In ehen lebte lem ber⸗ eiten 2. Blatt zu Wr. 116 Marſchall Piſſudſti beigeſetzt Letzte Ruheſtätte in der Krakauer Königsgruft Die großen Trauerfeierlichkeiten für Marſchall Pilſudfki fanden mit der Beisetzung in der Königsgruft des Wawel⸗ Domes in Krakau ihren Abſchluß. Die ſterbliche Hülle des kolen Marſchalls ruht nun im polniſchen Nakionalheiligkum, an dem die polniſche Nation aller ihrer großen Token und insbeſondere der Könige des alten Polen gedenkt. An der ganzen Eiſenbahnlinie von Warſchau bis Kra⸗ kau, die der Sonderzug mit dem Sarge Pilſudſkis befuhr, hatte ſich die bäuerliche Bevölkerung eingefunden, um von dem großen Toten Abſchied zu nehmen. Vielerorts waren rieſige Feuer rechts und links der Bahnlinie angezündet. Auf den größeren Bahnhöfen wurde ein kurzer Aufenthalt eingelegt, bei dem von Geiſtlichen an Feldaltären Meſſen ge⸗ leſen wurden. Im Sonderzug wurde der Sarg in einem offenen Wagen in der Mitte des Zuges befördert. Auf der ganzen Fahrt hielten Offiziere und Soldaten am Sarge die Ehrenwache. Damit man den Sarg des nachts auch weit⸗ hin ſehen konnte, wurde er von kleinen Scheinwerfern be⸗ leuchtet. Die Ankunft in Krakau Kurz nach 8 Uhr traf der Sonderzug mit der Leiche des erſten Marſchalls Polens auf dem Hauptbahnhof in Krakau ein. Damit hatte der Nationalheld Polens ſeine letzte weite Reiſe durch ſein geliebtes Vaterland beendet. Als der Sarg von den polniſchen Generälen vom Wagen gehoben wurde, grüßten der Staatspräſident mit der Regierung und die militäriſchen Sonderabordnungen und ausländiſchen Ver⸗ treter. Der Kardinal⸗Erzbiſchof Kakowſki mit den anderen kirchlichen Würdenträgern ſprachen Gebete. Von der Straße her tönte dumpfer Trommelwirbel herüber, und in der ganzen Stadt läuteten die Glocken. Durch ein langes weites Spalier von ie au ktru⸗ gen die Generäle den Sarg auf die Lafette, die auf dem Bahnhofsplatz wartete. Unmittelbar hinter dem Sarg führ⸗ ken General Rydz⸗ Smigly die Gattin des Dahingeſchiede⸗ nen und andere Offiziere die beiden Töchter. Der Skaats⸗ präſident folgte. Langſam formierte ſich der Trauerzug, in dem auch die deutſche Abordnung mit dem Miniſterpräſiden⸗ ten General Göring an der Spitze und dem deutſchen Botſchafter von Moltke ſowie die drei Verkreter der deuk⸗ ſchen Wehrmacht ſchritten. Draußen auf dem Platz vor dem Bahnhof harrten in ſtummer Trauer die Abordnungen der verſchiedenſten mi⸗ litäriſchen und halbmilitäriſchen Verbände, der Vereine und Abordnungen von Bauern aus allen Teilen des Landes. Lange 1 Fahnen kennzeichneten den Weg, den der Zug nahm. Auf hohen Kandelabern züngelten Flammen. Dem langen Trauerzug ſchloſſen ſich Tauſende von Orga⸗ niſationen an, die ſeit vielen Stunden an den Nebenſtra⸗ ßen in kilometerlangen Kolonnen bereitſtanden. Beiſetzung in der Königsgruft An den prächtigen mittelalterlichen Tuchhallen vorbei näherte ſich der Trauerzug dem Wawelſchloß. Auf ho⸗ hen Säulen ragt der weiße Adler, das polniſche Hoheits⸗ zeichen, vor den wuchtigen Mauern des Wawelſchloſſes und der Kathedrale empor. Orgeltöne brauſen auf, als die Ge⸗ neräle den Sarg in die Kathedrale tragen und auf den ho⸗ hen Katafalk ſtellen Indeſſen erdröhnen draußen die 101 Schuß des letzten Ehrenſaluts. Vor dem Hauptaltar zele⸗ briert der Krakauer Erzbiſchof Fürſt Sapieha die ische Totenmeſſe. Im Anſchluß daran würdigte der polniſche Staatspräſident Moſeicki in bewegten Worten die Verdienſte des Marſchalls um das polniſche Volk. Damit war die offi⸗ zielle Trauerfeier beendet Legionäre der verſchiedenſten Formationen trugen gegen Abend den Toten die ſchmale ſtei⸗ nerne Treppe in die nie e hinab, dorthin, wo die größten Herden der polniſchen Geſchichte ihren ewigen Schlaf kun. Dort wurde der erſte Marſchall Polens neben dem Fürſten Poniatowſki, den