t als d g wiede Rhein z e Waſſe r heutig ir Il Hochſtät hein. ang un ein fra 6merzeil Er dur verleg feld; de eckar zu ls er di e.(Sieh im 190 — n grüß der m r lageg lveshei und fi krſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-8eile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zäh ringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim ⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 35: 1250. 35. Jahrgang Gegen politiſchen Katholizismus are Scheidung zwiſchen Religion und Politik.— Ein Erlaß des Miniſterpräſidenken Göring. Berlin, 18. Juli. Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Der Preußiſche Miniſterpräſident und Chef der Gehei⸗ men Staatspolizei, General Göring, hat in einem Erlaß an die Oberpräſidenten und Regierungspräſidenten ſich mit der ablehnenden Haltung gewiſſer Kreiſe des katholiſchen Klerus gegen den Nationalſozialismus und ſeine Einrich⸗ tungen befaßt. In bewußter Verkennung der außerordent⸗ lichen Leiſtungen des nationalſozialiſtiſchen Staates und im Gegenſatz zu der bereitwilligen Anerkennung, die ihm das geſamte Volk für ſeine erfolgreichen A at auf allen Lebensgebieten zollt, glaubt eine Anzahl katholiſcher Geiſtlicher immer noch, die ihnen anvertrauten Volksgenoſ⸗ ſen an der nationalſozialiſtiſchen Idee irre machen zu ſollen, nur weil ſie ihren politiſchen Einfluß ſchwinden ſehen. Der Miniſterpräſident lehnt die Entfeſſelung eines Kul⸗ turkampfes gegen die katholiſche Kirche nach wie vor auf das Beſtimmteſte ab. Er hält es aber für unbedingt nok⸗ wendig, mit aller Energie gegen diejenigen Beſtrebungen vorzugehen, die von dem polikiſchen Katholizismus her dem rd nalionalſozialiſtiſchen Staate im Kampfe enkgegenkreten. nehmen, sfähre nheime es frän⸗ oß, und amt, Staat, eine Ungeheuerlichkeit, die wir in Demgemäß hat er, um dem Treiben ſolcher anti⸗natio⸗ nalſozialiſtiſchen katholiſchen Geiſtlichkeit, deren Einſtellung und Haltung immer noch in der Gedankenwelt der ehema⸗ ligen Zentrumspartei wurzelt, ein Ende zu bereiten, die Staatsbehörden angewieſen, mit allen geſetzlichen Mitteln gegen ſolche Mitglieder des Klerus vorzugehen, die die Autorität ihrer geiſtlichen Stellung zu pelitiſchen Iwek⸗ ken mißbrauchen. Der Erlaß führt unter anderem aus: Die Linie der Staatsführung in der Behandlung des politiſchen Katholizismus iſt eindeutig und klar vorgezeich⸗ net. Der nationalſozialiſtiſche Staat gewährleiſtet die Un⸗ . der chriſtlichen und damit auch der katholiſchen irche; er gewährt ihr und ihren religiöſen Einrichtungen ſeinen Schutz. Die Zeiten, in denen der Wille und die Macht des Staates nicht hinreichte, die Kirche vor den zerſetzenden Einflüſſen der Gottloſenbewegung wirkſam zu ſchützen, ſind vorüber. Für die Kirche entfällt damit jede Veranlaſſung, über das Gebiet religiöſer Betätigung hinaus politiſche Einflüſſe aufrechtzuerhalten oder von neuem anzuſtreben. Sie darf daher weder Gott anrufen gegen dieſen offener und verſteckter Form allſonntäglich erleben, noch darf ſie eigene politiſche Kräfte unter der fadenſcheinigen Begründung organiſieren, ſie müſſe vom Staat her drohende Gefahren abwehren. Wir dulden Beſtrebungen nicht, deren Träger früher das Zentrum war. Dazu gehört es, wenn Kle⸗ riker, die ſich mit der politiſchen Totalität des Na⸗ tionalſozialismus nicht abfinden wollen, in letzter Zeit mehr und mehr die Ausdrucksformen, Wortprägungen und Symbole des nationalſozialiſtiſchen Kampfes auf ihren an⸗ geblichen„Kampf“ übertragen. Sie wenden jedem Volks⸗ genoſſen in Fleiſch und Blut übergegangene Abkürzungen — wie HJ auf„Herz⸗Jeſu⸗Jugend“, BdM auf„Bund der Marienmädchen“ und Abwandlung des Deut⸗ ſchen Grußes auf Jeſus Chriſtus an. Sie belaſſen es nicht bei den althergebrachten kirchlichen Veranſtaltungen, ſondern ſie häufen große demonſtrative Prozeſſionen und Kirchenfeſte und bedienen ſich dabei einer in der Vergangenheit noch nicht dageweſenen Aufmachung und Werbung für dieſe Veranſtaltungen. Neben allen dem nationalſozialiſtiſchen Kampf abgeſehenen äußeren Formen verleiten ſie die ihnen zur religisſen Betreuung anvertrauten Volksgenoſſen bis zu ſcheinheiligen Ausrufen wie:„Unſer himmliſcher Führer Jeſus Chriſtus, Treu Heil!“ Von der Kanzel ſetzen ſie ſtaatliche Einrichtungen und Maßnahmen ohne Scheu herab. Es iſt ſoweit gekommen, daß gläubige Ka⸗ tholiken als einzigen Eindruck aus dem Beſuch des Gottes⸗ dienſtes mitnehmen, daß die katholiſche Kirche Einrichtun⸗ gen des nationalſozialiſtiſchen Staates ablehnt, weil in den Predigten fortgeſetzt auf politiſche Fragen und Tageser⸗ eigniſſe in polemiſcher Weiſe angeſpielt wird. In manchen Landesteilen vergeht faſt kein Sonntag, an dem nicht die religiöſe Ergriffenheit des Gottesdienſtes zur Vorleſung jogenannter„Kanzelerklärungen“ über rein poli⸗ tiſche Dinge mißbraucht wird. Die kirchlichen Oberen ſind nach den von ihnen geſchworenen Biſchofseid der Re⸗ ierung Achtung ſchuldig und verpflichtet, ſie auch vom klerus achten zu laſſen. Nach ihren Erklärungen verurtei⸗ len ſie auch das geſchilderte Treiben, anſcheinend ſind ſie aber gegen gewiſſe Teile des Klerus machtlos. Da alle Warnungen nur zu einem Mißbrauch der bis⸗ herigen Nachſicht geführt haben, erwartet der Miniſterprä⸗ ſident nunmehr von allen Strafverfolgungsbehörden, daß ſie die ganze Härte der beſtehenden Beſtimmungen in An⸗ wendung bringen. machen verſucht haben und legt dar, wie dieſem Gevaren Der Erlaß führt dann die zahlreichen Fälle auf, in denen Kleriker ihren ſtaatsfeindlichen Einfluß geltend zu Freitag, den 19. Juli 1935 „Abtretung: Nein!“ Gebietsaustauſch: Ja.— Aeußerungen des Kaiſers von Abeſſinien. „Times“ veröffentlicht ein Interview, das der Korre⸗ ſpondent des Blattes in Addis Abeba mit dem Kaiſer von Abeſſinien hatte. Der Kaiſer erklärte, Abeſſinjen wünſche, daß der Völker⸗ bund ungefähr am 25. Juli die Lage prüfe, und warte auf die Entſcheidung, ohne diplomatiſche Schritte zu unterneh⸗ men. Abeſſinien erkenne den eventl. Wert des Vertrages von 1906 für den Frieden an, aber Muſſolini ſetze die Ent⸗ ſendung von Truppen und Kriegsmaterial fort und drohe, perſönlich zu erſcheinen. Infolgedeſſen dürfte ein Vorgehen auf Grund dieſes Vertrages jetzt keinen Wert haben, zumal Großbritannien die einzige der drei Signatarmächte ſei, die auf ſeiner Anwendung beharre. Bisher habe weder Italien noch ein anderes Land Abeſſinien einen direkten Vorſchlag wegen des Baues einer italieniſchen Eiſenbahn von Eritrea nach Somaliland gemacht. Selbſt wenn dies geſchehe, ſo würden die Einzelheiten Schwierigkeiten machen. Immerhin ſet Abeſſinien noch immer bereit, die Frage zu erörtern. Ueber die Möglichkeit territorialer Zugeſtänd⸗ niſſe äußerte ſich der Kaiſer ſehr entſchieden. Es komme nur ein Austauſch von Gebieten in Frage. Wenn das Angebot bezüglich des Hafens von Zeila noch fortbeſtehe, damn ſei er zu einer Gegenleiſtung an Italien bereit. Der Umfang des Gebietes könne noch nicht bezeichnet werden, aber hinſichtlich ſeiner Lage beſtehe kein Zweifel. Abeſſinien lehne es unbedingt ab, eine der nördlichen Provinzen abzutreten, und die Bezirke von Aruſſi, Galla, Bale, Liban und Boran kämen nicht in Frage. Es könne ſich nur um einen Teil von Ogaden(an der Grenze von Ita⸗ lieniſch⸗Somaliland) handeln. Aber Vorausſetzung ſei, daß das Angebot auf Abtretung von Zeila beſtehen bleibe. Der Hauptgrund für die Abſperrung Abeſſiniens gegen die Ziviliſation ſei das Fehlen eines Hafens. Was die Drohung Italiens angehe, in Genf die Frage der Sklaverei aufzurollen, ſo beſchränke ſich die Sklaverei nicht auf Abeſ⸗ ſinien, ſondern blühe auch in Tripolis und Eritrea, was die Italiener ſelbſt zugeben und was dem Völkerbund bekannt ſei. Der Kaiſer äußerte Ueberraſchung darüber, daß im Widerſpruch zu dem Vertrag von 1931 der Entſendung von Kriegsmatertal nach Abeſſinien Schwierigkeiten gemacht würden. Der Kaifer ſchloß, wenn Italien den Krieg erkläre oder wenn die italieniſchen Truppen es wagten, die Grenze zu überſchreiten, werde Abeſſinien ſofort den Kampf aufnehmen und gleichzeitig den Völkerbund anrufen. „Abeſſinten kämpft bis zum letzten Mann für ſeine Unabhängigkeit.