nd, als n glaubt 1 ebenſo Hunden, in jeden⸗ n vielen Naßnah⸗ iſten be⸗ Iſchaften e einge⸗ n einige es über ug aus n kann, hen. Die ausge⸗ rt Mel⸗ Strand r Stelle die Va⸗ bringen ung be⸗ rſachten 5 Pen⸗ n, der ngeſtell⸗ bon 100 ie über Prozent in ein daß in veniger en. Augen⸗ n erſtet ie Zahl ind na⸗ d onds in An⸗ s wird smäßig Teil beiträ⸗ ſie be⸗ ind für Gelde eee Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. däges-und Anzeigenbla 0 Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. V. 35: 1250. 88. Jahrgang e Die beſſere Methode Die deutſch⸗engliſchen Flottenbeſpre⸗ chungen, die zwiſchen dem Botſchafter von Ribbentrop und dem neuen engliſchen Außenminiſter Sir Samuel Hoare in London gepflogen wurden, haben zu einer grundſätzlichen Einigung geführt. Man wird na⸗ türlich die Einzelheiten, die größtenteils techniſcher Natur ſind, noch formulieren, und die britiſche Regierung wird die Antworten aus Paris und Rom abwarten, ehe das Ab⸗ kommen veröffentlicht werden wird. Amerika und Japan haben zu den deutſch-engliſchen Vereinbarungen bereits ihre Zuſtimmung gegeben. Der Abſchluß iſt ein ſchöner Erfolg des Botſchofters von Ribbentrop, der um ſo höher zu ver⸗ anſchlagen iſt, als Herr von Ribbentrop nicht der zünftigen Diplomatie entſtammt und die Aufgabe die erſte war, die dem nationalſozialiſtiſchen Diplomaten geſtellt wurde. Das Erreichte wird beſonders durch die Tatſache in ſeinem poli⸗ tiſchen Werte erhöht, daß England darin amtlich erklärt, wenigſtens dem Sinne nach drückt ſich das in dem Abkom⸗ men aus— der Teil 5 des Verſailler Vertrages iſt abge⸗ laufen! Zum zweiten Male in der Geſchichte der Regierung Adolf Hitlers iſt der Welt ein wertvoller Beitrag zum Frie⸗ den geſchenkt worden. Der Vertrag mit Polen, der die aku⸗ teſte Spannung in Europa durch eine zweiſeitige Abma⸗ chung friedlich löſte, zeigte ſchon allen denen, die nicht mut⸗ willig ihre Augen vor den Realitäten des politiſchen Ge⸗ ſchehens verſchließen, daß die Methode der direkten Ver⸗ ſtändigung viel erfolgreicher ſein kann, als der ſchwerfäl⸗ lige Apparat von Konferenzen, Völkerbundsverhandlungen oder komplizierten kollektiven Abmachungen. Jetzt muß auch der Teil der engliſchen Preſſe, der wahrhaftig dem neuen Deutſchland gegenüber kritiſch eingeſtellt iſt, zugeben, daß die zweiſeitigen Abmachungen die beſſere Methode bedeuten. So ſpricht der„News Chronicle“ von einem„aòusge⸗ zeichneten Vorbild“, dem er eine Erweiterung wünſcht, und der„Daily Herald“ meint, man müſſe der Ge⸗ rechtigkeit halber zugeben, daß Herr Hitler in der Sache der Rüſtungsbeſchränkung einen ſehr bemerkenswerten Beitrag geleiſtet habe. Die„Times“ hofft auf eine weitere Anwen⸗ dung des Verſtändigungsgeiſtes und nimmt dabei auch Be⸗ zug auf Adolf Hitlers Ausführungen zu einem Luftpakt. Man kann dieſe engliſchen Eingeſtändniſſe um ſo befrie⸗ digter zur Kenntnis nehmen, als ſie aus einem Lande kom⸗ men, das den Vorſitzenden der Abrüſtungskommiſſion ge⸗ ſtellt hatte. Der praktiſche Engländer kann jetzt nüchtern vergleichen, wie negativ der große Apparat jener Kommiſ⸗ ſion ſich ausgewirkt hat. Jahrelang waren die Bemühungen im Gange, in der Richtung der Rüſtungsbegrenzung einen Fortſchritt zu erzielen. Nichts wurde erreicht, ſo oft auch die Verhandlungsgrundlagen wechſelten. Jetzt liegt in kür⸗ zeſter Friſt ein poſitives Ergebnis vor, nach dem man auf der Grundlage der vollen gegenſeitigen Gleichberechtigung ſich verantwortlich unterhalten hat. Das Beiſpiel lehrt. Wird man auch außerhalb Englands jetzt einſehen, daß die neue Methode weitaus vorteilhafter iſt als die alten abgenutz⸗ ten Verſuche, durch eine Vielheit der Nationen auf dem Wege ſchwerfälliger Konferenzen zu dem erſehnten Ziele einer Befriedung der Welt zu kommen? Man kann nur wün⸗ ſchen und hoffen, daß auch in Frankreich die Dinge recht bald objektiv geſehen werden. Dauernd wird man ſich ja auch dort nicht die Augen vor den harten Tatſachen ver⸗ ſchließen können. 1 0 Den kommenden Verhandlungen über einen Luft⸗ pakt iſt jedenfalls durch das deutſch⸗engliſche Abkommen der Weg überaus vorteilhaft geebnet worden. Auch hier ſind die deutſchen Anſprüche klar umſchrieben. Wir ſagen offen heraus, was wir wollen. Der britiſche Völkerbundsmi⸗ niſter hat ja ſchon vor einiger Zeit die gleiche Luftrüſtung von Deutſchland, England und Frankreich als Grundlage anerkannt. Wo alſo die ſchwierige Frage des Stärkeverhält⸗ niſſes ſchon einigermaßen geklärt erſcheint, ſollte es wirklich keiner beſonderen Anſtrengungen mehr bedürfen, um 15 einem gleichfalls befriedigendem Ergebnis zu gelangen. Der Reichskanzler Adolf Hitler hat außerdem die wertvolle An⸗ regung gegeben, den Bombenabwurf auf die e Ziwilbevölkerung durch Vertrag auszuſchließen. Ein Luft⸗ pakt könnte alſo hier zuſätzlich zu Vereinbarungen führen. Ueber Einzelheiten zu ſprechen, wird die Aufgabe künftiger Verhandlungen ſein. Aber auch hier hat das e liſche Beiſpiel gezeigt, daß bei beiderſeitigem gutem 85 len große Menſchheitsſortſchritte durchaus möglich ſind. Nimmt man noch hinzu, daß auch über die Begrenzung ge⸗ wiſſer Waffen und Waffengattungen der deutſche Reichs⸗ kanzler wichtige Anregungen gegeben hat, ſo eröffnet be hier die Perſpektive einer vertraglichen Begrenzung der Rüſtungen, die ein Weißbluten der Völker durch ein un⸗ gehemmtes Wettrüſten ausſchließt. g Iſt es dann wirklich ſo unmöglich, vom Flotten⸗ pakt über den Luftpakt zu einem allgemei⸗ nen Friedenspakt zu gelangen? Zum erſten Male zeichnen ſich die Umriſſe einer ſolchen großen und wert⸗ vollen Verſtändigung am politiſchen Horizonte ab. Was eſtern noch unmöglich erſchien, rückt in greifbare Nähe. Die Welt kann erkennen, daß es Deutſchland mit ſeiner Friedensliebe ehrlich meint. Ein wehrhaftes und gleichbe⸗ rechtigtes Deutſchland iſt der beſte Garant des Friedens. Jener komplizierte Apparat der kollektiven Sicherheitsver⸗ träge mit ihren unklaren und dehnbaren Beiſtandsverpflich⸗ tungen bedeutet dagegen eine Gefahr für den Frieden. Frankreich hat bisher ſeine Sicherheit in Bündniſſen und Allianzen mit fernen und fernſten, mit größten und klein⸗ ſten Ländern geſucht. Die direkte Verſtändigung mit uns Donnerstag, den 20. Juni 1935 wäre bequemer, einfacher, billiger und für den Frieden wahrſcheinlich auch viel ſicherer geweſen. Aber es wird noch viel Waſſer die Seine hinunterfließen müſſen, ehe man das in Paris einſehen dürfte. Unter dem glücklichen Aſpekt der deutſch⸗engliſchen Flot⸗ tenverſtändigung werden demnächſt engliſche Front⸗ kämpfer ihre deutſchen Kameraden beſuchen. Mit Herz⸗ lichkeit und gegenſeitiger Achtung wird man ſich hier gegen⸗ übertreten. Es iſt eine unbeſtreitbare Tatſache, daß auch Frankreichs ehemalige Feldſoldaten die Sprache der Kriegs⸗ kameradſchaft verſtehen. Aber ihre Regierung vermag noch nicht einzuſehen, daß gerade die Männer, die in den Jahren des Krieges einander gegenüberlagen, das ausgepräg⸗ teſte Verſtändnis für den Grundgedanken der Gleichberech⸗ tigung beſitzen. Immerhin, ein wertvoller Anfang iſt ge⸗ macht, und wenn der ſchwerſte Weg auch noch vor den Völkern liegt, ſo weiß man doch jetzt, wie man ihn zu be⸗ ſchreiten hat. Die Sachverſtändigenbeſprechungen Bokſchafter v. Ribbenkrop im engliſchen Außenminiſterium. London, 20. Juni. Am Mittwoch wurden in der Admiralität die Beſpre⸗ chungen zwiſchen den deutſchen und den engliſchen Flotten⸗ ſachverſtändigen über die noch offenſtehenden techniſchen Fragen fortgeſetzt. Es handelt ſich im weſentlichen um Fra⸗ gen des Bauprogramms, der Baudaten, der Schiffstypen und ⸗größen.— Nach den Beratungen in der Admiralität ſprach Botſchafter von Ribbentrop im engliſchen Außenmi⸗ niſterium vor, wo er eine Unterhaltung mit Unterſtaats⸗ ſekretär Sir Robert Vanſittart hatte. Eine Bombe für Paris Frankreich und das deutſch⸗engliſche Flottenabkommen.= „Ein unbeſtreitbarer Erfolg Hitlers!“ Paris, 19. Juni. Das deutſch⸗engliſche Flottenabkommen hat in Frank⸗ reich wie eine Bombe eingeſchlagen. Die Mißſtimmung über die Haltung Englands und den Erfolg Deutſchlands kritt in der Preſſe offen zutage, und der Aerger über die entſchloſ⸗ ſene, ſelbſtändige Handlung der Briten läßt ſich kaum ver⸗ bergen.„Intranſigeant“ ſpricht ganz offen von einer„Er⸗ regung“ in Frankreich. Mit Beſorgnis ſieht man in Paris die Möglichkeit einer weiteren Annäherung zwiſchen Eng⸗ land und Deutſchland. Der„Petit Pariſien“ ſagt, die Deutſchen hätten den Bri⸗ ten ein Abkommen vorgeſchlagen, das die offenkundige Un⸗ terlegenheit der deutſchen Kriegsmarine auf ewig feſtlege. Die Briten ſeien auf dieſen„unverhofften, ausgezeichneten Handel“ ſchleunigſt eingegangen. Die Stellung des Londo⸗ ner Kabinetts werde dadurch befeſtigt. Das Blatt bemerkt dann zu dem bevorſtehenden Beſuch Edens in Paris, Eng⸗ land wünſche offenbar den unbeſtreitbar ſchlechten Ein⸗ druck zu verwiſchen, den der raſche Abſchluß des deutſch⸗ engliſchen Abkommens in Frankreich hervorgerufen habe und bedauert das Verſchwinden der guten Gewohnheit der vertrauensvollen Zuſammenarbeit der drei Weſtmächte. Allgemein geſehen, enthalte das Flottenabkommen übrigens nichts, was für Frankreich oder für Italien beſonders zu fürchten wäre.— Der„Matin“ ſpricht von „einem Ereignis von außerordentlichem Ernſt“, das auf die Beziehungen zwiſchen Frankreich und England beträchtliche Rückwirkungen haben könne. Man habe in Pa⸗ ris diesmal nicht damit gerechnet, daß ſo ſchnell eine ſo umfaſſende Regelung erfolge. Wie könne man, wenn England ſo aus der Reihe tanze, ſich die enge Zuſammen⸗ arbeit in Zukunft vorſtellen, nachdem die Einheitsfront der ehemaligen alliierten Hauptmächte aus der Kriegszeit eine 1055 beſten noch verbliebenen Friedensbürgſchaften geweſen ſei Das Flottenabkommen ſei für Deutſchland und beſon⸗ ders für Botſchafter von Kibbenkrop ein beträchtlicher Er⸗ folg und ſtärke die Stellung des Reichskanzlers gegenüber den Mächten. „Petit Journal“ ſchreibt, man müſſe anerkennen, daß das Abkommen zwar ein unbeſtreitbarer Erfolg der Hitler⸗ Diplomatie ſei, aber auch ein ebenſo unbeſtreitbarer Erfolg für den britiſchen Admiralsſtab, der, ohne Zeit zu verlieren, die Ausſicht verwirklichte, die ihm die Reichstagsrede des Führers geboten habe. Wenn nun Louis Barthou, anſtatt ſich in ſeiner Denkſchrift vom 17. April 1934 auf eine rein verneinende und unfruchibare Haltung zu verſteifen, ſich nicht darauf beſchränkt hätte, die Aufrüſtung Deutſchlands zu verurteilen, ſondern verſucht haben würde, mit dem Reich über die vorgeſchlagenen Be⸗ grenzungen für das Landheer zu verhandeln, das Frank⸗ reich vor allem angehe, dann würde man ſich jetzt wahr⸗ ſcheinlich nicht in dieſer Lage befinden. 5 „Oeuvre“,„Le Jour“,„Ere Nouvelle“,„Populaire“ und „Echo de Paris“ nehmen in ſcharfer Form gegen das Flottenabkommen Stellung, zum Teil mit gehäſſigen Angriffen gegen England, dem u. a.