2 Bali au Wr. 127 Der Trachtenaufmarſch der Weſtmark Volkstum und Brauchtum, die Wurzeln deutſchen Weſens. Ludwigshafen, 2. Juni. Ludwigshafen, die Stadt der Arbeit am Rhein, ſtand über das Wochenende im Zeichen des Trachtenaufmarſches der Weſtmark. Am ſpäten Nachmittag wurde zu Ehren der Gäſte auf dem neuen Marktplatz ein Standkonzert durch⸗ geführt, das ſich eines rieſigen Zuſpruchs zu erfreuen hatte. Dann erfolgte der Abmarſch zum Hindenburgpark, wo ein großer Feſtabend in der Hindenburghalle folgte. Trotz ihrer reſpektablen Ausmaße konnte die feſtlich geſchmückte Halle zu Beginn die Tauſende von Beſuchern kaum faſſen. Großen Jubel löſte die feierliche Einholung der Trach⸗ tenbrüder und ⸗ſchweſtern aus der Saar durch die Oſtmark und den feſtgebenden Verein aus. Die erſten Begrüßungsworte ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius. Volkstum und Trachten ſeien die Wurzeln deutſchen Weſens. Deutſchland hat zu den Quellen ſeines Lebens zurückgefunden und ſchreitet als geeintes Volk unter ſeinem Führer mutig, opferbereit und voll Zuverſicht in die Zukunft. Dann wandte ſich Reichsfachſchaftsleiter RKaplanek⸗ Berlin an die Verſammelten. Was man nicht zu hoffen ge⸗ wagt habe, daß ſich dieſer rieſige Aufmarſch der Trachten⸗ träger durchführen laſſe, ſei Wirklichkeit geworden. Nichts vererbt ſich mehr und mehr von Generation zu Generation, ſo führte ſodann Gaukulturwart Kölſch aus, als die Landſchaft mit ihren Schönheiten. Wir in der Weſt⸗ mark, in der Pfalz und im Saargebiet, ſehen heute hier mit Staunen die bunte Farbenpracht. Wir können mit Stolz ſagen, daß bei uns noch viele Trachten lebendig ſind. Hiernach kam die Geſelligkeit zu Wort. Eine Trachten⸗ gruppe nach der anderen marſchierte oben auf der Bühne auf, um unter den feſchen Weiſen der Gaukapelle oder auch der landläufigen Harmonika ihre volkstümlichen Tänze vorzuführen. Die Kaiſerſtühler, die Gimmeldinger, die von Maikammer und noch viele andere mehr zeigten ſchönes Brauchtum. Ein herrliches, farbenprächtiges Bild war das, das alle Beſucher unausgeſetzt in Bann hielt. Der große Feſtzug am Sonntag erlitt durch das unſichere Wetter inſofern eine gewiſſe Ein⸗ buße, als nicht alle der erſchienenen Trachtenträger an ihm teilnahmen. Der in etwa zwanzig Abteilungen unterteilte Trachtenaufmarſch wurde eröffnet durch die ſchneidige Weiſen ſpielende Kapelle der Landespolizei Ludwigshafen. Fan⸗ farenbläſern, Fahnenſchwingern und Berchtesgadener Weih⸗ nachtsſchützen(Trachtenverein Landsleut München) folgten zwei Winzergruppen, geſtellt von der Stadt Bad Dürkheim, ſechs Küferburſchen mit Fahnen und eine altpfälzer Trachtengruppe, die von ihren Landsleuten mit beſonderer Freude empfangen wurden. Sehr herzliche Aufnahme fanden die Brüder von der Saar, die mit einer Bergmannskapelle aus Schwarzenholz und etwa 50 Bergknappen in ihrer kleidſamen Werkstracht erſchienen waren. Ein Feſtwagen der Saarländer ſowie der Knappenverein Mittelbexbach brachte weitere Volks⸗ genoſſen aus dem Saargebiet. Der Bund der Elſaß⸗Loth⸗ ringer, Ortsgruppe Ludwigshafen, war mit einem höchſt origi⸗ nellen Feſtwagen dabei, der eine Elſäſſer Spinnſtube zeigte. Die Nachhut des fröhlichen Gewoges bildeten die Pfälzer. Neubau der Weltwiriſchaft Jahrestagung der Deutſchen Weltwirtſchafflichen Geſellſchaft. Skuftgart, 3. Juni. Unter dem Motto„Neubau der Weltwirtſchaft' hält die Deutſche Weltwirtſchaftliche Geſellſchaft in Stuttgart eine be⸗ deutungsvolle Tagung ab. Nahezu 500 Gäſte, darunter zahl⸗ reiche Vertreter aus dem Ausland haben ſich in der Schwä⸗ biſchen Hauptſtadt eingefunden. Der Präſident der Geſell⸗ ſchaft, Gouverneur a. D. Schnee, konnte die Tagung mit der Üebermittlung herzlicher Grüße durch den Führer und Reichskanzler und den Reichsbankpräſidenten, Dr. Schacht. eröffnen. In ſeiner Eröffnungsanſprache hob er die Not⸗ wendigkeit hervor, für die Geſundung der internationalen Wirtſchaftsbeziehungen eine einheitliche ſtabile Währung zu ſchaffen und die