8 L. Blei zu Mr. IIc Frühjahrsbelebung Die Wirtſchaft der Woche Auf allen Wirtſchaftsgebieten hat ſich die Richtigkeit der wiederholt von der Reichsregierung vertretenen Auffaſſung beſtätigt, daß die Reichsfinanzen nicht nur von der Kon⸗ junktur abhängig ſind, ſondern ſelbſt in die Konjunkturlage einzugreifen vermögen. In demſelben Maße wie die Arbeits⸗ beſchaffungspolitik die Erſtarrung löſte und das geſamte Wirtſchaftsleben ſtärker in Gang brachte, floſſen auch die Steuereinnahmen reichlicher, und das Anwachſen der Einnahmen gab wiederum die Möglichkeit zu vermehr⸗ ten Ausgaben und zur Abdeckung eines Teiles der Verpflich⸗ tungen, die in der Anlaufzeit eingegangen worden ſind. Da⸗ zu kommt naturgemäß die infolge der verminderten Arbeits⸗ loſigkeit eingetretene und immer wieder von neuem ein⸗ tretende Ausgabenerſparnis. Ein paar Zahlen, die den jüngſten„Wirtſchaftlichen Mitteilungen“ der DD⸗Bank entnommen ſind, unterſtreichen dieſe Feſtſtellungen in beſonders eindringlicher Weiſe. Wäh⸗ rend die Reichsanſtalt für Arbeitsloſenver⸗ ſicherung im Jahre 1932/33 noch 340 Millionen RM Reichs⸗ und Gemeindebeiträge gebrauchte, kann ſie im lau⸗ fenden Jahr auf jede Beihilfe verzichten. Wie ſtark das Geſamtaufkommen an Reichsſteuern durch die Kon⸗ junkturbelebung angeſtiegen iſt, ergibt ein Vergleich mit dem Vorjahre. In dem am 31. März 1934 beendeten Haushalts- jahr 1933 wurden an Steuern, Zöllen und Abgaben ſeitens des Reiches 6844 Millionen RM vereinnahmt. Das Rech⸗ nungsjahr 1934/5 wird vorausſichtlich mit einer Einnahme von 8,1 Milliarden RM abſchließen. Innerhalb Jahresfriſt iſt alſo eine faſt 20prozentige Steigerung eingetreten. Dieſe Tatſache iſt um ſo bedeutungsvoller, als ſich die Zunahme bis in die jüngſte Zeit hinein fortgeſetzt hat. Jener verhängnisvolle Kreislauf früherer Jahre, der von den verminderten Staatseinnahmen und der über Ge⸗ bühr angezogenen Steuerſchraube ſeinen Anfang nahm und in ſeinem Endergebnis dem ſchaffenden Menſchen Arbeit und Betätigung verwehrte und die wirtſchaftlichen Unterneh⸗ mungen bis an den Rand des Erliegens brachte, kann ein für allemal als abgeſchloſſen gelten. Die Frühjahrsbelebung hat auch in dieſem Jahre in der Erweckung der wirtſchaft⸗ lichen Kräfte erfreuliche Erfolge zu verzeichnen gehabt. Die Arbeitsloſenzahlen nahmen um 168 000 ab. Die Ziffer der heute noch Erwerbsloſen lag Ende April bereits unter dem im Oktober vorigen Jahres erreichten bisher günſtigſten Stand. Das iſt der zielbewußten Arbeit der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Führung zu verdanken, die dafür ſorgt, daß aus unſerer Mengenkonjunktur nicht etwa eine Preis⸗ und Dividendenkonjunktur werde. Einen Beleg dafür finden wir im letzten Wochenbericht des Konjunkturinſtituts über die Schichtung der Einkommen Man erſieht daraus, daß die Summe aller Einkommen, die unmittelbar aus der Teil⸗ nahme am Produktionsprozeß fließen, von 1933 bis 1934 um ungefähr 10 v. H. geſtiegen iſt, und zwar in erſter Linie deshalb, weil die Zahl der Einkommensbezieher gewachſen iſt Erſt in neuerer Zeit hat ſich die Steigerung auch in der Höhe der einzelnen Einkommen ausgewirkt, woraus man erkennen kann, daß die Kurzarbeit allmählich verſchwindet. Am Geldmarkt der die Wirtſchaft in erſter Linie zu finanzieren hat, macht ſich eine neue Verflüfſi⸗ gung bemerkbar. Die weitere Senkung des Privatdiskonts und auch des Diskonts für die unverzinslichen Schatzanwei⸗ ſungen bedeutet— abgeſehen von der unmittelbaren Erleich⸗ terung für die Geldnehmer— ein wichtiges Symptom für die Leiſtungsfähigkeit nicht nur des Geld⸗, ſondern auch des Kapitalmarktes. Man braucht nur daran zu erinnern, daß die zweimalige Senkung des Privatdiskonts im Januar der großen Konverſion und der Auflegung der 500 Millio⸗ nen⸗Anleihe bei den Sparkaſſen voraufging. In dieſem Zuſammenhang ſei auf die bedeutende Rede hingewieſen, die Reichsbankrat Döring im Rahmen der Un⸗ terrichtswoche für Reichsbankbeamte gehalten hat. Er wies darauf hin, daß die nationalſozialiſtiſche