„Bruch der eng⸗ lich franzoſiſchen Solidarität“ vorgeworfen wird.„Echo de Paris“ nennt dabei das deutſch⸗engliſche Flottenabkommen das Ende der engliſch⸗franzöſiſchen Politik. g Die zwiſchen Deutſchland und England ausgekauſchken Briefe ſeien für Adolf Hitler außerordenklich ermutigend. Er habe über den von den engliſchen und franzöſiſchen Mi⸗ niſtern verkündeten Grundſatz des unkeilbaren Friedens triumphiert. Nr. 141 Edens Beſuch in Paris Zur Beſeitigung franzöſiſcher Zweifel. Der Beſchluß, den Miniſter für Völkerbundsangelegen⸗ heiten, Eden, am Freitag zu Beſprechungen mit der fran⸗ zöſiſchen Regierung nach Paris zu entſenden, wurde— wie der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ ſchreibt— am Dienstag abend gefaßt, nachdem die franzö⸗ ſiſche Note zur deutſch-engliſchen Flottenverſtändigung in London eingetroffen war. Der Beſuch Edens in Paris habe hauptſächlich den Zweck, alle etwaigen franzöſiſchen Zweifel zu zerſtreuen. daß England überſtürzt gehandelt habe, indem es ohne vorherige Rückſprache mit den anderen in Betracht kommen⸗ den Mächten ein unmittelbares Abkommen mit Deutſchland abſchloß. 5 Es ſeien bereits Anzeichen vorhanden, ſo meint der diplomatiſche Korreſpondent, daß Frankreich den prak⸗ tiſchen Wert des jetzt von England unternommenen Schrittes auf dem Gebiete der Flottenbegrenzung noch ein⸗ ſehen werde. Eden werde es in Paris klarmachen, daß England des deutſch⸗engliſche Flottenabkommen als einen ſehr wichtigen Schritt zu einer allgemeinen euro⸗ päiſchen Regelung betrachte, die von England nicht weniger als von Frankreich gewünſcht werde. Der Korreſpondent will ferner berichten können, daß die franzöſiſche Note an England eine„leichte Entrüſtung“ Frankreichs zum Ausdruck bringe, daß England die alleinige Verant⸗ wortung übernommen habe, den Umfang der deutſchen Flotte mitzubeſtimmen. Nach engliſcher Anſicht ſei jedoch das Abkommen mit Deutſchland nicht nur für England, ſondern auch für Frankreich vorteilhaft. England habe der franzöſiſchen Regierung ſtändig nahegelegt, keine feindſelige Haltung gegen das Abkommen einzunehmen. Reuter meldet, der Reiſe Edens nach Paris werde wahrſcheinlich baldigſt ein Beſuch franzöſiſcher Flottenſach⸗ verſtändiger in London folgen, um nicht nur die Frage der deutſchen Flottenaufrüſtung, ſondern das ganze Gebiet der Flottlenbegrenzung in Vorbereitung auf die internakionale Flottenkonferenz zu erörtern. „Wir bleiben Deutſche!“ Die Sudetendeutſchen im Abgeordnetenhaus. Prag, 20. Juni Im Abgeordnetenhaus begann die Ausſprache über die Regierungserklärung. Für die Sudetendeutſche Partei er⸗ klärte Karl Hermann Frank, die Partei Konrad Henleins, von mehr als zwei Dritteln des 3,5⸗Millionen⸗ Volkes der Deutſchen in der Tſchechoſlowakei gewählt, wolle auf dem Boden der geſetzgebenden Körperſchaften trotz aller Gehäſſigkeiten und Mißdeutungen eine ernſte Arbeit für Volk und Heimat leiſten. Gleichzeitig werde ſie aber für alle Rechte kämpfen, die nach der Verfaſſung den Sudetendeutſchen zukämen, aber oft von Geſetzgebung, Verwaltung und Kechtſprechung enk⸗ weder verwehrt oder geſchmälerk worden ſeien. Gleich allen deutſchen Parteien ſei auch die Sudetendeutſche Partei enk⸗ ſchloſſen, im Raume des tſchechoſlowakiſchen Staates dem Sudetendeutſchtum die Selbſtverwaltung ſeiner nationalen Angelegenheiten zu erringen und die Hand zum inneren Frieden zu bieten. Die tſchechiſche Politik habe aus den Wahlen keine ſtaatspolitiſchen Folgerungen gezogen, ſondern die Mittel politiſcher Verfolgung verſtärkt und das Syſtem der deut⸗ ſchen Bedeutungsloſigkeit durch Heranziehung kleiner Grup⸗ pen zur Regierung fortgeführt. In Uebereinſtimmung mit dem nationalen Gedanken des 20. Jahrhunderts in der Welt könne ſich das Sudetken⸗ deutſchtum niemals der unlösbaren Verbundenheit mit dem deutſchen Geſamtvolk entziehen. Die Sudetendeutſche Partei, ſo fuhr der Redner u. a. fort, müſſe es als politiſchen Unverſtand bezeich⸗ nen, die deutſche Volksgruppe in der Tſchechoflowakei ſozial und wirtſchaftlich und damit auch politiſch der Verzweiflung preiszugeben. Der wirtſchaftliche Enteignungsprozeß dauere ſchon 17 Jahre. Er müſſe endlich zum Stillſtand kommen.— Frank ſchloß die Erklärung der Sudetendeutſchen Partei mit den Worten Konrad Henleins in Böhmiſch⸗Leipa: „Kein vernünftiger Tſcheche kann von uns verlangen, daß wir unſer Volkskum verleugnen. Wir waren Deutſche, wir ſind Deulſche und wir werden in alle Zukunft Deutſche bleiben!“ Ein Spiegel des Wirtſchaſts anſtiegs Die Reichseinnahmen im Mai 1935. Berlin, 20. Juni. Das Aufkommen an Steuern, Zöllen und anderen Ab⸗ gaben hat ſich auch im Mai 1935 weiter gut entwickelt. Dis Einnahmen betrugen(in Millionen Mark) bei den Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 413 gegen 355,9 im Mai 1934(plus 57,6) und bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern 249,8 gegen 221,2(plus 28,6), ſo daß insgeſamt 663,3 gegen 577,1(plus 86,2) aufgekommen ſinndd. a Das Aufkommen aus Lohnſteuern hat ſich von 61,5 im Mai 1933 auf 66,3 im Mai 1934 und 107,8 im Mai 1935 erhöht. Bei der veranlagten Einkommenſteuer und der Kör⸗ perſchaftsſteuer iſt die Entwicklung wie folgt: im Mai 1933: 19,6 bzw. 3,5, Mai 1934: 20,2 bzw. 7,5, Mai 1938: 17,0 bzw. 5,4. Die Umſatzſteuer iſt von 112,8 im Mai 1933 auf 135.9 im Mai 1935 und 145,2 im Mai 1935 geſtiegen. + 17 8 7 1 7 Anbekannte Soldaten der Arbeit Beiſetzung 16 unbekannter Opfer von Reinsberg. Wittenberg, 20. Juni. Nachdem noch am Dienstag nachmittag und im Laufe des Mittwoch in Wittenberg und 12 Dörfern in Wittenberg⸗ Land die zur Trauerfeier aufgebahrten Toten beigeſetzt worden waren, fand am Mittwochnachmittag in Reinsdorf die Beerdigung von 16 unbekannten Opfern ſtatt, die in der Geſamktotenzahl von 60 eingeſchloſſen ſind. Wie am Vortag, ſo waren auch jetzt wieder die Forma⸗ tionen der Bewegung in großer Anzahl aufmarſchiert. Der kleine Dorffriedhof in Reinsdorf wurde zum Wallfahrts⸗ ort all derer, die einen Lieben aus ihrer Mitte betrauern. Beim Lied vom guten Kameraden neigten ſich noch einmal die Fahnen, klang noch einmal das Lied des unvergeßlichen Horſt Weſſel über das gemeinſame Grab der unbekannten Soldaten der Arbeit. Die ſoziale Gelbſtverwaltung Anorönung zur Bildung des Reichsarbeits. und Wirt⸗ ſchafts rates. e Berlin, 19. Juni. Wie die NS meldet, hat der Reichsleiter der DA fol⸗ gende Anordnung erlaſſen: In Ausführung der in der Leipziger Vereinbarung vom 21. März 1935 vorgeſehenen ſozialen Selbſtverwaltung aller ſchaffenden Deutſchen wird der Aufbau und der Aufgaben⸗ bereich des Reichsarbeits⸗ und Wirtſchaftsrates wie folgt feſtgeſetzt: 1. Einberufung: Der Reichsarbeits⸗ und Wirtſchaftsrat wird durch den Reichsleiter der DA im Benehmen mit dem Leiter der RW einberufen. 2. Mitglieder: Dem Reichsarbeits⸗ und Wirtſchaftsrat gehören an: a) die Leiter der Reichsbetriebsgemeinſchaften; b) die Leiter der Arbeitskammern; c) die Leiter der Reichsgruppen; d) die Leiter der Hauptgruppen; e) die Leiter der Wirtſchaftskammern; f) Einzelperſonen im gegenſeitigen Einvernehmen. Für die Zugehörigkeit als Mitglied des Reichsarbeits⸗ und Wirtſchaftsrates iſt die Einzelmitgliedſchaft zur DA Vorausſetzung. 8 3. Aufgaben: Der Reichsarbeits⸗ und Wirtſchaftsrat hat die gaben: a) die Bearbeitung der ihm von der Reichsregierung, der DA und der RWͤk übertragenen Aufgaben vor⸗ zunehmen. b) In gemeinſamen Erörterungen ſind ſämtliche und grundſätzliche, ſozialpolitiſche und wirtſchaftliche Fra⸗ gen zu beantworten, zu klären und zur Durchfüh⸗ rung für die zuſtändige Stelle vorzubereiten. c) Kundgebungen der Regierung, der DA und der RW entgegenzunehmen. Der Sitz des Reichsarbeits⸗ Berlin. Auf⸗ und Wirtſchaftsrates gez. Dr. Robert Ley, Reichsleiter der DAF. Ausfuhrüberſchuß im Mai Die neuen Außenhandelsziffern. Die Einfuhr betrug im Mai 332,6 Millionen Mark. Sie iſt ſomit gegenüber dem Vormonat(359 Millionen Mark) nicht unbeträchtlich zurückgegangen(minus 7,5 Pro⸗ zent). Beſonders ſtark hat ſich der Bezug von Lebensmitteln und Getränken(minus 18,6 Prozent) ſowie von Fertigwa⸗ ren(17,9 Prozent) vermindert. Die Einfuhr von Rohſtof⸗ fen und halbfertigen Waren war gegenüber dem Vormonat kaum verändert. An der Abnahme der Einfuhr ſind haupt⸗ ſächlich die europäiſchen Länder beteiligt. Die Ausfuhr betrug im Mai 337 Millionen Mark gegenüber 340 Millionen Mark im April. Sie iſt ſomit um rund ein Prozent zurückgegangen. Die Abnahme iſt jedoch preismäßig bedingt; die Ausfuhrmengen haben ſich von April bis Mai leicht erhöht. Abgenommen hat vor allem die Ausfuhr von Fertigwaren und Lebensmitteln. Die Handelsbilanz, die im Vormonat mis 19 Mil- lionen Mark paſſiv war, ſchloß im Mai mit einem Aus⸗ führüberſchuß von 4,4 Millonen Mark ab. iſt Politiſches Allerlei Deukſch-polniſche Wirtſchaftsverhandlungen. In der nächſten Woche werden in Berlin deutſch⸗pol⸗ niſche Wirtſchaftsverhandlungen beginnen mit dem Ziel, den Warenverkehr zwiſchen Deutſchland und Polen auf eine vertragliche Grundlage zu ſtellen. Darüber hinaus ſoll er⸗ ſtrebt werden, die deutſch⸗polniſchen Beziehungen auch nach der wirtſchaftlichen Seite hin zu erweitern. Der Ausbürgerungsprozeß gegen heimaktreue Malmedyer. Vor dem Appellationsgericht in Lüttich begann der Aus⸗ bürgerungsprozeß gegen die Mitglieder der heimattreuen Bewegung in Malmedy, Joſeph Dehottay, ſeinen Sohn Peter, ſeinen Neffen Heinrich und Paul Foxius. Zu einer eigentlichen Verhandlung iſt es nicht gekommen. Die Vertei⸗ digung ließ mitteilen, daß ihr das Prozeßmaterial zu ſpät zugegangen ſei, und daß ſie deshalb nicht in der Lage ſei, zu dem heutigen Termin zu erſcheinen. Das zu erwartende Verſäumnisurteil wird am 24. Juni erfolgen. Nach der Ver⸗ kündung des Urteils wird die Verteidigung innerhalb der geſetzlichen Friſt Einſpruch erheben, ſo daß es zu einem ſpäteren Termin zu einer wirklichen Verhandlung kommen kann. Deutſche Emigranten in Skockholm verhaftet. Die Polizei hat ſieben deutſche Emigranten, die als Gäſte der kommuniſtiſchen Roten Hilfe in Stockholm wei⸗ len, feſtgenommen. Zwei von ihnen befinden ſich bereits längere Zeit im Lande, darunter ein Kommuniſt namens Karl Preuß, die fünf anderen kamen ohne Dokumente und auf illegalem Wege nach Schweden. Die geflohenen chineſiſchen Kriegsſchiffe. Die zwei aus Kanton entflohenen Kanonenboote„Hai⸗ ſen“ und„Haichi“ ſind in Hongkong zur Auffüllung ihrer Vorräte eingelaufen. Allem Anſchein nach haben ihnen die Geſchütze des Forts bei Kanton keinen nennenswerten Schaden zugefügt. Der in Amoy ſtationierte Kreuzer „Tungſchi“ der Nanking⸗Regierung iſt zu einer Beobach⸗ tungsfahrt nach Süden ausgelaufen. Amerika und der italieniſch-abeſſiniſche Konflikt. Aſuncion. Die