Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Mr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Fages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verklndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen; Der Familienfreund, Illuſtriertes Anterhaltungshlatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zäh ringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 35, 1250. 35. Jahrga ng Italiens Kolonialträume Die„einzigartige und letzte Gelegenheik“ eine große Kolo⸗ nialmacht zu werden. Paris, 16. Juli. Der römiſche Berichterſtalter der„Agence Economique ri Financiere“ will den Eindruck gewonnen haben, daß Italien unter keinen Umſtänden die letzte Gelegenheit, ſich in Afrika feſtzuſetzen, ungenützt vorübergehen laſſen werde. Für Italien handele es ſich, was Abeſſinien anlange, um eine Frage der Tatſachen und nicht um eine Frage des Ver fahrens. Deshalb baue es ſein milikäriſches Programm uus. Der Berichterſtatter gibt zur Kennzeichnung der Lage folgende Erklärungen einer hochſtehenden ikalieniſchen Per⸗ ſönlichkeit wieder: „Niemals wird Italien dieſe einzigartige und letzte Ge⸗ legenheit vorüber laſſen. Es weiß, daß, wenn es ſich in Oſtafrika durchsetzt, die Folgen für ſeinen Einfluß und ſein Anſehen in der Welt gewaltig werden. Zum erſten Male würde Italien eine wirklich große Kolonial⸗ macht ſein, umſomehr, als es mit ſeinen Organiſations⸗ mitteln, der diſziplinierten Begeiſterung des Faſchismus und den rührigen Armen ſeiner Arbeitsloſen in Abeſſinien die Schöpfungen wiederholen könnte, die in 20 Jahren das Ausſehen Lybiens von Grund auf geändert haben. Italien wird dann etwas beſſer atmen können und gleichzeitig auch Europa. Unſer Kontinent wird darin eine Garantie mehr für die Ordnung, die Ruhe und den Frieden finden. Mit ſeinem Los zufrieden, könnte Italien ſeinerſeits in den Verband der„konſervativen“ Länder eintreten. Selbſt der Völkerbund würde mittelbar eine Stärkung erfahren. Nur wenn Italien ſeine Ausbreitungsmöglichkeiten zu⸗ ſammenbrechen ſehen würde, hätte es ein Inkereſſe daran, ſich den unzufriedenen Nationen anzuſchließen und an allem teilzunehmen, was den europäiſchen Status erſchüttern könnte.“. Inſpektionsreiſe Muſſolinis nach Afrika? Sämtliche in der Pariſer und der Londoner Preſſe über die Löſung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfalles ge⸗ äußerten Vermutungen, die ſich auf angebliche Informatio⸗ nen aus Rom ſtützen, werden in zuſtändigen italieniſchen Kreiſen als usbegründet bezeichnet. Man lehnt nicht nur den Gedanken einer baldigen Einberufung des Völker⸗ bundsrates ab, ſondern ebenſo ſehr die freilich immer be⸗ ſtimmter auftretenden Gerüchte von italieniſchen Löſungsvorſchlägen innerhalb oder außerhalb des Völkerbundes, die durch den italieniſchen Botſchafter Grandi in der letzten Woche an die engliſche Regierung und den Generalſekretär des Völkerbundes herangebracht worden ſein ſollen. Die Entwicklung der letzten Wochen, ſo gibt man zu ver⸗ ſtehen, habe Italien nur noch mehr in dem Enkſchluß be⸗ ſtärkt, die Vorbereitungen ſeines Vorgehens in Oſtafrika in Seeeten Stile weiter zu beſchleunigen. Würden erſt die Vor⸗ ereitungen in Eritrea und Somaliland beendet ſein, ſo be⸗ ſtehe nach einer im Juſammenhang mit den neueſten Mo⸗ biliſationsmaßnahmen auftretenden Anſicht ſogar die Mög⸗ lichkeit, daß Muſſolini, der bereits mehrmals die nordafri⸗ kaniſche Kolonie Libyen beſucht habe, im Flugzeug oder auf einem Kriegsſchiff eine Inſpektionsreiſe nach Ikalieniſch⸗ Oſtafrika unternehmen werde. Die italieniſchen Kriegs vorbereitungen „Das Tempo der italieniſchen Kriegsvorbereitungen für Oſtafrika nimmt weiter zu. Einer von Tag zu Tag be⸗ ſtimmteren Sprache der Preſſe halten die Taten Schritt. Nach dem Mobilmachungsbefehl wird nun bekannt, daß im Laufe des Dienskags ein großer Flugzeugtranspork ab⸗ gegangen iſt. Bon Neapel aus wurden 24 Kriegsflug· zeuge mit 80 Fliegern auf dem Flugzeugmutterſchiff„Mi⸗ raglia“ nach den Kolonien befördert. Im Hafen von Neapel ſtehen jetzt große Perſo⸗ nendampfer zur Ausfahrt bereit, um im Laufe dieſer Tage mit Mannſchaften und Kriegsmaterial beladen die Reiſe nach den Kolonien anzutreten. Unterdeſſen gleicht Süditalien einem Heerlager. In Calabrien wird in beſchleunigtem Tempo ſeit dem am Montag eingetroffe⸗ nen Befehl die Mobiliſierung der Diviſion Sila betrieben. Somit ſind jetzt bereits 10 vollſtändige Diviſio⸗ nen aufgeboten worden, von denen je fünf zum italieni⸗ ſchen Heer und zur Schwarzhemden⸗Miliz gehören. In Calabrien wird zum Sammeln geblaſen. Die Transportſchiffe müſſen ihren Weg in ſchnellſtmögli⸗ em Tempo zurücklegen, um die Truppen nach Oſt⸗ afrika zu bringen. In den Ein⸗ und Ausſchiffhäfen iſt der Aufenthalt auf das kürzeſte bemeſſen. Es ſteht noch nicht feſt, wie weit mit ſteigendem Bedarf auch noch der Mittel⸗ meer⸗, Afrika⸗ und Oſtaſiendienſt der italieniſchen Geſell⸗ ſchaften eingeſchränkt werden muß. Italien kauſt Kamele Aegypten verbietet die Ausfuhr. London, 17. Juli. Aus Kairo wird gemeldet, daß die ägyptiſche Regierung die Ausfuhr ägyptiſcher Kamele nach der italieniſchen Kolo⸗ nie Eritrea verboten hat. Das Verbot erfolgte auf Be⸗ rechte, nach denen italieniſche Agenten große Käufe von Kamelen auf oberägyptiſchen Märkten getätigt haben. Mittwoch, den 17. Juli 1935 Oer britiſche Frontkämpferbeſuch Empfang bei Ribbentrop.— Beſuch der Kriegerſtedlung. Berlin, 16. Juli. Botſchafter von Ribbentrop empfing die Vertreter der Britiſh Legion in ſeinem Hauſe in Berlin⸗Dahlem. Seiner Einladung hatten u. a. Folge geleiſtet: der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, Reichskriegsminiſter von Blomberg, Reichsinnenminiſter Dr. Frick, Reichs⸗ arbeitsminiſter Seldte, der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artillerie Freiherr von Fritſch, und andere Perſönlichkeiten. Der Empfang bot Gelegenheit zu einer kameradſchaftlichen und freundſchaftlichen Ausſprache zwiſchen den Vertretern der engliſchen Frontkämpfer und den Ver⸗ tretern der Reichsregierung und der deutſchen Frontkämpfer⸗ verbände. Die Abordnung der britiſchen Frontkämpfer Dienstag vormittag der Kriegerſiedlung in Britz einen Beſuch ab, wo ſie von einer Siedlerabordnung emp⸗ fangen wurde. Siedlerfrauen und ⸗kinder überreichten als Willkommensgruß mehrere große Feldblumen⸗ ſträuße, die mit herzlichen Worten des Dankes angenom⸗ men wurden. Die Gäſte, die ſich auf einem längeren Rund⸗ gang von dem vorbildlichen Aufbau dieſes von echt national⸗ ſozialiſtiſchem Geiſt zeugenden Sozialwerkes überzeugten, gaben ihrer Anerkennung Ausdruck. Die insgeſamt 172 Parzellen umfaſſende, vor etwa drei⸗ viertel Jahr bezogene Siedlung iſt ein Gemeinſchaftswerk von Reich, Staat, Stadt Berlin und NSK OV. Das Ziel iſt, den Siedlern bei geringen Amortiſationsquoten einen ſchul⸗ denfreien Beſitz zu ſichern. Anſchließend beſichtigten die britiſchen Frontkämpfer noch das Adolf Hitler⸗Haus(Kriegsblindenheim) und das Invalidenhaus in der Scharnhorſtſtraße, um dann die Grabſtärte des deutſchen Fliegerhelden v. Richthofen auf dem Invalidenfriedhof zu beſuchen, wo ſie einige Mi⸗ nuten in ſtummem Gedenken verweilten. Beſuch beim Kyffhäuſerbund In den Vormittagsſtunden des Dienstags ſtatteten die engliſchen Frontkämpfer dem Kyffhäuſerbund einen Beſuch ab. In ſeiner Anſprache entwarf Oberſt a. D. Reinhard einen anſchaulichen Ueberblick über die engliſche und die deutſche Freundſchaft im Laufe der Jahrhunderte und wies auf die gemeinſame Arbeit ſowohl der engliſchen wie der deutſchen Frontſoldaten im Dienſte des Friedens und zum Wohl ihrer Kameraden hin. Major Fetherſtone⸗Godley betonte in ſeiner Anſprache, daß England nur einmal in der Weltgeſchichte Deutſchland als Feind gegenübergeſtanden habe. Das dürfe niemals wie⸗ der geſchehen. Als Gäſte in Karinhall Auf Einladung des Miniſterpräſidenten Göring be⸗ ſuchte die Abordnung der britiſchen Frontkämpfer am Dienstagmittag das Naturſchutzgebiet der Schorfheide. Im Auftrag des Miniſterpräſidenten, der zurzeit wegen drin⸗ gender Beſprechungen in Süddeutſchland weilt, bewirteten ſeine beiden Staatsſekretäre, SS⸗ Gruppenführer Kör⸗ ner vom Staatsminiſterium und Generalleutnant Milch vom Luftfahrtminiſterium die engliſchen Gäſte im Jagd⸗ haus