er Bla zu Wr. 122 Montag, 27. Mai 1935 Wiriſchaft der Woche Schöpferiſche privale Initiative. Die große Reichstags⸗Rede des ührers und Reichskanzlers war auch für die Wirtſchaft 5 10 nicht nur für die deutſche— richtunggebend. Hitler beſi t eben die ſeltene Gabe, auch ſchwierige und 95 9 l deewelle Dinge ſo auszudrücken, daß ſie jeder verſteht. Dem Ausland machte er klar, daß das Vorgehen des nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ lands nicht der Luſt am Experimentieren oder am Reglemen⸗ tieren entſpringt, ſondern daß es die Folge eines bitteren Zwanges iſt. Wenn Deutſchland heute auf völkiſchem, ſtaat⸗ lichem und wirtſchaftlichem Gebiet den unerläßlichen Notwen⸗ digkeiten ebenſo wie den Grundſätzen einer durchgreifenden Erneuerung Rechnung trägt, ſo folgt es damit ſchlechthin dem Gebot der nationalen Selbſterhaltung. Unter dieſem Geſichtspunkt iſt auch nur die wirtſchaftliche Umſtellung der letzten Zeit zu 7 0 die zu einer planmäßigen Lenkung der Wirtſchaft geführt hat. Adolf Hitler verkennt keines⸗ wegs, daß jeder Planwirtſchaft nur zu leicht die Bürokrati⸗ ſierung und damit die A der ſchöpferiſchen Einzel⸗ initiative folgen kann. Aber der Zwang, die deutſche Ar⸗ beitskraft nicht brachliegen zu laſſen und die Rohſtoffverſor⸗ gung zu ſichern, hat keine andere Entſcheidung zugelaſſen. Hinter manche„ſcheinbar ſo trockene wirtſchaftliche Maß⸗ nahme“ iſt die Energie der ganzen Nation geſtellt worden. Nur auf dieſe Weiſe war die uneigennützige Hingabe an die geſteckten Ziele und Aufgaben zu erreichen. Induſtrie wieder ertragreich. Eine wertvolle Ergänzung der Ausführungen des Füh⸗ rers über deutſche Wirtſchaftsgeſinnung bildete der Vortrag des Profeſſors Lüer über den Unternehmerals Ver⸗ walter des Volks vermögens, der damit zum Träger eines öffentlichen Amtes werde. Der Staat muß nach Lüer den Unternehmer auf ſeine eigentliche Aufgabe, nämlich die Verwaltung des Volksvermögens, zurückführen und ihn von allem andern entlaſten. Der Vortragende zeich⸗ nete das Idealbild des nationalſozialiſtiſchen Unternehmer⸗ tums, das ſich himmelweit unterſcheidet von dem amerika⸗ niſchen Buſineßman, von dem engliſchen Finanzkapitaliſten und von dem franzöſiſchen individualiſtiſchen Rentnertum. Von dieſem Ziel ſind wir zwar noch weit entfernt, immer⸗ in kann das deutſche Unternehmertum bereits auf den Er⸗ 1 hinweiſen, der in den ſteigenden Erträgen der deutſchen duſtrie zum Ausdruck kommt. Auf Grund der Bilanz⸗ Statiſtik ſchätzt das Konjunkturinſtitut, daß die deutſche In⸗ duſtrie 1932 noch mit Verluſt abgeſchloſſen hat, daß 1933 Gewinn und Verluſt ſich gerade die Waage gehalten haben, und daß 1934 zum erſtenmal ſeit 1930 wieder ein beſcheidener Gewinn ausgewieſen werden konnte, der zwiſchen 500 und 1000 Millionen liege. Weſentlich unterſtützt wird dieſe Entwicklung durch die Geſundung von Geld- und Kapitalmarkt, die ſich Dr. Schacht zur Aufgabe gemacht hat. Um die vie⸗ len Gelder aufzufangen, die am Geldmarkt Beſchäftigung ſuchen, gibt jetzt die 60 lddiskontbank in Zuſammen⸗ arbeit mit der Reichsbank Solawechſel mit dreimonatiger Laufzeit heraus, die wie Privatdiskont behandelt werden. Gleichzeitig erhöht die Bank ihr Kapital um 200 Millionen. Dieſe Solawechſel ſollen offenbar für die ſchwimmenden Gel⸗ der den Anreiz zur Spekulation vermindern und zugleich die innerlich tatſächlich langfriſtigen Teile des Geldmarktes mobiliſieren. Da es ſich um eine Herausnahme von Geldern aus dem Markt handelt, ſo