ummerg 6 Gym ſchließend zmnaſſiß Hamme en, Wel bis dieß chrichleg, de pauſt enſtunde J 18045 ing der e Taz Operetſ nöſſit, en, Ri ſik zun raktiſch k; 1 15 D Deutſch 5 Won . f er M. raktiſch au; I Kaiſe 30 Ju tsſtung Unter 22 e Leu ikaliſch imstag hickſal⸗ in, dat Oſtmaf nzmuft E. Blatt zu Wr. 164 r N 5 2 Druckſchriſten⸗Neklame Wann iſt ſie erlaubt und wann nicht? Von Dr. jur. Hans Culemann, Düſſeldorf. Bekanntlich wurde die Herausgabe einmalig erſcheinender Druckſchriften nach der zweiten Bekanntmachung des Werbe⸗ rats an eine Einzelgenehmigung gebunden; auf dieſe Weiſe wurde die Genehmigung auf ſolche Druckſchriften beſchränkt, bei welchen der Werberat die Veröffentlichung von Anzeigen für angebracht hielt. Die am 20. Oktober herausgegebene 10. Bekanntmachung des Werberats ſetzt nun an die Stelle der Einzelgenehmigung das Syſtem der Insgeſamtgenehmigung und der Insgeſamtverſagung, indem die Reklame in ſog. Ne⸗ benwerbemitteln wie Programmen, Feſtſchriften, Reiſeführern, Sammelwerken, Geſchäftsverzeichniſſen, Schreibmappen und dergleichen gewiſſen Beſchränkungen unterworfen, teils ver⸗ boten wird Vielfach wurden von kaufmänniſchen Unternehmen die üblichen Filmprogramme als Anzeigerträger für eine Firma oder für ihre Erzeugniſſe benutzt. Derartige Neklame⸗ hinweiſe ſind in Zukunft unzuläſſig. Dieſe Regelung gilt nicht für die Anzeigenaufnahme in Programmen oder pro⸗ grammähnlichen Feſtſchriften für Opern, Varietees und Klein⸗ kunſtbühnen, jedoch darf der Anzeigenteil ſolcher Druckſchrif⸗ ten nicht mehr als ein Drittel des Geſamtumfanges der Druckſchrift überſchreiten. Gleiches gilt für Programme, die gelegentlich ſporktlicher Wettkämpfe von großer Be⸗ deutung herausgegeben werden. In allen anderen Pro⸗ grammen, ſo zum Beiſpiel in Konzert⸗ oder Rundfunkpro⸗ grammen und ähnlichen Schriften dürfen Anzeigen im Um⸗ fange von ein Sechſtel der Druckſchrift aufgenommen werden. Reklametechniſche Ankündigungen in Werbeſchriften für den Fremdenverkehr werden von vielen Fabri⸗ kanten und Händlern, die auf den Fremdenverkehr eingeſtellt ſind, für die Durchführung von Wirtſchaftswerbung bevor⸗ zugt, ſo zum Beiſpiel Spirikuoſen⸗, Parfüm⸗ und Schokoladen⸗ fabriken, Autobusgeſellſchaften, Brauereien und Hotels. Auch künftig dürfen die Herausgeber von Werbeſchriften für den Fremdenverkehr, ſo z. B. die Üblichen Werbepro⸗ ſpekte, die von Städten und Verkehrsvereinen herausge⸗ geben werden, Hinweiſe ſolcher Induſtrie⸗ und Handels⸗ branchen aufnehmen, jedoch nur unter der Vorausſetzung, daß der Anzeigenteil einer ſolchen Druckſchrift ein Drittel des Geſamtumfanges nicht überſteig ty und daß der Herausgeber von dem Reichsausſchuß für Fremdenverkehr die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Anzeigen in der geplanten Druckſchrift erlangt hat. Einer abweichenden Be⸗ handlufg unterliegt die Anzeigenaufnahme in den ſogenann⸗ ten Reiſeführern(z. B. ein Führer durch den geſamten Schwarzwald), Reiſehandbüchern, Streckenkarten und Fahr⸗ plänen in Heftform. In dieſen Druckſchriften dürfen nur Anzeigen von Anternehmen aufgenommen werden, die un⸗ mittelbar mit dem Fremden- und Reiſeverkehr zuſammenhän⸗ gen, ſo insbeſondere die Anzeigen der Gaſthöfe, Verkehrs⸗ mittel und Vergnügungsſtätten; auch wird die weitere Ein⸗ ſchränkung geſchaffen, wonach in derartigen Druckſchriften der Anzeigenteil ein Sechſtel des Geſamtumfanges der Druckſchrift nicht überſteigen darf. Will im übrigen ein Unternehmen der Lebens⸗ und Genußmittelbranche in Zukunft auf Hotel⸗ ausweiſen, Speiſe⸗ und Getränkekarten auf ſeine Erzeugniſſe hinweiſen, oder beabſichtigt ein Enternehmen, auf Schreib⸗ mappen und Schreibunterlagen, Notizbüchern, Quittungs büchern, Eintriktskarten, Fahr⸗ ſcheinen, Wandkalendern, die von ihm ſelbſt nicht herausgegeben werden, Reklame zu machen, dann muß es ſich rechtzeitig den entſprechenden Platz für die Aufgabe eines Inſerates ſichern, da ſolche Druckſchriften in Zukunft nicht mehr als eine Fremdwerbung darſtellende Anzeige aufnehmen dürfen. Gleiches gilt für reklametechniſche Ankündigungen auf Landkarten, Stadt⸗ und Wandfahrplänen, ſofern dieſe zum Anſchlag beſtimmt oder geeignet ſind, und ſofern die Anzeige nicht mehr als ein Achtel der Fläche einnimmt. Jod Holien Roman von Kurt Martin. 