d und falsch, eichen rgang dere lelter⸗ Zierde n Wix „eine urück⸗ g, der charfe 1 ſind — da euchle ſetzen. önnte. dazu irſeife, b ihm Haar imme, enutze niere“, nmen⸗ Haut zirken⸗ Haar m der laſſen, Birken, ind sei s Heil⸗ wachſt, täglich ir, ein len, fi wieder — Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Lages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkünmbblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. In Vertretung bis 23. IV. Karl Rerlinger, Ladenburg.— D.⸗A. III. 35: 12007 95. Jahrgang Deutſche Proteſinote An die Mitglieder des Völkerbundsrakes. Berlin, 23. April. Die Reichsregierung hat den am Beſchluß des Völker⸗ bundsrates vom 17. dieſes Monats beteiligten Regierungen einen Proteſt gegen dieſen Beſchluß nokifizieren laſſen. In der Proteſtnote wird den Regierungen erklärt, daß ſie nicht das Recht haben, ſich zum Richter über Deutſchland aufzu⸗ werfen, daß der Beſchluß des Völkerbundsrates den Ver⸗ ſuch eine erneute Diskriminierung Deutſchlands darſtellt und daß er deshalb auf das Entkſchiedenſte zurückgewieſen wird. Gleichzeitig hat die Reichsregierung den fremden Re⸗ gierungen mitgeteilt, daß ſie ſich vorbehält, ihre Stellung⸗ nahme zu den in dem Ratsbeſchluß berührten Einzelfragen demnächſt bekanntzugeben. Der Eindruck in London Britiſche Stimmen zum deutſchen Proteſt. London, 23. April. Die Londoner Zeitungen veröffentlichen die deutſche Proteſtnote in großer Aufmachung und an erſter Stelle. Die Blätter berichten mit Ausnahme einiger Senſations⸗ zeitungen zwar ausführlich, aber ſachlich und ruhig über die Note und die mit ihr zuſammenhängende Lage. Vielfach werden auch die wichtigſten Sätze des deutſchen Proteſtes wie„der Völkerbund hat kein Recht, ſich zum Richter über Deutſchland aufzuwerfen“ als Schlagzeilen ge⸗ geben. Im liberalen„News Chronicle“ wird der maßvolle Ton des deutſchen Proteſtes hervorgehoben. Das Blatt bemüht ſich dann, im Zuſammenhang mit dem deutſchen Schritt die Völkerbundsentſchließung als möglichſt harm⸗ los hinzuſtellen. Da Deutſchlands Rückkehr nach Genf un⸗ entbehrlich für ein wirkſames Syſtem kollektiver Sicherheit ei, ſchreibt es, ſei es bedauerlich, daß die Völkerbunds⸗ entſchließung nötig geweſen ſei. Aber der Grundſatz habe gewahrt werden müſſen. Wenn Deutſchlands Beherrſcher„klug eien“, würden ſie nicht die Tür für die Verhandlungen ſchließen, die darauf abzielten, Deutſchland nach Genf zurück⸗ zubringen. Natürlich könne Deutſchland nicht mit Schmei⸗ cheleien gelockt werden. Es werde Bedingungen ſtellen, nämlich wirkliche Gleichheit und Vorkehrungen für die heikle„Re⸗ piſion“, ein Wort, das zum erſten Male in Streſa ge⸗ braucht worden ſei. Es ſei die nächſte Aufgabe der britiſchen e für die Erfüllung dieſer Bedingungen zu wirken. Der Berliner„Times“ ⸗Vertreter ſagt u. a., die bitterſte deutſche Kritik richte ſich mehr gegen den Völkerbund als gegen die einzelnen Mächte. Es werde klar gemacht, daß jegliche Neigung, ſchließlich eine Rückkehr nach Genf ins Auge zu faſſen, einen ernſten Rückſchlag erlitten habe. Die deutſche Note habe unzweifelhaft zum Ausdruck beingen ſollen, daß nach deutſcher Anſicht eine neue Auf⸗ faſſungsweiſe, die die beſonderen Bedingungen der deutſchen Entwicklung in gerechter Weiſe berückſichtigt, für Verhand⸗ lungen notwendig ſei, wenn ſie einige Ausſicht auf Erfolg e f fas 5 „Daily Telegraph“, der franzöſiſchen Auffaſſungen ziem⸗ lich nahe zu ſtehen pflegt, meint u. a., der lebhafte deutſche Jweifel an den Abſichten der Nationen, die es in den Kreis allgemeiner Sicherheit zu bringen ſuchten, werde vielleicht merklich geändert werden durch die Moskauer Nachricht, daß die franzöſiſch⸗ſowietruſſiſcen Verhandlungen ab⸗ 5 gebrochen worden ſeien. Dieſe Nachricht bilde den ſtärkſten Beweis für den ent⸗ Ualldenen Willen Frankreichs, innerhalb des Rahmens des ölkerbundes zu arbeiten. Auf die Einſtellung der Verhand⸗ lungen zwiſchen Frankreich und Sowjetrußland werde wahr⸗ ſcheinlich die vorläufige Aufgabe der Bemühungen um einen Donaupakt erfolgen, da die Kleine Entente es bereits abgelehnt habe, die Verhandlungen fortzusetzen, be⸗ bor der franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Vertrag unterzeichnet ſei. En ſo empfindlicher Rückſchlag bei der Suche nach Sicherheit durch internationale Verträge und regionele Pakte müßte die Stellung der Leute ſtärken, die ſichere Friedens⸗ garantien durch einen Völkerbund ſuchten.. Die„Sunday Times“ erklärte in einem Leitartikel 119 den Augenblick liegt die Initiative wieder bei Deutſch⸗ d. Deutſchlands Aerger iſt verſtändlich. Er hätte von den Mächten, die die Entſchließung entwarfen und für ſie ſtimm⸗ ten, vorausgeſehen werden können. Aber wie hätte man ieſen Ausgang vermeiden können?“ a Im Obſerver“ ſchreibt Garvon u. a.: Das Genfer Schicfſal hat mehr den Anſchein einer ironiſchen Schau⸗ ellung als eines empfehlenswerten Vorgehens. Abſtrakt elprochen war: enfer Urteil des Völkerbundes richtig⸗ r das Gewicht und der Eraſt des gemeinſamen Proteſtes am Ende der Streſaer Konferenz waren an ſich genügend, und hierbei hätte man es belaſſen wollen. 5 Die weiteren Anklagen in Genf mußten Ergebniſſe zei⸗ igen, die teils nutzlos, teils albern waren. Der abſchließende udruck mußte der einer gewaltigen Komödie mit einem 1 Beigeſchmack ſein. 5 ach den Oſterferien, ſchreibt Garvon dann, mögen die en 15 mit klarer Höflichkeit und ohne Ueberſchwenglichkeit wieder aufgenommen werden. or allem müſſen wir dafür ſorgen, daß wir unſere Stel⸗ ugnahme in allen Hauptfragen genau ſo klar kennen wie Dein 1 5 Wenn man erklären will, daß die Türe für Deutſchlands Rückkehr nach Genf offen bleibt⸗ — Ek—j———— p—— Dienstag, den 23. April 1935 Reichsminiſter Dr. Goebbels hielt über den Rund⸗ funk eine Anſprache zum Geburtstag des Führers. Die Rede wurde auf alle deutſchen Sender ſowie den deutſchen Kurz⸗ wellenſender mit Richtſtrahler nach Süd⸗Aſien, Oſt⸗Aſien, Afrika, Mittel⸗, Süd⸗ und Nordamerika übertragen. Der Mi⸗ niſter ſtellte ſich zur Aufgabe, den Menſchen Hitler mit dem ganzen Zauber ſeiner Perſönlichkeit, mit der geheimnisvollen Magie und der eindringlichen Kraft ſeines individuellen Wir⸗ kens dem ganzen Volke vor Augen zu ſtellen „Es gibt wohl“, ſo führte der Miniſter aus,„auf dem weiten Erdball niemanden mehr, der ihn nicht als Staats- mann und überlegenen Volksführer kennte. Nur wenigen aber iſt es vergönnt, ihn als Menſchen käglich aus nächſter derſte zu ſehen, zu erleben und eben deshalb um ſo kiefer verſtehen und lieben zu lernen. Wenn Deutſchland in einem eine niemals mehr zu erſchükternde Einigkeit gefunden hat, dann in der Ueberzeugung, daß Adolf Hikler der Mann des Schickſals iſt, der die Berufung in ſich krägt, die Nation aus furchtbarſter innerer Jerriſſenheit und ſchmachvoller außen⸗ politiſcher Demütigung wieder zur Freiheit emporzuführen. Daß ein Mann bei dieſem Werk, das manchmal auch ſehr harte und unpopuläre Entſchlüſſe erforderlich machte, das Herz des ganzen Volkes in ſeinen Beſitz nahm, iſt viel⸗ leicht das tiefſte und wunderbarſte Geheimnis unſerer Zeit. Wie jedes echte Menſchentum, ſo iſt auch dieſes einfach und klar im Sein wie im Handeln. Das offenbart ſich ebenſo in den kleinſten wie in den größten Dingen. Die einfache Klar⸗ heit, die in ſeinem politiſchen Bild Geſtalt gewinnt, iſt auch das beherrſchende Prinzip ſeines ganzen Lebens. Adolf Hit⸗ ler iſt eines der wenigen Staatsoberhäupter, die außer einer einzigen hohen Kriegsauszeichnung, die er ſich als einfacher Soldat durch höchſte perſönliche Tapferkeit erwarb, nie Or⸗ den und Ehrenzeichen tragen. Das iſt ein Beweis für Zu⸗ rückhaltung, aber auch von Stolz. Es gibt unter der Sonne keinen Menſchen, der ihn auszeichnen könnte, als nur er ſelbſt. Jede Aufdringlichkeit iſt ihm zuwider; aber wo er den Staat und ſein Volk zu repräſentieren hat, da geſchieht das mit imponierender und gelaſſener Würde. And hinter allem, was er iſt und kut, ſteht das Work, das der große Soldat Schlieffen über ſein Werk ſchrieb: „Mehr ſein als ſcheinen!