e 2 „ errneeeeeeeneereeeee 3 N P 1* — Nee R Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte gr 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Vertnd blatt für den Stadtteil Mhym.⸗Seckenuhelm. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen“ Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 35: 1200. 36. Jahrgang Des deutſchen Volkes Feiertag Zum dritten Mal feiert das deutſche Volk den 1. Mal als Nationalfeiertag unter Adolf Hitlers Regierung. Es iſt nicht das Gefühl, daß man wieder einen Tag nicht zu arbeiten braucht, das in der Bruſt des ſchaffenden Deutſchen wohnt, ſondern es iſt eine wirklich feiertägliche Stimmung, die die hohe Freude an einer Neuwerdung des deutſchen Volkes ſinnfällig zum Ausdruck kommen läßt. Wenn ſich die Natur in friſches Grün kleidet, wenn der harte Winter endgültig bezwungen iſt, dann weiß heute der Arbeiter der Stirn und der der Fauſt, der Sädter und der Landmann, der Unternehmer und der Beamte, daß dieſe Neuwerdung in der Natur ein großes und tiefes Symbol der Auferſte⸗ hung unſeres Volkes iſt. Gerade in dieſem Jahre haben wir beſonderen Anlaß, der Welt erneut die heilige Einheit des deutſchen Volkes zu zeigen. Wenn der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler dem deutſchen Volke aus eigenem Entſchluß ſeine Wehr⸗ hoheit wiedergab, ſo befand er ſich gerade mit dieſem Schritt in reſtloſem Einklang mit allen Gliedern des deut⸗ ſchen Volkes. Eine Ehrenfrage für Deutſchland zum Ge⸗ genſtand eines Ketzergerichtes in Genf zu machen, noch dazu von denen, die in Wahrheit den Vertrag brachen, das war eine Politik, der jeder Erfolg aus Gründen der allge⸗ meinen Anſtändigkeit verſagt ſein muß. Einiger denn je tritt das deutſche Volk an ſeinem Nationalfeiertag hinter die Regierung und zeigt der Welt, daß es in den Fragen der nationalen Ehre und Sicherheit in Deutſchland nur eine Meinung gibt! Der Unverſtand von Genf kann Deutſchland nicht im mindeſten von ſeinem hohen ſittlichen Ziele abdrän⸗ gen, an der Verwirklichung eines wahren Friedens, eines Friedens der Ehre, der Sicherheit und der Gleichberechti⸗ gung mitzuarbeiten. Unſere Grundſätze ſtehen unverrück⸗ bar feſt. Sie unterliegen keinen Schwankungen. Weder Unvperſtand noch Bosheit, noch Mißgunſt können eine Ein⸗ wirkung auf ſie haben. Je lauter draußen die Welt ſchreit, lobt, droht, umſo ruhiger ſetzen wir unſere klare Erkennt⸗ nis von der Notwendigkeit einer friedlichen Zuſammenar⸗ beit der großen Kulturvölker dieſem aufgeregten Getue entgegen. Und wenn das deutſche Volk in der Friedens⸗ frage ebenſo einmütig wie in der Wehrfrage hinter ſeiner Regierung ſteht, ſo wird es dabei geleitet von der geſchicht⸗ lichen Ueberzeugung, daß dieſe Politik über die Tagesſtrei⸗ ügkeiten und Augenblickslaunen friedloſer Politiker hin⸗ weg den hohen Friedenszielen dient, die im Grunde auch in der Seele ſeiner Nachbarvölker ſchlummern. Des deutſchen Volkes Feiertag lenkt aber auch unſeren Blick nach innen. Wir ſehen, was der große Entſchluß, die deutſche Not aus eigener Kraft zu überwinden, vollbracht hat, Durch zwei Winter hindurch ſind alle Volksgenoſſen, die im Schatten gehen, vor Hunger und Kälte bewahrt wor⸗ den. Nur wer die Neuwerdung des deutſchen Volkes auch in ſeiner ſozialen Erkenntnis und in der erweckten Pflicht zum Opfern erkannt hat, der konnte nicht darüber erſtaunt lein, daß die Ergebniſſe des zweiten Winterhilfswerkes die des erſten übertrafen. Wir laſſen uns nicht von der Not zu Boden drücken. Der Wille zu ihrer Ueberwindung iſt größer als die Not ſelber. Dieſe köſtliche Erfahrung nehmen wir am Feiertage des deutſchen Volkes mit in die neuen Kämpfe. Schon ſind die Schwankungen der Arbeitskurve, die ſaſonmäßig bedingt waren, wieder überwunden. Es geht erneut aufwärts. Selbſt wenn wieder einmal Rück⸗ ſchläge kommen, ſo wiſſen wir doch heute, wie ſie zu über⸗ winden ſind. Das unerſchütterliche Vertrauensverhältnis zwiſchen Führer und Gefolgſchaft iſt überall im deutſchen Volke begriffen worden. Mit ſtolzer Freude erfüllt es alle Deutschen, daß gerade die deutſche Arbeiterſchaft den tiefen Sinn einer Zuſammenarbeit von Führer und Gefolgſchaft begriffen hat. In dieſem Geiſte feiert das deutſche Volk den 1. Mai. u der Reichshauptſtadt findet die nun ſchon traditionell ſewordene Feier auf dem Tempelhofer Felde ſtatt. Die lachniſche Errungenſchaft des Rundfunks ermöglicht es, die erliner Feier nach dem letzten Gebirgsdorf und dem ent⸗ fernteſten Grenzort zu übertragen. der Einklang der Na⸗ tion wird wieder vollkommen ſein. Es iſt dafür geſorgt, ſuß ſic jeder Volksgenoſſe der Freude dieſes Tages hinge⸗ en kann. Wir alle wiſſen, daß am Tage nach det deutſchen falionalfeier die harte Arbeit wieder ihre doppelten Rechte ordern mird. Aber ſaure Wochen und frohe Feſte ſind ja 1 Zauberwort des ſchaffenden Menſchen. Des deutſchen 1 5 Feiertag iſt nur eine Beſinnungspauſe. Auch die 1 und tiefe Freude über alles Erreichte beraubt uns 155 des Wirklichkeitsſinnes. Wir wiſſen, daß wir die na⸗ 1 0 Freiheit durch Einheit erringen und die deutſche Not ni ch harte Arbeit bezwingen werden. Dieſe Doppelerkennt⸗ 55 mindert die Feſtesfreude nicht, ſie erhöht ſie! Sinnvolle 1 bedeutet mehr als Freude um der Freude willen. 1 Freude iſt nicht Genuß, ſondern glückhafte Hingabe i hohe Ziele, an Führer und Nation! e Dienstag, den 30. April 1935 Nr. 100 An die Soldaten der Arbeit! Ein Aufruf des Leiters der Deutſchen Arbeitsfront zum Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes. Berlin, 29. April. Der Reichsorganiſationsleiter und Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, erläßt folgenden Aufruf: Soldalen der Arbeit, Männer und Frauen der Deut- ſchen Arbeiksfronk! Ihr habt durch die Vertrauensratswahlen 1935 der Welt ein überwältigendes Bekenntnis zu Adolf Hitler, unſerem Führer, und zum neuen Deutſchland gege⸗ ben. 85 Prozent aller Stimmen haben ſich zur Betriebs⸗ gemeinſchaft und darüber hinaus zur Volks⸗ und Leiſtungs⸗ gemeinſchaft bekannt. Wer bedenkt, daß dieſe Wahl von unendlich vielen kleinen Stimmungsmomenten des Alltags, von den Sorgen, Mühen und Laſten der Arbeit, von Miß⸗ mut und Laune abhängt, wer weiß, daß Ihr Arbeiter und Arbeiterinnen dadurch Eurem Betriebsführer für ein wei⸗ teres Jahr eine Blankovollmacht des Vertrauens ausſtellt, wer ſich bewußt iſt, daß die Vorurteile des Dünkels, des Klaſſenhaſſes auch heute aus unſeren Reihen noch nicht ge⸗ bannt ſind und wer zurückdenkt an die Wahlen des Vor⸗ jahres, wo ſich— aus Unkenntnis oder Mißtrauen— kaum 40 Prozent an der Wahl beteiligten, der allein kann ermeſſen, wie ungeheuerlich dieſer Erfolg unſeres ſozialen Wollens iſt. Arbeiter und Arbeiterinnen, Angeſtellte und Unterneh⸗ mer, ich danke Euch von Herzen, Ihr habt nicht allein be⸗ wieſen, daß unſer Erziehungswerk zur Kameradſchaft und zur Gemeinſchaft Erfolg hat, Ihr habt darüber hinaus ge⸗ zeigt, daß Ihr bereit und fähig ſeid, Euch über den Alltag mit ſeinen Kleinheiten zu erheben und daß Ihr meinem Aufruf, der Welt ein leuchtendes Vertrauensbekenntnis zum Führer und zum Nationalſozialismus zu geben, ge⸗ folgt ſeid. Ich danke Euch. Gewiß, das Lohnniveau iſt noch das alte, viel Not und Elend ſind noch in unſeren Reihen, und doch be⸗ ſeelt uns alle die Hoffnung des Frühlings unſeres Volkes. Es geht aufwärts. In dieſem Jahr wird auch der letzte Arbeitswillige Arbeit bekommen, und damit hat der Führer bereits im dritten Jahr ſeiner Regierung ſein Verſprechen, die Arbeitsloſigkeit zu bannen, eingelöſt. Ebenſo hat der Führer ein anderes Wort wahr⸗ gemacht: Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei wird dem deutſchen Arbeiter ſeine Achtung und Ehre zurück⸗ gewinnen. Nicht allein außenpolitiſch hat der Führer die Gleichberechtigung zurückerobert und die Wehrhoheit und damit die Souveränität Deutſchlands proklamiert, nein, auch im Innern Deutſchlands hat er dem deulſchen Arbeiter fein deutſches Vaker⸗ land gegeben, den Platz innerhalb der deutſchen Nation, der ihm kraft ſeiner Leiſtungen gebührt. Arbeiter und Arbeiterin! Du wirſt mir geſtehen, es iſt in den Betrieben, Kontoren, Werkſtätten und Fabriken an⸗ ders geworden. Der Geiſt iſt ein neuer, Anſtand und Takt haben die ſkrupelloſen Geſchäftsgebaren und das bedenkenloſe Mancheſtertum der Vergangenheit verjagt. Ihr werdet heute beſſer behandelt. Das iſt eine unumſtößliche Tatſache. Und außerhalb des Betriebes ſorgt die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ für Kultur, Sport und Reiſen. Die Schönheilen des Lebens ſind nichk mehr das allei⸗ nige Vorrecht der Beſitzenden, ſondern„Kraft durch Freu⸗ de ſorgt dafür, daß gerade Euch Arbeikern und Arbei⸗ kerinnen die Schönheit der Berge, Flüſſe und Meere, die Kunſt der Theater und Konzerle, die Wohltaten des Spor⸗ tes und der körperlichen Ertüchtigung erſchloſſen werden. So feiern wir den 1. Mai 1935 als einen Tag des Beſinnens, des Stolzes, der Freude und der Verpflichtung. Wir beſinnen uns immer wieder auf das Schreckliche was war, um es nie zu vergeſſen. Wir ſind ſtolz auf das bisher Erreichte, und der Erfolg dieſer zwei Jahre berechtigt uns. der Knechtſeligkeit der Vergangenheit abzuſchwören und den Nacken ſteif und unbeugſam zu tragen. Wir freuen uns, den Lebenswillen wiedergewonnen zu haben. Wir wollen leben, wir bejahen das dem Schickſal um das Leben. Aus alledem ziehen wir eine unerſchütterliche Verpflichtung, die in den folgenden 10 Punkten für die weitere Arbeit feſtgelegt fei: 1. Wir grüßen den Führer am Morgen und danken ihm am Abend, daß er uns Lebenswillen und Lebenshoffen neu geſchenkt hat. 2. Wir wollen wetteifern, dem Volksgenoſſen zur Lin⸗ ken und zur Rechten Gutes zu tun und ein guter Kamerad zu fein, weil wir wahre und ehrliche Sozialiſten ſein wollen. 3. Wir wollen nie mehr von der Gemeinſchaft fordern, als jeder einzelne von uns bereit iſt, der Gemeinſchaft zu geben. a 4. Der Kampf ſoll unſeres Lebens Inhalt ſein, weil wir wiſſen, daß der Himmel nur dem die Freiheit ſchenkt, der bereit iſt, ſein Letztes dafür einzuſetzen. eben und wir kämpfen mit 5. Die Arbeit ſei unſere Ehre und die Leiſtung allein unterſcheide den einen vom anderen 6. Die Ehre der Nation ſei unſere perſönliche Ehre! Von Glück und Wohlſtand der Nation hängen mein per⸗ ſönliches Glück und mein perſönlicher Wohlſtand ab. 7. Wer etwas leiſtet, ſoll fordern. a 8. Eine gerechte Intereſſenvertretung iſt notwendig; jedoch haben die perſönlichen Intereſſen dort aufzuhören, wo das Intereſſe der Gemeinſchaft beginnt. 9. Man darf ſich niemals auseinanderraufen, ſondern immer zuſammenraufen. 10. Seid untereinander wahrhaftig und ehrlich. Bannt aus Euren Reihen Hinterhältigkeit und Verrat! Der gerechte Lohn Schaffende Menſchen, Arbeitnehmer und Unternehmer! Wir wiſſen, daß eine Frage uns alle beherrſcht und daß ohne ihre Löſung keine gerechte Sozialordnung gebaut werden kann. Es iſt die Frage nach dem gerechten Lohn. Sie iſt nicht neu, ſondern ſo alt, wie die Menſchheit. Und wenn im vorigen Jahrhundert bis zur Machtergreifung durch Adolf Hitler dieſe Frage von ihrer Löſung weiter denn je entfernt war, ja, wenn man ſagen kann, daß ein ſozialpolitiſches Chaos, vermiſcht mit Gemeinheit und Pro⸗ fitgier, herrſchte, ſo darf uns das nicht entmutigen. Jetzt, nachdem die Organiſation der Deutſchen Ar⸗ beitsfront fertiggeſtellt iſt, nachdem ſich die NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ bewährt und die letzten Vertrauensratswahlen bewieſen haben, daß unſer großes Erziehungswerk von Erfolg gekrönt iſt, ſind wir uns be⸗ wußt, daß wir an die Löſung der Frage: Wie finden wir einen gerechten Lohn? gehen müſſen. Arbeiter und Arbeiterinnen, Angeſtellte und Unterneh⸗ mer! Ich fühle mich heute verpflichtet, Euch das zu ſagen. Ich bin aber nicht gewillt, eine oberflächliche oder gar be⸗ queme Löſung zu ſuchen. Ich bin auch nicht gewillt, in den alten ausgefahrenen Geleiſen des Kuhhandels um Tarifverträge fortzufahren. Ich bin mir auch bewußt, daß alle Tarifverträge durch ein ſchlau erſonnenes Akkordſyſtem und Ratlionaliſie⸗ rungsmethoden tauſendfach durchlöchert werden und damit wert⸗ und zwecklos find. Ich bin gewillt, dieſes größte Problem jeder Sozial⸗ ordnung gründlich anzufaſſen, wie es der Nationalſozialis⸗ mus verlangt. Deshalb habe ich die beſten Männer auf die⸗ ſem Gebiet zuſammengerufen, damit ſie uns alle wiſſen⸗ ſchaftlichen Grundlagen auf dieſem Gebiet zuſammenkragen. Es iſt geradezu erſchütternd, feſtſtellen zu müſſen, daß Deutſchland und die Welt für alle Gebiete Lehrſtühle, Hoch⸗ ſchulen, Uniſterſitäten, Laboratorien und wiſſenſchaftliche Inſtitute beſitzt, während auf dem ſozialpolitiſchen Gebiet auch nicht das geringſte vorhanden iſt. Das wird asders werden. Bereits am 1. Mai 1936 werde ich Euch praktiſche Ergebniſſe vorlegen. f Es ist mein unerſchutteruche Wille und ich weiß, daß ich hier im Auftrage und im vollſten Verkrauen des Füh⸗ rers handle, das Syſtem der Enklohnung, des Akkordes und der Arbeitsmethoden auf eine neue gerechle und allen Teilen nützliche Baſis zu ſtellen. Wir werden nichts tun, was nur einem Teil der Wirk. ſchaft nützt. Was dem Arbeiter nützt, ſoll gleichermaßen dem Unternehmer dienlich ſein, und was dem Unternehmer 5 bringt, ſoll gleichzeitig dem Arbeiter zum Segen ge⸗ reichen. Wir kennen den Weg und haben auch die Mittel, das wiſſen wir heute und deſſen verſichere ich Euch, ſchaffende Menſchen, Euch einen gerechten Lohn nach Eurer Leiſtung zu geben und zu ſichern. Und ebenſo werden wir Arbeitsmethoden ſchaffen, die das unwürdige Antreiberſyſtem durch ein Syſtem der höchſten Selbſtverantwortung erſetzen. Dieſer Aufgabe ge⸗ hört für die Zukunft all unſere Kraft und unſer Wollen. Soldaten der Arbeit! Am 26. März 1935 iſt in Leipzig zwiſchen dem Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht, dem Reichsarbeitsminiſter Seldte und mir, unter der Schirm⸗ herrſchaft des Führers eine Vereinbarung getroffen wor⸗ den, die einen Wendepunkt im Aufbau der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront bedeutet. Nach den unfaßbaren Erfolgen der hinter uns liegenden zwei Jahre unſeres ſozialpolitiſchen Wollens hat der Füh⸗ rer Euch, Männer und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront, für reif und würdig erklärt, Euer Schickfal ſelber in die Hand zu nehmen und im Rahmen einer ſozial⸗ und wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Selbſtverwaltung Euer Schickſal ſelber zu formen. Dieſer