Karinhall. Anſchließend wurden die Waldgebiete der Schorfheide mit ihrem reichen Wildbeſtand ſowie die Elch⸗ und Wiſentgehege bei Hubertusſtock beſichtigt, wobei die Wildfütterung beſonderes Intereſſe erregte. Im Laufe des mehrſtündigen Aufenthalts kam es zu einem regen freund⸗ ſchaftlichen und kameradſchaftlichen Gedankenaustauſch zwi⸗ ſchen den engliſchen und deutſchen Frontſoldaten. Um 18.06 Uhr fuhr die Abordnung der britiſchen Front⸗ kämpfer mit dem fahrplanmäßigen FD⸗Zug zu einem ein⸗ tägigen Beſuch nach Hamburg ab. PCCCCCCCTCCTGTCTCTCTCTGTGTGTGTGTGTGTCTGTGTbVTTGTCTCTCTCTCTCTCTGTCTVTCTVTVTVTVTVTVTVTVTVTCTGTVTVVTGTTTwwwww Die neuen A⸗Boote Zur Sicherung des Seeweges nach Oſtafrika. Die kürzlich geführten Verhandlungen des Oberſten Admiralitätsausſchuſſes wurden ſeinerzeit ſtreng geheim gehalten. Nachdem im achten Mobilmachungsbericht der Bau von 10 neuen Unterſeebooten angekündigt wurde, iſt die ſchon damals naheliegende Vermutung beſtätigt, da der Ausſchuß in ſeinen Beratungen beſtimmte neue Maß⸗ nahmen zur Seeaufrüſtung ins Auge faßte. Die Beſchleunigung dieſes Beſchluſſes wurde zweifellos dadurch verſtärkt, daß immer wieder in der Auslandspreſſe die Möglichkeit einer ae des Suez ⸗ Kanals er⸗ wogen wurde, die nach hieſiger Auffaſſung die italieniſche 1 dazu zwingt, erweiterte Vorſichtsmaßnahmen zu reffen. Ueber den jetzt beſchloſſenen Neubau wird bekannt, daß die 10 Unterſeeboote zuſammen über eine Geſamtton⸗ nage von 6000 Tonnen verfügen. Es handelt ſich um einen Unterſeebootstyp, von dem die italieniſche Ma⸗ rine ſchon 19 Boote beſitzt, und mit denen ſie die beſten Erfahrungen gemacht hat. Dieſe Unterſeeboote ſind 60 Meter lang, 7 Meter breit und haben eine Geſchwindigkeit von 15 Knoten in der Stunde. Sie ſind mit einer 100 Mil⸗ limeter⸗Kanone und mit ſechs Torpedorohren beſtückt. Der egenwärtige italieniſche Geſamtbeſtand von Unter⸗ eebooten beträgt 50, ſo daß durch dieſen Neubau Italien in wenigen Monaten über 60 Unterſeeboote ver⸗ fügen kann. a In der italieniſche Oeffentlichkeit wird dieſe Maßnahme beſonders begciſßt de en dadurch eine ſtärkere Sicherung des Mittelmeers und des Seeweges nach den italienſſchen Kolo nien gewährleiſtet wird. 3 5 — ſtattete Nr. 164 Gegen jüdiſche Anmaßung Zwiſchenfälle am Kurfürſtendamm in Berlin. Berlin, 16. Juli. Die von jüdiſcher Seite hervorgerufenen Störungsver⸗ ſuche bei der Aufführung des ſchwediſchen Films„Petter⸗ ſon und Bendel“ in einem Berliner Lichtſpielhaus am Kur⸗ fürſtendamm führten zu Kundgebungen vor dem Licht⸗ ſpieltheater. Eine größere Menſchenmenge gab dabei ihrem Unwillen über das herausfordernde Benehmen der jüdi⸗ ſchen Theaterbeſucher Ausdruck. In den benachbarten, meiſt von Juden beſuchten Gaſt⸗ und Kaffeehäuſern verwahrte ſich das Publikum gegen das immer dreiſter werdende Auftreten der Juden. Das Erſcheinen der empör⸗ ten Volksgenoſſen genügte in den meiſten Fällen, um die jüdiſchen Beſucher zum fia gen Verlaſſen der Gaſtſtät⸗ ten zu bewegen. Im Cafe Briſtol kam es zu lebhaften Aus⸗ einanderſetzungen, in deren Verlauf eine Fenſterſcheibe zer⸗ trümmert wurde. Abgeſehen von kleineren Zwiſchenfällen, die ſich vor Eintreffen der Polizei ereigneten, gelang es dieſer und dem Ueberfallkommando, weiteren Zuſammen⸗ ſtößen vorzubeugen. Zu den Zwiſchenfällen am Kurfürſtendamm wird von der Staatspolizeiſtelle Berlin Folgendes mitgeteilt: „Die verſtändlichen Demonſtrationen gegen das an⸗ maßende Verhalten der Juden haben wieder ſofork aller⸗ hand dunkle Elemente angelockt, die glauben, bei ſolchen Gelegenheiten ungeſtraft ihre ſtaatsfeindlichen Ziele ver⸗ folgen und durch Tumulte Staat und Bewegung in Miß⸗ kredit bringen zu können. Die Gliederungen der Bewegung, insbeſondere Po und SA, haben ſich ſofort der Polizei zur Verfügung geſtellt, um durch ſchnellſte Wiederherſtellung der Ruhe der Minier⸗ arbeit dieſer dunklen Kräfte den Boden zu entziehen. Der Zuſammenarbeit von Polizei und Gliederungen der Be⸗ wegung gelang es dann auch tatſächlich in kürzeſter Zeit, weitere Störungen zu unterbinden. Es bedarf keines Hinweiſes, daß Staak und Bewegung auch weiterhin aufs engſte zuſammenarbeiten werden, um eber der öffenklichen Ruhe nachdrücklichſt zu ver⸗ ndern.“ An die SA Berlin⸗ Brandenburg Tragen der Dienſtkleidung befohlen. Der Führer der Gruppe SA Berlin⸗Brandenburg hat folgenden Befehl erlaſſen: „Volksfremde und jüdiſche Elemente verſuchen in ähn⸗ licher Weiſe wie im Münſterlande die Su in Mißkredit zu bringen. Wenn auch das Verhalken Fremdraſſiger auf das Strengſte verurteilt werden muß, ſo muß trotzdem die SA die Disziplin bewahren und erneut unter Beweis ſtel⸗ len, daß ſie die Aufgaben, die ihr der Führer geſtellt hat, zu erfüllen verſteht. Die Gruppe Berlin⸗Beandenburg ordnet daher an, daß die SA lich von jeglichen Demonſtrationen und Kundgebun⸗ gen fernhält, auch in Zivilkleidung. Sämtliche SA⸗ Männer haben außerhalb ihres Berufs ſofort bis auf Widerruf die Dienſtkleidung zu tragen. Die verantwortlichen SA⸗Führer haben entſprechend dieſer Anweiſung ſofort ſich durch Appelle in den Sturmlokalen von der Durchführung der Anordnung zu überzeugen. Dieſe Anordnung ſoll den geſunden SA-Geiſt nicht ein dämmen, ſondern den Gegnern des Nalkionalſozialismus die Gelegenheit zur Verleumdung und Diffamierung un⸗ ſerer SA nehmen.“ a Die Elite des Betriebs 3000 Verkreter der Werkſcharen kreten auf dem Reichs⸗ parkeitag an. Aufgrund einer Anordnung des Reichsorganiſations⸗ leiters der NSDAP und Reichsleiter der DAF, Dr. Ley, aus dem November 1934 iſt in den deutſchen Betrieben die S l von Werkſcharen eingeleitet worden. Die Werk⸗ ſchar ſoll diejenige Organiſation werden, die allein zukünf⸗ tig im Rahmen von Kraft durch Freude Träger des kulturellen Gedankengutes in der Geſtaltung der Werk⸗ und Feierabendveranſtaltungen der DAß in den Betrieben iſt. Die Werkſcharmänner ſind 18 bis 25 Jahre alt. Sie werden nach rein nationalſozialiſtiſchen Grund⸗ ſätzen ausgeſucht und ſollen eine Elite des Verkehrs bilden. Zu ihren Aufgaben wird es u. a. gehören, Sitten und Ge⸗ bräuche der Arbeit zu hegen und zu pflegen. Um die Werk⸗ ſchar auch rein äußerlich als Elite⸗Truppe der Da her⸗ auszuheben, wurde ein blauer Werkſcharanzug in Vorſchlag gebracht. ö 5 Auf Anordnung von Dr. Ley werden die Werkſcharen zum erſten Male in dieſem Jahre anläßlich des Reichspar⸗ teitages in Nürnberg in einer Stärke von 3000 Mann an⸗ kreten, wobei möglichſt jeder Gau mit einer Werkſchar ver⸗ kreten ſein ſoll. Heute bereits ſind im Reichsgebiet rund 140 Werkſcharen mit einer Geſamtſtärke von eiwa 4000 Mann vorhanden. i 5 1 Beileid der Reichsregierung zum Tode Frau Schuſchniggs. Wien, 16. Juli. Der Dienstag früh aus Berlin zurückge ⸗ kehrte Geſandte des Deutſchen Reichs, v. Papen, hat ſich ſo⸗ leich in das Auswärtige Verluſt, der den Bundeskanzler betroffen hat, zum Aus⸗ druck zu bringen. 5%; ò F?² 5 mt begeben, um die aufrichtige ilnahme der geſamten Reichsregierung an dem ſchweren Bürgermeiſter und Gemeindekaſſe Trennung der Kaſſengeſchäfte erforderlich. Berlin, 16. Juli. Der Reichs und Anfrage des Deutſchen Gemeindetages erklärt, Bürgermeiſters meinden und alſo der deutſchen Gemeindeordnung beſtehen müſſe, von denen des Kaſſenverwalters der ken Gemeinden ſoll der bei allen öffentlichen Körperſchaf⸗ ken verwirklichte Grundſatz der Trennung zwiſchen anord⸗ nender und ausführender Stelle durchgeführt werden. Die Rückfrage beim Reichsinnenminiſter war beſonders im Hinblick auf die länd li chen kleineren Gemeinden er⸗ folgt. Ob die hier entſtehenden Schwierigkeiten durch Bil⸗ dung ſogenannter Rechnungs- und Kaſſenverbände behoben werden können, ſteht noch nicht feſt. Dagegen iſt durch die Erklärung des Miniſters klargeſtellt, daß, entgegen dem vielfachen bisherigen Brauch, der Bürgermeiſter die Kaſſengeſchäfte nicht mehr mitver⸗ walten kann. Nähere Anweiſungen dürften noch ergehen. Zunächſt bleibt, wie der Deutſche Gemeindetag betont, nichts weiter übrig, als die Vorſchrift des Paragraphen 94 durchzuführen und zur Erledigung der Kaſſengeſchäfte einen beſonderen Kaſſenver⸗ walter ſowie einen Stellvertreter zu beſtellen. Hierzu hört das ND noch, daß von den rund 50 000 deutſchen Gemeinden etwa 10 000 ſchon bisher beſondere Kaſſenver⸗ walter gehabt haben. Es wird alſo zur Durchführung des Paragraphen 94 der deutſchen Gemeindeordnung erforder- lich, daß alsbald rund 40 000 neue Kaſſenverwalter und weitere 40 000 Stellvertreter f für die übrigen Gemein⸗ den beſtimmt werden. Das Amt als Kaſſenverwalter und Stellvertreter kann, ebenſo wie das Amt des Beigeord⸗ neten, ehrenamtlich gegen Erſatz der Aufwendungen ausgeübt werden. Ernteſchwierigkeiten in Sowſetrußland „Anzählige Jaulenzer und Drückeberger.