iſt die franzöſiſche Unterſtellung, die Solawechſel ſeien der Anfang einer Inflation, geradezu lächerlich, und es bedurfte kaum des Hinweiſes, den Dr. Schacht in ſeiner Begründung zur Ausgabe dieſer neuen Papiere machte, daß doch die ganze Politik der Reichsbank, namentlich die Konſolidierung der Arbeitsbeſchaffungswechſel, der Aufrechterhaltung geſunder Geldverhältniſſe diene und 1 Beunruhigung vom Geld⸗ wie vom Kapitalmarkt fern⸗ alte. Noch ein wichtiges Ereignis verdient, erwähnt zu wer⸗ den: Die feierliche Uebergabe der erſten Teilſtrecke der Reichsautobahn. Kaum zwanzig Monate ſind vergangen, ſeitdem Adolf Hitler den erſten Spatenſtich zum Bau dieſes großen Werkes tat, und ſchon ſind beachtenswerte Ergebniſſe erzielt worden. Insgeſamt 1500 Kilometer ſind bereits im Bau begriffen, von denen etwa 400 Kilometer noch im Laufe dieſes Jahres fertiggeſtellt ſein werden. Die große volkswirtſchaftliche Be⸗ deutung der Reichsautobahnen iſt zu klar und einleuchtend, als daß ſie noch ausführlich gewürdigt zu werden brauchte. Aus den erſten 700 Arbeitern, die im September 1933 ihre Arbeit begannen, iſt ein über ganz Deutſchland verteiltes Beſchäftigkenheer von mehr als 250 000 Arbeitskräften ge⸗ worden. Das Netz der Reichsautobahnen ſoll nach ſeiner endgültigen Fertigſtellung ganz Deutſchland in einer Geſamt⸗ länge von 7000 Ae durchziehen. Es ſoll über den innerdeutſchen Verkehr hinaus den Anſchluß an das Straßen⸗ netz der Nachbarvölker ſuchen. Indem die Reichsautobahn au einem ſolchen Sinne wirkt, iſt ſie zugleich ein wertvolles uſtrument des Friedens und eine tatkräftige Förderin zwiſchenſtaatlicher Zuſammenarbeit. Friedliche Juſammenarbeit. er nächſte Internationale Sparkaſſenkongreß wird, nachdem er in dieſem Jahre in Paris ſtattgefunden hat, einer deutſchen Einladung zufolge in Berlin tagen. Deutſchland hat von jeher zu den Ländern gehört, die das Sparen aus ſozialen, wirtſchaftlichen und ſtaatspolitiſchen Erkenntniſſen gefördert haben. Wenn man bedenkt, daß das deutſche Volk ſeine Spartätigkeit am Ende der Inflation mit wenigen Millionen Reichsmark wieder aufnahm, und die Sparkaſſeneinlagen inzwiſchen einen Stand von über 13 illfarden Reichsmark erreicht haben, ſo kann man daran et die ganze Größe dieſer einzig in der Welt daſtehenden eiſtung ermeſſen, die Deutſchland gewiſſermaßen zum Vor⸗ bed der internationalen Zuſammenarbeit auf dieſem Gebiet ſtimmt. Aus dieſen Erwägungen heraus mag die deutſche bügladung nach Berlin ergangen ſein, die game beweiſt, aß Deutſchland auf jedem Gebiet bereit iſt, in friedlicher zusammenarbeit mit anderen Nationen an der Befriedung er Welt mitzuhelfen. 8 7 * 4 Sonne: Aufgang 3.47, Untergang 2008 Uhr. Mond: Augen Untergang 17,09 Uhr. Gchlageter⸗Gedächtnisfeier Anſprache des Reichsſtatthalters Gauleiter Wagner. Schönau, 26. Mak. Die diesjährige Gedächtnisfeier für unſeren Freiheits⸗ helden Albert Leo Schlageter, deſſen Todestag ſich am 26. Mai 1935 zum zwölften Male jährte, wurde für alle Be⸗ teiligten zu einem großen Erlebnis. Die Heimatgemeinde Schönau war zu dieſem Erinnerungstage reich geſchmückt. Einen ergreifenden Auftakt zur großen Kundgebung am Sonntag brachte am Samstag abend die nächtliche Feierſtunde an der Grabſtätte des Helden, die zu dieſem Tag eine beſondere würdige Aus⸗ geſtaltung erfahren hatte. Anter Vorantritt der Schönauer Stadtkapelle marſchierten die Formationen und Abordnungen der auswärtigen Verbände geſchloſſen zum Friedhof. Vor