Selbſtverwaltungskörper, Vertrauensrat, Aroeitsausſchuß, Gau⸗Arbeit⸗ und Wirtſchaftsrat, Reichs⸗ Arbeits⸗ und Wirtſchaftsrat, wird innerhalb der Deutſchen Arbeitsfront, in Verbindung mit den Amtswaltern der Deutſchen Arbeitsfront und den Treuhändern des Staates, all dieſe aufgezeichneten Aufgaben zu meiſtern haben. Der Aufbau dieſer ſozialpolitiſchen Selbſtverwaltung wird in Kürze vollendet ſein. ——4 Alsdann werdet Ihr auch in der Praxis beweiſen müſ⸗ ſen, ob Ihr das Vertrauen des Führers rechtfertigt. So bitte ich Euch dann, zum Schluß meines Aufrufes: Wetteifert im Geiſte der Gemeinſchaft und ſtellt alle kleinlichen perſönlichen Dinge im Inkereſſe des Aufbaues der Nation und für die Kraft des Exiſtenzkampfes unſeres Volkes zurück. Sorgen werden immer ſein. Das Paradies können wir Euch nicht bringen. Das iſt auch nicht das Entſcheidende. Enkſcheidend iſt allein, ob wir uns von der Sorge unterkriegen laſſen oder ob wir Mannes genug ſind, die Sorgen zu meiſtern. Arbeiter und Arbeiterinnen, Angeſtellte und Unterneh⸗ mer, Soldaten der Arbeit! Schaut auf den Führer! Nehmt 05 in allem und jedem zum Vorbild. Je größer die Not, umſo größer der Führer! Tritt gefaßt! Vorwärks in ein neues Arbeitsjahr! Mit Adolf Hitler zur Sonne, zur Freiheit! Dr. Robert Ley. Arbeitsloſe ſind Gäſte Frauen über 40 und Mütter marſchieren nicht mit. Zu dem Nationalfeiertag des ſchaffenden deutſchen Volkes am 1. Mai wird von der Deutſchen Arbeitsfront er⸗ gänzend mitgeteilt, daß ſich die arbeitsloſen Volksgenoſſen im ganzen Reich diesmal, als beſonderer Ausdruck der Volksverbundenheit, am Aufmarſch des 1. Mai ſowie an den Betriebsfeiern beteiligen. Die Betriebsführer, die dieſe Volksgenoſſen im Verhältnis zur Gefolgſchaftsſtärke ihres Betriebes in die Marſchkolonne aufnehmen werden, ſind erſucht worden, die Arbeitsloſen als Gäſte zu ihren Be⸗ triebsfeiern einzuladen. „Ich gelobe, meinen Arbeitskameraden“ Vor der Rede des Führers wird der Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley die weltanſchauliche Verpflichtung der Vertrauensräte und ihrer Stellvertreter vornehmen, die geſondert von dem Gelöbnis im Betriebe abgelegt werden muß. Dieſe weltanſchauliche Verpflichtung iſt von allen Vertrauensräten nachzuſprechen und hat folgenden Wort⸗ laut: „Ich gelobe Adolf Hitler die Treue! Ich gelobe, die Gemeinſchaft zu üben und zu fördern! Ich gelobe, meinen Arbeikskameraden ein ehrlicher Helfer in all ihren Sorgen zu ſein! Ich gelobe, immerdar die Intereſſen der Nalion allem anderen voranzuſtellen!“ Im übrigen wird hinſichtlich der Organiſation des 1. Mai noch mitgeteilt, daß die Mitglieder jeder Gefolgſchaft geſchloſſen antreten werden, wobei der Einzelne die Uniform ſeiner nationalſozialiſtiſchen Glie⸗ derung, den Feſtanzug der Deutſchen Arbeitsfront oder ſonſt feſtliche Kleidung mit dem Abzeichen der DAF trägt. Bei der SA iſt eine Sonderbeſtimmung ergangen, wonach S A⸗Männer innerhalb der Betriebsgemeinſchaft im Dienſtanzug nur mit der Mindeſteinheit einer Schar mar⸗ ſchieren dürfen. Im Zuge werden auch füngere Frauen mit⸗ marſchieren. Ausgenommen ſind Frauen über 40 Jahre und Mütter. Befreit von der Teilnahme am Aufmarſch 8 HJ⸗ und BdM⸗ Mitglieder vom 10. bis 18. Lebensjahr, ie an der Jugendkundgebung am Vormittag teilnehmen. Die Teilnahme der Frauen Zur Klarſtellung der Frage des Mitmarſchierens der Frauen am 1. Mai 1935 teilt das Frauenamt der Deutſchen Arbeitsfront folgendes mit: Die Teilnahme der Frauen am Umzuge iſt freiwillig. Von der Teilnahme auszuſchließen ſind kranke Frauen, Frauen über 40 Jahre und werdende Mütter. Die Durch⸗ führung der örtlichen Feier iſt ſo einzurichten, daß die Teil⸗ nahme für die Frauen keine Ueberanſtrengung mit ſich bringt. Die blaue Jacke kann, ſoweit bereits vor⸗ handen, getragen werden. Luftſperre über Groß⸗Berlin Für Mittwoch, den 1. Mai, wird anläßlich des Natio⸗ nalen Feiertages des deutſchen Volkes der Luftraum über dem Stadtgebiet Groß⸗Berlin für die Zeit von 8 Uhr bis 15 Uhr als Luftſperrgebiet erklärt. Das Ueberfliegen dieſes Luftraumes iſt daher für alle Flugzeuge außer denen des planmäßigen Luftverkehrs verboten. * Lohnzahlung für den 1. Mai an Nolſtandsarbeiter. Entgegen anderslautenden Gerüchten wird darauf hin⸗ gewieſen, daß auch den Notſtandsarbeitern für den 1. Mai der volle Lohn gezahlt werden muß. Zur Zahlung ver⸗ pflichtet ſind die Führer der Betriebe, die mit der Durch⸗ führung von Notſtandsarbeiten betraut ſind, oder, ſoweit es ſich um Regiearbeit handelt, die Träger der Notſtands⸗ arbeiten. Dies gilt ohne Rückſicht darauf, ob von der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ ſicherung für den 1. Mai die Grundförderung gewährt wird. Kurzmeldungen Saarbrücken. Hier wurden die Prüfungen der theore⸗ tiſchen und fachlichen Arbeiten der 500 Reichsbeſten im Reichsberufswettkampf abgeſchloſſen und die Reichsſieger und Reichsſiegerinnen ermittelt. a London. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ meldet, das engliſche Kabinett werde verſchie⸗ dene Pläne für Großbritanniens Luftverteidigung prüfen. Die Angelegenheit ſei durch die ſchnelle Vergrößerung der deutſchen Luftwaffe dringend geworden. Paris. Der römiſche Sonderberichterſtatter von Havas will wiſſen, daß die für den 4. Mai einberufene Vorkon⸗ ferenz für die Konferenz von Rom durch eine Reihe von Wünſchen und Forderungen notwendig geworden ſei, die Ungarn auf der römiſchen Konferenz vorbringen wolle. Warſchau. Die polniſche Preſſe läßt ſich aus Genf mel⸗ den, daß der litauiſche Geſandte in Paris während der Ratstagung den polniſchen Außenminiſter beſucht habe. Die Unterredung hätte die alen von Verhandlungen zwiſchen Polen und Litauen zum Gegenſtand gehabt. Rom. Muſſolini hielt anläßlich des Feſtes der Natio⸗ nalen Arbeit eine Rede, in der er eine„harte Zeit“ an⸗ kündigte, die die Anſpannung aller Kräfte des italieniſchen Volkes erheiſchen werde. General Göring in Koblenz Einführung des neuen Oberpräſidenten. Köln, 30. April. Der preußiſche Miniſterpräſident, Ge⸗ neral der Flieger Hermann Göring, der Montag nachmittag in Koblenz den neuen Oberpräſidenten der Rheinprovinz, Gauleiter Staatsrat Terboven, in ſein Amt einführte, traf Montag vormittag auf dem Kölner Hauptbahnhof, der reichen Flaggenſchmuck trug, ein. Nachdem Miniſterpräſident General Göring die Fronten der Ehrenformationen abge⸗ ſchritten hatte, trat er mit dem Kraftwagen die Fahrt nach Bad Godesberg an, wo er für einige Stunden Aufenthalt nahm. Schon am Morgen war die Stadt Koblenz ein wogen⸗ des Flaggenmeer. Von weither, ſogar vom Hunsrück, der Eifel, der Lahn und der Moſel, waren die Volksgenoſſen nach Koblenz geeilt. Um die Mittagszeit zogen mit klingen⸗ dem Spiel die einzelnen Formationen auf. Um 2 Uhr wa⸗ ren die Schulen, Körperſchaften und Verbände zur Spalier⸗ bildung angetreten. Flugzeuge kreiſten am Himmel, um General Göring ein Willkommen zu entbieten. Umbrandet von Heilrufen traf Miniſterpräſident Göring um 15.15 Uhr auf dem Saarplatz ein. Nach kurzer Begrüßung fuhr de. Miniſterpräſident zum Oberpräſidium, wo ihn Oberpräſi⸗ dent Gauleiter Staatsrat Terboven willkommen hieß. Sodann betrat der Miniſterpräſident die feſtlich geſchmückte Stadthalle, um die feierliche Einführung des Ober⸗ präſidenten in ſein Amt vorzunehmen. Anſprache Gölings Nach der Ouvertüre zu Richard Wagners„Meiſterſin⸗ ger“ hieß der Gauleiter des Gaues Koblenz⸗Trier, Simon, den Miniſterpräſidenten mit herzlichen Worten willkom⸗ men. Miniſterpräſident Göring dankte dem Gauleiter, Staatsrat Simon. Wenn er auch hier ſei, um mit der Einführung des neuen Oberpräſidenten der Rheinprovinz einer Formalität zu genügen, ſo bedeute das für ihn un⸗ endlich viel mehr. Ich gebe heute, ſo ſagte der Miniſter⸗ präſident, einer der hervorragendſten Provinzen Preußens einen Mann an die Spitze, den ich viele Jahre hindurch kennengelernt habe. Was mich mit Ihnen ver⸗ bindet, mein alter Kampfgenoſſe Terboven, wiſſen Sie am beſten nach all den Jahren ſchwerſten Kampfes. Ich weiß, daß ich mich auch heute wie immer blind auf Sie verlaſſen kann. Ich danke an dieſer Stelle auch Ihrem Vor⸗ gänger für ſeine tatkräftige Mitarbeit. Wenn wir aber von der Einheit des Staates ſprechen, ſo müſſen wir ſie immer dort durchführen, wo dies ganz beſonders notwendig iſt Die Einheit kann nur dadurch geſchaffen werden, daß an den verantwortlichſten Stellen im Politiſchen Männer geſtellt werden, die durch und durch Nationalſozialiſten ſind, die in den langen Kampfjahren die Weltanſchauung Adolf Hitlers nicht nur übernommen haben, ſondern auch im Her⸗ 100 Träger dieſer wunderbaren Idee und Weltanſchauung ind. Das deutſche Volk hat eine Auferſtehung ohnegleichen erlebt. Heute liegt neben dem deutſchen Hammer und Am⸗ boß wieder das deutſche Schwert, und über allem ſteht der Friede; denn nur der iſt friedlos, der unter den Völkern wehrlos iſt. Der Führer hat dem deutſchen Volke die Einheit und den Frieden wiedergegeben. Er wird auch ſtark genug ſein, den Frieden nach außen zu wahren. Als Grenzprovinz hat die Rheinprovinz mehr als jede andere die Verpflichtung, das Verſtändnis bei den Nachbarvölkern für das neue Deutſchland zu wecken. Wir haben nicht das Schwert geſchmiedet, um unſer Volk erneut einem Blutrauſch enkgegenzuführen, ſondern einzig und allein, damit wir unſerem Volke den Frieden erhalten und das Furchtbare, das wir erlebten, für alle Zukunft erſparen. Ebenſo wie nach außen muß auch der Frieden im In⸗ nern geſichert bleiben. Wer die Einheit des deutſchen Vol⸗ kes, die wir mit unſerem Herzblut erkämpft haben und um die wir ſo furchtbar haben ringen müſſen, ſtört, und wer es wagt, offen oder verſteckt, dieſe Einheit anzugreifen, der wird zu Boden geſchmettert, weil er Hand anlegt an Volk und Reich, das Höchſte, was wir errungen haben. Herr Oberpräſident! Nehmen Sie dieſe Provinz in Ihre ſtarken Hände, walten Sie als Sachwalter des Füh⸗ rers und als mein Sachwalter. Ich weiß, daß die Provinz in den beſten Händen liegt, in die ich ſie legen konnte. Oberpräſident Staatsrat Terboven dankte dem Miniſterpräſident für das Vertrauen und er⸗ klärte, daß er als Nationalſozialiſt an dieſe Aufgabe heran⸗ gehe mit dem gleichen Kampfwillen, der die Bewegung zum Siege getragen habe.„Mein Programm beſteht aus zwei Worten: unſere Weltanſchauung und unſer Führer! Es gilt, die Einheit von Partei und Staat auch hier durchzuführen und zu dokumentieren. Dieſe Einheit beſteht darin. daß die Behörden in der Provinz vom erſten bis zum letzten Mann mit nationalſozialiſtiſchem Kampfgeiſt erfüllt werden. Ich werde meine Aufgabe darin ſehen, daß die alten nationalſozialiſtiſchen Kämpfer auch in dieſe Behörden einziehen werden. Es ſoll darüber kein. Zweifel gelaſſen werden, daß hier ein Volk wohnt, das deutſch iſt und ewig deutſch bleiben wird.“ Die Deutſchenverſolgung in Tſchechien Verbot des Namens„Sudelendeutſche Heimatfront“. Prag, 29. April. Zeitungsberichten zufolge hat die kſchechoſlowakiſche Regierung den Namen„Sudetendeutſche Heimätfronk“ ver⸗ boken, desgleichen iſt die Verwendung des Schildes mit Die Heimatffront Namenszug„59“ unterſagt worden. wird unker dem Namen„Sudetendeutſche Partei, Vorſitzen⸗ der Konrad Henlein“ in die Wahlen gehen. Das„Prager Montagsblatt“ berichtet über unglaub⸗ liche tſchechiſche Ausſchreitungen, die ſich am Sonntag nach dem Ligaſpiel des deutſchen Prager Fußball⸗ klubs Dec gegen den tſchechiſchen Verein„Bohemians“ ereignet haben. Nach dem ohne jeden Zwiſchenfall verlau⸗ fenen Kampf wurde ein DSC⸗Spieler von einem mit Arm⸗ binde verſehenen Ordner des gaſtgebenden Vereins ange⸗ fallen und am Halſe gewürgt. Dies bildete das Signal für die im Publikum befindlichen Raufbolde, auf den Platz zu ſtürmen und die DSC⸗Spieler mit Tritten und Ohrfeigen zu mißhandeln. In der Provinz nehmen die täglichen blutigen Auseinanderſetzungen beim Wahl⸗ gang ihren Fortgang. Der Bau von deutſchen A⸗Booten Anfragen im britiſchen Ankerhaus. London, 30. April. Im Unterhaus wurde am Montag nachmittag die Fra⸗ ge geſtellt, ob der Außenminiſter darüber unterrichtet wor⸗ den ſei, daß die deutſche Regierung Anweiſungen für die Kiellegung von Unterſeebooten in Kiel erteilt habe. Der Außenminiſter Sir John Simon erwiderte: „Die deutſche Regierung hat mitgeteilt, daß Anweſſun⸗ gen für den Bau von 12 Ankerſeebooken zu je 250 Tonnen erkeilt worden ſind. Die Angelegenheit wird zurzeit erwo⸗ gen.“ Auf die Frage Sir Auſten Chamb erlains, wann die Mitteilung eingelaufen ſei, erwiderte der Außenmini⸗ ſter, ihm ſei das genaue Datum nicht gegenwärtig, aber er glaube, daß es der 25. April geweſen ſei. Ein Abgeordneter ſtellte darauf die Frage, ob der Außenminiſter die nötigen Schritte unternommen habe, um dieſe weitere Verletzung des Verſailler“ zur Kenntnis des Völkerbundes zu bringen, und ob man beabſichtige, die Flottenbeſprechungen zwiſchen Deutſchland und Großbritannien ſtattfinden zu laſſen. Sir John Simon erwiderte: „Ich habe bereits geſagt, daß wir die Angelegenheit mit dem Ernſt prüfen, den ſie zweifellos verdienk. möchte jedoch nicht gedrängt werden, heute eine weitere Ankwork zu erteilen.“ Der konſervative Abgeordnete Hauptmann Macdonald wies daraufhin aufs neue auf die Berichte über die Wieder⸗ eröffnung der Unterſeebootſchule in Kiel hin und darauf, daß frühere deutſche Unterſeebootsoffiziere auf⸗ geboten worden ſeien. Sir John Simon erklärte, daß hierüber keine amt. liche Mitteilung gemacht worden ſei. Der Abgeordnete Thorne fragte, ob Sir John Simon jetzt nicht glaube, daß Hitler ihm bei ſeinen Berfi⸗ ner Geſprächen nicht die ganze Wahrheit geſagt habe. Der Abgeordnete Herbert ſagte:„Iſt die erklärte Abſicht der deutſchen Regierung, von neuem Unterſeeboote zu bauen, nicht ein weiterer Beweis dafür, daß die deutſche Wiederaufrüſtung in der Hauptſache gegen Großbritannien gerichtet iſt?“— Der Konſervative Adam erklärte:„Will Sir John Simon verſuchen, bevor es zu ſpät iſt, mit den Streſamächten und möglicherweiſe mit Sowjetrußland Maßnahmen zu vereinbaren und zu ergreifen, um dieſer einſeitigen und gefährlichen Vertragsverletzung Einhalt zu gebieten?