Königen Stefan Batory und Jan 17 und den Dichtern Mickiewiecz und Slowacki beige⸗ etzt, Im Anſchluß an die offiziellen Trauerfeierlichkeiten emp⸗ fing der polniſche Staatspräſident Moſcicki im Ritterſaal des Wawel⸗Schloſſes die verſchiedenen Abordnungen der auswärtigen Mächte. i Der Führer ehrt Pilſudſki Jeiexliches Requiem in der hedwigskathedrale. Zur Stunde der großen Trauerfeier für den nakionalen heros des polniſchen Volkes und erſten Mar ſchalls des pol⸗ niſchen Staates in Krakau fand in Berlin in der Sk. hed⸗ wigs-Kalhedrale im Beiſein des Führers und Keichskanz⸗ lers, zahlreicher Minſſter, des Nuntius Orſenigo und des Diplomalchen Korps ſowie der Vertreter der Wehrmacht ein feierliches Requjem ſtatt, das von dem Dompfarrer, dem Domkapitular Mig. Lichtenberg, zelebriert wurde. Nunkius ſenigo nahm die Abſolutio ad kumbam vor. Die Kathedrale hatte eine würdige Ausſchmückung er⸗ halten Wände und Säulen waren in tiefes Schwarz ge⸗ hüllt, ebenſo der biſchöfliche Thron, die Bänke des Altar⸗ raumes ſowie die Seſſel und Betſtühle des Führers und des dein cden Botſchafters. Am Ende des Mittelganges vor den Stufen des Hochaltars war der Katafalk aufgebaut, von ſchlichtem Blattgrün und ſechs großen Leuchtern umgeben. Die Nationalflagge Polens, das weiß⸗rote Tuch mit dem ilbernen Adler, deckten ihn. Schon lange vor Beginn ſetzte der Andrang der polni⸗ ſchen Kolonie 9 Berlin 92 Venterfeter in der Kathedrale ein. Eine Ehrenabordnung der Schutzpolizei, Abteilung Feld⸗ üügerkorps mit Stahlhelm bildeten am Eingang und an der Außenſeite der Bänke Spalier. Zur Rechten des Kirchen⸗ ſchiffes nahm das Diplomatiſche Korps Platz, das faſt voll⸗ zählig erſchienen war. Zur Linken des Kirchenſchiffes hat⸗ ten die Mitglieder der Reichsregierung ihre 0 r. Man bemerkte die Miniſter v. Neurath, v. Blomberg, Dr. Goeb⸗ bels Seldte, Darré, Eltz⸗Rübenach und Frank, als Vertre⸗ ter des Miniſterpräſidenten General Göring Generalleutnant der Flieger Milch, den Chef der Heeresleitung, General der Artillerie von Fritſch, den Chef der Marineleitung, Admi⸗ ral Raeder, Oberbürgermeiſter Sahm ſowie zahlreiche Ver⸗ treter der einzelnen Miniſterien, der Partei ſowie ſtaatlicher und kommunaler Behörden. f Punkt 11 Uhr wurde Nuntius Orſenigo vom Dom⸗ kapitel in die Kirche geleitet. Kurz darauf erſchien der Fü h⸗ rer und Reſchskanzler mit ſeinem Adjutanten, begleitet von Staatsſekretär Dr. Meißner. Der polniſche Botſchafter Lipſki empfing den Führer im Innern der Kirche am Portal und geleitete ihn, nachdem der Führer dem Botſchafter nochmals perſönlich ſein Beileid ausgeſprochen hatte, zu ſeinem Platz. Im Anſchluß an das Requiem erteilte der Nuntius die Abſolution am Katafalk, der die Trauerge⸗ meinde ſtehend beiwohnte. ——ů—ů Wirtſchaft der Woch Amerika für Währungsſtabiliſierung. Die Währung der kapitalkräftigen Schweiz iſt in⸗ folge der anhaltenden Kapitalflucht in eine neue kritiſche Lage geraten und die Nationalbank hat daraufhin ſo etwas wie ein Kapitalausfuhrverbot erlaſſen. Vieles ſpricht aber bereits für die Notwendigkeit einer Deviſenzwangswirtſchaft. Man ſieht, bis zu welchem Grade das Wirtſchaftsgebäude der Welt durch die amtliche Spekulation mit wichtigen Wäh⸗ rungen und durch die Machenſchaften der kleinen privaten Spekulanten erſchüttert worden iſt. Den Machern der Ab⸗ wertung iſt denn auch ſelbſt ſchon Angſt geworden. In den Schlußbemerkungen des Jahresberichtes der BIZ. war die Mahnung zur Wiederherſtellung ſtabiler Währungen aus⸗ geſprochen worden und prompt erfolgte zunächſt aus Ame⸗ rika eine Antwort darauf, die bejahend ausſieht. Der Fi⸗ nanzminiſter der USA., Morgenthau, erklärte näm⸗ lich, Amerika wolle einer internationalen Währungsſtabi⸗ liſterung keine Hinderniſſe in den Weg legen. Trotzdem war dieſe