herum ba ge⸗ leben⸗ n und a“ er⸗ d am Firſt. d Hof 2. Blatt zu Wr. 156 Ap S . K Verſtändigungt Bei dem Empfang der deutſchen Frontkämpfer in Lyon hat Edouard Herriot ein wenig ironiſch das Wort zitiert: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Nun, war es wirklich die erſte Schwalbe? Sind nicht ſchon ganze Züge hinüber und herüber gezogen, brachten ſie nicht, um auch einmal Herriots berühmten Landsmann Beranger„Les Hirondelles“ zu zitieren, mit ſich die ganze Sorge um die Zukunft und die Heimat? Und niemals ſind dieſen Schwalbenzügen der Sehnſucht nach Verſtändigung jene Sperberzüge gefolgt, von denen man jetzt in Frankreich ſprach. Ueberſchauen wir noch einmal rückblickend die letzte Entwicklung, und wir werden erſt bei der Aufzählung alles deſſen, was geſchehen iſt, ſehen, was für das Näherkommen der beiden Völker von beiden Seiten getan wurde. Die franzöſiſchen Bauernführer bereiſten Deutſchland und wurden vom Reichsnährſtand betreut. Die erſten fran⸗ pellen Frontkämpfer erſchienen, um einen Empfang zu erhalten, von dem die geſamte franzöſiſche Preſſe ſprach. Es kamen Mitglieder der franzöſiſchen Jugendbewegung, um mit einem ausgeſuchten Kreis der HJ. e e zuarbeiten. Niemaks hätten aber die deutſchen Gegenbeſuche einen ſolchen Widerhall auslöſen können, wenn nicht irgend⸗ etwas Neues mit hineinſchwingen würde. Niemals hätten Männer von ſoviel Anſehen wie die Vorſitzenden der aus⸗ wärtigen Ausſchüſſe der beiden Parlamente, Baſtid und Berenger, in aufſehenerregenden Interviews und Zeitungs⸗ artikeln zum Problem der deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändi⸗ gung Stellung nehmen können in einem ſo poſitiven Sinne, wenn ſich nicht eine neue Atmoſphäre in ihren erſten Anfängen gebildet hätte. Was es mit dieſer Atmoſphäre für eine Bewandtnis hat, vermag man nicht genau zu überſehen. Man kann ſie nur fühlen und ſich von Männern beſtätigen laſſen, die in⸗ mitten des anderen Volkes wohnen und leben. Es mag ſein, daß das Gefühl der Unſicherheit im eigenen Lande, angeſichts der Unfähigkeit des Parlaments, den Staatshaushalt zu ſa⸗ nieren und wirklich durchgreifende Maßnahmen vorzuneh⸗ men, das Selbſtgefühl erſchüttert hat. Die Rüſtungsausgaben werden immer ungeheuerlicher, und auf der anderen Seite muß der Franzoſe erleben, daß alle noch ſo geſchickten Ver⸗ ſuche einer endgültigen Einkreiſung Deutſchlands zum Schei⸗ tern verurteilt ſind Seine Blätter haben vielleicht mit der übertriebenen Schilderung der deutſchen Rüſtung den gegen⸗ teiligen Eindruck letzten Endes erweckt und nur den Wunſch verſtärkt, um alles in der Welt einen zweiten Waffengang mit dieſem wiedererſtarkten Nachbarn zu vermeiden. Schließlich fühlt man ſich doch irgendwie an der Seite Eng⸗ lands nach dem deutſch⸗engliſchen Flottenabkommen nicht mehr ſicher und muß zu gleicher Zeit die europäiſchen Aus⸗ wirkungen eines italieniſchen Vorgehens gegen Abeſſinien fürchten. Wenn wir in Frankreich ſchon vor Jahren mit ganz einfachen Menſchen, vor allem im Süden, ſprachen, trafen wir überall eine bedingungsloſe Hochachtung vor dem früheren Gegner, die um ſo größer war, je mehr der n d von dem hohen Stand der deutſchen echnik und vor allem der Bodenkultur im Rheinland wäh⸗ rend ſeiner Beſatzungszeit beeindruckt worden war. Es lag ſicherlich niemals am kleinen Mann, am Bauern, wenn die Verſtändigung mißlang. Es lag an den imperialiſtiſchen Kreiſen der Schwerinduſtrie, des Comité des Forges und der von ihr ſubventionierten großen Preſſe, und an vielen ande⸗ ren Störungsfaktoren. Wir beobachten jetzt einen dem deut⸗ ſchen Umbruch ſehr ähnlichen Vorgang in Frankreich, daß ſich jenſeits der großen Zeitungen mächtige Bewegungen innerhalb der Bauernſchaft auftun, daß ſich ſchlagkräftige Bünde entfalten und das ganze Land von den Schauern ergriffen wird, die immer einem Umbruch vorangehen. Die franzöſiſche Preſſe ſpricht ganz offen von bevor⸗ ſtehenden Verhandlungen mit Deutſchland Sie ruft zwar immer noch„Streſa und Verſailles!“, aber ſie weiß ins⸗ geheim doch längſt, daß dieſes letzte Thema nie und nimmer mehr eine Verhandlungsbaſis abgeben kann.