“ b Der Außenminiſter ließ dieſe weiteren Fragen unbeantwortet. Memelausſprache im Anterhaus Simon keilt nichts Neues mit. London, 30. April. Die erſte amtliche Erklärung über die neue engliſch⸗ franzöſiſch⸗italieniſche Note an Litauen in der Memelfrage wurde am Montag nachmittag vom engliſchen Außenmini⸗ ſter Sir John Simon im Unterhaus abgegeben. Simon ſagte: Mit den Regierungen Frankreichs und Italiens wurde in Skreſa vereinbart, daß von den drei Mächten eine ge⸗ meinſame Mitteilung an die litauiſche Regierung gerichtet werden ſoll. Dieſe inzwiſchen überſandte Mitteilung er kennt zwar an, daß die litauiſche Regierung gewiſſe Schwie⸗ rigkeiten beſeitigt hat, erklärt aber, daß die gegenwärlige Tage in Memel unvereinbar mit den Bedingungen des Memelſtatutes iſt, in dem als Grundlage eines Regierungs⸗ ſyſtems das Beſtehen und regelmäßige Funktionieren des Landtages und eines das Verkrauen des Landtages beſitzen den Direktoriums vorgeſehen iſt. Die litauiſche Regierung iſt daher aufgefordert worden, dieſe Lage„prompk“ zu be⸗ enden und die Einſetzung eines ſolchen Direktoriums auf einer baldigen Sitzung des Landtages ſicherzuſtellen. Der Abgeordnete Oberleutnant Moore fragte, ob der Außenminiſter angeſichts des unbefriedigenden Verhaltens der litauiſchen Behörden die Einſetzung eines Oberkommifſfars vorſchlagen wolle, der die Signa⸗ „ des Völkerbundes an Ort und Stelle vertreten würde. Simon erwiderte, daß dieſer Vorſchlag eine Angelegen⸗ heit für den Völkerbund wäre. Der Arbeitervertreter Wedgwood fragte hierauf, ob das in der Note ins Auge gefaßte Direktorium nach dem „Nazivorbild oder nach dem internationalen Vorbild“ ge⸗ wählt werden ſolle. Der Außenminiſter anwortele: Wedgwood iſt ſicherlich mit den Bedingungen des Memel⸗ ſtatuts vertraut, in dem vorgeſehen wird, daß das Direkto⸗ rium ſo ernannt werden ſoll, daß es das Vertrauen des Landtages genießt, der die gewählte Körperſchaft iſt. 5 Als Oberleutnant Moore noch einmal auf ſeinen Vorſchlag, einen Oberkommiſſar zu ernennen, zu ſprechen kam, erwiderte Simon:„Es iſt meiner Anſicht nach beſ⸗ ſer, die Antwort der litauiſchen Regierung abzuwarten.“ ö Vorbereitung der Donaukonferenz Der italieniſche Bolſchafter bei Laval. 5 Paris, 30. April. Außenminiſter Laval hatte am Montag eine Unter⸗ redung mit dem italieniſchen Botſchafter, der, wie man an⸗ nimmt, den franzöſiſchen Außenminiſter über die Vorbe⸗ reitung der Donaukonferenz in Rom und über die am 4. Maf in Venedig ſtattfindende italieniſch⸗öſterreichiſch⸗ ungaxiſche Beſprechung unterrichtet hat. Sie tritt aufgrund des Protokolls vom 18. März 1934 zuſammen, in dem Ja⸗ lien, Oeſterreich und Ungarn übereingekommen ſind, über alle Angelegenheiten, die ſie angehen, ſich miteinander ins Benehmen zu ſetzen. Aeberflüſſige Angſt. Neue Jagdflugzeuge an der franzöſiſchen Grenze. Paris, 29. April. 15 Die Blätter kündigen an, daß in Durchführung de, kürzlichen Mitteilungen des Luftfahrtminiſtertums in 1 5 bezüglich der Ueberwachung der Sperrzone an 118 naß zöſiſchen Oſtgrenze ſechs Jagdflugzeuge aus Reim 91 5 Straßburg beordert worden ſeien. Dieſe ſechs Appar d er. ſchreibt„Petit Pariſien“, ſeien vom neueſten Typ und e reichten faſt 400 Kilometer Geſchwindigkeit. a Hochwaſſer hes Rheins Koblenz, 29. April. Die ſchweren Regengüſſe und Wol⸗ kenbrüche der letzten Tage haben zu einem bedrohlichen Steigen des Rheins und ſeiner Nebenflüſſe geführt. Die Schiffsbrücke in K oblenz mußte bereits am Samstag auf Aactten, batliotlien Tant Zur Neugeſtaltung des Gemeinderechts. () Karlsruhe, 29. April. Auf Grund des Paragraphen 2 Das Feſtprogramm zum 1. Mai. a. ö s Stellvertreters des Füh Aus⸗ g Soi t. 5 5 9 S f Dienstag, den 30. April. der Verordnung des Stellve 8 Führers zur Aus-[ beiden Seiten verlängert werden. Am Sonntag wurde er⸗ N. 5 15 führung des Paragraphen 118 der Deutſchen Gemeindeord⸗ neut eine Verſggge lung vorgenommen. Bei Ehrenbreitſtein 7.30 Uhr: Aufſtellung des Maibaumes im„Schloß“. lie zung hat der Gauleiter die Beauftragten der Ned für und bei Pfaffendorf ſind die Ufer vollkommen überſchwemmt Mittwoch, den 1. Mai. er den Gau Baden ernannt, und zwar die Kreisleiter, in den und unpaſſierbar. Die Strömung iſt ſo ſtark, daß ſelbſt große 6 uhr: Weckruf des Spielmannszuges der Hitler⸗Jugend. 8 Uhr: Uebertragung der Rede des Reichsjugendführers aus Berlin mit Jugendkundgebung in der Schul⸗ turnhalle. 10.30 Uhr: Aufſtellung der Betriebe zum Feſtzug an den Fällen, in denen dieſe gleichzeitig Bürgermeiſter oder Mit⸗ Schlepper nur ganz langſam zu Berg fahren können. Der 1 glieder der Aufſichtsbehörde ſind, die Gauinſpekteure. Es Rhein ſteigt Noch e Die Floßſchiffahrt iſt eingeſtellt en wurden u. a. ernannt: Kreisleiter Karl Friedrich in[worden. Da die Lahn die Ufer auf weite Strecken über⸗ 0 Weinheim für die Gemeinden des Kreiſes Weinheim mit flutet hat, mußte dort die Schiffahrt vollkommen eingeſtellt Musnahme der Stadt Weinheim; Kreisleiter Dr. Reinhold] werden. Bei St. Goar wurden große Teile der Rhein⸗ 8 5 Der Feſtz 0 5 Falch Straßen: nn Roth in Mannheim für den Stadtkreis Mannheim und anlagen überſchwemmt. Bei weiterem Anſteigen des Waſſers Saale he e e 1 fi die Städte Hockenheim, Ladenburg und Schwetzingen und beſteht die Gefahr, daß der geſamte Verkehr auf der Rhein⸗ ner⸗, Oberkircher⸗ Freiburger Zähringer Kloppen⸗ er die übrigen Gemeinden des Kreiſes Mannheim. ſtraße unterbunden wird. Die Dampffähre zwiſchen St. Goar heimer⸗, Kapellen, Bonndorfer⸗ Zähringer⸗, Meß⸗ 5 und. St. Goarshauſen ſowie der Fährſchiffverkehr zwiſchen kircher⸗, Offenburgerſtraße zum Feſtplatz„Schloß“. 5 11 Heidelberg.(Vom Zug überfahren) In der 100 u Bitten a de 1 1 5 1 b er In 11.30 Uhr: Maikundgebung im„Schloß“. Anſprache des 15 Nähe des Weißen Ueberganges auf dem ſüdlichen Bahngleiſe 3 e n Orten iſt das Waſſer bereits in die Keller ein⸗ Ortsgruppenleiters Alb. Raule, Geſangsvorträge der 1 würde die Leiche eines jungen Mannes aufgefunden. Es han⸗ e Ortsſängerſchaft, BdM. und HJ. und muſikaliſche Dar⸗ 18 delt ſich um einen 17jährigen Gymnaſiaſten aus Hirſchhorn, bietungen der Muſikkapelle. der vermutlich in der Nacht von einem Zug der Oden⸗ Amksblatt des Bistums Trier beſchlagnahmk. . 5 2 5 it, daß die di öcht 12.10 Uhr: Uebertragung des Staatsaktes durch Großlaut⸗ 5 waldbahn überfahren worden war. Die Staatspolizeiſtelle Trier teilt mit, daß ie dieswöchige ſprecher mit feierlicher Verpflichtung der Betriebsführer 1 Weinheim.(Selbſtmörder erkannt.) Am 18 Ausgabe des in Trier erſcheinenden„Paulinus⸗Blattes und des Vertrauensrates durch Dr. Ley. Anſprache vom 1 April warf ſich bei Eberſtadt ein Mann in ſelbſtmörderiſcher(Bisktumsblatt der Diözeſe Trier) beſchlagnahmt wurde. Reichsminiſter Dr. Goebbels. Anſchließend die Führer⸗ 5 Abſicht vor einen Eiſenbahnzug und wurde getötet. Die rede. Fünf Ruderer vermißt Sonderburg, 29. April. Fünf Mitglieder des deutſchen Ruderklubs Germania hatten eine Sternfahrt angetreten, Leiche wurde nun als die des Kaufmanns Arthur Sylveſter i150 Schweiger aus Weinheim feſtgeſtellt, der bereits in früheren Jahren wiederholt Selbſtmordverſuche unternommen hatte. 3 Uhr: Große Volks⸗ und Kinderbeluſtigungen im„Schloß“. 7 Uhr: Kameradſchaftsabend der Betriebe in verſchiedenen Wirtſchaften. er⸗ 4 1 5 5. von der ſie nicht zurückkehrten. Da inzwiſ in ſtark 8 8 5 561* 5 78 1 rten. zwiſchen ein ſtarker 2 1 in 1 eee bee a Ali fn 1 ut fig Wind aufgekommen iſt und bis zur Stunde weder von den Die Kluszahlung der Wohlſahrtsunterſtützungen erfolgt uf⸗ ren.) Ein s cen hee aus b. Wide ſtieß 1 95 8 1 Ruderern noch von dem Boot eine Spur aufgefunden heute Dienstag nachmittag von 2.454 Uhr in der am e de ee e e er Frig Aer 695 werden konnte, muß befürchtet werden, daß das Boot voll Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis⸗ und Kon⸗ 1 Aeußhein unter das Hinterrad des Fernlaſtzuges und wurde Waſſer geſchlagen iſ und ſämtliche Inſaſſen den Tod in den trollkarten ſind e hn ewa 25 Meter mitgeſchleift. Er war ſofork tot. Wellen gefunden haben. f 5 für Erfi 5 F 5 äßli a. 3 2— Ehrung für den Erfinder des Fahrrads. Anläßlich der li() Maxau.(Arbeitseinſtellung infolge 150. Wiederkehr des Geburtstages des Fahrraderfinders Ueberſchwemmung.) Die Albniederungen bei Knie⸗ 2 5 N e ges d 10 5 99 Vert cte lnngen ſind zum großen Teil zu einem See geworden. Die Zwei neue Miſſionsflugzeuge ee e Nas igel 0 gu E 8. ere Mannheim gemeinſa i 1 N pte Abeiten am Zufahrtsweg zur neuen Maxrauer Rheinbrücke 8 Von Kardinal Faulhaber geweiht. heim des Deutſchen Radfahrer⸗Verbandes vor dem Hauſe, he mußten eingeſtellt werden. Munchen, 29. April. Kardinal Faulhaber nahm auf in dem einſt Freiherr von Drais wohnte, eine Gedenkſtunde, en dem Münchener Flughafen die kirchliche Weihe von zwei bei der der 1. Vorſitzende des Drais⸗Denkmalvereins, Dr. neuen Miſſionsflugzeugen vor, die in den Dienſt der„Miva“ Hans Neumann, die Gedenkrede hielt. Der Redner wies auf i Das Hochwaſſer im Mittelbaden en Ein Beſuch im Aeberſchwemmungsgebiet. geſtellt werden. Es handelt ſich um„Das fliegende Kreuz“,[ die Bedeutung des Fahrrades hin, das in Deutſchland allein 18 Von den ee 1 17815 10 Renchtal ein Dornier⸗Amphibium, und„St. Johann“, einen zwei⸗ für 15 Millionen Menſchen ein unentbehrliches Verkehrsmittel 10 kann man ſich kaum ein Bild machen Die Hollerhardt auf ſitigen Eindecker. Außerdem wurden zehn Miſſionskraft. geworden ſei. Angerecht ſei es, dem Freiherrn von Drats 1 b. wagen geweiht. An der Weihe nahmen zahlreiche Ehren⸗ gäſte, darunter Ozeanflieger Köhl, teil. Kardinal Faulhaber hielt von dem auf dem Flug⸗ hafen errichteten Altar aus eine Anſprache, in der er die Aufgaben des Miſſtonsweſens verdeutlichte. Dabei erklärte er u. a.: Uns ſelbſt muß die heutige Weiheſtunde Flügel geben in dem Einſatz unſeres Glaubens, und die Liebe und Opfergemeinſchaft in unſerem Volke muß Flügel bekom⸗ men. Das Winterhilfswerk war für unſer Volk ein den Ruhm des erſten bahnbrechenden Gedankens im Fahr⸗ radweſen beſtreiten zu wollen. Wenn ihm auch die Tretkurbel unbekannt blieb, ſo mag man doch bedenken, daß dieſe erſt 1833 bei ſeiner Verbeſſerung auftauchte, während die bahn⸗ brechende Erfindung des Fahrrads bereits 1817 gelang. Ein Baum verſunken. In dem Hofe eines Alt⸗Mann⸗ heimer Hauſes in D 7, 6 verſank unbemerkt ein Baum in der Tiefe. Das Loch dürfte etwa zwölf Meter tief ſein, doch läßt ſich Genaues noch nicht ſagen, da man an dem Wurzel⸗ der einen Seite der Landſtraße nach Kehl und die Landhardt 95 auf der anderen Seite gleichen einem einzigen See. Teilweiſe iſt auch die Landſtraße ſelbſt überflutet, und ein raſch ge⸗ zinmerter Holzſteg hält den Fußgängerverkehr zwiſchen Stollhofen und Schwarzach aufrecht. An der Hardt⸗ brücke bei Stollhofen iſt eine Tafel aufgeſtellt, auf der die Hochwaſſerhöhe vom 1. Auguſt 1851 angegeben iſt. Dieſe Höhe wurde am Sonntag früh durch das gegenwärtige Hoch⸗ waſſer weit überſchritten. weltgeſchichtliches, leuchtendes Werk. Das deutſche Volk werk des verſunkenen Baumes und an der aufgewühlten 5 Nd lee eee de denke Wei enen rern Rane, fc n ede, e e d e ge ö 1 1 Abet De 7 8 ö . 8 Aus den Nachbarländern e aus der Zeit handelt, in der Mannheim Feſtung war, wird 5. F Zwei ſchwere Motorradunfchle 1 1 Schloſſerlehrlingen. In Anweſen⸗ de 17 5 ger 80 enen 28 805 18 aer eepiger Mer Gießen. Der 20 Jahre alte Fritz Lotz aus dem Kreisort heit des Reichsfanungsmeiſters Francois wurden durch den 2 1 5 der 1* 1 Richtung Frieſenheim[ Garbenteich verunglückte in der Kurve zwiſchen Hof⸗Güll Innungsobermeiſter Roos 120 Lehrlinge der Mannheimer 0 fn 3 1 gachlon en ene tagen von[und Eberſtadt mit dem Motorrad ſeines Stiefbruders][ Schloſſer⸗, Maſchinenbauer⸗ und Mühlenbauer⸗Innung los⸗ r. hier an efahren und u Boden geſchleudert. Der Radfahrer tödlich. ö 5 1755 j geſprochen und ihnen nach dem Gelöbnis, ſich für das Hand⸗ ie 0 dale 15 Met 5 eit 170 ſchleift und blieb bewußt⸗ Der junge Mann der nicht im Beſitz eines Jührerſcheins[werk einzusetzen und am Aufbau des Vaterlandes mitzu⸗ en ede Städtiſchen Kran- war, kam von Bußbach her in ſo hoher Geſchwindigkeit arbeiten, bei dem Handſchlag der Gesellenbrief überreicht. Der n Ae 90 ne vollſtändig] angefahren. daß er unmöglich die Kurve glalt, nehmen Meichsinnungsmeiſter ſtellte die fünf Altmeiſter der Mann 1 enhaus iſt er 1 15 157 icht bef ädigt Die konnke. Er ſtürzte den Abhang hinab, wobel ſich die Ma- heimer Innung(Joſef Gerber, Eduard Hohmann, Leopold 0 er ce mich f ſchine mehrmals überſchlug. Lotz war auf der Stelle kol. Menges, Joſef Neußer und Karl Rohrer) der Jugend als .. it Err halte außer einem ſchweren Schädelbruch noch einen leuchtendes Beiſpiel hin, denn dieſe Altmelſter, die alle das l Steinfeld.(Leichtſinniger Umgang mi ickbruch erlitten. 70. Lebensjahr überſchritten haben, hätten gezeigt, wie man 5 waffen) wei Freunde gaben ſich mit einem alten 1 1555 Leute aus Krofdorf wollten mit einem[ mit dem Hammer in der Hand für Handwerk und Vaterland e. Tezerol ab und ſchoſſen auf leere Flaſchen. Das Tezerol Mio orraß nach Hauſe fahren. Aus bisher noch nicht geklär⸗ arbeiten könne. Der den Altmeiſtern überreichte Ehrenhammer uf nulocte bei einem Schuß un 1 en ter Urſache ſtürzten ſie mit ihrer Maſchine e 1 5 agneſee der— Der fe 1155 en abei ging ein Schuß los und traf den in einigen Me ern 3. Der Fahrer Heier brach die eine Hand, wurde von den Jungmei r Innung rreichung 15 Entfernung ſtehenden 30 jährigen ledigen Albert Walter in 957 20 Jahre Nate 9 9 Moos dagegen einer Zunftlade an den Obermeister benugl. 3 unzähligen 5 die rechte Schulter. Der Verletzte erlag am Sonntag Fin wurde mit einem ſchweren Schädelbaſisbruch in die Chirur⸗. 5 e dieſes. 8575 a⸗ ſltag, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, giſche Klinik in Gießen gebracht, wo er in hoffnungsloſem] ſcher Schloſſerkunſt gefertigt, nahezu einen Zentner wiegt. en ſenen Verletzungen. Zuſtand darniederliegt. Fröhlicher Maien⸗Abend. — Tettnang.(Den Fuchs zu den Hühnern ge⸗ f 95 Einen ſchweren und nicht alltäglichen * luſt hatte Stürmiſch iſt die Nachfrage nach den im Preis überaus 0 2 N 3 2 f 2 2 9 1 2 70 ein Landwirt im Argentale in ſeiner e An Von der Hausangeſtellteu ermordet 11 5 V 8 Falle Das Bett angezündet. I nochmals darauf hingewieſen werden, daß die 1 m 5 0 N 7 2 8 ri f 5170 Nes preiſe auf allen Plätzen gleich ſind. Nur die Mitglieder des . i Hühnerſtall herabzulaſſen. Der aden er 9 1 0 a e Ane bee Werle, d e e Reichsverbandes Deutſcher Rundfunkteilnehmer erhalten auf e. ſſher und das Verſäumte nachholen. Als da R de f ie x der Geſchäftsſtelle in K 1, 19 ermäßigte Karten. Vergeßt 1 de Hennen aus dem Stalle gelaſſen werden ſollten, da auchſchwaden aus einer verſchloſſenen Wohnung drangen. 