Etſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage en Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Ml. 1.60, 8 in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 15 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., e. im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte en Rt. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen; Der Familienfreund, Illuſtriertes Anterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 35 1250. a. 15 Jahrgang nd in⸗ em 8 Gnade ſtatt Recht en Kownoer Todesſtrafe in lebenslängliches Zuchthaus f umgewandelt. 15 Der ungeheure Entrüſtungsſturm, den die Beſtätigung lin des Kownoer Kriegsgerichtsurteils durch das litauiſche Ober⸗ ten tribunal in der ganzen ziviliſierten Welt gefunden hat, hat bis die Machthaber in Kowno veranlaßt, das von brutalſtem ab Deutſchenhaß diktierte Bluturteil gegen die vier Memel⸗ deutſchen in letzter Minute zu revidieren. Erſt kurz vor dem 1 Zeitpunkt des endgültigen Vollſtreckungstermins— nach den on ſitauiſchen Beſtimmungen muß ein Todesurteil 24 Stunden ſte nach Bekanntgabe der Entſcheidung des Obertribunals voll⸗ ten ſtreckt werden— hat der litauiſche Staatspräſident einge⸗ he griffen. Die Litauiſche Telegraphenagentur verbreitet dazu die ſolgende Meldung: Der Staatspräſident hat durch einen Akk vom 18. Mai 2 1935 aus eigener Initiative die Todesſtrafen des Kriegs gerichts gegen Walter Prieß, Ewald Boll, Emil Lepa und em heinrich Wannagat in lebenslängliches Zuchthaus umge⸗ 155 wandelt mit den Folgen der Paragraphen 28, 29, 1 und 30 er. des Strafgeſetzes, wobei für die erſten drei die Beſchlagnah⸗ la. mung des Vermögens zu Gunſten des Staates beſtehen bleibt. das Nie betreffenden Paragraphen beziehen ſich auf die Aber⸗ m⸗ kennung der bürgerlichen Ehrenrechte. 1185 Auch wenn die Kownoer Regierung im letzten Augen⸗ hte blick von der Durchführung des Bluturteils zurückgeſchreckt icht iſt muß gegen die litauiſche Juſtizſchande aufs ſchärfſte Ein⸗ igt ſpruch erhoben werden. Die deutſchen Memellän⸗ Bie der verlangen keine Gnade ſondern Recht. ge⸗ Auch die Umwandlung der Todesſtrafe in lebenslängliches 1 Zuchthaus bleibt ein Schlag in das Geſicht der Ziviliſation inst Europas und des nationalen Empfindens jedes europäiſchen den Volkes. Hier ſollen Menſchen ihr ganzes Leben hinter Zucht⸗ ind hausmauern verbringen, die nichts anderes verbrochen ha⸗ anz hen, als daß ſie zu ihrem geknechteten Volkstum hielten. teck Es iſt nicht die deutſche Oeffentlichkeit allein geweſen, die lit. über dieſes unglaubliche Urteil gegen Menſchen, denen einzig zum Vorwurf gemacht werden kann, ſie ſeien gute Deutſche, entrüſtet war. Ueberall in der Welt haben ſich Stimmen 0 erhoben, die ſich mit aller Entſchiedenheit gegen die Möglich⸗ ro⸗ leit der Vollſtreckung eines ſolchen Juſtizmordes gewandt äck⸗ haben. Auch die Signatarmächte des Memelſtatuts haben nd, ſch bereits in dieſem Zuſammenhang eindeutig gegen die ite, Methoden gewandt, die Litauen im Memelgebiet wider alles ue? Recht und alle Verträge anzuwenden ſich anmaßt. Aber der 35 liauiſche Staat ſetzt ſich einfach über dieſen Einſpruch hin⸗ wie weg, tut ſo, als wenn dieſer Schritt niemals erfolgt wäre. um. Man darf darüber erſtaunt ſein, daß der kleine Staat Li⸗ im auen ganz von ſich aus zu einer ſo aggreſſiven, allen Grund⸗ ere ſüzen des Rechtes ins Geſicht ſchlagenden Haltung gekommen it. Werden die verantwortlichen Regierungen der Signa⸗ lärmächte jetzt endlich ihre jahrelange Zurückhaltung aufge⸗ ben und dem unhaltbaren Zuſtand der Rechtloſigkeit im Me⸗ melgebiet ein Ende machen? Mit der„großzügigen Geſte“ —ſo nennt die„Times“ den Gnadenakt des Staatspräſiden⸗ len Smetona— iſt es allerdings keineswegs getan. Nur ene reſtloſe Wiederherſtellung des Memel⸗ ſtatuts, das ſeit Jahren auf jede erdenkbare Weiſe ver⸗ kwaltigt wurde, kann das ſchwere Unrecht an dem deut⸗ ſhen Volkstum im Memelland wiedergutmachen. Arbeitsbuch ab 1. Juni Jüt Beſchäftigte mit weniger ais 1000 Rm Monaksgehalt. „ In einer erſten Durchführungsverordnung zum Geſetz iber die Einführung des Arbeitsbuͤches beſtimmt der Reichs⸗ ubefteminiſter, daß das Arbeitsbuch vom 1. Juni 1935 ab zugeführt wird. Die Reihenfolge der Einführung beſtimmt der Präsident der Reichsanſtalt. f „Das Arbeitsbuch erhalten Arbeiter und Angeſtellte ein⸗ heßich der Lehrlinge und Volontäre. Es gilt nicht für deſhäftigte mit mehr als 1000 Rm Monatsgehalt, für Be⸗ chungen der Seefahrzeuge, für Arbeiter und Angeſtellte, die Wohnort im Ausland haben, für Beſchäfligungen in er heimarbeit, über die Entgelt-Belege zu führen ſind ſowie ſir die Beſchäftigung volksſchulpflichtiger Kinder. 1 Das Arbeitsbuch wird auf Antrag des Arbeiters oder ügeſtellten nach näherer Anweiſung des Präſidenten der ſecchsanſtalt ausgeſtellt, und zwar vom Arbeitsamt. An stelle des Arbeitsbuches kann ein vorläufiger Aus⸗ ſenß treten. Die Ausſtellung des Arbeitsbuches erfolgt ko⸗ 5 Bei Aufnahme der Beſchäftigung hat der Arbeiter 15 Angeſtellte ſein Arbeitsbuch unverzüglich dem Unter⸗ ehmer zu übergeben, der es ſorgfältig aufzubewahren hat. 95 uternehmer muß den Tag des Beginns, die genaue Art n Beſchäftigung ſowie den Tag ihrer Beendigung eintra⸗ zen und beſcheinigen. Die Arbeitsämter führen Karteien ber alle Arbeitsbücher. 78 90 Nach der Verordnung wird mit Gefängnis bis zu einem deb beſtraft, wer wiſſentlich von einem fremden Arbeitsbuch lberlanch macht, oder wer ſein Arbeitsbuch einem onderen 135 Für aft, oder wer unbefugt mehrere Arbeitsbücher 1 far 11 zunrichtige oder unvollſtändige Eintragungen in das 120 atsbuch kann eine Geldſtrafe bis zu 150 RM oder Haft Montag, den 20. Mai 1935 Edens Genfer Miſſion Er ſoll die Spaltung des Völkerbundes verhüten. Genf, 20. Mai. Am heutigen Montag tritt der Völkerbundsrat zu ſei⸗ ner planmäßigen Maitagung zuſammen. Auf der Tages⸗ ordnung ſteht u. a. der italieniſch⸗abeſſiniſche Konflikt, deſſen Behandlung bekanntlich ſeinerzeit auf Betreiben Italiens zu⸗ rückgeſtellt worden iſt. Durch die neue Klage Abeſſiniens wird der Völkerbundsrat nun doch zu einer Stellungnahme gezwungen. In engliſchen Regierungskreiſen iſt man über die Enk⸗ wicklung in dieſer Angelegenheit ſehr beſorgt. Aus dem mündlichen Bericht ihres Vertreters in Rom, des Botſchafters Sir Eric Drummond, hat die engliſche Regie⸗ rung entnehmen müſſen, daß Italien auch weiterhin unter keinen Umſtänden gewillt iſt, eine Einmiſchung des Völker⸗ bundes in den oſtafrikaniſchen Konflikt zuzulaſſen. Angeſichts dieſer Tatſache wird in engliſchen Regierungskreiſen zur Zeit große Zurückhaltung geübt. Die Londoner Regierung ſetzt ihre ganzen Hoffnungen auf die„Geſchicklichkeit“ des Lord⸗ ſiegelbewahrers Eden, der England auf der Ratstagung ver⸗ treten wird und nach einem Empfang beim König die Reiſe nach Genf angetreten hat. Wie verlautet, hat ihm die engliſche Regierung inſofern freie Hand gegeben, als er ſich bemühen ſolle, den kriegeri⸗ ſchen Abſichken Italjens zwar enkgegenzutreten, aber gleich zeitig zu vermeiden, daß Italien aus dem Völkerbund ge⸗ trieben werden könnte. Der abeſſiniſch⸗italieniſche Streit⸗ fall wird voruusſichtlich erſt Mitte der nächſten Woche vom Völkerbundsrat behandelt werden. Der Großſiegelbewahrer wird bis dahin Beſprechungen mit den Verkrekern Frank- reichs und Italiens führen. Der diplomatiſche Mitarbeiter der„Morning Poſt“ be⸗ richtet, daß nur durch eine Verſtändigung zwiſchen den drei Mächten eine Spaltung im Völkerbund vermieden werden könne, und Eden werde ſein Aeußerſtes tun, eine ſolche Ver⸗ ſtändigung zu erzielen, bevor ſich der Völkerbundsrat mit dem Fall beſchäftige. Eden habe in der Vergangenheit be⸗ trächtliche Erfolge in der Ueberbrückung gefährlicher Si⸗ tuationen erzielt, und man ſetze in der gegenwärtigen Kriſe große Hoffnungen auf ſeine Geſchicklichkeit. Eden Simons Nachfolger? Die engliſche Preſſe glaubt jetzt, mit Sicherheit mit einer Umbildung des Kabinetts in allernächſter Zeit rechnen zu können. Dem politiſchen Korreſpondenten der„Daily Mail“ zufolge wurden die geplanten Aenderungen zwiſchen Bald⸗ win und Macdonald