5—————— Eiſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. dages- und finzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Werbümbblatt ſüür den Stadttell Mh. Secken heim. NN Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 35 1200. 35. Jahrgang Die neue Gaarwirtſchaſt Bedeukſame Rede des Keichskommiſſars Bürckel. Die Schwierigkeiten der wirtſchaftlichen Rückgliederung werden gemeiſtert. Neunkirchen, 26. April. Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel hielt hier Donners⸗ tagabend eine Rede, in der er u. a. ausführte: Fünfzehn Jahre lang war das Saarland vom deutſchen Vaterland und vom deutſchen Wirtſchaftsleben getrennt und gehörte einem fremdländiſchen Zoll⸗ und Währungs⸗ loſtem an. Eine weitgehende Orientierung der ſaarlän⸗ deshalb unvermeidlich. Sie wiſſen aus eigener Erfahrung, wie ſchwer die Saarwirtſchaft unter dieſem Zuſtand gelitten hat. Wir waren uns alle darüber klar, daß die wirt⸗ ſchaftliche Rückgliederung, d. h. die Rückgliede⸗ rung des Saarlandes in die deutſche Wirtſchaftsordnung, mit großen Schwierigkeiten notwendigerweiſe verbunden ſein mußte. Die Schwierigkeiten ſind indes noch viel größer, als wir urſprünglich annahmen, weil die Lage viel ſchlechter war, als die Regierungskommiſſion dieſe in Statiſtiken darſtellte. Ich will hier nur auf eine Tatſache hinweiſen. 5 Die Regierungskommiſſion operierte mit einer Arbeiks⸗ loſenzahl von 36 000, während wir katſächlich nahezu 60 000 Erwerbsloſe übernehmen mußlen. Ich habe den Zeitpunkt, an dem ich zu Ihnen über die Rückgliederungsprobleme ſpreche, bis heute vertagt, weil ich in der Lage ſein wollte, Sie davon zu überzeugen, daß das Reich wirkſame Maßnahmen bereits ergriffen hat, und daß die Durchführung dieſer Maßnahmen natio⸗ nalſozialiſtiſches Gepräge trägt. Als das Saarland vom Reich übernommen wurde, war es meine nächſkliegende große Sorge, die Bekriebe an der Saar in Gang zu halten und das ſaarländiſche Preis- niveau zu halten, bis eine enkſprechende Lohnerhöhung ſich ermöglichen ließ. Die Preisgeſtaltung Dieſe Aufgabe war nicht leicht, aber wir können heute ſagen: Obwohl am 1. März der franzöſiſche Markt zum größten Teil für die Saarproduktion ausfiel, iſt es uns ge⸗ lungen— von wenigen Ausnahmen abgeſehen— die Betriebe aufrechtzuerhalten und dem Arbeiter ſeine Arbeitsſtelle zu ſichern. Die Zahl der Erwerbs⸗ loſen hat ſeit der Uebernahme des Saarlandes durch das! Reich keine weſentliche Steigerung erfahren. Es iſt uns durch die Ihnen bekannten Eingriffe in der Preisgeſtaltung gelungen, das bei der Rückgliederung über⸗ nommene Preisniveau im weſentlichen zu halten. Es iſt vor allem erreicht worden, daß die im Saarland vorhandenen billigen Lebensmittelvorräte der Saarbevölkerung erhalten blieben. Soweit eine Ausfuhr genehmigung im Einzelfalle erteilt wurde, iſt dieſe von der Zahlung einer Ausgleichsabgabe abhängig gemacht worden, deren Betrag zur Hebung der Kaufkraft armer Volksgenoſſen derwendet wurde. Ich habe dabei an die Diſziplin des Handels eine große Anforderung ſtellen müſſen. Meine Erwartungen ſind, von wenigen bedauerlichen Aus⸗ nahmefällen abgeſehen, erfüllt worden. Den Wucherern, die ſiſch insbeſondere in den Kreiſen des Futtermittelhandels gezeigt haben und deren Verhalten eine Schande für den ganzen Handel bedeutet, mußte ich allerdings mit ſtrengen Maßnahmen begegnen, und ich werde auch in Zukunft, um der geſamten Bevölkerung und um der Ehre des Handels willen, rückſichtslos mit den ſchärfſten Mitteln gegen ſolche Volksausbeuter einſchreiten. Die billigen Lebensmittel ſind nun aufgebraucht. Nur große Opfer von Handel und Gewerbe haben es ermöglicht, daß bis heute die billigen Preiſe erhalten werden konnen, Die Anpaſſung an das deutſche Preisniveau Die Anpaſſung an das deutſche Preisniveau muß nun⸗ mehr vollzogen werden. Sie wird für die lebenswichtigen üter eine Erhöhung um etwa 6,6 Prozent bedeuten. Dabei wird der Lebensſtandard im Saarland noch um etwa 6 bis Prozent unter der Lebenshaltung des Reiches liegen. Ich muß in dieſem Zuſammenhang noch auf . die Mietregelung 5 hinweiſen. Die nunmehr vom Reichs kommiſſar aufgrund meiner Anregung getroffene Regelung ſieht vor, daß das lelpreisniveau auf keinen Fall über den Stand vom 31. 1934 ſteigt. Es wird außerdem in den nächſten Tagen zune weitere Anordnung ergehen, wonach die Behörde tremächtigt wird, unberechtigte Mieten aus Ver⸗ agen, die in früheren Zeiten abgeſchloſſen ſind, herab⸗ Jade Man hat in dieſer Maßnahme ſeitens des Alt i. usbeſitzes zuerſt eine gewiſſe Härte geſehen. Dem 1005 nicht ſo. Ich glaube, daß es gelungen iſt, zu errei⸗ daß die Haus zinsſteuer im Saarland nicht zur lebe Einführung kommt. 0 1 will ich auch hier mit Befriedigung feſtſtellen, beste Mietzinswucherer nur einen kleinen Teil der Haus⸗ lier ausmachen gröhtageichts der Bewährung, die der Handel zum Noßken Teil während der Uebergangszeit gezeigt hat, habe en einigen lebenswichtigen Waren abgeſehen, 15 die Neufeſtſetzung der Preiſe eine der P n Rahmen der die lebensnotwendigen Intereſſen erbraucherſchaft abſolut ſichern muß. den Verbän⸗ weiterhin 0 Freitag, den 26. April 1935 Den des Handels überlaſſen, und ich erwarte von ihrer Diſziplin, daß ſie das in ſie geſetzte Vertrauen auch in vollem Maße rechtfertigen. Für die Futtermittel wurde aus den bereits an⸗ gedeuteten Gründen eine Sonderregelung durchgeführt und Gewähr dafür geſchaffen, daß die beim Großhandel aufge⸗ ſtapelten Vorräte zu einem gerechten Preis an die Land⸗ wirte verkauft werden. Anberechtigte Rückgliederungsgewinne und Rebbachgeſchäfte ſind ausſichtslos. Zur Lage der Landwirtſchaſt Damit muß ich zur Lage der Landwirtſchaft einiges ſagen: Die Anpaſſung an die deutſchen Getreidepreiſe iſt vollzogen. Darüber hinaus waren wir von vornherein beſtrebt, der ſaarländiſchen Landwirtſchaft die ganzen Segnungen der vom Führer der deutſchen Landwirtſchaft geſchenkten Agrargeſetzgebung zukommen zu laſſen. Der Reichsbauernführer hat nun auf meinen Vorſchlag hin die Landesbauernſchaft Pfalz⸗ Saar errichtet und den Landesbauernführer ſowie die ſonſtigen führenden Männer bereits beſtellt. Keine Preiserhöhung ohne Lohnangleichung Die Verſorgungsverbände für Milch, Eier, Vieh, Getreide, Obſt und Gartenbauerzeugniſſe werden nun mit größter Beſchleunigung erſtellt. Ich bin überzeugt, daß ſie noch im Laufe dieſer Woche ihre Tätigkeit aufnehmen. Mit der Durchführung dieſer Maßnahmen wird ſich die Lage des Bauern an der Saar weſentlich beſſern. Dieſe Regelung kommt aver nicht nur dem Bauern zugute, ſondern nicht minder de m Arbeiter. Ich habe Ihnen dargelegt, daß eine Preiserhöhung in einem gewiſſen Amfange unvermeidbar war. Ich habe aber von Anfang an mich darauf feſtgelegt, daß ich keine Preis⸗ erhöhung zulaſſen werde, wenn nicht gleichzeitig eine enk⸗ ſprechende Lohnerhöhung bzw. Lohnangleichung eingeführt oder ein Ausgleich durch Beſeitigung von Jeierſchichten ge⸗ ſchaffen wird. Zu dieſem Grundſatz haben mich drei Geſichts⸗ punkte hingeführt: Die Saarwirtſchaft verlangt, daß die Kaufkraft der Bevölkerung nicht finkt. Wird aber der Grundſatz der Erhaltung der Kaufkraft als wirtſchaftlicher Fundamental⸗ ſatz anerkannt, ſo muß die Lohnerhöhung zuerſt kommen und dann erſt kann die Preiserhöhung folgen. Es iſt ein unumſtößlicher Grundſatz des Nationalſozia⸗ lismus, daß die wirtſchaftliche Belaſtung nicht einſeitig zu Laſten der wirtſchaftlich Schwachen gehen ſoll. Die Opfer ſoll in erſter Linie tragen, der dazu in der Lage iſt. Der deutſche Arbeiter an der Saar hat im Abſtimmungskampf eine unvergleichliche Treue ge⸗ zeigt. Ich würde es als Verrat am