1 icht: Rechtzeitig Kartelk beforgen 8 dub es eine blutrünſtige und betrübende Ueberraſchung: Man ſtieg durch das Fenſter ein und ſtellte feſt, daß die alſo nicht: Rechtzeitig Kar Burgen 8 dus der ſoeben geöffneten Falle des Hennenſtalles kam nicht 64 Jahre alte Witwe Fink tot in ihrem Bett lag. Das Bett Filmſchau. ein Huhn, ſondern ein Fuchs heraus, der obendrein zwei Hen⸗ war anſcheinend angeſteckt worden. Man verhörte die 19 Ein Dokument deutſchen Heldentums, deutſcher Treue, 1 hen im Rachen trug und in großen Sprüngen in den nahen Jahre alte Hausangeſtellte Charlotte Klein, dfe erzählte, eiſerner Pflichterfüllung und ehrlicher Kameradſchaft erlebt 80 Bald flüchtete. Es ſtellte ſich zum Schrecken des ganzen daß ſie der Frau noch um 7 Uhr das Frühſtück gebracht] man in dem Terra⸗Film„Das Ringen um Verdun“, det N Hauſes heraus, daß der Fuchs alle 12 Hühner zerriſſen habe. Dann ſei ſie mit dem Rade zu ihren Eltern gefahren. am 1. Mai, am Tage der nationalen Arbeit hier im Palaſt⸗ oder davongetragen hatte. Der Fuchs war in den Stall Die Ermittlungen ergaben jedoch, daß dieſe Angaben nicht[ Theater einmalig zur Aufführung gelangt. Dieſer gewaltige ſedrungen, als die Falle noch offen war. Durch ihr Herab⸗ laſen war der vierbeinige Räuber zu den Hühnern gesperrt f gokden. Sechs der Hühnerleichen fand man noch in der N Hügmehlſtreue verſcharrt. Da die Füchſe jetzt ihre Jungen i aufziehen, möge dieſer kraſſe Fall die Hühnerhalter zu be⸗ ſonderer Vorſicht mahnen. .„ Magolsheim, OA. Münſingen. 6 . aanglhückt.) Viehhändler Ditzinger iſt dieſer Tage auf einer ſtimmen konnten. 5 5 Die alte Frau hakte nichk nur kein Frühftück zu ſich genommen, ſondern mußte auch bereiks, bevor die Hausge⸗ hilfin die Wohnung verlaſſen hatte, ermordet worden ſein. Als man der Klein dieſe Jeſtſtellungen vorhielt, erklärte ſie ſchließlich, daß ſie die Frau auf Verlangen getökek habe. Dieſe Angaben dürften nach den weikeren Jeſtſtellungen Tonfilm zeigt nicht etwa Kuliſſenaufnahmen, ſondern iſt an den hiſtoriſchen Stätten aufgenommen worden Die Handlung baſiert ganz auf den geſchichtlichen Ereigniſſen, vom Tage des am 12. Februar gegen Verdun geplanten Angriffs an, der damals wegen Regen und Dunſt auf einen ſpäteren Zeitpunkt feſtgelegt werden mußte bis zum 11. Juli, L wo es den Franzoſen gelang, noch im letzten Augenblick Beſter Hund: ein Engländer. 3 Frankfurt a. M., 29. April. Aus den Wettbewerben der elthenndeausſtellung iſt als beſter Hund der Cocker⸗Spanial „ Woodcock Memory“ hervorgegangen. Auf dieſen beſten Hund entfielen der Ehrenpreis des Königs von Schweden und dien Schleife mit der Auſſchrift:„Für den beſten Hund der — Kommunionkindern und deren Angehörigen aus Auf der Sonnborner Hauptſtraße ereignete ſich Montag⸗ mittag 5 nach 2 Uhr ein ſchweres Verkehrsunglück. Von einem Perso pen bs des Hildener Schnellverkehrs löſte ſich aus bisher unbekannter Arſache der mit 25—30 A th— beſetzte Anhänger und rannte in voller Fahrt gegen end 0 Pfeilers der Schwebebahn. Durch den außerordentlich heftigen Anprall wurden ſämtliche Fen⸗ b kaum zukreffen. auf dem Fort Douaumont ein Maſchinengewehr anzubrin⸗ ſmtfahr ü r aus dem Auko aus- jedoch woh i f . be e e een Angendlic ein anderes Auto—— Iz gen, das die drohende Gefahr. i i an und überfuhr ih Mit einem Bein⸗ und Armbruch, ſowie ück in W tal Tage an waren die Franzoſen die Angreifer, ſie dräng 5 inneren Verletzung 15 de er in das Kreiskrankenhaus ein⸗ Omnibusunglück in Wupper die Deutſchen langſam zurück, die deutſchen Verteidiger ver⸗ geliefert e e e N 15 Perſonen verletzt. fließen befehlsgemäß das vom Gegner völlig umzingelte Fort a 5 8 3 rtal, 30. April 0 Vaux und ein weiterer Vorſtoß im Dezember bringt den a Die Si ˖ W lt Hundeausſtellung N Franzoſen den größten Teil des im Februar verlorenen eger der eli⸗ Geländes wieder zurück.— Beſonders hingewieſen ſei noch auf die Jugendvorſtellung am Mittwoch Nachmittag 3 Uhr, zu der die geſamte Jugend herzlichſt eingeladen iſt. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Nationaler Feiertag des deutſchen Volkes am Vorabend des 1. Mai. 2 Stellung“. Ferner entfiel auf ihn der vom Führer cheiben des Wagens zertrümmert, der Wagen wurde er⸗ Dienstag abend 8 uhr Gottesdienſt. Vikar Enderle. 5 und Reichskanzler tiftete Ehrenpreis. Als zweitbeſter Hund 1591 ädi 5 f 7 f Ki JJ r fach. Kirche. ö s dem Wettbewerb hervor. Beſitzer 1 den Fenſterſcheiben ſtark blutende Schnittwunden davon. So⸗ n Feſt der Lpoſtel Philippus und Jakobus. 5 dreis den Landerausſcheidungs kämpfen 5 Hiller pet ſich bis jeg überſehen üßt würden 16 Personen dere Mittwoch: Nationalfeiertag. Beſt. hl. Wesen f für 55 es Führers und 5 17 5 lſche letzt; ſechs mußten dem Krankenhauſe zugeführt werden. 7.30 Uhr abends Eröffnung der Maiandacht. Erſt⸗ a unbeſen deutſchen Hund der Ausſtellung die den Von dieſen haben drei ſchwerete Verletzungen durch Quetſchun⸗ kommunikanten wirken mit. Chaſerhündin Stella vom Hause Schülting“, Beſitzer Dr. Aunk⸗Hannover. gen erlitten. Freitag: 6 Uhr Beicht.— 7 Uhr Herz Jeſu⸗Amt mit Segen. Bautätigkeit in Seckenheim. Nach der Jahreszuſammenfaſſung des Statiſtiſchen Amts der Stadt Mannheim wurden im Lauf des Jahre 1934 im Stadtteil Seckenheim folgende Neubauten zum Bezug fertig⸗ geſtellt: 31 Hauptgebäude zu Wohnzwecken, 5 Nebengebäude zu gewerblichen und anderen Zwecken und 6 kleinere bau⸗ liche Anlagen; außerdem wurden 57 Umbauten und Aen⸗ derungen durchgeführt. Es ſind durch die Neubautätigkeit im vergangenen Jahr in Seckenheim zuſammen 61 Wohnungen entſtanden, davon 7 mit einem Zimmer, 15 mit zwei, 33 mit drei, 1 mit vier, 4 mit fünf und 1 mit ſechs Zimmer. Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhag eine andere Zuſammenſtellung, die die Zahl der leerſtehen⸗ den Wohnungen und Gewerberäume in Mannheim am 10. Oktober 1934 zum Gegenſtand hat. Im Oktober 1932 waren in Mannheim 1016 Leerwohnungen feſtgeſtellt wor⸗ den. Im Oktober 1933 belief ſich die Zahl auf 1154, ſie war alſo um 138 geſtiegen. Dagegen betrug im Oktober 34 der Leerwohnungsvorrat nur noch 760, ein abſolut und relativ ſtarker Rückgang, der in erſter Linie durch die ſtarke Zunahme der Eheſchließungen bedingt iſt. In Seckenheim zählte man am 10. Oktober 1933 17 Leerwohnungen und am 10. Oktober 1934 20 Leerwohnungen, das iſt eine Zunahme um 3. * — Nebenberufliche Muſiker müſſen ſich melden. Auf Grund der dritten Anordnung zur Befriedung der wirtſchaflb⸗ lichen Verhältniſſe im deutſchen Muſikleben des Präſidenten der Reichsmuſikkammer vom 5. Februar 1935 haben ſich alle [Muſikausübenden, die die Mitgliedſchaft der Reichsmuſik⸗ kammer nicht erworben haben, die alſo die braune Karte der Reichsmuſikkammer nicht beſitzen, erneut bei der für ſie zu⸗ ſtändigen Ortsmuſikerſchaft zu melden. Der Zweck der er⸗ neuten Meldung iſt die Eintragung in die durch die genannte Anordnung vorgeſehene Liſte für nebenberufliche muſikaus⸗ übende Perſonen. Die Eintragung in dieſe Liſte iſt künftig⸗ 1 Vorausſetzung für jede nebenberufliche muſikaliſche Be⸗ ſtätigung. Wetterbericht Nordwefklicher Hochdruck gewinnt allmählich an Ein⸗ fluß. Für Dienstag und Mittwoch iſt zwar zeitweilig auf⸗ heiterndes, aber noch nicht beſtändiges Wetter zu erwarten. Sie fahren in dieſem Wagen auf eigene Gefahr NS. Wer ließe ſich nicht gerne einmal in ſeines Freundes Wagen ausfahren? Man läßt ſich aus Gefällig⸗ keit mitnehmen, und es koſtet nichts. Meiſtens paſſiert auch nichts. Es kann aber vorkommen, daß doch einmal etwas paſſiert, daß der Wagen gegen einen Baum oder gegen eine Laterne fährt. In einem ſolchen Falle unterſcheidet das Unglück nicht zwiſchen Mitnehmern und Mitgenom⸗ menen, ſondern es kann jeden treffen. Dann iſt es billig, daß diejenigen, die gemeinſam die Freude an der Fahrt gehabt haben, auch gemeinſam das Unglück tragen, das heißt: jeder kommt für den Schaden auf, der ihm entſtan⸗ den iſt. So vernünftig und gerecht denken nun nicht alle Leute, und es kommt höufig genug vor, daß derſelbe Mann, der ſich gerne umſonſt im Wagen ſeines Bekannten ausfahren ließ, dieſen ſeinen Bekannten vor Gericht verklagt, wenn ihm auf der Fahrt durch einen Unglücksfall ein Schaden entſtanden iſt. Dieſe Fälle begegneten ſo oft, daß ſich die Beſitzer von Kraftwagen dadurch zu ſchützen ſuchten, daß ſie im Innern des Wagens ein Schild anbrachten mit der Aufſchrift:„Sie fahren in dieſem Wagen auf eigene Gefahr!“ Das Reichngericht hat nun in einer eben veröffentlichten Entſcheidung ausgeſprochen, daß dieſe Schilder rechtlich ohne Bedeutung ſeien. Denn durch dieſe Schilder ſchließe der Wagenbeſitzer nur einſeitig ſeine Haftung aus; das könne er aber nicht, ſondern der mitgenommene Freund müſſe auch zuſtimmen. Nun hat bisher die Rechtſprechung der meiſten oberen Gerichte angenommen, daß die Beteiligten ſtillſchweigend jede über grobes Verſchulden hinausgehende Haftung aus⸗ ſchlöſſen. Wenn jemand aus reiner Gefälligkeit und ohne irgendein Entgelt zu nehmen einen anderen in ſeinem Wegen mitnimmt, ſo ſoll er nur für die Sorgfalt einſtehen müſſen, die ihm in eigenen Angelegenheiten zuzumuten iſt, alſo nur für grobes Verſchulden, nicht aber für leichte Fahr⸗ läſſigkeit. Die beſonderen Umſtände des Einzelfalles können natürlich eine abweichende Behandlung rechtfertigen. Das Reichsgericht hat ſich jetzt auf einen anderen Stand⸗ punkt geſtellt. Es will die Unentgeltlichkeit und den Ge⸗ fälligkeitscharakter einer ſolchen Gratisfahrt nicht genügen laſſen. Es verlangt eine beſondere Vereinbarung, die die Haftung des Wagenbeſitzers ausdrücklich ausschließt. Wenn ich in meinem Wagen ſemanden umſonſt mitnehmen will, ſo muß ich mit ihm einen mündlichen Vertrag ſchließen, um mich zu ſichern, ein ſehr umſtändliches und in manchen Situationen geradezu komiſches Verfahren. Dies iſt auch der Grund, warum die Einſtellung des Reichsgerichts vom nationalſozialiſtiſchen Standpunkte aus nicht zu billigen iſt: ſie iſt formaliſtiſch und lebensfremd. Wir verlangen aber von unſerm Recht und auch von unſerer Rechtſpre⸗ chung, daß ſie lebensnahe ſind und vom Volke verſtanden werden können. Nach nationalſozialiſtiſcher Rechtsauffaſſung ſteht im Mittelpunkte alles Rechts der Begriff der Gemeinſchaft. So muß das Recht, welches ſich auf das Verkehrsleben be⸗ zieht, die Verkehrsgemeinſchaft in den Vordergrund der Praxis rücken. Die Verkehrsgemeinſchaft wird aber durch die Auffaſſung des Reichsgerichts gefährdet. Denn der Kraftfahrer will ſich mit Recht nicht der Gefahr ausſetzen, daß ihm eine Handlung der Gefälligkeit gegebenenfalls einen Schadenerſatzprozeß und dauernde Koſten einbringt. In der Zeitſchrift der Reichsfachgruppe Rechtsanwälte im Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten, der „Juriſtiſchen Wochenſchrift“, 1935, S. 1021, wird gegen das genannte Reichsgerichtsurteil mit folgenden Worten Stel⸗ lung genommen: „Man muß in der Zukunft vom Reichsgericht eine Rechtſprechung erwarten, die dem nationalſozialiſtiſchen Grundſatz der Verkehrsgemeinſchaft gerecht wird. Wie oft hat ein Kraftfahrer, der häufig durch deutſches Land fährt, Gelegenheit und vielleicht auch den Willen, einen Fuß⸗ gänger in ſeinem Wagen mitzunehmen und damit ein gutes Werk an einem bedürftigen Volksgenoſſen zu tun. Angeſichts der jetzigen Rechtſprechung tut er aber beſſer, jedes Mitgefühl mit anderen Straßenbenutzern aus ſeinem Herzen zu reißen und die Bitte eines Mitmenſchen um Mit⸗ nahme im Kraftwagen auszuſchlagen. Verſtändnis wird er dafür ſchwerlich finden; zu langen Vorleſungen und Be⸗ lehrungen über die von der Rechtſprechung für dieſen Fall verkündeten Rechtsſätze wird aber ebenſowenig Zeit ſein. Das Odium der Unfreundlichkeit wird ſtets auf dem Kraft⸗ fahrer ſitzenbleiben.“ Bung. Tu. 1898. Die Turnſtunde der Frapeng e urg finder 1. Mai⸗Feiertags wegen Donnerstag 9 Uhr ſtatt. Sammel⸗Anzeiger ur für Mitglieder der Landw. Cin u. Berkaufsgenoſſenſchaft. Roggenſchrot, Gerſtenſchrot, Nachmehl, Viertreber, Malz⸗ keime, Kleie, Halmkernſchrot, Baumwollſaatmehl, Schnitzel. Erdgold, Woltmann, Nordoſt. Der Vorſtand. 2 Schlachtſchweine und Ferkel zu verkaufen. Auskunft im Lager. chlung! Um den irreführenden Gerüchten entgegenzutreten, mache ich der verehrten Einwohnerſchaft bekannt, daß ich Mitglied der Fotografen⸗Innung und zum An⸗ fertigen der Paßbilder für die Hand⸗ werkerkarte zugelaſſen bin. Paßbilder in guter Ausführung 3 Stück Mk. 1.50, 6 Stück Mk. 2.80. 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Wir zeigen den Film in einmaliger Aufführung 0 Turnerbund„Jahn“, Mhm.-Seckenheim. 0 Unserem treuen Mitglied GUSTAV EDER und seiner lieben Braut ELISABETH) zur heutigen Vermählung unsere herz- lichsten Glück. und Segenswinsche. Der Turnrat Dr 2 Wegen Aufgabe des Haushaltes billig zu verkaufen: 0 kompl. ſhönes epeiſenmmmer elegantes Wohnzimmer. und verſchedene Einzelmöbel 90 Palast- Theater. ſehr billig. Zuerfragen in d. Geſchäftsſt. d. Bl. PFPCCCCCCCCTTTTVT—TT morgen Mittwoch, 1. Mai Nachmittags 3 Uhr Jugendvorstellung Abends 8 Uhr für Erwachsene. Eintrittspreise: Saal 50, Loge 70 Pig. Erwerbslose 40 Pfg. Schloß-Saal Mailanz eee ee Statt. Es ladet ein Am 1. Mai von 7.30 Uhr ab findet im ſiasthaus„um Pflug“, Avesheim. Taglohn-Zettel Morgen Abend ab 6 Uhr 2 Tanz- Musik e des der-. ohne Feierabend. für Ba uhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) Ernst Bitsch. L enll. 2 Zin er und Küche zu mieten geſucht. Offenburgerſtraße 59. ein. 