rr ei Blk zu Mr. 131 Freitag, 7. qumni 1935 Der neue Sinn der Technik Nationalſozialismus, Kultur und Technik.— Vom deutſchen Technikertag. Breslau, 6. Juni. Den glanzvollen Abſchluß des erſten Tages der deut⸗ ſchen Technik, der in Verbindung mit der Feier des 25jäh⸗ rigen Beſtehens der Techniſchen Hochſchule Breslau Tau⸗ ſende von hervorragenden Vertretern des techniſchen Gei⸗ ſteslebens des Reiches in der Hauptſtadt der Südoſtmark verſammelt hatte, bildete die Feierſtunde in der Jahrhun⸗ derthalle in Anweſenheit des Stellvertreters des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß. Generalinſpektor Dr. Todt, der Beauftragte für Tech⸗ nik und ihre Organiſationen im Stabe des Stellvertreters des Führers, gab zunächſt Kenntnis von dem telegra⸗ phiſchen Gelöbnis treuer Gefolgſchaft der deutſchen Techniker an den Führer und deſſen Antworttele⸗ gramm. Die Verleſung der Telegramme, insbeſondere das des Führers, löſte brauſenden Beifall aus, der ſich wie⸗ derholte, als Dr. Todt anſchließend Reichsminiſter Nudolf Heß begrüßte. In ſeinen weiteren Ausführungen faßte Dr. Todt das Ergebnis der vorangegangenen Fachtagung mit ihren über 90 Fachvorträgen zuſammen und ſtellte feſt, daß im neuen Reich für die Aufgaben der Technik nicht allein der Fachmann genüge. Er müſſe vielmehr auch ein geſinnungsſtarker Nationalſozialiſt ſein. Rudolf Heß ſpricht Darauf nahm Reichsminiſter Rudolf Heß das Wort. Er führte u. a. aus: Die Technik ſei heute ein weſentliches Mittel zur Er⸗ haltung des Lebens eines Volkes, beſonders wenn der Raum, der dem Volke zur Verfügung ſteht, begrenzt ſei und nicht ohne weiteres vergrößert werden könne, um dem Be⸗ völkerungszuwachs das Leben zu ermöglichen. Die Technik habe auf die Dauer unendlich viel mehr für die praktiſche Hebung des Arbeiterſtandes getan als alle ſozialen Ver⸗ eine und marxiſtiſchen Parteien, denn ſie habe den Lebens⸗ ſtandard des Einzelnen weſentlich erhöht Daß mit der Me⸗ chaniſierung der Arbeit erhebliche Nachteile für den arbeitenden Menſchen verbunden ſind, ſei bekannt, und die Verkürzung der Arbeitszeit, die dank der Mehrproduk⸗ tion durch die Technik möglich geworden iſt, ſei gegenüber den Nachteilen kein voller Ausgleich, wenn nicht dafür Sorge getragen werde, daß die gewonnene Freizeit ent⸗ ſprechend verwandt wird. Das natkionalſozialiſtiſche Deutſchland habe ſich erfolg⸗ teich bemüht, durch die Organiſakion„Kraft durch Freude“ die Freizeit ſo zu geſtalten, daß ſie einen Ausgleich bilde für die ſeelentötende und geſundheitsſchädliche Wirkung der berkechniſierten Arbeik. Weitere Fortſchritte der Technik müſſen auf die Dauer zur weiteren Erleichterung des Ar⸗ beiksprozeſſes führen. Wie alle Lebensgebiete des deutſchen Volkes, ſo ſei na⸗ kurgemäß auch die deutſche Technik ſowohl in ihrer Stel⸗ lung zum Volk, als auch in ihrem geiſtigen und organi⸗ ſatoriſchen Eigenleben von den Ausſtrahlungen des Natio⸗ nalſozialismus erfaßt und umgewandelt worden. Nun ſei das Streben dieſer deutſchen Technik, ein Führer⸗ korps herauszuſtellen, das einſt den Ruf rechtfertigen wird, das techniſche Offizierskorps der deutſchen Wirtſchaft zu ſein. Die durch den Nationalſozialismus wieder bewirkte Wiedereinreihung von Millio⸗ nen Menſchen in den Produktionsprozeß und damit gleichzeitig auch in die Reihen der Abnehmer habe der Tech⸗ nik erſt die Möglichkeit wiedergegeben, in großem Stile neue Probleme mit Nutzen für die Geſamtheit in Angriff zu nehmen. Die neue Sinngebung der techniſchen Arbeit danken deutſche Techniker und Ingenieure dem Führer ebenſo wie wir alle ihm danken, daß unſer Schaffen wie⸗ der Sinn hat. Rudolf Heß ſchloß mit dem Wunſch an die Technik, ſie möge Deutſchlands führende Stellung auf techniſchem Gebiet in friedlichem Wettſtreit der Nationen weiter behalten und ſichern. Rede Alfred Roſenbergs Nach der Feſtrede des Rektors der Techniſchen Hoch⸗ ſchule ſprach der Beauftragte des Führers für die geiſtige und weltanſchauliche Erziehung, Reichsleiter Alfred Roſen⸗ berg, in einer großangelegten Rede über das Thema„Kul— tur und Technik“. Er führte u. a. aus: Seit langem iſt es üblich geworden, zwiſchen Kultur und Ziviliſation ſcharf zu ſcheiden. Mit dem Be⸗ griff Kultur umſchreibt man die Gebiete der Kunſt, Philo, ſophie und Religion, während man unter Ziviliſation alles das umfaßte, was man mit Wiſſenſchaft und Technik be⸗ zeichnete. Wir unſererſeits verneinen die Behauptung, daß die Gebiete von Kultur und Ziviliſation innerlich