Weltſchuldenfrage zu regeln. Nach der Begrüßung der Tagung durch die württember⸗ iſche Landesregierung und die Stadt Stuttgart hielt der Präſident der Internationalen Handelskammer, Fentener van Vliſſingen, das erſte Referat der Tagung unter dem Thema„Der Neubau der Weltwirtſchaft“. Die Mög⸗ lichkeit, mit Beibehaltung der Landesgrenzen und der Staats⸗ hoheiten Abkommen zu treffen, welche dazu dienen, größere Wirtſchaftskörper zu ſchaffen, um demzufolge den beteiligten Nationen eine mehr befriedigende Abſatzbaſis zu verſchaffen, bezeichnete der Vortragende als ein auch für Europa ſehr wichtiges Problem. Zunächſt müßten die Fundamente für eine beſſeren Warenaustauſch gelegt werden. Eine geſunde Weltwirtſchaft, ſo führte Präſident van Vliſſingen erläuternd dazu aus, ſei nicht denkbar ohne ſtabile Währungen; denn Weltwirtſchaft ſoll auf Kalkulation aufgebaut werden. Werde einmal die Grundlage für ſtabile Währungen gelegt, ſo würde es leichter ſein, auch die anderen Vorausſetzungen zu erfüllen, weil die Regelung der Währungsfrage zweifel⸗ los eine Rückkehr des Vertrauens mit ſich bringen würde. Weitere Vorträge behandelten die Bedeutung des Kre⸗ ditweſens und der Werberegelung für die Weltwirtſchaft. w/ ERbk Mirclikd beg N.S. V, Leekarote Wirtſchaft der Woche Angſt um den Franken. N Innerhalb einer ganz kurzen Friſt hat die Bank von Frankreich den Diskont dreimal, und zwar zuletzt auf 6 Pro⸗ zent, erhöht. Dieſe Maßnahme zeigt deutlich, wie weit ſich be⸗ reits die internationalen Währungsſchwierigkeiten ausgewirkt haben. Frankreich hat Jahre hindurch geglaubt, ſich allein durch Anſammlung großer Goldvorräte ſichern zu können. Es ſieht heute ſeine Währung bedroht, obwohl der Franken noch reichlich zu vier Fünfteln durch Gold gedeckt iſt. Wenn heute trotzdem diskontpolitiſche und geſetzgeberiſche Maßnah⸗ men ergriffen werden, um die franzöſiſche Währung feſt zu erhalten, ſo geht daraus mit aller Deutlichkeit hervor, daß mit rein währungstechniſchen Mitteln die Gefahr nicht mehr zu bannen war. Frankreich hat ſehr erhebliche innerwirt⸗ ſchaftliche und vor allem auch große Haushaltſorgen. Es kommt hinzu, daß ſein Außenhandel eine abwärts gerichtete Kurve aufweiſt. So hat die„Angſt um den Franken“, die durch internationale Spekulationsmanöver verſtärkt wurde, zu beträchtlichen Goldabzügen aus Frankreich— ſeit April d. J. etwa eine halbe Milliarde RM— geführt. Nach den. jüngſten Meldungen iſt die Bank von Frankreich entſchloſſen, die Diskontſchraube noch weiter anzuziehen. Möglicherweiſe gelingt es dadurch— wie kürzlich auch in Holland— die dringendſte Währungsgefahr abzuwenden. Andererſeits bleibt zu berückſichtigen, daß durch derartige diskontpolitiſche Maßnahmen eine erneute Verſchärfung des Deflationsdruckes hervorgerufen wird. Aus dieſem Grunde machen f in Frankreich bereits erhebliche Bedenken gegen die ſehr fühl⸗ bare Diskonterhöhung bemerkbar. Ueberblickt man die in⸗ ternationalen Währungsvorgänge der letzten Wochen, ſo kann es keinem Zweifel unterliegen, daß die deutſche Währungspolitik, die entſcheidend die Intereſſen des deutſchen Volkes und ſeiner Wirtſchaft im Auge behält, ebenſo richtig wie notwendig war, zumal ſie von einer folge⸗ richtig durchgeführten Zinsſenkungspolitik begleitet war. Un⸗ ter dieſen Umſtänden iſt daher in der deutſchen Entwicklung von allen denjenigen Währungsſorgen, von denen im Augen⸗ blick benachbarte Länder erfüllt ſind, nichts zu ſpüren. Das Schwergewicht des deutſchen Intereſſes hat ſich in dieſen Tagen einmal nach Hamburg verlegt. Der Tag der deutſchen Seefahrt führte nicht nur eine große Zahl von Volksgenoſſen aus dem Reich in die alte Hanſeſtadt, ſon⸗ dern gab allen denen, die im Binnenland weniger Gelegen⸗ heit haben, ſich mit der deutſchen Seeſchiffahrt zu beſchäf⸗ tigen, Anlaß, einmal über Fragen nachzudenken, die ja tat⸗ ſächlich das ganze Volk in ſeinem Leben berühren. Der Tag der Fer de war in erſter Linie ein Ehrentag für den deutſchen Seemann. Nicht leicht iſt