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Bisher wurde erzählt: 7 a d 3 3 1 2 1 75 2 Zn Wiener und Berliner Archiven verſchwinden wertvolle enen ß Wien f b daß er erlebt er die alte Niederlage den vielfältig an ihn heran⸗ tretenden Verſuchungen gegenüber. In München wie in Material nur zweimal benutzt worden iſt; der eine Gelehrte iſt berei f 5 8 It; ereits geſtorben, der andere, Dr. K., Berlin. Die Hemmungen fallen imme ehr. Bei i ö Banſth des Wicner Aethine oſ me ie Berſtner Feral 1 ene ene e fest. fülle omen 1 olizei verkrauliche Ermittlungen vor. Dieſe ich inzwi 5„ ſrgaten, daß Pr. K. nicht nur Aulographen geſammelt, ſondern auch damit gehandelt hal. Eine Haus. 1 Er kauft eiae pd lee n d 8 ſuchung fördert ein wahres Hamſterlager von Aukographen und Archivſtück i 2 2 t f zweifelhaft iſt. Dr. K. und ſein Mikarbeiter J. v. 85 0 e e Die Nachricht von der Verhaftung der beiden erregt einen Sturm in den einſchlägigen Kreiſen. Nicht nur in Deutſchland, ſondern auch im Ausland melden ſich Archive, in denen Dr. K. gearbeitet hat oder denen er durch ſeinen Jahre Beziehungen und einen gewiſſen Ruf im Autogra⸗ phenhandel. Unter den von ihm veräußerten Stücken ſind, wie man feſtſtellen kann, viele von Dr. K. entwendete. F. v. S. aber will nichts von ihrer Herkunft gewußt haben. Man hält Dr. K. vor, er habe doch die Handſchriften wenigſtens nach dem Abklingen der e wieder verlangen, Schreibarbeit, die mit Mühe und Sorgfalt aus⸗ geführk werden muß und lange Abende koſtet: Der junge Freund nimmt ſie ihm hilfsbereit ab. Sein liebenswürdiges, heiteres Weſen umſorgt den ſo wenig Verwöhnten. Seine Mitarbeiter Autographen hat anbieten laſſen. Firmen des Intelligenz, ei zinfü S f 8 i i arbeit ö anbtete 5 3, eine faſt frauenhafte Einfühlungsgabe machen an Ort und Stelle ſchaffen können. Se biderun 5 n een ind fe 35 die Büchen end ſeine Abneh⸗ den Umgang mit dieſem jungen Menſchen, den der Nimbus auf, er ſei ſo im Blund ſeiner Leidenschaft gende paß er t 115 ber ranger en Sinn 2 1 um die gekauften einer vornehmen illegitimen Abſtammung umgibt, den wid⸗ ſich durch den Verkauf die Möglichkeit zum Erwerb neuer 5 r nich n en. Meiſt läßt ſich[rige Verhältniſſe aber bisher in Unbildung und einem ſeinen Handſchriften und damit Gelegenheit zu neuen Ekſtaſen 1 een dert 92 mehr ni be Viel iſt ins Gaben nicht angemeſſenen Beruf niedergehalten haben, zu ſchaffen wollte, kann nicht überzeugen. 0 adacht n 9 5 85 55 verhältnismäßig un⸗ einem Quell ſtändiger Freude für den Vereinſamten. Bald Wahrſcheinlich iſt, daß in den Jahren nach dem Kriege n. der durch die Diebſtähle Aden den ft Abetrgg ea d e ee Nee feld tanbig 1115 5 die ererbten Mittel anfangen dahinzuſchwinden. Die Ver⸗ 2 6 5„ 8 7 N ite 2 f 7 170 0 ee und 200 000 Mark. Der Hauptteil muß als un⸗ Er fängt unter Anieltung N 0 einen JV ne e 1 1 10 ar und für die wiſſenſchaftliche 1 e kleinen Autographenhandel an und hat 3 5 8 in 150 Infla⸗ 0 Aicher en werden, eine ungeheure Schädigung des Ausſicht, es in dieſem neuen Beruf, der 55 tionsjahren im Vor⸗ 5 eutſchen Vo svermögens! ſeiner Begabung entgegenkommt, zu 5 der 7 5 ſtehen il Was konnte den wiſſenſchaftlich und perſönlich geſchätz- etwas zu bringen. 5 bieken die Möglich⸗ 1 len Gelehrten, der von Hauſe aus über ausreichende Mittel Väterliche Gefühle erwachen bei keit, den bisherigen 1 zu verfügen ſchien und ſehr einfach lebte, zu den fortgeſetz⸗ dem Aelteren, der den Freund auf Lebensſtandard auf⸗ ken Diebſtählen veranlaßt haben, die ſeinem Geſtändnis nach jede erdenkliche Weiſe zu fördern rechtzuerhalten. Die ſten. Glänzend weiß iſt das Papier, mindeſtens ſchon ein Jahrzehnt umfaßten? Wenn auch das Gericht in ſeinem Urteilsſpruch durch⸗ aus nicht in allen Punkten der Auslegung folgt, die der voll⸗ kommen Zuſammengebrochene ſeiner Handlungsweiſe zu geben ſucht, ſo iſt ſeine Begründung nichtsdeſtoweniger in⸗ kereſſant und einmalig. Mit ſeiner verſchnörkelten, feinzügi⸗ en Gelehrtenhandſchrift bedeckt der Angeklagte engzeilig ogen um Bogen, um unter Preisgabe der letzten Hem⸗ mungen ſeine faſt unglaubhaft ſonderbaren Motive zu er⸗ ſucht und ihn auch für den Fall ſeines Todes ſicherſtellt, Dank⸗ barkeit und Verehrung auf ſei⸗ 10 5 785 ten des Jungen, der zu ſeinem ede beg kene, „ſelbſtloſen“ Freund und Leh⸗ rer aufſieht. Das Freund⸗ ſchaftsverhältnis überdauert die Jahre und wirft einen Schimmer Licht auf den leichte Ausführungs⸗ möglichkeit der Dieb⸗ ſtähle verführt. An⸗ ſoſecbts der ufer⸗ oſen Unſicherheit der Zeit ſinkt der moraliſche Halt vie⸗ ler; die habgierigen Beſitzinſtinkte ge⸗ klären: trüben und verfehlten 1 55 a a i Lebensweg des altern⸗ N e 85 den Sonderlings.— 4 hand. Wie weit ſich 98. bei Dr. K. dieſe Ae Tragödie eines Gelehrten In einer angeſehenen Familie, die keine äußere Sorge Dann kommt der Krieg. F. v. S., der durchſichtigen und jene dunklen Motive kennt, wo aber Zank und Streit an der Tagesordnung ſind jüngere Freund, durchdringen, ent⸗ b der Vater iſt herriſch und jähzornig die Mutter hoch- Pr d ned den. ſchen Benken grgdig hyſteriſch— iſt der ſenſible Knabe herangewachſen, gedrückt, in ſich gekehrt, jenſeits aller ausgelaſſenen Schüler⸗ ſtreiche und fröhlicher Jungenkameradſchaft. Zivildienſt zu⸗ geordnet. Nach „ Jedenfalls weiß er aber die zuſammen⸗ . h kurzer Tätig⸗ S g Schon früh wird er ſich einer anormalen Veranlagung Lei 3 0 7 Na ach. bewußt. Auf abſeitigen Wegen ſucht er 8 und gen ſeine 998 ideellen und gel eine Kirchhöfe ſind, auch zu nächtlicher Stunde, das Ziel einer einſamen Spaziergänge. Er ſieht zu, wie ver⸗ ſallene Gräber geöffnet und die vermoderten Gebeine her⸗ ausgeworfen werden. Als der Totengräber nach ſeiner ſchauerlichen Arbeit den Kirchhof verläßt, wühlt er zwiſchen den Gebeinen und nimmt Knochen mit ſich. Moderduft und kehnpeſungsgeruch bereiten ihm ein unerklärliches Wohl⸗ en. ls fünfzehnjähriger Knabe, während er ſeinem Vater t es ſich um den 15 eines ruſſiſchen Für⸗ K chwarz und dick heben ch die markanten Schriftzüge darauf ab. Immer, wenn er ſeßt den Brief eines Fürſten oder einer anderen hochgeſtell⸗ len Perſönlichkeit in die Hand bekommt, der entfernt jenem ihn erſtmalig erregenden ähnelt, iſt bei ihm auch das un⸗ ausweichliche e da, das Schriftſtück an ſich zu neh⸗ den und ſich fenen Rauſchzuſtand wieder zu verſchaffen, in⸗ dem er den amenszug nachmalt, ſich ganz in Weſen und Attitüde des hohen Schreibers verfenkt und.. En ſelbſtlojer Freund Er leidet unter dieſem Fetiſchismus, der anfängt, ſein Rant Triebleben zu überwuchern. Kämpft dagegen an, eldet beſonders, weil das gewählte Studium der eſchichts⸗ wiſſenſchaft es mit A daß ihn der verhängnisvolle rang mitten in der Arbeit übermannen kann. Er verzich⸗ tet nach der Promovierung darauf, ein abſchließendes Staatsexamen zu machen. Angeſichts der erfahrenen Ohn⸗ macht ſeinen Trieben gegenüber will er nicht die Beamten⸗ laufbahn einſchlagen, wo er ſich größerer Verantwortung Nerven. Weder angeborenes noch anerzogenes Pflichtgefühl verbin⸗ det den Außenſeiter mit der Gemeinſchaft und befähigt ihn zu ihrem Dienſt auch über eine gewöhnliche Kraft hinaus, wie damals ſo viele. Er flüchtet ins Sanatorium. Nach ſeiner Entlaſſung geht er nach Wien. Es gelingt ihm von hier aus auf Grund ſeiner Be⸗ ziehungen zum Vatikan, den inzwiſchen in italieniſche Kriegsgefangenſchaft geratenen Freund frei zu bekommen. Der moraliſche Halt ſinkt, die habgierigen Beſitzinſtinkte gewinnen die Oberhand. perſönlichen Wert zu ſchätzen, ſondern auch als gute Kapi⸗ talsanlage, wie aus ſeiner Erwiderung auf die gelegentliche Frage eines Be⸗ kannten, ob denn die Sammlerleiden⸗ gebannt zuſieht, der Briefe unterſchreibt, ſpürt er eine ſelt⸗ f 5 me Erregung. Später, wenn er als Student in alten 1 b N Handschriften blättert, packt ihn in Erinnerung an dieſes abnehme, deutlich Erlebnis ein Drang, die Unterſchriften nachzuahmen. Das hervorgeht erſtemal, wo fich dieſe Erregung bis zum Rauſchzuſtand Ungeordnet, an ſteigert, hande mehreren Stellen untergebracht und für den Beſitzer nicht mehr zu über⸗ ſehen, geht das Zu⸗ ſammengetragene in feinem Wert ſchließ⸗ lich weit über das 5 85 8 hinaus, was felbſt zur lebenslänglichen Verſorgung der bei⸗ den erforderlich er⸗ ſcheinen mußte. Manie oder Geſchäftsgeiſt? Es erſcheint auch keineswegs glaubhaft, daß v. S. von der Herkunft der entwendeten Autographen, die einen guten Teil ſeines Umſatzes ausmachen, nichts gewußt haben ſoll. Aber Dr. K. will unter allen Umſtänden die Unſchuld und Gutgläubigkeit ſeines Freundes gewahrt wiſſen, um wenig⸗ 177 5 ihm Straffreiheit zu ſichern. Ein ſympathiſcher Zug in ter nicht gewachſen wüßte. Er iſt von Hauſe aus begütert und 5 f i g f j 16155 16 . 1.. dieſer den internationalen Abmachungen entſprechend dieſem nicht ſehr ſchlackenfreien Charakterbilde; aber die 5 huln es ſich leiſten ſeine Studien als Privatgelehrter fort⸗ nicht 15 im Kriegsdienſt verwendet 1 a en Richter können auch hier ſeiner Darſtellung nicht im ge⸗ den Der Pater unterſtützt ihn. Als der Vater ſtirbt. die beiden ihr Zuſammenleben wieder aufnehmen. wünſchten Maße folgen. Dr. K. wird in der Berufungs⸗ aer vom Erbteil. Verdienſt aus wiſſenſchaftlichen Ar⸗ inſtanz wegen der jahrelang ausgeführten Diebſtähle unter iten, zuweilen auch die honorierte Tätigkeit an einem Ar⸗ 3 Mißbrauch des ihm erwieſenen Vertrauens zu einer mehr⸗ Aut ergänzen ſein Einkommen. Die allmählich angewachſene Der erſte Diebstahl jährigen Gefängnisſtrafe verurteilt: FT v S erhält wegen a5 1 9 5 raphenſammlung ſtellt ein Reſervekapftal dar. Mit Damals in Wi ter dem Einfluß d iſti d Hehlerei die gleiche Strafe 1 5 ode der Mutter fallen ihm noch deren Juwelen zu, die 8 19 8 in 1 55 unter 9 nfluß 80 geiſtigen 5 Wenn auch die ärztlichen Sachverſtändigen das Mit⸗ 40 in der Inflationszeit nach und nach veräußern kann. 5 e es ung— a t 25 155 Archi, er ſpielen der von Dr. K. geſchilderten Motive, ſo ſeltſam man⸗ 2 zußeszeine Arbeiten ſchalfen ihm einen Namen Troß diefer Verſug 0 e Boe ente fe u Hehmen, nicht des klingen mos eee e e e mem Gebiet e e 5 äußeren Anerkennung aber laſtet die Iſollerung, die ſeine 1d. 155 5 fällt 0 81 ſeines Hand- normen an Parallelfällen mangelt nicht von der Hand wei⸗ tin zeeranlagung mit ſich bringt, ſchwer auf ihm. Er entbehrt el erſtehen kann. Er verfällt ganz dem„ ſen, eine daraus gefolgerte Zwangslage und verminderte a f gb. 5 ſchriftenfetiſchismus. F. v. S. weiß von ſeinen ſeltſamen Zurechnungsfähigkeit bejahen ſie nicht Das Gericht folgt 5 Zuſtänden, aber nichts von den Diebſtählen. iu ſerzlich die Fürſorge einer liebenden Familie die andere 1. ſeinem Alter umgibt. Kalt und lieblos blicken ihn ſeine dier Wünde an. 10 Da lernt der alternde Mann in einem Berlſner Caf ae c 11 1 5 85 5 N ich allmähiich ein Freun sverhältnis. Die lätigen kleinen Hantierungen im Haushalt, die dem 5 innen 9 0 una 12 0 19 0 Gänge, 5 a 8 wage rper anfangen, ſauer zu wer⸗ en, Verha gen, die ein Aida de end tee Auftreten Die Rückkehr nach Deutſchland ſoll ein bewußtes Be⸗ innen, eine Abkehr von dem verhängnisvollen Wege ſein. Dr. K. ſchreibt an einer Geſchichte des Dreißigjährigen Krie⸗ ges und verſenkt ſich ins 17. Jahrundert. Beim Stöbern in den Papieren dieſer ſo lang vergangenen Zeiten weiß er ſich am beſten vor ſeinen Anfechtungen gefeit. a Der Auftrag des damaligen preußiſchen Finanzminiſters bringt ihn mit neuerer Geſchichte in Zuſammenhang. Wie⸗ im weſentlichen der Auffaſſung des Archivpſachverſtändigen, der in monatelanger Sichtung das vorgefundene Material zu ordnen verſucht hat und von ſeinen Erfahrungen her zu dem Schluß kommt, daß letzten Endes die gewinnſüchtigen Motive den Ausſchlag gegeben hätten. Niemals, ſo meint er, wird ein Sammler, den gemeinhin eine liebevolle e ein pedantiſches Ordnungsbedürfnis kennzeichnen, ſo mit den Objekten ſeiner Leidenſchaft 11 und ihren Wert und Beſtand gefährden, wie es Dr. K. getan hat.(Fortſ. folgt) Druc arbeiten für Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei Pleitegeier über Monte Spielbankpanik an der„Gold“-Küſte. An der ewig blauen Küſte der Riviera, nicht weit der Stelle, an der Frankreich und Italien zuſammenſtoßen, dort, wo die weltberühmten Sommer⸗ und Winterkurorte liegen, und wo die Geldkönige der Welt zu beſtimmten„ſeaſons“ hinzureiſen pflegen, liegt ein Miniaturfürſtentum, das ich ſeltſamerweiſe inmitten der Großen dieſer Erde ſeine nabhängigkeit ſeit Jahrhunderten bewahrt hat, und in dem die Fürſten aus dem italieniſchen Geſchlecht der Grimaldi regieren. Die Welt kennt es unter dem Namen Monaco, und hört man den Namen des Ländchens, ſo denkt man ohne weiteres an ſeine Hauptſtadt, an Monte Carlo. Und wer von Monte Carlo ſpricht, der denkt wieder an das Spiel⸗ kaſino. So ſehr iſt das Kaſino Mittelpunkt des kleinen Fürstentums, daß auch die von ihm wiſſen, die von der Exi⸗ ſtenz eines Fürſtentums Monaco ſonſt kaum etwas wiſſen. Mit Recht genießt das Spielkaſino dieſe etwas extravagante Ehre. Es iſt wirklich der Mittelpunkt des Landes; es iſt die Nährquelle des Fürſtentümchens als ſolchem, ſeines Fürſten und ſeiner Bewohner. Aus den Erträgniſſen des Spielkaſinos wurden nicht nur die ganzen Ausgaben für die Verwaltung des Landes beſtritten, es ermöglichte den Mone⸗ aſſen ein ſteuerfreies Daſein, es erbrachte die Zivilliſte des ürſten, und— das ſoll hier nicht vergeſſen werden zu ſagen — der letzte Fürſt hat von den reichlichen Ueberſchüſſen dieſer Zivilliſte einen wahrhaft fürſtlichen Gebrauch gemacht: Er unterſtützte die Wiſſenſchaft, wo und wie er konnte, auf allen Gebieten, beſonders auf ſeinem Lieblingsgebiet, der Meereskunde. Nun aber kommt ſchlimme Nachricht aus Monte Carlo. Die Spielbank, die bisher ſchier unerſchöpfliche Gewinne ab⸗ geworfen hat, ſteht, man kann es kaum anders ausdrücken, vor ihrer Pleite. Im vergangenen Jahr betrug der Ueber⸗ ſcheß immerhin noch fünf Millionen Mark; in dieſem Jahr aber iſt er auf 150 000 Mark geſunken. Die Kaſino⸗Aktien fallen, und wer noch rechtzeitig aus dem unlukrativ gewor⸗ denen Geſchäft„ausſteigen“ konnte, der iſt ausgeſtiegen. Die Pleite Monte Carlos hat mehrere Urſachen. Die eine dieſer Urſachen iſt die Konkurrenz. An der ganzen Riviera ſind Spielkaſinos entſtanden, in denen man ſich bequemer und komfortabler an die Roulette⸗ und Baccarat⸗ Aicche ſetzen kann als in der ſchon etwas verblichenen Ele⸗ ganz Monte Carlos. Dazu ſind dieſe Konkurrenzkaſinos auf „billiger“ zugeſchnitten, als es Monte Carlo war, das von der Erinnerung ſeiner einſtigen Größe nicht recht loskommen konnte. Und hier liegt eine andere Urſache des Rückganges. Was einſt war, iſt vorbei und kommt nicht mehr wieder. Das Spiel ſcheint nicht mehr den dämoniſchen Reiz auszu⸗ üben, den es früher ausgeübt haben muß. Es iſt wohl ſo, daß die„Pabanque⸗Naturen“ heute einen anderen Nerven⸗ kitzel finden, nicht mehr den des Spieles ſuchen, ſondern ſich vielleicht in extravaganten Sports und in waghalsigen Un⸗ ternehmungen austoben können. Dazu kommt noch, daß die Welt ärmer geworden iſt. Vor dem Kriege ſtellten die Kuſſen das Hauptkontingent aller Spieler in allen offenen und geheimen Spielkaſinos der großen Welt. Dieſe Ruſſen, die in einer Nacht ein Vermögen— und Vermögen im wirk⸗ lichen Sinne des Wortes— verſpielen konnten, die gibt es nicht mehr. Die haben der Krieg und die ruſſiſche Revo⸗ lution verſchlungen. Und was dann in etwas weiterem Ab⸗ 959 5 hinterher kam, auch das iſt am Ausſterben; auch dem ſpleenigſten Engländer ſitzen die Souvereigns heute nicht mehr ſo locker wie ſeinen Vätern und Großvätern, und die reichen Nord⸗ und Südametrikaner finden jetzt an ihren „Gold“⸗Küſten alles, was ſie früher im alten Europa ſuchen mußten. Früher ſpielte man in Monte Carlo prinzipiell nur mit Goldſtücken. Jetzt liegt das Gold in Barren feſt in den Panzergewölben der Notenbanken, und in den Spielſälen muß man ſich mit dem Erſatz der Meſſing⸗ oder Galalith⸗ Chips behelfen. Ein armſeliger Erſatz! Denn von Meſſing oder Galalith kann niemals ſener prickelnde Reiz ausgehen wie von dem Golsdſtück. Erſatz für das was nun nicht mehr nach Monte Carlo kommt(und im weſentlichen gilt das für alle öffentlichen Spielkaſinos der Alten Welt) iſt nicht nachgewachſen und konnte auch nicht nachwachſen. Was ſich heute an den Rou⸗ lette⸗ und— ſeltener— an den Baccarat⸗Tiſch ſetzt, das will nicht ſpielen, ſondern gewinnen. Das möchte mit einem möglichſt niedrigen Einſatz möglichſt viel hereinholen, und das zieht ſich ängſtlich zurück, wenn der Verluſt eine gewiſſe, vorher ganz genau feſtgeſetzte Grenze überſchreiten ſollte. Das ſind in der großen Maſſe kleine Leute, die mit aller⸗ 5 Syſtemen verſuchen, ſo am Tag eine kleine zweiſtellige umme herauszuwirtſchaften, die ihnen dann ein beſcheide⸗ nes Leben erlaubt. Von dieſen Leuten kann keine Spiel⸗ bank auf die Dauer florieren, Monte Carlo nicht und auch die anderen Spielbanken nicht, die, und das iſt der weſent⸗ liche Unterſchied gegen Monte, aber von vornherein nicht wie dieſes als Erwerbsunternehmen aufgezogen ſind, ſon⸗ dern mehr als beſondere Attraktion für die Gäſte, die man ſowieſo erwartet oder die man in vermehrtem Maße heran⸗ ziehen möchte. Ob Monte Carlo heute, morgen oder erſt übermorgen ſeine Tore wird ſchließen müſſen, es iſt nebenſächlich, die Zeit des Spielkaſinos jedenfalls iſt vorbei. 