8 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verklündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zäh ringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 35: 1250. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ö 2 Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 35. Jahrgang legenheit geboten um eine der Haupturſachen für die Ver⸗ ſchlechterung der Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern vor dem Krieg zu beſeitigen, nämlich einen Rüſtungswelt⸗ bewerb zur See. Weiter habe das Abkommen zur Beſeitigung des unbe⸗ ſchränkten U⸗Bootkrieg ss geführt. Kurz, es ſei hier eine Gelegenheit geweſen, ein Abkommen abzuſchließen, das auch zum Vorkeil der anderen Seemächte mit Einſchluß Frankreichs ſei. Die engliſche Regierung brauche ſich nicht entſchuldigen, wenn ſie einen praktiſchen Beitrag zum Frie⸗ den liefere. Wenn man die Dinge ohne Leidenſchaft an⸗ ſehr, werde man ſagen, daß die britiſche Regierung nicht nur klug gehandelt habe, ſondern auch den einzigen praktiſchen Weg beſchrikten habe, der für ſie offen geweſen ſei. Hoare behandelte dann den Luftpakt und wies darauf hin, daß die Regierung nach wie vor einen Luftpakt anſtrebe, der von einer Be⸗ arenzung der Luftrüſtungen begleitet ſein müſſe. Wenn man das wolle, müſſe man die Zweifel und Schwierigkei⸗ ten der Nachbarn, d. h. der fünf Locarno⸗Mächte, verſtehen. Es ſei bekannt, daß dieſe den Luftpakt nicht von anderen Bedingungen trennen wollen. Es ſei befürchtet worden, daß England das tun wolle. Demgegenüber betone er, daß der Friede eine Einheit ſei. Das führe ihn direkt zur Frage des Oſtpaktes. Wenn auch England keine weiteren Verpflich⸗ tungen übernehmen wolle, ſo ſchließe das nicht ein In⸗ tereſſe an der Regelung der Oſtfragen aus. Wenn er auch nicht der Anſicht dei daß der Abſchluß eines geſonderten Weſtluftpaktes die Gefahren im Oſten vermehren würde, ſo meine er doch, daß ein Krieg in Mittel⸗ oder Oſteuropa zu einem allgemeinen Konflikt führen könne. Das ſei der Grund, warum die britiſche Regierung den Abſchluß eines öſtlichen und Donaupaktes ſobald wie möglich wünſche. Der Oſtpakt Hoare betonte weiter, daß der de utſche Reichs ⸗ kanzler einen beſtimmten Vorſchlag zur Oſtpaktfrage gemacht habe, und zitierte dieſen im Wortlaut. Hierbei hob er hervor, daß die Franzoſen dieſen d als Ver⸗ handlungsgrundlage angenommen hätten, und daß auch der Donaupakt nach dieſem Muſter behandelt werden könne. Es ſteht jetzt in der Macht des deulſchen Kanzlers, einen wirklichen Beitrag zur Sache des Friedens zu leiſten und zwar leicht zu leiſten, einen Beitrag, der bei manchen Regierungen nicht nur in Mittel⸗ und Oſteuropa, ſondern Freitag, den 12. Juli 1935 er auch enden möge, eine ernſte Rückwirkung auf das ganze Völkerbundsſyſtem haben würde. Er brauche nicht im Einzelnen die völlige Widerlegung zu wiederholen, die die engliſche Regierung den wilden Er⸗ klärungen über die Motive und Handlungen Englands in gewiſſen Teilen der italieniſchen Preſſe zuteil werden ließ. Krieg muß verhindert werden Wir haben keine Hintergedanken, ſondern nur den Gedanken einer friedlichen Regelung. Die Erklä⸗ rungen, daß wir an unſere eigenen Kolonial- intereſſen denken und daß wir in den benachbarten britiſchen Kolonien Truppen anhäufen, entbehren jeglicher Grundlage. Ich hoffe, daß meine Widerlegung in allen ita⸗ lieniſchen Zeitungen, die für dieſe unbegründeten Beſchul⸗ digungen verantwortlich ſein mögen, vollſte Veröffentli- chung finden wird.“ Nach einem Hinweis auf die Beſprechungen zwiſchen Eden und Muſſolini, in denen beide ſehr offen miteinander gesprochen hätten, erklärte der Außenminiſter:„Ich möchte es klar machen, daß wir den italieniſchen Wunſch nach Ueberſee⸗Expanſion ſtets verſtanden haben und verſtehen werden.“ Wir geben die Notwendigkeit einer italieniſchen Expanſion zu und wir ge⸗ ben erneut die Berechtigung einer Kritik zu, die gegen die abeſſiniſche Regierung geäußert wurde. Aber ſind die Tatſachen der ital vniſchen Ausdehnungs⸗ bedürfniſſe und der Klage gegen die abeſſiniſche Regierung ein ausreichender Grund, um ſich in einen Krieg zu ſtürzen? Hoare erklärte dann, er hoffe, daß es möglich ſein werde, dieſes Anglück zu verhindern, ſei es durch Anwendung des Vertrages von 1906 oder die Hilfe des Völkerbundes. Das Verhältnis zu Frankreich Anſchließend ging der Außenminiſter dazu über, Eng⸗ lands Verhältnis zu anderen Mächten zu erörtern und be⸗ handelte hier zunächſt Frankreich.„Frankreich und Eng⸗ land,“ ſo führt⸗ er aus,„ſind dieſenigen Mächte Weſteuro⸗ pas, die in erſter Linie verantwortlich für die Regelung von 2919 ſind. Wir ſind daher e beſonders an den Aenderungen dieſer Regelung intereſſiert, die 151 auf die gebieteriſche Forderung der Zeit in gemacht werden. Wir haben dicht zuſammengeſtanden, wir haben viele Jahre zuſammengearbeitet, und wir wer⸗ den fortfahren zuſammenzugehen und in der 5 zu⸗ ſammenzuarbeiten. Es iſt nicht britiſche Art, alle Freund⸗ ſchaften zu opfern um neuer willen. Wenn wir neue Freunde chaften ſuchen, werden wir das in einer Weiſe tun, daß wir unſere alten Freundſchaften nicht geſahrden.“ Nr. 160 ingen E 8 8 5 And zu Deutſchland 505 nglan 8 Au enpolitik. Hinſichtlich Deutſchlond erklärte Hoare:„Ueber un'ere Iieten f britiſchen Außenminiſters im Unkerhaus. auch in Weſteuropa eine Urſache der Beſorgnis beſeitigen Beziehungen zn Oeuiſ hand habe ich mich im einzelnen de. 17— ſch 5 0 12. 0 würde. Hoare erklärte wörtlich: reits vorher geäußert. Ich brauche hier nur den Grund- aufen Der engliſche Außenminiſter Sir Samuel Hoare eröff⸗„Ich möchte mir erlauben, ihn dringendſt zu bikten, die · ton 15 0 a ede Daß 1 Haltung ein und nete am Annes nachmittag die große außenpolitiſche[ ſen Beitrag zu leiſten. Ich glaube in der Tat, daß er ſeiner] braktiſcher und verſtehender Rea e tigin. Ausſprache im Unterhaus. In der Fragezeit vorher hatte eigenen Sache dienen wird, wenn er ihn leiſtet. Er ſelbſt Hoare ging dann noch auf die Beziehungen Englands, ingen der 75 25 Perkins gefragt 05 ſchon Maßnahmen ſprach ſehr offen in ſeiner Rede vom 21. Mai und ich weiß, zu Japan und China ein und wies darauf hin, daß Eng⸗ 1 5 Ir R 15 me e 25 dorch die chen daß er es nicht unfreundlich aufnehmen wird, wenn ich land beſonderen Wert auf freundſchaftliche Beziehungen z u Pagan getroffen ſeien. Der Völkerbundsmini⸗ ebenſo offen ſpreche. Japan lege. Er nehme ſich age die e euer⸗ ſter Eden erwiderte, daß dieſe Frage ſorgfältiaſt geprüft Wir in England— und in der Tat die ganze Welt— 57 9 95 b 15 alte in Nordchina. dann werde. Der Abgeordnete Mander fragt, ob die Franzo⸗ ſind nicht nur durch das deutſche Wiederaufrüſtungspro⸗ 8 gen g 555 9 8 i ge⸗ ſen von dem britiſchen Vorſchlag bezüglich Abeſſiniens gramm, ſondern auch durch gewiſſe andere Erſcheinungen Hoare ſchloß mit der Erklärung, daß 5 wiſſe, welche chlafe vorher unterrichtet worden ſeien. Eden erklärte, daß das im heutigen Deutſchland beunruhigt worden. Nichtsdeſto⸗ große Verantwortlich keit das Britiſche N irden nicht der Fall ſei und betonte, daß eine derartige Hand⸗ weniger haben wir den Kanzler bei ſeinem Wort genom⸗ habe. England beabſichtige ſeine Verpflichtungen innezuhal⸗ hont, lung auch durchaus mit den Vereinbarungen von Streſa men und erſt in den letzten Wochen haben wir einen prak⸗ ten, die ſich aus den Verträgen und aus 1 Völkerbunds⸗ taten übereinſtimme. tiſchen Beweis dafür geliefert, indem wir mit ihm das ſatzungen ergeben und es ſei bereit, mit Europa auf der aßen Um 15 42 Uhr erhob ſich Sir Samuel Hoare zu Flottenabkommen abgeſchloſſen haben. Wir haben dadurch, Grundlage einer kollektiven Sicherheit zuſammenzuarbeiten. roten ſeiner erſten Unterhausrede ſeit ſeiner Ernennung zum Verſöhn 5 e lohnen e ſend engliſchen Außenminiſter. Einleitend ſagte er, daß ſeine zerſohnung ge t. er Ver ung i 5 g 5 8 Erklarungen 1 als üblich. Er wolle eine Einheit und Vielheit zugleich, und alle Straßen führen Amerika warnt Italien über nicht nur die aktuellen Tagesfragen behandeln, ſondern nach manchen Hauptſtädten. i a kein Verbot der Lieferung von Kriegsmaterial an Abeſſinien fehl. auch verſuchen, ſie in den allgemeinen Hintergrund der bri⸗ Laßt ihn daher den nächſten notwendigen Schritt vor⸗ Waſhington, 12. Juli. teten kiſchen Außenpolitik einzufügen. wärts tun und der Ausarbeitung der Oſt⸗ und e Staatsſekrelär Hull berief den italieniſchen Bolſchaſter orten Der Krieg, ſo fuhr Samuel Hoare fort, habe eine ver⸗ vorwärts helfen, wodurch 2 5 dem. Abſchluß Sine Ae 2 zu ſich und legte ihm zum erſten Male ſeit der Zuspitzung ſuge⸗ armte und aufgeregte und mißtrauiſche Welt zurückgelaſ. tes, den er, wie ich weiß, wünſcht, einen großen Antrieo der Kri d insbeſondere ſeit dem Appell des abeſſiniſche nigs, ſen. Viele Leute 115 er denke dabei nicht an ein beſonderes erteilen würde.