Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim ⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. V. 35: 1250. 5 35. Jahrgang ec e e eie Flottenabkommen mit England. Stärken verhältnis 35:100 London, 19. Juni. Die deutſche Delegation hat ſich mit der engliſchen De⸗ legation über ein Abkommen in der Floktenfrage geeinigt. Die Veröffentlichung des Abkommens erfolgte in London Dienstag abend. Die Beſtätigung des am Dienstag abgeſchloſſenen deutſch⸗ engliſchen Flottenabkommens erfolgte durch folgendes Schreiben von Ribbentrops an den engliſchen Außenmini⸗ ſter Sir Samuel Hoare: „Exzellenz! Ich beehre mich, Ew. Exzellenz den Emp⸗ fang des Schreibens vom heutigen Tage zu beſtätigen, in dem Sie die Freundlichkeit hatten, mir im Namen der Re⸗ gierung Se. Majeſtät im Vereinigten Königreich Folgen⸗ des mitzuteilen: 1. Während der letzten Tage haben die Vertreter der Regierung des Deutſchen Reiches und der Regierung Se. Majeſtät im Vereinigten Königreich Beſprechungen abgehal⸗ ten, deren Hauptzweck darin beſtand, den Boden für eine allgemeine Konferenz zur Begrenzung der Seerüſtungen vorzubereiten. Ich freue mich, Ew. Exzellenz nunmehr die formelle Annahme des Vorſchlages der Regierung des Deulſchen Reiches, der in dieſen Beſprechungen zur Erörterung geſtanden hat, durch die Regierung Se. Majeſtät mitzuteilen, wonach die zukünftige Stärke der deutſchen Flotte ge⸗ genüber Seeamtsflottenſtärke der Mitglieder des Briti⸗ ſchen Commonwealth im Verhältnis 35:100 ſtehen ſoll. Die Regierung Se. Majeſtät ſieht dieſen Vorſchlag als einen außerordentlich wichtigen Beitrag zur zu⸗ künftigen Seerüſtungsbeſchränkung an. Weiterhin glaubt ſie, daß die Einigung, zu der ſie nun⸗ mehr mit der Regierung des Deutſchen Reiches gelangt iſt, und die ſie als eine vom heutigen Tage ab gültige dauernde und endgültige Einigung zwiſchen den beiden Regierungen anſieht, den Abſchluß eines zukünftigen allgemeinen Ab, kommens über eine Seerüſtungsbegrenzung zwiſchen allen Seemächten der Welt erleichtern wird. Die Regierung Se. Majeſtät im Vereinigten König⸗ reich ſtimmt weiterhin den Erklärungen zu, die von den deutſchen Vertretern im Laufe der kürzlich in London abge⸗ haltenen Beſprechungen bezüglich der Anwendungsmetho⸗ den dieſes Grundſatzes abgegeben wurden. Dieſe Erklärun⸗ gen können folgendermaßen zuſammengefaßt werden: a) Das Stärkeverhältnis 35:100 ſoll ein ſi ändiges Verhältnis ſein, d. h. die Geſamttonnage der deutſchen Flotte ſoll nie einen Prozenkſatz von 35 der Geſamttonnage der vertraglich feſtgelegken Seeſtreitkräfte der Mitglieder des britiſchen Commonwealths oder— falls in Zukunft keine vertraglichen Begrenzungen der Tonnage beſtehen ſolltep— einen Prozenkſatz von 35 der katſächlichen Geſamk⸗ belton der Mitglieder des britiſchen Commonwealths über⸗ reiten. b) Falls ein zukünftiger allgemeiner Vertrag über Seerüſtungsbegrenzung die Methode der Begrenzung durch vereinbarte Stärkeverhältniſſe zwiſchen den Flotten der verſchiedenen Mächte nicht enthalten ſollte, wird die Re⸗ gierung des Deutſchen Reiches nicht auf der Einfügung des in dem vorhergehenden Unterabſatzes erwähnten Stärke⸗ verhältniſſes in einem ſolchen zukünftigen allgemeinen Vertrag beſtehen, vorausgeſetzt, daß die für die zukünftige Begrenzung der Seerüſtungen darin etwa angenommene Methode der⸗ art iſt, daß ſie Deutſchland volle Garantien gibt, daß die⸗ ſes Stärkeverhältnis aufrechterhalten werden kann. c) Das Deutſche Reich wird unter allen Umſtänden zu dem Stärkeverhälknis 35:100 ſtehen, d. h. dieſes Skärkever⸗ hältnis wird von den Baumaßnahmen anderer Länder nicht beeinflußt. Sollte das allgemeine Gleichgewicht der Seerüſtung, wie es in der Vergangenheit normalerweiſe aufrechterhalten wurde, durch irgendwelche anormalen und außer ordentlichen Baumaßnahmen anderer Mächte heftig geſtört werden, ſo behält ſich die Regierung des Deutſchen Reiches das Recht vor, die Regierung Se. Maje⸗ ſtät im Vereinigten Königreich aufzufordern, die auf dieſe Weiſe entſtandene neue Lage zu prüfen. d) Die Regierung des Deutſchen Reiches begünſtigt auf dem Gebiete der Seerüſtungsbegrenzung dasjenige Syſtem, das die Kriegsſchiffe in Kategorien einteilt, wobei die Höchſttonnage und— oder das Höchſtkaliber der Geſchütze für die Schiffe jeder Kategorie feſtgeſetzt wird, und das die jedem Lande zuſtehende Tonnage auch Schiffskategorien zuteilt. Folglich iſt die Regierung des Deutſchen Reiches bereit, grundſätzlich und unter Vorbehalt des nachſtehenden Ab- ſatzes f) das 35prozentige Stärkeverhältnis auf die Tonnage in jeder beizubehaltenden Schiffskategorie anzuwenden und jede Abweichung von dieſem Skärkeverhältnis in einer oder mehreren Kategorien von den hierüber in einem zukünfti⸗ gen allgemeinen Vertrag über Seerüſtungsbeſchränkung etwa getroffenen Vereinbarungen abhängig zu machen. Mittwoch, den 19. Juni 1935 Derartige Vereinbarungen würden auf dem Grundſatz beruhen, daß jede Erhöhung in einer Kategorie durch eine entſprechende Herabſetzung in anderen Kategorien auszu⸗ gleichen wäre. e) Falls und ſolange andere bedeutende Seemächte eine einzige Kategorie für Kreuzer und Zerſtörer behal⸗ ten, hat das Deutſche Reich das Recht auf eine Kategorie für dieſe beiden Schiffsklaſſen, obgleich es für dieſe beiden Klaſſen zwei Kategorien vorziehen würde. Für Anterſeeboote 45:100 f) Hinſichtlich der Unterſeeboote hat das Deutſche Reich jedoch das Recht, eine der geſamten Unterſeeboottonnage der Mitglieder des britiſchen Commonwealths gleiche Unterſee⸗ bootstonnage zu beſitzen, ohne jedoch das Stärkeverhältnis 35:100 hinſichtlich der Geſamttonnage zu überſchreiten. Die Regierung des Deutſchen Reiches verpflichtet ſich in⸗ deſſen, außer den in folgendem Satz angegebenen Umſtän⸗ den, mit ihrer Unterſeebookskonnage über 45 v. 9. der Ge⸗ ſamt-Unterſeebootstonnage der Mitglieder des britiſchen Commonwealth nicht hinauszugehen. Sollte eine Lage entſtehen, die es nach Anſicht der Re⸗ gierung des Deutſchen Reiches notwendig macht, von ihrem Anſpruch auf einen über die vorgenannten 45 v. H. hinaus⸗ gehenden Prozentſatz Gebrauch zu machen, ſo behält ſich die Regierung des Deutſchen Reiches das Recht vor, der Regie- rung Se. Majeſtät davon Mitteilung zu machen und iſt da⸗ mit einverſtanden, die Angelegenheit zum Gegenſtand freundſchaftlicher Erörterungen zu machen, bevor ſie dieſes Recht ausübt. g) Da es höchſt unwahrſcheinlich iſt, daß die Berechnung des 35prozentigen Stärkeverhöltniſſes in jeder Schiffskate⸗ gorie Tonnagezahlen ergibt, die genau teilbar ſind durch die höchſt zuläſſige Tonnage für Schiffe dieſer Kategorie, kann es ſich als notwendig herausſtellen, daß Anglei⸗ chungen vorgenommen werden müſſen, damit das Deut⸗ ſche Reich nicht daran verhindert wird, ſeine Tonnage voll auszunutzen. Es iſt daher abgemacht worden, daß die Re⸗ gierung des Deutſchen Reiches und die Regierung Se. Ma⸗ jeſtät vereinbaren werden, welche Angleichungen zu dieſem Zwecke erforderlich ſind. Es beſteht Einigkeit darüber, daß dieſes Verfahren nicht zu erheblichen oder dauernden Abweichungen von dem Ver⸗ 118 35:100 hinſichtlich der Geſamtfloktenſtärken führen 0 3. Hinſichtlich Unter⸗Abſchnitt C der obigen Erklärun⸗ gen habe ich die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß die Regie⸗ rung Se. Majeſtät im Vereinigten Königreich von dem Vor⸗ behalt Kenntnis genommen hat und das darin erwähnte Recht anerkennt, wobei Einverſtändnis darüber beſteht, daß das Stärkeverhältnis 35:100, falls zwiſchen den beiden Re⸗ gierungen nichts Gegenteiliges vereinbart wird, aufrecht⸗ erhalten bleibt.