paraguayaniſche Kammer nahm das am 12. Juni in Buenos Aires abgeſchloſſene Waffenſtillſtands⸗ abkommen mit Bolivien an. Gegen das franzöſiſch⸗helgiſche Bündnis Propagandafeldzug des flämiſchen Frontkämpferverbandes. Brüſſel, 20. Juni. Die flämiſchen Zeitungen bringen in großer Aufma⸗ chung Erklärungen des Vorſitzenden des flämiſchen Front⸗ kämpferverbandes, die dieſer vor Vertretern der in⸗ und ausländiſchen Preſſe über Probleme des Geſamtverbanss gemacht hat. Der Verband, ſo führte der Vorſitzende aus, umfaſſe die große Bewegung aller ehemaligen Kriegsteil⸗ nehmer in Flandern. An der Mer hätten die Flamen für zwei Ziele gekämpft: für das Selbſtbeſtimmungsrecht der kleinen Völker, auch des flämiſchen Volks, und für den Frieden durch eine allgemeine Völkerausſöhnung und Ab⸗ rüſtung. Der flämiſche Frontkämpferverband ſei für einen Frieden der Ordnung, der Gleichberechtigung und der Brü⸗ derlichkeit der Völker. Darum ſei das zwiſchen Frankreich und Belgien be⸗ ſtehende Militärabkommen zu verwerfen, darum ſei der Bau bon Jeſtungswerken unnütz, und darum ſei auch die Verlängerung der Militärdienſtzeit abzulehnen. Der Vor⸗ ſitzende teilte mit, der Berband habe beſchloſſen, in nächſter Jeit in ganz Flandern gegen das franzöſiſch⸗belgiſche Mi⸗ likärabkommen und für eine Politik der freiwilligen Neu⸗ kralität Belgiens in öffentlichen Verſammlungen und Kund⸗ gebungen Stellung zu nehmen. In einer von dem Frontkämpferverband herausgegebe⸗ nen Flugſchrift heißt es, die Sicherheit ſei nicht durch Rü⸗ ſtungsbündniſſe gewährleiſtet und namentlich nicht durch ein Militärabkommen mit einem Land(Frantreich), das hart⸗ näckig an ſeiner militäriſchen Hegemonie über Europa feſt⸗ halte, das ſeit hundert Jahren von einem imperialiſtiſchen Drang nach dem Rhein erfüllt ſei. Frankreich am Rhein be⸗ deute das Verſchwinden Belgiens und deſſen Aufgehen in der franzöſiſchen Nation. Kurzmeldungen Berlin. Mittwochnachmittag beſuchte der Führer und Reichskanzler die ſeit dem 11. Mai von der Nordiſchen Ge⸗ ſellſchaft und NS⸗Kulturgemeinde veranſtaltete Erſte Na⸗ tionale Finniſche Kunſtausſtellung. Weitere 100 000 Mark für die Opfer von Reinsdorf. Dresden, 20. Juni. Der in Dresden tagende Reichsver⸗ band der Privatverſicherung hat aus Anlaß des Unglücks in Reinsdorf der Reichsregierung einen Betrag von 100 000 Mark zur Verfügung geſtellt. Tödlicher Abſturz am Wekterſtein. München, 19. Juni. Wie die„Münchener Neueſten Nachrichten“ aus Mittenwald melden, kam am Abſtieg von dem großen Schneefeld unterhalb der Wetterſteinſpitze die 18jährige Käthe Eiſenkraut ins Gleiten und rutſchte gegen das Geröllfeld ab. Schon zwei Stunden nach dem Unfall iſt die junge Touriſtin geſtorben. Die Leiche wurde ge⸗ borgen. Die Begleiterin des Mädchens war gleichfalls ins Gleiten gekommen und zog ſich einen Unterarmbruch zu Auto gegen Baum— Drei Opfer Köln, 20. Juni. In der Nacht fuhr in der Nähe von Grevenbroich auf der Landſtraße zwiſchen Elſen und Fürth ein mit drei Perſonen beſetzter Kraftwagen gegen einen Baum. Hierbei wurden die Inſaſſen Harder aus Ram⸗ rath und Iven aus Noithauſen tödlich und der Lenker des Wagens, Saalfeld aus Orken, lebensgefährlich verletzt. In geiſtiger Amnachtung Hamburg, 20. Juni. Der 40jährige Hauswart W., ſeine 37jährige Ehefrau und die 13jährige Tochter wurden in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Alle drei ſind durch Leuchtgas vergiftet worden. Vermutlich iſt die Frau, die nervenleidend iſt und erſt kürzlich aus einer Heilanſtalt entlaſſen worden war, nachts aufgeſtanden und hat in gei⸗ ſtiger Umnachtung den Gashahn geöffnet. Zwei Todesurteile Königsberg, 19. Juni. Die 19jährige Charlotte Klein aus Königsberg iſt vom Königsberger Schwurgericht wegen Mordes in Tateinheit mit ſchwerem Raub und vorſätz⸗ licher Brandſtiftung zum Tode verurteilt worden. Char⸗ lotte Klein hatte ihre Dienſtherrin ermordet und beraubt. Gera, 19. Juni. Wegen vorſätzlichen und überlegten Mordes an ſeinem unehelichen Kinde wurde Johannes Krehl aus Gera⸗Zwötzen vom Schwurgericht zum Tode ver⸗ urteilt. Altong, 19. Juni. Am 12. Juni hatte ein Luftſchutz⸗ hauswart des Hauſes Brunnenhof 3 in einem abgelegenen Keller einen Kof fer entdeckt, der eine zuſammenge⸗ preßte, ſtark in Verweſung übergegangene männliche Leiche enthielt. Bei dem Toten handelt es ſich um einen 47jährigen Seemann Ludwig Dibbern, der Ende Februar von einer Seefahrt zurückgekehrt und im Beſitze eines mehrere hun⸗ dert Mark betragenden Arbeitsverdienſtes war, Der Beſitzer des Kellers, der 22jährige Otto Krepp, ſowie ein aus Kiel gebürtiger Walter Opitz ſind verhaftet worden. Allem An⸗ ſchein nach iſt Dibbern von den Beiden in der Nacht zum 4. 3 8 in der Wohnung des Krepp ermordet und beraubt worden. Wahnſinnstat einer Greiſin Madrid, 19. Juni. Eine 72jährige Greiſin beging in dem Dorfe Hinojos bei Sevilla eine Wahnſinnstat. Sie zündete in ſelbſtmörderiſcher Abſicht ihr Haus an. Die vi ſtesſchwache Frau konnte nur mit ſchweren Verletzungen ge⸗ rettet werden. Das Feuer, das mit raſender Geſchwindig⸗ keit um ſich griff, vernichtete insgeſamt 12 Häuſer, deren Bewohner ihre geſamte Habe einſchließlich der Viehbeſtände verloren. Abſturz in einen See Wien, 19. Juni. Bei Bad Auſee im Salzkammergut ereignete ſich ein Bergunglück. Zwei Wienerinnen verloren bei der Ueberquerung eines verharſchten Lawi⸗ nenfeldes oberhalb des Lahngangſees im Toten Gebirge den Halt, rutſchten ab und ſtürzten in den See. Der 10jäh⸗ rige Sohn der einen Wienerin und die neunjährige Tochter der zweiten Frau ſowie ein zufällig in der Nähe befind⸗ licher Bauer ſprangen, als ſie das Unglück ſahen, ſofort in das eiskalte Waſſer, um die mit den Wellen Ringenden zu retten. Die beiden Frauen wurden aber von einer anter⸗ ird iſchen Strömung erfaßt und ertranken. Die Kinder und der Baue, lonnten ſelbſt nur mit Mühe das Ufer wieder erreichen. GISELA RUHLANDs WEGZUM LICHT Roman von Kurt Martin Nachdruck verboten.— Alle Reckte vorbehalten. Copyright by Verlag Neues Leben, Bayr. Gmatn. 0 —— 8 . 25 „Begreiflich!— Sprechen Sie das nicht ſo ruhig! Der Herr Staatsanwalt findet es auch ſehr begreiflich, daß Sie Der Tötung auf Verlangen ſchuldig ſind! Denken Sie doch, was Ihnen droht! Denken Sie an Ihren Herrn Vater!; 8 05 ſchuldlos ſind, dann retten Sie ſich doch, wehren ie ich 1 ö Sie ſah ihn erſtaunt an.„Tue ich das nicht? Sage ich micht immer und immer wieder, daß ich unſchuldig bin am Tode dieſer Frau?“ „Das nützt ja nichts!— Beweiſe, Beweiſel! Haben Sie Henn auch nur den kleinſten Beweis für die Richtigkeit Ihrer .— Nein— nichts!“ ie ſeufzte.„Mein Wort gilt alſo nichts?“ 0 „Gar nichts!— Was denken Sie denn! Hier ene meiſten, daß ſie umſchuldig ſind. Wenn Sie keine Beweiſe Haben, dann nützt Ihnen alles Reden nichts.— Das iſt ja ein wahres 9 5 1 1 alles zeigt auf Sie, auf Ihre Schuld, ni nach einer anderen Seite Ift das nun alles Zufall; unglückſeliger Zufall? Oder Berechnung f 7 iſt* Sytem 7— Wie F des ſeit 5 Sie Fran Dr. Golfen- 8 ber! 15 Abd e, Ih bernte ihn erſt in der Klimt dennen 805 es Seel iche Ane und Sr. Sller, uber Pit und Dr. Solfmann?“ N 9 Ce mich nicht, Herr Landgerichtsratl— werweigere die Ausſag e 1, Er braußte auf. Ja, alſo, was iſte Sind Sie oder ſind Sie unschuldig? Wollen Sie auf die Anklagebank wollen Sie frei werden?“ 5 5 „Ich will, daß das Recht ſich ſelbſt zum Sieg verhilft. Ich will nicht jemand anders in eine Lage bringen, die der mei⸗ nen ähnelt. Wenn nun dieſe andere Perſon auch ohne Schuld wäre und gleichfalls keine Beweiſe dafür hätte?— gen Herr Landgerichtsrat, es iſt genug, daß ich unſchul⸗ dig hier leide! Noch einen anderen Menſchen ſchuldlos hier 17 8 auf eine Verdachtsäußerung hin, das ſoll nicht ge⸗ Er nahm wieder auf dem Seſfel vor ſeinem Schreibtiſch Platz.„Dann müſſen wir eben das Beſte hoffen. Aber ich ſage Ihnen noch einmal: Der Fall liegt bös für Sie.— Sie erklären alſo, eine Tötung auf Wunſch komme nicht in Frage.— Dann laſſen Sie mich wenigſtens verſuchen, eine Fahrläſſigkeit Ihrerſeits anzunehmen!“ Er fühlte ſich ſehr unbehaglich.— Wie die Dinge lagen, das Mädel mußte ziemlich beſtimmt nit Verurteilung rech⸗ nen. Sie ſollte ihm doch dann wenigſtens entgegenkom⸗ men, es ihm leichter machen! Wenn ſchon ein Unrecht— Aber was ſollte das? Wollte er es gulaſſen, wie das Mädel unſchuldig verurteilt wurde?— Wenn ſie doch ſpräche!— Hier hieß es höchſtens, ganz lers und unauffällig ausfor⸗ chen! Und den andern nachſpüren, Vern ngen, und 3 Vernehmungen anſtreben! Vielleicht fand ſich dann 0 „Vielleſcht könnte ich doch dieſer oder jener ein weng (gut zuſprechen, ihr ihre Lage erleichtern.“ 3 * Er ſtarrte ſie an.„Das wollen Sie?“ Und er: Sie will andere tröſten. Iſt ſie denn nicht ſſelbſt des Troſtes bedürftig?— Muß das denn wirklich ſein, daß dieſes Mädchen— 2 Er ſah ihre bittenden Augen auf ſich. Er nickte: „Ich will veranlaſſen, daß man Ihren Wunſch erfüllt.“ —— Am Nachmittag kam Giſela in eine andere Zelle. Es war ein Mädchen drin, und ſie erkannte in ihm die Weinende dem Gefangenenauto. Das Mädchen ſaß zuſammen⸗ end der Bank und flüſterte in einem fort vor ſich te, und Nacht, mit der ter e eee war, und 1 gu ſtern noch nicht kannte. chritt hinzu und e ſich neben dem Mädchen auf Sie Bank. Nun ſaß ſie ſtill neben ihr, ſprach nicht, dachte 1 ihre e e ſie, was wohl dies Mäd⸗ ö mochte. Nach einer Weile ſah das Mädchen auf. Seine Stimme , 5 a 5 lich eit f 3 bin auch da. Sahen Sie mich in dem Wagen?“ („Dann will ich mich mit Ihnen unterhalten, bis Sie müde werden.“ 5 „Warum?— Seien Sie doch froh, wenn Sie können!— Deshalb wollen Sie Ruhe finde?? 5 8 5.. e ſchlafen n, nur weil ich keine Gortſeßung folgt) — 2 )sver⸗ glücks 0 000 Ueſten g von ze die gegen Infall e ge⸗ s ins 1 1 von Fürth nſtalt gei⸗ Klein egen rſätz⸗ Fhar⸗ bt. egten nnes ver⸗ chutz⸗ enen enge⸗ eiche igen einer hun⸗ ſitzer Kiel An⸗ zum aubt N K TN. San 5 r a * . us dem badi schien Caud Nichtnationalſozialiſtiſche Jugendverbände Eine Anordnung des badiſchen Innenminiſteriums. 5 Karlsruhe, 20. Juni. Auf Grund des Paragraphen 29 des P.Str. G. B. wird wie das Miniſterium des Innern mitteilt, folgendes ange⸗ ordnet: a Paragraph 1. Den nichtnationalſozialiſtiſchen Jugendverbänden und vereinigungen wird jede Betätigung unter freiem Himmel, insbeſondere die Veranſtaltung geländeſportlicher Uebungen, 1 g 271 7 7 2 1 1 2 832 verboten. Dies gilt nicht für Veranſtaltungen auf eingefriede⸗ ten Grundſtücken. Die Teilnahme konfeſſioneller Jugend⸗ organisationen an religiöſen Veranſtaltungen jeder Art wird hierdurch nicht berührt. Paragraph 2. 