“ Der Kaiſer von Abeſſinien nahm am Mittwoch die Pa⸗ rade von 3000 Mann der kaiſerlichen Garde ab und begab ſich ſodann in das Parlament, um ſeine angekündigte große Rede zu halten. Das Parlament war von ungeheuren Menſchenmengen umlagert. Alle Führer Abeſſiniens hatten ſich eingefunden. zu begeanen iſt. Der Miniſterpräſident ſtellt ferner feſt, daß die ſogenannten konfeſſionellen katholiſchen Jugendver⸗ bände ſich immer mehr von ihrer ausſchließlich religiöſen Betätigung entfenren. Wenn nicht eine vollſtändige Umſtellung hierin eintritt, ſind die Verbände als polikiſche anzuſehen und zu verbieten. Das Tragen von Uniformen und alle volksſportliche Betätigung iſt ausſchließlich der Staatsjugend und den anderen Gliederungen der Partei vorbehalten. Der Miniſterpräſident macht es allen Staatsbehörden zur Pflicht die aufgezeigten Mißſtände entſchieden zu unterbinden, ſich dabei aber der ganzen Schwere der Verantwortung bei der Anwendung der geſetzlich gege⸗ benen Handhaben bewußt zu ſein. Die Macht des nakionalſozialiſtiſchen Staates geſtatle es, die aufgezeigten Mittel mit aller Beſonnenheit an⸗ zuwenden; daß er mit der katholiſchen Kirche grundſätzlich in fried⸗ lichen und geordneten Verhältniſſen leben will, hat er durch den Abſchluß des Konkordates deutlich genug bewieſen. „Wir wollen keinen Kulturkampf“ Der Goktesglaube und die Religion der katholiſchen Volksgenoſſen wird nicht angekaſtet, wir überlaſſen der ka⸗ 426100 genau ſo wie der evangeliſchen Kirche die völlige Freiheit des Glaubens und der Lehre. Politiſch aber iſt nur eine Staatsauffaſſung in Deutſchland vorhanden und denkbar: Die nationalſoziali⸗ ſtiſche Idee. Wir wollen keinen Kulturkampf, da wir nur den po⸗ litiſchen Kampf kennen; in dieſem aber waren und bleiben wir ſiegreich. Zu dieſem e e betont der Miniſterpräſident, daß der politiſche Katholizismus letzten Endes durch eine poſitive nationalſozialiſtiſche Aufbaupo⸗ litik überwunden werden muß, wobei er auf die beſon⸗ ders wichtige Rolle hinweiſt, die die HJ im weltanſchau⸗ lichen Ringen um die Jugend, ſpielt. Der Miniſterpräſident macht deshalb allen Behörden die nachdrücklichſte Förde⸗ rung der HJ zur Pflicht. Der Kaiſer ſchilderte zunächſt die ſchnitte des italieniſch-abeſſiniſchen Streitfalls bis zum Ab⸗ bruch der Verhandlungen des Schlichtungsausſchuſſes in Scheveningen. Er betonte, daß ſein Land alle Verträge ge⸗ halten habe und daß es ſich auch bereitgefunden habe, die verſchiedenen Ab⸗ Völkerbundsentſcheidung anzunehmen und Italien zu ent⸗ ſchädigen, falls der Völkerbund hierüber entſchieden habe. Trotz all dieſer Verſtändigungsbereitſchaft habe jedoch Ita⸗ lien weiterhin Truppen und Kriegsmaterial in ſeine beiden Kolonien entſandt. Der Kaiſer erklärte dann wörtlich: „Nun ſteht der Krieg vor der Tür. Es iſt unſere Pflicht, unſer Land zu verteidigen. Auch im Jahre 1896 hat Abeſſinien keinen Krieg gewollt. Damals haben die Italiener unſer Land mit Eroberungs⸗ abſichten ee und wollen dies heute wiederholen. Mit Gottes Hilfe hat Abeſſinien dieſen Krieg gewonnen, es hat aber den Ausgang der Aduas⸗Schlacht politiſch nicht ausgewertet. Wir haben alles getan, um den Frieden zu wahren. Um der Ehre der Nation willen aber lehnen wir ein italieniſches Protektorat ab. Wir haben ein reines Ge⸗ wiſſen und ſind ſchuldlos am Krieg. Abeſſinien kämpft bis zum letzten Mann für ſeine An⸗ abhängigkeit. Abeſſinien wird den modernen Waffen Ita⸗ liens die Bereitſchaft entgegenſetzen, ſein Land und ſeinen Kaiſer bis zum Tode zu verteidigen. Der Kaiſer wird mit ſeinem Volk lieber kämpfen und ſterben als die Freiheit verlieren.“ Der Kaiſer ſchloß mit einem Aufruf an das abeſſiniſche Volk, alle Standes-, Klaſſen⸗ und Religionsunterſchiede bei⸗ ſeite zu laſſen und im Kampf zuſammenzuſtehen. Die Frauen forderte er auf, ſich als Pflegerinnen bereitzu⸗ halten.„Es lebe Abeſſinien! Wir ſterben für Abeſſiniens Freiheit! Gott mit uns!“ Unter Tränen der Begeiſterung brachen die Verſam⸗ melten in ſtürmiſche Beifallsrufe aus. Aeberall Volksverſammlungen Die große Rede des Kaiſers hat auf die Bevölkerung tiefen Eindruck gemacht. Ueberall fanden rieſige Volksver⸗ ſammlungen unter freiem Himmel ſtatt, bei denen Prieſter Anſprachen hielten und die Leitgedanken der Parlaments⸗ rede erläuterten. Die Verſammlungen wurden mit gemein⸗ ſamen Gebeten abgeſchloſſen. Ruhe und Zuverſicht herrſchen im ganzen Land. Die Regierungskreiſe hegen immer noch die Hoffnung auf eine friedliche Löſung und auf ein Nach⸗ geben Italiens. Vorſichts maßnahmen Englands „Gazetta del Popolo“ bringt unter Zitat der ägyp⸗ tiſchen Zeitung„El Baſſir“ aus Alexandria die Behaup⸗ tung, daß die engliſche Regierung an den Grenzen der engliſchen Beſitzungen Sudan, Kenya und Britiſch⸗Somali⸗ land zahlreiche mit den modernſten Waffen ausgerüſtete Truppenabteilungen zuſammenziehe, um für jedes Ereignis vorbereitet zu ſein. Eine allzudreiſte Hetzkampagne Internationale Brunnenvergifter am Werk. Unter obiger Ueberſchrift veröffentlicht die„NSK“ Aus⸗ führungen, in dem es u. a. heißt: „Als Adolf Hitler am 21. Mai in ſeiner großen Rede von überlegener Warte aus die europäiſchen Probleme umriß und klare Wege zu ihrer Löſung aufzeichnete, be⸗ faßte er ſich in Punkt 12 mit einer der wichtigſten Fragen des europäiſchen Frieden, mit der Aufgabe der Entgiftung der Atmoſphäre von Volk zu Polk. Er erklärte mit ein⸗ drucksvoller Logik: Die deutſche Reichsregierung iſt der Auffaſſung, daß alle Verſuche, durch internationale oder mehrſtaatliche Vereinbarungen eine wirkſamere Milderung gewiſſer Spannungen zwiſchen einzelnen Staaten zu erreichen, vergeblich ſein müſſen, ſolange nicht durch geeignete Maßnahmen einer Vergiftung der öffentlichen Mei⸗ nung der Völker durch unverantwortliche Elemente in Wort und Schrift, Film und Theater erfolgreich vor⸗ gebeugt wird. Eine bezeichnete Illuſtration für die Richtigkeit dieſer Worte des Führers bilden die in dieſen Tagen künſtlich wieder belebten Verſuche gewiſſer journaliſtiſcher Kreiſe des Auslandes, eine neue Preſſehetze gegen Deutſch⸗ land zu inszenieren. Mit den nun ſattſam bekannten Praktiken ſolcher Brun⸗ nenvergifter werden die Vorfälle, die ſich im Anſchluß an jüdiſche Provokationen in Berlin ereigneten, in beiſpielloſer Weiſe aufgebauſcht und Deutſchland wieder einmal als Land finſterer Zuſtände hingeſtellt. Ein paar eingeworfene Schaufenſterſcheiben bildeten den Anlaß größker Senſa⸗ kionsberichterſtattung und unverſchämteſter Beleidigungen des deutſchen Volkes. Die amtlichen Feſtſtellungen, durch die dieſe Vorfälle geklärt worden ſind, ſpielen bei dieſer Art von Berichterſtattung keine Rolle, ſie werden durch ebenſo üppige wie verantworkungsloſe Phantaſie erſetzt. Ein untrügliches Kennzeichen für die zweckbeſtimmte Abſicht, die hinter dieſer Kampagne einer Reihe von Aus⸗ landsblättern ſteht, iſt die Tatſache, daß alle politiſchen, religiöſen und wirtſchaftlichen Krawalle, die diesſeits und jenſeits des Atlantik gerade in den letzten Wochen zahlreiche Todesopfer gefordert haben und im Zeichen oft brutaler Grauſamkeit ſtanden, das Intereſſe die⸗ ſer ſonderbaren Publiziſten nicht zu erregen vermochten, während bei den geringſten Meldungen über irgendwelche, im Vergleiche zu jenen Ereigniſſen völlig harmloſen Auseinanderfetzungen in Deutſchland die Rota⸗ tionen im Hochdruck zu laufen beainnen. N 0 — PPP * eue. e eee erge- 5 Sache, dieſer Selbſtmord?— Haben Sie etwas Schriftliches Der Knappen letzte Fahrt Beiſetzung der Opfer des Dortmunder Grubenunglücks. Am Donnerstag, dem Tag der Beiſetzung der Opfer des Grubenunglücks auf der Zeche Adolf von Hanſemann, weh⸗ ten überall die Fahnen auf Halbmaſt. 