m der ſer in ing in cherlei Arzt itteln 2. Blatt zu Wr. 142 Die Thingſtätte bei Heidelberg Zur Einweihung am 22. Juni.— Aus der 3000jährigen Kulturgeſchichke des Heiligen Berges. Als vor einem Jahr die Nachricht von der Errichtung einer Thingſtätte auf dem heiligen Berg bei heidelberg durch das Land ging, wußte man gleich, daß die Wahl gerade dieſer Stelle keine zufällige ſein konnte. Vielmehr war dabei die Tatſache entſcheidend, daß— abgeſehen von der einzigartigen landſchaftlichen Lage des Heiligen Berges als ſüdweſtlicher Eckpfeiler des nördlichen Odenwaldes— auf ſeiner Oberfläche ſich die Spuren einer vieltauſendjäh⸗ rigen Kulturgeſchichte erhalten haben. Lange Zeit ſchien es nicht einfach, aus der Fülle dieſer erhaltenen Spuren die verſchiedenen Trennungen nach zeitlichen und ſiedlungs⸗ geſchichtlichen Geſichtspunkten durchzuführen, doch ſind die ununterbrochenen Forſchungen heute ſoweit gediehen, daß wir mit ziemlicher Sicherheit folgende Einteilung anneh⸗ men können. Die älteſten auf uns gekommenen Reſte menſchlicher Beſiedlung ſtammen aus der Zeit der Kelten, um 1000 v. Chr. Damals bauten die Kelten der ſpäteſten Bron⸗ zezeit hier oben, durch das ſteil abfallende Gelände vor überraſchenden Angriffen geſchützt, ihre Erdhütten. Was wir heute noch von ihnen finden, ſind kümmerliche Scher⸗ ben ihrer Tongefäße, die durch die Jahrtauſende verwittert ſind. Wir fanden beim Bau der Thingſtätte auch einige Abfallgruben aus diefer frühen Zeit, während die Um⸗ riſſe der„Wohnungen“ durch die ewig abtragende Kraft des Waſſers längſt verwiſcht ſind. Ein beſonders großes Scherbenſtück erbrachte nach ſeiner Ergänzung die ur⸗ ſprüngliche Größe von einem Meter in der Höhe und etwa 46 Zentimeter im Durchmeſſer. Daraus iſt zu ſchließen, daß der Berg beträchtliche Zeitabſchnitte hindurch beſiedelt geweſen ſein muß, wenn zur Aufſpeicherüng der Nahrung ſolch große Gefäße benötigt wurden. Schon daraus könnte man ſchließen, daß es ſich hier um eine Zufluchtsſtätte handelt, wie man ſie andern⸗ arts auch findet. Dieſe Vermutung wird durch einen an⸗ deren Umſtand beſtärkt. Um die Kuppe des Heiligen Ber⸗ ges herum zogen zwei Ringwälle, die allerdings in jüngerer Zeit angelegt worden ſind, und zwar in den letz⸗ ten Jahrhunderten v Chr., als die Germanen von Mittel⸗ deutſchland aus nach Süden zogen und die Kelten mehr und mehr aus ihren Wohnſitzen verdrängten. Eine Flieh⸗ burg der Kelten alſo lag auf dem Heiligen Berg! Die Mauern der beiden Wälle waren vor einigen Jahr⸗ zehnten noch teilweiſe zu erkennen, während heute nur noch Schutthalden an einigen Stellen die einſtigen Anla⸗ gen erkenntlich machen. Ob die Kelten auch ſchon eine Kultſtätte dort oben hatten, iſt unbekannt. Sicher aber iſt, daß die Germanen nach der Beſitznahme des Berges dem Gott Wodan ein Heiligtum anlegten, das durch zwei Inſchrift⸗ ſteine aus römiſcher Zeit ſicher belegt iſt. Der darauf ge⸗ nannte Merkur iſt kein anderer als der germaniſche Wodan, dem alſo auch die ſpäter ins Land gekommenen Römer hier oben opferten. Aus der Inſchrift des einen der beiden Steine geht dazu noch hervor, daß es die Cimbern ge⸗ weſen ſein müſſen, jener kriegeriſche Germanenſtamm, die über die Kelten ſiegten(100 bis 50 v. Chr.). Ueber die Art des germaniſchen Heiligtums fehlt uns jedoch jeder Hin⸗ weis, da in der römiſchen und ſpäter in der chriſtlichen Sied“ lungszeit die letzten Reſte dieſer Kultſtätte verſchwunden ſein werden. Zu dieſen beiden römiſchen Inſchriftſteinen, die in den Mauern der St. Michaels⸗Baſilika im vergange⸗ nen Jahrhundert freigelegt wurden, kamen in jüngſter Zeit die Ueberreſte des römiſchen Tempelſchut⸗ zes, der zweifellos auf das Vorhandenſein eines, wenn nicht ſogar mehrerer Tempel ſchließen läßt. Meiſt ſind es Trümmer von Henkelkrügen; Münzen fand man keine. Auch der am Fuße des Heiligen Berges 1838 freige⸗ legte Mithrasalkar iſt ein wichtiges Kulturdenkmal der römiſchen Beſiedlung, obgleich die Blütezeit der römi⸗ ſchen Niederlaſſungen an Rhein und Neckar zur Zeit