dieſer Dienſt, und es war wohl einmal notwendig, dem Seemann zu zeigen, daß man ihm für die Uebernahme und treue Erfüllung dieſer 5 gaben dankbar iſt und ſie im Rahmen der Volksgemeinſchaft gebührend würdigt. Der Ehrentag des Seemanns konnte aber gleichzeitig die Blicke auf die Schwierigkeiten wirtſchaft⸗ licher Art lenken, mit denen die Männer der Seeſchiffahrt in Hamburg, als einem Ausfalltor in die Welt, zu 1 haben. Wohl haben ſich die trüben Tage der lezten Jahre auch dort aufgehellt, elbaufwärts ſieht man nicht mehr ab⸗ Pe vom Strom die große Zahl aufgelegter Dampfer, ſtatt eſſen geht ſtromauf und ⸗ab die Kette beladener Schiffe. Auch im Hafen zeigt ſich ein lebhafteres Bild, Frachten wer⸗ den genommen und 55 l dem Binnenländer eröffnet ſich eine gewaltige Schau der Arbeit und des Fleißes. Aber dieſe erfreulichen Beobachtungen können nicht darüber hinweg⸗ täuſchen, daß der drittgrößte Hafen der Welt noch in ſtarker Mitleidenſchaft gezogen iſt durch die Unordnung, die in der Wirtſchaft außerhalb der Grenzen herrſcht. Mit der Wieder⸗ herſtellung normaler Zuſtände auf den Märkten der Welt, mit der Umſtellung auf neue Formen des Außenhandels iſt die Seeſchiffahrt zu ſtark verbunden, als daß die ordnende Hand des nationalſozialiſtiſchen Staates, wie auf anderen Gebieten der Wirtſchaft, ſo auch 1 80 allein zur Auswirkung kommen kann. Was aber von dieſer Seite getan werden kann, wird nicht unterlaſſen, gerade die Neuordnung der See⸗ ſchiffahrt zeigt, wie ſich die neuen Ideen verbinden mit den Erfahrungen, die ihren Niederſchlag gefunden haben in den weltbekannten Reedereien und Kaufmannshäuſern Ham⸗ burgs. Leiſtungsſchau des deulſchen Bauernkums. In Hamburg hat dieſer Tage auch der deutſche Bauer Heimatrecht gefunden. Es war ein glücklicher Gedanke, gerade die zweite Reichsnährſtandsſchau in die See⸗ und Handels⸗ ſtadt Hamburg zu legen. Hunderttauſende kommen aus allen Teilen Deutſchlands vom Lande in die Stadt Hamburg und erhalten ſo einen Eindruck von der Vielfältigkeit der deut⸗ ſchen Wirtſchaft. Die große Jahresſchau des deutſchen Bauerntums iſt nicht nur ein Markſtein in der agrarpoli⸗ tiſchen Entwicklung, ſondern iſt zugleich Wegweiſer für neue Aufgaben und Ziele. Die„ iſt in der Tat eine umfaſſende Leiſtungsſchau des deutſchen Bauerntums; entgegen den landwirt⸗ ſchaftlichen Ausſtellungen der früheren Jahre mit rein agrar⸗ techniſchem Charakter, umfaßt dieſe iche das ganze politiſche, kulturelle und wirtſchaftspolitiſche Geſchehen des deutſchen Bauern Was dieſe Jahresſchau will. das iſt Be⸗ Agrarpolitik im Kampf um die völkiſche und wirt Montag, 3. quni 1933 ſinnung auf das Bauerntum als Blutquell der Nation und Ernährung des Volkes aus eigener Scholle. Auf dieſen bei⸗ den Grundgedanken iſt die Ausſtellung aufgebaut. Sie iſt in ihrer eee eine Leiſtungs⸗ und Lehrſchau ſowohl für den Landmann als auch für den Städter. Dem Land⸗ mann zeigt ſie das Rüſtzeug im Kampf um Deutſchlands wirtſchaftliche und politiſche Freiheit; dem Städter bringt ſie die kulturellen, völkiſchen und wirtſchaftlichen Werte des Bauerntums nahe. Ueberall iſt der leidenſchaftliche Wille zur Leiſtungsſteigerung und damit zur Ernährungsfreiheit er⸗ kennbar. Die Jahresſchau des deutſchen Bauerntums in Ham⸗ burg wird damit zu einem wirkungsvollen ud wiel unſerer chaftliche e e Der badiſche Fremdenverkehr 1931 1934 () Karlsruhe, 1. Juni. Unter dem Titel„Der Fremden⸗ verkehr in Baden in den Jahren 1931—1934“ wurde auf Anregung und unter Mitwirkung des Landesverkehrsver⸗ bandes Baden vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt ſoeben eine Druckſchrift herausgegeben, die für insgeſamt 254 ba⸗ diſche Fremdenplätze die Zahl der in den einzelnen Jahren angekommenen Fremden und deren Uebernachtungen mit kurzem, erläuterndem Text wiedergibt. Man kann anhand die⸗ ſer Ueberſicht die zahlenmäßige Aufwärtsbewegung des ba⸗ diſchen Fremdenverkehrs, vor allem ſeit dem Jahre 1933, dem Jahr der nationalen Erhebung, verfolgen. Naturgemäß