15 verunglückte Bergleute traten ihren letzten Gang an. Sie haben treueſte Pflichterfüllung mit dem Leben bezahlt. Hinter den ſpalier⸗ bildenden Formationen der NS DA ſtanden in tiefen Gliedern Tauſende von Volksgenoſſen, die die toten Knap⸗ pen auf ihrem letzten Weg noch einmal grüßten. Auf dem Platz vor der Lohnhalle haben die 15 ſchlich—⸗ ten Särge ihren Platz gefunden Nicht wett davon entfernt ſind die Angehörigen der toten Arbeitskameraden. Nach⸗ dem die Formationen mit Hunderten von Fahnen in wei⸗ tem Halbkreis um das mit den Symbolen des neuen Deutſchland geſchmückte Rednerpult Aufſtellung genommen haben, erklingt der Choral„Näher mein Gott zu Dir“. Ge⸗ neraldirektor Dr. Brandi ſpricht als Vertreter der Gel⸗ ſenkirchener Bergwerks Ag. im Namen der geſamten Ge⸗ folgſchaft den toten Knappen Dank für ihre treue Arbeit und Pflichterfüllung aus. Oberberghauptmann Schlatt⸗ mann Berlin bringt das Beileid der Reichs⸗ und preu⸗ ßiſchen Staatsregierung zum Ausdruck. Darauf nahm Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley das Wort. Das Leben fordert ſeine Opfer, ſo ſagte er, das Leben iſt ewiger Kampf, und die Arbeit iſt der Ausdruck dieſes Kaapfes. Ihr, meine lieben Hinterbliebenen, trauert mit uns allen, und wir mit Euch um dieſe Helden, die auf dem Felde der Arbeit fielen. Ich hatte die traurige Ehrenpflicht, dem Führer den Tod dieſer Tapferen zu melden. Er läßt Ihnen durch mich ſein Beileid ausdrücken, und ich kann verſichern, es iſt nicht das übliche Beileid wie früher, ſondern es iſt tief empfunden. Kaum haben wir die Opfer von Reinsdorf zu Grabe getragen, und ſchon ſind wir hier in Dortmund. Aus dem Tod dieſer Helden und all derer, die vorangegangen ſind, erwächſt ein neues Deuiſchland, er⸗ wächſt neues Leben, denn wir haben den Tod überwunden, weil wir eine Hoffnung in uns tragen, und dieſe Hoffnung heißt Deutſchland. Anſchließend ſprachen die Geiſtlichen beider Kon⸗ feſſionen. In ſtummer Ergriffenheit verharrt die Trauer⸗ gemeinde, als die Särge auf die mit ſchwarzem Tuch be⸗ hängten Leichenwagen gehoben werden. Bergleute mit an⸗ gezündelen Grubenlampen und SA⸗Männer mit brennen⸗ den Fackeln begleiten die vier Wagen mit den 15 Särgen auf der Fahrt zum Friedhof, wo ein großes gemeinſames Grab die toten Arbeitskameraden aufnimmt. Dr. Ley legt einen rieſigen Kranz der Deutſchen Arbeitsfront nieder. SA⸗ Gruppenführer Schramme überbringt den letz⸗ ten Gruß des Stabschefs der SA. Zum letzten Mal ſen⸗ ken ſich die Fahnen, das Lied vom guten Kameraden klingt auf. Am Abend wurden die ſterblichen Ueẽerreſte des Re⸗ vierſteigers Heine und des Hauers Orlowfki nach Reckling⸗ hauſen bzw. Caſtrop⸗Rauxel übergeführt und dort veige⸗ ſetzt. Aenderung des Militärſtrafgeſetzbuches Beſondere Beſtimmungen für den Beurlaubtenſtand. Das im Reichsgeſetzblatt Nr. 79 vom 17. Juli 1935 ver⸗ öffentlichte Geſetz enthält die Aenderungen, die aufgrund des Wehrgeſetzes im Militärſtrafgeſetzbuch erforderlich wur⸗ den. Es enthält folgende Grundzüsoe: 1. Das Militärſtrafgeſetzbuch iſt nicht mehr allein auf Heer und Marine, ſondern auf die ganze Woehr⸗ macht abgeſtellt. Die Ehrenſtrafe der Entfernung aus dem Heer oder der Marine wird durch die Ehrenſtrafe des Verluſtes der Wehrwürdigkea it erſetzt. 2. Für die Wehrpflich en des Beurlaubtenſtan⸗ des werden beſondere Strafbeſtimmungen wieder einge⸗ ührt. b 3. Die Ehrenſtrafe der Dienſtentlaſſung für Mannſchaften wird beſeitigt, abgeſehen von folgenden Fällen: a) Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte bis zu drei Jahren(über drei Jahre Verluſt der Wehrwürdigkeit), b) Gefängnis von längerer als einjähriger Dauer wegen vor⸗ ſätzlich begangener Tat, e) Unfähigkeit zum Bekleiden öffentlicher Aemter, d) Anordnung der Unterbringung in einer Trinkerheilanſtalt oder einer Entziehungsanſtalt oder in einem Arbeitshaus oder Unterſagung der Berufsaus- übung. Roman von Kurt Martin. i Sigrit Sundborg war, ſelbſt zitternd und zutiefſt er⸗ ſchrocken über die Nachricht des Kriminalinſpektors, nach ihrem Schlafzimmer geeilt und hatte Kölniſch Waſſer geholt. Paul Stein erklärte Egon Gerdahlen bedauernd: »Es tut mir ſehr leid, daß Ihre Frau Mutter derart über meine Mitteilung erſchrocken iſt. Wenn ich das ge⸗ wußt hätte—“ Egon Gerdahlen ſah beſorgt auf ſeine Mutter. Er hatte eine tiefe Falte zwiſchen den Brauen. „Das iſt kein Wunderl Erſt dieſer grauenvolle Mord an meinem Onkel, dann die Aufregung im Schwurgerichts⸗ ſaal heute und nun hier dieſe neue Schreckensnachrichtl“ f. den 3 ö„Aber wie denn?— Ich denke, er hat ſich erhängt?“ Mur ſcheinbar!— Man hat ihn erſt erwürgt 13 dann dem Baume aufgeknüpft. Das ſollte einen Selbſtmord vortäuſchen.“ d 5 „„Das iſt ja entſetzlich!— und Spuren Haben Sie keine Spuren gefunden?“ 8 „Bei dem Toten nicht. Im Zimmer unten im Gärtner⸗ haus ſind ein paar Fußſpuren auf dem Sofa. Es muß je⸗ mand mit ſchmutzigen Schuhen auf den Sofaſitz und die Lehne geſtiegen ſein.— Jetzt entſchuldigen Sie, bitte. habe verſchiedene wichtige ul Stein li phon i N„ Der erſte Staatsanwalt Or. Haberland, der am Mor⸗ 5 gan die Anklage bei der Verhandlung gegen Albert Ger⸗ ihlen vertrat, war ſelbſt am Apparat. „Na, Herr Inſpektor, natürlich eine ganz belanglose 8 i nicht d t. Das H aber e „Was, Sie haben n Laber feld. n Aufgrund des Wehrgeſetzes gilt als Grundſatz, daß der während der Erfüllung ſeiner aktiven Wehrpflicht beſtrafte Soldat die Strafzeit nach Strafverbüßung nach zudie⸗ nen hat. g Nicht törichte Wirtshausgeſpräche Nur gehäſſiges Verhalten ſoll verfolgt werden. Berlin, 19. Juli. Zur Erläuterung des in der Strafgeſetznovelle vom 28. Juni 1935 durch den neuen Paragraphen 134 b des Straf⸗ geſetzbuches vorgeſehenen Schutzes der NSDAp vor Be⸗ ſchimpfungen macht der Miniſterialdirigent im Reichsfuſtiz⸗ a 1 Dr. Schäfer Ausführungen in der„Deutſchen uſtiz“. Die neue Vorſchrift bringe die Einheit von Partei und Staat ſinnfällig zum Ausdruck. Sie gebe der Partei und ihren Gliederungen ſowie ihren Symbolen einen durch das bisherige Recht, auch das neue Geſetz gegen heimtückiſche Angriffe auf Partei und Staat, noch nicht zweifelsfrei ge⸗ währten Strafſchutz gegen öffentliches Beſchimpfen und Verächtlichmachen. Am nur wirklich böswilliges und gehäſſiges Verhalten, nicht auch jedes körichte Wirkshausgeſpräch zum Gegenſtand ſtrafrechtlicher Aburteilung zu machen, ſei die Strafverfol⸗ gung von einer Anordnung abhängig gemacht, die der Keichsminiſter der Juſtiz im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers zu kreffen habe. Gliederungen der NS d A P, die mit der Par⸗ tei den neuen Schutz vor Beſchimpfungen genießen, ſeien SA, SS, NS, HJ einſchließlich Jungvolk und Bd M, NS⸗Studentenbund und NS⸗Frauenſchaft. Die der NSDAP angeſchloſſenen Verbände hätten den beſonderen Strafſchutz nicht. Aniformbefehl wieder aufgehoben Der Führer der SA⸗Gruppe Berlin⸗Brandenburg gibt folgende Anordnung bekannt: „Die Anordnung der Gruppe vom 16. dieſes Monats betreffend ſtändiges Tragen des Dienſtanzugs außerhalb des Berufs wird mit ſofortiger Wirkung au gehoben. SA-⸗Männer! Ihr habt Eure Einſatzfreudigkeit und Ein⸗ ſatzfähigkeit voll und ganz bewieſen. Die dunklen Geſtalten der Drahtzieher und ihre Gefolgsmänner ſind Euch be⸗ kannt. Sie werden uns immer bereit finden. Die SA wacht! Heil Hikler!“ Muſſolinis alter Kampfgenoſſe Dank an Generalgouverneur de Bono. 5 Rom, 19. Juli. Wie ſtark ſich alles Augenmerk auf die ſich zuſammen⸗ ballenden Ereigniſſe in Oſtafrika richtet, geht aus einem be⸗ merkenswerten Telegramm des Duce an den Generalgou⸗ verneur de Bono hervor, das hier größte Beachtung findet und von der Preſſe in größter Aufmachung gebracht wird. General de Bono hat anläßlich ſeiner ſechsmonatigen Tätigkeit dem italieniſchen Regierungschef einen umfang⸗ reichen Bericht zugeſandt, der von dem Duce mit war⸗ men Worten der Anerkennung und des Dankes für die von ihm geleiſtete eifrige Arbeit telegraphiſch beantwortet wurde. Muſſolini erkennt darin an, daß die Aufgaben des Generalgouverneurs auf allen Gebieten in einem unauf⸗ haltſamen Tempo vorwärtsgeſchritten ſeien und Erttreg in Stand ſetzen, ſeine gegenwärtigen und kom⸗ menden Aufgaben zu erfüllen. Alles, was eine ſtarke Bevölkerung und ein großes Heer zum Leben braucht, wie Straßen, Waſſer, Lebensmittel, Häuſer, Verkehrswege, Krankenhäuſer und unendlich viele andere Nokwendigkeſten, iſt, wie in dem Telegramm ausge⸗ führt wird, krotz aller Schwierigkeiten gerade ganz beſon⸗ ders der weiten Entfernungen, zu einer Löſung gebracht worden. 