, Mülleimer und Spucknäpfe auf und können ſich dort mit Krankheitskeimen behaften, die ſie dann ſpäter auf Nahrungsmittel übertragen. Die Tiere lieben Wärme und Feuchtigkeit und fühlen ſich deshalb in Bäckereien, Gaſt⸗ hausküchen und Brauereien beſonders wohl. Sie treten aber auch in Wohnungen, namentlich in ſolchen mit Zentralhei⸗ zung oft in großen Mengen auf und halten ſich dort tags⸗ über gern in der Küche hinter Spültiſchen, Wandverſcha⸗ lungen oder Scheverleiſten verſteckt. Zur Bekämpfung ſtäubt man in die als Verſtecke die⸗ nenden Spalten und Ritzen reichlich gutes Inſektenpulver hinein oder man ſtreut Giftköder(Vorſicht!) aus, z. B. ein Gemiſch von Mehl oder feinem Zucker und Borax zu gleichen Teilen. Bewährt hat ſich auch eine mechaniſche Fangmethode, die darin beſteht, daß man des Abends bier⸗ getränkte feuchte Lappen auslegt. Die Schaben ſammeln ſich unter ihnen und können am nächſten Morgen durch Stampfen oder dgl. vernichtet werden. Wenn dieſe Maß⸗ nahmen hartnäckig eine Zeitlang durchgeführt werden, ſo iſt bei einer nicht zu ſtarken Plage mit einem Erfolg zu rechnen. Wichtig iſt es, daß den Tieren nach Möglichkeit alle Nahrung entzogen wird. Es ſind alſo Lebensmittel und Abfallſtoffe dicht verſchloſſen und die Ausgüſſe frei von Speiſereſten zu halten. Liegt bereits ein Maſſenauftreten der Schädlinge vor, ſo iſt es ratſam, einen zuverläſſigen Kammerjäger mit der Beſeitigung zu beauftragen. Neues aus aller Wel a In gefährlicher Lage. Im Paſinger Bahnhof ſpielte ſich ein aufregender Vorfall ab. Ein 15jähriges Mädcher wollte auf einen ausfahrenden Zug aufſpringen, kam abel ſo unglücklich zu Fall, daß es zwiſchen die Schienen und dei Rand des Bahnſteiges ſtürzte. Glücklicherweiſe beſaß dg Mädchen die Geiſtesgegenwart, ſich ſofort zu bücken. Son wäre ihm von den Trittbrettern der Wagen der Kopf zer⸗ ſchmettert worden. So kam die Geſtürzte mit einigen leich⸗ teren Verletzungen glücklich davon. ö 1 Tragiſcher Tod eines Sängerjubilars. Während der Generalverſammlung des Düſſeldorfer Sängerchors kam es zu einem tragiſchen Vorfall. Dem Ehrenvorſitzenden des Chors, Peter Debüſer, war der Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes für 50jährige Mitgliedſchaft überreicht wor⸗ den. Debüſer hatte kaum ſeine Dank⸗Anſprache beendet, als er plötzlich zuſammenbrach. Ein Herzſchlag hatte ſei⸗ nem Leben ein Ende bereitet. Danzig in feſtlichem Schmuck Beſuch nationalſozialiſtiſcher Führer aus dem Keich. Danzig, 4. April. Seit Mittwoch mittag 12 Uhr flattern von allen häu. ſern in Danzig, Stadt und Land, die Fahnen der nalio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung. Der Wahlkampf um das na⸗ kionalſozialiſtiſche deutſche Danzig erreicht in dieſen letzten drei Tagen vor der Wahl ſeinen Höhepunkl. Mit Freude empfindet es die Danziger Bevölkerung, daß in dieſen le. ten Tagen die engſten Mitarbeiter des Führers nach Day⸗ zig kommen, um die innere Zuſammengehörigkeit zwischen der nakionalſozialiſtiſchen deutſchen Bevölkerung Danzigs und der Bewegung im Reich zu bekunden. Am Mittwoch früh traf Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten in Danzig ein, um zur Dan⸗ ziger Sportgemeinde zu ſprechen. In weiterer Kundgebung ſprachen Mittwoch abend Gauleiter Kaufmann⸗Ham⸗ burg und der Generalinſpektor für das deutſche Straßen- weſen Pg. Todt. Außerdem ſpricht Gauleiter Bürckel, der den Danzigern die Grüße der befreiten Sage überbringt. Der Gauleiter von Pommern, Pg. Schwede, weilt bereits ſeit mehreren Tagen in Danzig. Am Donnerstag wird Miniſterpräſident General Gö⸗ ring nach einer Fahrt durch das Danziger Land auf einer großen Kundgebung in Danzig ſprechen. Am Freitag spricht Reichsjugendführer Baldur von Schirach zur Dan⸗ ziger Jugend und am Samstag wird Reichspropagandg⸗ miniſter Dr. Goebbels dem Wahlkampf einen feierli⸗ chen Ausklang geben. Exploſion in Turin 8 Sieben Tote Rom, 2. April. In einer Turiner Sprengſtoff⸗Fabrik ereignete ſich vermutlich durch Selbſtentzündung von Sprengſtofſen eine ſchwere Exploſion, durch die ſieben Ar⸗ beiter getötet und mehrere verletzt wurden. Fiſchdampfer untergegangen.— Sechs Tote. Hammerfeſt(Norwegen), 3. April. Bei dem Anter⸗ Mann ums Leben gekommen. Newyork, 3. April. Der moderne 10 000⸗Tonnen⸗Kreu⸗ zer„Northampton“, der, wie aus San Pedro(Kalifor⸗ nien) gemeldet wird, eine Schießſcheibe für ſechs Unter⸗ ſeeboote ſchleppte, wurde bei Flottenſchießübungen in der Nähe der Inſel Sanelmente von einem ungeladenen Tor⸗ pedo getroffen, das die Unterwaſſerplatten beſchädigte und ein Loch in einen Brennſtofftank des Schiffes riß. Die „Northamnton“ muß zur Ausbeſſerung des Schadens ein Trockendock aufſuchen.— Der amerikaniſche U⸗Boot⸗Ten⸗ der„Cormoran“ lief in der Nähe von Newport auf. VBerſammlungs⸗ Kalender. 9 Ortsſängerſchaft. Heute Donnerstag 8.30 Uhr Gemein⸗ ſchaftsprobe im„Reichsadler“. Fußballvereinigung. Morgen abend zu den üblichen Zeiten Training für die alle Aktiven. Anſchließend Spieler⸗ verſammlung, wozu alle Reiſeteilnehmer an der Saarreiſe an Oſtern erwartet werden. Intereſſenten, auch Nichtmitglieder, welche die Fahrt in das Saar⸗ gebiet an Oſtern mitmachen wollen, können in der Verſammlung(morgen) näheren Aufſchluß bekommen. Sonderfahrpreis mit Zug hin und zurück RM. 2.20 ab Ludwigshafen. N Ortsbauernſchaft Seckenheim. Die für heute Abend 8 Uhr angeſetzte Verſammlung findet infolge Ortsbauernführerſitzung erſt morgen Abend im„Deutſchen Hof“ ſtatt. Bekanntgabe der neuen Richt⸗ linien für Tabakanbau 1935. Der Ortsbauernſchaftsführer. Blütenweiber Kabiau2 zimmer Lein. 1 und Küche Kabliau-Filet zu mieten geſucht. Geschirre empfiehlt Zu erfragen in d. Volz, Kapellenstraße 1 6.] Geſchäftſt. d. B. eee een Vermaͤhlungs-RNarien gratulalions- Marien in geschmactpoller Nuofubrung Porzellan Cläser Bestecke für alle Fosflichkeften Mannheim C 1, 3 Telefon 23118 billige Preise! bei (Oskar Peb.- Buco, N Blütenweißer Gute Mehle von erprobter Backfähiggkeit 5 Pfund 22 und 23 Pfg. ff Friſche Hefe— Zitronen Eier Stück 9, 10 u. 11 Pfg. 1 Roſinen— Sultaninen 0 8 Korinthen aufgeführt. Mandeln, Haſelnußkerne 9 Pflanzenfett 1 Pfd.