rle. mit ein. i Abeſſi 2. Blatt zu Wr. 126 E Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Frankreich macht zurzeit eine ſchwere Währungs⸗ ktiſe durch. Sie bedeutet mehr als eine rein finanztechniſche Angelegenheit, ſie bedeutet eine Vertrauenskriſe ernſter Art, die ſich nicht nur auf Perſonen, ſondern auf das ganze Sy⸗ em bezieht. Dieſe innerpolitiſchen Probleme haben alles andere zurzeit in den Hintergrund gedrängt. Das Kabi⸗ nett Flandin wurde in einer bewegten Nachtſitzung der Fammer geſtürzt, der Kammerpräſident Boutſſon hat die Hlldung eines„Kabinets der breiten Union“ übernommen. die Einleitung zu der Kriſe war dramatiſch genug. Es war der Kampf der Bank von Frankreich um die Aufrechterhal⸗ ung des Wertes des franzöſiſchen Franken im internatio⸗ nalen Zahlungsverkehr. Noch in den letzten Tagen haben in Frankreich ſelbſt Vorſtöße in der Richtung einer Abwertung zur Erhöhung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit drankreichs eingeſetzt. Man kann nicht ſagen, daß der Kampf ſwiſchen den Franc⸗Gläubigen und den Abwertlern ſchon lülſchieden iſt. Trotz der ungeheuren Goldreſerven der Bank zun Frankreich, trotz des Umſtandes, daß die franzöſiſche Iduſtrie und der franzöſiſche Handel ſehr ſtark in das eigene Folonialreich und in die Länder liefern, die bisher die Wäh⸗ mungsabwertung noch nicht mitgemacht haben! Der franzö⸗ ſſche Miniſterpräſident Flandin war ein eiferſüchtiger Hüter des jetzigen Goldſtandards des franzöſiſchen Franken. Er wollte deshalb mit allem Nachdruck Einnahmen und Aus⸗ guben des Staates in ein wenigſtens erträgliches Gleichge⸗ wicht bringen und auch ſeine bisherigen Verſuche einer Viederankurbelung der Wirtſchaft von neuem aufnehmen. doch iſt es in einem typiſch parlamentariſchen Lande, in dem die Sonderintereſſen jeder einzelnen Fraktion noch lebevoll berückſichtigt und irgendwie auch befriedigt wer⸗ den müſſen, recht ſchwer, ein umfaſſendes und kangfriſtiges Ermächtigungsgeſetz unter Dach und Fach zu bringen. Die ganze franzöſiſche Innenpolitik läuft letztlich auf die Frage hinaus, wie lange eine ſchwierige Situation mit parlamen⸗ lariſchen Mitteln noch gemeiſtert werden kann. Mr. Stanley Baldwin hat in der Albert Hall den ßaden ſeiner Unterhauserklärungen weiter geſponnen und ſch für eine ſchrittweiſe Neuordnung Europas auch außer⸗ halb des Völkerbundes ausgeſprochen. Seine Ausführungen über die Ergänzung des Locarno⸗Vertrages durch einen Luftpakt können als wertvolle Förderung des Gedan⸗ lens internationaler Zuſammenarbeit gewertet werden. die Ausführungen Baldwins ſind um ſo gewichtiger, als man annehmen darf, daß er unmittelbar vor ſeiner Beru⸗ zung zum Premierminiſter ſteht. Jedenfalls ſpricht ihn die Freſſe ſeines Landes allgemein als den kommenden Mann an. Beſonders kundige Korreſpondenten ſagen ſeine Ernennung bereits für den 4. Juni, den Tag nach dem Ge⸗ bürtstage des Königs, voraus. So ſicher wie ſeine Ernen⸗ gung iſt, ſcheint dagegen nicht die Zukunft Maedonalds zu fein, Urſprünglich ſollten ja Baldwin und Macdonald die follen einfach tauſchen. Aber Macdonald ſoll ſich wehren, lberhaupt einen Poſten im neuen Kabinett anzunehmen. Auch von dem Verbleiben der übrigen Kabmettsmitglieder heklautet noch nichts Beſtimmtes. Bei einer Betrauung mit der Kabinettsbildung hat ja Baldwin auch völlig freie Hand. Escher ſcheint nur zu ſein, daß der bisherige erfolgreiche Schatzkanzler Neville Chamberlain auch dem neuen Kabi⸗ hell angehören wird. Mr. Anthony Eden gilt als ſicherer Anwärter auf den Poſten des Außenminiſtertums. Auch Eden hat eine Art Kandidatenrede gehalten. Er konnte bei ſenem Bericht über die Vertagung des italieniſch⸗abeſſini⸗ ſhen Konfliktes im Unterhaus anerkennenden Beifall ern⸗ len, der auch ſeiner erfolgreichen Arbeit in Genf um die ſiedliche Abwicklung des oſtafrikaniſchen Konfliktes galt. Nan darf allerdings annehmen, daß Baldwin als Mini⸗ fepräſident auch in der engliſchen Außenpolitik ſeine Per⸗ ſönlichkeit ſtärker engagiert als das bisher Macdonald tat, ber zu der Routine und dem Geſchick Sir John Simons un⸗ begrenztes Vertrauen beſaß. * Das Programm der jetzt beendeten 85. Ratstaguyg des Völkerbundes war ſehr umfangreich. Es enthzelt ſchtbare“ und„unſichtbare“ Fragen, wobei wir mit den uſteren die Punkte meinen, die ſozuſagen offen auf der Ta⸗ ſeordnung ſtanden, wie die Danziger Streitfragen, den ligollawiſch⸗ungariſchen Konflikt, den Streit zwiſchen Iran und dem Irak, die Klage der griechiſchen Minderheiten in Abanien, während es ſich bei den„unſichtbaren“ Fragen um ache handelt, die hinter den Kuliſſen der Ratskagüng, in bertraulichen Beſprechungen zwiſchen den Miniſtern bera⸗ en wurden, wie die Fragen der Donaukonferenz. Man muß in dieſem Zuſammenhang ſagen, daß es ſchon einen hewiſſen Erfolg für Abeſſinien bedeutet, daß trotz der ahlreichen europäiſchen Fragen, die in Genf zur Debatte unden, kein Problem die Oeffentlichkeit in dieſer Woche in hr Völkerbundsſtadt ſo beſchäftigte wie der Konflikt zwi⸗ hen Italien und Abeſſinien. Hat Abeſſinien in Genf etwas ſteicht? Gewiß, wenn man die gefundene Regelung rein zam Tatſächlichen her betrachtet, muß man zunächſt feſtſtel⸗ len daß es ſich vorläufig erſt einmal um eine Vertagung les Streites bis zum September handelt. Der Völkerbunds⸗ uu hat keinen Berichterſtatter, keinen Ausſchuß eingeſetzt, ir hat lediglich den Genfer Generalſekrätär beauftragt, bis dun 25. Auguſt alle Einzelheiten über die Entwicklung des hiedsverfahrens den Bundesmitgliedern mitzuteilen. Im⸗ nethin haben die Abeſſinier, oder vielmehr die 5 zulegt aon Lapal ſehr tatkräftig unterſtützten— Engländer, die uhr für die Ruhe in Afrika, die Nilquellen und das„kolo⸗ fünle Gleichgewicht“ als für den Völkerbund gekämpft haben, i dieſer Sache doch einiges erreicht. Zunächſt wollten die zeliener überhaupt keine Behandlung des Konfliktes durch n Völkerbund, ſondern ausſchließlich die Befaſſung des chedsgerichtes mit dem erſten der abeſſiniſch⸗italieniſchen zwiſchenfälle, demjenigen von Ual⸗Ual. Jetzt aber mußten ſeezugeben, daß ſich die Schieds⸗ und Schlichtungskommiſ⸗ 900 nicht nur mit Ual⸗Ual, ſondern mit allen Zwiſchenfäl⸗ eu beschäftigt, und daß ſogar möglicherweiſe nach dem boledsverfahren wegen der Zwiſchenfälle die Bemühungen lladie Grenzdemarkierung zwiſchen Somali⸗Land und nien einſetzen. die Vereinigten Staaten von Nordame⸗ ia haben wieder einmal ihren alten Ruf als Land der Ubegrenzten Möglichkeiten bewährt. Diesmal freilich iſt das eee ee e eee Unmögliche durch eine Gerichtsentſcheidung möglich gewor⸗ den. Seit den zwei Jahren ſeiner Amtstätigkeit hat Präſi⸗ dent Rooſevelt verſucht, das individualiſtiſche Amerika zur Rettung aus kataſtrophaler Wirtſchaftskriſe in ein großes planwirtſchaftliches Syſtem einzuſpannen. Das„New Deal“ beſteht aus einer Unzahl von Geſetzen und Verord⸗ nungen. Indem das Oberſte Bundesgericht die Codes für die einzelnen Induſtrien und das Farmhypothekengeſetz für rechtsungültig erklärte, hat die geſamte Wiederaufbaupoli⸗ tik Rooſevelts zwei ſehr empfindliche Schläge erlitten. Die Kläger gegen die Rechtsgültigkeit der Codes waren vier Ge⸗ llügelzüchter, aber indem dieſen das Oberſte Bundesgericht Recht gab, ſind auch alle anderen Codes für die verſchieden⸗ ſten Wirtſchaftszweige hinfällig geworden. In dieſen Codes wurden den einzelnen Unternehmungen beſtimmte Löhne und Arbeitszeiten vorgeſchrieben. Ungezählte Induſtrielle ſind wegen Verſtoßes gegen den Code ihrer Induſtrie zu Strafen verurteilt worden. Alle dieſe Urteile ſind jetzt gleich⸗ falls nachträglich in ihrer rechtlichen Haltbarkeit durch die Entſcheidung des Oberſten Bundesgerichts erſchüttert wor⸗ den. Die ausgeſprochene Rechtsungültigkeit des Farmhypo⸗ thekengeſetzes zieht zwei Millionen Farmer in Mitleiden⸗ ſchaft. Durch die Entſcheidung gegen die Nira⸗Codes, die für 751 verſchiedene Induſtriezweige galten, werden in drei Millionen Betrieben die Intereſſen von 22 Millionen Ar⸗ beitern berührt. Werden die beteiligten Induſtriellen den Mahnungen ihrer Verbandsführer folgen und vorläufig von Lohnkürzungen und Arbeitszeitheraufſetzungen abſehen? Wird die Arbeiterſchaft ſolche Schritte der Unternehmer mit gewerkſchaftlichen Kampfmitteln beantworten?? Stagerrafgedenklag Das Ehrenkreuz für 13 alte Kriegsflaggen. Berlin, 31. Mai. Zum Gedächtnis der Gefallenen der Seeſchlacht vom Skagerrak fanden am heutigen 19. Jahrestag der See⸗ ſchlacht Gedenkfeiern ſtat.. Am Ehrenmal erfolgte gegen Mittag eine feierliche Kranzniederlegung durch Abordnun⸗ gen der Marinekameradſchaften von Groß⸗Berlin, der Ma⸗ rine⸗SA und der Marine⸗HJ. Konteradmiral Lützow ge⸗ dachte des Opfertodes unſerer Helden zur See und knüpfte daran die Mahnung, alle Kraft in den Dienſt der Nation zu ſtellen und in treuer Pflichterfüllung den Weg zu gehen, den der Führer vorgezeichnet hat und vorlebt. Inzwiſchen war von der Kaſerne das Wachregiment Berlin in der Rathenower Straße die Marinewache ab⸗ marſchiert, die in dieſem Jahr von der Marineunteroffizier⸗ Lehrabteilung Friedrichsort geſtellt wird. Unter Vorantritt der Kapelle der 5. Marineartillerieabteilung Pillau mar⸗ ſchierten die blauen Jungen, begleitet zu beiden Seiten von Hunderten von begeiſterten Berlinern, mit klingendem Spiel über den Königsplatz und die Siegesallee, um dann unter den Klängen des Deutſchlandliedes durch das Brandenbur⸗ ger Tor einzuziehen. Die ganzen Linden über bildete die Menge ein dichtes Spalier und jubelte der Wache zu. Vor dem Ehrenmal, das inzwiſchen das Ziel von vielen Jnſenden geworden war, nahm die Marinewache Aufſtel⸗ ling. Bei präſentiertem Gewehr wurde das Lied vom Gu⸗ ten Kameraden geſpielt. Anſchließend erfolgte die Vergatte⸗ Filz. Darauf folgte durch den Oberbefehlshaber der Kriegs- War ne, Admiral Dr. h. c. Raeder, im Lichthof des Zeug⸗ lauſes die Schmückung der 13 alten Kriegsflaggen der Keichsmarine mit dem Ehrenkreuz für Fronkkämpfer. Jeder Fahnenträger meldete den Namen des Schiffes, von dem die Flagge einſt wehte. Die Marinekompagnie marſchierte im Anſchluß an die Feier durch ein dichtes Spalier und wiederum von Hunder⸗ ten begleitet nach der Wilhelmſtraße, um vor dem Gebäude der Alten Reichskanzlei beim oberſten Befehlshaber der deutſchen Wehrmacht, dem Führer und Reichskanzler, einen Doppelpoſten zu ſtellen.— Muß es ſein Die deutſchen Kriegsopfer an die Kameraden jenſeits der Grenze. Hier fand die Tagung der deutſchen Kriegsopferverſor⸗ gung ſtatt. Sie wurde eingeleitet durch eine Kranznieder⸗ legung auf den verſchiedenen Kriegerfriedhöfen der Stadt Saarbrücken. Der Morgen ſah den Aufmarſch der Kolon⸗ nen zu einer Kundgebung im Ludwigspark Nach Eröffnung der Kundgebung entbot Oberbürger⸗ meiſter Dürrfeld den Gruß der alten Soldatenſtadt Saarbrücken. Prinz Auguſt Wilhelm gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß es ihm durch die Einladung vergönnt ſei, mit den Kameraden vereint zu ſein, mit denen der Kampf für das neue Deutſchland geführt wurde. Als letzter Redner ſprach Reichskriegsopferführer Ober⸗ lindober. Er richtete einen Appell an die Frontſoldaten jenſeits der Grenze.„Ihr, meine Kameraden von der Saar,“ ſagte er,„lebt neben einem Volke, mit dem wir durch die Jahrhunderte in vielen Schlachten haben fechten müſſen, deſſen ſoldatiſche Tugenden von unſeren Soldaten anerkannt werden, ebenſo wie ſie die ſoldatiſchen Tugenden des deutſchen Volkes anerkenen. Muß es ſein, daß alle 30 Jahre unſere beiden Völker die 1 hingeben, um irgendeines unſichtbaren Einſatzes wegen? Wir ſagen den Kameraden drüben: Wir ſind be⸗ reit, mit Euch Frieden zu halten. Wir brauchen keinen Raum von Euch. Wir halten dieſen Frieden, weil wir die Wunden des Krieges zu heilen haben und weil wir wiſ⸗ jen, daß der Krſeg niemals für ein Volk Segen bringen kann. Wir möchten das aber nicht ausſprechen, ohne zu ſagen: Ihr Männer aus dem anderen Graben! Ihr müßt als brave Soldaten wiſſen, daß Euer Nachbarvolk den Fyfe⸗ den haben will, aber nur einen Frieden der Ehre und der Gleichberechtigung.