5 Das Tragen einheitlicher, die Zugehörigkeit zu einer be⸗ ſtimmten Organiſation kennzeichnender Kleidung wird allen nichtnationalſozialiſtiſchen Jugendverbünden und»pereini⸗ gungen verboten. Paragraph 3. Zauwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 150 Mar“ oder mit Haft bis zu ſechs Wochen beſtraft. () Karlsruhe, 19. Juni. () Inſchutzhaftnahme eines ehemaligen Pfarrers. Der der Bekenntnisfront angehörende Pfarrer a. D. Hermann Greiner, geboren am 8. November 1876 in Mannheim, wohnhaft in Ichenheim(Amt Lahr), mußte, weil er ſich in nicht wiederzugebender Weiſe über den Führer, die Partei und den Staat ausgelaſſen hat, zu ſeinem eigenen Schutze vor der erregten Einwohnerſchaft Ichenheims von der Ge⸗ heimen Staatspolizei vorübergehend in Schutzhaft genommen werden. Gegen Pfarrer Greiner iſt Anzeige beim Sonder⸗ gericht Mannheim erſtattet. Beginn der Feſtſpielproben in heidelberg. [Heidelberg. Die Preſſeſtelle der Reichsfeſtſpiele teilt mit: Die Vorbereitungen für die Spiele im Heidelberger Schloßhof, im Königsſaal des Schloſſes und auf der Thing⸗ ſtätte des Heiligenberges ſind ſchon weit gediehen. Die Tri⸗ bünen im Schloßhof werden aufgeſtellt und die Beleuch⸗ tungsanlagen für Schloß und Thingſtätte fertig angelegt. Schauſpieler der Reichsfeſtwoche treffen ſchon in Heidelberg ein. Die Proben beginnen im Schloßhof am 20. Juni. U Heidelberg.(Ein Lebensretter geſtorben.) Im Alter von 83 Jahren ſtarb hier Jakob Ueberle, eine den Heidelbergern wohlvertraute Geſtalt. Jahrelang ver⸗ waltete er das Freibad als Bademeister, und zwar in den Jahren 1896 bis 1930. Am Neckar aufgewachſen und mit ihm vertraut, war es ihm gelungen, ſieben Menſchen vom Tode des Ertrinkens zu retten. Mit ihm ſtirbt einer der letzten Vertreter der Neuenheimer Fiſcherzunft aus. () Oetigheim.(Eine Ehrung für Geiſtlichen Rat Saier.) Aus Anlaß des 25jährigen Beſtehens der Oetigheimer Volksſchauſpiele ehrte der hieſige Geſangverein Liederkranz Geiſtlichen Rat Joſef Saier dadurch, daß er ihn zu ſeinem Ehrenmitgliede ernannte. Der Vereinsführer über⸗ reichte als äußeres Zeichen dem Geehrten eine kunſtvoll gefertigte Urkunde. () Hambrücken bei Bruchſal.(Tragiſcher Tod.) Tödlich verunglückt iſt Altſternwirt Lorenz Grub. Er war mit Grabarbeiten am Gedenkſtein ſeiner Tochter auf dem Fried⸗ hof beſchäftigt. Plötzlich ſiel der Grabſtein um und zerquetſchte Grub die Bruſt. Der Verunglückte konnte ſich nach Hauſe ſchleppen, erlag aber nach wenigen Stunden ſeinen ſchweren Verletzungen. Der Stand der Ernte in Nordbaden Aus Nordbaden wird berichtet: Das Gebiet zwiſchen Mannheim und Heidelberg hatte im Mai 150 Millimeter Regen aufzuweiſen, das heißt ſoviel wie ſonſt in einem Viertelſahr. Die Landwirte ſind durch das wochenlange ſchlechte Wetter zunächſt mit ihrer Arbeit ſtark im Rückſtand geweſen, was aber in den wenigen ſchönen Tagen aufgeholt wurde und auch dadurch weniger ins Gewicht fiel als der Stand der Feldfrüchte gegenüber Normalfahren mehrere Wo⸗ chen zurücklag. Immerhin wäre es wünſchenswert, daß das Wetter nunmehr beſſer wird. Die Ernteausſichten werden im Moment als recht gut bezeichnet. 8 () Lahr.(Motorradfahrer in der Kurve verunglückt.) Mit dem Motorrad ſchwer verunglückt iſt der 28 Jahre alte verheiratete Metzgermeister Joſef Streck aus Lahr. Als er zwiſchen Ichenheim und Meißenheim fuhr, kam er in einer ſcharfen Kurve an den Straßenrand und ſtürzte. Das linke Ohr wurde ihm dabei abgeriſſen und mußte operativ vollends entfernt werden. Die linke Geſichtshälfte iſt ſkalpiert. An der Hüfte und an beiden Beinen erlitt Streck ebenfalls ſchwere Wunden. Der Metzgerburſche, der auf dem Sozius fuhr, kam mit leichten Verletzungen davon. (9 Lahr.(mit Luminal vergiftet aufgefun⸗ den.) In der Stefanienſtraße hier wurde ein Kraftwagen feſtgeſtellt, in dem ein tief ſchlafender Mann lag. Die An⸗ terſuchung ergab, daß der Fremde ſich mit Luminal vergif⸗ tet hatte. Er wurde in das Bezirkskrankenhaus gebracht, ſein Zuſtand iſt hoffnungslos. Es handelt ſich um den 47 Jahre alten Geſchäftsreiſenden Hans Händler aus Paderborn, der in Darmſtadt geboren iſt. Händler hat die Tat vor dem Hauſe ſeines hier wohnenden Schwiegervaters verübt. Eheliche Jerwürfniſſe haben den Mann, der erſt kurze Zeit verheiratet war, zu dieſem Schritt veranlaßt. —) Waldshut.(Tot im Waſſer aufgefunden.) Im Heehen des ie e Klingnau wurde die Leiche des ten Walter Baumann aus Niedergösgen geländet, der ſamt ſeiner Mutter und ſeinem dreijährigem Bruder ſeit Anfang des Monats vermißt wurde. Da einige Klei⸗ dungsſtücke der Frau am Ufer der Aare aufgefunden wurden, ſo vermutete man gleich, daß ſie mit ihren Kindern frei⸗ willig in den Tod gegangen iſt. Freiburg.(Die Rebenblüte am Kaiſer⸗ ſtuhl 541 begonnen.) In den Weinbergen des 1 3 Kaiſerſtuhls ſind an den Samendolden der Reben die erſten Geſcheine, d. h. Blüten, zum Vorſchein gekommen. Je raſcher die Rebe verblüht, deſto beſſer für die Entwicklung der Trauben. In der Blütezeit lieb der Weinſtock möglichſt trockene, nicht zu heiße Witterung, wenig Wind und milde Nächte. Trotz der übertrieben froſtigen Mainächte tragen die Reben des füdlichen Kaiſerſtuhls einen erfreulich üppigen Samenbehang. Aus den Nachbarländern 7 Ludwigshafen.(Laſtkraftwagen ſtößt mit Motorrad zuſammen.) In der Kaiſerallee ſtieß ein in Richtung Mundenheim fahrender Laſtkraftwagen mit einem aus entgegenkommender Richtung kommenden Mo⸗ torradfahrer zuſammen. Durch den Zuſammenſtoß erlitt der Motorradfahrer außer Hautabſchürfungen erhebliche Kopfverletzungen. Er wurde mit dem Sanitätswagen in das Marienkrankenhaus gebracht. Lebensgefahr beſteht vorerſt nicht. Der auf dem Soziusſitz mitfahrende 12jähr⸗ Sohn des Motorradfahrers kam mit einer leichten Hand verletzung davon. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß dürfte nach den bisherigen Ermittlungen den Führer des Laſt⸗ kraftwagens treffen, weil er die nötige Vorſicht außer Acht ließ. ahn(LEinksfahrer verſchuldet ſchweren Motorradunfall.) In der Adolf⸗Hitler⸗Sraße ereig⸗ nete ſich ein ſchwerer Motorradunfall. Der Dahner Kran⸗ kenkaſſenkontrolleur Albert Widmeyer ſtieß mit dem Pir⸗ maſenſer Motorradfahrer Philipp Linder, der die linke Straßenſeite eingehalten hatte, zuſammen. Durch den hef⸗ tigen Anprall wurde die Soziusfahrerin des Linder, Frl. Selgard aus Pirmaſens, ſchwer verletzt. Sie trug neben ſchweren Fleiſchwunden Knochenbrüche davon und mußte ins Krankenhaus transportiert werden. Die beiden anderen Fahrer erlitten leichtete Verletzungen. Erlenbach.(motorrad rennt in ein Laſt⸗ auto.) In der Nähe des Seehofes fuhr ein Motorrad⸗ fahrer aus Fiſchbach in ſcharfem Tempo von hinten gegen ein Laſtauto. Der Anprall war ſo heftig, daß der Lenker des Motorrades und der Soziusfahrer mit ſchweren Ver⸗ letzungen in das Krankenhaus Bergzabern eingeliefert werden mußte. * Frankfurt a. M.(Sicher ungsverwahrung für einen Heiratsſchwindler.) Im Oktober des Jahres 1932 wurde der 37 Jahre alte Willi Schmidt wegen umfangreicher Heiratsſchwindeleien zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Er und ſeine damals mitabgeurteilten drei Brüder hatten es verſtanden, durch einen unverſchämten Trick zahlreiche junge Mädchen zu betrügen. Man täuſchte einen Betriebs; unfall vor und erklärte der jeweiligen Braut, es müſſe eine Buße gezahlt werden, wenn man eine längere Freiheits⸗ ſtrafe vermeiden wolle. Das rührte ſelbſtverſtändlich die Herzen der„Bräute“, die dann hilfreich einzuſpringen pfleg⸗ ten. Gegen Schmidt war nun Antrag auf Sicherungsver⸗ wahrung geſtellt worden, dem die Große Strafkammer ſtattgab. Die neueſte Schnellzugslokomolive D⸗Zug München— Stuttgart in 2 Stunden 17 Minuten. — Stuttgart, 19. Juni. Die neueſte elektriſche Schnellzuglokomotive der Reichs⸗ bahn, Reihe E 18, befördert einen nahezu 400 Tonnen ſchwe⸗ ren Schnellzug von München nach Stuttgart in der bisher unerreichten Fahrzeit von 2 Stunden und 17 Minuten. Beamte des Reichsbahnzentralamts München, von dem die Fahrt durchgeführt wurde, gaben Erläuterungen über die Neukonſtruktion. Die Lokomotive iſt imſtande, dauernd eine Leiſtung von 4000 PS, eine Slunde lang 4400 PS, eine Viertelſtunde lang 4800 PS und vorübergehend ſogar eine Leiſtung von 6000 PS aufzubringen. So konnte der Zug infolge dieſer großen Leiſtungsfähigkeit der Maſchine auf der 6 Kilometer langen Geislinger Steige, deren Steigung 22 Meter auf je 1000 Meter beträgt, mit der für die Strecke zugelaſſenen Höchſtgeſchwindigkeit von 70 km befördert werden, während auf geraden Strecken oft eine Höchſtgeſchwindigkeit von 120 km erreicht wurde. 5 Der elektriſche Teil der Lokomotive ſtellt das Ergebnis einer langjährigen Entwicklungsarbeit dar. So wurde u. a. die Fahrſteuerung ſo durchgebildet, daß für die Regelung der Zugkraft und der Leiſtung der geſamten Lokomotive nur mehr ein einziger kleiner Hebel zu bedienen iſt. Infolge dieſer Vereinfachung kann der Lokomotivführer ſeine ganze Aufmerkſamkeit der Strecke wid⸗ men. Beſonders bemerkenswert bei der Neukonſtruktion iſt, daß die Steuerung eine ſogenannte Feinregelung hat, durch die eine hohe Anfahrbeſchleunigung erreicht wird, wie auch die Zugkraft ſelbſt in ſehr feinen Abſtufungen geregelt wer⸗ den kann. Die Lokomotive ſtellt zurzeit das leiſtungsfähigſte Fahr⸗ zeug der Deutſchen Reichsbahn dar. Die Neukonſtruktion iſt hauptſächlich für gebirgiges Gelände gedacht, weil mit ihrer Hilfe auf Strecken, auf denen infolge ihrer zahlreichen Kurven und ſtarken Neigungen die bei Langſtrecken mögliche Höchſtgeſchwindigkeit von 150 Stkm nicht angängig iſt, die Reiſegeſchwindigkeit durch möglichſt großes Steigungs⸗ und Beſchleunigungsvermögen der Triebfahrzeuge erreicht werden kann. 5 Mehr Wein trinken! Beſeitigung der Winzernot durch Abſatzförderung. Berlin, 19. Juni. Auf einer gemeinſamen Veranſtaltung der Wirtſchafts⸗ gruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe ſowie des Reichsausſchuſſes für den Fremdenverkehr, die im Rahmen eines Preſſeabends im„Ruſſiſchen Hof“ ſtattfand, wurden in eingehenden Referaten mehrere brennende Probleme des Gaſtſtättengewerbes, insbeſondere die Winzer not und die Gemeindegetränkeſteuer, behandelt. Landrat Dr. Simmer⸗Trier ſprach über das Thema„Die Beſeitigung der Winzernot durch Abfatzförde⸗ rung“. Er betonte, daß der Winzerſtand einen ſehr wert⸗ vollen Teil des Bauernſtandes im völkiſchen Sinne bildete. Wenn jetzt die ſorgſame Wiederaufrichtung und Pflege des deutſchen Bauernſtandes mik Recht als eine ſtaats- und volkspolikiſche Notwendigkeit allererſten Ranges angeſehen werde, ſo ſei es kaum möglich, dem deutſchen Winzerſtand gegenüber anders zu denken als dem Bauernſtand gegen⸗ über. Die wirtſchaftliche Lage der Winzer müſſe unbedingt ſichergeſtellt werden. Das Mittel zur Erreichung dieſes Zie⸗ les heiße Abſatzſteigerung, denn der Weinverbrauch im Ber ⸗ hältnis zum Weinverbrauch benachbarter Kulturländer ſei ſehr gering. Dann ſprachen Dr. Jeſſen⸗Berlin und der Fachgruppen⸗ leiter für das Schankgewerbe, Mentberger⸗Berlin, über das Problem der Gemeindegetränkeſteuer, um üver⸗ einſtimmend die Forderung nach Aufhebung dieſer Steuer zu erheben. Abſchließend wurde dann der Film Kreuz und quer durch Deutſchland“, der damit ſeine deut⸗ ſche Uraufführung erlebte, gezeigt. Der Film gibt in ſeiner Zuſammenſetzung einen hervorragenden Ueberblick über die Schönheiten deutſcher Landſchaften und deutſcher Städte. Lallale Nuudscuau Wogende Felder Mannshoch ſteht das Korn. Die Aehren blühen. Der Wind ſtreicht koſend über die Felder hin, da neigen ſich die Aehren, eine nach der anderen, alle in der gleichen Richtung. Aus dem Felde aber, ſo ſcheint es, iſt ein grünes wallendes Meer geworden, deſſen leiſes ſchönes Rauſchen auch dem Ohr vernehmbar wird.