„Iſt es nicht ſchon zu ſpät?“ hören wir drüben ſehr einflußreiche Leuts fragen,„um noch als Sieger mit Beſiegten zu verhandeln?“ Und die Erkenntnis ſteht offen dahinter, den Augenblick ver⸗ aßt zu haben, da von der verſtändigungsbereiten deutſchen ee ig Zugeſtändniſſe zu haben waren, die heute nicht mehr gegeben werden können. Um wieviel klüger war die engliſche Preſſe, die das deutſch⸗engliſche Flottenabkommen ſchon vorbereitet hatte mit den Mahnrufen, nicht auf Ideolo⸗ gien, ſondern auf Tatfachen aufzubauen, und überholte Verträge längſt zu den Akten gelegt hatte! Die franzöſiſche Preſſe hat diele Autelßzeungsgrheit nechet golsiſtet Sie hat Die Stadtkanoniere von Lille Mancher alte deutſche Frontſoldat, den ſein Weg einmal durch Lille geführt hat, wird ſich erinnern, daß er am Aus⸗ gange nach Roubaix, ziemlich verſteckt hinter vielſtöckigen modernen Häuſern, ein finſteres mittelalterliches Gebäude geſehen hat, das grau und abweiſend inmitten eines weiten Platzes aufragte. Seine Fenſter gehen nach der Innenſeite auf einen großen Hof, und nach außen weiſt es nur mehrere Reihen übereinander gelegener Schießſcharten auf. Dieſes Schloß, das im Jahre 1483 als Verteidigungs⸗ kern der Stadt Lille erbaut wurde, wurde damals von Lud⸗ wig Xl. dem von ihm gegründeten„Bataillon der Stadt⸗ kanoniere von Lille“ als Arſenal und Sammelplatz über⸗ wieſen und iſt es bis auf den heutigen Tag geblieben. Denn dieſes Bataillon, ſo ſeltſam es klingt, beſteht noch in unſerer Zeit und hat gerade jetzt eine neue militäriſche Aufgabe zu⸗ gewieſen erhalten. Wechſelnde Königsherrſchaft, Republik, aiſertum und wieder Republik haben an der altehrwürdi⸗ gen Einrichtung, auf die die Liller mit Recht ſtolz ſind, nicht gerüttelt. 5 Das Bataillon ergänzt ſich ſeit Anbeginn aus Freiwil⸗ ligen, die der gel enen Liller Bürgerſchaft angehören müſſen, und bis zum Kriege hat das Heeresgeſetz Frankreichs darauf Rückſicht genommen. Freilich hatte ſi ſchon lange der urſprüngliche Brauch Hie an daß die Stadt Lille, eine der reichſten Frankreichs, die Kanonen für ihre Stadtartille⸗ riſten ſelbſt ſtellte und wie im Mittelalter bei den berühm⸗ teſten Geſchützgießern Europas, vielfach auch in Nürnberg, anfertigen ließ. Aber bis 1914 wurde dieſe hiſtoriſche Or⸗ ganiſation von der franzöſiſchen Heeresverwaltung aner⸗ kannt, und die Liller Stadtkanoniere hielten mit Unter⸗ e der Liller Militärbehörden ihte regelmäßigen ebungen ab. Natürlich mußten die Mitglieder 95 ihrer. Dienſtpflicht im regulären Heere genügen, und es ift ſelbſt⸗ oo ihrer Regierung einen Bärendienſt erwieſen, denn ſie wird es eines Tages doppelt ſchwer haben, das Volk über unver⸗ meidliche Dinge und eine unvermeidliche Politik aufzuklären. Deutſchland hat es nicht mehr notwendig, ſich um Verhand⸗ lungen zu drängen. Wenn wir heute trotzdem bereit ſind, wie der Führer in ſeiner letzten großen Reichstagsrede wieder betonte, jeder⸗ zeit die Hand zu einer Verſtändigung zu reichen, dann ge⸗ ſchieht es nicht etwa in einem Gefühl der Aengſtlichkeit, ſon⸗ dern aus der innerſten Ueberzeugung heraus, daß ein Krieg vermieden werben muß, um der höheren Verpflichtung der Erhaltung unſerer abendländiſchen Kultur willen. Es ge⸗ ſchieht jenſeits allen falſchen Preſtigegefühls, das in Frank⸗ reich eine ſo verhängnisvolle Rolle ſpiel, ſondern einzig und allein aus der Verantwortung für die Zukunft Europas, die um ſo ſchwerer auf dem deutſchen Führer laſten muß, je abſoluter die Entſcheidungen ſind, die er zu treffen in der Lage iſt. Und jetzt nach dem deutſch⸗engliſchen Abkommen, nach dem deutſch⸗polniſchen Vertrag wird man auch in Paris eingeſehen haben, daß das Wort des Führers und der Wille des deutſchen Volkes eins ſind. Kraft durch Freude Reichstagung in Hamburg Hamburg ſtand während des Wochenendes im Zeichen der Reichstagung der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Die Tagung, die ſich zu einer großen Leiſtungs⸗ ſchau geſtaltete, war umrahmt von künſtleriſchen Darbie⸗ tungen. Tauſende von KdF.