“ Damit verbinden ſich ein Fleiß und eine ausdauernde Zähigkeit im Verfolgen einmal ge⸗ ſteckter Ziele, die über normale menſchliche Kraft weit hin⸗ ausreichen. Seine Arbeitsweiſe iſt ganz auf Klarheit eingeſtellt. Nichts liegt ihm ferner als nervöſes Haſten und hyſteriſche Ueberſpanntheit. Er weiß beſſer als jeder andere, daß es hundert und mehr Probleme gibt, die gelöſt werden müſſen. Er aber wählt ſich aus ihnen vornehmlich zwei oder drei heraus, die er als die Generalprobleme erkannt hat, und läßt ſich nun in ihrer Löſung durch die Schwere der anderen, übriggebliebenen nicht mehr beirren, weil er mit Sicherheit erkennt, daß mit den wenigen ganz großen Problemen die Probleme zweiter und dritter 1 0 ſich faſt wie von ſelbſt löſen. Im Angriff auf die Probleme ſelbſt aber be⸗ weiſt er einerſeits die Härte, die notwendig iſt in der Durch⸗ fechtung der Grundſätzlichkeiten, und die elaſtiſche Biegſam⸗ keit, die geboten erſcheint im Anſatz der Methoden. Aber Hitler, der Mann des Schickfals. Nr. 94 Prinzip und Dogma kommen deshalb niemals bei ihm zu kurz, weil er an ſie mit der überlegenen Schmiegſamkeit ſei⸗ ner Mittel und Verfahrensarten herangeht. Seine Ziele haben ſich nie geändert. Aus dem Volke iſt er gekommen, und im Volke iſt er geblieben. Er, der zwei Tage lang in fünfzehnſtündiger Konferenz mit den Staatsmännern des weltbeherrſchenden England in ge⸗ ſchliffenem Dialog und mit meiſterhafter Beherrſchung der Argumente und Zahlen über die Schickſalsfragen Europas verhandelt, ſpricht mit derſelben ſelbſtverſtändlichen Natür⸗ lichkeit zu Leuten aus dem Volke und ſtellt durch ein kame⸗ radſchaftliches„Du“ ſogleich die innere Sicherheit eines Kriegskameraden wieder her, der ihm mit klopfendem Her⸗ zen entgegentritt und ſich tagelang vielleicht die Frage vor⸗ gelegt hat, wie er ihn anreden und was er ihm ſagen ſoll. Die Kleinſten nahen ſich ihm mit freundlicher Zutraulichkeit, weil ſie empfinden, daß er ihr Freund und Beſchützer iſt. Das ganze Volk aber liebt ihn, weil es ſich in ſeiner Hand geborgen fühlt wie ein Kind im Arm der Mutter. Dieſer Mann iſt fanatiſch von ſeiner Sache beſeſſen. Er hat ihr Glück und Privatleben geopfert. Es gibt für ihn nichts anderes als das Werk, das ihn erfüllt und dem er als getreueſter Arbeiter am Reich in innerer Demut dienk. Oft ſchon hat er in kleinem Kreiſe ſeiner älteſten Mit⸗ kämpfer und engſten Vertrauten geſagt:„Furchtbar wird es einmal werden, wenn der erſte von uns ſtirbt und ein Platz leer wird, den man nicht mehr beſetzen kann.“ Gebe ein gütiges Schickſal, daß ſein Platz am längſten beſetzt bleibt, und daß noch viele Jahrzehnte hindurch die Nation unter ſeiner Führung den Weg zu neuer Freiheit, Größe und Macht forkſetzen kann. Das iſt der aufrichtigſte und heißeſte Wunſch, den das ganze deutſche Volk ihm in Dankbarkeit zu Jüßen legt.“ * Volk und Wehrmacht huldigen dem Führer Das ganze deukſche Volk feierte zuſammen mit der Wehrmacht den 46. Geburtstag des Führers und Keichs⸗ kanzlers Adolf Hitler, der dieſen Tag nicht, wie im vorigen Jahr, in Haus Wachenfeld auf dem Oberſalzberg verbrachte, ſondern in Berlin. 5 Ueber Nacht waren die Häuſerfronten der Reichshaupt⸗ ſtadt in ein einziges Fahnenmeer verwandelt worden. Aus allen Wohnungen, allen Stockwerken und von den Dächern der Privathäuſer, der Regierungsgebäude, der Staats⸗ und ſtädtiſchen Verwaltungen, von den Verkehrsfahrzeugen und von den Kirchtürmen flatterten in der Morgenſonne die Farben des Dritten Reiches, das Schwarz⸗Weiß⸗Rot und das Hakenkreuzbanner. Vor der Reichskanzlei herrſchte in den frühen Morgen⸗ ſtunden ſchon reges Leben. Die erſten Poſtbeamten brach⸗ ten Glück⸗ und Ergebenheitsadreſſen, Briefe, Telegramme, Karten und Pakete, die ſich bereits ſeit dem Vorkage auf den Tiſchen der Reichskanzlei häuften. Die erſten Gratu⸗ lanten erſchienen, Hitlerjungen und BDM. ſtellten ſich mit kleinen und großen Blumenſträußen vor der Reichskanzlei auf, um ihre Geburtstagswünſche perſönlich darzubringen. kann man nicht im ſelben Atemzuge ſagen, daß Deutſchland unter einem moraliſchen Banne ſteht. Das iſt genau ſo, wie wenn man einem Manne ſeine Gaſtfreundſchaft anbietet, ihm aber vor allen Gäſten ins Geſicht ſagen würde, er ſei ein ausgeſchloſſenes Mitglied der Geſellſchaft. Wir hoffen, daß wir keinen derartigen Widerſinn mehr von der engliſchen, Regierung hören. Paris hat Bedenken „Abweichungen in der Auslegung des Wortlautes.“ In den franzöſiſch⸗ruſſiſchen Paktverhandlungen haben 905 in letzter Minute noch Schwierigkeiten ergeben, ſo daß er ruſſiſche Außenkommiſſar Litwinow ſich entſchloſſen hal, nicht nach Paris zukommen, ſondern unmittel⸗ bar nach Moskau zurückzukehren. Sämkliche Veranſtaltun gen, bei denen das Abkommen paraphiert bezw. gebührend gefeiert werden ſollte, mußten abgeſagt werden. In amtlichen und halbamtlichen Kreiſen bemüht man ſich, von„Abweichungen in der Auslegung des Wortlautes“ zu ſprechen. Man läßt erklären, daß das Abkommen in näch⸗ ſter Zeit von Laval und dem Sowjetbotſchafter Potemkin paraphiert werden könnte und vom franzöſiſchen Außenmi⸗ niſter in Moskau unterzeichnet werden würde. Dabei wird zugegeben, daß die Abreiſe Lavals nach Warſchau und Prag erſt nach den Gemeindewahlen, die am 5. Mai ſtattfinden, erfolgen wird. t Die Schwierigkeiten, auf die die Verhandlungen geſtoßen ſind, ſind keineswegs leichter Art, ſie berühren im Grunde genommen Fragen, die für Frankreichs Europapolitik von ausſchlaggebender Bedeutung werden können. Das geht aus den Feſtſtellungen der Pariſer Regierungspreſſe ein⸗ deutig hervor. g Die Sowjetregierung wünſcht nicht mehr und nicht weniger, als Frankreich automatiſch, ohne den Beſchluß des Bölkerbundsrates abzuwarten, im Falle eines fla⸗ granten Angriffs zur Hilfeleiſtung zu zwingen. Frankreich hat, wie das„Oeuvre“ und auch das„Echo de Paris“ mitteilen, nach anfänglichem Sträuben dem Wunſche der Sowjetregierung nachgegeben, dann mehrmals ſein Wort zurückgenommen, kurz vor Lavals Abreiſe aus Genf Lit⸗ winow wieder das Gegenteil verſichert und nach der Mini⸗ ſterberatung vom Freitag ſich wieder eines anderen beſon⸗ nen aus der Erwägung heraus, daß es damit mit ſeinen Locarno⸗Verpflichtungen in Konflikt geraten würde. Lit⸗ winow wird nun, ſo verſichert das„Oeuvre“, mit Stalin per⸗ ſönlich, auf deſſen Erſuchen er unmittelbar nach Moskau ge⸗ reiſt ſei, ohne den Weg nach Paris zu nehmen, Fühlung neh⸗ men. Die Außenpolikikerin des„Oeuvre“ glaubt nicht, daß die Sowjetregierung nachgeben werde; unter dieſen Umſtän⸗ den würden die Franzoſen klein beigeben oder nach einer neuen Formel ſuchen müſſen. Die Schwierigkeiten ſeien ent⸗ ſtanden durch das ſogenannte„Ausführungsprotokoll“, in dem, wie Pertinax im„Echo de Paris“ erklärt, Laval ver⸗ langt, daß für alle Fälle die Empfehlungen des Völkerbunds⸗ rates abgewartet werden müßten. Pertinax erklärte, daß die franzöſiſche Regierung von ſelbſt auf ihre letzte Aende⸗ rung verzichten werde, ſobald ſie die Folgen eines derartigen „Bruches“ ermeſſe. Mit einem Schlag würden fünf Länder von Frankreich abrücken. Außer Sowfetrußland auch die Tſchechoſlowakei, die bereit ſei, mit den Sowjets den Pakt zu unterzeichnen, vor dem Laval zurückſchrecke, ferner Süd⸗ flawien, Rumänien, die Türkei und Griechenland. Und was würde dann aus der Annäherung mit Italien und dem Do⸗ nauplan, von dem dieſe Annäherung abhänge? Keiner dieſer Staaten wolle vom Donaupakt etwas wißſen, ſolange der franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Vertrag nicht unterzeichnet ſei. Der halbamtliche„Petit ee erklärt, da Frankreich durch den Locarnovertrag gebunden ſei, könne es Sowjek⸗ rußland Hilfeleiſtung nur verſprechen unter ausdrücklichem 2% der Verpflichtungen, die ihm der Rheinpakt auf⸗ erlege. 5 Mit größter Befriedigung verzeichnet der ſowjetfeind⸗ liche„Quotidien“ den Stillſtand der Verhandlungen. Auch „Le Jour“ iſt zufrieden, daß Frankreich ſich nicht unvorſich⸗ tig in einen„revolutionären Kreuzzug“ hineinziehen laſſe. Das Blatt glaubt verſichern zu können, daß die franzöſiſche Regierung befriedigende alen für die Einſtellung der kommuniſtiſchen Propaganda erwartet, aber Litwinow nach dieſer Richtung die kalte Schulter gezeigt habe. 9 Der Führer ſelbſt hatte am Morgen ſeines Geburtstages die Kinder der Angehörigen ſeiner Um⸗ gebung zum Frühſtück eingeladen und ſchenkte ihnen Oſter⸗ eier. Inn Laufe des Vormittags erſchien eine ganze Reihe von Gratulanten, morgens ſchon der Reichsbauernführer und Reichsernährungsminiſter Darré mit Staatsſekretär Backe, Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichspreſſechef der NSDAP., Dr. Dietrich, der Chef des Stabes, Lutze, und zahlreiche andere. Jagdgeſchwader der GA Der Chef des Stabes, Lutze, überbrachte dem Führer die Arkunde über das Geſchenk der SA., ein Jagdgeſchwa⸗ der, das den Namen„Jagdgeſchwader SA.