⸗Tafel ab 58 Pfg. Sonntag, den 7. April 1935, abends 8 Uhr wird im„Schloß“ ein Daussionsspiel 5 Plätze zu 80, 50 und 30 Pfg. bei der Bücherei, St. Klara(Sonntag von 12—1 Uhr) und an der Abendkasse. Kubliau Pfund H uur onnrmalon Margarine Pfd. 98 Pfg. ä H. Vackartisel RAM im Blauband Qualitäts⸗Margarine offen ausgewogen % Pfund 55 Pfa. Deutſche Markenbutter Pfund 1.52 netto Vorderſchinken, gekocht / Pfund 28 Pfg. Salumi⸗ u. Cervelatwurſt Empfehle: elektr. Waschmaschinen Staubsauger, Heizöfen Heizkissen, Bügeleisen Beleuchtungskörper % Pfund 35 Pfg. Bierwurſt/ Pfd. 23 Pfg. Gemüſe- und Obſt⸗ Konſerven in großer Auswahl ſehr billigſt 1934er Weißwein offen, Liter 60 Pfg. 1934er Rotwein offen, Liter 55 Pfg. Tafelfertige Flaschenweine ½ Flaſche 0.85, 0.90 1.10 u. höher, o. Glas 3% Rabatt mit Ausnahme weniger Artikel. Mandeln, Haselnüsse Sultaninen, Korinthen Citronat, Orangeat usw. J Aprikosen-Pulpe 3 zum Belegen v. Kuchen J 1 Pfund 40 Plę. 10 Pfund-Dose MA. 3.50 ff. 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Er ahnte nicht, was jetzt kommen ſollte. „Bitte ſehr, Herr Geheimrat,“ erwiderte er,„ich wüßte zwar nicht, was das ſein ſoll!“ „Ich will keine weiten Umſchweife machen,“ ſagte Me⸗ lander,„es betrifft meine Tochter Sie können ſich denken, daß es mir in keiner Weiſe entgangen iſt, wie—— nun, ſagen wir: ſympathiſch Sie einander geworden ſind. Ich habe nun meine Gründe, um dieſer— Neigung nicht mehr tatenlos zuzuſehen. Wollen Sie ſich bitte zu dieſer Angelegenheit äußern!“ Peter hatte regungslos dageſeſſen. Er zuckte mit keiner Miene. Ruhig ließ er den Alten zu Ende reden. Endlich erwiderte er: „Herr Geheimrat, meine Neigung zu Fräulein Hedwig abſtreiten zu wollen, würde eine Anwahrheit ſein. Ande⸗ rerſeits bin ich mir immer bewußt geblieben, daß Ihr Fräulein Tochter unnahbar für mich bleiben muß, und ich fühle mein Gewiſſen ſowohl ihr, als auch Ihnen gegen⸗ über in keiner Weiſe belaſtet.“ Melander blickte nachdenklich vor ſich nieder.„Sie dür⸗ fen es mir nicht übel nehmen“, bemerkte er,„wenn ich ganz offen bin. Ich will auch nicht indiskret werden; aber eine Frage möchte ich doch noch ſtellen: iſt es zwiſchen Ihnen und meiner Tochter zu irgendeiner Ausſprache ge⸗ kommen?“ „Nein!“ Dieſes Nein ſprach Peter ſo feſt und beſtimmt, daß Melander nicht daran zweifeln konnte. Er atmete erleich⸗ tert auf. „Alſo gut,“ ſagte er, Peter feſt in die Augen blickend, ich will Ihnen helfen. Aber unter einer Bedingung: näm⸗ lich Sie verpfänden Ihr Wort, daß Sie meiner Tochter niemals mit Heiratsanträgen nachſtellen werden——0 „Ich bitte Sie Herr Geheimrat— dieſe Ausdrucks⸗ weiſe—— ich pflege niemandem nachzuſtellen!“ „Ich wollte Sie keinesfalls kränken. Sagen wir alſo kurz und bündig: Sie verſprechen mir, meiner Tochter von jetzt ab in jeder Weiſe aus dem Wege zu gehen und ſich zu ſtellen, als ſei Ihnen an ihr nichts gelegen.“ „Verzeihen Sie, Herr Geheimrat, aus dem Wege ge⸗ hen will ich ihr ſchon, da ich einſehe, daß es doch zu nichts gutem führt, wenn—— nun eben: wenn wir uns näher kommen. Aber mich vor ihr verſtellen,—— das kann ich nicht. Außerdem laſſen ſich Blick und Mienen, wenn ein⸗ mal das Gefühl mit im Spiele iſt, nicht gebieten.