ſeiner Errichtung bereits vorüber war. Die Kaſtelle ſind um 125 n. Chr. bereits verlaſſen worden, der Mithraskult kam aber erſt ſpäter in das römiſche Heer. Es handelt ſich bei den Reſten dieſer Kultſtätte um ein großes Relief, das den indi⸗ ſchen Lichtgott zeigt, wie er den heiligen Urſtier tötet. Ein ebenfalls aufgefundenes kleineres Relief zeigt ihn auf ga⸗ loppierendem Roß. Das Original des großen Altarbildes befindet ſich im Landesmuſeum zu Karlsruhe, der kleinere Stein ſteht im Kurpfälziſchen Muſeum zu Heidelberg. Die Römer wurden um die Mitte des zweiten nach⸗ chriſtlichen Jahrhunderts von den Franken abgelöſt, mit denen das Ehriſtentum einzog. Auch hier am Heiligen Berg verſuchte man, dem neuen Glauben dadurch den Weg zu bahnen, daß man die vorhandenen Kultſtätten für das Ehriſtentum benutzte. Anſtelle des ehemaligen Wodan⸗ heiligtums erſtand im 9. Jahrhundert die ichaels⸗ Baſilika, die 1030 zu einem Kloſter erweitert wurde. 300 Jahre blieben die Mönche ſeßhaft, dann kam das Klo⸗ ſter mehr und mehr in Verfall und wurde 1530 endgültig eräumt. Der Arbeitsdienſt hat in den letzten Jahren die rundriſſe dieſer Kloſteranlage wieder freigelegt, die als einer der älteſten monumentalen Zeugen aus ſo früher Zeit (1030) betrachtet werden darf. Auch die ſüdliche Kuppe des Heiligen Berges trägt die Ruinen eines kleinen Kloſters, das dem St. Stephan geweiht war und 1090 entſtand. Der Propſt des St. Mi⸗ chaelskloſters erbaute eine Kirche, zu der Abt Anſelm von Lorſch 1094 ein„Klöſterlein“ hinzufügte, in welchem zehn Mönche lebten. Das in der Nähe liegende„Heidenloch“— wie es im Volksmund genannt wird— iſt wohl die ein⸗ ſtige Waſſerſtelle dieſes Kloſters geweſen. Seitdem die Klöſter verfielen und auf Antrag der Uni⸗ verſität Heidelberg im 16. Jahrhundert vollends eingeriſſen wurden, lag der Heilige Berg unberührt und faſt vergeſſen da. Jetzt iſt dort die Thingſtätte entſtanden. 15 . 8 2 7 2 Steuerbetrug kein Kavalierdelikt Strenge Beſtrafungen für Hinterziehungen. In den neuen Anweiſungen des Reichsjuſtizminiſters an die Strafverfolgungsbehörden iſt ein beſonderer Ab⸗ ſchnitt den Zuwiderhandlungen gegen die Reichsſteuergeſetze, gewidmet. Der Miniſter bekonk, daß Mangel an Ehrlichkeit bei Erfüllung der ſteuerlichen Verpflichtungen Mangel an Treue zum Staat und zur Volksgemeinſchaft bedeute. Wer ſich ſeiner Verpflichtung zur Jahlung der Steuer enkziehe, nehme dem Staat die Miktel, die er brauche, um ſeine Auf⸗ gaben gegenüber dem Volk zu erfüllen. Er ſei mit Schuld daran, wenn die Saeuerlaſt, die auf der einzelnen Perſon ruht, nicht in dem Maß gemindert werden könne, wie es notwendig ſei, um eine durchgreifende Geſundung der ſozialen, wirtſchaftlichen und finanziellen Lage des Volkes herbeizuführen. Wer gegen die Zollgeſetze verſtoße oder den aus politiſchen, wirtſchaftlichen, geſundheitlichen oder ande⸗ ren Gründen erlaſſenen Ein⸗, Aus⸗ und Durchfuhrverboten zuwiderhandle, zerſtöre den Wall, der die deutſche Arbeit und die deutſche Wirtſchaft ſchütze, und ſchädige das Wohl des Volksganzen. Der Steuerbetrug dürfe nicht mehr als„Kavalierdelikt“, der Schmuggel nicht mehr als eine„Gewohnheit“ der Grenzanwohner angeſehen und behandelt werden. Dieſe Grundſätze, ſo erklärt der Miniſter, machten es dem Staatsanwalt zur Pflicht, Zuwiderhandlungen gegen die Steuer⸗ und Zollgeſetze, gegen das Branntweinmono⸗ polgeſetz oder die Ein-, Aus⸗ und Durchfuhrverbote un⸗ nachſichtlich zu verfolgen und auf ſtrenge Beſtra⸗ fung hinzuwirken. f Der Reichsarbeits⸗ und Wiriſchaftsrat 5 Krönung der Juſammenarbeit durch große Kundgebung. Berlin, 20. Juni. Gemäß den Leipziger Vereinbarungen finden zwiſchen dem Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront und dem Lei⸗ ter der Reichswirtſchaftskammer laufend Beſprechungen ſtatt, deren Ergebnis in der bereits veröffentlichten Anord⸗ nung über die Bildung der Reichsarbeits⸗ und Reichswirt⸗ ſchaftsrates und in weiteren entſprechenden Maßnahmen ihren Ausdruck finden ſoll. Die erſte große Kundgebung, die