enkgegen⸗ geſetzt ſein müſſen, weil wir der tiefen Ueberzeugung ſind, daß jene Kräfte, die europäiſche Kultur ſchufen, auch zugleich diejenigen ſind, die die Vorausſetzungen und die Erfindungen auf dem Gebiete der Technik hervorgebracht haben. Denn wenn man unter Technik nicht nur ein oberflächliches Konſtruieren von Eiſen⸗ gerüſten und nüchternen Formen verſteht, ſondern ſie ein⸗ reiht in die Geiſtesgeſchichte der europäiſchen Nationen, ſo kann man ſie nur verſtehen als Folge und Ergebnis einer ſchmerzensreichen und doch bewunderungswerten Ent⸗ wicklung der Schöpferkräfte der europäi⸗ ſchen Völker, Schöpferkräfte, die genau aus der gleichen Artung heraus die Burgen bauten, die Werke der bilden⸗ den Kunſt ſchufen oder Sinfonien erklingen ließen. Die Technik des 19. und 20. Jahrhunderts iſt ein Kind jener ſcheinbar phantaſtiſchen Träume, die vor Jahrhunderten, ja Jahrtauſenden die Menſchen bewegt haben. Wenn ſich nun die Technik und Kultur in einem offe⸗ nen Gegenſatz befinden, ſo iſt das nicht ein Zeichen eines grundſätzlich richtigen und natürlichen Zuſtandes, ſondern es iſt bloß das Zeichen einer Erkrankung dieſer menſchlichen Epoche. Und weil dieſe Technik keine ſichere künſtleriſche Haltung mehr vorfand, mußte ſie ſich in den Mitteln ihrer Darſtellung vergreifen. Wir alle haben es dann erlebt, wie die deutſche Landſchaft vielfach zerſtört wurde, wie aus Vorbildern deutſcher Städtebaukunſt früherer Jahrhunderte öde Steinhaufen wurden. Aber neben⸗ her geht doch ein tektoniſcher Zwang, der allen Vergewalti⸗ gungen der Materie ein Ziel ſetzte: Ein junges Ge⸗ ſchlecht von Baukünſtlern und Ingenieuren zugleich dringt über das rein Mathematiſche hinaus und findet auch hier nach dem Forſchen innerer Notwendigkeiten nach und nach die Form für den neuen Gehalt. And während früher die Technik nicht ſelten die deutſche Landſchaft zerſtörte, entſteht aus dem Willen des Führers heraus heute eine nie dagen ene, durchaus unſerer Zeit gehörige, mit allen kechniſchen Mitteln des 20. Jahrhunderks ausgeſtattete Reichsaukobahn, die aber nicht in öder Jorm die deutſche Landſchaft mißbr acht, ſondern aus einer neuen, Natur und Technik ve bindenden weltanſchaulichen Halkung heraus die Schönheit Deutſchlands auch allen denen noch neu erſchließen wird, die bisher in den Großſtädten nichk immer ihrer keilhaftig erden konnten. So hoffen wir, daß dieſe Schau des nationalſoziali⸗ ſtiſchen Denkens die lange Zeit abirrende Technik wieder zum blutvollen Leben des Volkes zurückführt und daß die Führer dieſer Technik ihre große Verantwor⸗ tung vor deutſcher Vergangenheit, deutſcher Städtebaukunſt und deutſcher Landſchaft bis in ihre innerſte Faſer in ſich aufnehmen. Alle übrigen Gebiete des deutſchen Lebens aber müſſen ſich dieſer Macht der techniſchen Entwicklung zum Teil bedienen, zum Teil ſich einfügen, um die Totalität die⸗ ſes deutſchen Lebens in der Verteidigung nach außen, in der Geſtaltung des ſozialen Lebens nach innen, in der Durchſetzung der den Deutſchen angemeſſenen Lebensnot⸗ wendigkeiten zu ſichern. Als höchſter Wert ſteht für die nakſonalſozialiſtiſche Be⸗ wegung und für das neue Reich die Sicherung des geſun⸗ den Blutes in der feſten Ueberzeugung, daß dieſes geſunde Blut auch ſtets verbunden iſt mit einem ehrbewußten Cha⸗ rakter und mit einem unbändigen Forſchungswillen, mit einem Willen zur äußeren Freiheit und zum inneren Skol⸗ zesbewußtſein. Offene Türen für Begabte Reichsminiſter Ruſt zum Jubiläum der Techniſchen Hoch⸗ ſchule Breslau. Breslau, 7. Juni. Unter der Schirmherrſchaft des Reichsminiſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung fand in der Aula der Techniſchen Hochſchule Breslau die Feier des 25jährigen Beſtehens ſtatt. Nach Glückwunſchanſprachen, den Ver⸗ leihungen der anläßlich des Jubiläums geſtifteten Plaket⸗ ten, Stipendien und Ehrengaben ſowie der Verkündung der neuernannten Ehrendoktoren und Ehrenſenatoren ergriff Reichsminiſter Ru ſt das Wort. Er führte u. a. aus, bei der Gründung der Techniſchen Hochſchule ſei Schleſien reich geweſen, bis der Vertrag von Verſailles die bedeutendſten Wirtſchaftsgebiete abtrennte. Damit habe die Arbeit der Techniſchen Hochſchule eine an⸗ dere Grundlage erhalten. Wir alle wiſſen, ſo fuhr der Mi⸗ niſter fort, daß ſich dieſe Situation entſchetdend geändert hat. Aber wir wollen nicht über materielle Verluſte klagen, Floltenbeſprechungen in London. Von links: Botſchafter Ribbentrop, Konterad⸗ miral Schuſter und