burg), (Kar⸗ appel⸗ ti und n. auf dieſen e zun ſt, wie „Wel zorgef⸗ 11.05 ſſeplal eh Etſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 9o mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 2. Anz.⸗Preisliſte r. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Femnſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Fages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Wertünbblatt für den Stadttell Mhm.⸗Sechenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 35: 1200. 95. Jahrgang ö Der Tag der Nation Die Feſtfolge der Veranſtaltungen 15 8.30—9.30 Uhr: Jugend⸗Kundgebung im Luſtgarken. (Die Kundgebung wird über alle Sender übertragen.) 1. Fanfarenſignal. 2. Eröffnung durch den Reichsjugendführer. 3. Lied:„Tritt heran, Arbeitsmann“, Text von Hein⸗ rich Lerſch, Melodie von Fritz Sotke, geſungen von 3000 Mann ſtarkem Chor aus HJ., DJ., BDM. 4. Rede: Reichsminiſter Dr. Goebbels. 5. Gemeinſames Lied:„Aufhebt unſere Fahnen“, Text von W. Zorg, Melodie von Fritz Sotke. Dazu ſpielen die vereinigten Muſikzüge der Berliner Hitler-Jugend. 6. Anſprache des Führers. 7. Gemeinſames Lied:„Vorwärts, vorwärts“. II. 10.00 Uhr: Jeſtakt der Reichskulturkammer in der Skaats⸗ oper Unter den Linden. (Der Feſtakt wird über alle Sender übertragen.) 1. Feſtliches Präludium von Richard Strauß. Es ſpielt 15 Staatskapelle Berlin unter Leitung von Prof. Clemens raus. 2. Anſprache des Präſidenten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels. 3. HJ.⸗Fanfare. 4. Verkündung des Buch⸗ und Filmpreiſes 1934/35. 5. Feſtliche Muſik. Finale(Paſſacaglia) aus der 4. e⸗moll) Symphonie von Joh. Brahms. Es ſpielt die taatskapelle Berlin unter Leitung von Profeſſor Heger. III. 12.00 Uhr: Staatsakt auf dem Tempelhofer Jeld. (Die Veranſtaltung wird über alle Sender übertragen, und in allen Orten des Reiches werden Parallel⸗Kundgebungen durchgeführt. Während der Veranſtaltung werden die am 12. und 13. April gewählten Vertrauensräte auf Führer und Volk von Dr. Ley feierlich verpflichtet.) 12.00 Uhr: Ankunft des Führers. Der Führer ſchreitet die aufgeſtellten Ehrenformationen ab. Chor, geſeingen von 2500 Sängern des Berliner Sängerbundes:„Lied des Vol⸗ kes“ von Erdlen. Eröffnungsanſprache: Reichsminiſter Dr. Goebbels. Chor:„Wir“ von Heinrichs. Verpflichtung der Vertrauensräte durch den Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley. Rede des Führers. Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Großer Zapfenſtreich. Deutſchland⸗Lied. Schlußwort: Bezirkswalter der Deutſchen Arbeitsfront Pg. Engel. 5 1 Schluß der Kundgebung.„ IV. 5 17.00 Uhr: Empfang der Arbeiter⸗Delegationen aus dem Reich und der Sieger aus dem Reichsberufswettkampf der deutſchen Jugend in der Reichskanzlei durch den Führer und Reichskanzler. V 5 21.30 Uhr: Fackelzug der Reichswehr, Marine, Flieger, Landespolizei, Schutzpolizei, SA., SS., Leibſtandarte Adolf Hitler, NSKK., Feldjägerkorps, Arbeitsdienſt, PO., Deut⸗ ches Rotes Kreuz, Deutſcher Luftſport⸗Verband, Techniſche 0 Bahnſchutz, Feuerwehr und NS” BB.(Stahlhelm) durch olgende Straßen Berlins zum Luſtgarten: Abmarſch der Spitze von Bülowſtraße Ecke Potsdamer Straße über otsdamer Straße— Potsdamer Platz Leipziger Platz eipziger Straße Friedrichſtraße Unter den Linden Schloßbrücke—Luſtgarten. VI. 23.00 Uhr: Schlußappell der am Fackelzug beteiligten Formationen. Marſchmuſik. Rede des preußiſchen Miniſterpräſidenten, Reichsmini⸗ ſter General Göring. f Großer Zapfenſtreich. g (Die Kundgebung wird über alle Sender übertragen.) * An dem Aufmarſch der Jugend beteiligen ſich die Hitler⸗Jugend, das Deutſche Jungvolk und der Bund Deutſcher Mädel, Schüler und Schülerinnen der Volks⸗, mittleren und höheren ſowie der Fach⸗Schulen. Bei dem eſtakt in der Staatsoper wird die Verteilung des Buch⸗ und Filmpreiſes von Reichsminiſter Dr. Goebbels perſön⸗ vorgenommen. 8 Der Anmarſch zum Tempelhofer Feld a Der Anmarſch zum Tempelhofer Feld vollzieht ſich wie 5 vergangenen Jahre in 13. Zeilen, und zwar werden die ammeſpläne nur 1 1½ Kilometer vom Tempelhofer Feld entfernt liegen. Wenn eine Marſchkolonne 60 000 Teilneh⸗ mer zählt, wird in Zwölferreihen marſchiert. Man rech⸗ le mit einer Geſamtbeteiligung von einer Million Volks⸗ ſoſoſſen. Der Aufmarſch der Maſſen auf dem Tempel⸗ ſoſer Feld ſoll um 11 Uhr beendet ſein. Zwiſchen 11 und 15 Uhr ziehen die Fahnen und Standarten, von 11.30 s 11.55 Uhr die Ehren formationen ein. Von 11 Uhr bis Montag, den 29. April 1935 zum Eintreffen des Fül einigten Muſiker⸗ und T 1 ter Leitung des Heeresmuf izienten Prof. Schmidt und Geſangs⸗Chöre unter dem Dirigentenſtab des Studienrats Hanns Mießner die Feſtgemeinde mit muſikaliſchen Darbie⸗ tungen unterhalten. Außerdem werden während dieſer Zeit Geſchwaderflüge der Luftmacht ausgeführt. Im Verlaufe des Feſtaktes auf dem Tempelhofer Feld werden etwa 50 000 Vertrauensräte weltanſchaulich ver⸗ pflichtet werden. Dieſe Verpflichtung erſetzt nicht die feier ⸗ liche Bereidigung in den Betrieben, die in Rückſicht auf den 1. Mai am 30. April bzw. am 2. oder 3. Mai ſtaltfinden ſoll. Dieſe feierliche Verpflichtung vor den Augen des Füh⸗ rers wird in derſelben Minute im ganzen Reich durchgeführt. Die Ehrenformationen werden in Stärke von je einer Kompagnie— teilweiſe mit Muſik und Spielmannszügen— geſtellt von der Reichswehr, der Landespolizeigruppe Göring, der SA., NSKK., der Leibſtandarte Adolf Hitler und der Techniſchen Nothilfe. Ein Meer von Fahnen, Standarten und Feldzeichen wird zur weiteren Belebung des packenden Bildes beitragen. Es werden Aufſtellung nehmen: 21 Stan⸗ darten der SA., 6 Standarten der SS., die Feldzeichen der Leibſtandarte Adolf Hitler, ferner 1000 Fahnen der Deut⸗ N 446 Fahnen der SA. und 180 Fahnen er 5 Empfang der Arbeiter⸗Abordnungen Nach Beendigung der Kundgebung auf dem Tempel⸗ ofer Feld findet um 17 Uhr der Empfang der Arbeiter⸗ bordnungen aus dem ganzen Reich und der Sieger aus dem Reichsberufs⸗Wettkampf durch den Führer in der Reichskanzlei ſtatt. Dieſe Arbeiter der Fauſt, die mit ihrem Handwerkszeug tätig ſind, werden Gäſte der Reichsregierung ſein, ebenſo je ein Notſtandsarbeiter aus jedem Gau. Die Arbeiter⸗Abordnungen treffen teils im Flugzeug, teils mit der Eiſenbahn bereits am 30. April in Berlin ein und wer⸗ den an demſelben Tage um 16 Uhr im Propagandaminiſte⸗ rium durch Dr. Goebbels, Dr. Ley und Baldur von Schirach begrüßt. Am Abend werden die Arbeiter-Abordnungen den „Wintergarten“ beſuchen. Der Fackelzug An dem Fackelzug werden ſich 500 Angehörige der Reichswehr, der Marine und Flieger, 200 der Landespolizei, 400 der Schutzpolizei, 3000 der SA., 1000 der SS. und der Leibſtandarte, 1000 des NSKK., 300 des Feldjägerkorps, 1200 des Arbeitsdienſtes, 400 der bO. 100 des Roten Kreu⸗ zes, 150 des Luftſportverbandes, 300 der Techniſchen Not⸗ hilfe, 360 des Bahnſchutzes, 200 des RSD B.(Stahlhelm) und 120 der Feuerwehr beteiligen. 1000 Saarländer nach Berlin eingekaden Das Amt für Reiſen, Wandern und Urlaub in der NS.⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat auf Veranlaſſung des Propagandaminiſteriums 1000 ſaarländiſche Arbeits⸗ kameraden zu einem mehrtägigen koſtenloſen Beſuch der Reichshauptſtadt eingeladen. Die Teilnehmer werden als größtes Erlebnis ihres Berliner Aufenthaltes den 1. Mau bei der Kundgebung auf dem Tempelhofer Feld feiern. Beſon⸗ dere Ehrenplätze ſind für ſie vorgeſehen. N Deutsches Nachrichtenbüro[M) Berlin holt ſeinen Maibaum ein. ö Die Reichshauptſtadt hat ihren Maibaum aus dem Franken⸗ baum zum Natjon rtag des ſteltlintg⸗ kreuzflagge durch Nr. 99 Das neue Staatsbürgerrecht Eine Erklärung des Keichsinnenminiſter Dr. Frick. Berlin, 28. April. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter Dr. Frick ſprach in einer Unterredung über die wichtigſten Arbeiten des Innenminiſteriums und kam dabei auch auf das neue Staatsbürgerrecht zu ſprechen. Es iſt kein Geheimnis, ſo ſagte er, daß die Reichsregie⸗ rung eine Neugeſtaltung des deutſchen Staatsbürgerrechts plant und mein Miniſterium eine diesbezügliche Gefezes⸗ vorlage vorbereitet. Die deutſche Staatsbürgerſchaft wird in Zukunft nicht mehr allein durch die Geburt, durch einen gewöhnlichen Verwaltungsakt oder nur durch Zahlung einer Geldſumme erworben werden können. Die deutſche Skaaksbürgerſchaft wird nach dem Willen des Führers das höchſte Recht, und der Skaaksbürgerbrief wird die wertvollſte Urkunde ſein, die ein Deutſcher in ſei⸗ nem Leben erwerben kann. Die deutſche Staatsbürgerſchaft muß eine Ehre ſein, die ſich der Deutſchſtämmige nur durch Dienſt an Bolk und Staat und durch Bewährung erwerben kann. Sie wird jedem Deutſchen den Weg zu allen öffenkli⸗ chen Aemkern in Parkei und Staat öffnen, nur ihr Träger wird in die Kampfformakionen der Bewegung und als Waffenkräger der Nation in den Ehrendienſt des Volkes und Reiches eintreten dürfen, und nur er allein wird das Wahl- und Abſtimmungsrecht ausüben und dadurch mik ⸗ kel. oder unmitkelbar an der Führung des Reiches keilneh⸗ men können. Die deutſche Staatsbürgerſchaft wird in einem feierli⸗ chen Akt und mit einer weihevollen Vereidigung auf die deutſche Volksgemeinſchaft, das Deutſche Reich und ſeinen Führer verliehen und wird Unwürdigen oder Staats⸗ feinden abgeſprochen werden. Adolf Hitler hat in ſeinem Buch„Mein Kampf“ ge⸗ ſchrieben:„Der deutſche Staatsbürger wird der Herr des Reiches ſein.“ Für den nationalſozialiſtiſchen Staat ſind die Staatsbürger nicht nur die Summe der mehr oder we⸗ niger zufällig in den Reichsgrenzen lebenden Einwohner, ſie ſind vielmehr die Träger des Staatsgedan⸗ ken s. Daher muß die Verleihung des Staats⸗ bürgerrechtes an beſtimmte Bedingungn ge⸗ knüpft werden, unter denen, unſeren Grundſätzen entſpre⸗ chend, ſich auch die Bedingung der raſſiſchen Zugehö⸗ rigkeit zum deutſchen Volk befinden wird. Empfang der finniſchen Bauernführer Nach der Rückkehr von einer mehrtägigen Studienfahrt durch Pommern, Mecklenburg und die Kurmark, auf der die finniſchen Landwirtſchaftsführer die neugeſchaffenen Bauern⸗ ſiedlungen beſichtigt haben, veranſtaltete der Reichsnährſtand in Berlin einen Empfang zu Ehren der finniſchen Gäfte. Der Führer der Abordnung, der finniſche Landwirtſchafts⸗ miniſter Linna, betonte in ſeiner Anſprache, die Neubildung des deutſchen Bauerntums, die ſchönen Häuſer, die ſorgfäl⸗ tige Durchführung der Siedlung und die muſtergültige Or⸗ ganiſation hätten einen ganz befonderen Eindruck gemacht. Politiſche Rundſchau Der Stellvertreter des Führers dankt. Der Stellvertre⸗ ter des Führers, Rudolf Heß, bittet alle, die ihm zu ſeinem 41. Geburtstage ihre Glückwünſche ſandten, auf dieſem Wege ſeinen Dank entgegenzunehmen. Deutſcher Prokeſtſchritt in Stockholm. Der deutſche Ge⸗ ſandte in Stockholm, Prinz zu Wied, hat im ſchwediſchen Außenminiſterium gegen einen Lügenfeldzug des berüchtig⸗ ten Separatiſtenführers Matz Braun, der ſich ſeit einigen Tagen in Schweden aufhält, und gegen eine Veröffentlichung im„Socialdemocraten“ ſchärfſten Proteſt eingelegt. Internationale Arbeitstagung über die Begabtenförde⸗ rung. In Freiburg findet zur Zeit eine Internationale Ar⸗ beitstagung über die Begabtenförderung ſtatt, an der 19 Na⸗ tionen beteiligt ſind. In einem Begrüßungstelegramm an ben Führer und Reichskanzler wird unter anderem darauf hingewieſen, daß die Tagung der auch vom Führer ſeit jeher aufgeſtellten Forderung diene, die Tüchtigſten aus⸗ zuſuchen, auszubilden und in die geeignete Verantwortung zu ſtellen. Auf Anregung des Führers der franzöſiſchen Ab⸗ ordnung wurde an der Ehrenkafel der im Weltkrieg gefal⸗ lenen Studenten der Albert⸗Ludwig⸗Univerſität ein Kranz niedergelegt. 5 5 Ernennungen im Ns. Der Führer hat den Gaulei⸗ ter Karl Röver zum Ehrenführer im Range eines Gruppen⸗ führers des NSKK. und den Miniſterialdirektor im Reichs⸗ verkehrsminiſterium, Dr.⸗Ing. h. c. Ernſt Brandenburg, zum Ehrenführer im Range eines Standartenführers des NS. ernannt. Zu Brigadeführern wurden befördert: die Oberführer Eiden⸗Koblenz, Paul Lein⸗ Dresden und Rudolf Rees⸗Kaiſerslautern. a Juden dürfen die Reichsfahnen nicht hiſſen Berlin, 29. April. Die Hiſſung der Reichsfahnen durch jüdiſche Geſchäfte und Privathäuſer hat wiederholt zu Stö⸗ rungen der öffentlichen Ruhe und Ordnung geführt. Am derartige Zwischenfälle für die Zukunft zu vermeiden, hat der Reichsminiſter des Innern beſtimmt: Die Hiſſung der Reichsfahnen, insbeſonder der Haken⸗ Juden hat zu unterbleiben. In Zweifels⸗ fällen teifft die ͤrtliche Polizei die erforderlichen Anord⸗ nungen. Moderne Chirurgie Wichtige Kapitel auf dem Berliner Kongreß. In den weiteren Verhandlungen des Kongreſſes der deutſchen Chirurgen in Berlin berichtete zunächſt Bern⸗ hard⸗Gießen über die Erfahrungen der Gießener Klinik mit der Chirurgie der Gallenwege. Er beſprach über 6000 Operationen und gab der vollſtändigen Entfer⸗ nung der Gallenblaſe gerade in bezug auf Dauerheilung den ausgeſprochenen Vorzug gegenüber der Gallenblaſen⸗Eröff⸗ nung und Drainage. Bätzner⸗Berlin referierte über die Evipan⸗ Nar⸗ koſe. Dieſes Narkoſe⸗Verfahren ſei bisher im In⸗ und Aus⸗ lande in etwa 1 Millionen Fällen angewandt worden, und man habe allgemein günſtige Erfahrungen damit gemacht. Es habe große Ausſichten beſonders als Kurz⸗ und Einlei⸗ tungsnarkoſe. Sauerbruch Verlin äußerte ſich grundſätzlich zu den Fragen der Hirnchirur gie, die in den vergangenen Jahren ganz beſondere Fortſchritte gemacht hätte, unterſtützt durch die moderne neurologiſche Hirndiagnoſtik, die die Er⸗ kennung und Lokaliſierung beſonders der Hirngeſchwülſte in ſtets ſteigendem Prozentſatz ermögliche. Die Erfolge der operativen Behandlung der Hirngeſchwülſte ſeien aber trotz aller diagnoſtiſchen und techniſchen Fortſchritte noch be⸗ ſcheiden, und zwar vorwiegend wegen des häufig bösartigen Charakters und der Ausdehnung dieſer Geſchwülſte. Die Hirngeſchwulſt⸗Chirurgie werde im weſentlichen großen Kli⸗ niken und Krankenhäuſern vorbehalten bleiben müſſen. Hin⸗ ſichtlich der Behandlung von Schädel verletzungen entwickelte Kulenkampff⸗ Zwickau die Auffaſſung, daß bei ſchweren Fällen eine vierwöchige Bettruhe notwendig ſei. Sommer ⸗Dortmund meinte, daß man bei Fällen unkomplizierter Gehirnerſchütterungen nach der Unterſuchung durch einen Nervengrzt die Patienten aufſtehen laſſen ſolle, ſobald ſie den Wunſch dazu äußern. Das prinzipielle Feſt⸗ halten an der mehrwöchigen Bettruhe fördere Unnötig die Entſtehung einer Renten⸗Neuroſe.— Krückmann⸗ Ber⸗ lin referierte über langjährige Beobachtungen von Beziehun⸗ gen und Einflüſſen der Augenſtellung und Augenbewegung zur Körperhaltung und umgekehrt. Er ſprach von intereſſan⸗ ten Uebereinſtimmungen im anatomiſchen Bau von Auge und Wirbelſäule. Die Brüſſeler Weltausſtellung Feierliche Eröffnung durch König Leopold. 5 Brüſſel, 29. April. Die Brüſſeler Weltausſtellung iſt in Anweſenheit des geſamken Diplomaliſchen Korps, der Regierung und Spitzen der Behörden von König Leopold feierlich eröffnet worden. Rund 30 Länder beteiligen ſich an der Ausſtellung, die alle wichligen Zweige der Technik, Wiſſenſchaft und Kunſt um⸗ faßt. Auf techniſchem Gebiete werden insbeſondere die neuen Schöpfungen des Verkehrsweſens, der Elektrizitätswirkſchaft und des Funkweſens von den ausſtellenden Ländern gezeigt werden. Länger als ein Jahr iſt an der Ausſtellung gearbei⸗ tel worden. Das belgiſche Königspaar begab ſich in feierlichem Zuge, der von einer Reiterſchwadron eröffnet wurde, vom Schloß Laeken zur Ausſtellung. Auf dem Wege bildeten Truppen der Garniſon Brüſſel und Abordnungen von über tauſend Vereinen Spalier. Am Eingang des prächtig geſchmückten Feſtſaales der Ausſtellung, wo 3500 geladene Gäſte Platz genommen hatten, begrüßte der Bürgermeiſter der Stadt Brüſſel das Königspaar. Auf die Anſprache des Bürger⸗ meiſters und des Wirtſchaftsminiſters antwortete der König mit einer kurzen Rede, in der er mit ernſten Worten die Notwendigkeit einer Rückkehr zu normalen Wirtſchaftsbe⸗ ziehungen in der Welt betonte. Im Anſchluß an den Feſtakt⸗ erfolgte ein Rundgang durch die Ausſtellung. Die Pavillons der einzelnen Länder ſind noch nicht gänzlich fertig. Als erſtes Land eröffnet Dänemark am heutigen Montag ſeinen Pavillon. Aus dieſem