5 Der Duce ſchließt das Telegramm an feinen alten Kampfgenoſſen, der einer der vier Quadrumvirn des Mar⸗ ſches auf Rom iſt, mit folgenden Worten: „Es bleibt noch vieles zu tun übrig, aber aufgrund Dei⸗ nes Berichts glaube ich, daß der ſchwierigſte Augenblick überwunden iſt, und ich bin ſicher, daß Deine Arbeitserfül⸗ lung im zweiten Semeſter noch befriedigender ſein wird.“ „Ich habe zunächſt feſtgeſtelt, daß Otto Müller nicht Selbſtmord beging, ſondern ermordet wurde.“ „Was!“ Die Stimme des Staatsanwalts überſchlug ſich. „Mann! Was ſagen Sie da?“ „Er iſt ermordet worden, Herr Staatsanwalt! Und zwar auf ganz raffinierte Weiſe!“ „Ich bin in einer halben Stunde draußen!“ 8 Staatsanwalt Dr. Haberland trat erregt zu dem Kri⸗ minalinſpektor Stein. „Das iſt doch ganz einfach! Die Fußſpuren auf dem Sofa in Otto Müllers Wohnung rühren von Brund Bauer, dem Neffen Müllers, her. Das haben wir einwandfrei feſt⸗ geſtellt! Feſtgeſtellt iſt weiter. daß Bruno Bauer in der frag⸗ lichen Nacht nicht in ſeiner Schlafkammer weilte. Er kam nach Ausſage ſeiner Wirtin früh gegen ſechs Uhr heim, auf⸗ geregt, ſagte, er hätte einen großen Auftrag erhalten und würde ein paar Wochen fortbleiben. Er zog ſich um, wech⸗ ſelte auch die Schuhe, und verließ im Sonntagsſtaat die Wohnung. Die ſchmutzigen Schuhe, die er bei ſeinem nächt⸗ lichen Fortſein trug, fanden ſich in ſeiner Stube vor. Sie ind von dem Mann getragen worden, der auf dem Sofa Otto Müllers ſtand!— Niemand weiß, wo Bruno Bauer hin iſt. Er iſt ſpurlos verſchwunden. Ohne Zweifel iſt er der Mörder Otto Müllers!— Wir wiſſen, daß Otto Müller von Joachim Gerdahlen 5000 Mark vermacht erhielt; das Geld bekam er vor zwei Wochen ausbezahlt. Bei einer Bank⸗ ſtelle oder Sparkaſſe hier oder in Berneſtadt hat er es nicht hinterlegt. Er iſt nach Ausſage der Leute in den letzten vier⸗ 8 Tagen gar nicht von Hohenfried fortgekommen. Sicher⸗ ich hatte er das Geld daheim verwahrt. Die Hausſuchung hat dieſen geerbten Betrag nirgends in der Wohnung Mül⸗ lers zutage gefördert.— Wo iſt das Geld?— Das Geld lag in der Kaſſette, die auf dem Schrank in Müllers Stube ſtand. Dieſe Kaſſette hat der Mann, der auf das Sofa ſtieg, vom Schrank genommen und geraubt. Und dieſer Mann iſt Bruno Bauer!— Der Geldräuber aber iſt der Mörder Otto Müllers!— Brund Bauer iſt als leichtſinniger Patron be⸗ kannt. Jetzt hat ſeſn Onkel die 5000 Mark geerbt. Das ſtieg nicht geſucht?— Ja, was haben Sie 5 denn da eigentlich auf Hohenfried getan?“ dem gewiſſenloſen Menſchen zu Kopf. Er ſuchte Müller auf, Kurzmeldungen Berlin. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter für E. nährung und Landwirtſchaft hat ebenſo wie im Vorjahr aus Haushaltsmitteln 300 000 Mark zur Förderung de Milchkontrollvereinsweſens im Rechnungsſahr 1935 zu Verfügung geſtellt. Rothenburger Schäfertanz in London Großer Erfolg der deutſchen Tanzgruppe. London, 19. Juli. Die erſte öffentliche Vorſtellung dez Internationalen Volkstanzfeſtes in der Albert Hall brachte den Veranſtaltern einen ungewöhnlichen Erfolg. Die rieſige Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt. An dem Erfolg des Abends hatten auch die deutſchen Teilnehmer ihren Anteil, da ſie die Vorſtellung mit dem Rothenburger Schü⸗ fertanz eröffnen konnten. Die exakten Figuren dieſes 500 Jahre alten Volkstanzes riſſen die Zuſchauer immer wieder zu ſtärkſtem Beifall hin. Die„Times“ widmet der deutſchen Tanzgruppe lobende Worte und ſchreibt:„Der Rothenburger Schäfertanz war ein vollendetes Beiſpiel des wahren Volkstanzes, der durch eine ungebrochene Tradition in ſeiner Reinheit bewahrt worden iſt.“ Schuſchniggs Anfall nicht durch Sabotage Wien, 19. Juli. Der Preſſedienſt der Linzer Sicher, heitsdirektion meldet, daß die Unterſuchung des zertrüm⸗ merten Kraftwagens, mit dem der Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg und ſeine Gattin verunglückten, nunmehr abge⸗ ſchloſſen iſt Als Ergebnis wird u. a. verlautbart: Die feſt; geſtellten Beſchädigungen, Lockerungen und Bruchflächen der einzelnen Teile des Wagens weiſen alle jene Merkmale auf, welche auf eine Entſtehung unmittelbar durch den Un fall ſchließen laſſen. Es wurden weder Anfeilungen noch Verletzungen gefunden, die durch fremde Hand entſtandeg ſein könnten. Sabotagehandlungen ſind daher als Urſache des Unfalls ausgeſchloſſen. Eiſenbahnunglück im Staate Waſhington. Pasco(Waſhington), 19. Juli. Auf der Wallawalla⸗ Zweigbahn ſtieß ein Güterzug mit dem Nordpazifikzug zu ſammen. Ein Lokomotivführer und drei Fahrgäſte würden getßtet, zahlreiche Perſonen verletzt. Fünf Wagen ent alp e 4 Wolkenbruch zerſtört Häuſer und Brücken. Ein ver⸗ heerender Wolkenbruch hat die Ortſchaft Champigny les Pas(Frankreich) heimgeſucht. Gewaltige Waſſermaſſen gingen zu Tal und riſſen alles auf ihrem Wege nieder, Fünf Brücken wurden fortgeſchwemmt und viele Häuſer Zerſtört. Paris. Wie Havas aus St. Nazaire meldet, iſt der Sta⸗ pellauf des neuen Kreuzers„Marſeillaiſe“ mit einem ge⸗ wiſſen Geheimnis umgeben worden. Nach der genannten Quelle ſoll es verboten geweſen ſein, den Stapellauf zu photographieren. Waſhington. Der neue Schatzamtsausweis ergibt, daß die Staatsſchuld Amerikas 29 Milliarden Dollar überſchrit⸗ ten und damit einen neuen Höchſtſtand erreicht hat. b Der Gelbe Fluß ſteigt welter Hundeettaufende fliehen in die Berge. Schanghai, 18. Juli. Die Lage im Ueberſchwemmungsgebiel des Gelben Fluf⸗ ſes verſchlimmert ſich immer mehr. Neue Regenfälle in der Provinz Schantung beſchleunigen das Vordringen der Flu⸗ ten, die den Weiſchan⸗See in der Provinz Kiangſu bereits erreicht haben. Die Fluten überlaufen auf ihrem Weg mühe⸗ los alle ſchwachen Eindeichungen der kleinen Flüſſe. Hunderttaufende haben ihren Grandbeſitz verlaſſen und ſind in die Tafans⸗Berge geflohen. Die Behörden von Kiangſu haben jetzt mit dem Bau eines 60 Kilometer langen Deiches ſüdlich des Weiſchan⸗Sees begonnen, für den 100 000 f Arbeiter eingeſtellt werden mußten. Man hofft, durch dieſen bett zu verhindern. Der Waſſerſtand im Oberlauf des Gelben Fluſſes iſt plötzlich um zwei Meter geſtiegen. Es iſt mit einer weiteren Ausdehnung der Aeberſchwemmung in den Provinzen Schantung und Hopei zu rechnen. wollte vielleicht Geld von ihm haben. Er bekam keins Da machte er den alten Mann kalt. Er kam ſchon mit dieſer Abſicht zu Müller; denn er führte ſicherlich dies Seil— ein g Stück neue Wäſcheleine— mit ſich, um nötigenfalls mit Ge⸗ walt den Alten zu zwingen, alſo ein vorbedachte'r Mord!— Raffiniert ausgedacht!— Ich habe den Steckbrief vorhin er⸗ 5 laſſen. Ob wir den Kerl freilich noch erreichen, iſt mehr als zweifelhaft. Er hat einen guten Vorſprung.“ 5 Kriminalinſpektor Stein nickte. „Ja, das ſcheint alles ganz klar.— Und iſt doch noch nicht ſo klar!“ „Wieſo denn nicht?— Sie ſcheinen noch einen anderen Verdacht zu haben. Welchen denn nur?— Sprechen Sie doch.“ „Einen Verdacht?— Das wäre zu viel geſagt.— Nein! — Daß Bruno Bauer mit dieſem Verbrechen zu tun hat, iſt Faden zu Joachim Gerdahlen laufen.“ nichts, aber rein gar nichts mit dem Fall Müller zu tun!- daß die Schwurgerſchtsverhandlung gegen Albert Gerdah⸗ nes willen!“. „Ja, eben dies Schreiben!“ „Aber ich habe Ihnen doch ſchon genügend Gründe da⸗ tragiſchen Zwiſchenfall an der Ausführung dieſer Abſicht ge⸗ hindert worden.“ 5 „Ganz recht!— Aber es wäre eben ſehr wichtig zu wiſ ſen, was Otto Müller bei Gericht ausſagen wollte.— Viel⸗ leicht ſpielt Bruno Bauer auch im Fall Gerdahlen eine Deich ein weiteres Vorbringen der Fluten in das alte Fluß⸗ ja klar.— Aber es muß von dieſem Verbrechen noch ein „Herrgott, wieſo denn!