Kommandeur von Ki⸗ derlen auf dem Wege zum Auswärtigen Amt. Weltbild(M). denn aus dieſem Schickſal heraus geboren wurde der deut⸗ ſche Menſch, der durch die Not der Zeit gelernt hat, ſich auf den ihm gebliebenen Raum zu beſchränken. Dieſe neue Lage ſtellt auch neue Anforderungen an die Leiſtungen der Tech⸗ niſchen Hochſchule im Oſten. Es darf nicht mehr ſein, daß mangelhafte Vorbildung begabte deutſche Arbeitsmenſchen an der Weiterentwicklung hemmt. Wir werden daher die Türen der Fachſchulen weit öffnen müſſen; denn wenn einer Jahl von nur noch 600 Studenten in Breslau eine Ueberzahl von Dozenten gegen⸗ überſteht, ſo iſt das ein Zuſtand, der ſich auf die Dauer nicht wird halten laſſen. Als Geſchenk zum 25jährigen Jubiläum kann ich Ihnen mitteilen, daß ich eine Abteilung des deutſchen Material⸗ prüfungsamtes an die hieſige Techniſche Hochſchule legen werde. Reichsminiſter Ruſt appellierte am Schluß ſeiner Rede an die verſtändnisvolle Arbeit der hieſigen Studenten⸗ und Dozentenſchaft, die ihre Sendung im deutſchen Oſten als Mahnung am heutigen Tage empfinden möge. 25 Jahre Deutſche Turnerſchaſt Von der Haſenheide nach Coburg. „Die Seele des Turnens iſt das Volksleben und dieſes gedeiht nur in Oeffentlichkeit, Luft und Licht.“(Guts Muths.) An den Pfingſtfeiertagen begeht die Deutſche Turner⸗ ſchaft in Coburg die Feier ihres 75jährigen Beſkehens als geſchloſſener Verband. Im Jahre 1860 erließen die ſch wä⸗ biſchen Turner unter Führung von Georgii und Kal⸗ lenberg einen Aufruf zu einem gemeinſamen Treffen aller deutſchen Turner. In der Zeit vom 16. bis 19. Juni 1860 verſammelten ſich in Coburg weit über 1000 Turner, um den Grundſtein zu dem größten deutſchen Leibesübungen treibenden Verband, der Deutſchen Turnerſchaft, zu legen. Lang und beſchwerlich war aber der Weg, der dieſes Er⸗ eignis vorbereitete. Schon vor den Befreiungskriegen hatte Friedrich Ludwig Jahn ſich für die Idee des Turnens eingeſetzt. Allen Schwierigkeiten zum Trotz hatte Jahn einen kleinen Kreis von begeiſterungsfähigen Männern um ſich verſam⸗ melt und für den Turngedanken gewonnen. Bereits im Jahre 1811 entſtand der erſte Turnplatz auf der Haſenheide in Berlin. Männer wie Friedrich Frieſen und Ernſt Moritz Arndt ſetzten ſich gemeinſam mit Jahn für die körperliche Betätigung der Jugend ein. Frieſen fiel als Lützower Jäger 1814 in Frankreich. Schwere Kämpfe gab es nach den Befreiungskriegen für die Turnſache zu be⸗ ſtehen. Die Behörden 9 0 in der Jahn'ſchen Idee gerade⸗ zu eine Volksgefahr und im Jahre 1819 wurde Turn⸗ vater Jahn ſogar verhaftet und das Turnen in Preußen verboten. Der Turngedanke war aber nicht mehr auszulöſchen. Es währte allerdings 22 Jahre, bis das Verbot im Jahre 1842 aufgehoben und das Turnen für Männer geduldet wurde. Nun regte es ſich in allen Teilen des Reiches und zahlreiche Vereine entſtanden, die unter größten Spfern eigene Turnplätze ſchufen und ſich zur beſſeren gewein⸗ ſamen Arbeit zu den erſten Verbänden zuſammenſchloſſen. Die erſten Turnfeſte wurden abgehalten, von denen das Feldbergfeſt im Taunus noch heute beſteht. Einen ſchwe⸗ ren Rückſchlag brachten die Revolutionskämpfe der 48er⸗Jahre für die Turnerei, die ſich erſt viele Jahre ſpäter davon erholen konnte. Im Jahre 1860 fiel dann die Ent⸗ ſcheidung und der Beginn der organiſierten deutſchen Tur⸗ nerei. Ein ungeahnter Aufſtieg folgte. Von Jahr zu Jahr vergrößerte ſich die Schar der Turner und Vereine und vor Ausbruch des Weltkrieges zählte die Deutſche Turnerſchaft rund 1,5 Millionen Mitglieder in etwa 13 000 Vereinen. Die zu einer regelmäßigen Einrichtung gewordenen Deutſchen Turnfeſte entwickelten ſich zu wahren Volksfeſten. Auch der große Weltbrand von 1914 bis 1918 konnte die Grundfeſten der Di nicht erſchüttern und als im Jahre 1923 trotz der Inflation das erſte Deutſche Turn⸗ feſt nach dem Kriege gefeiert wurde, waren in München rund 350 000 Teilnehmer und Beſucher verſammelt. Auch in Köln 1928 war das Turnfeſt wieder eine Maſſenkund⸗ gebung für den Turngedanken. In beſter Erinnerung ſind allen deutſchen Turnfreunden noch die Tage von Stutt⸗ gart, wo 1933 die DT unter den Augen des Führers das erſte deutſche Turnfeſt im neuen Staate abhielt, das mit über einer Million Beſuchern ein gewaltiges Bekenntnis für die deutſchen Leibesübungen wurde. Die Coburger Jeſttage beginnen ſchon am Freitag mit der Uebergabe des Bun⸗ desbanners durch den Stuttgarter Oberbürgermeiſter an die Stadt Coburg, deren Oberhaupt im