“ Moskau, 16. Juli. Die„Prawda“ nimmt in ſcharfer Weiſe gegen den lang⸗ ſamen Gang und die nachläſſige Ausführung der Ernte⸗ arbeiten Stellung. Obwohl die Ausſichten der diesjährigen Ernte von den Ernteſchätzungskommiſſionen überall gün⸗ ſtig eingeſchätzt worden waren, machen ſich jetzt zunehmende Schwierigkeiten bemerkbar, und die zuſtändigen Stellen laſſen durchblicken, daß es auch in dieſem Jahre wieder einen Kampf gegen die Bauern geben wird. die das Korn nicht an die ſtaatlichen Gekreideabnahmeſtellen abgeben wollen. Die„Prawda“ ſagt, die Arbeiten gingen ſo langſam vor ſich, daß eine Gefahr für die rechtzeitige Einbringung der Ernte beſteht. Man beruhige ſich damit, daß man das Getreide abgemäht habe. Dann bliebe es aber a uf dem Felde liegen, Wind und Wetter, vor allem aber den Getreideräubern ausgeſetzt. In den Kollektivwirtſchaf⸗ ten gebe es unzählige Faulenzer und Drücke⸗ berger. In anderen Wirtſchaften wiederum würden die Arbeiten im Galopp erledigt, und dies gehe dann auf Koſten der Qualität. Das Blatt läßt durchblicken, daß die Ernährungsſchwierigkeiten unvermindert anhalten werden, wenn hier nicht im letzten Augenblick Abhilfe geſchaffen wird Die Hoffnungen hierauf ſind jedoch gering. Die große britiſche Flottenparade 160 Kriegsſchiffe verſammelt.. London, 17. Juli. Auf der Höhe von Spithegd bei Portsmouth fand am Dienstag der große Jubiläumsparade der engliſchen Kriegsflotte vor König Georg V. ſtatt. Die engliſche Be⸗ völkerung nahm zu vielen Tauſenden an dem großen Schauspiel teil. 160 Kriegsſchiffe der Heimatflokte, der Mittelmeerflolte und der Reſerveflotte lagen in ausgedehn⸗ ken Linjen zwiſchen Portsmouth und der Isle of Wight vor Anker. Auch die engliſche Handelsflotte war durch alle Schiffsgattungen, vom großen Ueberſeeluxusdampfer bis zum kleinen Fiſchdampfer, vertreten. Alle Schiffe hatten feſtlich über die Toppen geflaggt. Vom Donner der Schiffs⸗ geſchutze begrüßt, nahm 1 Georg mit ſeinen drei Söhnen, dem Prinzen von Wales und den Herzögen von Kent und Vork, an Bord der Königsjacht„Viktoria and 0 die langſam die Reihe der vor Anker liegenden Schiffe abfuhr, die Parade ab. Nach der Flottenſchau folgte eine Parade der Marine e, an der Flugboote beteiligten. Der Tag wurde mit einer großen . der geſamten Flotte 99918 oſſen. 8 . 4000 Ambeſetzungen Große Veränderungen in der japaniſchen Armee. Tokio, 16. Juli. Eine Generalſtabskonferenz, an der Prinz Sanin, Kriegsminiſter Hayaſchi und der Chef der militäriſchen Er⸗ ziehung, General Mazaki, teilnahmen, bereitete die großen Beränderungen in der japaniſchen Armee vor, die zum 1. Auguſt durchgeführt werden ſollen und etwa 4000 Umbe⸗ 5 0 höherer militäriſcher Skellungen zur Folge haben werden. 5 Die japaniſche Preſſe hebt hervor, daß mit dieſen Maß⸗ nahmen eine ſtärkere Vereinheitlichung der geſamten Mili⸗ tärpolitik für die Kriſenzeit erreicht werden ſoll. Ueber die außenpolitiſche Haltung gegenüber China und Sow⸗ jetrußland ſei man einheitlicher Auffaſſung. Dagegen ſeien ſtarke innerpolitiſche Gegenſätze vorhanden. Auf Vorſchlag des Prinzen Kanin und des Kriegsmini⸗ ſters Hayaſchi, genehmigte der Kaiſer den Rücktritt M a a⸗ ks, der 1 5 militäriſche Aemter bekleidet und der als Vertreter der innerpolitiſch radikalen Rich ⸗ tung zu den Gegnern des gemäßigten Kriegsminiſters Hayaſchi gehört. Er ſoll der Gruppe von Jungoffi⸗ ieren naheſtehen, denen ſtaatsſozialiſtiſche Ziele nachge⸗ fat werden. Seine Stellung im Oberſten Kriegsrat dürfte Mazaki auch weiter beibehalten. 8 i Als Nachfolger Mazakis wird der 61jährige General Watanabe genannt, der übrigens früher einmal Militär⸗ attache in Berlin war, Er gilt als einer der beſten Ken⸗ preußiſche Innenminiſter hal auf eine daß er auf der genauen Durchführung der Trennung der Geſchäfte des Ge⸗ auf der Durchführung des Paragraphen 94 . wonach ein beſonderer Kaſſenverwalter die Kaſſengeſchäfte der Ge⸗ meinde zu führen hat. Auch bei den ehrenamtlich verwalke⸗ verden, die dann nolgeſch tet werden mußten. Die reſtlichen 25 Kurzmeldungen Berlin. Bei Abſchluß der 1934 konnte die Berliner Stadtverwaltung die Feſtſtellung machen, daß ſich für das Finanzjahr 1934 ein Fehlbetrag Rechnung des Finanzjahres von nur 5.4 Millionen Mark ergibt im Jahre 1933. Berlin. Der Führer gegen 24,2 Millionen des deutſchen Kraftfahrſports, Korpsführer Hühnlein, drahtete an den AC. von Frank⸗ reich:„Infolge neuer Beſtimmungen der Schweiz und Italien wirkt ſich die Deviſenverſorgung für deutſche Teil⸗ nehmer der Alpenfahrt weitaus ſchwieriger aus als ange⸗ nommen. Habe mich daher ſchweren Herzens entſchließen müſſen die deutſchen Nennungen zurückzuziehen.“ Warſchau. Gegen drei Kommuniſten, die innerhalb der polniſchen Armee agitiert hatten, wurde jetzt Anklage er⸗ hoben. Warſchau. Die Neuwahl des ſchleſiſchen Sejm iſt ent⸗ ſprechend dem Zeitpunkt der allgemeinen Sejmwahlen auf den 8. September feſtgeſetzt worden. London. Der Reformplan Lloyd Georges, der jetzt ver⸗ öffentlicht worden iſt, findet in der engliſchen Preſſe eine geteilte Aufnahme. Die konſervative Preſſe nimmt im weſentlichen den ablehnenden Standpunkt der Regierung ein. Akhen. Miniſterpräſident Tſaldaris teilte mit, daß er am Sonntag nach Wiesſee bei München abreiſen werde, wo er einen einmonatigen Urlaub verbringen wolle. Immer neue Opfer der Berge Lauterbrunnen(Berner Oberland), 16. Juli. Beim Ab⸗ ſtieg von dem 3770 Meter hohen Lauterbrunner Breithorn gerieten zwei Schweizer Bergſteiger in ein Gewitter, das ſie nötigte, ſich abzuſeilen. Anter den Füßen des einen Berg⸗ ſteigers löſte ſich ein Stein, der den weiter unten befind⸗ lichen Kameraden ſo unglücklich traf, daß dieſer in die Tiefe ſtürzte. München, 16. Juli. Ein junger Münchener fand im Blau⸗ berg⸗Gebiet den Tod. Er hatte von der großen Wolfsſchlucht aus zuſammen mit einem Kameraden den Aufſtieg zum Pre⸗ digtſtuhl unternommen, glitt in einem ſteilen Rinnſal aus und ſtürzte etwa 50 Meter tief tödlich ab. Noſenheim, 16. Juli. Der 14jährige Willy Bauer aus Redenfelden ſtürzte am Heuberg(in der Nähe von Brannen⸗ burg) ab. Er war mit mehreren Kameraden auf der Tour und ging voraus. Plötzlich verlor er den Halt, ſtürzte 50 Me⸗ ter tief ab und wurde ſehr ſchwer verletzt. Wien, 16. Juli. Bei einer Beſteigung der Südwand des Breithorn⸗Maſſivs im Lande Salzburg ſtürzte der Bergſteiger Franz Schmiederer 60 Meter tief tödlich ab. Das Grubenunglück in Dortmund Jetzt 14 Tote.— Weitee Verletzte geſtorben. Dortmund, 16. Juli. Die Zahl der Toten des Grubenunglücks auf der Zeche „Adolf von Hanſemann“ in Dortmund⸗Mengede hat ſich auf 14 erhöht. Von den im Brüderkrankenhaus unterge⸗ brachten Verletzten ſind in der Nacht zwei weitere Bergleute ihren Verletzungen erlegen.. Das Anglück ereignete ſich gegen 11 Ahr vormittags auf der Teilſohle zwiſchen 580 und 740 Meter im weſtlichen Abſchnitt des Reviers. Bei dem Unglück handelt es ſich um eine Exploſion, deren Arſache und Charakter zurzeit noch nicht feſtſtehen. Die Frage, ob es ſich um eine Schlagwetter⸗ oder eine Kohlenſtauberploſion handelt, iſt noch offen. Zer⸗ ſtörungen ſind im betreffenden Revier kaum vorhanden. Alle Baue können ohne Gefahr befahren werden. Die Zeche„Adolf von Hanſemann“ iſt lange vom Un⸗ glück verſchont geblieben. Das letzte Unglück ereignete ich acht Tage vor Kriegsausbruch 1914 und for⸗ rte damals 13 Todesopfer. Beileidstelegramm des Führers. Der Führer und Reichskanzler hat das nachſtehende 5„Adolf v. Hanſe⸗ mann“⸗Grube in Dortmund ⸗Mengede gerichtet: mann“ Der Mord am Arbeitsmann Koch Heute Beginn der Gerichtsverhandlung. Siegen, 17. Juli. Heute beginnt vor dem Schwurgericht die Verhandlung wegen der Ermordung des Arbeitsmannes Koch vom Ar⸗ beitslager in Kirchhundem. Angeklagt iſt der 66jährige In⸗ valide Peter Saſſe aus Kirchhundem wegen Mordes. 