“ Ich beehre mich, Ew. Exzellenz zu beſtätigen, daß der Vorſchlag der Regierung des Deukſchen Reiches in dem vor⸗ ſtehenden Schreiben richtig wiedergegeben iſt und nehme davon ſtenntnis, daß die Regierung Se. Majeſtät im Ver- einigten Königreich dieſen Vorſchlag annimmt. Die Rege. rung des Deutſchen Reiches iſt auch ihrerſeits der Anſicht, daß die Einigung, zu der ſie nunmehr mit der Regierung Se. Majeſtät im Vereinigten Königreiche gelangt, und die ſie als eine vom heutigen Tage ab gültige, dauernde und endgültige Einigung zwiſchen den beiden Regierungen an⸗ ſieht, den Abſchluß eines allgemeinen Abkommens über 115 Fragen zwiſchen allen Seemächten der Welt erleichtern wird. Genehmigen Ew. Exzellenz den Ausdruck meiner vor⸗ züglichen Hochachtung, von Ribbentrop, Außerordentlich be⸗ vollmächtigter Botſchafter des Deutſchen Reiches. * Zwiſchen der engliſchen Regierung und der deutſchen Flottenabordnung iſt ein Flottenabkommen getroffen wor⸗ den, das hoffentlich für die Zukunft von großer Bedeutung iſt. Man kann ſagen, daß das Abkommen durch die groß⸗ zügige und vorausſchauende Einſtellung des Führers und Kanzlers einerſeits und durch die verſtändnisvolle Haltung der britiſchen Regierung andererſeits möglich geworden iſt. Das Abkommen iſt vor allem deshalb bedeutungsvoll, weil hier zum erſten Male nach vielen Jahren fruchtloſer Ver⸗ handlungen und Konferenzen ein wirklich praktiſcher Schritt zur Rüſtungsbegrenzung und damit zum Frieden im allge⸗ meinen getan worden iſt. Die deutſche Regierung ſteht grundſätzlich auf dem Standpunkt, daß ſie ſich herzlich freuen würde, wenn dieſer Tat weitere Schritte folgen würden, die dann in abſehbarer Zeit zu einer Beruhigung und Befriedung nicht nur in Europa, ſondern in der Welt führen mögen. Das Abkommen regelt ein⸗ für allemal die deutſch⸗engliſchen Flottenbeziehungen. Jede Konkurrenz zwiſchen den Flotten der beiden Mächte iſt künftig ausge⸗ ſchaltet. Ein neues Kapitel in der Geſchichte der beiden Län⸗ der iſt aufgeſchlagen und damit ein Fundament für die Freundſchaft zwiſchen England und Deutſchland gelegt. Die Auswirkungen dieſes Abkommens laſſen ſich heute vielleicht noch nicht ganz überſehen; aber zweifellos dürfte die Ver⸗ einbarung ein wichtiger Eckpfeiler für die ganze zukünf⸗ tige Geſtaltung der Politik unſeres Feſtlandes und damit auch Englands ſ einn“. 85 8 Nr. 140 20. Geburtstag Hugenbergs Glückwunſch des Führers. Berlin. 19. Juni. Der Führer und Reichskanzler hat an Reichsminiſtez a. D. Geheimrat Hugenberg folgendes Glückwunſchtele⸗ gramm gerichtet: „Hochverehrter Herr Geheimrat! Zu Ihrem heutigen 70. Geburtstage ſpreche ich Ihnen meine aufrichtigſten Glück⸗ wünſche aus. Ich erinnere mich hierbei Ihrer ſtets treuen nationalen Geſinnung, gedenke in Anerkennung und Dank⸗ barkeit Ihrer Mitarbeit im Dienſte des Wiederaufbaues Dentſchlands. Mit herzlichen Grüßen Ihr Adolf Hitler.“ Reichsminiſter Dr. Goebbels ſandte an Geheimrat Hugenberg zu ſeinem 70. Geburtstag das folgende Tele⸗ gramm: „Zu Ihrem 70. Geburtstag überſende ich Ihnen, ſehr verehrter Herr Geheimrat, dem aufrechten Patrioten, meine herzlichſten Glückwünſche. Möge auch weiterhin Ihre ganze Kraft dem Dienſt eines freien ſouveränen Deutſchland ge⸗ widmet ſein.“ Abeſſinien will Friede Eine Unteredung mit dem Kaiſer. Paris, 18. Junt. Der„Matin“ veröffentlicht ein Interview ſeines Son⸗ derberichterſtatters mit dem Kaiſer von Abeſſinien. Der Kaiſer äußerte, die Haltung Abeſſiniens habe ſich niemals geändert. Abeſſinien ſei vollkommen friedlich geſiant. Durch die Unterſtützung, die Frankreich und England ſei⸗ ner Bitte um ein Schiedsgericht beim Völkerbund haben zu⸗ kommen laſſen, ſei es in dieſer Haltung noch beſtärkt wor⸗ den. Abeſſinien brauche und wünſche den Frieden, um das Werk der Moderniſierung, das bereits vor mehreren Jah⸗ ren begonnen worden ſei, weiter durchzuführen. Ein Krieg würde dieſes Werk jedoch vernichten. die Heeresorga⸗ niſation, eine Sache, die bereits ſeit mehreren Jahren unter der Beihilfe einer belgiſchen Militärmiſſion im Gange ſei, werde tendenziös ausgelegt. Die kaiſerliche Garde, aus⸗ gebildet nach den modernen Vorſchriften, habe niemals und in keiner Weiſe aggreſſiven Charakter. Wenn nötig, werde die Armee aber die Verteidigung des Landes und die Jurückweſſung eines Angreifers ver⸗ ſtehen. Alle Abeſſinier, deren kriegeriſcher Werk in der Welt bekannt ſei, würden ſich der Armee anſchließen, weil ſie die Freiheit liebten und kreu zu ihrem Kaiſer ftünden. Anzutreffende Meldungen Die im Auslande verbreiteten Gerüchte von einem angeblichen Aufſtand in Abeſſinien ſind, wie aus Addis Abeba amtlich erklärt wird, vollkommen aus der Luft gegriffen. Hier iſt alles ruhig und das Leben geht ſeinen gewohnten Gang. Von zuſtändiger Seite wird weiter erklärt, daß die ver⸗ ſchiedentlich verbreiteten Meldungen über Verhandlun⸗ gen mit England zwecks gemeinſamer Kriegsvorbe⸗ reitungen völlig unzutreffend ſind. Gärung in Syrien Miniſterpräſident muß die Moſchee verlaſſen. Jeruſalem, 18. Juni. Bei den Feiern zur Erinnerung an den Geburtstag Mohammeds kam es in verſchiedenen Städten Syriens zu Zuſammenſtößen mit oppoſitionellen Mohammedanern. Dieſe Zuſammenſtöße zeugen für die politiſchen Spannun⸗ gen in dem franzöſiſchen Mandatsgebiet. In der berühmten Omajade-Moſchee in Damaskus hin⸗ derten die Demonſtranten den Kammerpräſidenten und den Miniſterpräſidenten am Bekreten der Ehrenplätze. Dabei wurde gerufen:„Es gibt kein Privileg und keine Bevor⸗ zugung im Gokteshaus für illegale Regierungen. Nur ein vom Volk gewählter Staatspräſident darf hier ſitzen.“ Als dann ein Teilnehmer an der Kundgebung eine politiſche Anſprache hielt und eine Volksbefragung gefordert wurde. verließen die Miniſter die Moſchee. Kurzmeldungen Hamburg. Am erſten Schauſpielabend der zweiten Reichstheaterfeſtwoche wurde in Anweſenheit des Reichsmi⸗ niſters Dr. Goebbels Dietrich Eckarts deutſche Hiſtorie „Heinrich der Hohenſtaufe“ geſpielt. Warſchau. Ein Kongreß der chriſtlich-demokratiſchen Partei(Korfanty⸗Partei) proteſtierte in aller Schärfe gegen die neuen Wahlgeſetze des Regierungsblocks und erörterte die Frage, ob ſich Mitglieder der Partei überhaupt an den Wahlen beteiligen werden. Warſchau. Das Thorner Bezirksgericht verurteilte 12 Kommuniſten, die in Pommerellen kommuniſtiſche Zellen zu gründen verſucht hatten, zu Gefängnisſtrafen zwiſchen fünf und eineinhalb Jahren. a Schwerer Unfall auf italieniſchem Zerſtörer.* Im Verlauf von Schießübungen, die mehrere Einheiten des erſten italieniſchen Flottengeſchwaders im Golf von Gaeta ausführten, ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Auf dem Torpedobootszerſtörer„Borea“ ging ein Geſchoß vorzeitig los, wodurch zwei Matroſen getötet und vier leicht verletzt wurden. Die Trauerfeier in Reinsdorf Sie ſtarben für Deutſchland. Wittenberg, 18. Juni. Mit ſommerlicher Glut ſcheint die Sonne über ein Flaggenmeer, in dem das Schwarz der Flore die Trauer kund tut. Schon in den frühen Morgenſtunden rücken die Kolonnen der Gliederungen der Bewegung an: SA, SS, Arbeitsdienſt und all die anderen im Ehrenkleid des Drit⸗ ten Reiches. Kein Spiel rührt ſich. Die Schellenbäume der Kapellen ſind geſchultert. Den Rhythmus geben allein die hallenden Schritte der Formationen. Aus Wittenberg⸗Stadt und Land ſtrömt alles dort hinaus, wo ein furchtbares Inglück Menſchenleben zerſtörte, wo 60 deutſche Volksgenoſ⸗ ſen in den Särgen liegen, ehrenvoll als Opfer der Ar⸗ beit. Auf dem freien Platz vor dem Werk der Weſt⸗ fäliſch⸗Anhaltiniſchen Sprengſtoff AG. ſtehen in langer Reihe die ſchwarzverhängten Bänke für die Angehörigen und die Ehrengäſte. Daneben die 60 Särge, geſchmückt mu der Hakenkreuzfahne. Zu Füßen der Särge liegt je ein Lor⸗ beerkranz mit der Inſchrift:„Unſeren token Kameraden— die trauernde Nation“. In bunter Fülle Hortenſien in allen Farben, die ſich in langem Bande rings um die Särge zie⸗ hen. Der Mittelweg zwiſchen den Särgen wird abgeſchloſ⸗ ſen durch ein hohes ſchwarzes Kreuz, zu deſſen Füßen ein rieſiger Lorbeerkranz ruht. Hinter den Toten haben die Feldzeichen der SN Aufſtellung genommen. Landespolizei und die Ehrenformationen ſämtlicher Gliederungen der Be⸗ wegung ſäumen die beiden Seiten, und im Hintergrund der Särge unabſehbar im Felde, das ein dunkler Kiefernwald abſchließt, die Belegſchaft des Werkes, aller Induſtriebe⸗ triebe Wittenbergs und die Bevölkerung. Die zur Trauerfeier erſchienenen Angehörigen werden von SS-Kameraden auf ihre Plätze geleitet. Auch die Rei⸗ hen der Trauergäſte füllen ſich langſam. Man ſieht den Reichskriegsminiſter, Generaloberſten von Blomber g/ Miniſterpräſident General der Flieger Göring und die Reichsminiſter Dr. Frick, Ruſſt Dr. Goebbels, Dr. Frank, weiter Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, Reichs⸗ leiter Roſenberg, Lutze, Baldur von Schirach ſowie die Reichsſtatthaltenr Mutſchmann und Kaufmann. Der Führer trifft ein Von Pieſteritz iſt der Führer herangekommen, um Abſchied zu nehmen von den Toten von Reinsdorf. Der Führer geht durch das Spalier der Leibſtandarte. Ihm folg. ein rieſiger Kron r Nofen, getragen von zwei SS ibschef N —= 222 Männern, den der Toten von Reinsdorf wid⸗ met. Schweſgend erhebt ſich alles zum Gruß des Führers. Die Trauerfeier Nachdem die Trauermuſik verklungen iſt, ſpricht zuerſt der evangeliſche 8 Landesbiſchof Peter Troſtworte zu den Hinterbliebenen. Er legte ſeinen Ausfüh⸗ zungen das Wort des Neuen Teſtaments zugrunde:„Gott hat uns nicht gegeben den Geiſt der Furcht, ſondern der Kraft und der Liebe und der Zukunft.“ Das Gedenken des geſamten deutſchen Volkes iſt heute, ſo ſagte er, nach Reins⸗ dorf gerichtet und trifft ſich mit der Trauer der Hinterblie⸗ benen. Bei einem ſolchen furchtbaren Schlag können wir nur durch den Glauben zum Frieden kommen, der höher iſt als alle Vernunft. Mit dem Führer wollen wir deshalb be⸗ ten:„Herr, laß uns nur nicht feige werden“. Mit der Auf⸗ forderung, alle deutſchen Volksgenoſſen mögen im Geiſte der Kraft, der Liebe und der Zucht zuſammenſtehen, ſchloß der Landesbiſchof. Propſt Dr. Winkelmann überbrachte dann das Beileid des Papſtes, Pius XI., und des Erzbiſchofs Klein von Paderborn. Auch der Tod, führte er aus, läßt neue Hoffnungen aufkeimen, durch den, der ihn uns geſandt hat. Und die Botſchaft unſeres Herrn lau⸗ tet:„Der Herr kommt in die durch den Tod des Bruders ſo ſchwer geprüfte Kreuzesfamilie. Jeder, der im Glauben an mich lebt, wird nicht ſterben. Ich bin die Auferſtehung und Winkelmann, uns ſind in Frieden das Leben.“ Wir können, ſo ſchloß Dr. tröſten, denn die toten Arbeitskameraden eingegangen, ihre Seelen ſind bei Gott. GISELA RUHLAN DDs WEGZUMIICETT Roman von Kurt Martin Nachdruck verpoten.— Alle Rechte Vorbehalten. Copyright by Verlag Neues Leben, Bayr. Gmain. ** 24 S da„Wollen Sie mir glauben?— Vermögen ie das „Aber natürlich will ich Ihnen 1 „Nun denn: Ich bin an dem Tode der Frau Renz nicht ſchuldig.“ ö „Sie haben ihr alſo den Wunſch nicht erfüllt, haben ihr 5 2 todbringende Menge Medizin gegeben?“ ö „Nein!“ d „Sie haben es auch nicht irgendwie aus Fahrläſſigkeit getan?“ „Nein!“ f Der alte Herr war außer ſich.„Wiſſen Sie, es ſieht bös aus. Der Gerichtsarzt hat bei der Oduktion der Leiche Tod infolge Arſenvergiftung e Das Fläſchchen mit der Medizin ſtand abends faſt bis zur Hälfte voll auf dem Wandbrett. Als man die Tote fand, ſtand das Fläſchchen immer noch da oben, aber es war beinahe leer. Die Frau 55 ſich das Medikament nicht ſelbſt herabholen können. ie waren die Pflegerin der Frau Renz. Die Frau hat vor Zeugen geſagt, man ſolle ihr doch behilflich ſein, das Leben raſcher zu enden. Sie waren dann allein bei der Frau.— Der Fall liegt gar nicht erfreulich für Sie! Und Tötung auf Verlangen, Fräulein Ruhland, da gibt es ja mindeſtens drei Jahre ängnis. Wenn Sie doch lieber—, ich meine, wenn man wenigſtens annehmen könnte, es läge Fahrläſſig⸗ keit Ihrerſeits vor—; es wäre dann doch weit beſſer für Sie. ollen Sie denn nicht— Aber nein, das nützt ja nichts!— Sagen Sie mir, wer könnte es denn gewesen ſein?“ g Nach Propft Dr. Winkelmann ſpricht Dr. Matthias als Betriebsführer für die Belegſchaft der Geſamtwerke den letzten Gruß an die toten Kameraden. Angeſichts dieſes Leids, ſo führt der Redner aus, iſt irdiſcher Troſt ſchwer. Aber leichter wird die Laſt, wenn ſie gemeinſam getragen wird. Daher ſagen wir Dank dem Führer und Reichskanzler, der als erſter mitfühlt und hochherzig mithelfend hier eintraf, ſagen wir Dank den Miniſterien und Amtsſtellen, den Amtslei⸗ tern, der Arbeitsfront ſowie den Tauſenden und Abertau⸗ ſenden, die in unſerem Vaterlande und weit darüber hin⸗ aus den Ring um dieſe Unglücksſtätte ſchloſſen. Wir geden⸗ ken der Arheitskameraden, die mit dem Einſatz ihres Le⸗ bens der Gefahr trotzten. Wir neigen unſer Haupt zum Schlußgebet der Arbeit. Sie ſchufen Bauſteine zu dem Werk, an dem wir weiterwirken wollen, wie ſie uns ein Beiſpiel gaben. Der Gauleiter Halle⸗Merſeburg, Jordan ſpricht als Vertreter der NSDAP. Er nimmt in tief beweg⸗ ten Worten von den toten Kameraden Abſchied. Noch ſind wir, ſo ſagt er, tiefinnerlich aufgewühlt von all dem Ge⸗ ſchehen, das wir in den letzten Tagen ſehen und miterleben mußten. Angeſichts der Majestät des Todes aber klingt in uns allen auf das Weinen und das Leid um all die koten Helden des deutſchen Werktags, die nunmehr in der Ge⸗ meinſchaft des Todes vereint vor uns liegen Seite an Seite. Das ſtille Heldentum, das ihrem Alltag die Weihe gab, hat ſie im Tode zu unſterblicher Größe gebracht. Sie ſtarben für ein freies und ſieghaftes Deutſchland und deſſen Zukunft, das dermaleinſt auch ihr ſchönſtes und herrlichſtes Denkmal ſein wird. Des Führers letzter Gruß Nach der Anſprache des Gauleiters Jordan legte der preußiſche Miniſterpräſident General der Flieger Göring im Auftrag des rers in der Mitte der Sargreihe einen rieſigen Kranz mit roten Ro ſen nieder. Die Kranzſchleife trägt auf rotem Grund in goldener Ausfüh⸗ rung das Hoheitszeichen der Partei und als einzige In⸗ ſchrift die Worte:„Adolf Hitler“. Gedächtnisrede Görings Sodann ſpricht im Auftrag des Führers und im Na⸗ men der deutſchen Reichsregierung Miniſterpräſident Gö⸗ ring zu der Trauergemeinde. Göring wendet ſich zuerſt an die Angehörigen der Toten und ſpricht ihnen das tiefſte Mit⸗ gefühl aus. Sodann führte er weiter aus: Wie alle Volksgenoſſen, ſo trauern in erſter Linie der Führer und Kanzler und die Männer der Partei und des Staates über ein Unglück von ſo gewaltigem Ausmaß. Es könnte uns erſchüttern und ſchwach machen, lebten wir nicht in einem Volk und einem Reich, das wieder uferſtanden iſt zur Freiheit und zur Ehre, und wo leder elite Volksge⸗ noſſe den letzten Einſatz darbringt, wenn es um die höchſten Güter der Nation geht. So ſind auch dieſe treuen Arbeits⸗ kameraden gefallen für das neue Reich, gefallen für die Auferſtehung ihres Volkes. Und ſo gewaltig und ſo erſchüt⸗ ternd der Tod hier eingegriffen hat, ſo erſprießt auch aus dieſen Opfern, aus dem Tode dieſer tapferen Arbeitskame⸗ raden ein großer Segen für das ganze Volk und für die ganze Nation. Denn in der Art und Weiſe, wie heute das ganze Volk und an der Spitze ſein Führer und Kanzler ſich zu dieſen koken Arbeitskameraden bekennen, erweiſt ſich jene wun⸗ derbare Geſchloſſenheit der Nation, die neuerſtanden iſt, er⸗ weiſt ſich wieder auch, daß ſich gerade der deutſche Arbeiter wieder zurückgefunden hat in eine neue Heimat, wieder Juß gefaßt hat in ſeinem Volk, wieder wertvollſtes Mit⸗ glied der Volksgemeinſchaft iſt. Ferner erweiſt ſich aber auch für alle die hunderttau⸗ ſend Arbeitskameraden, die heute in mehr oder minder ge⸗ fahrvollen Berufen ihre Kraft, ihre Leiſtung, und wenn es gilt, ihr Leben