„ r 2. Blatt zu Vr. 146 Glaube und Wunder Rede Görings auf dem Heſſelberg. Anläßlich des Frankentages hielt Miniſterpräſident Gö⸗ ring auf dem Heſſelberg, dieſem alten Kultplatz der Vorzeit, eine große Rede, in der er ſich zunächſt unter Hinweis auf die Bedeutung dieſer Kultſtätte mit den Gegnern ausein⸗ anderſetzte, die den Nationalſozialiſten vorwerfen, ſie ſchafften ein neues Heidentum. Er rief ihnen zu: „Mögen ſie unſere Vorfahren vor Tauſenden von Jah⸗ ren Heiden nennen, das iſt nicht das Entſcheidende, entſthei⸗ dend iſt, daß ſie gleichen germaniſch⸗nordiſchen Blutes wa⸗ zen wie wir. Wenn ſie unter neuem Heidentum verſtehen, daß wir uns bekennen zu der Größe der Geſchichte unſerer Vorfahren, ſo mögen ſie das gleichfalls ſo nennen. Wenn ſie Heidentum nennen, wenn wir wallfahren zu einer alten Kultſtätte unſerer Vorfahren, ſo mögen ſie das ebenfalls als Heldentum bezeichnen; aber ſie mögen es uns nicht verübeln, wenn wir lieber in der Geſchloſſenheit unſeres Volkes hier zuſammenſtrömen, unſere Herzen hochheben zu der Idee unſeres Führers, als daß wir das Geſchwätz von zänkiſchen Pfaffen anhören. Es iſt beſſer, daß wir hier in Gottes freier Natur die Einheit unſeres Volkes bezeugen, als daß wir über Konfeſſionsſtreit dieſes Volk auseinandertreiben laſ⸗ ſen. Auch das ſei beſonders betont, ſo ſchön, ſo groß, ſo ge⸗ waltig, ſo glaubensſtark iſt noch keine Kirche erbaut wor⸗ den, wie der Dom Gottes ſich hier über dieſem Berg in ſei⸗ ner gewaltigen Natur wölbt. Und wenn die anderen ſagen, wir hätten den Glauben abgeſtreift, ſo fragen wir ſie: Wann iſt jemals in Deutſch⸗ land tiefer, leidenſchaftlicher geglaubt worden als heute? Wann iſt jemals ſtärker ein Glaube wiedererweckt worden, wie der Glaube an den Führer? Wer hat jemals die Fackel eines Glaubens ſtärker entzündet, wer hat dem mutloſen, verzagten, zerriſſenen deutſchen Volk einen neuen Glauben eingepflanzt, wer hat mit der Stärke eines leidenſchaftlichen Glaubens Deutſchland wiederaufgebaut? Es iſt beſſer im Glauben ſeines Volkes ſtark zu ſein, als im Katechismus manches vergeſſen zu haben. Entſcheidend iſt nicht der Glaube an dieſes oder jenes Dogma, der Glaube an dieſe oder jene Auslegung, ſondern entſcheidend iſt, wie ſtark der Glaube eines Volkes an ſeine Zukunft iſt. Wir laſſen uns nicht durch Unglauben und nicht durch irgendein Wunder feſſeln; denn nie iſt ein größeres Wunder geſchehen als in unſerer Zeit. Dieſes Wunder ließ der Allmächtige durch Adolf Hitler geſchehen: Das Wunder der Auferſtehung des deutſchen Volkes. Laßt uns nur einmal zurückdenken, um die ganze Größe dieſes Wunders zu erfaſſen. Deutſchland lag zerriſ⸗ ſen von Haß und Intereßſenpolitik am Boden. Und wären nicht Adolf Hitler und die Bewegung gekommen, das deur⸗ ſche Volk wäre geſtorben, wie die anderen Völker vergangen ſind. Man kann es ſich nicht mehr vorſtellen, was in den zurückliegenden drei Jahren Großes geſchaffen wurde. Das Räderwerk der Wirtſchaft iſt wieder in 5116 705 gekom⸗ men. Das alles iſt eine Folgeerſcheinung dieſes Wunders. Wenn heute in Deutſchland wieder eine ſchimmernde Wehr, von innerer Kraft erfüllt, die Sicherheit der Nation garan⸗ tiert, dann iſt auch das nur Ausſtrom dieſes Wunders. Wenn heute Deutſchland nicht mehr mißachtet im Auslande, ſondern wieder ſtolz unter den Völkern ſteht, ſo iſt das ebenfalls nur eine Auswirkung dieſer Kraft. Wenn der Friede Deutſchlands nicht mehr garantiert wird durch die verſchiedenen Intereſſengegenſätze, ſondern herausgewachſen iſt aus eigener Kraft, dann iſt auch das ein Teil ſenes Wunders. Daß heute die Welt in Achtung und Reſpekt vor Deutſchland ſteht, iſt abermals das Werk Adolf Hitlers. Es iſt vielleicht auch hier eine ganz zwangsläufige Folgeerſchei⸗ nung, daß jenes Volk, das in ſich ſelbſt germaniſches Blut beſitzt, zuerſt bereit war, Deutſchland das Seinige zu⸗ zuerkennen, weil dieſes Deutſchland ihm wieder Achtung abnötigte und auch wieder ein zuverläſſiger Faktor gewor⸗ den war. Darum ſind wir auch innerlich beglückt