„Es wallt das Korn weit in der Runde“— an dieſen Kellerſchen Vers erinnert man ſich unwillkürlich, wenn der Sommer ſeine grünen Meere land⸗ auf und landab wogen und wallen läßt. Aus nahen Wäl⸗ dern tönt des Kuckucks Rufen herüber zu den wogenden Fel⸗ dern. Des Himmels Bläue ſpannt ſich freudig und bejahend über eine aufjubelnde, reiche Natur. Mannshoch ſteht das Korn; höher noch wächſt in uns die Hoffnung auf eine gute Ernte, wächſt das Vertrauen zum Herrn der Ernte, deſſen Hand ſchützend über den Fluren liegt. Draußen ſchickt ſich die Erde an, wieder den Tiſch für eines Volkes Nahrung zu decken. Möge dieſer gütige und freundliche Himmel allezeit über den wallenden Saaten ſich wölben! Damit einſt golden woge, was jetzt noch im Grün des Juni ſteht, ſchwankenden leichten Halmen anvertraut.— Freude und Dankbarkeit keimen in uns auf, wenn unſer Auge jetzt vom Reichtum der Heimat trinkt. Sie kündet wieder und wieder nur von Se⸗ gen, von Kraft, von Schönheit und vom Frieden. Weiterhin billige Speiſefette für Minder bemittelte Der Reichs⸗ und Preußiſche Arbeitsminiſter hat den Landesregierungen zur Kenntnis gebracht, daß die Maß⸗ nahmen der Reichsregierung zur Verbilligung der Speiſe⸗ fette für die minderbemittelte Bevölkerung für die Monate Juli, Auguſt und September 1935 in dem bisherigen Um⸗ fange weitergeführt werden. Die Sparabſchnitte ſind auf gelbem Waſſerzeichenpapier hergeſtellt. Die Gutſcheine be⸗ rechtigen zum Bezuge von monatlich einem Pfund Konſum⸗ margarine und zum Einkauf von mindeſtens einem halben Pfund Butter, Schmalz, Wurſt, Rohwurſt, Speck, Talg uſw. Die Verbilligung für die letztgenannten Waren beträgt je 25 Pfennig. Dieſe Verbilligungsmaßnahmen gelten auch für das Saargebiet. Die Gültigkeitsdauer der einzelnen Scheine iſt auf einen Monat begrenzt. Ihre Verwendung vor Beginn oder nach Ablauf der aufgedruckten Gültigkeits⸗ dauer iſt daher unzuläſſig. Vom Nationaltheater. Am Freitag, den 21. Juni, findet die letzte öffentliche Vorſtellung von W. E. Schäfers hiſtoriſchem Schauſpiel„Der Kaiſer und der Löwe“ ſtatt. In den Titelrollen: Birgel und Linder.— In Künneles neuer Operette„Herz über Bord“, die am Samstag, den 22. Juni, im Nationaltheater erſtaufgeführt wird, ſind be⸗ ſchäftigt: Die Damen Hillengaß, Stauffert, Blankenfeld und Burg und die Herren Reichart, Becker, Krüger, Offenbach, Krauſe, Wuthinor und Walter. Inſzenierung: Becker. Muſi⸗ kaliſche Leitung: Klauß. Bühnenbilder: Kalbfuß. In 100 Minuten von Mannheim nach Berlin. Das Blitzflugzeug Ju 180 ſtartete planmäßig um 6.40 Uhr mit vier Paſſagieren nach Berlin. 15 Minuten ſpäter landete die Maſchine in Frankfurt am Main, wo zwei Paſſagiere zuſtiegen. Der Start in Frankfurt erfolgte um 7.10 Uhr und die Landung in Berlin 85 Minuten ſpäter um 8.35 Uhr. Die reine Flugzeit betrug ſomit nur 100 Minuten. Planmäßig hätte das Blitzflugzeug erſt um 8.50 Uhr in Ber⸗ lin landen ſollen. Mit dieſem Fluge wurde erſtmals ein Rekord in der Verbindung Mannheim— Berlin aufgeſtellt. * Luftpoſtſendungen mit den Nachtflügen nach Hannover⸗ Berlin und weiter. Neuerdings erreichen die mit dem Schnellzug um 22.59 Uhr abgehenden Luftpoſtſendungen in Frankfurt a. M. den Nachtflug Richtung Hannover Berlin und weiter nicht mehr. Die Luftpoſtſendungen für dieſen Nachtflug müſſen deshalb ſpäteſtens um 19.30 Uhr am Nachtſchalter des Poſtamts 2— Eingang 3, Friedrichs⸗ felderſtraße— vorliegen. — Achtung! Falſche Reichsbanknoten im umlauf! Eine Fälſcherkolonne bereiſt zurzeit die größeren Städte Süd⸗ deutſchlands und verſucht beim Einkauf von Kleinigkeiten, falſche Reichsbanknoten an den Mann zu dringen. Die Falſchſtücke tragen die Nummern A 9 277 805, E 7666 554 und F 8 810 161, die karmeſinrot ſtatt hellrot ſind. Beim Auftreten wird um Verſtändigung der Gendarmerie oder des nächſten Polizeibeamten gebeten. — Beſonderes Augenmerk iſt auf die Kurpfuſcher zu kichten. Der Reichsjuſtizminiſter hat die Strafe alan behörden erſucht, beſondere Aufmerkſamkeit dem Treiben der Kurpfuſcher zu ſchenken, da ſich gerade aus ihrer Tätigkeit für die Volksgeſundheit die ſchwerſten Gefahren ergeben könnten. Wer kranke Volksgenoſſen behandelt, ſei zu beſonderer Vor⸗ ſicht verpflichtet, Auch ein nichtapprobierter Krankenbehandler müſſe daher die anerkannten Regeln der Heilkunde ſicher be⸗ herrſchen und richtig anwenden. Kein Gras in den Mund nehmen! In den Tagen, da die Wieſen und Felder in voller Pracht ſtehen, iſt es not⸗ wendig, auf eine Unſitte aufmerkſam zu machen, die ſchon manchmal großes Leid im Gefolge hatte. Da wandert einer durch die prangende Natur, rupft ſich einen Gras⸗ oder Aehrenhalm ab, ſteckt ihn unbeſonnen in den Mund und kaut daran voll Luft. Durch das Gras und noch mehr durch Getreidehalme wird ſedoch der Strahlenpilz, der in den Halmen ſitzt, auf den Menſchen übertragen. Er äußert ſich vielleicht im Anfang nur als eine harte Geſchwulſt am Halſe und wird leicht mit einer harmloſen Krankheit ver⸗ wechſelt. die als Geſchwür oder Furunkel nach außen in Erſcheinung tritt und behandelt wird. Wird die Krankheit ſofort erkannt und zieht der Kranke auf ſchnellſtem Wege den Arzt zu Rate, dann beſteht die Möglichkeit, den Strah⸗ lenpilz auszuheilen. Wenn nicht, dann kann ſich trotz zahl⸗ reicher Operationen der Pilz im Körper immer weiter aus⸗ breiten. Die Behandlung einer ſolchen Erkrankung iſt ſehr ſchwierig und erfordert eine große Geduld von Seiten des Kranken, da Rückfälle ſehr häufig ſind. uralter Glaube beſagt, daß um Mittſommernacht Schätze aus der Tiefe der Erde ſteigen. Aus der Tieſe des felſigen Grundes, des Heiligenbergs bei Heidelberg erſtieg ſolcher Schatz: Das herrliche Werk des erſten Things in Baden. 5 Ein Wunder der Arbeit. Wer ſeine Weiße erleben will, der komme zur Gau⸗ ſonnwendfeier am 22. Juni 1935 abends auf den Heiligen⸗ berg bei Heidelberg. Neue Wege der Kleinſiedlung 70 000 Steilen geſichert.— Billige Volkswohnungen. Der Hauptreferent beim Deutſchen Gemeindetag, Dr. v. Schmeling, teilt in dem organiſationsamtlichen„Gemeinde⸗ tag“ mit, daß die weitere Führung der Kleinſie f einer neuen Grundlage gedacht ſei. Zunächſt wü ſt⸗ ſtellige Hypotheken der Realkreditinſtitute und Sparkaſſen bis 40 v. H. des Bau⸗ und Bodenwertes in Betracht kom⸗ men, alsdann 1b⸗Hypotheken, in der Hauptſache von den⸗ ſelben Kreditinſtituten mit Reichsbürgſchaf: für die Spanne von 40 bis 60 v. H. An dritter Stelte ſollten Reichsdarlehen mit 4 v. H. Zinſen folgen, die die Spanne von 60 bis 80 v. H. ausfüllen. Der Reſt der Finar⸗ zierung ſei durch Bereitſtellung des Grund und Boden Selbſthilfearbeit und ein kleines Eigenkapital aufz gen. Ein neuer Erlaß, der die Gewährung von Reick teln auf dieſer Grundlage klarſtellt, ſtehe bevor. Dadurch, daß die Reichsdarlehen jetzt nur noch eine Spanne von durchſchnittlich 20* H. des Vau⸗ und Poder wertes bei der Kleinſiedlung ausmachen, ſtatt bisher 60 bis 75 v. H. der Geſamtkoſten, trete eine Streckung der Reich: mittel ein. Künftig werde der Einzelbetrag des Reichsdarlehens für die Kleinſiedlerſtelle im Durch⸗ ſchnitt 1000 Mark betragen. Mit 70 Millionen Reichsmark könnten danach 70 000 neue Kleinſiedlerſtellen errichtet werden. Die Mithilfe der Werke und der Gemein⸗ den, die in dem Abkommen mit der Reichsgruppe Indu⸗ ſtrie über die Errichtung von Arbeiterwohnſtätten angeſtrebt werde, ſollte ſich darauf erſtrecken, daß gerade auch für die Errichtung von Kleinſiedlungen die Finanzierung erleichtert wird. Daneben ſei die Fortſetzung des Baues billiger Volkswohnungen dringend erforderlich. Kein Zwang zu Sport für Beamte Ein Oberbürgermeiſter hatte Vorſchläge zur Einrichtung von Pflicht⸗Leibesübungen der ſtädtiſchen Beamten⸗, Ange⸗ ſtellten⸗ und Arbeiterſchaft unterbreitet. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter Dr. Frick hat hierzu ausführlich Stellung genommen. Er ſagt u. a., daß die Arbeit der Be⸗ amten, Angeſtellten und Arbeiter der öffentlichen Behörden heute ſchwieriger und anſtrengender denn je iſt und daß darüber hinaus dieſe Volksgenoſſen ſich auch in Schulungs⸗ und Sonderkurſen fortbilden, ſowie noch weitere Pflichten erfüllen müſſen, ſoweit ſie Parteigenoſſen ſind. Wenn ich auch, ſo ſagt der Miniſter, den beſonderen Wert turneriſcher und ſportlicher Betätigung nicht verkenne, bin ich anderer⸗ ſeits doch überzeugt, daß jeder Zwang gegenüber den durch ihre beſonderen Pflichten ſtark in Anſpruch genommenen und gebundenen Beamten, Angeſtellten und Arbeitern im öffent⸗ lichen Dienſt nicht die beabſichtigte Wirkung erzielen wird, ſondern unter Umſtänden die Berufsfreudigkeit und die Leiſtung im Dienſt beeinträchtigen kann. Es kommt ſomit nur eine freiwillige Teilnahme von Beamten, Angeſtellten und Arbeitern der öffentlichen Behörden an ſolchen Uebungen in Frage. Zahlungsmittel bei Auslandsreiſen Anläßlich der beginnenden Hauptreiſezeit werden die nach Grenzgebieten Reiſenden auf das Folgende hingewie⸗ ſen: Inländer dürfen inländiſche Banknoten und Gold- münzen beim Ueberſchreiten der Grenze nach dem Ausland überhaupt nicht mitnehmen. Andere Zahlungsmittel, wie Silbermünzen und ordnungsmäßig erworbene ausländiſche Zahlungsmittel, dürfen ſie nur mit Genehmigung ausfüh⸗ ren, wenn es ſich um Beträge von mehr als zehn Reichs⸗ mark im Kalendermonat handelt. Zuwiderhandlungen wer⸗ den mit Gefängnis und Geldſtrafe, unter Umſtänden mit Zuchthaus, beſtraft. Auskunft über die im einzelnen für den Reiſeverkehr geltenden Deviſenvorſchriften geben die Devi⸗ ſenſtellen und die Grenzzollſtellen. Verbilligtes Pflaumenmus Mit Hilfe der vom Reichsminiſter der Finanzen ſowie von der rübenbauenden Landwirtſchaft und der Zucker⸗ induſtrie zur Verfügung geſtellten Mittel war es ſeinerzeit möglich, die Bevölkerung ſeit Beginn des Jahres mit einer in ihrer Qualität vorzüglichen Vierfrucht⸗ und gemiſchten Marmelade ſowie Apfelnachpreſſegelee zu verſorgen. Die zu dieſem Zweck zur Verfügung ſtehenden Mengen ſind nunmehr aufgebraucht. Um die Bevölkerung auch weiter⸗ hin mit einem billigen und hochwertigen Brotaufſtrichmittel aus deutſchem Obſt und Zucker zu verſehen, hat der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft im Einvernehmen mit dem Reichsnährſtand eine Fortfüh⸗ rung der Maßnahmen durch Verbilligung von Pflaumen⸗ mus angeordnet. Das verbilligte Pflaumenmus wird nicht wie bisher zu 42 Pfennig, ſondern zu einem Kleinverkaufshöchſtpreis von 32 Pfennig je Pfund im Laden abgegeben und ſteht vorausſichtlich vom 25. Juni an in allen Geſchäften zur Verfügung. Beſonderer Wert wird wieder auf die Qualität des Pflaumenmuſes gelegt. Die Qualitätsvorſchriften ſind deshalb ſo verſchärft worden, daß dem Verbraucher trotz der Verbilligung in der Qualität ein weſentlich verbeſſertes Brotaufſtrichmittel geliefert wird. Die Durchführung der Maßnahme liegt in der Hand der Hauptvereinigung der deutſchen Gartenbauwirtſchaft. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 20. Juni: Miete D 28, und für die NS⸗ Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 364: Die Wal⸗ küre von Richard Wagner. Anfang 19, Ende nach 23.15 Uhr. 1 5 reitag, 21. Juni: Miete F 26: Der Kaiſer un a e Schauſpiel von Walter Erich Schäfer. Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr. Samstag, 22. Juni: Miete E 26, und für die NS⸗ Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 365. Zum erſten Male: Herz über Bord. Operette von Eduard Künneke. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Sonntag, 23. Juni: Miete B 26, Sondermiete B 14, und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 301 bis 303: Die Regimentstochter. Komiſche Oper von Donizetti. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Im Neuen Theater(Koſengarten): Sonntag, 23. Juni: Freier Kartenverkauf und für die NeS⸗Kulturgemeinde Mannheim(Jugendbühne): Die große Chance. Luſtſpiel von Alſßed Möller und Hans Lorenz. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Aeber 1000 Arbeitsloſe weniger im Mai Mannheim, 19. Juni. Auch der Mai zeichnete ſich wieder durch ſtarke Abnahme der Arbeitſuchenden⸗ und Ar⸗ beitsloſenzahl aus. Die Vermittlungstätigkeit war von er⸗ freulicher Stabilität, die zu guten Reſultaken und zum Aus⸗ gleich dort führte, wo wie Gaſtwirts⸗ oder Bekleidungsgewerbe die Witterung gewiſſe Schwankungen mit ſich brachte. Be⸗ ſonders hervorzuheben iſt die Tatſache, daß die Zahl der Dauerſtellen im Gegenſatz zu kurzfriſtigen Beſchäftigungen erheblich zunahm. Das iſt ein gutes Zeichen für die Feſtigung der Wirtſchaft. Der Bedarf an landwirtſchaftlichen Hilfskräf⸗ ten iſt gegenwärtig ſehr groß. Fachkräfte wurden zahlreich geſucht und auch in angrenzende ſowie entferntere Bezirke vermittelt, ohne daß Lücken entſtanden. Dazu erhielt die Landhilfe fortlaufend Zuzug junger Leute beiderlei Geſchlechts, die in den Mannheimer Arbeitsamtsbezirk und von Konſtanz und Weißenburg in Franken kamen. Mit im Brennpunkt des Intereſſes ſteht die Metallinduſtrie mit Aufnahmefähigkeit in nahezu allen Betrieben, zu denen nam⸗ hafte württembergiſche und norddeutſche Großbetriebe kamen, die Mannheimer Schloſſer, Dreher und Spengler holten. Auch bei den Hilfsarbeitern mehrten ſich die Dauereinſtellungen, wie ſich überhaupt der Geſamteinſatz gün⸗ ſtig entwickelte. Notſtandsarbeiter ſind nun rund 700 in auswärtigen Bezirken untergebracht, und auch die Autobahn erhöhte zur Ausführung ihrer Schlußarbeiten aufs neue ihre Belegſchaft auf 1700 Mann. Die gute Beſchäftigungslage im Mai verſpricht auch für die kommenden Monate vielverſprechende Ausblicke. 1 1 e Bürgern ſich Brautkronen wieder ein? In manchen ländlichen Kirchen findet man noch heute unter Glas und Rahmen Brautkronen aus einer längſt entſchwundenen Zeit. Früher wurden ſie bei Hochzeiten regelmäßig getragen. Zum Ehrenkleid der Braut gehörte dieſe Krone, die im Beſitz der Kirche verblieb und bei jeder neuen Hochzeit wieder hervor⸗ geholt wurde. Neuerdings ſcheinen ſich nun dieſe Braut⸗ kronen wieder einbürgern zu wollen. So wird aus Nord⸗ hauſen berichtet, daß dort in einem Blumenhaus eine Braut⸗ krone ausgeſtellt iſt, die die Umſchrift trägt„Halte, was du haſt, daß niemand deine Krone nehme“. Sie iſt das Werk eines Goldſchmiedemeiſters, der die Krone für eine Kirche ge⸗ arbeitet hat. Ob man ſich dieſem Beiſpiel auch in anderen Städten und Dörfern anſchließen wird? Zu wünſchen wäre das; iſt doch hier eine Möglichkeit gegeben, einen alten ſin⸗ nigen Brauch, der ſo lange vergeſſen war, mit neuem Leben zu erfüllen. Die Menſchen werden älter Unſer Leben währt 20 Jahre länger.— Feſtſtellungen des Reichsgeſundheitsamtes. Eine beſonders eindeutige Ehrung des dieſer Tage ſo ſtark gefeierten deutſchen Forſchers Robert Koch ergibt ſich aus einer Zuſammenſtellung der Entwicklung der Seuchen in Deutſchland, die Regierungsrat Dr. Dornedden vom Reichsgeſundheitsamt vorlegt. Robert Koch und ſeine Mit⸗ arbeiter, ſo ſagt er u. a., haben nicht nur die Erreger der Seuchen entdeckt, ſondern auch die Bekämpfun gsmaß⸗ nahmen gefunden. Während im Deutſchen Reich von je 1000 Lebenden im Jahresdurchſchnitt 1871 bis 1880 27 ſtar⸗ ben, waren es 1931 bis 1933 nur noch 11. Dieſe gewaltige Sterblichkeitsabnahme beruht größtenteils auf den erheb⸗ lichen Fortſchritten im Kampfe gegen Krankheit und vor⸗ zeitigen Tod. Für die Erfolge auf dieſem Gebiete spricht auch die durchſchnittliche Lebens verlängerung von 37 Jahren um 1875 auf rund 57 Jahre um 1925 und über 60 Jahre in der Gegenwart. Allein die Cholera und die Po⸗ ken haben in Preußen im Zeitraum von 1816 bis 1874 insgeſamt 379 582 bezw. 165 997 Sterbefälle verurſacht. Die Sterblichkeit an Cholera zeigte ſogar in den 60er Jahren ſteigende Tendenz. In den letzten zehn Jahren, von 1925 bis 1934, wurden dagegen an Cholera, Gelbfieber und Peſt überhaupt keine, an Fleckfieber 21, an Ausſatz 28 und an Poken 44 Erkrankungen und an all dieſen Krankheiten ins⸗ geſamt nur 16 Sterbefälle gemeldet. Beſonders ſtark zeigen ſich die Ersolge auch im Kampf gegen das Kindbettfieber. Im Zeitraum 1816 bis 1874 wurden in Preußen 314579 Sterbefälle dieſer Art ge⸗ meldet, d. h. 84,2 und in den Jahren 1871 bis 1874 ſogar 88 auf 10 000 Entbindungen. 1932 waren es nur noch 24,7. Beſonders ſtark haben ſich die Sterbefälle an Kinder⸗ Infektionskrankheiten, Maſern, Scharlach, Keuch⸗ huſten und Diphtherie vermindert. Faſt 14 Prozent aller Sterbefälle des Jahres 1886 wurden in Preußen von dieſen Kinderinfektionskrankheiten verurſacht, während auf ſie im Jahre 1932 im Deutſchen Reich nur 1,2 Prozent entfielen. Schließlich verweiſt der Referent noch auf den beachtlichen Rückgang der Tuberkuloſſenſterblichkeit. Hieran ſtarben in Preußen auf je 10 000 Lebende 1876 noch 31,8 Perſonen, 1932 nur mehr 7,6 Perſonen. Was viele Hundefreunde nicht wiſſen! Hunde dürfen keine Geflügelknochen freſſen! Alten Hun⸗ den ſoll man auch andere Knochen nicht mehr vorſetzen! Für jüngere Hunde ſind weiche Kalbsknochen am zuträglichſten. Gib die Knochen dem Hund geſondert, miſche ſie nicht unter das Futter, er könnte ſie ſonſt unzerkaut herunterſchlucken und ſich dabei innerliche Verletzungen zuziehen. Erneuere das Trinkwaſſer öfters am Tage! Koche, namentlich im Sommer, das Hundefutter nicht„auf Vor⸗ rat“! Es könnte verderben und dem Hund ſchädlich werdenk Glaube nicht, daß Dein Hund unempfindlich gegen Durch⸗ näſſung, Zug und Kälte ſei! Namentlich die edlen Hunde⸗ raſſen und die Stadthunde ſind nicht immer ſehr wider⸗ ſtandsfähig und leichter Erkrankungen ausgeſetzt. Gib Deinem Hunde ein trockenes, ſauberes und warmes Lager! Trockne den Hund gut ab wenn er naß geworden iſt, Abreibung mit einem rauhen Tuch iſt am zweckmäßigſten. Wenn Dein Hund einen Maulkorb tragen muß, dann ſorge dafür, daß er gut paßt und nicht drückt. Iſt Dein Hund nicht geſund, ſo berwende nicht allzu lange Haus mittel ſondern gehe rechtzeitig zum Tierarzt. — Der Maulwurf. Der Maulwurf hat ſeinen Namen nicht vom Maul, ſondern von der Molte, das iſt Erde, da er im Mittelhochdeutſchen Moltwert genannt wird. Der Name bedeutet alſo ſopiel wie der Erdaufwerfer. Der Maul⸗ wurf in ſeinem ſchwarzen Samtrock iſt eines unſerer wunder⸗ barſten Geſchöpfe. Beſonders intereſſant ſind ſeine roſa⸗roten Vorderpfoten; die Finger, die der Maulwurf als Schaufeln benutzt, haben derbe krallenartige Nägel, mit denen er die Erde mit großer Kraft nach der Seite und nach hinten wirft. Der Maulwurf iſt kein ausſchließlich unterirdiſches Tier, ſon⸗ dern kommt bei Nacht, namentlich im Frühjahr, aus ſeinem verborgenen Schacht heraus und ficht Duelle mit ſeinen Nebenbuhlern um ſeine Herzallerliebſte aus. Unſer Maul⸗ wurf gilt im Volke bekanntlich als blind, von Naturforſchern wird aber die Blindheit des Maulwurfes in das Reich der Fabel verwieſen. Das Auge des Maulwurfs iſt ſehr klein und iſt ganz von Haut überzogen, ſo daß es äußerlich vö unſichtbar iſt. Der Maulwurf lebt meiſtenteils von W liebt aber auch Schnecken und Fröſche und vergreift manchmal an kleinen Vögeln. Er iſt alſo mehr nützlich als ſchädlich. Schutz den Feloͤhecken Ueberall grünt und blüht es. Was gibt es Schöneres, Geheimnisvolleres, Sagenumwobeneres auf deutſchem Acker⸗ boden als den Feldrain, zu dem lange Reihen von Bauern⸗ geſchlechtern die ausgeackerten Steine heranſchleppten, auf dem im Laufe der Zeiten ſich allerlei Buſchwerk anſiedelte, der dem Schnitter ſchattige Raſtſtellen bietet und ungezählte Niſtplätze der Vogelwelt. Haſel, Birke. Schwarzpappel bil⸗ den friedvolle Geſellſchaft auf dem kargen Streifen. Die Königin in ihrer Mitte iſt aber unſtreitig die Schlehe. Ihre ſcharf bewehrten Seitenzweige ſind jetzt über und über mit Blüten bedeckt.„Schlohweiß“ nennt ja unſere Sprache das edelſte Weiß, eben nach unſerem Strauch. Und wie köſtlich ſehen drei Monate ſpäter dann die ſchwarzblauen Früchte aus!— Jeder Verſtändige ſchätzt und ſchützt dann auch die. Schlehdornhecke. Allzuviele gibt es ſowieſo nicht mehr im Lande. Um einer einzigen Furche halber hat man in den letzten Menſchenaltern oft den Rain weggeackert. Da⸗ bei vergißt nun ſolcher Landmann ganz und gar den ge⸗ waltigen Nutzen, den die inſektenvertilgenden gefiederten Bewohner der Hecke weit in der Umgegend ſtiften. Unter dem Dornbuſch findet der Junghaſe den ſicherſten Schutz. das Rebhuhn den beſten Unterſchlupf vor Habicht und Fal⸗ ken. Auch vor Windſchaden bewahrt eine dichte Hecke die anliegenden Felder. Jeder Volksgenoſſe, jeder Grundbe⸗ ſitzer, aber auch jeder Bürgermeiſter und Ortsbauernführer wird gemahnt und gebeten: Duldet nicht eine Vernichtung unſerer Hecken. Wetterbericht Die Wetterlage hat ſich wenig verändert. Bei weſtlichen Luftſtrömungen iſt für Donnerstag und Freitag immer noch ziemlich unbeſtändiges, auch zu zeitweiligen Niederſchlägen geneigtes Wetter zu erwarten. Adolf fürler. Die Deutſche Hrbeitsfront Lie jungen ſiemilſe 4. Mais dle gau beſon- See an NEM mad, Al angen Ne abet, aulsduidllidi MAG use Guterhaltener Kinderwagen faſt neu, billig zu verkaufen, ſowie ein Kinderſportwagen zu kaufen Empfehle: Kückenfutter, fein Kückenfutter, grob geſucht. Näheres Lahrerſtraße 3. Kückenmehl i Spratts Haferflocken Schnell verkauft, Hühnerfutter Ovator⸗ Schnell vermietet Taubenfutter, Ovator“ Haſenfutter„Ovator“ Taubenfutter„Pol“ Auguſt Hauck, Achernerſtr. 