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Begreif⸗ licherweiſe verweiſen gerade die Italiener auf dieſe Tat⸗ ſache, wobei ſie das Argument verwenden, daß ſie gegen die barbariſche Sklaverei vorgehen, wenn ſie gegen Abeſ⸗ ſinien kämpfen: Aber ſelbſt wenn man ganz von dieſen italieniſchen Behauptungen abſieht und ſich ausſchließlich auf Berichte des Völkerbundes— die ihrerſeits wiederum auf Mitteilungen der abeſſiniſchen Regierung ſelbſt zurück⸗ gehen— und auf angelſächſiſche Informationen und Unter⸗ ſuchungen ſtützt, muß man erkennen, daß man noch weit von einer Aufhebung der Sklaverei in Abeſſinien entfernt iſt. Dabei haben die Abeſſinier, als ſie— und zwar geſchah das intereſſanterweiſe auf ausdrücklichen Wunſch Frankreichs und Italiens— in den Völkerbund eintraten, verſprochen, ſie würden„die vollſtändige Unterdrückung der Sklaverei in jeder Geſtalt ſowie die Unterdrückung des Sklaven⸗ handels zu Lande und zur See durchführen“. Dieſes Verſprechen konnte aber praktiſch nicht eingelöſt werden, ſo ſehr ſich auch die abeſſiniſchen Regierungen, und ganz beſonders der gegenwärtige Kaiſer, Haile Selaſ⸗ ſie, darum bemühten. Als man erkannt hatte, daß die Sklavenbefreiung nicht von heute auf morgen möglich war, verſuchte man, ſchrittweiſe vorzugehen. Es wurde ange⸗ ordnet, daß die Kinder der Sklaven ſchon frei auf die Welt kommen ſollten, und daß jeweils beim Tode des Herrn die Sklaven freizulaſſen ſeien. Wenn Sklaven entliefen und wieder eingefangen würden, ſollten ſie ebenfalls freigelaf⸗ ſen werden, falls ihre Herren ſie nicht innerhalb einer be⸗ ſtimmten Friſt wieder anforderten. Aber alle dieſe Verord⸗ nungen mußten kraft der beſtehenden Zuſtände von der Einrichtung der Sklaverei als einer erlaubten Sache aus⸗ gehen. Außerdem wurden ſie nicht in allen Teilen des Lan⸗ des gleichmäßig durchgeführt. Denn die Macht des Negus reicht nicht überall hin. Abeſſinien iſt groß, und Addis Abeba iſt ſehr oft weit. So brachten die Bemühungen um die Bekämpfung der Sklaverei wohl zuweilen Linderung, ſie ermöglichten auch die Freilaſſung von einigen tauſend Sklaven,— aber was beſagt das neben der gewaltigen Zahl von Sklaven, die es in Abeſſinien gab und gibt, und die von der Gattin des früheren engliſchen Außenminiſters, Sir John Simon, Lady Kathleen Simon, in einem intereſſanten Bericht über die Sklaverei auf zwei Millionen geſchätzt wird? In den erſten drei Jahren nach dem Eintritt der Abeſſinier in den Völkerbund, 1924 bis 1927, wurden insgeſamt 1109 Sklaven freigelaſſen, in den Jahren 1928 bis 134 weitere 3647, das ſind 4756, eine Ziffer, die, verglichen mit den zwei Millionen, nichts bedeutet. Sie würde auch nichts be⸗ deuten, wenn man annehmen wollte, daß die Schätzung von Lady Simon zu hoch gegriffen ſei, und daß es in Abeſ⸗ ſinien etwa die Hälfte, alſo rund eine Million Sklaven gäbe. Ueberall in Abeſſinien gibt es Sklaven, in der Haupt⸗ ſtadt wie auf dem Lande, aber ihre Behandlung iſt verſchieden. In Addis Abeba ſoll ihre Stellung nicht einmal ſo ſehr von derſenigen unſerer Hausangeſtellten verſchee⸗ den, alſo ihr Los durchweg gut ſein, während in den ent⸗ legenen Provinzen, die Züchtungen an der Tagesordnung und ſogar ſchwere Mißhandlungen vorgekommen ſind Des⸗ halb entlaufen ſo viele Sklaven, ohne daß es ihnen freilich immer gelingt, bis an die Grenze zu entkommen, und oft iſt die Strafe