und freuen uns über die Erklärung des engliſchen Thron⸗ folgers. Er kann verſichert ſein: Wir deutſchen Front⸗ ſoldaten und das deutſche Volk ergreifen freudig die darge⸗ botene Rechte. Die engliſchen Frontkämpfer werden bei uns deutſchen Frontkämpfern Achtung, Verſtändnis und Kame⸗ radſchaft finden. Ich habe in den vergangenen Wochen, als ich bei an⸗ deren Völkern zu Gaſt war, eine ſolche Achtung, eine ſolche Freundſchaft erkennen können, daß der Jubel in den bul⸗ gariſchen und dalmatiſchen Dörfern nicht über⸗ offen werden konnte von dem Jubel in Deutſchland. i So erſtarken auch andere Völker an Deutſchland, weil dieſes Deutſchland ihnen gezeigt hat, daß es den Glauben an ſeine Zukunft wiedergefunden hat. Aber, meine Volksgenoſſen, glaubt nicht, daß ſchon alles geſchehen iſt. Der Kampf geht weiter. Er muß ſo⸗ lange weitergehen, bis unſere Idee den letzten Volks⸗ genoſſen erfaßt hat. Auch heute glauben noch viele: Kommt Zeit, kommt Rat. Sie müſſen empfinden lernen, daß wir das, was wir geſchaffen haben, bis zum letzten Atemzug leidenſchaftlich verteidigen werden, bis die Ju⸗ gend kommt, die noch leidenſchaftlicher von der Idee erfaßt ſein wird. Noch bleibt vieles zu ſchaffen und zu voll⸗ bringen und ſtändig müſſen wir ein Augenmerk auf unſere geheimen Feinde haben. Der Miniſterpräſident wandte ſich dann gegen die ver⸗ ſteckten Angriffe der Kommuniſten und der Rea K tionäre und hob hervor, es ſei der Führung ſelbſtver⸗ ſtändlich auch genau bekannt, daß es in der Verwal⸗ tung noch manches zu bereinigen gebe. Noch leben wir in einer Zeit, wo Buchſtabe und Geiſt des Geſetzes ſich Fehde angeſagt haben. Der Staat iſt von uns geſchaffen. Wir ſind heute die Träger dieſes Staates. Aber wir erfüllen ihn noch nicht ganz, denn noch viele, die in ihm tätig ſind, leben in innerlichem Zwieſpalt. Wenn heute„Patrioten glauben, ihrer Sehnſucht nach der Fahne ſchwarzweißrot Ausdruck verleihen zu müſſen, dann geben wir ihnen zur Antwort: Schwarzweißrot weht über Deutſchland, weil das Hakenkreuz geſiegt hat. Nicht eine Kanone, nicht ein Schiff, nicht ein Flugzeug, nicht ein Bataillon wäre geſchaf⸗ 15 worden, wenn die braunen Kämpfer nicht geſiegt hät⸗ en.“ Le e karte 5 Der Miniſterpräſident wies dann darauf hin, daß der Sieg des Sowjetſterns den Untergang Deutſchlands im Blutrauſch des Bolſchewismus bedeutet hätte. Wir dan⸗ ken Gott und dem Führer, daß das Hakenkreuz ie gte. Denn nun iſt Deutſchland wieder auferſtande⸗. Für uns Frontkämpfer iſt es das Größte, daß uns Adolf Hitler wieder frei gemacht hat und daß wir wieder frei vor unſeren toten Kameraden ſtehen können und ihnen heute das Denkmal ſetzen dürfen, das große Denkmal, in das wir brennend die Worte hineinſchrei⸗ ben können: Sie ſtarben, auf daß Deutſchland lebe! Anberechtigte Preisſteigerungen Schärfſte Bekämpfung angeordnet. Der Reichsjuſtizminiſter hat in den Richtlinien für das Strafverfahren den Strafverfolgungsbehörden die ſchärfſte Bekämpfung von Preisſteigerungen zur Pflicht gemacht. In einer Zeit, in der alle Volksgenoſſen Opfer bringen ſollen und in der gerade die werktätige Bevölkerung ihre Opferbereitſchaft am deutlichſten bewieſen habe, müſſe es als beſonders ſchwerwiegender Verſtoß gegen den Geiſt der Volksgemeinſchaft bezeichnet werden, wenn einzelne gewiſ⸗ ſenloſe Perſonen durch unberechtigte Preisſteigerungen und ähnliche Machenſchaften ihren eigenen Vorteil über das all⸗ gemeine Volkswohl ſtellen und das Werk des Führers da⸗ durch gefährden. Die Strafverfolgungsbehörden müßten gegen dieſe Ma⸗ chenſchaften in enger Zuſammenarbeit mit den Verwal⸗ tungsbehörden unverzüglich und mit allem Nachdruck ein⸗ ſchreiten und Strafen beantragen, die der beſonderen Ge⸗ meinſchädlichkeit derartiger Verfehlungen Rechnung tragen. Eine Einſtellung wegen Geringfügigkeit werde grundſätz⸗ lich abzulehnen ſein. Normaler Zahlungsmittelumlauf Der Ausweis der Reichsbank vom 22. Juni zeigt mit 90,5 v. H. eine normale Entlaſtung, die teilweiſe durch die Sola⸗Wechſel der Golddiskontbank gefördert wurde. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf beläuft ſich auf 5471 Mil⸗ lionen Mark gegenüber 5616 Millionen Mark in der Vor⸗ woche. Die Entwicklung des Zahlungsmittelumlaufs nimmt alſo weiter durchaus normalen Verlauf. Die Gi⸗ ralgelder haben auf der ganzen Linie abgenommen, das trifft ſowohl für die öffentlichen wie die privaten Konten zu. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zeigen eine kleine Zunahme um 0,7 auf 88,7 Millionen Mark. Fünf Millionen erhielten Arbeit! Die Statiſtik der Krankenkaſſen. Die Krankenkaſſenmitgliederſtatiſtik, die, da ſie einen größeren Kreis von Arveitnehmern erfaßt als die Arbeits⸗ ämter, meiſt in ihren Ermittlungen erheblich von den Feſt⸗ ſtellungen der Arbeitsämter über den Rückgang der Arbeits⸗ loſigkeit abweicht, berichtet auch für den Monat Mai ein außerordentlich günſtiges Ergebnis. Während nach der Sie⸗ tiſtik der Reichsanſtalt die Zahl der gemeldeten Arbeitsloſen um etwas mehr als 200 000 zurückgegangen iſt, verzeich⸗ net die Krankenkaſſenmitgliederſtatiſtik für den Monat Mai eine Zunahme der Beſchäftigtenzahl um rund 456 000. Die Geſamtzahl der beſchäftigten Arbeitnehmer, ſoweit ſie bei den Krankenkaſſen verſichecrt ſind, hat damit faſt 16.4 Millionen erreicht. Gegenüber Ende Mai 1934 iſt die Be⸗ ſchäftigtenzahl in dieſem Jahre um rund 825 900 höher. Gegenüber dem Tiefſtand der Beſchäftigtenzahl im Januar 1933 beträgt die Zunahme nichl weniger als 4898 685. Faſt fünf Millionen haben alſo ſeit 1933 wieder Neſchäfli⸗ gung gefunden. Die Leibesübungen in Deutſchland Die deutſch⸗nordiſchen Sporkbeziehungen. Lübeck, 25. Juni. Im Rahmen der zweiten Reichstagung der Nordiſchen Geſellſchaft fand am Dienstag im Stadttheater in Lübeck die zweite Sitzung ſtatt. Anweſend waren zahlreiche Ver⸗ treter von Staat, Partei und Wehrmacht und eine große Anzahl Diplomaten aus den nordiſchen Ländern. Im Mittelpunkt der Sitzung ſtand ein Vortrag des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten über die deutſch⸗nordiſchen Sportbeziehungen. Der Reichsſport⸗ führer führte aus: Die Aufgaben der Erziehung ſind nicht in allen Staaten und bei allen Völkern die gleichen. Das gilt ebenſo für die Leibesübungen. Hier ſpringen die geiſtesverwandtſchaftli⸗ chen Beziehungen zwiſchen den angelſächſiſchen, deutſchen und ſkandinaviſchen Leibesübungen ohne weiteres ins Auge. Denn bei ihnen allen iſt trotz aller notwendiger Un⸗ terſchiede die gleiche Grundauffaſſung feſtzuſtellen, die aus der gemeinſamen nordiſchen Wurzel kommt. Mittwech, 26. Juni 1935 Die Leibesübungen in Deutſchland ſind— ſelbſtger⸗ ſtändlich abgeſehen von der Einführung des obügatoriſchen Turnunterrichts in den Schulen— ſtets auf dem Prinzip der Freiwilligkeit aufgebaut geweſen. An dieſem fundamen⸗ talen Prinzip hat die neue deutſche Staatsführung nicht ge⸗ rührt. Wir denken auch nicht daran, mit dem Sport politi⸗ ſche Geſchäfte zu machen, wenn uns auch die Vereinheitli⸗ chung des deutſchen Turn⸗ und Sporklebens vom Ausland ſtellenweiſe als politiſcher Akt ausgelegt worden iſt. Zum Schluß ſeiner Ausführungen kam der Reichsſport⸗ führer auch auf die bevorſtehenden Olympiſchen Spiele 1936 zu ſprechen. Er gab hierbei insbeſondere ſeiner Freude Ausdruck, daß 1936 viele tauſend Skandina⸗ vier Gäſte der Berliner Olympiade ſein werden. Dank dem perſönlichen Eingreifen des Führers, der mit ſeinem großen Weitblick die Planung der Olympiabauten ermög⸗ lichte, werde Deutſchland für die bevorſtehenden Olympi⸗ ſchen Spiele Kampfſtätten zur Verfügung ſtellen, die der ante und Würde und dem Geiſt der Spiele Rechnung ragen. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Choral, Morgenſpruch, Wetter, Bauernfunk; 6 Gymna⸗ ſtik; 6.30 Frühkonzert JI; 7 Frühnachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Funkwerbungskonzert; 10.45 Sendepauſe; 11 Hammer und Pflug; 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 17 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrich⸗ ten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 27. Juni: 9 Sendepauſe; 10.15 Volkslied⸗ ſingen; 15 Sendepauſe; 15.30 Frauenſtunde; 16 Muſik im Freien; 18.30 Spaniſch; 18.45 Kurzvortrag; 19 Deutſche Landſchaften in Sang und Klang; 19.30 Unſere Soldaten erzählen; 20.15 Kammermuſik; 21 Unterhaltungskonzert; 22.20 Robert Schumann zum 125. Geburtstage; 23 Bitte ein⸗ ſteigen, Tanzabend zum Ferienbeginn. Freitag, 28. Juni: 9.15 Sendepauſe; 10.15 Vom Urmen⸗ ſchen zu Raſſe und Volk; 15 Bekanntgabe der Termine: Wiederſehensfeiern alter Frontſoldaten; anſchließend Sende⸗ pauſe; 15.30 Kinderſtunde; 16 Muſik im Freien; 18.30 Jugendfunk; 19 Volksrate für den V. E., Zwiegeſpräch; 19.10 8. offenes Liederſingen 1935; 19.40 Wir belauſchen das Ballett des Staatstheaters; 20.15 Stunde der Nation; 0 Warnung vor dem Hunde, heiteres Spiel; 22.30 Bunte eihe. Samstag, 29. Juni: 9 Sendepauſe; 10.15 Jaköble und die Räuber, Märchenſpiel? 15 Jugendfunk; 16 Der frohe Samstagnachmittag; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Feier⸗ abend im ſaarländiſchen Arbeitsdienſtlager; 19 Präſentier⸗ und Parademärſche; 20.10 Zwiſchen Bootsſteg und Schreber⸗ garten, heitere Abendſtunde; 22.30 Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt a. M. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Rummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.15 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Frühkonzert bezw. Sendepauſe; 11 Werbekonzert; 11.20 Pro⸗ grammanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; 11.30 Sozial⸗ dienſt; 11.45 Bauernfunk; 12 Mittagskonzert l; 13 Zeit, Nachrichten; anſchließend lokale Nachrichten; 13.15 Mittags⸗ konzert II; 14 Zeit, Nachrichten; 14.15 Wirtſchaftsbericht; 14.30 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 14.40 Wetter; 14.45 Sendepauſe; 17 Nachmittagskonzert; 18.45 Das Leben ſpricht; 18.55 Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen, Zeit; 20 Zeit, Nachrichten, anſchließend Tagesſpiegel; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Wetter, lokale Nachrichten, Sport; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 27. Juni: 10 Sendepauſe; 10.15 Schul⸗ funk; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderfunk; 16 Kleines Konzert; 16.30 Was bringen die Zeitſchriften des Monats Juni?; 16.40 Eine Künſtler⸗ ehe; 18.30 Kunſtbericht der Woche; 18.35 Der deutſche Student im Rundfunk; 19 Liebe ſei vor allen Dingen unſer Thema wenn wir ſingen; 20.15 Pfälziſche Bauern⸗ und Volksmuſik; 21 Stegreiferzählung; 21.15 Der Millionär, Luſtſpiel; 22.20 Menſchen und Landſchaft, kreuz und quer durch das Sendegebiet; 23 Volksliedſingen. Freitag, 28. Juni: 10 Sendepause; 10.15 Schulfunk; 10.50 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; 16 Kleines Konzert; 16.30 Der Kampf um das Reich; 16.45 Der Kohlenpott, Geſchichte einer Induſtrie⸗ landſchaft; 18.30 Jugendfunk; 18.45 Das Leben ſpricht; 19 Anterhaltungskonzert; 19.50 Volksrate für den VE, Zwiegeſpräch; 20.15 Stunde der Nation; 20.45 Im Tau⸗ cheranzug auf dem Grund des Maines; 21.15 Orcheſterkon⸗ zert; 22.30 Sportſchau der Woche; 23 Der Graue, Hörſpiel. Samstag, 29. Juni: 10 Sendepauſe; 14.45 Aus der Wunderwelt der Natur; 15 Menſch und Zeit im Spiegel des Liedes, Hörfolge; 16 Der frohe Samstagnachmittag; 18 Die Stadt Kehl, die Hauptſtadt des Hanauerlandes; 18.20 Stegreifſendung; 18.30 Feierabend im Arbeits dienſtlager; 19 Präſentier⸗ und Parademärſche: 20.15 Leipziger Allerlei: Jum erſten Male Fern⸗ ſprechen und ſehen. In Hamburg fand die Jahrestagung des Ver⸗ bandes deutſcher Elek⸗ trotechniker ſtatt. Es wurde dort zum erſten Male gegenſeitiges Sprechen und Sehen von zwei verſchiedenen Stellen aus durchge⸗ führt. Weltbild(N). Geſang der Geiſter über den Waſſern Von Goethe. Des Menſchen Seele Gleicht dem Waſſer: Vom Himmel kommt es. Zum Himmel ſteigt es. Und wieder nieder Zur Erde muß es, Ewig wechſelnd. Strömt von der hohen. Steilen Felswand Der reine Strahl, Dann ſtäubt er lieblich In Wolkenwellen Zum glatten