— Der Fall Gerdahlen hat gar Wir wollen da nichts verwirren! Es war ganz verkehrt, en vertagt wurde. Nur um dieſes Schreiben des alten Man⸗ für genannt!— Und wenn ſchon Otto Müller bei der Ver⸗ 5 handlung etwas vorbringen wollte— von Bedeutung würde 5 das ja doch nicht geweſen ſein— dann iſt er eben durch einen bra Kir Wie Bre auf Zuzi Halt Hein wur des Ant abe! weg Ziel mer, des in Herc La h Arzt Auf ſofo que: Aus Ver ir E rjaht g de 5 zu on ig des rachte rieſige Erfolg ihren Schü⸗ 500 vieder bende War durch wahrt ge dicher⸗ trüm⸗ Dr, abge⸗ e feſt⸗ lächen kmale 1 Un⸗ noch unden rſache valla⸗ 9 zu rden ent ver⸗ les tdaſſen feder, äuſer Sta⸗ 1 ge⸗ inten If zu daß chrit⸗ ieſer ein Ge⸗ — n er⸗ als ö . Kreuzſtraße, wurde durch das Geheime Aus dem badischen Land Wahrt Diſziplin! Ein Aufruf des Gauleiters Wagner. Nationalſozialiſten! Nationalſozialiſtinnen! Parteigenoſſen! Parteigenoſſinnen! Seit einiger Zeit iſt in Baden, wie in anderen Teilen des Reiches, ein auffällig herausfordeendes Benehmen von Angehörigen der jüdiſchen Raſſe zu beobachten. Infolgedeſſen iſt es an mehreren Stellen zu ſpontanen Abwehr⸗ aktionen deutſcher Volkskreiſe gekommen. Es iſt völlig offenkundig, daß das Judentum diefe Streitfälle fucht, um vor der Welt als gequältes und verfolgtes Märtyrertum da⸗ zuſtehen. Andererſeits ſteht auch feſt, daß kommuniſtiſche und andere ſtaatsfeindliche Kreiſe lebhaftes Intereſſe an ſolchen Ausſchreitungen äußern, um auf ihre Weiſe das Anſehen des nationalſozialiſtiſchen Staates zu ſchädigen. Ich fordere deshalb alle Parteigliederungen und meine Parteigenoſſen auf, ausgenommen im Falle berechtigter Notwehr, jüdiſche Provokationen grundſätzlich unbeantwortet zu laſſen, in ſolchen Fällen aber ſtets ſofort die Polizei zu verſtändigen And dieſer alles Weitere zu überlaſſen. Parteigenoſſen, die dieſer Aufforderung zuwiderhandeln, haben ein parteigericht⸗ liches Verfahren und nötigenfalls den Ausſchluß aus der Partei zu gewärtigen. Karlsruhe, den 17. Juli 1935. Der Gauleiter:(gez.): Robert Wagner. U Seidelberg.(Brandſtiftung.) Am Mittwoch brach im Anweſen des Landwirts Pfiſterer im Stadtteil Kirchheim Feuer aus. Eine kürzlich aus der Anſtalt in Wiesloch entlaſſene Frau, die ſchon einmal den Verſuch einer Brandlegung gemacht hatte, hat wohl die Abweſenheit der auf dem Felde beſchäftigten Beſitzer benutzt, ein Feuer an⸗ zuzünden. Als es brannte, lief ſie davon, wurde aber als⸗ bald feſtgenommen. Dank des raſchen Einſchreitens der Kirch⸗ heimer Wehr und dem Einſetzen der Heidelberger Feuerwehr wurde der Brand raſch gelöſcht; allerdings fiel die Scheuer des Anweſens dem Feuer zum Opfer. Weinheim.(Schwere Bluttat.) Im Hofe eines Anweſens in der Fichteſtraße ereignete ſich am Mittwoch abend eine ſchwere Bluttat. Im Verlauf eines Wortwechſels wegen Ehezwiſtigkeiten brachte der etwa 40 Jahre alte Ziemann ſeinem Schwager, dem 33 Jahre alten Karl Gärt⸗ mer, einen Meſſerſtich in die Herzgegend bei, der den Tod des Mannes zur Folge hatte. Das Ehepaar Gärtner lebt in Eheſcheidung und für Donnerstag war ein Termin an⸗ beraumt. UI Schwetzingen.(Kin derſchule wegen Kinder⸗ lähmung geſchloſſen.) Auf Anordnung des Bezirks⸗ arztes mußten in Schwetzingen ſämtliche Kinderſchulen wegen Auftretens von zwei Fällen von leichter Kinderlähmung mit ſofortiger Wirkung bis auf weiteres geſchloſſen werden. Wertheim.(Im Main ertrunken) Beim Ueber⸗ queren des Maines fiel der 34 Jahre alte Philipp Diehm ul Lengfurt aus dem Kahn und ertrank. Die Leiche des Verunglückten konnte alsbald geländet werden. In Schutzhaſt genommen Sühne für jüdiſche Frechheiten. Karlsruhe, 19. Juli. Das Geheime Staatspolizeiamt teilt mit: „Die Juden Dr. Norbert Bernheimer, Fabrikant, Karlsruhe und Albert Vogel, Handelsvertreter, Kars⸗ ruhe, wurden durch das Geheime Staatspolizeiamt auf Grund ihres provokatoriſchen Verhaltens und die Ehre des deutſchen Kaufmanns gröblichſt verletzender Aeußerungen in Schutzhaft genommen. Die Jüdin Henny Bielefeld, Karlsruhe, die in be⸗ ſonders frecher und herausfordernder Weiſe die Entfernung eines Schildes mit der Aufſchrift„Deutſches Geſchäft“ von dem betreffenden Geſchäftsinhaber forderte, wurde nur ihres Alters wegen nicht in Schutzhaft belaſſen und ver⸗ warnt. Weiter meldet das Geheime Staatspolizeiamt: Das Judenliebchen E. Sch., wohnhaft in Freiburg, Staatspolizeiamt wegen ihrer raſſeſchänderiſchen Beziehungen zu dem Juden Bloch aus Ihringen, Freiburg, in Schutzhaft genommen.“ (). Karlsruhe, 18. Juli. Das Geheime Staatspoltzei⸗ amt teilt mit: Der Jude Hans Pinner von Neckarzimmern wurde in Schutzhaft genommen und zur Anzeige gebracht, weil er gegen den Reichskanzler und Führer des deutſchen Volkes Drohungen ausſtieß und die inne des Führers in der gemeinſten Weiſe verunglimpfte. Pinner iſt als gemein⸗ gefährlicher Jude berüchtigt und befand ſich bereits im „ 1933 wegen ſtaatsfeindlicher Aeußerungen in Schutz⸗ Haft. Lörrach.(Auslands deutſche Kinder im Wieſental.) Hier trafen deutſchſtämmige Kinder aus Barcelona ein. Sie wurden am Bahnhof von Vertretern der Kreisamtsleitung der NS und des BdM begrüßt. Die Kin⸗ der werden einen mehrwöchigen Erholungsaufenthalt im Wie⸗ ſental verbringen. 1—— Heidelberger Reichsfeſiſpiele 3. Aufführung:„Minna von Barnhelm“. Heidelberg, 18. Juli. Das dritte Werk, das im Rahmen f der Heidelberger Reichsfeſtſpiele aufgeführt wurde, iſt Leſ⸗ g ſings herrliches Luſtſpiel„Minna von Barnhelm“. Es 7 wird im Königsſaal des Heidelberger Schloſſes gegeben, deſſen bühnenmäßige Herrichtung an der Nordſeite des Saales einige kleine Aenderungen für dieſen Sommer er⸗ fuhr. Das Luſtſpiel wurde unter der Spielleitung von Al⸗ bert Florath ganz als das von Heiterkeit und Witz ſprü⸗ hende Spiel gegeben und gefiel in dieſer von den beiden weiblichen Hauptrollen getragenen Form dem Publikum außerordentlich gut. Die Beſetzung zeigte eine Auswahl aus den beſten deut⸗ ſchen Schauſpielern: Käthe Dorſch als Minna, Gerda Maria Tor no als Franziska, Horſt Caſpar als Tell⸗ heim, weiter Walter Werner, Walter Kottenkamp, Albert Florath, Guſtay Gründgens und Walter Süßenguth. Es gab oft mitten im Spiel Beifall bei den wundervol⸗ len Einzelleiſtungen, aber auch am Schluß langanhaltender Applaus für die prächtige und eindrucksvolle Geſamtlei⸗ ſtung, die auch dieſen Abend würdig in die Reihe der an⸗ deren ſtellte.. f Kohlenbildungen im Säclinger Bezirk. ( Säcdlingen, 18. Juli. Im Dinkelberggebiet im Be⸗ zirk Säckngen wurde unlängſt beim Durchſchneiden eines Hügels für einen Hausbau eine mächtige Schicht verkohlter Baumſtämme angetroffen. Es handelt ſich hierbei um ſpät⸗ tertiäre oder früh diluviale Kohlenbildungen. Die betreffen⸗ den Stämme, es handelt ſich um Buchen, ſind einmal von gewaltigen Waſſerfluten hierhergeſchwemmt und mit blauem Tonüberzug, ſogen. Letten, überdeckt worden. Die Schotter⸗ und Nagelfluhbildungen, die dem ſogen. Deckenſchotter an⸗ gehören, ſchloſſen das Ganze völlig luftdicht ab, ſo daß die Stämme allmählich verkohlten. Die Entdeckungen intereſſieren natürlich in erſter Linie nur den Geologen. Einen praktiſchen Nutzen bringen dieſe Kohlenbildungen, die keine große Aus⸗ dehnung haben, nicht mit ſich. Offenburg.(Triebwagen verkehr.) Von Sonn⸗ tag ab wird auf den Strecken Offenburg—Kehl und Offen⸗ burg—Lahr ein Triebwagenverkehr eingeführt, der eine Ver⸗ mehrung der Fahrgelegenheiten und eine weſentliche Ver⸗ kürzung der Fahrtdauer mit ſich bringt. Aus den Nachbarländern — Wildbad.(Ambau des Bahnhofgebäudes.) Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Wildbad iſt in den letzten drei Monaten umgebaut worden. Es hat eine neue Schalterhalle mit anſchließendem Abfertigungsraum erhalten. Ebenſo iſt für die Aufgabe und Abholung von Reiſegepäck und Handgepäck ein beſonderer zugfreier Vorraum geſchaffen worden. Für die amtliche Auskunfterteilung iſt ein behaglich mit Sitzmöbeln ausgeſtatteter Vorraum für die Reiſenden erſtellt worden. — Alm.