e⸗ . 1 6 D Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm.Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkitubblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Bote ge und gegenl lat Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. In Vertretung bis 23. IV. Karl Rerlinger, Ladenburg.— D.⸗A. III. 35 1200. 35. Jahrgang Die neue Schuldlüge Das Werkzeug der franzöſiſchen Politik, der Völker⸗ bundsrat, hat die Entſchließung gegen Deutſchland bei einer einzigen Stimmenthaltung angenommen. Mit einmütiger Empörung nimmt das ganze deutſche Volk dieſe Nachricht auf, mit Empörung, aber guch mit einer tiefen Verachtung der Ungerechtigkeit, der Unwahrhaftigkeit und der Heuchelei, die in der Genfer Entſchließung zum Ausdruck kommen. Nur ein einziger aufrechter Staatsmann hat ſich gefunden, der ſich durch die galliſchen Phraſen nicht benebeln ließ und charaktervoll auf ſeiner Ablehnung be⸗ harrte bis zum Schluß, und dies ungeachtet des ſtarken Druckes, der von den Großmächten auf ihn ausgeübt wurde. Dieſer in der Genfer Geſellſchaft durch ſeine Ehrlichkeit auf⸗ fallende Mann iſt der Vertreter Dänemarks, Außenmti⸗ niſter Munch. Der Sowjetruſſe dagegen, Lit win o w, hat ſich einige unglaubliche Frechheiten gegen Deutſchland er⸗ laubt und ausgerechnet von der Heiligkeit von Verträgen geſprochen. 5 Sämtliche Berliner Blätter nehmen in Leitaufſätzen ge⸗ gen die Entſchließung des Völkerbundsrats Stellung. Ueber⸗ all wird dieſe unmögliche Entſchließung ſchärfſtens abge⸗ lehnt. Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt u. a.:„Dieſe Ent⸗ ſchließung iſt in jeder Hinſicht ſo ſehr ein Produkt des Geis ſtes von Verſailles, daß ſie nur auf die ein m ütige Ablehnung der deutſchen Oeffentlichkeit ſtoßen wird. Heute lehnt es eine geſchloſſene große Nation, die ver⸗ trauensvoll hinter ihrem Führer ſteht, mit aller Entſchieden⸗ heit ab, ſich irgendeinem Urteilsſpruch zu beugen, der nicht dem Geiſte der Gerechtigkeit, ſondern dem einer vollkomme⸗ nen Willkür in der Auslegung internationaler Verträge entſprungen iſt. Das deutſche Volk iſt der Ueberzeugung, daß es vor einem internationalen Forum, deſſen oberſter Leitſatz wirklich nur die Gerechtigkeit iſt, erſcheinen kann, ohne befürchten zu müſſen, wegen ſeines Schrittes vom 16. März ſchuldig geſprochen zu werden. Nach deutſcher Auffaſſung hat die deutſche Reichsregierung mit der Wie⸗ derherſtellung der deutſchen Wehrfreiheit als letzte der Ver⸗ ſailler Vertragsmächte den Schritt unternommen, den alle anderen vor ihr getan haben. Die Entſchließung hat die Ein⸗ haltung aller Verpflichtungen internationaler Verträge die Grundregel des internationalen Lebens“ genannt. In keinem Lande wird man dieſer Feſtſtellung freudiger zu⸗ ſtimmen als in Deutſchland. Denn Deutſchland hat 16 Jahre lang darauf gewartet, daß aus dieſer theoretiſchen Erkennt⸗ nis auch praktiſche Folgen entſtehen würden. Erſt als es den Glauben nicht mehr haben konnte, daß dies der Fall ſein würde, hat es durch ſeinen Schritt den Gleichgewichts⸗ zuſtand im internationalen Recht wiederhergeſtellt, der durch die einſeitige deutſche Abrüſtung vorher nicht vorhanden war. Unter Hinweis darauf, daß die franzöſiſche Regierung beſtrei⸗ let, daß die Präambel zum Teil 5 des Verſailler Vertrages eine Abrüſtungs verpflichtung aller Vertragsmächte darſtelle, zitiert der„Völkiſche Beobachter“ Paul⸗Bon⸗ cour, der am 8. April 1927 in Genf erklärte, daß die deut⸗ ſche Abrüſtungsverpflichtung den anderen Unterzeichner⸗ mächten die Pflicht auferlege, die allgemeine Begrenzung der Rüſtungen in Angriff zu nehmen. Heute, nach genau acht Jahren, iſt dies alles vergeſſen, und Deutſchland ſoll verurteilt werden, von jenen, die ſelber einen Urteilsſpruch zu fürchten hätten. Wir ſind der Ueberzeugung, daß Frank⸗ reich mit dieſer neuen Aufgabe dem Völkerbund wahrhaf⸗ tig keinen Dienſt erwieſen hat.“ 5 Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ bezeichnet die Gen⸗ fer Entſchließung als Herausforderung.„Der Schuldige tritt als Richter auf. Wenn dieſer Entwurf zum Beſchluß erho⸗ ben wird(was ja inzwiſchen geſchehen iſt), iſt das angeb⸗ lich erſtrebte Weiterverhandeln über die Organiſierung des europäiſchen Friedens ins Ungemeſſene erſchwert. Wir zweifeln nicht daran, daß das Deutſche Reich dem Völker⸗ bund eine Antwort erteilt, die nichts an Deutlichkeit zu wünſchen übrig laſſen wird.“— Die„Berliner Börſen⸗ zeitung“ ſpricht von einem„Dokument der Heuche⸗ lei“ und erklärt, der Ratsbeſchluß ſei in ſeiner ganzen Tonart, in ſeinem Verſuch, zu diffamieren und zu brüskie⸗ ten, für Deutſchland ſo unerträglich, daß man den Ver⸗ dacht hegen müſſe, er ſei mit Vorbedacht ſo redigiert, um einen Ausgleich mit Deutſchland unmöglich zu machen. Im„Berliner Lokalanzeiger“ heißt es:„Wiederum iſt eine neue Schuldlüge mit der freien Phraſenmuſik der großen Worte aus der Taufe gehoben worden, wiederum gal deutſchland der Schuldige ſein. Die 16 langen Jahre, die hinter dem deutſchen Volke liegen, ſind uns eingebrannt wie ein einziges Unrecht. Darum wehren wir uns. denſchaftlich gegen jede neue Lüge, die uns moraliſch treffen will, darum verweigern wir den Mächten, die ihre Schuld immer wieder hinter neuen Anklagen zu verſtecken ſuchen, das Recht, noch einmal als Ankläger und als Rich⸗ ler in einer Perion aukzutreten]“— Die„Germania über⸗ ſchreibt ihre Stellungnahme mit den Worten:„Der Wolf im Schafpelz“.— Das„Berliner Tageblatt“ betont, daß das Verfahren in Genf gegen Deutſchland mit der Ach⸗ lung nicht vereinbar ſei, die ſelbſtändige große Staaten ein⸗ ander ſchuldeten. 5 8 Wenn man von engliſcher Seite darauf hinweiſt, daß die Entſchließung die„ausdrückliche Verurteilung der ein⸗ eitigen Vertragsverletzung durch Deutſchland“, die in Streſa ins Auge gefaßt geweſen ſei, vermieden habe. ſo iſt das für uns nicht mehr als eine diplomatiſch⸗juriſtiſche Spitzfindig⸗ keit, die am Sinn der Entſchließung nichts ändert. Es iſt ein Hohn, dieſe„Milderung, der Faſſung al seine offene Donnerstag, den 18. April 1935 Nr. 92 Das Genfer Scherbengericht. Anverſchämtheiten Litwinows.