“ führt, ein Ge⸗ ſchenk, über das ſich der Führer ganz beſonders gefreut hat und das die Gabe der alten, erprobten SA. darſtellt für die Wiederherſtellung der deutſchen Wehrhoheit. Von 10 Uhr ab konzertierte im Garten der Reichskanz⸗ lei die Kapelle des Infanterieregiments München unter Obermuſikmeiſter Fürſt, dem bekannten Komponiſten des Badenweiler Marſches, der nun nach 43jähriger Dienſtzeit demnächſt in den Ruheſtand tritt. Der Führer erſchien mit einem Teil der Gratulanten und dankte dem Obermuſikmei⸗ ſter recht herzlich für die Darbietungen. Das Volk beſchenkt den Führer Unter den Geſchenken, die dem Führer zu ſeinem Geburts⸗ tag zugingen, befindet ſich alles, was ſich überhaupt nur den⸗ ken läßt: Vom ſelbſtgeſtrickten Strumpf bis zu den herrlich⸗ ſten, koſtbarſten Gemälden iſt alles vorhanden, und vom ein⸗ fachen Veilchenſträußchen bis zum wundervollſten Arrange⸗ ment ſieht man eine verſchwenderiſche Fülle von Blumen. Rührend ſind oft die Begleitbriefe zu den Geſchenken. Un⸗ ter den Geſchenken bemerkt man weiter ſehr ſchöne Bilder, ein Bild Friedrichs des Großen von Pesne, in Bronze ge⸗ trieben das Wappen der Familie Hitler, von General Litz⸗ mann einen wundervoll modellierten Adlerkopf, vom Reichs⸗ ausſchuß für Volksgeſundheitsdienſt die Ahnentafel des Füh⸗ rers, vom Reichskriegsopferführer Oberlindober ein Bild der Reichsautobahnbrücke über den Inn an der Strecke Mün⸗ chen— Berchtesgaden— Salzburg, von der Deutſchen Arbeits⸗ front das Modell einer Hamburger Kogge. Man ſieht fer⸗ ner Modelle deutſcher Panzerſchiffe, herrlich ausgeführte Ehrenbürgerurkunden von Städten, vom Arbeitsdienſt einen, „Spaten der deutſchen Brotfreiheit“ mit dem Waggen des Arbeitsdienſtes vom NS.⸗Deutſchen Frontkämpferbund (Stahlhelm) als Dank für die Wiederſchaffung der Wehr⸗ freiheit eine Nachbildung des Kopfes des Bamberger Rei⸗ ters, kurzum, es iſt unmöglich, auch nur einen Bruchteil dieſer vielen perſönlichen Aufmerkſamkeiten aufzuführen. Vom ſchöpferiſchen Schaffen des Dritten Reiches künden weiter Modelle zahlreicher Bauten, Siedlungen, neuer Dörfer, Brücken, Straßen und dergleichen mehr. Der größte Teil der Geſchenke, darunter viele Torten, der Wein uſw., wer⸗ den wie immer vom Führer gemeinnützigen Zwecken zuge⸗ führt. Und ſo machen ihm ſicher beſondere Freude auch jene Geſchenke, die von vornherein zur Weitergabe beſtimmt ſind. Die Art dieſer Geſchenke fängt an mit Paketen von Kinder⸗ kleidern und anderen nützlichen Gegenſtänden durch die nun wiederum Hunderten Freude gemacht kann. Unter den Geſchenken fiel beſonders eine rieſige Torte mit einem 1 Meter großen Oſterhaſen auf, die ein Bäcker aus Mariendorf dem Führer zum Geſchenk gemacht hat. Als die Torte vor der Reichskanzlei ausgeladen wurde, begrüßte die Menge ſie mit vielſtimmigen Ah⸗Rufen und einem Sprech⸗ chor:„Dem Führer guten Appetit!“ g Der Guß der Wehrmacht Die Reichskriegsflagge war das Zeichen des Grußes, den Heer, Marine und Luftwaffe, wiedererſtarkt und volksver⸗ bundener denn je, ihrem Oberbefehlshaber in Treue und Dankbarkeit entboten. In den Standorten wurden am Vor⸗ mittag Appelle abgehalten, die den Führern der Truppen⸗ teile Gelegenheit gaben, vor der verſammelten Mannſchaft des Tages zu gedenken. In Berlin fand dieſer Appell auf dem Hof der Kaſerne in Moabit ſtatt, wo das Wachregiment, das ſich zur Zeit aus Oſtpreußen, Schleſiern, Bayern, Pom⸗ mern, Mecklenburgern, Württembergern und Weſtfalen zu⸗ ſammenſetzt, geſchloſſen angetreten wur. Es fehlte nur die bayeriſche Kompagnie, die mit den Fahnen des In⸗ fanterie⸗Regiments München, das die Tradition des Regi⸗ ments Liſt übernommen hat, zum Führer beordert war. Der Kommandeur der Wachtruppe, Oberſt von Kaiſer, wies in ſeiner Anſprache auf die hohe Aufgabe der Wehrhaftmachung des ganzen Volkes hin, für die der Führer durch die Wieder⸗ einführung der allgemeinen Wehrpflicht die Vorausſetzung geſchaffen habe. Er rannte den Wieſenweg hinunter. 1 Stolzenthaler ſah nach der Uhr. Es war halb zwölf. Alſo noch eine halbe Stunde Zeit bis zum Mittageſſen. Er ſetzte ſich auf die Bank und nahm die Muſtikzeitung zur Hand. Flüchtig blickte er von einer Stelle zur anderen und las nur das, wofür er ein beſonderes Intereſſe hatte. Plötzlich wurden ſeine Augen größer, und ſein Geſicht nahm einen ſpannenden Ausdruck an. Der Name Stolzen⸗ thaler, groß und fett gedruckt, fiel ihm in die Augen.— Tauſend Mark Belohnung— Graf Egon von Warburg. — Er ſchüttelte nicht begreifend den Kopf und las noch⸗ mals. Seine Hände zitterten und er fuhr ſich über den Kopf, als wolle er ein Traumgebilde verſcheuchen. Aber es war keine Täuſchung— hier ſtand es ſchwarz auf weiß, daß Graf Egon von Warburg dem eine Belohnung von tauſend Mark zuſichert, der ihm die Adreſſe der Geigerin Fanni Stolzenthaler mitteilt. Er ſaß ſinnend da.— Was veranlaßte den Grafen nach ſo langen Jahren, nach Fanni zu forſchen? War es die Reue? Er lachte bitter auf. Während er noch ſo nach⸗ grübelte, erſchien Pepi in der Tür. „Großvater, du ſollſt zum Eſſen kommen!“ i „Ja, Pepi, gleich komm' ich!“ Er ſteckte die g in die Taſche und nahm ſich vor, weder Pepi noch Frau Kernlinger etwas zu ſagen. Mit unbefangener Miene ging er ins Haus und ſetzte ſich zu Tiſch. Die Suppe war be⸗ reits aufgetragen und dann ſollten noch beſſere Genüſſe kommen. Frau Kernlinger wollte heute ihre ganze Koch⸗ kunſt glänzen laſſen, denn es gab Backhähndl mit Salat und hinterher einen Apfelſtrudel. Nach dem Mittagstiſch ging Stolzenthaler in ſein Blomberg gratuliert Nachdem der Chef des Stabes, Lutze, dem Führer die Glückwünſche der SA. überbracht hatte, wurden um 11.10 Uhr der Keichswehrminiſter, Generaloberſt von Blomberg, der Chef der Heeresleitung, General der Arkillerie Freiherr von Fritſch, der Chef der Marineleitung, Admiral Raeder. und der Chef der KReichsluftwaffe. General der Flieger Gö⸗ ring, vom Führer empfangen. Sie überbrachten dem Führer die Geburtstagsglückwünſche der geſamten Wehrmacht. Reichsminiſter, Reichsleiter und andere führende Per⸗ ſönlichkeiten des nationalſozialiſtiſchen Staates fuhren nach⸗ einander vor, um dem Führer ihre Glückwünſche auszuſpre⸗ chen. Den Ehrenſturm ſtellte an dieſem Tage die Leibſtan⸗ darte Adolf Hitler unter der Führung des SS.⸗Obergrup⸗ penführers Joſeph Dietrich. Gegen 10 Uhr traf der Abgeſandte der SA.⸗Gruppe Oſt⸗ land, SA.⸗Oberſcharführer Max Wolf, aus Königsberg ein, der nach 10tägigem Dauermarſch von Königsberg nach Ber⸗ lin dem Führer die Geburtstagsadreſſe der SA.⸗Gruppe Oſt⸗ land überbrachte. Der Führer dankte dem Oberſcharführer in herzlichen Worten für den Glückwunſch und für ſeine mei⸗ 52 an Leiſtung und trug ihm Grüße an die oſtpreußiſche SA. auf. Vorbeimarſch der Ehrenkompanie Gegen 11 Uhr zog mit klingendem Spiel die Ehrenkom⸗ panie der Wachtruppe Berlin auf; ſie führte drei Fahnen des Infanterie-Regiments Liſt mit, dem der Führer im Weltkriege angehörte. Kurze Zeit ſpäter kündete Trommel⸗ wirbel das Erſcheinen des Führers an, der in Begleitung des Reichswehrminiſters, des Reichsluftfahrtminiſters und der Chefs der Heeres⸗ und der Marineleitung durch den Gar⸗ ten der Reichskanzlei in die Wilhelmſtraße heraustrat. Un⸗ beſchreiblicher Jubel der Zehntauſende umfing ihn. Wie ein Mann reckten die Menſchenmauern die Arme zum Deut⸗ ſchen Gruß in die Höhe, und nicht endenwollende Heilrufe umbrandeten den Führer. Der Führer nahm dann die Meldung des Komman⸗ deurs des Wachregiments entgegen, und unker den Klän⸗ gen des Deutſchland. und des Horft⸗Weſſel- Liedes ſchritt er die Front der Ehrenkompagnie ab, ſchritt er vorüber an den Jahnen ſeines alten Regiments Liſt. Vor der Alten Reichs⸗ kanzlei nahm der Führer den Vorbeimarſch der Ehrenkom⸗ panie ab, die mit klingendem Spiel an ihm vorüberzog. Nach dem Vorbeimarſch durchbrachen immer wieder Kinder die Abſperrung, indem ſie unter den Tauen hindurch⸗ ſchlüpften, um dem Führer Blumenſträußchen zu überrei⸗ chen. Die Tauſende, die hier in der Wilhelmſtraße ſtanden, fühlten ſich als die Vertreter des ganzen 65⸗Millionen⸗Volkes, und immer wieder riefen ſie dem Führer ihre Glückwünſche zu, die die herzlichſten und echteſten Wünſche der geſamten Nation in ſich ſchloſſen. Der Führer begab ſich dann in die Reichskanzlei zurück. Glückwunſch des Königs von England Der König von England hat dem Führer und Reichs⸗ kanzler zu ſeinem Geburtstag in einem Telegramm ſeine herzlichen Glückwünſche übermittelt. Der Führer hat ihm telegraphiſch ſeinen aufrichtigen Dank ausgeſprochen. Es paßt ihnen nicht! Das engliſche Judenblatt„Sunday Referee“ ſagt zum Glückwunſch des Königs:„Wir können uns nicht dem Ge⸗ fühl entziehen, daß die engliſchen Miniſter ausgeſprochen. unklug waren, indem ſie Seiner Majeſtät den Rat erteilten, ein Glückwunſchtelegramm an Hitler zu ſenden. Die Freundſchaft des engliſchen Königshauſes iſt eine koſtbare Angelegenheit. Wir fragen uns, ob das Kabinett raten werde, königliche Geburtstagsgrüße an Joſef Stalin, den Chef eines anderen freundſchaftlichen Staates, zu ſenden. Beinahe in demſelben Augenblick, in dem die huldvolle Botſchaft Seiner Majeſtät in der Wilhelmſtraße eintraf, wurde eine Note Hitlers an den britiſchen Botſchafter in Berlin ausgehändigt, in der den Engländern ziemlich deut⸗ lich geſagt wurde, daß ſie die deutſche Wiederaufrüſtung nichts angehe.