(Beim Abſpringen tödlich verun⸗ glückt.) Der 51 Jahre alte ledige Hilfsarbeiter Johann Fiſcher aus Alm ſprang beim Blaubeurer Tor von dem Anhänger eines fahrenden Laſtzuges ab. Er wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. en Frankfurt a. Mm.(Heiratsſchwindler fe ſt⸗ genommen) Wegen Heiratsbetruges wurde der 28. jährige Fritz Helwerth in Frankfurt feſtgenommen. H. hat es verſtanden, von heiratsluſtigen Mädchen ganz erheb⸗ liche Geldbeträge zu erſchwindeln, die er angeblich für fein „Geſchäft“, das aber nicht exiſtierte, verwenden wollte. In Wirklichkeit lebt er ſchon jahrelang in wilder Ehe und iſt Vater von zwei Kindern Bad Kreuznach.(Beim Einbringen der Heu⸗ ernte tödlich verunglückt.) Beim Einfahren von Heu verunglückte auf der Straße zwiſchen Dalberg und Wallhausen der 46jährige Landwirt Alois Datz. Er ſtürzte plötzlich vom Wagen und geriet unter die Räder. Datz wurde ſo ſchwer verletzt, daß er ſtarb. Trier.(Zuchthaus für einen Darlehensbe⸗ trüger.) Vor der Großen Strafkammer hatte ſich der . Eugen Holm, gebürtig aus Ehingen(Württem⸗ berg), der bereits 14mal vorbeſtraft iſt und gegenwärtig eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren wegen ſchwerer Ur⸗ kundenfälſchung in Köln verbüßt, zu verantworten. Der Angeklagte war in Trier als Vertreter der Weſtdeutſchen Spar⸗ und Darlehenszentrale Bonn tätig, nahm für ſie Darlehnsanträge an und Vorſchüſſe entgegen, ohne jemals an einen der 45 bis 50 Antragſteller auch nur einen Pfen⸗ nig auszuzahlen, und betrog ſchließlich einen Untervertre⸗ ter um Kaution und Proviſton ſowie ſeine Zimmerwirtin um den Mietbetrag für mehrere Monate. Die Aufnahme⸗ gebühren der Leute, die einen Antrag auf Gewährung von Darlehen ſtellten, verbrauchte der Schwindler für ſich. Das Gericht verurteilte ihn zuſammen mit der vom Schöffenge⸗ richt Köln verhängten Strafe zu ſechseinhalb Jahren Zucht⸗ haus, weiteren fünf Jahren Ehrverluſt und einer Geld⸗ ſtrafe von 1500 Mark, erſatzweiſe einem weiteren Monat Zucht. Der Mord am Arbeitsdienſtmannn Koch Der Mörder hatte 22 Glas Schnaps getrunken. Siegen, 18. Juli. Unter großem Andrang des Publikums begann vor dem Schwurgericht in Siegen der Mordprozeß gegen den 68jährigen Invaliden und Jagdhüter Peter Saße aus Kirchhundem, der in der Nacht zum 2. Mai ds. Is. den Arbeitsdienſtmann Ernſt Koch durch einen Herzſchuß getötet hat. Der Angeklagte gab bei ſeiner Vernehmung zu, geſchoſſen zu haben. Am 1. Mai ſei er durch mehrere Wirtſchaften ge⸗ zogen und habe etwa 22 Glas Schnaps getrunken() Auf nähere Einzelheiten könne er ſich nicht mehr beſinnen. In der Tatnacht habe er ſich in einer Wirtſchaft mit anderen Gäſten unterhalten. Er habe dann ein unerklärliches, unbe⸗ ſtimmtes Angſtgefühl gehabt, ſo daß er ſich ſeines Revolvers verſicherte, den er als Jagdhüter zu tragen berechtigt war. Er ſei dann um 0.35 Uhr zur Poſt gegangen. Vor der Poſt habe ihn dann ſein Bewußtſein verlaſſen. Er habe Schritte hinter ſich gehört und einen Schreckſchuß in die Luft abge⸗ geben. Dann habe er noch einmal geſchoſſen. f Ueber dieſe wichtigſte Phaſe der Ereigniſſe macht der Hauptbelaſtungszeuge Stroinſki, ein Arbeits⸗ dienſtmann, der den Koch auf einer nächtlichen Streife be⸗ leitete, nähere Angaben. Stroinſki ſagte aus, Koch und er halten auf ihrem Wege plötzlich einen Schuß gehört. Sie ſeien dann weitergegangen und hätten einen zweiten 71 aus einer Ecke aufblitzen ſehen. Durch dieſen Schuß ſei Ko tödlich verletzt worden. Das Gericht begab ſich zu einer Ortsbeſichtigung nach Kirchhundem. Neuer Weihbiſchof in Trier. Trier, 18. Juli. Der Domkapitular und Geiſtlicher Rat Fuchs in Trier iſt vom Papſt zum Weihbiſchof von Trier ernannt worden. Der neue Weſbafſchof wurde am 1. No⸗ vember 1876 in Koblenz geboren or dem Kriege war er in Holz bei Saarbrücken lange Zeil vor zwei Jahren als Organiſator der Wallfahrt zum Hei⸗ ligen Rock in Trier hervortrat. i Schwindelanfall beim Betrachten der Ausſicht. Wie die Alpine Rettungsſtelle Garmiſch mitteilt, iſt vom Gipfel des Kramer die 58 Jahre alte Kaufmannsgattin Martha 157 0 aus Leipzig abgeſtürzt. Die Frau konnte nur mehr tot geborgen werden. Frau Vorſatz hatte mit ihrem Mann und ihren beiden erwachſenen Kindern einen Ausflug auf den Kramer gemacht. Auf dem Gipfel betrachtete ſie die ſchöne Ausſicht. Dabei trat ſie nahe an die Felswand her⸗ an, die ſteil abſtürzt. Anſcheinend erlitt Schwindelanfall und ſtürzte in die Tiefe. * tätig, ſpäter ebenfalls mehrere Jahre in Neuwied. 1927 kam er nach Trier, wo er die Frau einen Laltale Ruudocuau Schulferien Das Schulleben nimmt mehr Rückſicht als die Wirt⸗ ſchaft auf einen naturgegebenen Wechſel von Spannung und Entſpannung, von Arbeit und Erholung. Gute Schul⸗ und Erziehungsarbeit iſt produktiv in höchſtem Maße. Höhe⸗ punkte in dieſem Schaffen können nur erreicht werden, wenn auch die naturbedingten Ruhepauſen eingeſchaltet werden. Das Beſte an der Schularbeit ſoll eben vom Kinde ſelbſt ausgehen, und das erfordert höchſte Spannkraft. Das Kind iſt dabei noch mehr wie der Erwachſene einer ſchöpferiſchen Atempauſe bedürftig. In den Sommermonaten wächſt es körperlich mehr als ſonſt, und da iſt gleichzeitige ſtarke geiſtige Beanſpruchung einfach nicht möglich; denn nur in einer Richtung können die aufbauenden Kräfte im Kinde ſich vollkommen auswirken. Das beobachtet man oft an Schul⸗ anfängern, deren Wachstum durch die geiſtige Beanſpruchung der Schule ganz in dieſe Rif tung gedrängt wird, während der Körper ſich nicht in dem bisherigen Maße ſchnell ent⸗ wickelt. Ebenſo ſpontan beginnt bei vielen Kindern eine neue Wachstumsperiode, wenn ſie mit 14 Jahren die Schule berlaſſen. Wenn daher die nationalſozigliſtiſche Regierung die Sommerferien auf ſechs Wochen ausgedehnt hat, ſo können wir einer guten Wirkung auf die Entwicklung unſerer Jugend gewiß ſein. Denn wenn ſich der Körper in dieſer Zeit gehörig gekräftigt hat, kann das Kind auch wieder geiſtig mehr leiſten. Das ſchwächere Kind vor allem wird neue Triebkraft entwickeln. Sehr weſentlich iſt bei allem, daß die Ferien richtig ausgenutzt werden, daß auch die Kinder, die in mangelhaften Wohnungsverhältniſſen leben, in dieſer Zeit ihren Körper in Licht und Luft ſtählen können. Es iſt ein großes Ver⸗ dienſt der Jugendorganiſationen, hier mit ihrer ganzen Kraft ſich einzuſetzen, um möglichſt jedem Jungen und ſedem Mädel die Möglichkeit zu einem Unterkommen in den Zeltlagern und durch die großzügige Kinderlandverſchickung auf das Land zu geben. In den Zeltlagern werden die Kinder gerade das finden, was ſie zu Hauſe und in der Schule am meiſten ent⸗ behren. Sie haben zum erſten Male Gelegenheit, ſich ohne Stütze des Elternhauſes und des Lehrers in ihrer Perſönlich⸗ keit zu bewähren und ihren Gemeinſchaftsſinn zu entfalten. Alle Eltern tragen gerade in dieſer Zeit die volle Verant⸗ wortung, daß auch ihre Kinder die Ferien in beſtem Maße zur Erholung ausnutzen. Es gibt unendlich viele Möglich⸗ keiten dazu, auch wenn geldliche Mittel nicht oder nur in geringem Maße zur Verfügung ſtehen. In den Betrieben wird erfreulicherweiſe mit der Urlaubsregelung auf die Lage der kinderreichen Familien Rückſicht genommen. eb 3 Stunden Lachen für 30 Pfg. Am Sonntag abend werden die Seckenheimer wieder zum„Schloß“ ſtrömen, denn Mar Paulſen mit ſeinen Rundfunk⸗ und Bühnen⸗ künſtlern, mit neuem Programm— darunter 5 neue Kräfte— iſt wieder da. Wer, außer der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“, kann ein Programm von 12 Darbietungen für 30 Pfg. bieten? And dabei ſoll das Programm noch das letzte weit übertreffen! Guſtav Re⸗ mond von der Skala Berlin, Tilli Weiden, Klecks Syleſtro, Karl Heinz ſind die neuen Kräfte. Dazu Otty Ottmar, Jul. Welker und Max Paulſen. Wir raten allen Intereſſenten, ſich im Vorverkauf Karten(30 Pfg.) zu beſchaffen. Der Tote erkannt. Im Käfertaler Wald wurde vor einigen Tagen ein Mann erhängt aufgefunden, deſſen Name nunmehr feſtgeſtellt werden konnte. Es handelt ſich um den 55jährigen verheirateten Jakob Zimmermann aus Ludwigs⸗ hafen a. Rh. Mißliche