eine Krönung dieſer Zuſammenarbeit ſein wird, iſt die konſtituierende Tagung des Reichsarbeits- und Keichswirtſchaftsrates, die am 4. Juli im Rahmen der Jahrestagung der Deutſchen Arbeiks⸗ front in der Krolloper in Anweſenheit leitender Männer der Bewegung und des Skaakes ſtattfindet. Zum Geſetz über die Heimarbeit Es beſteht Veranlaſſung, nochmals auf die Anordnung des Treuhänders der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſchland über die Liſteneinſendung in der Heim⸗ arbeit vom 17. Mai 1935 hinzuweiſen. Die hiernach an das Arbeitsamt einzuſendenden Liſten müſſen ſämtliche als Heimarbeiter während des Jahres 1935 beſchäftigten Perſonen enthalten, insbeſondere diejeni⸗ gen Heimarbeiter, die auch im Betrieb des Auftraggebers ſelbſt, ganz oder teilweiſe, beſchäftigt ſind. Es ſind weiterhin auch die Heimarbeiter aufzuführen, die zurzeit zwar keine Heimarbeit leiſten, jedoch in den frü⸗ heren Monaten des laufenden Jahres— ſeit 1. 1. 1935— ſchon als Heimarbeiter beſchäftigt waren. Ich hakt' einen Kameraden. Mit einer würdigen Trauerfeier wurden die Opfer des Reinsdorfen Unglücks beigeſetzt. Ganz Deutſchland krau⸗ ert um die gefallener Helden der Arbeit. Weltbild(M). Freitag, 21. quni 1935 Hausgewerbetreibende, die in der Regel allein oder mit ihren Familienangehörigen oder mit nicht mehr als zwei fremden Hilfskräften(Betriebsarbeitern) arbeiten, ſind auf derſelben Liſte wie die Heimarbeiter einzutragen. Hausgewertzetreibender iſt, wer als Gewerbetreibender in eigener Mahnung oder Betriebsſtätte in Auftrag oder für Rechnung gan Gewerbetreibenden oder Zwiſchenmeiſtern unter eigner Handarben Waren herſtellt oder bearbeitet, wobei er ſeſhſt meſentlich om Stück arbeitet. Dies gilt auch dann, wenn der Gewerbetreibende die Roh⸗ und Hilfsſtoffe ſelbſt beſchafft oder vorübergehend unmittelbar für dan Absatzmarkt arbeitet. f Jür Zwiſchenmeiſter und ſonſtige Hausgewerbetrei⸗ bende(Lohngewerbetreibende) iſt eine beſondere Liſte an⸗ zufertigen(Liſte 2). 25 Jeder in Heimarbeit Beſchäftigte muß bis 1. Juli 1935 im Beſitz eines vorgeſchriebenen, mit Sichtvermerk verſehe⸗ nen Entgeltbuches ſein. Die Beſchaffung und Ausfüllung des Entgelthuches und die Beibringung des Sichtvermerks des zuſtändigen Arbeitsamtes obliegt den Perſonen, die die Heimarbeit ausgeben oder weitergeben. Die Betriebs⸗ führer, die die Heimarbeit vergeben, müſſen die vorgeſchrie⸗ denen Entgeltbücher benützen. Die Liſten und die für das Wirtſchaftsgebiet Südweft⸗ deutſchland vorgeſchriebenen Entgeltbücher ſind bei den Firmen W. Kohlhammer, Stuttgart, Urbanſtraße 14 und Malſch und Vogel, Buchdruckerei, Karlsruhe, Adlerſtraße 21, erhältlich. Die von den Sondertreuhändern für Heim⸗ arbeit für beſtimmte Gewerbe(Bekleidungsinduſtrie, textile Arbeiten, Bürſten⸗, Borſten⸗, Pinſel⸗ und Beſeninduſtrie, Glaswarenherſtellung und Verarbeitung, Spielwarenindu⸗ ſtrie, Kunſtblumeninduſtrie, Lederwaren⸗, Reiſe⸗, Sport⸗ artikel- und Ausrüſtungsinduſtrie, Schneidwaren⸗ und Be⸗ ſteckinduſtrie, Zigarrenherſtellung, Papier⸗ und Kartonwa⸗ ren, Uhreninduſtrie und verwandte Induſtrien des Schwarz⸗ waldes einſchließlich der Medizinmechanik und Feinmecha⸗ nik, Schwarzwälder Wanduhrenherſtellung) vorgeſchriebe⸗ nen einheitlichen Entgeltbücher ſind in den amtlichen Mit⸗ teilungen des Treuhänders der Arbeit für das Wirtſchafts⸗ gebiet Südweſt vom 1. 6. 1935 S. 82 aufgeführt. Andere Vordrucke von Entgeltbüchern in der betreffen⸗ den Heimarbeit werden vom zuſtändigen Arbeitsamt nicht entgegengenommen und auch mit keinem Sichtvermerk verſehen. f Die Liſten ſind umgehend in doppelter Ausfertigung 5 99 für den Arbeitgeber zuſtändige Arbeitsamt einzu⸗ enden. Etwa notwendig werdende Auskünfte für die Ausfint⸗ lung der Liſten und der Entgeltbücher können bei den 5 ſtändigen Arbeitsämtern eingeholt werden. 