“ Unter Beifall erklärte der Außenminiſter er Kriſe e 9 8 i 1 1 vp 5 9 1 ſſiniſchen JJ Aer dae helene geen en Sen de otten en der Pſychologie der Furcht 1 e der öſterreichiſchen Unabhängigkeit Völkerbundes um die Schlichkung des Skreites dar. önig ſogar der Brutalität zu finden. Er wolle nicht nur das und Unverſehrtheit erwähnen wolle.„Immer wieder haben„ 8 3 ppfer Unterhaus, ſondern auch das engliſche Volk im allgemeinen wir Mee idee Allſicht ausgeſprochen, daß Oeſterreich b i 50 1 8 e e 18 d die anderen Länder auffordern, etwas mehr Gut⸗ g f b Asstel. gebeten die neuen Neutralitätsgeſetze, die Ame⸗ n ee f j ſtrategiſch und wirtſchaftlich eine Schlüſſelſtellung in ritas 5 andelsfreiheit im Falle eines Krieges zwiſchen drit⸗ i en menſchenverſtend und fremdlche Euopa einnimmt, und daß eine Aenderung in ſeinem Sta⸗ ten Möchten erheblich einſchränken würden einſtweilen z ur⸗ lter Toleranz in die Lebenshaltung und die außenpolitiſchen tus die Grundlagen des europäiſchen Friedens erſchüttern Fe 1 ae e seite Erwägungen hereinzubringen. In dieſem Geiſte wolle er 7 P n 1 8 5 9 5 gunge 8 8 e würde. Wir werden weiterhin die mutige mühungen, wird ein gewiſſes Bedauern darüber zum Ausdruck ge⸗ Er auch an die vorliegenden Schwierigkeiten herantreten. die die öſterreichiſche Regierung und das Volk e bracht, daß die kürzlich an den abeſſiniſchen Kaiſer Er erhaltung und Stärkung ihres unabhängigen eſtehens i fü des talie elbſt Das Flottenabkommen machen, mit echtem und mitfühlendſtem Intereſſe verfolgen. e 5 N ider, Der Außenminiſter behandelte dann zunächſt das Flot.] Das iſt einer der Gründe, warum die britiſche Regler eng Schickſal Abeſſiniene aufgefaßt worden ſei. Deshalb betonte den tenabkommen. Er betonte, daß das Flottenabkommen kei⸗ gerne ſehen möchte, daß ein Donaupakt des Nichtangriffes Hull gegenüber dem italieniſchen Botſchafter, daß Amerika atte. neswegs ſelbſtſüchtig ſei und daß England kein ſolches Ab⸗ und der Nichteinmiſchung für Mitteleuropa ohne weiteren wege der Taktik Italiens ſtark beſorgt ſel. Die Note für kommen unterzeichnet hätte, wenn es nicht auch zum Vor- Aufſchub abgeſchloſſen wird. Der Außenminiſter ging dann an Abeſſinien, erklärte er weiter, ſei ein deutlicher Hinweis Do zeil der anderen Seemächte geweſen ſei. Jedes Abkommen. zur Frage des Völkerbundes darauf, daß Amerika eine Verletzung des Kelloggpak⸗ 1 e e e Ae und der kollektiven Sicherheit über. Solange ein wirkſamer tes als Bruch des darin abgegebenen feierlichen Verſpre⸗ Mit Flott 1 t 5 8 nicht 8 fi beeinfluſſe 9 Völkerbund und ein wirkſames Syſtem der kollektiven chens betrachten würde. die enpertrages nicht ungünſtig 5 Sicherheit oeſteht, ſei England bereit und willens, Anteil Solange die gegenwärtige Kriſe weiterbeſtehe, möchte Es habe überragende Gründe gegeben, warum England an der kollektiven Verantwortung zu übernehmen Aus die. das Staalsdepartement auf ſeine neutralen Rechte, Kriegs⸗ enes im Intereſſe des Friedens die ſich nun bietende Gelegenheit] ſen Gründen, ſo fuhr Hoare fort, nehme England einen material an Kriegführende zu ſenden, nicht verzichten, da 1 bn ergreifen müſſen. Juviele Gelegenheiten zur herbei. ſo ernſten Anteil an dem ein derartiger Verzicht angeſichts der ſtarken Bewaffnung ö. 12 0 e 1 7 1 1 pie italieniſch⸗abeſſiniſchen Streit. 1 ein 9 e ſchutzloſen abeſſi⸗ Marineſachverſtändigen aufgrund grins lech ce Gründe[ Aus dieſem Grunde ſei es auch, ſelbſt auf die Gefahr einer. e der Anſichk waren, daß ein Abkommen geſchloſſen werden Kritik hin, bereit geweſen, einen konſtruktiven Vo 12 , müßte. Hier habe ſich eine vielleicht nie wiederkehrende Ge. ſchlag zu machen, um einen Krieg zu verhüten, der, wie Ei B Ik bl ck in neuer Balkanblock? Bedeukungsvolle Mächteumgruppierung.— Ende der Kleinen Enkenke? London, 12. Juli. Am heutigen Freitag treffen in der rumäniſchen Som⸗ merreſidenz Sinaſa König Carol von Rumänien und Prinzregent Paul von Südſlawien zu einer Beſprechung zuſammen, der man hochpolitiſche Bedeutung beimißt. Nach amerikaniſchen meldungen ſind nämlich im Süd⸗ oſten Europas Pläne für eine neue Balkan⸗Entente be⸗ reits im Stadium direkter Vorbereitung, die eine ſehr be⸗ deutſame und für die Zukunft unter Umſtänden ſehr ge⸗ wichtige Umgruppierung der Balkanmächte zum Inhalt haben. Auf der Zuſammenkunft in Sinaja ſoll eine Neu⸗ orientierung der Mächte im Donauraum inſofern behandelt werden, als Rumänſen. Südſlamien und— Bulgarien zu 10 5 neuen Balkanblock zuſammengeſchloſſen werden ollen. Die Bedeutung dieſer Pläne liegt nicht nur in der Her⸗ anziehung Bulgariens, das ſich bekanntlich bisher aus triftigen Gründen dem Anſchluß an den Balkanbund ver⸗ f hat, ſondern vielmehr noch in der merklichen Tendenz, ſich mehr als bisher vom franzöſiſchen Einfluß unabhängig zu machen, womit Rumänien und Südfſlawien alſo dem Beiſpiel Po⸗ lens folgen würden. Allem Anſchein nach ſind die guten Er⸗ fahrungen, die Polen mit ſeiner außenpolitiſchen Selbſtän⸗ digkeit gemacht hat, bei jenen beiden Staaten nicht ohne Eindruck geblieben. Nach Ausſage rumäniſcher Politiker haben die von Frankreich mit Rußland und der Tſchechei abgeſchloſſenen neuen Militärbündniſſe zudem in Belgrad ebenſo verſtimmt wie die außerordentlich enge franzöſiſch⸗italieniſche Zuſammen⸗ arbeit in neueſter Zeit. Es heißt auch, daß König Carol den italieniſchen Standpunkt in der Habsburger Frage nicht teilt. a Die bevorſtehende Zuſammenkunft des Prinzregenten 2 und des rumäniſchen Königs ſcheint den rumäniſchen ußenminiſter Titulescu, der ſchon ſeit einer 111 von Tagen wieder einmal in ſehr bekannter Geſchäftigkeit Weſteuropa politiſch bereiſt, reichlich unerwartet getroffen zu haben. Er iſt von London 7 über Kopf abgereiſt, Richtung Heimat. Sollte Herr Titulescu, bekannt als be⸗ dingungsloſer Parteigänger Frankreichs, eine Repiſion des Kurſes befürchten, den er für allein ſeligmachend hält? Druck auf Abeſſinien? „Eingreifen des Völkerbundes ausgeſchloſſen.“ London, 11. Juli. Ein in London in Umlauf gekommenes Gerücht, wonach der italieniſche Botſchafter Grandi Vorſchläge zur Schlichtung des italieniſch-abeſſiniſchen Streits gemacht habe, wurde vom Foreign⸗Office und der italieniſchen Bot⸗ ſchaft nachdrücklichſt in Abrede geſtellt. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning⸗Poſt“ ſchreibt, in britiſchen Kreiſen gewinne die Anſicht Boden, daß die einzig praktiſch mögliche friedliche Löſung des Abeſ⸗ ſinienſtreits darin beſtehe, daß England und Frankreich gemeinſam Vorſtellungen in Addis⸗Abeba erheben. Die unnachgiebige Haltung Abeſſiniens entſpringe zum größten Teil dem irrtümlichen Glauben, daß der Völker⸗ bund zu ſeinen Gunſten eingreifen werde. Nachdem dieſe Möglichkeit endgültig ausgeſchloſſen ſei, werde es als wich⸗ tig betrachtet, daß der Kaiſer aufhören ſollte, ſich Selbſt⸗ täuſchungen hinzugeben. Man glaube, daß er, wenn er zwiſchen einem Kriege bis zu einem bitteren Ende ohne Hilfe von außen und einer friedlichen Regelung, die ihm äußerlich ſeine Souveränität laſſen würde, zu wählen häkte. nicht zögern würde, ſich für die friedliche Regelung zu enkſcheiden. Nom meldet neue Zwiſchenfälle Die„Agenzia Stefani“ meldet, daß am Morgen des 6. Juli der italieniſche Konſul von Harar, der ſich im Auto nach Diredaua begab, unterwegs einer Gruppe von abeſſini⸗ ſchen Soldaten unter dem Befehl eines Offiziers begegnete, die mit Beſchimpfungen und drohender Haltung ver⸗ ſuchten, ihn aufzuhalten. Am Nachmittag desſelben Tages ereignete ſich in Harar ein neuer Zwiſchenfall. Ein Askari des königlichen Kon⸗ ſulats, der ſich zur Poſt begab, wurde von einer Gruppe von ungefähr 20 Leuten umzingelt und mit Steinwürfen und Stockſchlägen überfallen. Anter den Leuten befanden ſich Poliziſten und Soldaten in Aniform. Der italieniſche Geſandte in Addis⸗Abeba überreichte wegen dieſer beiden Zwiſchenfälle der abeſſiniſchen Regierung einen formellen Proteſt. Keine Waffenausfuhr aus England Die Waffenausfuhr von England nach Abeſſinien iſt auf Veranlaſſung der engliſchen Regierung zeitweilig einge⸗ ſtellt worden. Hierzu wird mitgeteilt, daß bis vor 10 Tagen ſeit längerer Zeit keine Geſuche für Waffenausfuhr nach Abeſſinien vorgelegen häkten. Seitdem ſeien ein oder zwei Geſuche eingegangen, die jedoch abgelehnt wurden. Bevor die ganze Frage von der britiſchen Regierung geprüft worden ſei, werde überhaupt keine Genehmigung mehr erteilt. Dem diplomatiſchen Mitarbeiter der„Evening News“ zufolge ſeien keine Geſuche für Munitionsausfuhren nach Italien vorgelegt worden. Wie verlautet, würden auch ſolche Geſuche in derſelben Weiſe wie die abeſſiniſchen be⸗ handelt, alſo abgelehnt werden. Avenol bei Baldwin London, 12. Juli. Der Generalſekretär des Völkerbun des, Avenol, ſetzte am Donnerstag ſeine Beſuche bei don britiſchen Staatsmännern fort. Er hatte eine Unterredung mit dem Miniſterpräſidenten Baldwin und eine weitere Beſprechung mit dem ſtändigen Unterſtaatsſekretär des Außenminiſteriums, Sir Robert Vanſittart. Deutſcher Proteſt in Kowno Gegen eine Anordnung des Appellationsgerichtshofes. Aufgrund ſeines Beſchluſſes vom 31. Mai dieſes Jahres hatte der Appellationsgerichtshof in Kowno am 14 Juni dieſes Jahres auf eine Reihe von Forderungen der Kre⸗ difgeſellſchaft„Agraria“ und des Kreditverbands memel— Endiſcher Grundbeſitzer Arreſt gelegt und deren Schuldner geſtactet, Einzahlungen auf die Konten der Agraria und des Kreditverbands bei der Landſchaftsbank in Memel zu leiſten. Da durch dieſe Maßnahmen die Intereſſen reichsdeut⸗ deutſcher Gläubiger erheblich beeinträchtigt werden, hat die deutſche Regierung bei der litauiſchen Regierung gegen die Anordnung des Appellationsgerichtshofes nachdrücklichſt Einſpruch erhoben und verlangt, daß die Rechte der reichs⸗ deulſchen Intereſſenten wiederhergeſtellt werden. der Jod auß lalienbeiedl. Roman von Kurt Martin. Der Landgexichtsdirektor zog die Stirn in Falten. „So! Sie bekennen ſich alſo nicht ſchuldig! Sie wollen alſo auch heute noch dieſe gemeine Tat leugnen?!“ „Ich bin unſchuldig! Wie kann ich da—“ Eine ſchroffe Handbewegung des Vorſitzenden unter⸗ brach ihn. „Unſchuldig! Unſchuldig!— Nun gut! Sie werden uns alſo heute ihre Unſchuld zu beweiſen haben.“ Das erregte Murmeln im Zuhörerraum ſchwoll wieder an. Da ſchrie der Landgerichtsdirktor zornig: „Ruhe wünſche ichl“ Aber man achtete nicht auf die Mahnung. Man fragte, forſchte, machte ſeinen Empfindungen Luft. „Ob er's denn wirklich war?“— „Na, das liegt doch offen da!“— „Ein Feigling iſt er!“— „Er zitterte, als er ſprachl“- „Soll nur zittern! Heute abend hat er ſein Urteil!“— „Er wird ja ganz beſtimmt für ſchuldig geſprochen!“— „Ich wette-“ Noch einmal gebot der Vorſitzende. 5 Ruhe dahinten! Ich ſage es jetzt nicht mehr. Ich laſſe die Sprecher aus dem Saale führen.“ f Und dann erklärte er. i „Alſo 1255 Zeugenvernehmung!“ Da meldete ſich der Verteidiger Albert Gerdahlens, Dr. Blunck, zum Wort. „Ich habe dem Gericht eine Mitteilung zu machen, die mir wichtig genug erſcheint, vor dem Aufrufen der Zeugen vorgebracht zu werden. Heute früh bekam ich einen Brief, der geſtern abend in Langenau, dem Poſtorte Hohenfrieds, ur Poſt gegeben wurde. Dieſer Brief ſtammt von dem als 10 geladenen alten Diener des Ermordeten, von Otto küller. Trotz dem ich darin gebeten wurde, Herrn Albert Gerdahlen, der heute unter ſo ſchwerer Anklage hier ſteht Engliſche Warnung an Irland Auskrikt aus dem britiſchen Skaatsverband nicht geduldet. London, 12. Juli. Dominionminiſter Thomas gab vor Schluß der Unter⸗ hausausſprache eine bemerkenswerte Erklärung über die engliſch⸗triſchen Beziehungen ab, in der er u. a. ſagte: „Wir werden es nicht zulaſſen, daß Südirland aus dem britiſchen Staatsverband austritt, und wir werden alle in unſerer Macht ſtehenden Schrikte kun, um das zu verhin⸗ dern.“ Der Iriſche Freiſtaat könne nicht nur die Vorteile ge⸗ nießen, ſondern müſſe auch die Verpflichtungen überneb⸗ men, die ſich aus der Zugehörigkeit zum englischen Staats⸗ verband ergeben. de Valera habe ihm geſagt, daß der Freiſtaat eine Republik werden müſſe, daß er aber in außenpolitiſcher Hinſicht bereit ſei, den engliſchen König anzuerkennen. Ich glaube jedoch nicht, erklärte Thomas, daß irgendeine britiſche Regierung ſich dem engliſchen Volk gegenüber rechtfertigen könne, wenn ſie erlauben würde, daß der Iriſche Freiſtaat ſeine Verfaſſung nach Belieben für den einen oder anderen Zweck benutzt. Ich zweifle da⸗ her auch, daß der Freiſtaat bereit iſt, die Folgen auf ſich zu nehmen, die die Ausrufung der Republik mit ſich brin⸗ gen würde. Viele Tauſende von iriſchen Aerz⸗ ken und Beamten und über eine Viertelmillion iriſche Arbeiter, die in England leben, würden da⸗ durch Ausländer werden und ihre Stellungen nur mit be⸗ ſonderer Genehmigung behalten können. Kurzmeldungen Berlin. In Erwiderung des Kommandos eines deutſchen Offiziers zur Generalſtabsausbildung in der Armee der Vereinigten Staaten wird ab 1. Oktober 1935 ein ameri⸗ kaniſcher Ofizier in Deutſchland an einem Lehrgang der Kriegsakademie teilnehmen. Abſplitterung von den Fenerkreuzlern. Die Spaltung in der Bewegung der Feuerkreuzler ſcheint ſich zu beſtätigen.„Paris Midi“ meldet, daß ſich fünf füh⸗ rende Perſönlichkeiten des Verbandes„Nationale Freiwil⸗ lige“ mit ihren Anhängern von Oberſt de la Rocque ge⸗ trennt haben. Die jungen Führer der Nationalen Freiwil⸗ ligen(nicht Frontkämpfer) ſind nicht zufrieden mit der Haltung, die Oberſt de la Rocque gegenüber der Regierung einnimmt. Sie werfen ihm insbeſondere vor, daß er nicht genügend gegen die Regierung vorſtoße. Die ſozialen Mei⸗ nungsverſchiedenheiten beziehen ſich darauf, daß der Führer der Feuerkreuzler den Linksideen nicht genügend zugänglich ſei. Die Nationalen Freiwilligen wünſchten den Verſuch einer weitgehenden Annäherung der fungen Kräfte aller Parteien zu machen. Oberſt de la Rocque erklärte auf Befragen, daß es ſich bei den betreffenden Nationalen Freiwilligen nicht um„Führer“ handele. Es handele ſich um einen Zwiſchen⸗ fall, der kein Intereſſe verdiene. Die Chaco⸗Friedenskonferenz in Gefahr? Die in Buenos Aires tagende Chaco⸗Friedenskonferenz iſt auf ernſte Schwierigkeiten geſtoßen. Gegenwärtig werden keine Sitzungen abgehalten. Der bolivianiſche Delegierte nahm in äußerſt ſcharfer Form zu der Rede des para⸗ guayiſchen Außenminiſters Stellung, der erklärt hakte, daß Paraguay der Sieger im Chaco⸗Krieg geweſen ſei. Die augenblickliche Lage der Friedenskonferenz ſoll nach dem Urteil politiſcher Kreiſe wenig befriedigend ſein. Tatſächlich ſet außer der Einſtellung der Feindſeligkeiten bisher ſo gut wie nichts erreicht worden. Die ſtarken Meinungsverſchieden⸗ heiten zwiſchen Bolivien und Paraguay beſtünden weiter fort. London. Botſchafter von Hoeſch gab zu Ehren des Prin⸗ zen von Wales ein Eſſen. Der Prinz von Wales weilte damit zum erſten Mal ſeit dem Krieg als Gaſt in der deut⸗ ſchen Botſchaft. 