Fels, And leicht empfangen Wallt er verſchleiernd, Leisrauſchend Zur Tiefe nieder. Ragen Klippen Dem Sturz enkgegen, Schäumt er unmutig Stufenweiſe Zum Abgrund. Im flachen Bette 5 Schleicht er das Wieſenkal hin, Und in dem glatten See Weiden ihr Anklitz Alle Geſtirne. Wind iſt der Welle Lieblicher Buhler; Wind miſcht von Grund aus Schäumende Wogen. Seele des Menſchen, Wie gleichſt du dem Waſſer! Schickſal des Menſchen, Wie gleichſt du dem Wind! Die rote Soldatenhoſe Von Friedrich Nafterroth. Wir waren unſer fünf Geſchwiſter, vier Buben und das Kleinſte, eine Schweſter, die aber in Anbetracht ihrer geringeren Voll⸗ wertigkeit als Mädchen von uns nur das „Kind“ genannt wurde. Schmalhans war Küchenmeiſter im Haus, und Mutter, die allein ſtand, hatte ihre liebe Not, uns Jung⸗ wolk im Zaun zu halten. Wir Aelteren nah⸗ men ihr von den Erziehungsſorgen ein gut eil ab, indem wir die Prügel, die das leine Volk verdient hatte, mit auf unſere reiten Rücken luden. Das war dann immer gleich ein Abwaſchen. Beſonders glücklich waren wir, wenn wir der Aufſicht der Mutter entrinnen konnten und uns in der Bodenkammer verſteckt hiel⸗ ten. In dieſer großen Kammer ſtanden Schränke und Truhen, die bis obenhin ge⸗ 3 5 voll von wunderſchönen Dingen waren. Da lagen unter Staub und Glas alte Bilder nd getrocknete Blumen, Bücher in chweinsleder gebunden mit ſolch ſonder⸗ aren ſchönen Abbildungen. Da ſtanden aus Mutters Mädchentagen noch ihre weißen Ballſchuhe. Es war, ich weiß es, als ſie aus einer der Truhen ein feines geblümtes, ſpit⸗ ſzendurchbrochenes Kleid hervorzog, ihr Ein⸗ ſegnungskleid. Wir brauchten nur die Augen zu ſchließen, um zu wiſſen, wie wunderſchön Mutter ausgeſehen haben mochte als junges Mädchen; beſonders war das Kind von der Romantik des Gedankens ergriffen. Ja, dieſe Bodenkammer war ein ganzer Kaſten voll Träume, voll ſüßer Gedanken für ein Kin⸗ derherz. Eines aber war beim Wühlen mit zum Vorſchein gekommen, das wir noch gar nicht bemerkt hatten; ein rotes Beinkleid, die Hoſe zeines Franzoſen. Mutter ſagte es. Und da⸗ mit war für uns Jungen wieder einmal das Geſprächsthema gegeben, dem wir uns ſchwer entziehen konnten: der Krieg mit den Franzoſen, den der Großvater noch mitge⸗ macht hatte. Aber Mutter hatte keine Zeit. Sie hängte die Hoſe wieder in den Schrank und jagte uns aus der Kammer. Nichts brennt tiefer in das Gemüt eines Kindes als ein ungelüftetes Geheimnis. So waren wir denn bald wieder dabei, die Franzoſenhoſe ans Tageslicht zu ziehen. Wir Großen wollten Krieg ſpielen. Derjenige, der die Hoſe anzog, ſollte Franzoſe ſein. Aber die Hoſe war über ein ſolches kindliches Spiel viel zu erhaben. Sie war auch zu groß. Je ein Junge konnte in eines ihrer Beine ſchlüpfen, und dann blieb noch in ihrem Hinterteil ein ſo großer Raum, daß wir bequem das Kind hätten darin unter⸗ bringen können. Sie reichte uns vom oberen Bund bis an den Hals. Und alſo ausſtaffiert liefen wir zu Zweit zum Gaudium der Er⸗ wachſenen auf die Straße, bis Mutter den Spektakel hörte. n Doch ſonderbarerweiſe blieb diesmal das erwartete Strafgericht aus. Sie nahm die rote Hoſe, ſtrich ſie fein ſäuberlich glatt und hieß uns an ihrer Seite niederſitzen. Auf was ſie uns beſonders aufmerkſam machte war das Fehlen eines Knopfes am hinteren Teil. Von dieſer leeren Stelle an zog ſich ein Schußſtreifen lang über das breite Feld hinweg. Und Mutter erzählte: „Eines Morgens im Krieg hatten ihr Va⸗ ter und mit ihm noch einige Mann Pa⸗ trouille. Sie kamen in der Frühdämmerung an ein Dorf, das gänzlich von ſeinen Be⸗ wohnern verlaſſen ſchien. Vorſichtig pirſchter ſie ſich heran und plötzlich ſahen ſie an einer weißen Scheunenmauer eine rote Hoſe leuch⸗ ten. Vater nimmt den Feind aufs Korn, und wie der Schuß fällt, ertönt von drüber ein jämmerliches Wehgeſchrei Nun gingen ſie im Sturmſchritt auf das Dorf los. Ale ſie aber hinkamen, war vom Feinde nichts mehr zu ſehen. Er hatte ſich anſcheinend in das nahe Gehölz verflüchtet. Nur die rote Hoſe, die Vater dem feindlichen