deutſchen Arbeiter an der Saar und an dem Führer empfinden, wenn ich Ihnen nicht, ſoweit es in meiner Kraft liegt, Treue mit Treue vergelten würde. Heute kann ich Ihnen mitkeilen, daß die der Preis- erhöhung entſprechende Lohnerhöhung im Saarland mit dieſer Woche durchgeführt wird, oder daß ein Ausgleich für die Preiserhöhung durch die Beſeitigung von Jeier⸗ ſchichten bei den Gruben erreicht iſt. Die Grubenverwalkun⸗ gen haben außerdem eine Lohnerhöhung für die Anterkage⸗ arbeiter dem Treuhänder der Arbeit vorgeſchlagen. Soweit es bei dem einen oder anderen Bekriebe am Lohnausgleich noch fehlen ſollte, was ich nicht hoffe, wird der Treuhänder der Arbeit mit den erforderlichen Maßnah⸗ men durchgreifen. Wenn nun bei dem einen oder anderen Induſtriezweig das übrige deutſche Lohnniveau trotz dieſer Lohnerhöhung nicht vollſtändig erreicht iſt, ſo müſſen ſie billigerweiſe berückſichtigen, daß auch nach der Preiserhöhung das geſamte Preisniveau an der Saar etwa ſechs bis acht Prozent niedriger als im Reich liegen wird und daß Sie auch mit ſoztalen Abgaben nicht in gleichem Maße wie im üorigen Reichsgebiet be⸗ laſtet ſind. Ich muß hier insbeſondere darauf hinweiſen, daß im Saarland die Arbeitsloſenverſicherung in abſeh⸗ barer Zeit nicht zur Durchführung kommen wird und die Koſten der Arbeitsloſenbetreuung nach wie vor ausſchließlich von der öffentlichen Hand getragen werden. Die gleiche Sorge, die ich um den Arbeiter habe, gilt auch Ihnen, meine Betriebsführer. Es wäre eine Un⸗ möglichkeit, an Sie Lohnforderungen zu ſtellen, ohne mit Ihnen zugleich um die Maßnahmen zu ringen, die notwen⸗ dig ſind, daß die ſaarländiſche Wirtſchaft aus dem Nieder⸗ bruch der letzten 15 Jahre zu neuer Kraft und Fundierung gelangt. Ich weiß, daß eine Reihe von Betrieben Kredite braucht, um ſich für den deutſchen Markt umzuſtellen. Ich kann Ihnen heute, ohne daß ich auf Einzelheiten eingehe, die Bereitwilligkeit des Finanzminiſters zur erforderlichen Kredithergade zu billigen Bedingungen, je nach der Notlage des Betriebes, übermitteln. Ich kenne Ihre Frachktarifſorgen. 8 8 Sollte die Eiſenbahn nicht in der Lage ſein, die für die Saar unbedingt lebensnotwendigen Frachttarife zu gewäh⸗ ren, ſo müßte ich dem Führer, der bis jetzt immer ein offenes Herz und eine offene Hand für das Saarland und ſeine Saarländer gezeigt hat, die Bitte vortragen, jetzt ſchon errichtet. Nr. 97 die zurückgeſtellte Frage des Saar- Pfalz-Kanals erzeut zu prüfen. Ich werde ferner gemeinſam mit Ihnen mich darum bemühen, in der Frage der Kohlenpreiſe zu einer erträglichen Regelung zu kommen. Und nicht zu⸗ letzt habe ich Ihre Abſatzſorgen zu meiner Sorge ge⸗ macht. Eine ſtarke Beteiligung des Saarlandes an öffentlichen Aufträgen iſt nach den mir gegebenen Zuſicherungen gewährleiſtet. Großzügige Arbeitsbeſchaffung 12 000 Menſchen werden in Arbeit gebracht. Meine größte Sorge gilt jenen, denen die Arbeits bis⸗ her vorenthalten war, der großen Zahl der Arbeitsloſen. Es wird mein nächſtes Ziel ſein, die Erwerbsloſenzahl auf den Reichs durchſchnitt zurückzuführen und dann von dieſer Grundlage aus den weiteren Kampf gegen die Arbeits⸗ loſigkeit im Saarland aufzunehmen. Dazu iſt die Durchfüh⸗ rung eines großen Arbeitsbeſchaffungsprogramms notwendig. Dabei gilt auch meine Hauptſorge der Erhaltung und Geſun⸗ dung der Klein⸗ und Mittelbetriebe. Führer und Reichsregierung haben in hohem Maße Mittel als Grund⸗ förderung, verlorenen Zuſchuß und billige Darlehen zuge⸗ ſagt, ſo daß wir in der Lage waren, ein kommunalpolitiſches Arbeitsbeſchaffungsprogramm, das die Gemeinden wenig be⸗ laſten wird, in großem Ausmaße aufzuſtellen. Danach werden höchſt wertvolle und produktive Arbeiten in den einzelnen Gemeinden und Kreiſen mit einem Geſamt⸗ aufwand von 44,5 Millionen Nm. durchgeführt. An Arbeits⸗ loſentagewerken erwachſen 2 303 000, das bedeutet, daß wir 12 000 Menſchen im erſten Jahr in Arbeit bringen. Di, einzelnen Kreiſe und Bezir ke ſind an dieſem Programm nach Maßgabe ihrer Erwerbsloſenzahl beteiligt. Nach Sachgebieten verteilt ſich der Geſamtaufwand von 44,5 Millionen Rm. auf Straßenbauten, Bodenverbeſſe⸗ rungen, Oedlandkultivierung, Aufforſtung, Kanaliſierung, Waſſerleitungsanlagen und eine Reihe ſonſtiger Maßnahmen. Die Durchführung dieſes kommunalen Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramms war notwendig, um eine Anlaufzeit für die Saarwirtſchaft zu gewinnen. Es iſt mir deshalb von, vornherein klar geweſen, daß die gemeindliche Haushaltfüh⸗ rung durch dieſe Projekte möglichſt wenig belaſtet werden darf. And das iſt erreicht worden. Neben einer Grundför⸗ derung von rund 6,8 Millionen Rm. werden verlorene Zuſchüſſe in Höhe von 14,8 Millionen Rm. gewährt. Der erforderliche Reſtbetrag wird vorausſichtlich zu billigem Zinsfuß als langfriſtiges Darlehen bereitgeſtellt. Neben dieſem kommunalen Arbeitsbeſchaffungsprogramm läuft das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Gruben und der Reichsbahn. Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsbahn wird in ſeinen Einzelheiten der Oeffentlichkeit noch bekannt⸗ gegeben. Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm f der Gruben f erfordert einen Geſamtbetrag von 30 Millionen Nm. Durch die Bereitſtellung dieſer Mittel iſt die Bergverwaltung, die im Hinblick auf den troſtloſen Zuſtand der Gruben bei der Uebernahme einen ſehr hohen verlorenen Betriebszuſchuß er⸗ halten mußte, glücklicherweiſe in der Lage, nicht nur den „ Beſchäftigungszuſtand zu erhalten, ſondern darüber hinaus die Feierſchichten abzuſchaffen und in kürzeſter Zeit noch mehrere tauſend Arbeiter zuſätzlich zu beſchäf⸗ tigen. N Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß dann in erſter Linie die kreuen, von der früheren Bergwerksdirektion polikiſch gemaßregelten Bergarbeiler wieder zu ihrem Brot kommen müſſen. N Das Handwerk In einer beſonderen Lage befinden ſich auch die Hand⸗ werker im Saarland. Nach den vorhandenen Statiſti⸗ ken entfallen ein Drittel der von der Regierungskommiſſion regiſtrierten Erwerbsloſen auf die 1 ker. Dieſe große Notlage des Handwerks hat mich dazu beſtimmt, bei der Reichsregierung den Antrag zu ſtellen, Mittel zur Gewährung eines 40prozentigen Zuſchuſſes zur Inſtandſetzung von Gebäuden bereit zu ſtellen Das Reich hat meinem Antrag ſtartgegeben und eine Summe von nicht weniger als 11 Millionen Mark zur Ver⸗ fügung geſtellt. a 100 Millionen zur Ankurbelung ä Ziel der nationalſozialiſtiſchen Bevölkerungspo⸗ it ik iſt die engſte Verbindung des deutſchen Menſchen mit dem deutſchen Boden. Aus dieſem Grunde haben wir 5 5 mit der Siedlung im Saarland bereits begonnen. Die Mittel zur Errichtung von etwa 2000 Nebenerwerbs⸗Siedlungsſtellen ind ſichergeſtellt. Ferner hat die Reichsregierung grundſätzlich zugeſagt, einen namhaften Betrag zum Bau von Kleinwohnun⸗ gen und zur Förderung des Eigenheimbaues bereitzu⸗ ſtellen. Endlich werden auch in größerem Ausmaße öffentliche Amtsgebäude und Schulhäuſer Betrachtet man ſo die Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit in 1 Geſamtheit, ſo kann man feſtſteuen. daß ein Geſamtbelrag von etwa Millionen Mark an e e an verlorenen Zuſchüſſen und billigen Darlehen zur Ankurbelung der ſaarländiſchen Wirtſchaft aufgewandt wird. 5„„ ——.