2 Als der Kriminalinſpektor mit ſeinen Begleitern das Auto verließ, kam von einem Seitengebäude herüber ein Mann auf ihn zu. „Die Herren von der Kriminalpolizei, nicht wahr?“ Ia. „Ich bin der Gutsinſpektor. Finkemann iſt mein Name. Als die Schwurgerichtsverhandlung abgebrochen wurde, fuhr ich ſogleich hierher zurück.— Ich war auch als Zeuge ge⸗ laden.— Ich dachte mir ſchon, daß bald eine Kommiſſion hier erſcheinen würde.“ „Sind die Angehörigen dahlen ſchon zurückgekehrt?“ „Nein, noch nicht.“ „Schön!— Alſo führen Sie uns zu der Stelle, wo man Otto Müller erhängt fand.“ „Das iſt ganz hinten bei dem Gärtnerhäuschen.“ „Wohnte Otto Müller dort?“ „Ja, ſchon ſeit Jahren. Wir haben keinen Gärtner mehr. Da hat er das Häuschen bezogen.“ „Wer wohnt noch darin?“ „Niemand.“ fund:— Waren Sie heute morgen noch hier, als man and?“ „Nein, ich war auch ſchon nach der Stadt gefahren.“ „Wer fand ihn denn?“ „Der Obig. Das iſt ein junger Gutsangeſtellter; der hat als Gärtner gelernt und wollte die Bäume hinten im Park ausſchneiden. Er war nicht mit als Zeuge geladen.“ „Und der fand ihn?“ 7 „Hat man den Otto Müller früh nicht vermißt?“ „Freilich. Aber wir nahmen an, daß er zeitig nach Strehla hinübergegangen und von dort mit der Bahn zur Stadt gefahren ſef.— Wir anderen fuhren mit dem Auto zur Verhandlung.“ 5 „Wie erklären Sie ſich den Tod Otto Müllers?“ 5 „Ja, erklären!?— Eigentlich ſtehe ich vor einem Rätſel. des ermordeten Herrn Ger⸗ den ihn Mie im Leben hätte ſch gedacht, daß der Mann Selbſtmord begehen würde.“ 88 Ihnen denn in der letzten Zeit nichts an ihm auf?“ „Nichts!— Seit dem Tode des Herrn Gerdahlen waf er ja immer ſtill und in ſich gekehrt. Er ſagte auch oft, daf Allgemein verſagt iſt die Aufnahme von Fremd⸗ werbung in Sammelwerken über Städte, Länder, Lan⸗ desteile, Wirtſchaftszweige, Unternehmen. Nach wie vor kann z. B. ein größerer Handelsbetrieb in der Herausgabe einer Jubiläumsſchrfft für ſeine eigenen Erzeugniſſe Reklame machen, denn in dieſem Falle handelt es ſich um Eigenwerbung. Jedoch entſpricht es nicht dem Willen des Werberats, wenn jemand in der Jubiläumsſchrift einer ande⸗ ren Firma Inſerate aufgibt. Ebenfalls iſt die Anzeigenauf⸗ nahme ſelbſtändig und anläßlich beſonderer Feiertage und beſonderer Anläſſe erſcheinender Anzeiger, z. B. Heiraks⸗ und Verlobungsanzeiger und Meſſezeitungen nunmehr verboten worden. Auch für die Anzeigenaufnahme in ſog. Weih⸗ nachtsanzeigern eines Verlages beſteht nach der An⸗ ſicht des Werberats keinerlei Bedürfnis, vielmehr glaubt der Werberat, daß der Anzeigenbedarf in dieſer Hinſicht durch, die Sonderausgaben der Zeitungen und Zeitſchriften hinreichend gedeckt wird. Auf Fer nſprechverzeichniſ⸗ 0 ſie in ſihlich Norm zum An⸗ i wies der ſtonchen fartonterten 1 ſchlag beſtimmt oder geeignet ſind, kann nach wie vor Fremd⸗ werbung aufgegeben werden, ſofern der Herausgeber eine Ge⸗ nehmigung des Werberats hat. Ueber den Werbewert von Kurzſchriften, wie„Der häusliche Ratgeber“ und„Der Berater des Kaufmanns“ und ähnliche Gelegenheitsſchriften ſind die Auffaſſungen geteilt. Sie enthalten in der Regel außer einigen Fachfragen nütz⸗ liche Hinweiſe über allgemeines Verſicherungsweſen, Münz⸗ tabellen, Paket⸗ und Poſtgebühren, Gerichtskoſten und der⸗ gleichen Nach wie vor findet die intereſſierte Handelsbranche in derartigen Schriften einen geeigneten Werbeträger, da der Werberat dieſe Zeitſchriften bezw. Broſchüren weder allge⸗ mein unterſagt noch allgemein genehmigt hat. Es bleibt alſo bei der bisherigen Praxis, wonach der Werberat vor Er⸗ teilung der Einzelgenehmigung jede Druckſchrift auf ihren Werbewert hin einer Prüfung unterzieht. Als eine erhebliche Konkurrenz für Zeitungen und Zeit⸗ ſchriften hatten ſich die ſogenannten Geſchäftsanzei⸗ ger herausgebildet. Der Werberat iſt der Anſicht, daß die Häufung verſchiedener Anzeigen und der Mangel jeglichen Textteils die Werbewirkung der einzelnen Anzeige mindert. Aus dieſem Grunde ſtellt der Werberat den Herausgebern laufend erſcheinender Anzeigenblätter(mit Ausnahme der Wohnungs⸗, Stellen⸗ und Fachanzeiger) anheim, ihren Blät⸗ tern in Zukunft einen den Erforderniſſen der Reichspreſſekam⸗ mer genügenden