dem Grab ſah man die Angehörigen Albert Leo Schlageters, darunter den 80 jährigen Vater. HJ. und BdM. aus Schönau, der Geſangverein Fahrnau und die Stadtkapelle Schönau trugen ein dem Ernſt der Stunde angepaßtes Programm vor, worauf Kreisleiter Blank⸗Schopfheim auf den Führer, die Heimat und Albert Leo Schlageter ein Siegheil aus⸗ brachte. Während der Feierſtunde erſtrahlte auf dem Oötz⸗ berg das Denkmal in hellem Flutlicht. In den frühen orgenſtunden des Sonntag hallten die Straßen Schönau wider vom Marſchtritt der aus allen Richtungen kommenden Formationen. Der große Kund⸗ gebungsplatz hinter dem Denkmal hatte eine großartige Aus⸗ ſchmückung erfahren. Unter klingendem Spiel zogen die For⸗ mationen zum Kundgebungsplatz, voran die Standarte 142 „Albert Leo Schlageter“. Gauleiter Reichsſtatthalter Robert Wagner, der vorher dem Elternhaus Schlageters einen kurzen Beſuch abgeſtattet hatte, erſchien in Begleitung der Angehörigen Schlageters. Fanfarenklänge und ein Sprechchor der HJ. leiteten die Gedächtnisſtunde ein. Dann erklang dumpfer Trommelwirbel, die Fahnen ſenkten ſich und das Lied vom guten Kameraden richteten die Gedanken auf den unvergeßlichen Helden unſerer badiſchen Heimat. Dann ertönten kurze Kommandos und drei Ehrenſalven durchzitterten die Luft und fanden an den Bergwänden ein vielfaches Echo. Reichsſtatthalter Wagner erklärte, wir ſtehen tief bewegt am Grabe unſeres Volks⸗ helden Albert Leo Schlageter. Albert Leo Schlageter war nicht der Charakter, der ſich durch den verlorenen Krieg und die unſelige Novemberrevolution niederbeugen ließ. In ihm lebte jenes prächtige und harte Alemannentum, das ſeit 2000 Jahren in der Vorhut des Deutſchtums ſteht. In Schlageter erlebten wir den beſten Teil des Frontſol⸗ datentums, das ſeinen Kampf weiterführt um der Idee willen. Die Idee, um die Schlageter gekämpft hat, heißt Deutſchland. In Schlageter leble aber auch der Geiſt jenes deutſchen Rebellentums, das überall da in Erſcheinung tritt, wo Ehre und Freiheit durch Gewalt und Unrecht in Gefahr ſind. Wir Deutſche ſind die Rebellen einer ehren⸗ vollen Freiheit oder aber wir ſind nicht mehr die Deutſchen. Möge uns dieſer Geiſt erhalten bleiben, möge er uns vor weiteren Demütigungen, vor weiterer Gewalt, vor weite⸗ rem Unrecht bewahren. So ſtehen wir heute an der Gedächtnisſtätte unſeres Volkshelden von unauslöſchlicher Dankbarkeit und Treue zu ihm erfüllt. Es iſt uns in dieſer Weiheſtunde ein inne⸗ res Bedürfnis, uns Hebei zu verſprechen, daß wir im Geiſt unſeres toten Helden leben, kömpfen, und wenn das Schickſal es will, auch ſterben wollen.„Schlageter, Du biſt Fleiſch und Blut von unſerem Fleiſch und Blut, Geiſt von unſerem Geiſt, Dein Geiſt marſchiert in unſeren Reihen mit!“ Nach Beendigung der Kundgebung legte der Gauleiter am Grabe Schlageters einen Kranz nieder. Die neue deutſche Schule Erziehung zur höchſten Leiſtungsfähigkeit. Dresden, 26. Maj. Im Rahmen des Sachſentreffens der NSDAP. fand eine große Jugendkundgebung ſtatt. Etwa 40 000 Schulkin⸗ der, Mitglieder der H J., des Jungvolks und des Bd M., waren mit ihren Fahnen und Bannern aufmarſchiert. Reichs⸗ erziehungsminiſter Ruſt ſprach über das Thema:„Hit⸗ lerjugend, Elternhaus und Schule“. Der Miniſter wies zunächſt auf den ſchweren Kampf des Nationalſozialismus um die Macht in Deutſchland hin. Im Gegenſatz zur älteren Generation habe die Jugend ſchnel⸗ ler zu Adolf Hitler gefunden. Das liege z. T. daran, daß die Jugend den Lebenskampf, den