2. Berk zu Nr. 95 Die Gehäudeentſchuldungsſteuer Die 25 v. H. als Anleihe. Nach dem Geſetz zur Förderung des Wohnungsbaues vom 30. 3. 1935 muß der Hauseigentümer, der Gebäude⸗ entſchuldungsſteuer zu entrichten hat, 25 v. H. der Steuer dem Reich als verzinsliche Anleihe zur Verfügung ſtellen. Hierzu iſt nun die Durchführungsverordnung erlaſſen worden. In eser Verordnung iſt neben techniſchen Einzelheiten ins⸗ beſondere Folgendes beſtimmt worden: 1. Die vorerwähnten 25 v. H. brauchen nicht gezahlt zu werden, wenn die Steuer ohne Berückſichtigung der nieder⸗ geſchlagenen oder erlaſſenen Beträge für ein Grundſtück we⸗ niger als 200 Reichsmark jährlich beträgt. Bei einem über 200 Reichsmark jährlich betragenden Steuerſoll gelten die 25 b. H. der entrichteten Gebäudeentſchuldungsſteuer als Ein⸗ zahlung auf die Anleihe. Wenn die Steuer wegen Hilfs⸗ bedürftigkeit eines Wohnungsmieters ganz oder teilweiſe er⸗ laſſen worden iſt, ſo gelten 25 v. H. des erlaſſenen Betrages als Einzahlung auf die Anleihe. 2. Der Einzahlungspflichtige erhält aus Reichsbeſitz ſtam⸗ mende Schuldverſchreibungen des Amſchuldungsverbandes deutſcher Gemeinden, die mit 4 Prozent verzinslich und 3 Pro⸗ zent jährlich tilgbar ſowie reichsbanklombardfähig ſind, zum Nennwert, und zwar mit Zinsſcheinen, die die Zinſen ab dem Beginn des Zinsabſchnitts verbriefen, in dem der An⸗ ſpruch auf die Aushändigung der Schuldverſchreibungen fällt. Die kleinſte Stückelung der Anleihe beträgt 100 Reichsmark. 3. Soweit die auf die Anleihe eingezahlten Beträge licht durch 100 Reichsmark teilbar ſind, werden ſie dem Einzahlungspflichtigen ſolange gutgeſchrieben, bis die Zutei⸗ lung eines Anleiheſtückes möglich iſt. Das Finanzamt erteilt gedoch für dieſe Beträge auf Antrag des Einzahlungspflich⸗ ligen einem von ihm benannten Kreditinſtitut(Sparkaſſe, Genoſſenſchaft, Bank oder Bankier) eine Beſcheinigung dar⸗ über, wie groß das durch das Konto des Einzahlungspflich⸗ tigen ausgewieſene Guthaben iſt. Die Kreditinſtitute haben ſich grundſätzlich zum Ankauf der Guthaben⸗Beſcheinigungen bereit erklärt. Die Frage des Uebernahmekurſes wird noch geklärt werden. Die Handels beziehungen zur Schweiz Das neue Verrechnungsabkommen. Berlin, 25. April. Das Abkommen über den deutſch⸗ſchweizeriſchen Ver⸗ technungsverkehr vom 26. Juli 1934 nebſt Zuſatzverein⸗ barungen vom 8. September 1934 iſt durch ein neues Ab. kommen über den deutſch⸗ſchweizeriſchen Berrechnungsver kehr vom 17. April 1935 erſetzt worden. Der Abſchluß des neuen Abkommens iſt mit Kückſicht auf den Rückgang des leberſchuſſes der deutſchen Ausfuhr nach der Schweiz not wendig geworden. Im Jahre 1934 und Anfang 1935 war die deutſche Ausfuhr nach der Schweiz rückläufig, hingegen nahm die ſchtwelzeriſche Ausfuhr nach Deutſchland zu. Während noch vor wenigen Jahren das Verhältnis des Waren⸗ austauſches zwiſchen Deutſchland und der Schweiz ſich etwa wie 5:1 verhielt, iſt es im erſten Vierteljahr 1935 ewa auf das Verhältnis 2:1 zurückgegangen. Es entſtand die Frage, ob die Schweiz den Warenverkehr mit Deutſch⸗ land aufrechterhalten oder ob ſie ihre eigene Ausfuhr nach Deutschland zu Gunſten des Kapitaldienſtes einſchränken wollte. Die Schweiz hat ſich dafür entſchieden, den Ka pi⸗ kaldienſt vorübergehend zurückzuſtellen und den Warenverkehr zwiſchen beiden Ländern aufrechtzu⸗ erhalten. Hierbei nimmt die Schweiz eine Beſchränkung ihrer Warenausfuhr nach Deutſchland auf 13 Millionen ſchwetzer Franken im Monat auf ſich. Die Steigerung der deutſchen Ausfuhr nach der Schweiz leg im Inkereſſe beider Länder, da nur auf dieſem Wege det Transfer des Kapitaldienſtes geſichert werden kann. Die Schweiz hat deshalb für die deutſche Warenausfuhr