4 Moskau. Die Sowjetregierung hat einen Vorſchlag Hirotas, einen Grenzausſchuß zur Löſung der ſowjetruſ⸗ ſiſch⸗mandſchuriſchen Grenzfrage zu bilden, angenommen. Waſhington. Marineminiſter Swanſon gab das Flot⸗ tenbauprogramm 1936-37, 12 Zerſtörer, 6 Unterſeeboote iind möglicherweiſe ein Schlachtſchiff umfaſſend, bekannt. Die Bauten ſollen am 1. Januar 1937 begonnen werden. Sankiago de Chile. Die chileniſche Regierung unterzeich⸗ nete eine Beſtimmung, nach der die Luftpoſtverbindung zwiſchen Chile und Deutſchland ſichergeſtellt und in einigen Monaten zu erwarten iſt. ſogleich Mitteilung zu machen, habe ich das bis jetzt noch nicht getan. Ich bitte vielmehr Herrn Gerdahlen, jetzt von die⸗ ſem Schreiben Kenntnis zu nehmen— Otto Müller, der alte Diener des Ermordeten, ſchreibt mir: „Geehrter Herr Doktor! Morgen iſt nun die Verhandlung, und ich kann mir denken, daß der arme Herr Gerdahlen voller Verzweif⸗ lung dieſem Tage entgegenſehen wird. Was mag er in all den vergangenen Wochen gelitten haben! Ich möchte ihm aber nun ein wenig Mut machen und bitte Sie, ihm zu ſagen, er ſolle nur voller Vertrauen der Verhandlung entgegenblicken. Ich weiß ja nicht, wann ich als Zeuge aufgerufen werde und reden kann; aber Herr Gerdahler ſoll wenigſtens bis dahin, wo ich reden darf, wiſſen, daß er beſtimmt auf ſeine Erlöſung von dieſem furchtbaren Mordverdacht hoffen darf, und gerade ich werde es ſein, der ihm helfen kann. Sagen Sie ihm, daß ich dem Gerichf morgen etwas über die Ermordung ſeines Onkels mit, teilen werde, was ſeine Unſchuld beweiſen wird. Er ſolj nur ausharren! Ich werde morgen bei der Verhandlung eine Ausſage machen, die die Herren Richter ſehr über raſchen wird. Leider kann ich erſt jetzt Herrn Gerdahlen dieſe Hilfe bringen. 1 Mit Hochachtung Otto Müller.“ Dr. Blunck trat an den Richtertiſch und reichte dem Vorſitzenden das Schreiben. 5 In der Menge der Zuhörer brauſte Erregung hoch. — Was war das?— Was hatte das zu bedeuten?— Was wußte dieſer Otto Müller, dieſer einſtige Diener des Ermordeten?—. Dr. Blunck war zum Angeklagten getreten. „Was ſagen Sie zu dem Brief, Herr Gerdahlen?“ Der ſtarrte ihn ratlos an. „Ich kann mir nicht denken, was Otto ſagen will.“ 5 „Er muß ſich von dem, was er vorbringen will, viel für Sie verſprechen!— Sonderbar! Bei ſeinen Vernehmungen hat er nichts von Belang ausgeſagt. Er ſchwor darauf, daß Sie unſchuldig ſeien, aber leider Gottes konnte auch er nichts vorbringen, was Ihre Unſchuld bewieſen hätte oder beſſer noch, was die Schuld des wirklichen Mörders aufgedeckl hätte.— Es wäre ein wahres Glück, wenn der Mann heute Das vertauſchte Nennpferd Ein ungewöhnlicher Betrugsfall. Berün, 11. Juli. Vor dem Berliner Landgericht begann ein Prozeß, in dem ein ungewöhnlicher Betrugsfall zur Verhandlung ſteht. Angeklagt iſt ein 39jähriger Heinrich Ditſch, dem ein raffinierter Rennpferdtauſch zur Laſt ge⸗ legt wird. Am 9. Dezember war für ein Rennen in Mülheim⸗ Duisburg u. a. ein ſchwaches Pferd genannt worden. Der Angeklagte und ſeine Hintermänner wetteten jedoch auf dieſes Pferd und vertauſchten einige Tage vor dem Rennen mit Hilfe ausgeklügelter Mittel das ſchwache Pferd mit einem weit beſſeren. Die Rennleitung kam jedoch dem ver⸗ ſuchten Betrug auf die Spur und veranlaßte die Sicherſtel⸗ lung des betrügeriſch unterſchobenen Rennpferdes. Der Angeklagte, der früher Jockey und in den letzten Jahren Trainer war, wurde bereits im Jahre 1932 wogen des Verdachts betrügeriſcher Handlungen von allen Rennen ausgeſchloſſen und von allen Rennbahnen verwieſen. Dabei wurde als erwieſen angeſehen, daß Ditſch in mindeſtens drei Fällen Pferde vertauſcht hatte. Der nördlichſte Buchdrucker der Welt geſtorben. Kopenhagen, 11. Juli. Nach einer Mitteilung der Grön⸗ landverwaltung iſt der Leiter der nordgrönländiſchen Buch⸗ druckerei Godhavn, Hans Jenſen, an Lungenentzündung ge⸗ ſtorben. Der Verſtorbene war nicht nur der nördlichſte Buch⸗ drucker der Welt, ſondern auch der Herausgeber der einzigen Zeitung Nordgrönlands„Avangnamick“, zu deutſch: der Mann aus dem Norden. Eroͤbeben in Japan 23 Tote, 53 Verletzte. London, 12. Juli. 5 Nach hier eingegangenen Meldungen wurde Schiſuoka⸗ Bezirk, der hundert Meilen ſüdweſtlich von Tokio liegt, am Donnerstag um 17.25 Uhr japaniſcher Zeit von einem ſchweren Erdbeben heimgeſucht. Viele Gebäude ſind einge⸗ ſtürzt. In der Stadt Schiſuoka brach ein Brand aus. Auch in Tokio wurde ein leichtes Erdbeben verſpürt, das keinen größeren Schaden anrichtete. Nach den bisher vorliegenden Meldungen hat das Erd⸗ beben in Schiſuoka 23 Todesopfer gefordert. 53 Perſonen wurden verletzt. Rund 50 Häuſer ſind eingeſtürzt. In dem benachbarten Ort Schimiſu wurde eine Perſon getötet. Die Jahl der Verletzten beträgt dort 5. 5 Jüdiſcher Direktor als Brandͤſtiſter Holzlager angezündet.— Verſicherungsbetruz. Reval, 11. Juli. Im Zuſammenhang mit dem großen Brand auf der Halbinſel Koppel, bei dem Holzlager und Fabrikgebäude im Werte von 500 000 Kronen vernichtet wurden, wobei ein Feuerwehrmann den Tod fand und zahlreiche andere Feuerwehrleute ſchwer verletzt wurden, hat die eſtländiſche Regierung beſchloſſen, den jüdiſchen Direktor der Kiſten⸗ fabrik„Viktoria“, Behrmann, auf deren Gebiet das Feuer ausbrach, in Haft zu nehmen. Es beſteht der dringende Verdacht, daß Behrmann an der Enkſtehung des Brandes ſchuld iſt und daß er auf dieſe Weiſe in den Beſitz der hohen Verſicherungsſumme gelan⸗ gen wollte. Es wird darauf hingewieſen, daß im Laufe der letzten Jahre bereits mehrere ähnliche Anternehmen, die unter der Leitung des Juden Behrmann ſtanden, abge⸗ brannt ſind. Auf Beranlaſſung des eſtländiſchen Staatsprä⸗ ſidenten ſollen nun nicht nur der Brand in Koppel, ſondern auch ſämkliche früheren Brände der Behrmann'ſchen Unter nehmungen aufs genaueſte und ſtrengſte unterſucht werden. Die Empörung, die im Zuſammenhang mit dieſen Auf⸗ deckungen in der eſtländiſchen Oeffentlichkeit gegen den ge⸗ wiſſenloſen jüdiſchen Betriebsführer laut wird, iſt groß. In dieſem Zuſammenhang verdient erwähnt zu werden, daß der größte Teil des eſtländiſchen Holzhandels ſich in jüdi⸗ chen Händen befindet. Im Kownoer Zuchthaus geſtorben Tilſit, 11. Juli. Der memelländiſche Lehrer Schirr⸗ mann, der ſeinerzeit im Memelländer⸗Prozeß zu Zuchthaus verurteilt wurde, iſt, obgleich er bisher kerngefund war, im Kownoer Zuchthaus verſtorben. Auf die dringenden An⸗ fragen ſeiner Angehörigen nach der Todesurſache wurde die Auskunft verweigert. eine neue Tatſache vorbringen könnte!— Spur entdeckt haben? Hat er etwa den wahren Täter gez funden?— Ihr Fall liegt verteufelt ernſt! Alles unk alles ſpricht gegen Sie! Ich—“ 8 Albert Gerdahlen lächelte bitter. g „Bitte, Herr Doktor, ſprechen Sie nur ruhig weiter!— Sie glauben ja ſelbſt, daß ich den Mord begangen habe.“ Sollte er eine „Aber ganz und gar nicht!“. „Wozu leugnen?!— Ich glaube ja bald ſelbſt an meim Schuld! Es iſt ja alles und alles klar, was ich tat, und wit ich es tat!— Nur daß ich nichts davon weiß!“ a „Ja, und Otto Müller?“ 5 „Ich habe nicht die leiſeſte Hoffnung, daß er mit helfen kann.“ „Herrgott, er würde ja dann nicht ſo ſchreibenl“ „Dielleicht—“ J Der Vorſitzende greift wieder zur Glocke und geboß Ruhe. Er hatte ſich inzwiſchen mit den Beiſitzern der, ſtändigt.— f „Das Gericht hat von dem Schreiben des als Zeugen geladenen Otto Müller Kenntnis genommen und beſchloſſen, ihn als erſten Zeugen aufzurufen.“ f Er befahl dem Gerichtsdiener. „Rufen Sie den Zeugen Otto Müller herein.“* 1 Voll geſpannter Erwartung hingen aller Augen an der Tür, durch die nun Otto Müller erſcheinen ſollte. Man tuſchelte und machte lange Hälſe. 1 „Was wird er ausſagen?“— g „Ob er ihn entlaſtet?,— 1 Ob er et as entdeckt hat?“— 5 1 „Aber kann denn ein anderer Täter überhaupt in Frag kommen?“ f „En Bluff wird es ſein! Vielleicht iſt der Menſch be⸗ ſtochen worden! Das kennt man ſchon!“— Der Gerichtsdiener trat wieder ein und meldete: „Der Zeuge Otto Müller iſt noch nicht da.“ Landgerichtsdirektor Hörner runzelte die Stirn. „Was, der iſt noch nicht da?“ i Er verſtändigte ſich mit ſeinen Kollegen und beſtimmte: „Wir werden dann zunächſt einige andere Zeugen ver⸗ nehmen.