Poſten ab geſchoſſen hatte, lag an der Stallwand. De ſie dem Franzoſen jedenfalls im Laufen hin: derlich geweſen war, hatte er ſie kurz ent—⸗ ſchloſſen abgeſtreift. Mit dieſer Siegesbeute iſt Vater heimgezogen. Wer aber beſchreibt ſein Erſtaunen, als er am nächſten Morgen die Hoſe nicht mehr auf dem Platze fand, wo er ſie abends hin gelegt hatte. Sie lag bei dem Kompanie, ſchneider über deſſen Nadelkiſſen, und nie mand wußte, wie ſie dort hingeraten war Derſelbe Vorgang wiederholte ſich nächſte Nacht und ebenſo die folgenden darauf: je⸗ desmal war die Hoſe woanders, als wo man ſie vermutete. Endlich kamen die Soldaten dahinter, weshalb die Hoſe wanderte: ſie ſuchte den Knopf, der ihr abgeſchoſſen war! Zum Glück war der Krieg bald darauf aus. Vater packte die Widerſpenſtige in eine Kiſte, aus der ſie nicht entweichen konnte, und nach dem Friedensſchluß hat ſie ſich überhaupt ruhig verhalten.“ Das erzählte die Mutter von der roten Soldatenhoſe. Wir Großen machten etwas ungläubige Geſichter, ſonſt aber gefiel uns die Geſchichte recht gut. Anders war es bei dem Kind. Das ging verſonnen einher und hatte ſeine Heimlichkeit. Und eines Tages finden wir das Kind ſtill in einem Winkel ſpielen, und es klap⸗ pert in ſeiner Schürze mit Münzen. Wir be⸗ trachten die Geldſtücke näher, und Furcht be⸗ ſchleicht uns: es iſt Gold, ſchweres Gold mit einer fremdländiſchen Prägung, die wir gar nicht kennen. Wir rufen die Mutter. Sie er⸗ ſchrickt ebenfalls und meint, es wären zwei Louisdorſtücke. Das Kind weint und ſagt: „Die Hoſe hat ſie mir geſchenkt!“ „Die Hoſe? Welche Hoſe?“ „Na, die den Knopf ſuchte, die rote Hoſe!“ Wir ſtehen immer noch vor einem Rätſel. Da faßt die Mutter das Kind an der Hand, und wir gehen alle hinauf in die Boden⸗ kammer, wo die Franzoſenhoſe hängt. Und wie wir den Schrank aufmachen, leuchtet uns von ihrem Hinterteil ein neuer, ſchöner, großer Knopf entgegen, den das Kind an⸗ genäht hatte. Und nun erklärte es: Es hätte ihm leid getan. Und es hätte der Hoſe, damit ſie ſich nimmermehr nach dem fehlenden Knopf grämen ſollte, einen neun angenäht. Und dabei hätte ſie auf etwas Hartes geſtoßen, und die Nadel wäre faſt zerbrochen. Und als ſie es unterſucht hätte, wären die zwei ſchönen Goldfüchſe herausgekollert. Und wie ſie das ſagte in ihrer ſchlichten Unſchuld, die von dem geheimen Schickſals⸗ geſchehen noch nichts wußte, da beugte ſich Mutter zu ihr hinab, hob ſie auf ihre Arme und küßte ſie auf die Stirn. Tränen waren ihr in die Augen getreten. Sie ſagte nur: „Das hat uns Gott geſchenkt!“ „Das war der Dank der Hoſe, als ſie wie⸗ der zu ihrem Knopf kam. Mutter trug das Geld zu einem Münzenhändler, der ihr viele harte Talerſtücke dafür einwechſelte. Und das Geld konnten wir damals gerade recht nötig gebrauchen, denn es war eine bittere Zeit, dieſe Zeit meiner Jugend. Das iſt die Geſchichte von der roten Sol⸗ datenhoſe. . ee ee e Mutter und find 29. und 30. Juni erſte Straßenſammlung — 0 * Die Trennung Von Alfred Hein. Kaum etwas Schlimmeres kann zwei Menſchen, die ſich heimlich lieben, geſchehen, als wenn einer von ihnen erkrankt. Dann helfen keine verſchwiegenen Alleen im Park, keine Poſtlagerſchalter, keine Niſche im Cafe— dann iſt es aus. Verlaſſen bleiben die Heiligtümer der Heimlichkeit, und die jähe Leere im Herzen überdämmert alles. Eines hatten Ottilie und Richard ſich für den Fall einer Erkrankung verſprochen: je⸗ den Abend, ſobald die Sonne geſunken iſt und von Fenſter aus im Dämmerlicht die Menſchen auf der Straße nicht mehr zu er⸗ kennen ſind, dann ſollte der Geſundgebliebe⸗ ne langſam auf dem jenſeitigen Gehſteig vorüberſchreiten— ohne Gruß, ja, ohne verdächtiges Aufblicken— ſolange bis es dem Kranken möglich war, ohne Zeugen ans Fenſter zu treten und ebenſo ohne einen Wink, ohne einen verräteriſchen Blick zu zeigen, daß er noch da iſt. Richard war ſchwer erkrankt. Das Fieber ſtand hoch; der Arzt hatte ſtrenge Bettruhe verordnet. Ottilie erſchien jeden Abend von dem Tag an, da ſie ihn bei dem gemeinſa⸗ men Kolleg in der Univerſität nicht traf, zu Beginn der Dämmerung und ſchritt an der gegenüberliegenden Häuſerfront langſam dahin. Nie hatte ſie Richard tiefer und klarer ge⸗ liebt als in dieſen Augenblicken, wenn ſie auf ſein Erſcheinen im Fenſter wartete. Eine ſeltſame, jenſeitig⸗leiſe Stimmung um⸗ fing plötzlich die Liebe, die ſie ſich mit Mund und Händen, mit Blicken und Worten ſehr erdfeſt und wirklichkeitsſchwer bewieſen hat⸗ ten. Was war die leiſeſte Berührung, das zärtlichſte Wort aber hart und irdiſch gegen den ſanften Anhauch des ungegrüßten Gru⸗ zes vom Fenſter zur Straße hinab? Ottilie trug ihre Geduld Minute um Mi⸗ nute die Straße entlang. Noch regte ſich der Vorhang des Krankenzimmers nicht im ge⸗ ringſten— alſo war Richard nicht allein. Oder aber ſo niedergeworfen von der Krankheit, daß er die wenigen Schritte zum Fenſter nicht mehr wagen durfte? Es war Herbſt; es regnete. Sturm pfiff um die Straßenecken. Ottilie dachte nicht mehr an ſich, wenn der Regen klatſchte und die Sohlen durchnäßte. Sie trug ihre Liebe durch Sturm und Regen und bangte nur, daß das Wetter nachteiligen Einfluß auf Richards Krankheit ausüben könnte. Endlich dann— oft erſt nach einſtündiger Friſt— erſchien der Geliebte. Der Vorhang wich um ſoviel zurück, daß die ſchlanke Ge⸗ ſtalt des jungen Mannes in dem Spalt Platz fand— reglos, im Schlafmantel, ſpähte Richard in das Dunkel der Straße. Nie ſuchte er Ottilie. Selbſt an den Aben⸗ den, an denen es nicht regnete und viele Menſchen die Straße durchſchritten, ſah er ſie Sort. Obwohl ſie in der Dunkelheit keine Miene, keinen Blick im Antlitz des anderen erſpähen konnten, ſpürten ſie doch das Sich⸗ Erblicken, als beſäßen ſie tauſend Augen auf der Haut; die verödete Welt, die ihnen mit Einſamkeit erfüllt ſchien, ward feſtlich: ſelbſt am regenwüſteſten all dieſer Abende — drei Wochen währte es, bis Richard wie⸗ der genas— war viel Muſik und Glanz in den Lüften. Sie ſahen ihr Lächeln nicht, aber die Herzen ſchworen ſich in wortloſer Sprache, daß ſie das Lächeln des anderen durchſchwebte. Richard erkannte erſt jetzt aus der Ferne und in dieſen kurzen Traum⸗Augenblicken, welch ſeliges Geſchöpf Ottilie war. Er ſah nur ihren Schattenriß— aber an dem Wo⸗ gen des Gewandes wußte er, welches Kleid, welchen Mantel ſie heute trug— und je unwirklicher die geliebte Geſtalt da draußen dahinſchwebte, um ſo klarer ſpiegelte ſich in ſeinem Herzen ihr Bild. Gebärden und Re⸗ gungen des Angeſichts, die er nie empfun⸗ den hatte, wenn ſie beiſammen waren, jetzt blühten ſie in einem berückenden Frühling. Als ſich die Liebenden das erſtemal wie⸗ der aus der Nähe ſahen, erſchraken ſie faſt vor der Erdhärte ihres Weſens. Lange währte es ſogar, ehe ſie die Abendminute der ſehnſuchtſeligen Andacht von ferne nicht mehr vermißten— es war, als hätten ſie eine kleine Reiſe getan nach einem Land, wo noch nichts Gewicht, noch nichts Wort, aber alles Duft war. Ein rührender Ton der Sehnſucht er⸗ klang manchmal noch nach Jahren in ihren Herzen, dann ließen ſie ſich los und ſahen ſich an, indem ſie die Augen ſchloſſen und nach innen blickten. Immer fiel dann herbſt⸗ licher Regen um die Laternen, Ottilie ſah den Schatten im Fenſter und Richard den Schatten auf der Straße. Vuntes Allerlei Ein Denkmal für Attila. Vor 1500 Jahren brachen die Hunnenhor⸗ den Attilas in Weſteuropa ein. Ein Ungar hat, ſo unwahrſcheinlich es klingt, dieſes Er⸗ eignis noch nachträglich gefeiert, indem er Aktila ein Denkmal ſetzte. Zwar war Attila keineswegs ein ſo roher Barbar, wie er im allgemeinen dargeſtellt wird, aber für denk⸗ malsfähig hat man die„Gottesgeißel“ bis⸗ Unterhaltung und Wissen. her doch noch nicht gehalten. Das von o Va nos Vörös ſtammende Werk iſt etwa ſieben Meter hoch Es ſtellt Attila auf einem Glo⸗ bus ſtehend dar, die Arme auf einem Schwert gefaltet. In runenähnlicher Schrift trägt der Sockel den Namen Attila und di beiden Jahreszahlen 435 und 1935. 