einſetzen, erweiſt ſich auch für die anderen Volksgenoſſen, daß ſie wieder eins geworden ſind in Freude, aber auch in Leid, erweiſt ſich für dieſe arbeiten⸗ den Volksgenoſſen, daß ſie wieder eine Ehre errungen ha⸗ ben, erweiſt ſich, daß Führer und Reich und Nation gewillt ſind, ihnen dieſe Ehre zu geben und ihnen dieſe Ehre zu ver⸗ teidigen. Das iſt das Große, daß heute nicht mehr um⸗ ſonſt der deutſche Menſch in den Tod geht, ſondern daß jeder Einzelne damit ein großes Opfer am Altar des Va⸗ terlandes niederlegt. Das iſt der ſtärkſte Troſt, der gegeben werden kann. daß auch ſie eingetreten find für den not⸗ wendigen Aufbau unſeres Vaterlandes. Und mögen die an⸗ deren Hunderttaufende von Arbeitskameraden nicht ſcheu werden, nicht ſchwach werd en, ſondern erkennen, da es ein hoher Mut iſt, dort zu arbeiten, wo die Gefahr ſo nahe beim Leben liegt. Dadurch aber auch haben ſie mit den Boden bereitet, jene ſchützende Kraft für die Nation zu ſchaffen, die uns heute den Frieden wieder ſchenkt. Und das möge wiederum Euer Troſt ſein, daß, wenn heute wieder der neue Schutz, die neue Wehr geſchaffen iſt für das neue Reich, sie mitgeholfen haben, die Vor⸗ aus ſetzungen dafür zu ſchaffen und die Vor⸗ ausſetzungen für den Segen unſeres Volkes. Mögen dle, meine Angehörigen, im Feen des Führers, im Namen der Männer von Partei und Staat, die hohe, die herrliche Gewißheit als Troſt mitnehmen: Ihre Angehörigen ſtarhen, auf daß Deukſchland lebe! Nach der Gedenkanſprache des preußiſchen Miniſterprä⸗ ſidenten folgt zunächſt das„Lied vom guten Kameraden“, das von der Trauergemeinde ſtehend mit erhobener Rech⸗ ten angehört wird. Dann ertönt der Trauermarſch aus der „Götterdämmerung, von Richard Wagner und als Abſchluß die Lieder der Nation. Der Führer geht dann durch die Reihen der Angehörigen und ſpricht ihnen perſönlich ſein Beileid aus. Er drückt vielen von ihnen die Hand und ehrt ſie mit dem deutſchen Gruß. Dann ver⸗ ließen der Führer und die Trauergäſte die Stätte der Trauerfeier. Nach der Abfahrt der Trauergäſte ſchreiten die Angehörigen und die Arbeitskameraden der Toten zu den Särgen und verweilen dort noch lange in ſtiller Andacht. Ein Teil der Särge wird unmittelbar in die Heimat übergeführt, damit dort die Beiſetzung, eben⸗ falls mit örtlichen Trauerfeiern verbunden, noch am gleichen Tag ſtattfinden konnte. In der Umgebung von Wittenberg waren in einer Anzahl von Dörfern gleichzeitig örtliche Trauerkundgebungen angeſetzt, mit denen die Beiſetzung der gefallenen Arbeitskameraden aus dieſen Ortſchaften verbun⸗ den war. Die Nation hilft Aus allen Teilen des Reiches ſind in tiefer Verbun⸗ denheit mit den Hinterbliebenen der Opfer des Unglücks von Reinsdorf reichliche Spenden eingegangen. In jeder Weiſe wird verſucht, das Los der vom Schickſal ſo hart Betroffe⸗ nen zu erleichtern. Mit Einwilligung des Gauleiters und des Regierungspräſidenten iſt ein Hilfsausſchuß ge⸗ bildet worden. Er wird über die endgültige Verteilung der eingegangenen Spenden beſchließen. Hierbei werden ſelbſt⸗ verſtändlich die Familien, in denen minderjährige Kinder den Vater verloren haben, beſonders berückſichtigt werden. Die Schwerverletzten, die für dauernd erwerbsunfähig blei⸗ ben ſollten, werden den Angehörigen der bei dem Unglück ums Leben Gekommenen gleichgeſtellt. Bereits jetzt hat der Regierungspräſident aus dem vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler geſpendeten 100 000. Mark⸗Fonds den Hinterbliebenen eine vorläufige Unter⸗ ſtützung ausgehändigt als Vorſchuß auf den endgültig feſtzuſetzenden Betrag Hinterbliebene mit Kinder erhielten 1000 Mark, ohne Kinder 300 Mark: Auch der Kreisleiter hat von de mihm zur Verfügung ſtehenden Fonds ſämtli⸗ chen Hinterbliebenen 250 Mark, den Verletzten im Paul⸗ Gerhard⸗Stift je 150 Mark und den Leichtverletzten 50 Mark überbracht. Dieſe Unterſtützungsbeiträge wurden den Volks⸗ genoſſen mit einem vom Kreisleiter und Landrat unter⸗ zeichneten Schreiben„'m Namen des Führers und des deutſchen Volkes“ von dem Beauftragten der Partei übergeben. Auch Gauleiter Jordan hat einen nam⸗ haften Geldbetrag zur Verfügung geſtellt. Es wird darauf hingewieſen, daß auch weiterhin bei allen NSV⸗Dienſtſtellen Geld⸗ und Sachſpenden unter aus⸗ drücklichen Hinweis auf den Verwendungszweck abgegeben werden können. Amerikareiſe Macdonalds? Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Herald“ mel⸗ det in großer Aufmachung, daß der Präſident des Staats⸗ rates, Ramſay Macdonald, möglicherweiſe als engliſcher Sonderbotſchafter nach Waſhington reiſen werde. Miniſter⸗ präſident Baldwin, Außenminiſter Hoare und Eden ſeien ſich der großen Bedeutung einer engliſch⸗amerikaniſchen Verſtändigung bewußt. Das Blatt weiſt in dieſem Zuſam⸗ menhang auf kürzliche Reden Baldwins und Edens hin, in denen von der Notwendigkeit einer engliſch⸗amerikaniſchen Zuſammenarbeit die Rede war. g Sie ſah zu Boden und ſchüttelte leis den Kopf.„Ich 95 e. 9e ſich doch alles überlegt während dieſer Nacht, „Sie en ſi es t wã ieſer Nacht, Sie müſſen da doch irgendwie auf einen Verdacht geſtoßen ö ſein. Sie haben das Recht und die Pflicht, ſich Ihrer Haut zu wehren. Hören Sie, alle bisher vorliegenden Ausſagen ee ee e Feinde in der Klinik ge⸗ habt ö 1— Was wollen Sie damit fragen?“ ö „Dann liege ſich vielleicht ſolch eine Spur verfolgen. Wollte man Sie verderben?“ f N Ich weiß es nicht.— Ich will es nicht alauben.“ a „Aber Sie geben zu, daß Has möglich iſtl Sprechen Sie ganz offen! Lag denn 9 vor?“„ Nein. Ich will auch niemand verdächtigen. Es iſt genug, Gefangene geworden bin. Soll ich ö dächtigen, vielleicht einen Menſchen, der ebenſd ſchuldlos iſt wie ich, und der dann auf meine „Aber der dreht doch ſchließlich nur um ver Penn e e und 5 2— 5 17 ill iemand der Tat 172 e a 5 E iſt 2 e e e e ee e e mich 3 2„ 1 2 7 1 Der Landgerichtsrat riß die Augen weit„Was? Halten 7 e 5 ae df 2 i gegen 10 N e eee e e „Ich Abend lange mit Frau Renz. Ich übes 1 E daß e ja leben aße 55 ſie 9955 175 120 1 wiſſe, ob vielleicht im ſpäteren Leben ihr Mann nicht n„ einmal ihrer Hilfe bedürfe. Und eben diese Möglichkeit, ſie ſpäter noch irgendwelche Pflichten zu erfüllen hätte, die Frau Renz mit dem Wunſche einſchlafen, am Leben zu bleiben und zu geneſen.“ 5 l Dr. Vogler griff ſich aufgeregt an die Strin.„Davon ſprachen Sie alſo mit der Frau? Die ſchlief ein, im Glau⸗ ben an das Leben?“ g 2 1. „Ja, ſo ſah ich ſie einſchlafen“ N „Das 1 50 1 Aber e Wer haßt Sie denn ums Himmels willen ſo leidenſchaftlich, daß er nicht davor zu begehen, nur um Sie in den Verdacht der 9 ift zu bringen, um Gifela hob in Abtdehr die Hand.„Ich lehne es ab zu rechen. Ich 1 8 Lieber will i ſtie zu ver⸗ weiß nichts. Ich will auch nicht ſagen, daß nur pier Men⸗ ſchen in der Klinik waren. W. önnten es geweſen ſein!— Haben Size denn ſelbſt gar nichts Verdächtiges beobachtet, ſahen Sie niemand in der Nühe des Zimmers 16, benahm ſich niemand auffällig?“ „Ich bemerkte nichts.“ l „Und als Sie die Tote gefunden hatten?“ „Es— nahm alles ſeinen normalen Verlauf. Dr. Ziller mutmaßte ſogleich eine Vergiftung, und Frau Dr. Solf⸗ n rief daraufhin die Kriminalpolizei an. Das iſt doch 115 ganz begreiflich.“ ö a (Fortſetzung folgt.) A. e Seer 2 52 3 e 11 „„„ Derne . r . delberg, Mannheim, Mosbach, Karlsruhe Aus dem badiochen Caud Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1935. U Heidelberg, 18. Juni. Die Preſſeſtelle der Reichs⸗ ſeſtſpiele teilt mit: Die Leitung der Heidelberger Reichsfeſt⸗ ſpiele, die am 14. Juli unter der Schirmherrſchaft von Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels beginnen, hat ſich entſchloſſen, infolge des überaus regen Intereſſes bei deutſchen Volksgenoſſen aller Stände die Spielfolge noch zu erweitern. An allen Sonntagen(mit Ausnahme des 14. und 21. Juli) finden auch nachmittags im Schloßhof Vorſtellungen der Sha⸗ keſpeareſchen Komödie„Was Ihr wollt“ ſtatt. Dieſe Vor⸗ ſtellungen ſind vor allen Dingen für die Organiſation „Kraft durch Freude“ beſtimmt. Mit dieſer Organiſation werden auch weitere Vereinbarungen für den Beſuch der ande⸗ ten Veranſtaltungen der Reichsfeſtſpiele von Heidelberg ge⸗ troffen. 