“ Oberlindober ging zum Schluß auf die Kriegs⸗ opferverſorgung ein. 400 000 erwerbsloſe Kamera⸗ den hätten wir vom alten Syſtem übernommen. Es werde dafür geſorgt werden, daß auch die letzten wieder zu Arbeit kämen. Es werden Heimſtätten für diejenigen geſchaf⸗ fen die im Kriege die Heimſtätten der zu Hauſe Gebliebenen geſchützt haben. Auch imdeutſchen Saarland iſt hier⸗ 155 5 Anfang gemacht worden. Für 200 Häuſet ſind bereits die erſten Raten gegeben. Keine Störungen des Schulbetriebes Ein Erlaß des Reichsminiſters Ruſt. Berlin, 1. Juni. Vielfache Klagen über fortſchreitende Störung der Ar⸗ beit in den Schulen durch außerſchuliſche Veranſtaltungen und Beteiligung an den verſchiedenſten Aufgaben und Zwek⸗ ken ſowie über Belaſtung von Schule und Elternhaus durch Sammlungen, Heranziehung zum Verkauf von Abzeichen, Eintrittskarten, Loſen und dergleichen haben dem Reichs⸗ unterrichtsminiſter Ruſt Veranlaſſung gegeben, dieſe Frage grundſätzlich zu regeln. In einem Erlaß des Miniſters wird u. a. folgendes beſtimmt: Oeffentliche Sammlungen und ſammlungsähnliche Ver⸗ anſtaltungen bedürfen, wenn ſie innerhalb der Schulen durchgeführt wer⸗ den ſollen, der beſonderen Genehmigung der Schulaufſichts⸗ behörde. Die Erhebung des Lernmittelbeitrags für den Un⸗ terrichtsfilm iſt keine Sammlung. Das gleiche gilt für die Einziehung von Beiträgen und Gebühren, die für beſondere ſchuliſche Aufgaben angeordnet ſind. Als Sammlung im Sinne dieſer Beſtimmungen iſt es nicht anzuſehen, wenn innerhalb einer einzelnen Schule oder Klaſſe gelegentlich für einen beſtimmten Zweck, z. B. für Kranzſpenden, geſammelt wird. Die Mitwirkung von Schulkindern an öffentlichen Sammlungen uſw. auch außerhalb der Schulen bedarf in gleicher Weiſe der Genehmigung der Schulaufſichtsbehörde. Veranſtaltungen dritter Perſonen oder Stellen für die Schule, wie z. B. Vorträge, Vorführungen, Rezitationen und der⸗ gleichen, die innerhalb der Schule ſtattfinden ſollen, bedür⸗ fen grundſätzlich der Genehmigung. Sie darf nur erteilt werden, wenn ein beſonderer unterrichtlicher Wert der Ver⸗ anſtaltung anzuerkennen iſt. Der Beſuch von Veranſtaltun⸗ gen dritter Perſonen oder Stellen außerhalb der Schule, wie z. B. von Theatern, Ausſtellungen uſw., ſofern Eintritts⸗ geld erhoben wird, iſt grundſätzlich freiwillig. Unmittelba⸗ rer oder mittelbarer Druck auf die Schüler zur Teilnahme iſt unterſagt. Der Beſuch ſolcher Veranſtaltungen während der Schulzeit iſt unzuläſſig. Eine Bekanntgabe von Empfehlungen und Werbungen, wie z. B. zum Bezug von Zeitſchriften, Ankauf von Kalen⸗ dern, Loſen, Beſuch von Veranſtaltungen— auch ſoweit ſie amtlich erfolgt ſind— während der Unterrichtsſtunden iſt verboten. Der Vertrieb und Verkauf von Abzeichen, Kalendern, Loſen, Eintrittskarten und anderen Gegenſtänden in den Schulen iſt unterſagt. Handel und Wirtſchaft Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. Die Kursentwicklung vollzog ſich weiter in ruhigen Bahnen. Die Abſchöpfung der Ueberfülle des Geldmarktes durch die neuen Sola⸗Wechſel und das Monatsende trugen dazu bei, die Kaufaufträge zu vermindern. Auch die Anſicher⸗ heit wegen der Maßregeln zur Exportförderung trug zur Ge⸗ ſchäftsruhe bei. Vereinzelt war für gewiſſe Aktien aber trotz⸗ dem wieder Intereſſe. Eine Sonderbewegung erzielte Bem⸗ berg. Am Montanmarkt betrugen die Kursveränderungen meiſt nur Bruchteile eines Prozentes. In Chemiſchen Werten ergaben ſich Abſchwächungen. Deutſche Renten waren faſt durchweg behauptet. Erſtmals halbamtlich notiert wurde die kommunale Umſchuldungsanleihe. Das Geſchäft war im allgemeinen am Rentenmarkt ebenfalls recht ſtabil. Geldmarkt. Um die vielen Gelder aufzufangen, die am Geldmarkt Beſchäftigung ſuchen, hat die Golddiskontbank im Zuſammenarbeiten mit der Reichsbank Sola⸗ Wechſel mit dreimonatiger Laufzeit herausgegeben, die wie Privatdis⸗ konte behandelt werden. Dieſe Sola⸗Wechſel ſollen offenbar für die ſchwimmenden Gelder den Anreiz durch Spekulation vermindern und zugleich den innerlich tatſächlich langfriſtigen Teil des Geldmarktes mobilisieren. Auch wird bereits die Vermutung geäußert, daß ein Teil der auf dieſe Weiſe ge⸗ wonnenen Mittel dazu benutzt werden ſoll, der deutſchen In⸗ duſtrie den Weg des Exportes zu eröffnen. Da es ſich um eine Herausnahme von Geldern aus dem Markt handelt, ſo iſt die franzöſiſche Unterſtellung, die Sola⸗Wechſel ſeien der Anfang einer Inflation, geradezu lächerlich, und es bedurfte kaum des Hinweiſes, den Dr. Schacht in ſeiner Begründung zur Ausgabe dieſer neuen Papiere machte, daß doch die ganze Politik der Reichsbank, namentlich die Konſolidierung der Arbeitsbeſchaffungswechſel, der Aufrechterhaltung geſunder Geldverhältniſſe diene und jede Beunruhigung vom Geld⸗ wie vom Kapitalmarkte fernhalte. Produktenmarkt. Die Geſamtlage hat an den Produkten⸗ märkten keine Aenderung erfahren. Die Umſätze in Brot⸗ getreide bleiben nach wie vor beſcheiden, zumal die Mühlen weiterhin mit Vorräten gut eingedeckt ſind Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer war mit 100.9 gegenüber der Vorwoche(100.8) leicht erhöht. Die Roh⸗ ſtoffpreiſe zeigen allgemein eine Erholung. Seit Ende April ſind zum Teil erhebliche Steigerungen eingetreten. Der Welt⸗ handel wird von Deutſchland wie auch von anderen großen Induſtrieländern mit Hilfe komplizierter Verrechnungs⸗ und ompenſationsgeſchäfte mühſam weitergeführt. Viehmarkt. Die Viehmärkte hatten durchweg normales Ausſehen. Die zu den einzelnen Märkten kommenden Mengen waren dem jeweils vorhandenen Bedarf im weſentlichen an⸗ gepaßt, ſo daß erheblichere Ueberſtände nicht zu verzeichnen waren. Bemerkenswerte Anterſchiede in den Preiſen ſind nicht feſtzuſtellen. i Oie badiſche Weinernte Nach den nunmehr vorliegenden zuverläſſigen Abſchluß⸗ ziffern— wir veröffentlichten bereits vor einiger Zeit eine vorläufige Ueberſicht über die badiſche Weinernte 1934— betrug die Anbaufläche in Baden 12 307 ha, während ſich die Rebenanbaufläche für das ganze Reichsgebiet auf ins⸗ geſamt 72 995 ha ſtellt. Unter den übrigen deutſchen Anbau⸗ gebieten nimmt Baden nach Bayern und Pfalz, Preußen und Heſſen den dritten Platz ein bei 18 Prozent der deutſchen Geſamtanbaufläche. Auch mit ſeinem Moſtertrag von 57.2 Hektolitern je ha im Durchſchnitt 1 Baden an dritter Stelle. Der geſamte Weinertrag ſtellt ſich auf 703 596 ha, davon entfallen auf Weißwein 517036 Hektoliter und auf Rotwein 186 560 Hektoliter. N Kreuz und Quer Dem Sommer enkgegen.— Das freundliche Fräulein.— Muſik und Charakter.— Die ausgeriſſene Schönheitskönigin. Der Frühling, der in dieſem Jahr nicht gerade alle An⸗ forderungen erfüllt hat, die wir gewöhnliche Sterbliche— von Dichtern gar nicht zu reden— an einen richtigen, pflichtbewußten Frühling zu ſtellen gewohnt ſind, hat ſich doch noch durchgeſetzt und geht ſchon allmählich in den Sommer über. Die gefürchteten Eismänner, die heuer recht lange Namenstag gefeiert haben, ſind vorüber, und ihre Namensvettern mit den weißen Wagen und Käſten und Waffeln regieren nun; ſie ſind entſchieden beliebter als jene. Zu welchen Zwecken der Frühling, außer um bekrittelt und getadelt zu werden, ſonſt noch mißbraucht werden kann, zeigt ein Geſchichtchen aus der ungariſchen Haupt⸗ ſtadt Budapeſt. Würden Sie ſich, lieber männlicher Leſer, nicht haushoch freuen, wenn Ihnen beim Frühlingsſpa⸗ ziergang über die herrlichen Bummelſtraßen dieſer wunder⸗ baren Stadt plötzlich der Frühling ſelbſt um den Hals fällt? Sie umarmt und küßt und Sie garnicht wieder los⸗ laſſen will? Noch dazu, wenn dieſer Frühling ſich in die Geſtalt einer entzückenden jungen Dame verkleidet hat? Sie ſagen beſtimmt nicht nein, wenn ſie Sie dabei Vater oder Geliebter oder Bruder nennt, auch wenn Sie ſich ver⸗ geblich bemühen, den Kreis Ihrer Verwandter ſchnell Revue paſſieren zu laſſen. Sie können ſich eigentlich beim beſten Willen nicht entſinnen... Das Mädchen, dies Ge⸗ dicht aus dem Märchenbuch, übrigens auch nicht. Denn plötzlich hält es in ſeiner zauberhaften Beſchäftigung inne, wird über und über rot— wie ihr das ſteht, der Holden! — dann ſtammelt ſie ein paar verlegene Worte:„Verwech⸗ ſelt— Doch nichts Schlechtes denken— Hatte Sie ja gar⸗ nicht im Sinn“— und mit einemmal iſt der Frühling ver⸗ weht. Um die Ecke. Am nächſten Tag leſen Sie in der Zeitung:„Endlich konnte die Polizei die Taſchendiebin ſtellen, die unter dem Vorwand, einen Bruder oder Freund zu begrüßen, fremde Herren auf der Promenade umarmte, plötzlich den Irrtum erkannte und unter Entſchuldigungen unter Mitnahme der Brieftaſche verſchwand.“ Und das wäre Ihr Frühling geweſen! Der Schein und ein hübſches Geſicht trügen halt oft. Dem will ein Muſiker in Chicago abhelfen; Muſik ſoll zur Erkenntnis des wahren Charakters einer Frau beitragen. So behauptet der Kapellmeiſter James Wood, der nun ſeit vielen Jahren eine der begehrteſten Tanzkapellen Ame⸗ rikas leitet. Und weil er ſeit eben dieſen vielen Jahren immer wieder die gleichen Lieder ſpielen muß— denn es iſt ein Irrtum, daß die Tanzſchlager ſtändig wechſeln, ſie tun nur ſo!— iſt er auf den abſurden Gedanken gekom⸗ men, einmal über den Sinn dieſer Art menſchlicher Beſchäf⸗ tigung nachzudenken. Das Ergebnis iſt verblüffend. Er brachte nämlich ein Syſtem zuſtande, nach dem jeder heiratsluſtige Jüngling ſofort erkennen kann, ob die Ange⸗ betene wohl zu einer Ehe mit ihm taugen würde. Mit Hilfe der Muſik erkennt er das, Syſtem James Wood, in allen Kulturſtaaten zum Patent angemeldet. Es geht ſo vor ſich. Die beiden, Leben, wie man ſo ſchön ſagt, ſich miteinander in einen Raum, in dem ein Grammophon ſpielt. Erſt fröhliche Tanzweiſen, dann ſentimentale Volks⸗ lieder.(Im Stil von Waldes⸗lu-hu⸗-huſt etwa.) Der Jüng⸗ ling hat ſich vor der Prozedur mit einer von James Woods Charaktertabellen bewaffnet, und mit der vergleicht er nun, wie das Mädchen auf die verſchiedenartige Muſik reagiert. Blitzen des Mädchens Augen fröhlich auf, wenn der neueſte Schlager durch den Raum quäkt, dann ſoll man die Hände davon laſſen. Wird es aber traurig und von einer gewiſſen Melancholie befallen, über deren wirkſam⸗ ſten Grad auch die erwähnte Tabelle Auskunft gibt, dann beſtelle man ſchleunigſt das Aufgebot. Daß Muſik und Temperament in einem gewiſſen Zu⸗ ſammenhang ſtehen, iſt ja nichts Neues; das zeigte ſich aber bisher nur bei ausübenden Muſikern, nicht bei Zuhörern, höchſtens, daß ſie ein gewiſſes Temperament durch Takt⸗ mitſchlagen mit den Kaffeelöffeln, den Füßen oder ſonſtigen Gegenſtänden bekunden. f Sehr heftiges Temperament hat da die kleine Janet in Cincinnati an den Tag gelegt. Der„Alte Herr“ wollte nicht einſehen, daß man ſeinem Töchterlein gewiſſe Frei⸗ heiten laſſen muß, wenn es ſo hübſch iſt wie die kleine Janet. Und da er bockbeinig blieb bis zuletzt, tat Janet das, was ſchon manche„höheren Töchter“ vor ihr getan haben — ſie kniff aus. Nur paſſierte ihr dabei das Mißgeſchick, ſchon in der nächſten Stadt von der Polizei wegen Obdach⸗ loſigkeit aufgegriffen zu werden; Janet ſaß plötzlich im Loch. Als ſie ihre Perſonalien angeben ſollte, erwähnte ſie auch, daß ſie erſt unlängſt aus einem ſehr ſchwierigen Schönheitswettbewerb als unumſtrittene Siegerin hervor⸗ gegangen ſei. Das vernahm ein Poliziſt, der einen Reporter zum Freund hatte, den er ſofort von dieſer hübſchen„ſtory“ verſtändigte. Nach zwei Stunden war das Gefängnis mit Zeitungsleuten, Photographen und Neugierigen überfüllt, die dem kleinen Mädchen, das ſich mächtig geehrt vorkam, die Seele aus dem Leib fragten. Endlich ſollte noch ein Bild von ihr gemacht werden. Aber das Licht war, wie das in Gefängniſſen ſo zu ſein pflegt, nicht hell genug. Was tun? Die Polizei war galant genug, der ganzen Geſell⸗ ſchaft einen großen Wagen zur Verfügung zu ſtellen, mit dem alle Mann und das Mädchen in das Atelier eines Künſtlers gondelten. Die Poliziſten natürlich mit ihnen. Eine ſehr anſprechende Gruppenaufnahme war ſchnell ge⸗ macht, dann ging es ins Loch zurück. Allerdings nur bis zum nächſten Tag. Da kam nämlich der Herr Papa per⸗ ſönlich, um das ungeratene Kind, für das inzwiſchen ein Filmvertrag eingetrudelt war, gerührt in die weit geöff⸗ neten feierlichen Arme zu ſchließen. Worauf man wieder zum Photographen fuhr. die es miteinander fürs verſuchen wollen, begeben Buntes Allerlei 26 Tage zu ſpät und doch Sieger. H. L. Brock, vor kurzem noch ein ganz unbekannter junger Mann, von Beruf Bücherreviſor, hatte eine groß Leidenſchaft für das Fliegen. Seine ganzen Erſparniſſe bete wendete er für den Kauf eines Flugzeuges, nachdem er g Pilotenexamen beſtanden hatte und bekeiligte ſich an der großen Flug„London— Melbourne“(Auſtralien). Ein bißchen Proviant und eine junge Dame, das war alles, was er itz nahm. Schließlich iſt er auch nach Melbourne gekommen, aber erſt nach 26 Tagen und als er dort landete, waren 5 Sieger des Weitfluges ſchon wieder in der Nähe Londons Nichts als Pech hatte der junge Brock gehabt. i Melbourne endlich eintraf, nahm kein Menſch ihm, was ihn aber durchaus nicht bedrückte. Er ließ ſeinen Apparat gründlich überholen, brachte ſeine junge Dame af ein Schiff, das nach England fuhr, nahm dafür umſo reich⸗ licher Benzin und trat den Rückflug an. Unbeachtet wie in Melbourne landete er in London, und erſt als er ſein Bord⸗ buch vorwies, ergab ſich daraus, daß er 13 Stunden weniger als der Sieger des großen Wettfluges, Melroſe, für den Rückflug gebraucht hatte. Familiennamen mit nur einem Buchſtaben. Eine junge ſchwediſche Dame mit Namen Ida Ek, ein Nachkomme des bekannten Forſchungsreiſenden John Ek, iſt mit der Be⸗ hauptung aufgetreten, daß ſie den kürzeſten Namen der Welt trage. Aber das iſt zweifellos nicht richtig, denn es gibt ſogar Geſchlechtsnamen, die nicht nur zwei ſondern nur einen Buchſtaben haben. In Frankreich iſt der Name„de gar nicht ſo ſelten; ſo war eine Mme. Thereſia O viele Jahre Beſitzerin eines bekannten Pariſer Cafés.