— Nur Dänemark blieb ſtandhaft. Genf, 17. April. Miktwoch nachmittag wurde die von Frankreich, Eng⸗ land und Italien eingebrachte Entſchließung gegen Deutſch⸗ land vom Völkerbundsrat bei Stimmenkhalkung Dänemarks angenommen. In der der Abſtimmung vorausgegangenen Sitzung des Völkerbundsrates zeichnete ſich der ruſſiſche Außenkommiſ⸗ ſar Litwinow durch unglaubliche Frechhei⸗ ten gegen Deutſchland aus. Er ſagte, man werde, wenn ein Staat ſich Waffen anſchaffe, zunächſt annehmen, daß es zu defenſiven Zwecken geſchehe. Dieſe Annahme werde aber zweifelhaft, wenn dieſe Waffen nicht zu Verteidigungs⸗ zwecken, ſondern offenſichtlich zur Revanche und zu einer Ge⸗ waltpolitik() beſtimmt ſein könnten, die die Sicherheit be⸗ nachbarter Staaten bedrohe. Wenn ein Staat, der durch ein Staatsoberhaupt regiert werde, unbegrenzte Eroberungs⸗ ziele(1) als ſein Programm bezeichnet habe, und er ſpäter von dieſer Politik nicht abrückte, dann ſei eine andere Lage geſchaffen. Deutſchland habe keinerlei Garantien dafür gegeben, daß es an dieſen Zielen nicht mehr feſthalte. Der ſowjetruſſiſche Außenkommiſſar ſtellte ſodann die Frage auf, ob man vor derartigen Tatſachen die Augen ſchließen könne. Litwinow ſuchte ſodann die„Gefährlichkeit“ Deutſchlands durch einen Vergleich zu demonſtrieren. Er behauptet, daß, wenn in einer Stadt ſich ein Indivi⸗ duum, das die Abſicht kundgetan habe, die Häuſer der Bür⸗ ger zu zerſtören, illegal Waffen beſorgt habe und dann be⸗ ruhigende Zuſicherungen gebe, zweifellos keine Sympathien erzeugt würden. Litwinow ſtellte in Zweifel, ob man die Verſicherungen eines derartigen angriffsluſtigen Indivi⸗ duums ernſt nehmen könne, das fähig ſei, ſich über alle Ge⸗ ſetze hinwegzuſetzen.(Hier zeichnete Litwinow, ohne es ſelbſt zu wollen, in hervorragender Weiſe den Durchſchnittstyp des kommuniſtiſchen Revolutionärs.) Litwinow erklärte ſo⸗ dann abſchließend, er wäre froh, wenn Deutſchland hier an⸗ weſend wäre und die Gelegenheit ergreifen müßte, von ſeinem Programm der Revanche und der Eroberungsge⸗ lüſte abzurücken. Leider ſei hierzu keinerlei Ausſicht vorhan⸗ den. Nach Litwinow ſprachen nacheinander die Vertreter Portugals, Auſtraliens und Spaniens. Alle drei erklärten der Entſchließung zuzuſtimmen. Der Vertreter Spaniens knüpfte an ſeine Zuſage allerdings eine ziemlich ſcharfe Kritik. Er habe der Entſchließung vorzuwerfen, daß ſie nicht genügend die politiſche Geſamtlage berückſichtige und der geſchichtlichen Entwicklung Rechnung trage, die das Vorgehen der deutſchen Regierung zur Folge hätte. Wäre eine Abrüſtungskonsention zuflande gekommen, ſo würde man ſich heule in einer weſentlich anderen Lage befinden. Der aufrechte Daͤne Der däniſche Außenminiſter Dr. Munch erklärte, daß er die letzten drei Paragraphen der Entſchließung gern anneh⸗ men würde, es gebe aber einen anderen Abſchnitt, nämlich die Einleitung der Entſchließung, der auf die welthiſtoriſche Entwicklung Bezug nehme und der über das deutſche Vor⸗ gehen vom 16. März ein Urteil fälle. Ueber die Zweckmä⸗ ßigkeit dieſes Teiles habe er ſtarke Zweifel. Er befürchte, daß ſein Inhalt auf die in Gang befind- lichen internationalen Verhandlungen eine ſchlechte Einwir⸗ kung haben werde und daß die Schwierigkeit, aus dem Engpaß herauszukommen, in dem ſich die internationale Bolitik augenbſcklich befinde, dadurch noch erhöht werde. Er bedauere ſehr, daß die Eniſchließung dieſen Leu ent. halte, da man dadurch aus dem allgemeinen Rahmen her⸗ ausgetreten ſei, Deutſchland namentlich genannt und dem Rat ſomit die Rolle eines Gerichtshofes zugeteilt habe. Die Annahme dieſes Teiles würde die Verſöhnungsaufgabe des Völkerbundsrates beeinträchtigen. Er könne daher ſeine Zuſtimmung zu der Entſchließung nur dann geben, wenn dieſer Teil eine entſprechende Aen⸗ derung erfahre So aber ſei ihm das nicht möglich. Was die Frage der Sanktionen für zukünf⸗ tige Vertragsbrüche anlange, ſo ſei ſein Land angeſichts der gegenwärtigen internationalen Lage damit einverſtan⸗ den, dem Studium der Ausdehnung des Artikels 16 zuzu⸗ ſtimmen, da die umſichgreifende Nichtanerkennung interna⸗ tionaler Verpflichtungen ſomit zur internationalen Anar⸗ chie zu führen drohe. Militäriſche Wünſche der Türkei Der türkiſche Außenminiſter brachte Wünſche der Türkei bezüglich der die Türkei betreffenden militäriſchen Klauſeln des Abkommens von Lauſanne zum Ausdruck, falls die kommenden Verhandlungen zur Aufhebung der militä⸗ riſchen Beſtimmungen der Verträge von Neuilly und Tria⸗ non führen würden. a e eee drt——— Tür für Deutſchland zu bezeichnen. Was auch die weitere Entwicklung bringen möge, wir wiſſen die Verteidigung der deutſchen Ehre in den beſten und ſtärkſten Händen, und das ganze deutſche Volk ſteht angeſichts des neuen Unrechts ge⸗ ſchloſſener als je hinter ſeinem Führer. Dieſe Anſpielungen des türkiſchen Außenminiſters wur⸗ den jedoch ſofort von den Vertretern der drei Großmächte Italien, England und Frankreich in aller Form zurück⸗ gewieſen, da ſie mit dem gegenwärtigen Verhandlungs⸗ thema der Ratsſitzung nichts zu tun hätten. Nach dieſem kurzen Zwiſchenſpiel ſtellte dann der tür⸗ kiſche Außenminiſter als Ratspräſident den franzöſiſch⸗eng⸗ liſch⸗italieniſchen Entſchließungsentwurf zur Abſtim⸗ mung. Hierbei meldete ſich der däniſche Außenminiſter Munch zum Wort und erklärte, daß ihm die Ablehnung der drei Großmächte, die von ihm vorgeſchlagenen Aen⸗ derungen an der Entſchließung vorzunehmen, dazu beſtim⸗ men müßte, ſich bei der Abſtimmung ſeiner Stimme zu ent⸗ halten. Rußlands Angſt vor Japan Vor dem Schluß der Sitzung ergriff Lit win ow noch⸗ mals das Wort und erklärte, daß er der Beſchränkun 9 der Beſtimmungen gegen Vertragsbruch auf Europa nicht zuſtimmen könne. Er ſei der Anſicht, daß ſolche Maß⸗ nahmen auch auf die übrigen Weltteile ausgedehnt werden müßten, da ſonſt der Eindruck entſtehe, daß die außereuro⸗ päiſchen Verträge ohne weiteres verletzt werden dürften. Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon er⸗ klärte dazu in ziemlich ſcharfem Ton, daß es nicht Sache der Ratsentſchließung ſei, die Aufgaben des einzuſetzenden Ausſchuſſes zu beſchränken. Durch eine Erweiterung würde die Entſchließung ihre Kraft und Wirkung verlieren. Ziemlich erregt fügte er hinzu, man befinde ſich hier vor einem praktiſchen Problem, das eine praktiſche Löſung verlange und das nicht mit leren Formeln und Worten in ein o erweitertes Gebiet getragen werden könne, daß es daran wirkungslos verſchelle. Nach der bereits gemeldeten Abſtimmung ſprach der franzöſiſche Außenminiſter noch einige Worte. Er erklärte, er habe nun die angenehme Pflicht, dem Rat im Namen Frankreichs für die Erfüllung ſeiner Aufgaben zu danken. Einem unruhigen Europa werde Frankreich weiter ſeine Hilfe zur Sicherung des Friedens leihen. Durch Taten, wie die in Rom, London und Streſa beſchloſſenen, werde Frankreich weiter dem Frieden dienen. Damit hat die Debatte über die franzöſiſche Klage vor dem Völkerbundsrat ihren Abſchluß gefunden. Der Ganktionsausſchuß Der Völkerbundsrat hat in ſeiner geheimen Sitzung Mittwoch nachmittag den Ausſchuß ernannt, der ſich nach der am Vormittag angenommenen Entſchließung mit der Prüfung der Frage der Sanktionen gegen zukünftige Ver⸗ tragsbrüche befaſſen ſoll. Der Ausſchuß wird aus Vertre⸗ tern folgender 13 Staaten beſtehen: England, Kanada, Chile, Spanien, Frankreich, Ungarn, Italien, Holland, Po⸗ len, Portugal, Türkei, Sowjetrußland und Südflawlen. Der Ausſchuß wird baldmöglichſt ſeine Arbeiten begin⸗ nen und ſoll dem im Mai zu ſeiner ordentlichen Tagung zuſammentretenden Völkerbundsrat Bericht erſtatten. Im übrigen hat der Rat den Beginn der ordentlichen Mai⸗Ta⸗ güng vom 13. Mai auf den 20 Mai verſchoben. Der Wolf im Schafspelz Litwinows Agikationsrede in Genf. b 4 Zu der Rede, die der ſowjetruſſiſche Volkskommiſſar des Aeußern, Litwinow, am Mittwoch vor dem Völkerbunds⸗ rat hielt, ſchreibt die„Deutſche Diplomatiſche Korreſpon⸗ denz“ u. a.: „Die Aufdringlichkeit des ſowjetruſſiſchen Auftretens in Genf hat mit der Erklärung Litwinows den Gipfel erreicht. Man hat faſt den Eindruck, daß der Sowjetkommiſſar ſein Publikum verwechſelt und in Genf die Rede gehalten hat, die er für den kürzlich veranſtalteten Sowjetkongreß wahr⸗ ſcheinlich vorbereitet hatte. Was allenfalls für die in der Sowjetunion vereinigten Völkerſchaften geeignet geweſen wäre, wurde von ihm einem Gremium von Nationen vor⸗ geſetzt, das ſich gern als die Oberſte Inſtanz der ziviliſier⸗ ten Welt betrachtet. Das iſt charakteriſtiſch für die Ungeniertheit, mit der die Sowjetunion mit diefer Inſtanz der„kapitaliſtiſchen Welt“ umſpringen zu können glaubt; es iſt aber auch kypiſch für den Völkerbund, daß dort eine ſolche Rede gehalten werden konnte. Litwinows kommuniſtiſche Agitationsrede gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland ſteht in einer Reihe mit den ſonſtigen von Moskau aus geförderten Amtrieben in der Welt, die eine ſyſtematiſche Bedrohung der anderen N Staaten darſtellen. In Spanien, Südamerika, Indien, China, Japan und bielen anderen Ländern verrichten die Emiſſäre desjenigen Syſtems ihre unterirdiſche Arbeit, das ſich neuerdings in der Rolle eines Friedensgaranten gefällt. In der gan⸗ zen Welt muß ein Heer von Geheimpoliziſten unterhalten werden, um die Moskauer Friedensſtörer zu be⸗ kämpfen; ſelbſt in Ländern wie der mit Rußland eng be⸗ freundeten Türkei hält man es für notwendig, jeden Mos⸗ kauer Agenten unſchädlich zu machen. Unter dieſen Um⸗ ſtänden, die Litwinow wohl ſelbſt am beſten kennt, gehört eine erſtaunliche Kühnheit dazu, die Politik an⸗ derer Länder kritiſieren zu wollen. Eine ſpaniſche Zurechtweiſung Eine Lügenmeldung des„Temps“. Madrid, 18. April. Das ſpaniſche Außenminiſterium hat den Vertretern der ausländiſchen Preſſe in Madrid eine Erklärung überreicht, in der das Miniſterium Stellung nimmt zu einer Behaup⸗ tung des„Temps“ vom 17. April. Das Pariſer Blatt hatte Ausführungen ſeines Genfer Korreſpondenten über die Er⸗ eigniſſe des Vortages gebracht und behauptet, daß die reſer⸗ vierte Haltung des ſpaniſchen Vertreters Madariaga in Genf einem Bericht zufolge auf einen Schritt des deutſchen Auswärtigen Amtes in Madrid zu⸗ rückzuführen ſei. Das ſpaniſche Miniſterium des Aeußern hat nunmehr dieſes Gerücht auf das Nachdrücklichſte dementiert und als ſichklich tendenziös gekennzeichnet. Er halte es für ſeine Pflicht, neuen Nachrichten dieſer Ark den Weg abzuſchnei⸗ den durch die Feſtſtellung, daß die Haltung des Vertreters von Spanien bei dieſem und in allen anderen Fällen, die vor dem Völkerbund zur Erörterung ſtünden, vollſtändig dem Ermeſſen der ſpaniſchen Regierung entſpreche, d. h., daß es ſich jederzeit an die Grundſätze ſtrikteſter Gerechkig keit und Gleichheit halten werde. Macdonald über GEtreſa Eine Erklärung im Unterhaus. 2 London, 18. April. Miniſterpräſident Maedonald gab am Mittwoch nach⸗ mittag im Unterhaus die erwartete Erklärung über die Erörterungen in Streſa ab. Macdonald ging dabei ausführ⸗ lich auf die Vorgeſchichte ein und ſprach die verſchiedenen Abſchnitte des Streſaer Kommuniques durch. Die Ausfüh⸗ rungen Macdonalds enthielten keine Geſichtspunkte, die über dieſes Kommunique hinausgingen. Zu erwähnen wäre ſeine Aeußerung, daß die ſtungs forderungen Deutſchlands von einer derartigen Größe geweſen ſeien, daß die zahlenmäßigen Vorausſetzungen, auf denen die Bemühungen zur Abrüſtung beruht hätten, hinfällig geworden ſeien. Die drei auf der Konferenz vertretenen Staaten ſind auseinandergegangen nicht als Einzelweſen, die durch die zweifelloſen Schwierigkeiten, die ſie behandeln mußken, aus⸗ einandergebracht worden ſind, ſondern als eine Staaten⸗ Kombination, die dazu verpflichtet iſt, zuſammenzuhalten. Beſchwerdeſchriſt der Memeldeutſchen Warum ſchweigt man zu den Vertragsverletzungen Litauens? Rü ⸗ Genf, 18. April. Der zurzeit in Genf anweſende Vertreter der Memel⸗ deutſchen, Schulrat Meyer, hat den Signatarmächten des Memelſtatuts eine ſchriftliche Beſchwerde überreicht. Darin wird auf die zahlloſen Rechtsverletzungen der litauiſchen Regierung nachdrücklichſt