Imeiſen ein ge⸗ Bauteg Treiben eißigen durch ie ſehr ieb it n ſtets chützen, tläu⸗ hlecken. haufen e wer⸗ t ohne ble bgleich en des d frei⸗ Gäſten rgend⸗ en Gä⸗ id mit hilars, redigt. Orts⸗ bio dem Platz der Republik verſammelt. Das Ziel der beiden Demonſtrationszüge iſt das Grabmal des Unbekannten 2. Blatt 2 Mr. 160 re ee 51 7 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Als vor einiger Zeit bekanntgegeben wurde, daß in wenigen Wochen die Zahl der Axbeitsloſen unter die Zwei⸗ Millionen⸗Grenze ſinken würde, gab es ſelbſt in Kreiſen der Wirtſchaft ſkeptiſche Geſichter, die der Meinung waren, daß die ſaiſonmäßige Zunahme der Beſchäftigung in den verſchiedenen Zweigen in dieſem Sommer bereils ihren Höhepunkt überſchritten habe. Daß dem nicht ſo iſt, beweit das Ergebnis der großen Arbeitsſchlacht im Monat Juni, das einen Rückgang auf 1877000 gebracht hat. Dieſes ge⸗ genüber dem gleichen Monat in den Vorjahren außer⸗ ordentlich günſtige Ergebnis beweiſt weiterhin, daß der Wirtſchaftsaufſtieg ſich mehr und mehr in einer organiſchen Vorwärtsentwicklung befindet. Wenn alſo jetzt die Zahl der Arbeitsloſen in knapp zweieinhalb Jahren von 6 Millionen auf 1,87 Millionen heruntergedrückt worden iſt, ſo iſt dies wohl der größte Erfolg nationalſozialiſtiſcher Staats⸗ und Wirtſchaftsführung. Woran ſich frühere Syſtemregierun⸗ gen aller Schattierungen und mehrere Dutzend Parteien vergeblich verſucht haben, das hat der Nationalſozialismus in einem lächerlich geringen Zeitraum erreicht Mit ſeinem Grundſatz, daß der freien Unternehmertätigkeit und der verantwortungsbewußten Unternehmerfreudigkeit im neuen Deutſchland keine Feſſeln angelegt werden, hat der Natio⸗ nalſozialismus von vornherein dem Uebergang von der ſogenannten„Staatskonjunktur“ zur geſunden und natür⸗ lichen Entwicklung der Wirtſchaft aus ſich ſelbſt heraus freie Bahn gelaſſen. e Die Reichstagung der NS ⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“, die in Hamburg ſtattfand, gab den Rechenſchaftsbericht über eine Arbeit, die in gro⸗ ßem Ausmaß begonnen und mit ſteigendem Erfolge fort⸗ geführt wurde. Die Erhaltung der Arbeitskraft und der geiſtigen Spannkraft ſedes Berufstätigen iſt eine ſo große und wichtige Aufgabe für unſere Volksgeſundheit und für die Leiſtungsfähigkeit der Gefolgſchaft, daß dabei rein wirt⸗ ſchaftliche Betrachtungen außer Acht bleiben können. Und doch haben die großen Fahrten und Reiſen der NS⸗Ge⸗ meinſchaft Kraft durch Freude“ für unſere Reichsbahn und für viele Bäder und Sommerfriſchen auch eine ſtarke wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung, Es will etwas heißen, wenn in Ham⸗ burg verkündet wurde, daß in dieſem Jahre 3,5 bis 4.5 Millionen Menſchen allein durch dieſe Organiſation auf Urlaubsreiſen geſchickt werden ſollen. Dr. Robert Ley hat in ſeiner Rede ein Geſetz über den Urlaub angekündigt, in dem ſicherlich ein ſozialpolitiſcher Fortſchritt geſehen wer⸗ den kann, der ſich würdig neben die anderen großen Lei⸗ ſtungen der deutſchen Sozialpolitik ſtellen wird. 0 In internationalen Kreiſen hat man allem Anſchein nach die Hoffnung auf eine Beilegung des oſtafrikani⸗ ſchen Konfliktes wohl endgültig aufgegeben. Das letzte Stadium der Entwicklung iſt beſtimmt durch folgende Momente: Erſtens durch die cyon einmal erwähnte For⸗ derung des früheren Gouverneurs von Malta nach Ausbau der Inſel zu einem Kriegsflughafen größten Stils, unter ausdrücklichem Hinweis auf die Möglichkeit eines Kriegs⸗ falles; zweitens durch die engliſchen Vorbereitungen an der Weſtküſte des Roten Meeres einerſeits und den ſchma⸗ len nordöſtlichen Meerbuſen von Akabar andererſeits; drit⸗ tens durch den Beſchluß der italieniſchen Admiralskonferenz auf weiteren Ausbau der italieniſchen Seeſtreitkräfte, fer⸗ ner durch die Nichtanwendung des Kellogg⸗Paktes, der auch in dieſem Fall genau wie im fernöſtlichen und im ſüd⸗ amerikaniſchen ſeine Eigenſchaft als rein papierenes In⸗ ſtrument ohne jede praktiſche Wirkſamkeit erweiſt, zumal ſeinem Text nicht nur jede Bindung, ſondern auch jedes Druckmittel für Zuwiderhandelnde fehlt. Die letzte ſcharfe Rede, die Muſſolini bei der Verabſchiedung eines Truppen⸗ transportes von der Lafette eines Feldgeſchützes herunter hielt, hat beſonders in England die Ueberzeugung ver⸗ ſtärkt, daß Italien auf jeden Fall in Oſtafrika losſchlagen wird. Die Rede iſt übrigens zwar durch Rundfunk in Ita⸗ lien verbreitet worden, nicht aber in den italieniſchen Zei⸗ tungen erſchienen. Nach Meldungen aus Waſhington hält man in dortigen Regierungskreiſen das