Anlaß iſt Kronprinz Friedrich von Dänemark in Brüſſel eingetroffen. Einen breiten Raum neh⸗ men die kulturellen Schöpfungen ein. Ein nach dem ver⸗ ſtorbenen König benanntes Altertinum beherbergt u. a. ein Zeißſches Planetarium. Ein reichhaltiges Programm nationaler und internatio⸗ naler Veranſtaltungen iſt für die Dauer der Ausſtellung, die im Herbſt ihre Pforten wieder ſchließen wird, vorgeſehen, Die ſportlichen Veranſtaltungen wurden mit dem großen Fußball⸗Länderkampf Belgien gegen Deutſch⸗ land im Heyſſel⸗Stadion eröffnet, das mit ſeinen 75 000 Plätzen unmittelbar am Ausſtellungsgelände liegt.. A —— Beſchleunigte Cuftaufrüſtung Eigene Luftſtreitkräfte für die britiſchen Dominien. London, 29. April. Einige Londoner Zeitungen kündigen eine ſtarke Ve⸗ ſchleunigung und eine Reviſion der Gigli Luftaufrüſtung an. Entſprechende Beſchlüſſe werden bereits von einer Ka⸗ binettsſizung am heutigen Montag erwartet. Am Donners⸗ tag dürften die Maßnahmen 5 im Unterhaus erörtert werden. Bei den Aenderungen ſoll es ſich um folgende Maßnahmen handeln: 1. gewiſſe Aenderungen in den Herſtellungs methoden und ſogar ein gewiſſes Opfer an Sicherheitsfakloren zu⸗ gunſten der Beſchleunigung. Für gewiſſe Bomberklaſſen wird möglicherweiſe ein höheres Ladegewicht zugelaſſen; 2. Aus ⸗ weitung der Induſtrie und Bereithaltung einer Höchſtzahl von Induſtriefirmen für ein„Nokſtandsprogramm“; 3. Wiedereinſtellung vieler Spezialarbeiker; 4. Ausweikung des Metallflugzeugbaues zur Erleichterung von Maſſenher⸗ ſtellung. Weiter ſoll bei der bevorſtehenden Empirekonferenz vorgeſchlagen werden, daß die Dominien eigene Luftſtreit⸗ kräfte aufſtellen, um die dort ſtationierten engliſchen Flug⸗ zeuge im Heimatdienſt verwenden zu können. Kurzmeldungen Reichsminiſter Ruſt hat dem geſchäftsführenden Direk⸗ tor des Reichsausſchuſſes für Volksgeſundheitsdienſt, Dr. Ruttke, einen Lehrauftrag für„Raſſe und Recht“ im Rah⸗ men der juriſtiſchen Fakultät der Univerſität Berlin erteilt. Im Rahmen einer Schulreform ſoll in Oeſterreich die ialieniſche Sprache den beiden anderen großen Fremdſpra⸗ chen franzöſiſch und engliſch gleichgeſtellt werden. Auf dem Sportplatz der Deutſchen Reichsbahn in Berlin fand die Weihe der 27 Fahnen des Deutſchen Reichsbahn⸗ ſchutzes ſtatt. Im Kreiſen Kempen im Süden der Provinz Poſen ſind zehn Mitglieder der Deutſchen Vereinigung verhaftet worden. Ils Grund wird von polniſcher Seite„illoyale Agitation“ gegen den polniſchen Staat angegeben. Der im Herbſt 1934 in Scapa Flow gehobene deutſche Schlacht⸗ kreuzer„Bayern“ iſt kieloben von fünf ſtarken Schleppern nach Roſith zum Abwracken be rdert worden. Im erſten Vierteljahr 193 — ind die Steuereingänge in Frank⸗ reich um 798 Millionen Franken hinter dem Voranſchlag zurück⸗ geblieben. Die neugegründete; dem italieniſchen Fliege eingeweiht worden. Die Aufräumungsarbeiten im oſtthüringiſchen Kata- ſtrophengebiet beende. Die von Arbeitsdienſtmännern des Lagers Weida und der Mannſchaft des Kataſtrophenhilfs⸗ wagens des Arbeitsgaues 23(Thüringen) in Angriff ge⸗ nommenen Aufräumungsarbeiten in Birkigt(Landkreis Gera) ſind beendet worden. Vom jüngſten Arbeitsdienſtfrei⸗ willigen bis zum Gauarbeitsführer legte jeder willig mit Hand an, damit das Hab und Gut der geſchädigten Volks⸗ genoſſen möglichſt gegen weitere Schäden geſchützt werden konnte. Es waren erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden. Große Mengen von Steinen, Valken, entwurzelte Bäume, umgeſtürzte Wagen waren aus dem Wege zu räumen. Selbſtmordepidemie in Wien. Faſt kein Tag vergeht, an dem ſich nicht in Wien eine Familientragödie mit Mord und Selbſtmord ereignet, wobei immer wirkſchaftliche Not⸗ lage die Triebfeder des traurigen Handelns iſt. Der Freitag brachte inſofern einen Gipfelpunkt, als gleich zwei Fami⸗ lientragödien mit insgeſamt vier Toten zu verzeichnen waren. Außerdem gab es noch mehrere Selbſtmorde und zehn Selbſtmordverſuche. Südtiroler Geiſtlicher zur Verbannung verurteilt. Die Konfinierungskommiſſion von Bozen hat dem Kaplan Jo⸗ ann Kuntner aus St. Wallburg im Ultental zu zwei Jahren erbannung verurteilt. Es wurde ihm vorgeworfen, er habe einige Männer aus St. Wallburg nach der Saarab⸗ ſtimmung zur Abbrennung eines Freudenfeuers veranlaßt. Schweres Autounglück bei Paris. In der Nähe von Fontainebleau ereignete ſich ein ſchwerer Autounfall, wobei zwei Perſonen getötet und vier ſo ſchwer verletzt wurden, daß man bei zweien von ihnen jede Hoffnung auf⸗ gegeben hat, ſie am Leben zu erhalten. Erdrutſch in Nordweſtitalſen. Im oberen Seſia⸗Tal er⸗ eignete ſich infolge des ſchlechten Wetters der letzten Tage ein großer Erdrutſch, der die Straßen auf einer Strecke von etwa 40 Metern verſchüttete. Felstrümmer, Erde und Schnee kamen von einem Steilhang von etwa 500 Meter Höhe herab. Menſchen ſind nicht zu Schaden gekommen. gerſtadt Guſdonia, benannt nach Guidonia, iſt von Muſſolini Elbe! 22 franzöſiſche Flughäfen ö Paris, 29. April. Bis zum Juli 1935 ſollen in Fran reich 22 neue Land⸗ und Waſſerflughäfen fertiggeſtellt wer den. Am 1. Januar 1935 gab es 43 ſtaatliche und 4 kommunale und private Flughäfen, die dem öffentlichen Fl verkehr zur Verfügung ſtehen. Im nächſten Jahr ſollen weſ⸗ tere Neuanlagen folgen. Exploſion in Orbetello Italieniſche Sprengſtoffabrik in die Luft geflogen. Rom, 29. April. Die ſtaakliche Pulverfabrik in dem italieniſchen Seeflug⸗ hafen Orbetello, die ausſchließlich für die Marine und die Fliegerei arbeitet, iſt zum größten Tel in die Luft geflogen. Zum Glück hal ſich die Exploſſion etwa eine halbe Skunde nach Arbeitsſchluß ereignet, ſo daß bis zur Stunde keine do⸗ desopfer zu beklagen ſind. Eine Reihe von Arbeitern, dee ſich noch in der Kantine aufhiellen, wurden durch den Ein⸗ ſturz der Decke verſchüttet; vier von ihnen haben ſchwere Ver. letzungen erlitten, die übrigen ſind außer Lebensgefahr. die Arſache der Exploſion iſt noch nicht geklärt. **. Gasexploſion in St. Louis. Im Geſchäftszentrum von St. Louis ereigneten ſich im Kanaliſationsnetz zwei ſchwere Exploſionen, die auf Gasan⸗ ſammlungen zurückzuführen ſind. Durch die Gewalt der Exploſionen wurden die Kanaliſationsdeckel meilenweit in die Luft geſchleudert und die Fenſterſcheiben ganzer Häuſerrei⸗ hen zertrümmert. Weite Straßenſtrecken wurden aufgeriſſen. Bisher konnten elf Arbeiter teilweiſe ſchwer verbrannt ge⸗ borgen und ins Krankenhaus geſchafft werden. Spinnetei niedergebrannt Turin, 28. April. In Turin entſtand in einer Spin⸗ nerei ein Feuer, das einen Schaden in Höhe von zwei Millionen Lire(etwa 400 000 Mark) verurſachte. Infolge der leichten Brennbarkeit der Textilvorräte breitete ſich das Feuer mit Windeseile aus, und bald ſchlugen aus allen Fenſtern des Erdgeſchoſſes und erſten Stockwerkes Pan da faſt ſämtliche Lagervorräte Feuer gefangen hatten. Das Dach des Gebäudes von mehr als 2000 Quadrak⸗ meter Ausdehnung wurde vollſtändig vernichtet. Auch die Lagerräume mit den Geſpinſten brannken reſtlos aus, durch die Flamen und das Waſſer wurden weitere Vor⸗ räke und zahlreiche Maſchinen unbrauchbar gemacht. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht aufgeklärt. Das Feuer dürfte in der Heizungsanlage entſtanden ſein. Altes ſpaniſches Silberbergwerk geſchloſſen. In der ver⸗ gangenen Woche wurde das Silberbergwerk von Mazarron bei Murcia endgültig geſchloſſen. Hierdurch wurden 1300 Arbeiter brotlos, ſo daß der Ort, der nur 7000 Einwohner zählt, vor dem Ruin ſteht. i Zwei Todesopfer durch Starkſtrom. Bei Valencia kamen 5 Arbeiter beim Bau einer Waſſerpumpe mit der Hochſpannungsleitung in Berührung. Zwei Arbeiter wur⸗ den getötet und die drei anderen lebensgefährlich verletzt. Fünffache Giftmörderin. In dem ſpaniſchen Orte Grana de Escarpe bei Lerida legte eine Frau das Geſtändnis ab fünf in der letzten Zeit auf rätſelhafte Weiſe verſtorbene Verwandte vergiftet zu haben. Als Grund zu ihrer furcht⸗ baren Tat gab die Frau an, daß ſie eine Mitgift von 1000 Peſeten, die ſie an ihre Schwägerin abführen ſollte, habe für ſich behalten wollen. Die Dorfbewohner erregten ſich bei Bekanntwerden des Geſtändniſſes derart, daß ſie nur mit Mühe davon abgehalten werden konnten, die fünffache Mör⸗ derin zu lynchen. Sandſtürme in Nordchina. In Nordchina richteten ſchwere Sandſtürme große Schäden an. Der Zug⸗ und Flugverkehr wurde völlig lahmgelegt. Die Flughalle der „Euraſia“⸗Geſellſchaft in Peking wurde abgedeckt. Die Tele⸗ phonverbindungen ſind weithin unterbrochen, da über 1300 Telephonmaſten vom Sturm umgelegt wurde. tf. Gaul„Hans“ als Eierkonſumenk. In der Umgebung des oſtpreußiſchen Ortes Labiau hat ſich eine niedliche Tier⸗ geſchichte ereignet. Ein Bauer vermißte ſeit einiger Zeit die Eier eines ſeiner Hühner. Durch Beobachtung ſtelle er feſt, daß das Huhn ſich angewöhnt hatte, die Eier im Pferde⸗ 135 zu legen. Die Henne legte die Eier unter die Pferde⸗ rippe. Sobald ſie das Ereignis laut gackernd verkündete, holte ſich der Gaul„Hans“, der darauf nur gewartet zu haben ſchien, die Eier hervor und verſpeiſte ſie mit ſichtlichen Genuß. Eine ganze Zeit lang hatte er ſich ſchon an diese Eierdiät gehalten. i 22(w0ß0ßfßfßfßTß6FßGTGTGTGTꝙTPĩbbbdbbbTbTGTGTPTGTGTCTGTCTbTbTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVT1T1T1T1111W111W1111w...—————......ß.ßßß ß———— 5 GISELA RUHL AND q WEG ZIM LICHT Roman von Kurt Martin Nachdrust verboten.— Alle Rechte vorbehalten. Copyright by Verlag Neues Leben, Bayr., Gmain. 5 „So, jetzt wird die Lotte bald wieder ganz geſund ſein, Gabi. Laß nur den Verband an dem Arm, dann wird die Wunde ſchon gut zuheilen.“ a ö Giſela Ruhland beugte ſich voller Teilnahme über den Puppenwagen ihrer Freundin, in dem der kranke Puppen⸗ liebling Lotte lag. Gabriele Sombert ſchob den Wagen behutſam in die Ecke der Laube. Jetzt iſt Lotte verſorgt, und wir leſen unſer Märchen weiter, Giſa, nicht wahr?“ Sie rückten auf der ſchmalen Bank eng zuſammen und vertieften ſich in den Inhalt der zuvor begonnenen Ge⸗ ſchichte.— Sie waren gute Freundinnen, die beiden Mäd⸗ chen, die dunkelhaarige Giſela Ruhland aus dem Doktor⸗ haus und die um ein Jahr jüngere blonde Gabriele Som⸗ bert. Giſela war für ihre zwölf Jahre ziemlich groß; ſie war zu raſch gewachſen und deshalb ein wenig ſchmal und blutarm. Gabriele glich der Freundin äußerlich rein gar nicht; ſie war um einen Kopf kleiner als Giſela, kräftig und von blühender Geſundheit. Dafür verſtanden ſich die beiden Kinder aber innerlich ſelten gut. Giſela verkehrte von klein auf viel im Bürgermeiſter⸗ hauſe. Ihre Mutter war früh verſtorben, da ſchloß ſie ſich tagsüber, wenn der Vater keine Zeit für ſie hatte, vor allem an Gabriele an, und auch die beiden Brüder ihrer Freundin, der dreizehnjährige Armin und der ſechzehn⸗ 7 Wolfgang, waren eng freundſchaftlich mit ihr ver⸗ unden.— 2300 Giſela ſann über das eben Geleſene nach. Plötzli hob ſie den Kopf.„Was ſchreit das Kätzchen 20 Joche Sie ſprangen auf ünd liefen aus der Laube hinaus in den Garten des Nie e Da ſahen ſie, wie das junge weiße Kätzchen, Gabrielens Liebling, ſchmerzlich miauend ſich mühſam über die Straße ſchleppte. Es zog ein Beinchen nach. Und da!— Oh— mit ee warf Fr e N e Zaune kauerte Hans Nitzel, der Junge des ſtwirts, und hob i e e e e Gabriele ſchrie:„Hans! Das ſage ich de du Tierquäler!“ 10 ee e eee W 88 war ſchon bei dem Kätzchen und hob es behutſam Hans Nitzel wollte ſich ſeitwärts davonſchleichen. Da lie 1 Lehrer in den Weg. Erich Pohl, 125 unge Le 55 eon Ebersdorf, hatte wohl den ganzen Vorgang beobachtet. Er winkte den Uebeltäter zu ſich heran. N „So einer biſt du alſo, Hans Nitzel!l Ich werde morgen der ganzen Klaſſe erzählen, was du für ein herzloſer Burſche biſt, und dann ſollſt du deine Strafe bekommen, 901 9299 i 1 e i l iſela Ruhland hatte gar nicht bemerkt, daß Hans Ni vom Lehrer überraſcht worden war. Sie 17 7 5 W ih. Haus und rief eifrig nach Gabrielens Mutter. ö Giſa 05 das Kätzchen ſacht auf einen Stuhl, und Frau Ottilie beſchaute mit den beiden Mädchen die Verletzung. Frau Sombert ſah voll ſtiller Freude zu, wie Giſela das Kätzchen ſorgſam behandelte, wie ſie die Wunde auswuſch und ſchließlich verband. Schon immer hakte ſie Giſela in ihr Herz geſchloſſen; da drin hatte das mutterloſe Doktor⸗ mädel neben ihren eigenen Kindern ein warmes Plätzchen. . ſtrich ſie über Giſelas dunklen Scheitel. „„Ja, ja, wo es etwas zu helfen und zu lindern gibt, da iſt die Giſa am rechten Platz. die klagt ni ede . Hast 0 Platz klagt nicht und redet Und für ſich dachte ſie ſtill: Wie wird die Giſa ſein, we ſie groß iſt?— Sie wird auch dann allen Helen ſein wollen, die Hilfe bedürfen, wird manchen Schmerz lindern. manche Not brechen— und Freude bringen zu den Freud⸗ loſen. Ihr Weg wird kein leichter fei, aber es w blühen und grünen an dieſem Pfad; denn rechte Liebe wandelt ihn.— 5 Giſela hatte das Kätzchen in ſein Körbchen gebettet. Das Tierchen 109 ganz ſtill. Jetzt erinnerte ſie ſich auch der Worte, die ihre Freundin zuvor geſprochen hatte. N „Der Herr Lehrer hat alſo Hans geſehen?“ „Ja, und herangerufen hat er ihn!— Ganz böſe Augen hat er gehabt. i es nicht gehört, was er ſagte; aber er wird den Hans ſchon ſtrafen, wie er es verdient, Schläge muß er bekommen!“ „Der Hans war freilich bös. Ob aber alle Schläge dem Kätzchen etwas nützen?— Wenn der Hans noch f. viel abbekommt,— das Kätzchen muß doch leiden.“ 5 Giſela ſchien plötzlich etwas zu planen.„Ich will nu gehen, Gabi. Morgen früh vor der Schule komme ich ur ſehe nach der Mitzi.“ Sie ſief die Straße abwärts, hinunter zur Schule. An der Wohnungstür des Lehrers läutete ſie. Die junge Fraß Erich Pohls öffnete ihr. „Verzeihen Sie! Iſt der Herr Lehrer da?“ „Ja, mein Mann kam vorhin heim. Gewiß kommſt u zu ihm wegen des Kätzchens. Er hat es mir ſchon erzählt. Wie geht es denn dem Tierchen?“ 5 Giſela gab ihr Auskunft. Dann ſtand ſie vor Erich Pohl, Der bot ihr freundlich die Hand. „Zufällig war ich Zeuge, wie du dich des Kätzchens au nahmſt, das Hans Nißel mit Steinen bewarf. Da haſt du nun wieder etwas zu umſorgen, nicht wahr? Das tut die kleine Giſela ja ſo gern!“ 8 55 geſtand ſchließlich:„Ich komme wegen Hans, Herr ehrer.“. „So?— Gabriele habe ich vorhin rufen hören, daß ſee ihm rechte Schläge wünſcht. Die ſoll er auch bekommen — Und was willſt du mir ſagen?“ „Ich— ich bitte Sie, ihn nicht zu ſchlagen.“ (Fortsetzung folgt) . er en A— 2— S — = Ser— E— e SS ———-—V 22— us dem ladiocùben Land An die badiſchen Bauern! In wenigen Tagen begehen wir des deutſchen Volkes Nationalfeiertag, den Tag der nationalen Arbeit. Das deut⸗ ſche Volk, geeinigt und gefeſtigt, wehrhaft und ſtark, feiert zum dritten Male einen Tag, der die ſchaffenden Stände ſich zuſammenfinden läßt in dem Bewußtſein, daß durch den Segen der Arbeit die Wohlfahrt der Nation und die lebendige Gemeinſchaft aller Deutſchen geſtaltet wird. Der Lebens wille aller Volksgenoſſen bricht ſich angeſichts der wiedererſtan⸗ denen Natur Bahn zu neuer Tatkraft. Der deutſche Bauer hat den Nationalſozialismus als Staats⸗ und Volksgedanken gerade von ſeiner Auffaſſung der Arbeit her am ſchnellſten begriffen. Die Erkenntnis, daß die Wegnahme der Früchte des Fleißes der Werktätigen zugunſten des Wohlergehens der Nutznießer des Kapitalismus im Zeitalter einer neuen Auffaſſung vom Wert der Arbeit ungerecht iſt, verbindet den Bauern innig mit dem Arbeitertum. In dieſem Geiſte teichen Badens Bauern allen Volksgenoſſen die Hand. Ba⸗ diſche Bauern, ſorgt dafür, daß altes Brauchtum mithilft, dieſen Majentag zu einem ſtarken Erlebnis unſerer Volks⸗ gemeinſchaft werden zu laſſen. Die Ortsbauernſchaften be⸗ keiligen ſich deshalb vollzählig mit den Fahnen bei der für ſie zuſtändigen Kundgebung. Heil Hitler! Engler⸗Füßlin, Die Vertrauensratswahlen im Gau Baden. () Karlsruhe, 27. April. Die Vertrauensratswahlen am 12, und 13. April ergaben im Gau Baden folgendes Geſamt⸗ ergebnis: Zahl der Betriebe 2250, Zahl der Wahlberechtig⸗ ten 205 409, Zahl der abgegebenen Stimmen 160 928, Zahl der gewählten Vertrauensleute und Stellvertreter 10 951. Somit beträgt die Zahl der abgegebenen Stimmen 92 Pro⸗ zent der Wahlberechtigten, die der Ja⸗Stimmen 86.3 Prozent. Das Geſamtergohnis der Vertrauensratswahlen im Gau Ba⸗ den iſt ein neuer Beweis für den Einſatz und die Treue der ſchaffenden Grenzmark am Aufbau des nationalſozialiſtiſchen Staates. II Heidelberg.