Adolf⸗Hitler⸗ Haus die zum Deukſchen Turntag erſchienenen Ab⸗ geordneten aus allen Teilen des Reiches begrüßen wird. Die feierliche Eröffnung der 75 Jahr⸗Feier findet am 8 zugleich mit dem Deutſchen Turntag ſtatt. Im Königsſaal der Feſte Coburg geht dann am Nachmit⸗ tag die Arbeitstagung des Ddeutſchen Turntages vonſtatten. Im Mittelpunkt ſteht hier die programmatiſche Rede des Dr Führer, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten. Eine Feierſtunde verſammelt am Abend die Jugend auf dem Burghof der Feſte und in den Feſtzelten auf dem Anger. Die Feſtgeſtaltung des Haupttages am Pfingſt⸗ ſonntag lehnt ſich ſehr eng an den Gründungstag der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft an. Wie damals ſich die verſchiedenen Volksſtämme in den Morgenſtunden auf dem Marktplatz verſammelten und mit Geſang die Coburger begrüßten, ſo werden auch in dieſem Jahre die Sänger der Stadt Co⸗ burg den Morgengruß entbieten. Schon um 6.30 Uhr früh ſetzen die volkstümlichen Mehrkämpfe auf dem Anger ein. Dann verſammeln ſich die Feſtteilnehmer zu einer Morgenfeier. Nachmittags beginnt der Feſt⸗ zug und im Anſchluß daran geht es in zwef Zügen zum Feſtplatz zum Schauturnen. Nach allgemeinen Vor⸗ führungen werden 21 der beſten Geräteturner der De am Barren, Reck und Pferd in drei Riegen turnen. Den Ab⸗ ſchluß des Sonntags bildet ein Volksfeſt auf dem Feſtplatz und auf dem Marktplatz.. 8 Allerlei Pfingſtgedanken. Und nun iſt es wieder hell und warm und ſonnig geworden So recht frühlinghaft⸗pfingſtlich, daß wir auch froh und hel ſind— und wiſſen doch manchmal ſelbſt nicht, warum. Aber wir find es, und das iſt die Hauptfache. Wenn wir ſo zurückſchauen in die Wochen und Monate, die vergingen— und es iſt gut, daß wir es ab und zu tun!—, ſo will es uns ganz fern, ganz weit zurückliegend erſcheinen, all das Grau und Dunkel, all die Kälte und all der Regen und Nebel, die doch lange Wochen um uns her ſtanden, uns auch manchmal recht bedrückt haben, daß wir ſchließlich immer ver⸗ langender, immer ſehnlicher nach der Sonne ausſchauten. Immer verlangender.. Seht ihr, da liegt es! Es ſteht ja auch ſonſt im Leben manchmal allerhand Grau und Trübes um uns her und wir glauben dann, es ſei doch böſe und ſinnlos, und fragen uns:„Ja, wozu denn das?“ Ei, nun, wenn wir nur ein wenig nachdenken und es mit unſerer frohen Pfingſt⸗ ſtimmung jetzt vergleichen, dann iſt die Antwort nicht ſchwer: Das Grau und Dunkel hat uns gelehrt, Frühling und Sonne und Wärme erſt richlig zu ſchätzen; auch das mancherlei Grau im Leben kann uns lehren, das Helle und Frohe und Gute erſt ſo recht von Herzen zu empfinden und uns daran zu freuen. Und haben wir denn nicht in den kalten und trüben Regentagen ſo manchen Handgriff und ſo manches Ueberlegen gelernt, das uns ſpäter das Leben wieder heller und leichter machen konnte? Mit dem mancherlei Schweren ſonſt in unſerem Leben iſt es auch nicht anders: nicht wenige unſerer Kräfte und Fähig⸗ keiten wachſen daran. Wenn es dann wieder beſſere Zeiten gibt, können wir ſchon gut dies alles verwerten. Hat ſchon alles ſeinen Sinn im Leben, auch wenn wir ihn nicht gleich erkennen und meinen, es wäre doch ſinnlos. Nur daß wir das glauben und uns auch gegen das Schwere und ſeinen Sinn nicht ſträuben— etwas dagegen tun ſollen wir ſchon, damit unſere Kräfte wachſen!—, darauf kommt es an. Es iſt ein alter und feiner Brauch, Pfingſten zu feiern, wenn der Frühling ins Land gezogen iſt und ſeine Kämpfe mit dem launiſchen Aprilwetter beendet hat. Es hat auch einen feinen Sinn, wenn man helles, lichtes Birkengrün als Sinnbild für Pfingſten verwendet. Das Grün ſoll den Frühling grüßen und ſeinen Sieg, es ſoll die Sonne grüßen, die nun höher und höher ihren Tagesweg über den Himmel wandert; es ſoll auch ein Ausdruck der jungen, ſtarken Lebenskraft ſein, die nun durch jeden Zweig und jedes grüne Blättchen pulſt und es größer, lichter, ſtärker werden läßt von Tag zu Tag, und endlich ſoll es die Freude bedeuten, jene lichte, ſtarke und lebensfrohe Pfingſt⸗ . die alle nun erfüllt, die ſich recht bereit wiſſen, Pfingſten zu feiern. Wenn wir das Pfingſtfeſt begehen, haben wir wohl meiſt ſchon all die Saat in den Acker geſtreut, die nun wachſen und gedeihen und reiche Frucht bringen ſoll. Und nun wölbt ſich hoch der Himmel über der Ackerſcholle und ſtrömt ſeinen Segen herab auf die wartende Erde, ſei es als warmen, fruchtbaren Regen, ſei es als wärmende, weckende, reifende Sonne. Wir ſtehen