Tertteil hinzuzufügen, um dann in dieſer Form als Geſchäftsanzeiger weiterzubeſtehen. Schützenvereine, Tierſchutzvereine, Kleingärtnervereine ufw. geben vielfach gelegentlich von Grün du ngs⸗ und Stiftungsfeſten Druckſchriften heraus, die ſie größten⸗ teils durch Inſeratenſammlung finanzieren. An und für ſich ſind Anzeigen in dieſen Druckſchriften erfahrungsgemäß für kaufmänniſche Unternehmen, die ihren Abſatz ſtark im Frem⸗ denverkehr finden, ſo z. B. Brauereien, Likör⸗ und Weinhand⸗ lungen, Schokoladengeſchäfte und dergleichen, ſehr wirkungs⸗ voll und aus dieſem Grunde auch beliebt. In Anbetracht ihren Eignung für Werbezwecke hat der Werberat gegen die Herausgabe ſolcher Anzeigenträger auch in Zukunft nichts einzuwenden, wenn ſie in einem ordnungsmäßigen Druckver⸗ fahren hergeſtellt ſind und wenn ihr Anzeigenteil höchſtens ein Sechſtel des Geſamtumfanges der Druckſchrift beträgt. Anterſag t ſind alſo ſolche Feſtſchriften, ſofern ſie in einem primitiven Abziehverfahren oder in ähnlicher Weiſe herge⸗ ſtellt werden. Alle dieſe Vorſchriften haben den Zweck, das deutſche Anzeigenweſen von betriebs⸗ und volkswirtſchaftlich ungeeigne⸗ ten Werbeträgern zu befreien und der Wirkſamkeit der deut⸗ ſchen Werbung auf dem Gebiete des Anzeigenweſens, ſo⸗ weit ſie vornehmlich durch die berufene Fachpreſſe durchgeführt wird, eine nachhaltige Stütze zu verleihen. (Nähere Erläuterungen vergl. in den Erläuterungsbü⸗ chern des Verfaſſers:„Die 10. und 11. Bekanntmachung des Werherats“. Selbſtverlag des Verfaſſers, Düſſeldorf, died. Nach Spuren, die auf eine andere Perſon als Herrn Alber! Füßen der Tote mit einem Tuche zugedeckt lag. Neugierig dem Toten, probierte das Seilſtück um deſſen Hals, nahm eine Lupe Hofgartenſtraße ge, kam mir immer vor, als ob er nach Spuren ſuche, ich mefne. Gerdahlen hinwieſen. „Und geſtern?“ „Er war wie alle Tage.— Eigentlich etwas froher, wi einer Sorge befreit.“ „Und vorhin, haben Sie den Toten geſehen?“ „Ja, er liegt noch unter dem Baume, von dem ihn Obige abgeſchnitten hat“ „Nun gut! Wir werden ja ſehen!“ 5 Fern lugte aus dem Grün der Bäume ein kleines Häus, hervor. Der Gutsinſpektor deutete darauf hin. „Dort, das iſt das Gärtnerhäuschen.“ 5 „Aha!— And die Stelle, wo man Otto Müller fand?“ „Die liegt da drüben; es führt von dem Gärtnerhäus ſchen ein ſchmaler Weg dahin. Wir können aber gleich hien quer durch das Gebiiſch gehen.“ Sie ſtanden alsbald vor einer großen Buche. zu derer von chen ſtanden Leute vom Gut umher. Kriminalinſpektor Stein befahl: „Ich brauche keine Zuſchauer, gehen Sie alle an Ihre Arbeit. Nur Sie, Herr Inſpektor, bleiben hier.— Und wo iſt Obig?“ Ein junger, blondhaariger Menſch trat vor. „Hier!“ f „Ste haben den Toten gefunden?“ e „Sie bleiben auch hier!“ Zögernd entfernten ſich die übrigen. Der Kriminalinſpektor beugte ſich über den Leichnam und ſchob das Tuch zurück, das das Antlitz bedeckte. Er prüfte lange die Würgſtellen des Seiles am Halſe. Dann ſtand er auf. N i Oben am Baumaſt hing noch das feſtgeknüpfte Ende den Seiles. Er fragte:„Wo iſt das Seilſtück hingekommen, das um den Hals des Toten lag?“ Obig griff bei dem Baumſtamm ins Gras. i „Hier!— Ich löſte es ihm vom Halſe und warf ee hier her.“ 8 5 5 Der Kriminalinſpektor unterſuchte auch dieſes Stück eingehend. Dann befahl er einem ſeiner Beamten, aus dem Gärtnerhauſe einen Stuhl zu holen. Er kniete wieder neben des Seils. ſer nicht an Herrn Albert Gerdablens Schuld alaube. Es 8 worden ſei, fehlten. Leckar Rote Appell der Reichs motorſportſchule Einweihung der Reichsmokorſchule. 5 155 f Berlin, 17. Juli. Korpsführer Hühnlein hatte anlätzlich der Einweihu der Reichsmotorſportſchule der NS in Döberig⸗Elsgtund bei Berlin einen Appell der Motorſportſchulen des N SK aus dem ganzen Reich angeſetzt. Auf dem Gelände in Döberitz waren die Angehörigen der Motorſportſchulen an⸗ ne Auch das Heer und die Luftmacht hatten Ehren⸗ ormationen entſandt. Der Einweihung und dem Appell wohnten Reichskriegsminiſter Generaloberſt v. Blom⸗ berg und der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artillerie Freiherr v. Fritſch bei. In ſeiner Anſprache betonte Korpsführer der Reichsmotorſportſchule Döberitz⸗Elsgrund die Schulung aller Lehrkräfte