Kampf des Einzelnen um ſeine Exiſtenz noch nicht kennt. Es kommt aber für jeden die Stunde, wo er ins Leben hinaustrete. Damm werde der eine auf die Akademie und der andere ins Berg⸗ werk gehen. Soziale Unterſchiede würden hervortreten und der Kampf um den Arbeitsplatz beginnen. Das ſei ein ewiges Geſetz und nicht zu hindern. Das große Problem 1 ſei, daß man dem einzelnen den Lebenskampf nicht verbie⸗ ten könne und doch verlangen müſſe, daß ſich alle zuſam⸗ menfänden. Die Schickſalsfrage eines Volles ſei, ob die politiſche Führung einen einheitlichen politiſchen und völ⸗ liſchen Willen über den Kampf des einzelnen ſtelle und das ſei Adolf Hitlers große politiſche Tat. Die frühere Aufgabe der Schule war, das Kind zu ſchulen für feinen Lebenskampf. Das neue Deutſchland könne ſich mit einer derartigen Einſtellung der Schule nicht zufrie⸗ den geben. Es ſetze neben den Einzelnen das Volk W die Aufgabe der Schule darin, ſo zu arbeiten, daß es Deutſchland, dem deutſchen Volk gut gehe, daß das deutſche Volk in ſeiner Gesagt heit dahin geſchult werde, ſeinen Lebenskampf zu beſtehen. Es gelte, die Kinder dahin zu bringen, wo das Leben der Gemeinſchaft wirkſam werde, das heißt in die Hitlerjugend. Jedes Volk müſſe den Kampf um ſeine Exiſtenz füh⸗ ren. Für Deutſchland ſei bei ſeiner zentralen Lage und bei dem Fehlen jeglicher natürlicher Grenzen dieſer Kampf be⸗ ſonders ſchwer. Deutſchland könne daher dieſen Kampf nur dann beſtehen, wenn es durch den einheitlichen Willen des ganzen Volkes unüberwindbare Mauern aus Menſchen um ſich bauen könne. Nachdem der erſte große Kampf gegen den Marxismus gewonnen ſei, drohten jetzt gewiſſe neue Schwierigkeiten in⸗ folge kir chlicher Gegenſätze. Die Eltern dürften dieſe Gegenſätze auf keinen Fall in die Herzen der Jugend tragen. Er, der Miniſter, werde jedenfalls nicht dulden, daß zerſtört werde, wofür Millionen von Volksgenoſſen ge⸗ blutet hätten und geſtorben wären. Die deutſche Einigung könnte nicht von oben her dekretiert werden. She müſſe von unten her aus der Familie wachſen, bis ſie eines Tages das ganze deutſche Volk umfaſſe. Die deutſche Schule der Zukunft werde die Schule der Ausleſe ſein, die Schule zur Erziehung der höchſten Lei⸗ ſtungsfähigkeit. Dieſe Schule werde man nichk durch Ver⸗ ordnungen ſchaffen, ſondern, indem man die richtigen Män⸗ ner zu Lehrern mache. Arbeitsdienſt⸗Ausſtellung„Schule der Nation“. Die vom Inſtitut für deutſche Wirtſchaftspropaganda gemeinſam mit den drei weſtdeutſchen Arbeitsdienſtgauen und dem Frauenarbeitsdienſt veranſtaltete Ausſtellung„Schule der Nation“ wurde mit einem Feſtakt vor geladenen Gäſten im Beiſein des Oberpräſidenten, Freiherrn von Lüninck, und por Vertretern der Behörden im Goldſaal der Weſtfalen⸗ halle in Dortmund feierlich eröffnet. Oberarbeitsführer Müller⸗Brandenburg überbrachte die Grüße und Wünſche des Reichsarbeitsführers Hierl. Die Ausſtellung bietet in allen ihren Teilen eine anſchauliche Ueberſicht über das vielſeitige Wirken des Arbeitsdienſtes. f ˙ Vr— Handel und Wirtſchaft Das Glattſtellungsbedürfnis der Berufskreiſe und der Ban⸗ kenkundſchaft hatte einen neuen Kursrückgang im Gefolge. Le⸗ diglich Kaliwerte blieben von der Abwärtsbewegung unberührt und konnten teilweiſe bis zu 3 Prozent gewinnen. Auch der Montan⸗ markt zeigte ſich ſehr widerſtandsfähig, während Braunkohlen⸗ altien nach den Steigerungen der letzten Tage wieder abfielen. Ebenſo waren chemiſche Werte ſchwächer. Am Rentenmarkt