„O“ iſt auch der Name eines Dorfes in der Normandie, und dort befindet ſich ein Schloß, auf dem die Marquis d' O ihren Stammſtz haben. Städtenamen, die nur einen Buchſtaben aufweiſen, ſind„A“ in Schweden(gewöhnlich„Aa“ geſchrieben) und „U“ in der chineſiſchen Provinz Honan. In China gibt es auch in einer anderen Provinz einen Ort mit Namen 9. „Y“ heißt ſodann eine kleine Bai in der Zuider⸗See. Eine Inſel wird geſucht. Die Sowjetunion hat alle Vorbereitungen getroffen, um noch im Laufe dieſes Jahres zur Erforſchung und Beſitzergreifung weiter Teile der Ark⸗ tis zu gelangen. Der vor allem in den Sommermonaten vorgeſehene Vorſtoß in den hohen Norden, der mit beträcht⸗ lichem Finanzaufwand in Gang geſetzt wird, dient vor allem dem Verſuche, neue Rohſtoffe wie Mineralien für den Sowjetſtaat ſicherzuſtellen. Nicht weniger als 80 Eis brecher und Forſchungsſchiffe der Sowjets ſollen in die ark⸗ tiſchen Gewäſſer gehen. Einige von ihnen wollen verſuchen, über den 83. Breitengrad hinaus vorzudringen, was bisher noch keinem Schiff gelungen iſt. Für eine beſondere Auf gabe wird gegenwärtig der Eisbrecher„Sedor“ in Archan⸗ gelſk vorbereitet. Er wird mit Proviant und Materialien für zwei Jahre verſehen und ſoll die Inſel„Gillis Lande ſuchen, die ein engliſcher Seemann vor etwa 300 Jahren in den arktiſchen Gewäſſern auffand, die ſeinen Namen erhielt, dann aber verſchwand und ſeither nicht mehr geſehen ward. Als er in Notiz bon Blumen, die man nicht pflücken ſollte Bei ſonntäglichen Spaziergängen gibt es für die meiſten Kinder kein größeres Vergnügen, als ſich auf blü⸗ henden Wieſen zu tummeln und möglichſt viel bunte Blu⸗ men zu pflücken. So begrüßenswert es auch iſt, wenn ein Kind frühzeitig Liebe zur Natur zeigt, ſo kann nur davor ge⸗ warnt werden, Kinder in Unkenntnis über Ausſehen und Weſensmerkmale der Giftpflanzen und der durch das Pflan⸗ zenſchutzgeſetz geſchützten Pflanzen zu laſſen. Im Garten, im Wald und auf Wieſen, überall ſind giftige Blumen und Beeren, und ſchon oft hat eine harm⸗ los ausſehende Pflanze, die ein Kind in den Mund nahm, zu ern⸗ ſten Erkran⸗ kungen ge⸗ führt Wenn wir uns nach hei⸗ miſchen Gift⸗ pflanzen um⸗ ſehen, ſo bie⸗ tet ſich in erſter Linie die große Familie der Nachtſchatten⸗ gewächſe dar. Die verbrei⸗ tetſte Art iſt wohl der über⸗ all auf Schutt⸗ haufen, an We⸗ gen uſw. vor⸗ kommende Schwarze Nachtſchat⸗ ten, ein Mi⸗ niaturbild un⸗ ſerer Kartoffel. Der gelbe wie bei der ganzen Fa⸗ milie ſpitz zulaufende Staubbeutel bedeckt in dem ein⸗ fachen. fünfzackigen. weißen oder hellvioletten Blütenkelch den Griffel. Die kugelrunde, erbſengroße Frucht wird ſpäter ſchwarz. Die Pflanze blüht von Juli bis Oktober und hat einen unangenehmen narkotiſchen Geruch, der beſonders her⸗ Verttitt. wenn wan die Blätter zwiſchen den Finger zer⸗ eib, Der Genuß des Krautes und namentlich der Beeren cgzug: Krämpfe, unter Uümſtänden Wahnſinn, und zieht 9e größzenen Gaben den Tod nach ſich. Als Gegengift dienen ſtarker Kafſes und Tonninpuſder, meſſerſpitzenweiſe in Waſ⸗ ſer gelöſt. Jon den zahireſchen Abarten der Nachtſchattengewächſe iſt bie Dol! kirſche ein gefürchteter Abkömmling, der all⸗ jährlich Todesopfer beſonders unter Kindern fordere: Sie iſt cin waczig hoher Strauch mit großen, zarten Blättern und bränmsichen, hängenden Glocken beiten. während die Nc alene Kirche leder alzuſehr der Herzkirſche ibn ua von ber unwißenden Jisgend ſehr oft dafür ge⸗ Alten zeird. Der(dennß der Toukirſche beipgt faſt ſtets zen Tab. Hat ein Kead Toltkirſchen gegeſſen, ſo vergrößert ſich ſogleich die Pupille im Alegc, und nur ſchleunige Gegen⸗ Die röhrenförmigen Blüten des Jingerhuts. mittel wie z. B. Zitrone, Eſſig, Milch und Brechmittel können noch den Tod verhindern. Ein Verwandter der Tollkirſche iſt der faſt überall wild wachſende Stechapfel mit großen, rundlichen, ſpitzgezähnten Blättern, trichter⸗ artigen Blüten und ſtacheliger, viele runzelige Samen ent⸗ haltender Kapſel. Ein auf Schutthaufen häufiges Nacht⸗ ſchattengewächs iſt das Bilſenkraut. Mit der unheimlichen Familie der Nachtſchattengewächſe wetteifern die zu den Doldenblütlern gehörigen Schier⸗ lingsarten. Oft drängen ſie ſich, auf ſtarke Aehnlichkeit geſtützt, zwiſchen die Peterſilienſtauden und mit dieſen in unſere Gemüſegärten. Außer an dem widerlichen Geruch ſind dieſe Arten noch an den einſeitig herabhängenden Hüll⸗ blättchen wie bei der Hundspeterſilie oder durch doppelt gefiederte Blätter bei dem Waſſerſchier⸗ ling zu erkennen. Zieht man dieſe mehr als meterhohe Staude aus dem Erdreich, ſo zeigt ſich als Wurzel eine ſtarke, ſellerieartige Knolle, die aus vielen Luftkammern gebildet iſt und die wie bei allen Schierlingsarten der giftigſte Teil der Pflanze iſt. Am Rande unſerer Wälder lockt der Fingerhut mit ſeinen länglichen, eingekerbten Blättern und röhrenförmigen fingerhutähnlichen roten oder elben Blüten. Er enthält ein gefährliches Herzgift. Als egengift dienen ſtarker Kaffee, Eſſig oder Aether, in Waſ⸗ ſer gelöſtes Tanninpulver und kaltes Uebergießen des Kopfes. Als eine unſer Leben und unſere Geſundheit ſtark ge⸗ fährdende Familie müſſen wir noch die Hahnenfuß⸗ Ae bezeichnen. Leider gehören zu ihr eine große nzahl unſerer beliebteſten Blumen, denen gegenüber die größte Vorſicht geboten iſt. Hierzu gehören z. B. die Wind⸗ Der 9 Anemonen, die Butter⸗ oder Sumpfdotterhlume, der Ritterſporn und andere. Sie alle durchzieht ein ſcharfer, blaſenziehender, giftiger Stoff, der hier ſtärker, dort ſchwächer vertreten iſt. Zu erwähnen iſt hier noch als beſonders ge⸗ fährlich der giftige Hahnenfuß, der ſich durch ſeine kleinen blaßgelben Blüten auszeichnet. Als ein nicht minder ge⸗ fährlicher Geſelle gilt ſein Verwandter, der bekannte mie — 1 Sturm doder Eiſenhut. Nicht zu vergeſſen wäre die Aufnahmen(3): E. Schoepke⸗ Beſonders gefährlich für Kinder iſt die Tollkirſche. allgemein bekannte Herbſtzeitloſe, die in der Wurzel ein beſonders ſtarkes Gift enthält. Als Gegenmittel gegen Vergiftungen dient am beſten Jodwaſſer. 5 Geſchiehr es einmal, daß ein Kind nach Genuß giftiger Pflanzen erkrankt, ſo muß vor allem dafür Sorge getragen werden, daß das Gift möglichſt ſchnell aus dem Körper entfernt wird was zum größten Teil durch Erbrechen er reicht wird. Außerdem iſt ſofort ärztliche Hilfe in Anſpruch zu nehmen. 5 Zum anderen handelt es ſich darum, viele Pflanzen unſeres heimiſchen Bodens vor der gänzlichen Vernichtung zu bewahren. Dieſe Pflanzen ſtehen deshalb unter dem Pflanzenſchutzgeſetz Es handelt ſich alſo darum, dieſe Pflan- zen zu ſchonen und beſonders dafür zu ſorgen, daß dieſen Schützlingen keine Unbill geſchieht. Unbedingten 9 7 egen Abpflücken und Vernich tert genießen folgende Kinder loras: Der Seidelbaſt, der Eiſenhut, das Adonisröschen, die Küchenſchelle, die Akelet, das große Windröschen: außer dem der Königsfarn, der Rippenfarn und der Strauß 15 Ferner ſind außerdem die folgenden Blütenpflanzen 5 ihren unterirdiſchen Dauerorganen geſchützt, d. h. ihre 1 zeln und Zwiebeln dürfen nicht ausgegraben oder 17 werden, dagegen ſind ihre Blüten und Blätter zum Pflü 595 frei. Hierzu gehören: Himmelsſchlüſſel, Leberblümchen, 1 Märzbecher, das Schneeglöckchen und das Maiglödch Außerdem fallen noch die verſchiedenen Enzianarten, 15 ſtengelloſe Kratzdiſtel, das Bergwohlverleih, der gelbe bd gerhut der Diptam, der Türkenbund, der Wacholder ir die Eibe unter den Begriff der geſchützten Pflanzen. 1 tun mit ſolcher Fürſorge zugleich der Allgemeinhen unſeren Pflegebefohlenen den größten Dienſt, denn vie 11 genannten Gewächſe ſind gefährliche Giftpflanzen, an der ſind auch wertvolle Heilpflanzen und ſchon darum ſorgfältigen Behandlung würdig. 1 ä 5 5 5 eilig mit dem Geld, weil ich keins hatte, nicht wahr? Und„Ich will es, ja.“ 1 5 GISELA RUHLAND 8 jetzt, da das Geld dort auf dem Tiſch liegt, möchten Sie es Giſela dachte plötzlich an Frau Hedda. e 5 nicht an ſich nehmen!— Nichts da, quittieren Sie! Nicht„Ich weiß nur nicht—. Was ſagt denn Ihre Gattin zu 5 IC eine Stunde länger als nötig will ich Ihr Schuldner ſein.“ dem Wunſch Ihres Vaters?“ f 99 Neman 90 6 einem 1 1 8 dich 1 816 10 Er runzelte die Stirn. 19 Bret— Sie weiß nichts K 7 ei 17. 5 1 0 S f eine e 90 S un ben 10 e 8 e da ich e 5295 ſchuldel⸗ e Tättgreit ſchon e dre e wee ger bie Ziele er ſeiſ a 2 edda hatte die Tür geöffnet und ſchritt hinaus. Am Fen⸗ und Aufgaben meines Vaters.“ u dem 28 ſter aber ſtand Giſela, wortlos, und weh zuckte es um ihre Er lachte rauh auf. bißchen 5 ö 5 Lippen. Sie ſah nicht, was um ſie her vorging. Sie ſah„Ja, leider kann man nichts ungeſchehen machen.— Aber r mit Sie öffnete ihr Täſchchen.„Wollen Sie bitte näherkom⸗ auch nicht, wie kurze Zeit päter draußen der Schlitten 9 ſehen Sie, es kann ja ſein, daß ich meine Frau weit mehr „ abel men, Herr Ahnſtein! Hier, da ſind eintauſend Dollar, und da e rückt e an 0 0 h 115 8 5 enttäuſchte als wie ſie mich enttäuſchte! Sie dachte ſich erſt en dis ſind noch eintauſend Mark. Dies iſt der Ausgleich Ihrer 1e i i lick t ee ee viekes anders. Der Rauſch, der viele Ehen ſpäter zerfallen done geſamten Forderung an Herrn Hocker.“ Nun, baden Se 5le On 10 Here Hoe käßt, weil er in alle Winde zerſtiebt und nichts als Oede er jn Langſam war Oskar Ahnſtein herangetreten. Er griff nach 0 ich habe sie Gleic 5 5 ſchaff, i zurückläßt, ſolch ein Rauſch beſchwerte unſere Ehe nie. Es 3 bon dem Dollarſchein und beſah ihn ſich. Ja, der war echt. e r 5 e gel alf e war auf beiden Seiten zu viel Verſtand dabei, ja, und zu ſeinen Woher hatte das Mädchen dieſen Schein? Sericht.— Fräulein— liebſtes Fräulein Ciſele was haben wenig Herz. Wenn der Menſch ſich immer dem Verſtand 155 1 e 5 55 Sie für uns getan! Sie haben uns die Heimat! eu geſchenkt.“„ 1 N 5 1 N de af Die gleiche Frage brannte auch Frau Hedda auf den 80 5 7. 585 arnterordnet, mag ſolche Ehe noch zu ertragen ſein. Wenn keich⸗ Lippen, die hinter ihrem Vater ſtand.— Giſela gab unver⸗„Das war der Zweck der Gabe, Herr Hocker.— Nicht aher dann zu ſpäter Stunde einmal das Herz erwacht, 1 5 Auskunft i danken! Schaffen Sie, ſehen Sie, daß Sie vorwärtskommen 5555 nend 5 de ne Augen pie in langt Auskunft. af gen e wenn es ſich meldet, wenn es den klugen, allzu klugen Bord⸗ Sie wundern ſich über dieſen Schein. Er iſt echt, ganz daß Ihre 5 Wünf zu e e Rachkes Verſtand in den Schatten drängt— dann wird es ſchlimm.“ 7 si t. Ick habe ihr oſterr 118 1 155 9 5 5 1d ſcher d hoffen Sie PE Ihre F au 5„ 5 f„ e nc e en wen e e geen e e r den e Heſchickt mit der Bitte, da⸗ icht 5 e e ihm die Hand.„Laſſen Sie uns Freunde werden, Herr mit in ſeiner Heimat eines Menſchen ſchlimme Not zu lin⸗ 55 11 5 155 805 gebe N 1 de Doktor! Vielleicht kann ich Ihnen ein ganz klein wenig i dern.— Ich denke, ich zönnte keinem nötiger helfen als ler ſtammelte: Ich bleibe Bauer— Bauer gu der er⸗ helfen, daß Sie ſich zu dem Weg hinfinden, den Sie gehen 5 2 Herrn Hocker. erbten Scholle! Die Heimat bleibt mir und ben Meinen. müſſen.“ 5 d Hock f gapie Schrei Sie! In dieſer Stube hier hat man Ihnen n 1 1 1 8 5 155 fuſerte i e S Das Gel 5 e Er umſchloß ihre Finger mit beiden Händen. f ö er:„ S 5 5 1. 1— 5 eb 9 en 1 Dingle n 2 8 5 1 8 8 Welt da! Mein Herr und Gott, das Geld iſt dal“ Sie aber wehrte:„Nicht zürnen und haſſen, Herr Hocker! 5 15 85 5. 5 1 ee unſchlüſſig die Achſeln.„Das iſt ja 75 1 1 5 9 1 bin ſchon 1 fertig n Here 5 1 0 8 t ae 5 öffnete höchſt erſtaunlich! Veiß i och, daß ich und Wolfgang Sombert eines Sin⸗ ſich.„Herr Proſeſſor, es iſt alles bereit! 4 8 90 Giſela fragte:„Was iſt erſtaunlich?— Daß Wolfgang nes ſind, wenn es gilt, andern zu helfen. Und wirft man pbusch 1 Kopf, und ein eder Blick 869 unter ahre Sombert an ſeine Heimat denkt? Daß er Notleidenden hel⸗ auch mit Steinen nach mir— was ſchadet das! Ich weiß 9 igen Brauen hervor die Schweſter.„Danke, Schweſter ch der fen will, daß. im tiefſten Herzen, daß dieſe Hilfe Ihnen ward um des ehr⸗ Giſela! Ich komme.“ findet Da ſchnitt ihr Heddas Stimme das Wort ab.„Nein, das lichen Wunſches willen, Hilfe in Not zu bringen. Das iſt Er ſtand auf.„Das iſt ein ſchlimmer Fall heute.“ umſitz wohl nicht. Aber erſtaunlich iſt es, daß er ſich bei ſolcher mir genug.“ f 1 1 8 Sie, daß die Frau ſterben muß, Herr Pro⸗ eiſen, Abſicht Ihrer Hilfe bediente! Er hätte ſich wohl an den Pfar⸗. T—.„„ feſſor?“ und rer wenden können, an den Bügermiſter, der zudem ſein 5 5„Das nicht.— Nur ihrem Herz traue ich nicht recht. Und ibt ez Vater iſt— aber an Sie... Na ja, die Dinge liegen ja Am zweiten Feiertag nachmittags, als Rudolf Ruhland doch— die Operation iſt unbedingt erforderlich. Die Frau en 9. auch in Wirklichkeit ganz anders. Dies Beld—, das iſt ja ein 85 8 6 51 Venen Safer 1 1 1 8 kommen 1 85 1 15 1 0 10 wohl die Bezahlung für die Küſſe, die Sie Wolfgang Som⸗ ins Dokktorhaus. Es war Dr. Bernhard Solfmann. Giſela eſſer!— Jetzt iſt ſie napp 46 Jahre alt und trägt dieſes alle e hene 1 5 daten, auf dem Weg zum Erſchunen⸗ freundlich, und doch las er in ihren Augen das e e 1— Haben Sie den Wald, mitten im offenen Fel üßten Sie ihn ja dama⸗„ 1 N 7 e f 1 8 1 bevor er nach Amerika ging.. en„Verzeihen Sie, Fräulein Ruhland, daß ich ſo formlos„Ja, Herr Profeſſor. Ich ſagte ihm, die Operation würde nicht?— Ich ſehe es jetzt, eben an dieſem Gelde da, bei Ihnen eindringe. Ich komme geradenwegs von meinem heute nachmittag ſtattfinden.“ naten 1 9 5 B¹, em elde da, daß 5 0 a 85895 867785 b 5 8 15 5 5 14 955 0 5 151 ges damals nicht bei den Küſſen blieb. Sie gaben ihm na⸗ Vater, und Ihretwegen bin ich da. Mein Vater iſt recht alt„Gut, gut! Vis dahin iſt alles überſtanden. Ich denke, 1 türlich mehr, vielleicht drängten Sie es ihm auf, hofften i in den letzten Jahren. Da wollte ich Weihnachten wir können ihm ſchon um zwei Uhr melden, wie die Dinge de in ſeiner Torheit Sie dann heiraten. Doch er war mit ihm feiern.“ ſtehen.“ 5 den er wer a 8 i 5 er wa 5 7. 2 5 r fehr lichten G 1 frecht und feſt 5 beſonnener, er ging, er ſchickte lieber jetzt dies Geld, und Sie dachte: Und ſeine Frau weilt hier auf Ahnſtein?—% Er schritt den üchten Gang entlang, aufrecht und fest. 15. Nicht einmal zu Weihnachten ſind ſie beiſammen.— So fia Ae dem zielbewußten Wollen unterworfen. Giſela ichen, Giſela war erbleicht. Sie wankte zurück ſie keuchte:„Wie ee e ö 5 Ja, letzt war er wieder der Willensſtarke, der große isher gemein Sie ſind!— Was mich und Wolfgang Sombert„Er erklärte leichthin: Meine Frau fuhr zu ihren Eltern Arzt, und ſeine Hand würde nicht einen Augenblick zittern All. verbindet, das iſt viel zu rein und köſtlich, als daß ich es hierhier. Villeicht haben Sie ſie in dieſen Tagen geſehen.— wenn ſie das Meſſer führte. Doch hernach?— Oh, ſie chan Ihnen erklären möchte.