der NSͤKK⸗Motorſportſchulen im Reich obliege. Unſere Aufgaben, fuhr der Korpsführer fort, be⸗ ſtehen darin, aus der nationalſozialiſtiſchen Jugend die Motorbegabteſten auszuwählen, um ihnen eine gediegene fahrtechniſche wie ſportliche Grundausbildung zu geben. Vom Fernſprecher zum Fernſchreiber Eröffnung des erſten deutſchen Jernſchreibnetzes. Berlin, 17. Juli. In aller Stille vollzog die Deutſche Reichspoſt die In⸗ betriebnahme des deutſchen Fernſchreibnetzes mit ſelbſttäti⸗ ger Fernwahl. Die techniſche Bedeutung dieſer Leiſtung wurde einem Kreis von Preſevertretern im Verliner Fernamt veranſchaulicht. Das„Fernſchreiben“ iſt eine Ergänzung des ernſpre⸗ chens. Es wird ebenfalls über Drahtleitungen gehe die eine Art Schreibmaſchine, ſogenannte Fernſchreiber, mit⸗ einander verbinden. Man waͤhlt am Fernſprecher den ge⸗ wünſchten Teilnehmer, und zwar auch im Fernverkehr und drückt dann eine Wer da d⸗ Ta ſt e, die ſelbſtändig den Namen des angerufenen Teilnehmers zurückmeldet. Dieſe automatiſche Beſtätigung, mit der richtigen Leitung ver⸗ bunden zu ſein, iſt notwendig, da der Fernſchreiber auch jederzeit mit dem Apparat eines abweſenden Teilnehmers in Verbindung treten kann. Der weitere techniſche Ablauf des Fernſchreibens iſt dann der eines üblichen Maſchinen⸗ ſchreibens, wobei der Empfänger auf einer Papierwalze das Gemeldete klar ausgeſchrieben erhält und in der Lage iſt, ſich ſofort zurückzuäußern. Der Fernſchreiber bedeutet eine entſcheidende Entwick⸗ lungsſtufe im Verkehrsweſen. Bisher wurde er bereits mit großem Erfolg in Hamburg von 30 Teilnehmern und in Verlin von 50 Teilnehmern benutzt. Aufgrund dier guten Erfahrungen wurden nun die Fernſchreibknotenäm⸗ ter in Berlin, Hamburg und Dortmund in Betrieb genom⸗ men. Es folgen in nächſter Zeit die Verteilämter Düſſel⸗ dort, Köln, Eſſen, Bremen und Magdeburg. Damit iſt dann ein deutſches Fernſchreibenetz mit ſelbſttäti⸗ ger Fernwahl geſchaffen. Die verhältnismäßig koſtſpielige Anſchaffung eines Fernſchreibeappgrates, der etwa 3000 Mark koſtet, läßt al⸗ 119 vorläufig eine Benutzung durch die Allgemeinheit nicht zu. Hühnlein, daß . Aus der Welt des Wiſſens Laubfröſche ſind in über 120 Arten beſonders in den Tropen verbreitet. In Deutſchland wurden 1934 insgeſamt 3 695 000 Ton⸗ nen Fleiſch verbraucht. Die landwirtſchaftliche Erzeugung hatte im vergangenen Jahre in Deutſchland einen VBerkaufswert von rund 8 Mil⸗ liarden Mark. Als dann der Stuhl gebracht worden war, ſtieg er hinauf und wiederholte an dem an den Aſt geknüpften Seil⸗ ſtück ſeine Unterſuchung, hier aber noch eingehender, noch ſorgſamer. Endlich löſte er das Seil vom Aſt und ſtieg von dem Stuhl. Noch einmal prüfte er mittels der Lupe das Seil Er ließ ſich von einem ſeiner Beamten die Aktentaſche reichen, entnahm ihr Papier, wickelte das Seil hinein und ſchob es in die Taſche, die er verſchloß. Seine Augen hatten einen fremden, harten Ausdruck bekommen. Er ſah den Gutsinſpektor an. „Hier liegt kein Selbſtmord vor. um einen Mord!“ Friedrich Finkemann trat entſetzt einen Schritt zurück. „Nicht möglich!— Ein Mord?— Ein zweiter Mord alſo?“ „Ja, Otto Müller iſt ermordet worden. Schon die Fa⸗ ſerung des Seiles, ſeine Abſcheuerſtellen, beweiſen, daß der Mann nicht das Seil um den Aſt geſchlungen und ſich dann daran erhängt hat, ſondern, daß der Mann vermutlich mit dem Seile um den Hals erwürgt wurde und erſt dann, nach⸗ dem er tot war, nachdem er erwürgt war, hier an dem Aſt auf„ Der Gutsinſpektor ſtarrte den fungen Obig an, und der wieder ihn. Sie ſagten beide zu gleicher Zeit: 5 „Ja, wie kann man denn das ſehen?“ e Juſpektor Stein lächelte leis. „Sehr einfach! Ich habe feſtgeſtellt, daß die Faſerung am Seil, das dort am Aſt befeſtigt war, in der Richtung nach unten geſcheuert wurde. Das Seil iſt alſo mit der Laſt des Toten nach oben gezogen worden!— Hätte ſich Otto Müller ſelbſt erhängt, ſo müßten die am Aſt geſcheuerten Seilfaſern nach oben laufen.“ 5 i Er bekam es plötzlich eilig. Er ſah auf den Boden nie⸗ der.„Hier ſind nun etliche Menſchen herumgetreten. An die Feſtſtellung einer Fußſpur iſt da nicht mehr zu denken. Wir wollen aber doch die Stelle hier abfuchen.