ſtellte ſich Reichsaltbeſitz auf 115,89. Jen ade Müſchuldnigsaneihe befeſtigte ſich weiter um 0,20 Pro⸗ zent. Am Geldmarkt koſtete Tagesgeld unverändert 3½ bis 3 Prozent. Am Deviſenmarkt wurde der Kurs des Franes durch die erneuten Goldabflüſſe aus Frankreich— leicht gedrückt, während gleichzeitig das Pfund eine Höherbewertung erfuhr. Deviſenmarkt. Belga(Belgien) 41,98(Geld) 42,06(Brief), dän. Krone 54,90 55,00, engl. Pfund 12,295 12,325, franz. Franken 16,355 16,3985, holl. Gulden 167,68 168,02, ital. Lire 20,51 20,55, norw. Krone 61,79 611, öſterr. Schilling 48,95 40,05, poln. Zloty 46,75 46,85, ſchwed. Krone 63,39 63,51, ſchweiz. Franken 80,27 80,43, ſpan. Peſeta 33,90 33,96, tſchech. Krone 10,31 10,53, Dollar 2,484 2,488. Neue Diskonterhöhung in Paris Nachdem erſt am Donnerstag, den 23. Alat, der Re- genkſchaftsrat der Bank von Frankreich eine Erhöhung des Diskonkfatzes um vom Hundert beſchloſſen hatte, die in einer offiziöſen Verlautbarung als erſte Warnung an die Franken-Baiſſe⸗ Spekulation bezeichnet wurde, iſt ſoeben eine weikere Diskonkerhöhung um 1 v. H. erfolgt. Damit beträgt der Diskonkſatz nunmehr 4 v. 9. Der Goldabfluß der Bank von Frankreich geht trotz der Maßnahme zur Abwehr, die in der Erhöhung des Dis⸗ kontſatzes beſteht, weiter. Am Freitag ſind nicht weniger als für 682 Millionen Franken Goldbarren nach Amerika eingeſchifft worden, davon mit dem deutſchen Dampfer „Deutſchland“ in Cherbourg 182 Millionen, während der holländiſche Dampfer„Volendam“ eine halbe Milliarde an Bord nahm. 5 Weltbild(Mp). Die 2. Reichs nähr ſtandſchau f in Hamburg Einheimiſcher Sport. Fußball Neckarhauſen 1— Seckenheim komb. 213 Neckarhauſen Priv.— Seckenheim Priv. ausgefallen Eine alte Rückſpielverpflichtung rief die Seckenheimer Fußballer nach Nedaryaujſen. Nachbem wintler und Gropp jur das geſtrige Repräjentacioſpierl im Stadion aufgeſterlc worden waren, mußte man, da auch jonſt verſchtebene Spieler der erſten Mannschaft am Samstag unabrommlich waren, eine komb. Elf fur dieſes Spiel beordern. dach abwechſlungsreichem und mitunter intereſſantem Spiel konnten die Seckenheimer, Dank ihrer routinierten Spiel⸗ weiſe, knapper aber ſicherer Sieger werden. Reichsſportwerbewoche. Aus Anlaß der Reichsſport⸗ werbewoche ſpielen heute abeno halb„ Uhr auf hieſigem Platze die Schülermannſchaften gegen Rheinau. Ausklang in der Bezirksklaſſe. Alemannia Ilvesheim— Spv. Altrip 5: 2(310) Das letzte Verbandsſpiel hat ſchon aus dem Grunde eine Anzahl Zuſchauer aus Seckenheim angelockt, da die Frage des Torreſultats aus dem abgebrochenen Spiel Neu⸗ lußheim Altrip noch nicht geloſt iſt. Man erwartete einen klaren Sieg von Ilvesheim und wurde auch in keiner Hinſicht enttäuſcht. Die Mannſchaft ging mit großem Eifer in den Kampf, fand ſich trotz der 3 Exfatzleute gut zu⸗ ſammen und kombinierten das ganze Spiel hindurch, daß es eine Freude war. Im Zuſammenſpiel und Spielaufbau waren die Ilvesheimer wohl beſſer als ihr Gegner, der Hauptgrund iſt aber vor allem in der prächtigen Form der Flügel zu ſuchen, von denen der linke mit Weber und Schwarz hervorſtach. Die beiden Außenläufer der Gäſte konnten die Flügel kaum halten, doch wies die Hinter⸗ mannſchaft einige Schwächen auf. Die Gäſte erwieſen ſich zwar auch als eine forſche Kampfmannſchaft, doch gelang es nicht, die Einzelleiſtungen auf einen gemeinſamen Nenner zu bringen. Im Sturm lag das Hauptgewicht auf dem rechten Flügel. In der Läufer⸗ reihe hatte Spindler ein