abeſſiniſche Unter⸗ nehmen Itoliens für ein ſehr gewagtes Spiel, zumal man die außerordentlichen natürlichen Schwierigkeiten auf keinen Fall unterſchätzen dürfe. Unterdeſſen gehen die eng⸗ liſchen Bemühungen um die Beilegung des Konfliktes trotz aller ſchlechten Erfahrungen weiter Der engliſche Bot⸗ ſchafter in Paris hat jetzt zum dritten Mal binnen fünf Tagen vergeblich auf Laval im Sinne einer Völkerbunds⸗ aktion einzuwirken verſucht. Freilich ſcheint die engliſche Geduld nunmehr erſchöpft zu ſein; die Preſſe erklärt über⸗ wiegend, England könne nun nichts mehr unternehmen. Die franzöſiſche Zeitung„Oeuvre“, ein gewöhnlich ſehr gut unterrichtetes Blatt der Radikal⸗Sozialen Partei, teilte dieſer Tage mit, daß der franzöſiſche Miniſterpräſident und gleichzeitige Außenminiſter Laval dem britiſchen Votſchafter die Zurückhaltung Frankreichs im italieniſch⸗abeſſi⸗ niſchen Konflikt mit ſeinen innerpolitiſchen Sor⸗ 99 begründet habe. Faſt könnte man meinen, daß Herr aval hier ſeine innerpolitiſchen Schwierigkeiten ſehr nütz⸗ licherweiſe für ſeine Außenpolitik verwendet. Aber eins ift richtig: Die inneren Wirrniſſe der dritten Republik haben allmählich einen Grad erreicht, der ein ernſthaftes Hinder⸗ nis für ihre Außenpolitik zu werden droht. Am draſtiſchſten werden die franzöſiſchen Gegenwartszuſtände wohl durch die Sicherheitsvorkehrungen beleuchtet, die von der Regie⸗ rung für den 14. Juli, den franzöſiſchen Nattonalfeiertag, getroffen worden ſind. Die Veröffentlichungen darüber leſen ſich ſchon beinahe wie ein Feldzugsplan. Man will insgeſamt 130 000 Mann Polizei, Nationalgarde und Trup⸗ pen aufbieten, um die Ordnung zu gewährleiſten. Für die Demonſtranten beider Flügel hat der Innenmtniſter einen ſtrategiſchen Aufmarſchplan entworfen, der Zuſammenſtöße unter allen Umſtänden verhüten ſoll. Die großen Rechts⸗ verbände unter Führung der Frontkämpfervereinigung Feuerkreuz marſchieren im Wsſten von Paris auf, wäh⸗ rend die ſogenannte Volksfront, die nicht nur die Sozia⸗ liſten, Kommuniſten und Gewerkſchaften, ſondern auch die Radikal⸗Sozialiſten umfaßt, ſich auf dem Vaſtilleplatz und Soldaten unter dem Triumphbogen. Anoroͤnung zum Schutze der Volksgenoſſen Der Herr Miniſter des Innern teilt mit: Nach der vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt auf Grund der Meldungen der Bezirksämter, Polizeipräſidien und Polizeidirektionen geführten Kraftfahrzeugunfallſtatiſtik ereig⸗ neten ſich im Jahre 1934 in Baden insgeſamt 7047 Kraft⸗ fahrzeugunfälle; dabei wurden verletzt 4802 Perſonen und getötet 218 Perſonen. Der Sachſchaden, der ſich nur ſchät⸗ zungsweiſe angeben läßt, betrug etwa 900 000 Mark. Im Jahre 1935 ereigneten ſich bis zum 1. Juni 1935 2372 Kraftfahrzeugunfälle in Baden; dabei wurden 1460 Perſonen verletzt und 52 Perſonen getötet. Der Sachſchaden betrug ſchätzungsweiſe 250 000 bis 300 000 Mark. 5 Dieſe erſchreckende Häufung von ſchweren Kraftfahr⸗ zeugunfällen, die Zahl der dadurch verurſachten ſchweren Ver⸗ letzungen und Todesfälle zwingen mich, nachdem alle Er⸗ mahnungen, Belehrungen und Verwarnungen vergeblich waren, nunmehr die Polizei zum ſchärfſten Vorgehen gegen ſchuldige Verkehrsſünder einzuſetzen. Alle Polizeibehörden werden hiermit angewieſen, gegen rückſichts⸗ loſe Kraftfahrer und ſonſtige Verkehrsteilnehmer, die die Verkehrsbeſtimmungen nicht beachten und ſchuldhaft Anfälle verurſachen, mit den ſchärfſten Strafen vorzugehen. Kraft⸗ fahrern, die durch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften oder durch Trunkenheit Verkehrsunfälle verurſachen, ſind die Führerſcheine unverzüglich abzunehmen und das Verfahren auf Unterſagung jeglichen Führens von Kraftfahrzeugen durchzuführen. Die Kraftfahrzeuge dieſer Kraftfahrer ſind zur Vermeidung weiterer Gefährdung der Oeffentlichkeit bis zur Durchführung des Führerſchein⸗Entziehungs verfahrens ſoweit notwendig polizeilich ſicherzuſtellen. Kraftfahrzeugführer, die mit betriebsunſicheren Kraftwagen am Verkehr teilnehmen, ſind als unzuläſſig anzuſehen. Ihnen iſt ebenſo wie un⸗ diſziplinjierten Fuhrwerksbeſitzern und Radfahrern die Fahr⸗ erlaubnis zu unterſagen. Perſonen, die in Trun kenheit Verkehrsunfälle verurſachen, ſind in Polizeigewahrſam zu nehmen. Im Benehmen mit den zuſtändigen Staatsanwalt⸗ ſchaften iſt eine beſchleunigte richterliche Aburteilung dieſer Verkehrsſünder herbeizuführen. Im ubrigen blelor es bel den beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen, wonach gegen Aebertretungen der Verkehrsbeſtimmungen entſprechend der Beſtimmung des Paragraph 