56 Zeugen und 6 Sachverſtändige ſind aufgeboten. Die Tat ereignete ſich in der Nacht des Nationalfeier⸗ tages, des 1. Mai, der auch von den Arbeitsmännern des Arbeitslagers Kirchhundem feſtlich begangen worden war. Längſt nach Mitternacht, als ſich nur noch eine aus drei Arbeitsmännern beſtehende Stosdortsſtreife durch die Straßen bewegte, wurden plötzlich aus dem Hinterhalt zwei Schüſſe abgegeben. Von einem dieſer Schüſſe wurde der Arbeitsmann Koch ins Herz getroffen und ſtarb kurz dar⸗ auf. Als Täter wurde Saſſe ermittelt. Erbhof in Flammen 25 Stück Vieh verbrannk. „ Haidgau, O2 Waldsee, 16. Zuli. In der Nacht brach um Anweſen des Bauern Joſof Anton Röſch, dem Kramer⸗ hof, Feuer aus. Kurz vorher wurde von Haidgau aus eine dunkle Rauchwolke beobachket, der ein exploſionsähnlicher Schlag folgte. Sofort ſtand das ganze Oekonomie und Wohngebäude in hellen Flammen. Die Familie Röſch er⸗ wachte erſt, als die Flammen bereſts auf das Wohnge⸗ bäude übergegriffen hatken, ſo daß es den Beſitzern nur noch gelang, drei Pferde und einen Stier aus der ſchon brennenden Skallung iu. rekten. Die Familie ſelbſt konnke, nur ſpärlich bekleidel, eigenes Leben in Sicherheit brin · gen. Bon dem 28 Skück zählenden Biehbeſtand konnten nur drei mit Brandwunden aus der Skallung gebracht wer Stück Bieh, 2 Schweine ſowie das anze Geflügel kamen in den Flammen um. Die Brandur che iſt, wie feſtgeſtellt ner des Auslandes. wurde, auf Selbſtentzündung des mit ſeinem und anderen 1 en im Dienſte der Flughilfe über einem Dorf des ch Lebensmittel abwarf, unter Feuer genommen. Das hielt zahlreſche Treffer in die N. gelang es den Piloten, Maſchinen und Inſaſſen in Sicher heit zu bringen. 5 f an Bord iſt kurz nach Verlaſſen des dem Wege nach Portsmouth abgeſtürzt. wurden getötet, die übrigen mit f A Drei Todesopfer der Hitze. Im Hauptzollamt Augs⸗ burg wurde der 65 Jahre alte Zollfinanzrat Adolf Müller von einem auf die große Hitze zurückzuführenden tödlichen Schlaganfall betroffen.— Der verheiratete 30 Jahre alte Metzger Johann Beltle ereag am gleichen Tag im Städti⸗ Schanghai, 17. Jult. Als Marſchall Tſchanghſueliang ſchwemmun sgebiets wurden die Maſchinen von ugzeug des Marſchalls er⸗ ragftachen Nur mit Mühe Engliſches Berkehrsflugzeug abgeſtürzz. London, 17. Juli. Ein Flugzeug mit ſieben Fluggäſten Flughafens Heſton auf Zwei Fluggäſte eues zurückzuführen. Krankenhaus gebracht. ſchweren Verletzungen ins anditen ſchen Familienbad einem Herzſchlag. Das dritte Opfer der Er Hitze wurde der 54 Jahre alte Schleuſenwärter vom Hoch⸗ 05 ablaß, Martin Mayr, der an einem Betriebsausflug der 16 ſtädtiſchen Bauverwaltung teilnehmen wollte und auf dem Ne Weg zur Straßenbahn plötzlich tot umſank. An A Lokomokive fährt in eine Herde. Als der Bauer Lin⸗ Fr demaier ſein Vieh vom Weideplatz in Frankenhofen⸗Oſt zur (Bayern) zum Melken nach Hauſe treiben wollte, mußte er Die einen ungeſchützten Bahnübergang paſſieren. Im gleichen no Augenblick kam eine Lokomotive in voller Fahrt vorüber. Fre Zwei Rinder wurden überfahren, ein Jungrind zur Seite der geſchleudert und eine weitere Kuh verletzt. 71 E 10 000 Mark⸗Gewinn der Arbeitsbeſchaffungslolke⸗ 5 rie. Nachdem erſt am Sonntag in Plauen im Vogtland gri⸗ ein jungverheirateter Mann in der Arbeitsbeſchaffungslot⸗ der terie 10000 Mark gewonnen hatte, zog am Montag in mit Dresden ein Bücherreiſender wieder einen Hauptgewinn fall von 10 000 Mark, der ſofort ausbezahlt wurde. i Zwei Brüder beim Baden ertrunken. In der Lau- un terach bei Amberg(Bayern) ertranken beim Baden die bei- Per den 12 und 15 Jahre alten Söhne des Straßenwärters der Ettl von Hohenburg. Die Knaben wurden erſt nach einer cher Stunde geborgen, ſo daß alle Wiederbelebungsverſuche er- fan folglos blieben. 1 a Den Retter mit in die Tiefe geriſſen. Beim Baden in 5 den oberen Iſarauen ertranken zwei Burſchen aus Lands⸗ Pei hut. Sie waren von einer Sandbank aus ins Waſſer ge⸗ 5 gangen. Plötzlich verlor einer von ihnen, der Nichtſchwimmer 9511 war, den Boden. Er ſchrie um Hilfe, worauf ſich ſein Be⸗ in gleiter ins Waſſer warf, aber von dem Ertrinkenden am 15 Halſe gepackt wurde, ſo daß nach wenigen Sekunden beide 8 im Waſſer verſchwanden. Exploſionsunglück im Keller Obe Gera, 17. Juli. Am Dienstagmittag ereignete ſich in mer dem Gaſthaus„Zum Paradiesgarten“ in Korbuſſen ein Ott ſchweres Exploſionsunglück. Im Keller dieſes Hauſes waren eing Gasflaſchen gelagert, wie ſie zu Koch⸗ und Beleuchtungs. Aus zwecken auf dem Lande benutzt werden. Aus noch nicht ge⸗ Leif klärter Urſache iſt eine ſolche Flaſche undicht geworden, dure wobei das ausſtrömende Gas explodierte. Im Gaſthaus die wurden ſämtliche Fenſter und Türen eingedrückt, das Haus Ver wurde an vielen Stellen ſchwer beſchädigt. Der Gaſtwirt 193, ſelbſt, der ſich im Augenblick der Exploſton im Keller be- 1900 fand, wurde ſchwer verletzt. iſt, —— able Eiferſuchtsdrama in der Bierſtube— Orei Tote Amſterdam, 16. Juli. In einer Bierſtube im Mittel⸗ ö punkt der Stadt ſpielte ſich eine ſchwere Eiferſuchtsſzene a.. Der in Arnheim wohnende Ehemann der Haushälterin Jahr des Inhabers dieſer Bierſtube erſchien in Amſterdam zu Spe einem Beſuch, und ſchon nach kurzer Zeit kam es zu einem lebhaften Wortwechſel. Der Beſucher zog dann plötzlich 2 einen Revolver hervor und feuerte mehrere Schüſſe auf den Tag Gaſtwirt Mühl und ſeine Haushälterin ab. Beide ſanken 5 ſofort tot zu Boden. Darauf tötete er ſich ſelbſt durch einen heim Schuß in die Schläfe. Ein anderer Beſucher der Bierſtube Aug wurde ſchwer verletzt. ist l 18facher Mörder verhaftet. aus Warſchau, 16. Juli. In Stanislau wurde ein Eiſen⸗ Des bahnangeſtellter verhaftet, der im Jahre 1919 18 Mitglie- Ja der der polniſchen geheimen Militärorganiſation ermordet. 11 hatte. Der Mörder hatte ſetther unter falſchem Namen ge⸗ Ki 10 lebt und war ſogar in den Eiſenbahndienſt gelangt. 1 0 Deulſche Tanze in London. W 5 London, 16. Juli. Das Internationale Volkstanzfeſt Pre in London, dos unter der Schirmherrſchaft der engliſchen ſeines Königin ſteht, wurde durch eine große Tanzvorführung im derer Londoner Hyde⸗Park eröffnet. Im Zuge der Nationen jagde marſchierte auch die deutſche Abordnung mit der Haken⸗ dem kreuzfahne, der ein herzlicher Empfang bereitet wurde Mit heim großem Intereſſe folgten die Zuſchauer den Tanzvorfüh⸗ Herm rungen der Deutſchen, die in ihren maleriſchen Koſtümen und einen mitteldeutſchen Reigentanz„Schnappfack“ vorführ⸗ Land ten. Am Abend nahm die deutſche Tanzgruppe an einem Ain el Empfang teil, den der engliſche Unterrichtsminiſter aus au Anlaß des Internationalen Volkstanzfeſtes veranſtaltete. Auf den Spuren Hannibals Mit einem Elefanten über den St. Bernhard. 5 n Bern, 16. Juli. Der amerikaniſche Schriftſteller Halli⸗ men burton hat ſich, einem ſonderbaren Einfall folgend, aus Paris Höhe einen Elefanten kommen laſſen und will auf ihm den rigen Großen St. Bernhard paſſieren. Ausgangspunkt ſeiner An⸗ f amm ternehmung iſt Martigny im Wallis. Die italieniſchen und fenha Walliſer Behörden haben dem Amerikaner freien Durch⸗ am gang gewährt. Halliburton wird im Hoſpiz auf dem Großen St. Bernhard mit Spannung erwartet. Der amerikaniſche Schriftſteller will mit ſeinem Vorhaben die Leiſtung Hanni⸗ bals wiederholen. 5 5 400 000 Einwohner obdachlos Linen Die Ueberſchwemmungskakaſtrophe in China. 5 15 Schanghai, 16. Jull. Flure Dae Ueberſchwemmungsgebiet des Gelben Fluſſes Dort dehnt ſich immer weiter aus. Jett iſt auch der Süden in der Mel Provinz Hopei von den Fluten erreicht worden. Mehr als 2 300 Dörfer wurden unter Waſſer geſetzt. 