“ Ja, 9 5 e ich 1 155 158 fad d 5 wußte, wie ſolch ſchwere Operation hinterher ſich bei ihm alien Ein ſchrilles Auflachen Heddas antwortete ihr.„Ich rand rund, der im mer ißt als es die find, die derdei auswirkte. In den fünf Monaten, da ſie nun bei ihm and“ möchte Ihre Märchen ſa gar nicht hören!“ ſeine Umgebung bilden Er braucht ein Weſen, das mehr weilte, hatte ſie das wieder und wieder erleben müſſen: er 4 Sie hatten währendem gar nicht auf Georg Hocker ge⸗ get, als es die Pflicht fordert, das ſo recht mit dem Herzen brach hernach zuſammen, das Alter forderte ſein Recht.— hielt, achtet. Der hatte ſich gefaßt. Es war ihm klar geworden, dabei ift das einen ſteberfluß an Güte und Liebe mitbringt,[ und doch gab er nicht nach. Er kannte keine Rückſichtnahme 1 8„Daß da wahrhaftig Hilfe kam. Und in dem Ueberſchwang mud das auch für ihn ſekbſt ein wenig Sonne übrig gat. auf ſeinen Körper. Er zwang ihn unter ſeinen Willen. Er 5 einer Freude hinein erklange 985 5 61 775 Wir riefen in Frankfurt an, bei Profeſſor Heurer, dem Lei⸗ 1 11; Mi ö 9 2 er Fr' 0 gen Heddas haßerfüllte Worte. 5 5 5 51 i ſchonte ſich nicht.— Wie lange noch? Wann kam der Tag, —— Was ſollte das?— Giſela Ruhland galt das, ihr wollte ter des Eliſabethkrankenhauſes. Von ihm erfuhren wir, daß da er gänzlich zuſammenbrach?— Sie ſah die Zeichen des ztnan wehe tun, ihr und Wolfgang Sombert? Sie Urlaub hätten, daß Sie nach Hauſe gefahren wären, und Verfalls. Die zwei Jahre im Eliſabethkrankenhaus zu Er trat vor. Seine Stimme klang feſt, gebieteriſch:„Das dann noch a er e Ihnen 1 Junger Frankfurt hatten ihre Blicke geſchärft.— Und er?— Ja, dulde ich nicht, daß man in meiner Stube da Lügen über Brauſekopf. Er wußte uns ſolch Schönes von Ihnen zu er⸗ ei ſeinen Kranken ſah er wohl, ob es aufwärts oder ab⸗ Giſela Ruhland ſagt!“ zählen, daß mich mein Vater bat: Fahre zu ihr, beſtelle ihr wärks ging. Hedda maß ihn verächtlich.„Sie? Was wollen Sie von meine Grüße, und ich laſſe ſie bitten, ſogleich nach abge⸗ g 3(Fortſetzung folgt.) mir? Ich rede nicht mit Ihnen!“ ſchloſſener Lehrzeit zu mir zu kommen.— Ich reiſte die 5 n 2 5 5„Aber Sie ſtehen da in meiner Stube, und hier bin ich(ganze Nacht, um Sie ja noch hier in Ebersdorf anzutreffen, Aus der Welt des Wiſſens der Herr. Jawohl, hier bin ich Herr, und hier werde ich es Gott und zu dem Wunſche meines Vaters füge ich den meinen: In London gibt 5 j 5 3000 Schönkbeits⸗ ei Dank auch bleiben. Deshalb gilt bier auch, was ich ſage. Sagen Sie zu, Fräulein Ruhland, gehen Sie zu meinem ſalans Pen 5 1 e als 3000 Schönheits Gehen Sie jetzt hinaus!“ Vater! Werden Sie ihm eine rechte Stütze, und ſeinen Kran⸗ N„„„ 5 Oskar Ahnſtein ſchrie:„Unverſchämtheit! Sie wagen es, ken eine liebe Tröſterin!“ f 1 80 Niagarafall iſt keineswegs. höchſte der Waſſer⸗ Izeiner Tochter die Tür zu weiſen!“ Giſela hatte rote Wangen bekommen.„So ſehr iſt es fälle, an erſter Stelle ſtehen in dieſer Beziehung die Suther⸗ Georg Hocker blieb feſt.„Ja, ſie ſoll hinaus, und zwar Ihres Vaters Wunſch—. Wie könnte ich da abſchlagen. land⸗Fälle in Neuſeeland, die etwa ſechsmal ſo hoch ſind wie rasch!“ Ja, ich werde gehen der Niagarafall. Der zweithöchſte Waſſerfall der Welt iſt Ahnſtein wandte ſich zur Tür.„Komm, Hedda, wir ge⸗„Wie dankbar bin ich Ihnen!— Nicht wahr, und Sie der Ribbon⸗Fall im Voſemitepark in Kalifornien; dann folgt hen!“ ö ſchreiben meinem Vater, Sie ſagen ihm Ihr Kommen zu, der Kalambo-⸗Fall in Südafrika, hierauf der Gervarnie⸗Fall Doch Georg Hocker trat ihm in den Weg.„Jetzt wird erſt und Ihr Bleiben auf die Dauer von wenigſtens ein paar in Frankreich und dann der Takkekow⸗Fall in Britiſch⸗ dort quittiert, Herr Ahnſtein!— So, ſo, erſt hatten Sie es Jahren?“ Columbia. FH NU 7 22 8 5 17 8 holenden Schalkragen etwas abzuweichen. Die mantelartige iR geichpz 15 57 18 735 . Form von Nr. 1 iſt aus dunkelblauem Wollſtoff mit. Pikanter Weichkäſe. 500 Gramm friſcher Weißkäſe 2(0 ſeidenfutter gearbeitet. Die großen Taſchen und die neu⸗(Quark) werden durch ein Sieb geſtrichen oder durch die Kar⸗ E/ 7 27 artig eingeſetzten Aermel haben breite Steppnähte Rot⸗ i.„ e weiß⸗blaugemuſterte Krawattenſeide dient zum Aufputz des Seifen em echnische Salz und Pfeffer etwa zehn M 8 5 Kragens und der Revers. Ein roßes, handgeſticktes Mono⸗ 1„ Man reicht Schwarzbrotſchnitten dazu. 5 1 0 für N. Sen ziert die kleine Brusttasche. Auch Nr. 2 aus rotem Abendſchüſſe! von Maljeshering. Vier Matjesheringe 819 95 ige Mädchen rikotſtoff hat weite tief eingeſetzte Aermel in Raglanart. werden von den Gräten befreit, die entſtandenen Filets noch Aperft ihren Formen wei stoffbezogene Knöpfe ſchließen den ſchrägen Verſchluß. einmal der Länge nach aufgeſchnitten und in hübſcher Anord⸗ „ 5 e gehal⸗ us weißem Peinen oder Pique näht man dazu Kragen nung auf eine Schüſſel gelegt. 3 geſchälte Aepfel werden ge⸗ 111 m ſchönſten und Manſchetten mit Bogen⸗ und Zackenrand. Statt des rieben und, um das Braunwerden zu verhüten, ſofort mit 11195 eine ſchlichte, Gürtels wird eine loſe geknotete Schärpe getragen. dem Saft einer Zitrone verrührt. Aus Liter ungeſüßter rel 0 5 e Form mit Sahne, 1 Teelöffel Zucker, 2 Eßlöffeln gehackter Pfeffergurken gen 1 e Die weibliche Linie 5 1 Ie 1 macht 5125 91 185 177 7 55 Kno b 5 5 1 elbrei hinzugemengt wird. Die Soße wird mi ger a 5 7 5 gag dafi e bei lich 9 5 e 0e bevor man ſie über die Herings⸗ gen. a 25 0 eine ücke gibt. per en Prinzeß⸗ zarten, graziöſen Machart. Paſtellfarbiger Organdi mit Kartoffelpuffer auf neue Art. Ein Kilo Kartoffeln wird 5 15 mit glockig ge⸗ niedlichen Blütenmuſtern wird geſchält und gerieben. In den Brei miſcht man Salz, uch annittenen Röcken wä⸗ in weiten, beſchwingten For⸗ 1 kleine Zwiebel, 2 Eier und 3 Eßlöffel Haferflocken und für dia anſpruchsvoll men verarbeitet. Als Neuhei⸗ bäckt in der Stielpfanne knuſprige Plätzchen in Schweinefett. 3 a e eee eee de ing rwendet wer⸗ e auf, deren Weite bereits Käſeſchaumſpei Vi i i fef⸗ 9. 5 peiſe. Vier Eigelb werden mit etwas Pfef em. 11 85 5 Ja 8 b fer, Salz und zerlaſſener Butter ſchaumig geſchlagen. Unter an⸗ Material au 1 5 iges 151 5 1 Kleid umengürtel die Maſſe zieht man das geſchlagene Elweiß und fügt 80 ſen Wattelin un 5 5 5 110 ern 85 1 1 55 ung: Gramm geriebenen Käſe 13 905 Der Teig wird in der utz Was chſeid, 155 eitete i 15 75 1 5 ieſer Ein⸗] Pfanne etwa 8 Minuten gebacken. Dann läßt man die Hälfte der für 1 10 5„ band 55 der Schaumſpeiſe auf eine heiße Schüſſel gleiten und legt en, bewährt 3 5 115 5 8e 0 and, das die andere vorſichtig darüber. Die Speiſe muß heiß aufge⸗ „de u een ˙ 15 in n hier nur 1 die 9 e 1 555 paf 95 ſchnitt hält, unterſtrichen. 1„„ ur⸗ gamenklang von hübſcher Machart und auf die paſſende uch die Bluſen aus Ji ö ſoll wiſſen ört Garnitur. Glatte Stoffe len durch gemuſterte Auf⸗ Piguevolle der Glas⸗ Die Hausfrau ſoll wiſſen„. en ſchläge, Kragen, Schärpen oder einen bunten Gürtel den batiſt erfreuen durch daß eiſerne Bratpfannen und Töpfe nie in Gebrauch ge⸗ der 2 0 Ausdruck. Geſtreifte oder karierte Hauskleidung die weiche gefällige Art b 84 dürfen, ehe ſie nicht mit lauem Waſſer Fee d ab ene gelben ee keene e, f ers zu einer gefälligen. 0. ants am Aermel, Vo⸗ 5 werden. e ge ae a keene e e e g. reiten Hals⸗ 5 5 i Pager beginnt bei den jungen Mädchen bereits krauſe verbrauchen zwar daß Waſſerflecke auf geſtrichenen Gegenſtänden durch r Die 98 0 bleibt bei aller Genügſamkeit in dern 1 3 5 Eſſig ee 4— 100 des Stoffes, durch einen eigenartigen Schnitt von dern lieblicher. eiern e 1 mit See bene et, Lekannten Morgenrockart mit dem ſich überall wieder⸗ Text und Zeichnungen(2): Hildegard Hoffmann. und das Stück dann in Regenwaſſer auswäſcht. 8— 8 8 a 5 8 —..————————————— 2— Spori⸗Vorſchau Einheimiſcher Sport Fußball. Zu einem Freundſchaftsſpiel hat man Neckarh zuſen verpflichtet. Die Gäſtemannſchaft unterlag vor 14 Tagen einer komb. Mannſchaft der Seckenheimer und wird morgen dieſe erlittene Schlappe wieder wettmachen wollen. Seckenheimer müſſen alſo auf der Hut ſein, wenn die keinen„Reinfall“ erleben wollen. Spieltechniſch ſind die Einheimiſchen ihrem Gegner für morgen überlegen, aber ſchon oft hat der Eifer über techniſche Mängel hinweg⸗ geholfen. Alſo aufgepaßt und Glück auf. ch * Handball. Am morgigen Sonntag beginnt die 1. Handballmann⸗ ſchaft des Tv. 98 Seckenheim die Rückrunde in den Aufſtiegs⸗ ſpielen der Bezirksklaſſe zur Gauklafſe. In der Vorrunde hat ſich die Mannſchaft auf den zweiten Tabellenplatz vor⸗ gearbeitet. Die Mannſchaft hat morgen die 1. Mannſchaft der Tgd. Ziegelhauſen zu Gaſt. Das Vorſpiel gegen dieſen Gegner brachte den Turnern 2 Verluſtpunkte und ging mit 2:6 Toren verloren. Die Leute vom Neckartal ſtellen eine kräftige und ſpielſtarke Mannſchaft ins Feld. Sie begannen die Aufſtiegsſpiele als favoriſierter Kandidat, Durch unſportliches Verhalten ihres Spielers Bär, welcher auf kurze Zeit disqualifiziert war, war der Mannſchaft die Stütze genommen und mußte dieſe ſo nacheinander 3 Niederlagen hinnehmen. Morgen iſt aber dieſe Mannſchaft wieder komplett und gibt den 98 Turnern einen ſchwer zu ſchlagenden Gegner ab. Die 98 Turner haben ſeit Beginn der Aufſtiegsſpiele ihr Können verbeſſert und dürften an die Leiſtungen ihres morgigen Gegners herangekommen ſein. Das morgige Spiel verſpricht daher einen raſanten Kampf und ſtellt an beide Mannſchaften die größten Anforderungen Zeigen die 98er ihr ſchnelles und flüſſiges Spiel, dürfte das Spiel und damit die Punkte gewonnen werden. Noch dürfte dem Seckenheimer und Ilvesheimer Sport⸗ publikum das ſchöne Spiel gegen Polizei Karlsruhe in Er⸗ innerung ſein und wollen wir hoffen, daß auch das morgige Treffen von allen hieſigen Sportlern beſucht wird. Das zweite Treffen in der Aufſtiegsklaſſe führt den FC. Freiburg nach Karlsruhe, um gegen die dortige Poli⸗ ziſtenmannſchaft anzutreten. Die Karlsruher ſind Tabellen⸗ führer und verſpricht auch dieſes Spiel einen ſpannenden Kampf. Karlsruhe wird weiter ſiegen. Die Tabelle ſteht heute: Spiele gew. Die unent. verl. Tore Punkte Polizei Karlsruhe 4 3 0 1 34 6 Tv. 98 Seckenheim 4 2 0 22 4 Polizei Heidelberg 4 2 0 2790 4 Tgd. Ziegelhauſen 5 2 0 3 40 42 4 FC. Freiburg J 1 0 2 2423 2 * Sportliches aus dem Tod.„Jahn“. Der Verein beteiligt ſich heute abend um 7 Uhr am Lauf„Rund um den Friedrichsplatz“ und ſtartet in der Klaſſe 3(10 mal 200 m). Am morgigen Sonntag vormittag beſtreiten die Volks⸗ turner einen Mannſchaftskampf gegen die 2. Garnitur des Tv. 1846 in Mannheim. Die Kämpfe beſtehen aus 2 Läufen, 2 Sprüngen, 2 Würfe, 2 Stößen und 2 Staffeln. Außerdem findet ein Dreikampf für Jugend ſtatt, der ebenfalls als Mannſchaftskampf gewertet wird. Die Fauſt⸗ baller tragen morgen früh ihre erſten Verbandsſpiele in Neckarau aus. Außerdem iſt Sonntag früh 11 Gelegenheit geboten, der Feierſtunde im Nationaltheater beizuwohnen. Der Kameradſchaftsabend um 8 Uhr im Roſengarten wird ebenfalls beſucht, wo bei 20 Pfg. Eintritt ein ausgezeich⸗ netes turneriſches und theatraliſches Programm zu ſehen ſein wird. Anſchließend iſt noch Tanzgelegenheit. Alles in allem ein Arbeitsprogramm, das die Breitenarbeit des Vereins auf allen Gebieten veranſchaulicht. Wünſchen wir zu den Kämpfen beſten Erfolg. Berichtigung: Bei den geſtrigen Reſultaten vom Staffellauf durch Seckenheim iſt ein Fehler unterlaufen Den 3. Platz belegte nicht die 2. Mannſchaft des Tv. 98 ſondern die Mannſchaft der SS. * Der Sport in Ilvesheim. Die FG. Alemannia empfängt am morgigen Sonntag den ſpielſtarken Bezirksklaſſenverein Speyer zu einem Freundſchaftsſpiel. Da dieſer Verein von jeher einen ſchönen Fußball ſpielte, dürfte ein guter Sport zu erwarten ſein. Der Schießſport ha tganz erhebliche Fortſchritte gemacht und werden wir hierüber im Laufe der nächſten Woche Näheres bringen. Auswärtiger Sport. Nachdem der letzte Mai⸗Sonntag mit dem Fußball⸗ Länderkampf gegen die Tſchechoſlowakei und dem Inter⸗ nationalen Avus⸗Rennen für Wagen und Motorräder in⸗ nerhalb der deutſchen Gaue ein ereignisreiches Programm aufwies, reihen ſich am kommenden Wochenende wieder einige bedeutungsvolle Veranſtaltungen an. Da ſind z. B. die beiden Vorſchlußrundenſpiele um die deutſche Fuß ball⸗ meiſterſchaft, der Handball⸗Länderkampf gegen Holland im Haag, die verſchiedenen Leichtathletik⸗Olympia⸗Prüfungen der deutſchen Gaue, der Deutſchlandflug und das 11. Inter⸗ nationale Aachener Reitturnier u. a. Alle dieſe Großver⸗ anſtaltungen geben dem erſten Sportwochenende im Juni das Gepräge. Das größte Intereſſe bringt man natürlich dem Fußball entgegen, denn hier werden nach den wochenlangen Grup⸗ enendſpielen zur deutſchen Meiſterſchaft die erſten ent⸗ ſcheidenden Spiele ausgetragen. Nach ſchweren Kämpfen in 24 Sonne im Glas— 15.30 Jungmädel hört zu; den einzelnen Gaugruppen haben ſich Schalke 04, der Titel⸗ und verteidiger, VfL Benrath, nd ize Chemnitz als die beſten Mannſchaften herausgeſchält. Dieſe vier Titelbewerber treffen nun am kommenden Sonntag in VfB Stuttgart Polizei der Vorſchlußrunde wie folgt zuſammen: in Düſſel⸗ dorf: Schalke 04— Polizei Chemnitz; in Leipzig: Vf Benrath— VfB Stuttgart. Süddeu tſchlan d, das im Vf B Stuttgart einen Vertreter im Wett⸗ bewerb hat, iſt alſo bei der Ausloſung der Austragungs⸗ orte unberückſichtigt geblieben. Auf Leipzig und Düſſeldorf, die ſicherlich Maſſenbeſuch aufzuweiſen haben, fiel die Wahl. Wie ſpielen nun die vier Mannſchaften? Man iſt geneigt, die beiden weſtdeutſchen Mannſchaften Schalke und Ben⸗ rath als Favoriten auf den Schild zu erheben. Das geſchieht natürlich mit einiger