Erklärung namentlich für die Londoner City eine große Enttäuſchung, denn Morgenthau lehnte es ab, ſelber den Anfang zu machen, er ſagte auch nichts über die Silber⸗ politik der Vereinigten Staaten. Tatſächlich brachte die Rede ja auch nicht die Klarheit, um die die BIZ. gebeten hatte, vor allem vermied ſie ein Eingehen auf das Schuldenpro⸗ blem, das ja die Grundurſache des Uebels iſt. Abwerkung kommt nicht in Frage. Man möchte wünſchen, daß die für die Handels⸗ und Währungspolitik der großen Wirtſchaftsländer verantwort⸗ lichen Männer an der Schulungswoche der Reichs⸗ bank teilgenommen hätten. Die beiden Reichsbankdirek⸗ toren Bleſſing und Brinkmann haben ebenſowenig wie die übrigen Referenten einen Zweifel darüber gelaſſen, daß für Deutſchland eine Währungsabwertung nicht in Frage komme. Deutſchland hat ſich ſeit der Machter⸗ greifung durch den Nationalſozialismus entſchloſſen aus dem Deflationszirkel herausgelöſt und iſt ſeine eigenen Wege ge⸗ gangen, zumal ſich die Reichsregierung völlig darüber klar war, daß die wirtſchaftspolitiſchen Ziele im Innern nur auf der Grundlage einer feſten Währung erreicht werden konnten. Die Notenbankpolitik befindet ſich nach wie vor in Uebereinſtimmung mit der Zielſetzung der Re⸗ gierungspolitik. Sie kennt nur das eine Ziel, möglichſt viele deutſche Volksgenoſſen in Arbeit und Brot zu bringen und den Lebensſtandard der Bevölkerung innerhalb der gegebe⸗ nen Möglichkeiten zu ſichern. Fleiſchverbrauch ſteigt. Hierfür konnte ſeitens des Inſtituts für Konjunktur⸗ forſchung ein ſehr beachtenswerter Erfolgsnachweis geführt werden. In einer Unterſuchung über„Fleiſchver⸗ brauch und Einkommen“ wird zunächſt feſtgeſtellt, daß die Entwicklung ſeit 1932 aufs neue beſtätigt hat, wie ſehr der Fleiſchverbrauch von den Einkommensverhältniſſen der Bevölkerung abhängig iſt. Von 1932 bis 1934 haben ſich die Geſamtausgaben der deutſchen Bevölkerung für Fleiſch um rund 20 Prozent erhöht. In der gleichen Zeit iſt das für den Fleiſchabſatz entſcheidende Einkommen der ſtädti⸗ ſchen Bevölkerung um etwa 16 Prozent geſtiegen. Dabei iſt zu beachten, daß ſich die Preiſe, die in den vorausge⸗ gangenen Jahren erheblich gefallen waren, während dieſer Zeit nur um 7 Prozent erhöhten. Der mengenmüßige Fleiſchverbrauch wuchs von 1932 bis 1934 um 13 Prozent an. Dieſe erfreuliche Entwicklung hat ſich im erſten Quar⸗ tal 1935 weiter fortgeſetzt. Preiſe früher— und jetzt! Wenn man in den ſeligen Zeiten des Ausverkaufsrum⸗ mels an den Auslagen der Geſchäfte vorüberging, konnte man erſtaunt feſtſtellen, daß jetzt auf einmal alles ſo billig eworden war. Früher 65 RM— jetzt nur noch 45 RM. och fabelhaft, ſo eine Preisſenkung. Man war überzeugt, daß dieſe Gelegenheit wahrgenommen werden mußte, ging hinein und 1— kaufte Wenn man aber nachher ein⸗ mal nüchtern feſtſtellte, wieviel eigentlich bei dieſem vor⸗ teilhaften Kauf eingeſpart worden war, kam man zu einem recht mageren Ergebnis. zu den„total herabgeſetzten Preiſen“ gerade nicht mehr auf Lager Oder auch der„frühere Preis“ ſtimmte gar nicht, war alſo lediglich ein Lockmittel geweſen. Der Zweck aber war erreicht worden Das Preisſchild als Blickfang hatte die Käufer in den Laden gezogen. Man ſpekulierte dabei hauptſächlich auf das kurze Gedächtnis des Kunden. Dieſes an Stelle guter Reklame getretene Anreißertum iſt eine Schä⸗ digung des geſunden Wettbewerbes und zugleich eine Schä⸗ digung des Kaufenden. Entweder waren die Gegenſtände Die vom Reichswirtſchaftsminiſter Grund des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb er⸗ laſſene Anordnung verbietet daher in§ 5 Abſatz b,„Preis⸗ herabſetzungen durch Gegenüberſtellung der früheren und der während der Verkäufe gültigen Preiſe in einer Weiſe anzubieten, die für außerhalb der Geſchäftsräume be⸗ am 14. Mat auf de Kaufluſtige erkennbar iſt“. Die Schilder„Preiſe rüher— und jetzt“ werden nun endlich aus den Schaufen⸗ ſtern zu verſchwinden haben, ſie können aber innerhalb der Geſchäftsräume Aufſtellung finden, wo das Verhältnis zwi⸗ ſchen Verſprechung und Wahrheit an Ort und Stelle feſt⸗ geſtellt werden kann. Nheinſchiffahrt oͤringt ins Gchwabenland vor Planmäßig wird im Laufe dieſes Jahres die Rhein⸗ Großſchiffahrt auf dem Neckar bis Heilbronn ver⸗ kehren, nachdem die Flußſtrecke von der Mündung bei Mann⸗ heim aus über Heidelberg bis Heilbronn in einer Länge von 113 Kilometern für Schiffe von 1200 Tonnen ausge⸗ baut worden iſt. AUrſprünglich war vertraglich feſtgelegt worden, daß zunächſt die 212 Kilometer Stromſtrecke bis Plochingen in einem Zuge ausgebaut würden, und zwar ſollten dieſe Arbeiten fertig ſein, wenn die Rhein⸗Main⸗ Donau⸗Verbindung Würzburg erreichte. Man hat ſich dann zunächſt auf die Fertigſtellung des Kanals bis Heilbronn beſchränkt, weil das Reich hierfür Zuſchüſſe geben konnte. Es ſteht jedoch noch nicht feſt, ob man bis Plochingen gehen wird; einſtweilen genügt die Fortſetzung des Neckarkanals bis in das Induſtriebecken von Stuttgart. Der Endhafen würde demnach in einigen Jahren in Stuttgart⸗Antertürk⸗ heim liegen und dem geſamten Induſtriegebiet im Herzen des Schwabenlandes die erſehnte 5 Waſſerverbindung mit dem großen Stromſyſtem des Rheins und ganz Deutſchlands über den Mittellandkanal bringen. Die reſtlichen 17 Kilometer bis Plochingen wären dann zuſammen mit der zukünftigen Waſſerſtraße über das Gebirge zu bauen. 5 a Der Ausbau der 72 Kilometer zwiſchen Heilbronn und Stuttgart ſtellt nun nicht einmal ein völlig neues Bau⸗ vorhaben dar. Oberhalb Heilbronn ſind bereits einige Stau⸗ ſtufen zu Kraftzwecken völlig ausgebaut. Hier brauchen nur noch die vorgeſehenen Schleuſenanlagen eingebaut zu wer⸗ den. Dieſe Arbeiten und der Bau der noch notwendigen Stau⸗ ſtufen erfordern ein Drittel der für den Geſamtausbau von Mannheim aus angeſetzten Summe, nämlich rund 738 Mil⸗ lionen Mark. Die Durchführung des Neckarkanals bis Stuttgart be⸗ deutet den Einbruch der Binnenſchiffahrt in einen großen ſüddeutſchen Raum, der bisher völlig jeder Waſſerverbindung entbehrte. Wenn der Neckarkanal einmal bis zur ſchwäbiſchen Hauptſtadt durchgeführt ſein wird, ſo wird das einen ſtarken Anreiz für die übrigen Waſſerſtraßenpläne zur Er⸗ ſchließung des deutſchen Südens bilden. Noch verſtärkt werden dieſe Beſtrebungen mit dem Fortſchreiten der Rheinkanaliſierung oberhalb von Baſel in der Richtung zum Bodenſee. Hier ſind dann die Anfänge von Verbindungen erkennbar, die vom Neckar aus nach Alm und auch vom Bodenſee nach Ulm zeigen. Als dritte Linie käme hinzu die obere Donau zwiſchen ne und Ulm. Ulm erwartet für ſich viel von dieſen Jukunftsplänen; es würde dadurch gewiſſermaßen zur Drehſcheibe des mitteleuropäiſchen Binnen⸗ ſchiffahrtsverkehrs. Bis es ſoweit iſt, wird natürlich noch eine Anzahl von Jahrzehnten vergehen. Auch werden noch beträchtliche Sum⸗ men verbaut werden müſſen. Aber bei kanaliſierten Waſſer⸗ ſtraßen wird ja an den Stauſtufen eine ganze Menge elektriſcher Energie gewonnen, durch deren Abſatz ein anſehnlicher Teil der Anlagekoſten verzinſt und getilgt wird. Die billigen Waſſerkräfte führen naturgemäß auch wiederum dar Anſiedelung von Fabriken an und in der Nähe er Waſſerſtraße. Hierdurch aber ſteigt dann auch wieder die auf dieſer zu verfrachtende Gütermenge und damit der Ertrag des Waſſerwegs. Die notwendige Streckung der Bau⸗ zeiten ermöglicht eine gründliche Durcharbeitung aller Pläne und bietet für längere Zeiten Gelegenheit zur Beſchaffung von Arbeit nicht bloß im eigentlichen Bau der Maſſer⸗ ſtraßen, ſondern auch in allen liefernden Induſtrien und Be⸗ trieben. So