1. Notkreuztag. Die Sanitätskolonnen und Schweſternſchaften des Roten Kreuzes, die Männer in den blaugrauen Uniformen mit dem roten Kreuz auf der weißen Armbinde und die Rotkreuz⸗ ſchweſtern mit ihrer Haube— ſie ſind im neuen Deutſchland auf der Grundlage des Führerprinzips neugeordnet und. ſtraff zuſammengefaßt worden. Ihre Bereitſchaft und Schlag⸗ kraft hat ſich dadurch erhöht. Die Zahl der dem Deutſchen Roten Kreuz unterſtellten Vereine, Sanitätskolonnen und Schweſternſchaften hat ſich 1934 auf rund 8800 erhöht. Die Zahl ihrer Mitglieder beträgt über 1 300 000. Die Schweſternſchaften des Deutſchen Roten Kreuzes ſind in 319 Krankenanſtalten, Heilſtätten, Erholungs⸗, Alters⸗ und Kinderheimen als Pflegerinnen und in faſt 900 Anſtalten der halboffenen Fürſorge, in Krippen, Tagesſtätten und Kindergärten, in Koch⸗ und Haushaltungsſchulen als Für⸗ ſorgerinnen unermüdlich tätig. In 3796 Einrichtungen der offenen Fürſorge, zumeiſt Gemeinde⸗Krankenpflegeſtationen, arbeitet das Rote Kreuz. Die Schuljugend wird durch das „Jugendrotkreuz“ unter Mitwirkung der Lehrerſchaft mit den hohen ſittlichen Gedanken des Roten Kreuzes vertraut gemacht; ſie erzieht ſich zu geſundem Leben und zu gemein⸗ ſamen Pflichten, um ſchon dem Volksganzen mitdienen zu können. 5 Immer ſind die erprobten Sanitätskolonnen und Schwe⸗ ſtern da, um ſoforktige Hilfe zu bringen, Schmerzen zu lindern und Kranken zu betreuen. In dieſen Sanitäts⸗ mannſchaften und Schweſtern des Roten Kreuzes verkörpert ſich der Geiſt der Volksgemeinſchaft in beſonders eindrucks⸗ voller Weiſe: Angehörige aller Berufe, Aerzte, Beamte, Kaufleute, Techniker, Handwerker, Angeſtellte und Arbeiter, Frauen und Mädchen aus allen Schichten der Bevölkerung ſind hier, zum größten Teil ehrenamtlich, bemüht, von den Volksgenoſſen Gefahren aller Art abzuwenden. Der Ruf des Roten Kreuzes„Helft uns helfen!“ wird nicht ungehört verhallen. Denn mit den aufgeführten Ein⸗ richtungen und Mitgliederzahlen iſt bei weitem noch nicht genug getan. Die Reihen müſſen geſtärkt werden. Sie ſtehen jedem Volksgenoſſen zur tätigen Mitarbeit offen. Jeder iſt willkommen, der ſich in den Dienſt der Hilfsbereitſchaft ſtellen will. Wer die Rotkreuzarbeit am 22. und 23. Juni durch Spenden auf der Straße und in der folgenden Rotkreuzwoche durch Spenden für die Hausſammlungen unterſtützt, bringt damit ſeinen Dank für die ſelbſtloſe Arbeit der Tauſende und aber Tauſende von ehrenamtlich Tätigen im Roten Kreuz zum Ausdruck. Jeder Pfennig hilft helfen! elt Die deutſche Frau als Hausfrau und Mutter. Man kann es nur mit höchſter Freude begrüßen, daß ſich die Frau wieder auf die ihr von der Natur ureigenſt zugewieſenen Aufgaben beſann, daß ſie begriffen hat, daß ſie als Hausfrau und Mutter für das geſamte Volks⸗ und Staatsleben in der ſegenvollſten Weiſe wirkt, wenn ſie an Leib und Seele geſunde Söhne und Töchter heranzieht und ihren Haushalt nicht nur auf einer ihrer eignen Wirtſchaft, ſondern der ganzen Volks⸗ wirtſchaft dienenden Baſis führt. hatte eine große Anzahl deutſcher Frauen in den letzten Jahren getan und es für wichtiger gehalten, ſich politiſch zu bet nd dadurch Zu⸗ ſtände herbeizuführen, die ſich naturge in ihrer Haus⸗ wirtſchaft auswirken mußten. Und was noch verhängnivoller war: auf die Erziehung der Jugend. Die Frauen heute kranken n politiſche Räderwerk einzugreifen Männern als deren eigenſtes Gebie 0 nicht im geringſten zugemutet, politiſch unw 1 0 un völlig im Hausweſen und der Kindererziehung zugehen. Sie haben nicht nur das Recht, ſondern auch die Pflicht, ſich über ihres Vaterlandes und Volkes Wohl und Wehe zu unterrichten, um ihren Männern und Kindern Gefährtinnen und Erziehe⸗ rinnen in beſtem Sinne ſein zu können. Nur, wie geſagt: das öffentliche Auftreten im reinpolitiſchen Leben ſollen ſie den Männern überlaſſen, die auch weit eher den mit politiſchen Kämpfen immer mehr oder weniger verbundenen körperlichen Anſtrengungen gewachſen ſind. Ganz zu ſchweigen vom Ab⸗ handenkommen des wahrhaft weiblichen Reizes, der auch weiß⸗ haarige Frauen noch mädchenhaft erſcheinen laſſen kann, Eine Frav und Mutter, die ſich ſolchem Charme zu ent⸗ halten weiß, wird Töchter heranziehen, aus denen einmal wieder echte deutſche Frauen und Mütter werden, und ſie wird Söhne haben, die ſolche Frauen als wahre Lebenskameraden erſtreben. Johanna Weiskirch. iz, in das olitil den Frauen an dem Tlaſſe zu 5 2 „Meine Minna verſchweigt alles Wie oft hört man eine Hausfra mein Mädchen wieder einmal ver Dutzend feiner Taſſen eine zerbroc hat einen Sprung bekommen da wurde beim Bügeln verſengt! Ach, f Sand am Meer, dieſe kleinen h „Wenn man es mir wenigf 1 hat mir hwiegen!