neue Jugeſtändniſe gemacht. Infolge des Rückganges der deutſchen Ausfuhr mußte ein neuer Schlüſſel für die Verteilung der Einzahlungen bei der Verrechnungsſtelle in Zürich an die ſchweizeriſchen arens und Kapitalgläubiger aufgeſtellt werden. „Die ſchweizeriſchen Kapital gläubiger können Anftig vorausſichtlich nicht mehr wie nach dem bisherigen Tansferabkommen 4,5 v. H. Zinſen bar ausgeſchüttet er⸗ halten, da die Mittel des Transferfonds nicht in der erfor⸗ derichen Höhe zur Verfügung ſtehen werden. Es ſind viel⸗ mehr nur Teilausſchüttungen vorgeſehen, während die Gläubiger für den Reſt ihrer Zinsanſprüche Aprozemige lünsverſchreibungen der Konverſionskaſſe für 11 55 int andsſchulden erhalten, die in 10 Jahren rück⸗ gahlbar ſind. Jür den Reiſeverkehr von Deutſchland nach der Schweiz ſowie für das Verſiche⸗ füngsgewerbe ſind die Beſtimmungen der bisherigen Ab⸗ ummen in das neue Abkommen im weſentlichen übernom⸗ nen worden. Der Reiſeverkehr Deutſchlands nach der ihweig ſoll durch ſchweizeriſche Kohlenbezüge aus Deutſchland ausgeglichen werden. 9. Die weſentlichen Ergebniſſe des Abkommens ſind alſo: e derhinderung einer weiteren deutſchen Warenver⸗ dung und die Ermöglichung einer geſteigerten deutſchen nenausfuhr, die langfriſtige 0 derjenigen umögenserkrägniſſe, die bei dem gegenwärngen Stand fee Parenverkehe zwiſchen beiden Ländern nicht trans. 0 zerl werden können und die Sicherung eines freien eichsbankſaldos zur Bezahlung der Rohſtoffe, die in der chen Warenausfuhr nach der Schweiz enlhalten ſind. as neue Abkommen tritt am 1. Mai 1935 in Kraft 1 10 Scheerer Schl E Sgaſe 5 Bullen, W bn 0 bis 42, 38 bis 39, 34 bis 30, Kühe: 24 bis 40. „Die Perlenfiſcher“ Sport und Spiel Der einheimiſche Sport an Oſtern. Handball. Tbd.„Jahn“ 1— Tv. Frieſenheim Dr.⸗Exmeiſter 10: 6 Tbd.„Jahn“ II— Tv. Frieſenheim II 3:3 Nach dem ſchweren Kampfe am Sonntag traten die Einheimiſchen am Montag gegen den bekannten früheren DT.⸗Meiſter Frieſenheim zu einem Freundſchaftsſpiel an. Die Einheimiſchen erſcheinen mit drei neuen Spielern, die ſich glänzend bewährten und zweifellos gegen den Gegner am Sonntag hätten eingeſetzt werden müſſen, während Frieſenheim in der angekündigten Aufſtellung das Spiel beſtritt. Die Einheimiſchen waren gegen das Spiel am Sonntag nicht wieder zu erkennen. War das Spiel gegen Haßloch ſchon eine große Leiſtung, ſo durfte am Montag die unerwartete Feſtſtellung gemacht werden, daß die Tibündler gegen Frieſenheim noch um vieles beſſer waren und man eigentlich einen Sieg nie erwartet hätte. Aber ſchon nach den erſten Minuten des Spielbeginns war die Ueberlegenheit ſo deutlich, daß es nur eine Frage war, ob die Mannſchaft die Ausdauer bis zum Schluſſe auf⸗ bringen wird, um den Sieg an ſich zu bringen. Und es iſt gelungen; in einem raſſigen und bis zum Schlußpfiff feſſelnden Kampfe gingen die Tibündler als verdienter Sieger vom Platze. Es blieb nur die eine Frage offen, warum hat die Mannſchaft in der jetzigen Zuſammen⸗ ſtellung nicht früher die entſcheidungsvollen Kämpfe in der Verbandsrunde durchgeführt, war es notwendig, daß immer neue Geſichter auftauchten und die wirklichen Könner und Spieler zurückgedrängt wurden. Hoffentlich hat die Spiel⸗ leitung aus dieſem großen Kampfe die Lehren für die ſpätere Mannſchaftsaufſtellung gezogen. Wenn ein Mangel in dieſem Kampfe feſtzuſtellen war, ſo nur die Außeracht⸗ laſſung und wenige Bedienung des rechten Flügelſtürmers. Spielbericht: Mit dem Anpfiff des Unparteiiſchen ſetzten die Ein⸗ heimiſchen der Hintermannſchaft von Frieſenheim ſchwer zu. Kaum iſt eine Gefahr beſeitigt, ſo iſt die andere ſchon im anrollen. Unaufhaltſam ſtürmen die Einheimiſchen vor, ſodaß der Gäſtetorwart