5 Kulturarbeit im Emsland Die Urbarmachung der Moor- und Oedlandflächen. Im Emsland erobert jetzt der Arbeitsdienſt dem Reiche eine neue Provinz. Die vier emsländiſchen Kreiſe umfaſſen rund 390 000 Hektar, von denen ſchätzungsweiſe etwa 100 000 Hektar unkultiviertes Heide- und Moorland ſind. Rechnet mam die kulturunwürdigen, die nur zur Aufforſtung geeig⸗ neten und die kleineren zerſtreut liegenden Flächen ab, ſo bleiben noch etwa 40⸗ bis 50 000 Hektar als zur Umwand⸗ lung in Acker⸗ und Grünland geeignet übrig. Dieſe 40 000 bis 50 000 Hektar, menſchenleere Räume mit unfruchtbarem Boden, gilt es, an die weitab liegenden Dörfer und Städte mit Wegen und Entwäſſerungszügen anzuſchließen, ſie ſelbſt mit den gleichen Anlagen zu verſehen, in Kulturland zu verwandeln und auf ihm neue Bauernſtellen und andere Wohnſtätten in neuen Dörfern zu errichten. Während die vormalige preußiſche Regierung zum Er⸗ werb von wenigen Tauſend Hektar fünf Jahre benötigte, hat unter nationalſozialiſtiſcher Führung der prengiſch Staat in einem Zeitraum von 1. Jahren das Tempo der Ankaufstätigkeit vervielfacht. Zum Erwerb dieſer Fläche war der Abſchluß von nahezu 1000 Kaufverträgen notwen⸗ dig. Der Landankauf wird bis zur Erfüllung des Pro⸗ gramms von 50 000 Hektar fortgeſetzt. Hand in Hand mit ihm geht die Aufſtellung der Pläne für die Straßenverbin⸗ dungen von den alten Dörfern in die unbewohnten Gebiete und für das Straßennetz in dieſen Gebieten ſelbſt. Ebenſo werden die Entwäſſerungsanlagen in Linienfübrung und Ausmaßen feſtgelegt. In den letzten beiden Jahren ſind fertiggeſtellt worden: 42 Kilometer Landſtraßen, die Erd⸗ arbeiten für weitere 16 Kilometer Landſtraßen, Beſandung von 27 Kilometern Wirtſchaftswegen, 163 Kilometer kleine Vorfluter, 33 Kilometer große Vorfluter, 2 Kilometer Win⸗ terdeich, Drängräben für 300 Hektar, 11 Brücken, 4 Wehre, 1 Düker und 1 Schöpfwerk, eine durchaus anſehnliche Leiſtung. Neben den Wege- und Entwäſſerungsarbeiten iſt in einzelnen Gebieten auch ſchon mit der Bearbeitung des Moores ſelbſt begonnen worden. Dieſe Arbeiten haben er⸗ möglicht, daß im Jahre 1934 bereits 275 Hektar in Acker⸗ und Grünland umgewandelt werden konnten. Weitere 860 Hektar ſind für die Beſtellung in dieſem Jahre vorbereitet. Die ſo gewonnenen Kulturlandflächen machten die Errich⸗ tung von landwirtſchaftlichen Betrieben notwendig, von denen zwei in vollem Gange ſind und ein weiterer im Auf⸗ bau begriffen iſt. Im 15 0 dieſes Jahres wird mit der Beſchäftigung von 13⸗ bis 14000 Arbeitskräften gerechnet werden können. Die Arbeitsdienſtmänner werden von dem Gedanken getragen werden, daß ſie mit jedem Spatenſtich dazu beitragen, Kulturland für die Neubildung deutſchen Bauerntums zu ſchaffen. Wenn es auch noch nicht möglich iſt, ſchon in dieſem Jahre neue Bauernſtellen zu errichten, ſo iſt doch im nächſten Jahre die Beſiedlung von 500 Hek⸗ tar Neuland unbedingt geſichert. Die Erde bebt Das Erdbeben auf Formoſa, der größten der japani⸗ ſchen Inſeln, das viele Tauſende von Todesopfern und von Verletzten gefordert und ſchweren Sachſchaden angerichtet hat, erinnert daran, daß die japaniſche Inſelgruppe ebenſo wie die pazifiſche Küſte des amerikaniſchen ontinents die faſt klaſſiſchen Gebiete ſchwerer tektoniſcher Kataſtrophen find, wie dort auch die vulkaniſche Tätigkeit immer noch höchſt unheilvoll an ihrem Zerſtörungswerk iſt. Denn die Vorausſetzungen für Erdbeben und Vulkanausbrüche ſind in jenen Gegenden in beſonders hohem Maße gegeben. Un⸗ ſere alte Erde iſt eben immer noch nicht vollſtändig zur Ruhe gekommen. Immer noch iſt ſie beſtrebt, Spannungen, die in ihrer Rinde auftreten, auszugleichen, und dabei geht es nicht gerade ruhig zu. Am ſtärkſten iſt dieſe Tendenz zum Spannungsausgleich da, wo durch beſondere Bedingungen beſonders hohe Spannungen vorhanden ſind: Da nämlich, wo große Höhenunterſchiede ſchroff nebeneinander beſtehen. Ungemein große Höhenunterſchiede aber beſtehen gerade an den Küſten der japaniſchen Inſeln und an der amerikaniſchen Weſtküſte, wo Gebirge von einigen tauſend Metern Höhe unmittelbar ſteil in Meerestiefen bis zu 10000 Metern ab⸗ ſtürzen. Aehnlich ſind in Europa die Verhältniſſe z. B. bei der italieniſchen Halbinſel, die ja auch ebenſo häufig von ſchweren Erdbeben wie von ſchweren Vulkanausbrüchen heimgeſucht worden iſt. Die Erbebenſtatiſtik 8 daß jährlich etwa 10 000 Be⸗ ben regiſtriert werden, alſo durchſchnittlich alle Stunden eins, von denen ſich aber nur etwa 5000 bemerkbar machen und nur etwa 100 zerſtörende Wirkung haben. Erdbeben mit ſchweren 8 von denen wir ſicher wiſſen, gab es im Jahre 1348 in illach; ein Bergrutſch als Folge des Bebens verſchüttete 5000 Menſchen. Ein Erd⸗ beben auf Sizilien 1693 forderte 60 000 Todesopfer und eines auf Jeddo in Japan, 1730, 137 000. Bei dem Erd⸗ beben in Liſſabon am 1. November 1755 überflutete eine Meereswelle das Land; 32 000 Menſchen mußten damals ihr Leben laſſen, ungeheuerer Sachſchaden war entſtanden. Am 3. Dezember 1783 vernichtete ein Erdbeben in Kalabrien 400 Orte; 50 Meter breite Riſſe zerſpalteten die Erde, und 100 000 Menſchen kamen um. Erdbeben und vulkaniſche Schlammausbrüche forderten 1797 in Quito in Südamerika 40000 Menſchenleben. Aus neuerer Zeit ſind bekannt die Beben bei Kangra in Indien 1905, bei denen 25 000 Men⸗ ſchen den Tod fanden; weiter das Beben bei San Franzisko am 28. Dezember 1906, deſſen Todesopfer ebenſowenig wie der Sachſchaden jemals genau beziffert worden ſind. In aller Erinnerung iſt noch das Beben vom 1. September 1923 in der japaniſchen Sangibucht, ein Erd⸗ und Seebeben gleichzeitig, eine der ſchrecklichſten Kataſtrophen dieſer Art. Der größte Teil der ſapaniſchen Hauptſtadt Tokio wurde damals zerſtört, teils durch das Beben ſelbſt, teils durch die nachfolgende Feuersbrunſt, teils durch die Meereswelle, die das Land überflutete. 500 000 Gebäude lagen in Trüm⸗ mern. 100 000 Menſchen waren tot. Da die Erdbeben erfahrungsgemäß immer an den glei⸗ chen Stellen aufzutreten pflegen, 0 iſt man neuerdings, be⸗ ſonders in Japan und im Weſten Nordamerikas bemüht, durch geeignete Bauweiſen und andere Maßnahmen der zer⸗ ſtörenden Wirkung der Beben entgegenzuarbeiten. —— 1 Sporinachrichten Oeutſcher Kunſtturnſieg! Stefan Pelle vor Schwarzmann und Winter. In der feſtlich geſchmückten Breslauer Jahrhunderthalle führte die deutſche Nationalmannſchaft im Kunſtturnen ihren erſten Länderkampf gegen Ungarn durch. Vor über 9000 Zuſchauern ſtellte die Deutſchlandriege ihr großes Köngen unter Beweis, indem ſie die ſieggewohnten Magyaren im Geſamtergebnis mit 343.85: 333.10 Punkten ſicher ſchlug. Neben dem Länderkampf wurde eine Wertung des beſten Einzelturners durchgeführt, die mit einem knappen Siege des ungariſchen Weltmeiſters Stefan Pelle mit 58.15 Punkten vor den Deutſchen Schwarzmann(Fürth) 68 und Winter (Frankfurt a. M.) 57.30 Punkten endete. 0 „Preis der Nationen“ Deutſchland gewinnt das Reitturnier in Nizza. Die deutſchen Reiteroffiziere konnten in Nizza ein wei⸗ teres Ruhmesblatt in ihren Siegeskranz flechten. Der Preis der Nationen um den Wanderpokal des franzöſiſchen Außen⸗ miniſteriums, den ſie im vergangenen Jahre mit ſehr viel Pech erſt im Stechen an die Schweiz verloren, fiel diesmal im Kampf gegen 10 Nationen an Deutſchlands Vertreter, Etwa 10000 Zuſchauer dürften Zeugen des deutſchen Sieges ge⸗ weſen ſein. Der Preis der Nationen war außerordentlich hart umkämpft, zumal die Ausſchreibung wiederum verlangte, daß die ſiegreiche Mannſchaft in beiden Umläufen am Beſten abgeſchnitten haben mußte. Andernfalls war ein Stechen über fünf Hinderniſſe zwiſchen den beſten Mannſchaften jeden Umlaufs für die endgültige Entſcheidung notwendig. 0 Nach Abſchluß der erſten Runde der Gaugruppen⸗Fuß⸗ ballſpiele nehmen in den vier Gruppen Hertha BSc, Schalte 04, Hanau 93 und Phönix Ludwigshafen die erſten Plätze ein. Die Abſtiegsfrage im Gau Bayern wurde endgültig dadurch geklärt, daß die Sp.⸗Vgg. Weiden den Wieder⸗ holungskampf gegen den BC Augsburg mit 0:1 verlor und nunmehr in die zweite Klaſſe muß. Die Jungliga⸗Mannſchaften von Baden und Würktem⸗ berg trugen in Tailfingen vor 4000 Zuſchauern einen Kampf aus, den die Württemberger verdienk mit 3:1(2:1) Toren gewannen. Im Hoppegartener Ausgleich holte ſich Caſſius unter O. Schmidt den Sieg vor Ebro und Janitor. Im Haupt, rennen zu Frankfurt⸗Niederrad, dem reis von Kronberg. 9105 Aviſo vor Gravina und dem engliſchen Pferd Cilt ſieg; reich. Die Amateurborer des Gaues Südweſt wurden in 1 von einer Staffel Weſtfalens knapp mit 9:7 Punkten iegt. i Deutſcher Gepäckmarſch⸗Meiſter wurde wieder der Titel, verteidiger Schulze⸗ Hannover. Einen neuen Weltrekord im Stabhochſprung mit einer Höhe von 4.40 Metern ſtellte der Amerikaner Bill Garber bei einem Sportfeſt in Santa Barba(Kalifornien) auf. Der Magdeburger Poliziſt Schröder ſtellte bei den Ausſcheidungskämpfen für den Leichtathletik⸗Städtekampf Wit⸗ tenberg— Magdeburg— Deſſau mit 53.10 Meter einen neuen Weltrekord im Diskuswerfen auf und verbeſſerte damit den alten Rekord von Anderſſon(Schweden) von 52.42 Mekerg um 68 Zentimeter. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Großviehmarkt am 29. April. Zufuhr 87 Ochſen, 96 Bullen, 212 Kühe, 178 Färſen, 688 Kälber, 11 Schafe, 1960 Schweine. Marktverlauf: Großvieh lebhaft, Schweine ruhig. Preiſe: Ochſen a) 42, 38 bis 41, Bullen 41 bis 42, 37 bis 40, 32 bis 36, Kühe 36 bis 42, 30 bis 35, 24 bis 29, 19 bis 23, Färſen 42, 39 bis 41, Doppelender Kälber 75 bis 85, andere Kälber a) 61 bis 65, 55 bis 60, 46 bis 54, 35 bis 45, Schweine a!)— a2) 48 bis 52, 60 47 bis 51, 46 bis 50, 43 bis 49, g1) 40 bis 44. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 29. April: Allez unverändert.. Frankfurter Produktenbörſe vom 29. April: Alles u verändert. Stimmung: ruhig. Futtermittel ſtark gefragt bei geringem Angebot. In Handelsklaſſenware fanden Abſchllſſe nicht ſtatt. Kartoffeln: Induſtriekartoffeln hieſiger Gegend (Frankfurt) 3, gelbfleiſchige hieſiger Gegend 2.90 Mar Stimmung: ruhig. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Bauernfunk, Wetter; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 N I; 6.30 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 6.45 Gym⸗ naſtik II] 7 Frühkonzert; 8.15 Gymnaſtik für die Frau; 8.30 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 10 Nachrichten; 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mit⸗ tagskonzert 1: 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II; 16 Nachmittagskonzert: 20 Nachrichten: 22 Zeit. Nachrichten. Wetter, Sport: Donnerstag, 2. Mai: 10.15 Volksliedſingen; 10.45 Kla⸗ viermuſik; 14.15 Sendepauſe: 15.30 Frauenſtunde; 18 Spa⸗ niſch; 18.15 Kurzgeſpräch; 18.30 Blaskonzert; 19.30 Von Reitersleuten und ihren Geſellen, Hörfolge; 20.10 Komm, lieber Mai, und lache, Tanzmuſik; 21.15 Kammermuſik; 22.20 . e ficht 22.80 Das deutſche Lied; eines Konzert mit großen Soliſten; 23. iſe Klänge der Nacht. f N e Freitag, 3. Mai: 10.15 Lazzaro Spallanzani, Hörſpick; 10.45 Emil Sjörgen, Sonate für Violine und And 225 Bekanntgabe der Termine: Wiederſehensfeiern alter Front⸗ ſoldaten; 14.20 Sendepauſe; 15.30 Kinderſtunde; 17.45 Funk⸗ bericht vom Bau der neuen Rheinbrücke in Marau; 18 Im Herzen das Wort„Deutſchland“, Lieder; 18.30 Unſere Sol⸗ daten erzählen, dazwiſchen Militärmuſik; 19 Fünftes offenes Liederſingen 1935; 19.45 Elly Ney ſpielt; 20.15 Stunde der Nation; 21.10 Der Barbier von Sevilla, Oper; 22.30 Der Barbier von Sevilla, zweiter und drikter Akt; 1 Nachtmuſik. Samstag, 4. Mai: 10.15 Dornröschen, Märchen; 10.45 Klaviermuſik; 11 Alte Kriegslieder; 14.15 Wie luſtig läßt ſich's jetzt marſchieren in der friſchen, kühlen Maienzeit!, Schall⸗ platten; 18 Opium, Hörſpiel; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Luſtige Paddelfahrt....; 19 Anterhaltungsmuſik; 20.10 Abendkonzert; 22.30 Die Geige fü n i bitten 5 Tanz. ige führt, Schallplatten; 23 Win Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummeth: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik 1; 6.30 Gymnaſtik II; 6.50 Zeit, Wetter; 6.55 Morgenſpruch; 7 Frühkonzert, 8418 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11 Werbe⸗ konzert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wel ter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert 1; 13 geit, Nach richten; 13.10 Lokale Nachrichten; 18.15 Mittagskon rt; 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirtſchaftsbericht; 14.45 eil Wirtſchaftsmeldungen; 14.55 Wetter; 17 Nachmittagskonzett 18.45 Das Leben ſpricht; 18.55 Wetter, Wirtſchaftsmeldungel, Progrommänderungen, Zeit; 20 Zeit, Nachrichten, 9 75 ſpiegel; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten, Wet Donnerstag, 2. Mai: 10.15 Schulfunk; 10.45 Praliſch Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderfunk; 16 Ke nes Konzert; 16.30 Was bringen die Zeitſchriften des Mo- nats 2; 16.40 Der nordiſche Menſch, Vortrag; 18.30 Kun bericht der Woche; 18.35 Bücherfunk; 19 Unterhaltungskol⸗ zert; 20.15 Klaviermuſik; 21 Schlafender Quell; 21.20 Unter ee man in 1 19 7 5 olksmuſik; ordi iktage i iesbaden Nachtmuſil ſche Muſiktage in W Freitag, 3. Mai: 10.15 Schulfunk; 10.50 Prattiſche Raul ſchläge für Küche und Haus; 3 Für die 1 16 Kleines Konzert; 16.30 Aus dem Leben der Löwendompteuſe Mal, garet; 16.45 Der Himmel im Maj: Was geht auf dei Sonne vor?; 18.30 Jugendfunk; 18.40 Das Leben price 19 Anterhaltungskonzert; 20.15 Stunde der Nation; 2700 Der Graue, Schickſal bei Nacht geſehen, Hörspiel; 22330 Sportſchau der Woche; 23 Rückblick auf die muſtkaliſhen eee 24 Nachtkonzert; 1 Nachtmuſik. 