5 () 800 Eſſener Kinder im Badnerland. Die NS⸗Volks⸗ wohlfahrt, Gau Baden, hat 521 badiſche Kinder nach Weſt⸗ falen in Erholung geſchickt, um über 800 Kinder aus dem Gau Eſſen im Badnerland aufzunehmen. Die Kinder, die am 19. Juni in Karlsruhe, am 21. Juni in Mannheim und in N eintreffen, werden über das ganze Gaugebiet verteilt. Güdweſtmarklager 1933 Vorbereitungen zur Zeltſtadt der 8000 abgeſchloſſen. ) Karlsruhe, 18. Juni. Anläßlich einer großen Füh⸗ rertagung in Offenburg, an der ſämtliche Führer der Banne und der Jungbanne der badiſchen Hitlerjugend teilnahmen, wurden die letzten Einzelheiten zur Vorbereitung des großen Zeltlagers der badiſchen Hitlerjugend durchgeſprochen. Als Auftakt zur Führertagung ſprach Gebietsführer Kemper über die allgemeine politiſche Lage und wandte ſich vor allem auf das Schärfſte gegen die Saboteure des kon⸗ feſſionellen Friedens. Im weiteren Verlauf der Tagung wurden dann die genauen Einzelheiten zum Zeltlager durchgeſprochen. Das Lager iſt auf das Allergenaueſte bis aufs Kleinſte vorberei⸗ tet. Für Verpflegung iſt ausreichend geſorgt, die ärztliche Betreuuung iſt ganz hervorragend gewährleiſtet. So wird beiſpielsweiſe jeder Hitlerjunge, der auf das Zeltlager kommt, vorher ärztlich unterſucht. Es ſind auch Vorbereitungen getroffen, für den Fall einer eventuell auftretenden Regen⸗ periode während der Lagerzeit. In dieſem Fall ſtehen der J die Landwirtſchaftshallen zur Verfügung. Das Lager, das vom 28. Juli bis 6. Auguſt 1935 bei Offenburg durchgeführt wird, iſt in zehn Anterlager eingeteilt. Es ſind viele Anterführer eingeſetzt und der Dienſt⸗ plan iſt ſo genau ausgearbeitet, daß der ganze Dienſtbetrieb ich reibungslos abwickeln kann. 8 T* I Heidelberg.(Franzöſiſche Kriegsin validen in Heidelberg.) Am Dienstag, den 25. Juni, machen gegenwärtig ſich in Stuttgart aufhaltende franzöſiſche kriegs⸗ beſchädigte Frontkämpfer einen Abſtecher nach Heidelberg. Ein⸗ zelne führende Perſönlichkeiten der alten Soldatenverbände wie Stahlhelm und Kyffhäuser ſowie der Kriegsopfer werden hier ihre franzöſiſchen Kameraden begrüßen. U Schwetzingen.(Folgenſchwere Schlägerei.) In der Nacht kam es zwiſchen einigen Brühler und Plank⸗ ſtadter Burſchen zu Streitigkeiten, die in eine Schlägerei ausartete. Ein junger Mann aus Schwetzingen, der an dem Streit völlig unbeteiligt war, wurde von den Brühlern, die ihn für einen Plankſtadter hielten, ſo geſchlagen, daß ſeine Verbringung ins hieſige Krankenhaus notwendig wurde. Zwei der Täter wurden vorläufig feſtgenommen. i Zimmern.(Während der Arbeit geſtorben.) Die auf dem Felde mit ihrem Manne arbeitende Frau des Landwirts Biſchoff wurde beim Heumachen in der Schlierbach plötzlich von einem Herzſchlag befallen und ſtarb nach eini⸗ gen Augenblicken. Sie ſtand erſt im 36. Lebensjahr. An ihrem Frabe trauern mit ihrem Gatten, der bereits ſeine zweite Frau verliert, zwei Söhne im Alter von zehn und vierzehn Jahren. i Wertheim.(Achtung! Falſche Reichsbank⸗ noten im Amlauf.) Eine Fälſcherkolonne bereiſt zurzeit die größeren Städte Süddeutſchlands und verſucht beim Ein⸗ kauf von Kleinigkeiten, falſche Reichsbanknoten an den Mann zu bringen. Die Falſchſtücke tragen die Nummern A 9 227 805, F 7 666 554 und F 8 810 161, die karmeſinrot ſtatt hellrot ſind. Bei Auftreten wird um Verſtändigung der Gendarmerie oder des nächſten Polizeibeamten gebeten. U Wertheim.(Kind tödlich verbrüht.) Im Krankenhaus ſtarb an den Folgen ſtarker Verbrühung daz dreieinhalbjährige Mädchen des Hofgutsangeſtellten Chriſtof in Bronnbach. Der Fall iſt umſo tragiſcher, als die Fa⸗ milie vor einigen Jahren einen fünfjährigen Sohn durch; Ertrinken in der Tauber verlor. () Malſch bei Ettlingen.(mit dem Auto tßolich verunglückt.) Die Nichteinhaltung des Vorfahrtsrechts hat hier zu einem ſchweren Unfall geführt. In einer Stra⸗ zenkreuzung ſtießen zwei Autos in voller Fahrt zuſammen. Der Wagenlenker Philipp Neumaier aus Heidelberg, der während des Baues der Gasfernverſorgungsanlage längere Zeit hier wohnte, verunglückte dabei tödlich. Der Führer des anderen Autos wurde nur leicht verletzt. Badiſcher Landesſchützentag. () Offenburg, 18. Juni. Hier fand der Badiſche Lan⸗ desſchützentag des Untergaues Baden vom Gau Südweſt des deutſchen Schützenbundes ſtatt, unter Leitung des 1. Vor⸗ ſizenden und Gauſportleiters im deutſchen Schötzenbund, Franz Hirt⸗Heidelberg.— Der Votſitzende gab nach Eintritt in die Tagesordnung das Protokoll des letzten 1933 in Wein⸗ heim ſtattgefundenen Schützentages bekannt, das einſtimmig genehmigt wurde. Dann erſtattete er den Geſchäftsbericht und berichtete über die Neueinteilung und den Aufbau der Orga⸗ niſation. Der Gau Südweſt gliedert ſich in die Anter⸗ gaue Württemberg und Baden, der Untergau Baden in den Bezirk Nordbaden, umfaſſend die ſtaatspolitiſchen Kreiſe Hei⸗ e und Baden und den Bezirk Südbaden, umfaſſend die Kreiſe Freiburg, Lörrach, Offenburg, Konſtanz, Villingen und Waldshut. Bezirksleiter des erſten Bezirks iſt Hans Dingeldein in Mannheim, Bezirks⸗ leiter im zweiten Bezirk iſt Jean Rauch in Freiburg. Im gan⸗ zen Land Baden beſtehen 60 Vereine. Als Ort des nächſten Schützentages wurde Triberg beſtimmt. Das Meiſterſchafts⸗ ſchießen für Baden 1935 findet in Karlsruhe ſtatt und zwar anläßlich der dortigen Sportwoche vom 22. bis 28. Juli. Aus den Nachbarlaͤndern Grünſtadt.(Wenn Liebe in Haß umſchlägt.) Eine hier wohnende geſchiedene Ehefrau griff im Verlaufe eines Streites mit ihrem ehemaligen Manne zum Meſſer und verletzte ihn durch Stiche am Hals, im Geſicht und am Trommelfell ſchwer. Der Verletzte mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. — Marbach.(Von dem Eiſenbahnviadukt in den Neckar geſprungen.) Der 53jährige Hilfsarbeiter Alfred Veitinger von hier ſprang in ſelbſtmörderiſcher Ab⸗ ſicht von dem 30 Meter hohen Viadukt zwiſchen Marbach und Benningen in den Neckar. Der Anglückliche wurde von ver⸗ ſchiedenen Perſonen, die ſich auf dem Badeplatz oder in deſ⸗ ſen Nähe aufgehalten haben, beobachtet. Der Bademeiſter und noch andere Perſonen konnten den Lebensmüden mit einem Nachen bald ans Land bringen. Die Wiederbelebungs⸗ verſuche hatten keinen Erfolg. Der Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Was Alfred Veitinger zu dieſer Tat ver⸗ anlaßt hat, iſt nicht bekannt. — Reutlingen.(Tragiſcher Tod.) Ein tragiſches Geſchick hat den im Jahre 1878 geborenen verheirateten Kaufmann Albert Bundſchu hier betroffen. Er war auf dem Baubüro für den Bahnbau zwiſchen Metzingen und Sondel⸗ fingen als Buchhalter tätig. In der Nacht wurde durch Einſteigen durchs Fenſter in der Bauhütte ein Einbruchs⸗ diebſtahl verübt und die 23 Mark enthaltene, in einem Koffer untergebrachte Kaſſe entwendet. Der Täter iſt bis jetzt unbekannt. Bei der Vernehmung durch einen Metzinger Po⸗ lizeibeamten fiel Bundſchu plötzlich rücklings zu Boden und wurde bewußtlos. Auf dem Transport nach Reutlingen iſt der Bedauernswerte an einer Herzlähmung verſchieden. * Frankfurt a. Mm.