——ʒ——— Dabei muß ich nun allerdings etwas mit aller Offenheit ausſprechen. Die Unterbringung aller Erwerbsloſen auch bei Einrechnung aller Notſtandsmaßnahmen iſt unmög⸗ lich. Ich war deshalb bemüht, für die überzähligen Arbei⸗ ter Beſchäftigung im übrigen Reich zu finden. Das iſt nun zum großen Teil auch gelungen. Ich war vor allem darauf bedacht, für die füngeren Volksge⸗ noſſen außerhalb des Saargebiets Beſchäftigung, ins⸗ beſondere in der Landhilfe, zu finden. Auch dieſe Bemühun⸗ gen waren von Erfolg begleitet. Ich darf aber auch er⸗ warten, daß jeder den angebotenen Arbeitsplatz annimmt. An Euch, ſaarländiſche Arbeiter, dor allem an jene, die durch nichts hier gebunden ſind, als durch ihr Grenzdeutſchtum, an die richte ich die Bitte, dieſes ſtolze Deutſchbewußtſein zur Verpflichtung zu erheben, und ihrer Heimat damit weiter zu dienen, daß ſie dort die Arbeit aufnehmen, wo ſie ihnen das Vaterland bietet. Ohne dies geſtatte ich mir in dieſem Zuſammenhang an die deutſche Wirtſchaft den Appell zu richten, daß ſie durch Aufnahm efreu⸗ digkeit für ſaarländiſche Erzeugniſſe dem am 13. und 15. Januar ſo begeiſtert in ganz Deutſchland geſungenen Saarlied nunmehr praktiſche Bedeutung gibt — die Induſtrie und die Arbeiter von der Saar verdienen dieſen Dank. Deutſche Männer und Frauen! Ich bin mir deſſen bewußt, daß die kommenden Wochen durchgebiſſen ſein wollen. Schwierigkeiten ſind dazu da, daß ſie gemeiſtert werden und wir werden ſie deshalb meiſtern, weil wir den zähen Willen dazu haben. Es wird umſo leich⸗ ter gelingen, als wir doch auf Gedeih und Verderb zur Lö⸗ 1 Frage aneinander gekettet ſind. And das iſt gut ſo. Wenn unſere weſtlichen Nachbarn glauben, ſie könnten uns das Leben hier arbeitsmarktpolitiſch dadurch verſauern, daß ſie die deutſchen Arbeiter drüben von ihren Arbeitsplätzen verjagen, ſo habe ich dafür kein Verſtändnis. Trotz allem hoffe ich, daß man jenſeits der Grenze recht bald erkennen möge, daß man mit gegenſeitiger Hilfe und Verſtändnis dem Frieden mehr dient, als mit kleinlichen Schikanen, die einer großen Nation unwürdig ſind. Die geiſtig⸗politiſche Eingliederung Der geiſtig⸗politiſchen Eingliederung der Menſchen an der Saar geht ein völkiſcher Kampf voraus, der die Be⸗ reitſchaft zur Aufnahme der NS⸗Idee in hohem Grade vor⸗ bereitete. Mit der Vernichtung der Demokratie trat auch an der Saar deutlich der Kampf des Deutſchtums in Er⸗ ſcheinung gegen ſeine Zerſtörer. So kann man feſtſtellen, daß mehr als 90 Pro⸗ zent der Deutſchen vom Saarland ſich zu dem neuen Deutſch⸗ land bekannte. Damir iſt eigentlich die Vorfrage für die geiſtig⸗völkiſche Eingliederung des deutſchen Menſchen an der Saar beantwortet. Das Volk an der Saar will national⸗ ſozialiſtiſch werden. Es erheb ſich nun die Frage: Welche Schwierig⸗ keiten treten dieſer geiſtigen Eingliederung noch in die Wege? Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß die Demokratie, die 15 Jahre in ſ intenſiver Weiſe das menſchliche Deuken ſo ſtark beeinflußte, daß dieſe Demokratie, in ihren letzten Reſten, nich! auf einmal überwunden werden kann. Im übrigen Deutſchland iſt der Nationalſozialismus mit der Löſung ſeiner Aufgabe ein gut Stück vorwärts gekom⸗ 11 95 Hier an der Saar ſtehen wir am Anfang dieſer Auf⸗ gabe. Nehmen Sie die außenpolitiſche Situation von heute und Sie werden zu der Erkenntnis kommen, daß wir Deutſche eine ewige Notgemeinſchaft bleiben müſſen. Zwei nationalſozialiſtiſche Grundſätze ſind rein wirtſchaft⸗ lich und ſozialpolitiſch geſehen in Einklang zu bringen. Der erſte Satz heißt: Gemeinnutz geht vor Eigennutz, und der andere iſt die Anerkennung des Leiſtungsprin⸗ zi ps. Nationalſozialiſtiſch iſt nur der, der ſich in der Praxis zu dem Grundſatz„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ bekennt, das heißt, der Nationalſozialiſt darf 1. in unſerer Zeit völkiſcher und wirtſchaftlicher Not ſich niemals zu einer moraliſchen Differenzierung zwiſchen dem Lebensſtandard der einen und dem der anderen beken⸗ nen oder einen ſolchen Unterſchied dulden, der die Voltsge⸗ meinſchaft ſtört und Hollberg begriff und drängte nicht weiter in ihn. „Sie kommen ö g „. infolge der Anzeige in der Muſikzeitung“. Egon richtete ſich guf und umklammerte die Stuhl⸗ 1 r ſah Stolzenthaler mit einem hoffnungsvollen Blick an U 5 70 Jab Sie wiſſen, wo ich die finde, die ich ſuche?“ al“ 5 0 „Sie wollen mir ihren Wohnort mitteilen?“ „Ich will Sie zu ihr führen!“ Egon ſtreckte ihm die Hand entgegen. „Oh, wie danke ich Ihnen!“ Stolzenthaler hatte die dargebotene Hand nicht er⸗ griffen„„ i Ich fordere keinen Dank von Ihnen.“ 94 — Egon fuhr fort:„Und werde ich auch das Kind „Es iſt ein Knabe!“ fiel ihm Stolzenthaler ins Wort. Egons Augen leuchteten auf und vom Augenblick überwältigt, ſagte er mit bebender Stimme zu Hollberg⸗ „Haſt du gehört, Walter? Ich werde meinen Sohn auch ſehen.— Herr Stolzenthaler, ich habe ſchwer gefehlt, aber ich habe den ehrlichen Willen, alles wieder gut zu machen.“ 9 1 g Stolzenthaler wurde. Das Mitleid 0 ihn wieder, aber der friedliche Ausdruck, den ſein Geſicht angenommen hatte, wich bei dem Gedanken an all das Unglück, das Egon über ſein Enke kind gebracht hatte. 2. der Nationalſozialiſt ſelbſt, vor allem aber die Füh⸗ rer, haben perſönlich ſo zu handeln, daß ſie das moraliſche Recht haben, dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer ge⸗ genüber ihre Auffaſſung zu unterbreiten und durchzuſetzen. Der politiſche Führer muß von beiden anerkannt werden als der Mann mit einem abſoluten nationalſozialiſti⸗ ſchen Rechtsgefühl nach beiden Seiten hin. Wenn ich früher gegen die Mammutgehälter proteſtiert habe, ſo hat das Volk geſagt, die wollen das Richtige, denen ver⸗ trauen wir uns an. Iſt jemand des Glaubens, daß das Volk nun ſagt, es wäre heute richtig, was damals falſch war? O, nein! Das Volk hat heute ein noch viel ſchär⸗ feres Gewiſſen. Das Gleiche gilt auch für unſer geſamtes privates und geſellſchaftliches Leben. Vielleicht werde ich em beſten verſtanden, wenn ich ſage: Was wir früher im einfachen braunen Hemd, das uns ſehr gut ſtand, bekämpften, das können wir heute in Frack und Zylinder nicht als unſere eigene Sache verteidigen. Der Führer hat uns den Nationalſozialismus nicht ge⸗ geben, damit wir ihn wie einen fertigen Brei hinunter⸗ ſchlürfen— nein, der Nationalſozialismus will erkämpft, dann gelebt und, wenn es eben ſein muß, gegen alle ſeine Verderber verteidigt werden. Das Ja und Amen zu allem machen den Mann zum Trottel— ein Reich wie das unſere aber braucht Männer. Die Stoßkraft des Natio⸗ nalſozialismus iſt umſo ſtärker, je geſchloſſener die Kräfte aufmarſchieren, die des gleichen Willens ſind. Ich will in dieſem Zuſammenhang auf die politiſchen Gegebenheiten hier bei uns eingehen. In letzter Zeit wird z. B. von vielen Männern des aufgelöſten Stahlhelm immer wieder erklärt„Wir ſind hitlertreu, wir wollen das⸗ ſelbe wie Ihr, warum ſollen wir nicht weiter exiſtieren?