(Die Todesanzeige ſelbſt auf⸗ gegeben.) Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß die Todesanzeige des Siegfried Krug, die in einer hieſigen Zeitung erſchien, von dieſem ſelbſt aufgegeben worden war. Krug wollte durch dieſe Bekanntgabe ſeines Todes bei einem Mädchen, das ein Verhältnis mit ihm gelöſt hatte, Mitleid erwecken. Wegen groben Unfugs wird er nun eine empfind⸗ liche Strafe zu gewärtigen haben. ( Pforzheim.(Tödlich verbrüht.) Auf der Ve⸗ randa eines Hauſes in der Pflügerſtraße fiel die fünfeinhalb⸗ jährige Elfriede Scherzinger in eine Kinderbadewanne, die mit heißer Waſchbrühe gefüllt war. Das Kind ſtarb nach qual⸗ vollen Leiden im Krankenhaus. Offenburg.(Opfer der Landſtraße.) Nachts kam auf der abſchüſſigen Straße zwiſchen Renchen und Alm (Amt Oberkirch), die durch andauernden Regen ſehr naß war, ein Lieferwagen ins Schleudern, auf dem eine Gruppe junger Leute ſaß. Der 32 Jahre alte Hugo Thoma von hier, auf der Bezirksſparkaſſe beſchäftigt, kam dabei ſo un⸗ glücklich zu Fall, daß er ſchwere Verletzungen erlitt und daran im Offenburger Krankenhaus ſtarb. Die übrigen Mit⸗ fahrer kamen mit leichteren Verletzungen davon. Laufenburg.(Römiſche Silbermünze gefun⸗ den.) In der Stadtrandſiedlung auf dem Oeſchgerfeld wurde eine römiſche Silbermünze aus dem 3. Jahrhundert I. Ehr. gefunden. Die Vorderſeite der Münze zeigt das Bild des römiſchen Kaiſers Hoſtilianus, die Rückſeite einen Genius, deſſen Amſchrift nicht zu entziffern iſt. Katholiſcher Gottesdienſt am J. Mai. Freiburg, 27. April. Das Erzbiſchöfliche Ordinariat hat angeordnet, daß am 1. Mai, dem Nationalfeiertag des deutschen Volkes, ein Gottesdienſt abzuhalten iſt. . 5 1 5 Hochwaſſer in Baden Ausgedehnte Ueberſchwemmung n. Karlsruhe, 29. April. In Ober⸗ und Mittelbaden en die außergewöhnlichen Niederſchläge zu einem f Anſteigen der Flußläufe geführt. Beſonders aus der Offenburger, Lahrer und Kehler Ge⸗ gend werden Ueberflutungen weiter Ae und Mieſenfiachen gemeldet. Schlimm hauſte das Hochweſſer im Schuttertal(B⸗ el Lahr.) Dort haben die Aeberſchwemmungen ein großes Ausmaß angenommen. Der Ort Schuttern ſtand teilweiſe unter Waſſer. N Im Augenblick iſt ein Stillſtand eingetreten und man hofft, daß das Waſſer bald wieder zurückgeht. 1 1 i 1 Guſtav Freyiag Zum 40. Todestag des Dichters der„Ahnen“. . Einer vergangenen Epoche angehörend, wird Guſtav Freytags Name auch heute noch und immer mit Hochachtung im deutſchen Volke genannt werden Er war Dichter und Gelehrter, keiner, dem eine geniale Begabung die Dinge in den Schoß warf, aber einer, der in redlichem Ringen mit einem Pfunde, das ihm Gott gab, wucherke. Von bleiben⸗ dem Wert aus ſeinem reichen Schaffen darf man wohl nur Die Bilder aus deutſcher Vergangenheit“,„Die Ahnen“ und den Roman„Soll und Haben“ bezeichnen. Schon ſein er⸗ ſolgreiches Luſtſpiel„Die Journaliſten“ gehört einer ver⸗ Aougenen Zeit an, und„Die verlorene ed iſt ein aachen der trotz vieler ſchöner Einzelheiten zu konſtruiert eint. Unzählige deutſche Männer aber, die heute in der beſten Kraft ihres Lebens wirken, unzählige Deutſche, die an den Hronten des Weltkrieges Blut und Leben hinzugeben bereit waren, blicken auf Guſtav Freytag als einen der Bildner hres Charakters zurück, denn wie uns diefer Dichter das eben der deutſchen Vergangenheit ſchilderte, war in dieſer orm und in dieſem Umfange erſtmalig. Was die„Bilder 110 deutſcher Vergangenheit“ kulturgeſchichtlich, belehrend flandern, wurde in den„Ahnen“ romanhaftes Erlebnis. nd gerade die„Ahnen“ gehören zu den ſtärkſten Eindrücken unserer Jugend. Der Gedanke zu dieſem Werk kam dem ichter inmitten der Kriegsſtürms 1870. „Schon während ich“, erzählt Freytag, auf den Land⸗ bien Feankeele um Gedeünge 7 Männer, Roſſe und 110 werke einherzog, waren mir immer wieder die Ein⸗ ſien z unſerer germaniſchen Vorfahren in das römiſche Gal⸗ die In gefallen, ich ſah ſie auf Flößen und Holzſchilden über 0 elbe ſchwimmen, hörte hinter dem Hurra meiner f. sleute vom fünften und elften Korps das Harageſchrei alten Franken und Alemannen, ich verglich die deutſche Bötzingen(Kaiſerſtuhl).(Die Bötzinger Fami⸗ lientragödie.) Die vier unglücklichen Opfer der Fa⸗ milientragödie wurden auf dem hieſigen Friedhof zur letzten Ruhe gebracht. Ein außerordentlich großer Leichenzug gab den vier Kindern das letzte Geleit. Nicht weit vom Grabe ihrer Mutter wurden die vier Kinder in einem gemeinſamen Grab beigeſetzt. e i Trauerrede rief der katholiſche unglückliche Geſchick der vier zurück. Die Lehrer der Schule in Freiburger Mädchenklaſſe ſowie die! Bd M legten Kränze nieder. der beurteilt. der Großen er, 62 Jahre alte einer Buchhandlung 5 Dr. v. Faulhaber in München. Die Beleidigungen r n Blatt„Völk. Herold“, das dem Angeklagten ge gt. Dafür war Rohm vom Amtsgericht zu vier Monaten Gefängnis ver⸗ 5 worden. Die Strafkammer hob nach ganztägiger Verhandlung dieſes Arteil auf und verurteilte den Ange⸗ klagten wegen zweier Vergehen der Beleidigung zu 250 Mark und zu 50 Mark Geldſtrafe. Ueberdies lautete die Gerichts⸗ verfügung auf UnbrauSbarmachung der ſtrafbaren Stellen im„Völk. Herold“. Dem Nebenkläger Kardinal v. Faul⸗ haber wird die Befugnis eingeräumt, auf Koſten des An⸗ geklagten das Arteil im„Völkiſchen Beobachter“ zu ver⸗ öffentlichen. der Berufungsin 5 0 Schriftleiter und Inhal in Lorch, wegen Beleidigung des Kard 12 Poſtwagen beraubt Der Poſtbote im Wald niedergeſchoſſen. Münſter i. W., 28. April. Auf der Landſtraße Raeſtrup— Everswinkel wurde der Poſtbote Heinrich Eſchkoetter, als er mit dem Poſtwagen 10 Strecke paſſierte, von einem unbekannten Mann ange⸗ alten und unter Bedrohung mit einer Piſtole aufgefoör⸗ dert, in den nahen Wald zu fahren. Da der Poſtbote dieſer Aufforderung nicht nachkam, nahm der Mann das Pferd am Kopf und führke es in den Wald. Hier forderte er mit vorgehaltener Piſtole die Her⸗ ausgabe der Pakete, die der Ueberfallene, da er machtlos war, herausgab. Als der Poſtboke jedoch einen zufällig des Weges kommenden KNadfahrer ſah, rief er laut um Hilfe. Hierauf ſtreckte der Räuber den Boten durch einen Bruſtſchuß nieder und flüchtete. Der Verwundete hatte noch ſo viel Kraft, ſich aufzu⸗ raffen und zu ſeiner elterlichen Wohnung zu fahren. Hier konnte er nur noch kurze Angaben über die Tat machen und brach dann bewußtlos zuſammen; im Krankenhaus liegt er hoffnungslos darnieder. Der Täter, von dem jede Spur fehlt, raubte einen Wertbrief von 1500 Mark und ſieben Einſchreivebriefe. a Nächtliches Großfeuer bei Oſterhol zz. In der Ortſchaft Frankenburg bei Oſterholz⸗Scharmbeck wurden durch ein nächtiſches Großfeuer in kürzeſter Jeſt vier Gehöfte mit neun Gebäuden vollkommen eingeäſcherk. Die Richtung des Windes be ue den Brand, der das kleine Dorf, das zumeiſt aus ſtro gedeckten Häuſern beſteht, in Aſche legle. Viel Groß⸗ und Kleinvieh ſowie landwirt⸗ dcafeage Geräte und Getreidevorräke wurden ein Opfer er Flammen. Die Geſchädigten konnten nur das nackte Leben retten. Magdeburg, 29. April. Nachdem eingehende Unter⸗ ſuchungen ergeben haben, daß eine Möglichkeit zur Rettung der von den Schlammaſſen verſchütteten 7 Bergleute der Brauskohlengrube Löderburg nicht mehr beſteht, hat der Regierungspräſident die Flaggen in Staßfurt auf Halbmaſt ſetzen laſſen. e ee ee ee eee eee Wieder ein Booksunglück auf der Weſer. Auf der Un⸗ terweſer hat ſich erneut ein ſchweres Bootsunglück ereignet. Der Maurerpolier Boeſchen aus Blexen und der Arbeiter Puhl aus Einswarden kenterten mit 18 15 Fiſcherboot beim Aalfang. Beide fielen ins Waſſer und klammerten ſich an das treibende Boot. Nach etwa 20 Minuten verließen dem ſchwimmunkundigen Boeſchen die Kräfte, und er verſank in den Fluten. Puhl konnte gerettet werden. 50 000 RM auf das Los 269 108. Am zweiten Tag der iehung in der erſten Klaſſe der Preußiſch⸗Süddeutſchen laſſenlotterie fiel ein Gewinn von 50 000 RM auf die Nummer 269 108. Das Los wird in der erſten Abteilung in Achteln in Berlin und in der zweiten Abteilung in Achteln im Rheinlonde geſpielt. 