beſprochen, ohne daß jedoch eine end⸗ gültige Entſcheidung herbeigeführt worden ſei. Als wahr⸗ ſcheinlicher Nachfolger für Außenminiſter Sir John Simon wird wiederum der Lordſiegelbewahrer Eden genannt. Zwei⸗ fel beſtehen noch darüber, ob Macdonald ſchon im Sommer den Poſten des Miniſterpräſidenten an Baldwin abgeben oder ob er vorher noch als Haupt der Nationalregierung in die Wahlen gehen werde. „Daily Herald“ glaubt, daß zunächſt das Außenminiſte⸗ rium neu beſetzt werde, während mit einer allgemeinen Um⸗ bildung des Kabinetts erſt nach den Neuwahlen„die be⸗ ſtimmt im Oktober ſtattfinden, zu rechnen ſei. Anterredung Görings mit Laval Offene Ausſprache über die zur Debatte ſtehenden Fragen. Krakau, 19. Mai. Im Verlauf eines Frühſtücks, das ſämtliche Delega⸗ tionen nach der Trauerfeier im Hokel gemeinſam einnah⸗ men, wurde zwiſchen Miniſterpräſident Göring und Mini⸗ ſter Laval eine private Unterredung verabredet, in der bei⸗ derſeits mit großer Offenheit alle zwiſchen den beiden Böl⸗ kern zur Debatte ſtehenden Fragen erörtert wurden, ohne daß dabei auf Einzelheiten eingegangen wurde. Im unmittelbaren Anſchluß an die Unterredung verließ der General mit ſeinem Adjutanten im Sonderzug Krakau, um ſich nach Warſchau zu begeben. Eine Kompagnie der Eiſenbahnbrückenbau⸗Abteilung erwies die Ehrenbezeu⸗ gungen. Kurz vor der Abreiſe unterhielt ſich General Göring in ſeinem Salonwagen mit dem Diviſions⸗ und Korpsgeneral von Krakau. Laval ſeinerſeits ſoll im unmittelbaren Anſchluß an die Unterredung franzöſiſchen Journaliſten erklärt haben, daß er eine ſehr intereſſante Unterredung mit dem Miniſterprä⸗ ſidenten Göring gehabt habe. Er, Laval, ſei ſtets ein 8 der unmittelbaren Fühlungnahme und Ausſprache geweſen. Zwiſchenfall in Tilſit Die Staatspolizeiſtelle Königsberg teilt mit: „Bei den Kundgebungen in Tilſit aus Anlaß des in Kowno beſtätigten Urteils im Memelländer Prozeß iſt 5 zu einem bedauerlichen Zwiſchenfall gekommen. Trotz ſtar⸗ ker polizeilicher Abſperrungen iſt es einigen Perſonen ge⸗ lungen, von der Hofſeite des Gebäudes aus Steine durch ein zur Wohnung des litauiſchen Konſuls gehörendes Fenſter zu werfen, wodurch eine Perſon leicht verletzt wurde Drei der Täterſchaft verdächtige Perſonen ſind von der Staatspoli⸗ zeiſtelle in Schutzhaft genommen worden. Die Staatspoli⸗ Nr. 116 9 2 34. 9 „Maxim Gorki“ abgeſtürzt Furchtbare Flugzeug⸗Kataſtrophe in der Sowjetunion. Moskau, 19. Mai. Das Großflugzeug„Maxim Gorki“ führte über Mos⸗ kau Kundflüge aus. Es halten ſich beſonders ausgewählte Belegſchaftsmitglieder mehrerer Betriebe verſammelt, um einen Rundflug zu machen. Als vierzig ſogenannte ÜUdar⸗ niki— durch überdurchſchnittliche Leiſtungen ausgezeichnete Arbeiter— des großen Inftituts für Flugzeugbau„Jagi“ eintrafen, wurde ihnen, da ſie am Bau des Flugzeuges ſelbſt beteiligt waren, der Vorrang gelaſſen. Nach Beendi⸗ gung des Kundflugs näherte ſich das Großflugzeug bereits dem Landungsplatz, als ein Apparat in die Nähe des Groß- flugzeuges„Maxim Gorki“ geriet und ſeinen linken Flügel tammte. Der Zufammenprall war ſo ſtark, daß die„Maxim Gorki“ ſich mehrere Male überſchlug. Ihr linker Flügel riß vom Rumpf ab. Das Großflugzeug geriet in Brand und es ereigneten ſich mehrere Exploſionen. Insgeſamt fanden 48 Menſchen, darunter ſechs Kinder, den Tod. ch Unter den Toten befindet ſich der Flugzeugführer Sa⸗ in, deſſen Maſchine das Großflugzeug gerammt hat und der nach dem Ergebnis der amtlichen Unterſuchung die Schuld tragen ſoll. Die Sowjetregierung hat beſchloſſen, alle Toten der Kataſtrophe auf Staatskoſten zu beerdigen. Außer⸗ 9 den Hinterbliebenen eine ſtaatliche Penſion aus⸗ geſetzt. Die„Maxim Gorki“ war der höchſte Stolz des ſow⸗ jetruſſiſchen Flugzeugbaues und wurde noch bei dem Beſuch der franzöſiſchen Journaliſten als beſonderes Schauſtſick vorgeführt. Sie wurde im Frühjahr 1934 fertiggeſtellt, hatte acht Mo⸗ toren von insgeſamt 7000 PS, ihre Rumpflänge betrug 35 Meter, die Flügelſpanne 64 Meter. Die Räder hatten einen Durchmeſſer von 2 Metern. Das Flugzeug ſollte eine Höchſtgeſchwindigkeit von 240 Kilometern erreichen und 1000 Kilometer ohne Landung zurücklegen können. Man bezeichnete es als Agitationsflugzeug. Es hatte eine kleine Druckerei an Bord, ferner ein photomechaniſches Laboratorium und verfügte über Sende⸗ und Lautſprecheranlagen. Beſonders an den Revolutionsfeiertagen hörte man ſeinen Lautſprecher deutlich aus den Lüften. Roter Terror in Belgien Zwei Zechen von ſtreikenden Bergarbeitern beſetzt. Brüſſel, 20. Mai. Im belgiſchen Grubengebiet von Charleroi iſt ein wil⸗ der Streik ausgebrochen. Bei Charleroi ſtreiken eiwa 3000 Arbeiter, und auch im Borinage⸗Gebiet ſind verſchiedene Gru⸗ ben ſtillgelegt. Die Kommuniſten bemühen ſich, auch andere Induſtrien in die Ausſtandsbewegung zu verſtricken. Die marxiſtiſchen Gewerkſchaften ſuchen unter dem Ein⸗ fluß der in der Regierung vertretenen marxiſtiſchen Mini⸗ ſter, die Streikwelle aufzuhalten. In der Regierung iſt man ſich darüber klar, daß dieſe Streiks unter Umſtänden unab⸗ ſehbare Auswirkungen auf das wirtſchaftliche Aufbauwerk der Regierung van Zeeland haben können. Die Ausſtän⸗ diſchen verlangen die Zurücknahme der Regierungsverord⸗ nung über die Kürzung der Familienzulagen und neuer⸗ dings auch Lohnerhöhung. Die Grubenbeſitzer haben die Forderungen abgelehnt. Um ihren Forderungen größeren Nachdruck zu verlei⸗ hen, haben die Streikenden zwei Gruben beſetzt. Tag und Nacht harren mehrere hundert Bergarbeiter in ihnen aus. Zutritt gewähren ſie nur den Frauen, die ihre Männer mi“ Nahrungsmitteln verſorgen. Die Polizei hat bis jetzt, offenbar auf höheren Befehl, noch nicht eingegriffen. Kurzmeldungen Der fünfte Heſſentag der NSDAP. des Gaues Kur⸗ heſſen wurde im Rathaus zu Kaſſel im Beiſein des Reichs⸗ juſtizminiſters Dr. Gürtner und des Staatsſekretärs Dr. Freisler eröffnet. In der Budapeſter reichsdeutſ V von Ma att. f „In Brüſſel iſt das Gerücht verbreitet, daß der reſtliche Teil des 1 Genter Altarbildes„Die gerechten Rich⸗ ter“ der Brüder van Eyck ebenfalls gefunden worden ſei. en Schule fand zu Ehren enſen eine würdige Feier Kein Anſpruch auf Einbürgerung. Durch ein am 15. Mat in Kraft getretenes Reichs eſetz wird beſtimmt, daß über die Verleihung der deutſchen Staatsangehörigkeit die Einbürge⸗ rungsbehörden nach pflichtmäßigem Ermeſſen entſcheiden. Ein Anſpruch auf Einbürgerung beſteht nicht. Alle Beſtim⸗ mungen des Reichs⸗ und Staatsangehörigkeitsgeſetzes von 1913, in denen ein Anſpruch auf Einbürgerung gewährt wird, werden außer Kraft geſetzt. ö Die Reichsregierung hat beſchloſſen, der chineſiſchen R ierung vorzuſchlagen, die beiderſeitigen Geſandtſchaften zu Botſchaften zu erheben.. g 5 Der Bund ehemaliger Zivilinternierter Englands hält vom 31. Mai bis 3. Juni in der 7 55 Hanſeſtadt Lemgo in Lippe ein erſtes großes Reichstreffen abo. f gt werden. ö eiſtelle warnt vor Ausſchreitungen. Sie wird gegen alle„Von den ſotjetruſſiſchen Angeſtellten der chineſiſchen Oftbahn Elemente, die die berechtigte Empörung über das Urteil 3 ſind nur 1000 n e der a in der ur Heim⸗ 5 dunklen Machenſchaften auszunützen verſuchen, mit allen zu kehr gefolgt. Die übrigen 12000 wollen in der Mandſchurei oder Gebote ſtehenden Mitteln vorgehen.