25 der Reichsſtraßenverkehrsord⸗ nung nur dann mit Strafen oder mit gebührenpflichtigen Verwarnungen einzuſchreiten iſt, ſoweit Schädigungen, Behin⸗ derungen oder Beläſtigungen der übrigen Verkehrsteilnehmer eingetreten ſind. Mitteilung des Landesarbeitsamts Südweſtdeutſchland. Die Landesſtellen der Deutſchen Arbeiterzentrale werden ſeit 1. Juli 1935 als Dienſtſtellen der Landesarbeitsämter geführt. Die bisherigen Aufgaben der Deutſchen Arbeiter⸗ zentrale im Ausländerzulaſſungsverfahren(Ausſtellung der Arbeitskarten und Befreiungsſcheine)“ ſind damit auf die Dienſtſtellen der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung übergegangen. Die Anſchrift lautet nunmehr: Landesarbeitsamt Süd⸗ weſtdeutſchland, Deutſche Arbeiterzentrale Landesſtelle Süd⸗ weſtdeutſchland, Stuttgart, Hölderlinſtraße 36. Güodeutſche Waſſerſtraßenkundgebung Eröffnung der Neckarkanalſtrecke Mannheim Heilbronn. — Stuttgart, 11. Juli. Eine der Hauptaufgaben der Ausſtellung„Waſſerſtraßen und Waſſerſport, Stuttgart 1935“ iſt es, die Bedeutung der ſüddeutſchen Waſſerſtraßen und Waſſerſtraßenpläne eindringlich darzuſtellen und für ihren baldigen Ausbau zu werben. Um dieſer Aufgabe weiteren lebendigen Nachdruck zu verleihen, veranſtalten der Verein zur Wahrung der Main⸗ und Donauſchiffahrtsintereſſen, Nürnberg, der Südweſtdeutſche Kanalverein für Rhein, Donau und Neckar, Stuttgart, der Verband Obere Donau, Ulm a. D., der Rheinſchiffahrtsverband Konſtanz, Konſtanz a. B., die Induſtrie⸗ und Handelskammer Saarbrücken für den Saar⸗Pfalz⸗Kanal und der Verein zur Wahrung der Rhein⸗ ſchiffahrtsintereſſen, Duisburg, am Samstag, den 27. Juli, vormittags 11.15 Uhr, im großen Saal des Stadtgartens unter Vorſitz von Oberbürgermeiſter Dr. Strölin eine große Süddeutſche Waſſerſtraßen⸗Kundgebung, zu der die maß⸗ gebenden Reichs⸗, Länder⸗ und Parteiſtellen, Gemeinden, ſowie die ſüddeutſche Wirtſchaft eingeladen werden. Tags zuvor, am Freitag, den 26. Juli, findet um 18 Uhr im Stuttgarter Rathaus die Mitgliederverſammlung des Südweſtdeutſchen Kanalvereins ſtatt. Am Sonntag, den 28. Juli, erfolgt dann die feierliche Eröffnung der Neckarkanalſtrecke Mannheim Heilbronn bei der Stauſtufe Guttenbach, wo um 11 Uhr nach kurzen An⸗ ſprachen die fertige Strecke durch den Reichsverkehrsminiſter Frhr. Eltz v. Rübenach übernommen werden wird. Alsdann wird etwa um 12 Uhr auf bereitgeſtellten Schiffen von Guttenbach bis nach Heilbronn gefahren, wo nach der An⸗ kunft etwa um 16 Uhr ein Empfong durch Oberbürgermeiſter Gültig, den Stadtrat von Heilbronn u. a. ſtattfindet. Freitag, 12. q uli 1935 Von der Speyerer Rheinbrücke f Beſeitigung der Schwierigkeiten für die Schiffahrt gefordert. Mannheim, 10. Juli. Der Schifferverein, der ſich in, ſeiner letzten Verſammlung mit den durch den Bau der Rhein⸗ brücke in Speyer hervorgerufenen ſchwierigen Verkehrsverhält⸗ niſſen für die Rheinſchiffahrt beſchäftigte, fordert in einer Eingabe an die maßgebenden Behörden die Beſeitigung dieſer Verkehrsmißſtände. Die jederzeit ſchwierigen Durch⸗ fahrtsverhältniſſe bedingen, daß der Schleppzug in einer mög⸗ lichſt geſtreckten Länge die Brückenöffnung durchfährt. Es müſſen Einrichtungen getroffen werden, damit der zu Tal kommende Schleppzugführer ſo raſch als möglich über die Ver⸗ hältniſſe an der Brücke unterrichtet wird. In der Eingabe wird darauf hingewieſen, daß etwa hundert Meter oberhalb der Schiffsbrücke die Sicht durch die dort liegenden Bagger⸗ maſchinen uſw. für die talfahrenden Fahrzeuge behindert und es ſo dem Perſonal nicht möglich iſt, früh genug die Signale der Schiffsbrücke zu erkennen. Die Eingabe regk an, vielleicht auf der Höhe von Altlußheim eine neue Signalſtation zu errichten, die mit der Schiffsbrücke in Verbindung ſteht. Ferner wird angeregt, daß ein viertes Joch, und zwar auf badiſcher Seite, mehr ausgefahren wird. Dadurch würde er⸗ reicht, daß die Fahrzeuge ſich mehr auf badiſcher Seite halten können, wodurch die Befahrung der Brücke auf beiden Sei⸗ ten vermieden werden könnte. Es beſtehe heute die große Gefahr, daß die Fahrzeuge gegen die an der Brücke liegende Badeanſtalt geworfen würden, wodurch Menſchenleben ge⸗ fährdet ſeien. i a Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Kleinviehmarkt vom 11. Juli. Auftrieb: 9 Kälber, 34 Schafe, 39 Schweine, 87 Ferkel, 200 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 18 bis 20, Ferkel über ſechs Wochen 21 bis 25; Läufer 25 bis 30. Marktverlauf lebhaft. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 11. Juli.