alle Mühe hat, ſein Gehäuſe frei zu halten. In der 5. Min. erhält S. einen Strafſtoß zu⸗ geſprochen, den der Halbrechte durch 6 Deckungsſpieler ins Tor jagt. Doch nicht lange währt die Freude, im Gegenzug verwandelt der Sturmführer zum Ausgleich. Jetzt wird der Kampf völlig offen, einmal iſt es Frieſenheim dann wieder die Einheimiſchen, die einen Erfolg erzielen. Mit dem Reſultat von 515 geht es in die Pauſe. Gleich nach Beginn der zweiten Halbzeit kommt der Außenſtürmer Herzog gut durch und ſchießt an den Innen⸗ pfoſten; der Schiedsrichter entſcheidet Tor, was jedoch ſehr fraglich erſcheint. Frieſenheim wirft nun alles nach vorn, um den Ausgleich zu erzielen, aber durch das ener⸗ giſche Stürmerſpiel der Einh. kann der Halbrechte Heß innerhalb 5 Min., auf gute Vorlagen und Strafwürfe 3 Tore erzielen. Jetzt ſcheint die Partie entſchieden zu ſein. Aber die Gäſte geben ſich nicht geſchlagen, ihre An⸗ griffe werden noch wuchtiger und zielbewußter, aber die famos arbeitende Hintermannſchaft mit der Läufereihe iſt auf der Hut und kann die Gäſtemannſchaft in Schach halten. In den letzten Minuten ſchießt Frieſenheim ſein 6. und letztes Tor, dem die Einh. ebenfalls 1 Tor entgegenſetzen und mit 10:6 Toren einen herrlichen und verdienten Sieg über einen Gauklaſſenvertreter und früheren DT.⸗Meiſter buchen konnte. Frieſenheim gehört wie Haßloch der Gauklaſſe an und zählt auch heute noch zu den beſten Mannſchaften ſeiner Klaſſe. Die Mannſchaft verfügt über ein tadelloſes Zu⸗ ſammenſpiel und überaus wuchtiges Stürmerſpiel, wo auch die ſtärkſte Waffe der Mannſchaft liegt. Hier iſt beſonders das Innentrio von größter Durchſchlagskraft, das von den Außenſtürmern immer wieder in Aktion gebracht wird, ſodaß ein Einzelſpieler überhaupt nicht oder nur in wenigen Fällen in Erſcheinung tritt. In der Läuferreihe war der Mittelläufer der beſſere. Der Torwart war an den Toren wie auch die beiden Verteidiger ſchuldlos. Er zeigte wunderbare Paraden und meiſterte die ſchwierigſten Bälle ohne beſondere Anſtrengung. Mittwoch, 24. April 1935 Die Einheimiſchen konnten in ihrer Zuſammenſtellung vom Montag weit beſſer gefallen als am Vortage, obwohl auch an dieſem Tage glänzende Arbeit geleiſtet wurde. Im Sturm ſtachen der Halbrechte durch ſeinen guten Schuß und der Halblinke durch ſeine ſchönen Vorlagen heraus. Der Rechtsaußen kämpfte ebenfalls lobenswert, wurde aber viel zu wenig bedient. Die geſamte Hintermannſchaft ein⸗ ſchließlich der Läuferreihe arbeitete ohne Fehler. Beſonders W. Keller war wieder in großer Fahrt und fand neben der Abwehr immer noch Zeit, ſeinen Sturm nach vorn zu werfen. Die Außenläufer hielten ſich die Waage und ſorgten dafür, daß der gegneriſche Sturm nicht zur vollen Ent⸗ faltung kommen konnte. Torwart und die beiden bekannten Verteidiger waren wie immer gut auf der Wacht. Die zweite Mannſchaft lieferte das Vorſpiel, das ge⸗ rechterweiſe unentſchieden endete. Nadſport an Oſtern Am Oſterſonntag wurde die Radfernfahrt Berlin— Leipzig über 164 Kilometer bei ſchönſtem Frühlingswetter durchgeführt. Anter den 300 Amateuren, die ſich am Skart eingefunden hatten, war Erich Meier⸗Berlin der Schnellſte, er gewann das Rennen in 4:02:57 Stunden vor P. Reichel⸗ Chemnitz und Balzer⸗Berlin. Das Straßenrennen„Rund um Bielefeld“, das auf einer 60 Kilometer langen Rundſtrecke, die dreimal zu durchfahren war, am Oſterſonntag ausgetragen wurde, be⸗ endete der Schweinfurter Brunner in 4:42:00 als Sieger, der Schneller⸗Bielefeld, Wengler⸗Bielefeld und Fuhrmann⸗ Bielefeld im Spurt auf die Plätze verweiſen konnte. Auf der Berliner Olympiabahn wurden nach langer Pauſe am Oſterſonntag vor 6500 Zuſchauern wieder Dauerrennen geboten. Ueber 