zeigt ſich das am deutlichſten in den Ergebniſſen des Jahres 1934 mit 1 400 000 Fremden und über 5 000 000 Uebernachtungen. Gegenüber den Auslandsbeſucherzahlen des Jahres 1933 mit etwas über 100 000 ausländiſchen Gäſten hat das letzte Jahr eine Zunahme von faſt 70 Prozent feſtzuſtellen. Ein Vergleich der einzelnen Orte zeigt, daß in der Beſucherzahl Heidelberg, in der Zahl der Uebernachtungen Baden⸗Baden an der Spitze ſtehen. Dann folgen Freiburg und die Landes⸗ hauptſtadt Karlsruhe. Erneuerung. „ I Jährlich 400 000 Zentner deutſcher Honig Die innigen Wechſelbeziehungen, die von jeher zwiſchen Landwirtſchaft und Bienenzucht beſtanden haben, führten im Dritten Reich dazu, daß die Bienenzucht dem Reichsnähr⸗ ſtand eingegliedert wurde. a 55 Der Laie macht ſich von der Bedeutung der eee kaum die rechte Vorſtellung. Wäre die deutſche Bienenzucht nicht, ſo wären, weil die ee e durch die Bienen ebenfalls fehlte, die Erträge vieler Zweige der Landwirtſchaft erheblich geringer, und von einem lohnenden Obſtbau könnte man überhaupt nicht ſprechen. Die Wiſſenſchaft hat nach⸗ gewieſen, daß bei der Erzeugung von 1 Kilo 1 gleich⸗ zeitig durch die Beſtäubung der Kleeblüten 30 Kilo Saatgut erzeügt werden und daß ein Buchweizenfeld, das von Bienen beflogen wird, 1232 Gramm Körnerertrag liefert, während dasſelbe Stück ohne Bienenbeflug es nur auf 338 Gramm bringt. Durch die deutſche Bienenzucht werden alljährlich in Deutſchland im Durchſchnitt etwa 400 000 Zentner Honig erzeugt. So groß dieſer Ertrag auf den erſten Blick h erſcheinen mag, ſo reicht er doch bei weitem nicht aus, den den Bedarf unſeres Volkes an dieſem wertvollen Nahrungs⸗ und Heilmittel zu decken, und deshalb ſind wir heute noch gezwungen, Honig aus dem Auslande einzuführen. Rechnen wir nun den geſamten Honigverbrauch auf den Kopf der Bevölkerung um, ſo ergibt ſich aber doch nur ein Honigver⸗ brauch von wenig mehr als einem Pfund auf den einzelnen deutſchen Volksgenoſſen. Das iſt außerordentlich wenig, wenn man den Gehalt des Honigs an wertvollen Nährſtoffen für den menſchlichen Körper in Betracht zieht. Hier wird es noch einer ſehr eingehenden Aufklärungsarbeit bedürfen, damit vor allem die Eltern erkennen lernen, welche wert⸗ volle Gottesgabe ihnen in unſeren deutſchen Bienenhonigen, gleich welcher Art, für die Ernährung und Geſunderhaltung ihrer Kinder gegeben iſt. Handel und Wirtſchaſt Die Berliner 75 ſchloß die Woche in feſter Haltung. Das Geſchäft war ſehr lebhaft, und die Kursſteigerungen ſetzten ſich vielfach fort. Vereinzelt kam es infolge ſtärkerer Abgaben zu Abſchwächungen. Elektrizitätswerte ſtanden auch weiterhin im Vordergrund. AEG. gewann ein Prozent, Elektriſch Licht und Kraft ſogar 29 Prozent. Am Montanmarkt waren Harpener, Mannesmann und Buderus gefragt, Mansfeld verloren über 2 Prozent. Am chemiſchen Markt wurde die Beſſerung der Farben⸗ aktie viel beachtet. Textilwerte lagen meiſt ſchwächer. Am Rentenmarkt wurde der Kurs der Gemeinde⸗Um⸗ ſchuldungsanleihe mit 89,17% G, 89,92% B notiert. Im allge⸗ meinen war das Geſchäft ſehr ruhig. Am Geldmarkt ging der Satz für Tagesgeld bei Monats beginn auf 3⅝% bis 3% zurück. Am Deviſenmarkt hat die raſche Löſung der franzöſiſchen Regierungskriſe dem Frank eine gute Stütze gegeben. Deviſenmarkt. Belga(Belgien) 41,98(Geld) 42,06(Brief), dän. Krone 54,41 54,51, engl. Pfund 12,185 12,215, franz. Franken 16,325 16,365, holl. Gulden 166,98 167,32, ital. Lire 20,51 20,55, norw. Krone 61,25 61,37, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 46,71 46,81, ſchwed. Krone 62,84 62,96, 7 Franken 80,12 80,28, ſpan. Pe⸗ ſeta 33,83 33,89, tſchech. Krone 10,34 10,36, Dollar 2,475 2,479. Die Skagerrak-⸗Wache in Berlin. Einer vor Jahren er⸗ gangenen Anordnung des nun verewigten Reichspräſidenten von Hindenburg zufolge wird zum Gedächtnis der Skagerrak⸗Schlacht alljährlich am 30. und 31, Mai und am 1. Juni die Ehrenwache in Ber⸗ lin von der Marine ge⸗ ſtellt. In dieſem Jahr iſt dazu die Marine⸗Un⸗ teroffizier⸗Lehrabteilung 85 e auser⸗ V Welbid) Einheſmiſcher Sport, Fußbanl. 