Regierung durch planmäßige Ueberwachung des Kapital⸗ marktes, Beſeitigung des Mißtrauens, Erſchließung vor⸗ handener Kapitalquellen und Lenkung des Kapitalſtromes zum Rentenmarkt die Vorausſetzungen für die inzwiſchen erfolgreich durchgeführte Zinsſenkung geſchaffen habe. Für die Zulaſſung neuer Emiſſionen ſtehe nun das Allgemein⸗ intereſſe im Vordergrund, zunächſt die Ueberleitung der Ar⸗ beitsbeſchaffungskredite in langfriſtige Form— der Anfang iſt mit der 500⸗Millionen⸗Anleihe gemacht—, dann die Er⸗ weiterung der heimiſchen Rohſtoffbaſis und der Wohnungs⸗ bedarf. Döring deutete an, es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß die Deckung des langfriſtigen Anleihebedarfs des Reiches dort vorgenommen werde, wo die Kapitalbildung als Er⸗ gebnis der vom Staat hervorgerufenen Wirtſchaftsbelebung ſichtbar werde. Gegenwärtig ſteht, ſo fährt dieſer Bericht aber fort, die Frage der Erhaltung unſeres Produktionsum⸗ fanges im Zuſammenhang mit dem Auslandsabſatz im Mit⸗ telpunkt der wirtſchaftspolitiſchen Erörterungen. Ueber dieſes weitere Problem unſeres Außenhan⸗ dels machte auf der ſchon erwähnten Unterrichtswoche Reichsbankdirektor Brinkmann wichtige Ausführungen. Er iſt der Meinung, wir müßten in Zukunft innerhalb der einzelnen Sektoren der gewerblichen Wirtſchaft einen Ge⸗ ſamtausgleich zwiſchen Binnenmarktpreis und Auslands⸗ preis herbeiführen. Für Deutſchland könne eine evalvationnichtin Frage kommen, denn die Kon⸗ kurrenzländer würden dann ihre Währungen noch weiter ab⸗ ſinken laſſen. Eine erhöhte Ausfuhr aus Deutſchland könnte nicht ſtattfinden, während auf der anderen Seite Deutſchland die benötigten Rohſtoffe teurer bezahlen müßte. Deutſchland könne ſomit gar nicht abwerten, ſelbſt wenn es wolle. Wir haben es auch nicht nötig, den anderen die Wäh⸗ kungsabwertung nachzumachen. Denn, wenn wir auch arm an materiellen Gütern ſind, ſo ſind wir doch reich an Men⸗ chen. Uns drücken nicht die Sorgen, die der ruſſiſche Macht⸗ haber Stalin hat, Sorgen, die er kürzlich in dem Schrei nach „Menſchen“ zuſammenfaßte, weil er inzwiſchen hat einſehen müſſen, daß man die Technit nicht ohne Techniker meiſtern ann.„Der Menſch iſt das wertvollſte Kapital“, ſo bekannte Stalin in ſeiner lezten Rede. Die deutſchen Menſchen be⸗ igen Arbeitswillen und Arbeitsfähigkeiten in reichſtem Maße, ſie werden Deutſchland auch wirtſchaftlich gegen den Widerstand der ganzen Welt wiederaufbauen. Der ſchöne Alltag! Eine Ausſtellung in Karlsruhe. (Y) Karlsruhe. Allem voran ſteht im Dritten Reiche der Grundſatz, daß jeder Volksgenoſſe die ganze Kraft daran ſetzen muß, in ſeinem Aufgabengebiet das Höchſte zu lei⸗ ſten. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat aber auch die Vorausſetzungen dafür geſchaffen, daß dieſer Leiſtungswille in vollem Umfange verwirklicht werden kann. Der Arbeiter ſoll nicht mehr in der rußigen Werkſtatt und in den kahlen Räumen der Fabrik ſtehen, ſondern durch eine anſprechende Geſtaltung der Arbeitsplätze durch Bild⸗ und Blumen⸗ ſchmuck auch dort finden, was ihn zu erfreuen vermag. Die Arbeit ſoll alſo nicht nur die höchſte Ehre, ſie ſoll auch eine Freude ſein. Dieſe Erkenntnis iſt richtig und wichtig; denn nur der, der freudig ans Werk geht, wird ein Höchſtmaß an Leiſtung vollbringen. Aus dieſer Ueberlegung heraus iſt auch das Omt„Schönheit der Arbeit“ entſtanden. Seine Tätigkeit vollzieht ſich kaum bemerkbar und hat ſich bereits als eine ſehr ſegensreiche Einrichtung erwieſen, indem es da und dort Mängel abſtellen und andererſeits durch ſeinen Einfluß gute Vorbilder ſchaffen konnte. Es iſt darum lebhaft zu begrüßen, wenn dieſes Amt uns jetzt einen Einblick in ſeine bedeutſame Arbeit gewäh⸗ ren will durch die Ausſtellung„Der ſchöne Alltag“, die vom 11 Mai bis 6. Juni in der für dieſen Zweck räum⸗ lich gänzlich umgeſtalteten ſtädtiſchen Ausſtellungshalle ſtattfindet. Es wird anſchaulich dargeſtellt, wie es ſein und nicht ſein ſoll, auch ſoweit es ſich um die Umkleide⸗ und Speiſeräume handelt. Der