5 8 den Weiſe mit der fremden und überdachte, wie die 1 Kriegsherren und ihre Heere ſich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt haben bis zur nationalen Einrichtung unſeres Kriegsweſens, dem größten und eigentümlichſten Gebilde des modernen Staates. Aus ſolchen Träumen und aus einem gewiſſen hiſtoriſchen Stil, welcher meiner Erfindung durch die flebniſſe von 1870 gekommen war, entſtand allmählich die Idee zu dem Roman„Die Ahnen“. In dieſem Werk tritt uns der Adel der e auf⸗ rechter Deutſcher entgegen, denn Guſtav Freytag war ſich 11 755 damals bewußt, daß die landläufigen Vorſtellungen 1 er die Barbarei der Germanen irrig waren und nimmt es den Malern ſeiner Zeit übel, daß ſie die Germanen aus der Zeit des Tacitus, ja ſogar noch der Völkerwanderung in einer Tracht darſtellen, wie 5 damals etwa„Strolche und Sauhirten“ trugen. Guſtav Freytag 50 uns unſere Ahnen in ihrer 5 n und ihrer Größe. ie ſich die Verhält⸗ niſſe auch im Laufe der Jahrhunderte gewandelt haben mögen, die Grundtugenden des Deutſchen bleiben beſtehen, und über allem ſteht das heldiſche Ideal. Wir erleben ein wehrhaftes Volk, ſei es im Volksheer der alten Germanen, im Aufgebot der Grafen und Ritter in den Landsknechts⸗ und Söldnerhaufen, im preußiſchen Heere Friedrich Wil⸗ helms(. oder zuletzt im Volksheer der Freiheitskriege, das der großen Idee der allgemeinen Wehrpflicht entſtammte. Die ſechs Abteilungen des Werkes: 1. 195 und Ingraban, 2. Das Neſt der Zaunkönige, 3. Die Brüder vom deutſchen Hauſe, 4. Marcus König, 5. Die Geſchwiſter und 6. Aus einer kleinen Stadt, ſind in der epiſchen Geſtaltung des Geſchehens nicht gleichwertig, aber der hiſtoriſche Hinter⸗ grund iſt ſo ten che und vielgeſtaltig, greift ſo tief in die weſentlichſten Erſcheinungen des deutſchen Lebens hin⸗ ein, daß jeder von dieſer Rückſchau einen Gewinn davon⸗ trägt. Ja, das Erlebnis dieſer Ahnenreihe erweckt in uns den Wunſch, ſelbſt zurückzuforſchen, wie unſere eigenen Vor⸗ väter die Schickſale der Vergangenheit getragen haben. Guſtav Freytag iſt vor 40 Jahren am 30. April 1895 in Wiesbaden geſtorben. Er lebte in Schleſien. Berlin und Loltale uudschau Der geſtrige„Weiße Sonntag“ war ein trüber Tag, die ſtrahlende Frühlingsſonne hätte beſſer für unſere weißgekleideten Mädchen gepaßt. Am Vor⸗ mittag fand hier in der kath. Kirche die feierliche Erſt⸗ kommunion der Kinder ſtatt. 40 Knaben und 37 Mädchen erſchienen zum erſten Male am Tiſch des Herrn. Die Feier wurde durch Lieder der Erſtkommunikanten und des Kirchen⸗ chors umrahmt.— In Ilvesheim feierten 6 Knaben und 10 Mädchen ihre Erſtkommunion. * Ordination. Der geſtrige Sonntag war für die Seckenheimer evang. Kirchengemeinde ein beſonderer Feſttag, da Pfarrkandidat Roland Hörner, ein Sohn der Gemeinde, ordiniert wurde. Den feierlichen Gottesdienſt umrahmten Chöre der evang. Jugend. Die Ordination nahm der Ortsgeiſtliche, Pfarrer Fichtl, vor. In ſeiner Anſprache gab er dem jungen Amts⸗ bruder das Apoſtelwort mit:„Jeſus Chriſtus, geſtern und heute und derſelbe auch in Ewigkeit“. Er zeichnete ein Bild der Aufgaben und Pflichten eines proteſtantiſchen Seel⸗ ſorgers und Predigers. Dann folgte die feierliche Ein⸗ ſegnung unter dem Geläute der Glocken. Hierbei aſſiſtierten Vikar Enderle und Vikar Wallenwein⸗Mannheim. Seiner tiefen und eindringlichen Predigt legte der Ordinant das Johanneswort zugrunde:„Unſer Glaube iſt der Sieg, der die Welt überwindet.“ * Der Neckar und das Hochwaſſer. Der Neckar, der in dieſem Jahre ſchon zum dritten Male Hochwaſſer führt, hatte geſtern ſeinen höchſten Stand erreicht. Der Seckenheimer Sport mußte wiederum ausfallen; da die neue Hochwaſſerwelle erneut die Sportplätze über⸗ flutete. * Zur Kundgebung der Deutſchen Evang. Reichskirche. Den Karteninhabern zur Kenntnis, daß die Fahrkarten zur Kundgebung am Montag zwiſchen 4 und 6 Uhr abgeholt werden müſſen. Die Fahrkarten werden am Brückenaufgangs⸗ ſchalter der OEG. unter Vorzeigung der Eintrittskarte zum verbilligten Preis von 40 Pfg. für Hin⸗ und Rückfahrt aus⸗ gegeben. Abfahrt 6.52, Beginn der Kundgebung 8.15 Uhr. 8 „ Klraftfahrzeugverkehr. Der Miniſter des Innern gibt folgendes bekannt: Mit dem Einſetzen der wärmeren Wit⸗ terung mehren ſich auch die Fälle, in denen Kinder durch Feilhalten von it, oder Fußgänger, die mit⸗ genommen werde Verſuch machen, Kraftfahr⸗ zeuge auf der Halten zu bringen. Derartige Verſuche ſind 1 te ungehinderte Abwicklung des Kraftfahrzeugverkehrs beſonders hinderlich, ſondern ber⸗ gen auch Gefahren für den Kraftfahrzeugfühter, ſowohl wie die anhaltenden Perſonen in ſich. Es wird deshalb ausdrück⸗ lich darauf hingewieſen, daß derartige Mißſtände von den Polizeibehörden mit allem Nachdruck bekämpft werden und daß gegebenenfalls ſtrafend eingeſchritten wird. 78 Verhütet Brände! Faft 10 Millionen Brandſchaden innerhalb eines 150 Vierkeljahres. g Die Deutſchen öffentlich⸗ rechtlichen Feuerverſicherungs⸗ anſtalten verzeichnen für das erſte Viertelſahr 1935 eine Ge⸗ ſamtſchadenſumme von 9867 991 RM. In dieſen drei Mo⸗ 5 wurden insgeſamt 22 487 Brandſchadenfälle ange⸗ meldet. Es ſind alſo allein im Bereich der Deutſchen öffenklich⸗ rechllichen Jeuerverſicherungsanſtalten Verluſte in einer Höhe von rund 10 Million en Am in einem Zeitraum von nur drei Ronaten zu verzeichnen. Die Höhe dieſes Verluſtes, kritt noch ſinnfälliger in Erſcheinung, wenn man bedenkk, daß für die gleiche Summe 1000 Häuſer von einem Bau- werte von je 10 900 Rm errichtet werden könnten. Die ge⸗ nannte Brandſchadenſumme umfaßt aber noch nicht die ge⸗ ſamten Brandſchäden, die in dem Zeitraum im ganzen Deut⸗ ſchen Reich eingetreten ſind. Dieſe Statiſtik zeugt von den verheerenden Schäden, die der„Rote Hahn“ am geſamten deutſchen Volksvermögen anrichtet. Es wäre möglich, drei Viertel aller dieſer un⸗ erſetzlichen Verluſte der deütſchen Volkswirtſchaft zu erſpa⸗ ren, da allein Frei Viertel aller Brandſchäden lediglich durch Böswilligkeit und Fahrläſſigkeit verürſacht werden. Dies ſollte jedem Volksgenoſſen eine Mahnung ſein, mitzuwirken am Gemeinſchaftswerk der Brandverhütung Thüringen, erlebte mit Stolz und Freude das Werden des Zweiten Reiches. War es doch dieſe wunderſame Entfal⸗ tung völkiſcher Kraft, die ihm die Anregung gab, ihren Ur⸗ quellen machen Die„Ahnen“ Freytags ſollen das literariſche Mahnmal bilden, die Quellen unſerer Kraft nie zu vergeſſen. Die Fehler unſerer Vorfahren meiden, ihre Tugenden ſtändig üben, ſoll immer das Beſtreben eines ge⸗ ſunden, wachſenden Volkes ſein. Im Kampfe um deutſche Art hat Guſtav Freytag einen wertvollen Beitrag geliefert. Im Mittelpunkt ſeiner Erzählungen ſteht immer ein auf⸗ rechter, heldiſcher Charakter, ein deutſcher Menſch, nicht nur in den„Ahnen“, ſondern auch in ſeinen anderen Werken. Freilichtbührs Viernheim. („Wilhelm Tell“ im Spieljahr 1935.) Das auf der Freilichtbühne Viernheim im Jahre 1933 ſchon aufgeführte Schillerſche Volksſchauſpiel„Wilhelm Tell“ wird dieſes Jahr wieder zur Aufführung gelangen. Und zwar wird ſich die Spielzeit über die Monate Juni, Juli und Auguſt erſtrecken, derart, daß am 2. Juni die erſte und vorausſichtlich am 25. Auguſt die letzte Aufführung von„Wilhelm Tell“ ſtattfindet. Bei der diesjährigen Auf⸗ führung kommen dem Veranſtalter die im Jahre 1933 ge⸗ machten Erfahrungen erheblich zugute, was ſich auch nach Form und Inhalt beim diesjährigen Spiel zur Geltung bringen wird. Was die mitwirkenden Schauſpielkräfte angeht, ſo wird durch die Hereinnahme bewährter neuer Kräfte das Enſemble eine wertvolle Ergänzung erfahren. So ver⸗ ſpricht die bald bevorſtehende Aufführung des Tellſpiels, das ähnlich dem im vorigen Jahr zur Aufführung gelangten „Andreas Hofer“ ⸗Spiel viele Tauſende Beſucher aus Nah und Fern anlockte, für das Spieljahr 1935 in allen Teilen eine nicht unbeträchtliche Verbeſſerung, ſodaß zu erwarten ſteht, daß in dieſem Jahre noch weit mehr Fremde aus der näheren und weiteren Umgebung als in den vorausgegan⸗ genen Jahren, die nun ſchon zur Tradition gewordene Viernheimer Freilichtbühne aufſuchen werden. — 4 3 1 