“ Geburtstagswünſche des Königs der Bulgaren. Der König der Bulgaren hat dem Führer und Reichs⸗ fkanzler zum Geburtstag drahtlich ſeine herzlichſten Glück⸗ wünſche übermittelt. Der Führer hat dem König Boris in einem Telegramm ſeinen Dank ausgeſprochen. Zimmer. Er wollte allein ſein. Seine Gedanken beſchäftig⸗ ten ſich jetzt intenſiv mit der Anzeige und er ſuchte nach Gründen, die den Grafen veranlaßten, nach Fanni zu forſchen. Aber er konnte keine Erklärung finden. Als nachmittags alle unter dem Kaſtanienbaum beim Raffee ſaßen, ſagte er: 77„Ich verreiſ' morgen.“ Pepi war freudig überraſcht. g 1 nach Wien, Großvater? Nimm mich doch mit!“ „Ich fahr' net nach Wien.“ Frau Kernlinger riß die Augen weit auf, und Pepi folgte ihrem Beiſpiel. „Wo fahren S' denn hin?“ fragte Frau Kernlinger. „Wo ich hinfahr', iſt vorderhand mein Geheimnis. Die Reiſ iſt weit, und ich komm' erſt in drei oder vier Tagen wieder zurück.“ Frau Kernlinger wurde beſorgt. „Was— eine Reiſ' wollen Sie machen und noch da⸗ u eine ſo weite? Und wir ſollen net wiſſen, wo Sie hin⸗ fahren?— Wenn Ihnen was paſſiert!— Denken Sie an Ihr Alter.“ Er mußte lächeln. „Warum ſorgen Sie ſich denn auf einmal um mein Alter? G'rad vorhin haben Sie g'ſagt, daß ich hundert Jahr alt werd'.“ „Das iſt auch jetzt noch meine Meinung!“ entgegnete Frau Kernlinger.„Aber nur dann, wenn Sie Ihre Ruh' und Ordnung haben. Nehmen Sie doch wenigſtens den Pepi mit!“ „Ja, Großvater, ich fahr' mit!“ Er ſah ihn groß an. Pepi wußte, wie ſein Vater an ſeiner Mutter gehan⸗ delt hatte. Stolzenthaler hatte es ihm erzählt, als er im vorigen Jahr einmal nach ihm fragte. Allerdings nur ſo viel, als ſein kindliches Gemüt zu faſſen vermochte. Pepi hatte damals ſtumm zugehört und dann nie wieder mit ſeinem Großvater oder Frau Kernlinger darüber geſpro⸗ Höhenfeuer bei Wien Wien, 23. April. Zahlreiche junge Leute b den Höhen des Wiener Waldes, 2 ondere f d gen des Kahlenverges, Höhenfeuer an zur Feier des Ge. burtstages des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitleß Die Polizei griff ein, erſtickte die Flammen und verhaft 10 eine große Anzahl von Perſonen. 17 84,3 v. H. Ja⸗ Stimmen Das Geſchenk des Arbeitertums. Nunmehr liegt das vorläufige Ergebnis der Vertrauens. ratswahl vor. Es ſtellt den Durchſchnitt der von allen Gauen und aus allen Betrieben Deutſchlands abgegebenen Stimmen dar. Am 12. und 13. April hat ſich das werktätige deutſche Volk aus Fabriken und Kontoren, aus den Gutsbetrieben und Staatsbetrieben mit überwältigender Mehrheit zur Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik des Führers bekannt. 84,5 v. 9. Ja-Stimmen ſind das Ergebnis der Ver⸗ krauensratswahlen 1935. Mit dieſer Stimmenabgabe, die heute am Geburtstag des Führers geſchloſſen zu überſehen iſt, hat das deutſche Arbeitertum ſeinem Führer das ſchönſte Geſchenk gemacht. Moskaus Druck auf Holland Sowjekregierung fordert Freilaſſung deutſcher Kommuniſten Das Organ der National⸗Sozialiſtiſchen Bewegung (NSB.)„Volk en Vaderland“ veröffentlicht eine aufſehener⸗ regende Enthüllung in Zuſammenhang mit der vor mehre⸗ ren Tagen verfügten plötzlichen Freilaſſung einer Anzahl früherer deutſcher Kommuniſten aus dem Internierungsla⸗ ger Honswyk. g Dieſe Maßnahme hat in der holländiſchen Oeffentlichkeit große UAeberraſchung hervorgerufen. Dem genannten Blatt zufolge ſoll die Freilaſſung dieſer kommuniſtiſchen Agitatoren, unter denen ſich auch der frühere deukſche Reichstagsabgeord⸗ nete Creutzberg befand, auf Druckder Sowjekregie⸗ rung hin erfolgt ſein, die gedroht habe, alle nach Holland vergebenen Aufkräge zu annullieren, wenn die feſtgenom⸗ menen Kommuniſten nicht unverzüglich wieder auf freien Juß geſetzt würden. Der Juſtizminiſter habe dieſem ſowjektuſ⸗ ſiſchen Verlangen entſprochen, obwohl die Amſterdamer Skaatsanwallſchaft abgeraten habe. Schritt in Kowno Die Signakarmächte fordern Einhaltung des Memelſtatuls. Paris, 21. April. Die Memel-Signatarmächte haben durch ihren diploma⸗ kiſchen Vertreler dem litauiſchen Außenminiſter eine Nole überreicht, in der die litauiſche Regierung aufgefordert wird, das Memelſtakut genau innezuhalten. * Das Kownoer Bezirksgericht verurteilte den 18jährigen Gerichtsangeſtellten Kramer aus Memel wegen Meineides zu 1½ Jahren Gefängnis unter Abrechnung eines Drittels der Strafe wegen Minderjährigkeit. Kramer war im Me⸗ nelländer Prozeß als Belaſtungszeuge benannt worden, hatte dann aber ſeine Ausſagen vor dem Unterſuchungsrichter wi⸗ derrufen. Auf einen neuen Druck hin— Kramer dient ge⸗ genwärtig beim litauiſchen Militär— hat er dann ſeine Aus⸗ age nochmals geändert. 7. Kleine politiſche Meldungen Der zu zwei Jahren Verbannung verurteilte frühere ſüdtiroler Abgeordnete Freiherr von Sternbach iſt auf Anordnung des italien ſchen Regierungschefs in Freiheit geſetzt worden, ſo daß er in die Heimat zurückkehren kann. Die tſchechiſchen Parlamentswahlen ſind auf den 19. Mai feſt⸗ geſetzt worden. Am zweiten Oſtertag trafen belgiſche Studenten von der Uni⸗ verſität Brüſſel auf Einladung der Deutſchen Arbeitsfront zu einer wirtſchaftskundlichen Fahrt in Hamburg ein. a Der Fehlbetrag im italieniſchen Staatshaushalt ſtellte ſich im März auf 362 Millionen Lire gegen 237 Millionen Lire im Vor; monat und 295 Millionen Lire im März des Vorjahres. Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat die Rooſeveltſche Sozialvorlage nach Ablehnung der Abänderungsanträge ange⸗ nommen. chen. Stolzenthaler ſchüttelte den Kopf und ſagte zu Pe⸗ pi:„Dich kann ich net dabei brauchen. Ich fahr' allein. Ihr braucht Euch auch um mich net z'ſorgen. Ich bin ja's Reiſen von früher her g'wöhnt.“ Es nützte auch kein weiteres Zureden. Weder Pepis Bitten noch Frau Kernlingers Beſorgniſſe konnten ihn beſtimmen, ſeinen Vorſatz aufzugeben. Er reiſte am kom: menden Taa ab. Der Abendzug traf um ſechs Uhr in dem kleinen Bahnhof des Kreisſtädtchens Premberg ein. Stolzenthaler trug einen ſchwarzen Anzug, einen Lodenmantel un einen weichen Hut von gleicher Farbe. Mit ſeinen weißen Haaren und dem glattraſierten Geſicht glich er einem Landpaſtor. f Er wandte ſich an einen Bahnbeamten. „Bitt' ſchön, wo komm' ich denn da nach Warburg⸗ hauſen?“ f Der Beamte ſah ihn forſchend an und fragte dann ſehr freundlich:„Wollen Sie ein Auto nehmen?“ „Wie weit iſt's denn bis dorthin?“ 4 „Eine Stunde!“. „Dann brauch' ich kein Auto. Das iſt ein Spazier⸗ gang für mich.“: „Wie Sie wollen!“ ſagte der Beamte.„Die Straße il ſehr ſchön und eben. Gehen Sie nur immer gerade dur die Stadt, und wenn Sie am anderen Ende angekommen ſind, dann biegen Sie in die Landſtraße ein. Sie können den Weg gar nicht verfehlen.“ 5 Stolzenthaler dankte. Das Städtchen machte auf ihn einen ſehr freundlichen Eindruck. Er kam über den Kir platz und befand ſich bald darnach auf der Landſtraße. Ein Bauer begegnete ihm und grüßte ſehr freundli Stolzenthaler blieb ſtehen und fragte ihn, ob er a dem rechten Weg nach Warburghauſen ſei. 1 G5 „Ja, gehen Sie nur immer geradeaus und wenn 1 um die Biegung der Straße kommen, ſehen Sie das ah vor ſich.“ Nach einer kleinen Pauſe fragte er:„Sie wo wohl zum närriſchen Grafen?“ — 183 2 22115 — us dem ladi schien CLaud () Karlsruhe, 20. April. () Winterhilfsſpenden des Perſonals des Reichspoſt⸗ direktionsbezirks Karlsruhe. Dem Winterhilfswerk 1934⸗35 ind insgeſamt 97 111.51 Mark als Spende des Perſonals des Reichspoſtdirektionsbezirks Karlsruhe zugefloſſen. Dadurch hat das Poſtperſonal des Landes Baden erneut ein Bekennt⸗ nis zur Volksgemeinſchaft und Volksverbundenheit durch die Tat abgelegt und zur Behebung und Linderung der Not und des Elends weiter Volkskreiſe beigetragen. Freiburg.