wirkt eine Waſſerſtraße bereits mit dem erſten Spatenſtich befruchtend auf die Wirtſchaft, eine Wirkung, die dann mit ihrer Fertigſtellung ihren höchſten Grad zu er⸗ reichen beginnt. N Ruhiger Wochenſchluß Die Sonnabendbörſe ſtand unter dem Eindruck der Erklärun⸗ gen des Reichsfinanzminiſters, deren Inhalt— ſtabile Währung, keine Wehrabgabe, Sparſamkeit der öffentlichen Hand— auf dle Bank⸗ und Börſenkreiſe einen guten Eindruck gemacht hat. Das Geſchäft war ziemlich ruhig, doch zeigte die Börſe durchweg feſte Tendenz. Das Tempo der Kursſteigerungen verlangſamte ſich im allgemeinen. Gute Meinung herrſchte für Braunkohlenwerte und verſchiedene Spezialpapiere, darunter Conti⸗Gummi, Bem⸗ berg, Deutſche Atlanten und Brauereiaktien. 1 5 Am Rentenmarkt wurden Reichsbahnvorzugsaktien mit 3% Prozent Dividendenabſchlag gehandelt. ging auf 115,25 zurück. Reichsaltbeſitzanleſhe Die ausländiſchen Gäſte im Trauerzug. Alle europäiſchen Stag⸗ ten hatten zu der Bei⸗ ſetzung des Marſchalls Pilſudſki Sonderabord⸗ nungen entſandt. Die deutſche Abordnung mit Miniſterpräſident Gene⸗ ral Göring und Bot⸗ ſchafter Graf Moltke an der Spitze führte den langen Zug der Vertre⸗ ter der ausländiſchen a Miſſionen an. . Weltbild(M, ———— 2 2 Einheimiſcher Sport. Auswärtiger Sport. Fußball 8 Fußball Seckenheim 1— Sandhofen 1 10 Meiſterſchafts⸗Endſpiele. Seckenheim II— Sandhofen II 124 „Ende gut, alles gut“, ſo lautet das Sprichwort. Daß dieſer Wahrſpruch nicht an allen Fällen in gleicher Weiſe anzuwenden iſt, das wiſſen die einheimiſchen Fußballer. Das Ende der Verbandsſpielſerie war wohl gut, denn in Feudenheim am vergangenen Sonntag ſowohl als auch am Samstag abend gegen Sandhofen wurde mit einer Hingabe gerämpft, daß es eine Freude war, den Kampfgeiſt der Mannſchaft bewundern zu können. Allein der effertive Erfolg, der Erhalt der Bezirksklaſſe, blieb verſagt und ſomit war nicht— alles gut., Die Seckenheimer Elf lieferte den in beſter Beſetzung erſchienenen Sandhöfer einen Kampf, wie man es ſchon lange nicht meyr gewohnt war. Wittemann, der weit über die Grenzen ſeiner Heimatſtadt hinaus als Meiſter ſeines Faches betannte Torwächter der Gäſte, hatte ſchöne Arbeit zu verrichten, um nicht ſchon in der erſten Halbzeit ge⸗ ſchlagen zu werden. Kurz um, es war ein ſchönes und ſchnelles Spiel. Seckenheims„ſchwache“ Stürmerreihe war im Feldſpiel, wenigſtens in der erſten Halbzeit, in beſter Fahrt. Lediglich die gute Hintermannſchaft der Sandhöfer wußte die Erfolge zu verhindern. Die Lauferreihe war voll auf dem Damm. Würthwein I zeigte die beſte Leiſtung. Trotzdem dürfen Feuerſtein und Würthwein II in der Leiſtungsleiſtung nicht weniger gut beurteilt werden. Das Glanzſtuck des Samstagsſpiels war die Verteidigung Erng — Pfliegensdörfer. Ballſicher und Herr in allen Lagen waren dieſe Abwehrleute. Hier lag der Erfolg begründet. Winkler im Tor bekam nicht allzuviel Arbeit, aber was kam, war bei ihm in beſter Obhut. Sandhofen hatte in Wittemann ſeinen beſten Mann. Die Verteidigung war ſehr gut, insbeſonders Becker auf links. Die Läuferreihe mit Matyſeck, Servatius, Wehe war überragend. Abwehr und Aufbau gleich gut. Wie dieſe drei Leute Vorlagen geben, iſt bewundernswert. Da muß die Stürmerreihe in Fahrt kommen und das tat ſie auch Wenn die Erfolge ausblieben, dann, weil das Seckenheimer Schlußtrio in Hochform war. Der gefährlichſte Gegner war Daubermann auf Rechtsaußen. Staatsmann auf lints zeigte ſich ebenfalls von der gefähyrlichſten Seite. Der einzige Treffer, der Sieg und Punkte brachte, war ein Elfmeter, den Gropp in ſicherer Manier eine Minute vor Spielſchluß im Netz unterbrachte. Gund⸗Plankſtadt war ein ſicherer Leiter, der den beſten Eindruck hinterließ. Klar und prompt fielen ſeine Ent⸗ ſcheidungen. Zuſchauer ca. 200. ch * Alemannia Ilvesheim— Kirchheim 2:1(1:1) Man war auf das Spiel ſchon aus dem Grunde ge⸗ ſpannt, da es ſich um den Meiſter der Bezirksklaſſe Gruppe Oſt handelt. Allerdings ſind Privatſpiele kein Maßſtab. Es wurde beiderſeits mit ſchönen Leiſtungen aufgewartet, doch hatten die Gäſte in Bezug auf rechtzeitigen Einſatz ein Plus. Dieſer Mangel bei der Platzmannſchaft ließ auch deren Sieg nicht höher ausfallen. Handball. Tv. 1898— Polizei Karlsruhe 10:2(7:1) Das geſtrige Auſſtegsſpiel der Bezirtsklaſſe im Ha d⸗ ball traf nicht die gunſtigſte Witterung. Obwohl es während der Spielzeit nicht regnete, ging doch kurz vor Spiel⸗ beginn ein Gewitter mit Hagel und Regenſchauer nieder. Trotzdem hatte ſich eine ſtattuiche Zuſchauermange eingefun⸗ den, welche ein ſchönes Spiel mit einem unerwartet hohen Sieg der 98er zu ſehen bekamen. Dem Unparteiiſchen ſtellten ſich beide Mannſchaften in kompletter Besetzung vor. Nach erfolgter Platzwahl gao der Schiedsrichter den Ball frei. Karlscuhe halte Aaſtoß und kam damit nicht weit, verlor den Ball an die 98er und ehe man ſich verſah ſtand das Spiel in erſter Minute 110. Nach Wiederanſpiel blieben die 98er tonangebend und er⸗ höhten das Reſultat nach und nach auf 5:0, bis endlich die Polizeimann chaft ein Tor entg genſetzen lonnte. Seckenheim verbeſſerte dieſes Ergebnis bis zur Pauſe auf 71. Die zweite Halbzeit wurde nicht mehr ſo torreich. Seckenheim verſuchte immer noch, das Torverhältnis zu erhöhen, was durch 3 Tore auch gelang. Polizei hatte den 98ern nicht mehr viel entgegenzuſtellen. Sie konnten das Torergebnis nur um 1 Tor verbeſſern. Beim Schlußpfeff hieß es 10:2 für die 98 er. Die Seckenheimer Mannſchaft bot in dieſem Treffen vorzügliche Leiſtungen. Jeder Mann auf ſeinem Platz, war beim Spiel; es war kurzweg eine gute Geſamtleiſtung. Wenn dieſe Mannſchaft ſo weiter beim Zeug bleibt, dürfen wir Seckenheimer die 98er bald an der Tabellenspitze mit⸗ führend ſehen. Schiedsrichter Guldner aus Laudenbach war mit ſeinen Entſcheidungen ſchnell und war dem Spiel ein aufmerk⸗ ſamer Leiter. Oeutſchlands Handballelf ſiegreich Deutſchland— Schweiz 14:6(7:3). Der erſte Handvall⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und der Schweiz geſtaltete ſich, von beſtem Wetter begün⸗ ſtigt, vor etwa 9000 Zuſchauern für Augsburg zu einem anz großen ſportlichen Ereignis. Ueber die beiderſeitigen . iſt zu e daß die deutſche Elf faſt eine ganze Klaſſe beſſer war. Sie ſpielte wie aus einem Guß und er⸗ zielte, obwohl die Schweizer in der Abwehr ihren beſten Mannſchaftsteil hatten, nicht weniger als 14 Tore. Das Zu⸗ ſammenſpiel zwiſchen den einzelnen deutſchen Spielern war anz ausgezeichnet. Die Schweizer erzielten insgeſamt ſieben re. Unter ungeheurem Jubel verließen beide Mannſchaf⸗ ten das Spielfeld. Gleiwitz: VRS Gleiwitz— York Inſterburg 2 Berlin: Hertha BSC— Polizei Chemnitz 1 Hannover: Hannove 96— Eimsbüttel Tod 9 Erfurt: 1. SV Jena— Pf Stuttgart 225 Mannheim: Phönix Ludwigsh.— VfR Mannh. 5 Köln: VfR Köln— Pfe Benrath 0 Aufſtiegsſpiele zur Gauliga. Gau Südweſt: 5 Reichsbahn Rotweiß Frankfurt— Opel Rüſſelsheim 3:3 Polizei Darmſtadt— Germania Bieber 4:3 FV Saarbrücken— 04 Ludwigshafen 1·0 Gau Baden: VfR Konſtanz— Amicitia Viernheim 42 Gau Württemberg: FW Zuffenhauſen— SVgg Cannſtatt 2:2 VfB Friedrichshafen— FC Tailfingen 1•0 Gau Bayern: Walhalla Regensburg— FC München ausgef. Viktoria Aſchaffenburg— Sppgg Erlangen ausgef. Pokalſpiele. Gau Baden: SV Waldhof— Fa Pirmaſens(Sa) 32 VfB Mühlburg— Germania Brötzingen(Sa) 614. FV Niefern— Karlsruher FV 6 FCE Villingen— Freiburger FC 01. V Kehl— 1. Fe Pforzheim 1:4. C Freiburg— FW Lörrach 322. FV 04 Raſtatt— FV Emmendingen 119 Germania Karlsdorf— FV Homburg(Saar) 1:2. FW Bretten— FV Hockenheim 2:0. Gau Südweſt:. 