5 amstag, 4. Mai: 14.30 Die beſten Schallplatten Woche; 15 Jugendfunk; 16 Nate 18 Stimme der Grenze; 18.20 Stegreifſendung; 18.35 Wir ſchalten ein das Mikrophon unterwegs; 19 Aus Kaſſel: Milltäctonzet, 20.15 Bunter Abend; 24 Nachtkonzert. Dienstag, 30. April 1935 Unzählbar die Kolonnen. Und wir marſchieren alle mit Im Tritt und Schritt, im Schritt und Tritt In heller Maienſonnen. Wir ſind der Arbeit ſtolzes Heer, Die ſchaffenden Millionen. Die ſchwiel'ge Fauſt iſt unſre Ehr', Der ſtolze Geiſt iſt unſre Wehr, Vernichtung allen Drohnen! Den wahren Adel in der Welt Kann Leiſtung nur erweiſen. Wo deine Pflicht dich hingeſtellt, Steh' feſt, bis dich das Schickſal fällt. Den Adel laßt uns preiſen. Nicht fragen wir nach deinem Stand, Was ſcheren Rang und Titel. Wenn man dein herz nur kreu erfand, Dann, Bruder, reiche uns die Hand Und ſei's im ſchlechtſten Kittel. Willkommen, deutſcher 1. Mai, 8 Du ſollſt uns ewig mahnen: 5 Verachtet Dünkel, Tyrannei, a Nur Arbeitsadel macht uns frei. Laßt wehen der Zukunft Jahnen! Den Mai hat das deutſche Volk vor allen anderen Monaten des Jahres geliebt. Wenn zur Winterſonnen⸗ wende die Feuer auf den Bergen brannten, um das von nun an wieder wachſende Licht der Sonne zu grüßen, war es die hoffnungsfrohe Prophezeiung des Lenzes. Leuchte⸗ len aus dem Märzſchnee die erſten blühenden Frühlings- boten, und zerrann der Schnee vor der Kraft der Sonne zur Freude der grünenden Winterſaat, dann zog der neue Herrſcher ein— Frühlings Anfang. Wenn aber der Mai kam, mit der unerſchöpflichen Fülle ſeiner Knoſpen und Blüten, mit dem jungen Grün der Birken und Buchen und dem Jubel der gefiederten Sän⸗ ger in Wald und Flur, dann ſtand der Lenz auf der Höhe ſeiner Macht und konnte ſtolz erklären:„Was die Sonnen- wende prophezeite, was die Frühlingsboten bei meinem Einzug verſprachen, jetzt iſt es Erfüllung geworden: Der Maf iſt gekommen.“ Und wieder iſt es Mai geworden, und das deutſche Volk hat den erſten Tag des Wonnemondes zum Feiertag der Nation erhoben. Keinen beſſeren Tag hätte es finden können. Iſt es nicht, als ob das ewig ſich erneuernde Bei⸗ ſpiel der Natur in der Seele unſeres Volkes einen wunder⸗ ſamen Widerhall gefunden habe? In tiefſter deutſcher Nacht, als noch viele nicht daran glauben wollten, traten die Künder eines neuen deutſchen Frühlings auf. Hart und ſchwer war der Kampf. Aber wie mit dem Tag der Win⸗ terſonnenwende das Licht unaufhaltſam wächſt. ſo wuchs die Macht der neuen Idee unzerſtörbar dem Siege ent⸗ gegen. Und heute feiern wir des deutſchen Volkes Mai in Einigkeit und Frieden, in Kraft und in Freude Was uns verſprochen, iſt Erfüllung geworden. Wie es überhaüßt möglich war. dieſes hohe Ziel zu erreichen, erklärt uns die weitere Bedeutung des 1 Mai als des Tages der Arbeit, des arbeſtenden Volkes. Freilich dürfen dieſe Begriffe nicht in der alten klaſſenkämpferiſchen Enaherzigkeit aufgefaßt werden, ſondern gemäß dem neuen Ethos der Arbeit, das leben den unterſchiedlichen materiellen Wert einer jeden Tätigkeit den ideellen Wert der Arbeit ſtellt. Das heißt. wo⸗ hin auch ein jeder geſtellt worden ſein mag, wer mit größ⸗ ler Hingabe ſein Beſtes gab, um ſeine Pflicht zu erfüllen, deſſen Arbeit iſt geadelt und ideell geſehen gleichwertig, ob Maurer oder Miniſter, ob Kaufmann oder Schreiber. Ge⸗ lehrter oder Beamter. Bergmann oder Bauer. So wertet ich der Begriff des Tages der Arbeit zu dem des Tages der Nation! Alle Unterſchiede des Herkommens und Vermögens verſchwinden vor der einen Frage: Was leiſteſt du? Die Beantwortung dieſer Frage beſtimmt allein, was einer iſt und ſein ſoll innerhalb ſeiner Volksgemeinſchaft. Nur wenn dieſ Wertung des deutſchen Menſchen nach ſeiner Leiſtung ſich durchringt, iſt der organiſche Aufbau der Nation im inne einer vollkommenen Volksgemeinſchaft gewährleiſtet, und nur eine ſolche Volksgemeinſchaft vermag im wahrſten Sinne des Wortes, einen Feiertag der Nation zu begehen. In dieſem Geiſte grüßen wir des deutſchen Volkes Mai an unſerem Nationalfeiertag. Die Deutſchen, die den Krieg erlebten, die Deutſchtands kiefſte Schmach ſahen und nun Zeugen eines wunderſamen Aufſtieges ſind. nachdem die lezten Schranken beſeitigt wurden. die man einer ſtolzen und großen Nation aufbürdete, erleben dieſen Mai ihres Volkes in der glückhaften Erſchütterung, Zeugen eines der erhabenſten Abschnitte unſerer Geſchichte zu ſein. Der Mai mel des Rauſches, das Feuer 5 zünden! iſt gekommen! Dieſer Jubel ergreift unſere Seele mit dem Rauſch heiliger Begeiſterung. Wir können uns ohne jedes hemmende Gfühl ganz der Freude eines Feiertages der Nation hingeben. Wir wiſſen, wohin Zwietracht, Eigen⸗ nutz und kleinlicher Haß führen, wir kennen die grauſamen Folgen völkiſcher Schwäche. Der Feiertag der deutſchen Nation ſoll uns immer wieder an die Gemeinſamkeit der deutſchen Miſſion in der Welt gemahnen. Wie könnte ich meinen Nachbar ſchmälen, mit meinem Bruder hadern, meinen eigenen Volksgenoſſen mißachten! Dazu iſt die Zeit zu groß, denn wir erleben unſeres deutſchen Volkes Mail . Hoch aufgerichtet ſteht der Maibaum. Das Lied vom Spaten Gedanken zum Feiertag der Nation. Grabſcheit nannten dich unſere Altvordern. Nach vorn breit auflaufend, hießeſt du bei den Niederſachſen: Eſcher, Asker, Schute; in der erkenntnisreichen Entwicklung deiner Formung ſpitzig, wardſt du zum Spaten, zur Spade, zum Abſtecheiſen, Grabeiſen, Grabſtichel. Aus einem ganzen Stück Holz, mit einem ſtarken hölzernen Stil oder mit einer Krücke gemacht, vorn unten herum wie auch an den Seiten mit einem geſchärften Eiſen beſchlagen— ſo warſt du zuerſt eſchaffen, die Erde umzuwerfen, Gräben in Felder und ieſen zu legen, Baumlöcher auszuheben, der Beete große Verwilderung wieder urbar zu machen, den Teichen und Flüſſen die gehörige Tiefe zu geben, den eroberten Schlamm den Feldern und Gärten dienſtbar zu machen, zum erſten Ziegelſtreichen den fetten Lehm auszugraben. Und ehr⸗ fürchtigen Herzens ſtehen wir vor deinen wenigen Vor⸗ bildern, die im Saalburgmuſeum aufbewahrt ſind, neben dem römiſchen Schanzzeug die friedfertige, friedenfördernde Waffe der Ahnen. Und da wir dich alſo mit wiſſenden Augen liebend und ehrend umfangen, kommt ein Wort zu uns an das Ohr. Plinius ſprach es einſt:„Eine Schande iſt es, in ſeiner Hei⸗ mat zu leben und nicht dieſe Heimat zu kennen!“ Heimat, die wir zuerſt dir danken, Spaten und Grabſcheit! Dir, deinem göttlichen Geheimnis! Denn nicht immer war Eiſen unſer im weiten Deutſchland. Wälder waren da voll Schrecken der Tiere und Felder voll Dede. In den ſchwar⸗ zen Nächten ſtand hoch am Gewölbe des Himmels der Mondgott mit den feindlichen Brüdern der beiden Metalle: Kupfer, dem roten, und Eiſen, dem hellen. Arme hoben ſich auf in den Himmel, das Eiſen herunterzuholen. Hatten ſich vorerſt zu begnügen, geſchärfte Steine, ſpitzig geſchärfte Steine mit Binſen und Baſt an derbe hölzerne Stiele zu binden— damit die widerſpenſtige Erde zu Schollen zu hauen und für die Ausſaat des Kornes dienſtbar zu machen. Nie waren die Männerarme des Abends nach ſchwerer Arbeit ſo müde daß ihnen nicht noch die ſehnende Kraft verblieben wäre, die Hände zum Monde aufheben zu müſſen, das Eiſen zu geben. Denn ſchon einmal 2 es, daß Eiſen fluchend und ſegnend vom Himmel herabfiel Sumpf⸗ eiſen, Druſeneiſen gefunden ward, das kalt ſich bearbeiten ließ— bis das zweite Wunder, das Feuer, dazu kam. Tau⸗ Höhere Beglük⸗ kung, im Feuer das Eiſen zu ſchmieden und biegſam nach der Menſchen Willen und Schöpfertum heiß 81 bereiten. Furchtbare Nacht dann, da wirklich von allen Sternen und am meiſten vom Monde herab die gewaltigen Eiſenblöcke der Meteore pfeifend und glühend zur Erde krachten und ziſchend die Scheel goben und plengten. Elfe Nerechan der Erde— indeſſen die ſchmale Sichel des Mondes in rotem Kupfer lockend zum Beiſpiel ward, nach ihr das weitere Geheimnis der Sichel zu finden und zu ergründen. Triumph des Grabſcheits— du große Belehnung der Götter! Du Spaten— wie oft ſahen wir dich beſeelt in der harten Hand unſerer Bauern! Einer fand früh dieſen Satz: Das gute Gerät iſt ſchon halbe Arbeit! Pflege daher dein Gerät, nachdem es dir dienſtlich war, reibe es wieder blank, daß ein Leuchten von ihm komme wie von der reinen Scheibe des Mondes. Laß das Spatenblatt nicht rauh und roſtig werden— ſonſt gilt's doppelte Mühe und frühe Er⸗ müdung. Des Oberkörpers lockere, federnde Haltung, Beu⸗ gen und Aufrichten in ſtetem Wechſel Anziehen und Strecken des Griffarmes, den Haltearm mehr geſtreckt, die Haltehand ganz locker geballt, der Griffhand Quergriff und Untergriff leicht beweglich umfaſſend wie ein Scharnier— die Kniee gefedert, die Füße nicht weniger, dennoch immer dem Stand⸗ ort verbunden bleibend— o Beglückung der nicht ermüden⸗ den Erdarbeit durch dich und dein Eiſen, dienender Spaten, Helfer der menſchlichen Hand, die da Tat iſt und Fruchtbar⸗ machung der Erde! Ahnt ihr das große Geheimnis des Spatens? Geht in das Dorf bei Worpswede— habt ihr am lan⸗ gen und ſagendunklen Winterabend den ſchweigſamen Moorbauer die ſchweren Spatengriffe ſchnitzen geſeh'nd Unheimlich ſchwarzbraun hebt ſich vom heiteren Wieſenland der Torfſtich und will wie Schwarzbrot mit dem Torfſpaten und mit dem Torfmeſſer Aufſchnitt und Feuernahrung der Menſchen werden. Habt ihr das Kriegsbild noch in Erinnerung: unſere Armierungsſoldaten? Spaten, du— damals ſind wir hin⸗ ter all deine tiefen Geheimniſſe gekommen und dir bis zum allerletzten innigſt vertraut geworden! Du warſt meine Waffel Und Kamerad warſt du mir durch Wochen und Monate. Durch Leben und Sterben, durch frohe Stunden des Schaffens und ſolche der dunkelſten Einſamkeit. Der Schweiß meiner Hände ſaugte ſich tief in dich ein und hat dich noch härter gemacht, als die Natur deinen Holzgriff ſchuf. Vielleicht war es dein heimlicher Rhythmus, der alſo in mich überging und mein hart klopfendes Herz muſiſch erklingen ließ: „Das Land iſt groß. Groß iſt die Nacht. Klein iſt das Werk, das jeder einzelne vollbracht. Aber zehntauſend kleine Hände ſind eine große Hand. Groß iſt der Tod. Klein iſt die Kugel, die den Tod dir lzugeſandt.“ Groß iſt das Land geblieben, das da Deutſchland heißt. Arm war das Land, das unſere Heimat iſt. Und neuer Reichtum wächſt aus den Händen des freiwilligen Arbeits⸗ dienſtes, der ſich wieder dem Spaten zugeſchworen hat und 10 das Geheimnis des Spatens kommt und ſelig es ruchtbar für unſer Vaterland werden läßt. Das Merkblatt für den freiwilligen Arbeitsdienſt liegt vor mir. Da ſteht auf der erſten Seite das:„Mit dem Grabeſtock in der Fauſt bezwang der Menſch der Urzeit den gerodeten Urwaldboden. — Mit dem Spaten in der Hand bahnt ſich der Menſch der Gegenwart den Rückweg zur Scholle.“ Habt ihr das ein⸗ mal mit eigenen Augen geſehen und freudig erlebt? Am Feiertag der Nation ſoll uns allen das heiß ins Gedächtnis geſchrieben werden! Das Bild, wie Jugend. den harten Spaten hart in eben noch verzärtelter Hand, die Schollen trennt von Erde, Gras, Torf, Heide, Plaggen, Ortſtein⸗Schicht. Und dann der Spatenwurf: Den Kopf auf Abwurfſtelle ſchon gelenkt, den Rumpf, Drehung im Kreuz, kräftig nach der Wurfſeite hochgeſchraubt, den Körper alſo dann beim Rumpfdrehen nach der Wurffſeite hochgefedert, Griffarm ſchrauben, Haltearm ſchwingen Ferſe vom 9 Fuß leicht angehoben, das Gewicht auf vorderen Fuß ver⸗ legt— wo iſt denn unſerer Tage Bildhauer, der dies Bild der Kraft und Spatenherrſchaft unſern Enkeln zur Erinne⸗ rung ſchafft, beſeelter Glanz aus unſern reichen Tagen! Und wie der Mond in ſeinem Umlauf raſch erkaltet und myſtiſch langſam ſchier verloren geht— die Schmiede hämmern das Geſtirn in jedem Schwarzmond neu— das weiß das Volk, wenn es in dunkler Nacht zum Himmel blickt Und unſere jungen Schmiede haben ſich ſtatt eines Hammers ihrem Spaten zugeſchworen. Ihr Spatenſtich gräbt alles Schwarzland neu und ſchafft es fruchtbar Und unſer Führer iſt der große Säer. Ihm dampft im hellen Maienmorgen friſcher Bruch der Scholle ſchon entgegen Der Tag der Arbeit iſt ein großer Dankchoral. Statt Schwerter⸗ klirren geht das Spatenklirren froh durchs deutſche Land. Und hellſter Sonnenſtrahl gleißt auf dem heiligen Eiſen. * Leitworke zum 1. Mail. So halten wir inne, damit Gottes Ruf in unſer Leben dringe. Er ſegne den deutſchen Arbeiter der Stirn und der Faust und laſſe alle ehrlich geleiſtete Arbeit zuſammen⸗ wirken zur Geſtaltung echter Volksgemeinſchaft. Es iſt unſer höchſtes Bemühen, den Begriff der Arbeit in ſeiner edelſten Bedeutung herauszuheben aus dem verwirrenden Getriebe unſeres allgemeinen wirtſchaftlichen Lebens. Wir müſſen grundſätzlich den einzelnen Menſchen nicht nach der Art ſeiner Arbeit, ſondern nach Form und Güte der Leiſtung bewerten. Adolf Hitler. 