(Ueber 100 0 00 RM er ⸗ ſchwindelt und verpraßt.) Vor einer Zivilkam⸗ mer des Landgerichts ſchweben zurzeit mehrere gleichartig gelegene Prozeſſe gegen ein Bankinſtitut, die durch Ver⸗ fehluͤngen eines langjährigen Angeſtellten herbeigeführt wurden. Zu einer Verhandlung wurde der in Unter⸗ ſuchungshaft weilende Walter Kohrt als Zeuge vorgeführt. K., der fünfzehn Jahre bei dem Bankinſtitut tätig war, ſteht im Verdacht, ſich durch Betrug und Unterſchlagung über 100 000 RM angeeignet zu haben. Er bewog Kun⸗ den der Bank, ihm perſönlich Gelder zu geben, die er ver⸗ ſprach, gewinnbringend anzulegen. Er bekam von verſchie⸗ denen Seiten Beträge bis zu 5000 RM. Die Gelder ſol⸗ len von K. reſtlos ausgegeben worden ſein. K. führte ein Doppelleben. Tagsüber war er der fleißige Angeſtellte und nachts ſaß er in Vergnügungslokalen und machte große Zechen. Die Leute, die ihm Geld anvertrauten, bemühen ſich nun auf dem Wege des Zivilprozeſſes, wieder zu ihrem Geld zu gelangen. Sie klagen gegen die Bank mit der Behauptung, daß ſie der Meinung waren, das Geld der Bank und nicht dem K. perſönlich anvertraut zu haben. Von den Vertretern der Bank wird eingewandt, daß die Bank kein Verſchulden treffe, und daß die von den Kun⸗ den getroffenen Abmachungen nicht mit der Bank, ſondern mit K. privat abgeſchloſſen worden ſeien. Auto gegen Traktor.— 1 Toter, 1 Schwerverletzter. Koblenz, 18. Juni. In Moſelweiß prallte ein aus Richtung Lay kommender, mit zwei Perſonen beſetzter Per⸗ ſonenkraftwagen in einer Kurve mit einem Traktorzug mit unerhörter Wucht zuſammen. Während der Führer des Perfonenkraftwagens ſchwere Verletzungen davontrug, kam der Beifahrer zu Tode. Der Fühter des Traktors ſowie ſein Beifahrer blieben unverletzt. f Gaiten⸗ und Kindes mörder hingerichtet Berlin, 18. Juni. Im Strafgefängnis Verlin⸗Plötzenſee iſt der am 31. März 1900 geborene Erich Sehlke hingerich⸗ tet worden. Er hatte am 28. Juni 1934 ſeine tags zuvor von ihm geſchiedene Ehefrau und ſein dreieinhalb Monate altes Kind überfallen und durch Beilhiebe getötet. Von dem Begnadigungsrecht iſt kein Gebrauch gemacht worden, weil es ſich bei dem ſchon mehrfach vorbeſtraften Verurteilten um einen ungewöhnlich rohen Menſchen von unverbeſſerlicher verbrecheriſcher Geſinnung handelt, der den Plan zur Tat aus rachſüchtigen Gründen erdacht und in heimtückiſcher, viehiſcher Weiſe ausgeführt hat. ar Bauer und Kühe vom Blitz erſchlagen. Auf der Flur bei Reundorf⸗Frensdorf(Bayern) würde der 57 Jahre alte Bauer Peter Schleelein von Reundorf vom Blitz getötet. Auch ſeine beiden Kühe fielen dem Blitzſtrahl zum Opfer. Schleelein war Vater von ſieben Kindern. ab Beim älettern tödlich abgeſtürzt. Der Penſionsbe⸗ ſitzersſohn Wilhelm Wack von Bad Reichenhall, Schütze des Gebirgsjäger⸗Bataillons, unternahm während ſeiner Ur⸗ laubstage als Alleingänger eine Erſteigung der Südkante des Grundübelhorns! Da er bis Sonntag nicht zurückge⸗ kehrt war, machten ſich ſeine Kameraden auf die Suche und fanden auch die Leiche des Wack am Fuße der Muhlſturz⸗ hörner vollſtändig zerſchmettert auf. Lalcale Ruud chan Fronleichnam Am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsſonntag wird das Fronleichnamsfeſt gefeiert, das am Gründonnerstag ge⸗ feiert werden müßte, mit Rücksicht auf die Trauer der Karwoche aber verlegt wurde. Es gil der Verherrlichung des Altarſakraments und ſoll ein öffentliches Bekenntnis zu dieſem darſtellen. Die Stiftung des Feſtes erfolgte im Jahre 1264 durch Papſt Urban IV. und das Feſt wurde durch das Konzil von Vienne unter Papſt Clemens V. im Jahre 1311 zu einer allgemeinen Glaubensübung erhoben. Schon ſeit dem Ende des 13. Jahrhunderts war mit dem Fronleichnamsfeſt eine Prozeſſion verbunden. An dieſem Tage wallt das katholiſche Volk aus den Gotteshäuſern ins Freie. Gebete, Geſänge und Muſikklänge wechſeln mit dem feierlichen Geläut der Kirchenglocken. Vor dem Allerheiligſten unter dem Traghimmel beugen ſich die Knie des aläubigen. betenden Valles. Die Fronleichnamsprozeſſion am morgigen Donnerstag nimmt den Weg von der Kirche aus durch die Haupt⸗, Offenburger⸗, Zähringer⸗, Kloppenheimer⸗, Hauptſtraße und wieder zur Kirche zurück. . — Muſterung 1935. Es wird darauf hingewieſen, daß jeder Geſtellungspflichtige, der ſeine Wohnung wechſelt, ver⸗ pflichtet iſt, dies innerhalb drei Tagen bei der zuſtändigen polizeilichen Meldeſtelle zur Berichtigung ſeiner Perſonal⸗ karte anzumelden hat. Um jeden Zweifel auszuſchließen wird mitgeteilt, daß auch Nichtarier der Jahrgänge 191415 zur Muſterung erſcheinen müſſen. — Eheſtandsdarlehen auch bei vorhandener Ausſteuer. In einem Runderlaß des Reichsfinanzminiſters über die Eheſtandsdarlehen wird feſtgeſtellt, daß die zur Verfügung ſtehenden Mittel geſtatten, die Eheſtandsdarlehen wieder in der im Geſetz vom 1. Juni 1933 vorgeſehenen Höhe zu ge⸗ währen. Das bedeutet, daß künftig wiederum Darlehen in Höhe von 1000 RM gewährt werden können. In dem Antragsvordruck ſind Angaben darüber vorgeſehen, für welche Räume die Antragſteller bereits Möbel und Haus⸗ gerät beſitzen. Dieſe Angaben ſind nur deshalb angeordnet worden, um, beſonders dei Gewährung eines Eheſtands⸗ darlehens in einem Ausnahmefall, Unterlagen dafür zu haben, in welcher Höhe das Darlehen zu bemeſſen iſt. Die Tatſache, daß die Antragſteller bereits die notwendigen Einrichtungsgegenſtände beſitzen, darf aber nicht dazu füh⸗ ren, daß ihnen die Gewährung eines Darlehens überhaupt verſagt wird. Denn die Förderung der Cheſchließungem durch Gewährung von Eheſtandsdarlehen erfolgt in der Hauptſache zwecks Verminderung der Arbeitsloſigkedt und zwecks Arbeitsbeſchaffung. Wenn alſo die Antragſtellerin als Arbeitnehmerin aus dem Arbeitsprozeß ausſcheidet und die Antragſteller weitere Anſchaffungen an Möbeln und. Hausgeräten machen wollen, iſt ihnen bei Erfüllung aller ſonſtigen Vorausſetzungen ein Eheſtandsdarlehen auch dann zu gewähren, wenn ſie bereits die notwendigſten Einrich⸗ tungsgegenſtände beſitzen. — Zählung der Kraftfahrzeuge im Reich. Der Reichs⸗ und preußiſche Verkehrsminiſter teilt mit, daß am 1. Juli 1935 wieder eine Zählung der Kraftfahrzeuge im Deutſchen Reich durchgeführt wird. Nach der Reichs⸗Straßenver⸗ kehrs⸗Ordnung gelten jetzt ſämtliche Dreirad⸗Kraftfahr⸗ zeuge als Kraftwagen und ſind entſprechend mitzuzählen. Wetterbericht i Süddeutſchland befindet ſich im Bereich eines mit ſeinem Kern über Spanien liegenden Hochdrucksgebietes. Ueber Skan⸗ dinavien zeigt ſich eine Depreſſioft. Bei vorwiegend weſtlichen Luftſtrömungen iſt für Mittwoch und Donnerstag zwar zeit⸗ weilig aufheiterndes, aber immer noch zu leichter Unbeſtändig⸗ keit und zu gewittrigen Störungen geneigtes Wetter zu er⸗ warten. 1 * Viernheimer Tellſpiele. Die Leitung der Viernheimer Tell⸗Feſtſpiele gibt bekannt, daß der Beginn für alle Aufführungen ab ſofort von 2 auf 3 Uhr verlegt worden iſt. Filmſchau. Ein Amerikanerfilm ganz großen Formats läuft ab. morgen Donnerstag hier im Palaſt⸗Theater, ein Metro⸗Film „Ich tanze nur für dich“ mit Joan Crawford und Clark Gable in den Hauptrollen. Der Aufwand dieſes großartigen Revuefilms iſt ſelbſt für amerikaniſche Begriffe ein ſeltener und die bisherigen Erfolge in den Großſtädten beweiſen auch, daß hier wirklich etwas gutes und ſehenswertes ge⸗ ſchaffen wurde. Es iſt die Filmrevue der Welt, denn ſo etwas ſah man bisher weder auf der Bühne noch auf der Leinwand. Neben den bekannten Darſtellern wirkt auch Amerikas beſter Tänzer mit und glänzt mit einzigartigen tänzeriſchen Sololeiſtungen. Die Hauptrollen ſind, wie ſchon geſagt, in Händen weltbekannter Schauſpieler, die allein ſchon einen großen Erfolg garantieren. Der Sinn des Noten Kreuztages. Am 22. und 23. Juni 1935 werden die Angehörigen des Deutſchen Roten Kreuzes, die Rotkreuzſchweſtern und Sanitätsmänner allerorten, in Stadt und Land, auf allen Straßen und Plätzen das Abzeichen des diesjährigen Rot⸗ kreuztages verkaufen: eine hübſche kleine Plakette, die eine Rotkreuzfahne auf weißem Grunde zeigt und die Inſchrift trägt: Helft uns helfen! Dieſes Rotkreuzabzeichen iſt ein Erzeugnis aus Kunſtſtoff, bei deſſen Aufbreitung aus Steinkohle bereits deutſche Arbeiter Lohn und Brot gefun⸗ edn haben. Wer dieſe Plakette kauft, hilft unmittelbar dem Deutſchen Roten Kreuz, mittelbar aber auch not⸗ leidenden Volksgenoſſen in einer Stadt, die ſeit Jahr⸗ hunderten der deutſchen Puppeninduſtrie aufs engſte ver⸗ bunden iſt, Neuſtadt bei Koburg, der Stadt des Deutſchen Puppenmuſeums. Infolge des ſtarken Rückganges der Aus⸗ fuhr iſt in dieſem Städtchen der bayeriſchen Oſtmark faſt die Hälfte der 9000 Einwohner erwerbslos und wird öffentlich unterſtützt. Kaum eine Stadt in Deutſchland hat eine ſo erſchreckend hohe Zahl von Arbeitsloſen aufzuweiſen wie Neuſtadt bei Koburg, das von der bahriſchen Staatsregie⸗ rung als ärmſte kreisunmittelbare Stadt Bayerns bezeichnet und zum Notſtandsgebiet erklärt worden iſt. Bei der Her⸗ ſtellung der Rotkreuzplakette in mehreren Millionen Stücken haben Hunderte von Arbeitern über ein Vierteljahr lang wieder Lohn und Brot gefunden. Der Ruf„Helft uns helfen!