⸗Warte waren aus allen deut⸗ ſchen Gauen nach Hamburg gekommen, um von hier klar über die weitere Marſchrichtung mit neuer Kraft an die Erfüllung ihrer alten und großen Aufgabe zu arbeiten: den deutſchen Menſchen der Kraft, des Frohſinns und der Kame⸗ radſchaft zu formen. „Kraft durch Freude“ will die Liebe zur Heimat wecken und fördern und Stolz auf Volk und Vaterland in alle Herzen ſenken. Volkstum, alte Volksbräuche und Sitten wer⸗ den gefördert, und Kunſt und Kultur ſollen nicht mehr das Vorrecht einiger weniger Begüterter ſein, ſondern ſollen auch den Alltag der Maſſe verſchönen. So iſt„Kraft durch Freude“ auch ein Teil des gerechten Lohnes, der dem deut⸗ ſchen Arbeiter zuſteht, und der ihm hier vom ganzen Volke gegeben wird. Ein Deutſcher, der ſein Vaterland kennt, der fin von den überragenden kulturellen und künſtleriſchen Lei⸗ tungen der größten Denker, Dichter und Künſtler ſeines Vol⸗ kes überzeugt hat, wird immer ſtolz ſein und wird dieſen Stolz auf ſeine Kinder und Enkel übertragen, ſo daß die Geſtalt des heimatloſen Proletariers in Deutſchland auch in der fernſten Zukunft niemals wieder auftauchen kann. Den Auftakt der Tagung bildete die Ankunft der Ehren⸗ abordnungen. Jeder, der 33 Gaue der Deutſchen Arbeitsfront war durch einen Arbeiter vertreten, außerdem waren ſechs Reichsautobahnarbeiter und ein Hochſeefiſcher nach Hamburg entsandt. Der erſte Tag der Reichstagung wurde mik Einzel⸗ tagungen der Aemter und Abteilungen im Haus der deut⸗ ſchen Arbeit eingeleitet. Der ſtellverkretende Amtsleiter der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Pg. Dr. Weiß, hielt die Begrüßungsanſprache. in der er auch der Opfer von Reinsdorf gedachte. Anſchließend ſprach Dr. Weiß über den Sinn und Zweck der Arbeitstagung. Im feſtlich geſchmückten Gemienſchaftsraum der New Vork⸗Hamburger Gummiwaren⸗Compagnie führte Reichs amtsleiter Pg. Horſt Dreßler⸗Andreß u. a. aus: Was die verſchiedenen Internationalen des ſogenannten Welt⸗ proletariats trotz umfangreicher Theorien nicht zuwege ge⸗ bracht haben, das ſchuf der praktiſche Wille und das praktiſche Können des Nationalſozialismus in eineinhalb Jahren. Uns begleitet das Vertrauen der Millionen deutſcher Volksgenoſ⸗ ſen. Vor ihnen breiten wir die Ergebniſſe unſerer Arbeit aus, und vor ihnen wollen wir bekunden, was wir gewillt ſind zu unternehmen, um die Zukunft nach den Ideen und Parolen, die uns unſer großer Führer Adolf Hitler gab, zu geſtalten. Mit dem gemeinſamen Geſang der nationalen Lieder fand die Eröffnungsfeier ihren Abſchluß. Begrüßungstelegramm Dr. Goebbels Reichsminiſter Dr. Goebbels hat der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ anläßlich ihrer Tagung folgendes Te⸗ legramm geſandt: ur Hamburger Keichstkagung ſende ich der NS.⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ herzliche Grüße und Glück⸗ e daß ſie dieſe ausſchließlich bei der Artillerie ab⸗ eiſteten. Bei Kriegsausbruch wurden aus den Liller Stadtkano⸗ nieren vier Batterien gebildet, die zunächſt in Flandern bei Ghyvelde eingeſetzt und dann der Küſtenverteidigung bei Gravelines, ſüdlich von Dünkirchen, zugeteilt wurden. Nach dem Kriege blieben von dieſer eigenartigen Truppe nur einige Veteranen übrig, die aber die Ueber⸗ lieferung ihres fünfhundertjährigen Bataillons zäh aufrecht⸗ erhielten, ſich allerdings mehr der Pflege der Liller Ge⸗ ſchichtsforſchung als militäriſchen Uebungen widmeten. Im⸗ merhin konnte man ſie bei allen feierlichen Gelegenheiten in Lille in ihren farbenprächtigen Uniformen bewundern. Bei einem Beſuche, den der Kriegsminiſter General Maurin kürzlich in Lille abſtattete, wurde er auf die für jeden Sol⸗ daten außerordentlich intereſſante Geſchichte dieſes Batallons aufmerkſam gemacht, das ja vielleicht die älteſte Truppe Europas darſtellt. Der General erkannte ſofort die Werte, die in einer ſolchen durch ein halbes Jahrtauſend von Generation zu Generation überlieferten ſoldatiſchen Tradition liegen und beſchloß, ſie in Anpaſſung an die Verhältniſſe der Gegen⸗ wart der Landesverteidigung dienſtbar zu machen. Er ſchlug dem