für entlaufene Sklaven geradezu furchtbar. Allein in einer Provinz des Sudan zählte man im vergan⸗ genen Jahre faſt 300 Sklaven, die aus Abeſſinien ent⸗ flohen waren. Dabei muß man bedenken, daß viele dieſer Flüchtlinge die Landesgrenzen überhaupt nicht erreichen, und daß es viele andere Kolonien und Provinzen gibt, wo⸗ hin ſie ſich wenden können. Die größten Sklavenhalter ſind die abeſſiniſchen Fürſten, die Ras, von denen manche bis 15000 Skla⸗ ven ihr eigen nennen. Mit Sklaven bezahlen ſie oft ihre Rechnungen und Steuern, wenn ſie kein Bargeld, keine Maria⸗Thereſia⸗Taler, zur Hand haben. Einer dieſer Für⸗ ſten, der Ras Hailu, hat ſich im vergangenen Jahr gegen den Kaiſer Haile Selaſſie— der früher ſelber ein Ras war und Ras Tofari hieß— empört, er wurde jedoch beſiegt, ſeiner ſämtlichen Aemter entſetzt und aus dem Lande ver⸗ trieben, woraufhin die meiſten ſeiner Sklaven vom Kaiſer die Freiheit erhielten. Solange jedoch der„Beſtand“ an Sklaven immer noch aufgefüllt werden kann, iſt an eine wirkliche Abſchaffung der Sklaperei nicht zu denken— und eine ſolche Erneue⸗ rung, durch„Razzien“ in ausländiſchen oder durch Ueber fälle in eigenen, abeſſiniſchen, Gebieten, findet auch heut noch ſtatt. Bevor die Grenzen der benachbarten euro⸗ päiſchen Kolonien ſo gut bewacht waren, kamen die Raz zien abeſiniſcher Stämme in die Grenzländer weitaus häu⸗ figer vor als jetzt. Eine ſolche Razzia iſt ein kleiner Kriegs⸗ ug, bei dem die Männer getötet, die Frauen, Kinder und reiſe als Gefangene entführt und ſpäter als Sklaven ver⸗ kauft werden. Zuweilen wurden dieſe Raubzüge ſogar von abeſſiniſchen Beamten angeführt. Noch vor kurzer Zeit ent⸗ führten abeſſiniſche Sklavenjäger aus dem Sudan 45 Men⸗ ſchen, von denen ſich nur 10 wieder retten konnten. Noch im Dezember 1934 kam es zu einer ähnlichen Razzia in Franzöſiſch⸗ Somaliland. 8 5 Auch in entlegenen abeſſiniſchen Propin⸗ zen gibt es derartige Raubzüge. Lady Simon erzählt da⸗ von, indem ſie den Bericht eines engliſchen Offiziers wie⸗ dergibt, der in Abſtänden von mehreren Jahren ein⸗ und dieſelbe abeſſiniſche Provinz beſuchte. Zuerſt fand er ſie be⸗ völkert, mit vielen wohlbeſtellten Aeckern und poll blühen⸗ den Lebens. Einige Jahre ſpäter waren die Dörfer leer, die Aecker vernichtet, die Bevölkerung getötet oder in die Sklaverei geſchleppt. Menſchen des eigenen Landes und Volkes hatten Sklavenjagd gemacht, und der ſchaudernde Europäer entdeckte, als er der Spur der Sklavenjäger folgte, Hunderte von Toten und Sterbenden, Gefangene, die den beſchwerlichen Zug nicht ausgehalten hatten und rückſichtslos am Wegrand liegen gelaſſen wurden, dem Hunger und milden Tieren zum Opfer. *—— Leekar Bote Deutſchlands ſchnellſte Gtraßenrennſtrecke. Umfaſſende Verbeſſerung des„Hockenheim Rings“. Die vor 4 Jahren— lediglich durch Mittel aus Für⸗ ſorgeaufwendungen— von der motorſportfreundlichen ba⸗ diſchen Spargel⸗ und Tabakſtadt Hockenheim neuge⸗ ſchaffene Motorrad⸗Rennſtrecke, der„Hockenheim⸗Ring“, er⸗ wies ſich ſchon bei den erſten großen Rennen, die auf ihm ausgetragen wurden, als ſchnellſte Straßen⸗Rundſtrecke Deutſchlands. Der auf dieſem ideal gelegenen, rund 12 km langen Dreieckskurs von den jeweiligen Geſamtſiegern er⸗ zielte Durchſchnitt ſtieg von 127,6 Stundenkilometer— die Bullus auf NSlü bereits 1932 erreichte— im Jahr 1933 auf 129,4 Stundenkilometer und wurde im