Berechtigung. In Düſſeldorf wird Schalke immerhin gegen die kampfſtarke Elf der Chemnitzer Poliziſten nicht ohne weiteres zu einem Erfolg kommen. Als Geſamtes iſt aber die Schalker Elf etwas ſtärker einzuſchätzen, ſie hat dazu noch den Vorteil in näch⸗ ſter Umgebung ihres Gaugebiets zu ſpielen, ſo daß. nach Kampf ein knapper Sieg durchaus im Bereich der Möglich⸗ keit ſteht. Der VfL Benrath, der in ſeinen letzten Gruppenendſpielen mehr und mehr nachgelaſſen hat, iſt zweifellos bei der Ausloſung glücklicher gefahren. Zwar kommt der Gruppenſieg des Vf B Stuttgart gegen Hanau 93, Spyg Fürth und den 1. SV Jena nicht von ungefähr, aber einen Vergleich mit der Düſſeldorfer Elf hält er doch nicht aus. Wenn Benrath in Leipzig gleich gut ins Spiel kommt, ſollte es ſogar zu einem recht eindeutigen Sieg langen. Wir rechnen aber dagegen mit einem knap⸗ pen Erfolg der Benrather, denn die Württemberger werden ſich nicht gleich geſchlagen geben, zumal ſie zu kämpfen ver⸗ ſtehen. Neben dieſen beiden Spielen werden in allen deut⸗ ſchen Gauen die Vereinspokalſpiele fortgeſetzt, denen immer mehr geſteigertes Intereſſe entgegengebracht werden muß. Als die wichtigſten Spiele in Süddeutſchland führen wir u. a. an: Wacker München— AS Nürnberg, Schwaben Augsburg— Bayern München(Sa), Fc 05 Schweinfurth — Boruſſia Fulda, Freiburger Fc— Sc Freiburg, Karlsruher FV— Germania 04 Ludwigshafen und SV Waldhof— Pfalz Ludwigshafen. Beſonderes Intereſſe wird man auch dem Gauſpiel Süd weſt- Nordmark in Neunkirchen entgegenbringen. Beide Mannſchaften haben zwar nicht ihre beſten Leute aufgeboten, aber immer⸗ hin ſollten die Nachwuchsſpieler, die auf beiden Seiten auf⸗ geſtellt wurden, dazu in der Lage ſein, ein recht ſchönes Spiel vorzuführen. Der Handball bringt in den Endſpielen zur deutſchen Meiſterſchaft, die bekanntlich ſchon bis zu den Schlußſpielen gediehen ſind, am erſten Juni⸗Sonntag eine kleine Ruhepauſe. Für dieſes Wochenende ſteht nämlich ein Länderkampf bevor, der uns mit Holland zuſammenführt. Im Haag tritt die deutſche Elf faſt ausſchließlich mit weſtdeutſchen Spielern den Holländern gegenüber. Da dieſes Treffen erſt die erſte Begegnung beider Nationen iſt, kann man über das bei⸗ derſeitige Kräfteverhältnis nicht viel ſagen. Soviel ſteht im⸗ merhin feſt, daß der deutſche Handballſport, der erſt in die⸗ ſem Jahr ſeinen Länderſpielverkehr ausgebaut hat, hier vor einem neuen Sieg ſteht. 5 Die Leichtathletik ſteht im Zeichen der Olympia⸗Prüfungskämpfe. Für die Männer ſind Prüfungen, meiſt mit einem Rahmenpro⸗ gramm, in Stolp, Berlin, Dresden, Hannover, Wuppertal, Frankfurt, Stuttgart und Nürnberg vorgeſehen, wahrend ſich die Angehörigen der Frauen⸗Kernmannſchaft in Ulm, Krefeld, Berlin, Hamburg und Leipzig treffen. In Frank⸗ furt finden am Sonntag die 30⸗Kilometer⸗Geher und 30⸗ Kilometer⸗Läufer⸗Meiſterſchaften ſtatt. Das Pferderennen zu Haßloch. Die 1. diesjährigen Galopprennen auf der pfälziſchen Bahn in Haßloch ſtanden am Himmelfahrtstag unter einem unglücklichen Stern, denn während der ganzen Veranſtal⸗ tung regnete es mehr oder weniger ſtark. Ungeachtet deſſen wies aber die Bahn Maſſenbeſuch auf. Die 8 gelaufenen Rennen brachten folgendes Ergebnis: l. Nicht öffentliches Rennen. 2. Preis vom Rhein.(625 RM., 1600 Meter): 1. Edina(O. Silber⸗ nagel); 2. Medardus; 3. Sarro. Tot. 13, 12, 17, 18710. 3 3. Rehbach⸗ Rennen.(1650 RM., 3600 Meter): 1. Aſta(Lt von Both); 2. Eilflug; 3. Treuer Huſar. Tot.: 16:10. 4. Preis von der Kurpfalz.(400 RM., 1200 Meter): 1. Gangani(E. Wagner); 2. Roxa: 3. Maidi; 4. Pharus. Tot.: 14, 10, 13, 34, 10:10. 5. Speyerbach⸗Jag drennen.(775 RM., 3400 Meter): 1. Salur((A. Zimmermann); 2. Eichenkrone; 3. Ausreißer. Tot.: 35, 17, 25:10. 6. Preis der NS 3⸗Rheinfront.(1550 RM., 1800 Meter): 1. Onkel Karl(2. Regier); 2. Oſterluzei; 3. Feuerheld. Tot.: 17, 13, 14, 19:10. 7. Haßl ocher Jagdrennen.(1350 RM., 3200 Meter): 1. Schwarzwaldreiſe(St. v. Both); 2. Skapaflow. Dort 8. Preis von der Kalmit.(450 RM., 1600 Meter): 1. Dompfaff; 2. e Marſchall; 3. Morgenröte. Tot. Die Deutſchlandſhieger in Süddeulſchland Dorkmund— Köln— Saarbrücken— Mannheim— Stutt- gart— Freiburg. Bremen, 1. Juni. Nachdem die Deutſchlandflieger in Bremen übernachtet hatten, ſtarteten ſie bei friſchen weſtlichen Winden und be⸗ decktem Himmel am Freitagmorgen zur vierten Tages⸗ ſtrecke, die über Dortmund Köln— Saarbrücken— Stuttgart nach Freiburg im Breisgau führt. In Freiburg i. Br. wird wieder übernachtet. Schlechte Wetterlage am vierten Tag. Der vierte Tag des Deutſchlandfluges konnte zum erſtenmal nicht glatt zu Ende geführt werden. Die überaus ſchlechte Wetterlage auf dem letzten Teil der Strecke machte es notwendig, daß ſieben Verbänden in Stuttgart Start⸗ verbot erteilt werden mußte, die nun dort die Nacht ver⸗ bringen. Dieſe müſſen, um weiter im Wettbewerb bleiben zu können, bis heute Samstag morgen 7.30 Uhr Freiburg angeflogen haben. Bis zum Einbruch der Dunkelheit waren in Freiburg 20 Verbände niedergegangen. ———ͤ— ͤ— ͤ——— Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenſpruch, Zeit, Wetter; Gymnaſtik; 6.30 Frühton⸗ zert Iz 7 Frühnachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Funkwerhungs⸗ konzert; 10.45 Sendepauſe; 11 Hammer und Pflug; 12 Mittagskonzert I; 13 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.15 Mit⸗ tagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 17 Nach⸗ mittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 2. Juni: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zul; 8.45 Evangeliſche Mor⸗ genfeier; 9.25 Motetten; 10 Deutſche Feierſtunde der Hitler⸗ jugend; 10.30 Sendepauſe; 11 3000 deutſche Kriegsblinde — ihr Schickſal und ihr Schaffen, Hörbericht; 11.30 Bach⸗ kantate; 12 Mittagskonzert J; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Kinderſtunde; 14.45 Viertelſtunde für Handel und Handwerk; 15 Handharmonika⸗Konzert; 18.30 Jetzt ſpieln wir auf; 16.40 Nachmittagskonzert; als Einlage: Deutſchlandflug 1935— am Ziel; 18 Unſere Heimat; 19 Blasmuſik; 19.45 Sport; 20 Heiterer bunter Abend; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Tanz⸗ funk; 24 Nachtkonzert. Montag, 3. Juni: 9 Frauenfunk; 10.15 Waffenträger der Nation; 10.50 Sendepauſe; 15 Be⸗ kanntgabe der Termine: Wiederſehensfeiern alter Front⸗ ſoldaten; 15.05 Bunte Liedfolge; 15.30 Der Wald, Hör⸗ bild; 16 Klingendes Kunterbunt; 18.30 Von den badiſchen Jugendherbergen, Zwiegeſpräch; 18.45 Hitlerjugend an den Lautſprecher, Zwiegeſpräch; 19 Operettenkonzert; 20.15 Wenn der Jasmin blüht..., buntes Spiel; 22.30 Kleine Stücke für Klavier und Violoncello; 23 Wir bitten zum Tanz. Dienstag, 4. Juni: 9 Sendepauſe; 10.15 Fremdsprachen; 15.15 Blumenſtunde; 15.45 Tierſtunde; 16 Klingendes Kun⸗ terbunt; 18.30 Fran 9 75 18.50 Politiſche Rundfunkwirt⸗ ſchaft; 19 Im Frühjahr, wenn die Vögel fingen, bunte Stunde, Volksmuſik; 20.15 Stunde der Nation; 21 Die Bank im Stadtpark, heiteres Kabarett; 22.30 Volksmuſik; die Moſel ſingt; 1 Nachtkonzert. Mittwoch, 3. Juni: 9 Sendepauſe; 10.15 Kennt ihr die Muſikinſtrumente 7, muſikaliſche Plauderei; 15 Sendepauſe; 16 Klingendes Kunterbunt; 18.30 Das fahrende Hotel; 19 Elly Ney und ſpielen; 19.30 Wie wird das Dritte Reich 9.15 Sendepauſe; Lernt morſen; 18.45 Ludwig Hölſcher Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm- Nummern? 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.15 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Sendepouſe; 10.15 Schulfunk; 11 Werbekonzert; 11.20 Pra- grammanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; Sonntag, 2. Juni: 6 Hafenkonzert; 8.05 Gymnaſtik; 8.15 Zeit, Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Orgelmuſik; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Bekenntnis zur Zeit; 10 Deutſche Feierſtunde der Hitlerjugend; 10.30 Chor⸗ geſang; 11.30 Bachkantate; 12 Heimatfeſt in Altmorſchen; 13 Gauporteitag Gau Heſſen⸗Naſſau; 14 Kinderfunk; 14.45 Das Volk erzählt; 15 Stunde des Landes; 16 Nachmittags⸗ konzert; 18 Jugendfunk; 18.30 Deutſches Schatzkäſtlein; 19 Neue deutſche Tanzmuſik; 19.50 Sport; 20 Internationales Brucknerfeſt in Freiburg; 21 Mit Strauß auf Konzertreiſenz 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Wetter, lokale Nachrichten, Sport; . Swortſpiegel des Sonntags; 22.45 Tanzfunk; 24 Nacht⸗ onzert. Montag, 3. Juni: 10.50 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderfunk; 15.30 Was bringen die Zeik⸗ ſchriften des Monats Mai?; 15.40 Bücherfunk; 16 Kleines Konzert; 16.30 Große Deutſche erleben Heimat und Welt; 16.45 Kunſt und Glaube; 18.30 Jugendfunk; 19 Operetten⸗ konzert; 20.15 Die Mitſchuldigen, ein Luſtſpiel des jungen Goethe; 21.15 Serenaden⸗Muſik; 22.20 Soldatenlied in Kriegs⸗ und Friedenszeiten; 23 Nachtkonzert. Dienstag, 4. Juni: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; 16 Kleines Konzert; 16.30 Die Türkei, die Pforte nach Großaſien, Wirtſchaftsbild; 16.45 Glas, ein wichtiger junger Werkſtoff, Zwiegeſpräch; 18.30 Meiſte Eckhardt, ein Gottſucher der deutſchen Myſtik; 18.45 Die deutſche Technik arbeitet an der Löſung des Rohſtoff⸗ problems; 19 Im Frühjahr, wenn die Vögel ſingen, bunte Stunde, Volksmuſik; 19.50 Politiſche Rundfunkwirtſchaft; 20.15 Stunde der Nation; 21 Humor der Faulheit; 21.15. Wenn man eine Reiſe tut— kann jeder etwas anderes er⸗ zählen; 21.30 Chorkonzert; 22.20 Kleines Virtuoſen⸗Konzert; 23 Volksmuſik; 24 Sonne im Glas— die Moſel ſingt: 1 Nachtkonzert. Mittwoch, 5. Juni: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Bunte Pfälzer Stunde; 16 Kleines Kon⸗ zert; 16.30 Geſchichte und Landſchaft am We e; 18.30 Alter und neuer Bauſtil der Bauern; 19 Unter altungskonzert 19.50 Bauernfunk; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45. regiert?; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Orcheſter⸗ konzert; 22.30 Großes Funkoperetten⸗Potpourri. 5 f 5 1 2 Der Bajazzo, Oper von Leoncavallo; 22.30 Großes Funk⸗ operettenvotpourri. Aff ON S Als vor mehr als 2700 Jahren in dem zwiſchen anmutigen Hü⸗ geln gebetteten eleiſchen Tal ein griechiſcher Knabe mit einem goldenen Meſſer Zweige des wil⸗ den Oelbaums abſchnitt, um aus ihnen die erſten Kränze für die Sieger in den Olympiſchen Spielen zu flech⸗ ten, da kam in dieſer ſchlichten und feierlichen Handlung zum Ausdruck, daß eine der bedeutſamſten Ideen der Menſchheit ihre Verwirklichung gefunden hatte. Denn die Olympiſchen Spiele, die ihren vornehmſten Zweck darin ſahen, in einem friedlichen Wettkampf die kör⸗ perlichen und geiſtigen Kräfte der griechiſchen Jugend zu ſtählen, wurden auch die unmittelbare Urſache für das Blü⸗ 5 11 5 Gedeihen der geſamten helleniſtiſchen Kultur und Unſt. Einigendes Band Ja, man darf mit Fug und Recht noch weit darüber hin⸗ ausgehen und erklären, daß die Olympiſchen Spiele, deren Idee ſich im Altertum über ein Jahrtauſend(von 776 v. Chr. bis 393 n. Chr.) wirkſam erweiſen ſollte, nicht nur die ge⸗ ſamte griechiſche, ſondern ſpäter auch die römiſche Külltur⸗ welt in einem Maße beeinflußt haben, das wir heute wohl an ſeinen Auswirkungen auf alle Völker der Erde feſtſtellen, ſeinem wahren Umfang nach jedoch kaum mehr zu ermeſſen vermögen. Und trotz aller Kriege, aller Zwietracht, aller Umſtürze und politiſchen Machtverſchiebungen unter den Mittelmeer⸗ ländern des Altertums bewährten ſich die alle vier Jahre tattfindenden Olympiſchen Spiele immer wieder als ein einigendes Band, das alle Stämme bei dieſer friedlichen Ausleſe der Tüchtigſten zuſammenſchloß. Erſt der Zuſammenbruch des römiſchen Weltreiches bei Beginn der Völkerwanderung machte die Durchführung der Wettkämpfe zu einer Unmöglichkeit. Die ehemals blühenden heiligen Gefilde Olympias mit den herrlichen Tempeln, den berühmten Statuen der Sieger, den vorbildlichen Kampfſtät⸗ tenanlagen, den Gymnaſien und Theatern verfielen allmäh⸗ lich, und die berühmten Stätten, wo einſt die griechiſche Ju⸗ gend ſich in Körperkraft, Schnelligkeit und Gewandtheit erprobt und ein neues Menſchheitsideal aufgeſtellt hatte, waren in einen perödeten, von Unkraut überwucherten Trüm⸗ merhaufen verwandelt. Erſt andertbalb Jahrtausende ſpäter beſann ſich die Welt wieder auf die große einigende, ſtärkende und beglückende Kraft, die eint aus der Idee dieſer friedlichen Wettſpiele für die zörperliche und geiſtige Ertüchtigung der Jugend ent⸗ ſprungen war. i. Wenn die Wiederbelebung der Idee der Olympiſchen Spiele dei allen Nationen der Welt auf ſo fruchtbaren Boden gefallen it, ſo darf man dafür nicht allein das wachſende Intereſſe und Verſtändnis, ja, die Begeiſterung für den Spert und für Rekorde an und für ſich geltend machen, ſon⸗ dern muß auch daran erinnern, daß ein weſentliches Ver⸗ dienſt jenen deutſchen Forſchern zuerkannt werden muß, die ſeine: zen unter Förderung der Heimat in den Jahren 1875 bis 1881 der wſſenſchaftlichen Ausgrabungen auf den Trüm⸗ mern von Mompia durchgeführt hatten. Stuunenh und bewundernd blickte die geſamte Kultur⸗ zelt auf d, aus den Trümmerfeldern von Olympia zutage Sefirderter Jaſſiſchen Meiſterwerke der griechiſchen Baukunſt und Platze die uns erſt vertraut machten mit dem hehren Gert de ich hier offenbarte und der entſtanden war aus dem Streben. das berühmte Wort:„mens ſana in corpore ang“ für alle Menſchen zu verwirklichen. Die Sprathe des Friedens Als vor 40 Jahren, im Jahre 1896, die griechiſche Re⸗ gierung zu neuen Olympiſchen Spielen die Völker der Erde aufrief, da wird es wohl nicht wenige gegeben haben, die Reſer modernen internationalen Sportveranſtaltung noch * teilnahmslos