Präſidenten der Republik vor, das Bataillon der Liller Stadtkanoniere wiederaufleben zu laſſen und ihm, ſo⸗ weit ſeine Mitglieder nicht mehr zum aktiven Heeresdienſte verpflichtet 255 die Organiſation und die Leitung des Luft⸗ ſchutzes in dem geſamten gewaltigen Induſtriebezirk Lille —Roubaix— Tourcoing anzuvertrauen. Präſident Lebrun, der als aller Frontoffizier beſonders militäriſches Verſtänd⸗ nis beſitzt, ſtimmte ſofort zu, und am 9. Mai des Jahres fünfhen im„Journal Officiel“ ein Dekret, durch das das fünfhundertjährige Bataillon der Stadtkanoniere von Lille wieder amtlich anerkannt und ihm die Luftverteidigung ſei⸗ nes Heimatbezirkes übertragen wird. 5 berückſichtigen, daß ſich die günſtigen Witterungsverhältni Montkeig, 8. quli 1935 wünſche. Sie hal durch ihre raſtloſe Arbeik am Glück und Wohlergehen gerade des Teiles unſeres Volkes, der ſonſt vielfach nur Leid und Kummer im Leben erfuhr, kalkräftig und erfolgreich mitgearbeitet und ſich damit Dank und Liebe der ganzen Nation erworben. Mögen auch in Zukunft die mit Sorge und Mühſal beladenen deutſchen Menſchen durch ſie„Kraft durch Freude“ für den ſchweren Kampf des All⸗ kags finden! Waſſerverſorgung und Feuerſchutz In Zentralblatt der NSDAP. für Gemeindepolitik wird im Zuſammenhang mit einem aktuellen Vorkommnis die Notwendigkeit betont, bei der Waſſerverſorgung unſerer Städte, Dörfer und neuen Siedlungen mehr als bisher auf die feuerwehrtechniſchen Anforderungen Rückſicht zu nehmen. Schon in der Anlage der Waſſerzuführung muß man aus feuerwehrtechniſchen Gründen dafür ſorgen, daß nicht etwa vom Hauptwaſſerſpender, ſei dieſer nun ein nahe oder entfernt fließender Strom o. ä., nur in einer einzigen Haupt⸗ leitung das Waſſer für ſämtliche Zwecke, die in einer moder⸗ nen Siedlung in Betracht kommen, herangeführt wird. Denn ſonſt kann es ſehr leicht geſchehen, daß gerade im entſcheiden⸗ den Augenblick dieſer einzige Generalwaſſerſpender verſagt und durch eine Betriebsſtörung in der Hauptzufuhr die 15 ſerbereitſtellung überhaupt unterbunden wird. Es iſt unbe⸗ dingt notwendig, daß man die Generalzufuhr durch zwei oder noch beſſer durch drei verſchiedene Hauptleitungen be⸗ treibt, damit nicht Waſſermangel im een ugen⸗ blick die Anſtrengungen einer noch ſo hervorragend ausge⸗ rüſteten Wehr nützlos macht. Die Löſchwaſſerverſorgung wird auch ſehr oft dadurch beeinträchtigt, daß aus einer der abzweigenden Großleitun⸗ gen zu viele Nebenbetriebe und Abnehmerſtellen geſpeiſt werden, ohne daß während der Löſcharbeiten aus einer ſol⸗ chen Hauptleitung die Zufuhr an andere Abnehmerſtellen zu ſperren wäre. Das muß aber mindeſtens der Fall ſein in allen Siedlungen, wo nicht beſondere Waſſerreſervoire an allen Mittelpunkten der Stadtteile vorhanden ſind, aus denen ausſchließlich und allein die Feuerwehr im notwendigen Augenblick ihr Waſſer entnehmen darf. Vollkommen vernachläſſigt iſt das Brunnenſyſtem un⸗ ſerer größeren Städte, und man nimmt ſich ſelbſt durch Zu⸗ ſchüttung älterer Brunnen, die man lieber moderniſieren und erweitern ſollte, die Möglichkeit, auch das Grundwaſſer in ſchweren Fällen von Waſſermangel heranzuziehen, um alsbald mit voller Gewalt an die Bekämpfung des Feuers herangehen zu können. Bei der Schaffung neuer techniſcher Einrichtungen im Sinne der modernen Waſſerverſorgungs⸗ hygiene ſollte nach dem Vorſchlag des Verfaſſers erſt der Leiter der bezirkszuſtändigen Feuerwehren befragt werden, ob eine weitere Verlangſamung der Waſſerabgabe an den betreffenden Stellen nicht gefahrbringend für die Löſchbereit⸗ heit der Wehr ſein würde. Handel und Wirtſchaft In Fortſetzung der Anlagekäufe der Bankenkundſchaft ver⸗ kehrte die Berliner Effektenbörſe zum Wochenſchluß in feſter und lebhafter Haltung. Die Führung hatte wiederum der Montanmarkt, an dem Umſätze von 100 000 RM. und mehr und Kurserhöhungen von 1 bis 2 Prozent keine Seltenheit waren. Gefragt waren vor allem Vereinigte Stahlwerke, in denen man die Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen erwartet. Zur amtlichen Notiz ſtellte ſich das Papier auf 