400 000 Chineſen ſind durch die Ueberſchwemmung dieſes Gebietes obdachlos 5 gebenden 9 3 Banditen beſchießen das Flugzeug Tſchanghſuelſangs. Augs⸗ Müller dlichen re alte Städti⸗ er der Hoch. g der if dem r Lin⸗ en⸗Oſt fte er leichen rüber. Seite sloktfe⸗ gtland gslot⸗ ag in ewinn Lau⸗ e bei⸗ ärters einer he er⸗ en in ands⸗ r ge⸗ mmer Be⸗ nam beide Tote ittel⸗ ab. terin 3¹¹ nem glich den nken inen tube füh⸗ ih. Gaska unternahm am Beim Verſuch, von einem Felſen photographiſche Aufnah⸗ mmen zu machen, is den. Juhrige Frau geländet, die in ſelbſtmörderiſcher Abſicht bei zaus Ottersdorf ertrunken. ſeines umſichtigen Verhaltens bei der Verfolgung von Wil⸗ jagdamt Karlsruhe hohe Geldbelohnungen zuerkannt. Außer⸗ dem wurde Preßler durch den Kreisjägermeiſter für Wein⸗ heim im Auftrag des Reichsjägermeiſters Miniſterpräſident Hermann Gböring deſſen Bild mit eigenhändiger Widmung und Anerkennung der treuen Pflichterfüllung überreicht. Der Landesjägermeiſter für Baden hat dem Jagdaufſeher hierzu in eizem Schreiben ſeine perſönlichen Glückwünſche zu dieſer auß dontlichen Ehrung zum Ausdruck gebracht. Höhe von 100 Meter in die Tiefe. Angeſichts dieſes trau⸗ rigen Vorfalls erlitt der Mann einen ſchweren Nervenzu⸗ fammenbruch. Im Laufe der Nacht wurden beide ins Kran⸗ kenhaus nach Waldshut verbracht, wo die junge Frau am Montag ihren ſchweren Verletzungen erlegen iſt. N Metzler. Mittwoch, 17. Juli: Miete M 29 und für die NS⸗Kultur⸗ Freitag, 19. Juli: Miete F 29 und für die NS⸗Kultur⸗ Sams ka g, 20. Juli: Miete H 29 und für die NS⸗Kultur⸗ Aus dem ladl schen CLaud Heidelberg.(Fremdenverkehr im Juni.) Die Erwartung, daß der Monat Junt den zahlenmäßigen Rück⸗ gang des Fremdenverkehrs, den das Maiergebnis aufwies, wieder aufholen werde, hat ſich erfüllt. Es ſind nahezu 10 000 Fremde mehr als im Mai ds. Is. hier angekommen. Nach den Feſtſtellungen der ſtatiſtiſchen Abteilung des Stadt⸗ amtes übernachteten im Monat Juni in Heidelberg 25 035 Fremde, darunter 4834 aus dem Ausland. Im Vergleich zum Jun 1934 beträgt die Zunahme 6434 gleich 34,5 v. H.; die Auslandsfremden haben um 702 gleich 17 v. H. zuge⸗ nommen. Die durchſchnittliche Uebernachtungsziffer iſt 1,51 je Fremder gegenüber 1,56 im Vergleichsmonat. Die Zahl der angekommenen Fremden im 1. Halbjahr 1935 iſt mit 71597 feſtgeſtellt. Ii Heidelberg.(Kranzniederle gung.) Die Gruppe griechiſcher Studenten, die zu den Ausländerkurſen der Ani⸗ verſität Heidelberg gekommen iſt, legte am Dienstag vor⸗ mittag auf dem Ehrenfriedhof für die im Weltkriege Ge⸗ fallenen einen Kranz nieder. i Heidelberg,(Motorradfahrer tödlich ver⸗ unglückt.) Auf Doſſenheimer Landſtraße ſtand ein Perſonenwagen, den ein Fernlaſtzug überholen wollte Auf der gegenüberliegenden Seite fuhr eine Pritſche, die zu glei⸗ cher Zeit von einem Perſonenauto überholt wurde. Es be⸗ fanden ſich alſo vier Fahrzeuge auf gleicher Höhe. In dieſem Augenblick verſuchte der 26jährige Marine⸗SA⸗Mann Biſchardy aus Bensheim, den Fernlaſtwagen mit ſeinem Mo⸗ ktorrad zu überholen. Er ſtreifte dabei das Schutzblech des Perſonenwagens und flog ſo unglücklich gegen die Verdeck⸗ ſtange, daß ihm die Halsſchlagader durchtrennt wurde. Er wurde dann mit ſolcher Wucht z igeſchleudert, daß er mit ſeinem Kopf den Werkzeugkasten zertrümmerte. Der Mo⸗ torradfahrer war ſofort tot. Obermeiſtertagung der badiſchen Blechner. () Bruchſal, 16. Juli. Hier fand eine Arbeitstagung der Obermeiſter des Bezirks Baden im Inſtallateur⸗ und Klemp⸗ nerhandwerk unter dem Vorſitz des Bezirksinnungsmeiſters Otto Schmidt, Karlsruhe, ſtatt. Die Tagung behandelte eingehend wirtſchaftliche Fragen des Berufsſtandes. Dem Ausbildungsweſen wird größte Beachtung geſchenkt, um durch Leiſtungsſteigerung die Qualität der Arbeften zu heben und durch Ausleſe der Tüchtigen und Ausmerzung der Pfuſcher, die das Anfehen des Handwerks ſchädigen, allmählich geſunde Verhältniſſe zu ſchaffen. Alle, die nach dem 1. Januar 1932 ihren Betrieb eröffnet haben und nach dem 1. Januar 1900 geboren ſind, müſſen, ſoweit dies noch nicht geſchehen iſt, bis längſtens Ende des Jahres 1939 die Meiſterprüfung ablegen. Weitere Todesopfer des naſſen Elements I Schwetzingen, 16. Juli. Bei Ketſch wurde eine 41⸗ der Speyer in den Rhein geſprungen war.. 5 a 5 1 5 16. Jul Bei Altrip wurde die Leiche des Fabrikarbeiters Emil Ockert geländet, der vor einigen Tagen beim Baden im Rhein bei Altlußheim ertrunken iſt. ) Mösbach bei Bühl, 16. Juli. Im Rhein bei Alten⸗ heim ertrank der 23 Jahre alte Paul Lemminger vor den Augen ſeiner Braut. 3 () Raſtatt, 16. Juli. Im Baggerſee(Iffezheimer Wald) iſt beim Baden der 17jährige Schloſſerlehrling Karl Reiß 2 Haslach i. K., 16. Juli. Das zweijährige Töchterchen des Georg Bächle ſtürzte in den am Hauſe vorbeifließenden Wäſſerungsgraben und wurde etwa 100 Meter weit ab⸗ getrieben, bis es an einem Lattenzaun hängen blieb. Das Kind konnte nur noch als Leiche geborgen werden. Ehrung für erfolgreiche Wilderer bekämpfung (Karlsruhe, 16. Juli. Jagdaufſeher Georg Peter Preßler III. in Weinheim wurden in Anerkennung derern ſowohl vom Reichsjägermeiſter als auch vom Landes⸗ Todesſturz von einem Felſen O Waldshut, 16. Juli. Das Zollwättersehepaat Sonntag einen Ausflug ins Albtal. ſtürzte die 27jährige Frau Gaska aus einer Der Blitz zündete Zwei Bauernhäuſer ein Raub der Flammen. .() Tiengen, 16. Juli. Unſere Gegend wurde von einem ſchweren Anwetter heimgeſucht. Der Sturm richtete ſchweren Schaden am Baumbeſtande an, während der wol⸗ kenbruchartige Regen und Hagelſchlag ſtark den Feldern und Fluren zuſetzte. Bös wurde der Ort Aichen mitgenommen. Dort ſchlug der Blitz in die Häuſer der Landwirte Ebi und Beide Anweſen wurden eingeäſchert. er eee Mannheimer Theaterſt 8 Im Nationaltheater: gemeinde Mannheim, Abt. 351 bis 359: Hilde und 4 PS. Luſtſpiel von Kurt Sellnick. Anfang 20, Ende gegen 22 Uhr. onnerstag, 18. Juli: Miete C 29 und für die NS⸗ Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 224 bis 228: Maß für Maß. Komödie von Shakeſpeare. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Inszenierung„Der Ring des Nibelungen“ von Nichard gner, dritter fang 18, Ende 23 ce Mannheim, Abt. 391 bis 393: In der neuen Tag: Götterdämmerung. An⸗ Uhr. Aus den Nachbarländern Der Frau die Kehle durchſchnitten. Alzey. Am Sonnkag wurde in Eckelsheim Frau Walter Storsberg mit durchſchniktener Kehle in ihrer Wohnung kot aufgefunden. Ihr Mann wurde ſchwer verletzt ins Kreiskrankenhaus Alzey eingeliefert. Es iſt anzunehmen, daß der Mann ſeiner Frau die Kehle durchgeſchnitten und ſich dann felbſt die Verletzungen beigebracht hat. Der Grund zur Tat iſt in Zerwürfniſſen zu ſuchen. Aus Anvorſichkigkeit den Freund erſchoſſen. Bergzabern. Das Amtsgericht verhandelte gegen den Jakob Avril von Steinfeld, der im April d. J. aus Unvor⸗ ſichtigkeit ſeinen Freund erſchoß und diktierte ihm drei Mo⸗ nate Gefängnis zu. Avril und der erſchoſſene Freund Wal⸗ ter ſchoſſen eines Abends auf Spatzen. Als Avril am Ge⸗ wehr hantierte, weil ein Schuß nicht losging, krachte plötz⸗ lich der Schuß und ſein Freund Walter fiel zu Boden. Der Schuß hatte ihm den rechten Oberarm durchbohrt und war in die Lunge eingedrungen. Infolge innerer Verblutung ſtarb Walter alsbald nach dem Unfall. Auto fährt in SA⸗Kolonne. Kaiſerslautern. Nachts gegen 1.30 Uhr fuhr ein in ſchneller Fahrt von Landſtuhl kommender Perſonenkraft⸗ wagen auf der Straße zwiſchen Einſiedlerhof und Kaiſers⸗ lautern in eine auf der rechten Straßenſeite haltende SA⸗ Kolonne hinein, die vorſchriftsmäßig durch Katzenaugen vorn, ſeitlich und am Schluß geſichert war. Die Wirkung war furchtbar. Der Truppführer Wilhelm Rovs, Gaſtwirt am Schillerplatz, erlitt eine ſchwere Armverletzung, das Ellenbogengelenk, Fleiſch und Sehnen wurden herausgeriſ⸗ ſen; außerdem trug er einen Bruch des rechten Waden⸗ beins davon. Der Sturmführer Dentiſt Ludwig Halter, Pirmaſenſerſtraße 44, trug eine ſchwere Fleiſchwunde am Geſäß durch die Türklinke davon und ſchwere Hautab⸗ ſchürfungen durch das Nummernſchild. Die Schwerverletz⸗ ten wurden ſofort ins Krankenhaus gebracht, wo ſofort die Operation vorgenommen wurde. Lebensgefahr beſteht zum Glück nicht. Der Autolenker fuhr im ſchnellſten Tempo davon. ohne ſich um die Verletzten zu kümmern. Der Wa⸗ gen wurde aber durch Oberſturmbannführer Mär mit dem Makorrad eingeholt und geſtellt. Bei dem Fahrer handelt es ſich um den C. W. H. Trautner aus Kaiſerslautern, dem wohl ein entſprechender Denkzettel zuteil wird. E Frankfurt a. M.(Vom Zug überfahren und getötet.) Auf dem Bahnkörper der Strecke Frankfurt a. M.—Limburg wurde zwiſchen den Bahnhöfen Kriftel und Hofheim der Schreinerlehrling Heinrich Chriſt aus Kriftel tot aufgefunden. Chriſt iſt wahrſcheinlich in den ſpäten Abendſtunden von einem Zug überfahren worden. Auko umgeſtürzt.