“ Der Stahlhelm wurde nicht verboten, weil ein großer Teil anſtändiger Soldaten darin organiſiert war, ſondern weil ein anderer Teil dieſe Organiſation dazu mißbrauchte, um ihr feindliches Unweſen zu treiben. Um Ihnen, meine anſtändigen Soldaten vom Stahl⸗ helm, den letzten Schritt zu erleichtern und Ihnen den letz⸗ ten Beweis für die Richtigkeit meines Vorgehens zu lie⸗ fern, teile ich Ihnen nun mit, daß von höchſter Stelle Ihrer Bundesleitung ein Mann in letzter Woche ins Saarland entſandt worden war, um, wie er mir perſönlich mitteilte, größeres Unheil zu verhüten. Und was meinen Sie, was dieſes Unheil iſt? Man wollte ſich von gewiſſen Seiten des Stahlhelm an das Oberſte Abſtimmungsgericht wenden. Ich glaube, daß die aufrechten Männer des Stahlhelm, deren Ehre unangetaſtet iſt, was ich hiermit feierlichſt er⸗ kläre, weit abrücken von ſolchem Gebaren. Ueberdies— was brauchen wir hier an der Grenze ein Dutzend von Ver⸗ bänden, die nebeneinander marſchieren.. Dazu noch ein Wort zur Frage der konfeſſionellen Berbände. Ich habe wiederholt meinen abſoluten Willen zum Frieden zwiſchen Kirche und Staat bekundet. Daraus werden nunmehr die Konſequenzen gezogen werden. War⸗ um ſoll es nicht möglich ſein, daß beide Inſtitutionen ihre Aufgaben in völligem Frieden erfüllen können. Machen wir den Verſuch! Ich dulde keine Angriffe gegen die Konfeſſionen, die Kirche duldet keine gegen Parlei und Staat. Wenn Parteiſtellen gegen meine Weiſung verſtoßen, wer⸗ den ſie zur Rechenſchaft gezogen. Das Gleiche erwarten wir von der Kirche. Der nationalſozialiſtiſche Staat ſetzt durch die Bildung der Volksgemeinſchaft alles in Vollzug, was die chriſtliche Lehre in der Praxis verlangt. Daher gibt es für Prokeſtanken, für Katholiken, für alle, die goktesgläubig ſind, nur ein oberſtes Geſetz: Ein Volk, ein Gott, ein Vaterland. Was könnte noch einem Zuſammenſchluß Al⸗ ler im Wege ſtehen, etwa weil der der SPD., der dem Zentrum, jener der KPD. oder der Deutſchnationalen Par⸗ tei angehörte? Ein ehrlicher Deutſcher, der als Idealiſt ſeine Pflicht in der SPD. tat, iſt zumindeſten ſo wertvoll wie ein ſogenannter Nationalſozialiſt, der es nur deshalh iſt, weil er dadurch hofft, ſein Geſchäft zu machen. Charak⸗ tere ſind hier entſcheidend und nicht Parteibücher. Es geht: um die deutſche Volksgemeinſchaft. And wem kann der Na⸗ tionalſozialismus die Hand verweigern, wenn es ihm um die Volksgemeinſchaft ernſt iſt? Die Welt iſt einig gegen uns. And uns befiehlt erſt recht das Schickſal einig zu ſein. Ihr habt als deutſche Saarländer des deutlich genug ausgeſprochen. Ihr habt am 13. Januar 1935 eller Welt geſagt: chen, Herr Graf. Ich fuhre Sie zu Fannt und ihrem Sohn unter einer Bedingung.“ „Und die wäre?“ „Daß Sie während der ganzen Reiſe keine Fragen, wegen Fanni an mich richten, denn ich tät Ihnen keine Antwort geben. Sind Sie damit einverſtanden?“ g Eine leiſe Enttäuſchung klang aus Egons Stimme. „Ich muß ja wohl. Ich tue ja alles, wenn ich Fanni nur wiederſehen kann,— Iſt die Reiſe weit?“ 8 Wir brauchen zwei Tage, bis wir an Ort und Stelle ſind. Morgen früh acht Uhr reiſen wir von Premberg ab und ſind am folgenden Tag um ſechs Uhr abends dort.— Und jetzt erlauben Sie, daß ich geh'.“ Ich werde Ihnen ein Gaſtzimmer anweiſen laſſen!“ bemerkte Egon zuvorkommend und wollte klingeln. 75 Stolzenthaler wehrte ab. f 155 „Geben Sie ſich keine Müh! Ich werd in Premberg übernachten. Morgen früh um halb acht Uhr treffen wir uns dann am BahnhofL. d „Sie wollen doch nicht zu Fuß nach Premberg?“ „Warum denn net? Ich hab' mir den Weg gut g'merkt. Die Luft iſt klar und wir haben Vollmond. Ich werd' mich ſchon zurecht finden“??. 5 Hrollberg erkannte, daß Stolzenthaler jedes Entge · genkommen Egons ablehnen würde, und ſagte zu ihm: „Ich bitte, meinen Wagen zu nehmen. Er wird jeden Augenblick kommen.“ i i 80 Stolzenthaler ſah ihn an, und ſein offener Blick flößte ihm Achtung ein. Iich nehm' Ihr Anerbieten dankend an!“ ſagte er zu Hollberg. 5 Anterdeſſen war das Auto Hollbergs vor dem Schloß⸗ tor vorgefahren. Hollberg verabſchiedete ſich von Egon und verſprach, morgen früh am Bahnhof zu ſein. Kurze Zeit darauf fuhr Hollberg mit Stolzenthaler 8 e * Wir ſind Deutſche und ſtehen zu unſerem Führer unn Ihr habt nun Wort zu halten und Ihr werdet Wort hal⸗ ten, denn die Welt ſchenkt und erſpart uns nichts— ume verbiſſener halten wir zuſammen und lieben unſere Kinder und das iſt 155 1 unſer ewiges Deutſch land! 9 Oas Zeitungsverlagsweſen Anordnungen der Keichspreſſekammer.* Berlin, 26. April. Der Präſident der Reichspreſſekammer, Amann, hat drei Anordnungen erlaſſen, in denen die Einzelheiten dez Zeitungsverlagsweſens geregelt werden. Die erſte Anordnung zur Wahrung der Unabhängigkeit des Zeitungsverlagsweſens beſtimmt im einzelnen, daß dem Reichsverband der Deutſchen Zeitungsverleger die genauen Rechts⸗ und Beſitzverhältniſſe und perſonellen Verlagsver⸗ hältniſſe, Nachweis der ariſchen Abſtammung der Berechtigten am Verlage bis 180 0, Höhe des Geſell⸗ ſchaftskapitals, ein etwaiger Wechſel der Berechtigten am Verlage und Aehnliches mitzuteilen ſind. Genehmigungs⸗ pflichtig iſt die Lieferung der Zeitung in größerer Stückzahl an einen Empfänger, der nicht Zeitungshändler iſt. Die Anordnung beſtimmt dann weiter in genauen Ein⸗ zelangaben, wer nicht Zeitungsverleger ſeig kann, z. B. öffentlich⸗rechtliche Körperſchaften, Geſellſchaf⸗ ten, Genoſſenſchaften, Stiftungen, juriſtiſche Perſonen und Perſonengeſamtheiten, die unter Beachtung beruflicher ſtändiſcher oder konfeſſioneller Geſichtspunkte gebildet ſind. oder die die Rechte am Verlage für Dritte wahrnehmen, natürliche Perſonen, die für ſich oder ihre Ehegatten nicht den Nachweis der ariſchen Abſtammung bis zum Jahre 1800 zurück erbringen, Unternehmen, die der gemeinſchaft⸗ lichen Herausgabe von Zeitungen dienen oder für ver⸗ ſchiedene Orte Zeitungen herausgeben, außer der Herausgabe von Unterausgaben einer Zeitung. Ausge⸗ nommen ſind bei dieſen Beſtimmungen das Reich und die NS D A P. Die Anordnung ſchreibt auch vor, daß Zeitungen nicht auf einen konfeſſionellen, beruflich oder intereſſenmäßig be⸗ ſtimmten Perſonenkreis abgeſtellt ſein dürfen, und beauf⸗ tragt den Reichsverband der deutſchen Zeitungsverleger mik der Durchführung der Anordnung. Für die genau vorgeſchriebenen werden Uebergangsfriſten von drei, zwölf Monaten gewährt und die Bedingungen Uebergangsfriſten feſtgelegt. Zu dieſer Anordnung hat der Präſident der Reichs⸗ preſſekammer ausführliche Erläuterungen erlaſſen, in denen die einzelnen Artikel und Aoſchnitte des näheren kommen: tiert werden. f Die zweite Anordnung des Präſidenten der Keichspreſſe⸗ kammer beſtimmk, daß in einem Orte, in dem eine Mehr. zahl von Verlagen vorhanden iſt, die auf den Abſatz einer höheren Auflage angewieſen ſind, als nach den örllſchen Verhältniſſen und geſunden verlegeriſchen Grundſätzen ins. geſamt vertrieben werden kann, einzelne Verlage geſchloſſen werden können. a In der dritten Anordnung wird feſtgelegt, daß Verlage von der Betätigung als Zeitungsverleger ausgeſchloſ⸗ ſen ſind, deren Zeitungen ihr Gepräge und ihren Abſat dadurch erhalten, daß ſie in einer Form berichten, die ge⸗ eignet iſt, Anſtoß zu erregen oder der Würde der Preſſe zu ſchaden. f Offizlersaustauſch Deutſchland— England Berlin, 25. April. In Durchführung eines zwiſchen der engliſchen und deutſchen Armee verabredeten Ghfiezers us auch werden drei engliſche Offiziere in den nächſten Tagen ein Kommando bei deutſchen Truppenteilen antreten. Es 10 delt ſich um je einen Offizier der Infanterie, der Kavallerie und der Artillerie, die bei den entſprechenden deuſſchel Waffengattungen für die Zeit von etwa pier Wochen Dieſſſt tun werden. i i Die im Austauſch kommandierten deutſchen Offiziere haben ihr Kommando in England bereits angetreten. 5 Einzelbeſtimmungen ſechs und für dieſe Gegen ſechs Uhr abends näherte ſich das Dampfſchif dem Dörfchen in der Wachau. Stolzenthaler trat an Egon heran und zeigte nach der Richtung des Kirchturms. Et 5 ohne jede Erregung:„Dort iſt das Ziel unſerer eiſ'. 99 8 Egon, der durch die lange Reiſe ermüdet wa erleichtert auf. Seine Nerven waren auf das Aen erſe erregt, beſonders auch durch das eiſige Schweigen Stolzen, thalers während der ganzen Fahrt. Er war faſt am Eihe ſeiner Kräfte, und nur die Hoffnung, Fanni wiederzu⸗ ſehen, hielt ihn einigermaßen aufrecht. 9 Das Schiff hatte angelegt. Egon betrat mit Stol⸗ 1 das Land. Sein Herz ſchlug hörbar. Hier alſo ollte er Fanni nach langen, langen Jahren zum ersten Male wiederſehen! Mit fieberhafter Spannung ſah ez dieſem Augenblick entgegen. Wußte ſie, daß er kum Hatte ſie dieſer Reiſe zugeſtimmt? Wenn das der Fal war, dann hatte er auch die Hoffnung, ihre Verzeihung zu erlangen. All dieſe Gedanken wirbelten blitzſchnel dur ſeinen Kopf. Er ſah Stolzenthaler fragend an. „Wir gehen gleich zu ihr!