5 Geheimniſſe des Kreml. Gegenwärtig werden im Kreml zu Mog kau Erweiterungsarbeiten ausgeführt wobei ſehr intereſſante Entdeckungen durch Zufal gemacht wurden. Man fand u. a. in alten Wand, die durchbrochen werden muß te, eine Truhe, die zahlreiche Napoleon gehörende Briefe und Dokumente a Er konnte ſie bei ſeinem fluchtartigen Rück. in einer enthielt. zug aus Moskau wohl nicht mitnehmen und hat ſie deshalb im Kreml einmauern laſſen Darunter ſoll ſich ein vollſtändiger Plan zur Unterwerfung Rußlands befinden. Außer⸗ dem fand man in der Truhe eine Anzahl e Orden und das Privatſiegel Napo⸗ eons. An einer anderen Stelle der Kremlmauer fand man in einer zugemauerten Niſche ein ſehr koſtbares Portzellan⸗Service, ö N poleon einſt dem Zaren Alexander J. dem Frieden von Tilſi 8 t geſchenkt hatte,! ner fand man ang liche Originalmanu⸗ ſkripte von Cicero, Tacitus und Livius, die einſt der Bibliothek Iwans des Schreckliche gehörten. Man zweifelt nicht daran, daß der Kreml noch viel geheimnisvolle Schätze birgt, es iſt natürlich nicht möglich, ihn daraufhin ſyſtematiſch zu durchforſchen. Viel Blut haben dieſe Mauern zu allen Zeiten fließen ſehen, doch am allermeiſten ſeit der Machtergreifung durch die Bolcche⸗ wiken. Dem italieniſchen Baumeiſter Flora, venti, nach deſſen Plan der Kreml erbaul wurde, ließ der Zar Iwan III. die Augen ausſtechen, damit der Plan geheim bliebe, 20 000 Koſaken wählen einen Hetman. In neunzehn verſchiedenen Ländern leben etwa 20 000 Donkoſaken, die ſich jetzt einen Hetman wählen wollen. Die Wahl wird die erſte ſeit 400 Jahren ſein, die nicht auf ruſſiſchem Boden ſtattfindet. Drei Kandidaten bewerben ſich um die Hetmanswürde. Einer von ihnen trägt den deutſchen Namen Graf Grabbe, die beiden anderen ſind Generäle, Das Wahlquartier iſt Paris, wo es auch die größte Koſakenkolonie gibt. Die anderen Koſaken leben hauptſächlich auf dem Balkan, in Amerika und in Deutſchland. Luſtige Etke Ein Irrtum. Ein berühmter Wittenberger Prediger wan ein eifriger Anhänger der Handleſekunſt und verſäumte keine Gelegenheit, um ſeine Kent niſſe darin anzubringen. Einſt beſuchte en einen Wittenberger Bürger, deſſen Frau ihm mit dem füngſten Kind auf dem Arm ek geentrat.„Laßt doch ſehen, was aus dil wird“, ſagte der Prediger, griff nach den Kinderhändchen und meinte:„Ei, ei, was ſeh ich! Dieſes Knäblein wird einſt ein großel Gottesgelehrter werden!“—„Unmöglich“, er, klärten die Eltern.„Doch, meine Freunde, ic ſehe es in ſeiner Hand deutlich geſchrieben, Dieſer Knabe“—„dieſer Knabe“, fiel ihm die Mutter ins Wort,„iſt gar kein Knabe, ſondern ein Mädchen!“ 2 Anſchauungsunterricht. Ein Lehrer hatte die Gewohnheit, bei ſeſ⸗ nem Unterricht über die Beſchaffenheit del Erde zu bemerken:„Kinder, ſeht hier meine Tabaksdoſe! So wie ſie iſt die Erde rund!“ Einer ſeiner Schüler aber bemerkte, daß der Lehrer beim Kirchgang am Sonntag, kaum daß der Gottesdienſt zu Ende war, eine vier. eckige Tabaksdoſe hervorzog. Als er nun be der nächſten Geographieſtunde gefragt wurde: Wie iſt die Welt beſchaffen? antwortete en verſchmitzt:„Die Welt iſt die Woche hin durch rund, am Sonntag aber viereckig.“ Immerhin ein Troſt. „Herr Direktor, in der Nacht ſind Dieb, in der Fabrik geweſen und haben viele wert volle Sachen geſtohlen!“ „Und der Nachtwächter?“ „Der iſt noch da!“(Söndasniſſe). Nätſel⸗Eile Umſtellungs⸗Rätſel. Die Wörter: Tajo Koran Fehe Salte Ornat Genie Rinde Taraſp Ernte Wilna Re⸗ gen ſind in ihren Buchſtaben zu umſtellen ſo daß neue Wörter entſtehen. Die Anfangs buchſtaben dieſer nennen, zu einem Wort ver einigt, einen Kalendertag im Juni. Auflöſung aus voriger Nummer: Silben⸗Kreuzwort⸗Rätſel: Waagerecht: 1, Karbonade, 2. Kandelaber, 3. Degen, 4. Bet⸗ tina, 5. Cheſter, 6. Lichtwer, 7. Theſis, g. Auge, 9. Terzett, 10. Robinſonade, 11. Pa⸗ rade, 12. Turbutrinto, 13. Kate, 14. Nana. — Senkrecht: 2. Kanna, 7. Theaterdebut, 15. Kokarde, 16. Lena, 17. Ronde, 18. Ober⸗ ſter, 19. Bogenlicht, 20. Debet, 21. Lacheſis, 22. Tientſin, 23. Wernigerode, 24. Alpaka, 155 5 26. Natur, 27. Altona, 28. Rate, 29. ina. ö — das Na-. nach