88,62(87) Prozent. Braunkohlenwerte lagen bis zu 1 Prozent, Kaliaktien bis zu 2 Prozent höher. Auch chemiſche Papiere zeichneten ſich durch feſte Haltung aus. Lebhaft ging es weiter am Markt der Elektrowerte zu, von denen Schuckert mit einer Steigerung von 124,25 auf 127,25 Prozent die Führung hatten. AEG. lagen gleichfalls feſt. Von Aukowerten erhöhten ſich Daimler von 97 auf 98,27 Prozent in Erwartung einer Kapi⸗ talserhöhung. Gefragt waren weiter Papier⸗ und Zellſtoffwerte, ſowie Brauereiaktien. Schiffahrtswerte lagen eine Kleinigkeit höher. Zum Schluß der Börſe kam es zu neuen Kursſteigerungen. Vernachläſſigt blieb der Renkenmarkt; hier waren die Kurſe allge⸗ mein unverändert. Der Geldmarkt war außerordentlich flüſſig. Tagesgeld ſtand mit 3/8 bis 35 Prozent reichlich zur Verfügung. Am Deviſenmarkt waren die Kurſe wenig verändert. Der Dollar lag etwas ſchwächer. Am Berliner Großmarkt für Getreide⸗ und Fukkermittel brachte der Wochenſchluß keine Belebung des Geſchäftes. Deviſenmarkt. Belga(Belgien) 41,885(Geld) 41,965(Brief), dän. Krone 54,76 54,86 Danziger Gulden 46,905 47,005, engl. Pfund 12,265 12,295, franz. Franken 16,405 16,445, holl. Gulden 168,89 169,32, ital. Lire 20,50 20,54, japan. Yen 0,719 0,721, norweg. Krone 61,64 61,76, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 46,905 47,005, rumän. Lei 2,488 2,492, ſchwed. Krone 63,24 63,36, ſchweiz. Fran⸗ ken 81,13 81,29, ſpan. Peſeta 34,0 34,06, tſchech. Krone 10,34 10,36, amerikan. Dollar 2,479 2,483. 5 tf. Wie wird das Weinjahr 19352 Wenn der junge Wein blüht, wie jetzt, iſt zwar noch nicht die Zeit zur Beurteilung des Weinjahres gekommen, aber es iſt immerhin wiſſens⸗ wert, was das Statiſtiſche Reichsamt über den Stand der Reben im Juni feſtgeſtellt hat. Danach haben die Rebſtöcke den verhältnismäßig milden Winter im allgemeinen gut überſtanden. Die kalte und auch zu naſſe Witterung in den erſten Frühjahrswochen beeinträchtigte jedoch die Ent⸗ wicklung der Reben. In faſt allen Gebieten, namentlich aber im Nahegebiet und in manchen Teilen Badens, ſchädigten die Nachtfröſte den Austrieb der Rebſtöcke erheblich. Gegenüber früheren Jahren iſt die Entwicklung des Weinſtockes um meh⸗ rere Wochen zurück. Nach dem Urteil der Sachverſtändigen wurde im Reichsdurchſchnitt der Rebſtand mit der Note 2,6 (Anfang Juni 1934= 1,9) um ſieben Punkte ſchlechter be⸗ urteilt als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Es iſt jedoch ſe e im zweiten Drittel des Monats Mai in der Beurteilung noch nicht ausgewirkt haben. Am günſtigſten iſt der Rebſtand im Moſel⸗, Saar⸗ und Ruwergebiet, dem größten preußiſchen Weinbaubezirk, in den übrigen Pen e, und in Sachſen. Bezeichnung Seidenleinen unzuläſſig. Das Einigungs⸗ amt für Wettbewerbsſtreitigkeiten der Kaſſeler Induſtrie⸗ und Handelskammer hat die Bezeichnung Seidenleinen für kunſtſeidenes Panamagewebe für unge erklärt, Kunſt⸗ ſeidenes Gewebe müſſe klar als ſolches bezeichnet werden, wenn das Publikum nicht irregeführt werden ſolle. Ebenſo⸗ a 1151 0 könne natürlich Leinen als Seide oder Seide als Lei⸗. nen be 6 druck Seidenleinen den Grundſätzen der Lauterkeit in der zeichnet werden. Infolgedeſſen widerſpreche der Aus⸗ Reklame und müſſe auch als gänzlich unmögliche Wortbildung aus dem Sprachſchatz verſchwinden. 8„ Klubkampf Tbd. Germania M'heim— Tbd. Jahn S'heim 68:53 Am geſtrigen Sonntag trafen ſich obige Vereine zu einem Leichtathletit⸗Klubkampf auf dem Germania⸗ Platz, der unter günſtiger Witterung einen flotten Ver⸗ lauf nahm. Wie vorausgeſagt, erwies ſich Germania in den Läufen überlegen. Von 5 Lauf⸗Konkurrenzen ge⸗ wannen die Germanen 4. Nur im 100 m⸗Lauf holte der junge Herre in einem ſpannenden Endkampf dem Verein einen Sieg in 11,7 Sek. In den übrigen Konturrenzen kamen die Tbdeler nicht zu den erwarteten Erfolgen, denn die Germanen hatten in Futterer einen Mann, der ſowohl das Kugelstoßen wie das Diskuswerfen seinem Verein ſichern konnte. Ueberraſchend ſiegte auch Paulus G. im Hochsprung vor Herre. In der Geſamtbewertung blieben dann auch die Germanen Sieger. Nachſtehend die Einzelergebniſſe: 100 m⸗Lauf: 1. Herre 11,7; 2. Schramm 11,8; 3. Bartholomäi 12; 4. Feuerſtein 12 Sek. 40 O m⸗ Lauf: 1. Pilitt 55,3; 2. Niebergall 58 3. Gropp 60,2; 4. Keller 61,1 Sek. 1500 m⸗Lauf: 1. Lawo, 4, 31,7; 2. 