Verhältniſſe dürften ihn veranlaßt haben, ſeinem Leben ein Ende zu bereiten. — Das Rauchverbot auf der Eiſenbahn. In allen Zügen iſt die Hälfte der Wagen oder Abteile ſowohl der Polſter⸗ wie der Holzklaſſe— ohne Einrechnung der Frauenabteile — für Nichtraucher vorgeſehen. In den Nichtraucher⸗ und Frauenabteilungen, den Triebwagen ohne Raucherabteil ſowie den D⸗Zügen, in denen durch Anſchlag das Rauchen verboten iſt, darf auch dann nicht geraucht werden, wenn die Mit⸗ reiſenden ihre Zuſtimmung geben. Viele Nichtraucher empfin⸗ den ſchon das Reiſen in Abteilen, in denen vor ihrem Ein⸗ ſteigen geraucht wurde, als unangenehm. Uebertretungen des Rauchverbots ſind von den Zugbegleitbeamten von Amtswegen und nicht erſt auf Beſchwerde zu verfolgen. Bei Uebertretungen des Rauchverbots ohne vorherige Ver⸗ warnung wird eine Buße von zwei Mark erhoben. Auch kann wegen Uebertretung bahnpolizeilicher Vorſchriften Strafver⸗ folgung ſtattfinden. Den Reiſenden wird daher dringend empfoßlen, im eigenen Intereſſe die Beſtimeee dor das R„ hoegchten. Keine Schonfriſt mehr für Hauszinsſteuer⸗Hypokheken. Der Reichs⸗ und preußiſche Arbeitsminiſter behandelt in einem Erlaß die Tilgung und Verzinſung der Hauszins⸗ ſteuer⸗Hypotheken. Er ſtellt feſt, daß angeſichts der allge⸗ meinen Zinsſenkung kein Grund mehr vorliege, die für die Tilgung der Hauszinsſteuer zugelaſſene Schonfriſt über den 15 Otober hinaus noch weiter zu verlängern. Nur ſoweit im einzelnen Fall der Nachweis erbracht werden ſollte, dz das Einſetzen der Tilgung unter allen Umſtänden zu einer Erhöhung der Mieten führen müßte, könne im Wege der Ausnahmegenehmigung eine weitere Tilgungsausſetzung bis z. September 1936 zugelaſſen werden. * Muſterungstalender für die Woche vom 22. bis 27. Juli 1935. Muſterungsbezirk 1 Muſterungsbezirk II (2. Obergeſchoß)(3. Obergeſchoß) der allgemeinen Ortskrankenkaſſe. Jahrgang 1915 Am 15. 7. Kienle, Johann Wicklaus, Willi bis Krebs, Adolf bis Zwick, Alfred Am 23. 7. Krebs, Karl bis Kurzembsrger, Sch. Jahrgang 1914 5 Am 25. 7. Abendſchön, Kurt Lahnert, Artur bis Bender, Hans bis Maier, Theo ö Am 26. 7. Benirſchke, Hans Malek, Hermann 7 bis Breitenbücher, bis Müller, Max 5 Kurt a 4 Am 27. 7. Brenk, Adam Müller St,, 0 bis Croiſſant, Jak. bis Odermatt, Helmut Pünktliches Erſcheinen wird zur Pflicht gemacht! Geburtsſcheine(Famienbücher) wicht vergeſſen!n 1 1 1 i ö 7 8 ͤ—— * . Auch im Juni über 1000 Arbeitſuchende weniger! Die günſtige wirtſchaftliche Entwicklung bewirkte im Juni 1935 ein weiteres Abſinken der Arbeitſuchenden und Arbeitsloſenziffern. Die Vermittlungstätigkeit des Arbeitsamtes war wieder ſehr lebhaft und hielt ſich auf der Höhe des Vormonats, ein erfreuliches Zeichen von Stabilität. Zu beachten war eine beſonders hohe Zahl von Dauerſtellen, die im Verhältnis zur kurzfriſtigen Beſchäftigung in den Monaten des Jahres 1935 ſtei⸗ gende Tendenz zeigten und für die Stabilität der wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe, die Feſtigung des Vertrauens der maßgebenden Kreiſe ſprechen. Hervorzuheben iſt, daß der günſtige Beſchäftigungsſtand nicht nur auf die Stärkung des Binnenmarkts, ſondern auch auf ein erfreuliches An⸗ ſteigen des Exports im Berichtsmonat zurückzuführen iſt. In der Bedeutung der Arbeitsvermittlung ſtand die metallverarbeitende Induſtrie nächſt der Landwirtſchaft im Brennpunkt. Die Zahl der Zuweiſungen war erneut beträchtlich, wobei die Ueberführung in große Werbe Süd⸗, Mittel⸗ und Norddeutſchlands einen bedeutenden Raum einnahmen. um dem drohenden und in manchen Berufsgruppen beſtehenden Facharbeitermangel abzuhel⸗ fen,, wird den Umſchulungs⸗ und Fortbildungsmaß⸗ nahmen ſowie etwaigen Anlernzuſchüſſen für einſtellende Betriebe erhöhte Aufmerkſamkeit zu ſchenken ſein. Die Landwirtſchaft hatte neben Fachkräften immer noch Be⸗ darf an Landhelfer und Landhelferinnen, von denen rund 200 in den eigenen und in fremde Bezirke vermittelt wurden. Im Baugewerbe fiel beſonders die geſteigerte Erſtellung von Kleinwohnungen und Einfamilienhäuſern auf, Im Gaſtwirtsgewerbe machte ſich die ungünſtige Witterung geltend, während in den Angeſtelltenberufen der Einſatz auch im Juni vielſeitige Möglichkeiten aufwies. Gerade hier war die Zunahme der Dauerſtellen beſonders augenfällig. Aufnahmefähig zeigten ſich die Metall⸗ induſtrie und der Behördendienſt. Bei den techniſchen Angeſtellten waren beſonders Konſtrukteure aus ſämt⸗ lichen Sparten ſehr geſucht, beträchtlich waren aber auch die Aufnahmemöglichkeiten im Baugewerbe. Im Bereich der Reichsautobahn trat eine weitere beträchtliche Erhöhung der Belegſchaft 1952 Mann ein, um im Schichtenbetrieb die Fahrbahn fertigzuſtellen. Die Zahl der Notſtandsarbeiter ging im eigenen Bezirk zurück, da die Vorhaben durchgeführt ſind und neuen Projekte im Sommer zugunſten des freien Arbeitsverhältniſſes auf die Wintermonate und den Ausfall der Außenberufe zurückgeſtellt werden. Dagegen erhöhte ſich die Zahl der in anderen Arbeitsamtsbezirken beſchäftigten Mannheimer Notſtandsarbeiter um weitere 89 auf insgeſamt 768. Wetterbericht Unter dem Einfluß weſtlicher Luftſtrömungen iſt für reitag und Samstag mehr bedecktes, auch zu gewitterartigen körungen geneigtes Wetter zu erwarten. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: [Freitag, 19. Juli: Miete F 29 und für die NS⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 391 bis 393: In der neuen Inſzenierung„Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner, dritter Tag: Götterdämmerung. An⸗ fang 18, Ende 23 Uhr. Samstag, 20. Juli: Miete H 29 und für die NS⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 348 bis 350(Abſchiedsabend für Bum Krüger): Das Konzert. Luſtſpiel von Hermann Bahr. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Sonntag, 21. Juli: Miete B 29: Herz über Bord. Operette von Eduard Künneke. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. 5 Im Neuen Theater(Roſengarten): Freitag, 19. Juli: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 136 bis 138, 159, 321 bis 335, 504 bis 510, 514 bis 520, 574 bis 577, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 700: Hilde und 4 PS. n von Kurt Sellnick. Anfang 20, Ende gegen 22 5 Bauer und Städter Zum bäuerlichen Leben gehört die Verbundenheit mit dem Boden und die unmittelbare Verflochtenheit mit der Natur. Der Wechſel der Jahreszeiten beſtimmt die bäuerliche Arbeit. In den Wachstumsprozeß eines Jahres von der keimenden Pflanze bis zur Reife iſt der Bauer mit ſeinem ganzen Tun eingeſchaltet. Das Werden und Vergehen von Pflanze und Tier iſt ſtändig um ihn. Er iſt nicht der Schöpfer dieſes Lebens, aber ſein Hüter. Regen und Wind, Hitze und Hagelſchlag ſind ihm noch Gewalten, die unmittelbar in ſein Leben eingreifen, die ihn vernichten können, von denen ſein Gedeihen abhängt. Sie bedeuten ihm mehr als etwa dem Städter. Auf den erſten Blick ſcheint es, als ſei der Städter gänz⸗ lich von allen dieſen Bindungen zur Natur und zum Boden gelöſt. Gewiß gibt es großſtädtiſche Schichten, für die die Natur nur noch Objekt der Bewunderung und des Genuſſes iſt. Hier iſt die tiefe und urſprüngliche Beziehung des Men⸗ ſchen zur Erde verloren gegangen, die ihn zwingt, ſie zu bebauen und das zum Leben Nötige für ſich und kommende Geſchlechter ihr abzuringen. Aber anders iſt es ſchon bei dem Kleinſtädter und bei breiten Schichten der großſtädtiſchen Bevölkerung. Die Kleinſtadt iſt noch organiſch mit der umgebender Landſchaft verwachſen. Ihre Bewohner ſind großenkeils bo⸗ denſtändig. Eltern und Großeltern leben noch auf dem Lande Vielfach iſt der Kleinſtädter ſelbſt Ackerbürger und Kleinviehhalter und deckt ſo einen Teil ſeines Bedarfes ar Kartoffeln, Gemüſe und Obſt ſelbſt. Der von Norden und Oſten ſich Berlin Nähernde be⸗ gegnet rieſigen Kolonien von Schrebergärten. Ein Ring von Kleingärten liegt heute um jede Großſtadt. Hier ſchuf ſich der Angehörige einer breiten Schicht kleiner Angeſtell⸗ ter, Beamter und Arbeiter den Fleck