hingewieſen. Insbeſondere wird betont, daß der memelländiſche Landtag nun über ein Jahr lang am Zuſammentreten verhindert worden ſei. Berſchiedentlich wird zum Ausdruck gebracht, daß der Vertreter der Memeldeutſchen die Signatarmächte des Me · melſtatuts, die heute als Ankläger gegen Deutſchland we⸗ gen angeblicher Vertragsverletzungen im Völkerbundsrat aufgetreten ſind, darauf hinweiſen mußte, daß ſie den ſchweren Vertragsverletzungen der litauiſchen Regierung ſeit vielen Wochen fäßt untätig zuſehen. ohn⸗ ihre ſelbſtverſtänd⸗ liche Pflicht und ihre eigene vertragliche Pflicht als Garan⸗ liemächte kalſächlich zu erfüllen. Der Wirtſchaſtsverkehr mit Italien Befriedigendes Ergebnis der Beſprechungen. Rom, 18. April. Die deutſch⸗italieniſchen Wirtſchaftsbeſprechungen ſind abgeſchloſſen worden. Hierzu wurde folgendes gemeinſame Kommunique ausgegeben: In Rom ſind in dieſen Tagen zwiſchen einer deutſchon Abordnung und der italieniſchen Regierung Beſprechungen geführt worden mit dem Ziel, zu vermeiden, daß durch die in beiden Ländern beſtehenden Einfuhrſyſteme eine Min⸗ derung der Höhe des gegenwärtigen Warenauskauſches eintritt. Dieſe Beſprechungen haben zu einem durchaus be⸗ friedigenden Ergebnis geführt. Es iſt die Einſetzung eines deutſchen und eines italieni⸗ ſchen Regierungsausſchuſſes beſchloſſen worden, deren Auf⸗ gabe es ſein ſoll, die Entwicklung des Waren⸗ und Zah⸗ kungsverkehrs zwiſchen beiden Ländern in enger Fühlung⸗ nahme ſtändig zu verfolgen und erforderlichenfalls in ge⸗ meinſamen Beſprechungen etwa auftretenden Schwierigkei⸗ ten zu begegnen Es iſt ferner die Möglichkeit erörtert wor⸗ den, daß die deutſche Regierung in gewiſſem Umfange die Transferierung privater Forderungen ita⸗ lieniſcher Gläubiger dornimmt. Die italieniſche Regierung ihrerſeits hat mitgeteilt, welche Maßnahmen getroffen wor⸗ den ſind, um die ungeſtörte Abwicklung des deutſchen Reiſeberkehrs nach Italien ſicherzuſtellen. „Batterien des Friedens“ Der Rundfunk als Waffe gegen den Krieg. Berlin, 18. April. Reichsſendeleiter Eugen Hadamovoſky wendet ſich in einem Appell an die Oeffentlichkeit, der den Rundfunk als ein Inſtrument des Friedens darſtellt. Der Reichsſendelei⸗ ter ſchildert zunächſt, wie auf Befehl des Führers der Rundfunk im Innern gegen den Wahnſinn der Klaſſen⸗ und Parteienſpaltung gekämpft habe. Wie wir, ſo ſagt der Reichsſendeleiter weiter, mit dem Rundfunk im Innern den Geiſt des Aufruhrs vernichteten, ſo wollen wir mit dem Rundfunk nach außen den Geiſt des Krieges ſelbſt unter den Völkern zertreten und vernichten. Der Rundfunk iſt die ſtärkſte Waffe des Friedens und wehe denen, die dieſen Frieden brechen, denn der Rundfunk wird ſich dann erſt recht als die ſtärkſte Waffe für den Frie⸗ den erweiſen. der Rundfunk ſpringt über die Grenzen weg und bringt den Völkern die Wahrheit. Gewiß brau⸗ chen wir ſtarke Rundfunk- Batterien. Gewiß haben wir ſo⸗ fort nach der Machtübernahme unſere ſämtlichen Reichsſen⸗ der auf 100 kw verſtärkt. Aber dieſe Batterſen elektriſcher Energien ſind Batterien des Friedens. Die Zentrale der Keichsfendeleitung iſt eine geiſtige Rüſtungszenkrale für den Frieden. Die Schulungsarbeit der NSDAP Arbeitstagung des RKeichsſchulungsamtes. Berlin, 17. April. Im„Haus der Nationalſozialiſten“ fand eine Arbeits⸗ tagung des Reichsſchulungsamtes ſtatt, an der die Schu⸗ lungsmänner aller Gliederungen der NSDAP teilnahmen. Im Verlaufe der Tagung betonte Reichsſchulungsleiter Dr. Max Frauendorfer u. a.: Unſeren Gegnern, den verſteckten Feinden von geſtern, müſſe eine geſchloſſene Front der Schulungsarbeit der Partei gegenüberſtehen. Alfred Roſenberg machte grundlegende Ausfüh⸗ rungen. Eindringlich ſchilderte er den Rieſenkampf der Geiſter und Seelen innerhalb der deutſchen Geſchichte und die Entwicklung der Weltanſchauungen. Er betonte u. a.: Was die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung lehrte, war eine revolutionäre Tat. Das Erziehungsprinzip des Na⸗ tionalſozialismus ſei das Prinzip des Mutes auf allen Ge⸗ bieten des Lebens, Denkens, Fühlens und Glaubens. Heute genüge es nicht mehr, daß man den Glauben an eine Sache ausſpreche, ſondern heute ſei es erforderlich, daß man ſich zur nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung überall in Worten und Taten bekenne. Rudolf Heß unterſtrich die Ausführungen Alfred Roſenbergs und bezeichnete ihn als jenen alten Kämpfer des Nationalſozialismus, der niemals von der geraden Linie der Bewegung abgeirrt ſei. Der Reichsberufswettkampf Vor den Endweltkämpfen im Saargebiek. Berlin, 18. April. Im Sitzungsſaal des Hauſes der Deutſchen Arbeitsfront trat am Mittwoch, nach Abſchluß der Gauzwiſchenentſchei⸗ dungen und vor Beginn der Endkämpfe im Saargebiet, der Reichsausſchuß für den zweiten Reichsberufswettkampf zu⸗ ſammen, um einen Bericht des verantwortlichen Leiters des Reichsberufswetkampfes, Obergebietsführer Artur Axmann, über die erſten Ergebniſſe des Wettkampfes entgegenzuneh⸗ men. Auf die Frage, warum gerade das Saargebiet als Ort für die Entwekttkämpfe gewählt wurde, erwiderte Axmann, man wolle damit die Augen der Saarjugend auf die prak⸗ tiſchen Aufgabengebiete lenken, die ſich die nakionalſoziali⸗ ſtiſche Jugend des Dritten Reiches geſtellt habe. Gleichzeitig ſtelle dieſe Eniſcheidung aber auch eine Ehrung für die Jugend des Saarlandes dar. Nachdem Obergebietsführer Axmann berichtet hatte, daß ſich insgeſamt über eine Millior Teilnehmer für den Reichsberufswettkampf gemeldet hätten, ſtellte er anſchließend feſt, daß hier und da ein Zwang auf die Teilnahme ausgeübt worden ſei. Hierzu ſei zu ſagen, daß mit der Freiwilligkeit der Reichsberufswett⸗ kampf ſtehe und falle. Er ſolle nicht die Geſellen⸗ prüfung erſetzen, wie auch umgekehrt die Geſellen⸗ prüfung den Reichsberufswettkampf nicht erſetzen könne. Weitere deutſchfeinduche Ausſchreitungen Terrorakte des polniſchen Schützenverbandes. Danzig, 18. April. Wie erſt jetzt bekannt wird, kam es in Nord⸗Pommerel⸗ len auch im Kreiſe Karthaus zu Ausſchreitungen ge⸗ gen die deutſche Minderheit. So