“ in Ching bleiben. aufobahnen in der deutſchen Geſchichte fortleben. Führer an jenem hiſtoriſchen 23. September 1933 als erſter den Spaten in die Hand nahm, ſo hat er das über die Auto⸗ bahnen geſpannte Band zerriſſen und damit das erſte Stück fallen laſſen, daß ſie in ihrer keine kulturellen Werke ſchaffe. Das große Werk Adolf Hitlers Die Geburtsſtunde der Reichsautobahnen Frankfurt a. M., 19. Mai. Der 19. Mai 1935 wird als der Geburtstag der Reichs- Wie der er Reichsautobahnen dem Verkehr übergeben. Das ganze Rhein⸗Main⸗Gebiet ſtand ſeit Tagen im Zeichen dieſes hiſtoriſchen Ereigniſſes. In Frankfurt a. M., in Darmſtadt und in all den kleinen Städtchen und Dörfern zu beiden Seiten der Autobahnſtrecke wurde Haus für Haus mit Fahnen geſchmückt. In der Frühe des Sonntags mar⸗ ſchierten Zehntauſende von SA⸗ und SS⸗Männern Spalier und zur Abſperrung auf. Schon gegen 10 Uhr hatte ſſich zu beiden Seiten der Strecke von Frankfurt bis Darm⸗ ſtadt zum eine lückenloſe Menſchenmauer gebildet, die trotz der kühlen und regendrohenden Witterung geduldig auf die Eröffnung des Staatsaktes wartete. Am Kilometer 0,1, wo die Strecke von Frankfurt ſher in die Autobahn einmündet, mitten im ſchönſten Teil des Frankfurter Stadtwaldes, war die Rednertribüne errich⸗ tet, von der aus ſich ein weiter Blick auf die Autobahn und den großen, mit Menſchen und Kraftwagen gefüllten Platz eröffnete. Hinter der Rednertribüne verſammelten ſich die Ehrengäſte. Man ſieht die Reichsminiſter Dr. Frank und Eltz von Rübenach, Stabschef Lutze, die Reichsleiter mann und Fiehler, General Daluege, die Gauleiter Bürckel und Wagner u. a. m. Unmittelbar vor der Rednertrioüne waren die Bor⸗ Laſttraftwagen mit den 5500 Arbeitern aufgefahren. Anſchließend hatten die Fahrzeuge des NSKK und DDaAc und der Automobilinduſtrie nommen. 20 000 Angehörige der Parteigliederungen Frank⸗ Aufſtellung ge⸗ furts füllten die ſeitlichen Ausbuchtungen des weiten Plat⸗ ges. Als der Führer auf dem Eröffnungsplatz eintraf, trat die Sonne aus den Wolken und verwiſchte die Spuren, die ein kurz vorher niedergegangener Hagelſchauer hinterlaſſen hatte. Anter den Klängen des Badenweiler Marſches beſtieg der Führer die Rednertribüne, während ſich der Jubel der Maſſen forkpflanzte, entlang der ganzen Aukobahnſtrecke, wo die Hunderttauſende durch Vermittlung von über 80 Laut- ſprechern die Feierſtunde miterlebten. Lange weilte der Blick des Führers auf den kernigen Geſtalten der deutſchen Ar⸗ beiter, den Ehrengäſten des Tages. Die Meldung Dr Todts an den Führer Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. ing. Todt, erſtattete dem Führer folgende Meldung: Mein Führer! Vor 20 Monaten haben Sie am Anfang Der jetzt fertiggeſtellten Strecke am Main⸗Ufer bei Frank⸗ furt mit dem Spaten in der Hand den Befehl gegeben, die Bauarbeiten für das modernſte Straßennetz Angriff zu nehmen. der Welt in In ſtiller und zäher Arbeit ſind 20 Monate vergangen. Aus jenen 700 Arbeitern ſind 250 000 geworden. Mit rund 3000 Beamten und Angeſtellten hat die Geſellſchaft„Reichs⸗ autobahnen“ die Bauarbeiten auf einer Geſamtlänge von 1500 Kilometer in Angriff genommen. Die Geſellſchaft zur Vorbereitung der Reichsautobahnen hat nahezu für das Geſamtnetz von rund 7000 Kilometer die generellen Pläne fertiggeſtellt. Die geſamte deutſche Bau⸗ induſtrie iſt mit über 1000 Unternehmungen beim Bau der Reichsautobahnen beſchäftigt. Mit einer bisher geleiſteten Erdbewegung von insgeſamt 60 Millionen Kubikmeter ſind durch Ihren Willen nicht nur bildlich, ſondern wörtlich Berge verſetzt worden. Ich melde die Jertigſtellung der erſten Teilſtrecke zwi⸗ ſchen Frankfurt und Darmſtadt. Ich melde zur Verkehrsübergabe in ſechs Wochen die zweite Teilſtrecke bei München. Insgeſamt werden rund 400 Kilometer im Laufe dieſes Jahres an zehn Stellen des Reiches fertig. Jahrzehntelang mußte ſich die Technik den Vorwurf ge⸗ materiellen Gebundenheit Wir haben verſucht, die Technik von dieſem Vorwurf zu befreien. Dieſe Straßen dienen nicht nur dem Verkehr, ſie dienen auch der Erſchließung unſeres herrlichen Baterlande⸗ Mit den Reichsautobahnen ſoll auch die Technik einen Aus⸗ druck finden, der dem Geiſte und der Geſinnung der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung entſpricht. Zur erſten Fahrt über die Strecke ſind heuke alle ange⸗ kreten, die daran mitgearbeitet haben. 4000 Arbeiter ſollen nach Ihnen als erſte über die Strecke fahren. Bei kargem Lohn und oft ſchlechtem Wetter haben ſie hier einen Kubikmeter Boden nach dem anderen geſchaufelt. Unter den Arbeitern ſtehen auch die Angehörigen jener vier Arbeitskameraden, die beim Bau an dieſer Strecke töd⸗ lich verunglückt ſind. Sie haben ihr Leben gelaſſen auf ihrem Arbeitsplatz. wie der Soldat im Felde auf ſeinem Poſten. Wir gedenken ehrend dieſer Gefallenen der Arbeit. Angetreten iſt ferner die Geſellſchaft zur Vorbereitung der Reichsautobahnen, die deutſche Induſtrie und alle, die ſonſt noch bei dieſem Werk mitgewirkt haben. Neben dieſen Helfern beim Bau warten auf die Frei⸗ gabe der Strecke die künftigen Benutzer der Sraße. Der ge⸗ werbliche Güterverkehr, die Pioniere des Kraftverkehrs auf der Straße, ſtehen mit ihren Fahrzeugen neben der Reichsbahn, jüngſten Benutzer der Landſtraße. Das NS und der DDac ſind mit je einer Einheit angetreten, und mit ganz beſonderer Begeiſterung iſt als guter Kamerad des Stra⸗ ßenbauers die Automobilinduſtrie gekommen. Und außer all dieſen, die hier zur erſten Fahrt angetre⸗ ten ſind, ſteht das deutſche Volk an der Strecke rechts und links. Als Ihr Generalinſpektor übergebe ich Ihnen dieſe erſte Strecke mit der Bitte, ſie abzunehmen und die Straße, die die Männer der Fauſt und der Stirn geſchaffen haben, als Erſter zu befahren und zu prüfen. An ſo manchem Tag in der früheren Kampfzeit waren wir Nationalſozialiſten in ähnlicher Stimmung wie heute— meiſt waren es auch Sonntage—, und aus jener Zeit haben wir auch für den heutigen Tag die richtige Parole, die Sie uns oft gegeben haben, ſie heißt: ein Teilziel iſt erreicht, eine Schlacht iſt gewonnen. Nach der Schlacht bindet den Helm feſter. Morgen geht die Arbeit weiter. Mit dem Streben nach noch höheren techniſcher Vollkom⸗ menheit, nach noch vollendeterer Form und mit noch grö⸗ ßerem Fleiß, das geloben wir. Der Führer reichte Dr. Todt die Hand und ſprach ihm in herzlichen Worten ſeinen Dank aus, zugleich auch allen Männern, die an dieſem Werke mitgearbeitet haben. Er freue ſich, daß dieſes Dokument der Arbeit in ſeinem erſten Teli der Nation heute übergeben werden könne. Als äußeres Zeichen ſeiner Anerkennung hatte der Führer bereits bei Mercedes⸗Sechsrad⸗ ſeinem Eintreffen Dr. Todt einen Geländewagen als Geſchenk übergeben. Der Gruß des Gauleiters Sprenger Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger führte in ſeiner Rede u. a. aus: Mein Führer! Ich grüße Sie namens der Parteigenoſſen des Gaues Heſſen⸗Naſſau und dieſem Gruß der Partei ſtellt ſich die geſamte Bevölkerung zur Seite. Ganz Deutſchland iſt in dieſem Augenblick bei uns. Ich grüße die Reichs⸗ miniſter, Reichsleiter, Gauleiter und alle Volksgenoſſen, die hierher geeilt ſind, um dem feierlichen Akt der Uebergabe der erſten Teilſtrecke der Reichsautobahn beizuwohnen. 771 Mein Führer!„Deutſche Arbeiter, fanget an!“, das war der Ruf, den Sie am 23. September 1933 beim erſten Spatenſtich an Hunderte von Arbeitern ergehen ließen, und ſie gingen ans Werk. Heute nun ſehe ich die hellen Augen deutſcher Arbeiter, aus denen die Freude her⸗ ausleuchtet, durch Sie wieder in den Arbeitsprozeß einge⸗ ſchaltet worden zu ſein. Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei hat ſich hierbei immer aufs neue als Mittler bewährt. Heute war es ihr möglich, dem Unternehmer Lücken aufzuzeigen, und dieſer verſchloß ſich dem Rate nicht; mor⸗ gen betreute ſich zufätzlich die Familien. Kurz, was immer geſchehen konnte, geſchah. So wurden die Männer im Ver⸗ trauen darauf, daß ſie nunmehr Boden unter den Füßen gewonnen hatten, härter und härter. Und ſo erwies ſich das, was Sie, mein Führer, einige hundert Meter von dieſer Stelle beim erſten Spatenſtich am Bau der Reichsautobahn damals ſag⸗ ten, als wahr: Dieſe Stunde iſt nicht nur eine Stunde der Einleitung zum Bau des größten Straßennetzes der Welt, ſondern zu⸗ dem gleich wieder ein Markſtein für den Bau der deutſchen Volks gemeinſchaft. Der Redner ging ſodamn auf die landſchaftlichen Schön, heiten der umliegenden Gebiete ein und fuhr fort: 5 Mein Führer! Deutſche Volksgenoſſen! Dieſes Gebiet, in dem die erſte der deutſchen Neichsautobahn ge⸗ Strecke de ſchaffen wurde, iſt ein aller Knotenpunkt von wichtigen jnter⸗ nationalen Verkehrs⸗ und Handelsſtraßen. Volksverbindend ſind die Autobahnen. Von Entfernungen kann man innerhalb unſeres Vaterlandes nach der Fertigſtellung dieſes Monn⸗ mentalwerkes deutſcher Willens⸗ und Schöpferkraft nicht mehr