“ 8 Er nickte dem Gutsinſpektor und Obig zu. 5 f „Ste kreten dort hinüber! So,— das genügt ſchon!- Bleiben Sie hier! Ich brauche Sie dann noch.“„ Hier handelt es ſich Mit ſeinen beiden Begleitern ſuchte er„ Boden ab. Das Gras war überall niedergetreten. Zwiſchen den Halmen lag zuſammengedrückt eine Zündholzſchachtel. Die nahm Stein an ſich. Weiter war nichts 15 zhen. Spu⸗ ren, daß der Körper des Toten etwa zu der uche geſchleift und unterſuchte ſehr genau die Faſerung Die Noſen Von Friedrich Hebbel Als du frühmorgens gingſt Und an der Sonne hingſt, Pflückteſt du dir,. Die, von ihr angeglüht, Still vor ihr aufgeblüht, Und nun den Duft verſprühk, Roſen zur Zier. Hältſt ſie noch abends feſt? Schmeichelte dir der Weſt Längſt ſie nicht ab? Siehſt ja, ihr Leben ſchwand! Mo iſt der Farbenbrand? Doch nur in deiner Hand Sind ſie im Grab. Gib ſie den Winden preis, Daß ſie mit ihnen leis Düngen den Strauch. Jühlt's nicht ſogleich der Zweig, Jühlt's doch die Wurzel gleich, Und iſt nur dieſe reich, Wird der es auch! „Jugend am Weg“ Von Joſef Peter Kiendl. „Die Schatten, die mein Auge trübten, Die letzten, ſcheucht der Kindermund; Ich ſeh der Heimat, der geliebten, Zukunft in dieſer Augen Grund.“ (Storm:„Auf dem Segeberg.“) Ich denke an meine Heimat——. Heimat iſt Jugend! Heimat und Jugend, fern und nah, wie ein Gruß herüber, hinüber. Ein Wiſſen um Glauben und Hoffnung, ein Friede, ein Glück, eine wunderſame, hinklin⸗ gende Melodie, die man nie vergeſſen kann, über die man nachdenken muß!—— Wet⸗ ter, immer weiter. Wie in einem blauen Duft ſtehen da all die Dinge im Kreis, die man gelebt, erlebt hat, als man ſelbſt noch jung war. Und ſind auch jene himmelfernen, blauen Jugendtage blaſſer geworden in all ſolcher Ferne, Sonnenglanz bleibt drüber weg, der herüberglimmt bis ins Heute.— Jugend! Feierlichſte Jahreszeit des Lebens! Dein Blau wird nahe Ferne, allemal, wenn's über uns kommt, die Erinnerung!— Ju⸗ gend, ein Erleben wie zwiſchen Schlaf und Traum und verwundertem Wachſein, jung ſein, war ja immer lebendigſte Gegenwart, der man ſich in aller Lebendigkeit gar nicht bewußt wurde. Jugend! Man ertrug le⸗ bendige Freude und lebendiges Leid als Schickſal ſeiner jungen Seele. Aber da wa⸗ ren dann Glaube und Hoffnung ſtärker als erlebte Freude, tapferer als gelebtes Leid, man war ja Gegenwart, voll lauter tiefer Sehnſucht, die ſich erfüllen mußte.——— Jugend, dir möchte ich noch einmal begeg⸗ nen! Vielleicht noch einmal dort, wo du am leiſeſten und darum tiefſten erlebt wurdeſt! Von folch leiſem, ſtillem Erleben darf ich's herſchreiben im blanken Glück des dankbaren Erinnerns, wo Jugend das Beſte in harter Stunde war.——— In der„Lauſechampagne“ hab ich's erlebt, damals, als die Front die weiße Landſchaft durchſchnitt. Ein ſchwermütiger Spätſom⸗ mer war's im September 1915. Kurz vor der großen Herbſtſch acht. Ein ſtilles Dorf, wo wir die„Ruhe vorm Sturm“ erlebten. Ein echt franzöſiſches Dorf, ein paar Meilen hinter der lauernden Front. Ein ſtiller Ka⸗ nal zog vorbei zwiſchen Weiden und Pap⸗ eln. Das kleine Dorf mit ſeinen ein wenig angweiligen Häuschen beherbergte noch ein paar Ziviliſten. Unter dieſen letzten Dorf⸗ bewohnern war ein Junge— Pierre. Er war ungefähr zwölf Jahre alt. Wie ſoll ich ihn vorſtellen? Ihn— Pierre! Sein Fa⸗ milienname iſt belanglos, obwohl dieſer einen ſchönen Klang hatte. Pierre war ſchlackſig, ein echtes pfiffiges und doch manchmal ſo ernſtes Jungengeſicht unter einem Wuſchel ſtrohgelben Haarſchopfes. Seltſam waren die ſchwarzen Augenbrauen, ſeltſam die haſelnußbraunen Augen. Selt⸗ ſam war ſeine Anhänglichkeit an ſeine zier⸗ liche Mutter, die im Ort ein winziges Häus⸗ chen hatte. Die Mere wuſch für die quartie⸗ renden Soldaten die Wäſche, ſtopfte ihre Strümpfe, kochte wie eine richtige Mutter ſch die Feldgrauen. Und im Sommer ver⸗ ſchenkte ſie ihre knalligroten Tomaten aus dem putzigen, verwilderten Gärtchen an die durchmarſchierenden„Feinde“ Da ſtand dann Pierre neben der Mutter, mit einer roßen ſtrohgeflochtenen Wanne, darin die omaten gehäuft waren, blickte andächtig auf die„Mere“, die neben ihm, ſtill lächelnd, die Tomaten den Vorbeimarſchierenden bot. Dabei dachte die alternde, zierliche Frau ſicher an ihren fernen Mann, den Vater ih⸗ res Pierre, der irgendwo in einer fernen Wüſtenſtadt in einem„Bat' d' Af“(„Batall⸗ lon d' Afrique“) als ſergent major ſeinen Krieg erlebte.