“ Da iſt von dem en— oder die ſchöne Vaſe hübſch aſchkleid ſind j ch wie der 5 gt hätte! meine J ſie ſich warum wohl das Mädchen ihr dies 8 0 unterſchlägt. Die Hausfrau ſi in ſol die Urſache in der Unzuverläſſigteit des Mädchens. Wenn ſie aber einmal ein we ohne jede Voreingenommenheit, würde ö t deckung machen, daß zum größten Teil die Schuld bei ihr liegt. Warum dies aber Schuld der Hausfrau iſt, hat mir einmal ein Heines Geſchehnis, deſſen unfreiwilliger Zeuge ich wurde, deut⸗ lich gezeigt. Ich war als Tiſchgaſt bei einer befreundeten Familie. Eben hatte die Hausfrau ihre Serviette entfaltet, als ſie ein Loch darin entdeckte. Daß es ſich um keinen natürlichen Verſchleiß andelte, bewieſen die bräunlichen Ränder. Es konnte nur eim Bügeln geſchehen ſein. Alſo mußte es Emma gemacht haben. Ich bemerkte, wie die Röte des Zornes plötzlich die Wangen der jungen Frau färbte. Ihre Stimme zitterte vor Erregung, die wirklich in keinem Verhältnis für dies kleine, wenn auch unangenehme Vorkommnis war. „Aber ſo rege dich doch nicht ſo auf!“ ſuchte ihr Mann ſie zu beruhigen.„Was macht es denn ſchon aus, wenn ſo etwas einmal geſchieht! Am Ende kann das jedem Mädchen einmal paſſieren!“ „Bei mir würde ſo etwas jedenfalls nie vorkommen!“ ging da die junge Hausfrau hoch. In dieſem Augenblick erinnerte ſte ſtark an den Milchtopf, wenn er mal überkocht„Am Ende verdirbt einem ja ſo ein Mädchen noch die ganze Wäſche! Aber ich werde es ihr ſchon ſtecken! Die ſoll Augen machen!“ In dieſem Augenblick erſchien Emma, das Unglückswurm, die Suppenſchüſſel in den Händen. Gleich fuhr die junge Frau auf ſie los, indem ſie ihr das Loch unter die Augen hielt: Hat man je ſo eine Schludrigkeit geſehen! Und ſo ein Mädchen will bügeln können] Wahrſcheinlich iſt das ja nicht das einzige, was Sie verſengt haben, Emma! So geht man mit meiner Here Wäſche um..!“ Weiter aber kam ſie nicht mit ihrem Redeſchwall, denn die Emma, deren gutmütige, aber etwas ausdrucksloſe Augen ſich vor Schrecken förmlich weiteten, begann zu zittern. Dabei ent⸗ litt ihren bebenden Händen die Suppenſchüffel, deren dampfen⸗ er Inhalt ſich über Tiſchtuch und Teppich ergoß. ieder praſſelten, diesmal Schimpfworte, auf das völlig verwirrte Mädchen herab. Dem aber machte jetzt der Hausherr energiſch ein Ende, indem er das Mädchen einfach hinaus ſchickte, um ein Auſwaſchtuch zu holen. Dann meinte er, gegen ſeine Frau gewandt:„Da haſt du die Folgen deiner Heftigkeit!“ „Aber das iſt doch nicht meine Schuld? Habe ich etwa die Suppe aufgetragen?“ 5 Das nicht, aber deine heftigen Worte haben das ohnehin nicht allzu geſchickte Mädchen vollends verwirrt“! „Ja, wenn ſie mir wenigſtens geſagt hätte, daß ſie die Ser⸗ viette beim Bügeln verſengt hat...“ warf hier die junge Frau ärgerlich ein. Ehe ihr Mann ihr antworten konnte, erſchien Emma, noch ganz blaß, und begann, den Schaden zu beſeitigen. Emma“ ſagte da der Hausherr, und ſeine Stimme klang wohltuend ruhig und freundlich, im Gegenſatz zu der ſeiner rau.„Warum haben Sie denn nicht geſagt, daß Ihnen dies ißgeſchick beim Bügeln paſſiert iſt?“ 5 5 „Ich habe mich doch nicht getraut, wo doch die Frau Müller immer gleich ſo böſe auf einen iſt!“ 5 Damit verſchwand das ſchluchzende Mädchen ſamt Auf⸗ nehmer und Scherben von der Bildfläche. Eine Weile herrſchte peinliches Schweigen. Verlegen blickte ich auf meinen Teller. ..„Da haſt du eben ſelbſt die Antwort auf deine Frage, warum dir das Mädchen immer alles verſchweigt, bekommen! Sie hatte einfach Angſt! Wie begründet aber ihre Furcht iſt, haſt du gerade ſelbſt durch dein heftiges Schelten bewieſen. Mir iſt edenfalls der Appetit gründlich vergangen!