ſprechen. Volksverbindend ſind ſie nicht nur, ſondern darüber hinaus völkerverbindend. So ſehen wir die deutſche Autobahn auch als Frieden inſtrument, als die Hand, die ſich dem anderen entgegen⸗ ſtreckt, damit er einſchlage, um den Weg zu gehen zu ge⸗ meinſamer Arbeit und gemeinſamem Aufſtieg. Eine Gefolgſchaft wollen wir ſein, und jeder Gefolgs⸗ mann wird freudig ſeine Gefolgſchaftstreue durch die Tat zu beweiſen haben und beweiſen. Dieſe Treue, mein Führer, ſei der Dank des deutſchen Volkes für dieſe Großtat, Ihre Großtat. Die Rede Dr. Dorpmüllers 1 Generaldirektor Dr. Dorpmüller hielt hierauf folgende Rede: 5 Mein Führer! Volksgenoſſen, Inſonderheit Männer vom Bau! Vor kaum eineinhalb Jahren verſicherte ich Ihnen, mein Führer, daß die Deutſche Reichsbahn ihren Stolz und ihre Ehre darin ſehen würde, die Pflichten zu erfüllen, die ihr durch Ihren Auftrag zugefallen ſind, den Bau der Reichsautobahnen zu übernehmen. Wir wiſſen, daß der Bau der Autobahnen für den Straßenbauer und erſt recht für den Eiſenbahningenieur Neuland war. Lernen konnten wir nur aus den Erfolgen oder Fehlern weniger bereits im Auslande erbauter Strecken. Auch für die heute zu eröffnende Strecke muß erſt die Erfahrung zeigen, wie weit von uns das Rich⸗ tige getroffen wurde. Die Benutzer dieſer Strecken werden unſere Lehrmeiſter ſein, die uns zeigen ſollen, wie das große Netz der Reichsautobahnen techniſch richtig geſtaltet werden kann. Aber das eine ſteht ſchon feſt und iſt von dem Vor⸗ redner ſchon zum Ausdruck gebracht worden: Von unſeren Bauſtellen hat ſich f ein Segen über das deutſche Land ergoſſen. Das Werk, deſſen erſten Abſchnitt wir heute eröffnen, wird zu den großen Ingenieurbauten ſich rechnen dürfen, von denen Jahrhunderte erzählen, ſo wie wir heute ſprechen von der Chineſiſchen Mauer, dem alten Kaiſer⸗Kanal, den ägyp⸗ tiſchen Königsgräbern und von den Kanälen von Suez und Panama in neuerer Zeit. Uns Männern vom Bau obliegt es nicht, lange Reden zu halten. Reden ſoll für uns unſer Werk. Dieſes Werk ist aber Ihrem Hirn entſprungen. Ich darf Sie deshalb, nicht nur weil Sie aus unſeren Reihen hervorgegangen ſind, ſon⸗ dern auch weil wir Ihre Gedanken in die Tat umſetzten, als den Mann vom Bau begrüßen. Ihrer Sachkenntnis über laſſen wir es, darüber zu urteilen, ob das, was wir ſchufeſ, ſchlecht iſt oder gut. ö Ein Arbeiter begrüßt den Führer Der Maſchiniſt Dreesler begrüßte den Führer mit einer Anſprache, in der er u. a. ſagte: Ich freue mich, Sie im Na⸗ men meiner Arbeitskameraden, die an dem Bau der Reichs⸗ autobahn Frankfurt a. M.— Darmſtadt mitgeſchaffen ha⸗ ben, begrüßen zu können. Viele von uns haben das ſchwere Los der Erwerbsloſigkeit getragen, und die noch das Gluck hatten, Arbeit zu haben, waren elende Lohnſklaven, die in ihren Vorgeſetzten Peiniger und Klaſſenfeinde ſahen. Jezt haben wir wieder durch das Werk der Reichsautobahn Be⸗ ſchäftigung. Die Gewißheit, unſerer Familie eine neue Grundlage zu geben und aus dem Almoſenverhältnis dez alten Staates herauszukommen hat uns neue Kraft und Ausdauer gegeben. Wir Arbeiter ſind ſtolz darauf, daß wir unſeren Teil an der Fertigſtellung dieſer Teilſtrecke haben beitragen können. Noch ſtolzer aber ſind wir auf den neuen Geiſt, den Sie der Arbeit und den Arbeitern gegeben haben. Kamera- den der Arbeit, auch in dieſer Stunde grüßen wir den erſten Arbeiter der Nation: Unſerem Führer Adolf Hitler ein drei faches Siegheil! Der Führer reichte dem Arbeiter die Hand. Beide Män⸗ ner, der Führer und der Arbeiter, ſahen ſich dabei feſt in die Augen, gleichſam als Bekräftigung der Tatſache, daß der deutſche Arbeiter mit der treueſte Gefolgsmann des Füh⸗ rers geworden iſt. 5 GISELA RIUHLANDD's WEC ZUM LICHT Roman von Kurt Martin Nachdruck verboten.— Alle Rechte vorbehalten. Copyright by Verlag Neues Leben, Bayr. mais. 4 4 „Sie hat ſich während der letzten Zeit in Rothenburg verderben laſſen!“ ö „Denken Sie ſo hoffnungslos von ihr? Sind Sie ihr nun nicht mehr gut? Könnten Sie ihr nicht verzeihen, wenn ſie eines Tages einſieht, daß ſie recht töricht war, als ſie ſich von Ihnen wandte?“ 5 5 „Das wird ſie nicht einſehen!— Sie iſt in einem Tau⸗ mel, wie einer, der berauſcht iſt.— Es kommt aber nicht mehr dazu, daß ſie den Anſtein noch oft im Walde trifft! So oder ſo, es muß ein Ende nehmen: wenn nicht heute, dann morgen. Ich ſtelle ihn. Er oder ich!“ Giſela faßte in Angſt nach ſeiner Hand.„Bitte, verſpre⸗ chen Sie mir, nichts Schlimmes zu unternehmen! Haben Sie Geduld mit Gabi!“ 5 Er ſah ſie an. Ihnen zuliebe möchte ich es gerne ver⸗ ſuchen, Fräulein Ruhland.“ Er wandte ſich haſtig von ihr ab und lief davon. Sie ſah ihm zweifelnd nach.— Ob er in Wahrheit wollte? Ob nicht in einem Augenblick auflo⸗ dernder Leidenſchaft ein Unglück möglich war? 5 Unruhe war in ihrem Herzen.— Wo war jetzt Gabi? Hatte ſie Alfons Ahnſtein getroffen? Was ſollte das, wie ſollte das nur enden? 5 a Sie hatte den Wald erreicht. chend verharrte ſie. Dann bog ſie von dem Weg ab und f tt quer durch dich⸗ tes Gehölz. Drüben hinter Buſchwerk ſie ein lichtes Kleid aufleuchten. Sie beſchleunigte, ihre tte. 8 f 1 1 allein, eifrig Umſchau haltend, als warte ie jemand. 5 Voller Ueberraſchung ſchaute Gabriele Sombert Giſela entaenen. Du. Ga e wle kommſt du denn bierber?“ eee eee, . Giſela geſtand ihr offen:„Ich ſuchte 2 Ein Zug des Unmuts flog über Gabrielens Antlitz.„Suchen, warum? — Was willſt du?“ den ihren.„Erſt war ich bei deiner Mutter.“ Hat ſie dich geheißen?“ „Nein, ganz und gar nicht. ernſter Sorge um dein Glück.“ „Mutter iſt ſo kleinlich! Sie möchte mich am liebſten kei⸗ nen Schritt aus dem Hauſe laſſen!“ „Da ſagſt du nicht das Wahre, Gabi. Deine Mutter läßt dir jede Freiheit, nur will ſie, daß du nicht Wege gehſt, die dich eines Tages ſchwer enttäuſchen könnten.“ „Was denn? Was tue ich denn nur? Willſt du mir wie⸗ der eine Moralpredigt halten, wie du es all die Jahre in Rothenburg ſo gut verſtanden haſt?— Du biſt wirklich fad! Iſt denn gar kein bißchen Lebensdurſt in dir, und Luft und Wünſchen, deine Jugend zu genießen?“ „Gabi, ich traf vorhin Hans Nitzel.“ (Gabriele lachte ſpöttiſch.„Ach, dieſen Toren!— Was hat ler dir denn geſagt?“ „Er war recht verzweifelt.“ „das iſt ſeine Schuld! Soll er ſich doch nicht einbilden, daß ich ihn liebe!— Solch einen einfälkigen Menſchen!“ 0„Er iſt ein fleißiger, ordentlicher junger Mann.“ „Ach nein!— Bitte, dann heirate ihn doch. Ich gebe euch meinen Segen.“ N „Weshalb dieſer kalte Ton, Gadil Gab es nicht Zeiten, da du ihm gut warſt, da du ihn lieb hatteſt?“ „Das hat er dir geſagt?— Es war eine dumme Tände⸗ lei. Ich dachte nie im Leben, daß er das ernſt nimmt. Und überhaupt— ich werde es mir ſehr beſtimmt verbitten, daß er mir weiter nachläuft! Ich habe es doch nicht nötig, auf einen Hans Nitzel 1 Und heiraten?— Ich denke ja nicht daran. 5 richtig jung ſein und das Leben genießen!“ 1„Genießen? Wie denkſt du dir das??? Giſela ſetzte ſich neben ſie und zog Gabrielens Arm in Warum biſt du ſo gereizt, Gabi?— Was deine Mutter ſprach, das waren nur Worte will jetzt erſt ein paar Jahre „Wie du fragſt! Es macht mir doch Freude, verehrt zu werden, zu flirten g „Das haben dir deine Freundinnen in Rothenburg in den Kopf geſetzt. f„ „Sie waren zum mindeſten nicht ſo altmodisch wie du. „Du 5 jemand?“ f 1— nein!“ f „Warum ſagt du mir nicht die Wahrheit?“„ „Ich—. Es iſt doch schließlich meine Sache, ob ich ke manden e uſtein „Du erwart nſtein.“. Gabriele ſtand aufgeregt vor Giſela.„Hat Hans Niel dir das auch geſagt?— Der Herr iſt eiferſüchtig! Und 1 gerade, ja, ich warte auf ihn! Er ist ein junger Herr, dem man ſich vortrefflich unterhalten kann. Nicht solch ein Trottel wie Hans Nitzel.“ 8 „Du weißt, daß der junge Anhſtein dich nur als hübschen Zeitvertreib betrachtet?“ N 1 „Mich?— Gönnſt du es mir nicht, daß er mit mir. Ich weiß, er ſagte es mir ſchon, du ſchwärmteſt ihn mmer mit den Augen an; aber du biſt nicht ſein Typ, 2 tereſſiert ſich nicht für dich. Am Ende würde es dir f lieb ſein, wenn er anſtatt mit mir ſich mit dir ter wollte!“ Solch Giſela war betroffen.