“ „Sie wiſſen jedenfalls, was ich meine. Verſprechen Sie mir, meiner Tochter in keiner Weiſe näher zu treten und mir von jedem zufälligen Zeſammentreffen ſofort zu be⸗ richten!“ Peter dachte einen Augenblick nach, dann ſagte er: „Gut, Herr Geheimrat. das will ich verſprechen. Wenn ich mir jedoch einen Rat hier erlauben darf, ſo empfehle ich Ihnen. Ihre Tochter nach auswärts zu brin⸗ gen. Da beſteht ja ſozuſagen keine Gefahr mehr.“ „Das will ich auch tun,“ ſagte Melander,„ſofern ſie einem anderen Plan, den ich habe durchaus nicht gefügig iſt.— Was nun meine Hilfe zu Ihrem Anternehmen be⸗ trifft, ſo ſende ich Ihnen morgen im Laufe des Tages ei⸗ — nen Scheck über den vollen Betrag. den Sie benötigen, zu.“ Peter ſtand auf und verbeugte ſich. „Ich danke Ihnen verbindlichſt dafür, Herr Geheim⸗ rat,“ bemerkte er,„ich werde Sie über alles auf dem Lau⸗ fenden halten. Nun bin ich wahrſcheinlich bald ganz mein eigener Herr!“ Melander drückte ihm zum Abſchied herzlich die Hand. Nachdenklich ſchritt Peter durch den Garten dem Tore zu. * Hedwig war nach jener Unterredung mit ihrem Vater wie umgewandelt. Ein bitterer Trotz ſtieg in ihr auf. Nachgeben? Dem Wunſche des Vaters gemäß einen un⸗ geliebten Manne die Hand für's Leben bieten? Nein, niemals! Gerade bei der Unterredung war es ihr klar gewor⸗ den, daß ihr Herz keinem anderen, als Peter gehören konnte. Es beſtand ja kein Zweifel mehr, daß auch er ſie liebte. obwohl ſie beide niemals darüber geſprochen hat⸗ ten. In ſeinem übergroßen Taktgefühl wollte er es ver⸗ meiden, dieſe Tatſache zu berühren, bevor er nicht ein an⸗ geſehener Mann war. So dachte Hedwig Oder ſollte er gar der Meinung ſein, daß ſie nicht zu ihm paßte? Auch darauf ließ ſein ganzes Benehmen ſchließen. Unverkennbar war ſeine Freude, wenn er ſie wieder⸗ ſah. Tauſend Blicke hatten ihr ſeine uneingeſtandene Liebe verraten. Trotzdem zog er ſich ſcheu zurück, überließ das nächſte Wiederſehen dem Zufall; höchſtens, daß er eine Zeitlang auffallend häufig zu ihrem Vater kam und ihr ſein Kommen vorher mitgeteilt hatte. Aber dann ſchliefen dieſe Beſuche ein. Er hatte zuviel zu tun, und der Vater begann ſich ihm gegenüber kühl zu verhalten. In den letzten Wochen war ſie ihm kaum einmal flüch⸗ tig begegnet. Aber ſie ſah es ihm an: auch er litt darun⸗ ter. Ja, er war ſchmal geworden— ſo kam es ihr wenig⸗ ſtens vor. Der nächſte gerade Weg führte zu Peter ſelbſt. Sie mußte ihn aufſuchen, ihn zu einer Ausſprache bewegen. So fuhr ſie eines Morgens nach Köln hinein, um ihn in ſeinem Büro zu ſprechen. * Peter hatte eine ſchlafloſe Nacht hinter ſich. Er quälte ſich mit dem Gedanken ab, ob er nicht ſeine Liebe verra⸗ ten habe, indem er dem Geheimrat das ſonderbare Ver⸗ ſprechen gab. Aber er hatte es ja gerade deshalb gegeben, um die Unruhe los zu werden, die ihn vor ſich ſelber nicht mehr ſicher ſein ließ. Vernunftmäßig war für ihn dieſe Liebe ein Unding, und er glaubte ſich durch die feſte Bin⸗ dung, die er ſo impulſiv einging, beſſer vor Schritte ſchüt⸗ zen zu können, die ſeiner Meinung nach töricht waren.— Er ſtarrte Hedwig wie eine Erſcheinung an, als er ſie im Rahmen der Tür erkannte Eben ein Telefongeſpräch führend, rief er ſofort in den Apparat:„Einen Augen⸗ blick, bitte!