— 1 Toler. Menzingen. Der Landwirt Karl Kemmling von hier iſt bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Er befand ſich im Auto des Lammwirts Knapp von hier auf der Rückfahrt von Maulbronn nach Menzingen. In einer Kurve kam der Wagen ins Schleudern und fiel um. Kemm⸗ ling konnte nur noch als Leiche geborgen werden, wäh⸗ rend der Beſitzer des Wagens, ſeine Frau ſowie Frau Kemmling und ein Kind mit dem Sckrecken davonkamen. Der Ehefrau die Kehle durchſchnitten. Bad Kreuznach, 16. Juli. Im benachbarten Eckelsheim kam es zwiſchen einem 31jährigen Mann und ſeiner 25jäh⸗ rigen Ehefrau zu einem Streit. Der Mann nahm im Ver⸗ laufe der Auseinanderſetzung ein Raſiermeſſer und ſchnitt ſeiner Frau die Kehle durch. Der Tod trat auf der Stelle ein. Dann brachte ſich der Mann mit dem Meſſer eine ge⸗ fährliche Wunde bei, die die Halsſchlagader traf. Er kam ins Krankenhaus, wo ſein Zuſtand zu Bedenken Anlaß gibt. Die Tat ſoll in Eiferſucht und zerrütteten Familien- verhältniſſen ihren Beweggrund haben. Die verkannte Staubwolke.— Zwei Schwerverletzte. Trier, 16. Juli. Zwei Inſaſſen eines kleinen Perſonen⸗ kraftwagens ſahen auf der Mittelmoſerſtraße bei Pölich eine dichte Staubwolke und nahmen an, daß ſich ihnen ein anderes Auto nähere. Als der Lenker des Kraftwagens ſeine Geſchwindigkeit erhöhte, fuhr er plötzlich gegen eine — Dampfwalze, die mit einer Kehrmaſchine auf der Land⸗ ſtraße unterwegs war. Das Auto wurde vollkommen zer⸗ trümmert, die Inſaſſen erlitten erhebliche Verletzungen. Bluttat eines Geiſtesgeſtörten. München, 16. Juli. In einem Anfall von Geiſtesge⸗ ſtörtheit ging in dem Dorfe Moosbach ein fünfzigjähriger Einwohner mit dem Raſiermeſſer auf ſeine Frau los. Er verletzte ſir ſchwer am Halſe. Die Frau konnte noch in ein Nachbarhaus flüchten, brach dann aber bewußtlos zuſam⸗ men. Kurze Zeit darauf ſtarb ſie. Der Täter verübte Selbſt⸗ mord, indem er ſich mit dem gleichen Raſiermeſſer die Kehle durchſchnitt. Schwere Motorradunfälle Drei Tote, drei Verletzte. Würzburg, 16. Juli. Auf der Strecke Würzburg Bad Mergentheim ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall. Zwei junge Männer aus Amberg hatten in Würz⸗ burg Bekannte auf ihren Motoszädern mitgenommen. Auf der Staatsſtraße nach Mergentheim gerieten die zwei Motor⸗ räder ins Schleudern und überſchlugen ſich. Die beiden Len⸗ ker der Fahrzeuge waren auf der Stelle tot. Die Mit⸗ fahrer kamen mit geringeren Verletzungen davon. wiſchen Bergtheim und Dipbach rannte ein mit zwei 23 Jahre alten Burſchen aus Dipbach beſetztes Motor⸗ rad in einer Kurve gegen einen Baum. Der Lenker des Kraftrades war ſofort tot, ſein Sozusfahrer erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Schweres Kraftwagenunglück — Neclarhauſen, OA. Nürtingen, 16. Juli. Auf der Straße, die vom nördlichen Ortseingang gegen die Kirche zu anſteigt, hielt ein Nürtinger Perſonenwagen, deſſen In⸗ ſaſſe ſich mit zwei Männern unterhielt, die vor dem Wagen⸗ ſchlag ſtanden. Während des Geſprächs kam von Neckartail⸗ ingen her ein Stuttgarter Wagen, der in der ziemlich nalen Straße offenbar nicht weit genug auswich. Die beiden Männer wurden vom vorbeifahrenden Auto 5 wobei der eine von ihnen, der 28 Jahte alte Maurermeiſt Gottlob Henzler, ſofort getötet wurde, während der andere, der im 50. Lebensjahr„ Wilhelm Na ſo ſchwer verletzt wurde, daß er mit dem Sanitätsauto Nür⸗ tingen nach Plochingen geſchafft werden mußte. Er hat neben gemeinde Mannheim, Abt. 348 bis 350(Abſchie dsabend und Unterleibsverletzungen erlitt. brachte das Kind ins Krankenhaus. frage im vorliegenden Fall nicht geklärt iſt, ſo muß doch immer wieder darauf hingewieſen werden, daß die Straße kein Spielplatz für Kinder iſt. * „Die Ortskrankenkaſſe“ Auskünfte über Krankheit⸗v eines verſicherten Bewerbers um ein Eheſtandsdarlehen an ein Geſundheitsamt nur geben dürfen, wenn der Verſicherte damit einverſtanden iſt. Nur dann liegt eine unbefugte Offenbarung von Krankheiten oder Go⸗ brechen en Noragraph 141 RBO nicht vor. mählich ab. Für Mittwo etwas bedecktes, auch zu 50 neigtes Wetter zu erwarten. Lalcale euuad schau Kühlhaltung von Lebensmitteln Das Reichskuratorium für Wirtſchaftlichkeit ſchreibt: Verdorbene und ungenießbare Lebensmittel führen oft zu ſchweren körperlichen Schädigungen, die es ebenſo zu ver⸗ hindern gilt wie den materiellen Verluſt, der dann eintritt, wenn oft teuer erworbene Lebensmittel durch Wärme und Feuchtigkeit für den menſchlichen Genuß ungeeignet wer⸗ den. Stark waſſerhaltige Nahrungsmittel, wie Milch, Fleiſch und Gemüſe nehmen bekanntermaßen leicht unan⸗ genehme Gerüche und ſchlechten Geſchmack an und weiſen ein unappetitliches Ausſehen auf, wenn ſie im Sommer in der Temperatur der Luft aufbewahrt werden. Es gibt zahlreiche und zum Teil ſehr einfache Mittel, leicht verderbliche Nahrungsmittel bei niedrigeren Tempe⸗ raturen aufzubewahren. Die einfachſten Mittel ſind ſchon Jahrtauſende alt. Das Tongefäß, durch Waſſer feucht ge⸗ halten, gibt den aufbewahrten Lebensmitteln(Butter, Milch und dergl.) durch die Verdunſtungskälte eine größere Halt⸗ barkeit Feuchte Tücher, die über derartige Nahrungsmittel gelegt werden, ermöglichen gleichfalls durch den bei der Verdunſtung entſtehenden Entzug von Wärme eine etwas längere Aufbewahrungsmöglichkeit in unverdorbenem Zu⸗ ſtande, als das im Sommer bei der gewöhnlich herrſchen⸗ den Temperatur der Fall iſt. Iſoliergefäße aller Art (Iſolierflaſchen, Kochkiſten und dergl.) dienen dem gleichen Zweck. Eine andere Art der Kühlhaltung kann erreicht wer⸗ den durch ſtändige Ueberſpülung mit kaltem Brunnen⸗ oder Leitungswaſſer. Alle dieſe Kühlhaltungsverfahren kommen jedoch in ihrer Wirkſamkeit nicht an die durch gut⸗ gebaute Eisſchränke oder elektriſch⸗ oder gasbetriebeng Kühlſchränke erreichbare Kühlwirkung heran, bei der ſich alle leicht verderblichen Lebensmittel zwei bis drei Tage friſch erhalten. Berückſichtigt man, daß in Deutſchland jährlich rund 10 Milliarden Mark für Lebensmittel ausgegeben werden, und bemißt man die vermeidbaren Verluſte auch nur auf ungefähr 5 o. H., dann ergibt ſich eine Schadensſumme von rund 500 Millionen Mark im Jahre. Rein rechneriſch würde das für jeden Haushalt einen Verluſt an Lebensmit⸗ teln von rund 30 Mark bedeuten. * Verkehrsunfall. Ein mit 4 Perſonen beſetztes Krafk⸗ Dreirad wurde geſtern nachmittag bei der Fahrt durch Seckenheim von einem in gleicher Richtung fahrenden Zug der OEG. angefahren und umgeworfen, wobei ſo⸗ wohl der Fahrer als auch die Mitfahrenden einige Ver⸗ letzungen erlitten. Während 3 der Verletzten ihren Weg wieder fortſetzen konnten, mußte die Frau des Fahrers ins rad den Städt. Krankenhaus gebracht werden. Das Kraft⸗ wurde ſtark beſchädigt. Dem Vernehmen nach ſoll Führer der OckG, die Schuld treffen. Die Prüfung beſtanden. Zum Abſchluß der erſten kaufmänniſchen Gehilfenprüfung fand eine Schlußfeier ſtatt, bet der der Präſident der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim, Dr. Fritz Reuther, darauf hinwies, daß es ſich bei dieſen Gehilfenprüfungen um einen Verſuch handelte, der aber als durchaus gelungen betrachtet werden müſſe. Das kommt auch in dem zahlenmäßigen Ergebnis der Prüfungen zum Ausdruck, denn von 285 Prüflingen haben nicht weniger als 276 beſtanden. J Die Fahrbahn iſt kein Spielplatz. Beim Spielen auf der Straße wurde in Käfertal⸗Süd ein vierjähriges Kind von einem Perſonenkraftwagen angefahren, wobei es Kopf⸗ Der Sanitätskraftwagen Wenn auch die Schuld⸗ — Oeffentliche Picknick⸗Plätze. Nach einer Verordnung der Reichsſtraßenbauverwaltung ſollen überall dort, wo die Kraftfahrer auf längeren Strecken Raſten und Parken haben, an den deutſchen Landſtraßen, und zwar an den landſchaftlich beſonders ſchönen Stellen, Park⸗ und Picknickplätze geſchaffen werden. In dieſen Tagen wurde in der hohen Eifel der erſte Platz dieſer Art ſeiner Be⸗ ſtimmung übergeben. Die Kraftfahrer ſind auf dieſem Platz mit allem verſorgt, was ihnen die Anweſenheit dort angenehm macht. Tiſche, keine Gelegenheit zum Stühle, Trinkwaſſer uſw. ſind vorhanden. —. Auskünfte bei Eheſtandsdarlehen. In der Zeitſchrift wird mitgeteilt, daß Krankenkaſſen Güterfernverkehr an Sonn und Feiertagen erlaubt. Der Reichs- und preußiſche Verkehrsminiſter ſtellt in 1 Erlaß an die Länder feſt, daß der Güterfernverkehr mi des heutigen Geſamtgüterverkehrz moderne Verkehrsbild ſo weſe auch an Sonn⸗ und