20 Kilometer ſiegte Wißbröcker vor Prieto und Lohmann, Lohmann gewann die 30 Kilo⸗ meter vor Möller und Prieto und war auch über 50 Kilo⸗ meter vor Prieto, Wißbröcker, Möller und Schön erfolgreich. Die Eröffnungsrennen auf der Bahn in Breslau⸗ Lilienthal hatten 5000 Zuſchauer angezogen. Im Mittelpunkt des Oſterprogramms ſtand ein 60 Kilometer⸗Mannſchafts⸗ rennen, das die Berliner Hoffmann⸗W. Nickel in 1:17:11 mit 40 Punkten und zwei Runden Vorſprung vor Rieger⸗ Tietz und Kupke⸗Pietz gewannen. Siegel⸗Thierbach wurden mit drei Verluſtrunden und 27 Punkten Vierte. Auch in Ludwigshafen⸗Frieſenheim wurde am Oſter⸗ ſonntag die Radrennbahn eröffnet. Das Amateur⸗Flieger⸗ rennen um den Rheintalpreis gewann Kleine⸗Grefe(Köln) vor Marcuſe⸗Dortmund und Rößler⸗Berlin. Im Punktefahren für Nichtplazierte belegte Gaſſenmayer⸗Frankfurt vor Spang⸗ Berlin den erſten Platz. Ein Mannſchaftsfahren ſicherten ſich Weimer⸗Mühr(Stuttgart) vor Marcuſe⸗Kleine⸗Grefe(Dort⸗ ae Röſeler⸗Spang(Berlin) und Noß⸗Fries(Frank⸗ urt). Der deutſche Autoſieg in Monte Carlo. Das zum ſiebten Male ausgetragene Automobilrennen um den Großen Preis von Monaco geſtaltete ſich zu einem ſchönen deutſchen Erfolg. Nachdem bisher ſtets italieniſche und franzöſiſche Firmen ſiegreich geblieben waren, gelang nun Mercedes⸗Benz, der bekannten deutſchen Autofirma, der große Wurf. Luigi Fagioli legte auf Mercedes Benz die 100 Runden um das Kaſino in 3:23:49. Stunden zurück, womit die Beſtleiſtung des Italieners Achille Varzt aus dem Jahre 1933 unterboten wurde. Varzi hatte ſeinerzeit auf Bugatti ein Stundenmittel von 91.801 Kilometer er⸗ reicht, während der Mercedes⸗Wagen 93.667 Kilometerſtunden erreichte. Den zweiten und dritten Platz belegten die Alfa⸗ Nomeo⸗Fahrer Dreyfuß und Brivio. Neue Leichtathletik⸗Weltrekorde meldet Amerika. In Lawrence(Kanſas) holten die Staffelleute der Lowa⸗Ani⸗ verſität über à mal 110 Yards mit 40.5 Sekunden einen. neuen Weltrekord heraus. Ueber 220 Yards erreichte die gleiche Staffel 1:25.2 Minuten und damit ebenfalls eine neue Weltbeſtleiſtung. Radſport⸗Veranſtaltungen gab es an Oſtern in großer Anzahl. Rebry gewann Paris Roubaix, Erich Meier brachte die Radfernfahrt Berlin-—Leipzig an ſich, Albert Richter holte in Paris gegen Michard und Scherens einen Sieg heraus, Lehmann gewann auf der neuhergerichteten Berliner Olym⸗ piabahn einen Steherkampf und Toni Merkens fuhr bei einer Amateur⸗Bahnveranſtaltung in London ganz ausgezeichnet. ... wvVVdvdVdddddßdVTdTGwGwdꝓ ß dd d Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗NRummern: 6 Bauernfunk, Wetter; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik J; 6.30 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 6.45 Gym⸗ naſtik II; 7 Frühkonzert; 8.15 Gymnaſtik für die Frau; 8.30 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 10 Nachrichten; 14.15 Aan 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mit⸗ tagskonzert 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II; 16 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 25. April: 8.35 Frauenfunk; 10.15 Volks⸗ liedſingen; 10.45 Liederſtunde; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Frauenſtunde; 18 Spaniſch; 18.15 Kurzgeſpräch; 18.30 Ach, wie peinlich, komiſche und unangenehme Situationen im Leben des Menſchen; 19 Wir ſuchen die beſten Rundfunk⸗ ſprecher; 19.30 Viertelſtunde des alten Frontſoldaten; 19.45 Volksliederſingen; 20.10 Funkbrettl; 21 Orcheſterkonzert; 21.45 Kurzſchriftfunk der DA; 22.20 Querſchnitt durch die Oper von Bizet; 23 Zeitgenöſſiſche Muf k. Freitag, 26. April: 3.35 Frauenfunk; 10.15 A fred Krupp, Hörſpiel; 10.45 Robert Schumann⸗Muſizierſtunde; 14.15 Wie derſehensfeiern alter