1 17 4 Schweine⸗ und Schafzählung am 4. Juni Die nächſte Schweinezählung und ermittlung der nicht⸗ beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen von Schweinen, Bullen, Ochſen, Kühen, Jungrindern, Kälbern, Schafen und Ziegen. in jedem der vorhergehenden drei Monate im Reich iſt vom Reichs⸗ und preußischen Miniſter für Ernährung und Land⸗ wirtschaft für den 4. Juni 1935 angeordnet worden. In Verbindung damit ſoll eine Zählun der Schafe erfolgen. Weiter ſollen zur Beurteilung der A kalbetermine, wie bis⸗ her, die in den drei vorgeſehenen Monaten geborenen Käl⸗ ber und ferner in den hierfür bedeutſamen Kreiſen Preußens und Oldenburgs das Weidefettvieh ermittelt werden. Eine Odenwälder Familie Zur Geſchichte der Familie Arras Prof. J. Freſin⸗ Weinheim ſchreibt u. a.: Seit eini⸗ gen Monaten iſt die im Odenwald beheimatete Familie Arras eifrig damit beſchäftigt, ihren Stammbaum feſtzu⸗ ſtellen und ihre Familiengeſchichte zu ſchreiben. Zwar iſt die Frage nach der Bedeutung des Namens und der eigentlichen Heimat des Geſchlechts noch ungeklärt. Doch ſteht das eine feſt, daß die Arras nicht einer Hugenot⸗ tenfamilie angehören, da ſie ſchon im Mittelalter im Oden⸗ wald ſeßhaft waren. Das ſchließt allerdings die Möglichkeit einer früheren Einwanderung aus dem Weſten nicht aus. 55 Anſicht, daß Arras, die nordfranzöſiſche Stadt bei der orettohöhe, die Heimat der Familie ſei, neigt Prof. Dr. Paul Arras in Bautzen zu. Er äußert ſich in einem Briefe: „Auch... nimmt die Familienüberlieferung an, daß die nordfranzöſiſche Stadt Arras die Heimat eines Aus⸗ wanderers geweſen ſei, der einſt, in früheren Jahrhunder⸗ ten, nach Sachſen gekommen und hier eine neue Heimat gefunden hat. Es ſoll dies ein Ritter geweſen ſein, der wohl einer von den vielen war, die an einem Kreuzzuge gegen die heidniſchen Preußen teilnehmen wollten; und da, ſo lautet weiter die Tradition, habe er in Sachſen ſein Herz an eine ſchöne Müllerstochter verloren und ſie ge⸗ heiratet: vorher aber habe er ſeinen Adel auf Wunſch ſei⸗ ner Geliebten, da der Vater ſeine Tochter nur an einen Nichtadligen habe geben wollen, abgelegt.“ Auf andere e fr machte mich in einem Briefe ein Darmſtädter Gelehrter aufmerkſam. „Ich erinnere mich, eine Sage geleſen zu haben, wie eine rheiniſche Bauernfamilie Arras aus dem Bauernſtand in den Ritterſtand erhoben wurde, und zwar infolge Dienſten, die ſie einem deutſchen Kaiſer oder König erwieſen hatte, und daß dieſelbe mit der Burg Arras im Rheinland belehnt worden ſei oder ähnlich. Ich erinnere mich, den Stammbaum einer Ritterfamilie geleſen zu haben, in wel⸗ chem ein Ritter den Vornamen Arras führte. Dadurch ſcheint es mir möglich zu ſein, daß der Name„Arras“ auf einen altgermaniſchen Vornamen möglicherweiſe zurückge⸗ führt werden könnte.“ Es iſt auffallend, wie ſehr bei Mitgliedern der Familie Arras die Meinung vertreten iſt, daß die ſchon genannte Moſelburg Arras 192 Heimat iſt. Darüber äußert ſich in einem Brief der Stadtbaurat Georg Arras in Nauheim bei Groß⸗Gerau. „An der Moſel gibt es eine Burg Arras bei Alf. Dort kommen von 1170 bis 1396 milites de Arras(Ritter von Arras) vor. Die letzte Urkunde, die ich fand, beſagt, daß ein Heinrich der Junge von Arras 1396 in einer Fehde gefan⸗ gen genommen wird und Urfehde ſchwören muß. 1446 heiratet eine Geyerin v. Arras einen H. v. Wildburg. 1352 wird als Burgmann auf Arras ein Ritter Volker von Starkenburg genannt. Und in einer hiſtoriſchen Erzählung, die ich 1913 las, wird ein Ritterknappe von Arras auf Burg Frankenſtein genannt.“ Ein Nachkomme der linksrheiniſchen Familie Arras, die Lern aus dem Odenwald ſtammt, Gemeinderechner Georg ehr aus Offſtein bei Worms ſchreibt: „Wir ſind doch der Meinung, wir entſtammten dem Geſchlechte Arras von der Burg Arras bei Trier.“ Im Gegenſatz zu dieſen Anſichten ſteht die Meinung, die Familie ſei in der Schweiz beheimatet. Auf einem alten Pfeifenkopf, der ſich im Beſitz des Ares⸗Scholz von Mittel⸗ flenlwane befindet, ſtehen unter dem ſchwarz⸗weißen Fami⸗ tenwappen die Worte:„Familie Arras, ſtammt aus der Schweiz.“ So ſtehen ſich heute noch die Anſichten gegenüber. Vor⸗ läufig ſteht erſt das feſt, daß nach Mitteilung des früheren Herrn Pfarrer von Reichelsheim, Lic. von der Au, die Fa⸗ milie Arras im Jahre 1483 ſchon in Pfaffenbeerfurth an⸗ ſäſſig war Ein Jahrhundert ſpäter war ſie ſchon ſtark im alten Amt Reichenberg vertreten und im Jahre 1581 kam der erſte Arras nach Kleingumpen, von wo aus ſich das Geſchlecht über den ganzen Odenwald und ganz Deutſchland verbreitet hat. Mannheimer Theaterſchau a Im Nationaltheater: 1 Montag, 29. April: Miete A 21, für die NS⸗Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 432 bis 434: Der Kai⸗ ſer und der Löwe, Schauſpiel von Walter Erich Schäfer. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Dienstag, 30. April: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 130 bis 138, 291, 330 bis 332, 364 5 bis 366, 391 bis 393, 501 bis 503, 509 bis 510, Gruppe 5 D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 601 bis 730 und Gruppe E Nr. 1 bis 600 freiwillig: Undine, Oper von Albert Lortzing. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 1. Mai: Keine Vorſtellung. Donnerstag, 2. Mai: Miete E 21: Turandot, Oper von G. Puccini. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Freitag, 3. Mai: Miete F 21, für die NS⸗Kulturge⸗ meinde Ludwigshafen, Abt. 46 bis 49: Der goldene Pierrot, Operette von Walter W. Goetze. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 4. Mai: Nachmittags: Schülermiete A: N Tiefland, Oper von Eugen d Albert. Anfang 15, Ende f 17.30 Uhr.— Abends: Miete H 20, für die NS⸗ Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 291, 391 bis 398: Zaum erſten Male: Wenn der Hahn kräht, Ko⸗ g 1 In dieſem Jahre finden ſich die Mitglieder der Familie um erſten Arras⸗Tag in Neunkirchen im Odenwald zu⸗ fenen, der am 2. Pfingſtfeiertag ſtattfinden wird. Am 5. Mai treffen ſich um 2 Uhr die männlichen Angehörigen der Familie im„Schwanen“ zu Reichelsheim im Odenwald, wo über die Vorbereitungen des Arrastages geſprochen werden wird. Rückfragen an Herrn Schriftleiter Hugo Dies⸗ bach⸗Arras, Weinheim a. d. B., Friedrichſtraße 24. Lichtecht? Prüfung durch künſtliche Sonne. i Eines der wichtigſten Mittel, um den Verbrauch an knappen Rohſtoffen zu vermindern, iſt die Erhöhung der Dauerhaftigkeit der aus ihnen hergeſtellten Erzeugniſſe. Von größter Bedeutung jedoch für die Gebrauchsdauer von Papier⸗ und gefärbten Webwaren, von Druckwerken ſowie von Farbüberzügen aller Art iſt ihre Lichtechtheit, d. h. die Widerſtandsfähigkeit ihrer Farbſtoffe gegen die chemiſch zerſetzenden Einflüſſe des Sonnenlichtes. Denn alle Halt⸗ barkeit der Gewebe, alle Dauerhaftigkeit der Anſtriche iſt nutzlos, wenn ihre Färbung nach kurzer Gebrauchsdauer ſich ändert oder verblaßt. Der verfärbte Stoff iſt damit vorzeitig unbrauchbar geworden, der veränderte Anſtrich muß erneuert werden. a Die Prüfung auf Lichtechtheit war bisher in unſeren Klimagebieten nur ſchwer möglich. Wochen⸗ ja monatelang mußten, vor allem in ſonnenloſen Winterzeiten die zu un⸗ terſuchenden Stoffe dem Einfluß des Tageslichtes ausgeſetzt werden, um merkbare Farbänderungen zu erzielen, die eine Beurteilung des Maßes an Lichtechtheit geſtatten. Der Wunſch, die Prüfungsdauer durch Anwendung künſtlicher Belichtung abzukürzen, beſtand deshalb ſchon ſeit langem. Das Beſtreben, eine„künſtliche Sonne“ zu ſchaffen, d. h. eine Lichtquelle herzuſtellen, die die gleiche farbzer⸗ ſetzende Wirkung ausübt wie das Sonnenlicht, war jedoch nicht leicht zu erfüllen. Denn das wirkſame Lichtbündel der Prüflampe ſollte nicht nur dieſelben Strahlenarten ent⸗ halten wie das Tageslicht, auch eine übereinſtimmende Ver⸗ teilung ſeiner Energie auf die verſchiedenen Wellenlängen mußte erreicht und gleichzeitig eine ſchädliche Erwärmung der Prüfſtoffe vermieden werden. Nur dann waren brauch⸗ bare Prüfergebniſſe zu erhalten, die der Wirklichkeit ent⸗ ſprachen. 