Feiertagen mehr ſtörend oder jedenfalls nicht ſtörender als der Per⸗ ſonenkraftverkehr empfunden werde. Im Einvernehmen mit dem Innenminiſter iſt der Verkehrsminiſter daher der Auf⸗ faſſung, daß von einer Beeinträchtigung der äußeren Ruhe des Fa durch dieſen Güterfernverkehr nicht geſprochen werden könne. g Kraftfahrzeugen ſich zu einem wichtigen Beſtandteil entwickelt und das lich beeinflußt habe, daß er von der Bevölkerung nicht Wetterbericht Der Einfluß des nordöſtlichen Hochdrucks ſchwächt ſich all, und Donnerslag iſt zeitweilig vereinzelten Gewitterſtörungen ge⸗ einer Gehirnerſchütterung innere und äußere Verletzungen erlitten, doch beſteht anſcheinend keine Lebensg ic wen 3000 Jahre Beit Aus der Geſchichte einer großen Erfindung. Das Volkswort„Wie man ſich bettet, ſo liegt man“ iſt zwar im übertragenen Sinne gemeint, aber auch wenn man es wortwörtlich nimmt hat es ſeine gute Bedeutung; denn die Art, ſich zu betten, iſt für den Forſcher eine hervor⸗ ragende kulturgeſchichtliche Erkenntnisquelle. Wenn man bis in die Zeiten des Altertums zurückgeht, ſo hatten die Aegypter zum Beiſpiel ſchon Ruhebetten. Das gleiche gilt von den Griechen und Römern. Aber dieſe Mö⸗ bel waren nicht das, was wir als Bett kennen. Gewöhnlich ſind es gepolſterte Bänke, an den Seiten des Zimmers ent⸗ langführend, Sie dienten ebenſo als Schlafgelegenheit, wie man ſie auch tagsüber gebrauchte, wenn man ſich zum Spei⸗ ſen niederließ. Sogar in unſeren Tagen wird ſich wohl hier und da in einer Bauernſtube die Bank am Ofen vorfinden, deren Zweckbeſtimmung es auch iſt, als Nachtlager zu die⸗ nen. So ungefähr muß man ſich Art und Zweckbeſtimmung der Betten in jenen Zeiten zum größten Teil vorſtellen, je nachdem mehr oder weniger luxuriös bearbeitet. Aber auch Betten nach unſeren Begriffen kommen ſchon um das Jahr 1000 v. Chr. vor. Als Matratze diente eine Reihe von Bret⸗ tern; auf dieſen mußten verſchiedene Polſter für die erfor⸗ derliche Bequemlichkeit ſorgen. Vermutlich wären wir heute mit dieſer Bequemlichkeit nicht mehr einverſtanden, und mol⸗ liger mögen es die Germanen gehabt haben, bei denen das Wort, daß ſie auf Bärenfellen lagen, gänzlich mißverſtanden wurde. Man dachte dabei nämlich gewöhnlich an eine Horde wilder, ungepflegter Geſellen, von der Ziviliſation nicht im geringſten beleckt, tagaus, tagein auf zottigen Bärenfellen hingelagert und mit Leidenſchaft keiner anderen Tätigkeit hingegeben als dem Trunk und dem Spiel, wenn nicht ge⸗ rade der Kriegsruf aus dieſem Schlaraffenleben aufſchreckte. Die Ausgrabungen haben uns über das Leben unſerer Vor⸗ fahren ganz anders belehrt, daß ſie nämlich eine überaus hochſtehende Ziviliſation beſaßen und über eine hervor⸗ ragende Kunſtfertigkeit verfügten. Sehr zweckentſprechend war auch ihr Bettlager eingerichtet, indem zahlreiche bear⸗ beitete Felle aufgeſchichtet wurden. Man kann ſich vorſtel⸗ len, daß ſo ein wirkliches Ruhelager entſtand und nicht wie bei anderen Völkern des Altertums ein Notbehelf, der den verſchiedenſten Zwecken dienen mußte. Die richtige Bettkultur entſtand aber erſt im Mittel⸗ alter. Damals wandte man ſehr viel Sorgfalt auf ſeine Ausſchmückung an. Am Bett erkannte man den Wohlſtand. Ritter und reiche Bauern mußten deshalb ſchon aus Grün⸗ den einer ſtandesgemäßen Lebenshaltung prächtige Betten vorweiſen können. Den Baldachin kannte man ſchon damals. Aber nicht nur die Ausſchmückung des Bettes, auch ſein In⸗ Fed mußte dem Reichtum und Stand entſprechen. Je mehr ederbetten die Braut mitbekam, deſto mehr konnte ſie mit ihrer Ausſtattung zufrieden ſein. Die Betten waren ſo mäch⸗ dig und groß, daß oft eine ganze Familie darin Platz hatte. Natürlich war dieſe Ueberfülle nicht mit den Erforderniſſen der Hygiene zu vereinbaren. Verhältnismäßig ſpät ſind hygieniſche Geſichtspunkte für Bau und Ausſtattung des Bettes maßgebend geworden und haben ſeine Geſtalt wie⸗ der verändert, ſo wie wir es heute kennen. Es ſind aber nicht nur die verſchiedenen Bedürfniſſe, die dem Bett in verſchiedenen Zeiten ſeine Form gaben: als Notbehelf, als Ausdruck des Standesunterſchiedes und als Mittel zu einer hygieniſchen Lebensführung; ebenſo wichtig iſt natürlich auch der Volks⸗ und Stammescharakter, der hier ſeinen Ausdruck findet. Man denke nur an die wundervolle Heimatkunſt, die in den bunten Betten der Bayern und den ſchwer maſſiven der Weſtfalen liegt, wie ſie im vorigen Jahr⸗ hundert erzeugt wurden. Weiter ſpielen beſondere Verhält⸗ niſſe und Berufe eine Rolle. Auch der hochſtehende Militär wird nach dem ſpartaniſchen Geiſt, zu dem er neigt, ein ein⸗ faches Feldbett bevorzugen, und es war eine ſolche vorbild⸗ liche gut preußiſche Soldatenhaltung, wenn Kaiſer Wil⸗ helm J. bis in ſein hohes Greiſenalter hinein ein ſchlichtes Feldbett benutzte. Bezeichnender noch für den kulturgeſchichtlichen Charak⸗ ter einer Zeit als die Frage, wie das Bett ausſah, iſt die, wo es ſtand oder welche Bedeutung es hatte. Im Altertum kannte man im allgemeinen, wie ſich ja ſchon aus Art und Zweckbeſtimmung der benutzten Betten ergibt, keinen Unter⸗ ſchied zwiſchen Wohn⸗ und Schlafzimmer. Zum mehr oder weniger feſtlichen Mahle nahmen Griechen und Römer auf dieſen Bänken in liegender Stellung Platz, auf denen ſie nachts ſchliefen. Damals waren alſo Salon und Schlafzim⸗ mer vereint, aber ſo vereint, daß der Charakter des Salons. des Geſellſchaftszimmers, den des Schlafzimmers ganz in den Hintergrund drängte. Gerade das Gegenteil zeigt ſich im Mittelalter. Damals lag der Salon im Schlafzimmer, d. h. mit der hervorragenden Bedeutung, die das Bett für ſich in Anſpruch nahm, gewann auch der Raum, in dem es ſtand, ein beſonderes Anſehen. Dieſer Raum mußte oft her⸗ halten, wenn es ſich um Zwecke offizieller Repräſentation handelte. Hier empfing die Witwe die Beileidsbeſuche auf dem Bett fitzend, hier nahm die Wöchnerin von Verwandten und Bekannten Glückwünſche entgegen. Das Zubettbringen der Braut war damals eine wichtige Zeremonie. Daß in den Häuſern der Fürſtlichkeiten und des Adels das ſoge⸗ iſt und natürlich auch die„äußere Eva“ ſelbſt nicht maß nannte Lever, d. h. das Aufſtehen und Anziehen der hohen Perſönlichkeit, eine ebenſo umfangreiche wie wichtige Zere⸗ monie war, kann nur dem verwunderlich erſcheinen, der die damalige Bedeutung des Schlafzimmers mit der unſerer Zeit verwechſelt. Es galt als Ehre, zum Lever zugelaſſen zu werden, als eine Gunſt, die für das weitere Fortkommen eines Strebſamen wichtig werden konnte. Nicht ſelten wurde hier der Grund gelegt zur Entſcheidung wichtiger Staats⸗ geſchäfte und Erledigung von Perſonalangelegenheiten. Lud⸗ wig XIV., der„Sonnenkönig“, hatte ein beſonders feierliches „Lever“, und dem entſprach auch ſein Bett, in dem er ſogar auch ſein Amt als oberſter Richter verſah. Dieſes Bett wurde mit beſoderer Ehrerbietung behandelt. Wir allerdings kön⸗ nen es nicht anders als komiſch empfinden, daß man„Par⸗ don“ ſagte, wenn man daran anſtieß. Erſt um Napoleons Zeit entſtand der Salon als das, als was wir ihn heute ſeinem Begriffe nach kennen, als Raum, allein für Geſellſchaftszwecke beſtimmt. Ganz allmäh⸗ lich hat ſich ſo die Trennung der Wohnzimmer zum Ge⸗ brauch nach beſtimmten Zwecken entwickelt, und das Bett hat bei dieſer Entwicklung keine unwichtige Rolle geſpielt. Arteile des Badiſchen Sondergerichts U Mannheim, 16. Jull. Im Juli vorigen Jahres ver⸗ ſchwand plötzlich aus Pforzheim der 31 Jahre alte Wilhelm Ay dt von dort, der im Jahre 1930 vom Schwur⸗ gericht Karlsruhe wegen der kommuniſtiſchen Schießerei in Pforzheim zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde, außerdem im Jahre 1933 wegen einer Körperverletzung und Nötigung politiſcher Natur zu ſechs Wochen Gefängnis. Vor Verbüßung einer anderen Strafe war er in das Saar⸗ land geflüchtet und ſpielte dort eine höchſt zweifelhafte Rolle. An ſeine mit ihm in Scheidung lebende Frau ſchickte er einen von kommuniſtiſchen Rachegedanken durchsetzten Brief. Als er nach der Abſtimmung wieder zurückkehrte, wurde er in Pforzheim verhaftet, wobei man kommuniſtiſches Material vorfand. Der Angeklagte ſuchte das Sondergericht durch eine große Rede, in der er ſich als völlig überzeugten National⸗ ſozialiſten vorſtellte, zu bluffen. Das Gericht würdigte jedoch ſeine