„Das hat er dir geſagt? ekler Lügner iſt er alſo.— Oh, pfui!“ 5 „Was?— Willſt ihn Lügen ſtrafen?— Hoffſt 5 mag ihn nun nicht mehr?— Erſt recht!— Und Ze ner treib? Wäre es denn nicht auch denkbar, daß ich in gar nicht fernen Zeit Alfons Frau würde?“ 5 Giſela ſchüttelte leis den Kopf.„Solche Märchen reden 4 dir ein, und du glaubſt ihm.— Gabi, gilt wirklich 3 5 2355 Wort bei dir, hälſt du das, was ich ſage, wahr?“ Gabriele hob ablehnend die Schultern.„Es komm 25 rauf an, was du ſagſt. Wenn du ihn zu verleumdes ſuchſt, glaube ich dir nicht.“ 1 SGGorſſezung fel) N A N 38 das Rede des Reichs miniſters Or. Goebbels Reichsminiſter Dr. Goebbels führte in ſeiner Rede u. d. folgendes aus: Mein Führer! Unten an der neuen Mainbrücke liegt ein kleiner Hügel Erde. Man hat dieſen kleinen Hügel Erde einfrieden müſſen, weil die Arbeiter dieſer erſten Strecke der Reichsgutohabnen in Tüten dieſe Erde mit nach Hauſe nah⸗ men. Es iſt die Erde, die der Führer ſelbſt an jenem Sep⸗ ſtembermorgen hier beim erſten Spatenſtich dieſes neueröff⸗ meten Werkes geſchaufelt hat. Damals, mein Führer, began⸗ nen Sie das Werk. Ich weiß, es gab in Deutſchland viele Nörgler und Zweifler, die da meinten, es ſei undurchführbar. Von die⸗ em kleinen Hügel Erde aus ſind die Straßen hervorgegan⸗ gen, die einmal in den kommenden Jahrhunderten die Straßen Adolf Hitlers genannt werden müſſen. Als erſter Arbeiker der Nation, mein Führer, haben Sie dieſes Werk begonnen. Stellt man ſich heute vor, daß ſeit 1918 in Deutſchland ſeitens der Re⸗ gierungen ſo großzügig die Probleme unſeres Landes in Angriff genommen worden wären, wie das hier der Fall iſt, ich glaube, man ſagt nicht zuviel, wenn man behauptet, 2s wäre deutſchem Fleiße, deutſcher Unternehmungsluſt und deutſcher Tatkraft gelungen, trotz der Niederlage, Deutſch⸗ land in ein Paradies des Friedens und der Wohlfahrt zu werwandeln. Sie haben Almoſen ſtatt Arbeit und Brot ge⸗ geben. Der Führer mußte kommen, um dem Staat der Al⸗ moſen und der Bettelei ein Ende zu machen und die groß⸗ zügige Initiative zu geben zu Werken, die großzügig ge⸗ dacht und auch für Jahrhunderte geplant waren. Die Erfindung des Volkswagens, die auf dem beſten Wege iſt, wird dieſe Straßen auch für die breiten Maſſen unſeres Volkes erſchließen. Sie werden damit micht nur Straßen des Führers, ſondern nach ſeinem Willen auch Straßen des Volkes ſein. Sie werden dem, der ſie be⸗ fährt, einen Begriff von der Schönheit deutſchen Landes ge⸗ ben. Die Arbeiter, die an ihnen arbeiten, ſind in der Tat die Pioniere des modernſten Straßenbaues der Welt ge⸗ weſen. Wie bei jedem anderen Werk, ſo waren auch bei dieſem im Anfang Schwierigkeiten zu überwinden. Die Technik und auch die breiten Maſſen der Handarbeiter mußten ſich auf neue Aufgaben einſtellen. Viele von den Hunderttauſenden von Arbeitern, die beim Bau der Reichs⸗ autobahnen tätig waren, wurden aus ihrer ſtädtiſchen Um⸗ gebung, von Familie und vertrauter Bekanntſchaft wegge⸗ kiſſen, und vor ihnen ſtand nun der harte Zwang des gro⸗ ßen Werkes. Ein ſchweres Leben in treuer Pflichterfüllung begann nun für ſie. Manchmal mußten ſie zuerſt in Unter⸗ künften hauſen, die vollends unzureichend waren. Wiederum griff der Führer ſelbſt ein, und in künzeſter Friſt war es gelungen, dieſe Verhältniſſe zu ändern, dem Arbeiter würdige Wohnungen, ausreichende Nahrung und auch geiſtige Koſt für die Freizeit zu geben. Nicht alſo nur in der materiellen Planung dieſer großen Arbeit, ſondern auch in der ideellen Fürſorge für den Arbeiter, der an ihr tätig war, bewies der Führer, daß er in der Tat der Vater dieſes großen Werkes t. Es iſt mir deshalb ein Herzensbedürfnis, all den Zehn⸗ nauſenden von unbekannten Arbeitern zu danken, die an dieſer Straße mitgewirkt haben und damit zu ihrem Teil mit dafür ſorgten, daß das nationalſozialiſtiſche Regime Ta⸗ ten zu Tage fördert, die die Jahrhunderte überdauern wer⸗ den. Eure Namen, deutſche Arbeiter, werden beſtehen, und in den kommenden Jahrhunderten wird die Nation noch mit Stolz ſagen: Es ſind die Straßen, zu denen der Jührer den Plan und die Initiative gab. Es ſind die Straßen, die deutſche Arbeiter gebaut haben. Werfen wir in dieſer Stunde einen Blick in die weite Welt, ſo werden wir mit Stolz feſtſtellen können: Während man anderswo redete, hat das deutſche Arbeitertum den Spaten geſchultert und mit der Arbeit begonnen. Während die anderen nur Waffenarmeen aufſtellten, haben wir neben der Armee der Waffen die Armee des Spakens und der Arbeit aufgebaut. Wir ſind nicht weinend und bektelnd in die Welt gegan⸗ gen und haben Almoſen erfleht. Wir haben uns ſelbſt ge⸗ holfen und wünſchen von der Welt nur, daß ſie uns in un⸗ ſerer Arbeit in Ruhe laſſen möge(starker Beifall). Das deutſche Volk iſt ein modernes Volk geworden. Es macht den ernſthaften Verſuch, den großen Aufgaben der modernen Zeit gerecht zu werden. Das deutſche Volk will keinen Krieg, es hat im Innern genug Probleme zu löſen. Es hat auch eine Armee nicht aufgebaut, um Krieg zu füh⸗ teen, ſondern um die Frieden zu garantieren. Conganhaltender Beifll.) Mit ſtolzer Freude ſtellt der deutſche Arbeiter heute wieder feſt, daß ſeine Arbeit nicht mehr der Willkür der Welt preisgegeben iſt, ſondern daß neben dem Arbeiter, der den Spaten ſchultert, der Soldat feht, der das Gewehr ſchultert, um die Arbeit des Arbeiters du beſchützen. Ueber allem aber hält der Führer die Wacht. Siu ale dieſe vielen Arbeiter, mein Führer, die in dieſer dre z. um ſie verſammelt ſtehen, danken Ihnen nicht nur 10 Arbeit, ſondern ſie danken Ihnen auch ihren neuen 1 an die Nation und ihre neue Hoffnung auf die n 1 5 und ihre Zuverſicht auf das Leben des deutſchen 5 es! Es iſt für mich eine ſtolze Freude, mein Führer, bc zum Dolmetſch dieſes Dankes vor Ihnen machen zu fen.(nicht endenwollender Beifall.) Oer Führer eröffnet die Strecke e Dr. Goebbels beſtieg der Führer feinen fünwagen, um mit dieſem das 100 Mieter ſüdlich bei Ki⸗ g 7 8 0%, über die Bahn geſpannke Band zu zerreißen. i war die erſte Teilſtrecke der Reichsautobahnen dem ehr übergeben. Triumphfahrt des Führers Ein Erlebnis ganz beſonderer Ark war die erſte Fahrt auf der nun ihrer Beſtimmung übergebenen Teilſtrecke des rieſigen Reichsaufobahnwerkes. Auf 600 000 menſchen ſchätzt man die Jahl der Schauluſtigen, die die Strecke ſäum⸗ ten. 90 000 Mann SA und Ss waren zur Abſperrung her⸗ angezogen worden. Anbeſchreiblich war der Jubel der Maf⸗ ſen, als der Führer vorüberfuhr. Bei Darmſtadt machte die Wagenkolonne Halt. Adolf Hitler nahm die Vorbeifahrt der Arbeiter und anderen Mit⸗ arbeiter am Reichsautobahnbau ab. Mehr als 180 Laſtwa⸗ gen trugen die 5500 Arbeiter, die an der Strecke mitge⸗ wirkt haben, und die Abordnungen, die von den übrigen Bauſtellen zur Eröffnungsfeier gekommen waren. Die Spitze der Wagenkolonne bildete ein merkwürdiges Gefährt. Unſcheinbar und wackelig, aber mit eigener Kraft fuhr eines der älteſten Automobile, beſetzt mit vier Perſo⸗ nen, vorbei— um damit die raſend ſchnelle Entwicklung des Automobilweſens zu verſinnbildlichen. Die Kolonnen der Arbeiterwagen folgten. NSKK, Dc und eine Schar der modernſten Motorräder, Perſonen⸗ und Laſtkraftwagen ſchloſſen ſich an. 5 Die Rückkehr des Führers geſtaltete ſich erneut zu einer wahren Triumphfahrt. Aus Stadt und Land Reichspoſt unterſtützt die Arbeitsbeſchaffungslotterie. In der Zeit vom 1. Juni bis 31. Auguſt 1935 führt die, Reichsleitung der NSDAP. eine Arbeitsbeſchaffungslotterie durch. Der Reichspoſtminiſter wird dieſe Lotterie dadurch fördern, daß er den Losverkäufern geſtattet, die Kraftpoſten und Landkraftpoſten vom 1. Juni bis 31. Auguſt d. J. un⸗ entgeltlich zu benutzen, um ihre Loſe auch auf dem flachen Lande abzuſetzen. Die Verkäufer müſſen ihre Uniform tragen und ihre polizeilich abgeſtempelten Ausweiſe vorzeigen. Auf alle Fälle ſtrafbar. In Fach⸗ und Tagespreſſe iſt verſchiedentlich darüber geklagt worden, daß nach der Reichs⸗Straßenverkehrs⸗Ordnung gegen betrunkene Auto⸗ fahrer immer erſt dann eingeſchritten werden könne, nach⸗ dem ſie ein Unglück angerichtet hätten. In einem ſoeben bekanntgegebenen Erlaß wendet ſich der Reichs⸗ und preu⸗ ßiſche Verkehrsminiſter mit Entſchiedenheit gegen derartige, mit der Rechtslage durchaus nicht in Einklang ſtehende An⸗ ſichten. Wer infolge Alkoholgenuſſes, ſo wird darin ausge⸗ führt, kein Kraftfahrzeug ſicher führen kann, aber trotzdem führt, iſt bereits deswegen ohne Rückſicht auf etwaige Fol⸗ gen ſtrafbar. Hoffentlich genügt dieſer Hinweis für jeden Kraftfahrer, ſich, ehe er ſich an den Biertiſch ſetzt oder von ihm erhebt, auf ſeine Pflichten gegenüber der Verkehrsge⸗ meinſchaft zu beſinnen. Plakette für den„Tag der Geefahri“ Zum Ehrentag des deutſchen Seemannes, dem„Tag der deutſchen Seefahrt“, in Hamburg, am 25. und 26. Mai, hat der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP., Pg. Schwarz, für das geſamte Reichsgebiet eine Sammlung genehmigt. Aus dieſem Anlaß iſt eine Plakette herausgegeben worden, die im Mittelfeld eine Dreimaſtbark in Fahrt zeigt. Der Rand, der von einem fliegenden Adler überragt wird, der in den Fängen einen Kranz mit dem Hakenkreuz hält, trägt die Aufſchrift:„Seefahrt iſt not. 5 der deutſchen Seefahrt 25.26. 