— Frau Marta Gerdahlen!“ Aus dem badischen Land Aus den Nachbarlaͤndern Viernheim.(Bauhütte niedergebrannt.) Ver⸗ mutlich infolge unvorſichtigen Umganges mit einer Karbid⸗ Lalcale ſeuudocliau egann ll zur Vom Kindererholungswerk eiter n, a Mie abend gegen halb 11 Uhr in i inri Am Donnerstag, den 11. Jult, wurden 50 Kinder und einer Lauhütte der Reichsautobahn an der Bahnlinie Viern⸗ 0 b 90 zwar aus Mannheirt und S je 20 und 10 aus heim Lampertheim ein Brand aus. Dabei zerknallten einige Großkampftage it 0 anden 5 Heidelberg, von der NS⸗Volkswohlfahrt dem Linderer⸗ 15 der Hatte lagernde Sauerſtoff⸗Flaſchen. Als die Mann⸗ 155 7 0 Aeckern reift. Der 5 heim. holungswerk Herrenalb zu einer vier⸗ bis fünfwöchigen Er⸗ heimer Berufsfeuerwehr gerade am Brandplatz angelangt[macht ſeine letzten Gänge auf die Felder, prüfend die . bolung tür zugeführt, war und ihre Geräte in Bereitſchaft ſetzte, erfolgte der letzte] Aehren, ob ſie bald reif ſind zum Schnitt. Eine Zeit voll auf 8 9 5 5 e e e Jerknall einer Sauerſtoff⸗Flaſche. Die Flaſche fiel hinter ſchwerer Arbeit ſteht bevor. Aber auch Freude und Stolz Der Gau Baden der NSW ehatte vor fünf Wochen einen ein e 10 25 8 8 0 8 über das Vollbrachte lebt in dem B und dankbar ſei⸗ ennen Transport von 580 Pfälzer Kindern ausgeführt, die ſich in ktotorſpritzwagen nieder, ohne Schaden anzurichten. Die 9 9885 auer, i 0 d mit im Badener Land in einer anderen Am ebung wieder erholen noch in der Hütte befindlichen Flaſchen wurden ſofort vom nem Herrgott ſchaut er rückwärts Alles muß ſich nun rüh⸗ im ener L. 18 He 5 Brandherd entfernt. Die Feuerwehr griff den Brand it ren und regen. Kein Arm darf fehlen. Selbſt die Kleinſten 1e ſollten. Wenn auch ſchweren Herzens— allenthalben hat.. 8 hr griff nd mi 5 15 15 3 f erſtel. es den Kindern in Baden gut geffallen— kehrten ſie am 795 Schlauchleitungen an. Gegen 1 Uhr nachts war die müſſen mit ihren ſchwachen Kräften mithelfen und auch D rstag den 11. Juli, mit Sonderzug um 18.14 Uhr Gefahr gebannt. Perſonen kamen nicht zu Schaden, dagegen[ der Großvater, der ſchon auf dem Alten⸗Teil ſitzt, hält es letzten 0 5 Peib And Seele eftärkt in die Hein zurück: wurden wertvolle Maſchinen zerſtört, die in der Arbeits⸗ nicht aus, auch er greift zu. vsgen eee N geſte i 8 5 baracke untergebracht waren. Freudig und ſchnell muß die Arbeit vor ſich gehen, ſo⸗ Dabel Auslandsdeutſche Kinder kommen nach Deutſchland. Zugzuſammenſtoß bei Kaſſel Huge Wilen mutter kn e eſtens(0 Karlseuhe, 11. Juli. Die Preſſeſtelle des Amtes a Zwanzig Verletzte. Geſichtspunkt bei der Ernte iſt die Beſtimmung des rich⸗ für Volkswohlfahrt der NSDAP, Gau Baden, teilt mir: Kaſſel, 11. Jull. Am Donnerstag ſtießen auf der wegen tigen Zeitpunktes für ihren Beginn. Bei den alten Deutſchen Die Ortsgruppe Barcelona der NSDAP in Spanien ent⸗ Brückenbau eingleiſig betriebenen Strecke zwiſchen Melſungen pflegte man daher vor dem erſten Schnitt die Hilfe der 5 ſendet am 13. Juli 140 deutſche Kinder auf mehrere und Beiſeförth ein Güterzug und ein Eilzug zuſammen. Nach Götter anzurufen. Ihnen wurden die erſten Garben ge ⸗ Brön⸗ Wochen nach dem Reich zu einem Ferien⸗ und Erholungs⸗ dem amtlichen Bericht der Reichsbahn hatte der Güterzug weiht. Der uralte Brauch, einen Büſchel Aehren, umwun⸗ Buch⸗ aufenthalt. Die Kinder kommen am Sonntag, den 14. das Halt zeigende Signal überfahren.— Zwanzig Reiſende den von Kornblumen, auf dem Felde ſtehen zu laſſen iſt g ge⸗ Juli, in Kehl an. 18 Kinder werden durch die NS nach des Eilzugs wurden, meiſt leicht, verletzt. Die Verletzten wohl ein Ausklang an jene alte Götterſpende So geht auch Buch. dem Kreis Lörrach in Pflege gegeben, die übrigen Kinder wurden an der Anfallſtelle von Aerzten verbunden oder in der Bauer feierlich zu dem erſten Kornſchnitt auf ſeinen tzigen treffen am gleichen Tage um 16.49 in Karlsruhe ein. das Krankenhaus Melſungen übergeführt. Vom Güterzug Acker und bittet den Schöpfer um den Segen Dankbar de 5 Nacht 1 8 ſie 8115 15 e 15 Ju ſind einige Wagen entgleiſt und beſchädigt. rückwärts, freudig vorwärts, gläubig aufwärts! und der gendherbergen, teils im Studentenhaus untergebracht. Am e 5 5 4. 0 155 Juli fahren die Kinder mit ihren Begleitern weiter 5 Insgeſamt 0 Leichtverletzte. deutſche Bauer weiß auch wieder, wofür er arbeitet. nach Kiel, Hamburg, Stuttgart, Eſſen uſw. zu ihren Ver⸗ Zu dem Unfall an dei Fuldabrücke bei Melſungen teilt 95 wandten. 53 Kinder werden dem Deutſchlandlager der Hitler⸗ 1 der e Kaſſel abſchließend Kaſcher Tod Heute früh gegen 8 Ahr erlitt im a Jugend in der Mark Brandenburg zugeteilt.„em ganzen(auch unter Berückſichtigung der geringſten Neckarauer Feld der verheiratete Peter Schüßler von hier uli.— Der Reichsarbeitsführer beſichtigt die Pfinz-Saal⸗ Verletzungen) ſind 46 Perſonen, und zwar alle leicht ver⸗ einen Schlaganfall, der den Tod zur Folge hatte uoka- bach- Korrektion. Reichsarbeitsführer Hierl hat in Beglei⸗ letzt De 15 nicht verletzt. Im Krankenhaus 9 ö zur Folge hatte. t, am tung von Oberarbeitsführer Wunderlich und Arbeitsführer ende ie bene Verletzten— Wanderarbeitervermittlung nur noch durch die Neichs⸗ einem Dr. Griebl von der Reichsleitung des Deutſchen Arbeits⸗ Das Geſtändnis des Kreuznacher Mörders anſtalt. Wie der Reichs⸗ und pleußiſche Arbeit mier inge⸗ dienſtes 1 1 an der Pfinz⸗Saalbach⸗Korrektion be⸗ f Bad Kreuznach, 11. Juli. Der wegen Ermordung der einem Erlaß mitteilt, iſt die Durchführung der Vermittlung Auch n auch die Unterkünfte der Arbeitsdienſtabteilun⸗ 32jährigen Frau des Steueraſſiſtenten Brandenburg in inländiſcher landwirtſchaftlicher Wanderarbeiter ab 1. Juli einen gen beſucht. Ebernburg feſtgenommene 26jährige Artur Seibert hat zu⸗ von der Reichsanſtalt übernommen worden. Der der Deut⸗ 1 Gegachzeim.(Je rkebrsunfall mit Todes. gegeben, die Fat begangen zu haben Nach ſeiner Schilde⸗ ſchen Arbeſterzentrale erteilte Auftrag zur Vermittlung in⸗ Erd. folge) Die Witwe Lina Diehm wurde zwichen Unter. kung hat er die Frau, mit der er ſich vorher in der Küche] ländiſcher landwirtſchaftlicher Wanderarbeiter iſt damit er⸗ ſonen balbach und Edelfingen von einem Motorradfahrer, den ſie unterhalten hat, mit einer Weinflaſche auf den loſchen. Die der Deutſchen Arbeiterzentrale übertragenen Be⸗ dem anſcheinend nicht bemerkt hatte, zu Boden geworfen. Mit Kopf geſchlagen und betäubt. Darauf verſuchte Seibert, ſie fugniſſe zur Ausſtellung von Arbeitskarten und Befreiungs⸗ .Die ſchweren Verletzungen wurde die 68 Jahre alte Frau, die zu erwürgen. Als die Frau ſich jedoch bewegte, er drof⸗ ſcheinen und zur Anwerbung und Vermittlung ausländiſcher aus Auerbach(Amt Mosbach) ſtammt, ins Städtiſche Krän⸗ ſee lte er ſie mit einem Tuch. Hierauf bedeckte der Mörder Wanderarbeiter für die Landwirtſchaft ſind mit Wirkung kenhaus nach Bad Mergentheim gebracht, wo ſie am gleichen Geſicht und Bruſt mit einem großen Tiſchtuch und nahm ab 1. Jul zurücgezogen worden Alle dieſe Aufgaben wer⸗ ö Tage den erlittenen Verletzungen erlag. Kleidungsſtücke und Wertſachen ſowie einen Barbetrag von den jetzt von der Reichsanſtalt wahrgenommen. () Zaiſenhauſen bei Bretten.(Folgen eines Stur⸗ 50 Mark mit. Das Motiv der Tat iſt offenbar in Habſucht— Wichtig für Markenſammler! Die Deutſche Reichspoſt li e don 1 Kind fo ee 8 ohen zu ſuchen. 5 verkauft durch die Verſandſtelle für Sammlermarken gültige S em K uglücklich vom Rad geſtoßen Si Frei⸗ Di 5 f der daß er einen Schädelbruch erlitt In der Zwischenzeit hatte e(Sieg). 2 Jahre alt.) In Wallmen⸗ ite de Ne ndee auch di e n 591 bäude ſich der Junge wieder ſoweit erholt daß er ſeiner Arbeit i an der geg feierte die Witwe Maria ſt 1 ür N b 5 15 eic d fü vobef nachgehen konnte. Dieſer Tage fedoch ſtellten ſich bel ihm Link geh. Wagner ihren 99. Geburtstag. Das„Geburts⸗ 1 en 99 1 en 1190 bb 5er uns 50 dere Kopfschmerzen ein, der Knabe verlor das Beuußtſein und kagskind„das ſeit einiger Zeit das Bett hüten muß, weil open 0 905 e es 1 98 125 5 diſche ſtarb bald darauf. e ß iſten⸗ O Freiburg.