“ ſagte dieſer und schlug me ihm den Weg zur Dorfſtraße ein. Sie gelangten bald in die unmittelbare Nähe des Friedhofs. Stolzenthgler wandte ſich nach rechts und fordert ihn auf, ihm zu folgen. Egon befiel eine bange Ahnung und er zögerte, 10 5 ter zu gehen. Stolzenthaler aber nahm ihn beim Arm un zog ihn faſt mit Gewalt in das Innere. Seine Ahnung wurde nun zur Gewißheit. Groß und ſchreckhaft weitelen ſich die Augen. Der Atem ging ſtoßweiſe, und Schweiß, tropfen perlten auf ſeiner Stirn. Nur mühſam ſchlevpte er ſich fort. i 5 Roter Sonnenglanz lag auf den Blumen der Gräben und auf den Kreuzen. f Endlich blieb Stolzenthaler ſtehen und deutete al Fannis Grab.. 5 „Hier, Herr Graf, ruht die, die Sie ſuchen. —— ein Herz, das ſchon weich werden wollte, wurde wieder art. Ruhig ſagte er:„Wir wollen net viel Worte ma⸗ 5 5 Fortſezung fig A S. eee Ses. 2 22 C S 2 e Ie Kurzmeldungen Berlin. Auf einer Reichstagung der Reichskaſſenver⸗ waltung der NS⸗Volkswohlfahrt und des WHW ſprach Hauptamtsleiter Hilgenfeldt über die zukünftige Arbeit der NS⸗Volkswohlfahrt. Berlin. Die Reichsregierung hat das für die Weidezeit 1934 geltende Geſetz zur Sicherung von Gräſerkrediten durch ein zweites Geſetz auch auf die Weidezeit 1935 aus⸗ gedehnt. 7 2 2 Eine Niederlage des Judentums Deutſcher Sieg im iroer Prozeß. 1 Kairo, 25. April. Das Berufungsgericht in Alexandrien hat das Urteil im Kafroer Judenprozeß verkündet. Das Urteil erſter In⸗ ſtanz wurde beſtätigt und die Klage des jüdiſchen Klägers für unzuläſſig erklärt. Damit iſt der monatelange Kampf, in dem das Juden⸗ kum eine Verurteilung der Maßnahmen des neuen Deutſchland herbeiführen wollte, mit einem endgültigen und vollſtändigen Sieg ber deutſchen Sache entſacl:= en. * Judenſchmuggel von Polen nach Rußland. 0 In Rowno iſt die Vorunterſuchung gegen 53 Perſonen abgeſchloſſen worden, die des Schmuggels polniſcher Staats⸗ bürger über die ſogenannte„grüne Grenze“ nach Sowjet⸗ rußland angeklagt werden. Die polniſchen Behörden haben feſtgeſtellt, daß für dieſen Menſchenſchmuggel eine Haupt⸗ werbeſtelle in Lodz, eine Transportſtelle in Rowno und eine Reihe von Zweigſtellen in allen größeren Städten Polens arbeiteten. Die Schmugglergeſellſchaft forderte von ihren Kun⸗ den für den Schmuggel über die Grenze 300 bis 600 Zloty je Perſon. Die Schmuggelſtellen wurden nur von polniſchen Juden in Anſpruch genommen, die in die jüdiſche Kolonie Biro⸗Bidſchan in Sowjetrußland aus wanderten. us dem ladiscùhen Land U Tauberbiſchofsheim.(Ein Vorfall, der für alle eine Warnung ſei.) Der Sohn einer hieſigen Land⸗ wirtsfamilie, der mit ſeinem Fahrrad in Richtung Wertheim fuht, begegnete auf der Straße zwiſchen Bronnbach und Gamburg einem mit jungen Leuten beſetzten Laſtkraftwagen. Einer der Wageninſaſſen warf eine leere Selterwaſſerflaſche als dem Wagen. Die Flaſche flog dem jungen Mann an den Kopf und zerſprang, ſo daß er ernſtliche Verletzungen da⸗ vöntrug. Er wurde in das Krankenhaus nach Tauberbiſchofs⸗ heim verbracht. () Pforzheim.(Ein ſpätes Opfer des Welt⸗ krieges.) Im Städtiſchen Krankenhaus ſtarb gegen ſechs Uhr der 51 Jahre alte Schwerkriegsbeſchädigte Wilhelm Nöthenbach. Er iſt ein ſpätes Opfer des Weltkrieges. Im Jahre 1918 wurde er wegen eines Ruhrleidens entlaſſen, das er ſich im Schützengraben zugezogen hatte. Seit ſeiner Entlaſſung ſuchte er vergeblich in der Heidelberger Klinik und im hieſigen Krankenhaus Heilung von ſeinem Kriegs⸗ leiden. Zuletzt war er ununterbrochen ſeit 14 Jahren im hieſigen Städtiſchen Krankenhaus ans Vett gefeſſelt. Er ertrug ſein Leiden, deſſen Schmerzen durch ſtändige Mor⸗ phiumſpritzen gelindert werden mußten, mit viel Geduld und Humor. Der Tod iſt vermutlich infolge einer Blutver⸗ giftung eingetreten, die durch ein Geſchwür im Darm ver⸗ urſacht wurde. () Pforzheim.(94 Jahre alt.) Im benachbarten Wiernsheim konnte die älteſte Einwohnerin, Frau Katha⸗ rina Härlin, Witwe, ihren 94. Geburtstag feiern. Die Greiſin iſt noch rüſtig und lieſt ohne Brille die Zeitung. () Pforzheim.(Die Schulrekruten.) 1060 Schulanfänger— 520 Buben und 540 Mädchen— gingen geſtern zum erſten Mal den Weg in die Schule. () Schöllbronn bei Ettlingen.(Auf die Tenne geſtürzt.) Die Kriegerswitwe Roſa Lauinger, die im 50. Lebensjahr ſtand, ſtürzte vom Heuboden auf die Tenne und erlitt einen Schädelbruch, der nach wenigen Stunden den Tod zur Folge hatte. (J Zeutern bei Bruchſal.(mit dem Motorrad verunglückt.) Auf der Rückfahrt aus Baſel iſt der 24. jährige Poſtangeſtellte Heinrich Kreuzer aus Mannheim mit dem Motorrad verunglückt, als er ſpielenden Kindern ausweichen wollte. Er geriet auf die Böſchung und ſtieß gegen einen Baum. Bewußtlos und mit einem Beinbruch wurde er in das Bruchſaler Krankenhaus gebracht. „ Kehl.(Der Todesfahrer ſchwer verun ⸗ glückt.) Der Fahrer Peter Löfelhardt, der mit ſeinem KW⸗Wagen in einer Vorſtellung auf dem Jahrmarkt wieder einmal die Todeswand befahren wollte, rutſchte plötzlich mit dem Wagen auf der ſteilen Wand ab. Der Wagen überſchlug ſich und begrub den Fahrer unter ſich. Erſt nach längeren Bemühungen konnte der Verunglückte befreit werden. Er hat neben Quetſchungen im Genick auch erhebliche Rückenverletzungen davongetragen. Freiburg.(Deutſcher Caritasvolkstag 1035) Wutz 0 6 91 5 13 bis 24. Mai findet im Den Reichsgebiet der deutſche Caritasvolkstag ſtatt. Der Deukſche Caritasverband wird in dieſer Zeit eine Haus⸗ ſammling, ſowie am Samstag und Sonntag, 9, Maß, eine Straßensammlung veranſtalten. a Alg Säckingen.(Opfer des Leichtſinns.) Ein ihtiges Mädchen wollte in Brennet in den bereits in e werfen Ae n Es 5 zu all und wurde überfahren. Mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus acht, iſt die Aermſte nach wenigen Suden gestorben e Nn win⸗ 1 0 te fet deer ganz ſchön entwickelt ſind. Die der Rapsfelder im Hanauerland ſtark zugenommen. 5 —— 8 2 dem Erdzoden glei 7 —* Schu 1559 5 ch die Mitleidenſcha Aus den Nachbarlaͤndern Ludwigshafen a. Rh.(Beim Fenſterreinigen abgeſtützt.] Ein 12 Jahre altes Mädchen, das in Ab⸗ weſenheit ſeiner Eltern mit Fenſterreinigen beſchäftigt war, ſtürzte aus einem im 2. Stockwerk befindlichen Fenſter in den Vorgarten, wo es bewußtlos liegen blieb. Die Verletzte wurde in das Städtiſche Krankenhaus gebracht. Lebensge⸗ fähr beſteht nicht. Neuſtadt a. d. H.,(Der Froſch im Mittageſſen) Einen gänz gemeinen Streich ſpielte der 20 Jahre alte Ludwig Armbruſt aus Haßloch ſeinem Arbeitskameraden Jakob Herr⸗ mann. Bei gemeinſamen Waldarbeiten ſetzte der Angeklagte in das Eſſenkännchen ſeines Kameraden einen lebenden Froſch. Ahnungslos wärmte nun Herrmann in dem verſchlöſſenen Kännchen ſein Eſſen und rührte es mit dem Löffel um. Als der junge Mann etwa die Hälfte ſeines Mittageſſens verzehrt hatte, entdeckte er zuerſt den Kopf und dann die Schenkel des Froſches. Herrmann wurde es ſofort übel. Er konnte tagelang nichts eſſen und wurde auch noch krank davon. Arm⸗ bruſt wurde wegen Tierquälerei durch Strafbefehl zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Er gab ſich damit nicht zufrie⸗ den, ſondern legte Einſpruch ein. Das Amtsgericht verur⸗ teilte ihn nun wegen Tierquälerei in Tateinheit mit einem Vergehen wegen Körperverletzung zu vier Wochen Gefängnis und zu den Koſten des Verfahrens. Oppenheim.