(Nur Veränderungen): Raps 32 Mark; Gerſtenfuttermehl, neu 17.25 Mark. Alles übrige unverändert. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 11. Juli. Auftrieb: 51 Rinder, darunter 7 Ochſen, 5 Bullen, 5 Kühe, 34 Färſen. Zum Schlachthof direkt: 1 Bulle, 4 Kühe, 776 Kälber, 42 Schafe, 450 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebend⸗ gewicht in Reichsmark: Kälber a) 59 bis 62, 53 bis 58, 44 bis 52, 32 bis 43; Hammel b) 38 bis 38, 32 bis 84; Schafe e) 32 bis 35, 26 bis 30; Schweine al bis b) 52 bis 53, c) 51 bis 53, 50 bis 53,—, g1) 49 bis 52, g2)—. Markt⸗ verlauf: Kälber rege, Hammel und Schafe mittelmäßig, Schweine lebhaft, alles ausverkauft. Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 11. Juli. Vom 1 Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kartof⸗ feln, alte 5.5 bis 6; Kartoffeln, neue 11 bis 15; Wirſing 10 bis 15; Weißkraut 10 bis 12; Rotkraut 17 bis 205 Blumenkohl, Stück 20 bis 45; Karotten, Büſchel 4 bis 5; Gelbe Rüben 8 bis 12; Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 20 bis 25; Mangold 8 bis 12; Zwiebeln 10 bis 15; Grüne Bohnen 30 bis 35; Grüne Erbſen 10 bis 12; Kopfſalat, Stück 7 bis 15; Endivienſalat, Stück 8 bis 15; Oberkohl⸗ raben, Stück 3 bis 7; Rhabarber 5 bis 6; Tomaten 30 bis 45; Radieschen, Büſchel 4 bis 67 Rettich, Stück 10 bis 15 Meerrettich, Stück 50; Schlangengurken, groß, Stück 20 bis 35, Einmachgurken, Stück 2 bis 8; Suppengrünes, Büſchel 3. bis 53 Peterſilie, Büſchel 3 bis 5; Schnittlauch, Büſchel 3 Der badiſche Grünkernbau I Boxberg, 11. Juli. Am letzten Sonntag waren die Ortsbauernführer der Kreisbauernſchaft Tauberbiſchofsheim in Borberg verſammelt. In einem ausführlichen Referat be⸗ handelte der Kreisbauernführer Herm das Grünkernproblem. Auch für dieſes Jahr gilt wieder der Grundſatz, nicht mehr zu erzeugen, als abzuſetzen iſt. Zum Schutz gegen Abſatz⸗ ſchwierigkeiten wird die Kontingentierung in vollem Um⸗ fang aufrechterhalten. Das Geſamtkontingent beträgt 60 000 Zentner, welche auf die einzelnen Gemeinden umgelegt werden. Die peinliche Einhaltung der Vorſchriften, die im Intereſſe des Berufsſtandes liegt, wird behördlicherſeits ſcharf über⸗ wacht werden. Der Abſatz des Grünkerns geht wie im letzten Jahre vor ſich. Bei der Ablieferung erfolgt die Bonitierung des Grünkerns durch eine Kommiſſion. Der Preis richtet ſich nach der Bonität. Die Bonitätsklaſſen und Preiſe des letzten Jahres ſind beibehalten. ö Wie im vergangenen Jahre, ſo wird auch in dieſem Jahre eine rege Propaganda einſetzen, um das geſamte Volk mit dem fränkiſchen Grünkern bekannt zu machen. Viele Volksgenoſſen wiſſen dieſes wertvolle Suppengewürz noch nicht zu ſchätzen. Grünkern ſteht im Eiweiß-, Fett⸗ und Phos⸗ phorgehalt an erſter Stelle. Schon aus dieſem Grunde gehört 8 die Grünkernſuppe in jedes deutſches Haus. Sie iſt die Suppe des Kranken und Geſunden. ö Links: „Agnes Bernauer.“ Seit 12 Jahren werden in dem herrlich gelege⸗ nen Heidenheimer Na⸗ turtheater wertvolle Stücke deutſcher Dichter aufgeführt. Unſer Bild Die Thingſtätte 8 9 0 8 Die Frau und ihre zelt Sommerfriſche und Regentag Von J. Adams Sommerfriſche— was weckt dieſer Begriff nicht alles für Vor⸗ bergigen in uns! Da iſt vor allem ein lachender Blauhimmel, er ſich wolkenlos ec über irgend einer ſchönen Gegend des lieben Vaterlandes oder der Fremde ſpannt. Und dann dieſe vorzügliche Verpflegung(nein, ſo ein Eſſen!), und die angenehme Geſellſchaft (weißt Du noch, die reizenden Müllers?). Aber die Hauptſache iſt und bleibt doch immer das Wetter; denn was nützt mir der herr⸗ lichſte Schweizerſee im ſtrömenden Regen oder irgend ein ge⸗ waltiger Bergrieſe, den Nebelſchleier wie in eine Tarnkappe hüllen. en erſten Tag iſt das ſa weiter noch nicht ſchlimm, da macht eben noch feder gute Miene zum böſen Spiel. Man ſchlüpft in den wetterfeſten Mantel, zieht ſtatt der zierlichen ausgeſchnittenen Schuhe die derben Stiefel, die man hoffentlich nicht vergeſſen hat, an und wandert mit Todesverachtung ins Freie. Aber da draußen lſt heute alles verwandelt— der blaue See iſt ein grauer See, die blumenreiche Wieſe wird langſam zum Sumpf und wo ſonſt die Walen 19710 in den Himmel ragten, iſt eine undurchdringliche olkenwand. Doch ſo ſchnell gibt der Menſch ſich nicht beſiegt— man wandert eine halbe(ganz unternehmungsluſtige Leute ſogar eine ganze Stunde), dann aber macht man energiſch kehrt. Nun hat man genugſam Gelegenheit, die gute Laune, die keiner ein⸗ zupacken vergeſſen darf, hervorzuholen und auf ihre Dauerhaftigkeit e e d o weit die ſchöne Gotteswelt da draußen