29. Berücksichtigt ist alles, Was die große Oeffentlichkeit wissen soll.— Der einfachste billigste und beste Weg. weiser hierzu ist unsere inserenten! das Teitungs-Inserat! Reiche rig 5 8 1 2800 000 O WiAUE U. 400 Pp NM. 2 600 0 0 0- nittel, damen de, da Der Maul⸗ under⸗ rotem aufelr er die wirft. „ ſon⸗ ſeinem ſeinen Maul⸗ ſchern ch der klein völlig mern, ſich 1 9) als. K er n en —— .— e zu m Neckar ⸗B RoOomen von biss Zarthel- Winkler (4. Fortſetzung.) „Ach!“ ſagte Doktor Holzenbrandt. „Ach!“ ſagte Suſanne Moeller. „Ich bin ſehr glücklich, hier neben Ihnen ſitzen zu können!“ „Rücken Sie bitte ein bißchen, mir iſt fürchterlich heiß,“ ſeufzte Suſanne und wehte heftig mit dem Taſchentuch. Er rückte und dachte: ſchade. Nach einer Weile rückte er wieder zurück. „Wollen wir jetzt vielleicht einen Eiskaffee „Ich glaube nicht,“ verneinte Suſanne, 10 habe noch eine Verabredung, und das macht Ihnen vielleicht keinen Spaß. Ich jedenfalls könnte mir denken, daß es mir kei⸗ nen Spaß machen würde, als läſti...“ ſie hüſtelte. „Nein, natürlich nicht.— Ich will nicht ſtören.“ Netter, i en Kerl, dachte Suſanne. Tja. Da ſäß ich mit ihm. Nun weiß ich eigentlich, was ich wissen wollte. So gewiſſermaßen einen Ausſchnitt aus der großen Welt der Wiſſenſchaft. Mehr bliebe bei mir doch nicht haf⸗ ten. Was hätte es für einen Zweck, mich wieder mit ihm zu treffen? i f Doktor Holzenbrandt, ſehr 1155 und eine Handbreit von ihr getrennt, wagte einen kühnen Angriff. „Wann darf ich die Freude haben, Sie wiederzuſehen?“ „Es kut mir leid,“ ſagte ſie ehrlich.„Ich glaube, über⸗ 90. Ich war zu ehrlich, dachte ſie— ſo ehrlich, daß er mir „Es iſt wirklich ſo,“ verſicherte ſte. Sie gingen; er war wie vor den Kopf geſchlagen. Man ſah ihm an, daß er hätte Bände ſprechen mögen, aber er fand nicht ein einziges armſeliges Wort. Arme Eintagsfliege dachte ſie. Draußen am Luſtgarten „Lieber Herr Doktor, ich habe mich 1 gefreut, Sie kennen zu lernen. Der Muſeumsbeſuch war ſehr lehr⸗ rem Fall, daß Eins und Eins nicht zwei wird— ni wahr? Sehen Sie— daß Sie und ich nicht paſſen, iſt doch klar—2 Nein? Dann will ich's Ihnen erklären der Wel. d einzigſtes iſt nach meiner Meinung die 2 Es kam nicht zum letzten Wort, denn Doktor Holzen⸗ Mann von Takt. Er verbeugte ſich und brandt war ein ing. Er hätte nie gedacht, daß das bedauernde Achſelzucken (Nachdruck verboten.) Einmal und nicht wieder!“ ſagte Suſanne abends zu Ceſſi. „Wieſo?“ „Wenn ſich Gefühle in die Kameraderie miſchen, iſt'“ aus!— Arme Eintagsfliege.“ ** * Juſt auf den letzten Juli fiel der Tag, der für Hermann Moeller der wichtigſte ſeines Lebens war: ſein Geburts⸗ tag. Er ſelber tat, als wäre er ſehr unwichtig. Erſt Tante Guſtels energiſche Vorbereitungen für Kaf⸗ fee, Kuchen und Brötchen mit Schinken, Lachs, Kaßler, Schabefleiſch und Käſe nebſt Dutzenden von Bierflaſchen überzeugten ihn, daß es gewiſſermaßen ſeine Pflicht ſei, ſich an dieſem Tag, als etwas Beſonderes zu fühlen. Große Sträuße und Geſchenke von ſeinen Mädels prangten auf dem Gabentiſch. Er war feſtlich gekleidet und inſpizierte nach Hausherrnart die ganze ohnung. Um vier kamen ſie: zuerſt Tante Lenchen und Tante Lottchen, Onkel Ewald und Onkel Philipp, Neffe Erhard und Nichte Siſſy. Manchmal wußte er nicht gleich, welcher Neffe und welche Nichte es war; die Tanten und Onkel erkannte er alle wieder. Er freute ſich über jeden, der kam; jeder ſagte ſeinen Glückwunſch auf und gab ihm ein Ge⸗ ſchenk. Er ſah die Geſchenke kaum, er fühlte nur die Liebe — das war ihm genug. Es war ſchön, als man dann um den großen, runden, feierlich gedeckten Tiſch im Eßzimmer ſaß. Tante Guſtel und er präſidierten, und Ceſſt und Suſanne ſchenkten Kaffee ein. „Gott!“ ſagte Onkel Philipp, erhob ſich und zupfte die Weſte glatt,„wenn ich ſo denke, vor neun Jahren lebte unſere liebe Marianne noch...“ Hermann Moeller wurden die Augen feucht, und Tante Ulrike meinte leiſe zu Tante Hedwig, es wäre nicht nett, daß Onkel Philipp immer Anſpielungen mache; Hermann hätte ſeine Frau doch ſehr lieb gehabt. „... und nun iſt ein neues Geſchlecht herangewachſen. Die kleinen Mädchen, die damals noch mit Puppen ge⸗ ſpielt haben— jetzt ſind ſie friſcherblühte Jungfrauen. Sie ſind eine Zierde des Hauſes mit ihrem freundlichen Weſen und ihren unſchuldigen Herzen. Hier kicherte die Nichte Siſſy ins Taſchentuch. „Meine lieben Verwandten, ich komme zum Schluß!“ „Na endlich, der Kaffee wird kalt!“ rief Tante Lenchen. „.. ein Haus, das auch in ſchwerer Zeit noch ſo feſt ſteht, gegründet auf den Familienſinn, die Familienehre und die Familienliebe, das ſoll noch viele Jahre wachſen, gi eines jungen Mädchens ihm jeden vernünftigen Gedan⸗ ken rauben könnte, blühen und gedeihen is zu den Enkeln und Urenkeln— das Geburtstagskind lebe hoch!“ 5. f e „Das haſt du ſchön geſagt, Philipp.“ meinte gerührt ſeine Frau, Tante Hedwig,„aber das haſt du doch erſt zum Braten ſprechen wollen! Du haſt ja die Reden durch⸗ einandergebracht!“ 5 3 „Das ſchadet nichts!“ meinte Onkel Emil nachſichtig, dann kann doch abends ein andrer reden.“ N „And Arenkel,“ lachte Tante Lottchen plötzlich vom Sofa herüber, deren feſttagsbefangener Geiſt erſt in dieſer Sekunde zu arbeiten begann.„Dabei ſind Cecilie und Su⸗ ſanne noch nicht mal verheiratet!“ n „Man muß eben den weiten Horizont haben,“ wies Tante Hedwig ſie ſpitz zurecht.„And mit Ceſſi darf es ja auch nicht mehr ewig dauern!“ Sie ſchielte nach der Tür; eben war Ronald Scharffen⸗ ſtein eingetreten und vom Geburtstagskind und von den n begrüßt worden. Juſt als Tante Hedwig zu ihm hinüber ſah, überreichte er Ceſſi ein Veilchenſträußchen. „Sie wird ja auch nun ſchon fünfundzwanzig,“ flüſterte Tante Lottchen ſchnell, faſt ohne daß ſie die ſchmalen Lip⸗ pen bewegte. Ronald Scharffenſtein begrüßte zurückhaltend und in vollendeter Art alle Anweſenden mit Verbeugung und Händedruck, die Männer kräftig, die Frauen zart; als er die ganze Reihe aufmerkſamer Augen überſtanden hatte, durfte er ſich neben Eeſſi ſetzen. Sofort waren Tante Lottchens dünne Lippen am Ohr Tante Hedwigs. „Siehſte!“ tuſchelte ſie. Der ſtarke Kaffee ſtimmte alle heiter, un glänzende Laune riß auch die älteren Onkel hin; die Tan⸗ ten dagegen hielten etwas zurück und ſetzten allerlei an hof Friedrichſtraße einmal mit einem Herrn begegnet zu ſein, aber Suſanne erklärte das freundlich für vollkommen Ronald Scharffenſtein ließ ſich von Ceſſi gern bedienen. Er folgte mit faſt zärtlichem ohlgefühl ihren Bewegun⸗ gen und trank ſchon die dritte Taſſe leer, nur— wie er ſich ſelber 1 10 geſtand— um ſich von ihr aufs neue ein⸗ ſchenken zu laſſen und ihre Nähe zu genießen. „Ich weiß nicht,“ ſagte er verſonnen zu ihr,„ich fühle mich ſehr wohl in dieſem Kreis; wohl, weil ich ſonſt ſehr einſam lebe“ „Oh,“ machte fie mitleidig, zum Einſiedler ſcheinen Sie mir denn 5 zu ſchade! Sie ſollten ſich ein bißchen in den Strudel ſtürzen!“ Seine Augen glitten von ihren Händen hinauf zu ihrem Geficht und blieben an ihrem gewinnenden Lächeln hängen. „Ach,“ wehrte er ungelenk,„ſo allein— nein, da macht das keinen Spaß.“ „Ein Mann wie Sie,“ fette ſte, als wolle ſie ihm zu⸗ reden.„Sie werden ſchon leicht Geſellſchaft finden.“ „Geſellſchaft?— daraus mache ich mir nichts.“ Sie ſtutzte ein 911 unter ſeinem aufleuchtenden Blick 6. cherz ablenken; aber Tante Hedwig gegenüber hatte auf der Lauer gelegen. „Das kann ich perſteh'n,“ rief ihre ſpitze Stimme über den Tiſch, ſodaß alle ue„Ein Mann wie Sie iſt Ju geſetzt, um mit leichtem Volk herumzutollen, nicht wahr? 1 1 „Ja,“ nickte Tante Alrike von der anderen Seite und beugte ſich vor um Ceſſt und Ronald beſſer betrachten zu können,„eine ſolide Frau, die in die Wirtſchaft paßt und dem modernen Leben doch nicht fremd gegenüber ſteht!“ floh ſah ſich rettungslos den Tanten ausgeliefert und „Ich werde friſchen Kaffee holen,“ te ſie dane 9 5 5 5 8 e le ee Hraußen mühte ſich Suſanne mit einem neuen Creme⸗ „Nanu, du glühſt ja wie ne Lampe!“ ö „Drinnen verhefrgten ſie mich!“ rief Ceſſt ärgerlich. e Scharffenſtein bloß denken mag, wenn er dieſes Ge⸗ — f „Ach, dem iſt das gan angenehm! Allein kommt der 5 „Ihr ſeid ja alle verdr— ich denk' nicht aus ira⸗ ten und übrigens bin ich 2 8 i 25 5 5 „ bin ich längſt verſeh'n,“ nickte Suſanne„Bravo Nur, daß du mit dem, den du haſt, von den andern nicht 155 voll angeſehen würdeſt. Ogottogott! Erzähl das nur einem Menſchen, daß du auf den dämoniſchen Diſeder ge⸗ tippt haſt! Faule Sache.“ Sie ſchob den Cremekuchen mit einem flotten Ruck auf den Teller.„Oberfaul!“ Ihr könnt einem das Leben wirklich verekeln,“ murrte Ceſſi und trug auf silbernem Tablett den friſchen Kaffee hinein. Ronalds erwartungsvoller und— wie es ihr ſchien— ein wenig zu ſehnſüchtiger Blick machte ſie unwirſch. Sie wünſchte, es wäre Nacht, oder ſie ſäße in dem winzigen Vorortkaffee Nomberg, wo ſie ſich öfter mit Diſeder traf. Nach dem Kaffee ſpielte Suſanne Klavier, umlagert von Vettern und Baſen; die Tanten ſaßen in der Seſſelecke des Salons und ſprachen vom Haushalt, von den Haus⸗ angeſtellten und den neuen Kleidern Im Herrenzimmer unterhielten ſich die Herren, rauch⸗ ten gute Zigarren und Zigaretten und tranken ein Schnäpschen. Ronald Scharffenſtein hatte das wohlige Ge⸗ fühl, in dieſen ſchönen Räumen zuhaus zu ſein, dachte an Ceſſi und behandelte in dieſen Gedanken ihre Verwandten beſonders zuvorkommend. Und jeder, mit dem er ſprach, glaubte ſich von ihm unter den Moellerſchen Verwandten ganz beſonders geſchätzt. 9 5 aber wurde Ronald doch nervös; er ſpähte durch die offene Tür in den Salon hinüber und ſuchte vergeblich, trat endlich ins Nebenzimmer, in dem Suſanne unentwegt Walzer, Foxtrott und alles ſpielte, was ihren vielgewandten Fingern eläufig war— aber auch dort fand er nicht, was er zu nden wünſchte. Er ſtahl ſich noch eine Tür weiter ins E immer— und ſeine Augen leuch⸗ teten auf— mitten im immer ſtand Ceſſi an einer weiß⸗ gedeckten Tafel und ordſtete Beſtecks, Teller, Blumenvaſen und Stühle zum Abendeſſen. N „Ach!“ ſagte ſie, und fuhr faſt erſchrocken herum. „Verzeihung— ſtöre ich?— Nein?— Das iſt ſehr ſchön. 800 ſah Sie gar nicht unter den Fröhlichen— und ſchaft leren Sie hier für die ganze ausgelaſſene Geſell⸗ 4— Wirklich, er verſtand nett zu plaudern, und ſeine Worte 5 ſtets einen befonderen Klang— es war ihr, als ähe fie ihn jetzt zum erſtenmal. 