(Ein Traubenblütenfeſt für das Rhein⸗Maingebiet.) Die Stadt Oppenheim veranſtaltet am 16. Juni ein großes Traubenblütenfeſt, das erſtmals für das geſamte Rhein⸗Maingebiet durchgeführt wird und für die Landskronſtadt eine großzügige Fremden⸗ werbung darſtellen ſoll. Studienrat Kreimers hat ein be⸗ ſonderes Feſtſpiel für dieſes Feſt geſchrieben, es wurde ver⸗ tont von Lehrer Weber. Das Spiel wird in der Ruine Landskrone aufgeführt. e Wiesbaden.(GHartes Mißgeſchick eines Knechtes.) Von einem harten Mißgeſchick wurde ein in dem Vorort Frauenſtein beſchäftigter Knecht betroffen. Beim Melken einer Kuh erhielt er von dem Tier einen Tritt gegen die Bruſt, daß er bewußtlos wurde und unter ein Pferd fiel. Von dieſem wurde dem Verunglückten die eine Hand durch Huftritte ſchlimm zugerichtet. Gchwere Unwetter Jurchtbare Verheerungen im Speſſart und Rhön. Würzburg, 25. April. Ueber die Gegend von Schweinfurt ging ein ſchweres Unwetter nieder, unter dem beſonders die Markungen von Zell und Hambach, nördlich von Schweinfurt, litten. Die Weinberge an der Mainleite wurden von den Wolkenbrü⸗ chen ſchwer beſchädigt. Auf den Straßen war bald jeglicher Verkehr unmöglich. Das Unwetter hauſte am ſtärkſten in den Notſtandsgebieten der Rhön und des Speſſart. Hier wurde die Gegend von Zeitlofs, Heinrichsthal, Rupboden und Schönderling ſehr in Mitleidenſchaft gezogen. Teilweiſe wurden die Ställe überſchwemmt, ſo daß das Vieh erkrank. Auf den Feldern wurden die Saaten durch die Hagelſchläge vernichtet, ſo daß an vielen Stellen die diesjährige Ernte völlig umgekommen iſt. Die Gegend von Zeitlofs in der Rhön wurde beſonders ſchwer heimgeſucht. Nach mehrſtündigem wolkenbrucharti⸗ gem Regen trat Hagel auf, der eine Stunde lang in haſelnußgroßen Schloßen niederpraſſelte. Troſtlos ſieht es be⸗ ſonders auf den hochgelegenen Feldern aus. Da hier die dünne Humusſchicht abgeſchwenkt wurde und vielfach nur das nackte Geſtein übrig blieb, ſind viele Felder auf un⸗ abſehbare Zeit wertlos geworden. Von der ele⸗ mentaren Wucht des Waſſers kann man ſich eine Vorſtel⸗ lung machen, wenn man hört. daß bis zu vier Zentner ſchwere Jelsblöcke mitgeriſſen wurden. Außerordentlich gelitten hat auch das ganze Sinntal. Die Bahnlinie von Brückenau nach Zeitlofs iſt gefährdet, da die Dämme unterſpült ſind. Einen Ueberblick über den wirklichen Schaden wird man erſt nach den Aufräumungs⸗ arbeiten, die mehrere Tage in Anſpruch nehmen, bekommen können. Nach vorſichtiger Schätzung dürfte er ſichminde⸗ ſtens auf 100000 Mark belaufen. Aus dem Ipeſſart liegen erſchütternde Berichte vor. Der Ort Heinrichstal bietet ein Bild grauenhafter Verwüſtung. Schlamm, Ge⸗ röll und Felsblöcke bedecken faſt meterhoch die Stra⸗ ßen, Felder und Wieſen. Das Unwetter brach mit einem ſtarken Hagelſchlag herein, der bis zu einem halben Meter hoch die Fluren bedeckte. Darauf folgte ein Wol⸗ kenbruch, der ungeheure Waſſermaſſen niederſandte. Fluten ſtürzten in eineinhalb Meter Höhe durch die Ork⸗ ſchaft, führten Baumſtämme mit ſich und riſſen alles mit, was ihnen in den Weg kam. In die Straßen wurden zwei Meter tiefe Löcher geriſſen. Das Vieh ſtand in den Stäl⸗ len bis zum Rücken im Waſſer und konnte nur unter größ⸗ ten Anſtrengungen gerettet werden. Heinrichsthal iſt beſon⸗ ders ſchwer betroffen, da die Gemeinde ſehr arm und ſtark verſchuldet iſt. N 1 Wirbelſturm in Thüringen Bier Gehöfte vernichte. 4 Oſtthüringen e 5 2 1 en Garen de n i de da Von den fünf Gehöften des Ortes ſind vier vollkommen 15 emacht nde 5 landwirkſchaftliche Maschinen liegen weſf zer⸗ lreut umher. Wie dürch ein Wunder ſind Menſchenleben age 15 11000 ien daß kurz vor 1545 Uhr aus 5 uge 2 m. 225. 7 22215 1 2 75 einer fre Gewitterwolke unter ungeheurem Donner⸗ rollen eine Windhoſe niederging und innerhalb weni⸗ Die Häuſer ſind bis a ger Minuten alles verwüſtete. Noch ehe die Einwohner wußten, was eigentlich vor ſich gin 0 0 ſchehen. Die oberen Stockwerke der Häuser 5 i er ging, war das Unglück ge⸗ abraſiert und von dem S turm viele Me d von e 0 fort⸗ vollkommen mit Stroh beladener of ſta 5 wurde von einem Ende zum anderen geſchleu⸗ Eine Hundshütte, in der mehrere Hunde k hatten, flog über ein hohes Dach. enachbarten Dörfer fi von dem Unwetter in gezogen worden, wenn auch nicht in dem Ausmaße wie 5 Birkigt. Pa euee das Unwetter verur⸗ ſachte Schaden iſt noch nicht abzuf i etragen. Eir„ i 8 i 5 0 155 Leiter wagen, der in einem 15 Meter langen ert. 5 eben. rechnen. I Mondaufgang 2 Locale Nuud cu au Der älteſte Bürger Seckenheims geſtorben. Der älteſte Bürger und Einwohner Johann Georg Volz, Leonhard Sohn, iſt geſtern abend 8 Uhr im Alter von 93 Jahren 10 Monaten und 2 Tagen geſtorben. Herr Volz war lange Jahre Waiſenrat und erfreute ſich bei ſeinen Mitbürgern allgemeiner Beliebtheit. Bis zu ſeinem Lebensende war der Verſtorbene von einer ſeltenen geiſtigen Friſche; er war bis in ſein hohes Alter eine Frohnatur, mit einem un⸗ verwüſtlichen Optimismus beſeelt. So hoffte er noch eine Lungenentzündung zu überſtehen. um ſeine 100 Jährchen zu erreichen. Es ſchien auch ſo, bis doch Altersſchwäche den guten, edlen Menſchen ſanft vom Irdiſchen ins Jenſeits hinüberſchlummern ließ. Seine Ehefrau verlor er bereits 1890 durch den Tod. 4 2 I Haupkverſammlung der Elekktro⸗Inſtallakions⸗In⸗ nung. Unter dem Vorſitz von Obermeiſter Dürr hielt die Innung des Elektro⸗Inſtallations⸗Gewerbes ihre Haupt⸗ verſammlung ab. Der Voranſchlag für das kommende Halbjahr, der mit 3 339,53 RM in Einnahmen und Ausga⸗ ben abſchließt, wurde einſtimmig genehmigt. Der Ober⸗ meiſter teilte mit, daß gegen eine Firma wegen unlauteren Wettbewerbs und unkollegialen Verhaltens ein Verfahren vor dem Handwerker⸗Ehrengericht anhängig gemacht wor⸗ den ſei; gegen zwei andere habe man wegen Preisſchleude⸗ rei vorgehen müſſen. Bemängelt wurde vielfach, daß das Städtiſche Elektrizitätswerk die Inſtallateure im Vergleich zu anderen Elektrizitätswerken, wie beiſpielsweiſe Kraft⸗ werk Rheinau, benachteilige. Ferner wurde darauf hinge⸗ wieſen, daß mehrere Elektro⸗Großfirmen durch Mengen⸗ rabatte in die Lage verſetzt ſeien, ihre Waren unter dem Selbſtkoſtenpreis der Inſtallateure abzugeben. Eine län⸗ gere Auseinanderſetzung gab es über die Frage, ob das Verbot, Inſtallationsmaterial über den Ladentiſch zu ver⸗ kaufen, aufrechterhalten bleiben ſoll, da Warenhäuſer und Einheitspreisgeſchäfte nach wie vor dieſe Verkäufe vorneh⸗ men. [ Freiherr Karl von Drais⸗Gedenkſtunde. Am Sonn⸗ tag, den 28. April, vormittags 11.30 Uhr findet aus Anlaß des 150. Geburtstages des Erfinders des Fahrrades, Frei⸗ herr Karl von Drais von Sauerbrunn, vor ſeinem einſtigen Wohnſitz zu Mannheim, M 1, 8, eine Gedenkſtunde ſtatt, veranſtaltet vom Verkehrsverein Mannheim und dem Gau 14 des Deutſchen Radfahrer⸗Verbandes(Ortsgruppe Mannheim).