“ a Damit ſtand der Hausherr auf und ging aus dem Zimmer. Die junge Frau aber ſaß mir weinend gegenüber. Endlich elang es mir, 15 begreiflich zu machen, bei wem die Schuld ür dieſen unliebſamen Vorfall zu ſuchen ſei Sieh einmal, Anna, ſo ein dienſtbarer Geiſt iſt doch auch nicht unfehlbar. Beſonders ſo ein junges Kind vom Lande Das ſoll nun auf einmal mit all den ungewohnten Dingen ertig werden! Da kommt es leicht zu allerhand kleinen Un⸗ fallen An uns Hausfrauen aber liegt es, ſolch ein unerfahrenes Mädchen mit der nötigen Geduld und Nachſicht anzulernen. Vor allem darf ſich natürlich das Mädchen nicht, wie das eure Emma tut, vor der Hausfrau fürchten. Ich ſage jedem neu ein⸗ tretenden Mädchen Mice„Sagen Sie es mir immer ruhig, wenn Ihnen ein Mißgeſchick paſſtert iſt! Sie ſollen keine Schelte haben, wenn es aus Unglück und nicht mutwillig ge⸗ nur zu oft beſagten len wollte, ht die Ent⸗ danach gehandelt haſt du„ nicht!“ 1 ommt man, wie Güte weiter als mit Härte und Strenge!“ Nun hatten auch Vernunft und gutes Herz bei ihr geſiegt: „Ich werde gleich mal der Emma ſagen, daß es nicht ſo böſe gemeint war. U ann will ich auch meinen Mann holen. Ich ſehe ein, ich ſie errötend hinzu.. Nach i alle wieder vergnügt um den T intes Geſicht wieder ein al ohne etwas fallen zu 5 f. 2 r Stirn plauderte der H zin Wölkchen am häusli Himmel hatte ſich wieder ei glücklich verzogen. Man ſieht daraus, wie oft Fr an der von ihm in ſolchen hindert. Das nehme ſich j erze ſie ſich beſtimmt nicht zu b gen haben, daß„ihre 9 immer alles verſchweigt“! 3 en Über 7 1 trcht vor Schelte ein Mädchen 1 Aufrichtigkeit inn wird inna ihr Adams. Gebt Kindern mehr Jerienfreude! 5 Was die Ferien ei entlich im Leben des Kindes bedeuten, das können am beſten Lehrerin und Lehrer der Schüler beur⸗ teilen. Sie leſen die Ferienfreude an den Augen und heiteren Geſichtern der Kinder vor den Ferien ab. Wie aber leuchten die Augen und ſtrahlen die Geſichter erſt nach den Ferien bei dem gegenſeitigen Austauſch der Ferienerlebniſſe. Doch wie traurig aber auch die Geſichter en Ferien nichts anderes war als ein langweiliges len im traurigen, armen Daheim, hinter den öden Wänden, im grauen Alltag einer Mietkaſernenwohnung mit ein paar Quadratmeter Spiel⸗ platz im Hinterhof. Ferien, recht angewandt und ausgenutzt, ſind ein Geſund⸗ brunnen für Leib und Seele der Kinder. Von Ferienerlebniſſen zehren die Kinder monate⸗ und jahrelang. Am reichſten an Er⸗ kebniſſen werden den Kindern Ferien, die für ſie eine Umwelt⸗ änderung bedeuten. Gleichzeitig erholen ſie ſich auch körperlich in der neuen Umgebung beſſer. Von der Großſtadt aufs Land! Das iſt die beſte Ferienparole. Selbſtverſtändlich kann für Landkinder auch ein längerer Beſuch bei Verwandten und Be⸗ kannten in der Stadt reſche und anregende Erlebniſſe und tief⸗ gehende Eindrücke bringen. Die Regel wird aber die Erholung auf dem Lande bei Allmutter Natur bleiben. Leider haben viele Eltern keine Beziehungen zum Lande oder keine Mittel, ihren Kindern in den Ferien einen Er⸗ holungsaufenthalt zu gewähren. Da ſpringen heute helfend die großen Organiſationen, wie N. S.⸗Volkswohlfahrt, Caritas, Innere Miſſion, Hitler-Jugend, Jungvolk und N. S. Frauen⸗ ſchaft ein. Sie richten teils örtliche Ferienerholungsaufenthalte in der Nähe der Städte ein, in denen die Kinder tagsüber ver⸗ weilen, über Nacht aber im elterlichen Hauſe ſchlafen, Oder es rte zur 1 de ſommerlichen Welt ein Kapital an Geſundheit, Freude und 7 leben, zu ſammeln, um dann mit ihnen einige frohe Wochen in geſunde und fröhliche Jugend wird es ihnen nach den Ferien danken. H. M. Gäuglingspflege im Sommer Mit dem Eintritt der Sommerzeit ergeht wieder an alle Mütter die ernſte Mahnung, ihre Säuglinge vor der Sommerhitze zu ſchützen und den verheerenden Folgen der leicht im Sommer auftretenden Darmſtörun⸗ gen bei den Säuglingen entgegenzuwirken. Jahrhundertwende betrug die