wurde in Eggertshütte eine öffentliche Verſammlung der Jungdeutſchen Partei von An- gehörigen des Schützenverbandes geſprengt. Die Polizei ver⸗ hinderte weitere Ausſchreitungen. In Pollentſchin drangen mit Gewehren bewaff⸗ nete und uniformierte Mitglieder des Schützenverbandes ſogar in eine Verſammlung des Raiffeiſenverban⸗ des ein und machten die Weiterführung der Verſammlung unmöglich. In beiden angeführten Fällen wurden die Vorſitzenden der deutſchen Organiſationen durch Drohun⸗ gen gezwungen, eine Entſchließung zu unterſchreiben, in der für die Polen in Deutſchland und Danzig die gleichen Rechte gefordert werden, die angeblich die deutſche Minder⸗ heit in Polen beſitzt. In Neuſtadt wurde die Zeitungsausträgerin der „Danziger Neueſten Nachrichten“ überfallen und ihr die Zeitungen zerriſſen. Ferner wurden während der Uebungs⸗ ſtunde des evangeliſchen Kirchenchors, die unter polizeilichem Schutz ſtattfand, Fenſterſcheiben eingeſchlagen. Beſchlagnahme deutſcher Zeitungen Nachdem am Dienstag das„Pommereller Tageblatt“ beſchlagnahmt worden iſt, wurde auch die„Deutſche Rund⸗ ſchau in Polen“ wegen ihrer Berichterſtattung über die be⸗ dauerlichen deutſchfeindlichen Ausſchreitungen im Norden und Süden des ehemals preußiſchen Teilgebietes der Republik Polen, die zwei Todesopfer und mehrere Schwerverletzte zur Folge hatten, am Dienstag und Mittwoch beſchlagnahmt. Die Beſchlagnahme erfolgte, obgleich ſich die„Deutſche Rund⸗ 1 aus Gründen der Zenſur jedes Kommentar enthalten atte. 220 Kiſten Sprengſtoff explodiert Darunter 20 Kiſten Dynamik.— 100 Verletzte. Newyork, 17. April. In Helenwood(Tenneſſee) ereignete ſich ein ſchweres Exploſionsunglück. Ein Brand, der in einem Wohnhaus ausgebrochen war, breitete ſich auf einen Lagerſchuppen aus, in dem 20 Kiſten mit Dynamit und 200 Kiſten mit Schießpulver aufgeſpeichert waren. die geſamten Spreng⸗ ſtoffvoräte explodierten. Außer der Bahnſtation wurden 36 Gebäude zerſtört bzw. ſchwer beſchädigk. Hundert Menſchen wurden verletzt. 200 Perſonen ſind obdachlos geworden. Eine Reihe von Perſonen hatte ſich kurz vor der Exploſion noch in Sicher⸗ heit bringen können, da der Bahnhofsvorſteher die Einwoh⸗ ner noch rechtzeitig warnen konnte. Großfeuer in Danziger Höhe. i Danzig, 18. April. Am Mittwoch brach in Schwarzen⸗ felde im Kreiſe Danziger Höhe ein Großfeuer aus, dem ſechs Gebäude zum Opfer fielen. In den gefüllten Scheunen hatte das Feuer reichliche Nahrung gefunden und ſich durch Funkenflug raſch ausgedehnt. Aus Baden und Nachbarländern. Die Ausbildung der Lehramtsreferendare. () Karlsruhe, 17. April. Aus dem Anterrichtsminf⸗ ſterium wird über die Ausbildung der Lehramtsreferendare mitgeteilt, daß für die Referendare, die wegen Ueberfüllung an höheren Schulen in den pädagogiſchen Seminaren nicht mehr aufgenommen werden können, eine praktiſche pädago⸗ giſche Ausbildung an neunſtufigen höheren Lehranſtalten und eine pädagogiſche Abſchlußprüfung vorgeſehen iſt. Durch dieſen Ausbildungsweg wird lediglich ein Anſtellungsfähig⸗ keitszeugnis für den nichtöffentlichen Schuldienſt erworben. Bewerber, die dieſen Ausbildungsgang durchmachen wollen, müſſen ſich unverzüglich ſchriftlich unter Angabe etwaiger Wünſche beim Unterrichtsminiſterium melden. UI Heidelberg.(Zuſammenſchluß von Gemein⸗ den.) Auf Anordnung des Miniſteriums des Innern wur⸗ den die Gemeinden Ochſenbach, Maisbach und Lingental mit Wirkung vom 1. April 1935 zu einer einfachen Gemeinde mit dem Hauptort Ochſenbach vereinigt. Weinheim.(Tödlicher Sturz.) In einem Hauſe der Stadtmühlgaſſe fiel eine 61jährige Frau die Treppe hinunter. Sie erlitt dabei ſo ſchwere Kopfverletzungen, daß ſie im Krankenhaus ſtarb. () Pforzheim.(Freiwillig in den Tod.) Aus der Enz wurde eine weibliche Leiche geborgen, die nur mit einem weißen Hemd und Halbſchuhen bekleidet war. Wie die bisherigen Feſtſtellungen ergaben, wurde beobachtet, daß ein 20⸗ bis 23jähriges Mädchen beim Mühlkanal Kleidungs⸗ ſtücke und Handtaſche ins Waſſer warf. Die Taſche wurde herausgefiſcht. Es befand ſich darin ein Schulentlaſſungs⸗ zeugnis, lautend auf den Namen Erika Flaucher, geboren am 2. Mai 1917 in Heidelberg, ausgeſtellt am 22. März 1934 von der Klaſſenlehrerin Bendel in Burrweiler(Pfalz). Offenburg.(Bibliſches Alter.) Der älteſte Mitbürger, Pfläſterermeiſter Georg Ruf, vollendete am Diens⸗ tag das 96. Lebensjahr in bewundernswerter Friſche. Weil a. Rh.(Jugendlicher Ausreißer.) Dieſer Tage wurde in der Haltinger Straße ein 15 Jahre alter Junge in erſchöpftem Zuſtande aufgefunden. Er ſtammte aus Saarbrücken und war vor vier Tagen von Abenteurer⸗ luſt gepackt vom Elternhaus weggegangen. Der Jugend⸗ liche wurde in Fürſorgeverwahrung genommen und in ſeine Heimat zurückbefördert. (—) Stetten a. k. m.(Von der Heilſtätte Heuberg.) Die Heilſtätte Heuberg feierte am 1. April ihr zehnjähriges Beſtehen unter der Leitung von Dr. Rüſcher, der damals die Leitung der mit der Kue lungsfürſorge verbundenen Heilſtätte übernahm. In den zehn Jahren haben Tauſende von Kindern und Erwachſe⸗ nen aus allen Gauen Deutſchlands hier Geneſung und Hei⸗ lung gefunden. ( Konſtanz.(Tot aufgefunden.) Am Dienstag wurde ein verheirateter 46 Jahre alter Kellner in ſeiner Wohnung tot aufgefunden. Die Anterſuchung ergab, da er am Abend zuvor eine zu große Doſis Veronal zu ſi genommen hatte, worauf der Tod eintrat. Kabenmukter kommt ins Juchthaus. Zweibrücken. Eine herz⸗ und gefühlloſe Mutter hatte ſich vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Zwei⸗ brücken zu verantworten. Schon vor fünf Jahren brachte ſie ein uneheliches Kind zur Welt. Später verheiratet, wurde ſie nochmals Mutter, lebte dann von ihrem Mann getrennt und ſchenkte einem weiteren unehelichen Kind das Leben. Da die Eheleute keine gemeinſame Behauſung hat⸗ ten, fielen die kleinen Kinder der Armenpflege anheim, aber Ende 1934 kamen die Kinder wieder zur Mutter. Dieſe mißhandelte die wehrloſen Geſchöpfe auf unmenſchliche Weiſe, ſodaß ſich ſchließlich die Nachbarn empörten und für Abhilfe ſorgten. Die unnatürliche Mutter hieb