98 Seckenheim 1— Neckarhauſen 1120 98 Seckenheim II— Neckarhauſen II ausgef. 98 Seckenheim Igd.— Neckarhauſen Igd. 98 Seckenheim Schüler Neckarhauſen 98 Seckenheim III— ausgef. Schüler 4:3 Neckarau III 22 5 Oeſtringen war für geſtern verpflichtet. Ein noch cück⸗ ſtändiges Verbandsſpiel machte dieſen Spielabſchluß zu nichten. Dafür ſprang Neckarhauſen in die Breche. Die Gäſtemannſchaft lag im abgelaufenen Spieljahr günſtig im Rennen und erſt die entſcheidenden Schlußſpiele verſagten ihr den Aufſtieg zur Bezirtsklaſſe. Die Vorbedingungen zu einem recht intereſſanten Spiel waren gegeben. Seckenheim mußte auf Winkler und Würthwein J ver⸗ zichten, die beide in Schwetzingen kampfunfähig wurden. Klumb und Mack ſprangen als Erſatzleute ein. Das Spiel hatte unter mißlichen Witterungsverhältniſſen zu leiden. Ein nahezu unbeſpielbares Gelände verſagte jede zügige Kombination. Seckenheim war ſeinem Gegner in jeder Spiel⸗ phaſe techniſch überlegen, ſpielte aber entſchieden zu phleg⸗ matiſch, um unbedingter Sieger zu bleiben. Neckarhauſen brachte eine eifrige Mannſchaft mit, die zu gefallen wußte. Nur ſchade, daß ein Gewitterregen dem Spiel ein vorzeitiges Ende bereitete. In Anbetracht der wenigen Spielminuten(die Partie war ſchon vor Halbzeit beendet) iſt eine Mannſchaftskritik nicht angebracht. ch 8. 3 PS. Ueber Pfingſten wird im hieſigen Fußballager Hochbetrieb ſein. An beiden Tagen werden recht beachtliche Gegner hier gaſtieren. An Pfingſtſonntag wind Windecken (Kreis Hanau), Tabellenzweiter der Bezirksklaſſe des dor⸗ tigen Bezirkes, hier zu Gaſt ſein. Pfingſtmontag iſt Bürſtadt hier, ſodaß über Pfingſten alles in beſtem„Fahrwaſſer“ ſein wird. Alemannia Ilvesheim— Speyer 0:3(0·3) Man merkt bei den Alemannen doch das Fehlen der beiden Verteidiger Hennesthal und Sauer; Kraft II in der Läuferreihe kann Weber lange nicht erſetzen, während im Sturm von den drei Erſatzleuten Ph. Hartmann am beſten gefiel. Der Gegner hat einen glänzenden Torwart, doch war das Spiel des linken Flügels Sergel Zimmermann überragend. Ilvesheim führt eigentlich über die ganze Spielzeit hinweg, kann aber keine Tore machen. Die wichtigſten Durchbrüche der Pfälzer bringen faſt jedesmal ein Tor, ſodaß die Partie bei Halbzeit 0:3 ſtand. Während der 2. Hälfte war Gelegenheit genug, ein Gegentreffer zu machen, doch an der ſchlagſicheren Verteidigung von Speyer war nicht zu rütteln. * a Handball. 3 Aufſtiegsſpiele der Gauklaſſe. Tv. 98 Seckenheim 1— Tgd. Ziegelhauſen 1 8:4(5:2) Der Sport muß es mit dem Wettergott verdorben haben, ſonſt würde dieſer nicht mit konſtanter Bosheit Sonntag für Sonntag zwiſchen 2 und 4 Uhr regnen laſſen. Trotz dieſer mitzlichen Witterungsverhältniſſe fanden geſtern die Aufſtiegsſpiele zur Gauklaſſe des Handballs von Baden ſtatt. Es wird natürlich immer die Spiele beeinträchtigen, wenn die Platzverhältniſſe nicht einwandfrei ſind, doch müſſen immer beide Gegner mit denſelben Schwierigkeiten kämpfen; wenn ſich auch der eine beſſer damit abfindet, ſo mag damit doch nicht geſagt ſein, daß die Reſult ite (nicht als gerecht betrachtet werden dürften. Eines der wichtigſten Treffen der Aufſtiegsſpiele, die die beiden nächſtjährigen Gauligavereine beſtimmen ſollen, fand geſtern in Seckenheim ſtatt, wo die Tad. Ziegelhauſen gegen den hieſigen Turnverein antrat; beide Vereine lagen mit gleicher Punktzahl an zweiter Stelle. Wenn auch Seckeaheim ein beſſeres Torverhältnis aufzuweiſen hatte, war doch klar, daß Ziegelhauſen, das wieder ſeinen be⸗ kannten Torſchützen Bär in ſeinen Reihen hatte, ſeine letzte hanse, an der Spitze mitzubleiben, wahren würde, zumal ges immer noch ſich als Favoriten fühlte. Der Schiedsrichter, der übrigens mit geringen Aus⸗ nahmen das Spiel gut leitete, zögerte lange, bis er das Leder zum Kampfe frei gab, weil ihm die Platzverhältniſſe zu ſchlecht erſchienen. Nach wenigen Minuten beiderſeitigen Fühlens ſpielt