Säuglingsſterblichkeit, die in der Hauptſache auf Darmſtörungen zurückzuführen war, 28 v. H. Erfreulicherweiſe iſt dieſe e ſchreckend hohe Pro⸗ zentziffer in den letzten Jahren auf 7 bis 8 p. H. zurück⸗ gegangen, und zwar dank der Hebung der allgemeinen hygieniſchen Grundlagen der Wohnungen, der beſſeren Zu⸗ bereitung der Nahrungsmittel, der Anwendung neuer Heil⸗ methoden beim Auftreten von Durchfällen, vor allen Dingen aber durch ſtark zunehmendes Stillen der Mütter. Jede junge Mutter muß ſich alſo für die heiße Jahres⸗ zeit darüber klar ſein, daß das Stillen das beſte Mittel zur Geſunderhaltung ihres Säuglings iſt, Keine Nahrung kann die Muttermilch erſetzen. Ein Abſtillen darf während des Sommers nur in Notfällen und nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Um Ernährungsſtörungen während der Hitzezeit zu vermeiden, iſt außerdem darauf zu achten, daß ſich der h nicht in der warmen Küche, ſondern mög⸗ lichſt in einem kühlen und luftigen Raum be⸗ findet. Draußen ſoll der Säugling im Schatten ſtehen und vor Fliegen geſchützt ſein. Die Au enthaltsräume des Klein⸗ kindes ſind durch Oeffnen der Fenſter und Türen und durch Aufhängen naſſer Tücher abzukühlen. Die Kleidun g des Säuglings ſoll in den Sommermonaten m glichſt leicht ſein, ſie darf niemals beengen. Wollene Mützchen, wollene Jäckchen und wollene Decken ſind in der heißen Jahreszeit auch nachts unnötig.. Sollten trotz aller Vorſichtsmaßregeln Darmſtörungen auftreten, ſo iſt es Pflicht jeder Mutter, ſofort einen Arzt aufzuſuchen, da während der heißen Jahreszeit ſelbſt ein la ter Darmkatarrh, beſonders bei künſtlich ernährten Säug⸗ lingen, ſich leicht verſchlimmern und unter Umſtänden zum Tode führen kann. a „WF—·( Noch um die Seid nicht ſo aufgeregt. Von Erika Thomy. Wer nicht beizeiten mit ſeiner Aufgeregtheit 5 ſtoppt, läuft Gefahr, überall damit unſanft anzuprallen. a Aufgeregtheit gleicht einer mit Exploſivſtoff geladenen Luft, und das zündende und verderbenbringende Streichholz ſind wir ſelbſt. Zerſtreutſein iſt der Auftakt zur Aufgeregtheit. Wir können unſer Zerſtreutſein auch als ein Alarmzeichen anſehen, das uns zur Vorſicht mahnt. Der Menſch, der zwiſchen Aufgeregtheit und Zerſtreutheit mit ſeiner Ruhe balanciert, gleicht einem bewunderten Jong⸗ leur, der eine Glanznummer vorführt. Die Rekordleiſtung eines Athleten beſtaunen wir, aber wenn ein Aufgeregter mit äußerſter Kraft ſeine Ruhe bewahrt, merken wir es kaum. Wovon wir zerſtreut und aufgeregt werden? Weil der Menſch das vielſeitigſte und überempfindlichſte Inſtrument iſt, das es gibt. Gebrauchſt du ununterbrochen dein Klavier oder die Violine? — Klimperſt du unausgeſetzt auf der Laute oder Mandoline? Jedes Inſtrument hat Ruhe Manches nur ſtundenlang, das andere für Tage, ein drittes für Wochen und Monate. Und ein viertes und fünftes und ſechſtes und ſiebentes gar für Jahre. Nur dem Inſtrument Menſch will man keine Ruhe gönnen, und das rächt ſich mit Zerſtreutſein, Aufgeregtheit oder noch Schlimmerem. Es genügt nicht, Fataliſt zu ſein und ſich mit Zerſtreutſein und Aufgeregtheit abzufinden. Dem Inſtrument Menſch ſtrumentenſtimmer ſein. ————— Erfriſchende Speiſen Puddings. Wenn die heißen Tage kommen, an denen niemand Sehnſucht nach warmen Speiſen hat, erſteht der geplagten Hausfrau im Puding ein wertvoller, in den ſeltenſten Fällen berſagender Helfer. Er iſt ſchnell bereitet, preiswert, er⸗ friſchend, und enthält mancherlei Nährwerte, wenn wir gute Erzeugniſſe dazu verwenden. Vor der reinen Obſtmahlzeit hat er den Vorzug voraus, auch zu ſättigen. Ganz beſon⸗ ders geeignet iſt er, um zuſammen mit gekochtem oder fri⸗ ſchem Obſt eine vollwertige Mahlzeit leichter Art zu bilden. Erdbeer⸗, Himbeer⸗ und Schokoladen pudding erfreuen ſich beſonderer Beliebtheit bei der Kinderwelt, wäh⸗ rend die Herren Zitronen- oder Mandelpudding, auch die herzhaftere rote Grü tze bevorzugen. Und die Frau des Hauſes ſchließt ſich bald den Kindern, bald dem Ehemann an. Einige Roſinen in dem Pudding finden auch muß der