auch iſt, ſo eng iſt neiſtens der Raum, der dem e e de Menſchen zur Ver⸗ zügung ſteht. Das iſt eben die Kehrſeite der Medaille. Glücklich 90 in dieſem Falle, wer nur für eigene Beſchäftigung und Unter⸗ altung zu ſorgen hat. Die Dame hat das gute Buch oder die 2 15 andarbeit, die ihr die Stunden vertreiben hilft, ihr Gatte indet irgend ein paar gemütliche Freunde, ein Glas Bier, ein ge⸗ meinſames Kartenſpiel vertreibt auch da angenehm die Zeit. Anders aber liegt der Fall, wenn ein Elternpaar mit Kindern keiſt. Wenn da vor allem der beſorgte Blick der Mutter morgens dem Himmel gilt— wer wollte es ihr verdenken? Denn wenn es regnet, weiß ſie ſchon im voraus, was ſie erwartet. Legt doch be⸗ kanntlich das Wort„Mutter“ eine ganz andere Verpflichtung auf, wie der Begriff„Vater“! Schnell finder der Ehemann und Vater ein paar Leidens⸗ on denen bei einem guten Glaſe(je nach Geſchmack) die Stun⸗ en im Fluge vergehen, dieſelben Stunden, die der armen Mutter chier endlos erſcheinen! Reiſen mit Kindern iſt ſchon an und für ich keine reine Freude, bei guter N aber iſt das alles noch eine Kleinigkeit. Die Schwierigkeit beginnt erſt mit der ſchlechten Laune des Wettergottes. „Sie glauben nicht, Frau Schmitz,“ verſichert Frau Müller ihrer neuen Sommerfriſchlerfreundin,„wie artig die Kinder ſonſt 2 zu Hauſe ſind!“ Frau Schmitz glaubt es auch wisklich nicht; enn was ſie hier zu ſehen bekommt, iſt alles anders wie artig! Wie oft bin ich in Sommerfriſchen bei ſchlechtem Wetter ge⸗ weſen und habe immer das 1 Schauspiel beobachten können. Verzweifelte Mütter— ungeduldige Kinder— flüchtende Papas! Gab es allerdings ſo etwas wie einen alten Tanzſaal, eine ver⸗ laſſene 8 oder gar eine Scheune, dann war die Sache nicht 27 ſo ſchlimm. Denn Kinder, dieſe großen Phantaſiekünſtler, ver⸗ ſtehen es vorzüglich, wenn nur die Gelegenheit vorhanden iſt, ſich zu unterhalten. Da wird dann Theater geſpielt, Pappendeckel, Kleiſter und Goldpapier ſind nicht allzu ſchwer zu beſchaffen. Oder„Räuber and Gendarm“, oder wie ſonſt all die herrlichen wilden Spiele Nische Aber zum Schluß kommt doch immer irgend ein gekränktes ieschen oder Fritzchen kränenüberſtrömt zur Mutter und erklärt unter Schluchzen:„Der Hans und die Grete laſſen mich nicht mit⸗ e ich wäre zu dumm und ba klein!“ Erneute Tränenfluten, ie mit dem ſtrömenden Regen da draußen zu wetteifern ſcheinen. Bis der 1 55 Mutter ein rettender Gedanke kommt.—„Hör Lieschen, ich gebe Dir etwas Schönes zum Spielen!“ Und bald ſieht man Lieschen beglückt, mit roſig⸗ leuchtenden Bäckchen, die rot⸗ geweinten Augen nun wieder ſtrahlend, auf eine kleine, nette Arbeit gebeugt. Denn eine kluge, ſommerfriſchelnde Mama, die das ſchon mehrfach erlebt hat, weiß ſich zu helfen. Hat ſie doch vorſorglich verſchiedene Kleinigkeiten mitgenommen, die es ihr nun ermög⸗ lichen, ihre Kinder angenehm zu beſchäftigen. Es brauchen weder koſtſpielige noch e ee Spielſachen 1 ſein, die man fa auf der Reiſe ſchlecht mitnehmen könnte. Es nd vielmehr lauter Dinge, die 50 gar keinen Raum in Anſpruch nehmen. Da gibt es eine Menge buntes Glanzpapier, Ausſchneide⸗ 2 mit Puppen, Burgen, Städten, Häuſern— oder die ſo be⸗ liebten Fridolin⸗Spiele in der Tüte. azu eine ſtumpfe Schere, B0lſte Bogen weißes Papier und ein paar bunte Bleiſtifte. Aber Vorſicht— man rücke mit dieſen Herrlichkeiten nur langſam her⸗ vor, nur fa nicht alles auf einmal— denn kein Menſch kann wiſſen, wie lange es regnet! Wenn nun auch inzwiſchen Gott wenn die nebelgraue Wolkenwand ſich lichtet, dann atmet denno die ſorgenvolle Mutter erleichtert auf. enn nun iſt er glücklich überwunden, der Schrecken aller Schrecken— der Regentag in der Sommerfriſche! 8 N Launenhafte finder Jede kennt die launenhaften Kinder, die durch ihren Jähzorn, Starrſinn, Leichtſinn und ihre Unverträglichkeit den Schrecken 1 Eltern, Erzieher und Umgebung bilden. Meiſt ſind es verwö ute und verbäcſchelte Kinder, die durch ihre Launenhaftigkeit aus dem Rahmen des normalen Kindes herausfallen. Verwöhnung und Verhätſchelung ſind in den meiſten Fällen die Züchter der Launen, ider das geht ſchon daraus hervor, daß zu den launenhafter indern in der Hauptſache einzige. ſpätgeborene oder die ſogenann⸗ ten„Neſthäkchen“ zu zählen ſind. Wie entſteht die Launenhaftigkeit! Ste iſt keineswegs ange⸗ boren, ſondern eine falſche Erziehung macht die Kinder zu ſelbſt⸗ ſüchtigen, eigennützigen Menſchen. Auf der Grundlage eines über⸗ triebenen Selbſtbewußtſeins, daß das Ich immer in den Mittelpunkt alles Geſchehens ſtellt, erwächſt die Launenhaftigkenn. Die