gegenüberſtanden. Bezweifelte man doch, daß in modernen Zeiten ſich jene ſtolze Folge von 293 Spielen, wie einſt in Olympia, wiederholen könnte. Trotzdem hat es ſich erwieſen, daß die Kraft dieſer großen Idee von Jahr- viert zu Jahrviert an Anhängern gewann. Bei den erſten Olympiſchen Spielen war die Beteiligung noch gering. Denn nur 13 Länder entſandten damals 479 ihrer beſten Wettkämpfer nach Athen. Deutſchland hatte 14 ſeiner beſten Vertreter des Sports entſandt, denen es gelang, 6 goldene, 4 ſilberne und eine bronzene Medaille zu er⸗ ringen. Die in den weiteren Jahren in Paris(1900), in St. Louis(1904), in London(1908), in Stockholm(1912) ſtatt⸗ findenden Spiele wieſen eine ſchnell emporſteigende Betei⸗ ligungsziffer auf, denn die 5. Olympiade in Stockholm wurde bereits von 29 Ländern beſchickt, und die Teilnehmerzahl war um mehr als das Zehnfache, nämlich auf 5771, geſtiegen. Deutſchlands Beteiligung bei dieſer letzten Vorkriegs⸗ olympiade betrug 226 Vertreter, die 8 goldene, 13 ſilberne und 7 bronzene Medaillen zum Ruhme des deutſchen Sports zu erringen vermochten. Durch den Weltkrieg war Deutſchland von den Spielen 1916, 1920 und 1924 ausgeſchloſſen. Als es im Jahre 1928 245 Teilnehmer zu den 9. Olympiſchen Spielen nach Amſter⸗ dam entſandte, da gelang es zum Erſtaunen der Welt dieſen jugendlichen Kämpfern und Kämpferinnen, in der Geſamt⸗ bewertung den zweiten Platz unter allen beteiligten Völkern der Erde ſich zu erobern. In dieſer Placierung kommt zwar der Aufſchwung zum Ausdruck, den der dentſche Sport ge⸗ nommen hatte; dieſer Aufſchwung war jedoch nicht über⸗ eugend, er war vor allem nicht allumfaſſend, ſondern be⸗ ſchränkte ſich eben auf Spitzenleiſtungen, wie überhaupt nach dem Kriege die Züchtung der Höchſtleiſtung vor der Breiten⸗ arbeit bevorzugt und die Verbrei⸗ tung des Sporkgedankens und der Sportbetätigung bis in die feinſten Veräſtelungen des Volks⸗ körpers verſäumt worden iſt. Das iſt ja auch ein Sinn der Olympiade, daß ſie den Sportge⸗ danken tief in die einzelnen Völker hineintrage und vertiefe, jeden gefunden Menſchen für den Sport gewinne. Amdordem brachte dieſes gün⸗ ſtige bnis, dafür zeigten die 10. npiſchen Spiele in Los Angeles, daß Spitzenleiſtungen nicht von Dauer ſind, wenn nicht ihrer Förderung eine ſorgfältige Erziehung des Nachwuchſes, der unter allen Sportlern und Sport⸗ lerinnen zu ſuchen iſt, nebenher⸗ geht. Deutſchland konnte in der Geſamtbewertung nur den 6. Platz belegen. Wenn zur Feier der 11. Kampfſpiele die ſymboliſchen olympiſchen Feuer über dem neuen Reichsſportfeld in Ber⸗ lin aufflammen, die von Fackel⸗ trägern in einem großartigen, von Athen bis Berlin orga⸗ niſierten Stafettenlauf entzündet werden, und wenn die Fahnen von 45 Staaten an den Rieſen⸗ maſten zu Ehren der teilnehmen⸗ den Länder emporrauſchen, dann werden die Augen der ganzen Welt auf Berlin gerichtet ſein. Nicht nur, weil die Olympiſchen Spiele zum erſten Male in Berlin ſtattfinden— die für 1916 in Berlin vorgeſehenen wurden durch den Weltkrieg unmöglich gemacht— ſondern weil man in der Welt weiß, daß der deutſche Sport inzwiſchen eine Regenera⸗ tion erlebt hat. Nicht mehr Höchſt⸗ leiſtungen ſind das Ziel, nicht mehr Sportſtars unſer Streben, ſondern neben Höchſtleiſtungen Ausbreitung der Sportbetätigung und Hebung des allgemeinen Leiſtungsniveaus, aus dem dann nach dem ewigen Geſetz Höchſt⸗ leiſtungen, gutfundierte Höchſtleiſtungen, erwachſen müſſen. An Stelle der überzüchteten Sportſtars iſt der Typ des deut⸗ ſchen Sportlers geſchaffen worden, der ſich den ſportlichen Geſetzen unterwirft. Deutſchlands Jugend wird im Sinne der olympiſchen Idee erzogen. In der Erkenntnis der hohen Bedeutung dieſes einzig⸗ artigen Friedensfeſtes hat der Führer und Reichskanzler Adolf Hikler ſofort nach ſeiner Machtübernahme für eine großzügige Neuplanung der Kampfſtätten Sorge getragen. Und wie hier ſeit Jahr und Tag Hunderte und aber Hun⸗ derte von deutſchen Volksgenoſſen mit Spaten, Kelle, Säge und Axt unermüdlich tätig ſind, um eine würdige und muſtergültige Anlage zu ſchaffen, ſo haben überall in deut⸗ ſchen Landen unter Leitung des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten die Trainingskurſe für die auserwähl⸗ ten deutſchen Olympiamannſchaften begonnen. Dieſe ſorgfältigen, bis ins einzelne gehenden Vorberei⸗ tungen des Reichsbundes für Leibesübungen, der durch den Hilfsfonds für den deutſchen Sport die Mittel aufbringt, um dieſe Vorarbeiten zu ermöglichen, ſtellen der Opfer⸗ freudigkeit der deutſchen Sportgemeinde ein rühmliches Zeugnis aus.— Und wie einſt im alten Griechenland die Kämpfer mit heiligem Eide verſichern mußten, daß ſie be⸗ reits zehn Monate lang in allen erforderlichen Uebungen mit größter Gewiſſenhaftigkeit vorbereitet waren, ſo haben auch die deutſchen Olympiamannſchaften den Schwur abgelegt, zu kämpfen für die Ehre des Vaterlandes und zum Ruhme des Sportes. Die olympiſche Idee, die die Sprache des Friedens ſpricht, möge auch im Jahre 1936 alle Völker der Erde einigen unter Wahrung des Grundſatzes der gegenſeitigen Hochachtung und der gleichen Ehre. 5 Vor dem Schlafengehen pflegte er ſtets noch einen Spa⸗ ziergang zu unternehmen. Die Gegend, in der er wohnte, bot dazu ausreichende Gelegenheit. Es gab ganz ſtille, vom Verkehr unberührte Straßen, denen zahlreiche Schrebergärten ſtreckenweiſe einen dörflichen Charakter verliehen Als Herr Bendler auf ſeinem heutigen abendlichen Spa⸗ ziergang die Straße betrat, erinnerte er ſich, kürzlich in der Zeitung von einem Ueberfall geleſen zu haben, der ſich in dieſer Straße zugetragen hatte. Der Täter, der einer allein⸗ gehenden Dame die Handtaſche entriſſen hatte, war unerkannt entkommen.„Die Beleuchtung iſt hier auch miſerabel!“ ſtellte Herr Bendler feſt. Er ſchritt gemächlich aus. Bei ihm würde ſolch Burſche gerade an die richtige Adreſſe kommen. Herr Bendler hatte einen Jiu⸗Jitſu⸗Kurſus abſolviert und bisher eigentlich keine Gelegenheit gehabt, ſeine Kenntniſſe zu ver⸗ werten. Es war heute ein regenfeuchter, windbewegter Abend. Hinter Bendler ging ſeit einiger Zeit ein Mann her, ganz in Gedanken verſunken. Als der Mann unter einer Laterne war, blickte Bendler ſich um. Der Mann fah ſehr ſolide aus. Gut⸗ bürgerlich. Vertrauenerweckend. Es war windig. An einer Straßenecke flog Herrn Bendler plötzlich der Hut fort, er eilte ihm fluchend nach und konnte ihn an einem Schrebergartenzaun erwiſchen. Er putzte den Hut ärgerlich ab und ſetzte ihn wieder auf, diesmal tiefer in die Stirn. Der Mann ging wieder hinter ihm her. Er war ganz nahe herangekommen. Herr Bendler, durch die Epiſode mit dem davongeflogenen Hut etwas nervös und gereizt, empfand dieſe ſonderbare Begleitung läſtig. Auch war jetzt ein gewiſ⸗ ſes Mißtrauen in ihm erwacht, wenn er auch keine Furcht ſpürte. Ganz im Gegenteil. Er wartete direkt auf einen An⸗ griff, Er bog in eine noch ſtillere, einſamere Straße ab, und der Mann folgte ihm wieder. Der Fremde hatte den Kopf geſenkt und die Hände auf dem Rücken. Bendler ging jetzt! ganz langſam. Er wollte den Mann vorbeigehen laſſen. Er; hörte, wie ſich die Schritte näherten. Es war tatſächlich etwas unheimlich. Ob er nicht doch etwas vorſich⸗ tiger war und ſich umdrehte? Da ſaß ihm plötzlich etwas im Nacken, er ſpürte es an ſeinem Hals, nur einen Augenblick, da hatte er ſchon einen Jiu⸗ Jitſu⸗Griff an⸗ gebracht, und der Mann wimmerte in einer ſchmerz⸗ haften Um⸗ klammerung. „Laſſen Sie mich doch los!“ ſftöhnte er. „Auf dem Polizeirevier!“ erwiderte Bendler ſar⸗ kaſtiſch. „Das iſt un⸗ erhört!“, fuhr der Mann krei⸗ ſchend auf. aber im näch⸗ ſten Augenblick ſchraubte Herr Bendler ſeinen Griff feſter. Der Mann ſtöhnte nur noch „Ich bin... doch.. der Bankdirektor Krauſe „Ein ſchöner Bankdirektor, der einſame Spaziergänger von hinten anfällt, um ihnen die Brieftaſche zu rauben!“ lachte Bendler.„Nein, nein, ich laſſe Sie nicht los, mein Beſter, je mehr Sie ſich winden und drehen, deſto ſtärker wird der Druck. Tut es weh, ja? Hab' nicht umſonſt ſo viel Geld für den Jiu⸗Jitſu⸗Kurſus bezahlt.“ i„Hallo!“ rief er plötzlich ganz laut. ausgezeichnet: ein leeres (lang. Der Wagen hielt. „Raſch, zum nächſten Polizeirevier!“ befahl Bendler, und ſchob den Mann, der kaum noch Widerſtand leiſtete, nur: „Das iſt unerhört! Unerhört!“ murmelte, in das Auto. a Sie fuhren ziemlich lange in der Gegend umher, ehe ſie das Revier fanden. Der Wachthabende ſtarrte die auf⸗ ge ins Zimmer ſtürzenden Männer an.„Ich hab' ihn!“ krief Bendler und ſchüttelte den ſich jetzt wieder ſtärker weh⸗ renden Mann hinten am Rockkragen.„Den berüchtigten Handtaſchen⸗Räuber.“ a a Der Mann hatte bisher immer wieder verſucht, zu Worte zu kommen, aber Bendler hatte ihn bei ſolchen Ver⸗ ſuchen jedesmal kräftig geſchüttelt. 5 f„Laſſen Sie den Mann jetzt los!“ ſagte der Polizei⸗ beamte. Es waren zwei andere Schupos in das Zimmer gekommen, die ſich mit dem Rücken gegen die Tür hin⸗ ſtellten a N Der Mann, endlich von dem unangenehmen Griff be⸗ freit. ordnete mit zitternden Hönden ſeine verrutſchte Kra⸗ watte, den Kragen, ſah Herrn Bendler ingrimmig an und 1 0 wütend hervor:„Ich verklage dieſen Menſchen wegen reiheitsberaubung!“ „Nur langſam!“ beſchwichtigte der Beamte.„Wir wollen erſt mal ein Protokoll aufnehmen! Alſo, Sie behaupten“, wandte er ſich an Bendler,„von dieſem Manne in einer dunklen Straße angefallen worden zu ſein?“ „Jawohl! Von hinten!“ dröhnte Bendlers Stimme auf. „Der Mann muß verrückt ſein!“ ſchrie der andere jetzt. „Ruhe!“ donnerte der Beamte. 5 „Er ſimuliert!“ ſagte Herr Bendler. „Laſſen Sie mich erzählen!“ bat der Mann händerin⸗ 8„Es hätte ſich ſchon längſt alles aufgeklärt, wenn dieſer Menſch nicht bei jedem Work, das ich zu meiner Entſchul⸗ digung gebrauchen wollte, ſeinen verflixten Jiu⸗Jitſu⸗Griff Da ſaß ihm plötzlich ekwas im Nacken, er ſpürte es an ſeinem Hals. — 4 Es klappte alles axi kam die einſame Straße ent⸗ Mizzeæ von L. He. feſter geſchraubt hätte. Ich bin der Bankdirektor Krauſe“, fuhr er plötzlich mit erhobener Stimme fort, und ſeine Hal⸗ tung wurde ſtraffer,„ich ging ſpazieren genau wie dieſer Herr, ich war ganz in Gedanken verſunken, es kam mir überhaupt gar nicht zum Bewußtſein, daß ich dieſem Herrn folgte, ich dachte mir gar nichts dabei.“ Herr Bendler lächelte ironiſch:„So, ſo!“ „Ja! Der ganze unſelige Vorfall konnte ſich nur er⸗ eignen, weil es windig war? Alle ſtarrten den Sprecher an. „Weil es windig war?“ fragte ſtaunend und von einer dunklen Ahnung ergriffen Herr Bendler. „Ja! Mir flog nämlich plötzlich der Hut vom Kopf, gerade dem vor mir gehenden Herrn in den Rücken, ich rannte ganz inſtinktiv los, auf den Herrn zu, da drehte ſich dieſer auf einmal um und packte mich, daß ich glaubte, mein Arm würde umbrechen. Ich ſchrie um Hilfe, und...“ Das Geſicht des Beamten ſtrahlte vor Vergnügen. Herr Bendler aber ſtand da, als hätte er jetzt wirklich einen furcht⸗ baren Hieb gegen den Kopf erhalten Er erinnerte ſich, daß auch ihm der Hut fortgeflogen war, als er um eine Ecke bog. „Meine Herren!“ ſagte der Polizeibeamte,„der Fall liegt jetzt wohl klar. Ein peinliches Mißverſtändnis. Ich möchte Ihnen doch vorſchlagen, Herr Bankdirektor, den Fall auf ſich beruhen zu laſſen. Der Herr wird ſich bei Ihnen ent⸗ ſchuldigen.“ Die Algoabai an der Südküſte Afrikas iſt wohl eines der fiſchreichſten Seebecken der Erde. Vom ſturmumbrauſten Kap her rollt jahraus, jahrein eine ſchwere Dünung an der Küſte entlang, deren Ausläufer die Waſſer der Bai in ſtändiger Bewegung halten und ein Befahren mit Booten unmöglich machen. Nur ſeefeſte Hafen⸗ dampfer vermitteln den Verkehr zwiſchen der Stadt Port Elizabeth und den vor ihr ankernden Schiffen. Eine Unzahl junger Haifiſche bis zu ein Meter Länge zieht in Scharen an der Oberfläche der Bai, umlagert die Schiffe, ſtürzt ſich gierig auf alles, was über Bord ge⸗ worfen wird. Daher iſt es notwendig, die mit Fiſchfleiſch be⸗ ſpickten Angeln mit ſchwerem Senkblei zu verſehen, das dieſe ſchnell hinabzieht, um eine der hundert Arten ſchmackhafter Fiſche zu erbeuten, die ſich in ungeheuren Mengen in mitt⸗ lerer Tiefe aufhalten. In den unteren Regionen aber regiert der furchtbarſte Räuber, den die Meere beherbergen, der Grundhal. Nur ſelten ſieht man ihn an der Oberfläche. Wirft man aber ſchwere Gegenſtände über Bord, daß das Waſſer hoch auf⸗ ſpritzt, ſo kann es vorkommen, daß ganze Rudel dieſer Beſtien, die eine Länge bis zu 6 Metern erreichen, plötzlich nach oben ſtoßen. Wehe dem Menſchen, der dort über Bord fällt. In den meiſten Fällen kommt jede Hilfe zu ſpät. Der Unglückliche wird por den Augen der Kameraden von den Grundhaien zerfleiſcht. Wehe aber letzteren, wenn Hannibal einen Schlachtruf über die Bai erſchallen läßt: „Haitöten— einen Schilling das Stück, bitte.“ Hannibal, der Vollblutneger! Mittelgroß und ſchlank gebaut. Sehnen wie Stahl. Krauſes Wollhaar. Hautfarbe wie altes Ebenholz. Hinter wulſtigen Lippen ſchneeweiße Raubtierzähne. Auf einem Hafendampfer kommt er längsſeits der an⸗ kernden Fahrzeuge, und läßt, tanzend und ſpringend, ſein fußlanges, zweiſchneidiges Meſſer in der Sonne blitzen. „Hallo— Hannibal! Zwei Schilling für den Schwerſten.“ Alles in Ordnung, Offizier.“ Ein rieſiges Stück Kohle fliegt über Vord. Von allen Seiten eilt die Haibrut hinzu. Erbitterte Kämpfe um— Luftblaſen. Nochmals läßt ein Kohlenblock das Waſſer hoch aufſpritzen. Hat aber nur zur Folge, daß noch größere Men⸗ gen heranwachſender Menſchenfreſſer herbeiſtrömen, von denen die braunſchwarzen Hammerhaie die Mehrzahl bilden. Aber noch immer iſt nichts vom Jagdwild zu ſehen. Auf⸗ geregt tanzt Hannibal von einem Bein aufs andere. „Komm heran, mein Liebling, mein Herzchen: komm heran, du Schurke.