Vorjahr von Steinbach auf NSu auf 131,7 Stundenkilometer emporge⸗ ſchraubt. Allerdings erwieſen ſich Staubentwicklung und Bodenwellen an gewiſſen Streckenteilen bei den auf den lagen Geraden erreichten Rekordgeſchwindigkeiten als be⸗ denkliche Gefahrenmomente. Um dieſe im ganzen Reich ſchnell bekanntgewordene klaſſiſche Rundſtrecke Südweſtdeutſchlands auch in Zukunft dem deutſchen Motorſport zu erhalten, hat die Stadt Hok⸗ kenheim im Einvernehmen mit der Oberſten Nationalen Sportbehörde für die deutſche Kraftfahrt(ONS) ſich erneut bereiterklärt, dem Hockenheim-Ring für das diesjährige in⸗ ternationale Motorradrennen am 4. Auguſt eine vollkom- men neue Straßenoberfläche zu geben. Seit April dieſes Jahres iſt ein großes Aufgebot von Straßen⸗ baufachleuten und Spezialarbefjtern damit beſchäftigt, die geſamte Oberfläche des 12⸗km⸗Straßendreiecks mit Teer⸗ belag zu verſehen, durch den zukünftig jede Staubentwick⸗ lung und Rutſchgefahr beſeitigt wird Darüber hinaus aber iſt der bisher unzulänglichſte Streckenteil, die Verbindungs⸗ ſtraße zwiſchen Oftersheim und Hockenheim, die von den Rennfahrern als„Wellenſchaukel“ äußerſt gefürchtet war, einem völligen Neubau unterzogen worden. Durch groß⸗ zügigen Holzſchlag hat man vor allem die Fernſicht erheb⸗ lich verbeſſert, hat die beſonders unangenehme„Sprung⸗ ſchanze“, die die Hardtbach-Brücke darſtellte, dadurch völ⸗ lig beſeitigt, daß man die Straße je 400 Meter vor und hinter dieſer Brücke mit Aufſchüttungen bis 1,20 Meter Höhe planierte, hat die Flachkurve bei Kilometer 9 ſo ſtark überhöht, daß ſie künftig mit Vollgas genommen werden kann und hat als Straßenunterbau für dieſen ganzen Streckenteil ſogenannten„Teerbeton“ verwendet, der heute im Straßen⸗ und Autobahnbau als einer der beſten Bo⸗ denbelage gilt. Noch ſind die Arbeiterkolonnen dabei, die letzte der drei Teerbetonſchichten auf den feſtgefügten Schotter⸗ und Kies⸗ untergrund aufzubringen, zu walzen und immer wieder vollkommener zu planieren, aber in wenigen Wochen iſt die⸗ ſes großzügige Werk, zu dem die Stadt Hockenheim wieder die geſamten Mittel bereitſtellte, vollendet. Und wenn am 4. Auguſt die Maſchinen der beſten Motorrennfahrer Eu⸗ ropas beim Internationalen Rennen erneut über den Hok⸗ kenheim⸗Ring raſen und der Motorenlärm durch die herr⸗ lichen Kiefern- und Buchenwälder dröhnt, dann wird dieſes Straßendreieck in ſeiner neuen Geſtalt nicht nur weit ge⸗ ahrloſer als bisher zu befahren ſein, ſondern erneut Ge⸗ chwindigkeitsſteigerungen ermöglichen, die an die Grenze des Möglichen heranreichen. Die Rennmaſchinen an ſich ſind ja erheblich ſchneller geworden: fuhr der diesjährige Sieger des Marienberger Dreieckrennens bereits einen Durchſchnitt von 137,8 Stundenkilometer, ſo wird der ſchnellſte Fahrer des bevorſtehenden Hockenheim⸗Rennens auf dem neuhergerichteten Straßendreieck in Baden be⸗ ſtimmt über 140 Stundenkilometer erreichen! Die Standesbeamten tagten () Bruchſal, 18. Juli. Der Gau Baden des Reichs⸗ bundes der Standesbeamten Deutſchlands hielt hier eine von über 250 Teilnehmern aus den mittel⸗ und unterbadiſchen Amtsbezirken beſuchte Tagung ab. Auch die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden waren vertreten. Bürgermeiſter Fees hob in ſeiner Begrüßungsanſprache hervor, daß das Recht der Familie und Ehe aus dem Privaten in das Recht der Oeffentlichkeit übergegangen