verhät⸗ ſchelnde, verwöhnende Erziehung, mit der Eltern ihr einziges, ſehr ätgeborenes oder letztgeborenes Kind umgeben, aber trägt in der auptſache dazu bei daß das Selbſtbewußkſein des Kindes bis ins anthaſte K wird Eine ſolche falſche Erziehung beginnt ſchon beim Säugliag in der 100 Mitten in der Nacht ſchreit er aus irgendeinem Aulaß., Schnell ſind manche Mütter oder Väter da bei der Hand, dem Neu⸗ fande beizuſtehen, es aufzunehmen, zu beruhigen oder ihm die 1 luvius ein Einſehen 15 0 laſche zu geben. Geſchieht ſolche Betreuung des ſchreienden Säug⸗ ugs mehrmals hintereinander, ſo macht ſich der kleine Erdenbürger das Schreien in der Nacht zur Gewohnheit; er kehrt gewiſſermißen die Lebensgewohnheiten feiner Umgebung um, indem er die Nacht um Tage macht und den Eltern des Nachts den notwendigen chlaf ebenſo raubt wie ſich ſelbſt. Und ſo läßt ſich an vielen Bei⸗ ſpielen nachweiſen, wie Kinder es verſtehen, ſich die Erwachſenen zu Sklaven ihrer Einfälle und Launen zu machen. In der Erziehung eines Kindes darf man es nicht gehen laſſen, wie es eben geht, ſondern man muß frühzeitig die Kinder daran ewöhnen, 1 zillen dem der Erwachſenen unterzuordnen und 1 in ihre Lebensgewohnheiten zu fügen. Den Willensäußerungen es Kindes, die meiſt trießhaft ſind, gilt es den eigenen Willen der Eltern entgegenzuſetzen. eſchieht das nicht, werden die Triebe zes jungen Menſchen nicht beſchutten, ſo wachſt ih lunges(tos haftes Begehren später einmal zu Leidenſchaften aus Die zu Lei⸗ Denſchaften ausgewachſenen kindlichen Launen auszurotten, ist im allgemeinen ein vergebliches Bemühen Darum muß in der früher Jugend ſchon die kindliche Laune bekämpft werden. Nicht mit Nachgiebigkeit, aber auch nicht mit Strenge allein kann das Entſtehen und Wachſen der kindlichen Launenhaftigkeit verhindert werden, ſondern eine vernünftige Gewöhnung an die ſittlichen Lebensgepfloͤgenheiten der Erwachſenen iſt das allein Richtige. Das Kind darf nie das Bewußtſein bekommen, daß es im Mittelpunkt der Familie ſteht, um den ſich alles dreht. So ſelbſtverſtändlich es iſt, daß man die Leiſtungen eines Kindes lobend anerkennt, darf man andererſeits niemals verfehlen, ihm zu Be⸗ wußtſein zu bringen, daß es noch nicht das iſt, was Erwachſene ſind, denen es ſich unterzuordnen hat. Allerdings dürfen Eltern und Erzieher ſelbſt nicht launenhaft ſein. Ein Kind, das ſich fetzt größter mütterlicher Zärtlichkeit und kurz nachher im fähen Wechſel ärgſtem mütterlichen Zorn ausgeſetzt fühlt, beantwortet ſolch launenhaften Wechſel mit gleicher Münze. Eine beſondere Form, zu der die launenhaften Kinder gerne Zuſtucht nehmen, iſt der Trotz. Trotz iſt nicht zu beſeitigen durch Zuckerbrot und auch nicht durch die Peitſche. Letztere vermag ihn zu brechen, aber nicht endgültig zu beſeitigen. Nichlbeachtung des Trotzes und Ablenkung iſt das beſte Mittel, das Kind zum Auf⸗ geben der Trotzhaltung geneigt zu machen. Der Sitte der Chine⸗ 75 in fedem Hauſe ein Schmollzimmer oder ⸗winkel zu haben, in ie ſich der Schmollende oder Trotzige zurückziehen muß, liegt der weiſe Erziehungsgedanke zugrunde, durch Nichtbeachtung und Selbſt⸗ beſinnung den Trotz zu brechen. Wer es verſteht, die Launenhaftigkeit von den Kradern fern⸗ uhalten oder ihnen die Launen abzugewöhnen, erweiſt ihnen im Hinblick auf das ſpätere Leben einen großen Dienſt. Launenhafte Menſchen ſind als Erwachſene bemitleidenswerte Geſchöpfe, die von ihrer Umgebung entweder nie recht ernſt genommen oder von vorn⸗ herein abgelehnt werden, und es deshalb zu nichts Rechtem brin⸗ gen. Darum müſſen alle Eltern die Launenhaftigkeit der Kinder bekämpfen, um ſie ſpäter als ganze Menſchen ins Leben aus der Familie entlaſſen zu können. H. M. Nee eee eee 222: ³˙·wü]ð d ßdßdßßßßßßßßßf Sportliche Kleider für den Hochſommer Dieſe lieben kleinen Kleidchen haben wir alle ſo gern. Die ſportliche Note iſt ſehr jugendlich und kleidſam. Licht⸗ und waſch⸗ echte Stoffe in einfarbig und geſtreift in reizenden Farbſtellungen ſind für uns bereit. Kunſtſeidenkrepps mit eingewebten Streifen, Baumwollſtoffe einfarbig und gemuſtert und vor allem Leinen in allen nur erdenklichen Muſterungen, ergeben eine reichhaltige Aus⸗ wahl und laſſen für jede Frau das Richtige finden. Sonſt ſprach man von der Modefarbe. Heute hören wir von einer ganzen Skala neuer Nüancen. Paſtelltöne mit weiß vermiſcht, ein mattes lila⸗ 1 maisgelb, kornblumenblau, grün in allen Variationen und endlich für die ganz Schlanken weiß. Die Schnittformen ſind ſehr kleidſam und jugendlich. Man ſieht viel Paſſen und angeſchnittene Aermel in Raglanform. Die Röcke ſind eng und bekommen unten durch kleine eingeſetzte Faltenteilchen die eso derlich Weite. Wild⸗ ledergürtel und bunte Schals und Schleifen geben den Kleidern eine luſtige Note. Die Hüte ſind einfach, nur mit einem Band gar⸗ niert. Die Krempe iſt lei und Filz. 5 Fig. 1: Kleid aus Kunſtſeidenkrepp im Raglanſchnitt Wildledergürtel und Galalithknöpfen Fig. 2: Sportliches Kleid aus matsgelben Leinen mit elner blauweiß getupften Schleife Am Rock eingeſetzte Faltenleile. Fig. 3: Sehr jugendliches Kleid aus bedrucktem Buumwolſſtoff in inkereſſanter Schnittform Buntes Tuch und Wildledergürtel. mit P—. ꝓ X— .. ͤ K ii.