Frontſoldaten, anſchließend: Sendepauſe; 15.30 Kinderſtunde; 17.30 Bunte Liedfolge; 18 Schulungsarbeit im Bd M: 18.30 Heute geben an den Ton: Harmonika und Kylophon, Wettſtreit zweier Inſtru⸗ mente; 19.40 Heiteres aus der Schallkiſte; 20.15 Stunde der Nation: 21 Bunter Abend; 22.30 Tanzmuſik; 23 Abendmuſik. Samstag, 27. April: 8.35 Schallplatteneinlage; 10.15 Schulfunk; 10.45 Kleine Stücke für Violine und K avier; 11 Trio Sonate Es⸗Dur für Orgel von Johann Sebaſtian Bach; 14.15 Geſang verſchönt das Leben; 15 Werkſpionage, Hör⸗ ſpiel; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Ein Arbeits dienſt⸗ lager wird gebaut; 19 Wir machen Feierabend, buntes Schallplattenkonzert: 20.15 Es iſt die ſchönſte Frühjahrs⸗ i Bilderbogen vom ſüddeutſchen Bergfrühling; 22.30 So ſchön haben die Geigen noch nie geſpielt, Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik 1: 6.30 Gymnaſtik II; 6.50 Zeit, Wetter; 6.55 Morgenſpruch; 7 Frühkonzert; 8.15 Gymnaſtit; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11 Werbe⸗ konzert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wet⸗ ter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Nach⸗ richten; 13.10 Lokale Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirtſchaftsbericht; 14.45 Zeit; Wirtſchaftsmeldungen; 14.55 Wetter; 17 Nachmittagskonzert; 18.45 Das Leben ſpricht; 18.55 Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen, Zeit; 20 Zeit, Nachrichten, Tages⸗ ſpiegel: 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten, Wet⸗ ter, Sport.. f 8 Donnerstag, 25. April: 10.15 Schulfunk; 10.45 Prak⸗ tiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderfunk; 16 Kleines Konzert; 16.30 Neue deutſche Dichtung; 16.45 Kamerad Hund, Gedanken von Tierfreunden; 18.30 Wie man den Schnupfen kuriert; 18.45 Einmaleins für Gartenfreunde; 19 Wir ſuchen die beſten Rundfunkſprecher; 19.15 Anter⸗ haltungskonzert; 20.15 Sinfoniekonzert; 21.15 Gut— ge⸗ nügend— mangelhaft, drei heitere Charakterbilder; 22.20 Unterhaltungskonzert; onzert. 16.30 Aland— germaniſches ſchen Meer, Reiſebericht; 1 funk, 19 Ernſtes und Heiteres rund um den 1. Mai; 19.40 1 0 agelneu, Schallplatten; 20.15 Stunde der Nation; 21„ 2 955 un % hiſtoriſche Perſönlichkeiten als Operettengeſtalten; und Parademärſche; 2015 Bunte: Ae ,, 5 0 Im vorigen Kapitel wurde erzählt: Der Berliner Lehrer R. intereſſiert ſich von früheſter Jugend an leidenſchaftlich für die Natur wiſſenſchaften, vor allem für die Kleinlebeweſen. Obgleich nicht zünftiger Wiſſenſchafkler, geſtakten ihm die Muſeen und Inſtitute das Arbeiten mit ihrem Makerial. Er macht Studienreiſen, veröffentlicht wiſſenſchaftliche Arbeiten und erhält die Leitung einer Fachbibliothek übertragen. In den Inſtituten verſchwinden wertvolle Präparate, die Bibliotheksleitung vermißt wertvolle Schriften. Der Verdacht fällt auf R. 5 (6. Fortſetzung.) Die Naturwiſſenſchaftliche Geſellſchaft hat in der In⸗ flationszeit ihr Barvermögen verloren; die Sammlungen und die wertvolle Bibliothek ſind ihr einziges Eigentum, über deſſen Beſtand im Intereſſe der wiſſenſchaftlichen For⸗ ſchung unbedingt gewacht werden muß. Als alle Vorſtel⸗ lungen auch ſeitens der Gutgeſinnten bei R. dieſelben vagen Ausflüchte ergeben, wird Anzeige erſtattet und eine Haus⸗ ſuchung veranlaßt. Was für ein Anblick bietet ſich den Kriminalbeamten, als ſie zuſammen mit einem Sachkundigen die Wohnung des Lehrers R. betreten! Bücherberge, dazwiſchen Haufen von Inſektenpräparaten, türmen ſich nicht nur in den beiden Zimmern, ſondern auch in der Küche, und laſſen ſelbſt im „Dertchen“ nur den unbedingt erforderlichen Raum frei. Man muß ſich mühſam ſeinen Weg bahnen, indem man über ſie hinüberſteigt. Von Motten