Unterſchied wird durch die Ge⸗ genüberſtellung deutlich vor Augen geführt. Eine Kojen⸗ reihe zeigt Wohnküchen, Schlaf- und Kinderzimmer, alles Einrichtungen in einfacher gediegener Ausführung und gibt wertvolle Anregung für geſundes behagliches Wohnen bei kleinen und kleinſten Verhältniſſen. Die Entwürfe ent⸗ ſtammen einem Wettbewerb und es zeigte ſich dabei wie⸗ derum aufs Neue, daß auch mit wenig Mitteln etwas Gutes geſchaffen werden kann. Glückliche Wohnverhältniſſe ſind genau ſo wichtig wie der freundliche Arbeitsplatz. Das lichttechniſche Inſtitut der Techniſchen Hochſchule be⸗ teiligt ſich ebenfalls an der Ausſtellung mit Hinweiſen auf die zweckmäßige Beleuchtung der Betriebe. Schließlich ſei noch erwähnt, daß täglich der Film„Schönheit der Arbeit“ zur Vorführung gelangt. Die mit der Ausſtellung verbundenen Beſtrebungen entſpringen den Verpflichtungen, die uns die Volksgemein⸗ ſchaft und der Adel der Arbeit auferlegen. Es iſt ein hohes Ziel, das dem Amt„Schönheit der Arbeit“ vorſchwebt, ein unſchätzbarer Dienſt zum Nutz und Frommen des deutſchen Volkslebens. Möge der Ausſtellung, die am Samstag nach⸗ mittag eröffnet wurde, ein eifriger Beſuch beſchieden ſein. Der Ausbau der Oberrheinſtrecke Von Baſel bis zum Bodenſee. Lörrach, 11. Mai. In einem Vortrag ſprach Major a. D. von Kaulla vom Rheinſchiffahrtsverband Konſtanz über die allgemeine wirtſchaftliche Bedeutung der Rhein⸗ ſchiffahrt, den Ausbau der Waſſerſtraße bis Baſel und das Projekt der Schiffbarmachung des Oberrheins bis Kon⸗ ſtanz. Ein Teilſtück dieſer letzten Strecke iſt bekanntlich ſchon in Betrieb. Die Schiffe können jetzt bis Rheinfelden fahren, und die im letzten Jahr erſtandenen Umſchlag⸗ und Lande⸗ plätze in Grenzach und Rheinfelden haben ſich für die In⸗ dustrie und den Handel ſehr nutzbringend erwieſen. Die 140 Kilometer lange Oberrheinſtrecke mit ihrem reichen indu⸗ ſtriellen Hinterland fordert geradezu gebieteriſch einen Aus⸗ bau zur Großſchiffahrksſtraße. Arbeitsbeſchaffungsprogramm. Gerade in letzterer Beziehung würde die Aus ung des Projektes ſich außerordentlich ſegensreich auswirken. Halandiagung des alta bundes für daz en es, Oſtlandtagung des BDA. Das Werbeplakat für die Pfingſttagung des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland, die in Königsberg in die⸗ a ſem Jahre ſtattfindet. e Schutz des Einzelhandels Einſchränkung der ſchank · und ſpeiſewirtſchaftlichen Bekriebe der Warenhäuſer und Einheitspreisgeſchäfte. Berlin, 13. Mai. Im Reichsgeſetzblatt wird ein Geſetz zur Aenderung des Geſetzes zum Schutze des Einzelhandels vom 9. Mai 1935 veröffentlicht, das unter Aenderung der Vorſchriften der 88 7 und 8 die Weiterführung ſchank⸗ und ſpeiſewirtſchaftlicher Betriebe(Erfriſchungsräume) in Warenhäuſern, Einheits. preisgeſchäften und allen Verkaufsſtellen ſolcher Einzelhan⸗ delsunternehmen, deren Einzelhandelsumſatz insgeſamt im Kalenderjahr 1933 den Betrag von 500 000 Rm äberſtieg, mit Wirkung vom 1. November 1935 allgemein verbietet. Soweit in beſonderen Einzelfällen ein Bedürfnis für die Weiterführung des Erfriſchungsraumes oder die Ge⸗ fährdung der Wirtſchaftlichkeit des Geſamtunternehmens durch die Schließung des Erfriſchungsraumes nachgewieſen wird, kann nunmehr nur noch der Reichswirtſchaftsminiſter Ausnahmen von dieſem Verbot zulaſſen, ſofern ein entſpre⸗ chender Antrag bis zum 1. Juni 1935 geſtellt wird. Im übrigen gilt das Verbot nicht für Erfriſchungs⸗ räume, für die bereits durch Urteil des Reichs wirkſchafks. gerichks feſtgeſtellt worden iſt, daß ihr Wegfall die Wirt ſchaftlichkeit des Geſamkunkernehmens gefährden würden. Erfriſchungsräume, für welche bereits die Schankerlaub⸗ nis zurückgenommen oder die Abgabe zubereiteter Speiſen verboten worden iſt, können, wenn ſie bei Inkrafttreten des Geſetzes, alſo am 11. Mai 1935, noch im Betrieb waren, eben⸗ falls bis zum 1. November 1935 weiterbetrieben werden. Die Bedeutung des Geſetzes liegt vor allem darin, daß es die bereits auf Grund der bisherigen Vorſchriften von den