1. FC Kaiſerslautern— Pf Neckarau 271. Pfalz Ludwigshafen— 08 Mannheim SV Mundenheim— FW Daxlanden 8 FV Frankenthal— TW Speyer 221. Wormatia Worms— VfR Bürſtadt 2:1 n. V FV Weißkirchen— Haſſia Dieburg 228 f. B. Germania 94 Frankfurt— Union Niederrad 5.5 Kickers Offenbach— Blau⸗Weiß Bürgel— aus. FV Saarbrücken— SV Konz⸗Karthaus— 3:1. Boruſſia Neunkirchen— Eintracht Trie 1:5. 1. FE Idar— F Gersweiler 122. Weſtmark Trier— Sportfreunde Saarbrücken 221. 425. SV Ehrang— Saar 05 Saarbrücken 1 Gau Württemberg:. VfR Gaisburg— Sportfreunde Stuttgart(Sa) 01. SC Schwenningen— Stuttgarter Kiders 2 SV Schorndorf— 1. SSV Ulm aus. FC Lindenberg— TG Biberach 5:3. SV Oberndorf— Sc Stuttgart 3:4 n. V. SV Tübingen— SW Feuerbach 0˙1. SW Reutlingen— Sportfreunde Eßlingen 1 1 Kornweſtheim— Union Böckingen 1 tv. Stuttgart— S Göppingen 0: FC Eislingen— Ulmer FV 94 3 Vom Wurfſpeer zur Büchoflinte Deulſche Jagd⸗Altecümer. Das Jagdweſen findet jegt wieder beſondere Beachtung. Dabei erinnert man ſich daran, daf ſich im Germaniſchen Muſeum in Nürnberg eine Jagdausſtellung befindet, die wahre Prunkſtücke an deutſchen Jagdaltertümern enthält. Die Hauptjagdwaffen waren bis in die Mitte des 16 Jahr⸗ e der Wurfſpeer, der Jagdſpieß und das Schwert. Bogen und Armbruſt haben nur eine untergeordnete Rolle geſpielt. Der deutſche Jäger des Mittelalters brachte das Hoch⸗ wild mit dem Wurfſpeer zur Strecke und gab ihm mit dem Jagdſpieß oder mit dem Schwert den Fang. Dem Bären und dem Schwarzwild gab der Jäger mit dem Speer den Fang oder ließ das Tier auf den Spieß auflaufen. Mit dem Nachlaſſen des Schwarzwildbeſtandes und der Vervoll⸗ komnmung der Feuerwaffen im 18. Jahrhundert verſchwin⸗ det der Sauſpieß Das auf den Scramaſax der Merowinger⸗ Zeit zurückgehende Meſſer, das zum Genickfang, zum Auf⸗ brechen und Zerwirken des Wildes diente, wurde nur von Jagdbedienſteten geführt. Das Jagdſchwert kommt ſeit dem 15. Jahrhundert nur einſchneidig vor und trägt an der Scheide ein Beſteck. Es verkümmert im 17. Jahrhundert zum I deſſen Ausſtattung beſonders prunkvoll geſtaltet wird. Auch bei der niederen Jagd war der Jagdſpieß die Hauptwaffe. Für die Jagd lf Flugwild kam die Schuß⸗ waffe im Mittelalter ſo gut wie gar nicht in Frage, da ſie mit dem Falken ausgeübt wurde. Erſt gegen Ende des Mittelalters erlangt die Armbruſt erhöhte Bedeutung. Die für den Jäger unentbehrliche Jagdtaſche erſcheint im 13. Jahrhundert in Form des Schwedlers mit und Zugverſchluß, die ſie bis ins 17. Jahrhundert behält. Der vornehmſte e ee des mittelalterlichen Jägers iſt das an der Feſſel der rechten Seite oder auf dem Rücken getragene Hifthorn, das im Mittelalter nur dem Edelmann zuſtand. Als Um⸗ und Neugeſtalter des Jagdweſens trat Kaiſer Maximilian 1. auf. eine ureigenſte Erfindung ſind die u Pferde geführten Schweinſchwerter und weinsdegen. as Jagdbeſteck hat der Kaiſer, der 505 des Heiligen Römi⸗ ſchen Reiches Erzjäger nannte, aus Burgund übernommen; es wurde von den dienenden Jägern getragen und 15 9 1 Im 16. Jahrhundert entſtanden eigene Jagdküchen⸗ eſtecke. Die Neuerungen Maximilians, insbeſondere die Be⸗ nutzung der Armbruſt bei verſchiedenen Jagdarten, förderten 75 den Uebergang von den alten Schußwaffen zur Feuer⸗ waffe; allmählich ſetzte ſich das Radſchloßgewehr durch und verdrängte um die Mitte des Jahrhunderts die Armbruſt eſtelring NEd⸗Erfolge beim Solitude⸗Rennen Steinbach ſiegt in der Halbliterklaſſe. Bei kühlem Wetter- regendrohende Wolken und Son⸗ nenſchein wechſelten ſtändig miteinander— wurden auf der bekannten Solitude⸗Rennſtrecke bei Stuttgart nach vier⸗ jähriger Pauſe wieder Motorradrennen durchgeführt. Ueber 100000 Zuſchauer hatten ſich an der ſchwierigen⸗ mit ſehr vielen ſpitzen Kurven durchſetzten Rennſtrecke einge⸗ funden. Man ſah u. a. auch den