** Hilfe gegen Jnſektenſtiche Einige praktiſche Winke ſür den ſommerlichen Alltag In den meiſten käuflichen Juſeltenſchutzmuteln iſt als Haupt⸗ beſtandteih Salmiakgeiſt enthalten. Dieſer eignet ſich auch ſehr gut zum Belupfen der Stichſtellen Ein kleines Fläſchchen davon ſollte auf jeder Wanderfahrt, ſedem weiteren Spaziergang milgenommen werden Daneben gibt es jedoch noch eine ganze Reihe anderer Mitiel gegen Stiche, Bienen, Weſpen oder Mücken. Zu diesen gehort beiſpielsweiſe der Saft der Zwiebel und der Huürte Beide ſind wie det Salmtiakgeiſt, alkaliſch die von den Jnſekten beim Stechen in die Haut übergehenden Selrete ſind Säuren Durch die Anwendung alkaltſcher Mittel wird die Säure in der Haut keufraliſiert, alſo unwirkſam gemacht Eine Scheibe friſcher Zwiebel oder Gurke kann auch auf die Stichſtelle aufge⸗ bunden werden. Ausgezeichnete Dienſte leiſtet auch das Auflegen von friſchem Lehm auf die kleine Wunde Iſt kein Lehm zur Stelle, ſo dient im Notfall ſchwarze, feuchte Erde ebenfalls als ehen el Iſt auch dieſe nicht zu haben, ſo wird die kleine Wunde zunächſt mit Spei⸗ chel benetzt der nun verdunſten muß Da die Biene den Stachel in der Wunde läßt, muß dieſer vorher möglichſt entfernt werden. Sobald Jedoch Juckretze auftreten, darf keinesfalls mit dem Finger⸗ nagel gekratzt werden Allenfalls nimmt man den Rücken der Hand oder die weiche Fingerſpitze und maſſiert die Stelle langſam und mit Druck, ſo daß ſich der Blutandrang und die etwaige Geſchwulſt verteilen. Baumöl und Auftragen von etwas Seife lindern den Juckreiz gleichfalls. 5 Ein altes Volksheil mittel ſchreibt vor, daß auf die Stelle eines Blenen⸗ oder Weſpenſtiches fein geſtoßenes Kochſalz zu verreiben iſt, das dann tee wird. Gegen Inſektenſtiche tim Munde oder Hals, was fedoch ſelten vorkommt, auch auf der Zunge, lit Knoblauch, der gequetſcht oder gerieben gegeſſen wird. Dieſes Mittel muß ſo oft wiederholt wer⸗ den, wie noch Gefahr vorhanden iſt. Beſonders leicht kann ein ſolcher Stich beim Eſſen von ſüßen Speiſen, Früchten oder Kuchen, beim Trinken ſüßer Getränke erfolgen, wenn die Weſpe oder Biene nicht bemerkt wurde. Erleichterung bringt dann das Einnehmen eines Teelöffels voll Kochſalz mit etwas Waſſer. Dieſes wird nur langſam geſchluckt. Tritt jedoch eine rötliche Streifung auf der Geſchwulſt auf, liegt Blutvergiftung vor und fachlicher Rat muß ſo ſchnell wie möglich in Anſpruch genommen werden. Bei verdorbenem Magen Venn durch irgendeine unverdauliche Speiſe, zu ſtarken Alko⸗ holgenuß oder ſonſtwie, der Magen verdorben iſt, ſoll man ihn möglichſt nicht mit neuer Nahrung belaſten. Das allerbeſte iſt daher, einige Tage zu hungern oder nur wenig eſſen und zugleich nur Diäl halten. Vor allem müſſen alle ſchweren Nahrungsmittel, wie ſchwarzes Brot, dunkles Fleiſch, Fett, Kohlgemüſe, friſches Obſt, Zucker, Süßigkeiten, Gebäck, Eier uſw. vermieden werden. Bel ſtrenger Diät, wenn alſo der Magen raſch wieder in Ord⸗ nung kommen ſoll, ſind nur ganz wenige Nahrungsmittel erlaubt, Im Vordergrund ſtehen Schleimſuppen aus Gerſte, Haferflocken und Reis. Sie dürfen nur wenig Salz enthalten, ſonſt keinerlei Zu⸗ taten. Weiterhin iſt geröſtetes Weißbrot ohne jeden Aufſtrich und 18 trocken gekochter Reis, gleichfalls ohne alle Zutat erlaubt. 