— Die Gedenkrede, die von muſikaliſchen und geſanglichen Darbietungen umrahmt wird, hält Dr. Hans Neumann, 1. Vorſitzender des Drais⸗Denkmal⸗Vereins Mannheim. U Selbſttötungsverſuch auf der Straße. In der Ab⸗ ſicht, ſich das Leben zu nehmen, brachte ſich nachts auf einer Straße in der Neckarſtadt⸗Nord ein junger Mann mik einem Taſchenmeſſer am linken Arm eine größere Schnitk⸗ wunde bei. Der Lebensmüde wurde nach Anlegung eines Notverbandes mit dem Sanitätsauto nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Der Grund zur Tat iſt auf unglück⸗ liche Liebe zurückzuführen. — Gebührenſenkung für Ueberwachung der Dampf⸗ keſſel. Der Aufſichtsrat des Badiſchen Reviſionsvereins hat in ſeiner Sitzung vom 15. April beſchloſſen, die Gebühren für die Ueberwachung von Dampfkeſſeln um weitere 5 Pro⸗ zent, ſomit um insgeſamt 20 Prozent zu kürzen. Dieſe Maßnahme iſt dadurch möglich geworden, daß ſich die Be⸗ lebung der Wirtſchaft in Baden auch in den Einnahmen des Badiſchen Reviſtonsvereins günſtig ausgewirkt hat. — Keine gerichtlich vereidigte Sachverſtändige“ mehr. Nachdem die landesrechtlichen Beſtimmungen über die allge⸗ meine Vereidigung von Sachverſtändigen für gerichtliche An⸗ gelegenheiten aufgehoben worden ſind, hat der Reichsjuſtiz⸗ miniſter angeordnet, daß die in den Verzeichniſſen geführten Sachverſtändigen mit Wirkung ab 1. Mai zu löſchen ſind. Die Sachverſtändigen ſind davon zu benachrichtigen, daß alle Vereidigungen mit dem Ablauf des 30. April unwirkſam werden und daß alſo die Bezeichnung als gerichtlicher oder gerichtlich beſtellter oder gerichtlich vereidigter Sachverſtändi⸗ ger vom 1. Maf ab nicht mehr geführt werden darf. Die über die erfolgte Allgemeinvereidigung erteilten Ausweise ſind zurückzufordern. Neue Allgemeinvereidigungen finden be⸗ reits ſeit dem 1. April nicht mehr ſtaktt. — Keine Poftzuſtellung am Natfonalen Feiertag des deutſchen Volkes. Am Nationalen Feiertag des dagen Volkes, dem 1. Mai, wird die Deutſche Neichspoſt— abge⸗ ſehen von Eilſendungen— keine Poſt zuſtellen. Empfänger können jedoch an dieſem Tage Briefſendungen und Zeitungen während 2 Stunden, die in den einzelnen Orten noch näher bezeichnet werden, von den Zuſtellpoſtämtern abholen. Um auch dem Poſtperſonal in möglichſt weitem Umfange die Teilnahme an den Veranſtaltungen zu ermöglichen, bittet die Reichspoſt, von der außergewöhnlichen Abholung nur in dringenden Fällen Gebrauch zu machen. Um ein längeres Warten bei der Nachfrage 55 e e m empfiehlt es ſich, die Abſicht au. holen zu wol⸗ len, dem zuſtändigen Poſtamt bis zum vorhergehenden Tage Gera, 25. April. ö ſchriftlich mitzuteilen. Wetterbericht Ueber Mitteleuropa macht ſich ein Druckanſtieg bemerk⸗ bar, der die noch vorhandenen Unregelmäßigkeiten in der Luftdruckverteilung ausgleichen wird. Fir Freitag und Samstag iſt bei örtlicher Luftzufuhr mi, Bewölkungsob⸗ nahme und vorwiegend heiterem, wärmerem Metter zu 0 Gedenktage . 27. April 1521 Fernao de Magalhges, erſter Weltumſegler, auf den Philippinen geſtorben. 1764 Der Buchhändler Johann Friedrich Cotta in Stuttgart 2 1820 Der Philoſoph Herbert Spencer in Derby geboren. 1850 Der preußiſche Generaloberſt Hans Hartwig non Be⸗ ſeler in Greifswald gebore 16095 Kicutſchon wird deut e„ 1933 800 555 8 55 ga Sage nen. er bayriſche Mi r. Frank wird Rei. ,, Sonnenaufgang 4.39 Sonnenuntergang 19,18 Monduntergang 12.18 Gerichtszeiimmng. Gefängnis⸗ und Geldſtrafen für Glücksſpieler. Vor dem Einzelrichter hatten ſich Teilnehmer an einem Spielerneſt in einer hieſigen Wirtſchaft zu verantworten, die Baden⸗ Baden im Kleinen nachahmten. Glücksſpiele ſind nach dem Geſetz vom 14. Juli 1933 nur in Kur⸗ und Badeorten zu⸗ gelaſſen, wenn die Orte in den Jahren 1924 bis 1930 jährlich durchſchnittlich mindeſtens 70 000 Beſucher, darunter 15 Pro⸗ zent Ausländer, gehabt haben. Würfelſpiele ſind als Glücks⸗ ſpiele verboten und der Veranſtalter wie der Teilnehmer wird neuerdings beſtraft. Der 31 Jahre alte verheiratete Friedrich Sp. von Mannheim, ein ſchon oft beſtrafter Spieler, war der Bankhalter, der 27 Jahre alte verheiratete Werner L. von Mannheim und der 33 Jahre alte Hermann H. ſind der Beteiligung angeklagt. Alle drei machten geltend, Würſelſpiel ſei kein Glücksspiel. Sie wurden jedoch eines anderen be⸗ lehrt. Der Einzelrichter verurteilte den Bankhalter zu ſechs Monaten Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe, L. und H. zu je drei Monaten Gefängnis und je 100 Mark Geldſtrafe, den 37 Jahre alten verheirateten Wilhelm S., der den Be⸗ laſtungszeugen auf der Straße beſchimpfte, weil er ihn der Beteiligung beſchuldigt hatte, zu drei Wochen Gefängnis und 20 Mark Geldſtrafe. A U Sicherungsverwahrung für Heiratsſchwindler. Der 47 Jahre alte geſchiedene Heinrich Albrecht aus Wieſenbach iſt in den letzten 15 Jahren faſt ſtändiger Gaſt im Ge⸗ fängnis. Kleine Darlehensſchwindeleien, Zechbetrügereien und Heiratsſchwindel ſind ſein Spezialgebiet. Schon einmal wegen Heiratsſchwindel verurteilt, betrog er neuerdings wieder ein Mädchen um ſeine Erſparniſſe. Außerdem beging er in Lud⸗ wigshafen einen Darlehensbetrug und in Viernheim un⸗ ternahm er einen Verſuch hierzu. Der Gutachter hielt ihn einer ganzen Veranlagung nach für einen für die Volks⸗ gemeinſchaft verlorenen Menſchen. Das Schöffengericht ver⸗ Urteilte den Angeklagten zu einer Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten, außerdem zu 200 Mark Geldſtrafe oder weitere 10 Tage Zuchthaus. Außerdem wurde auf Ehrverluſt auf die Dauer von drei Jahren und Sicherunasverwabrung erkannt. Nelken In Deutſchland war die Nelke ſchon früh in den Klöſtern und Burgen, aber auch in den Bürgerhäuſern und auf den Balkonen der Bauernhäuſer eine viel geſehene Blume. Ende des 18. Jahrhunderts wurde in Erfurt der„Verein der Nelkenliebhaber“, Nelkeniſten, Nagerliſten, wie ſie ſich nann⸗ ten, gegründet. Der Nelken leidenſchaftlichſter und geſchickteſter Pfleger, Dr. Johann Nikolaus Weismantel, konnte die Melken in acht Klaſſen einteilen. Dies allein zeigt ſchon von der großen Verbreitung dieſer Blume. Leider muß geſtanden werden, daß in den letzten Jahrzehnten die Nelke etwas ver⸗ nachläſſigt wurde. Beſonders in den Städten, wo man alle möglichen exotiſchen Blumen bevorzugte. Gerade aber in Bayern, im bayeriſchen Oberland hauptſächlich, hat die Nelke ihren Platz behauptet und man kann ſich wohl kein Bauern⸗ haus dort denken, von deſſen Balkon nicht die wunderſchönen Nelken in den verſchiedenſten Farben leuchten. In den Alpen⸗ gegenden iſt beſonders die Hängenelke verbreitet. Sie ſollte auch in den Großſtädten wieder mehr eingeführt werden. In den letzten Jahren ſind verſchiedene Nelkenzüchtungen er⸗ 1 8 die wirklich größte Verbreitung verdienen. Beſon⸗ ders empfehlenswert ſind: Feuerkönigin, Ruhm von Chur, Weiße Roſe, Unermüdlicher Stern von Engadin, Rigi, Jung⸗ frau. Lauter Hängenelken, wohlriechend und von verſchiedener 9575 Hängenelken ſind widerſtandsfähig gegen Unbilden des Wetters und gegen Krankheiten. Sie ſind daher für Balkone, Fenſterbretter und als Zimmerpflanzen beſonders geeignet. * Neues aus aller Welt A Vom Juhrwerk des Vaters lolgefahren. Das ein⸗ einhalb Jahre alte Söhnchen des Landwirts Otto Aumüller von Dillingen(Bayern) geriet unter des mit dreißig Zent⸗ nern Rüben beladene Fuhrwerk, das der Vater des Kleinen ſelbſt lenkte. Das linke Hinterrad des Wagens ging dem Kinde über den Unterleib. Schon kurze Zeit nach dem Un⸗ fall ſtarb das Kind. . Im Streit erſtochen. Beim Schäfflerkreuz in Ober⸗ ſchneiding(Bayern) kam es zu einer ſchweren Bluttat, die ein Menſchenleben forderte. Ein gewiſſer Johann Dünſt! verſetzte im Verlauf eines Streites dem 22 Jahre alten Dienſtknecht Andreas Birnböck einen Meſſerſtich, der alsbald den Tod des jungen Menſchen zur Folge hatte. Birnböck kam vom Kammerfenſterln und hatte am rechten Handgelenk einen Gummiknüppel angebunden. Der Täter will in Not⸗ wehr gehandelt haben. ab Ueber 2000 Mark in der Skraßenbahn vergeſſen. Ein Kaufmann ließ in Eſſen in der Straßenbahn eine Aktentaſche mit 2370.50 Mark liegen. Der Verlierer hat eine Belohnung von 10 Prozent zugeſichert. Bisher iſt das Geld nicht abgegeben worden. ab Maſſenrazzia nach einem Prandſtifter. Die geſamte Polizei von Chicago iſt, unterſtützt von Angehörigen der amerikaniſchen Legion und zahlreichen Hausverwaltern, fieberhaft bemüht, einen bisher unbekannt gebliebenen Brandſtifter zu faſſen, der in den letzten Tagen über 25 Brände, davon allein am Dienstag morgen zehn, angelegt hat. Bei dieſen Bränden ſind zwei Frauen ums