oberſten Landesbehörden— in Preußen zuletzt den Regie⸗ rungspräſidenten— von Fall zu Fall ergriffenen Maßnah⸗ men zur Schließung von Erfriſchuͤngsräumen unter gleich⸗ zeitiger Vereinfachung des Verfahrens einheitlich zum Ab⸗ ſchluß bringt. Die bis zum Inkrafttreten des Verbots am 1. November 1935 bleibende Friſt ſoll die Unterbringung der in den betroffenen Erfriſchungsräumen beſchäftigten Arbeit⸗ nehmer und die Löſung der mit dem Betrieb der Erfri⸗ ſchungsräume ſonſt zuſammenhängenden Verpflichtungen er⸗ möglichen.. — Heiraten im Mai So ſehr der Frühlingsmonat Mai als jener geprieſen wurde, der der knoſpenden, der innigen Liebe beſonders günſtig war, ſo gering wurde er als Heiratsmonat einge⸗ ſchätzt. Schon der große griechiſche Weiſe Plutarch hat vor dem Heiraten im Wonnemonat Mai gewarnt. Und bei dem römiſchen Dichter Ovid leſen wir:„Schlechte Mädchen ſind's, die ſich vermählen im Mai!“, und an anderer Stelle ſagt der Dichter:„Es ſei für Witwen, wie für junge Mädchen der Mai nicht günſtig, denn jene, die ſich im Mai vereinen, könnten ſich keines langen Lebens erfreuen.“ Und im Mittelalter galt die uralte Regel:„Das alte Sprichwort, das iſt wahr: Was freit im Mai, hat kein gut Haar!“ In manchen Gegenden im Böhmiſchen hört man noch heute:„Heirat im Mai, ruft den Tod herbei!“ Warum der Mai eigentlich in den Ruf eines gefährlichen Monats für das Heiraten gekommen iſt, hat man bis jetzt in keiner Weiſe erfahren. Man kann nur vermuten, daß er nach uraltem Glauben als Mongt der Todeskandidaten und als Monat, in dem die alten Rö⸗ mer ihr Totenſühnefeſt begingen, als der ungünſtigſte Mo⸗ nat des Jahres zur Begründung jungen und frohen Liebes⸗ glücks gehalten wird. 158 Erziehung zu Natur⸗ und Wildſchutz Ein Erlaß des württembergiſchen Kultusminiſters be⸗ ſtimmt, daß in den Lehrplänen aller Schulen darauf hin⸗ gewieſen wird, daß die Schüler zu tätigem Tier⸗ und Pflan⸗ zenſchutz erzogen werden ſollen und daß in ihnen liebe⸗ volles Verſtändnis und der Sinn für die beſonderen Schön⸗ heiten und das geheimnisvolle Walten in der heimatlichen Natur geweckt werden ſollen. Die Schüler ſollen immer wie⸗ der auf folgendes hingewieſen werden: Die Pflanzen der freien Natur ſind zu ſchonen, das Abpftücken von Blumen in größerer Menge und das Abreißen und Abſchneiden von Zweigen von Bäumen und Sträuchern iſt mit Rückſicht auf die Allgemeinheit tunlichſt zu unterlaſſen. Im Früh⸗ jahr iſt vor allem auch mit Rückſicht auf die volkswirtſchaft⸗ lich wichtige Bienenweide das Abſchneiden und Abreißen von Zweigen der Kätzchenblüter(Salweide, Aſpen u. a., Pappeln, Haſel und Erle) unter allen Umſtänden verboten. Beſonderen Schutz verdienen alle Blumen, die außerhalb des landwirtſchaftlich genutzten Bodens wachſen, namentlich, wenn ſie nicht in großen Maſſen vorkommen. Seltenheiten wie Orchideen, gelber Fingerhut, gelber Enzian, Steinrös⸗ chen, Felſennelke, Küchenſchelle, Leberblume, Türkenbund uſw. müſſen unbedingten Schutz genießen. Das unbefugte Abbrennen von bürrem Gras vernichtet die Niſt⸗ und Zu⸗ fluchtſtätten verſchiedener Vogel⸗ und Kleinwildarten, be⸗ deutet für benachbarte Waldungen eine beſondere Brand⸗ efahr und iſt deshalb verboten. Auch das Betreten von Forſtkulturen und das Herumtreiben im Wald außerhalb der öffentlichen Wege ohne erlaubten Zweck, iſt unterſagt. Junges Wild darf nicht berührt oder aufgenommen werden, da die Muttertiere faft ſtets das Jungwild, das von Men⸗ ſchenhand berührt worden iſt, verlaſſen. Handel und Wirtſchaft Unter dem Eindruck befriedigender Abſchlußveröffentlichungen beginnt allmählich auch die Bankenkundſchaft wieder Kaufaufträge für Aktien an die Börſe zu legen. Da auch die Kuliſſe ihre Dek⸗ kungskäufe ſortſetzte, kam es am Wochenſchluß zu beachtenswerten Kursſteigerungen, die namentlich bei einzelnen bevorzugten Wer. ten wieder verhältnismäßig groß ausfielen. Siemens u. Halske verheſſerten ſich um 4, Rheiniſche Braunkohlen um 4%, Stöhr um 2 Prozent. Montanpapiere lagen faſt durchweg um einen Punkt höher, Am