Seckenheim mehrere Torgelegenheiten heraus, doch die beſtgemeinten Schüſſe verfehlen ihr Ziel oder wer⸗ den gehalten. Ein 13 Meter⸗Strafſtoß bringt die Einheimi⸗ ſſchen in Führung, die ſie allerdings nur eine Minute halten konnten, weil ſofort der Ausgleich geſchaffen war. Der nicht ſchlecht ſpielende Sturm der Gäſte ſcheitert immer wieder an dem glänzend ſpielenden Schlußtrio der Secken⸗ heimer. Allmählich wird Seckenheim immer gefährlicherund und erntet die Erfolge ſeiner Anſtrengungen, indem es mit 5:2 Toren die Führung übernimmt. Ziegelhauſen kann nur ein Tor entgegenſetzen und muß bei Halbzeit mit dieſem Handicap das Feld verlaſſen. Wer geglaubt hätte, der Sieg der Seckenheimer ſei damit ſicher geſtellt, hatte ſich getäuſcht. Zwar gelang es nach einer heftigen Drangperiode das Reſultat auf 8:2 zu erhöhen, do chdie Angriffe des Gegners wurden immer gefährlicher, zumal der einheimiſche Sturm Ermüdungs⸗ erſcheinungen zeigte und etwas bequemer ſpielte. Einige Fehler der Verteidigung ließen die Neckartäler noch zu 2 Erfolgen kommen; zwei wichtige Punkte waren in Secken⸗ heim geblieben. 8 Die Erfolge der Handballmannſchaft des Tv. 98 haben das Sportpublikum für ſich gewonnen, ſodaß trotz ſchlechten Wetters zahlreiche Zuſchauer erſchienen waren. Ein weiterer Schritt zum Aufſtieg iſt getan; Seckenheim erwartet von den Spielern, daß ſie den Erfolg des vorigen Jahres mit einem neuen Aufrücken krönen. Klubkampf Tv. 1846 Mannheim, komb.— Tbd. 63:47 Ein verheißungsvoller Auftakt der diesjährigen Leicht⸗ athletik⸗Saiſon des Tbd.„Jahn“, war der geſtrige Klub⸗ kampf gegen eine ſehr ſtarke Mannſchaft des Tv. Mannheim. Wenn man berückſichtigt, daß in dieſem Jahre noch wenig Trainingsmöglichkeiten gegeben waren, und daß die Platzverhältniſſe unter dem wiederholt nieder⸗ gegangenen Regen ſtark litten, ſo dürfen die gezeigten teils hervorragenden Leiſtungen zu den größten Hoffnungen be⸗ rechtigen. Es darf ſchon als ein Achtungserfolg angeſprochen werden, wenn der Verein mit ſeinen durchweg jungen Kräften gegen einen ſo erfahrenen Gegner wie Tv. 1846 in faſt ſämtlichen Stoß⸗, Wurf⸗ und Sprungübungen do⸗ minierte. Leute wie Köppen, Haury, Wiedermann, Herr⸗ werth, Guldner, zählen zu der beſten Klaſſe des Tv. 1846. Nur im Lauf machten ſich die am hieſigen Ort fehlenden geeigneten Platzverhältniſſe ſtark bemerkbar, denn hier konnten unſere Leute nicht aufkommen, obſchon ſie ſich nicht ſchlecht hielten. Eine Glanzleiſtung vollbrachte der 17 jähr. Günther Herre, der den Weitſprung mit 6.18 m gewann, im „Jahn“ Hoch 1,64 m frei überſprang und den 100 m⸗Lauf in der hervorragenden Zeit von 1 1,6 Sek. bewältigte. Der 15 jähr. Feuerſtein kam auf 12 Sek. Aber auch der Kugelſtoß mit 11,63 m, der Würfelſtoß mit 9.03 und der Keulenwurf mit 6 am ſind Leiſtungen, die ſich ſehen laſſen können.— Die Jugendmannſchaft konnte infolge der un⸗ günſtigen Witterung ihre Kämpfe nicht voll durchführen. Die Einzelergebniſſe bringen wir morgen. Auswärtiger Sport. Fußball i 1 Meiſterſchafts⸗Vorſchlußrunde. in Leipzig: VfL Benrath— BfB Stuttgart 2:4. in Düſſeldorf: Schalke 04— Polizei Chemnitz 822 Pokalſpiele. g Gau Baden: e SV Waldhof— Pfalz Ludwigshafen 522 Karlsruher FV— Germania 04 Ludwigshafen 4.3 FV 04 Raſtatt— Fe Birkenfeld(30. 5.) 3:0 Geſellſchaftsſpiele. Stuttgarter Kickers— Kölner EfR(Sa) 22515 6:1. Freiburger F— Kölner EfR Schalke und Stuttgart im Endſpiel Die Vorentſcheidung in den Fußballmeiſterſchaftskämpfen. Die vor allem von Weſtdeutſchland ſehnlichſt erwartete rein weſtdeutſche Schlußrunde iſt dank einer großen Tat des württembergiſchen Meiſters, der in Leipzig den Vfe Benrath überzeugend mit 4:2 ſchlug, nicht zuſtande gekommen. Schalke 04 ſchlug den Polizei SV Chemnitz mit 3:2, nachdem der deutſche Meiſter bei der Pauſe ſchon 3:1 geführt hatte. Das Endſpiel, das am 16. Juni in Köln ſtattfindet, führt alſo den Weſtfalenmeiſter, Schalke 04, und den württembergiſchen Meiſter, VfB Stuttgart, zuſammen. Schalke 04 Polizei Chemnitz 