“ legte haſtig den Hörer hin und kam erregt auf die Eintretende zu. „Gnädiges Fräulein— Sie?“ fragte er mit ſchwan⸗ kender Stimme.„Bitte nehmen Sie Platz! Was verſchafft mir die Ehre?“ „Ich habe mit Ihnen zu reden, Herr Steffens. Sie ſind ja im Laufe der Zeit ſozuſagen ein Freund unſeres Hau⸗ ſes geworden. Da darf ich mir wohl erlauben, Sie einmal in einer wichtigen Sache um Rat zu fragen.“ 5 albert ſelbſtverſtändlich, gnädiges Fräulein, ich bitte ie!“ „Um es gerade heraus zu ſagen: mein Vater will mich verheiraten.“ Peter ſtarrte ſie mit vor Staunen geöffnetem Munde an. Er wußte zunächſt keine Worte zu finden Ein feind⸗ licher Ingrimm gegen den alten Herrn war das erſte Ge⸗ fühl, das ihn beherrſchte; und ein zwingender Wille, das nicht zu dulden, der einer maßloſen Eiferſucht entſprang. „Mit wem?“ fragte er rauh, und ſein Atem ging ſchwer. Hedwig erzählte ihm alles. Er blickte ihr mit einem Ausdruck bebender Angſt in die Augen, Als ſie ſagte, daß ſie eher ſterben, als dieſen Mann heiraten wolle, ſagte er mit entſchiedener Stimme: „Nein,— das darf auch unter keinen Umſtänden ge⸗ ſchehen!“ Sie war aufgeſtanden. „Es iſt nett, daß Sie ſich meiner ſo annehmen wollen,“ ſagte ſie, ihn von der Seite anblickend, mit einem ſchel⸗ 1 0 Lächeln,„ich heirate nur den Mann, den ich iebe!“ Bei dieſen Worten ſchaute ſie ihm 50 in die Augen. Peter zuckte zuſammen. Ihm war, als müſſe er ſie in ſeine Arme reißen. Aber konnte ſoviel Glück überhaupt möglich ſein? War es nicht alles nur eine Täuſchung? (Fortſetzung folgt.) Allerfiand Fulirwerſt Selbſt das Zeitalter des Motors hat noch nicht mit dem Allerlei an ſeltſamem Fuhrwerk aufgeräumt, das man⸗ chen Weltgegenden ihr beſonderes Gepräge gibt. In Oſt⸗ und Südoſtaſien ſowie in Japan beherrſcht nebſt Auto, Tram und Rad noch immer der Rikſcha das Straßenbild. Am wenig Geld ſauſen dieſe zweirädrigen Leichtgefährte mit ihrem hurtig trabenden Zugmenſchen ſicher und ſchnell durch das größte Verkehrsgewühl. Die Rikſchas ſind ſo zahlreich und allgemein verbreitet, daß ſie dem Fremden als typiſche Staffagen des fernöſtlichen Stadtbildes erſcheinen. Trotzdem iſt es nur Einfuhrware, obwohl„finrik⸗ſcha“ im Japaniſchen„Gefährt“ bedeutet. Denn der Rikſcha ſtammt nicht aus Japan, ſondern aus Weſtindien, wo der Sklave als Wagenzugmittel von den ſpaniſch⸗kreoliſchen Pflanzerfrauen erfunden wurde. Das fand bald Nachahmung in den nordamerikaniſchen Skla⸗ venſtaaten, und von da brachte die Frau eines amerikani⸗ ſchen Miſſtonars ihren Zweiradwagen ſamt Zugſklaven nach Japan mit. Bis dahin hatte man in Oſtaſien haupt⸗ ſächlich Sänften und Tragſeſſel gebraucht. Da das neue Radgefährt ſchneller und bequemer war, kam es bei der Billigkeit der vorhandenen enſchenkraft raſch in allge⸗ meinen Gebrauch. Tragſeſſel mit zwei und Sänften mit vier Kulis ſieht man beiſpielsweiſe in denen deſſen Hügellage für Rikſchas nicht günſtig iſt. neben fährt allerdings die elektriſche Straßenbahn und eine patente Seilbahn hinauf auf den Gipfel des Peak. Die Bambusſänften ſind ſo leicht, daß ihre Träger ſich im flotteſten Schaukeltrab bewegen