zu Pfingſten am Feldrain und blicken hin über die Saat. Wir blicken auf zum Himmel, der ſich über ſie wölbt mit ſeinem Segen. Kann ſchon geſchehen, daß ſich dem einen und andern dabei die Hände falten. Es liegt viel Hoffen und manch guter und ſtiller Wunſch in ſolch einem Schauen zu Scholle und fſegnendem Himmel. Mag das Pfingſtfeſt uns lehren, auch ſonſt einmal im Leben— ſo ab und zu— ſtill zu ſtehen und u überblicken, was wir getan und geſchafft. Und gute Ge⸗ anken und Wünſche, pfingſtfrohes und pfingſtſtarkes Hoffen hingehen zu laſſen über unſer Tagewerk. in frohes Feſt iſt Pfingſten. Frohſinn aber brauchen wir, wenn unſer Tagewerk, wenn unſere Arbeit gut gedeihen und cht tragen ſoll. Wollen wir recht viel helle Pfingſtſonne, e Pfingſtgedanken mitnehmen für unſeren Weg bis zum nächſten Pfingſten. Dann werden auch trübe oder ſchwere Tage uns nimmer unterkriegen! Heinz⸗Oskar Schönhoff. Alter und Nachkommenſchaft. Von Hildegard G. Fritſch. Nachkommenſchaft fordert eine gewiſſe Reife von den Eltern und in erſter Linie müſſen die Einkommens⸗ und Vermögens⸗ verhältniſſe derart ſein, daß die Mittel ausreichen, um Kinder ernähren zu können! Es ſoll nun nicht über die Zahl der Kinder, über die Frage, ob eines oder mehrere das Richtige 115 eine harmoniſche Ehe ſind, geſprochen werden, ſondern darüber, wann Ehegatten das richtige Alter haben, um Kinder belommen zu dürfen und welches Ehejahr das gün⸗ ſtigſte dafür iſt! Eine problematiſche Frage wird damit auf⸗ geworfen, die bisher noch ſehr wenig Beachtung gefunden hat. Nehmen wir als richtig an, daß das richtige Heirats⸗ alter für den Mann das 25. und für die Frau das 22. Lebens⸗ jahr iſt— ſo behaupten es wenigſtens die Ehepſychologen—, dann iſt zunächſt eine Betrachtungsbaſis geſchaffen, von der aus man das Problem näher zu unterſuchen vermag. Menſchen, die im dieſem Lebensjahre die Ehe eingehen, werden noch nicht völlig ausgereift ſein. Ich meine damit nicht die körperliche, ſondern die geiſtige Reife. Sie haben das Leben noch nicht aus⸗ reichend kennengelernt, ſind ſich ſelbſt ſehr oft noch fremd und kennen ſich trotz größter Liebe und Zuneigung noch längſt nicht bis ins Kleinſte! Der Drang nach dem Erleben, die Aufmerk⸗ ſamkeit für Dinge der äußeren Welt und ſogar das Leben zu zweien als etwas Fremdes, ſind beachtliche Momente. Das junge Ehepaar kann unmöglich bei dieſer ſeeliſchen Belaſtung noch ein drittes Weſen vertragen. Die Harmonie der Ehe iſt noch nichts Kompaktes, um die Ablenkung der beiderſeitigen Intereſſen auf das dritte Weſen, das Kind, vertragen zu können. Die erſten Ehejahre— und ich will es vorweg nehmen: in dem genannten Lebensalter ſollten es deren mindeſtens fünf ſein — ſollten in erſter Linie dazu dienen, daß die beiden Gatten ſich und das Leben, wie auch die Welt kennenlernen! Für den Nachwuchs ſchaffen ſie auf dieſe Art einen konkreten körperlich⸗ eiſtigen Fundus, in den hinein das junge Weſen ſeine Wurzeln ſch agen kann und auch wirklich Halt zu finden vermag. So nur kann die e Zweiſamkeit zu einer harmoniſchen Drei⸗ ſamkeit— Vater, Mutter, Kind— werden.. Es kommt aber noch ein anderer wichtiger Faktor hinzu, wenn ſich Jungvermählte vor die Frage geſtellt ſehen, ob ſie und wann ſie für Nachkommenſchaft ſorgen ſollen. Dieſer Faktor läßt ſich mit einem Wort nur unklar definieren. Es gilt nämlich dafür zu ſorgen, daß die Nachkommenſchaft unbedingt wertvoll iſt, und hier kommen die neueſten Erkenntniſſe der wiſſenſchaftlichen Forſchung zu Hilfe. Man hat nämlich feſtgeſtellt, daß jene großen Genies und Männer wie Frauen von Geiſt in den weitaus meiſten Fällen als Kinder älterer Ehegatten geboren worden ſind! Allerdings iſt für eine Frau im Alter von 35 bis 45 Jahren eine Geburt mit oft ſchweren Komplikationen verknüpft, beſonders, wenn es ihre erſte Geburt iſt; aber dennoch ſind dieſe Kinder geiſtig begabt, ſtrebſam, leiſtungsfähig und intuitiv veranlagt. 