Rentenmarkt erreichte Reichsaltbeſitz vorübergehend einen neuen Höchſtkurs von 116,25 und ging dann wieder auf 115,75 zurück. Am Geldmarkt ſtellte ſich Tagesgeld auf 3 bis 3% und darüber. Am Deviſenmarkt waren Pfund und Dollar ſehr feſt. Deviſenmarkt. e Belga(Belgien) 4/8(Geld) 42,06(Brief), dän. Krone 53,94 54,04, engl. Pfund 12,08 12,11, franz. Franken 16,38 16,42, holl. Gulden 168,18 168,52, ital. Lire 20,53 20,57, norw. Krone 60,71 60,83. öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 46,83 46,93, ſchwed. Krone 62,29 6241, ſchweiz Franken 80,39 80,55, ſpan Peſeta 33,95 34.01, tſchech, Krone 10,36 10,38, amer, Dollar 2,486 2,490. Einheimiſcher Sport. Fußball VfT.u. R. Feudenheim 1 2 VfT.u. R. Feudenheim II— Seckenheim II 3:3 VfR. Mannheim Priv.— Seckenheim Priv. 1:3 Schriesheim J. Schüler— Seckenheim II. Schüler 3:0 Handball. Tv. 98 FC. Freiburg 9:8(4:4 Am geſtrigen Sonntag weilte der hieſige Tv. 1898 zum fälligen Verbandsſpiel bei dem Freiburger Fußball⸗ verein. Pünktlich 2.15 Uhr ſtellten ſich die beiden Mann⸗ ſchaften dem Schiedsrichter Kleber vom Spe. Freiburg. Freiburg hat Platzwahl und wählt den ſehr ſtarken Wind als Bundesgenoſſen, während Seckenheim Anſpiel hat. So⸗ fort nach dem Anſpiel entwickelt ſich ein ſehr ſchnelles Spiel. Auf beiden Seiten wird um jeden Ball gekämpft. Nach ſchöner Kombination gelingt es S.s Mittelläufer durch ſchnellen Spurt das erſte Tor zu erzielen. Doch nicht von langer Dauer war die Freude der wenigen Secken⸗ heimer Schlachtenbummler, denn ſchon hieß es 1:1. Bei dieſem Stande fand ſich die Mannſchaft immer beſſer zu⸗ ſammen und kann auch durch den Halbrechten und den Mittelſtürmer in 4:1⸗Führung gehen. Freiburg kämpft aber nun mit aller Macht und kann Tor um Tor aufholen. Bei Halbzeit ſteht die Partie 4:4. Nach der Halbzeit legt Freiburg mächtig los und kann auch die 5:4⸗Führung erringen. Doch gleich darauf iſt es Sies Mittelſtürmer, der wieder ausgleicht. Kurze Zeit darauf war es der Mittelläufer der 98er, der durch prächtigen Alleingang den Stand von 6:5 Toren herſtellt. Dem Rechts⸗ außen gelingt es, den Vorſprung noch zu vergrößern. Doch gleich darauf holen die flinken Stürmer der Gaſtgeber ein Tor auf. S.s Halblinker kann durch ſchönen Wurf auf 816 erhöhen; doch ſchon haben auch die Freiburger wieder 1 Tor aufgeholt. Auf und ab wogt der Kampf. Da wird S.s Mittelſtürmer unfair angegriffen; den verhängten Straf⸗ wurf verwandelt der Rechtsaußen unhaltbar. Dann gelingt es den Freiburgern, die 98er Hintermannſchaft nochmals zu ſchlagen. Nach dem Anſpiel legen die Seckenheimer mäch⸗ tig los und beherrſchen jetzt vollkommen das Feld, aber zu Erfolgen reicht es nicht mehr. Beim Stande von 918 für S. iſt das Spiel beendet. Die Mannſchaft der 98er bildete ein geſchloſſenes Ganzes; der Sieg iſt doppelt hoch anzurechnen, da er auf fremdem Gelände und nach langer Bahnfahrt erreicht wurde. Die Seckenheimer waren die erſten der nordbadiſchen Vertreter, die den Weg nach Freiburg antreten mußten; hoffentlich reihen ſich an dieſen Sieg noch weitere an. Nach dem Spiele verbrachte die Mannſchaft noch einige gemütliche Stunden in dem gaſtfreundlichen Städtchen. Am nächſten Sonntag ſpielt die Mannſchaft gegen Poli⸗ zei Karlsruhe auf hieſigem Platze. Dieſer Mannſchaft gelang es am geſtrigen Sonntag, die Heidelberger Poliziſten mit 825 Toren zu ſchlagen; hoffen wir auf einen einheimiſchen Seckenheim J 2 2 Auswärtiger Sport. ö Fußball Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Stettiner SC.— Schalke 04 FC. Hanau 93— SVg. Fürth Aufſftiegsſpiele zur Gauliga: Gau Baden: Amicitia Viernheim— Germania Brötzingen 4:3 Pokalſpiele: Phönir Karlsruhe— 04 Ludwigshafen(n. V.) Eintracht Frankfurt— Opel Rü ſelsheim Germania Bieber— Viktoria Urberach(u. V.) Reichsbahn⸗Rotw. Frankfurt— FC. Egelsbach Polizei Darmſtadt— FSV. Frankfurt FC. Birkenfeld— Alemannia Ilvesheim f Geſellſchaftsſpiele: SV. Waldhof— Bayern München 1. FC. Pforzheim— Berliner SV. 92 C. 05 Schweinfurt— Kickers Offenbach 1 Neckarau— Wormatia Worms Sfr. Saarbrücken— Univerſität Erlangen Karlsruher FV.