Plus gegenüber ſeinem Gegner. Im Verteidigungstrio wartete Weber mit den ſchönſten Leiſtungen auf und zeichnet für keines der Tore verantwortlich In den erſten Minuten ſchien es, als ob die Gäſte dem Anſturm ſtand halten wollten. Als aber Weber in der 15. Min. die Führung erzielte, war es geſchehen und einen Alleingang von Schwarz konnte Altrips Verteidiger nur noch zum 2:0 einſenden. Eine ganze zeitlang war nur nichts los, man kämpfte beiderſeits um jeden fußbreit Boden. Drei Ecken für Altrip brachten auch nichts ein, dagegen konnte Schwarz eine Flanke von Hartmann durch Kopfball zum 3:0⸗Reſultat verwerten. Nach der Pauſe war es Spindler, welcher vom Anſpiel weg den erſten Gegentreffer für ſeine Farbe verbuchte und erſt 20 Minuten ſpäter gelingt es dem Rechtsaußen, die Tordifferenz auf 3:2 zu drücken. Nun kommt die Platz⸗ mannſchaft wieder in Fahrt und heißt es eine Minute ſpäter 4:2—, ließ das fünfte Tor auch nicht lange auf ſich warten. Altrip kommt nun kaum noch über die Hälfte doch kann die Platzmannſchaft von den gegebenen 8 Eck⸗ bällen keinen verwerten. Schiedsrichter: Lauer⸗Plankſtadt. Auswärtiger Sport. Fußball Länderſpiele: Dresden: Deutſchland Tſchechoſlowakei 2.1 Bulgarien— Deutſchland B 5 Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Inſterburg: Yorck Inſterburg— Polizei Chemnitz 1.8 Glauwitz: V⸗R Gleiwitz— Hertha⸗BSc 2.1 Stettin: Stettiner SC— Hannover 96 1·4 Hamburg: Tod. Eimsbüttel— Schalke 04 5 221 Stuttgart: VfB Stuttgart— Spielvereinigung Fürth 3:2 Jena: 1. SV Jena— Fc Hanau 93 5 0¹3 Ludwigshafen: Phönix Ludwigshafen— VfR Köln 41 Düſſeldorf: VfL Benrath— VfR Mannheim 312 Süddeutſchland 9 N Aufſtiegsſpiele zur Gauliga: Gau Südweſt: Opel Rüſſelsheim— Germania 04 Ludwigshafen 2:0 Gau Baden: 1 Germania Brötzingen— VfR Konſtanz 20 Gau Württemberg: 5 ö 5 VfR. Schwenningen— VfR. Heidenheim 0:0 FC. Tailfingen— FV. Zuffenhauſen 8 3.1 Gau Bayern: ö Union Augsburg— Walhalla Regensburg 5:0 a Pokalſpiele: Boruſſia Neunkirchen— Eintracht Trier 2 SVg. Mundenheim— FV. Daxlanden 3 SV. Gersweiler— 1. FC. Kaiſerslautern 2 Haſſia Dieburg— Germania Bieber 2 Handball Meiſterſchafts⸗Vorſchlußrunde(Männer): Polizei Magdeburg— SV. Waldhof 528 Sfr. Leipzig— Hindenburg Minden 7²8 5 Meiſterſchafts⸗o Vrſchlußrunde(Frauen): VfR. Mannheim— Sc. Charlottenburg 624 Fortuna Leipzig— Eimsbüttel 0:2 g D Faden— Württemberg 85 8 8 a VVV VfL Benrath— Uf Mannheim 3:2(1:1) Mit dem letzten Spiel erſt iſt in der Gruppe 4 die Ent⸗ ſcheidung zugunſten der Düſſeldorfer Vorſtädter gefallen, die erſt nach hartem Kampf den badiſchen Meiſter knapp 3:2 bezwingen konnten. Ueber 10 000 Zuſchauer hatten ſich im Düſſeldorfer Stadion eingefunden, denen ein feſſelndes, bis zur letzten Minute ſpannendes Spiel geboten wurde. Die Mannheimer finden ſich überraſchend ſchnell, ihr Steil⸗ paß⸗Spiel bringt Verwirrung in die Reihen der Benrather. Das Spiel hat ſofort Spannung. Benrath Angriffe ſcheitern an der Mannheimer Hintermannſchaft. In der 23. Minute fällt das Führungstor für den VfR. Wenig ſpäter kommen die Benrather durch Raſſelnberg zum Ausgleich. Nach der Pauſe verſtärkt Benrath ſeinen Sturm und kommt dadurch beſſer zur Geltung. In der 25. Minute bringt Langenbein den VfR abermals in Führung. 