Reichsſtatthalter Murr, Miniſterpräſidenten Mergenthaler, Wirtſchaftsminiſter Leh⸗ nich, Generalleutnant Geyer und den Fliegerkommandan⸗ ten Dr. Sommer. Die Organiſation klappte vorzüglich. Ueberraſchend hoch waren die Abſagen bzw. Ausfälle. Der für die acht Qualifikationsrunden geforderte Durchſchnitt war ſehr hoch, ſo daß auf der 11,6 Kilometer langen Strecke ſchon vor dem Hauptrennen zahlreiche bekannte Fahrer ausſchieden. U. a. erfüllte auch Europameiſter Möritz die ge⸗ ſtellten Bedingungen nicht. Von den elf Ausländern kamen nur vier in die Hauptrennen. Das Hauptereignis war das Duell NSU— DW in der Halbliterklaſſe. Dies⸗ mal behielten die NSU⸗Fahrer eindeutig die Oberhand. Aller⸗ dings war der Sieg etwas glücklich, denn 12 Runden lang führte der Breslauer Mansfeld unangefochten und hatte mit ſeiner DW bereits einen Vorſprung von 1:15 Minuten herausgeholt, als er tanken mußte und durch Zündkerzen⸗ wechſel ſoviel Zeit verlor, daß er ſpäter entmutigt aufgab. Bauhofer und Ley waren ſchon lange vorher wegen Schalt⸗ hebel⸗ bezw. Getriebebruches ausgeſchieden. Der erſt 21jährige Steinbach, der Mansfeld ſtets dicht auf den Ferſen ge⸗ blieben war, kam ſo an die Spitze und fuhr wenig ſpäter mit 5:55 Minuten gleich 117.6 Stundenkilometer die ſchnellſte Nunde. Ein dramatiſches Rennen gab es auch in der Klaſſe bis 350 cem, wo Sönius bald einen Vorſprung von 1:30 Minuten herausgefahren hatte. Ein leichter Regenfall in der 13. Runde hatte die Strecke glatt gemacht. Trotzdem ging Sönius in unerhörtem Tempo in die Kurve im Schattengrund und ſtürzte. Mit einer leichten Gehirnerſchütterung mußte der Kölner ins Kranken⸗ haus gebracht werden. Zur gleichen Zeit ſtürzte Mellers am Glemseck. Mellmann holte ſich ſo den Sieg vor Rütt⸗ chen. In der kleinſten Klaſſe waren die DR W⸗ Fahrer unter ſich. Geiß ſteuerte hier ſeinen fünften Solitude⸗Klaſſenſieg. Spannende Rennen gab es auch in den Seitenwagenklaſſen, wo Braun(Karlsruhe) auf Horex und Kahrmann(Fulda) auf DW ſiegreich waren, und bei den Ausweisfahrern. Schönraths Blitzſieg über Piſtulla. Der frühere Europameiſter Ernſt Piſtulla⸗Berlin unternahm das kühne Wagnis, im Berliner Spichernring gegen den 26 Pfund ſchwereren Krefelder Schwer⸗ gewichtsboxer Hans Schönrath anzutreten. Der Berliner griff ſofort beherzt an, wurde aber ſchon in der erſten Runde durch einen Linken des ſchlagkräftigen Rheinländers zu Boden geſchickt und mußte ſich auszählen laſſen. Der Siegeszug der franzöſiſchen Boxer aufgehalten. Die fran⸗ zöſiſchen Amateurboxer mußten auf ihrer Deutſchlandreiſe in Han⸗ nover ihre erſte Niederlage hinnehmen. Sie unterlagen knapp mit 6: 8 gegen eine kombinierte Mannſchaft Heros—Eintracht⸗Han⸗ nover, Das Warſchauer Reitturnier aufgeſchoben. Das für den 1 bis 10. Juni anberaumte Reitturnier in Warſchau, zu dem auch die Kavallerieſchule Hannover ihre Meldung abgegeben hatte, iſt wegen des Ablebens des Marſchalis Pilſudſki abgeſagt worden. Es wird wmabeſchehslich enſt in ſechs Wochen abgehalten werden Sattwerbewoche mafat zur Reichs- Svorkwerbewoche. 8 „rr.— völlia. Die Vorberrſchaft des Radſchloßgewehres dauert bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts, neben ihm kommen auch das ü und das Steinſchloßgewehr vol . and erſt im 18. Jahrhundert allgemeine Ver⸗ reitung. Die vornehmſte Jagdart des Mittelalters war die mit den aus dem Oſten und Norden vordringenden Germanen nach dem Weſten gekommene Beizjagd, die Jagd mit t Falken auf Flugwild; ihr Höhepunkt fällt in die Hohen 1 Die Jagd auf Vögel am Vogelherd, eine 115 älteſten Arten des be ide überließ man im Mi 15 alter im allgemeinen dem niederen Volk; ſie hat aber— be ſonders in den letzten Jahrhunderten der Feudalzeit— alle nur in den niederen Ständen eine nicht unbedeutende No geſpielt. i 5