— Berliner SV. 92 reiburger Fc.— SCC. Freiburg 1. FC. Kaiſerslautern— FK. Pirmaſens . Bezirksklaſſe: 1 15 Mannheim— Olympia Neulußheim 3 TuR. Feudenheim— 98 Seckenheim 3 8 18 Saarbrücken— St. Ingbert 155 Worms— Kickers Frankenthal 7 * — 0 ) c- 0 S HA =D Pokal⸗Aeberraſchungen SD Waldhof— Bayern München 21(1:0). Die Münchener„Rothoſen“ ſind immer noch eine zug⸗ kräftige Mannſchaft, das bewies der gute Beſuch— 4000 Zuſchauer— bei dieſem Mannheimer Samstagsſpiel. Beide Mannſchaften hatten nicht ihre allerſtärkſte Beſetzung zur Stelle, ſo fehlte bei Waldhof u. a. Siffling, während die Münchener u. d. Goldbrunner erſetzen mußten. Die Leiſtungen, die man zu ſehen bekam, waren beiderſeits recht anſprechend. Im Feld hatte Waldhof ein klares Ueberge⸗ wicht(10:2 Eckbällel), und der Sieg wurde durchaus ver⸗ dient errungen. Ueberragende Spieler beim Sieger waren Mittelläufer Kiefer, der Verteidiger Model und der Halbrechte Heermann. Verhältnismäßig ſchwach waren nur beide Außenſtürmer. Waldhof ſchoß ſchon nach fünf Mi⸗ nuten durch Kleber, der ſich einen Fehlſchlag Baaders zunutze machte, das Führungstor und dabei blieb es bei leichter Waldhof⸗Ueberlegenheit bis zur Pauſe Nach Wie⸗ derbeginn köpfte Heermann die neunte Waldhof⸗Ecke um 270 ein und eine Viertelſtunde ſpäter kam München urch Siementsreiter zum einzigen Gegentreffer. Schiedsrichter war Strein⸗Sandhofen. * e eee ee e ee 3 Karlsruher FV.— SV. 9 Die Berliner traten mit zwei Erſa loren gleich nach Seitenwechſel 1 ten an und ver⸗ ing auch ihren wahre Spiel⸗ en konnten. Appel l te in der Verteidigung ein es Spiel. Die Schuld an den vier Toren fällt : den Erſatztorhüter. Sonſt konnte noch Mit⸗ em rechten Flügel zeichnete wurde Damminger gut inheimiſchen waren telläuſer Hol ſich Bal bewacht. Das Länderſpiel gegen Spanien 2:1 für Spanien.— 75 000 Zuſchauer im Kölner Stadion. Deutſchlands erſte Niederlage nach einer langen Siegesſerie. Köln, 13. Mai. Wohl noch nie hat der Fußball in Deutſchland einer Stadt ſo ſehr ein Gepräge gegeben wie der erſte Länder⸗ kampf zwiſchen Deutſchland und Spanien, der am Sonntag in Köln vor ſich ging. Schon ſeit vielen Wochen ſprach man von dieſem Ereignis, und ebenſo lange jagte man einer Ein⸗ trittskarte nach, denn dieſe Objekte waren rar wie Gold. Noch in der Woche vor dem Spiel ergab ſich die Möglich⸗ keit, die Zahl der Kartenbeſitzer um einige Hundert zu er⸗ höhen, die am Tage des Länderſpiels ſchließlich nahe an die 75 000 herangekommen war. Am Samstag abend waren die beiden Mannſchaf⸗ ten in der Domſtadt angekommen, die deutſche ziemlich un⸗ bemerkt von Duisburg, wo ſie ſich im Jugendheim des frü⸗ heren WSV geſammelt hatte, die ſpaniſche von Bad Godes⸗ berg, wo ſie einige ruhige und ſchöne Tage verlebt hatte. In den frühen Morgenſtunden des Sonntags ſetzte dann der Zuſtrom der Länderſpielbeſucher ein. Nicht weniger als 22 Sonderzüge erreichten die Domſtadt, außerdem waren die fahrplanmäßigen Züge überfüllt und viele Tauſende kamen mit allen möglichen Fahrzeugen über die Landſtra⸗ ßen nach Köln. Die Stadt Köln hatte inzwiſchen die beiden Mann⸗ ſchaften und ihre Führer im Rathaus empfangen. Bür⸗ germeiſter Schaller begrüßte die Gäſte, an der Spitze die Führer der Fußballverbände von Spanien und Deutſchland, die anſchließend für die herzliche Aufnahme dankten. Die Mannſchaſten Wenige Minuten vor 15 Uhr betraten die ſpaniſchen Spieler die Kampfbahn, von den Zuſchauern, unter denen ſich auch einige ſpaniſche Schlachtenbummler befanden, leb⸗ haft und herzlich begrüßt. Die ſpaniſche Nationalhymne er⸗ tönte, dann kamen die deutſchen Spieler. Stürmiſch wird ihr deutſcher Gruß aufgenommen, Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Lied ertönen, machtvoll von den 75 000 mitgeſungen, dann ſchreiten die beiden Spielführer Gramlich und Quincoces, zur Wahl und wenig ſpäter ſtellen ſich dem belgiſchen Schieds⸗ richter John Langenus die Mannſchaften wie folgt: Deutſchland: Buchloh; Janes, Buſch; Gramlich, Münzenberg, Bender; Lehner, Hohmann, Conen, Raſſeln⸗ berg, Fath; Spanien: Eizaguirre; Zabalo, Quincoces; Cilaurren, Muguerra, Lecue; Ventorla, Iraragori, Langara, Regueiro, Goroſtiza. Das Spiel Mit dem deutſchen Vorſtoß begann das Spiel, und nach einem abgeſchlagenen Vorſtoß Lehners erzwang Fath die erſte Ecke, die von Eizaguirre famos abgewehrt wurde. Ben⸗ der verſchuldete einen Freiſtoß, der zu einer Ecke für Spanien führte, die ebenfalls abgewehrt wurde. Beiderſeits ſpielte man nervös, hüben und drüben gab es Regelwidrigkeiten und Freiſtöße. Bei einem deutſchen Angriff ſprangen Quin⸗ coces und Lecue nach dem Ball, prallten zuſammen und beide Spanier mußten einige Minuten ausſetzen. Zwei Erſatz⸗ leute ſprangen ein, die aber bald wieder abtreten konnten. Quincoces war ſchnell wieder„im Bilde“, dagegen konnte Lecue die ganze erſte Hälfte hindurch ſeine Form nicht finden. Bei einem gefährlichen Vorſtoß der Deutſchen ver⸗ ſchoß Conen, auf der Gegenſeite ließ der Halbrechte nach famoſer Zufammenarbeit eine gute Gelegenheit aus. Die deutſchen Angriffe kamen meiſt von links, wo Raſſelnberg den Wormſer Fath mit feinen Vorlagen bedachte. Die Stärke der Spanier lag vorerſt auf der rechten Seite, von wo die gefährlichſten Angriffe kamen. Wieder war Fath glänzend durch, aber er ſchoß überhaſtet hoch über das Tor. In der 12. Minute hieß es aber doch 1:0 für Deutſchland. Von Janes kam der Ball zu Hohmann, dieſer legte dem rechtzeitig geſtarteten Conen auf den freien Raum, der Saarbrücker ließ die ſpaniſchen Verteidiger ſtehen und 190 aus ſechs Meter Entfernung unhaltbar ein. Gleich darau verſchoß Langara wenige Meter vor dem deutſchen Tor, auf der Gegenſeite mußte Eizaguirre mit tollkühner Parade gegen Lehner retten. Die Spanier hatten offenſichtlich Pech. In der deutſchen Abwehr behinderten ſich Janes und Mün⸗ zenberg wiederholt, außerdam war Buſch unſicher. Immer wieder kamen die Spanier zu gefährlichen Angriffen, aber auch auf der Gegenſeite mußte Spaniens Abwehr ſchwere Arbeit verrichten. Quincoces war überall, er machte die ſchön⸗ ſten deutſchen Vorſtöße zunichte. Wieder gab es eine Ecke für Deutſchland, Raſſelnbergs Bombenſchuß verfehlte knapp das Tor. Dann kamen die Spanier wieder zu Wort. Buchloh hatte Glück, als Regueiros Geſchoß vom Pfoſten aufgehalten 1 5 aber dann wurden die Bemühungen der Spanier doch ur den Ausgleichstreffer belohnt, der in der 31. Minute fiel. Neauelto umſpielte Gramlich und Münzenberg, gab zu Ventorla, dieſer flankte Buchloh und Langara prallten zuſammen, und im Fallen lenkte Langara geiſtesgegenwärtig ein. Einen Bombenſchuß Conens fauſtete Eizaguirre zur Ecke, dann wieder blitzſchnelles Zuſammenſpiel der Spanier, die deutſche Abwehr wurde kopf⸗ los. Nach einem Fehlſchuß Conens fiel a der Führungstreffer für Spanien, den wieder Langara nach einer ſchwachen Abwehr Buchlohs erzielte. Gleich darauf war die erſte Halbzeit beendet. Zweite Halbzeit ohne Treffer! Nach mehr als 20 Minuten Pauſe nahm das Spiel ſei⸗ nen Fortgang. Conen, der ſich in der erſten Hälfte— weil Raſſelnberg ſtändig hinten hing— mehr auf der linken Seite als in der Mitte aufgehalten hatte, betonte jetzt ſeinen Poſten als Mittelſtürmer mehr. Raſſelnberg hielt ſich dage⸗ gen, auf beſondere Anweiſung natürlich, weiter in der Läu⸗ ferreihe auf, erſt gegen Mitte der Halbzeit wurde er nach vorn beordert und dann ſtürmte der deutſche Sturm endlich mit fünf Spielern. Fath kam verſchiedentlich glänzend durch, Lehner ſchoß im Fallen über die Latte, aber auch die Spa⸗ nier blieben nicht müßig. Die Abſtöße ihres Torhüters kamen immer weit in die deutſche Hälfte, im Gegenſatz zu den Abſtößen Buchlohs, die oft den gegneriſchen Stürmern direkt vor die Füße kamen. Die Spanier imponierten immer wieder durch feines Kopfballſpiel, auch ihre Kombinations⸗ züge waren genau und flüſſig, und in der Schnelligkeit hat⸗ ten ſie allen deutſchen Spielern gegenüber ein kleines, aber entſcheidendes Uebergewicht. Buchloh und die deutſche Ab⸗ wehr