zerfreſſen, von Maden durch⸗ wimmelt, löſen ſich viele wertvolle Präparate in ihre Ur⸗ beſtandteile auf. Neben den ſich auflöſenden Forſchungs⸗ objekten liegen die Reſte von Mahlzeiten, verſchimmelt, zum Teil Wochen alt. Das ſeit langem nicht bezogene, zerwühlte Lager mitten in dieſem beiſpielloſen Durcheinander. Auf den erſten Blick ſchon erkennt der Sachverſtändige, daß unendlich viele auf fragwürdige Weiſe entliehene Bücher und Schriften hier aufgeſtapelt ſind. Die genauere Unterſuchung erfordert Monate. Einige verdächtige Um⸗ ſtände erwirken Rr.s ſofortige Verhaftung. Es zeigt ſich, daß unter den vorhandenen etwa 4000 Büchern und Schrif⸗ ten ungefähr 3000 nicht ſeine eigenen ſind. Es ſind ſehr viele darunter, die in den verſchiedenen Bibliotheken noch nicht einmal vermißt ſind, was darauf ſchließen läßt, daß ſie nicht auf ordnungsmäßigem Wege entnommen oder daß die ent⸗ ſprechenden Belege vernichtet worden ſind. Auch äußerſt wertvolle Werke, zum Teil durch ihre Einzigartigkeit un⸗ erſetzbar, ſind darunter. Bei einigen dem Muſeum gehöri⸗ gen Sachen iſt der Eigentumsvermerk entfernt. In den Kreiſen der Spezialwiſſenſchaft iſt man erſchüt⸗ tert über den Befund. R. ſelbſt iſt völlig zuſammenge⸗ brochen. Er weiß nicht, wie er zu dem allen gekommen iſt. Das Bewußtſein, ſtrafbare Handlungen zu begehen, hat ihm gefehlt. Dann verſucht er, ſich ſelbſt und ſeinen Richtern eine Erklärung für ſein ſeltſames Verhalten zu ſchaffen. Sach⸗ dare und Richter ſind ſich darin einig, ſeinen Beteue⸗ rungen Glauben zu ſchenken. Niedergedrückt von ſeinen fehlgeſchlagenen Plänen, ſo⸗ wohl was Berufs⸗ als was Heiratsausſichten anbetrifft, durch die kurz hintereinander erfolgten Todesfälle, von de⸗ nen der Tod der Mutter ihn am härteſten traf, überarbeitet und verzweifelt angeſichts der wachſenden Anſprüche, die an ſeine Leiſtungsfähigkeit geſtellt werden, und vor allem im⸗ mer wieder angepeitſcht von dem gierigen Wiſſensdrang des geborenen Forſchers, hatte er ſchließlich ganz den Boden unter den Füßen verloren. Schon ſeit Jahren hatte er— bei der Beſonderheit der Forſchung übrigens eine Notwendigkeit und an ſich nichts Auffälliges in Fachkreiſen— viele entliehene Werke bei ſich u Hauſe. Teilweiſe ſind ſie ſtändig im Gebrauch, teilweiſe iſt das Bewußtſein für ihn notwendig, ſie zur Verfügung zu haben, falls er im Laufe ſeiner Arbeiten, die er immer weniger überſehen kann, ihrer benötigen würde. Allmählich aber bildet ſich ein Drang heraus, mög⸗ lichſt alle ſein Gebiet betreffenden wichtigen Erſcheinungen um ſich zu ſammeln. Als man damit anfängt, R. aus Mißtrauen den Zugang zu den Büchern zu erſchweren, wird der Drang bei ihm zur Zwangs⸗ vorſtellung. Er kann nicht ar⸗ beiten, wenn er nicht dieſes oder jenes Werk, das er ein⸗ mal brauchen könnte, in ſei⸗ nem Beſitz weiß. Wenn ihn hin und wieder der Gedanke an eine Rückgabe der inzwi⸗ ſchen angewachſenen Bücher⸗ ſtapel ſtreift, ſo ſucht er ihn fortzuſcheuchen angeſichts der offenbaren Unmöglichkeit, auf anſtändige Weiſe aus der Sackgaſſe herauszufinden, in die ihn ſeine Sammelleiden⸗ ſchaft geführt hat. Dunkel kei⸗ menden Gewiſſensſkrupeln begegnet er mit der Beſchwichtigung, er wolle ja bei ſeinem Tode doch all ſein Eigentum der Wiſſenſchaft und den ſie vertretenden Inſtituten vermachen. Ein kragiſches Ende So füllen die Bücher⸗ und Inſektenſtapel immer mehr die kleine Behauſung aus und begraben ſein privates Leben unter ſich. So wenig er die Verkommenheit und Unſauber⸗ keit ſeiner Umgebung empfindet. die jeden anderen abſtoßen muß, ſo iſt er doch nicht blind für die Gefahren, die ſeiner Arbeit drohen. Er 5 t mit an, wie die Bücherſtapel ins Unüberſehbare wachſen, ſo daß er ſelber