können. Durch die große Länge der Tragſtangen wird das Schaukeln angenehm herabgemindert. In den altchineſiſchen Städten findet man noch häufig den Tragmenſchen, beſonders dort, wo die ungemein engen und groteſk gewundenen Winkelgaſſen zu eng für die Sänften und Rikſchas ſind. Dort iſt namentlich für vor⸗ nehme Chineſinnen der Huckepackſitz auf dem Rücken eines Eunuchen oder einer Dienerin die einzig gegebene Bewe⸗ gungsmöglichkeit, beſonders in Nordchina, wo die Sitte der künſtlich klein gehaltenen Frauenfüße noch immer nicht erloſchen iſt. Als China noch Kaiſerreich war, beſtand für das Tra⸗ gen der Kaiſerinnen ein beſonderes Hofamt. So ſahen wir, beiſpielsweiſe wie bei einem offiziellen Empfang die letzte Kalſerin auf dem Rücken ihres Großeunuchen erſchien, um zur Abhaltung des Zerkels die aufgeſtellte Reihe europäi⸗ ſcher Diplomaten und Secoffiziere abzureiten.. In der franzöſiſch⸗oſtindiſchen Hafenſtadt Pondichéry gibt es eigenartige Schiebedroſchlen, die von rückwärts durch zwei e geſchoben werden. In der Form ähneln ſie einer offenen Landaulette mit Sitzplatz für zwei Perſonen, die durch ein Sonnenzelt beſchattet ſind. Steuern erfolgt vom Sitz aus mit einem Handhebel, der 915 972„ Achſe der Vorderräder nach Wunſch ſeitlich reht. Noch eigenartiger ſind die Rodelſchlitten im Straßen⸗ verkehr von Funchal, der Hauptſtadt von Madeira. Die Stadt liegt auf einem Steilhang und ihre Straßen find mit glattem Vulkangeſtein gepflaſtert, auf dem nur Schlittenkufen brauchbar ſind. Es gibt da zwei Gefährte, den Ochſen⸗Carro innerhalb der Unterſtadt und der Vor⸗ ſtadt ſowie den ſchnellern Bergſchlitten, der wie ein Ro⸗ del nur bergab benützbar iſt und hinauf von zwei Mann an Seilenden gezogen wird. Konſtantinopel iſt die e der türkiſchen Sänf⸗ ten. die ſchwerer und maſſiver als die Hon konger ſind. Ihre Träger ſind denn au zumeiſt herkuliſche Albaner, die ſchon eine ganz andere aſt als die chineſiſchen Kulis ſchultern können. Auch tragen 1„Hamals“ die Trag⸗ ſtangen nicht direkt auf der Schulter wie die Chineſen, ſonder an breiten Lederbandeliers. In der Habana, der Hauptſtadt Kubas iſt die zwei⸗ rädrige Volante ein beliebtes Fuhrwerk. Hohe Räder und eine ungemein lange Deichſel ſichern den ziehenden zwei bis drei Maultieren eine ungemein große Beweglichkeit. Der Kutſcher ſitzt auf einem der Maultiere, während der Von Arthur von Riha „„—————— Fahrgast die Zügel des ganzen Geſpanns hält. Aber das iſt ſozuſagen nur eine Ehrenpilotage, weil der Reitkutſcher durch ſein Geſchrei die wirkliche Lenkung beſorgt Dabei artet jede Fahrt ſofort in ein wahnſinniges Wettrennen aus, ſobald eine zweite Volante die gleiche Fahrtrichtung hat. Daher ſtammt wohl auch der Name dieſes Fuhrwerks, der zu deutſch„Fliegerin“ heißt. Die Volanten werden zu Augenweiden. wenn ſie beim ſommerlichen Abendkorſo mit glutäugigen Habaneſerinnen beſetzt ſind, deren An⸗ mut und Toilettenpracht gleich auffällig ſind. Das Maultier als Wagenzugtier iſt in Mittel⸗ und Südamerika, in Spanien, Port und Süditalien mehr verbreitet als das Pferd, das in dieſen lateiniſchen Län⸗ dern hauptſächlich nur als Reittier