Erde, auf dem er ſäen und ernten und, ſoweit es der Beruf zuläßt, leben kann. Vielfach reicht es zu einer kleinen Viehhaltung. Es iſt auch hier wieder die Schicht, die generationsmäßig noch nicht lange in der Stadt iſt. In den Induſtriezentren des Weſtens findet ſich häufig eine Bevölkerung, die eine fruchtbare Verſchmelzung des Kleinbauern mit dem Arbeiter darſtellt. Das Leben dieſer Menſchen teilt ſich zwiſchen der Arbeit in der Fabrik und der Arbeit auf dem eigenen kleinen Anweſen, das allein nicht ausreichen würde, die Familie zu ernähren, das aber oft ausreicht, den eigenen Bedarf an Gemüſe, Kartoffeln, Eiern und Milch zu decken. So wachſen breite Schichten der deutſchen Bevölkerung in die Stadt hinein, ohne die Verbindung mit dem Boden anz zu verlieren. Der urſprüngliche Menſch iſt der Bauer. ber in jedem Menſchen lebt noch ein natürliches Streben, Herr auf dem eigenen Stück Erde zu werden, ſei dieſes Stück auch noch ſo klein, und auf dieſem Boden dann zu ſäen und zu ernten. Sie alle ſind keine Bauern mehr, aber ſie haben doch noch eine Nähe zu den natürlichen Gewalten und Elementen, die das Leben des Bauern beſtimmen. Acht Pferde beſſer als ein Tunnel Als 1838 die Bahnlinie Bebra⸗Hanau feſtgelegt wurde, da ſtellte es ſich heraus, daß ihrem Verlauf ein Berg im Wege ſtand die Sachverſtändigen erwogen deshalb zu⸗ nächſt den Bau einer„unterirdiſchen Galerie“, d. h. eines Tunnels, kamen aber dann doch noch auf einen beſſeren Gedanken. Sie erklärten nämlich in ihrem Gutachten: „Wenn zu beiden Seiten am Fuße der zu überſteigenden Höhe eine hinreichende Anzahl von Pferden gehalten wird, die den in regelmäßigen Zwiſchenräumen ankommenden Bahnzügen dergeſtalt vorgeſpannt werden, daß man die⸗ ſelben in zwei Teile, jeden zu 500 Zentner, abteilt, ſo wer⸗ den acht gut genährte Pferde bei fortwährender Mitwir⸗ kung der Dampfmaſchine eine ſolche Abteilung recht gut im geſtreckten Trab mit 1:50 Steigung aufwärts fördern können... Die Pferde kehren ſofort von der Höhe in ruhigem Schritt nach ihren Ställen zurück, ruhen und freſ⸗ ſen eine Stunde, bis ſie dem nächſten Bahnzug wieder vor⸗ geſpannt werden.“ Neues aus aller Welt aß Beim Waſſerholen ertrunken. Der 10jährige Lud wig Stark in Burgberg(Bayern) wollte mit einem Eime Waſſer ſchöpfen. Er bekam dabei das Uebergewicht, ſtürzt ins Waſſer und konnte von einem herbeieilenden Arbeite; nur als Leiche geborgen werden. A Waldbrand in der Oberpfalz. In der Staatswaldung zwiſchen Schafhof und Freihoels brach ein Waldbrand aus, der infolge der Trockenheit ſchnell um ſich griff. Der Brandherd erſtreckte ſich über ungefähr 150 Tagewerke Wald. Eine Abteilung des Amberger Arbeitsdienſtes und Waldarbeiter aus der Umgebung wurden ſofort eingeſetzt Der Brandſchaden dürfte ſich auf insgeſamt 40 000 Mark belaufen. Man nimmt fahrläſſige Brandſtiftung durch weg⸗ geworfene Zigarettenreſte an. Heimweberei im Kreiſe Schleiden. Blankenheim(Eifel). Die Heimweberei, die in der Eifel in den Vorkriegsjahren zum Teil noch in hoher Blüte ſtand, wurde bislang kaum noch irgendwo geübt. Lediglich im Kreiſe Daun hatte ſich in einigen Dörfern dieſe Er— werbstätigkeit noch erhalten. Vor einigen Tagen gründete man nun in Lommersdorf im Kreiſe Schleiden eine „eSmbhH. für Heimweberei des Grenzkreiſes Schleiden“, die ſich mit der Pflege der bäuerlichen Weberei befaßt. Alte Webſtühle, die ſeit Jahr und Tag außer Betrieb geſetzt waren, klappern nun wieder luſtig drauf los. Die Lom⸗ mersdorfer wollen demnächſt auch ein für die Eifel charakteriſtiſches Tuchſtück auf den Markt brin⸗ gen. Eine andere Gruppe von jungen Dorfgenoſſen hat ſich unter Anleitung eines Fachmannes der Seilerei ange nommen. 4 Im Geleis feſtgeklemmt. Der bei einer Würzburger Baufirma beſchäftigte Arbeiter Siebert von Veitshöchheim verunglückte dadurch, daß er mit einem Fuß in dem Gleis einer Induſtriebahn ſtecken blieb. Da er ſich nicht mehrt rechtzeitig befreien konnte, wurde er von dem herannahen den Wagen ſo ſchwer am Kopf verletzt, daß nach kurzer Zeit der Tod des Mannes eintrat. 4 Tod beim Benzoldiebſtahl. An einer Benzolleitung im Hafen Schwelgern wurde ein 18 Jahre alter Schiffs junge beſinnungslos aufgefunden. Er wurde dem Kran kenhaus zugeführt, wo er an demſelben Tage an Benzol vergiftung ſtarb. Der Junge wollte in der Nacht mehrer Flaſchen Benzol aus einer Leitung entwenden und iſt an ſcheinend von den ausſtrömenden Gaſen bewußtlos ge⸗ worden. ab KRieſengletſcher in Bewegung. Den Behörden in Sadiya haben die Bezirksbeamten des Brahmaputra⸗Tal⸗ mitgeteilt, daß ſich im Transhimalaya ein Gletſcher in einer Ausdehnung von 90 Kilometer Länge und 6 Kilo- meter Breite auf das Brahmaputra⸗Bett zu bewege. Man befürchtet, daß das Abſchmelzen des Gletſchers große Ueberſchwemmungen herbeiführen wird. ai Mißglückter Strakoſphärenflug. In Rapidclty(Süd dakota) wollten am Freitagmorgen zwei Armeecofftziert mit dem größten Freiballon der Welt zu einem Strato⸗ ſphärenflug ſtarten. Aus unbekannten Gründen platzte je⸗ doch vor Beginn des Flugs der Ballon, wobei große Men⸗ gen des wertvollen Heliumgaſes verloren gingen. ic 133 Typhuskodesfälle in Rom. Nach einer Meldung der Agenzia Stefani ſind in der Zeit vom 3. bis 9. Juli 1992 Erkrankungen an typhusartigem Fieber gemeldet worden, von denen 72 Fälle tödlich verliefen. Die Geſamt⸗ zahl der bis jetzt feſtgeſtelltenn Erkrankungen belief ſich in der Zeit vom 1. bis 9. Juli auf 3144 Fälle, von denen 133 tödlich verliefen. I Kohlengasexploſion in gennkucky.— Neun Tote. In einer Kohlengrube in Van Lear(Kentucky) ereignete ſich eine heftige Kohlengasexploſion, durch die die Grube zum Teil zerſtört wurde. Neun Bergleute werden vermißt. Man befürchtet, daß ſie ums Leben gekommen ſind. A Laſtkraftwagen vom Schnellzug erfaßt. In Upper Sanduſky(Indiana) ereignete ſich ein ſchweres Verkehrs⸗ unglück. An einer ungeſchützten Kreuzung raſte ein Schnell- zug in einen Laſtkraftwagen hinein und entgleiſte. 20 Per⸗ ſonen wurden verletzt, davon drei ſchwer. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme zu holen. Vergessen Sie nicht schnell Eintrittskarten(30 Pfg.) im Vorverkauf Der Andrang zum großen bunten Abend „zum Hediarial“, 93 Morgen 7 Samstag früh 8 Soſlachres Von ½9 Ahr al beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen sagen wir hiermit unsern innigsten Dank. Besonderen Dank der hochw. Geistlichkeit, den ehrw. Schwestern für die aufopfernde Pflege, und für die Kranz- und Blumen- at Max Daulsen und seinen Künstlern(neues Programm) Wird wieder groß werden. Wellfleiſch. Hierzu ladet fteundlichſt ein Auguſt Vogler ieee, fee spenden. Ilm Namen der trauernden Hinterbliebenen: Christoph Berger. Mannheim Seckenheim, 19. Juli 1935. Sonntag Abend im„Schloß“? Vorverkauf der Eintrittskarten heute Freitag Abend 8 Uhr auf der Ge- schäftsstelle der DAF., Freiburgerstraße 2 zum Preise von 30 Pfg. An der Abendkasse am Sonntag beträgt der Eintrittspreis 40 Pfg. Für die Einmachzeit b empfehlen wir: Verſammlungs⸗Kalender. Tbd.„Jahn“. Heute abend nach der Turnſtunde Be⸗ ſprechung des Turnrats. 2 Kloppenhelmerstr. 406 12 Ar Adele Sandrock heute auf der Kommandobrücke Einmachtöpfo in allen Größen per Liter 14 Pfg. Johann& Würthwein 12 Baumaterialien und Inſtallationsartitel lezen auf dem Halm zu verkaufen. Schöne Alle 1929 aus der Schule Entlaſſenen 1. treffen ſich morgen Samstag, 20. Juli, 5 mel, Monnune abends ½9 Ahr im„Oeutſchen Hof“ auf 1. 9. zu vermieten. zu einem gemütlichen Beiſammenſein. Preis 38.— Mk. Alle Gemuſterten erſcheinen mit ihrem Band. Geſcheſtsſtele d 9 885 an die 5 Sbhöne Katze SBummistempel bzewet) zugetuufen. liefert Druckerei des Neckar- Bote“. Abzuholen Freiburgerſtraße 11. Sie hat das Kommando über; Marianna Hoppe Wolfgang Liebeneiner Georg Alexander sowie über den beliebten Rundfunktenor Otto Albrecht. Ein herrlicher Unterhaltungsabend steht Ibnen allen bevor! Deshalb unbedingt ins Kloppenheimerſtraße 37. 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