— Zogen keine Truppen durchs Dorf und war keine Tomatenzeit mehr, trieb ſich Pierre bei den Quartierſoldaten herum, machte ſich überall nützlich, lernte Mund⸗ und Ziehhar⸗ monika ſpielen, lernte das deutſche Exerzie⸗ ren, wie ein echter, anſtelliger Rekrut und war ſo mit Leib und Seele Kamerad der deutſchen Soldaten geworden. Dann gab's aber auch böſe Tage, wo der Krieg deutlicher wurde, härter. Die Nähe der Front ward dann lauter, grollender. Flieger zogen übers ſtille Dorf, herüber, hinüber. Einmal war ſogar eine ſcheußliche Bombe mit Höllenbrauſen mitten in den ſtil⸗ len Kanal am Dorfende gerauſcht. Eine him⸗ melhohe Waſſerſäule hatte den Kanaldamm zerſch agen, war über das wacklige Dorf weggerauſcht wie ein Platzregen. Pierre war in jener ſchrecklichen Stunde gerade im Gärtchen und pflückte„haricots“. Und da⸗ mals ſah er auch in ſeinem jungen Leben zum erſtenmal den Tod! Und das war etwas Großes, Zwingendes und doch war die Jugend Pierres größer, zwingender! a Ein paar Schritt weg von Pierre grub im Gärtchen ein deutſcher Soldat ein Gemüſe⸗ beet um. Ein ſtiller Pionjer war's vom Nie⸗ derrhein, ein guter Kamerad von Pierre und deſſen Lehrmeiſter auf der Ziehharmo⸗ nika. Und den traf ein Fetzen Metall mitten zwiſchen die Schultern. Lang ſchlug er hin, einen klagenden, gequälten Schrei ausſto⸗ ßend. Der Spaten ſtak kerzengerad im Gar⸗ tenboden, neben ihm wälzte ſich der Rhein⸗ länder, das kalkige Geſicht in den Boden ge⸗ drückt, die krampfenden Finger wühlten die Erde, die zuckenden Beine ſtreckten ſich ge⸗ rade lang aus, als der kleine Pierre beſtürzt neben ihm niederkniete und dem väterlichen Freund ſein Sterben leichter machen wollte. Dann kamen die Kameraden. Die Soldaten trugen den zu Tod Getroffenen ins Häus⸗ chen von Pierres Mutter. Dort hielt dann Pierre die Totenwache bis zum frühen Abend. An dem begrub man den Gefallenen neben dem Dorffriedhof in der„Soldaten⸗ ecke“.— Es war ein übliches Soldatenbe⸗ gräbnis hinter der Front. Die Kompagnie, ein Feldgeiſtlicher, ein paar Dutzend Zivili⸗ ſten. Als die drei Salven übers Grab ge⸗ rollt waren, der Feldgeiſtliche das Schlußge⸗ bet geſprochen hatte und der Kompagnie⸗ führer auf ſeinen gefallenen Pionier das letzte Kommando gegeben hatte:„Helm ab — zum Gebet!“— geſchah etwas Wunder⸗ liches, Jugend⸗Wunderſchönes!—— Der kleine blaſſe Pierre ſtand bolzenge⸗ rade hinter der Kompagnie und fingerte an⸗ dächtig ſein troſttiefes Lied auf der verbeul⸗ ten Ziehharmonika des Gefallenen herunter. Es war das ſoldatenheilige Lied vom„Gu⸗ ten Kameraden“. Und ſeine leidgequälte Knabenſtimme ſang tapfer die Liedworte in der Sprache„der Feinde“ ſeines Vaterlan⸗ des. Die eigenartig betonten Worte, der ihm fremden Sprache klangen übers frühe Sol⸗ datengrab, die Harmonika orgelte die herv⸗ feine Melodie dazu! Der Kompagnieführer, ein junger Reſerpeleutnant, ſtutzte, das Vier⸗ zck der aufageſtellten Kompaanie vergaß alle militäriſche Disziplin, verrenkte ſich die Hälſe nach dem ſeltſamen Muſikanten. Ein gerührtes Lächeln glitt übers Geſicht des jungen Offiziers, eine reglementwidriges Kommando:„Alles mitſingen!“— Harte So datenkehlen würgte die Rührung, aber tapfer ſangen ſie dem toten Kameraden das beſte Totenlied Und als die letzte Strophe kam—„Kann dir die Hand nicht geben“— Da riß in das Lied ein gequältes Kinder⸗ ſchluchzen— Pierre weinte, weinte hem⸗ mungslos, wie nur ein Kind im tiefſten Schmerz weinen kann.——— Tage waren vorüber. Pierre brachte im⸗ mer, täglich irgendein Sträußlein, karger Sommerblumen aufs Grab ſeines Muſik⸗ lehrmeiſters. Täg ich ſprach er mit allen, die ihm in die Quere kamen, von dem toten Rheinländer. Zu mir ſprach er auch einmal darüber.— Tapfer überlegte er ſich ſeine Sätze in unſerer Mutterſprache und kauder⸗ welſchte tapfer drauflos. Dabei trafen ſeine ernſten Augen einem mitten ins Geſicht, beim Sprechen ſtand er immer in Haltung! wie ein Soldat beim Anhören eines Befehls. Tapfere Worte ſprach der kleine Pirrre da⸗ mals:„Dein Kamerad war ein braver Sol⸗ dat,— ein grand muſicien.— war mein Kamerad, wenn ich bin groß— camarades!