“ Nichts! Die Augen Hannibals funkeln jetzt böſe. In ſeinen Mundwinkeln liegt weißer Schaum. Auf der Eben⸗ holzhaut perlen Schweißtropfen. Ein dünnes Tau wird Nee an dem ein Stein und ein langer Lappen aus ge⸗ leichtem Segeltuch befeſtigt werden. Zwei⸗ dreimal im Kreiſe geſchwungen, ſauſt die Lein⸗ wand davon, ſchlägt klatſchend aufs Waſſer nieder, wird langſam herangezogen, einem ſchwimmenden Menſchen nicht unähnlich. Hinter ihr her Schwärme der jungen Raub⸗ ritter Da— plötzlich ein großer gelbweißer Schatten. Ver⸗ ſchwunden! Nochmals gau— herangezogen. Mordluſt Hähne in den Augen Hannibals. Das 05 zwiſchen den Zähnen, ſtreichelt er nervös die ſehnigen enkel. Hallo, Hannibal— rechts, rechts!“ Aber er hat ihn ſchon erſpäht, ihn, den Schrecken der Meere— den furchtbar bewehrten Grundhai. Mit ungeheu⸗ rer Geſchwindigkeit 9 1 die dreieckige Rückenfloſſe die e der ſalzi en Flut. lle Augen ſind auf Hannibal gerichtet. Ein leiſes Zit⸗ tern durchläuft deſſen Glieder. Seine Naſenflügel blähen ſich und zeigen die Nüſternröte arabiſchen Vollbluts. Sechs— fünf— vier Meter! Noch ſteht Hannibal unbeweglich auf der Schiffsreling, hält ſich mit einer Hand am Tauwerk feſt. Drei Meter! Ein Ducken. gleich dem Panther vor dem Sprunge— dann ſchnellt der ſchwarze Körper durch die Luft; berührt „Außerdem— eine kleine Strafe hat er ja doch!“ meinte der Beamte. Der Chauffeur des Taxis war ins Zimmer ge⸗ treten. „Soll ich denn noch warten?“ fragte er. mir die Fuhre?“ „Nein, Sie können abfahren. Die Fuhre bezahlt dieſer Herr hier!“ Herr Bendler griff ſeufzend zur Brieftaſche. „Wer bezahlt 7„Ich verklage dieſen Menſchen wegen Freiheits⸗ 5 beraubung!“ kurz vor dem Hai das Waſſer und iſt verſchwunden. Mit raſchen Griffen wird jetzt das Segeltuch eingeholt und eine Strickleiter außenbords geworfen Der große Raubfiſch änderte mit wunderbarer Geſchwin⸗ digkeit ſeine gerade Sturmfahrt, beſchreibt einen Halbkreis und ſtößt in die Tiefe. Atemloſes Schweigen! Nachdem ſich der Waſſerſpiegel geglättet hat, ſieht man in der klaren, tiefblauen Flut den Korper Hannibals wie einen ſchwarzen Strich im Waſſer aufrecht ſtehen. Unbeweg⸗ lich, als ſtände er auf feſtem Grunde. Durch die ſchrägfallen⸗ den Sonnenſtrahlen ins Gigantiſche vergrößert nähert ſich ihm der tauchende Hai. Immer kleiner der Abſtand— immer näher der blut⸗ gierige, weit geöffnete Rachen, in dem die furchtbaren Zahn⸗ reihen ſichtbar werden, als jetzt die Beſtie ſich auf die Seite wirft, den Angriff zu beginnen. Schreiende Menſchen mit fiebernden Augen ſtarren in die Tiefe, den grauſigen Zwei⸗ kampf zu verfolgen. Noch ſteht der dunkle Strich unbeweglich im Waſſer. Jetzt hebt ſich blitzſchnell eine bewaffnete Hand hoch; ſtößt zu; gleitet am Fiſchkörper entlang— dann iſt vom Menſchen und Tier nichts mehr zu ſehen. Nichts mehr zu ſehen, als trübes Waſſer, das durch furchtbare Schwanzſchläge zu blutigem Schaum gepeitſcht wird. In unermeßlichen Scharen eilt das junge Haivolk der Kampfſtätte zu, um Blut zu trinken, und ſeine ſcharfen Zähne in zuckendes Fleiſch zu graben. Bange Sekunden vergehen. Wer wird Sieger bleiben? Da— ein Wollkopf: ein aſchgraues Geſicht— Hannibal! Pfeilſchnell kommt er herangeſchoſſen, klimmt Latzen⸗ artig die Strickleiter herauf, ſteht an Deck und— lächelt. „Bitte, zwei Schilling, Offizier.“ Während Hannibal glückſelig ein Geldgeſchenk von fünf Schilling empfängt, raſt der tödlich getroffene Hai heran; ſtößt in die Tiefe, kommt wieder hoch, immer verfolgt von der blutgierigen Meute ſeiner kleinen Stammesgenoſſen. Erſt eine halbe Stunde ſpäter treibt ſein rieſiger Kör⸗ per verendet auf dem Waſſer. Unterhalb des Rachens klafft eine Schnittwunde von zwei Metern Länge. Mit glutrotem Scheine verſchwindet die Sonne hinter dem Kapgebirge. Aber am nächſten Tage wird wieder Hanni⸗ bals Schlachtruf über der Algoabai erſchallen: „Haitöten— einen Schilling das Stück, bitte!“ „Bitte, zwei Schilling, Offizier.“ 8 Zeichnung: Grunwald. Copyright by Carl Duncker⸗Verlag. (6. Fortſetzung.) In dem vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Die Ankunft der drei Digger Biddle, Hart und Oſtler hat in Kimberley Aufregung hervorgerufen. Noch ehe die drei geſund geworden ſind, melden ſich ſchon die Beſucher. Helga Trolle darf Thomas Hart Blumen bringen. Sophus Trolle ſitzt in der Halle des Hotels und zeigt Intereſſe für wertloſe Claims. Er kauft ein Feld, und niemand weiß, was er damit will. Charly Biddle taucht im Diggerhotel auf. Die rote Kitty, von Generaldirektor Hickſon beauftragt, die drei Digger zu überwachen, knüpft alte Beziehungen neu. Sophus Trolle ſtellt ſich am Tiſch Biddles ein, der ſich mit Kitty über ſeinen Fund unterhält. Als bekannt wird, daß auf Veranlaſſung des Truſts die Regierung das Dia⸗ mantengraben verbieten will, bricht unter den Diggern ein Tumult los. Charles Biddle trumpft auf und erzählt von ſeinem Claim Er will dem Verbot trotzen und das Feld erſchließen. Er fordert die Digger auf, mit ihm durch die Durſtſtrecke zu ziehen. „Oder— glauben Sie etwa nicht, daß da draußen ein Vermögen auf uns wartet?“ Die Männer am Tiſch fallen beruhigend ein.„Natür⸗ lich glaubt er das, Biddle. Die Diamanten in deinem Sack⸗ tuch muß ſelbſt ein Ochſe ſehen.“ 8 Ganz ruhig begegnet Sophus Trolle dem Blick des Diggers. „Gewiß. Iſt aber auch ſchon vorgekommen, daß Dia⸗ manten gezeigt wurden, die nicht gerade aus einem neuen Claim ſtammten.“ Einen Augenblick halten die Männer am Tiſch erſchrok⸗ ken den Atem an und warten auf den Fauſtſchlag, der un⸗ bedingt auf dieſe indirekte Verdächtigung folgen muß. Zu ihrem Erſtaunen bleibt der alte Biddle ganz ruhig. Nur ſein Geſicht läuft dunkelrot an. „Wollen Sie damit ſagen, Sir, daß ich ein Lügner bin?“ „Das hab' ich nicht gewollt.“ „Möcht' ich Ihnen auch nicht geraten haben, Sir.“ Der alte Biddle grunzt befriedigt und lächelt hinterliſtig.„Alſo wollten Sie ſagen, daß ich vielleicht nur von dem Claim ge⸗ träumt hab', he?“ Sophus Trolle hebt die Schultern. Biddle nickt und grinſt ſchlau.„So ungefähr, was? Na, dann paſſen Sie mal auf, Sie Schlauer. Glauben Sie etwa, daß zwei Leute gleich⸗ zeitig ſo nen Traum haben?“ „Kaum.“ „Dann“— Biddle blickt zwinkernd zu Thomas Hart herüber.„Dann zeig du auch mal deine Steinchen, Tommy. Damit dem ehrenwerten Hornochſen da ein Licht aufgeht.“ Alles ſieht zu Thomas Hart herüber, über deſſen Geſicht ſich eine leiſe Befangenheit legt. „Laß das doch, Charly“, wehrt er ab. Der Alte ſchlägt ihm auf die Schulter.„Immer raus damit, Kamerad. Jetzt, wo der Run losgeht, brauchen wir nichts zu verbergen.“ „Ich hab die Steine nicht, Charly.“ Einen Augenblick iſt es ſtill am Tiſch. Helga Trolle ſieht verwundert den Mann an, in deſſen Geſicht ſich eine leiſe Unruhe zeigt. Sophus Trolle bleibt unbeweglich und undurchdringlich. Charles Biddle runzelt die Stirn und denkt angeſtrengt nach. Es koſtet Mühe, zu begreifen, was Thomas da ſagt. „Wieſo?“ ſagt Biddle endlich,„du haſt die Diamanten nicht? Soll das heißen, daß du ſie. verloren haſt?“ „Nein, nein,“ wehrt Thomas Hart raſch ab.„Ich hab ſie verſteckt.“ „Ach ſo! Und willſt ſie nicht holen?“ „Nein.“ Der Mann lügt, denkt Helga Trolle betroffen— lügt ſehr ſchlecht Scheint nicht gerade erfahren zu ſein in dieſer Kunſt. Aber warum lügt er? Merkwürdig, alle am Tiſch, auch der alte Biddle, haben in dieſem Augenblick das gleiche Gefühl. Aber keiner weiß recht, wie er die Sache anpacken ſoll. Schließlich ſpuckt Biddle ſeinen Kaugummi aus. „Na denn aber du wirſt die Dinger doch nicht hier laſſen wenn du jetzt in den Buſch ziehſt?“ „Ich bleibe hier, Charly.“ 5 Das Wort ſchlägt ein wie eine Bombe. Auf Biddles Stirn ſtraffen ſich drohend die Adern. „Natürlich kommſt du mit.“ „Haſt du Angſt. wir würden das Feld nicht mehr finden?“ wirft einer der Männer ein. Thomas Hart über⸗ hört die Bemerkung. „Ich mag nicht, Biddle. weißt's ja.“ „Was?“ Dem Geſicht des Alten iſt deutlich anzuſehen, daß er wirklich keine Ahnung hat, was Thomas Hart meint.„Willſt du dich etwa von dem alten Eſel da be⸗ ſchwatzen laſſen, he? Oder von der Lady da mit den Kul⸗ leraugen?“ Halt's Maul!“ In Thomas Stimme kommt eine Schärſe, die man ſonſt nicht bei ihm gewohnt iſt.„Ich bkeib' hier und damit baſta!“ g 5 Dagegen läßt ſich wenig ſagen. Ein Wort iſt ein Wort, und Thomas Hart hat ſo gut wie jeder andere ein Recht, über ſich ſelbſt zu beſtimmen. Biddle läßt nun ſeinen Aerger an dem Schweden aus, der ruhig und aufmerkſam zugehört hat. „Was miſchen Sie ſich eigentlich in unſere Angelegen⸗ heiten, Sir? Werden Sie ür bezahlt?“ Sophus Trolle ſieht den Erregten ſchweigend an und elde auf.„Ich glaube. es iſt Zeit, daß wir hinaufgehen, 1. „Wer iſt der Kerl a e, 0h fragte Biddte die Um⸗ ſtehenden, laut und aggreſſiv, Trolle es hören muß. Auch die Männer machen finſtere Geſichter, aber zu Biddles Frage zucken ſie die A„Kein Menſch kennt ihn.)— Agent iſt er nicht.—„Ein alter Idiot iſt er“, ſchreit einer herausfordernd„will ne Farm anlegen und kauft Joe Harner für hundert Pfund dazu ſeinen Sandhaufen ab!“— Das von neulich— na, du 8 g 9 4 1 4 1— 2 9012 5 7 7 „Geſtern morgen trieb er ſich draußen bei den aufgegebenen Claims rum“, weiß ein anderer zu berichten. „Ob Sie nun ein Idiot oder ein Ochſe ſind, Sir“, Charles Biddle vertritt breitſpurig dem Schweden, der aus dem Lokal gehen will. den Weg,„jedenfalls paſſen Sie nicht zu uns. Und wenn Sie meinem Kameraden da weiter Flöhe ins Ohr ſetzen, dann...“ Die Fauſt des alten Dig⸗ gers fuchtelt bedenklich nahe vor Sophus Trolles Geſicht. „Das laß man, Charly.“ Eine Hand ſchiebt ruhig und beſtimmt die Fauſt beiſeite. Thomas Hart ſteht dicht neben dem Schweden.„Wer der Mann iſt, weiß ich auch nicht. Aber getan hat er uns nichts. Weder dir noch mir. Alſo Kommen Sie, Herr Trolle. Ich glaub' wirklich, es iſt das beſte, wenn Sie und Fräulein Helga jetzt gehen.“ „Biddle!“—„Old Charly!“—„Wo ſteckt er denn?“ Draußen auf der Straße iſt es lebendig geworden. Diggers in voller Bepackung und Ausrüſtung ſtecken den Kopf zur Türe herein. Fäuſte trommeln an die Fenſter. Auf dem Fahrdamm halten Beförderungsmittel aller Art wie aus einer Rumpelkammer geholt: Altersſchwache Ford⸗ wagen, Planwägelchen, mit Maultieren beſpannt, Leiter⸗ wagen, ſelbſtgezimmerte Kutſchen, ein Auto ohne Karoſſerie. Männer und Frauen hocken auf den Wagen, fahrbereit, un⸗ geduldig. Die Nacht iſt voller Geſchrei und Lichter. Aus dem Innern der Stadt quellen immer neue Menſchen. Far⸗ bige, Arbeiter, Neugierige. Mancher, der jetzt erſt erfährt, was vor ſich geht, ſtürzt, rechts und links die Leute bei⸗ ſeite drängend, in wahnſinniger Haſt nach Hauſe, um ſich auszurüſten und auch noch den Run mitzumachen. Polizei iſt da, beritten und zu Fuß, aber ſie findet nicht viel zu tun.„Ordnung“ läßt ſich ſowieſo nicht ſchaffen in dem wirren Knäuel von Fuhrwerken und Menſchen, und Aus⸗ ſchreitungen gibt es nicht. Als Charles Biddle aus dem„Traek“ tritt, begleitet von einer Leibwache, gibt es ein minutenlanges Hurra und Hallo. Dann ſtürzen die Männer zu ihren Wagen. Unter Fluchen und Geſchimpfe beginnen ſich die Fahrzeuge an⸗ einander vorbei⸗ und vorwärtszudrängen. Der alte Biddle grinſt und ſcheuert ſich den Hoſenboden mit der Hand. N f, ,, 9 5, ,,, , 5 0 f,, , . 46 2, 7 1 4. , „Langſam mit den jungen Pferden, Boys! Diesmal nützt es euch verdammt wenig, daß ihr jüngere Beine habt als old Charly. Diesmal beſtimme ich das Tempo im Run. Und ich hab's gar nicht ſo eilig.“ Ganz wohl iſt dem alten Biddle dabei doch nicht zu Mute. Er iſt nie ein Alleingänger geweſen. Ein Kamerad auf der Fahrt in den Buſch, das muß ſein, gehört ſich ſo. Billy liegt noch im Krankenhaus. Thomas— verdammt— der drückt ſich. Scheint bei der Sache neulich in der Durſt⸗ ſtrecke etwas abgekriegt zu haben, das im Gehirn hängen⸗ geblieben iſt. Alſo wer? Biddle ſieht ſich prüfend um. Kerle ſtehen neben ihm, die ihn um Haupteslänge über⸗ ragen, finſtere, entſchloſſene Geſichter. Da iſt der lange Ben, deſſen Büchſenſchaft ſchon vier Kerbeinſchnitte zeigt. Da iſt Poleon, der Franzoſe, langaufgeſchoſſen, hager, mit einem Don⸗Quichotte⸗Geſicht. Da ſind kräftige, junge Bur⸗ ſchen, die der Wind aus allen Gegenden der Welt hier zu⸗ ſammengeweht hat. Aber keiner davon gefällt dem alten Biddle. Plötzlich zieht ein ganz breites Grinſen über ſein Geſicht. „He, Kitty!“ Die Rothaarige iſt eben aus der Telephonzelle vor dem Traek herausgekommen, deren etwas primitive Holzwände faſt von der Menge eingedrückt werden. Ihr freches Geſicht ſteht im Schein eines Windlichtes dem alten Biddle zuge⸗ wendet. „Bleibſt du auch daheim wie Thomas?“ „Ich?“ Unſägliche Verachtung liegt in Kitiys Stimme. „Natürlich mach' ich mit. Und paß' auf. Biddle, ich bin vor dir am Claim.“ „Dann mußt du ſchon an der Spitze fahren. Auf mei⸗ 151 Wagen, Kindchen. Denn Charles Biddle führt dies⸗ mal.“ „Häng' mich hinten dran.“ „Nicht nötig“, ſagt der Alte trocken.„Kannſt mit mir fahren.“ „Was!“ Selbft der zungengewandten Kitty verſchlägt das unerwartete Angebot einen Augenblick faſt den Atem. Biddle nickt. a 5 2 8 auf, Kitty. Oder mußt du erſt„Toilette ma⸗ n“ 4 Kitty Alliſter ſchiebt ungeniert den langen Ben bei⸗ ſeite, der ſich neben Charles aufgepflanzt hat, ſieht dem Alten eine Sekunde lang feſt in die Augen. D „Ich ſoll dein Kamerad ſein, Biddle?“ Ganz fern iſt in dieſem Augenblick etwas Weiches, Frohes in Kitty Alli⸗ ſters Stimme, etwas, das gar nicht zu der frechen, roten Kitty paßt. „Wenn du einen anſtändigen Kaffee kochen kannſt?