3:2(321) Das Treffen zwiſchen Schalke 04 und dem Sachſenmeiſter hatte im Düſſeldorfer Rheinſtadion einen impoſanten Rahmen gefunden. Rund 45 000 Zuſchauer umſäumten die vergrößerte Kampfbahn(150 000 waren auf dem benachbarten Lohauſener Flugplatz, wo die Kdcß⸗Organiſation einen großen Volks⸗ flugtag durchführte), die den erwarteten Sieg des deutſchen Meiſters erlebten. Schalke 04 war in beſter Beſetzung, alſo auch wieder mit Kuzorra, zur Stelle, und hatte in techniſcher Hinſicht den kampfkräftigen Poliziſten viel voraus. Die 3 9 9 1 Sei ein Sporismann. Ritterlichkeit— das ungeſchriebene Geſetz des Sports. Ein kleiner Zwiſchenfall beim Tennis: Zwei Spieler ſtehen ſich im Einzel gegenüber. Es iſt vielleicht die Schluß⸗ runde eines Turniers oder ſogar das entſcheidende Spiel in einem Davispokalkampf. Das Treffen ſteht auf des Meſſers Schneide. Um jeden Punkt wird hart gekämpft, alle Regiſter der Tennisſpielkunſt werden gezogen, jeder einzige Ball kann jetzt die Entſcheidung bringen. Da— eine Bewegung geht durch die Reihen der Zuſchauer— dem Schiedsrichter iſt eine offenſichtliche Fehlentſcheidung unterlauſen! Ein prächtiger Juerſchuß des einen Spielers war haargenau in die Ecke gegangen, hatte die weiße Linie noch deutlich berührt, aber trotzdem gab der Schieds⸗ richter ihn als„aus“, als Fehler. Aber kein Rufen, kein Murren, kein Proteſt wird laut. Anter atemloſer Spannung geht das Spiel weiter. Der Spieler, der den fraglichen Ball geſchlagen hatte, iſt wieder am Aufſchlag. Da faßt der andere ſeinen Schlä⸗ ger loſer und. verſchlägt den Ball lächelnd ins Retz. Die Spannung weicht von den Zuſchauern, und lauter Beifall ertönt ringsum Was war hier geſchehen? Eigentlich nichts Beſon⸗ deres, ſogar etwas ganz Selbſtverſtändliches: Der Schieds⸗ richter hatte ſich geirrt, aber da er als Schiedsrichter ſein Arteil nicht zurücknehmen kann, ſelbſt wenn er ſeinen Irrtum gleich darauf erkennen ſollte, haben die Spieler, dieſen von ſich aus der Welt geſchafft, indem der Spieler der vorher zu Unrecht einen Punkt bekommen hatte, da⸗ für den nächſten Ball abſichtlich verſchlug und ſo dem Gegner den Punkt kampflos zurückgab. Mag ſein, daß er dadurch nun das ganze Spiel verlor, das er ſonſt vielleicht gewonnen hätte, aber das will nichts bedeuten gegenüber der Tatſache, daß er ehrlich geſpielt und nicht den Irrtum des Schiedsrichters zu ſeinem Vorteil ausge⸗ 1846 „Knappen“ hatten das Glück, ſchon in der erſten Spielminute durch einen von Urban gut vor das Tor gegebenen und von Kallwitzki mit dem Kopf verwandelten Freiſtoß eine 110 Führung zu erringen. Nach viertelſtündigem Spiel fiel der Ausgleich für Chemnitz. Schalkes Spiel„lief“ aber beſſer und zehn Minuten ſpäter hieß es 2:1. Wenig ſpäter ſtellte Kall witzki den Halbzeitſtand her. Nach der Pauſe ſpielte Schalke überraſchend auf Sicherheit mit weit zurückgezogenen Halb⸗ ſtürmern. In der 23. Minute konnten die Sachſen über⸗ raſchend den Abſtand verringern. Bei einem Vorſtoß und anſchließenden Schuß des ſächſiſchen Linksaußens konnte Mel⸗ lage den Ball nicht feſthalten, Helmchen ſchoß, aber Borne⸗ mann wehrte mit der Hand auf der Torlinie. Den Elfmeter gerwandelte Helmchen zum 3:2. Hüben wie drüben wurden noch einige gute Gelegenheiten ausgelaſſen, dann war das Spiel zu Ende. Blendende Leiſtung des Bf Was man in Süddeutſchland nur insgeheim erhofft hatte, iſt in Leipzig zur Tatſache geworden: Süddeutſchlands letzter Vertreter in den Endſpielen um die deutſche Fuß⸗ ballmeiſterſchaft, Württembergs Meiſter VfB Stuttgart, ſchlug den favoriſierten Vfe Benrath, den ſpielſtarken Mei⸗ ſter des Gaues Niederrhein, mit 4:2 Toren recht eindeutig aus dem Feld und ſicherte ſich damit die Teilnahmeberech⸗ tigung am Endſpiel, in dem der Sieger des Düſſeldorfer Treffens der Gegner ſein wird. Deutſcher Handballſieg über Holland Deutſchlands Handballelf feierke am Sonntag einen neuen Länderſieg. In den Haag wurde die Nakionalmann⸗ ſchaft von Holland mit 15:2(8:1) Treffern