5. 1935.“ Der Straßenverkauf dieſer Plakette, deren Vertrieb die PO. und ſämtliche Gliederungen der Partei übernommen haben, beginnt in Berlin am 24. Mai. Der Ver⸗ kaufspreis beträgt wie üblich 20 fg ſo daß jeder Volks⸗ genoſſe in der Lage iſt, an dieſem Tage ſeine Verbunden⸗ heit mit dem deutſchen Seemann durch Tragen der Plakette auch äußerlich zu bekunden. Schneefälle in Südfrankreich. Die plötzliche Kältewelle, die ſeit einigen Tagen über Frankreich und andere euro⸗ päiſche Länder hereingebrochen iſt, dauert an. Das Thermo⸗ meter iſt in faſt allen franzöſiſchen Provinzen bis an die Nullgrenze und verſchiedentlich ſogar darunter geſunken. Die junge Saat und vor allen Dingen der Weinbau haben ſtark 1 Selbſt Südfrankreich iſt nicht verſchont geblieben. us den Provinzen werden außerdem heftige Schneefälle gemeldet. Sturm auf eine italieniſche Bürgermeiſterei. In Tri⸗ caſe(Süditalien) kam es anläßlich der Ernennung eines In⸗ ſpektionsbeamten für eine landwirtſchaftliche Genoſſenſchaft zu einer bedrohlichen Anſammlung der Genoſſenſchaftsmit⸗ glieder vor dem Bürgermeiſteramt. Die letzteren verſuchten mit Gewalt in die Bürgermeiſterei einzudringen, wurden aber von der Polizei mit der Schußwaffe daran gehindert. Bei der Schießerei wurden fünfzehn Perſonen verletzt, von denen drei kurz darauf ſtarben. Wiederaufnahme des Dubliner Verkehrs nach elf Wochen. Der ſeit elf Wochen andauernde Verkehrsſtreik in der Haupt⸗ ſtadt des iriſchen Freiſtaates, Dublin, iſt jetzt durch Eingreifen des Wirtſchaftsminiſters beigelegt worden. Die Schlichtungs⸗ vorſchläge, die allgemeine Lohnerhöhungen vorſehen, wurden von den Streikenden mit 1500 Stimmen Mehrheit angenom⸗ men. Seit elf Wochen iſt der geſamte Verkehr in Dublin bis auf einen Notdienſt durch Armeelaſtwagen lahmgelegt geweſen. Das Ende eines berühmten Abenkeurers. London, 19. Mai. Oberſt Lawrence, der vor einer Woche in der Grafſchaft Dorſet mit ſeinem Kraftrad ver⸗ unglückte und ſeitdem bewußtlos im Militärhoſpital lag, iſt jetzt geſtorben. Der durch ſein abenteuerliches Leben be⸗ kanntgewordene Oberſt Lawrence führte zuletzt den Namen E. T. Shaw und hat bis vor kurzem als gemeiner Soldat in der britiſchen Luftſtreitmacht Dienſt. Während des Welt⸗ krieges wurde er als Führer der aufſtändiſchen Araber be⸗ kannt. Bei den afghaniſchen Wirren ſpielte er eine urguf⸗ geklärte Rolle. a Däniſcher Orden für deuiſchen Brückenbauer. Anläß⸗ lich der Eröffnung der Brücke über den Kleinen Belt wurde Dr. Ing. Erlinghauſen von der Krupp⸗A.⸗G. Rheinhauſen, der die Montierung des Oberbaues geleitet hatte, mit dem Ritterkreuz des Daneborg⸗Ordens ausgezeichnet. Der Eiſen⸗ bahnverkehr über die neue Brücke des Kleinen Belt iſt er⸗ öffnet. Von Kraftwagen und Fußgängern wird ſie bereits ſeit der Eröffnung benutzt. Wäſche gefüllte Butte fiel. Locale ſeuudscuau Das Ilvesheimer Inſelſeſt hat ſeine Feuerprobe beſtanden. So wie jede Inſel von Stürmen und Unwetter heimgeſucht wird, ſo iſt auch die Ilvesheimer Inſel nicht verſchont geblieben. Trotz Sturm, Regen und Gewitter hatte die Veranſtaltung einen überaus guten Beſuch zu verzeichnen. Schon vor Beginn der Ver⸗ anſtaltung meinte es der Wettergott nicht gut. Das große Feſtzelt auf dem Feſtplatz wurde am Samstag nachmittag vom Sturm erfaßt, ſodaß die Freiw. Feuerwehr alarmiert wurde, die die Sache wieder in Ordnung brachte, Gegen die achte Abendſtunde fand ein Umzug durch verſchiedene Ortsſtraßen ſtatt, an dem ſich die Herolde, die hübſchen Ro⸗ koko⸗Damen und die Ranzengarde beteiligte; es ging unter Vorantritt der Jägerkapelle nach dem Feſtplatz. Dort ſetzte trotz des unfreundlichen kühlen Wetters ein echtes, fröhliches Volksfeſttreiben ein. Unter zahlreichen Ehrengäſten bemerkte man Landeskommiſſar Hepding und Landrat Feſen⸗ beck. Der ſtimmungsvolle Abend wurde verſchönert durch Liedervorträge der beiden Ilvesheimer Geſangvereine, durch turneriſche Darbietungen des Tbd.„Jahn“ und der Künſtler⸗ gruppe Simon⸗Mannheim. Der Feſtzug. Im Mittelpunkt des Sonntags ſtand der hiſtoriſche Feſtzug, der ſich von der Schloßſtraße aus gegen 2 Uhr nach der Siedlung in Bewegung ſetzte. Zwei Herolde er⸗ öffneten den Zug. Es folgte eine Reitergruppe in ſchmucker kurpfälziſcher Uniform, dem ſich die Feuerwehrkapelle Laden⸗ burg anſchloß. Eine feine Gruppe bildeten die Rokoko⸗ Damen und der prächtig mit blumengeſchmückte Feſtwagen „Liſelotte von der Pfalz“ mit ihren Begleitern. Weiter folgten die Ranzengarde, Radfahrergruppen und der Spiel⸗ mannszug des Jungvolkes. Alt⸗Ilvesheim wurde nun durch einen Feſtwagen als Fiſcherdorf verkörpert. Hier ſchloß ſich die Anglergruppe mit ihren Angeln und Fiſchnetzen an. Nach den Geſangvereinen folgte der originelle Wagen des Geflügelzuchtvereins, der Ilvesheim in der Neuzeit ver⸗ körpert. Nun folgten die übrigen Vereine und den Abſchluß bildete der Feſtwagen der Schützenlieſel. Leider konnte der Feſtzug nicht ganz durchgeführt werden. Durch ein Gewitter, das plötzlich hereinbrach, mußte er frühzeitig aufgelöſt werden. Auch diesmal konnte das Wetter der Veranſtaltung keinen Abtrag machen und als bald darauf das Wetter ſich wieder aufklärte, herrſchte Hochbetrieb im Feſtzelt und auf dem Platze. Bei ſtimmungsvollen Weiſen und turneriſchen Darbietungen verlebte man echte fröhliche Stunden bei unſerm Ilvesheimer Nachbarn. Der hiſtoriſche Feſtzug am Montag wiederholt. Auf vielſeitigen Wunſch läßt die Gemeinde Ilvesheim heute Montag 5 Uhr nochmals den Feſtzug mit all ſeinen ſchönen Gruppen laufen, der wohl bei dem heutigen ſchönen Wetter ſich noch farbenreicher und fröhlicher abheben dürfte als geſtern. Das Volksfeſt findet auf dem Platze ſeinen Fortgang und der Abend dürfte der Glanzpunkt des Feſtes, mit dem Brillant⸗Feuerwerk werden. Sicher wird der Zu⸗ ſtrom wieder groß ſein, beſonders von der Seckenheimer Seite und das wäre den Veranſtaltern wohl zu gönnen. * Auf der Inſel Ilvesheim, Auch heut' noch ſteht das Zelt, Und kannſt du darin ſitzen, So lang es dir gefällt. An allen Stellen gibt es Bier, Daneben auch die Wurſt, Noch weiter unten guten Wein, Bring du nur großen Durſt. Für Muſik ſorgt die Feuerwehr, Für den Kaffee die Frau'n, Wo beide ſind vertreten, Da kannſt du Häuſer bau'n. Das gute Bier vom Pfiſterer, Macht trotz dem Wetter warm, Man ſah es bereits geſtern All den Geſichtern an. Die Turner erſt am Abend, Da hat das Herz gelacht, Am Pferd und auch am Barren, Da hat's nur ſo gekracht. Und auf dem Weg zum Schießſtand, Sah ich ein holdes Kind, Doch— ſowas mußt ich zuſehn, Er küßte ſie geſchwind. Und ſie war ihm nicht böſe Ob dieſem Wageſtück, Sie gab ihm ſtets mit Zinſen Die gleiche Zahl zurück Doch heute abend liebes Kind, Nimm dich nur fein in acht, Denn bei dem großen Feuerwerk Iſt hell erleucht' die Nacht! Michel. U Zuſammenſtoß. Stark beſchädigt wurde ein Straßen⸗ bahnzug, der auf dem Neckarauer Uebergang von einem Laſt⸗ kraftzug angefahren wurde. Die Schuld trifft den Führer 995 Laſtkraftzuges, der beim Ueberholen zu früh nach rechts Uhr. Verkehrsunfälle der vergangenen Woche. 