11 Minuten vor Schluß macht der rechte Läufer des VfR Hand. Raſſelnberg ſchießt den Ball durch eine Lücke ins Mannheimer Netz und ſtellt dann ſchließlich kurz vor Spielſchluß durch einen Ueberraſchungs⸗ ſchuß von Pickartz den Sieg ſicher. Phönix Ludwigshafen— BfR Köln 4:1(1:0). „Erwartungsgemäß konnte der Südweſtmeiſter auch das Rückſpiel gegen den VfR Köln zu einem Erfolg geſtalten, aber der Sieg mußte recht ſchwer erkämpft werden, denn die Rheinländer kamen mit einer recht kampfkräftigen Elf, die im Feld ein durchaus gleichwertiges Spiel erzwang, aber im gegneriſchen Strafraum nicht die nötige Energie aufbrachte. Die Kölner hatten ihre beſte Zeit zu Beginn der zweiten Hälfte, erſt der zweite Phönix⸗Treffer, aus Abſeits⸗ ſtellung erzielt, nahm den Gäſten die Laune und ſo hatte der Südweſtmeiſter zum Schluß verhältnismäßig leichtes Spiel. Beim Phönix konnte nur die Hintermannſchaft allererſten Anforderungen gerecht werden. Läufer und Stürmer hatten es auf dem moraſtigen Platz ſehr ſchwer. Das einzige Tor vor der Pauſe erzielte Lindemann durch Verwandlung eines Freiſtoßes. Eine Viertelſtunde nach Wiederbeginn erkannte Schiedsrichter Unverferth(Pforz⸗ heim) einen von Neumüller 2 aus Abſeitsſtellung erziel⸗ ten zweiten Phönix⸗Treffer an, der das Spiel endgültig entſchied. In den letzten zehn Minuten fielen noch zwei wei⸗ tere Treffer für Phönix, erſt dann konnte Weber für Köln den Ehrenerfolg buchen. Deutſchland—Tſchechoſlowakei 2:1 Großer Tag für Dresden. Die ſchöne Stadt Dresden hatte am Sonntag einen ihrer ganz großen Tage. Mit zwei ſportlichen Großereigniſſen: dem Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Tſchechoſlowakei und dem„Preis der Dreijährigen“ auf der Rennbahn, fiel das ſächſiſche Gautreffen der NSDAP zuſammen. Alle ſorgfältigen Vorbereitungen, die 60 000 Beſucher reibungs⸗ los unterzubringen, wurden faſt über den Haufen geſtoßen. Das Spiel begann mit vielverſprechenden deutſchen An⸗ griffen. Man regiſtrierte die 18. Spielminute, als Deutſch⸗ land zum Führungstreffer kam. Ein Beifallsſturm erhob ſich und in der Folge diktierten die Deutſchen das Speel. In der 24. Minute ereignete ſich ein kleiner Zwiſchenfall, als Tiefel und der tſchechiſche Außenläufer Vodicka beim Sprung nach einem hohen Ball zuſammenſtießen und ver⸗ letzt wurden. Beide ſchieden aus, aber bald kam Vodicka wieder und anſchließend auch Tiefel. Langſam wurden die Tſchechen im Feld tonangebend, aber von einer ausgeſpro⸗ chenen Ueberlegenheit konnte keine Rede ſein. Zwei Tore nach der Pauſe Nach dem Wechſel zeigten die Tschechen in den erſten zehn Minuten ihre wahre Weltmeiſterſchaftsform. Schon in der 3. Minute ſpielte ſich vor dem deutſchen Tor eine recht gefährliche Situation ab. Der tſchechiſche Halblinke Kopecky feuerte einen flachen, plazierten Schuß auf das deutſche Tor ab, aber Jakob in gewohnt zuverläſſiger Weiſe hielt das Leder. Schon zwei Minuten weiter fiel aber doch der Ausgleich. Bei einem Angriff der linken tſche⸗ chiſchen Sturmſeite griff Janes den Linksaußen Pue nicht energiſch genug an. Die Flanke Pues lenkte Hruska mit dem Kopf an dem herauslaufenden deutſchen Torhüter vor⸗ bei ins Tor. Durch dieſen Erfolg ermutigt griffen die tſthe⸗ chiſchen Spieler jetzt ſtark an. In dieſer Zeit fiel für Deutſchland der zweite Treffer. Der Jubel der Zu⸗ ſchauer für dieſen in der 8. Minute erzielten zweiten deut⸗ ſchen Treffer war natürlich groß. Die deutſche Elf wurde jetzt ſtark angefeuert, während die Tschechen im Gefühl der ſchon erlittenen Niederlage mehr und mehr nachließen. In der Läuferreihe wurde Gramlich mit der Bewachung des ſehr gefährlichen Linksaußen Puc ſchlecht fertig. Leider wurde aber auch dieſer ſympathiſche tſchechiſche Spieler ver⸗ letzt. Mit zehn Leuten ſpielend verlegten ſich die Tſchechen faſt ausschließlich auf die Bewachung ihres Tores. Avusrennen 1935 Stuck und Carracciola Vorlauf-Sieger. 