4, 48,3; 3. Herdt, 4,59,5; 4. Gropp, 5 Min. 10 mal Einhalb⸗Rundenſtaffel: 1. mania 3,32; 2. Jahn 3,38, Hochſprung: 1. Paulus 1,68; 2. Herre 1.63; 3. Hauck 1.63 m. Weitſprung: 1. Herre 6; 2. 3. Paulus 5,62; 4. Kettner 5.62 m. Stabhochſprung 1. Heierling 2,88; 2. Nieber⸗ gall 2.78; 3. Schmich 2.63 m. Kugelſtoßen: 1. Futterer 11.59; 2. Heierling 10,96; 3. Schmich 10.93 m. 5 Diskuswerfen: 1. Futterer 34,12; 2. Heierling 30.23; 3. Schramm 28.95 m. Keulen wurf: 1. Keller 58.57; 2. Futterer 58.13; 3. Wilkens 57,79; 4. Winkler 56,62 m. Leichtathletik⸗Gaumeiſterſchaften Baden in Freiburg Die leichtathletiſchen Meiſterſchaften des Gaues Baden wurden im Freiburger uuiverſitätsſtadion ausgetragen. Be⸗ merkenswert iſt, daß im Hammerwerfen der Karlsruher Nä⸗ gele über ſeinen engeren Landsmann Bührer(Karlsruhe) triumphierte. Die Ergebniſſe(Entſcheidungen): Frauen: Hochſprumg: 1. König(Karlsruhe) 1.40 Meter; 2. Neumann(Mannheim) 1.40 Meter(D. Stechen); 3. Förſter(Mannheim); 3. Wols(Freiburg). Diskuswer⸗ fen: 1. Bäuerle(Mannheim) 31.12 Meter; 2. Egger(Mann⸗ heim); 3. Stichling(Karlsruhe).— Männer: Ham⸗ merwerfen: 1. Nägele(Karlsruhe) 46.05 Meter; 2.. rer(Karlsruhe) 45.86 Meter; 3. Marzluff(Heidelberg). 3000 Meter⸗Hindernis⸗Lauf: 1. Auburger SHei⸗ delberg) 9:40 Minuten; 2. Winkler(Karlsruhe); 3. Lipps 5 4. Krapf(Freiburg); 5. Joachim(Karls⸗ ruhe). Recht intereſſant verliefen am Sonntag nachmittag die Sprintſtrecken, bei denen es nicht ohne Ueberrüſchung abging, denn über 100 Meter mußte ſich der Favorit Nek⸗ kermann(Mannheim) von dem Karlsruher Steinmetz in der mäßigen Zeit von 11,1 Sekunden ſchlagen laſſen. Im Ziel betrug der Abſtand eine Bruſtweite. Dafür holte ſich Neckermann aber die 200 Meter in 22,2 Sekunden. Zu er⸗ wähnen ſind dann noch der Speerwurf des Karlsruher Kullmann mit 62,14 Meter. Er war ſeinen Konkurrenten klar überlegen, denn der auf dem zweiten Platz landende Bruchſaler Jonitz kam nur auf 50 Meter. Im 5000 Meter⸗ Lauf gab es ſogar einen neuen badiſchen Rekord. Der ſehr gut laufende Blöſch(Eppingen) ſchaffte 15:28,9 Minuten. Im 10000 Meter⸗Lauf mußte der Favorit Lauſer(Mannheim) wegen einer Verletzung aufgeben und ſo kam der aber gut laufende König von der Freiburger Turnerſchaft in der mäßigen Zeit von 34:14,5 Minuten zum Sieg. Zum Hochſprung konnte Weinkötz nicht antreten, da ihn der ASW Köln nicht freigegeben hatte. Auch bei den Frauen gab es keine überragenden Leiſtungen. Südweſt in Darmſtadt Gn Darmſtadt wurden die Leichtathletik⸗Meiſterſchaften des Gaues Südweſt ausgetragen. Die beſte Leiſtung erreichte der Saarbrücker Hammerwerfer Becker, der mit einer Weite von 48.20 Meter eine neue Jahresbeſtleiſtung aufſtellte. Die Ergebniſſe waren(Entſcheidungen): 100 Meter: 1. Hornberger(Eintracht Frankfurt) 10,7 Sekunden; 2. Kerſch(Allianz F ankſurt); 3. Märlein(Mainz). Kugelſtoßen: 1. Lampert(Saarbrücken) 14.91 Meter, 2. Junker(Frankfurt), 3. Maier(Frankfurt): Hammerwer⸗ en: 1. Becker(Saarbrücken) 48.20 Meter(Jahresbeſt⸗ 1 2. Liſt(Neu⸗Iſenburg). Weitſprungt: 1. Witt⸗ mann(Ludwigshafen) 6.88 Meter; 2. Dr. Hofmann(Saar⸗ rücken. Stabhochſprung: 1. Reeg(Neu⸗Iſenburg) 3.80 Meter; 2. Bieg(Saarbrücken). 10000 Meter: 1. Haag(Darmſtadt) 32:41.3 Minuten; 2. Habich(Darm⸗ ſtadt); 3. Waffenſchmidt(Darmſtadt). Frauen: Diskus⸗ werfen: 1. Schumann(Lampertheim) 36.05 Meter; 2. Auer Großgerau); 3. Schuldt(Frankfurt). Hochſprung: 1. Javk e 1.50 Meter; 2. Stroh(Frankfurt); 3. Stolte aarbrücken). Herbert Ger⸗ Wilkens 5.77; Aebelegener deutſcher Schwimmerſieg Irankreich in Paris 114,5: 73,5 geſchlagen. Im 9. Schwmm-Länderkampf zroiſchen Deutſchland und rankreich im Pariſer Stadion Tourelles erkämpften die eul 105 Schwimmer und Schwimmt rinnen einen überlege Das Endergebnis ſtellte ſich auf 114,5: 73,5 Punkten für Deutſchland. Die deutſche Ueberlegenheit zeigte ſich be⸗ i bei den Männern, die ein Ergebnis von 70,5 365 zunkten herausholten, während es bei den Frauen 44:37 zugunſten Deutſchlauds hieß. 5 Schmeling ſchlaͤgt Paolino Punktſieg des Deutſchen über den Spanier. Berlin, 8. Juli. Vor rund 40 000 Fuſchauern kraf der deutſche Exyelt⸗ meiſter Max Schmeling ain Sonntag nachmittag im Berlin. ner Poſtſtadion auf den Spanier Paolino. Ueberraſchend konnte Schmeling gegen den kapferen Spanier nach 12 Run ⸗ den nur einen Punktſieg herausholen. 