beſiegt. Technisch und kaktiſch war Deukſchland den Holländern ſelbſtverſtänd⸗ lich eindeukig überlegen. Die Holländer konnten dieſen gro⸗ ßen Vorteil auch durch einen rieſigen Eifer nicht wekkma⸗ chen. Lediglich die eigenarkige Schiedsrichkerleiſtung halle ſie vor einer noch ſchwereren Niederlage bewahrt. Die deut⸗ ſche Hinkermannſchaft und auch die Läuferreihe ſpielten ganz ausgezeichnet. A Gottfried von Cramm geſchlagen Der Wimbledonſieger Perry franzöſiſcher Tennismeiſter. Gottfried von Cramm konnte ſeinen Titel eines fran⸗ zöſiſchen Tennismeiſters leider nicht mit Erfolg verteidigen. Er unterlag am Sonntag nachmittag im Pariſer Roland⸗ Garros⸗Stadion gegen den 6 5 Weltmeiſter Fred Perry in vier Sätzen mit 326, 6:3, 1:6, 36. Frauenmeiſte⸗ rin wurde die frühere Eſſenerin Hilde Sperling(Dänemark) durch einen leichten 6:2, 6:1⸗Sieg über die Franzöſin Mo⸗ thieu. 8 5 Städtekampf der Amateurboxer Boxen Mannheim— Ludwigshafen 12:4. Im Rahmen der Reichsſportwerbewoche wurde im Mannheimer Kolpinghaus ein Städtekampf der Amateur⸗ boxer zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen veranſtaltet. Bei nur mäßigem Beſuch— etwa 300 Zuſchauer waren erſchienen— endete der nur in ſechs Gewichtsklaſſen aus⸗ getragene Kampf mit einem überlegenen 12:4⸗Sieg der Mannheimer. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Stätter (M) ſchlägt Gaſt(L) nach Punkten; Federgewicht: Hoff⸗ mann(M). ſchlägt Wagner 2(O) durch Aufgabe in der 1. Runde; Leichtgewicht: Köhler(M) verliert gegen Daub N durch Disqualifikation in der 2. Runde; Weltergewicht: Weirich(M) verliert gegen Wagner 1(L) nach Punkten; Mittelgewicht: Mayer(M) kampflos Sieger; Halbſchwer⸗ gewicht: Keller(M) kampflos Sieger; Schwergewicht: Thies(M) ſchlägt Küpper(O) nach Punkten. Denn nicht auf die Leiſtung allein kommt es letzten Endes im Sport an, ſondern auch auf die Art, wie man ſeinen Sport betreibt und ſeine Leiſtung erzielt. Es kann jemand ein guter Läufer oder Schwimmer ſein, und braucht deshalb noch längſt kein guter Sportsmann zu ſein. denn Sportsmann ſein heißt mehr, als nur gut laufen oder ſchwimmen können. Der echte Sportsmann fügt ſich auch ohne Wider⸗ ſpruch in die Weiſungen des Schiedsrichters, und über⸗ zeugt von deſſen Unparteilichkeit, wagt er nicht einmal bei offenſichtlichen Fehlentſcheidungen zu widerſprechen. In Zweifelsfällen wird er ſogar zugunſten ſeines Gegners entſcheiden, den er nicht als Feind, ſondern vielmehr als Freund und Kameraden betrachtet. Im höchſten Grade unſportlich iſt es auch, einen Kampf vorzeitig abzubrechen, wenn man ihn nicht mehr gewinnen zu können glaubt. Es zeigt ſich darin auch ein Mangel an Selbſtbeherrſchung, denn wer ſich in das Wagnis eines ſportlichen Wettkampfes begibt, übernimmt damit zugleich die Verpflichtung, ihn bis zum Schluß durchzuführen und— wenn es ſein muß— auch mit An⸗ ſtand und Würde eine Riederlage hinzunehmen. Jeder echte Sportsmann kennt und achtet dieſes un⸗ geſchriebene Geſetz, aber auch die Zuſchauer bei unſerem Sport ſollen ſich ihm unterwerfen. Wie kann man über⸗ haupt die Gaſtfreundſchaft der Sportplätze in Anſpruch nehmen, wie ſich Urteile über ſportliche Dinge erlauben oder ſich gar ſelbſt Sportfreund oder Sportsmann nennen, wenn man von dieſen einfachſten und grundlegenden Ne⸗ geln keine Ahnung hat! Rur ſo kann es kommen, daß ſich Zuſchauer zu tollen Lärmmachereien hinreißen laſſen, daß ſie die Spieler zu Roheiteu und fanatiſchem Draufgängertum aufpeitſchen und— welch traurigſtes Vorkommnis im Sport— Spieler oder Zuſchauer den Unparteiiſchen beleidigen oder tätlich angreifen. „Sei ein Sports mann“ rufen wir darum auch alle denen zu, die als Zuſchauer den ſportlichen Spielen und genutzt hat, Wettkämpfen unſerer Jugend beiwohnen. rige i! ſie wi ſagen; angele maßg⸗ Aber ihren Kirche auf d unerb niger den ir M werfei vom die P tum. den ch Selbſt Kirche verbur und ji untreu Anme Par! ſie hat tional die nö der W ſchieht Volk e 8 50 rakteri und ſe zittert eine pe lich ab etwa 8