“ ergeht an alle deutſchen Volksgenoſſen. Sie mögen ſich nicht nur am 22. und 23. ſondern auch ſtändig daran erinnern, daß nach dem Stande von Ende 1934: 1 303 671 Mitglieder des Deutſchen Roten Kreuzes, Schweſtern, Hilfsſchweſtern, Sameriterinnen und Sanitätsmänner in ſtändiger Bereitſchaft gehalten werden, um bei plötzlich auftretender Not und Gefahr ſofort helfend eingreifen zu können. 7086 ſtändige Rettungswachen und Unfallhilfsſtellen des Roten Kreuzes ſind im Deutſchen Reich vorhanden, ferner 25 655 Unfallmeldeſtellen und Depots von Krankenbeförderungsmitteln. Die Verbände des Roten Kreuzes verfügen über 626 eigene Krankenkraft⸗ wagen, 4239 Krankenfahrbaren und 29 881 Krankentragen. Zum Rettungsdienſt zu Waſſer dienen 87 Rettungsboote Im vorigen Jahre iſt von den Angehörigen des Deutſchen Roten Kreuzes 2 558 345 mal Erſte Hilfe geleiſtet worden. Auf jedes der 148 075 aktiven Mitgliedern der Sanitäts⸗ kolonnen kommen alſo im Durchſchnitt jährlich 17 Hilfe⸗ leiſtungen! 5 ü b Der Ruf des Roten Kreuzes„Helft uns helfen!“ wird nicht ungehört verhallen. Denn mit den aufgeführten Ein⸗ richtungen und Mitgliederzahlen iſt bei weitem noch nicht genug getan. Die Reihen müſſen geſtärkt werden. Sie ſtehen jedem Volksgenoſſen zur kätigen Mitarbeit offen. Jeder iſt willkommen, der ſich in den Dienſt der Hilfsbereitſchaft ſtellen will. Wer die Rotkreuzarbeit am 22. und 23. Juni durch Spenden auf der Straße und in der folgenden Rotkreuzwoche durch Spenden für die Hausſammlungen Aunterſtützt, bringt damit ſeinen Dank für die ſelbſtloſe Arbeit der Tauſende und aber Tauſende von ehrenamtlich Tätigen im Roten Kreuz zum Ausdruck. Jeder Pfennig hilft helfen! 3 3 Die Elend quartiere verſchwinden 500 neue Volkswohnungen in Mannheim. i Mannheim, 18. Jum. Im Laufe der letzten Jahre hat ſich um den Kern der Großſtadt Mannheim ein Ring von Siedlungen verſchiedener Art gelegt, der ſich immer mehr ſchließt und von Anfang an in ganz Deutſchland größte Be⸗ achtung gefunden hat. In der Siedlung Neueichwald, im Norden Mannheims, wo im Jahre 1933 noch Wald ſtand, gehen jetzt wieder 300 Häuſer ihrer Vollendung entgegen. Es handelt ſich hier um Volkswohnungen. Weitere 200 Häu⸗ ſer dieſer Art ſind noch vorgeſehen. So werden allmählich die Elendsquartiere verſchwinden. Die Volkswohnungen mit zwei Zimmern koſten in den erſten acht Jahren nur 12.50 Mark monatlich, dann 18 Mark. Zu jeder Wohnung gehört noch ein 300 Quadratmeter großer Garten. Man erſtellt die Volkswohnungen in Doppelhäuſern zu vier Wohnungen, von denen aber jede ihren eigenen Eingang hat. Bei durchaus ſolider Bauweiſe kommt die Zweizimmer⸗ wohnung auf 1750 Mark. Die Siedlungshäuſer des Mann⸗ heimer Typs kommen auf 2450 Mark bei Mitarbeit des Siedlers,(ſonſt 4500 Mark). Die monatliche Miete wird auf 15 Mark feſtgeſetzt, wobei der 800 Quadratmeter um⸗ faſſende Garten einbegriffen iſt. Bisher ſind in Mannheim drei Millionen Mark ſtädti⸗ ſcher, ſtaatlicher und Reichsdarlehen in den Siedlungen inve⸗ ſtiert worden. Hier wird eine Arbeit geleiſtet, die vorbildlich zu nennen iſt. Zahlreiche Städte des Reichs laſſen die Mann⸗ heimer Siedlungen ſtudieren, und ſogar die Reichsſtellen ha⸗ ben mehrfach das Mannheimer Siedlungsſyſtem als hervor⸗ ragend muſtergültig anerkannt. Badiſches Sondergericht Mannheim, 18. Juni. Sechs Pforzheimer Ange⸗ klagte hatten ſich wegen Unterſtützung von politiſchen Flücht⸗ lingen, Greuelpropaganda und Verbreitung diesbezüglicher Hetzblätter zu verantworten. Am ſchwerſten belaſtet war die 34 Jahre alte Ehefrau Valentine Stickel aus Warſchau, die in Gemeinſchaft mit der 30 Jahre alten Ehefrau Schnell den Kommuniſten Eidt auf ſeiner Flucht nach dem Saarland mit Geldmitteln unterſtützten. Die St. forderte ihn dann unter Hinweis darauf, daß angeblich in Deutſchland für den Krieg gerüſtet werde, auf, im Saarland Verbindungen mit den Kommuniſten zur Neuorganiſation anzuknüpfen und ausländi⸗ ſche Zeitungen herüberzuſenden. Dann lud ſie auch die Schnell ein, den ruſſiſchen Sender bei ihr zu hören. Die Angeklagte St., von ihrem Manne ſelbſt als verbiſſene Kommuniſtin geſchildert, wurde zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten, die Schnell, die gleichzeitig die Rote Hilfe aufzuwecken verſuchte, zu acht Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Der 27 Jahre alte verheiratete Friedrich Seitz und der 26 Jahre alte Ernſt Eugen Ren⸗ ner, die zwei Flugblätter durch die Stickel erhalten und wei⸗ tergegeben hatten, zu je fünf Monaten, der 26 Jahre alte Albert Ebel und der 31 Jahre alte Fritz Burkhardt, beide verheiratet, die einen politiſchen Flüchtling mit 18 Mark unterſtützten, zu je acht Monaten Gefängnis. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Hochheiliges Fronleſchnams feſt. Mittwoch: 2 Uhr an Beicht. 8 Uhr Oktavandacht, anſchl. feierliches Glockengeläute. Donnerstag: 6.30 Uhr Frühmeſſe. 8.30 Uhr Hochfeſttäglicher Gottes dienſt, anſchließend Fronleichnamsprozeſſion. 1.30 Uhr feierliche Veſper. 8 Uhr Fronleichnamsandacht. Bekanntmachung! Der Führer und Reichskanzler hat durch den Aufruf der Reichsregierung an das Deutſche Volk und das Geſetz für den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 Reichsgeſetzblatt 1 S. 169 ff.) Deutſchland die Wehrhoheit zurückgegeben und dabei die allgemeine Wehrpflicht einge⸗ führt. Die näheren Beſtimmungen über ihre Durchführung ſind im Wehrgeſetz vom 21. Mai 1935 und in der Ver⸗ ordnung über die Muſterung und Aushebung 1935 vom 29. Mai 1935 enthalten.(RGBl. 1 S. 699 bzw. 670 ff.) Muſterung Zur Muſterung 1935 werden erſtmalig herangezogen die Wehrpflichtigen der Jahrgänge 1914 und 1915. Sie heißen„Dienſtpflichtige“. Und zwar ſind die Dienſtpflichti⸗ gen des Jahrganges 1914 zur Erfüllung der aktiven Dienſt⸗ pflicht und diejenigen des Jahrgangs 1915 zur Ablegung des Arbeitsdienſtes beſtimmt. Die Dienſtpflichtigen ſind verpflichtet, ſich zur Muſte⸗ rung zu geſtellen und jedem Einberufungsbefehl zum Wehrdienſt Folge zu leiſten. Bei Zuwiderhandlung tritt Geld⸗ oder Haftſtrafe ein. Von der Geſtellung ſind diejeni⸗ gen Dienſtpflichtigen befreit, welche zur Zeit der Muſterung in der Wehrmacht oder Landespolizel aktiv dienen oder freiwilligen Arbeitsdienſt leiſten. Von den zurzeit im Ar⸗ beitsdienſt befindlichen Dienſtpflichtigen hat jedoch zur Mu⸗ ſterung zu erſcheinen, wer einen Zurückſtellungsantrag (ſiehe unten) ſtellt oder bereits geſtellt hat. Der Dienſtpflichtige hat zur Muſterung mitzubringen: a) den Geburtsſchein b) Nachweiſe über Abſtammung c) die Schulzeugniſſe und Nachweiſe über Berufsausbil- dung(Lehrlings⸗ und Geſellenprüfung) d) Ausweiſe über Zugehörigkeit zur HJ(Marine HJ) zur SA(Marine SA) zur SS zum NSKK zum De(Deutſcher Luftſportverband) 1(Deutſcher Amateur⸗Sende und Empfangs⸗ ienſt) e) den Nachweis über Teilnahme am Wehrſport(Waſſer⸗ wehrſport) f) den Nachweis über Landhilfe g) den Nachweis über geleiſteten Arbeitsdienſt(Arbeits⸗ paß oder Arbeitsdienſtpaß) h) den Nachweis über geleiſteten aktiven Dienſt in der Wehrmacht oder Landespolizei oder über die bereits er⸗ folgte Annahme als Freiwilliger in der Wehrmacht oder Landespolizei i) den Nachweis über den Beſuch von Seefahrtſchulen und über Seefahrtzeiten k) den Nachweis über den Beſitz des Reichsſportabzeichens oder des SA⸗Sportabzeichens ) den Führerſchein(für Kraftfahrzeuge, Flugzeuge oder des Deutſchen Seglerverbandes). Brillenträger ſollen außerdem das Brillenrezept vor⸗ legen. Der Dienſtpflichtige hat gewaſchen, wobei beſonders wichtig iſt, daß die Ohren gereinigt ſind, und mit ſauberer Wäſche verſehen zu erſcheinen. Vor der ärztlichen Unter⸗ ſuchung beſteht Rauch⸗ und Alkoholverbot. Ein Dienſtpflichtiger, welcher durch Krankheit an der Geſtellung zur Muſterung verhindert iſt, hat hierüber ein Zeugnis des zuſtändigen Amtsarztes(Staatl. Geſundheits⸗ amt im Gebäude der allgemeinen Ortskrankenkaſſe Mann⸗ heim) einzureichen. Wer an Epilepſie zu leiden behauptet, hat auf eigene Koſten drei glaubhafte Zeugen hierfür zu Verſammlungs⸗ Kalender. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Tbd.„Jahn“. Alle Turnerinnen, die am Samstag in Ilvesheim mitwirken, werden gebeten, heute abend pünktlich um 8 Uhr in der Turnſtunde zu ſein. Sammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein. u. Verkanfsgenoſſenſchaſt. Speiſekartoffel, Stroh und 1 Tochterkalb zu verkaufen. Ein Knecht geſucht. Auskunft im Lager. Am Fronleichnamstag iſt unſer geſamter Betrieb ge⸗ ſchloſſen. Der Vorſtand. in verschied. 9 2 2 NI ee u. Preislagen sowie Schonerdecken empfiehlt Frau W. Schmittnäuser W., Oberkircherstr 13 Re parat uren werden ebenfalls ausgeführt. liefert in jeder Größe Freilichtbühne Viernheim Wilhelm Tell jeden Sonn- und Feiertag bis 25. August Nächste Aufführungen: Fronleichnam, nachmittags 3 Uhr und Sonntag, 23. Juni, nachmittags 3 Uhr. Preise: RN. 0.60, 1.—, 1.50, 2.—. Vorverkauf: N. S. Kulturgemeinde, Rathaus- bogen 37, Musikhaus Heckel, O 3, 10. Sonntagskarten Linie A. Zimmer und Küche zu vermieten. Zu erfragen in d Geſchäftsſt. d. Bl. Druckerei des„Neckar- Bote“. Hummiſfom pe 1 Kinderroller iſt von Kindern A ſtehen gelaſſen worden. Abzugeben Meersburgerſtraße 18. Haubenzbenler! Führe das bekannte Taubenfutter„pol“, Karl Blümmel Bühlerſtraße 16. Für die Kinder um 3 Uhr: Pat& Patachon.] Einmalige Aufführung: 1 morgen Donnerstag! Der herrliche Revuefilm: Ich tanze nur für Dich. Eine Revue mit 1000 Tänzerinnen, wie sie nur der Film, aber nie die Bühne ermöglichen kann! Bick u Boof in KUCKUCkSeler. Achtung! nur morgen Donnerstag. Palast-Theater. Dieses Programm also Pohnenſtangen eingetroffen. Johann 8 Würthwein. Eingetroffen: Biertreber, Soyaſchrot Malzkeime Baumwoll ſaatkuchenmehl. Ferner empfehle: Torfmull, Torfſtreu Preßſtroh, Wieſenheu Kleeheu⸗Hächſel. Mex. Schmich. Stroh gan Erträgnis von einig Kleeickern abzugeben. Kloppenheimerſtr. 31. Al- Und Verkau von Grundbesitz, Häusern und Bauplätzen. Georg Röser Immobilien(R. D. M.). Größtes Fachgeschäft am Platze. Berücksichtigt unsere Inserenten! ſtellen oder ein Zeugnis des Amtsarztes mitzubringen. Völlig Wehruntaugliche(Geiſteskranke, Krüppel uſw.) kön⸗ nen aufgrund eines Zeugniſſes des Amtsarztes durch den Unterzeichneten von der Geſtellung zur Muſterung befreit werden. 5 Für etwaige Zurückſtellungsanträge aus häuslichen wirtſchaftlichen und beruflichen Gründen, welche ſpäteſtens bei der Muſterung ſchriftlich zu ſtellen ſind(vorher an das Polizeipräſidium Untere Erſatzbehörde Zweigſtelle) und welchen nur in ganz dringenden Fällen ſtattgegeben wer⸗ den kann, ſind die erforderlichen Beweismittel(amtlich be⸗ glaubigte Urkunden uſw.) mitzubringen. Näheres über die 11 Gründe zur Zurückſtellung ſiehe RGBl. 1 Nr. 56 8 25 S. 702/03. 3. 5 Geſtellungsaufruf Mannheim⸗Stadt: Das Stadtgebiet Mannheim mit den Vororten Feuden⸗ heim, Friedrichsfeld, Käfertal, Neckarau, Rheinau, Sand⸗ hofen, Seckenheim, Waldhof und Wallſtadt iſt in zwei Mu⸗ ſterungsbezirke eingeteilt und zwar in den Muſterungsbezirk 1 für die Dienſtpflichtigen mik den An⸗ fangsbuchſtaben A— 4 ihrer Familiennamen und in Muſterungsbezirk 2 für die Dienſtpflichtigen mit den An⸗ fangsbuchſtaben 2—5 ihrer Familiennamen. Muſterungsort iſt die Allgemeine Orstkrankenkaſſe Mannheim in Mann⸗ heim, Renzſtraße. Haupteingang bei der Adolf⸗Hitler⸗ Brücke. Und zwar werden die Dienſtpflichtigen des Muſterungsbezirks 1 im 2. Obergeſchoß und diejenigen des Muſterungsbezirks 2 im 3. Obergeſchoß gemuſtert. Muſterungsbeginn jeweils 7.30 Uhr vormittags. Der Dienſtipflichtige hat an dem für ihn zutreffenden Tage pünktlich zu erſcheinen. Es gilt folgender Muſterungsplan A. Jahrgang 1915 Tag Muſterungsbezirk 1 Muſterungsbezirk 2 11. 7. Abele, Karl Paul Lämmerhirt, Rudolf bis Berghauſen, Erich bis Maurer, Werner 12. 7. Beringer, Anton Mayer, Alfred bis Bug, Friedrich bis Noe, Walter 13. 7. Bundſchuh, Paul Nonnenmacher, Heinrich bis Dörner, Karl bis Quintus, Nikolaus 15. 7. Dörrenbächer, Johann Raab, Günther bis Fiſcher, Karl bis Schäfer, Bernhard 16. 7. Fiſcher, Michel Schäfer, Daniel bis Göpfert, Auguſt bis Schöllmann, Karl 17. 7. Görner, Hans Schön, Erich bis Haas, Kurt b. Schwechheimer, Erw. 18. 7. Haas, Ludwig Schwechheimer, Johann bis Herdt, Arthur bis Stier, Otto 19. 7. Herdt, Philipp Stirnlinger, Alfred bis Jung, Hermann bis Walter, Paul 20. 7. Jung, Ludwig Walter, Wilhelm bis Kiefer, Erwin bis Wetzel, Emil 22. 7. Kienle, Johann Wicklaus, Willi bis Krebs, Adolf bis Zwick. Alfred 23. 7. Krebs, Karl bis Kurzemberger, Hch. B. Jahrgang 1914 29. 7 Abendſchön, Kurt Lahnert, Artur bis Bender, Hans bis Maier, Theo 26. 7. Berniſchke, Hans Malek, Hermann bis Breitenbücher, Kurt bis Müller, Max 2 Brenk, Adam Müller, Otto bis Croiſſant, Jakob bis Odermatt, Helmut 29. 7. Croiſſant, Rudolf Oehlſchläger, Georg bis Ehrhardt, Heinrich bis Richarz, Kurt 30. 7. Ehrle, Fritz Rickert, Auguſt bis Fluck, Herbert bis Scheidel, Franz 31.7. Föll, Guſtav Scheidel, Peter bis Gabriel, Hugo bis Schmitt, Fried. Kark 1. 8. Gärtner, Franz Schmitt, Friedr.⸗Werner bis Großmann, Richard b. Schuhmacher, Philipp 2. 8. Gruber, Fritz Schuhmacher, Wilh. Karl bis Heinzmann, Theodor bis Spiegel, Alex 5. 8. Heiſer, Karl Spieler, Eugen bis Horn, Erich bis Traeger, Walter 6. 8. Horr, Heinz Tranſier, Erwin bis Keppler, Eugen bis Wandel, Chriſtian 7. 8. Kern, Guſtav Waſſer, Willi bis Kohr, Robert bis Wolf, Helmut 8. 8. Kolb, Alfred Wolf, Kurt bis Kutterer, Valentin bis Zwecker, Karl Geſtellungsaufruf Mannheim⸗Land Die Muſterung in Mannheim⸗Land findet jeweils 8.30 Uhr vormittags ſtatt: In Schwetzingen, im Schloß„Nördl. Zirkel“: am 21. Juni Jahrgang 1914 und 1915 der Gemeinde Ketſch i am 22. Juni Jahrgang 1914 und 1915 der Gemeinde Oftersheim am 24. Juni Jahrgang 1914 und 1915 der Gemeinde Plankſtadt 5 am 25. Juni Jahrgang 1915 der Stadt Schwetzingen und Jahrgang 1914 und 1915 der Gemeinde Brühl am 26. Juni nur Jahrgang 1914 der Stadt Schwetzingen. In Ladenburg, Neues Schulhaus, 1. Stock: am 28. Juni Jahrgang 1914 und 1915 der Gemeinden Schriesheim und Edingen am 29. Juni Jahrgang 1914 und 1915 der Stadt Ladenburg 5 am 1. Juli Jahrgang 1914 und 1915 der Gemeinden Ilvesheim und Neckarhauſen. In Hockenheim, Neues Schulhaus in der Heidelberger Straße, 1. Stock: am 2. Juli Jahrgang 1914 und 1915 der Gemeinden Altlußheim und Neulußheim am 3. Juli Jahrgang 1914 und 1915 der Gemeinde Reilingen und nur Jahrgang 1915 der Hockenheim am 4. Juli nur Jahrgang 1914 der Gemeinde Hockenheim. Der Dienſtpflichtige hat an dem für ihn zutreffenden Tage pünktlich um 8.30 Uhr zu erſcheinen. Mannheim, den 11. Juni 1935. Der Landrat. Gemeinde 2 Der polizeipräſident.