6 Die Begegnung zwiſchen dem deutſchen Exweltmeiſter Max Schmeling(174) und dem ſpaniſchen Meiſter Paolino Uzeudun(192) ging vor rund 40 000 Zuſchauern vor ſich. Schmeling, der vor einigen Jahren in Amerika gegen den Sanier entſcheidend gewann, dann aber im ro gangenen Jahr in Barcelona gegen den gleichen Gegner nur ein Un⸗ entſchieden erhielt, kam bei der dritten Begegnung zu dem vorausgeſagten Sieg, allerdings wurde es kein entcheiden⸗ der, ſondern der Deutſche mußte ſich mit einem überlegenen Punktſieg über 12 Runden begnügen. Der Spanier war körperlich in beſter Verfaſſung und gab Schmeling keine Gelegenheit, einen entſcheidenden Schlag anbringen zu kön⸗ nen. Das von Ringrichter Max Pippo w geleitete Treffen ſah überraſchend den Deutſchen, ganz gegen deſſen ſonſtige Gewohnheit, ſofort als den Angreifer. Nach vorſichtigem Abtaſten riß Schmeling die erſten kurzen Hacken hoch, die Paolino indeſſen alle mit der Stirn abfing. Schmeling ließ linke Gerade als Stopper folgen, aber Paolino ließ keine Wirkung erkennen. Die Runde ging an den Deutſchen. In der zweiten Runde war das Bild kaum verändert. Paolino ſuchte den Nahkampf, aber Schmelings Linke hielt den Spanier auf Diſtanz. Paolino boxte ohne große Linie und mußte auch dieſe Runde an Schmeling geben. Die bei⸗ den nächſten Runden verliefen ausgeglichener. Pao⸗ lino griff jetzt beherzter an, er kam offenſichtlich„auf Tou⸗ ren“. Er ſchlug kurze Haken auf Schmelings Rippen und knallte dann eine Rechte gegen das Kinn des Deutſchen, der in der neutralen Ecke„feſtgenagelt“ war. Schmeling deckte aber gut und zeigte keine Wirkung. Die fünfte Runde Gas wieder an Schmeling, der allerdings gegen den friſchen egner keine Gelegenheit fand, ſeine Rechte anzubringen. Die ſechſte Runde hätte faſt die Senſation gebracht, auf die die Maſſen warteten. Schmelings Rechte kam ſchnel⸗ ler und genauer, Paolino war in Nöten, da gab es eine Unterbrechung ſeitens des Ringrichters, denn Paolino hatte im Eifer des Gefechtes unter die Gürtellinie getroffen und mußte eine Verwarnung wegen Tiefſchlages hinneh⸗ men. Schmeling hatte keine Schmerzen, jedenfalls lehnte er die angebotene Pauſe ab. Der Spanier ließ ſich in der Folge noch einmal auf harte Schlagwechſel ein, als Schmeljng immer wieder ſeine Haken abfeuerte. Schmeling diktierte nun den Kampf eindeutig. Seine Doubletten mußte der Spanier ſertenweiſe einſtecken, aher die Schläge kamen doch nicht voll durch, da Paolino, der 1 599 den Nahkampf ſuchte, ſehr gut deckte. Recht eintönig verliefen die näch⸗ ſten Runden. Paolino zeigte Kampfſpuren im Geſicht, Schmelings Rechte beherrſchte die Lage. In der 10. Runde „ſchwingert“ Paolino verzweifelt, aber Schmeling wich ge⸗ ſchickt aus, der Spanier ſchlug ins Leere. Auf Diſtanz kam Schmeling immer rechts und links durch, Paolino ſuchte den Nahkamf. In den beiden Schlußrunden änderte ſich auch nichts mehr. Paolino verteidigte ſich verbiſſen. Eine ſchwere Rechte ins Geſicht und ein darauffolgender Kinn⸗ haken konnten ihn nicht zu Boden bringen und Schmeling mußte ſich mit einem Punktſieg begnügen. Teils Entäuſchung beim Publikum. Paolino war der erſte Gratulant. In den Beifall der Menge miſchten ſich auch Pfiffe, das Publikum iſt niet reſtlos zufrieden. Die Enttäuſchung des Publikums iſt ver⸗ ſtändlich, denn man hatte zu ſehr auf einen entſcheidenden Sieg Schmelings„geſpitzt“, der dann nicht zur Tatſache wurde. Der Spanier war für Schmeling ein undankharer Gegner. Paolino kämpfte ohne Linie, ſein Kampf war nur darauf eingeſtellt, dem Deutſchen keine k. o.