Leben ge⸗ kommen. Bootsunglück auf der Anterweſer Drei Perſonen ertrunken. Bremen, 25. April. Der 60jährige Bauer von Campen, der 50jährige Bauer Kuhlmann und deſſen 25 Jahre alter Sohn hatten mit einem Kahn den Ort Werder an der Un⸗ terweſer verlaſſen, um von einer gegenüberliegenden Ort⸗ ſchaft Sand zu holen. Auf der Rückfahrt nach Werder geriet der vollbeladene Kahn in der Mitte des Stromes in den Sog eines vorbeifahrenden großen Frachtdampfers, wo⸗ durch das ſchwerbeladene Boot mit dem hinteren Teil ap⸗ ſackte und bald völlig in den Fluten verſchwand. Die In⸗ ſaſſen verſuchten ſich in das Beiboot zu retten, bevor ſie jedoch die Leine packen konnten, wurde auch dieſes unter Waſſer gezogen. Alle drei Inſaſſen ertranken. Greiſin bei lebendigem Leibe verbrannk. Markt Oberdorf, 25. April. In Bergers bei Wald(Bay⸗ ern) machte die 80jährige kranke Bauerswitwe Kreſzenz Schmid nachts gegen 2 Uhr im Küchenherd Feuer. Dann ſetzte ſie ſich an den Herd, um ſich zu wärmen. Dabei iſt die alte Frau vermutlich eingeſchlafen; durch herausfallen⸗ des Feuer gerieten ihre Kleider in Brand und im Nu war ſie in Flammen gehüllt. Auf ihre gellenden Hilferufe eilten die Angehörigen raſch herbei, doch konnten ſie keine Ret⸗ tung mehr bringen. Nach drei Stunden erlag die Unglück⸗ liche ihren Verbrennungen. Der Bergrutſch am Tatzelwurm. Oberaudorf am Inn, 25. April. Die im Gebiet des Tatzelwurm abgerutſchten Bergmaſſen ſind nunmehr durch das Aufhören der Niederſchläge nahezu zum Stillſtand ge⸗ kommen. Durch die Beendigung der Schneeſchmelze hat ſich die Waſſerbildung vermindert und übt nicht mehr den Druck wie bei Beginn des Erdrutſches aus. Die Kommiſs⸗ ſion der Sektion für Wildbachverbauung in Roſenheim iſt der Anſicht, daß wohl noch weitere Erdmaſſen beim Eintre⸗ ten einer Schlechtwetterperiode abrutſchen werden. General Leopold Graf v. Geßler 7. In Schoffſchütz in Oberſchleſien iſt Generalmajor a. D. Leopold Graf v. 605 ler, ein Urenkel des Helden von Hohenfriedberg, geſtorben Im Weltkriege nahm Generalmajor Graf v. Geßler an vle⸗ len Schlachten und Gefechten teil. Tragiſcher Tod eines Konzerkmeiſters. Die Aufführung von Beethovens Miſſa Solemnis in der großen Kölner Meſſehalle, ſtand unter dem erſchütternden Eindruck des tra⸗ giſchen Todes des langjährigen Kölner Konzertmeiſters des ſtädtiſchen Orcheſters, Heinrich Anders. Anders, der das Geigenſolo im Sanctus⸗Satz ſpielte, brach bei den Meſſetext⸗ worten Benedictus qui venit in nomine domini plötzlich zu⸗ ſammen. Ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ein Ende be⸗ reitet. Kriegsgefangenentagung an der Saar. Die Reichsver⸗ einigung ehemaliger Kriegsgefangener begeht ihren diesfäh⸗ rigen Bundestag vom 25. bis 27. Mai in St. Ingbert im Saarland. Die Schirmherrſchaft hat der Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel übernommen. Drei Autofahrer verbrannt. Auf der Landſtraße Pa⸗ ris— Chartres fuhr ein Perſonenauto mit drei Inſaſſen in voller Fahrt auf einen haltenden Laſtkraftwagen auf. Der Benzinbehälter bes Perſonenautos explodierte, die Inſaſſen verbrannten, da die bei dem Zuſammenſtoß eingeklemmten Türen nicht geöffnet werden konnten. Das Feuer griff auch auf das Laſtauto über, das u. a. ſechs Tonnen Mineralol 8 hatte. Auch der Laſtwagen wurde vollſtändig zer⸗ tört. I Folgenſchwerer Juſammenſtoß. Aus bisher roch nicht einwandfrei geklärter Urſache ſtieß auf der Kreuzung Mittel⸗ und Draisſtraße ein Radfahrer mit einem Perſo⸗ nenkraftwagen zuſammen. Der Radfahrer, der ſchwere Schulterverletzungen und einen Schädelbruch erlitt, wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Städtiſche Kranken⸗ haus gebracht. Es beſteht Lebensgefahr. U Unfall auf der Radrennbahn. Auf einer Radrenn⸗ bahn in der Neckarſtadt⸗Oſt ſtießen während eines Mann⸗ ſchaftsrennens zwei Fahrer ſo heftig zuſammen, daß beide ſtürzten und erhebliche Verletzungen erlitten. Sie wurden mit dem Sanitätskraftwagen in das Städtiſche Kronken⸗ haus gebracht. Die Hand abgeriſſen. Ein eigenartiger Unglücsfalf ereignete ſich in Feudenheim bei einer Beerdigung. Der in den 50er Jahren ſtehende Vereinsdiener Wilhelm Schanzel⸗ meier von Feudenheim ſollte drei Ehrenſalven aus einem Böller abgeben. Beim zweiten Schuß flog die Patrone nach rückwärts und zerriß ihm die rechte Hand. Mit dem ee wurde der Verunglückte ins Krankenhaus gebracht. FE c Mannheimer Theaterſchau Freitag, 26. April: Miete F 20, Sondermiete F 11: Der Herr Baron fährt ein. Komödie von Heinz Steguweit. Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. Samstag, 27. April: Miete B 26, NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 101 bis 104: Der goldene Pierrot. Operette von Walter W. Goetze. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Sonntag, 28. April: Miete C 20, Sondermiete C 10, NoSS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 50 bis 52: Ir neuer Einſtudierung: Violetta(La Traviata). Oper von Verdi.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. 5 5 5 1 Im Neuen Theater(Roſengarten): Sonntag, 28. April: Hau⸗Nu dk. Luſtſpiel von Paul Vulpius und Ralph Arthur Roberts. Anfang 20, Ende etwa 22.15 Uhr. a Sängerbund. Morgen Samstag abend 8 Uhr Geſamtprobe mit Orcheſter und Schülerchor. In Anbetracht der Wichtigkeit dieſer Probe wird vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen erwartet. Brieſtaubenverein„Falke“ Mannheim⸗Seckenheim. Heute Freitag Abend 8½ Uhr im Lokal„Zur Linde“ wichtige Mitglieder⸗Verſammlung. Erſcheinen ſämtlicher Mitglieder unbedingte Pflicht. Ausgabe der Neiſeausweiſe und Neiſepläne. Wer nicht erſcheint, kann keinen Reiſeausweis erhalten. Der Vorſtand. Gammel⸗Anzeiger Aur für Mitglieder der Landw. Cin. 1. Verkaufsgenoſſenſchaf. Stets vorrätig: Biertreber, Malzkeime, Kleie, Sounenblumenſchrot, Eichelſchrot, Nachmehl, Perlkalkſtickſtoff. Beſtellungen auf Torf und Strat, je ein Waggon An⸗ fang Mai eintreffend, werden im Lager entgegengenommen. Abt. Molkerei: Beſtellungen auf Rahm für kommenden Sonntag wollen bis ſpäleſtens heute Abend gemacht werden. Der Vorſtand. Taglohn- Leftel Zur ersten heiligen Kommunion empfehle blühende Topipilanzen Blumenkörbchen/ Schnittblumen] g für auhandwerker Blattpflanzen/ Palmen(nach 5 vorgeschrieb. Gärtnerei Elser am Friedhof e zu haben in der Neckarbete- Drucke ref Kuf fee Möbl. Zimmer heute frisch aus eigener Rösterei von jungem Ehepaar zu mieten empfiehlt geſucht. Räheres Jakob Würthwein. Offenburgerſtraße 54. Laden: Hauptstraße No. 103. Verſammlungs⸗Kalender. N 9 — D — — . — abgerufen worden. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, den 26. April 1935. Nach einem arbeitsreichen, gesegneten Leben ist unser lieber Vater, Großvater und Urgroßvater Oh. GS. Volz im Alter von fast 94 Jahren zur ewigen Heimat Die Beerdigung findet am Sonntag, den 28. April, nachmittags 2 Uhr vom Trauerhause, Hauptstraße 119 aus statt. eee Apfikosen-Pulge zum Belegen von Kuchen 1 Pfund 40 Pfg. Preiselbeet en Dose 75 Pfg. Gewürz-Essiggurken % Pfund 15 Pfg. ff. Käse für Käseplatten in großet Auswahl. Juſtob IDürthmein. 53 Empfehle Hord. Saatkarofen Odenw. Blaue, Edeltraut Erdgold, Oval gelbe Acker ſegen, Sickinger Nord⸗Oſt. Ferner Perl-Kalkſtickſtoff, Amonut Kali, Superphosphat Nitrophoska, Huminal Düngekalk, Harnſtoff. Alexander Schmich, — Wels Feral iel Un! Die beiden Seehunde werden ab heute Freitag bei uns Lachstürme entfesseln a Wo dieser beste aller Weiss-Ferdl-Film gezeigt wird, tobt, brüllt und schreit das Anda 0 Im Vorprogramm: Warum 80 aufgeregt(Lustspiel) . 0 Publikum vor Vergnügen. 2 Ufa-Tonwoche und Kulturfilm. Bonntag ſmitiag 3 Uhr Jugendporſtellung. 2