“ „Hängt davon ab, wieviel Bohnen du mir dazu gibſt. alter Geizkragen.“ Das iſt wieder die alte Kitty. Der Dig⸗ ger grunzt. „Alſo abgemacht. Aber“— er wirft einen höhniſchen Blick auf Kitty Alliſters Abendkleid—„umziehen mußt du dich doch wohl erſt, was?“ „Quatſch!“ Kitty Alliſter drängt ſich reſolut durch die Menge an den Straßenrand und klettert, wie ſie iſt, auf Charles Biddles alten Planwagen.„Ne Pferdedecke haſt du ja wohl, Charly. Daraus mach' ich mir zur Not nen Rock, wenn die Fetzen hier davonfliegen!“ „Los, Biddle! Los!“ Den Diggers dauert das Inter⸗ mezzo zu lange. Gellende Rufe, Hupenkonzert, Pfeifen. Charles Biddle ſchwingt ſich auf den Kutſchbock und ſchnalzt mit der Zunge. Die Maultiere ziehen an. und im ſelben Augenblick geht ein Ruck, ein Schnalzen und Peitſchen⸗ ſchwingen durch die ganze Karawane. Räder ſtreifen an⸗ einander, karambolieren, Geſchirre verwickeln ſich. Unter Fluchen und Schimpfen löſt ſich langſam das Knäuel. Char⸗ les Biddle aber fährt ganz gemütlich an der Spitze, ohne auf die anfeuernden Rufe hinter ſich zu achten. „Der erſte gemütliche Run“, lacht der Alte und ſonnt ſich in dem Bewußtſein, daß er, der vierzig Jahre lang ver⸗ höhnt als ewig zu ſpät Kommender, vor der Konkurrenz kräftigerer, jüngerer Beine hat weichen müſſen, in dieſem Run als einziger, der den Weg weiſen kann. das Tempo angibt. Oben in einem der Zimmer des„Traek“ ſteht hinter dem geſchloſſenen Fenſter Thomas Hart, gedrückt, grübelnd, und ſchaut den Windlichtern und Carbidlampen nach, die ſich draußen in der Richtung auf Bloomfield zu verlieren. Und iſt uneins mit ſich ſelber. War's recht, daß er den alten Kameraden im Stich gelaſſen hat und daheim geblie⸗ ben iſt? 110 „Nun? Wer? Sophus Trolle und ſeine Tochter haben eine Liſte vor ſich liegen und ſtudieren in ihrem Hotelzimmer eine lange Reihe von Namen. Helgas Stirn iſt leicht gefurcht. Sie klopft unruhig im Takt mit ihrem Bleiſtift auf das Papier. „Aus den Burſchen, die im Verdacht ſtehen, in der letz⸗ ten Zeit Steine verkauft zu haben, iſt natürlich nichts her⸗ auszubekommen. Das haben die Detektivs verſucht. Die Jungens ſchweigen oder locken die Ausfrager auf Irrwege, die im Sande verlaufen und viel Zeit gekoſtet haben.“ „Das iſt natürlich, Vater.“ „Alſo wer? Webſter?“ Helga ſchüttelt unwillig den Kopf.„Ein alter Gauner, Vater. Bauernfänger. Neppt wenn er kann, mit Simili⸗ ſteinen.“ Sophus Trolle nickt und nimmt einen Augenblick die Brille ab, um ſie zu putzen. „Das gleiche gilt für die meiſten anderen, die hier auf Hickſons Liſte ſtehen.“ „Könnte es nicht— eine Frau ſein?“ überlegt Helga. Trolle hat ein dünnes Lächeln um die Lippen.„Du denkſt. rothaarige Kitty?“ „Schlag' dir's aus dem Kopf. Dieſe Kitty Alliſter iſt ein tüchtiges Mädchen, ſeit Jahren im Dienſt Hickſons.“ „Biſt du ſicher, Vater?“ „Sonſt würde ich nicht davon ſprechen. Trolle macht eine kleine Pauſe und läßt nachdenklich den Blick über die Namen gleiten, die auf der Liſte ſtehen. Eine Frau iſt's 1 05 Die Alliſter wäre die einzige, die in Betracht käme. Und die ſcheidet aus. Alſo ein Mann. Ich hab' da ein ganz beſtimmtes Gefühl.“ Helga lächelt.„Ich glaube, wir denken an den gleichen, Vater.“ Trolle ſetzt ſeine Brille wieder auf und ſchaut durch die Gläſer ſcharf ſeine Tochter an. „Hm Ich denke an den Alten: Charles Biddle.“ Wieder lächelt das Mädchen.„Ich ſagte ja. Vater, wir denken an denſelben.“ Trolle wiegt den Kopf hin und her. Vorläufig iſt's nur ein Gefühl. Aber der Mann iſt vierzig Jahre Digger, kennt hier jeden Agenten und Aufkäufer, beſtimmt auch alle Hintertreppen und Schleichwege. Bei den Diggers ſteht er in großem Anſehen 785 ſeinem augenſcheinlichen Geiz. Und der Mann ſcheint ſehr ſicher zu ſein. Sein Auftreten bewies es. Ich halte es jedenfalls nicht für ausgeſchloſſen. daß er der Mann iſt, den wir ſuchen.“ Helga nickt beiſtimmend. Sophus Trolle verzieht den Mund zu einer Grimaſſe.„Eine Theorie. Kind, weiter nichts. Du weißt, ich hab' ſo ein Fingerſpitzengefühl, wenn 1 das Richtige gedacht habe. Das fehlt mir hier noch. Die öglichkeit iſt vorhanden, weiter bis jetzt nichts. Und damit iſt das immer ſo eine Sache. Meiſt jagt man einer Theorie nach und entdeckt dann plötzlich, daß man auf ganz falſcher Fährte iſt.“ Sophus Trolle ſtockt und ſieht ſeine f fragend an. „Da iſt noch einer, Helga, aus dem ich nicht klug werde: Thomas Hart.“ Helga ſchüttelt unwillig den Kopf.„Der iſt's beſtimmt 75 da 5. „ nach aus“, gibt der Alte zu, aber nn, aber?“ 5 Sophus Trolle 4855 ſinnend mit der Liſte.„Auf der 1 8 er nicht. eder Hickſon Verſeendlich Detektwe 2 Nie ae a e d e im Diggerſargon nennt man dab 5 1 Gegenſätze. Zu den nachſtehenden je zwei Wörtern ſind die Gegen⸗ 85 zu ſuchen; ein jeder von dieſen muß ein zuſammen⸗ 8 geſetztes Hauptwort nennen. Tal Frau. Logogriph. Was hört ſo oft als Studio Der Fleißige gar gern? Doch einen andern zieht's nicht ſo, Der hält ſich lieber fern. Nun füg' am Schluß ein„e“ hinz! So wird ein Mann daraus, Der gleiche Wege geht wie du, Kommt auch wohl in dein Haus. Magiſches Flügel⸗Rätſel. Die Buchſtaben in vorſtehender Figur ſind ſo umzu⸗ ordnen, daß die einzelnen Flügel Wörter mit folgender Be⸗ deutung ergeben: 1. Muſikinſtrument, 2. und 3. beliebte Be⸗ ſchäftigung für den Urlaub, 4. Speiſefiſch. Beſuchskarten-Rätſel. Gerhard Lund in Eſſen. Möchten Sie belieben Die Zeichen zu verſchieben, So finden Sie darin, Was ich als Kaufmann bin. Buchſtaben⸗Rätſel. Ein lieber Verwandter iſt's, älter als ich; Mit anderem Kopfe verwandelt er ſich; Bleibt lieb und verwandt, doch wird jung und wird klein. Wer mögen die beiden Verwandten wohl ſein? Silben ⸗Rätſel. Aus den 42 Silben al bo bud cli e en en fel fet ga ger get ling long low ma me mi nach nau non pa que ra ſpel ſu te ter ti tung ur ver zett ſind 14 Wörter mit folgender Bedeutung zu bilden: 1. Handwerkszeug; 2. Schweizer Tal; 3. Stadt in Thüringen; 4. anderes Wort für Sippſchaft; 5. Blasinſtrument; 6. Inſektenlarve; 7. amerika⸗ niſcher Dichter; 8. Hofſitte; 9. weiblicher Perſonenname; 10. Singſtück; 11. thebaniſcher Feldherr und Staatsmann; 12. Krankheit; 13. Jahrbuch; 14. Voranſchlag. Nach richtiger Bildung der Wörter müſſen die erſte Buchſtabenreihe von vorn nach hinten und die fünfte Buchſtabenreihe von hinten nach vorn ein Sprichwort ergeben. Scharade. Die erſte weidet auf der zweiten; Das ganze ſein, gefällt den Leuten. Schach Aufgabe. das din e e herz ho il ket la 2 f 9 *.. e i E 2 22. n e . e, 9 e 5 . Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. Somuceucblaud. —— 5 Creme Dosen 30-60 Pf. Sonnenõl nußbraun flasche 35 P f.- NAI. Nau. 1. Kajüte Unterkleid; 2. Ge⸗ . klein; 3. Her gehen; 4. Garten Gang; 5. Bier Glas: Auflöſungen aus voriger Nummer: Illuſtriertes Kreuzworträtſel: recht: Brand, Knie, Glas, Etſch; Waage⸗ ſenkrecht: Kran, Beine, Dolch, Eſel. In dieſer Reihenfolge ſind die Wörter einzu⸗ ſtellen. Rätſel: Die Perücke. Zuſammenſtell⸗Aufgabe: Ham Ster— Hamſter, Jus Tine— Juſtine, Pas Tete— Paſtete, Top As— Topas, Verb Rechen— Verbrechen, Zinn Ober — Zinnober. Steigerungs⸗Rätſel: 1. Schrein— Schreiner, 2. Steig— Steiger, 3. Hut— Hüter. Röſſelſprung: 85 Das iſt die rechte Ehe, wo zweie ſind gemeint, Durch alles Glück und Wehe zu pilgern treu vereint: Der eine Stab des andern und liebe Laſt zugleich, Gemeinſam Raſt und Wandern, und Ziel das Himmelreich (Geibel.) Gleichklang: 1. Knöpfen knöpfen. 2. Regen regen. 3. Braten braten. 4. Weinen weinen. 5. Tritt tritt. Buchſtabenrätſel: 1. Brite, 2. Ire, 3. Eis, 4. Rum, 5. Stein, 6. Kraut, 7. Anker, 8. Tonne.— Bierfkat. Verwandlungs⸗Rätſel: 1. Ammer, 2. Bader, 3. Biene, 4. Faktor, 5. Harke, 6. Kran, 7. Krater, 8. Laſt. 9. Maske, 10. Trog, 11. Watt, 12. Wolf. 3 Mißtrauen. Krauſe liefert allmonatlich ſein ganzes Gehalt ab. Wenn er ſich dann gut führt, kriegt er eine Mark Taſchengeld pro Woche. Eines Tages kommt Krauſe freudeſtrahlend nach Hauſe. „Johanna,“ ſtammelt er,„Johanna— es iſt nicht zu glau⸗ ben, aber wahr! Wir haben 500 000 Mark in der Klaſſen⸗ lotterie gewonnen! Fünf hundert—tauſend Em!“ Da erhebt ſich Johanna zu ihrer ganzen imponierenden Höhe und donnert den Ueberraſchten an:„Woher haſt du das Geld gehabt, ein Los zu kaufen 211!“ * „Alſo, Kinder, ihr habt nun gehört, was der Löwe für ein ſtolzes Tier iſt, das ſich durch Kraft und Wagemut und Angriffsluſt auszeichnet. Wer von euch könnte mir nun ein anderes Tier nengen, vor dem auch dieſer König der Tiere Furcht hat?“ „Vor der Löwin!“ kräht eifrig der kleine Ludwig. * Kunſt und Erziehung. „Da, ſiehſt du, mein Junge, wo⸗ hin es führt, wenn man ſich's Nägel⸗ knabbern nicht ab⸗ gewöhnen kann.“ Zeichnung: Han. * Der küchkige Geſelle. Der neue Gehilfe des Malermeiſters Farbenblind weißt die Zimmerdecke einer Wohnung. Der Meiſter ſchaut zu. Nach einer Weile ſagt er:„Nanu, Sie ſtreichen ja mit der, linken Hand, da können Sie ja mit der rechten die Tapete ankleben!“ „Mach ick! Rühren Se man inzwiſchen den Kleiſter in! Wenn Se noch een Pinſel mit'n langen Stiel haben, dann binde ick mir den an die Beene und ſtreiche dann jleich'n Fußboden!“ NIVEA —— 5 ad 8 „Wiſſen Sie ſchon, daß die Ehe bei Dr. Wilkes aus⸗ einander iſt?“ „Na, das wundert mich gar nicht. Er Mathematiker und ſie eine vollkommen unberechenbare Frau!“ * ld. leicht chgu mond. Luydervoll im Oerchmeck. füt gie grosse Jude Richter:„Warum haben Sie den Mörder freigeſpro⸗ chen? Wie erklären Sie das?“ Geſchworener:„Wahnſinn.“ Richter:„Was? Alle zwölf Geſchworenen?“ * Noble Bekanntſchaft. Der Soldat ging mit dem Mädchen über die Straße. Ein General kam. Der Soldat grüßte. Der General dankte. „Wer war das?“ fragte das Mädchen. „Ein General.“ Meinte das Mädchen tief erſchüttert:„Du grüßt dich mit einem General? So vornehme Bekannte haſt du?“ „(Schluß des redaktionellen Teils.) gan at Ur. wiedueburg's Thüringer leitende Kerzte: San., Nat Dr. Wiedeburg. 5 Dr Weiß, Dr. Gebhardt. Or. Wiedeburg II. Ubacseeunun Sfb d Zb Dr. B. W. Müller, mit neuertichteter Ab- 3 A ontet aizthich. Leitunk von Dt. B. W. Müller. dad Blankenburg ndf.-Wald) w. teilung tür Naturheilkunde(Biologie) asserheilverfahren— Schrothkuren Vegetar Diat— Rohkost— Kegenerstions- und Fastenkuren— Psychotherapie. Reichbebild. Sesamtbiospekt über alle Kureignrichtungen dutch die Verwaltung. Aachen 30 — . Ein Grundpfeiler des Kraftverkehrs An der Wiege der Kraftverkehrswirtſchaft hat die deutſche Privatverſicherung Pate geſtanden. Ihrer ſichernden Pionierarbeit N vor allem iſt es zu verdanken, daß der techniſche Fortſchritt, der ſich aus der Erfindung des Verbrennungsmotors ergab, ſich über die Verkehrswirtſchaft auf die geſamte Volkswirtſchaft ausbreiten konnte. Drohend und hemmend ſchwebte noch vor kaum 30 Jah⸗ ren die Haftpflicht⸗Geſetzgebung über den erſten Vorkämpfern des Kraftverkehrs. Das Riſiko des ſchadenbringenden Zufalls und der ruinöſen Haftpflicht den Trägern des Verkehrs abgenommen zu haben, wird alſo immer ein Ruhmesblatt der deutſchen Privat⸗ verſicherung bleiben. Faſt zwei Millionen Kraftfahrzeuge— auf 35 Deutſche ein Kraftwagen— 15 Millionen Fahrräder im Deutſchen Reich— rund 100 Luftpoſtlinien mit 42 000 Km.— ein imponierendes Bild vom Verkehr, niemals denkbar ohne die Initiative der deut⸗ ſchen Privatperſicherung. Der Weg zu dieſer Leiſtung, bei der die deutſche Kraftfahrzeugverſicherung im erſten Vierteljahr 1935. nicht weniger, als 63 000 Haftpflichtſchäden zu verarbeiten hatte, war von Anfang an nicht leicht. War es zuerſt die Neuheit der Erfindung, die an ſich riſikoverſtärkend wirkte, ſo ſind es jetzt das Tempo und die Dichte des Verkehrs, die ſtändig Sorgen bereiten und der Autoverſicherung finanzielle Leiſtungen größten Aus⸗ maßes auferlegen. Denn die Autoverſicherung konnte nicht bei der Haftpflicht und Karambolagenverſicherung ſtehenbleiben, ſondern mußte, wollte ſie der techniſchen Entwicklung auch weiter die Wege ebnen, nahezu alle Riſiken auf ihre breiten Schultern nehmen. Seither iſt die Autoverſicherung auf alle Möglichkeiten ausgedehnt worden: Kasko: alſo Feuer, Diebſtahl, Zuſammenſtoß— Haft⸗ pflicht: alſo Schutz gegen Anſprüche Dritter auf Grund des Haft⸗ pflichtgeſetzes oder des Bürgerlichen Geſetzbuches— kurz: der Autofahrer findet Schutz bei der Autoverſicherung gegen alle Zu⸗ fälligkeiten des Verkehrs. Es kann ſomit nicht verwundern, daß dieſe umfaſſende Ueber⸗ nahme des Riſikos des Verkehrs auf die Schultern der Privat⸗ verſicherung dem Kraftverkehr überhaupt erſt die Bahn frei ge⸗ geben hat, die zu ſeiner heutigen Ausdehnung führte. r 1100 e 2 h 3 las wirksame Mittel RM. 2. Ele, denen ARerIc im Winter, Jie öbefragendeg igenscheften der a Sargeyle: Mobilo produkte bewiies, a 5 Febfeg etzt 20 ßeginn der 1 5 n 0. DEUTSCHE VAcu uu ofEIL AKriENSEsEHitschafr, nAM GUN Inſerieren hilft kaufen u. verkaufen Sie Können im Eigen- heim woh⸗ nen. brau- chen keine Miete mehr au zahlen und auch kei Meek sparverhand für Eigenheime 4. Prospekt kostenlos KATHREIN A8 TINA 3 84 e e 188 e%% Ne Mildudsser — „Zum Wochenende“,„Die Fawinne- und Zum Zeitvertreib“ Nr. 22 erſchei als Beilage D. A. 1. V. 35: 669 532. Pl. Nr. 7. Für die auf dieſ. Seite erſcheinend. Anseigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonn⸗ tagsblatt Deutſcher Provins⸗Verleger, ſämtlich in Berlin W, Mauerſtr. 90. Erſchelt Bezugs in der dur polize 0 dung wechſe der anmel ſterun gefühn außer, 8 verhin arztes 7 (Geiſt zeugn 0 rechtze nahm 5 1935 pflicht gabe, ber 1 geſtel! 7 durch pflicht rung Krieg