(Wiederſehensfeier des„Grü⸗ men Korps“.) Das„Grüne Korps“(ehem. 26. Reſerve⸗ Korps) begeht am 11. und 12. Mai in Marburg eine Wie⸗ derſehensfeier. Es beſtand in der Hauptſache aus Kriegs⸗ freiwilligen und ſtellte aus ſeinen Reihen die Kämpfer von Langemarck. Auch in unſerer Gegend ſind viele Angehörige dieſer Formationen anzutreffen; ſie erfahren Näheres durch die Ortsgruppe des„Grünen Korps“ oder direkt bei Ka⸗ merad Walter Beeckmann, Freiburg, Sarwürkerſtraße 7. Todtnau.(Diamantene Hochzeit.) Die Eheleute Gottfried Scherer und Frau Albertine geb. Laile konnten das ſeltene Feſt der Diamantenen Hochzeit feiern. Der Ju⸗ bilar ſteht im 85. ſeine Gattin im 80. Lebensjahr. Infolge der Paſſionszeit fand die kirchliche Feier am Oſtermontag ſtatt. Mühlenbach bei Wolfach.(Der Führer als Ehrenpate.) In den Familien Hermann Bührer, Geiger⸗ lochhofbauer, und Andreas Volk, Heidenſeppenhof, kam je⸗ weils das zehnte Kind zur Welt. Der Führer hat in beiden Fällen die Ehrenpatenſchaft übernommen und den Betrag von je 50 Mark überſandt. Winterſport in Hochform über Oſtern im Hochſchwarzwald. Noch einmal gaben die Oſterfeiertage den Winterſport⸗ lern Gelegenheit zur Ausübung des herrlichen Skiſports in Hochform. Die guten Schneeverhältniſſe im Hochſchwarzwald übten eine ungeheuere Anziehungskraft aus. Alle Ski⸗ hütten und Gaſtſtätten rings um das Feldberggebiet, vermochten trotz eingerichteter Notlager kaum die Maſſe der Sportler, die von Konſtanz über Baſel bis Mannheim ſich einfanden, zu faſſen. Das Wetter hatte ſich überraſchend günſtig gewendet. Am Gründonnerstag ſchneite es noch oben den ganzen Tag. An Karfreitag hellte es ſich ſchon vormittags auf, ſodaß die Sonne durchdringen konnte. Am Samstag ſandte die Sonne bei wolkenloſem tiefblauen Himmel ihre ſengenden Strahlen auf die Schneefelder und brachte mit 39 Grad Celſius heftige Sonnenbrände. Oſter⸗ ſonntag war teilweiſe bewölkt und der Sport einfach ideal. Der Oſtermontag brachte zunächſt dichten Nebel auf dem Kamm. Gegen 10 Uhr lichtete ſich wieder der Himmel. Alles in allem ein Wetter, das keinen Wunſch übrig ließ, dazu fein⸗körniger Firnſchnee. Und ſo war denn auch die ganzen Feiertage über das weite Gebiet vom Feldbergturm über Feldbergerhof, Grafenmatte bis zum Herzogenhorn dicht mit Winterſportlern überſät. Und als der Oſter⸗ montag ſich ſeinem Ende zuneigte, vermochten die Züge auf den Bahnhöfen Bärental und Titiſee die Maſſe der heiimwärtsziehenden Sportler kaum zu faſſen. Aus den Nachbarländern. Der Mainzer Sprengſtoffprozeß. Das Urkeil gegen 24 gtommuniſten. Mainz, 23. April. Der ſeit Donnerstag vergangener Woche im Schwur⸗ gerichtsſaal des Mainzer Landgerichtsgebäudes tagende erſte Senat des Volksgerichtshofes verkündete das Urteil in dem großen Hochverrats⸗ und Sprengſtoffprozeß ge⸗ gen 24 Mainzer und Finthener Kommuniſten. Die ſchwerſte Strafe von je acht Jahren Zuchthaus er⸗ hielten der 32jährige Karl Silz aus Finthen und der 31⸗ lährige Auguſt Barth aus Mainz. Silz iſt mitbeteiligt an dem in der Nacht zum 1. März 1933 in den Dudenhei⸗ mer Steinbrüchen durchgeführten Sprengſtoffdieb⸗ stahl, bei dem 2,5 Zentner hochbriſanter Sprengſtoff, faſt 4000 Sprengkapſeln, große Mengen Zündſchnur und Zün⸗ der entwendet wurden. Barth hat in ſeiner Eigenſchaft als Organiſations⸗ und Agitationsleiter der KP in ſeiner Wohnung zuſammen mit einigen der Mitangeklagten vier Sprengkörper aus Stahlrohren und fünf Puben hergeſtellt und außer⸗ dem auch Schießbaumwolle aufbewahrt. „Die beiden Leiter des illegalen Roten Front⸗ kämpferbundes in Mainz, der 41jährige Joſef Pfef⸗ ler und der 36 Jahre alte Eduard Gaſſer, wurden zu je fünf Jahren Zuchthaus, drei Jahren Ehrverluſt und Poli⸗ geiaufſicht verurteilt. Bel acht weiteren Angeklagten, die ſich mit der Beſchaffung, Aufbewahrung oder Verarbeitung von Sprengſtoffen befaßt haben, wurden die Strafen zwiſchen drei Jahren ſechs Monaten und einem Jahr ſechs Monaten Abgeſtuft. Drei Angeklagten, die Waffen und Muni⸗ tian aufbewahrt und ſich am Waffenunterricht des ille⸗ galen roten Selbſtſchutzes beteiligt hatten, kamen mit Ge⸗ fängnisſtrafen von zwei Jahren ſechs Monaten bis zu einem Jahr ſieben Monaten davon Gegen die reſtlichen neun Angeklagten wurde das Verfahren aufgrund der Amneſtie eingeſtellt. Die Unterſuchungshaft wird im allge⸗ meinen voll auf die Strafe angerechnet. Wie der Vorſitzende in der Arkeilsbegründung belonte, hal die Verhandlung wieder mit erſchreckender Deutlichkeit die mit weich furchtbaren und verbrecheriſchen Mitteln de, bbb ihr politiſches Ziel, die Errichtung der Diklatur es Proletariats nach ſowjeiruſſiſchem Muſter, verfolgte. 95 müſſe als eine Staatsnotwendigkeit angeſprochen wer⸗ 1 diejenigen Angeklagten, die ſich noch nach der natio⸗ 109 Erhebung der ſtaaksfeindlichen Umſturzpartei zur Ver⸗ 2 eſtellt haben, mit fühlbaren und abſchreckend wir ⸗ enden Strafen zu belegen. ö 5 Montabaur.(Schwerer Unglücksfall im ngrubenbetrieb.) In dem Tongrubenbetrieb in 1 Nähe von Mogendorf ereignete ſich ein ſchwerer Un⸗ Tor, Ein in dem Schacht arbeitender Tongräber, der mit Fonabſtechen beſchäftigt war, wurde von herabſtürzenden ennaſſen ſo ſchwer verletzt, daß er mit lebensgefährlichen 95 rletzungen dem Krankenhaus in Dernbach zugeführt 1 55 mußte. Ein weiterer ſchwerer e trug ſich 9 em bei Naſſau gelegenen Dorfe Obertiefenbach zu. art ſtürzte ein Landwirt in ſeiner Scheune ab und erlitt o ſchwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Landau.(Auch eine Methode, zu ſeinem Geld zu kommen.) Ein nicht täglicher Fall kam vor dem Schöffengericht zur Aburteilung. Hatte da ein Gaſtwirt aus Wörth a. Rh. begreiflichen Zorn auf einen früheren Gaſt. Im April 1934 hatte der Wirt dem Gaſt 15 RM ge⸗ liehen. Lange ſah nun der Wirt den Gaſt nicht mehr; erſt im Dezember erſchien der Schuldner wieder einmal in der Wirtſchaft. Das Verlangen auf Rückzahlung wurde mit allerlei Ausflüchten quittiert. Schließlich verabreichte der Wirt auf Anraten eines nun mitangeklagten Gaſtes dem uldner eine gehörige Tracht Prügel, nahm ihm drei RM 8Taſchengeld ab und zog ihm als Pfand für die reſtliche Schuld die Gamaſchen aus. Daß dieſe Art der Geldeinzie⸗ hung verboten iſt, mußte der Wirt nun erfahren. Das Ge⸗ richt verurteilte ihn wegen Nötigung und Körperverletzung zu einer Geldſtrafe von 200 RM; der hilfsbereite Gaſt muß 50 RM Strafe zahlen. Der Staatsanwalt hatte je ſechs Monate Gefängnis beantragt. — Heilbronn.(mißhandlung eines 75jähri⸗ gen.) Wegen Beleidigung und Körperverletzung hatte der 35 Jahre alte, 23mal vorbeſtrafte H. D. aus B. einen Straf⸗ befehl über 10 Mark erhalten und hiergegen Einſpruch ein⸗ gelegt. Im Dezember vor. Is. fuhr D. mit ſeinem Fahrrad von Löwenſtein nach Willsbach. Unterwegs begegnete er einem Pferdefuhrwerk. Auf bis jetzt ungeklärte Weiſe fuhr er auf den Fuhrmann, den 75jährigen Boten von Löwen⸗ ſtein, auf, ſo daß beide zu Boden fielen und leichte Ver⸗ letzungen davontrugen. Dafür packte D. den alten Mann am Hals, ſchrie ihn an„Du alter Lump“ und ſchlug ihm mit der Fauſt ins Geſicht, daß er blutete. Das Gericht ver⸗ urteilte den D. wegen dieſer gemeinen Tat zu drei Wochen Gefängnis. U Neues aus aller Well Erdbeben auf Formoſa Bisher 3000 Tote. Tokio, 23. April. Am Sonntag früh gegen 7 Uhr wurde die Inſel Formoſa bon einem ſchweren Erdbeben heimgeſucht. Beſonders lark litten der Weſten und Nord- weſten der Inſel. Amtlich ſind bisher 226 Tote und an 2000 Verletzte gemeldet. Nach anderen Berichten ſoll jedoch die Zahl der Toten bereits über 1300 betragen. 17 000 Häuſer wurden völlig zerſtört, an 20 000 trugen große Beſchädigungen davon. Dabei iſt allerdings zu be⸗ rückſichtigen, daß es ſich überwiegend um kleinere Holz⸗ bauten handelt. Die Eiſenbahnlinie iſt an mehreren Stel⸗ len unterbrochen. Der Generalgouverneur und die Regie⸗ rung haben Flugzeuge in das Unglücksgebiet entſandt. Neuen Meldungen von der Inſel Formoſa zufolge hat das Erdbeben bisher 3000 Tote und 9500 Verletzte gefor⸗ dert. 10 000 Häuſer ſind zerſtört und 11 000 beſchädigk. Biele Bewohner wurden vom erſten Erdſtoß im Schlafe überraſcht und getötet. Der Geſamtſchaden wird auf 10 Millionen Ben geſchätzt. Vulkan in Tätigkeit Etwa gleichzeitig mit dem Erdbeben auf Formoſa krat der Vulkan Aſama bei Karuiſawa, einem Gebirgsork 140 Kilometer nordweſtlich von Tokio, in Tätigkeit. Der Aus⸗ bruch, der der größte ſeit 40 Jahren ist, dauerte eine Stunde. Die Lavamaſſen verurſachten viele Waldbrände. Der letzte Ausbruch dieſes Vulkans erfolgte im Jahre 1932. Die Rauchwolken erreichten eine Höhe bis zu 4000 Metern. Die Beamten der Beobachtungsſtation konnten erſt nach Stun⸗ den die Station verlaſſen. Vier Todesopfer einer Liebestragödie Paris, 23. April. In Nizza hat der 23 Jahre alte Ein⸗ tänzer Raffali am Oſtertage ein furchtbares Blutbad an⸗ gerichtet, dem ſeine 20jährige Geliebte und deren nächſten ngehörigen ſowie er ſelbſt zum Opfer fielen. Er ſchoß den Bruder ſeiner Geliebten zuerſt nieder, drang dann in die Wohnung ein, tötete dort die Mutter und zwang mit vor⸗ gehaltenem Revolver ſeine Geliebte Veronal zu nehmen. Schließlich ſchoß er ſeine Geliebte nieder und jagte ſich ſelbſt eine Kugel durch den Kopf. Raſputins Bruder ködlich verunglückt. In Tomſt wurde ein Bettler durch einen Poltzeikrafkwagen überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er auf der Stelle tot war. Wie die angeſtellten Ermittlungen ergaben, handelt es ſich bei dem Toten um den Bruder des ehemaligen allmächtigen Zaren⸗ günſtlings Raſputin. 