2 Die Urſachen ſind unſchwer zu erkennen! Je älter der Menſch wird, um ſo reifer iſt er geworden: geiſtig, wie auch ſeeliſch und körperlich. Dieſe Faktoren ſind vererblich. Das Gehirn des älteren Menſchen iſt voll entwickelt, er verfügt über 2 igkeiten, die er in der Fangen nicht beſaß. Da die beſten äfte des Mannes und der Frau geſammelt dem neuen Weſen zugeführt werden, iſt es nur e wenn es auf deiſe Art höhere Kräfte mit auf den Lebenswe bekommt, als wenn es ſchon früher erzeugt worden wäre. An dieſen Tat⸗ achen läßt ſich nicht rütteln, ſle ſtehen an Hand von ſtatiſtiſchem aterial feſt, und ſehr leicht läßt ſich dieſe Erkenntnis an Hand von Beiſpielen nachprüfen. Damit ſoll jedoch keineswegs be⸗ bauptet werden. daß Kinder mit jüngeren Eltern den Ar⸗ ßorderungen des Lebens nicht gewachſen ſeien— ſie können Motz allem„ihren Mann“ ſtehen; doch das weit mehr, wenn ſie von älteren Eltern geboren wurden. Die Entartung der Jugend iſt in den meiſten Fällen tatſächlich darauf zurückzuführen, daß die Eltern noch nicht reif genug waren, um die Belaſtung mit vollſter Verantwortung auf ſich nehmen zu können, oder, wie es leider ſo oft der Fall iſt, daß ſie ſelbſt noch nicht erzogen ſind! Auch das Leben und Erleben erzieht den Menſchen. Darum ſollten Jungvermählte erſt ihre Zweiſamkeit ge⸗ nießen, auskoſten und ſo feſt und harmoniſch miteinander ver⸗ wachſen, daß ſie allen Stürmen des Alltags gewachſen ſind und dann erſt für Nachkommenſchaft ſorgen. Das dreißigſte Sebensjahr und das fünfte Ehejahr ſind ungefähr der richtige Zeitpunkt. Keine kinderloſen Mütter mehr! Von Erika Thomy. Es gab eine Zeit, und ſie iſt noch gar nicht mal ſo lange her, da wurde wohl eine Geburtsanzeige belächelt, die da lautete: „Gottes Güte ſchenkte uns ein Kind..“ Nun, heute iſt das gottlob anders. Es wird ſich keiner 11 15 einfallen laſſen, über eine derartige Geburtsanzeige zu lächeln oder gar gottloſe Bemerkungen zu machen. Auch herrſcht nicht mehr die Willkür:„Wir wollen keine Kinder!“ Oder:„Ja, nun haben wir uns entſchloſſen, daß wir doch ein Kind haben wollen!“— Sehr gnädig!— Aber daß dazu auch ein wenig Gottes Gnade notwendig iſt, das wurde nicht bedacht. Nur an den eigenen Willen dachte man. Ja, wenn es wirklich hierbei nach dem eigenen Willen nur ginge, dann würde wahrlich nicht ſo manche Frau, die ein mütterliches Herz beſitzt, ihr Leben kinderlos verbringen. Denn die Mütterlichkeit kommt nicht erſt mit dem Kinde in die Frau, ſondern iſt einer Frau angeboren oder nicht. Wohl kann die Mütterlichkeit einer Frau durch das Mutter- ſein zur höchſten und ſchönſten Blüte kommen, aber das Mutter⸗ ſein allein macht eine Frau nicht mütterlich. Glücklich die Frau, die einem Kinde das Leben ſchenken darf, und wenn es auch unter qualvollen Schmerzen geweſen. Aber es darf nicht ſo weit kommen, daß Frauen, denen das Mutter⸗ ſein verſagt bleibt, ſich unglücklich fühlen oder ſich gar über⸗ flüſſig vorkommen für unſere Natſon, wenn ſie ein mütterliches Herz haben. Jede Frau, die ein mütterliches Herz hat, gilt für unſere Nation als Mutter, und es wird ihr an allen Ecken und Enden Gelegenheit gegeben, ihre mütterlichen Gefühle zu entfalten und ihre mütterliche Opferbereitſchaft zu beweiſen. Ehrenamtlich kann ſie ſich auf dem Gebiete der ſozialen Kinderfürſorge betätigen, ſich armer, unbeaufſichtigter Kinder annehmen oder ſich gar ein kleines Waiſenkind als eigen in ihr Heim holen. In Bitterkeit braucht keine kinderloſe Frau zu fallen, und ſie braucht auch nicht dem Schickſal zu grollen, das ihr Kinder verſagt blieben, denn Glückmöglichkeiten kann eine mütterliche Frau in jedem Kinde finden. Es braucht nicht ihr eigenes Kind zu ſein. Kinder ſind Gottes ſegen, heißt es, aber darum braucht einer kinderloſen Frau trotzdem nicht der Segen zu fehlen. Sie muß nur ſegenbringend wirken, das iſt das ganze Geheimnis. Jede Frau kann Mutter ſein, ſo ſie ſich mütterlich betätigt. 17 jede Frau kann es Kinderlachen und Kinderſingen und inderſpringen geben. Jede Frau kann Kindertränen trocknen und Kinderſammer ſtillen, ſo ſie es will. Es braucht keine kinderlofen Mütter— keine kinderloſen Frauen mehr zu geben. Kinderlos iſt nur die Frau, die kein mütterliches Empfinden und Betätigungsfeld hat. Etwas über Kindererziehung. Vieles, was den Erwachſenen ſtrafwürdig erſcheint, iſt es vom Standpunkt des Kindes aus nicht. Zum Umgang mit Kindern gehört Ruhe; zum Beſtrafen der Kinder noch mehr. 8 Aufgeregtheit läßt den Sinn der Strafe nicht hervortreten, ſondern läßt ſie nur unſinnig erſcheinen. Wie oft wird eines Kindes Vergehen an die Logik der Er⸗ wachſenen gemeſſen. Die Erklärung eines Nichtdürfens iſt wirksamer als das ewige Du⸗darfſt⸗nicht⸗ſagen. Gönnt den kleinen Sündern eine Verteidigung, denn den Erwachſenen wird doch auch dieſe vor Gericht gegönnt. Wenn einem Kinde das befohlene Abbitten nicht liegt, ſchentk es ihm. Nicht lange wird es danach dauern und es um⸗ armt euch und bittet freiwillig ab. Kosmetik. Trotz der fortgeſchrittenen Ziviliſation und der damit ver⸗ bundenen allſeitigen Aufklärungsmöglichkeit iſt es erſtaunlich, wie ſelten der Begriff„Kosmetik“ im Volke richtig erkannt wird. Vom ärztlichen Standpunkt aus verſteht man unter Kos⸗ metik die Kunſt, ſowohl die von Hauſe aus vorhandene Schön⸗ heit des Körpers zu erhalten, als auch eventuelle Häßlichkeiten zu beſeitigen. Die wiſſenſchaftliche Kosmetik beſchäftigt ſich alſo einerſeits mit der naturgemäßen, richtigen Pflege der Haut und deren Abſtammungsgebilden: Haaren und Nägeln, anderer⸗ ſeits mit der Entfernung ſämtlicher die Schönheit entſtellender, angeborener und erworbener Veränderungen des Körpers, hauptſächlich der Haut. Hieraus ergibt ſich eine Einteilung dieſer wiſſenſchaftlichen Kosmetik in zwei Teile: die allgemeine Schönheitspflege und die Kosmetik aller krankhaften Erſchei⸗ nungen der Haut und ihrer Abkömmlinge. Bei der allgemeinen Kosmetik kommt es darauf an, eine ſich in guter oder leicht geſchädigter Verfaſſung befindliche Haut durch geeignete Pflegemittel in geſundem Zuſtand zu erhalten und weiter zu verſchönern. Da jede Haut ihren perſönlichen Charakter beſitzt, ſo iſt es begreiflicher Weiſe von beſonderer Wichtigkeit, in Ablehnung jeder Schematiſierung genaue An⸗ weiſungen zu geben für den Gebrauch und die Notwendigkeit fettender oder nichtfettender Hautereme und ⸗ſalben, Waſch⸗ und Geſichtswaſſer, Honig⸗, Gurken⸗, Glyzerin⸗ und Milch⸗ präparate und ſo weiter. Ferner iſt es von großer Bedeutung, Geſichtsbäder, Maſſage und Beſtrahlungen individuell gewiſſen⸗ haft zu verordnen. Schließlich muß man ſein Hauptaugenmerk auch auf die all⸗ gemeine Hygiene richten durch Regulierung des Schlafes, Rück⸗ ſichtnahme auf gute Darmtätigkeit und zweckmäßige, geſunde Ernährung. Gerade in dieſen letzten Punkten wird am aller⸗ meiſten geſündigt, ſo daß dem Mangel an Schlaf, der Stoff⸗ wechſelträgheit, dem übermäßigen Genuß von harnſäureprodu⸗ zierenden Nahrungsmitteln— Fleiſch, Eier uſw.)— und der allzu reichlichen Zufuhr von Alkohol, Nikotin, Kaffee und noch anderen ſchädlichen Alkaloiden der weitaus größte Teil kos⸗ metiſcher Unſchönheiten zur Laſt gelegt werden kann. Aus dieſen Schlußfolgerungen unſerer Wiſſenſchaft erſteht man alſo, daß ſowohl Unterlaſſungen in der äußeren Pflege der Haut als auch die erwähnten Schädigungen von innen her ſich ſehr nach⸗ teilig auswirken können. Sie beſchleunigen den Altersverfall der Haut, der dadurch entſteht, daß die Zellen der Ueberhaut ihre Teilungs⸗ und Vermehrungsfähigkeik verlieren, ein Vor⸗ gang, der eine ſchnelle Schrumpfung des Ueberhautgewebes und anſchließende Erſchlaffung der elaſtiſchen Faſern der Ueber⸗ haut zur Folge hat. A. E. Fleiſch im eigenen Gaft Winke für die Verwendung. Die neuen Fleiſchkonſerven, die Fleiſch erſter Güte bie⸗ ten, ſind raſch beliebt geworden. Den Hausfrauen werden einige Anregungen für die Zubereitung willkommen ſein. Rindfleiſch mit Nudeln: Wurzelwerk wird kleingeſchnitten und im Waſſer weichgekocht. In dieſer Brühe werden die Nudeln gekocht. Nach dem Weichwerden wird das Doſen-Rindfleiſch hinzugeſetzt und das Gericht mit etwas Salz abgeſchmeckt. Rindfleiſch mit Linſen: Die Linſen werden einige Stunden in lauwarmem Waſſer eingeweicht, abge⸗ goſſen und mit friſchem Waſſer und etwas Wurzelwerk weichgekocht. Kleingeſchnittene Kartoffeln fügt man hinzu und kocht fertig. Zum Schluß ſetzt man das Rindfleiſch hin⸗ zu, das noch einige Minuten in dem Gericht mitkochen kann. Rindfleiſch mit Wirſingkohl oder Weiß⸗ kohl: Der Kohl wird kleingeſchnitten, gewaſchen und mit wenig Waſſer weichgedämpft. Etwas Zwiebelbeigabe er⸗ höht den Geſchmack Nach Wunſch können auch Kartoffeln mitgekocht werden. Zum Schluß wird das Rindfleiſch hin⸗ zugeſetzt. Beliebig kann das Gericht auch mit gebräuntem Mehl ſämig gemacht werden. Tunken aus Rindfleiſchſaft: Zu allen Tun⸗ ken iſt der Rindfleiſchſaft zu verwenden, und zwar wird die Rindfleiſchkonſerve in der Doſe erwärmt und alsdann die darauf befindliche Brühe abgegoſſen. Tomaten⸗Tunke: Tomatenmus wird mit der Fleiſchbrühe aufgekocht und mit etwas leicht angebräun⸗ tem Mehl abgezogen, mit Zitronenſaft und Zucker abge⸗ ſchmeckt. Bei Verwendung von friſchen Tomaten werden dieſe mit der Brühe weichgekocht und durch ein Sieb ge⸗ ſtrichen. Moſtrich⸗ oder Senftunke: Mehl gelblich an⸗ bräunen, mit der Fleiſchbrühe auffüllen, klar verkochen laſ⸗ ſen. Sobald die Tunke ſämig iſt, Moſtrich oder Senf hinzu⸗ geben, mit etwas Eſſig und Zucker abwürzen, durch ein Sieb gießen und