(Glückliche Gewinnerin.) Eine Frau 0 noch recht geſund und iſt die älteſte Einwohnerin des Morten in Berlin d 30 Gelberg fraß e Feuer von hier, die mit ihren ſechs Kindern in ärmſten Verhältniſſen 8 Altenkirchen, des Weſterwaldes und des ganzen 5 7250 5 5 5 5 lebt, zog bei einem Glücksmann der Arbeitsbeſchaffungs⸗ iegtals. 8— Rückſtrahler keine genügende Sicherheit für Marſch⸗ n au lotterie einen Gewinn von 500 Mark. aß Kreuzoktern. In der Nähe der Reichsautobahnſtraße kolonnen. In einem Runderlaß an alle Polizeibehörden ſtellt dieſe(O Ermatingen.(Die Erde bebte wieder) Am bei Bernau bemerkte ein Arbeiter ſchon längere Zeit eine der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter feſt, daß ange⸗ elan. Dienstagmorgen, kurz vor 7 Uhr, wurde hier wiederum ein[ausgewachſene Kreuzotter. Dieſer Tage beobachtete er die ſtellte Verſuche ergeben haben, daß bei Verwendung von Rück⸗ e der Erdbeben verſpürt. Es zeigte ſich in zwei aufeinanderfolgenden Schlange in der Nähe eines Steinhaufens, in den ſie ſich ſtrahlern die Sicherheit marſchierender Abteilungen nicht ge⸗ die Stößen, wobei die Häuſer und Gegenſtände erſchüttert wur- verkroch. Der Mann holte eine Spitzhaue und nahm vor⸗ nügend gewährleiſtet ſei Als Marſchſicherungsgerät ſind da⸗ ubge. den, begleitet von kurzem Grollen, ohne jedoch Schaden an⸗ ſichtig Stein um Stein weg. Unter dem Steinhaufen lagen, her, ſo beſtimmt der Minister, außer Sturmlaternen uſw. nur prä- zurichten. in einer Grube zuſammengeballt, ſechs ausgewachfſene Taſchenlampen mit Anſteaſchlaufe für das Koppel oder An⸗ dern(8-5) Waldshut.(Feſtſpiele auf der Küſſaburg)[ Kreuzottern. Sie wurden von dem Arbeiter erſchlagen. hängevorrichtung für den Torniſter zu verwenden. Auf die nter. Das Küſſaburgſpiel„Salpeterer“ auf der Küſſaburg bei a Tauben verurſachen einen Brand. In Windsbach] Verwendung von waißem Licht für den Anfang und rotem rden. Oberlauchringen erlebte vor etwa 1700 Zuſchauern ſeine](Mfr.) flogen Tauben gegen die elektrische Lichtleitung, wo] Licht für das Ende der Abteilung wird beſonders verwieſen. Auf⸗ Erſtaufführung. Ein gewaltiges Stück alter Heimatgeſchichte durch die Leitung abriß. Der herabhängende Draht ſetzte 4 4 2 4 ge- pat Alemannendichter Paul Körber in dieſem Werk geſchaffen, die Scheuer des Landwirts Martin Forſter in Brand. Das e e er müſſen Wohnungsänderung der . In das von etwa 300 Berufs- und Laienſpielern recht gut Gebäude wurde vollſtändig eingeäſchert. Fulaſſungsſtelle melden. Die Halter von Kraftfahrzeugen daß wiedergegeben wurde. Die Deutſchen aus dem Banat, die vor a Vom Stier tödlich verletzt. Der Viehhändler Andreas[ ſind verfflichtet, Aenderungen ihrer Wohnung der Zu⸗ jüdi⸗ 200 Jahren den Hotzenwald verließen und ſich eine neue Fuchs in Oberviechtach(Bayern) wurde vor zwei Wochen laſſungsſtelle anzuzeigen. Das gilt nicht nur für die Ver⸗ Heimat gründeten, hatten ein Glückwunſchtelegramm geſandt, von einem wildgewordenen Stier angegriffen und ſchwer legung des Wohnſtzes von einem Ort zum andern, ſondern in dem ſie ihrer Freude Ausdruck geben, daß Kämpfe, Sit⸗ verletzt. Fuchs iſt nunmehr den Verwundungen erlegen. gluch für Aenderung der Wohnung im gleichen Ort. Von ten und Gebräuche ihrer Vorfahren der Nachwelt in dieſem a Mutiger Kraftfahrer. Unter der neuen Eiſenbahn⸗ dieſen Meldungen hängt die Richtigkeit der Angaben über i Spiel wiedergegeben werden. unterführung in Duisburg geriet ein ſchwerer Laſtkraft.] die Wohnung in den Karteien der Zulaſſungsſtellen ab. Da Ee(—) Konſtanz.(Eine Hochſtaplerin verhaf⸗ wagen, der eine Ladung Rohöl mit ſich führte, in Brand Melfach leſtgeſtelt worden iſt, daß Kraftkahrzeughalter die thaus tet.) Eine geſchiedene Rektorsehefrau aus Schleſten, die] Als die erſte Stichflamme aus dem Motor ſchlug, ſtürzte Meldepflicht nicht erfüllt haben, weiſt der Reichs⸗ und Preu⸗ „ im ſeit Februar 1932 in Traunſtein, Altenmarkt, Reiſchach, der Beifahrer zum nächſtliegenden Feuermelder während VVV An⸗ Baden-Baden, Altona, Blankenſee, Hannover, Goslar, Gar⸗ der Führer die Motorhaube abriß und dem Feuer mit Jer Rerpfeung hin. Wer die Meldung unterläßt, feht vurde 99 Enie 11 ee 1 ech und 19 5 5 und Decken zu Leibe ging. Wäre die Ladung in ſich einer Beſtrafung aus. ſtanz Gaſtrollen als Hokelbetrügerin unter wechſelnd falſchen rand geraten, hätte die Brücke der Hi s bre. f 0 Mamen mit ſtets hochklingenden Berufen gegeben und ihre Rohöls und der drohenden e i„„ e 12 Opfer tei i 5 8. 5 5 3 5 59 wider ſich als läſtiger Gaſt in unſeren Wohnungen wieder die elt pfer teils nicht unerheblich geſchädigt hat, und die von ſtehen können. Trotz mehrerer Brandwunden an den Hän⸗ Stubenfli in. Di ährlichkei Stubenfli ird T 98 verſchiedenen Behörden geſucht wurde, konnte in Konſtanz zen hielt der Führer das Feuer bis zum Eintreffen der e 5 15 50 1 5 1191 8 11 feſtgenommen und dem Gericht übergeben werden. Wehr in Schach. 5 1 8 ſich. 11 ebe ce i 8 3 55 iurich leicht faulende und giftige Stoffe auf unſere Speiſen. Gar 5 5 8 3 Am 14. Juli beginnen die Reichsfeſtſpiele mit Heinrich i 5 5 f i 5 . Die Heidelberger Reichsfeſtſpiele an ee Mace dee ee e ae e e e ae . ai e en dernichingen dn in were i den Krantheitsſtoff direkt in die Blutbahn bringen. Es Die repräſentative Veranſtaltung des neuen deutſchen alle begeiſterk, verlangt. Ein ganz beſonders köſtliches Er- aun den Hal auen nicht oft e er fl meim Kulturwillens. lebnis wir Saleſpearee zarte Renaiſſance⸗Träumeret„Was Nahrungsmittel ſogleich 937 9 Geſchmeiß 1 verwahren d wi,. on muß es heute ſchon ganz deutlich ſagen: en Tur weilt, fei, für die die Nenaiſeme Paten des Sgpeiſe⸗ und Fleiſchreſte dürfen nicht offen liegen gelaffen in Heidelberg kommenden Sonntag, den 14. Juli, Schloßhofes und der Jauber der Sommerabende unvergeß⸗ derden die Reichsfeſtſpiele beginnen, ſo handelt es ſich dabei nicht[liche Wirkung und märchenhaften Reiz verleihen werden. Für 5 ö mit alm irgendwelche Freilichtaufführungen, wie wir ſie in vielen] den Königſaal, dieſen im Bandhaus neu geſchaffenen 8 und berühmten Städten Deutſchlands haben, ſondern es] Raum, der Gotik und Renaiſſance mit modernem Stilgefühl Wetterbericht Handelt ſich um die Feſtſpiele des Reiches, die allein] verbindet, wird das klaſſiſche Luſtſpiel„Minna von!“ Ber Kern des die Wetterlage beh⸗ 5 druch unter der Schirmherrſchaft des Reichsminiſters für Volks- Barnheum“ aufgeführt werden. 5 e 91 5 11 ene N 10 Hoch 11 gebof aufklärung und Propaganda, Dr. Göbbels, ſtehen. Wenn Die Stätte der Aufführung, die Wahl der Stücke und ite le Fran 15 1 it Für 199 1 a9 15 Sams 10 der, zu der Stätte dieſer Spiele Heidelberg gewählt wurde,[die Mitwirkenden aus den erſten Schauſpielkräften des Rei⸗ ten Ge 15 Karen e l. 8 90 g ſo ganz beſonders auch deswegen, weil dieſe Veranſtaltungen ches verſprechen künſtleriſche Leiſtungen und beſondere Er⸗ de Gewitterſtörungen geneigtes Wetter zu erwarten. 5 augen im Weſten ſtattfinden ſollen, als kulturelle Position in der[ lebniſſe, wie ſie wohl nirgends mehr geboten werden können.„„ e„ oſſen, Weſtmark, als Stärkung unserer Kulturpoſition am Rhein. Deshalb ergeht an alle Deutſchen und an alle Ausländer die M 1 9 Welche Stadt hätte ſich beſſer dazu geeignet, die reprä⸗ gastliche Einladung: Beſucht die Reichsfeſtſpiele in Heidelberg! für die Woch 50 21 1 ſentative Veranſtaltung des neuen deutſchen Kulturwillens„55 5 3 oche vom 15. bis 20. Juli 935. gu tragen, als Heidelberg, das in den Reiſeweg jedes Aus⸗ 1„Der Ring des Nibelungen“ im Nationaltheater Muſterungsbezirk Muſterungsbezirk II e landers einbezogen iſt, Heidelberg, die Stätte deutſcher Sehn.[ Mannheim. Nach der Neuinſzenierung von„Siegfried“,„Die 2. Obergeſchoß) 6. Obergeſchoß) ider ſucht und deutſchen Idealismus, die Stätte der Romantiker, Walküre“ und„Götterdämmerung“ erſcheint jetzt, beginnend der allgemeinen Ortskrankenkaſſe. Man die älteſte Univerſitätsſtadt des Reiches. Nirgends findet das am Samstag den 13. Juli, der geſamte„Ring des Nibe⸗ Jahrgang 1915 Auge dieſen einzigartigen Dreiklang von Ebene, Berg und] lungen“ im Nationaltheater, und zwar am Samstag, den Am 15. 