“ Der Krieg marſchierte weiter, endlos wei⸗ ter; es kamen Herbſtſchlachten, Sommer⸗ ſchlachten, Winterſchlachten, Frühlings⸗ schlachten, Sommerſchlachten und wieder Herbſtſchlachten. Es ging erbarmungslos weiter!— Das Dorf an dem ſtillen Kanal in der Champagne hab ich nie wiedergeſehen. Pierre? i Er lebt in meinem Erinnern weiter! Er war, er bleibt mir gläubige Jugend— im Erinnern. 5 Das Stichwort Von F. Schrönghamer⸗Heimdal. Der Turnegger Waſtl werkelt mit ſeinem Pfluggeſpann zum Dorf hinaus. Die Räder des wackligen Pfluggeſtells holpern, die Peit⸗ ſche ſchniggelt und ſchnaggelt, daß die Nebel⸗ fetzen ſtieben und den Blick über die lange Dorfgaſſe freigeben. Zwiſchen zwei Schnal⸗ zern erfaßt der Waſtl das ewig alte und doch in ſeinem Wechſel immer neue Dorfbild: Die Blaſerin ſchürt den Backofen, die Schil⸗ lerin jagt die Hühner auf die Gaſſe, die Steindlkinder klauben Kletzen zuſammen, der Raithknecht a in die Mühle, der Hanſl⸗ bauer unterhält ſich mit dem Hochzeitlader, der gerade um die Wege iſt, 5 wir alle Unterhaltung und Wissen. Warum, weiß der Waſtl ſelber nicht, aber wie er mit ſeinem Pfluggeſtell an ihm vorbei⸗ rattert, droht der ſchelmiſch mit dem Hackel⸗ ſtecken.„Turnegger, jetzt wird's Zeit! Neu⸗ gierig bin ich, wann ich mit dir einmal ins Geſchäft kimm. Schau hin, da ſchebbert die Schuxenreſl mit ihrem Schubkarren. Das wär grad die Rechte für dich. Aber ich will weiter nichts geſagt haben. Schön wär's halt, wenn du mich auch einmal einen Kreuzer ver⸗ dienen ließeſt in dieſen lauſigen Zeiten, die⸗ ſen lauſigen...“ Den Turnegger Waſtl ficht die Rede des Hochzeitladers nicht weiter an. Der hat leicht maulwerken. Geheiratet iſt bald, aber nachher hat man ſo ein Weiberleut ſein Lebtag, ob's gefehlt iſt oder getroffen. Dem Hochzeitlader iſt der Ausgang von ſo einer Heiraſpelei ab⸗ ſolut wurſcht, der lacht ſich am End noch den Buckel voll an. Dennoch lugt der Waſtl zwiſchen zwei Schnalzern nach der Schuxenreſl, die einen Steinwurf weit vor ihm mit dem Schubkar⸗ ren daherrattert. Recht wär ſie ja, die Reſl, iſt ſein Gedanke. Die Jahre ſtimmen, die Mitgift iſt auch nicht ohne, was man ſo hört, ſauber iſt ſie auch ſoweit. Alt und ſchäbig wird mit der Zeit eine jede. Nachlau⸗ ſen tu ich ihr nicht und einer andern auch nicht. Wenn's ſein will, daß wir zuſammen⸗ kommen, wird es ſich ſchon ſchicken.„Auh— Schockl!“ Der Scheckl ſteht wie auf Kommando vor em Reutackerl, auf dem der Waſtl noch ein paar Pifange umzupflügen hat, während die Schuxenreſl ein paar Ackerbreiten weiter das letzte Herbſtgras auf einem Feldrain zuſam⸗ menſchabt. Der Waſtl hat keine Weile mehr, ſich in Gedanken weiter mehr mit der Reſl zu be⸗ ſchäftigen. Denn der Scheckl, ein erſt abge⸗ richteter Zugochſe, nimmt ſeine ganze Aufmerk⸗ ſamkeit in Anſpruch, damit die Pifange ge⸗ rade und die Kehren taugſam werden. Das Reutackerl liegt ja hart am Kirchenweg, und es möchte ſich jeder den Schnabel wetzen, wenn der Umbruch ein Pfuſchwerk wäre. Nichts Prächtigeres gibt es in bayeriſchen Landen als einen jungen Bauersmann am Pflug. Welch ein Bild der Ruhe und Kraft, wenn Mann und Geſpann wie in eins ver⸗ wachsen gemächlich über die Feldbreite trot⸗ ten. In den Talgründen ſchleichen die Herbſt⸗ nebel. Der Himmel iſt mit trägziehenden Wol⸗ ken verhangen. Nur der einſame Pflüger auf dem Felde bringt Leben in das große Herb⸗ ſtesſchweigen. Wie ein Held der Vorzeit mei⸗ ſtert er mitwirkend das nahrhafte, brotzeu⸗ gende Schöpfungswerk. Dennoch denkt der Waſtl jetzt nicht an ſolche Zwecke, ſondern ein⸗ zig an die Schönheit des werdenden Umbruchs von wegen der maulwetzenden Kirchgänger. Daher muß er hier an den Scheckl mehr Worte verſchwenden, als anderswo nötig wäre, 15 das Pflugwerk nicht ſo vor aller Augen iegt. Nichts Schöneres weiß ich mir im Bayer⸗ land als die naturhafte, aus Urzeiten ſtam⸗ mende Wortfülle, mit der eie bayeriſcher Bauer ſeinen Schecken zum rechten Werke an⸗ hält. Stundenlang könnte ich da zuhören, wenn ich Zeit hätte, Anſporn, Lob und Tadel wechſeln mit wegweiſenden Zurufen in einer Ursprache, die keine Feder wiederzugeben im⸗ ſtande iſt. Geſchweige denn eine Schreibma⸗ ſchine. Nur mit altväterlichen Runen könnte man ſolchen Urlauten etwa gerecht werden, aber