1 1 Die Arbeit iſt der Mittelpunkt für das Weſen jedes Menſchen. Wer in ſeiner Arbeit 1 iſt, der iſt zu⸗ i Zufrieden aber kann ein Menſch nur in freier Arbeit ein, mit welcher er ſich bewußt in die 1 5 Arbeit ſeines Volkes einreiht, mag ſein Teil an der großen Arbeit noch W bebe, in ſein. Die Menſchen ſind verſchieden, das weiß jeder, und jeder weiß, daß es ein Oben und ein Unten geben muß; aber jeder muß verlangen, daß dieſe Einordnung im freien Kreiſe geſchieht. Paul Er nſt. 2 T 77 4 2 Gonne und Grün allen Schaffenden! Aufruf des Amtes für Schönheit der Arbeit. Der Leiter des Amtes für Schönheit der Arbeit, Speer, hat folgenden Aufruf erlaſſen: „Der dritte Frühling land iſt angebrochen. Wälder, Wieſ in friſchem Grün— aber das Ge iſt grau und häßlich geblieben. Laßt den Frühling in die Betriebe! Oeffnet Türen und Fenſter, ſäubert Räume und Höfe von unnötigem Schutt und Gerümpel, ſchafft Grünanlagen überall, wo es nur eben möglich iſt. Verwahrloſte Fabrikhöfe, Winkel und Ecken müſſen ver⸗ ſchwinden und freundlichen Grünflächen mit Bäumen, Hecken und Ruhebänken Platz machen. Brachliegende Freiflächen, vernachläſſigte Gärten müſſen friſch hergerichtet und für die Gefolgſchaft zur Erholung in den Pauſen geöffnet werden. Bringt Blumen in die Aufenthaltsräume und, ſoweit es angängig iſt, auch in die Arbeitsſtätten ſelbſt. Verſchönt die Umgebung Eurer Werke durch Grünanlagen, reißt häßliche Zäune nieder und ſchafft eine würdige Werksum⸗ friedung! Legt inder und Sportwieſen an! Betriebsführer, ſorgt dafür, daß durch Grünanlagen 2 8 Gefolgſchaft Erfriſchung und Arbeitsfreude gegeben wird. Der 1. Mai, der Feſttag der deutſchen Arbeit, ſteht vor der Tür. Wühlt ihn zum Zeitpunkt für die würdige Um⸗ geſtaltung Eures Betriebs. Nutzt Frühjahr und Sommer, verſchönt die Stätte Eurer Arbeit durch Grünanlagen und Blumen. Schönheit der Arbeit durch Grünan“ en im Sonne und Grün allen Schaffenden. Betriebsführer und Gefolgſchaften, packt alle gemein⸗ am an! Die Arbeitsſtätten im neuen Deutſchland müſſen ie ſchönſten und würdigſten der Welt fein!“ ſſozialiſtiſchen Deutſch⸗ mund Gärten prangen ſicht vieler Arbeitsſtätten t eb! . Richtfeſt auf dem Tempelhofer Jeld. 8 Auf dem Tempelhofer Feld in Berlin, deſſen gewaltige Tribünenbauten zum 1. Mai jetzt fertiggeſtellt ſind, fand eine Feier unter der Richtfeſtkrone ſtatt. Deutſches Nachrichtenbüro(M) Abſchluß des Reichsberufswelkkampfes. Die Gauſieger des Reichsberufswettkampfes, 523 Jungen und Mädel, tragen gegenwärtig in Saarbrücken ihren End⸗ kampf aus, um die 25 Reichsſieger zu ermitteln. Auf un⸗ ſerem Bild ſehen wir Rohrſchloffer im Wettbewerb. — 38 Reichsſieger im Berufswettkampf ZJaarbrücken, 30. April. Montag um 18 Uhr wurden die Sieger im Reichsberufswettkampf bekanntgegeben. Es find insgeſamt 38 Reichsſieger. . K GISELA RUHLANDOs WEG ZUM LICIII Roman von Kurt Martin Nachdruck verboten.— Alle Rechte vorbehalten. Copyright by Verlag Neues Leben, Bayr. Omain. 2 Er zog die Brauen hoch.„Nicht ſchlagen?— Ja, Giſela, wäre das denn richtig?— Ich weiß, du haſt ein gutes Herz. Aber wir Menſchen müſſen auch eine Grenze ziehen! Allzu große Milde iſt Schwäche. Wollten wir alles und alles verzeihen— es wäre gewiß nicht zum Heile der Welt! — Hans Nitzel iſt doch ein roher, ſchlimmer Burſche. Er hat mir ſchon manchen Verdruß bereitet.“ 8 „Ich— glaube, die Schläge helfen nicht, Herr Lehrer. „So ſo!— Und haſt du dir auch ſchon überlegt, was denn ſonſt helfen könnte? Denn ſo ſtill zuſehen dürfen wir doch nicht, wenn einer Tiere quält.“ f „Nein, ſtill zuſehen dürfen wir wirklich nicht. Ich denke nur, die Schläge.— Vielleicht tut er es dann erſt recht— aus Trotz. Er quält gewiß jetzt nur deshalb Tiere, weil er ſie nicht liebt. Wenn Hans aber lernte, Tiere zu lieben, würde er gewiß keines mehr quälen— auch aus Trotz brächte er es dann nicht fertig.“ 5 Erich Pohl ſah ernſt in Giſelas Augen.„Du biſt ein kluges Mädel, Giſela! Du faſſeſt das Uebel an der Wur⸗ zel. Beſſer als Schläge wäre es gewiß, dem Hans Nitzel Liebe zu Tieren zu lehren.— Ob der Junge aber jemals. „Bitte, verſuchen Sie es, Herr Lehrer!— Beim Kauf⸗ mann Wolf haben ſie drei junge Hündchen. Zwei ſind ſchon verkauft; aber eines haben ſie noch. Ich, Herr Lehrer, ich möchte für mein Taſchengeld dies dritte Hünd⸗ chen kaufen und es dem Hans Nitzel ſchenken. Er ſoll es aufziehen zu einem guten, treuen Tier. Wenn er ſich immer mit dem Hund abgibt, lernt er ihn doch gewiß lie⸗ ben, und iſt er einem Tiere gut, dann wird er uch die andren Tiere nicht mehr quälen.“ Erich Pohl faßte nach Giſelas Händen.„Es ſei, Giſela! Du ſollſt mich nicht umſonſt gebeten haben! Ich werde dem Hans Nitzel morgen in der Schule ſeine Strafe ſagen. Er ſoll die Schläge jedoch jetzt nicht erhalten. Ich laſſe ihm ein Jahr lang Zeit. Du aber bringſt das Hündchen morgen mit zur Schule. Das geben wir ihm, und wenn er den Hund gut und brav aufzieht, ſollen ihm nach einem Jahr die Schläge erlaſſen ſein. Iſt's ſo recht?“ Giſelas Augen ſtrahlten.„Ja, ſo iſt es recht! Ich danke Ihnen, Herr Lehrer! Er wird ſich gewiß in dieſem Jahre ändern!“ Als Giſela Ruhland gegangen war, beſprach Erich Pohl mit ſeiner Frau das Erlebnis. „Der Doktor kann ſtolz ſein auf das Mädel. Die wird einmal den rechten Weg durch das Leben finden! Die geht gewiß nie abwärts, ſondern aufwärts, und auch nicht allein; ſie wird viele ſuchen und mit ſich führen. So oder ſo— Licht wird immer auf Giſela Ruhlands Wegen leuch⸗ ten. Sie findet auch in der tiefſten Finſternis noch einen hellen Schein auf ihrem Weg.“ „Ob das für ſie wohl Glück bedeuten würde? Giſela, wenn ſie erwachſen iſt, ſchungen erleben müſſen?“ 8 „das kann wohl ſein. Aber verzagen wird ſie nie, auch im ſchlimmſten Leid nicht.“ Wird nicht oft bittere Enttäu⸗ Giſela traf daheim den Vater noch nicht an. Er war nach auswärts zu einem Schwerkranken gerufen worden. Es mochte noch eine Stunde vergehen, bis er kam. Da bat ſie Frau Gombeck:„Nicht wahr, ich kann noch einmal zu Mutter Angelika laufen?“ Maria Gombeck lächelte.„Jetzt zum Abend noch, Giſa?“ „Sie liegt ſo allein. Ihre Tochter iſt auf Arbeit und kann ſo wenig bei der alten Frau ſein. Sie iſt immer ſo froh, wenn ich zu ihr komme.“ „Gut, Giſa! Doch bleibe nicht zu lang! Du weißt, dein Vati will auch etwas von ſeinem Mädel haben.“ ö Schnell ſprang ſie davon. Maria Gombeck griff wieder nach der weggelegten Näharbeit. Sie war ſchon lange Jahre im Doktorhaus und führte Rudolf Ruhland die Wirtſchaft. Als damals des Doktors Frau ſo plötzlich ſtarb, da hatte ſie kurz zuvor den über alles geliebten Gatten durch einen Unglücksfall verlieren müſſen. Die kinderloſe Witwe ſuchte ſich einen Wirkungskreis, und hier im Doktor⸗ haus von Ebersdorf fand ſie, wonach ſie ſich ſehnte. Sie hatte Arbeit und Pflichten gefunden, einen ernſten Mann, dem ein wenig Sonnenſchein wohltat, und Giſela, das Mädchen, das de ſo liebgewann, daß ſie oft meinte, es ſei ihr eigen Kind.— Giſela trat in die kleine Kammer der alten Angelika. Die Frau war ſchon lange Zeit bettlägerig. Aus tiefen Höhlen ſchauten ein paar matte Augen zur Tür, und jäh⸗ lings flog, ein leiſer froher Schimmer über die eingefallenen Zichf te flüſterte:„Die Giſa!“ Giſela trat an das Lager der Kranken und ergriff ihre knöcherne Hand.„Soll ich dir wieder etwas vorleſen, Mutter Angelika?“ „Wenn du willſt, Giſa. Es wäre mir ſchon recht.“ Da griff Giſela nach dem kleinen Büchlein auf dem Tiſche und blätterte darin.„Hier hatte ich geſtern aufgehört.“ N F MNzan zu leſen. Die altes Frälf lag ſtill in ihr Feen ind fauſchte andächtig der jungen, friſchen Stimm Ein ſtiller Friede breitete ſich über ihr Anllitz. Nach einer Weile ſchloß Gisela. Haſtig ſtand ſie auf „Jetzt muß ich aber heim. Bald kommt deine Tochter dann biſt du nicht mehr allein. Daheim aber wird Val ſchon gekommen ſein, und den will ich nicht warten laſſen“ Liebreich ſtrich ſie der Alten über die eingefallenen Wan⸗ gen.„Gute Nacht, Mutter Angelika! Schlafe recht gut Morgen komme ich wieder zu dir, und Blumen bringe ſch dir mit, daß du wieder ein wenig Freude haſt.“ Doktor Ruhland war noch nicht lange daheim, als Giſelg kam. Er zog ſie voller Freude an ſich.„Da biſt du, Giſal Warſt wieder bei der Angelika, nicht wahr?“ „Ja, Vati; die iſt ja ſo verlaſſen!“ Sie traten in das trauliche Wohnzimmer. Maria Gom⸗ beck hatte bereits den Tiſch gedeckt. Zu dritt nahmen ſii Platz. Giſela erzählte ihre Erlebniſſe, und Rudolf Ruhland nahm lebhaft an ſeines Kindes Denken und Empfinden teil. „Ich werde beinahe ſtolz auf meine Giſa.— Wie werden ſie alle dich vermiſſen, wenn du nächſtes Jahr nach Rothen burg kommſt und dann nur noch zu den Ferien daheim biſt.— Man kann es ſich gar nicht vorſtellen, wie es wer⸗ den ſoll— oder, Frau Gombeck?“ f Er lächelte Maria Gombeck zu. Sie aber fühlte, wie ſich hinter dieſem Lächeln die Wehmut verbarg. ö Giſela ward nachdenklich. Sie ſprach voll Bedauern! „Schade, daß Wolfgang gerade nächſtes Jahr das Gymna⸗ ſium in Rothenburg verläßt. Wenn er noch dort wäre—“ Sie hing ſehr an Gabriele Somberts älteſtem Bruder, der ſich bei ſeinem Hierſein immer ſo lieb und anteilvoll mit ihr unterhielt. Und noch etwas beglückte ſie an Wolf⸗ gang Sombert: ſein Geigenſpiell Er hatte ſich in den leß⸗ ten Jahren neben den wiſſenſchaftlichen Studien reſtlos der Muſik gewidmet und beherrſchte ſchon jetzt die 185 meiſterhaft. Sein Lehrer in Rothenburg hatte es ſchle lich auch bei dem Bürgermeiſter Sombert durchgeſetzt, daß er des Sohnes Herzenswunſch erfüllte und ihn das Kon⸗ ſervatorium beſuchen ließ. Zu Oſtern würde Wolfgan Sombert nun von dem Gymnaſium abgehen und na Berlin überſiedeln, um ſich ganz der geliebten, Tonkunſt zu widmen.—„Er wird noch ein ganz Großer,“ das war ſeines Lehrers feſte Ueberzeugung.. Dr. Ruhland tröſtete Giſela.„Du haſt ja Gabriele bei dir! Sie iſt doch deine liebſte Freundin, und ſie kommt mit dir nach Rothenburg. Außerdem iſt ja auch Armin dort, Wolfgangs Bruder.“ ö Armin Sombert war nur ein Jahr älter als Gisela. Sie ſtand ihm aber nicht ſo nahe wie Wolfgang. Armin ver⸗ ſpottete gern ihr Tun, er war allzeit zu luſtigem Treiben aufgelegt. f Als Giſela ſchlafen gegangen war, griff Rudolf Ruhland zum Hut und ging zum Pfarrhof. An zwei Abenden if der Woche trafen ſie zuſammen, er und der Pfarrherr, Aff Schach zu ſpielen. Der Pfarrer war dabei wohl 1 und er beklagte es ſehr, wenn dringende Fälle den Doktor abriefen und nichts aus dem Spiel ward. Auch heute t er ſchon in ſeinem Garten, des Gaſtes wartend. Lebhaft ſchob er ſeinen Arm unter den Rudolf Ruhlands und ge⸗ leitete ihn ins Haus. „Ei, ei, heute iſt wohl wieder der Eifer beſonders groß, meinte lächelnd Rudolf Ruhland.„Ich habe nur erſt noch ein wenig mit Giſa geplauſcht. Darum iſt es etwas ſpäter geworden.“ 1 Luppert füllte die Gläſer.—„Die Giſa! Aber freilich!— Nein, nein, lieber Freund, der Giſa will ich Sie nicht entziehen. Das Mädel hat ja ſo wenig Gelegenheil mit Ihnen zuſammen zu ſein. Immer ſind Sie beſchäftigt. Er lächelte leiſe.„Na,— eigentlich geht es der Gisa nicht anders wie ihrem Vater. Die hat auch immer ihre Beſchäftigung! Da ſoll ſie helfen und dort,— alle haben ſie ins Herz 17 loſſen. Wird wohl Aelß G nicht gefallen, wenn ſie nach Rothenburg kommt. Weiß Gott, mir bangt vor dieſem Abſchied! Das Mädel iſt mein ein und alles, Bei aller Arbeit denke ich an Giſa, unterwegs freue ich mich, wieder heimzukommen, um Giſa zu 5 en und zu hören.— Dann iſt alles aus. Das Haus iſt leer.— will Frau Gombeck nicht etwa damit wehe tun. Sie ſchafft und ſorgt ja ſo gut für mich. Sie,— ja, wenn das Er innern an meine liebe Tote nicht wäre—, ſie wäre mit gewiß eine gute Lebenskameradin.— Aber 5550 Giſa iſt der Sonnenſchein in meinem ſtillen Haus. nd das 855 nicht nur mir ſo, das fühlt Frau Gombeck gleichfalls, ie iſt Giſa ja eine wahre Mutter geworden.“ „Wie denkt Giſa ſelbſt über ihr Scheiden von hier?“ „Sie ſieht dem Leben voller Zuverſicht entgegen.“ „Und Sie werden ſich freuen, wenn das Mädel zu den 8 heimkommt, wenn Jahr um Jahr vergeh, wenn iſa ihre Lyzeumszeit hinter ſich hat und— heimkehrt.“ „Heimkehren?— Auf wie lange?“ „Schöne— ſonnige Jahre lang, bis der Erwählte ihres e kommt.“ „Die Giſa?— Nein! Die will ganz anders. Das ſteckt ſchon jetzt in ihr, und es wird bleiben: Sie will Schweſter werden.“ „Schweſter!— Ja, die Giſa wird eine gute Schpeſter werden, eine Schweſter, die mit Herz und Seele an ihrem Beruf hängt.“ 1 8 Vermiſchtes⸗ Jiſchfang mit Elektrizität. Unter Leitung des Sowjet⸗ ingenieurs Mironow werden ſeit einiger Zeit im Barent⸗ meer(zwiſchen Spitzbergen und Nowaja Semlja) eigenartige Fiſcherei⸗Verſuche durchgeführt. Von Bord ſeines Schiffes „Burweſtwik“ aus läßt Mironow in weitem Umfange im Waſſer ein Netz von Metallorähten eigener Erfindung aus⸗ legen und dann von einem Borddynamo aus elektriſchen Strom hindurchgehen. Iſt dies einige Minuten lang ge⸗ ſchehen, werden Fiſcherboote mit gewöhnlichen Netzen zu die⸗ ſem rieſigen elektriſchen Gitter entſandt, und erbeuten hier Tauſende und aber Tauſende von Fiſchen, die durch den elektriſchen Strom betäubt worden ſind. Die Sowjetregie⸗ rung beabſichtigt, alle Fiſchergenoſſenſchaften mit dieſer Vor⸗ richtung auszurüſten. Eidechſen als Leckerbiſſen. In den letzten Monaten ge⸗ langten aus mittel⸗ und ſüdamerikaniſchen Staaten erheb⸗ liche Mengen Leguane nach Frankreich, von jenen in den Tropen der Neuen Welt heimiſchen großen Eidechſen, die, wenigſtens in gewiſſen Arten, dort als Leckerbiſſen verzehrt werden. Sie haben ſich nämlich den Küchenzettel von Paris und Marſeille erobert, und Leguan ⸗Schenkel ſind jetzt auf den Speiſekarten aller beſſeren Gaſtſtätten 8 finden. Einer Maſſenverbreitung der Leguane in den Reſtaurants ſteht vorläufig nur noch ihr hoher Preis entgegen. Ein Reſtaurant mit Sonnenküche. In San Diego in Kalifornien wurde das erſte Reſtaurant eröffnet. deſſen u Ve Speiſen mittelſt Sonnenwärme zubereitet werden. Unter der Aufſicht eines Ingenieurs und zweier Köche werden die Gerichte in Röhren geſchoben, die von Oel umfloſſen ſind, das durch das durch Spiegel aufgefangene Sonnenlicht zum Kochen gebracht wurde. Obwohl der Zubereitungsproze lange dauert, iſt das Lokal immer überfüllt, da ſich nieman das Schauſpiel entgehen läßt, zu ſehen, wie die Speiſen von der Sonne gekocht und gebraten werden. Warum die Eskimos nicht krank werden „Die Eskimos der nördlichen Gegenden leben hauptſäch lich von Fiſchen, Robben uſw.; Pflanzen 1570 ihnen 1 1 1 bee Trotz alhei einseitigen Ernährung treten he hnen keine Mangelkrankheiten auf. Das iſt darauf zur zuführen, daß ſie ſehr reichlich die Eier der dort defend Seevögel aus den Neſtern nehmen und verzehren. Das G a nämlich als das ifo Schutznahrungsmittel anzuſehen. 5 enthält alle Rährftofſe die dem Körper bei deitweiß at reid Ernährung fehlen könnten. Wie könnte ſonſt auch 155 reiwöchiger Bebrütung ein kerngeſfundes, erben, Ne Küken mit Knochen, Haut und Federn, Hirn, Nerven, in und Fleiſch daraus entſtehen? Darum foll man ſeht 10 Frühjahr reichlich Eier eſſen. e Eier erkennt 1 dem Schild„G 1, Vollfriſche Eier, das nur an 11 geſtempelter Ware angebracht werden bung die fachmann d 7 iſt und deren ſchneller Weg dom Etzeuger zul rbraucher kontrollſert wird. FW