mit der Fauſt, einem Kochlöffel und mit der Hand auf die Klei⸗ nen, die auch mit Fußtritten bedacht oder gelegentlich ſo⸗ gar an die Wand geſchleudert wurden. Ihre Körperchen ſahen mitleiderregend aus. Ein zweieinhalbjähriges Mäd⸗ chen erkrankte infolge Blutvergiftung des Fußes und ſtarb, da die notwendige Pflege fehlte, nach ſchwerer Leidens⸗ zeit. Vor Gericht räumte die Angeklagte nur einen Teil der Mißhandlungen ein. Der Vertreter der Anklage be⸗ antragte eine Zuchthausſtrafe von eineinhalb Jahren. Das Urteil fiel ſchärfer aus, es lautete auf zweieinviertel Jahre Zuchthaus bei Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren angeſichts des ehrloſen und gemeinen Verhaltens. Zwei Monate Unterſuchungshaft wurden in Anrechnung gebracht. Selbſtverſtümmelung eines jungen Mannes. — Stammheim, OA. Calw, 17. April. Wie bereits be⸗ richtet, hat ſich der Sohn eines hieſigen Handwerkers beim Holzſpalten die linke Hand abgehauen. Die nähere Unter⸗ ſuchung des Falles ergab inzwiſchen, daß es ſich um einen Akt der Selbſtverſtümmelung gehandelt hat. Der junge Mann erſchien zum Schrecken ſeiner Eltern plötzlich in der Wohn⸗ ſtube mit ſtark blutendem Armſtumpf. In der rechten Hand trug er ſeine linke Hand, die er ſich int Holzſtall ſelbſt mit dem Beil abgehauen hatte. Es ſtellte ſich heraus, daß er vor der Tat ſeinen jüngeren Bruder gebeten hatte, ihm den linken Arm zu unterbinden, ohne ihn von ſeinem ſchrecklichen Vorhaben zu unterrichten. Was den als wortkar geſchil⸗ derten 23jährigen Mann zu dieſer gräßlichen Selbſtver⸗ ſtümmelung getrieben hat, iſt nicht belannt. Er wurde ſofott in das Kreiskrankenhaus nach Calw verbracht. — Stammheim, OA. Ludwigsburg.(Mit Gas ver giftet.) In einem Haus der Schubertſtraße wurde die 45 Jahre alte Ehefrau eines Arbeiters, Mutter von vier Kindern, von Vater und Sohn, als ſie vom Geſchäft nach Hauſe kamen, in der Küche tot aufgefunden. Am Herd war ein Gashahn geöffnet. Wiederbelebungsverſuche blieben er“ folglos. Es dürfte ſich um einen Selbſtmord handeln. Frankenthal.(Am Spiritusapparat ver brannt.) In ihrer Wohnung verſuchte eine ältere Frau einen Inhalationsapparat in Tätigkeit zu ſetzen. Dabei kam ſie mit den Kleidern den Flammen zu nahe. Auf die Hilferufe der Frau eilten Nachbarsleute herbei und entfern⸗ ten die brennenden Kleider. Die Frau hatte jedoch be⸗ reits derart ſchwere Verbrennungen erlitten, daß ſie kurze Zeit darauf im Städtiſchen Krankenhaus ſtarb. 25 Wörth a. Rh.(Flucht aus dem Leben) dum Perſonal eines talfahrenden Schiffes wurde eine im a treibende männliche Leiche geborgen. Die Ermittlungen ergaben, daß es ſich um den 1874 geborenen Verſicherungs direktor Joſef Götz aus Karlsruhe handelt, der ſeit Sonntag vermißt wurde. Nach hinterlaſſenen Briefen hat er Selbſt⸗ mord begangen. 0 3 Müt ſpäte baſſe 0 ö ö 8 2 0 leſtet bettei von? Den berbu Heſon licht. g Sam. don s Gem Nalh Lalcale Nuud ocliau. Der Karfreitag Der Freitag vor dem Oſterfeſt, der Tag, an dem die Chriſtenheit der Kreuzigung Chriſti gedenkt, bedeutet für die evangeliſche Kirche den höchſten Feiertag. Außer ſeinem gebräuchlichſtem Namen„Karfreitag“ führt er auch die Be⸗ zeichnung„Stiller Freitag“, und beſonders in England und in den Niederlanden heißt er auch„Guter Freitag“. Das Konzil zu Nicäa(325) erhob die Karfreitagsfeier zum kirch⸗ lichen Geſetz. Durch ſtrengeres Faſten und Meiden jeder Ar⸗ beit, durch Trauergeſang anſtatt der Hymnen bei der Li⸗ tutgie, durch Schweigen der Glocken und Orgeln und ſchwarzen Schmuck der Kirchen verſuchte man, die Feier des Tages einem geſchichtlichen Charakter entſprechend zu vertiefen. Die katholiſche Kirche betont heute den feſtlichen, feierlichen Cha⸗ rakter des Karfreitags nicht mehr. Die Katholiken rechnen dieſen Tag daher auch zu ihren halben Feiertagen. Am ſo größere Bedeutung kommt dem Karfreitag in der Reihe der evangeliſchen Kirchenfeſte zu, beſonders in Gebieten mit vor⸗ wiegend evangeliſcher Bevölkerung. Auch um den Karfreitag ſchlingt ſich der Volksglaube. Ein Karfreitagsbad oder auch ein Trunk Waſſers, das am Karfreitagmorgen geholt wurde, ſoll gegen Krankheiten aller Art ſchützen. Als gutes Schutzmittel gegen Unglück be⸗ tachtet man auch jetzt vielfach noch das Verzehren der ver⸗ ſchiedenen Gebildbrote, auch Marthabrote genannt, die mit einem Kreuz gezeichnet am Karfreitagmorgen gebacken wer⸗ den müſſen. Im Trinken ſolle man dagegen ſehr enthaltſam ein, denn, ſo behauptet der Volksglaube, je weniger man am Karfreitag trinke, deſto mehr dürfe man das Jahr hin⸗ durch trinken. . Karl Martin Volz 1. Nach kurzer ſchwerer Krankheit ſtarb heute Nacht halb 1 Uhr im ſtädt. Krankenhaus der hier in der näheren und weiteren Umgebung gut be⸗ kannte und angeſehene Bauer Karl Martin Volz im Alter von nahezu 60 Jahren. Seit dem Tode ſeines Vaters des Altbürgermeiſters Gg. Volz als geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied des Ländl. Kreditvereins hier brachte er denſelben auf die heutige Bedeutung. Welch unbeſchränktes Vertrauen Herr Volz hier genoß, zeigt am beſten die Entwicklung des Kreditvereins. Aber auch viele Organi⸗ ationen und beſonders die Bevölkerung verlieren in dem Verſtorbenen einen treuen und ſachkundigen Mitarbeiter und Berater. * Ul Reichs biſchof Müller kommt nach Mannheim. Reichs⸗ biſchof Müller kommt Ende dieſes Monats nach Mannheim. Et ſpricht am 29. April in einer großen Kundgebung im Nibelungenſaal. Der Reichsbiſchof wird auch in Karlsruhe, Pforzheim und Freiburg ſprechen. U Oſterbeſcherung für 1000 Mannheimer Kinder. Die NS-Volkswohlfahrt veranſtaltet am Oſterſonntag nachmit⸗ tag auf dem Platz des Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtvereins „Vorwärts“ ein Oſterfeſt für 1000 minderbemittelte Kinder, die an Weihnachten nicht beſchenkt wurden. Jedes Kind er⸗ hält mehrere Eier und ein ſüßes Häschen; dazu gibt es noch allerlei luftige Spiele. Die über 8000 Eier zu dieſer Be⸗ cherung haben in anerkennenswerter Opferfreudigkeit die Kleintier⸗ und Geflügelzuchtvereine des Kreiſes Mannheim zur Verfügung geſtellt. Paſſionsſpiel. Am