das Nötige nicht mehr herausfindet. Er ſieht, wie die Präparate, Objekte jahrelanger Beobachtung, aufgefreſſen werden von Milben und Motten. Ein G des Verlorenſeins nimmt mehr und mehr von ihm itz, macht ihn immer unſteter un menſchenſcheuer.. So brach man in ſeiner Abweſenheit die von ihm ſteis verſchloſſen gehaltene Schatulle an ſeinem Arbeitsplatz auf. Darin lag der vermißte Dokumentenband. Als er nach der Verhaftung den Niederbruch überwun⸗ den hat, fühlt er ſich wie erlöſt und von einem Alpdruck befreit. Kehrt er doch, wenn auch mit Schuld und Schande bedeckt, zurück aus dem Chaos in die ſo wohltuend begrenzte und geordnete Welt der Menſchen. Das Gericht, das den Fall mit außerordentlichem Takt und großer Menſchlichkeit behandelt, hält dem Angeklagten zugute, daß ihm in ſeinem nebelhaften Zuſtand das deutliche Gefühl für das Widerrechtliche ſeiner Handlungsweiſe ge⸗ fehlt hat, daß der Schaden durch die reſtloſe Wiederbeſchaf⸗ ung der Bücher gedeckt iſt, daß auch die urſprünglich Ge⸗ chädigten an einer Beſtrafung kein Intereſſe zeigen, daß vor allem aber ſeinem Handeln keine gewinnſüchtige Abſicht zugrunde gelegen hat. Er wird freigeſprochen.—— Am 12. Mai 1934 wurde die Wohnung des Lehrers R. in Charlottenburg, aus der ſeit Tagen ein ſonderbarer Ge⸗ ruch drang, polizeilich geöffnet. Man fand auf einem halb⸗ vermoderten Ruhebett die Leiche des Gelehrten, deren Auf⸗ löſung ſchon ſo weit vorgeſchritten war, daß die Todesurſache ich nicht mehr feſtſtellen ließ. Ringsherum das Bild grau⸗ amſter Verwahrloſung, eine Wohnung, in der ſeit Jahren keine ordnende oder reinigende Hand am Werke geweſen war. Ob der unglückliche Gelehrte, der nach dem vor ſieben Jahren erfolgten Freiſpruch wieder an einer Volksſchule Im anderen Falle, der eine ſo glimpfliche Auslegung vor Gericht nicht fand und auch nicht verdiente, iſt die Sammlerleidenſchaft, die urſprünglich die Triebfeder der ſchweren Verfehlungen geweſen ſein mag, ſexuell betont und mit gewinnſüchtigen Motiven verquickt. Außerdem war der Auswirkungsradius der Straftaten ein ungleich größerer. Eines Tages bekommt das vormals k. u. k. Staatsarchiv in Wien von einem Berliner Inſtitut die Mitteilung, man habe bei neuerworbenen Briefen Friedrichs des Großen an Hand einer früher erſchienenen wiſſenſchaftlichen Publika⸗ tion feſtgeſtellt, daß die Stücke zu dem Beſtande des Wiener Archivs gehören müßten. Eingehende Nachforſchungen an Ort und Stelle ergeben die Richtigkeit dieſer Vermutung. Es fehlen aber nicht nur die bezeichneten Stücke, ſondern eine Reihe anderer, ſehr wertvoller Briefe aus derſelben Zeit.— Seit Jahr⸗ zehnten haben nur a* zwei Gelehrte 24 dieſes Material zu Studienzwecken benutzt, der ſchon vor Jahren verſtorbene Verfaſſer der erwähnten Publikation und in jüngerer Zeit ein deutſcher Privatgelehrter, Dr. K. der ſich im Kriege in Wien aufgehalten hat und ſpäter nach Berlin übergeſiedelt iſt. Das Wiener Archiv erſucht die Berliner Kriminalpolizei um vertrauliche Ermittlungen. Dr. K., ein ſchon betagter Gelehrter, der ſich vorzugsweiſe mit hiſtoriſchen Arbeiten befaßt und anerkannte wiſſenſchaftliche Werke veröffentlicht hat, genießt in Gelehrten⸗ und Künſtlerkreiſen guten Ruf. Er verfügt über weitreichende Beziehungen, die es ihm ſei⸗ nerzeit im Kriege ermöglichten, in der ate ge e rung erfolgreiche Schritte zu unternehmen. Eine feinſinnige, empfindliche Aeſthetennatur, ſo lautet das übereinſtimmende Urteil ſeiner Freunde und Kollegen. Er iſt paſſionierter Autographenſammler und wie viele Sammler ein Sonder⸗ ling. Niemals aber iſt der Schatten eines Makels auf ſeine Perſönlichkeit gefallen. % ERſch LIE BEAM V- SO SERG amtierte und ſich krankheitshalber einige Wochen vorher hatte beurlauben laſſen, in ſeiner Hilfloſigkeit an einer Krankheit oder an den Folgen der Vernachläſſigung geſtor⸗ ben iſt, oder ob er ſeinem Leben ſelber ein Ziel geſetzt hat, ob noch andere unbekannte Momente in ſeiner ſeltſamen Verſtrickung mitgeſprochen haben, bleibt ſein Geheimnis. 