5 f Norwegiſches Touriſtenflugzeug abgeſtürzt. Aus bisher noch unbekannter Urſache ſtürzte ein Flugzeug mit Oſter⸗ Ausflüglern über Hallingdal in Norwegen ab und geriet in Flammen. Vier Paſſagiere verbrannten. a Neues amerikaniſches Schnellflugzeug. In Alameda bei San Franzisko in Kalifornien ſtartete das neue ameri⸗ kaniſche Schnellflugzeug„Panamerican Clipper“ nach Ho⸗ nolulu. Das Flugzeug entwickelt eine Stundengeſchwindig⸗ keit von 2860 Kilometer. Der Flug nach Honolulu gilt gleichzeitig als Probeflug auf der erſten Etappe der neuge⸗ planten Handelsfluglinie nach 1 3 i Eiſenbahnunglück in Mandſchukuo. Nach einer Mie W Kſiſſtar 3 5 zwiſchen den Bahnhöfen Peianſchen und Schinzen zwei Eiſenbahnzüge zuſammen. Nach den bis⸗ herigen Meldungen ſind ſieben Tote und 16 Verletzte zu verzeichnen. 8 ar Kommuniſtiſcher Dichter erſchoſſen aufgefunden. Der kommuniſtiſche Dichter Bikow iſt in Leningrad erſchoſſen aufgefunden worden. Bikow wirkte früher in der Roten Armee. Später trat er als Vertrauensmann der Partei und der Regierung in die Wirtſchaft über. I Perſonenzug in Frankreich enkgleiſt. In der Nähe von Bayonne iſt ein Perſonenzug entgleiſt. Die Maſchine und mehrere Wagen ſtürzten um. Die meiſten Fahrgäſte tru⸗ gen leichtere Verletzungen davon. ai Franzöſiſche Torpedoboote verſchrottet. Sechs alte ange Ver dobpobt ſowie ein Aviſo ſind von den franzöſiſchen Behörden in Toulon meiſtbietend zur Ver⸗ ſchrottung angeboten worden. Der franzöſiſche Amerikadamp⸗ fer„France“ hat das letzte Mal ſeinen Heimathafen Le Havre verlaſſen, um nach Dünkirchen geſchleppt zu werden, wo er ebenfalls verſchrottet wird. f 5 g 5 4 Brandſtiftungen in Kirchen. In dieſen Tagen ſind wiederum mehrere Fälle von Brandſtiftungsverſuchen an kirchlichem Eigentum in Spanien bekannt geworden. Bei Vigo drangen mehrere Täter in eine Kapelle ein und zündeten den Hochaltar an, der vollſtändig niederbrannte. Volksgenoſſen wird ſchon die Friedhof ſich noch nützlicher und ſegenbringender 5 die anders, ſo muß n 1 Fang ſtreunender Katzen beauftragt werden. Das läßt ſi in ſehr humaner Weiſe durch Katzenfallen erreichen, die auf Plätzen oder Lalcale Nuud cui au Nach dem Feſt Nun liegt Oſtern hinter uns. Wir haben den Tag der Kreuzigung durchtrauert und den Tag der Auferſtehung mit⸗ gefeierk. Inneres und äußeres Erleben war in uns und um uns. Tage der Sammlung und Veſinnung haben uns wieder einmal rückſchauen laſſen in unſer vergangenes Le⸗ ben, und wir haben verſucht, vorzuſchauen, aus der Vergan⸗ genheit Wiſſen zu gewinnen und es zu geſtalten für die Zu⸗ kunft. Auferſtehen, ja auferſtehen ſollſt dul So heißt die freudige Oſterbotſchaft, und nach dem ewigen Vorbild des Herrn, nach dem Vorbild der Natur um uns wollen auch wir auferſtehen. Wir werden immer mitwachſen mit der Zeit, das iſt auch ein Sinn des Lebens. Wir müſſen es haben, dieſes Stirb und Werde, wenn wir den Platz ausfüllen wol⸗ len, den uns das Schickſal geſtellt hat. Kraft dazu gibt uns die Lehre des Oſterfeſtes. Um noch einmal zurückzuſehen auf die Feiertage: Wir wollen zufrieden mit ihnen ſein. Oſtern iſt nicht wie Weihnachten das Feſt des Schenkens, aber der Oſterhaſe hat auch traditionelle Pflichten zu erfüllen, ge⸗ nau wie das Chriſtkindchen. Er hat ſie erfüllt. Er hat alles getan, was er tun konnte, und wenn er in dem einen oder anderen Falle nicht gerade ſo war, wie es erwartet wurde— auch die Mittel des eifrigſten Oſterhaſen ſind beſchränkt. In dem Willen zum Schenken liegt der Wert der Gabe, nicht in der Gabe ſelbſt! ** Die diesjährigen Oſtertage ſtanden im Zeichen eines beſonders günſtigen Sterns. Nach wochenlangem trüben, regneriſchen Wetter leitete der Oſter⸗ ſamstag die Oſterfeiertage mit ungetrübtem Sonnenſchein ein und ließ das Erwachen der Natur mit ſeinen ewig neuen Reizen ſo recht miterleben. Herrliche Frühlingstage waren es, die im ſchönſten Blütenſchmucke der Natur alles auf die Beine brachten. Der Verkehr durch unſern Stadtteil war ein rieſenhafter. Alles hatte die Baumblüte an der Bergſtraße zum Reiſeziel genommen. Auch der Oſterverkehr der Reichsbahn und OEG. war ein enormer. Alles in allem: es waren Tage voll Freude und Erholung in der ſchönen alles⸗ verjüngenden Gottesnatur. Das neue Schuljahr beginnt. Wie aus dem Inſeraten⸗ teil erſichtlich beginnt morgen Mittwoch, den 24. April, das neue Schuljahr für den 2.—8. Jahrgang. Die ABC⸗ Schützen dagegen haben ſich am Donnerstag, den 25. April, vormittags zu melden, ebenfalls die Fortbildungsſchüler. Poſtzuſtellung am 1. Mai. Am 1. Mai fällt die Poſt⸗ zuſtellung aus. Es können aber in der Zeit von 8 bis 10 Uhr Briefſendungen und Zeitungen außergewöhnlich beim Poſtamt abgeholt werden. Beim Poſtamt 1 findet die Ausgabe im Zimmer 215, Eingang vom Paradeplatz aus, 1 Treppe hoch, ſtatt. * 2811 Arbeitsloſe weniger als im Februar. Im März 1935 wurden 2811 Arbeitsloſe weniger als im Februar ge⸗ zählt. Damit iſt die Zahl der Arbeitsloſen in Mannheim zum erſten Male wieder bei den Vergleichsziffern des Jahres 1929 angelangt. 450 Notſtandsarbeiter kamen in die Arbeils⸗ amtsbezirke Schwäb. Gmünd und Göppingen, Konſtanz, Waldshut und Lörrach. Die Arbeiten an der Reichsauto⸗ bahn wurden mit Hochdruck weitergeführt und entſprechend die Zahl der Beſchäftigten bedeutend erhöht. 600 Landhelfer und chelferinnen wurden den Arbeitsämtern Konſtanz, Rott⸗ weil, Biberach und Aalen zur Sicherſtellung der Ernte über⸗ wieſen. Aber auch geübte landwirtſchaftliche Kräfte wurden der Landwirtſchaft vermittelt. Der Auftragsbeſtand der In⸗ duſtrie war ſehr gut. In der Metallin duſtrie gingen die Arbeitsgeſuche beträchtlich zurück. Ebenſo nahm das ſtark auflebende Baugewerbe um 600 Arbeitſuchende ab und auch die Hilfsarbeiter zählen rund 1050 Geſuche we⸗ niger als im Vormonat. Sehr günſtig war die Beſchäftigungs⸗ lage für die Frau en 11 Mozartwoche in Mannheim. In der zweiten Mai⸗ woche wird in Mannheim ein Mozart⸗Feſt begangen, das in ſeinem reichhaltigen Programm typiſche Werke aus vielen Schaftensperioden und ⸗Arten des Meiſters bringt. Im Nationaltheater erſcheint neben„Figaros Hochzeit“(in der Inszenierung von Intendant Brandenburg und unter der muſikaliſchen Leitung von Generalmuſikdirektor Wüſt) Die Gärtnerin aus Liebe“ in der neuen Uebertragung von Sieg⸗ fried Anheißer als Erſtaufführung. Inszenierung: Heinrich Köhler⸗Helffrich als Gaſt. Muſikaliſche Leitung: Dr. Cremer. Anheißer geht über die vielen Bearbeitungen hinweg auf die Originalfaſſung mit den Secco⸗Rezitativen zurück, ſo daß das Werk ſeit vielen Jahrzehnten zum erſten Male in der urſprünglichen Geſtalt auf der deutſchen Bühne erſcheint. Da⸗ neben ſ ind drei Konzertveranſtaltungen geplant. Friedhöfe als Vogelſchutzſtätten Auch dem nicht übermäßig am Vogelſchutz intereſſierten osten geh 997 Vögel aller Arten auf den 0 1 aufgefallen ſein, Durch die Anpflanzung aller möglichen Zierſträucher, durch die Schaffung von Hecken finden hier namentlich die Freibrüter ein ideales Brut⸗ gelände. Dornige Hecken ſchützen b vor ihren Feinden, Sträucher und Buſchbäume geben durch erhöhte Zwieſel⸗ bildung e die Neſtunterlagen.— Aſtquirle und Aſtgabeln, die für den Neſtbau der Freibrüter erforderlich ſind Wie kann nun dieſe natürliche Vogelſchutzſtätte eines Vogelwelt geſtalten? Leider ſind die Friedhöfe oft auch Tummelplätze herrenloſer Katzen, die hier den kleinen Vö⸗ geln oder den brütenden Altvögeln nachſtellen. Sehr oft hört man dieſe Klage. Wie 95 ihr beizukommen? Geht es nicht 5 nötigenfalls der Friedhofswärter mit dem egen aufgeſtellt werden. So iſt ein qualfreies Fangen und Ausliefern der Katzen an die 1 wenn ſie bekannt ſind, möglich. Wenn der Beſitzer 1 dann nicht entſchließen kann, die Katze feſtzuhalten, müßten die nach wie vor herumſtrolchenden Tiere beſeitigt werden.