Menſch ſelbſt In⸗ Gegenliebe. Ob wir nun geſüßten Zitronenſaft, Sahne, Milchtunke, Schokoladentunke, Himbeerſaft, Kirſchſaft oder irgendwelches gekochtes Obſt über den Pudding geben, ſchmecken wird er immer, vorausgeſetzt, daß wir nicht zuviel eue eit nehmen und einen richtigen feſten Pudding her⸗ ſtellen. Milchkaltſchale. Anter den für den Frühſtückstiſch geeigneten Gerichten für Kinder ſteht in der warmen Jahreszeit die Milchkalt⸗ ſchale unſtreitig obenan. Dank unſerer hochentwickelten Müllereitechnik hat es heute die Hausfrau beſonders leicht, derartige Milchkaltſchalen abwechſelnd und völlig ſättigend zu geſtalten. Es ſtehen uns heute eine große Zahl ver⸗ ſchiedenartigſter Getreide⸗ und Hülſen 1 chtflok⸗ ken zur Verfügung, die ohne jedes Kochen, durch einfaches längeres Einweichen, genußfertig und voll verdaulich ſind. Abenan ſteht natürlich die Haferflocke. Aber auch Weizen⸗ Gerſten⸗ Grünkern⸗, Mais⸗, Linſen⸗ und andere Flocken, die Röſtflocken nicht zu vergeſſen, eignen ſich durchaus als Beigabe zur Milchkaltſchale. Puffreis und Puffmais können ebenfalls Verwendung finden. Geriebenes Schwarzbrot, zerſchnittene Weißbrotreſte und Imfeback ergeben ſättigende Veſtandteile der Kaltſchale. Ei 8 Roſinen hinein, werden von der kleinen Schar begeiſtert 3“ ißt. Sobeld uns friſche Fruchtſäfte zur Verfügung ſtehen erſetzen wir den oft ge⸗ wünſchten Zuckerzuſatz durch eine iel wertvollere Beigabe beliebiger geſüßter Fruchtſäfte. Sahne feſtlich bereitet. Feiner Rahmauflauf. 70 Gramm Butter, 105 Gramm Mehl, 4% Liter Sahne, 5 Eidotter, 105 Gramm Zucker, abgeriebene Zitronenſchale. Die Butter läßt man mit dem Mehl auf⸗ ſchäumen, gießt nach und nach die Sahne dazu und ſchlägt die Maſſe auf dem Feuer ſo lange, bis ſich ein feiner Teig bildet, der ſich vom Löfſel löſt. Man rührt dieſen Teig, bis er kalt iſt, gibt Eidotter, Zucker, Zitronenſchale und zuletzt den Eierſchnee dazu und bäckt den Auflauf eine halbe Stunde lang. RNahmpudding. Mit einem viertel Liter ſauerm Rahm ver⸗ mengt man 5 Eidotter und ein viertel Pfund Mehl, dann gibt man den Cierſchnee der 5 Ejer hinzu und kocht die Maſſe eine albe Stunde lang in einer Form im Waſſerbad. Nachdem der Na geſtürzt iſt, garniert man ihn mit Bröſel und Parme⸗ ſankäſe und gibt heiße Butter darüber. Sahnenrhabarber. Abgewellte e een je nach Anzahl der Perſonen, mit reichlich Zucker, etwas Vanillezucker und Rum im eigenen Saft weich dünſten und auf ein Sieb zum Abtropfen geben. Dann wird das Fleiſch durchgetrieben, der Saft dick eingekocht und beides wieder gemiſcht. Dieſe Maſſe rührt man nach vollſtändigem Erkalten unter die doppelte Menge geſchlagener leicht gefüßter Sahne und richtet die Speiſe recht kalt, mit Fruchtſaft übergoſſen, an. 5 Reiskaltſchale mit Sahne. 200 Gramm Reis werden mehr⸗ mals gewaſchen, dann mit Milch und Zucker und einer Priſe Salz ausgequollen; ein viertel Liter ſüße Sahne ſchlägt man zu Schaum, verdünnt ſie mit fünf viertel Liter kalter Milch, fügt den nötigen Zucker und etwas abgeriebene Zitronenſchale 1 und vermiſcht alles mit dem erkalteten, ausgequollenen Reis. Geſülzter Sahnenſchaum. Die Schlagſahne wird ſehr ſeſt geſchlagen, mit Zucker gemiſcht und aufgelöſte Gelatine in lau⸗ warmem Zuſtand nach und nach beigemengt. Wenn der Sahnen⸗ ſchaum nicht geſtürzt, ſondern in einer Glasſchüſſel geſülzt werden ſoll, ſo genügt für ein Liter Sahnenſchaum 10 Gramm Gelatine mit Inbegriff der zum Auflöſen verwendeten lüſſig⸗ leit. Zum Stürzen muß man jedoch auf ein Liter 30 Gramm Gelatine verwenden. Dem Sahnenſchaum kann man beliebigen Geſchmack durch Beifügen von Vanillezucker, Karamelzucker, Schokolade, Rum, Kaffee und dergleichen geben. Sahnenereme. Man ſchlägt in ein Schneebecken 5 Dotter, albt ein viertel Liter Sahne, 100 Gramm Zucker und von einer Zitrone die Schale hinein, quirlt dies gut und ſchlägt es mit der Schneerute auf ſchwachem Kohlenſeuer recht ſchaumig ab, bis die Flüſſigteit, die nicht ſieden darf, heiß geworden iſt, 2 27. SC — A r 1 12222 11 l 1 E ² A rr