5 Ge⸗ cht; gewiß, man würde ſich in Not un Gefahr auf dieſen Ceſſi ſtrich 19 leicht die Locken aus der Stirn. Oh, ich bitte Sie, Herr der geen— meinetwegen ſollten Sie ſich nicht don der eſellſchaft trennen!“ lä⸗ chelte lie ihm zu.„Zuviel Aufmerkſamkeit. Ich bin gleich „Darf ich Ihnen vielleicht helfen 2“ „„Nein, ganz gewiß nicht— ſo, das wären die Mund⸗ tücher— nun noch die Gläſer— die Herren Bier, die Da⸗ men Wein oder Tee— ja, ja— die Tanten haben ſo al⸗ lerlei Geſchmäcker— die Männer ſind gewöhnlich leichter zufriedenzuſtellen.— Wollen Sie ſich nicht ſetzen? Oder nebenan Sufannes Spiel hören?“ i Se mich 5 fortſchicken, bleibe ich lieber bei Ihnen,“ ſagte Ronald rffenſtein bittend und wunderte f ädchen gegenüber die Worte leicht über die Lippen loſſen. ſich, wie ihm. 0 M „Gäſte ſchickt man doch nicht fort!“ wich ſie aus. So, nun noch die Blumen 1 Sie doch, was Tante Lott⸗ chen für rieſenhafte Cryſanthemen angeſchleppt hat“ „Wundervoll,“ echote er gehorſam. Tante Lenchen bringt immer Roſen— Tante Hedwig iſt für beſſeres üchenkraut“— ſte ſch ug ſich auf den Mund hen Sie, was ich für eine äſterzunge habe!“ Sie verſtummte, denn ſie fühlte, wie Ronalds Blick Schreibtiſch. und—“ beider Blicke b ſegneten ſich—„Ihre An geſtellt.“ ben Blumen— und ich würde mich ſehr freuen, wenn ich mir geſtatten dürfte, Ihnen— ab und zu 1. Fortſetzung folgt) e Die Freunde machten wichtige Geſichter, und das ſtörte Toni Bruchmöller ungemein. Die Ehe war ihm eine hei⸗ lige Sache, und er duldete in keinem Falle, daß man auch nur andeutungsweiſe über ihn ſprach. Um nun allen Miß⸗ deutungen und allem Gerede aus dem Wege zu gehen, ent⸗ Weh er ſich, bei ſeinem alten Kameraden Bartner vorzu⸗ ſprechen. „Höre einmal, alter Junge,“ führte er ſich ein, mir iſt ſo durch Zwiſchenleute zu Ohren gekommen, daß man über Eva ſpricht. Ungefähr ſo, daß man mich bedauert. Sie wäre zwar eine reizende junge Frau, aber ich ſei ganz in meine Arbeit verſunken, und eine junge Frau brauche ein bißchen Welt, um fröhlich zu bleiben. So munkelt man, Bartner. und das gefällt mir nicht.“ Bartner war aufgeſtanden und lächelte. „Mein lieber Toni, man munkelt nicht nur. Ich be⸗ daure, den Verdacht aus eigener Anſchauung beſtätigen zu müſſen. Ich habe deine Frau geſtern abend erſt in Beglei⸗ tung eines netten jungen Mannes, der mir allerdings einen recht wiſſenſchaftlichen Eindruck machte, geſehen. Das ſehen andere natürlich auch, und du kannſt Ihnen das Schandmaul nicht verbieten. Wenn du alſo etwas gegen das Gerede unternehmen willſt, dann mußt du deine Frau bitten, ſich auch in der beſten Abſicht nicht auszuſetzen.“ Toni hatte 1 end zugehört. „Ich will Klavierſpielen lernen,“ ſagte er dann. Bartner glaubte, er ſei plötzlich übergeſchnappt. „Was willſt du?“ N „Klavierſpielen lernen.“ „Wozu denn?“ i a „Ich glaube, ich habe Eva falſch behandelt. Sie kann ſich für meine Arbeit nicht intereſſieren, weil ſie eine Frau iſt. Und ich wiederum habe mich bisher für ihre Muſik nicht genügend intereſſiert. Sie wird ihre Bekanntſchaften laſſen, wenn ſie ſieht, wie ich mich bemühe.“ Bartner lächelte wieder. „Wir beide kennen Eva,“ ſagte er,„und das will ich dir ſagen: wer ihr im Ernſt eine dumme Handlung nach⸗ ſagt, den erwürge ich. Aber manches Frauchen iſt ſchon aus reiner Langeweile in Verruf gekommen. Daran mußt du Toni ſah ſeinen Freund forſchend an. ſt es eigentlich?“ fragte er dann. ll es dir ſagen: es iſt dein Kollege, Doktor ee eee lůrte Irrtümer von Dörte Friedrich Bevor er aber dieſe Ausſprache herbeiführte ging er in Erwin Kleines Konſervatorium für Muſik und 1 ſich als Klavierſchüler an. Und da grade eine Probeſtunde ſtattfand, ſo nahm er an ihr teil. Eva war auf das Höchſte erſtaunt, als er bei ihrer Heimkehr am Klavier ſaß und mit Anſtrengung Finger⸗ übungen machte. „Mein Gott, Toni, was treibſt du denn da?“ „Ich?“ fragte er etwas verwirrt,„ich lerne Klavier ſpielen.“ 5 „Biſt du krank, f n fragte ſie erſchreckt. „Nein, ich bin nicht krank, ich habe eben plötzlich Inter⸗ eſſe an der Muſik gefunden.“ Sie ſtrich ihm über das Haar. „Ein verdächtig plötzliches Intereſſe. Da ſteckt doch etwas dahinter?“ Er zuckte die Achſeln. „Was ſoll denn dahinter ſtecken? Gar nichts. Man muß etwas für die Kunſt tun.“ Eine Weile ſann Frau Eva nach. Dann ſagte ſie ernſt: „Wo lernſt du Klavier spielen?“ „In Kleines Konſervatorium.“ 3 5 „Wo das hübſche Fräulein Nette Lehrerin iſt? Sieh da, das iſt ja ſehr intereſſant.“ Das aber war für Toni zu viel. 5 2 „Doktor Menze iſt ja auch ein ganz hübſcher Kerl, ſagte er ſo nebenbei. Eva fuhr auf. „Was willſt du damit ſagen?“ 3 „Was ich geſagt habe, nichts anderes. Du ſcheinſt ja auch derſelben Meinung zu ſein, jedenfalls glauben die Leute das.“ Frau Eva war rot geworden. „Wer ſagt ſo etwas?“— N Eine ganze Menge von Leuten ſagt das, die dich mit dieſem Herrn geſehen haben!“ „Und was glaubſt du?“ a 5 „Ich glaube, daß du ein bißchen zu viel Intereſſe für Herrn Menze und ein bißchen zu wenig für mich haſt. „Iſt das dein Ernſt?“ „Mein vollkommener.“ i Eine Weile ſagte ſie nichts. Dann ging ſie ſchweigend aus dem Zimmer. In der Tür drehte ſie ſich um. „Toni?“. „Bitte,“ ſagte er förmlich. 8 „Du biſt ein ganz dummer Menſch. Sonſt hätteſt du ſchließlich merken müſſen, daß ich dich allein nur lieb habe.“ 5 Als er aufſtehen wollte, hielt ſie ihn zurück. „Bitte, wir wollen nicht mehr darüber reden. Toni entſchloß ſich, Gewißheit zu erzwingen und ſuchte Doktor Menze auf. Er empfing ihn freundlich und mit beſonderer Liebens⸗ würdigkeit. „Womit kann ich Ihnen dienen, Herr Kollege?“ „Eine ganz private Frage. Sie wiſſen, daß in unſerer Stadt loſe Mäuler ſind. Und nun iſt meine Frau mit Ihnen geſehen worden.“ „Ja,“ ſagte Doktor Menze einfach,„ich habe ſie zur Halteſtelle gebracht, nachdem ſie mich beſucht hatte.“ „Sie hat Sie beſucht?“ „Gewiß. Freilich war meine Wirtſchafterin dabei.“ „Darf ich erfahren, welches der Grund dieſes Beſu⸗ ches war?“ „Ich bedaure, darüber nicht ſprechen zu dürfen.“ „Herr Kollege.“ „Regen Sie ſich doch nicht auf. Oder... Sie glauben doch im Ernſt nicht etwa „Mein Gott, das iſt ja abſurd.“ Toni ſah in Doktor Menzes Geſicht und war über⸗ zeugt, daß da Dinge vorgingen, die geklärt werden mußten. * Du übſt ja nicht mehr?“ ſagte Frau Eva eines Tages. „Nein, mein reste fl für Muſik iſt wieder einge⸗ ſchlafen. Mein Intereſſe für andere Dinge übrigens auch.“ „Ach, du meinſt Fräulein Nette?“ fragte ſie ſpitz. „Vielleicht.“ Frau Eva weinte plötzlich. Er konnte alles ertragen, aber er konnte ſie nicht weinen ſehen So trat er denn jetzt auf ſie zu und verſuchte, ſie anzufaſſen. „Rühre mich nicht an,“ rief ſie aus.„Und deinetwegen habe ich mir den Kopf zerbrochen.“ Dann war ſie aus dem Zimmer. Lange dachte Toni nach. Und da er ſelbſt zu keinem Ergebnis kommen konnte, ging er zu Bartner, um ſich einen Rat zu holen. „Ich ertrage das nicht und werde mich einſach von meiner Frau trennen.“ Bartner lachte laut. „Alter Narr,“ ſagte er, du willſt dich trennen und weißt nicht einmal warum. Andere Leute ſtehen im Begriff, die Ehe einzugehen, wie dein Kollege Menze.“ „Menze heiratet?“ „Freilich, er ſoll i Hals über Kopf verliebt haben Eine Klavierlehrerin iſt es, und die Verlobungsanzeige ſtand heute groß in der Zeitung.“ „Wie heißt ſie?“ 25 „Conſtanze Nette“ 11 Silben⸗Kreuzworträtſel. Waagerecht: 1. Nationalabzeichen an Uniform⸗ Da mußte Toni lachen. Ueber ſeine Dummheit der Ge⸗ danken und über die Macht des Schickſals. Er brachte Eva einen rieſengroßen Blumenſtrauß. Er ſah ſo ſtrahlend und ſo verliebt aus, daß auch ſie freund⸗ lich wurde. Er erzählte ihr von der Verlobung. 8 9 5 ette?“ fragte ſie.„Tut es dir nicht ein bißchen eid?“ Er ſchüttelte ſie. „Und der Menze?“ „Ach,“ ſagte ſie,„der war ja nur mein Lehrer. Ich habe Mathematik bei ihm lernen wollen. Ich wollte doch ein wenig in deine Arbeit eindringen, und da habe ich einmal mit ihm geſprochen, und er meinte, Mathematik wäre die Grundlage. So iſt alles gekommen. Ich habe es doch nur aus Liebe zu dir getan.“ Ihm fiel ſein Klavierſpiel ein, und er geſtand, welche innere Angſt er um ſie gelitten hatte. Da ſchloß ſie ihm den Mund mit einem langen glück⸗ lichen Kuß. 12 Kaninchen auf dem Kriegspfade In Auſtralien ſind trotz aller Verfolgungen die Ka⸗ ninchen noch immer ſo zahlreich, daß von ihnen tauſend auf jeden Menſchen kommen. Dabei ſcheinen ſich dieſe Lie⸗ feranten der modernen Erſatzpelze noch zu vermehren. Von der Nahrungsſorge getrieben, unternehmen ſie weite Streifzüge, bei denen ſie auch in die ſpärlichen Ortſchaften des auſtraliſchen Binnenlandes eindringen. Da freſſen ſie nachts die ganzen Gärten und Felder kahl. Sie ſteigen in die Futterſcheunen und ſogar in die Ställe ein um da die Reſte in den Futterkrippen zu verſchlingen. Die empörten Ortsbewohner ſchlagen dabei— jäh aus dem Schlaf ge⸗ ſchreckt— Tauſende von Kaninchen tot. Aber es bleiben dabei noch mehr Tauſende, die nach der nächſten Ortſchaft weiterziehen. —— 2 2 Die längſte gerade Schienenſtrecke Es iſt die völlig kerzengerade auſtraliſche Bahnſtrecke, die fünfhundertſechzig Kilometer lang zwiſchen Galgeorbie und Port Auguſta die Wüſte überſchneidet, die Nullarbor⸗ Plain(zu Deutſch: Kleinbaum⸗Ebene) heißt. Auſtralien hat auch die zweitlängſte Bahnſtrecke der Welt, die Trans⸗ auſtraliſche Bahn, die mit einer Länge von rund fünftau⸗ ſendfünfhundertſechzig Kilometern von Brisbane über Sydney, Melbourne und Adelaide nach Perth führt. Die längſte Bahnſtrecke iſt die Tranſibiriſche Bahn, die dritt⸗ längſte die Kanadiſche Pazifik. 5 8 0 f „ 1 — l Hu. terie mit Wertgegenſtänden, 21. Ne⸗ 950 des Rheins, 22. Schutzhülle d. Heriſch 3. 1 ie Seidenpuppe. errſcher, 4. Titel internationaler 8 Verbindungen, 6. Wüſte in Aſien, S. 8 8. Teeſorte, 9. Erzählung, 10. Schand⸗ S—** 2 fleck, 11. Storchvogel, 13. Zeichen auf 1 222 Spielkarten, 15. Schlachtort im Sie⸗ 10— benjährigen Krieg, 16. mittelalter⸗ Aae. liches Kriegsfahrzeug, 17. Häusler⸗ 22 5 wohnung, 18. Urteilchen, 20. weiblich. Vorname. 22. nordweſtruſſiſche Halb⸗ inſel, 23. großes Blechblasinſtrument. Senkrecht: 1. Strauchgewächs(Rauſchgift aus den Blättern), 2. Malaienſtaat auf Sumatra, 3. Farbſtoff, 5. alter Tanz, 7. Opernglas, 8. bildende Kunſt, 10. malatiiſche Halbinſel in Hinterindien, 12. koſtbares Pelzwerk. 14. Sonntags⸗ name, 15. japaniſche Halbinſel in Oſtaſien, 17. bibliſcher Ort, 19. Lot⸗ Derr 8 Zu den vorſtehenden Wörtern ſind die Gegenſätze zu ſuchen. Die Anfangs⸗ buchſtaben der gefundenen Wörter er⸗ geben alsdann, von oben nach unten geleſen, ein neuzeitliches Sportgerät. Auflöſung aus letzter Nummer. Wörterkranz: 1. Seidel, 2. Tie⸗ gel, 3. Adelar, 4. Najade, 5. Denver, 6. Porree 7. Angora, 8. Uhland, 9. Buh⸗ ler, 10. Elſter. — — 2— 2 2272 2 7 2 2 82 5 ener ——— 2.— 1220 8 1