nun Fleiſch und Tunke extra ſervieren oder das Fleiſch in der Tunke kurz aufkochen laſſen. Hering⸗ oder Sardellentunke: 1 oder 2 Heringe werden abgehäutet, entgrätet und fein gehackt. Ebenſo werden Zwiebeln feingehackt. Man bereitet eine braune Mehlſchwitze, rührt Hering und Zwiebeln unter Hinzugießen der Fleiſchbrühe daruͤnter und würze die Tunke mit ein wenig Eſſig, Kapern und Pfeffer. Rinderragout: Gebräuntes Mehl wird mit einer feingeſchnittenen Zwiebel und dem Fleiſchſaft ſämig ver⸗ kocht, mit Eſſig, etwas Zucker und Pfeffer gewürzt, durch ein Sieb geſtrichen, mit dem Fleiſch und einer in kleine Würfel geſchnittenen Gurke aufgekocht. Rindergulaſch: Pſingſtlich bereitete Herzen für das Pfingſteſſen. Hausfrauen, redet mir nicht von harten Herzen, von Herzen, die ihr nicht möget. Warum ſollte wohl nicht das härteſte Herz weich werden? Namentlich jetzt zu Pfingſten?! g Nur Gleichgültigkeit verträgt ein Herz nicht. Und Gleich⸗ gültigkeit iſt es auch, die ein hartes Herz noch härter macht. Aufmerkſamkeit aber erweicht ſelbſt das härteſte Herz. Alſo auch ein— Rinder⸗ oder Kalbsherz. a Eine geſchickte, kluge Hausfrau widmet dieſem Herzen ihre größte Aufmerkſamkeit. Das Reſultat iſt: Leckere, vitamin⸗ haltige Speiſen. Hierzu einige Rezepte. Kalbsherz. Hausfrauen, verſchafft euch zwei kleine Kalbs⸗ herzen von zuſammen 500 Gramm, entfernt die groben Röhren, durchſchneidet die innere Querwand und waſcht gründlich. Dann bereitet eine 1 aus gehackten Zwiebeln, geriebenem Schwarzbrot und Würfelchen aus geräuchertem Speck, ähnlich wie zu Rindrouladen. Nun ſalzt die Herzen— auch innen— füllt und näht ſie zu, und ſpickt ſie. Bratet in der Pfanne etwa 50 Gramm Speckwürfelchen bis zum Glaſigwerden an, entfernt ſie, und röſtet in dem Speckfett eine in Würfel geſchnittene Zwiebel und eine ebenſo geſchnittene Möhre und ſtäubt zuletzt etwas Mehl darüber und fügt die Herzen dazu So müſſen ſie langſam ſchmoren. Ihr müßt nach und nach etwas Waſſer oder Brühe hinzugeben, müßt die Herzen von Zeit zu Zeit wenden. Ihr müßt auch fein Obacht geben, daß die Herzen nur ſchmoren, müßt die Flamme des Gaskochers ganz klein ſtellen und noch die Hitze durch einen Unterſetzer mildern, denn— zu große Hitze können dieſe Herzen nicht vertragen, nur wohktuende Wärme, die ein weichkochendes Schmoren gerade erlaubt. Zur Unterſtützung des Weichwerdens gebt noch einen Eßlöffel voll Eſſig oder ein Gläschen Kognak hinzu. Nach etwa zwei bis drei Stunden iſt das Gericht fertig. Wenn erforderlich, ent⸗ fettet die Tunke etwas und macht ſie ſämig. Das Herz zer⸗ ſchneidet in Scheiben, richtet es appetitlich an; die Tunke reicht, ohne daraus vorher die verſchiedenen Würfelchen zu entfernen, und wenn ihr es noch beſonders gut meinen wollt, ſo opfert noch ein Gläschen Madera. Herz auf pikante Art. Hausfrauen, verſchafft euch ein Schweineherz, macht mit dem Meſſer einige Einſchnitte, reibt es mit einer Miſchung von Salz und Wacholderbeeren ein, bindet es in Speckſcheiben und ſchmort es unter fleißigem Be⸗ gießen mit Fleiſchbrühe. Vor dem Anrichten gebt etwas ſauren Rahm an den Saft. Rinderherz mit Erbſenreis. Hausfrauen, verſchafft euch ein Rinderherz, ſpaltet und wäſſert es, ſchneidet die Röhren heraus und kocht ſie in etwas Salzwaſſer aus. Das Herzfleiſch zer⸗ ſchneidet in Streifen, und dleſe in kleine Stücke. In Schmalz laßt zwei mittelgroße, in Scheiben geſchnittene Zwiebeln hell⸗ gelb anlaufen, gebt das geſchnittene Fleiſch dazu und röſtet alles ſolange, bis das Fleiſch nicht mehr blutig iſt. Dann dünſtet es, laßt es gut verdeckt mit wenig Waſſer— etwa zwanzig Minuten— ſtehen, gebt getrocknete Erbſen binzu und laßt beldes wieder zwanzig Minuten dünſten, indem ihr immer anz wenig von dem Kochwaſſer der Herzabfälle hinzufügt. Endlich ebt den blanchterten Reis, das nötige Salz und noch ſo viel Waſſer hinzu, daß es zentimeterhoch über dem Reis ſteht, und dünſter alles, gut verdeckt, noch etwa dreißig Minuten. Zum Schluß ſtreut ſein gewiegte, grüne Peterſilie darüber.— uppia ſoll das Gericht nicht ſein! 0 ſchen gießt ſomn erfre leicht kern ei ir ſond 1 inter nicht dem vom hetzt Gege derb ſie e hafte ja ſe träg ſchul läng hen ter jeder gnat biete polit zeug deut recht eben aller ſen, bew. zehn Spie das Locc Geif tuell der Bür gem lege ehre die vern zeich meh grof weil ſich den Sitzt Spi im, ſo g han! Ver dem Deu halb deut Gaz Ver Ge degl eure imm rig der bleib don druc 28 5 mit dark ſatz bem Mir dem ſion Gei Pfir das