die kann heutzutage niemand mehr leſen. Und wenn an einem beſonders widerborſtigen Pflugochſen ſelbſt ſolche Urlaute verſagen, dann gellt ein Fluch aus Heidenzeit, und zürnend ſchwingt eine Fauſt den beringten Pflugraitel wie weiland der Wettergott den Donnerkeil. Iſt aber das Werk endlich zur Zufriedenheit geſchafft und der Zorn des Pflügers mit dem Schweißdampf des Zugtiers verraucht, dann gibt's ein Wort gemütlicher Ausſprache und ein verſöhnendes Tätſcheln. Alſo tritt auch der Turnegger Waſtl vor ſeinen Scheckl, krault ihm die Stirnfranſen und ſpricht: „Warum haſt mich denn gar ſo ſchreien und werken laſſen? Jetzt, mein ich, könnteſt ſchon geſcheit genug ſein, daß du dich aufs Leit⸗ ſeil allein auskennteſt. Schau, du könnteſt das ſchönſte Leben haben bei mir, wenn du was darum gäbeſt. Ja, wie Brüder könnten wir ſein in Zukunft, wenn du allemal gleich fol⸗ gen möchteſt. Alsdann— laß dir's geſagt ſein, du Rindvieh!“ „Wie Brüder könnten wir ſein!“ Dieſe Worte geben der Schureſteſl auf ihrem Feldrain einen Stich ins Herz, aber einen wonnevollen. Denn jetzt weiß ſie, daß der ſonſt ſo rauhborſtige Waſtl ein goldenes Gemüt hat als ein Menſch, der mit ſeinem Zugochſen wie ein Bruder ſein will. Wie wird der erſt mit einem Weiberleut ſein! Und wie ſie mit dem Mähen fertig iſt und ihren vollen Schubkarren auf dem Heimweg her⸗ ſchiebt, hält ſie mit Lob und Anerkennung keineswegs zurück. Der Waſtl aber gibt ihr das Leitſeil in die Hand und nimmt ihr den ſchwexen Schub⸗ karren ab. 5 Wie aber die Blaſelin vor ihrem Backofen auf dem Dorfanger das Leitſeil in der Hand der Schuxenreſl und den Schubkarren in den Pranken des Waſtl ſieht, da läuft ſie im Dorf von Haus zu Haus und verkündet die große Neuigkeit:„Leut, paßt's auf, da ſchickt ſich bald was!“ 2 1* Acht Tage darauf pilgert der Hochzeitladg mit einem bunten Strauß am Stecken oo Hof zu Hof und lädt zum Ehrentag des ehre geachteten Jünglings Sebaſtian Turneggg und der tugendſamen Jungfrau Theres Schur.„Das iſt ſchneller gegangen, wie i gemeint hab“, beſchließt er ſeinen Spruch „Daß man auch wieder einmal einen Kreuze 19 5 in dieſen lauſigen Zeiten, dieſen lau igen Luſtige Etke Die erſte kluge Ankwork. Die dummen Antworten des Schülegz Maxe brachten den Lehrer zur Verzweifkung Aergerlich rief er:„Geh zur Apotheke un hole für zehn Pfennig Verſtand!“—„Gleitz Herr Lehrer“, antwortete Maxe,„ſoll ich iz gen, daß es für Sie iſt?“ Aſtronomie. Die junge Beſucherin des Aſtronomſ Profeſſors durfte auf ihre Bitte durch de Teleſkop ſchauen.„Iſt das der Mars?“— „Nein, die Venus!“—„Können Sie da wirklich bei der großen Entfernung unte ſcheiden?“ * Der Herr im Hauſe. Bei dem Zuſammentreffen mit ſeinem g. ten Freund Hans verſichert Franz:„In mt nem Hauſe bin ich jetzt der Herr!“—„Da freut mich,“ erwidert Hans,„meine Frau nämlich heute auch verreiſt!“ In Schokkland. „Der Schotte betrat das Kaffeehaus und seh ſich nach Abenteuern um. Eine junge Dam die allein an ihrem Tiſch ſaß, weckte ſeiſ Aufmerkſamkeit.„Herr Ober,“ ſagte er,„e die Damen da drüben ihren Kaffee ſchon he zahlt?“—„Jawohl, mein Herr.“—„ oder keine!“ ſagte der Schotte und ſetzte g in Bewegung. Nach Schottland kam ein Karuſſell. De Sohn des Schotten wollte fahren. Schotte war dagegen.„Warum mei Sohn?“ „Ich möchte mit auch mal drehen laſſeg, Vater.“ Sagte der Schotte:„Du wirſt um ſonſt gedreht, die Erde dreht ſich.“ Ob ſie das glaubt? ö „Geſtern nachmittag biſt du fortgegangen Arthur, um dir das Haar ſchneiden zu laſſen, und jetzt kommſt du nach Hauſel Weißt di daß es vier Uhr nachts iſt?“ 5 „Ja, Antonie, ich weiß. Der Friſeur hall mir das Haar ſo kurz geſchnitten, daß ic mich nicht heimtraute, ehe es wieder etwg⸗ gewachſen war.“ Rätſel⸗Etke Illuſtriertes Kreuzwort⸗Rätſel. PP T Die in die waagerechten und ſenkrechtel Felder⸗Reihen einzutragenden Wörter ſind auß den bildlichen Darſtellungen zu erraten. Die Wörter der waagerechten Reihen ſind in den oberen, die der ſenkrechten in dem unteren Teil des Bildes zu ſuchen. Auflöſungen aus voriger Nummer. Silben⸗Kapſel⸗Rätſel: Gute El holung mit viel Freude. Scharade: Bruchſtück. * e des I daufſche eſchäß J culche set N N 8 1 5 5 fl. 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