7. Dörr, Anton Raab Günther Tal, der Alt⸗Heidelberg eine ſo überwältigende Schönheit 13. Juli,„Das Rheingold, A den 14. Jul!„Die bis Fiſcher, Karl bis Schäfer, Bernhard verleiht, daß ſie den ergleich mit all den vielgeprieſenen] Walküre, Dienstag, den 16. Juli,„Siegfried und Freitag, Am 16. 7 Fiſcher, Michel Schäfer Düne 8 Städten Europas aushält. Kein Großer der deutſchen Geiſtes⸗] den 19. Juli,„Götterdämmerung“. Die Inſzenierung von bis G5 e t in geſchichte, von der Renaiſſance bis zur Romantik, der nicht Richard Wagners Hauptwerk, das in ſeiner Geſamtdarſtel⸗ bis Göpfert Aug. bis Schöllmann Karl Aurzere oder längere Zeit hier geweilt hat, um neu geſtärkt][ lung den Abschluß und Höhepunkt der Opernſpielzeit 1934.35 Am 17. 7. Görner, Hans Schön, Erich i be⸗ die ewig junge Stadt zu verlaſſen. bildet, liegt in den Händen von Intendant Friedrich Bran⸗ bis Haas, Kurt bis Schwechheimer, Erwin So iſt es eigentlich gar nicht anders denkbar, als des[ denburg. Die muſikaliſche Leitung hat Generalmuſikdirektor Am 18. 7. Haas, Ludwig Schwechheimer, Johann RnNeuen Reiches Feſtſpiele hier in der ehrwürdigen Muſen⸗] Wüſt. Die Bühnenbilder ſind in den Werkſtätten des Natio⸗ bis Herdt, Arthur bis Stier, Oto, ſtadt am Neckar als etwas Einmaliges zu veranſtalten. Nir. naltheaters nach Entwürfen von Hans Blanke gearbeitet; die] Am 19. 7. Herdt, Philipp Stirnlinger, Alfred gends auch ſteht in ſo überreicher Fülle das zur Verfügung, J techniſche Einrichtung beſorgt Walter Hoffmann. In die Ge⸗ bis Jung, Herm. bis Walter, Paul was ſolche Spiele als Hintergrund und Rahmen brauchen.] ſamtaufführung des Ning fällt 1 tig noch ein ſehr Am 20. 7 Jung, Ludwig Walter, Wilhenn 4 vor 8 i U i i 75 00. N. 9 55 3 25770 1 ber Scion. weltberühmten Ott⸗Heinrichsbau im 8 5 9. zu N Pünktliches Erſcheinen wird zur Pflicht gemacht! . g 5 Von Scharfrichtern, Galgen und Hinrichtungen Ein Kapitel kurpfälziſcher Rechtspflege. Von Otto Härdle. II. Von den anderen Orten der rechtsrheiniſchen Kurpfalz erzählen uns die Akten noch einiges über ihre Scharfrichter und die letzten Hinrichtungen in der erſten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Mannheimer Scharfrichter hieß 1741 Antoni Schmidt, der Heidelberger 1728 ff. Georg Philipp Schmitt und vor ihm Johann Schöppler. Der Heidelberger Scharfrichter„arbeitete“ auch in Lindenfels, wo es in jener Zeit nicht an Aufträgen mangelte. Der Odenwald als Verſteck und Tummelplatz von Räuberhorden hat ja in jenem Jahrhundert eine gewiſſe Berühmtheit erlangt. Im Jahre 1728 erhängte der Heidelberger Scharfrichter in Lin. denfels einen Verbrecher für 44 fl, am 22. 5. 1738 den Jo⸗ hann Georg Sturm für 30 fl und am 31. 5. 1738 gar drei, nämlich Johann Georg Eydmann, Barthel Leithner und Auguſtin Bleß, für 92 fl. Allein konnte er natürlich dieſe Arbeit nicht verrichten, es mußten ihm jeweils drei Perſo⸗ nen(Henkersknechte) behilflich ſein. Weinheim hatte offenbar keinen eigenen Scharfrichter, dagegen Laden⸗ burg. Das Städtlein Schönau hatte ebenfalls keinen Scharfrichter, auch nicht Dilsberg, das aber auf den in Reichertshauſen verweiſt, nämlich Johann Bayer, der in Dilsberg zuſtändig ſei. Im Jahre 1735 hat in Neckargemünd eine Frau vom Scharfrichter den „Staubböſen“ empfangen, was 8 fl koſtete. Die Züchtigung mit dem Staupbeſen, das„Stäupen“, war mehr eine Eh⸗ renſtrafe, die meiſt öffentlich vollzogen wurde. Auch das Städtchen Wiesloch hatte ſeinen eigenen Scharfrichter, dure B. im Jahre 1717 einen Straßenräuber erhängen rfte. Wir haben ſchon mehrmals die Koſten von Hinrichtun⸗ gen erwähnt. Der Beruf eines Scharfrichters war ſicherlich ein nicht ſehr begehrenswerter. Es bedurfte daher beſon⸗ derer Anreize, um Bewerber für einen derartigen Poſten zu finden, das heißt es mußte für dieſe Arbeit ſchon etwas geboten werden. Vom Scharfrichten allein konnte ein Mann bei noch ſo hoher Taxe nicht leben. Der Scharfrich⸗ ter war ein Staatsbeamter, der noch mancherlei Dienſte verſah, wie wir aus ſeinem Anſtellungsvertrag ſehen wer⸗ den. Daraus geht hervor, daß der Scharfrichter gleichzeitig Waſenmeiſter des ganzen Bezirkes war. Die Waſen⸗ meiſterei und deren Einkünfte müſſen derart einträglich ge⸗ weſen ſein, daß wir es uns ſonſt nicht erklären könnten, warum beiſpielsweiſe der Brettener Scharfrichter im Jahre 1735 als Kaufſchilling für dieſen Poſten ſich ver⸗ b„1030 Gulden guter Währung“ zu zahlen, außer⸗ em jährlich 5 Gulden ſtändigen Zins. Der Scharfrichter hatte als Waſenmeiſter eine Reihe Verpflichtungen und Rechte, die in dem nun folgenden Erbbeſtandsbrief aufgezählt ſind. Dieſer Erbbe⸗ e wurde für den Brettener Scharfrichter Johann ndreas Bürck ausgefertigt(24. 3. 1735). Sein Inhalt gleicht dem für andere Waſenmeiſter bezw. Scharfrichter aus der Zeit 1695 bis 1735. Er iſt ausgeſtellt von dem Kurfürſten von der Pfalz,„des heiligen, römiſchen Reiches Erzſchatzmeiſter und Kurfürſt in Bayern, zu Gülich, Cleve uſw.“ und lautet mit wenig Auslaſſungen:„Wir verleihen den Waſen alſo und dergeſtalt, daß ſie(der Scharfrichter, ſeine Ehefrau und Kinder) uns und unſerem Oberamt Bretten in allen und jeden Geboten und Verboten gewärtig und gehorſam ſeien und ſonſt ehrbarlich und redlich ſich ver⸗ halten, unziemliche, ſtrafbare Händel verhüten, fremde und unbekannte Leute nicht hauſen oder beherbergen. Ferner ſollen ſie gegen die Gefangenen, es ſei in der Examination, Foltern oder Richten, andergeſtalt nicht als ihnen befohlen oder Urteil und Recht gegeben, verfahren und für ſich ſelbft einige Aenderung, Milde oder Strenge nicht vornehmen, noch hierin Freund, Feind⸗ oder Kundſchaft gebrauchen, noch deswegen einige Gaben oder Geſchenke nehmen, oder ihre Weiber, Kinder oder Geſinde nehmen laſſen. Und ſo ſie bei einem armen Sünder, ſo ſie richten ſollen, etwas finden, es ſei Geld, Kleinodien und anderes, ſollen ſie deſſen müßig ſtehen und nichts davon nehmen, die Kleider aber, die ſie bei ihnen finden, ſofern ſie der Arme nicht wegſetzt oder verſchafft, mögen ſie nehmen und nichts weiteres. So ſollen ſie auch, was ſie von jedem Gefangenen erfahren oder von dem Amtleuten der Gefangenen halber heimlich hören, verſchweigen und niemand eröffnen. Item wenn ſie einen hinzurichten Befehl empfangen, ſollen ſie alles das⸗ jenige, ſo dazu von nöten, bei der Hand ſchaffen, die Leitern aber, wenn ſie einen hängen, das Rad, wenn ſie einen da⸗ mit richten. Bortzum Gerüſt, wenn ſie einen erfäufen, ſoll ihnen wie von alters her dargeſtellt werden, doch daß ſie ſolche mit ihren Fuhren an gehörigen Ort verſchaffen. Item wenn ſie einen aufs Rad legen müſſen, ſollen ſie ſich auf ihre Koſten mit Geſinde alſo gefaßt machen, damit die Un⸗ tertanen aller Bemühung enthoben ſein mögen. Die ſich ſelbſt entleibten Perſonen ſollen ſie mit ihrer Fuhr an Ort und Enden, wo ſie beſchieben werden, führen und Wegichaſ⸗ fen, und ſoll ihnen von jeder Gattung zu richten, wie es herkömmlich und ihren anteceſſoren(gleich Vorgängern) deswegen gereicht worden, mit Abſtellung alles Neuer⸗ lichen, auch entrichtet werden. Neben dieſem ſollen ſie auch durch ſich ſelbſt oder ihre Knechte die Schindereien und Wa⸗ ſen, wie ihre Vorfahren dieſe gehabt, aufrecht verſehen und genießen, ſolche aber an den Orten und Plätzen, ſo von alters dazu verordnet, verrichten, andere Weiden und Plätze damit nicht verunreinigen, auf daß dadurch an geſundem Vieh und ſonſten kein Schaden entſtehen möge. Auch ſollen ſie die Untertanen nicht übernehmen, ſondern es jeden Orts bei dem Gebrauch und Herkommen laſſen, nicht weniger ſollen ſie, wenn unſere Weidleute zu Zeiten den Wölfen und anderen Tieren etwas legen oder zurichten und darob ſchießen, dasſelbe Aas an das Ende, da man es hinhaben will, führen oder führen und legen laſſen. Im übrigen ſollen ſie alles und jedes, was ihre Vorfahren von altem Herkommen getan, auch zu tun ſchuldig ſein, hiergegen aber auch, was ihre Vorfahren an Freiheiten und ſonſten ge⸗ noſſen, zu genießen haben“ Es folgt dann die vorgeſchrie⸗ bene Zahlungsweise des Kaufſchillings. Fortſetzung folgt. —— Hundert Jahre Eiſenbahn Bon Karlernſt Knatz. Am 14. Juli wird in Nürnberg die Jubiläumsausſtellung der Deut⸗ ſchen Eiſenbahnen eröffnet. Das war der Herr Schorſch Stephenſon, der kät der Welt beweiſen: „Veraltet iſt der Poſtillon Wir rollen jetzt auf Eiſen! Vorbei iſt's mit dem leiſen Tran Der Roſſe und der Räder— Hier pfeift die erſte Eiſenbahn Auf Angſt und Spott und greiſen Wahn, Und reiſen kann nun jeder!