2 Getränk kommt ſchwarzer Tee ohne Zucker, Milch oder Zitrone in Frage. Milch wirkt ungünſtig, ebenſo Alkohol. Wenn dieſe Diät ſtrikt eingehalten wird, iſt der Magen nach etlichen Tagen wieder in Ordnung. i * Bekömmliche Erfriſchungen im Sommer Von Gertrud Reinſch An heißen Tagen iſt es oft ſchwer, die richtigen Erfriſchun⸗ gen auszuwählen. Dieſe ſollen kühl, bekömmlich, wohlſchmeckend und erfriſchend ſein. Sehr wenig bekannt ſind Eis ⸗Milch⸗ Getränke, die jede Hausfrau leicht ſelbſt herſtellen kann. Vorbedingung iſt, daß die Gläſer und der Miſchbecher recht kalt gehalten werden, desgleichen die Milch. Die Milch hält man durch Zugabe von kleinen Eisſtücken kalt, und zwar kommen etwa 8 Eßlöffel auf einen Liter Milch. Zur 1 der Milch mit den Zutaten dient der Schneebeſen oder ein Quirk, am beſten aher ein Miſchbecher. Als Zutaten dienen Fruchtſäfte, Honig, Ei, Schokolade, Gewürze, Kaffee, Malz und Sahne. Eine Himbeerſchokoladenmilch wird z. B. aus acht Eßlöffeln Himbeerſaft und einem halben Liter ſtarker, jedoch ab⸗ gekühlter Schokolade bereitet. Der Saft von 2 Zitronen wird zu⸗ geſetzt und alles mit einem Liter Milch durchgemiſcht. Nun wird geſeiht und in die Gläſer gegeben. mt milch, ein anderes Erfrlſchungsgetränk, wird aus einem Liker Milch, 2 Eßlöffel Puder⸗ zucker, ſowie dem Saft von gier Zitronen durchgeſchüttelt. Dann werden zwei Teelöffel Zimt zugegeben, abermals geſchüttelt und ö Apfelſinen milch wird aus einem Liter Milch, zwei Sßlöffel Staubzucker und dem Saft von ſechs Apfelſinen herge⸗ ſtellt, gut geſchüttelt oder gequirlt und geſeiht. Schokoladen⸗ milſch wird aus einem halben Liter gekochter, abgekühlter Schoko⸗ lade, einem Eidotter und einem halben Liter Milch, ſowie einem halben Liter Sahne gemiſcht, dann ungeſiebt in Gläſer gefüllt. Honig milch beſteht zus vier Eßlöffel verflüſſigtem Honig und einem Liter Milch. Beides wird gemiſcht und mit einem Tee⸗ löffel Zimt verſehen Darauf nochmals gut ſchütteln und recht kal in Gläſern reichen. Andere Kombinationen ſind ähnlich. Eisſpeiſen und Creme ſind ebenfalls ſehr beliebt. Man be⸗ Van ſich zur Herſtellung der„'Trauernden Jungfrau Vahilleeis oder ſtelle es in der eigenen Eismaſchine her, betreue es mit geriebener Schokolade und ſtelle dieſe„Bombe“ in Sahne, die mit Schokolade gefärbt wurde Hierzu gehört Schokoladenſoße, „Errötendes Mädchen“ nennt ſich eine andere Zuberei⸗ kungsart des Vanilleeiſes Man füllt es in Sorbetſchalen oder flache Sektgläſer, garnlert mit eingemachten Kirſchen und gießt etwas Kirſchſaft darüber Dann wird ein kleiner 9 mit Kirſch⸗ ſaft roſa gefärbter Schlagſahne darauf getan, Ausgezeichnet ſchmeckt „Schweizer Eiscreme“ Schokolade wird in Milch gekocht, mit einem Eigelb abgezogen und kalt geſtellt. Dann fülle man Vanilleeis in hohe, unten ſpitze Gläſer und füllt mit der kalten Schokoladenſoße auf, gibt reichlich Schlagſahne darauf und ſchmecke dieſe vorher mit Vanille und Zucker ab. Hierzu wird Bisquit⸗ gebäck gereicht. f Ein Etsereme⸗Soda iſt beſonders bei Herren beliebt, Mokka⸗ oder Vanille⸗Eis wird in Limonadengläſer gegeben(1-2 Eß⸗ löffel) und darüber zwei Gläschen Kognak und Selters gefüllt. Dieſes Getränk wird tunlichſt mit Strohhalm getrunken. Für Damen wird dieſe Eiscreme⸗Soda anders bereitet. Es gelangen ebenfalls Limonadengläſer zur Anwendung, in die Vanilleeis ge⸗ geben wird Darüber gießt man drei Ehlöffel eines beliebigen Fruchtſaftes und füllt mit Selters auf Gefrorene Setzeſer ind ſehr pikant Von einer Vanille⸗ oder Aprikoſen⸗Eisbombe ſchneidet man einige zentimeter⸗ſtarke Scheiben, legt dieſe auf die Teller, dann in die Mitte eine halbe, eingemachte Aprikoſe und 11 ringsum mit Schlagſahne. Feinſchmecker behaupten, daß ieſe„Setzeier“ noch beſſer ſchmecken, wenn gehackte Piſtazien dar⸗ Und nun—: Guten Appetit! * 5. Die erſten grünen Bohnen 1 Sie ſind natürlich auch die beſten. Sie ergeben über⸗ haupt keinen Abfall und brauchen nur kurze Kochzeit— eigentlich ſollen wir ſie dämpfen, aber bisher ſind noch nicht alle Hausfrauen ſo weit— und ſelbſtverſtändlich iſt ihr Ge⸗ ſchmack unvergleichlich feiner als der der in den ſpäteren Monaten abgenommenen. Wir brauchen ſie durchaus nicht nur in der Form eines Eintopfgerichts(mit Kartoffeln und Hammel⸗ oder Rindfleiſch) auf den Tiſch zu bringen, ſondern ſollten gerade die erſten grünen Bohnen als alleiniges Gemüſe mit Kartoffeln und irgendwelcher Fleiſch⸗ oder Bratenbeigabe aufgeben. Man dünſtet oder dämpft ſie, ohne ſie zu zerſchneiden oder zu brechen, in ein wenig gutem Oel und gibt ſie mit Butter übergoſſen zu fllt Das iſt ein Hochgenuß, den viele noch gar nicht kennen. Die ſogenann⸗ iber geſtreut werden. ten Wachsbohnen eignen ſich hierzu noch beſſer, aber wen 9210 ſie nicht erhalten können, tun es zarte grüne Bohnen auch. ö f In der Form von Bohnenſalat munden die Böhnchen ebenfalls ausgezeichnet. Ganz gleich, ob wir ſi im ganzen anmachen, oder ob wir ſie ganz 1 ſchneiden, ob wir ſie ohne Vermiſchung mit anderen Gemüſen ode in der 5 0 f mit Gurkenſcheiben aufgeben immer werden ſie Liebhaber finden. Sehr fein ſind ſie aue 15 uer eingelegt. Sie halten ſich den ganzen Winter hindurch. N a 5„ S8 G