“ Wenn Neſter mit jungen ech el Vögeln bei der Pflege der Gräber gefunden werden, ſo ſollte man ſtets die Reinigung oder das Beſchneiden der auf und um die Grä⸗ ber ſtehenden Bäume und Sträucher verſchieben, bis die Jungen flügge ſind. Denn die Friedhöfe ſind heute die ein⸗ zigen natürlichen Vogelſchugſte tätken, die wir noch haben. Der Eiſenbahnbau in Baden Zum Jahrhundertjubiläum der deutſchen Eiſenbahnen. Das deutſche Volk erinnert ſich in dieſem Jahre dank⸗ bar und ſtolz der weitſchauenden Männer, die im erſten Drittel des vorigen Jahrhunderts durch zielbewußtes Wollen fund tatkräftiges Handeln eine völlige Umwälzung im Trans⸗ portweſen herbeigeführt haben. Wir in der Gegenwart ſind Zeugen einer unerhörten Höhe, zu der die verkehrspolitiſche Entwicklung auch in Deutſchland aus den kleinſten Anfängen raſch emporgeſtiegen iſt, nachdem uns England in der An⸗ wendung des Dampfwagens vorangegangen war. Verſetzen wir uns einen Augenblick in jene Zeit zurück. Man ſchrieb das Jahr 18351! In aller Mund war die Gegend um Nürnberg⸗Fürth; denn dort bereiteten ſich„merk⸗ würdige Dinge“ vor. Es ſchien vermeſſen und kaum glaublich, daß ſozuſagen über Nacht der bisher gewohnte lebende Vor⸗ ſpann zur Beförderung von Menſchen und Gütern durch das „Dampfroß“ erſetzt werden ſoll, das ſtatt auf der Land⸗ ſtraße auf dem vorbeſtimmten Weg der Schienen fährt. Der Verſuch iſt glänzend gelungen. Vorurteil und Mißtrauen wurden aber immer mehr ins Unrecht verſetzt— das Schienennetz breitete ſich in den deut⸗ ſchen Gauen immer weiter aus und damit ſetzte der Dampf⸗ zug ſeinen Siegeslauf ohne Anterbrechung fort. Auch im Lande Baden war man nicht untätig. Schon im Jahre 1833 ſetzten ſich die Fachmänner zuſammen, um über den badiſchen Eiſenbahnbau zu beraten, 1836 folgte die Ernennung eines Komitees für Eiſenbahnen in Baden. Es wurde eifrig an der Ausarbeitung der Pläne für die Haupt⸗ ſtrecken gewirkt, 1838 zur Bildung einer Eiſenbahnbaudirektion in Baden geſchritken, der man 1843 die Bezeichnung„Direk⸗ tion der Großherzoglichen Poſten und Eiſenbahnen“ gab. In das letztgenannte Jahr fällt die Inbetriebnahme der trecke Heidelberg— Karlsruhe und der Abſchluß des zweiten Staatsvertrages über den Bau der Main⸗ Neckarbahn. Das Jahr 1843 brachte außerdem als Eigen⸗ tümlichkeit die Einführung von Stehwagen 4. Klaſſe, die allerdings 10 Jahre ſpäter wieder abgeſchafft wurden. Die Rheintallinie konnte noch im Jahre 1844 bis Naſtatt, Baden⸗Oos und Offenburg ausgebaut werden, im folgenden Jahre wurde die kurze Strecke Baden⸗Oos Baden⸗Baden eröffnet. Inzwiſchen war auch die Schienenlegung bis Freiburg ſoweit gediehen, daß am 1. Auguſt 1846 die Strecke Offen⸗ burg bis zur Breisgaumetropole in Betrieb genommen werden konnte. Am ſelben Tage fuhr man erſtmals auf der Strecke Mannheim—Heidelberg— Frankfurt a. M. In dieſem Zu⸗ ſammenhang ſei erwähnt, daß ſechs Jahre zuvor, am 12. September 1840, a die erſte badiſche Eiſenbahnſtrecke Mannheim Heidelberg mit täglich vier Fahrten hin und zurück eröffnet worden war. 1847 fuhr der Zug bis Müll⸗ heim und Schliengen, 1848 bis Efringen, 1851 bis Haltingen (Schweizer Grenze). Am 20. Februar 1855 war die Geſamtſtrecke Mann⸗ heim—hHeidelberg—Baſel fertiggeſtellt, was an dieſem Tage mit der Eröffnung des Badiſchen Bahnhofs Baſel ge⸗ feiert wurde. Mitte April 1854 war der Umbau der Gleiſe auf die Normalſpur(1,435 Meter, früher 1,60 Meter) be⸗ endet. Im Mai 1854 wurde die badiſche„Direktion der Großherzoglichen Poſten und Eiſenbahnen“ in„Direktion der Großherzoglichen Badiſchen Verkehrsanſtalten“ umbe⸗ nannt. Nachdem am 1. Oktober 1853 die Strecke Baſel—Säk⸗ kingen eröffnet waren, erweiterte ſich das badiſche Eiſen⸗ bahnnetz in den 60er Jahren durch folgende Strecken: Dur⸗ lach Pforzheim(4. Juli 1861), Karlsruhe—Maxau (5. Auguſt 1862), Heidelberg Meckesheim— Mosbach(23. Oktober 1862), Dinglingen Lahr(15. November 1865), Lauda— Wertheim(Taubertalbahn, 15. Oktober 1868), Königshofen—Bad Mergentheim(23. Oktober 1869), He delberg— Würzburg(Odenwaldbahn, 1. November 1869). Am 8. Januar 1865 wurde mit dem Bau der feſten Rheinbrücke zwiſchen Mannheim und Lud⸗ wigshafen begonnen, die am 25. Februar 1867 eröff⸗ net werden konnte. Ein bedeutſames Ereignis brachte der 8. Mai 1865, nämlich die Fertigſtellung der erſten Eiſen⸗ bahnſchiffbrücke in Europa bei Max a u. Anfangs der 60er Jahre wurde auch die Verbindungsbahn Pforzheim—Mühl⸗ acker gebaut. 1869 erfolgte der Ausbau der Murgtalbahn auf der Strecke Raſtatt— Gernsbach. Mannheimer Theaterſchau Spielplan vom 23. bis 29. April. Im Nationaltheater: Dienstag, 23. April: Miete E 20, Sondermiete E 10: Der Schar. und der Löwe. Schauſpiel von Walter Erich Schäfer. Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. ide 1 1 5 M 21: Zum letzten Male: Nuſikantendorf. Luſtſpiel von Heinz Lorenz. Alnfang 1930, Ende 22.5 Abr„ Donnerstag, 25. April: Miete D 22, Sondermiete D 11: Zum erſten Male: Blondin im Glück. Oper von Hans Grimm. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Freitag, 26. April: Miete F 20, Sondermiete F 11: f Der Herr Baron fährt ein. Komödie von Heinz Steguweit. Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. Samstag, 27. April: Miete B 20, NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 101 bis 104: Der goldene Pierrot. Operette von Walter W. Goetze. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Sonntag, 28. April: Miete C 20, Sondermiete C 10, f NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 50 bis 52: In f neuer Einſtudierung: Violetta(La Traviata). Oper ö von Verdi.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). 0 Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Mittwoch, 24. April: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 101 bis 103, 120 bis 123, 221 bis 228, 307 bis 309, 336 bis 344, 574 bis 577, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 600: Der Trou⸗ badour. Oper von Verdi. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. Donnerstag, 25. April: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 139 bis 141, 159, 224 bis 228, 261 bis 262, 348 bis 350, 356, 359, 361 bis 3638, 367 bis 369, 504 bis 506, 519 bis 520, 524 bis 533, 549 bis 550, 560, 569 bis 570, 589 bis 590, 594 bis 597, 0 Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 600: Hau⸗ Ruck. Luſtſpiel von Paul Vulpius und Ralph i Arthur Roberts. Anfang 20, Ende etwa 22.15 Uhr. Sonntag, 28. April: Hau⸗Ru d. Luſtſpiel von 1 Vulpius und Ralph Arthur Roberts. fang 20, Ende etwa 22.15 Uhr. 5 g Von Baſel aus führte ab 7. Juni 1862 eine Eiſenbahn⸗ verbindung nach Schopfheim, während am 15. Juni 1863 der Geſamtbetrieb der Strecke Mannheim—Baſel—Kon⸗ ſtanz aufgenommen werden konnte. Am 15. Juni 1868 war der Ausbau der Schwarzwaldbahn zwiſchen Engen und Donaueſchingen beendet, nachdem zwei Jahre vorher die Strecke Singen—Engen fertiggeſtellt war. Sehr viel zur Ausgeſtaltung des badiſchen Eiſenbahn⸗ netzes geſchah in den Joer Jahren. Wir erinnern an die Betriebseröffnung der Strecke Stockach— Meßkirch, Mann⸗ heim Schwetzingen Karlsruhe, Freiburg Breiſach, Hei⸗ delberg— Schwetzingen, Meßkirch Mengen und Krauchen⸗ wies Sigmaringen. Ferner die Strecke Bruchſal—Ger⸗ mersheim, die Strecke Schwetzingen— Speyer, Freiburg Breiſach, die Elztalbahn, die Wieſentalbahn, die Renchtal⸗ bahn, die Wutachbahn bis Weizen, Hauſen— Wolfach, Nek⸗ kargemünd—Eberbach—Jagſtfeld und die Kraichgaubahn. Die 90er Jahre brachten die Eröffnung beſonders einer Reihe Lokal⸗ und Privatbahnen Welch ein Unterſchied zwiſchen heute und der Zeit vor hundert Jahren: mit einem Blitztempo von über 100 Kilo⸗ meter raſen die D⸗Züge und Schnelltriebwagen durch das Land— wie winzig nimmt ſich daneben unſer Nürnberg Fürther Bähnle aus, das regelmäßig 35 Kilometer, höch⸗ ſtens 40 Kilometer fuhr bei einer Belaſtung von 20 Ton⸗ nen. Jene aber, die die erſte Lokomotive auf den Namen „Adler“ tauften, haben recht gehandelt, denn mit Adler⸗ ſchwingen hat uns der techniſche Fortſchritt vorwärts ge⸗ tragen! Die GEprache der Bienen Eine Frühlingsbetrachtung. Die 2 Bienen ſind im allgemeinen noch an ihr Haus gebannt. Aber wenn der Imker mit gekrümmtem Finger an die Wände des Bienenhauſes pocht, dann ant⸗ wortet ihm ein geſundes Volk mit kräftigem Brummen. Das iſt die Sprache der