“ Und als auf blanken Gleiſen dann Das Dampfroß wolkig ſchnauble, Da ging's mit dieſer Eiſenbahn Noch ſchneller, als man glaubte. So daß jetzt in der Eiſenbahn, Wohin das Ziel mag locken, Den Erdball man umkreiſen kann (Und ſchlafen kann und ſpeiſen kann) So weit er feſt und krocken. Erſt fuhr ſie eine Meile nur Die Stund', zur Zeit der Bäter— Jetzt brauſt ſie auf der Eiſenſpur ZIweihundert Kilomeker! Weshalb die„alte“ Eiſenbahn, Stromlinienſchlank und ſchnittig, Wer reiſen will und reiſen kann Mit Dankbarkeit nur preiſen kann— Trotz des Propellers Fittich! Zwar ſonſt, in dieſer eil'gen Welt, Veraltet ſchnell das meiſte Und wird dann ſchnöde kaltgeſtellt. Was geſtern noch das Neuſte— Ihr hört's von jedem weiſen Mann— Das ſchätzt man bald geringer, Das wirft zum alten Eiſen man— So ſteht's nicht mit der Eiſenbahn. Die wird nur immer jünger! Ameiſen und ihre Gäſte Wenn man die eifrige, zielbewußte Arbeit der Ameiſen betrachtet, kommt man oft in die Verſuchung, ihnen ein ge⸗ wiſſes Maß von Intelligenz zuzuſchreiben. Ihre Bauken ſind gera ezu kunſtroll ausgeführt, und ihr Leben und Treiben zeigt eine bewundernswerte Zweckmäßigkeit. Sie befleißigen ſich ſtets der peinlichſten Sauberkeit, da ſie ſich nur dur den Geruchsſinn erkennen. Bei ihrer Tätigkeit ſind ſie ſeht ſtark aufeinander angewieſen. Ihr Verteidigungstrieb it ſehr rege. Die Ein⸗ und Ausgänge ihrer Neſter werden ſtetz ſorgfältig bewacht. Ihre Brut ſuchen ſie emſig zu ſchützel, Mit beſonderer Zähigkeit ſind ſie hinter den Blattläu⸗ ſen her, deren zuckerhaltige Abſonderung ſie gern ſchlecken. Aber noch andere Gäſte halten ſich in einem Ameiſenhaufen auf, und zwar Inſekten der verſchiedenſten Art. Manche wer⸗ den von den Ameiſen ſorgfällig gepflegt und würden ohne ſie gar nicht beſtehen können. Zu dieſen Arten gehören einige europäiſche Käfer. Ferner hauſen gern bei Ameiſen. obgleich ſie auch anderweitig ſich forthelfen können, die Larven des Roſenkäfers und viele Kurzflügler. Die Ameiſen ſind fres⸗ lich zu tüchtige„Geſchäftsleute“, als daß ſie ihren Gäſten „freie Pewion“ gewähren würden. Dieſe müſſen ſich irgend⸗ wie erkenntlich zeigen. Meiſt ſchätzen die Ameiſen an ihren Gä⸗ ſten die zuckerhaltigen Exkremente, die ſie ſehr lieben und mit denen ſie ihre Brut auffüttern 955 2 D Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 12. Juli: Miete A 29: Herz über Bord Operette von Eduard Künneke. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. 5 Samstag, 13. Juli: Miete B 28, Sondermiete B 15 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 181 bis 183: Vorabend zum Bühnenfeſtſpiel„Der Ring des Nibelungen“— in neuer Inſzenierung:— Da; Rheingold, von Richard Wagner. Anfang 20, Ende etwa 22.0 Uhr. Juli: 5. 5 S j 14 Sonntag, 14. Juli: Miete G 28, Sondermiete G u, und 10 die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 30 bis 306: Erſter Tag des Bühnenfeſtſpiels„Der Ring des Nibelungen“: Die Walküre, von Richard Wag ner. Anfang 18, Ende 22.19 Uhr. 2 2 Im Neuen Theater(Roſengarten): Samstag, 13. Juli: Aus Anlaß des BdM⸗Sportfeſtes am 14. Juli: Der Rebell von der Saar, Volks⸗ ſtück von Auguſt Ritter von Eberlein.— Ohne Karten⸗ verkauf.— Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr. Zeitſchriften und Bücher. Achtung, Achtung! Sie hören das neueſte Wochen⸗ Programm der deutſchen Reichsſender. Die ſoeben erſchie⸗ nene Nr. 29 der„Funk ⸗Illuſtrierten“, dem bekannten Nachrichten⸗ Organ für Rundfunkhörer gibt in über 50 Bildern dem Hörer eine lebendige Darſtellung dez Wochen⸗Programms. Die Ueberſichtlichkeit des Programm⸗ teils erfüllt alle Höhrerwünſche. Eine willkommene Er⸗ gänzung iſt die große Anzahl von Auslandsprogrammen (über 50).— Die Dauerbezieher der Funk⸗Illuſtrier⸗ ten— bei Verheirateten auch die Ehefrau— ſind noch koſtenlos gegen Anfall verſichert. Probenummern dieser bodenſtändigen Rundfunk⸗Zeitung verſendet der Verlag Wilhelm Herget, Stuttgart⸗W, Reinsburgerſtraße 14 jederzeit auf Wunſch gern. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Feier des Silberjubiläums. Freitag: 2—4, 5—7 Uhr Beicht. 8.15 Uhr Miſſionspredigt. 9 Ahr feierl. Empfang des hochw. Herrn Jubilars, Samstag: 6—8, 9 Uhr an Beicht. 2—4 5—7 Uhr Beicht.— 8.15 Uhr Miſſionspredigt. 9 Uhr feierliche Lichterprozeſſion durch die Orts⸗ ſtraßen mit Tedeum und Segen. Sonntag: 5 Uhr an hl. Kommunion. 5, 6, 1, 8 Uhr hl. Meſſen. 9.30 Uhr Abholung des hochw. Julibars vom Pfarrhaus; hochfeierlicher Feſtgottesdienſt. 3 Uhr feierliche lev. Veſper. 7.30 Uhr Feſtfeier im„Schloß“. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim fällig ſpäteſtens am: 5. Juli 1935: Schulgeld der Höheren Handelsſchulen 10. Juli 1935: die bis dahin fällig gewordene Ver⸗ ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnisgeſetzes mit dem Ablauf des Fälligkeitstages ein einmaliger Oeffentliche Mahnung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren 5. Juli 1935: die Gebäudeſonderſteuer für Juni 1935, 5. Juli 1935: die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Juni 1935 ein⸗ behaltene Bürgerſteuer, für das 1. Drittel 1935 36, gnügungsſteuer. An dieſe Zahlung wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, Verſammlungs⸗ Kalender. ö 0 Ty. 98. Heute Freitag abend 9 Uhr Turnſtunde der Turner. Alle diejenigen, die das Vereinsturnen mit⸗ machen, werden gebeten, pünktlich und reſtlos zu erſcheinen. Alle Feſtteilnehmer müſſen im Beſitze eines Turnerpaſſes ſein. Wer noch keinen hat, kann ſich beim Geſchäftsführer Volk bis Freitag abend melden. J Preis 35 Pfg. Tbd.„Jahn“. Sämtliche Teilnehmer am Vereinsturnen in Karlsruhe müſſen heute Abend in der Turn⸗ 2 ſtunde ſein. Kleingärtner⸗Verein. 7—9 Uhr Geſchäfts⸗ und Kaſſen⸗ ½9 Ahr Obleute wichtige Beſprechung.. Druckerei des„Neckar-Bote“ eee ebe reg rast . geſucht. KB3Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. 1 0 1 Neſchmaſchinen⸗Fühm Abzugeben Büylerſtraße 1 Herren ⸗Nal und 1 Damen ⸗Nal ſehr gut erhalten, billig zu verkaufe Meßkircherſtraße 3. f Junge Gans entlaufe rr lag(Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. d dt e ge 4 ſtunden. 05 1 hat 1 0 die mit hohen e Empfehle: ö e angsvollſtr u erwarten.. g f e eee feder 1 e 7 Als parteiumtlichen Bekauutmachungen entnommen: Biertreber, Malzkein nicht. IM. Alle Mädels treten am Sonntag früh 8 Uhr mit 5 5 Soyaſchrot b 5 7 57 der e e Verpflegung für den ganzen Tag in Uniform an. Trotz Hochsommer Baumwollſaatkuchenmeh amstags von 8— r, an den übrigen Werktag n ö ich f 14 g von 85 13 Uhr und von ½15—16 Uhr, bei 920 Erscheinen Pflicht. i N 0 98.„ ff Leinkuchenmehl Gemelndeſetretariaten der Vororte nach den in den Ab heute Freitag bis Sonntag 1 Steffenſchnitzel Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen, Stadthaſſe. 5. 3 Greta Garbo in ihrem neuesten Triumph. a i 2 Ferner: ö Au zünmmunun N 25 Der bunte Schleier. J Ernteſtricke, Bindegarn 2. 8 1 7 Abb 2 8 5 190 8 aus der Schule 1 ö 1 I Schauplatz: Chins— engl. Kolonſe— fongkong] Wetzſteine. 8 en am Samstag, 20. Jul 5 5 g Höchste Schauspielkunst! J Mex. Schmich abends ½9 Uhr im„Oeutſchen Hof“ 5 für Bauhandwerker So sahen Sie die große Garbo noch nie 1 zu einem gemütlichen Beiſammenſein. n eltern Nlusted en haben in der Palast-Theuter. gerüekslentigt 5 eee i 5 unsere Inserenten aher kunugaer doben in ier dune 1 5 zu Haben bei leorg fo