bluttriefenden Gedanken und ſprach eine Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten aus. s Der 60 Jahre alte Emil Bach aus Wertheim ließ ſich am 26. Februar 1935 in einer Wirtſchaft in Pforzheim zu Aeußerungen ſtaatsfeindlicher Natur hinreißen. Heute machte er Angetrunkenheit geltend. Mildernde Umſtände kamen ihm inſofern zugute, als ihn der mediziniſche Sachverſtändige als einen Menſchen mit pſychopatiſchen Zügen bezeichnete. Das Gericht verurteilte ihn zu ſieben Monaten Gefängnis. Im Karlsruher Gefängnis äußerte ſich der 42 Jahre alte Emil Kern aus Mannheim in herabſetzender Weiſe über Miniſter Göring und brachte bekannte Märchen über Bülow und Röhm aufs Tapet. Trotz ſeines Leugnens erachtete das Gericht den Angeklagten durch ſeine Zellengenoſ⸗ ſen als überführt und ſprach eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten aus.: In angetruneknem Zuſtande ſuchte ſich der 34 Jahre alte verheiratete Auguſtinus Litz aus Pfullendorf in einer Wirtſchaft in Singen a. H. an einem SA⸗Mann zu reiben: Ob er ſchon Vorteile gehabt habe uſw., dann fielen über die Partei herabſetzende Bemerkungen. Das Urteil lautete auf ſieben Monate Gefängnis. In einer Wirtſchaft in Lörrach hetzte der 35 Jahre alte Otto Lenz aus Zell i. W. gegen die Regierung. In einer Maſchinenſetzerei, wo er beſchäftigt war, erlaubte er ſich in einem Satz am Schluſſe den Hitlergruß durch einen Fehler lächerlich zu machen. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von ſieben Monaten. Einquartierung Es war„dazumal“ für jung und alt geradezu ein Zau⸗ berwort, dies„Einquartierung“. Dazumal— vor dem Welt⸗ krieg. Die Mädchen ſchauten ſich ſchon lange vorher die Aeuglein wund, und die Alten am Biertiſch friſchten ihre Manövererinnerungen auf. Nur die Mütter trugen ſo ganz beſtimmte heimliche Sorgen. Aber ſind Mütter ohne Sorgen denkbar? Und dann rückten ſie ein, die den bunten Rock tru⸗ gen, ſelbſtverſtändlich mit klingendem Spiel. Wie fleißig da die weibliche Jugend im Putzen von Haus und Hof geweſen Die Jungens aber kamen nun endlich einmal„kriegsmä ig“ auf ihre Rechnung, durften beim Gewehrreinigen zugucken, übernahmen ſogar eifrig das Knöpfeputzen, und das gele⸗ gentliche Stück Kommißbrot ſchmeckte wie Honigkuchen. So manches Band wurde da geknüpft. Es kam vor, daß Solda⸗ ten, die es beſonders gut getroffen hatten, den Briefverkehr für Jahre aufrechterhielten. Heute iſt der„bunte Rock“ nicht mehr. aber uns iſt der Feldgraue etwas ſo Liebgewohntes geworden, daß ſelbſt die Jungfräulein nicht mehr auf Pal⸗ laſch und Pelzmütze des Huſaren, Ulanka und Lanze des Ulanen oder den Bruſtharniſch des Küraſſiers von der Garde ſehen. Wir wiſſen, daß hinter dem ſchlichten Grau ein gut deutſches Herz ſteckt, bereit, ſich allezeit mit dem Leben ein⸗ zuſetzen für Volk und Vaterland. Die Feldgrauen haben es bewieſen. 8 e e Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummer 5.45 Choral, Morgenſpruch, Wetter, Bauernfunk; 6 Gym naſtik; 6.30 Frühkonzert JI; 7 Frühnachrichten, anſchließen Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Gymnaſtiß 8.30 Funkwerbungskonzert; 10.45 Sendepauſe; 11 Hamme und Pflug; 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Nachrichten, Wah ter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis dre 17 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichleg, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 18. Juli: 9 Frauenfunk; 9.15 Sendepauß 10.15 Volksliedſingen; 15 Sendepause; 15.30 Frauenſtunde⸗ 16 Heitere Muſik am Nachmittag; 18.30 Spaniſch; 18 Kurzgeſpräch; 19 Reichsſendung; 19.40 Losſprechung de Kellner und Köche, Hörbericht; 20.10 Alte und neue Taz muſik; 21.15 Die Fledermaus, Querſchnitt durch die Opereſ von Johann Strauß; 22.30 Tanzmuſik; 23 Zeitgenöſſiſch Muſik; 23.30 Tanzmuſik. Freitag, 19. Juli: 9 Sendepauſe; 10.15 Drachen, Ri ſen und alte Kontinente; 15 Bekanntgabe der Termine: Wi⸗ derſehensfeiern alter Frontſoldaten, anſchließend Sendepauf 15.30 Kinderſtunde; 16 Heitere Muſik am Nachmittag; 184 Jugendfunk; 19 Die Geburtsſtunde des Fernſehens, Plax derei; 19.10 Ein Tänzlein— bitte...; 19.40 Wie d Dampfmaſchine erfunden wurde, Hörſpiel; 20.15 Stunde de Nation; 20.45 Königin Luiſe in den Schickſalstagen Prei ns, zum 125. Todestage; 22.30 Grüß euch Gott, al ut, was Zuhörer ſind, bunte Volksmuſik. Samstag, 20. Juli: 9 Sendepauſe; 10.15 Ballſpieh Hörfolge; 15 Jugendfunk; 16 Der frohe Samstagnachmittag 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Dreimal ums Scheiterbeig Hörfolge um den beliebten Brauch des Fenſterlns; 19 Taß zum Wochenende; 20.10 Geſtrichenes— Geblaſenes— Gt pfiffenes, muſikaliſche Sommerreiſe; 22.30 Tanzmuſik zun Wochenende. 5 Reichsſender Frankfurt. Donnerstag, 18. Juli: 10 Sendepauſe; 10.45 Praktisch Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderfunk; 1 Kleines Konzert; 16.30 Kunſt und Glaube; 16.45 D Kulturhöhe unſerer germaniſchen Vorfahren; 18.30 Deutſch Geſpräche; 19 Zehn Jahre Hitler„Mein Kampf“, das Woh des Führers; 20.10 Muſikaliſches Feuerwerk; 21 40 abends wird getanzt; 22.20 Die Landſchaft ſpricht: der W. ſterwald; 23 Zeitgenöſſiſche Muſik; 23.30 Tanzmuſik. Freitag, 19. 5 10 Sendepauſe; 10.50 Praktisch Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; Kleines Konzert; 16.30 Kampf um das Reich— Kalz und Papſt, 16.45 Japan, der Staal im Oſten; 18.30 J; gendfunk; 19 Unterhaltungskonzert; 19.40 Die Geburtsſtund des Fernſehens; 20.15 Stunde der Nation; 20.45 Anter haltungskonzert; 21.30 Kurioſer Kaffeeklatſch, Sketſch; 229 Sportſchau der Woche; 22.45 Grüß euch Gott, alle Len was Zuhörer ſind, bunte Reihe(Volksmuſik). i Samstag, 20. Juli: 10 Sendepauſe; 14.15 Muſikaliſch Unterhaltung; 15.15 Jugendfunk; 16 Der frohe Samstag nachmittag; 18 Aus des ſüdweſtdeutſchen Landes Schichſal⸗ tagen; 18.20 Stegreifſendung; 18.30 Wir ſchalten ein, da Mikrophon unterwegs; 18.40 Saardienſt; 19 Die Oſtmaf grüßt die Weſtmark; 20.10 Bunter Abend; 23 Tanzmut zus Wochenende. Sturmvogels Sieg im Großen Preis von Berlin. „Sturmvogel“ gewann unter W. Printen den internationg beſetzten Großen Preis von Berlin über 2600 Meter i Hoppegarten in der Rekordzeit von 2 Minuten 445 Sekunden Verſammlungs⸗ Kalender. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Kath. Jungmännerverein. Heute abend 8.30 Uhr Voll⸗ verſammlung in St. Agnes. Pünktliches und reſt⸗ loſes Erſcheinen iſt Pflicht. Aus parteiamtlichen Bekanntmachungen entnommen: Bo M. In dieſer Woche finden wieder regelmäßig Heim⸗ abende ſtatt. Das Erſcheinen aller Mädels iſt an⸗ 999 5 Pflicht. Das Geld für die Programme nicht vergeſſen. Sammel ⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Berkenjsgenoſſenſchaft. Garantiert naturreiner Apfelwein vorrätig. Fäſſer können ſofort angeliefert werden. Schlachtſchwein und eine kleine Partie Stroh zu ver⸗ kaufen. Ein Patent⸗Bindnagel verloren gegangen. Auskunft im Lager. Tabakpflanzerfachſchaft Mannheim⸗Seckenheim. „Am kommenden Freitag, 16 Uhr, findet die alljährliche Tabahfeld⸗Beſichtigung durch den Landesverband badiſcher Tabak⸗ pfanzer⸗Fach chaften ſtatt, wozu alle Tabak⸗ pflanzer hiermit eingeladen werden. Zuſammenkunft an der Reithalle. gewieſen. Achtung! Mache meine werte Kundſchaft höflichst darauf aufmerkſam, daß die von mir be⸗ zogenen Mineralwaſſerflaſchen nach Gebrauch ſehr oft, auch im Felde, achtlos beiſeite geworfen werden. Bin beſonders in dieſen Monaten auf jede leere Flaſche an⸗ Am meine werte Kundſchaft ſchnellſtens bedienen zu können, bitte ich um baldige Rückgabe der leeren Flaſchen. Für die Einmachzeil empfehlen wir: Einmachtöpf in allen Größen per Liter 14 Pfg. Johann& Würthwel Baumaterialien und Inſtallationsartikel Kloppenheimerſtraße 37. Hermann Marzenelt. Brieftauben-Verein„Falke“ Schöner esactg Mannheim ⸗Seckenheim Heute Mittwoch, abends 8.30 Uhr Versammlung im Lokal, Zur Linde“ Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen unbedingt erforderlich. D. V. 65 Periobungs- Marlen) Vermdhlungs- Marien Karten für geschentgweche werden schnellosfens angeferligt in der F 11 Ar 2. Schnitt, zu verkaufen. Schwabenſteaße! 5 Färberei Rüſt Taglohn-Zette für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der Druckerei des Neckar- Bote Au Ma Als ich lade hier dah den Da