Bienen, die auf Sonne und Früh⸗ ling harren. Unſere Immen, die ſo verſtändig einen kunſt⸗ vollen Wabenbau aufzuführen wiſſen, die eine ſorgſam ge⸗ regelte Arbeitsleiſtung haben, bedürfen natürlich auch der Verſtändigung untereinander. Der natürliche Inſtinkt iſt hier von maßgebender Bedeutung. Auch der Geruchsſinn iſt von erheblichem Einfluß. Durch ihn erkennen ſich die Angehöri⸗ gen eines Volkes aus der Schar der anderen Immen heraus, ſch jedem Bienenvolk ein beſtimmter Eigengeruch anzuhaften eint. Neben dieſen Verſtändigungsmitteln haben die Bienen aber auch eine„Sprache“, die ſich im allgemeinen als ein Summen charakteriſiert. Bald tönt es höher, bald tiefer, je nach der Stimmung der Tierchen. Dieſer ſummende Ton iſt bei den Drohnen tiefer als bei den Arbeitsbienen, Er iſt bei den Arbeitsbienen wieder höher, wenn ſie gereizt ſind und tiefer, wenn ſie ermattet heimkehren. Dieſer Flug⸗ ton der Bienen wird durch eine ſchnelle Bewegung der Flügel hervorgerufen. Durchſchnittlich werden mit den Flü⸗ geln wohl 400 Schwingungen in der Sekunde hervorgebracht. Befriedigt ſummt die Biene in tiefen Tönen, wenn ſie un⸗ geſtört ihrer Arbeit nachgehen kann, ſei es im Stock beim Bau der Waben oder im Felde beim Beſuch der Blüten. Schrill aber tönt ihre Stimme, wie Kriegsfanfaren, wenn ſie gereizt wird und in Wut gerät und zu ihrer Waffe, dem Stachel greift. Neben dieſen Flugtönen kann aber die Biene noch andere Lautäußerungen hervorbringen. Erfaßt man zum Beiſpiel das Tierchen an den Flügeln und hindert ſo deren Bewegung, ſo vernimmt man meiſt auch einen ſchwachen Laut, der dem„Tüten“ der Königin nicht unähnlich iſt. Auch die ſtechende Biene läßt oft dieſen Ton hören. De Biene muß alſo neben dem Flugton noch eine eigene Stimme haben. Vor allem kommt dieſe Stimme bei der Königin zut Geltung. Sie ſtellt ſich jedoch bei einer unbefruchteten Königin anders dar, als bei einer befruchteten. Die Stimme der um⸗ befruchteten iſt kräftig und laut und wird als„Tüten“ he zeichnet. Nach der Befruchtung wird die Stimme gedämpft, ſo dak ſie näſelnd und kurz klinat. 5 Der Imker weiß aus der Stimme ſeiner Immen manch wichtigen Schlüſſe zu ziehen. Hört er beim Herantreten an einen Bienenſtock einen heftigen langanhaltenden Fiſtelton herausſchallen, ſo weiß er, daß drinnen irgend eine Ver⸗ ſtimmung herrſcht im Volk. Tönt ihm aber ein kurzes, kräf⸗ tiges Brauſen entgegen, dann kann er auf eine frohe Stimmung ſchließen und annehmen, daß alles in Ordnung iſt. Schallt ihm ein langanhaltendes wehleidiges Geſumm; das faſt in ein Geheul ausgeht, entgegen, dann tut ſchnelle Hilfe not, dann mangelt es an Speiſe oder an Waſſer oder das Volk iſt ohne Königin, und damit, wenn dieſer Zuſtand anhält, dem Verderben geweiht. In der letzten Not begleitet noch ein wirres Flügelſchlagen den Klagegeſang. Froh und hell iſt der Bienenton im Freien, wenn das Volk den erſten Frühlingsausflug macht, die Königin Hochzeit feiert oder en Schwarm ſich abſondert von dem Muttervolke, um ſich eine neue Unterkunft zu ſuchen. l 8 Elektriſche Anfälle Die elektriſchen Haushaltsgeräte. Die elektriſchen Unfälle ſind im Verhältnis zu der all⸗ gemeinen Anwendung des elektriſchen Stromes, wie von der Berufsgenoſſenſchaft der Feinmechanik und Elektrotechnik feſtgeſtellt wird, in Stadt und Land außerordentlich gering, Durch mangelhafte Anlagen wird nur ſelten ein Unfall her⸗ vorgerufen. Die zu den Inſtallationen verwendeten Bau⸗ teile ſind durch die Arbeiten des Verbandes deutſcher Elek⸗ trotechniker auf eine ſolche Höhe gebracht worden, daß klei nere Mängel der Anlage kaum zu einem Unfall führen kön. nen. Die wenigen Unfälle bei der Anwendung von elek⸗ triſchen Haushaltsgeräten, wie Kocher, Plätteiſen, Heißluft⸗ duſchen, Maſſagegeräte, metallene Tiſchlampen uſw. könnten auch noch vermieden werden, wenn die durch Fall beſchä⸗ digten elektriſchen Geräte ſtets ſachgemäß wiederhergeſtell würden, bevor ſie wieder in Gebrauch genommen werden, Außerdem ſollte es ſich jeder zur Regel machen, Geräte, die nur für trockene Räume(Wohnräume) beſtimmt ſind, nur in trockenen, niemals feuchten Räumen, wie Keller, Bade⸗ zimmer und Küche zu benutzen. Im allgemeinen werden von elektriſchen Unfällen nur gewerbliche Arbeiter betroffen, und zwar verteilt ſich dabei die Zahl der tödlichen elektriſchen Unfälle gleichmäßig auf Hoch⸗ und Niederſpannung. Da beim Arbeiten an oder mit elektriſchen Anlagen die gewerblichen Arbeiter häufig elek⸗ triſche Schläge erhalten, die ſich als unſchädlich erweiſen, weil ſie von trockenem Standort aus ſpannungsführende Teile berührt haben, ſo glauben ſie auf Grund dieſer trügeriſchen Erfahrung, dieſe Spannung ſei überhaupt ungefährlich, ohne u überlegen oder zu wiſſen, daß eben die durch den Körper 19 Stromſtärke bei der gleichen Spannung ganz ver⸗ chieden ſein kann. Von den Hochſpannungsunfällen entfallen allein etwa 70 v. H. auf eine Uebertretung der Vorſchrift, daß an der Arbeitsſtelle die Leitungen zu erden und kurz zuſchließen ſind. Tritt aber einmal ein elektriſcher Unfall ein, ſo ſollte jedermann wiſſen, daß eine Hilfe für den Verunglückten nur dann Ausſicht auf Erfolg hat, wenn mit den Wiederbele⸗ bungsverſuchen ſofort ohne weitere Vorbereitungen am Un⸗ fallort begonnen wird. (Schöne Galat⸗Setzling Mannheim-Seckenheim, 23. April 1935. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme bei dem Heimgang unseres lieben Entschlafenen sagen wir innigen Dank. Besonderen Dank dem Ländl. Kreditverein, Kriegerbund und Pferdezuchtverein für die Kranzniederlegungen am Grabe. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Emilie Volz. Kraut⸗Setzlinge uno Rhabarber zu verkaufen. Seltz-Moser, Kloppenteimessh. ten. Es ist so einſad os der Hreuſſi- Sud Mlassenlolletie Osfet nur J Marl. An 26. April beginnt Scan die e 7 b i HKalllen Sie des Oeffentliche M 5 5 Amtliche Veröffentlichungen der Stadt Mannheim 5 9 05 mne nnn e Grund⸗ und Hauptſchule Mannheim Wie in den Schulen bereits bekannt gegeben, finden ſich auf Schuljahrbeginn in den ihnen bezeich⸗ neten Schulräumen ein: a) Die Schulpflichtigen des 2. bis 8. Jahrgangs am Mittwoch, den 24. April, vorm. 10 Ahr. b) Die Schulanfänger am Donnerstag, den 25. April, vormittags 9 Ahr. Fortbildungsſchule. Gemäߧ 9 des Geſetzes vom 19. Juli 1918, die die allgemeine Foribildungsſchule betr., ſind Knaben drei Jahre und Mädchen zwei Jahre nach ihrer Entlaſſung aus der Volksſchule zum Beſuch der Fort⸗ bildungsſchule verpflichtet. Durch ortsſtatutariſche Be⸗ ſtimmung iſt die Fortbildungsſchulpflicht der Mädchen in Mannheim ſeit Oſtern 1923 auf drei Jahre aus⸗ get ehnt. Eltern oder deren Stellvertreter, Arbeits⸗ oder Lehrherren haben die in ihre Obhut ſtehen den Font bildungs ſchulpflichtigen zur Teil ahme am Fort⸗ bildungs ſchulunterrſcht anzumelden und die zum Be uch desſelben erforderliche Zeit zu gewähren Lumiderhandlungen werden beſtraft. Fortbildungsſchulpflichtige Hausangeſtellte uſw., die von auswärts kommen, find ſofort anzumelden ohne Rüchkſicht darauf, ob ſie ſchon in ein ſeſtes Dienſt⸗ verhälenis geireten oder nur verſuchs⸗ oder probe⸗ weiſe aufgenommen ſind. Stadtſchulamt. fällig ſpäteſtens am: 20. April 1935: die Gemeindegetränkeſteuer für März 1935 die Gemeindebierſteuer f. März 1935, die bis dahin(nach dem 0. April) fällig gewordene Vergnügungsſteuer, die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen in der Zeit vom J. bis 15. April 1935 einbehaltene Bürgerſteuer, ſoweit die abzuliefernde Summe den Betrag von 200. RM. überſteigt. 14 Tage nach Erhalt des Forderungszettels: die Ge⸗ meinde⸗ und Kreisſteuer, 1. Viertel der Vorauszahlungen für 1935. An dieſe Zahlung wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnisgeſetzes mit dem Ablauf des Fälligkeitstages in einmaliger Zuſchlag(Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuerbet ages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erf elgt nicht. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Mannheim Sans ags von 8—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8/13 Uhr und von ½15 16 Uhr, bei den Gemeindeſekre ariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. Stadtkaſſe. Franz Herrel seckenheim. Mauptnn Verkaufsstelle der Staatl. Lottetle- Burger in Mannheim — Labonte für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der „Bole bruckerei des, Ne r . Schnell verkauft, Schnell vermietet ist alles, was die Oeffentlichkeit 1 soll.— Der eintace billigste und best Weiser hierzu das Zeitungs- ser