morgigen Karfreitag wird im hie⸗ ſigen„Schloß“ die Paſſion dargeſtellt. Selbſtverſtändlich han⸗ delt es ſich hierbei nicht um Theater, noch viel weniger um Unterhaltung Paſſionsſpiel will für Spieler religiöſe Tat ſein und für die„Zuſchauer“ religiöſes Erlebnis werden. Alle, Spieler und Zuſchauer, ſollen ſchließlich zu Zeugen für Chriſtus werden. Sollen nach dem Erlebnis des Paſ⸗ ſionsſpieles wieder feſter und entſchloſſener dem Herrn in die Kreuzesnacht und dann auch in die Auferſtehung folgen. Die Paſſion unſeres Herrn kann man eigentlich nie zu Ende ſpielen. Immer wieder können andere Menſchen anderes daraus für ſich mitnehmen. Unſer Paſſtonsſpiel ſchließt ſich eng an die heiligen Evangelien an. In Sonder⸗ heit an das Johannesevangelium. Es iſt ſtraff zuſammen⸗ gefaßt und beſchränkt— unter Weglaſſung des heiligen Abendmahls auf die wuchtige dramatiſche Linie, die der Evangeliſt zeichnet. Die dämoniſchen Mächte finden in der teufliſchen Geſtalt des Satan ihren plaſtiſchen Aus⸗ druck. Das Geſchrei und Getöſe der Feinde Jeſu iſt wie Scherbengeklirr und das gemeine Ränkeſpiel, das Chriſtus auf jedem Fall töten muß, wird in ſeiner ganze Verworfen⸗ heit durchſichtig. Die Meute des gekauften und verführten Volk tobt, ein Spielball in den Händen der Verführer. Nach der Verurteilung durch Pilatus rufen es die „Gralsritter“: Bosheit und Feigheit haben den Herren Jeſu zu Tode verurteilt. Durch all dieſe Verleumdung und Gemeinheit geht Chriſtus einſam und groß. Er ſchreitet ſicher und entſchloſſen, ganz freiwillig auf ſein Ziel zu. Das Kreuz! In untaſtbarer Größe und Herrlichkeit ſteht Chriſtus vor uns als der heilige Gott, der heilige Starke, der Unſterbliche, der den Tod und alle Bosheit über⸗ windet, der aus der Verweſung glorreich auferſteht. * Den 60. Geburtstag kann heute Herr Sparkaſſendirektor Fritz Niebel feiern. In geradezu erſtaunlicher Rüſtigkeit und körperlicher Friſche verſieht der Jubilar in nimmer⸗ müder pflichtgetreuer Tätigkeit ſeinen verantwortungs⸗ vollen Poſten bei der Städt. Sparkaſſe Mannheim, bei der er nahezu 30 Jahre in Dienſten ſteht. Gerade während ſeiner Leitung waren Probleme auf geldwirtſchaftlichem Gebiete und im Kreditweſen zu meiſtern, wie man ſie zu keiner Zeit kannte. Auch die Organifation und den Weiter⸗ ausbau der Sparkaſſe Mannheim, die eine der größten Sparkaſſen Deutſchlands iſt, läßt ihn im Intereſſe der Sparer fortgeſetzt ein wachſames Auge haben. So verſteht es der Jubilar in verſtändnisvoller Weiſe die Zügel feſt zu führen, ohne die Eigenperſönlichkeiten ſeiner Mitarbeiter zu unterbinden. Für die ſozialen Belange ſeiner Gefolg⸗ ſchaft trat Herr Direktor Niebel ſtets ein, wie er auch in kameradſchaftlichem Geiſte für alle Nöten Verſtändnis hat und ſtets auf Hilfe bedacht iſt. Wir gratulieren Herrn Direktor Niebel herzlichſt und wünſchen ihm auch weiterhin erfolgreiche Tätigkeit zum Wohle der Sparkaſſe und zum Segen der Sparer. Aus der Städtiſchen Schloßbücherei. Wegen Reini⸗ gungsarbeiten bleibt die Schloßbücherei ab 18. April(Grün⸗ donnerstag) bis einſchließlich 28. April(Weißer Sonntag) geſchloſſen. Wetterbericht Im Oſten liegt ein ſchwaches Hochdruckgebiet, im Weſten eine ſtarke Depreſſion. Unter dieſen Umſtänden iſt für Don⸗ nerstag und Freitag immer noch unbeſtändiges und zu wei⸗ teren zeitweiligen Niederſchlägen geneigtes Wetter zu er⸗ warten. e ä Mannheimer Theaterſchun . Im Nationaltheater:. 9 Donnerstag, 18. April: Miete D 21: Don Carlos von Schiller. Anfang 19.30, Ende gegen 22.45 Uhr. Karfreitag, 19. April: Geſchloſſen. Karsamstag, 20. April: Miete C 19: Feſtvorſtellung zum Geburtstag des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler(Uraufführung): Der Kaiſer und der Löwe. Schauſpiel von Walter Erich Schäfer. Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. Oſterſonntag, 21. April: Miete H 19, Sondermiete H 10: Die Meiſterſinger von Nürnberg von Richard Wagner.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgeho⸗ ben). Anfang 18, Ende gegen 23 Uhr. Oſtermontag, 22. April: Miete G 21: Der goldene Pierrot. Operette von Walter W. Goetze.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 20, Ende gegen 22.80 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten: Oſterſonntag, 21. April: Zum erſten Male: Hau⸗ Ruck. Luſtſpiel von Paul Vulpius und Ralph Arthur Roberts. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Gründonnerstag, den 18. April 1935. 7.30 Uhr abends: Hl. Abendmahl. Pfarrer Fichtl. Karfreitag, den 19. April 1935. Kollekte für die evang. Schülerheime(Melanchthonheime) Kirchenchor. 9 Uhr Hauptgottesdienſt(anſchl. hl. Abendmahl). Pfarrer Fichtl. abends: Abendgottesdienſt(anſchl. hl. Abend⸗ Vikar Enderle. Oſterſonntag, den 21. April 1935. Kollekte für die innere Miſſion. Kirchenchor. 9 Uhr Hauptgottesdienſt(anſchl. hl. Abendmahl). Pfarrer Fichtl. (anſchl. hl. Abend⸗ 7.30 Uhr mahl). 7.30 Uhr abend: Abendgottesdienſt mahl). Vikar Enderle. Oſtermontag, den 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. 22. April 1935. Vikar John. Goltesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Gründonnerstag. 7.30 Uhr abends: Trauermetten. 8 Uhr Kirchenchor. Hoher Karfreitag. 9.30 Uhr feierliche Karfreitagsliturgie. 1. Leſungen, Paſſion nach Johannes. Fürbitten, Predigt. 2. Kreuzenthüllung. Kreuzesverehrung. 3. Miſſa praeſanctificatorium. Nachher Betſtunden. 5 Uhr Trauermette. 8 Uhr abends: Paſſionsſpiel. Unſeres Herren Jeſu Chriſti Leiden, Sterben und Auferſtehung(im Schloß). N Karſamstag. 6 Uhr Weihe des Oſterfeuers, der Oſterkerze, Prophetien, Weihe des Taufwaſſers. 7 Uhr feierliches Auferſtehungsamt. 8 Uhr abends Auferſtehungsfeier mit Prozeſſion, Te deum und Segen. Allie Veröffentlichungen der tadt Mannheim Oeffentliche Mahnung. Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat März 1935 herrührenden Gebühren waren bis Jpäteſtens 18. April 1935 zur Zahlung an die Stadt⸗ kaſſe Mannheim fällig: Gemeindegerichtsgebühren, Mieteinigungsamt⸗ gebühren, Tiefbauamtsgebühren, Feuerver⸗ ſicherungsgebühren, Oesinfektionsgebühren, Baugebühren, Ortsgerichtsgebühren. An dieſe Zahlung wird erinnert. „Wer nunmehr nicht innerhalb 3 Tagen Zahlung leſtet, hat nach den Vorſchriften der bad. Gemeinde⸗ bekteibungsordnung eine Verſäumnisgebühr in Höhe don 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten Der neue Hgfa-Isochrom-Film 2 Runner, Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine 18% din nur noch Mk. 1.— 1 9 9055 Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt 10 Din mit 8 Aufnahmen E gezeil Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Mannheim Samstags von 8—12 Uhr, an den übrigen Werktagen in der Nbbckar-Urogerie Walter Hornung. und zum Osterfest eue Braten ft geräucherte und frische Wurstwaren der delikate Aufschni aus der Beachten Sie aan 8—½13 Uhr und von ½15—16 Uhr, bei den Hemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den alhäuſern ausgehängten Anſchlägen. Stadthaſſe. Drucksachen meine Osterkenster! in jeder Ausführung liefert Neckar- Bote- Druckerei. 4 Gammel ⸗Anzeiger Air für Mitglieder der Landw. Ein. 1. Verkaufsgenoſſenſchaſt. 2 2 Saatfkartoffeln. Edeltraut, Erdgold, Ackerſegen, Woltmann, Norpoſt, Böhms Allerfrüheſte und Odenwälder Blaue vorrätig. Der Vorſtande Eine Gans zugelaufen. Auskunft im Lager. 8— Für die Osterfeiertage 1 Paar Schuhe aahuggaus ſpeigum ö Hauptstraße 123. ö 1 Allelaverkauf der bekannten Ada-Ada- Schuhe für Mutter und Kind Len die Schon, was Sie 2u Ostern schenken? Uhren/ Schmuck Bestecke bereiten immer große Freude Otto Löfiler Kloppenheimerstr. 2, Tel. 47035 Blütenweiger Kabliau Pfund 28 Pig. sowie Kabliau-Filet Pfund 38 Pfg. empfiehlt Volz, Kapellenstraſle 16. Oh nah ob fern, mein Kundendienst besorgt es gern. Sensation. Ostern im Jalast- Vhoaler Der Höhepunkt aller Filmprogramme Cleopatra Der prunkvollste Monumentalfilm aller Zeiten. Ein 10 Millionen-Weltereienis mit mehr als 500O Mitwirkenden. Dieser Film übertrifft alles bis heute dagewesene, übertrifft sogar bei weitem„Ben Hur“ a Cleopatra ist zur Zeit in allen Weltstädten die große Oster-Festprogrammes beginnen wir bereits Heute Donnerstag Abends Uhr Die Vorstellungen gehen bis Ostermontag. Karfreitag geschlossen. Mit den Aufführungen unseres 2 Damen-, Herren- und Kinder-Schuhe g in großer Auswahl. 9 Drei gute Milchziegen zu verkaufen. f Halter, Säckingerſtr. 28. Schnell verkauft, schnell vermietet ist alles, was die große Oeffentlichkeit Wissen soll.— Der einfachste billigste und beste Weg- weiser hierzu ist Aus frischen Zufuhren empfehle: Für Ostern EIER 10 Stück 88, 93 u. 98 3% Rabatt. das Teitungs-Inserat! ür die D Kundgebung b ch vecsticge Reichsbiſchof Ludwig Müller ſpricht am Montag, den 29. April 1935, 20.15 Ahr im Nibelungenſaal des Noſengartens, Mannheim über die Deutſche Evangeliſche Reichskirche Kirchen⸗ u. Poſaunenchöre wirken mit. Saalöffnung 19.15 Ahr Evangeliſche Volksgenoſſen erſcheint in Maſſen! Eintrittskarten: Numerierte Plätze RM. 0.50, übrige Plätze RM. 0.30, Erwerbsloſe gegen Ausweis RM. 0.10. Karten an der Abendhaſſe 0 und in den Vorverhaufsſtellen. g Verſammlungs⸗ Kalender. i Tv. 98. Heute abend halb 6 Uhr Handballtraining im Wörtel(bei Regen Saaltraining). Halb 9 Uhr Spieler⸗ verſammlung. Erſcheinen iſt Pflicht. Fußballvereinigung 98. Das Training für dieſe Woche fällt aus. Die Spielerverſammlung findet dieſe Woche heute Donnerstag abend 9 Uhr ſtatt. Wegen der Oſterreiſe iſt es notwendig, daß alle Spieler und Reiſe⸗ teilnehmer erſcheinen.— Die Schülerbeſprechung findet heute Donnerstag abend 7.15 Uhr ſtatt. Wegen der am Samstag ſtattfindenden Spiele muß alles erſcheinen. en.= Es ist S0 einach: TCandjugend(Jungbauernſchaft). e Heute 20 Uhr findet im„Deutſchen Hof“ eine Klassenlofletie außerordentliche Verſammlung 5 7 5 NMaff. Am ſtatt. Es iſt Ehrenſache aller Jungbauern, Jungbäuerinnen 5 N ginnt schon Junglandarbeiter und arbeiterinnen an dieſer Verſamm⸗ die Hehung d. J. Rasse. lung teilzunehmen. Nalllen Se deshalb Ih Der Ortsjugendwalter. Die Ortsjugendwalterin. Jos Bald bei Kriegerbund, Mannheim⸗GSeckenheim. e Verkaufsstelle der Staatl. Lotterie-Einnahme Burger in Mannheim Unſer treuer Kamerad Karl Martin Volz Todes-Anzeige. i Mein guter Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Herr Karl Martin VoOIZ ist heute nach schwerer Krankheit entschlafen. Die trauernden Hinterbliebenen: Emilie Volz geb. Treiber Karl Volz Alice Hinderer geb. Volz Marianne Volz Min See hein Dr. Karl Hinderer 18. April 1935. Hilde Eichel. — Die Beerdigung findet am Samstag, den 20, April, nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause, Kloppenheimerstraße 30 aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Nachruf. Heute früh verstarb unerwartet der langjährige Vorsitzende unseres Aufsichtsrates Herr Karl Martin Volz iſt geſtorben. Die Beerdigung findet am Samstag nachm. 3 Uhr ſtatt. gummistempel Antreten ½3 Uhr am„Pfälzer Hof“. l 8 2 Zahlreiche Beteiligung erwartet liefert in jeder Ausführung Der Kameradſchaftsführer. und Größe Neckar⸗Bote⸗Druckerei. Wir betrauern in dem Entschlafenen einen der getreuesten und selbstlosesten Mitarbeiter, der sich seit Gründung unseres Unternehmens stets uneigennützig für das Wohl unserer Firma einsetzte. Wir werden dem Verstorbenen stets ein ehrendes Andenken bewahren. Der Vorstand und Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft für Tabakhandel Mannheim-Seckenheim. Heute früh halb 1 Uhr verschied unerwartet unser langjähriger, verdienstvoller, geschäftsführende 1. Vorstand Herr Karl Martin Volz Unser Verstorbener hat sich nach der Inflation um das damals kaum noch lebensfähige Institut mit seiner ganzen Person eingesetzt und es durch seine vertrauensvolle Tätigkeit auf seine heutige Bedeutung gebracht. Sein vei dienstvolles Wirken werden wir in dankbarer und ehrenvoller Erinnerung halten und seinem Vorbild nachstreben. Mannheim-Seckenheim, den 18. April 1935. Der Vorstand und Aufsichtsrat des Ländlichen Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H. CVTTTTTTTTVTTVT+TTſTTTT+TTTTTTVTTTTcTTTTTTTTTTTTTTTVTTTTTTTTTTTTc 4 e:.