dient. Die ſtzilianiſche Maultierkarre 5 mit ihren zwei Rä⸗ dern und mit ihrem derbfeſten Gefüge das beſte Traus⸗ portmittel für die ſchlechten Bergwege im Innern der In⸗ ſel. Vierrädrige Wagen eignen ſich nur für die Küſten⸗ plätze Siziliens. Die Zweiradkarren haben die altrömiſche Form mit der einſpännigen Doppeldeichſel und dem vier⸗ eckigen Wagenkaſten in dem oft dicht wie Pökelheringe ein Dutzend Perſonen ſitzt. Die Karren dienen auch zur Be⸗ förderung von Steinen, Früchten und Wein. Sie ſind ſtets ſchreiend bunt bemalt und mit bildlichen Darſtellun⸗ gen und Kampfſzenen aus der Landesgeſchichte geſchmückt. In den ſogenannten lateiniſchen Gegenden verdrängt erſt langſam die elektriſche Straßenbahn den landesübli⸗ chen Maultieromnibus, der in ſeiner Bauform dem ſizilia⸗ niſchen Karren gleicht und ſich bei ſeiner Schwerfälligkeit nur im Schneckentempo bewegt. Es ſind eben die Manana⸗ länder, in denen die Zeit keine Rolle ſpielt. Das Land der Ochſengeſpanne iſt Südafrika, mit ſeinen ſchweren ane Treckwagen, die von einem Dutzend paarweiſe angeſchirrter Ochſen über das wegloſe Veldt ge⸗ zogen werden Eines der leichteſten und unpraktiſchſten Fuhrwerke iſt der Raikla der ſüdindiſchen Hafenſtadt Madras. Vorn iſt ein Paar Zebu⸗Ochſen an die Jochdeichſel geſpannt. Zwi⸗ ſchen den zwei hohen Rädern ſchwebt ein einziger winzi⸗ er Sitz, auf dem man ſich nur mit akrobatiſcher Geſchick⸗ ichkeit behaupten kann, während man als einziger Fahr⸗ aſt auch ſelbſt die Zügel führt. So ſcheifrch ſonſt das ebu iſt, erwacht es zu einer verblüffenden eſchwindig⸗ eit, wenn es der ortskundige Fahrer vorwärtstreibt. Für Laſten iſt auf dem Schmalgefährt kein Platz, aber für kleine Päckchen, die von den Madraſer Expreßboten mit dem Raikla befördert werden. Ebenfalls Zebu-Geſpann hat der Hindu⸗Omnibus, der noch in den Eingeborenenvorſtädten Kalkuttas zu ehen iſt. Er iſt ein vierrädriges Kaſtengebilde mit ſeitlichem Holzjalouſien als Sonnenſchutz und mit einem Verdeck, das dem unſerer Gepäckwagen gleicht Nach oſtindiſchem Komment dürfen die 1 uhr⸗ werke nur von Eingeborenen benützt werden. Der eiße fährt entweder im Auto oder in den leichten Schimmel⸗ Equipagen, die urſprünglich als Zweiradkarren das ur⸗ wüchſige Gefährt der wohhabenden indiſchen Gutsbeſitzer waren. Die Radſchas und Nabobs ſind heute alle automobili⸗ ſtert und entwickeln zumeiſt bei ihrem Luxuswagen eine Prachtliebe, die ſogar jene der amerikaniſchen Filmſtars übertrifft. Bei feierlichen Anläſſen erſcheint jedoch man⸗ cher Nadſcha noch immer auf dem traditionellen Elefanten oder im pompöſen Staatswagen, der von vier Kamelen gezogen wird. ir 1 5 bei einem feierlichen Umzug der Begum (Fürſtin) des mittelindiſchen Vaſallenſtaates 1 eine vierſpännige Kamelkutſche, die bei Wegdenken ihrer Gold⸗ zierate einem gewöhnlichen Hotelomnibus glich. Vielleicht war es auch urſprünglich nichts anderes, aber nun beſaß der Staatswagen mit ſeinem oldgefaßten Juwelenſchmuck einen fabelhaften Wert. Die Begum konnte es 10 übri⸗ gens leiſten, da ſie als die reichſte Frau der Welt galt. 8 chen indiſcher Gala⸗Elefanten. Der Nizam(König) von ——