34 Verkehrs⸗ unfälle haben ſich in Mannheim in der vergangenen Woche insgeſamt ereignet. Hierbei fand eine Perſon den Tod und 20 weitere erütten Verletzungen der verſchiedenſten Art. In vier Fällen ergriffen Kraftfahrzeugführer die Flucht, nach⸗ dem ſie andere Perſonen verletzt hatten. Zwei Verkehrsunfälle ſind auf Trunkenheit der Kraftfahrzeugführer zurückzuführen und einige weitere auf das Verhalten der Fußgänger und Spielen der Kinder auf der Straße. Auch die Radfahrer verurſachten eine größere Anzahl der Zuſammenſtöße. Kind verbrüht. Erhebliche Verletzungen an beiden Armen erlitt ein 18 Monate altes Kind, das beim Spielen in der Küche der elterlichen Wohnung in eine mit heißer vesheimer qnselfest! GBroßzes Volksfest mit Unterhaltungen sportlicher und volkstümlicher Art. Heute Montag Mittag 5 Uhr nochmals der historische Festzus. Abends Brillant- Feuerwerk. Aus dem badiocnen Land Zwei Jahre nationatſozialiſtiſcher Agrarpolitik Im Spiegel der Genoſſenſchaftsbilanzen Badens. ) Karlsruhe. Der Geſchäftsbericht der Badiſchen land⸗ wirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft e. G. m. b. H., Karls⸗ ruhe, verdient beſondere Beachtung, weil ſich hier die Aus⸗ wirkungen der nationalſozialiſtiſchen Bauernpolitik, wie ſel⸗ ten in einem anderen Unternehmen, zahlenmäßig wieder⸗ ſpiegeln. Die ſtarke Aufwärts entwicklung kommt in dem außerordentlich geſtiegenen Umſatz gegenüber dem Vorjahre zum Ausdruck. von 4 425 896 Doppelzentner im Jahre 1933 iſt der mengenmäßige Umſatz auf 5417 289 Doppelzentner im Jahre 1934 geſtiegen. Aehnlich verhielt es ſich mit dem wertmäßigen Umſatz, der ſich von 22 548 958 im Jahre 1933 auf 28 277.297 im Jahre 1934 erhöhte. Weſentliche Steigerungen ſind in der Verwertung der Lan⸗ desprodukte zu verzeichnen. Der Saatgutbezug hat ſich ge⸗ gen das Vorjahr verdoppelt. Günſtig geſtaltete ſich auch der Dünge⸗ und Futtermittelbezug. Darin kommt zum Ausdruck, daß der Bauer mieder die Ueberzeugung gewon⸗ nen hat, daß ihm die zur Erzeugungsſteigerung gemachten Aufwendungen dank der durch die Marktordnung geſicherten gerechten Preisregelung auch wieder vergütet werden. Durch bereitwillige Aufnahme der ſeinerzeit an den Markt kom⸗ menden Menge Getreide, Kartoffeln und dergleichen, hat die Zentralgenoſſenſchaft Badens die Durchführung der Markt⸗ ordnung und der Feſtpreisregelung erheblich erleichtert. Die Vergleichsziffern der Ertragsrechnung zeigen eine Zunahme der Betriebseinnahmen um 24 Prozent ge⸗ genüber dem Vorjahre. Höchſtpreiſe für Zwiebeln ) Karlsruhe, 18. Mai. Der Finanz⸗ und Wirtſchafts⸗ miniſter hat mit ſofortiger Wirkung für den Klein ver⸗ kauf von Zwiebeln einen Höchſtpreis von 17 Pfennig für das Pfund feſtgeſetzt. Damit werden Preistreibereien im Zwiebelhandel unterbunden. Die eingeführte Menge i ſo reichlich, daß ſie bis zur neuen Ernte ausreicht. Ebene iſt die Preisſpanne ſo bemeſſen, daß den einzelnen Handels⸗ ſtufen genügend Spielraum bleibt. Wo ſich der Einkaufsprei; für den Einzelhändler durch vermeidbaren Zwiſchenhande verteuert, muß es den Organiſationen des Einzelhandel; überlaſſen bleiben, den entbehrlichen Zwiſchenhandel auszu⸗ ſchalten. 5 Die Polizeibehörden ſind angewieſen, die Preisbildung beim Zwiebelhandel zu überwachen und bei Vergehen gegen die Höchſtpreisfeſtſetzung ſcharf zuzugreifen. Weinheim.(Aus Kummer in den Tod.) Weil ihn ſeine Frau verlaſſen hat, machte der Lederarbeiter Karl Moll ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Seine Leiche wurde am Hirſchkopf aufgefunden. i Wiesloch.(Zeugen der Vergangenheit.) In der Sandgrube der Tonwarenfabrik wurde ein guter⸗ haltenes menſchliches Skelett freigelegt. Kupferknöpfe und eine Gürtelſchnalle laſſen darauf ſchließen, daß hier ein ge⸗ fallener Krieger beſtattet wurde. (Y Karlsruhe.(Verſtöße gegen das Fleiſch⸗ beſchaugeſetz.) Ein Metzgermeiſter aus Ettlingen ge⸗ langte zur Anzeige, weil er einem hieſigen Hotel einen Kalbshinterſchlegel und einen Kalbskopf lieferte, ohne das Fleiſch der hieſigen tierärztlichen Beſchau unterzogen zu haben.— Ferner wurde ein Karlsruher Metzgermeiſter angezeigt, weil er aus Knielingen ein Rindsgeſchlinge in ſeinen Betrieb verbrachte und verwendete, ohne dieſes im Schlachthof hier der amtlichen Nachbeſchau unterſtellt zu haben. O Freiburg.(Internationales Brucknerfeſt.) Das von der Internationalen Brucknergeſellſchaft in Ge⸗ meinſchaft mit der Stadt Freiburg veranſtaltete V. Bruckner⸗ feſt verſpricht zu einem außerordentlichen Ereignis zu werden. Im Verlaufe dieſer Freiburger Feſtwoche vom 25. Mai bis 2. Juni kommen ſämtliche Symphonien des großen Meiſters, auch ſein Tedeum und die E⸗Moll⸗Meſſe, zur Aufführung. Schutterwald.(Gründung eines Trachten⸗ vereins.) Die Schutterwälder Tracht iſt nach dem ein⸗ mütigen Urteil hervorragender Trachtenforſcher und Trachten⸗ kenner eine der ſchönſten, farbigſten und geſchmackvollſten. Die Männertracht iſt ganz verſchwunden, auch die Frauen⸗ und Mädchentracht ging in den letzten Jahren mehr und mehr verloren und mußte in vielen Familien der Moderni⸗ ſierung weichen. Schwindet das Schutterwälder Bauernge⸗ wand, ſo verliert Schutterwald ſeine letzte Eigenheit. Um dem vorzubeugen, ſoll hier ein Trachtenverein entſtehen. Die Mitglieder müſſen die Verpflichtung übernehmen, die Schut⸗ terwälder Tracht immer zu kragen und ihre Kinder zum Tra⸗ gen der Tracht anzuhalten. () Badiſche Kinder in Erholung. Ein ſtetes Gehen und Kommen herrſcht in der von der NS⸗Volkswohlfahrt durch⸗ geführten Kinderlandverſchickung innerhalb des Erholungs⸗ werkes des deutſchen Volkes. So erfolgte am 18. Mai der Rücktransport von 45 Kindern, die in dem NSV⸗Kinder⸗ erholungsheim Weingarten bei Karlsruhe untergebrachk waren, nach ihren Heimatkreiſen Mannheim und Karlsruhe. Am 22. Mai werden 45 Kinder, davon 20 aus dem Kreis Mann⸗ heim, je 10 aus den Kreiſen Pforzheim und Freiburg ſowie 5 aus dem Kreis Mosbach, ebenfalls auf 4—5 Wochen Er⸗ holung und Pflege im gleichen Heim finden. Heimakkundliche Jahrt der Gauſchule Baden. () Karlsruhe. Neben der au prochen weltanſchaulich⸗ geiſtigen Schulung und der körperlich⸗ſportlichen Ertüchti⸗ gung iſt ein Hauptaufgabengebiet der Gauſchule, in jedem Kurs nicht nur Betriebe und Arveitsſtätten zu beſichtigen, ſondern jeweils eine heimatkundliche Fahrt zu unternehmen, um gerade dadurch die Kursteilnehmer, die ſich nicht nur aus den verſchiedenſten Berufen zuſammenſetzen, ſondern auch aus den verſchiedenſten Landesteilen ſtammen, mit den Schönheiten unſeres Heimatlandes, mit den Eigenarten, den Sitten und Gebräuchen ſeiner Bewohner vertraut zu ma⸗ chen und dadurch die Liebe zu Volk und Heimat zu wecken. Die diesmalige 2 tägige heimatkundliche Fahrt führte die Kursteilnehmer des 19. Lehrganges kreuz und quer durch unſeren herrlichen, im Frühlingsſchmuck prangenden Schwarzwald. Nach einem kurzen Aufenthalt in Hof⸗ weier war um die Mittagsſtunde die Schwarzwaldhaupt⸗ ſtadt Freiburg erreicht. Auf dem Münſterplatz hatten ſich zur Begrüßung die Kreisleitung, die Ortsgruppenleiter und ſonſtige Vertreter einzelner NS⸗Formationen eingefun⸗ den. Am Nachmittag gings mit der Seilſchwebebahn hinauf zum 1284 Meter hohen Schauinsland, anſchließend folgte ein Fußmarſch über die zum Teil noch mit Schnee bedeckten Höhen hinüber zur„Halde“, wo wiederum der Omnibus beſtiegen wurde. Nun begann eine herrliche Fahrt über Täler und Höhen der Schwarzwaldberge, bald lagen die bekannten Kurorte Todtnau, Bernau und St. Blaſien hinter uns, und in ſpäter Abendſtunde war das Ziel des erſten Tages, Grafenhauſen, erreicht. Ein Kame⸗ radſchaftsabend beendete den erſten eindrucksvollen Tag. Der zweite Tag führte in dreiſtündiger Fahrt über die Hö⸗ hen des Feldbergs hinweg zur Heimat Albert Leo Schlage⸗ ters, dem herrlich gelegenen Schönau im Wieſental. Auf dem Friedhof hatten ſich viele Volksgenoſſen eingefun⸗ den zur Ehrung des Freiheitshelden. Nach einem kurzen Be⸗ ſuch im Elternhaus, wo der 80jährige Vater mit ebenſoviel Ergriffenheit wie Stolz vom Opfertod ſeines Heldenſohnes erzählte, wurde die Fahrt über Bärental, Titiſee, Höllental nach Waldkirch fortgeſetzt. In früher Morgenſtunde des nächſten Tages erfolgte die Rückfahrt nach Karls⸗ ruhe. Damit war die Fahrt zu Ende, die nicht nur bei je⸗ dem der 50 Teilnehmer ſtarke Eindrücke hinterließ, ſie wirkte zugleich anregend und belehrend und erfüllte ſomit ihren Zweck aufs Beſte. Männheimer Theaterſchau Spielplan vom 20. bis 26. Mai 1935. Im Nationaltheater: Montag, 20. Mai: Miete B 28, Sondermiete B 12 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 307 his 309: Wenn der Hahn kräht. Komödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Dienstag, 21. Mai: Miete C 22, Sondermiete C 11 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 221 bis 223: Luiſe Millerin von Schiller. Anfang 20, Ende 22.45 Uhr. Mittwoch, 22. Mai: Miete M 23 und für die NS⸗ Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 281 bis 283, 5381 bis 533, 574 bis 577: Blon din im Glück. Oper von Hans Grimm. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Donnerstag, 23. Mai: Miete D 24 und für die NS⸗ Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 182 bis 183: Wenn der Hahn kräht. Komödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Freitag, 24. Mai: Miete F 23, Sondermiete F 13: Die Gärtnerin aus Liebe. Oper von Mozart. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 25. Mai: Nachmittags, Schülermiete A: Carmen. Oper von Georges Bizet. Anfang 15, Ende 18.15 Uhr.— Abends: Miete G 24, Sondermiete G 12 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 384 bis 386: Wenn der Hahn kräht. Komödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 26. Mai, Miete A 24, Sondermiete A 12 zund für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 139 bis 141: Turandot. Oper von G. ccini. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(Tödlicher Anglücks fall.) Ju der Nacht zum Samstag wurde ein 31 Jahre alter Drehen von hier in ſeiner Wohnung tot aufgefunden. Der Verlehſe hatte ſich einen Topf Milch zum Kochen aufgeſtellt. Allem Anſchein nach ſchlief er dabei ein, während die Milch über, kochte und die Gasflamme löſchte. Das Gas ſtrömte weiter aus und führte ſo den Tod herbei. Achtjähriges Mädchen verbrannt Worms, 18. Mai. Bewohner der Lützowſtraße hören aus einer Stube lautes Kindergeſchrei. Nachdem die von innen abgeſchloſſene Türe geöffnet war, bok ſich den Ein⸗ tretenden ein gräßliches Bild. Ein achkjähriges Mädchen, das mit ſeinen zwei kleinen Geſchwiſtern allein zu ha war, ſtand mit verkohlten und zum Teil noch brennenden Kleidern vor ihnen. Mit ſchweren Brandwunden wurde das Kind in das Stadtkrankenhaus Worms gebracht, wo bald darauf ſeinen Verletzungen erlag. Das bedauernswerſe Kind, deſſen Mukter erwerbskäkig unkerwegs war, halte ſich am Herdfeuer zu ſchaffen gemacht, wobei die Kleider Jeuer gefangen hatten. Radfahrer von einem Kraftwagen getötet Frankenthal, 18. Mai. Auf der Staatsſtraße Franken thal— Oggersheim ereignete ſich in der Nacht auf Samstag ein folgenſchwerer Verkehrsunfall. Der verheiratete Kauf⸗ mann Ernſt Holtſchmid aus Bobenheim a. Rh. fuhr mt ſeinem Fahrrad von Oggersheim nach Bobenheim. Jufolge Trunkenheit fuhr er fortgeſetzt im Zick⸗Zack auf der Straße und geriet dabei an ein auf der Heimfahrt befindliche Perſonenauto aus Mannheim. Der Autolenker hatte die u vorſchriftsmäßige Fahrweiſe des Radfahrers bemerkt, wok aber trotzdem weitergefahren. Holtſchmid wurde überfahren und ſofort getötet. Neue Beſtimmungen im Omnibus⸗Kraffverkehr. — Stuttgart. Die württembergiſchen, badiſchen und pfälziſchen Kreis⸗ und Bezirksfachſchaftsleiter der Reichsfach⸗ ſchaft Kraftomnibusverkehr, Landesgruppe Südweſtdeutſch⸗ land(Verband Süddeutſcher Omnibus⸗Linien e. V. mit dem Sitz in Göppingen) tagten unter dem Vorſitz des Landes⸗ fachſchaftsleiter Koch⸗Nagold in der Landeshauptſtadt, um über alle ſchwebenden Fragen des Omnibusgewerbes Auf⸗ ſchluß zu erhalten und um gleichzeitig Richtlinien für die künftige Geſtaltung des Omnibusgewerbes entgegenzuneh⸗ men. Als Vertreter des Innenminiſteriums war Regie⸗ rungsrat Dr. Egen anweſend, der nach kurzen Begrüßungs⸗ worten durch den Landesfachſchaftsleiter in großen Zügen über die neuen geſetzlichen Beſtimmungen im Kraftverkeht ſprach. Das von der Reichsregierung im Dezember 1934 er⸗ laſſene Beſetz über die gewerbliche Perſonenbeförderung verfolge den Grundgedanken, die Neueröffnung von Unter nehmen zur Perſonenbeförderung im Kraftomnibusverkehr nach Möglichkeit zu unterbinden und nur ſolche Unterneh- men zuzulaſſen, deren Perſönlichkeit für eine einwandfreie und ſichere Abwicklung des Geſchäftsverkehrs und der Per⸗ ſonenbeförderung unbedingte Gewähr biete. Die große Neuerung des Geſetzes beſtehe darin, daß die Genehmigung verſagt werden müſſe, wenn ein Bedürfnis für eine Neu⸗ eröffnung nicht vorliege, oder aber wenn ſich die beſtehen⸗ den Unternehmen nicht lohnten. Eine weitere einſchneidende Beſtimmung könne darin erblickt werden, daß die Geneh⸗ migung nur für eine Verkehrsart erteilt werde. Der Red⸗ ner kam dann noch auf den Verſicherungsſchutz zu ſprechen und wies in dieſem Zuſammenhang darauf hin, daß dieſen das neue Geſetz vorſchreibe. * Verbot der Caritas⸗Sammlung in München. München, 19. Mai. Die Polizeidirektion München gab am Samstagnachmittag folgende Mitteilung heraus:„Im Verlaufe der am 18. Mai, vormittags, begonnenen Stra⸗ ßenſammlung des Caritas⸗Verbandes iſt es in München im Zuſammenhang mit der Veröffentlichung eines Strafurteils gegen eine katholiſche Ordensſchweſter wegen fortgeſetzter und vorſätzlicher Deviſenverbrechen zu erheblichen Störun⸗ gen der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit gekom⸗ men. Da weitere Störungen beſtimmt zu erwarten waren, mußte die Straßenſammlung verboten werden. Da auch bei der weiteren Gaſtſtätten⸗ und Hausſammlung derartige Störungen aus dem gleichen Grunde mit größter Wahr⸗ ſcheinlichkeit zu erwarten ſind, erſchien das Verbot der Gaſt⸗ ſtätten⸗ und Hausſammlung gleichfalls veranlaßt.“ 4 Nur das nackte Leben gerelktet. Im Anweſen des Schuhmachermeiſters Xaver Kraus in Pfellkofen(Bayern brach nachts ein Brand aus. Die Bewohner des Hauſes mußten erſt geweckt werden und konnten nur das nackte Leben retten. Auch von dem Mobiliar konnte nur wenig in Sicherheit gebracht werden. mer llll- Aal Berau immer Todes-Anzeige. 6 5 Küche Von Grundbesitz, Häusern Nach langer Krankheit entschlief am ö 8 8 und Bau aten Samstag unser lieber Vater, Schwiegervater, 0 jungem Ehepaar Georg Röser Großvater und Urgroßvater zu mieten Immobilien(R. D. N.) geſucht Größtes Fachgeschäft am Platze Herr Andreas Grauer im Alter von 83 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen: Anna Grauer Familie Karl Grauer Familie Ernst Ruf. Mhm.-Seckenheim, 20. Mai 1935. Die Beerdigung findet morgen Dienstag Nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause, Zähringerstraße 68 aus statt. f Sammel ⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein- 1. Verzanfsgenoſſenſchaf⸗ Waldſtreu betr.: Diejenigen Landwirte, welche Waldſtreu angemeldet haben, treffen ſich morgen vorm. 8 Uhr an der Brücke am Neuen Weg. Der Vorſtand. Großtragend Rind und Schlachtſchwein zu verkaufen. Auskunft im Lager. — Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl.! Inserieren bringt Gewinn! Sämtliche Druckarbeitfen werden in jeder Ausführung schnellstens angefertigt in der Neckarbote- Druckerei. ee Taglohnggettel Drahimatratzen für Bauhandwerker nach vofseschrlebęnem städtischen Muster) zu haben in der Druckerei des„Neckar-Bote“ sowie Schonerdecken empfiehlt Frau W. Schmitthäuser WòW., Oberkircherstr 13 Ne par at uren werden ebenfalls ausgeführt. der reclite leg. Kommen Sie zum Vortrag am Donnerstag, den 23. Mai, abends ½9 Ahr in Seckenheim im Gaſthaus„Zum Reichsadler“ „Vaterhaus“⸗Bauſparkaſſe G. m. b. Pforzheim. Vier Millionen Reichsmark wurden bisher an unſere Sparer füt ö Eigenheimbau, Hauskauf oder Hausentſchuldung ausgeſchütlel CC nere. 8 . r S K „5 S 5 r e 77S ...... ͤ ͤKVTTTb