7 5 20. . 8 D N Y —— — — — — — — Man fand auf einem halbvermoderten Ruhebett die 5 Leiche des Gelehrten. Im Verfolg ſeiner hiſtoriſchen Studien hat Dr. K. das In⸗ und Ausland bereiſt. Ueberall, wo er ſich zur Sichtung ſeines Materials in den Archiven der Städte oder früheren Fürſtenhäuſer längere Zeit aufhalten mußte, genoß er be⸗ hördliche Unterſtützung und vertrauensvolles Entgegenkom⸗ men; denn er konnte die beſten Empfehlungen vorweiſen. Zuletzt hatte er in Berlin mehrere Jahre in einem Archiv gearbeitet, ſogar im Auftrag des damaligen Finanzmini⸗ ſters, um ein Gutachten in einer ſtaatspolitiſch wichtigen Frage hiſtoriſch zu ſtützen, bis er nach einem nicht ganz ge⸗ klärten Vorfall ſeine Beſuche dort eingeſtellt hatte. Seine jahrelange Tätigkeit in dieſem Archiv hatte es mit ſich gebracht, daß die ſtrengen Benutzungsvorſchriſten ihm gegenüber weitgehend gelockert wurden. Er hatte auch faft ungehindert Zutritt zu dem teilweiſe noch unregiſtrier⸗ ten und kaum geſichteten Material des Magazins, deſſen Betreten für Beſucher ſonſt verboten war. Ein wichtiger Fund Eines Tages fiel es auf, daß ein von Dr. K. benutzter Dokumentenband nicht wieder an Ort und Stelle zurück ſelangt war. Man brach in ſeiner Abweſenheit die von ihm ſtets verſchloſſen gehaltene Schatulle an ſeinem Arbeitsplatz auf. Darin lag der vermißte Dokumentenband: daneben aber fanden ſich noch zwei weitere Mappen, die anſcheinend ſchon längere Zeit dort verwahrt wurden. Zum Teil ent⸗ hielten ſie Dokumente, die mit ſeinem Arbeitsgebiet— ſein Auftrag betraf die Sichtung der für die Fürſtenabfindung wichtigen Akten— wenig zu tun hatten. Zur Rede geſtellt wegen des offenbaren Vertrauens bruches, den man in ſeinem Verhalten erblickte, entſchuldigt ſich Dr. K. mit gutmeinender Abſicht; ſeine Angaben ver⸗ mögen aber nur eine dürftige Erklärung zu geben. Ihm ſelber iſt der Vorfall ſo peinlich, daß er nur noch einmal u einem kurzen Beſuch vorſpricht und nicht einmal die Ab⸗ 1 abholt, die der Amtsdiener für ihn anfertigen ſollte, Der Aulographenhamjter Dr. K. hat, wie die Ermittlungen ergeben, nicht nut Autographen geſammelt, ſondern auch damit gehandelt. Zu⸗ ſammen mit den anderen Tatſachen wirkt es verdächtig, d er ſpeziell mit der Firma, durch die die entwendeten Stücke in den Handel gelangt ſind, in dauernder Geſchäftsverbin 0 e und für ſie die Auktionskataloge bearbei⸗ et hat. Eine überraſchend vorgenommene Hausſuchung bei ihm hat ein unerwartetes Ergebnis. Ein wahres Hur ſießeſe von Autographen und Archipſtücken kommt zutage. deſſen oberflächliche Sichtung die ſofortige Verhaftung Dr. Ks vel, anlaßt. Ueberall in der Wohnung verſtreut, die er mit einem jüngeren Freund und Mitarbeiter teilt, finden ſich Urkun, den, einzeln und bündelweiſe, in Schränken, Kommoden, Betten und Stühlen, ſelbſt auf dem Fußboden, wahllos hir eworfen, Stücke aller Art und jeden Wertes. Neben käuf⸗ ich erworbenem Gut offenbar in überwiegender Menge aus verſchiedenen Archiven zuſammengeſtohlen. Im Laufe der Unterſuchung entdeckt die Poliget 15 Depots bei einer Berliner und einer Wiener Bank, der noch weitaus wertvollere Teil der„K.ſchen Dokume⸗ tenſammlung 1 Auch Dr. K.s Mitarbeiter, größtenteils die rkäufe für ihn vornahm, wird feſige nommen. 5 9 8 5 ä Druckarbeiten fur Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellsten Neckar- Bote- Druckere 1a ec== eee 2„„. ene ee o ———