⸗CEhance zu bie⸗ ten. Schmeling, der zuletzt in Hamburg gegen Hans Ha⸗ mas eine weſentlich beſſere Leiſtung zeigte und auch ideen⸗ reicher boxte, hatte ſich vielleicht zu ſehr auf den entſcheiden⸗ den Sieg verſteift. Er wartete von der erſten bis letzten Runde auf ſeine Chance, aber der Spanier verſchanzte ſich ſo gut hinter ſeiner Deckung, daß ſich einfach keine Blöße bot. Dadurch wirkte der Kampf auch etwas eintönig. Der Punktſieg Schmelings war natürlich nicht zweifelhaft. Max Schmeling. eee eee ee Heoͤdesheimer Pferderennen. Nach S jähriger Pauſe hat der Pferdezuchtverein Heddesheim wieder ein Rennen veranſtaltet. Nachdem Seckenyeim und auch Sandhofen als Konkurkenten aus⸗ gefallen, konnte er diefen Schritt ſchon wagen. Und er harte Erfolg damit; war doch der Beſuch mit ca. 2000 Zuschauern ein gurer zu nennen. Den Hauptanteil hatt: wohl die SS⸗Reiterei übernommen. Der Sport war ausgezeichnet und das Geläufe gut. Ergebniſſe: 1. Flachren nen: 1400 Meter. Offen für 4jähr. und ältere SS⸗ und SA⸗Dienſtpferde, die im Belitz von Angehörigen der Reiterformationen der SS und SA ino. Voilblut ausgeſchloſſen. 1. Marſchall(L. Münch, Friedrichsdorf); 2. Felska(S A⸗Stf. Mayer, Oggersheim). 2. Trabfahren. 1200 Meter. Offen für Kact⸗ blutpferde des unterbadiſchen Kaltblutſchlages. 1. Bla (Kippenyan, Heddesheim). 2. Ella, Schimmelſtute(Och. Joachim, Muctenſturm). 3. Lieſel(Adam Zeiinger, Heo⸗ desheim). 3. Tra breiten: 2000 Meter. Offen für Olden⸗ burger Zuchtſtuten. Eingetragen bei der Warmblut⸗ zuchlgenoſſenſchaft badiſche Pfalz. 1. Lieſel(Oskar Frey, Seckenheim. 2. Lotte(Fritz Schick, Heddesheim). 3. Berta (Alb. Maß, Heddesheim). 4. Hürdenrennen: 2000 Meter. Offen für 4jähr. und ältere SA⸗ und SS⸗Dienſtpferde, die im Beſitz von Angehörigen der Reiterformationen der SA ugd SS ſino. Vollblut ausgeſchloſſen. 1. Jaſſy, Fuchs⸗ W. SS⸗Ro. E. Greiner, Mannheim). 2. Ozeana(SS⸗USchf. K. Bartenſchlager, Heidelberg). 3. Sporn,(SSR. Hornig, Mannheim. „ 5 Jugendtrabreiten: 800 Meter. Offen für alle Pferde, die ausſchließlich in der Landwirtſchaft ver⸗ wendet werden und offen für Reiter des Ss⸗Jung⸗ reiterſturmes. 1 Robert,(Adam Schmitt, Heodesheim). 2. Rolf(Jak. Fleck, Heddesheim), 3. Frieda(Alb. Bord⸗ ne, Heddesheim) 6. Trabfahren: 2400 Meter. Offen für Pferde Oldenburger Schlagers. Traberblut ausgeſchloſſen. 1. Lotte(Fritz Schick, Heddesheim). 2. Lieſel(Ostar Frey, Seckenheim. 1 Flachrennen: 1600 Meter. Offen für SA⸗ und SS⸗Dienſtpferde. 1. Marſchall(L. Münch, Friedrichs⸗ dorf). 2. Rora(SS⸗Schf. Linnenbach, Mannheim(3. 13). 3. Caris SS⸗Ro. Erich Greiner, Mannheim). 8. Hürdenrennen: 2400 Meter. Offen für Ajähr. und ältere Pferde. 1. Jaſſy(SS⸗Ro. Erich Greiner, Mannheim). 2. Jvo(Wagner, Mannheim). 3. Jochen Mannheim). 2. Ivo(Wagner, Mannheim). 3. Jochen (SS⸗Ro. May, Mannheim). N Faſt aller Leute Stiefkind iſt das Schießen. Das Vor⸗ urteil, als ſei der Schießſport eine recht einſeitige, ziemlich reizloſe Betätigung, ſchwindet bei den meiſten auch nicht vor der lustigen Erinnerung an Luftgewehr und Terzerol der Kinderzeit, die wir in der furchterregenden Kriegsbemalung des roten Mannes ſtolz mit uns herumtrugen. Es iſt mit dieſer Ablehnung genau ſo wie mit jeder anderen Ablehnung den Dingen des Sportes gegenüber. Wir wiſſen nichts von ihrem Weſen und ihren Freuden, weil wir bisher abſeits ſtanden. Schon ruft die olympiſche Glocke zum Wettſtreit der Nationen. Wir werden zwar als Anfänger nicht mehr das Bild des Wettkampfergebniſſes für Deutſchland in dieſem Sporte ändern können, aber wir vermögen noch eins: wir können durch die Lektüre des Dlympiaheſtes 15 aus der dumpfen Unwiſſenheit aufſteigen, um die Leiſtungen der Meiſterſchützen aus aller Welt recht zu würdigen. Allerdings wird das Schießen weitab vom lärmenden Siegesjubel der begeiſterten Zuſchauer des Reichsſportfeldes ausgetragen. Wenn in Berlin⸗Wannſee luſtig die Kleinkaliberbüchſen und Piſtolen knallen, wird ſich die weſentlich kleinere Zac er⸗ gemeinde genau ſo ſorgen und bangen, wie die Hundert⸗ tauſende auf dem Reichsſportfeld. 8 — g 5 Web MN paolino Aczudun(Spanien). jCöüͤͥͤ A