wurden zeitweiſe ſehr ſtark beſchäftigt, doch fehlte den ſpaniſchen Schüſſen die Kraft. Einige deutſche Angriffe wur⸗ den von der ſpaniſchen Hintermannſchaft ſicher gemeiſtert. Eizaguirre und Quincoces waren hier überragende Spieler, die nicht zu ſchlagen waren Je näher es dem Ende zuging, deſto mehr ſpielten die Spanier„auf Zeit“. Sie verſtärkten unmerklich ihre Abwehr und boten den deutſchen Angriffen, die unter den ſtürmiſchen Anfeuerungsrufen der Maſſen im⸗ mer gefährlicher wurden, ein ſicheres Halt. Alles wird nach vorn geworfen, ſelbſt Bender und Gramlich gehen aus ihrer Abwehrſtellung heraus, aber es nützte alles nichts, die ſpaniſche Abwehr iſt nicht zu überwinden. Eine recht brenzliche Situation verſchuldete noch einmal Janes durch eine Regelwidrigkeit, aber den Freiſtoß beförderte Bender nach einer ſchwachen Fauſtabwehr Buchlohs über die Seitenlinie. In den letzten zehn Minuten kämpfte Deutſchland mit letzter Hingabe um ein beſſeres Ergebnis, aber in der ſpaniſchen Abwehr vollbrachte Quin⸗ coces wahre Heldentaten. Auf gute Vorarbeit von Raſſeln⸗ berg kam Fath noch einmal in günſtige Stellung, aber der Wormſer verſchoß, dann hatte Conen mit einem pracht⸗ vollen„Rückzieher“ Pech. Spanien verteidigte zum Schluß ſehr ſtark, vorn waren nur zwei oder drei Stürmer, die immer wieder die deutſche Abwehr beunruhigten. Deutſch⸗ lond reſionierte, der Ausklang geſtaltete ſich ziemlich matt. Die wenigen Spanier jubelten, als Langenus das Schluß⸗ zeichen gab— die 75 000 waren enttäuſcht! Mai⸗Rennen zu Mannheim Ti ſiegt im„Saarbefreiungs⸗Rennen“. Der Schlußtag der Mannheimer Mai⸗ Pferderennen war dem Saarland gewidmet und dieſer„Saarbefrejungs⸗Renn⸗ tag“ ſchloß ſich den beiden erſten Renntagen würdig an. Im Mittelpunkt des Tages ſtand das„Große Saar⸗ befreiungs-Rennen“(9000 Mark, Ehrenpreis, 2000 Meter), das ſieben Pferde beſter Klaſſe am Ablauf ſah. Gravina führte bis zum letzten Bogen, dann zog der favo⸗ riſierte Hanielſche Ti mit E. Huguenin im Sattel vorbei und behauptete ſich auf der Geraden ſicher gegen die An⸗ griffe von Mogul und Origenes, die die Plätze beſetzten. Die Ergebniſſe Saarlouis⸗Rennen: 800 Mark, 1600 m: 1. Edina(C. Seiffert), 2. Treuer Huſar, 3. Grasfroſch, ferner: Peladoros, Raugräfin. Tot: 20, 11, 11:10. Saarbrücker⸗Jagdrennen: 2100 Mark, 3700 m: 1. En⸗ thuſiaſt(M. Wortmann), ferner: Friſchling, Anführer, Bel⸗ lator, Geländeritt, Salur(alle gefallen). Tot: 103, 45:10. Homburg⸗Rennen: 1650 Mark, 1600 m: 1. Berna(Korn⸗ berger), 2. Adept, 3. Oſterluzei, ferner: Sintflut, Ninon, Nebukadnezar. Tot: 118, 18, 22, 14:10. Neunkirchen⸗Jagdrennen: 1850 Mark, 3000 m: 1. Co⸗ ronell(K. Broda), 2. Aſſagai, 3. Spata, ferner: Lauderis, Schatzfinder, Adelbert. Tot: 33, 20, 19:10. Großes Saarbefreiungs⸗Rennen: 9000 Mark, 2000 m: 1. Ti(Huguenin), 2. Mogul, 3. Origenes, ferner Sonnenfal⸗ ter, Tantris, Gravina, Maruka. Tot: 19, 12, 15, 12:10. Völklingen⸗Jagdrennen: 800 Park, 3400 m: 1. Fatra (L. Schmeer), 3. Minos, 3. Eichenkrone, ferner Gangani. Tot: 39, 18, 14.10. St. Ingbert⸗Rennen: 1650 Mark, 1450 m: 1. Kätherl (Friedrich), 2. Stobno, 3. Telemachos, ferner Ingemaus, Me⸗ dartus, Königin der Elfen, Siegfried, Blaufuß. Tot: 140, 14, 11, 12:10. Reiter⸗Standarten⸗Rennen: 500 Mark, 3000 m: 1. Gras⸗ froſch(Lienhart), 2. Marſchall, 3. Kaukaſus, ferner Clivig, Saros, Noro, Salta, Struga, Lore. Tot: 44, 11, 11; 12:10. Deutſcher Autorennſieg in Tripolis Der Große Aukomobilpreis von Tripolis war wieder ein Erfolg für Deutſchland. Rudolf Caracciola ſiegte in 2:38:47,6 Stunden auf Mercedes-Benz vor Achille Varzi auf Auko-Union in 2:39:34,2 Stunden und Luigi Jagioli auf Mercedes-Benz in 2:41:03,8. Hans Stucks Auto⸗Anion⸗ Wagen geriek in der 21. Runde in Brand. Frankreich gewinnt den Muſſolini-Pokal. An dem Interna⸗ tionalen Reitturnier in Rom beteiligten ſich in dieſem Jahre nur drei Nationen: Italien, Frankreich und Irland. In dem Wettbewerb um den Muſſolini⸗Pokal erwieſen ſich diesmal die Franzoſen als die beſten vor Italien und Irland.