300 000 begeiſterte Menſchen hatten den Weg zu der Rennſtrecke im Grunewald gefunden. Ueber der rieſigen Menſchenmenge ſchwebte wieder der allen bekannte Feſſel⸗ ballon. Punkt 13 Uhr läßt der Präſident des Internationalen Motorſportverbandes, Graf Bonacoſſa, am Nordtor die Startflagge fallen. Unter ungeheurem Getöſe brauſten zu⸗ nächſt die 350er ab. Nach drei Minuten waren auch die Kleinſten“ verſchwunden. Der leiſe rieſelnde Regen hat keinen Einfluß auf die Rennen und hörte auch bald wie⸗ der auf. Die Ergebniſſe: Bis 250 cem: 1. Winkler⸗Chemnitz auf DKW 25:08,7 gleich 142,1 km⸗Std.; 2. Marſchall⸗Berlin auf Rudge 26:24, 4 gleich 153,3; 3. Winkler⸗München auf DW 27:27,2 gleich 130,9.— Bis 350 cem: 1. Richnow⸗Berlin auf Rudge 24:18 gleich 147 km⸗Std.; 2. Petruſchke⸗Berlin auf Rudge 24:39, gleich 145 km⸗Std.; 3. Müller⸗Bielefeld auf Viktoria⸗Jap 25.10, gleich 141,9. 8 Aus Sicherheitsgründen wurden die Wagen zu den Borläufen nicht am Nordtor, ſondern am Zielhäuschen geſtartet. Schon der erſte Vorlauf ergab einen deutſchen Triumph. Hans Stuck ſiegte auf Auko-Anion in 23:33 Minuken gleich 249 Std-⸗km. Jweiker wurde Jagioli in 24:17 gleich 241,6 km-Std. vor Dreifus mit 26:58 gleich 218,4 und Geyer mit 27:05 gleich 216,8. Dieſe vier qualifizierten ſich für den Endlauf. Der Italiener Farina auf Maſerati wurde Fünfter vor Nuvolari auf Alfa Romeo. Ausgeſchieden waren Siena(1. Runde), Roſemeyer (4. Runde wegen Reifenſchadens), Zehender(5. Runde). Eine Zeitlang lagen vier deutſche Wagen an der Spitze. Als dann aber Roſemeyer einen ſchweren Reifeſchaden er⸗ litt, ſchob ſich Dreyfus auf den dritten Platz. Nuvpolari mußte ebenſo wie Geyer die Reifen wechſeln. Geyers Rei⸗ fenwechſel dauerte nur 35 Sekunden. Sechs deutſche Wagen, vier Mercedes-Benz und zwei Auto⸗Union, ſowie zwei Alfa Romeo, Chiron mit ſeinem neuen Bimotor und Dreyfus mit dem alten Grand⸗Prix⸗ Wagen, qualifizierten ſich für den Endlauf. Im zweiten Vorlauf(5 Kunden gleich 100 Kilometer) ſah man am Ziel die Reihenfolge: 1. Carraciola 24:47 gleich 236,8 km⸗Skd.; 2. Varzi 25:41 gleich 228,5; 3. v. Brauchitſch 220,2; 4. Chiron. Ueberraſchungsſieg bei den Rädern. Vor dem Endlauf ſtarteten noch die Halbliter⸗Motor⸗ räder über 5 Runden gleich 98,796 Kilometer. Der Schwede Sunnqpiſt ſiegte mit nur einer Sekunde Vorſprung vor Gall auf BMW e und dem deutſchen Meiſter Ley. Mercedes vor Alfa und Auto-Union. Mit größter Spannung ſah man der Entſcheidung ent⸗ gegen. Das Ergebnis: 1. Fagioli auf Mercedes⸗Benz 49:13,2 gleich 238,5 km⸗Std.; 2. Chiron auf Alfa Romeo 50 48,4 gleich 231 km⸗Std.; 3. Varzi auf Auto⸗Union 51:27,4 gleich 228 km⸗Std. 4. Hans Stuck auf Auto⸗Union 51:36,4 gleich 227,4; 5. von Brauchitſch 53:18,4 gleich 220 km⸗Std.; 6. Dreyfus auf Alfa Romeo 54:24, gleich 215,5. Vorzeitig ausgeſchieden waren Carraciola und Geyer 8 25 Zum Internationalen Avusrennen. Oben der„Rennſtall“ der Auto⸗Union. Unten die beiden Rennfahrer Caracciola(links) und Chiron. 5 i Weltbild(Ml. Der Sieger der„Military in Hannover. 0 Als Vorprüfung für die Olympiſchen Spiele veranſtaltete die Kapallerkeſchule eine ſogen. Military, die aus Dreſſur⸗ prüfung, Geländeritt und Jagdſpringen beſteht. Als Sieger Jing„Granit“ unter Rittmeiſter Lippert aus dem Fe“ schwierigen Wettbewerb erden, N /