5 Lichttechniſche Forſchungs⸗ und Verſuchsarbeiten führten zu dem Ergebnis, daß vor kurzem eine Lampe geſchaffen werden konnte, die eine dem Sonnenlicht gleiche Strahlung ausſendet, deren Intenſität im Brennpunkt des Strahls mehr als das 50 fache der Belichtung durch heiße Sommer⸗ ſonne beträgt. Zwei vorgeſchaltete Abſorptionsfilter ver⸗ hindern zu große Erhitzung der Prüfmuſter. Dort, wo dieſer Wärmeſchutz nicht ausreicht, was beſonders bei dicken Woll⸗ muſtern der Fall iſt, wird durch ein kleines Gebläſe ein kühler Luftſtrom über das Muſter geleitet. Die Erfahrungen, die mit der„künſtlichen Sonne“ ge⸗ macht wurden, ſind außerordentlich günſtig. Vergleichende Bleichverſuche mit Sonnenlicht und mit dem Licht der Prüf⸗ lampe erbrachten völlige Uebereinſtimmung der Wirkung. Dabei wurde die Prüfzeit durch Verwendung des neuen Ge⸗ rätes auf einen Bruchteil der früheren geſenkt, eine Belich⸗ tung von 30 Minuten Dauer ergab z. B. die gleiche Farb⸗ änderung, wie acht Tage Sonnenbelichtung im Monat Sep⸗ tember. Das Maß der zur Feſtſtellung der Lichtechtheit not⸗ wendigen Belichtungsdauer iſt bei den einzelnen Prüfſtoffen je nach den Anforderungen der Praxis verſchieden. Doch ſollen Textilſtoffe mindeſtens eine Stunde, Druckfarben auf Papier eine halbe Stunde und lackierte Farben etwa zwei Stunden unter dem Gerät belichtet werden können, ohne eine merkbare Farbänderung zu zeigen. Der Vorzug, über eine gleichmäßig wirkende Lichtquelle zur Lichtechtheits⸗ prüfung verfügen zu können, gibt gleichzeitig die Möglich⸗ keit, Normen und Beſtimmungen für die Lichtechtheit von Farbſtoffen aufzuſtellen. Dieſe Gütefeſtlegung war bisher nicht möglich, da die ſchwankende Lichtſtärke und Zuſammen⸗ ſetzung des Sonnenlichtes eine Normung der Lichtechtheit nach Stunden Sonnenbelichtung nicht zuließ. Die Durch⸗ führung der Normung aber wird es geſtatten, eine genü⸗ gende Lichtechtheit von gefärbten Stoffen, von Farbanſtrichen und von Druckfarben zu gewährleiſten. Schweden altert Wie viele andere Völker iſt auch das ſchwediſche ein „alterndes“ Volk. Aus einer Zuſammenſtellung in„Svenſka Dagbladet“ erfahren wir, daß Schweden noch 1910 über 66 Kinder(unter 5 Jahren) von 100 Frauen zwiſchen 20 und 45 Jahren verfügte. Zwanzig Jahre ſpäter betrug dieſer Prozentſatz nur noch 36. Eine Statiſtik für ſpätere Zeiten, die von der Entwicklung der letzten zwanzig Jahre ausgeht, beweiſt, daß Schweden im Jahre 1950 ſeine höchſte Bevöl⸗ kerungszahl mit 6,43 Millionen erreicht haben wird, daß dann aber die Kurve ſtark nach unten abfällt(1990: 5,11 Millionen). Die höchſte Altersgruppe, über 65 Jahre, zu 1990 den bedenklichen Umfang von 213 pro Mille haben, während in demſelben Zeitraum die Altersklaſſe der jungen Leute, unter 15, von 248 auf 148 zurückgegangen ſein wird. Noch deutlicher ergibt ſich die„Vergreiſung“ aus folgen. den Zahlen: 1930 kamen auf jede Perſon über 65 7,2 Per⸗ ſonen im Alter von 15—65 Jahren. Dieſe Ziffer muß bei der gegenwärtigen Alterszuſammenſetzung des ſchwediſchen Volkes in Zukunft ſtändig ſinken, und zwar auf 3! Dieſe letzte Berechnung wurde anſüßlich der Beratung eines neuen Rentengeſetzes angeſtellt; aus ihr geht deutlich hervor, daß die Zahl der arbeitsfähigen Schweden ſich dauernd zugunſten der alten Leute vermindert. a Wer hat gewonnen? Gewinnauszug 1. Klaſſe 45. Preußiſch⸗Süddeutſche(271. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterfe Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Rummer in den beide n Abteilungen 1 und II 1. Ziehungstag 5 26. April 1935 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 2 Gewinne zu 25900 M. 188815 2 Gewinne zu 5000 M. 121268 2 Gewinne zu 3000 M. 139717 6 Gewinne zu 2000 M. 98318 137274 282610 16 Gewinne 50 1000 M. 4705 86648 90474 251506 253157 263097 333352 37751 5 zu 800 M. 46879 80616 115905 199308 248333 368137 58 Gewinne zu 500 M. 29510 34003 51370 94588 95507 105040 114509 115306 115538 115889 128773 154768 158885 159471 160375 170533 170781 183761 224511 226207 235282 240318 302893 331846 341409 347746 362169 369352 385065 180 Gewinne zu 200 M. 16443 16957 19814 23423 32309 37254 38544 38903 39452 47675 48318 57591 60688 65426 69541 70447 70638 71101 72306 75611 78859 83497 84743 87176 88393 98796 97922 103028 111400 112855 118213 129744 130618 131475 132885 134008 139743 139863 152641 154742 157650 158818 164154 168223 178592 180834 201540 204220 207241 208443 213324 215058 217683 235482 241128 243126 253358 255349 258931 268779 279807 280199 284124 285974 286436 287755 294321 301459 303248 306158 311508 318557 319322 327099 342634 344763 345593 348149 348005 361141 8091 5 366192 366992 377561 379469 379612 382431 389776 390628 5 5 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 2 Gewinne zu 109000 M. 257498 2 Gewinne zu 10000 M. 333981 2 Gewinne zu 5000 M. 218152 2 Gewinne zu 3000 M. 148356 6 Gewinne zu 2000 M. 205389 270682 367834 2 19 1 0 zu 390 1 5 8 293765 298175 354169 2 Gewinne zu M. 87 57864 93632 1205380 3 296334. 9 363391 8 Hewinne zu M. 5533 35185 48813 61755 83198 150551 167488 212161 225406 234238 261125 283741 303612 5. 26599 256059 50505 03 315516 320303 204 Gewinne zu 2 23835 5883 12931 19213 20952 21105 30389 368957 38228 42478 47290 50111 53332 56626 69888 71885 80557 32844 85881 89499 89645 91237 93873 99886 193096 112450 118857 117453 118082 123138 128854 131849 133861 134169 136516 140686 47379 148382 149807 151893 155224 158915 157851 158128 60399 169942 168911 170558 175591 177499 180777 192684 213016 216787 222764 229109 238490 244764 244861 420 297864 298158 298661 299633 305377 812005 71 328835 338941 341974 343483 345290 8 32 363496 368574 375432 376510 380334 2. Ziehungskag 27. April 1935 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 2 Gewinne zu 50000 M. 289108 2 Gewinne zu 10000 M. 26817 4 Gewinne zu 3000 M. 83488 205985 4 Gewinne zu 2000 M. 224058 238598 10 Gewinne zu 000 M. 7887 5465 282137 808852 399727 20 Gewinne 80 800 M. 34784 35151 121423 151598 163409 18282 222262 234928 277459 291488 56 Gewinne zu 500 M. 12038 18594 48768 67842 71904 78699 93090 102454 111476 114640 121420 122243 124254 145152 147827 162084 172582 214880 229108 28024 287760 302140 316982 327607 84 150 Gewinne zu 200 M. 3840 5384 8555 8587 12315 14998 19167 24581 26501 38797 5032 5644 81334 61728 62809 88185 69112 1 1 2 2 8 0 2 5882 22 SSG 90 254918 256610 257167 283142 288497 278371 283122 283492 298803 299220 301564 302741 303016 303838 303582 304891 398789 307588 330387 332733 336201 359391 353803 35860 358542 862938 369092 371394 871849 380374 396523 f In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 2 Gewinne zu 5000 M. 177738 2 Gewinne zu 3000 M. 98179 4 Gewinne zu 2000 M. 53899 227251 N zu 1000 M. 162491 189289 213857 267976 30176 38 24 Gewinne zu 800 M. 8327 15897 34582 52881 108856 122842 222756 274477 310857 332883 339888 378905 95 50 Gewinne zu 500 M. 8890 27972 31847 35984 38764 6598885 69275 117928 168043 76844 203533 209558 229392 242878 370000 5 262161 266015 274851 277082 280920 308963 33157 370800 886631. 66 Gewinne zu 200 M. 2074 6781 8972 10170 22895 25998 26668 29406 33641 3829 38787 49278 5815 60007 69874 888857 9085 383282 396817 Die Ziehung der 2. Klaſſe der 48. Preußiſch⸗Süddeutſchen der 1930 etwa 92 von tauſend Einwohnern gehörten, wird (271. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie findet am 22. u. 23. Mai 1935 tall. Verſammlungs⸗ Kalender. Kath. Jungmännerverein. Heute abend 8 Uhr Vollverſamm⸗ lung in St. Agnes. Sammel⸗Anzeiger Aut für Mitglieder der Lendw(in. u. Berkanfsgenoſſenſchaf. Stroh, Heu und Futterkartofſeln gegen Dung zu ver⸗ kaufen. Schlachtſchwein zu verkaufen. Auskunft im Lager. Mrtschaft„Zum Stern W e we in Gpürgelbauel Heute Montag Abend d ht Beſprechung Schlachtfest.„Sefer ge 1 Von 9 Ahr ab zwecks gemeinſamen Abſatzes Wellfleiſch. Wilh. Bühlet⸗ Hierzu ladet freundlichſt ein— und 22 mödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20, Ende nach N 8 22 Uhr Diesen Film müssen Sie sehen! Kommen Sie heute Abend 33 8 Uhr zur letzten Vorstellung. Palast- Theater. fs das Zeitungs- nde! W. Naufelder. 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