und damit die Verantwortung der Standesbeamten gewachſen ſei. Die Geſunderhaltung unſeres Volkes verlange, daß die Bevölkerungspolitik des nationalſozialiſtiſchen Staates folgerichtig durchgeführt wird. Er, der Redner, habe den Wunſch, daß der Standesbeamte bald zum Sippenbeamte aufrückt. Weitere Begrüßungsworte ſprachen Gauverwalter Derſchum und Landrat Schoch. Bundesdirektor Krutina behandelte in längeren Ausfüh⸗ rungen das Thema„Die Bedeutung der Vereinigung der Standesbeamten für die Fortentwicklung des deutſchen Per⸗ ſonenſtandsweſens“. In Süddeutſchland ſoll für Baden, Würt⸗ temberg und die Pfalz eine Schule für Aufſichtsbeamte im Sippenamt geſchaffen werden.— Regierungsrat Dr. Kno ſt⸗ Berlin ſprach über die neuen Beſtimmungen aus dem Ar⸗ beitsgebiet der Standesbeamten und über die Vorbereitungen zur Schaffung des Sippenbuches.— Gauverwalter Derſchum berichtete über die Schulungskurſe, die unter Mitwirkung der Juſtizbehörde bisher an 36 Orten des Landes mit Erfolg ſtattgefunden haben. Freitag, 19. Juli 1935 Marktberichte (Ohne Gewähr.) Maunheimer Gtreidegroßmarkt vom 18. Juli.(Amtlich): Weizen Preisgebiet W 15 21.20, W 16 21.40, W 17. 21.70, Ausgleich plus 40 Pfennig; Roggen Preisgebiet A 13 17, R 15 17.40, R 16 17.70, Ausgleich plus 30 Pf 3 Gerſte, Braugerſte, inl.(Ausſtichware über Notiz) 21 bis 22, Winter⸗ und Induſtriegerſte 20 bis 20.75; Futtergerſte Preisgebiet G 7 15.70, G 8 16, G 9 16.20, G 11 16.50, Qualitätszuſchläge: Für jedes Kilogramm je Hektoliter über Durchſchnitt bis 68 Kilogramm einſchl. 0.10 Mark per 100 Kilogramm, dto. über 68 Kilogramm 0.15 Mark per 100 Kilogramm; Haſer Preisgebiet H 11 16.40, H 14 16.90, H 17 17.20, Ausgleich plus 30 Pfennig, dazu 5 Pfennig Vermittlergebühr; Raps, inl. ab Station 32; Mais mit Sack 21.25; Mühlennachprodokte: Weizenkleie mit Sack 10.85, Roggenkieie mit Sack 10.62, Weizenfuttermehl 13.50, Wei⸗ zennachmehl 17.25, Roggenfuttermehl 14, Gerſtenfuttermehl 17.25, Ausgleich plus 30 Pfennig, dazu 5 Pfennig Ver⸗ mittlergebühr; Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen 14.50, Sofaſchrot 13, Rapskuchen 12.10, Palmkuchen 13.30, Aus⸗ gleich plus 40 Pfennig; Kokoskuchen 15.30, Seſamkuchen 14, Leinkuchen 15.30, ohne Waſſeranſchluß plus 20 Pfennig; Bier⸗ treber mit Sack 16.50, Malzkeime 14.50 bis 16, Trocken⸗ ſchnitzel, Fabrikpreis 9.24, Rohmelaſſe, loſe, Juli 6.32, Stef⸗ fenſchnitzel, loſe, Jull, Ausgleich plus 35 Pfennig; Rauh⸗ futter: Wieſenheu, loſes, neues 5.50 bis 6; Rotkleeheu 6 bis 6.50; Luzernekleeheu 6.50 bis 7; Stroh, gepreßt(Roggen und Weizen) 4.50, dto.(Hafer und Gerſte) 4.50, Stroh, ge⸗ bündelt(Roggen und Weizen) 4.25, dto.(Hafer und Gerſte) 4.25; Weizenmehl, Weizenfeſtpreisgebiet 15, Type 790 2.05, Gebiet 17 23.65; Roggenmehl, Roggenfeſtpreisgebiet 13, Type 997 23.80, 15 24.20, 16 24.80, 13 24.30, 15 24.70, 16 25.30, zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Emp⸗ fangsſtation gemäß Anordnungen der W.; Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Auslandsweizen Auſſchlag 1.50 Mark per 100 Kilogramm. Mannheimer Kleinviehmarkt vom 18. Juli. Zufuhr: 5 Kälber, 7 Schafe, 33 Schweine, 102 Ferkel, 300 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 13 bis 18, über ſechs Wochen 19 bis 23, Läufer 24 bis 28.— Marktverlauf: ruhig. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 18. Juli. Auftrieb: 155 Rinder, darunter 20 Ochſen, 29 Bullen, 34 Kühe, 72 Färſen. Zum Schlachthof direkt: 3 Ochſen, 3 Bullen, 20 Kühe, 10 Färſen, 901 Kälber, 43 Schafe, 512 Schweine. Ueberſtand: 44 Rinder, darunter 2 Ochſen, 7 Bullen, 15 Kühe, 20 Färſen, 59 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebend⸗ gewicht in Reichsmark: andere Kälber a) 59 bis 60, 51 bis 58, 43 bis 50, 30 bis 42; Hammel bz) 36 bis 38; Schweine a)—, b) 50 bis 53, c) 50 bis 53, d) 46 bis 52.— Markt⸗ verlauf: Kälber, Hammel, Schafe mittelmäßig, geräumt; Schweine mittelmäßig, ſpäter abflauend, Ueberſtand. Die Frühkartoffel⸗Erzeugerpreiſe Die Hauptvereinigung der deutſchen Kartoffelwirtſchaft ſetzt in ihrer Anordnung Nr. 13, die im Verkündungsblatt des Reichsnährſtands Nr. 54 vom 17. Juli 1935 veröffent⸗ licht wird, die Frühkartoffel⸗Erzeugerpreiſe ab 18. Juli 1935 wie folgt feſt: a) für lange, gelbe Sorten mindeſtens 5.50, jedoch nicht mehr als 6 Mark; b) für runde, gelbe Sorten mindeſtens 5.10, jedoch nicht mehr als 5.60 Mark; c) für blaue, rote und weiße Sorten mindeſtens 4.70, jedoch nicht mehr als 5.20 Mark. i Die Preiſe verſtehen ſich je Zentner, und zwar im 9er ſchloſſenen Anbaugebiet waggonfrei per Ladeſtation oder frei Bezirksabgabeſtelle, im nichtgeſchloſſenen Anbaugesiet waggonfrei perLadeſtation oder frei Uebergabeſtelle am Erzeugungsort. 3— 4 Weltbild(M). f 8 Dreyfus geſtorben. Im Alter von 75 Jahren ſtarb in Paris der franzöſiſche Oberſtleutnant a. D. Dreyfus, deſſen Prozeß Ende des ver⸗ gangenen Jahrhunderts in der ganzen Welt größtes Auf⸗ ſehen erregte. Opfer der Arbeit. Die bei dem Grubenun⸗ lück in Dortmund⸗ engede ums Leben gekommenen Bergleute wurden vor der Bei⸗ ſetzung im Gebäude der Zeche„Adolf von Han⸗ ſemann“ aufgebahrt. Weltbild(M). 5 ö . 8 zuläßt, oder gar erfordert. kann gar nicht 12 gewarnt werden. b deren Charakter keine weiteren folgen zu laſſen. Das iſt eine Aufgabe, deren Er⸗ derartig gnädig davongekommener kleiner Sünder wird natürlich Die Frau und ihre Welt Die Lagerführerin im Deutſchen Frauenarbeitsdienſt. Lagerführerin im Deutſchen Frauenarbeitsdienſt iſt kein Beruf, wie es z. B. Kindergärtnerin, techniſche Aſſiſtentin, Lehrerin, Stenotypiſtin uſw. ſind. Es iſt eine Aufgabe! Mehr als in jeder anderen Arbeit muß die Lagerfüh⸗ rerin alle ihre Kräfte einſetzen, um ihre tägliche Aufgabe zu erfüllen. Und dazu muß ſie verzichten auf jegliches perſön⸗ liches Leben. Wenn dieſes„Ganz⸗in⸗der⸗Arbeit⸗aufgehen müſſen“ zuerſt das Allerſchönſte in der Arbeit der Lagerfüh⸗ rerin iſt, ſo iſt es doch ſo ſchwer, daß man nur eine gewiſſe Zeit dieſe Aufgabe ſo erfüllen kann, wie es die Verantwor⸗ a0 erfordert, die mit der Arbeit der Lagerführerin verbun⸗ en iſt. Wir verlangen, daß jedes einzelne Mädchen während ihrer Arbeitsdienſtzeit ihr ganzes Leben der Arbeit und der Gemeinſchaft des Lagers unterordnet. Wir ſehen es als un⸗ ſere Aufgabe an, den Mädchen bewußt zu machen, daß das Volk dieſen Anſpruch auf die ſelbſtloſe Arbeit ſeiner Jugend hat, damit dieſe Tatſache nicht als überſteigerte Forderung empfunden, ſondern als ſelbſtverſtändliche Pflicht erfüllt wird, weil ſie aus der nationalſozialiſtiſchen Lebenshaltung kommt. Die Lagerführerin muß in reinſter Form dieſe Pflicht erfüllen. Sie hat in reichlichem Maße erzieheriſche, organi⸗ ſatoriſche und verwaltungstechniſche Aufgaben verantwortlich zu bewältigen und die praktiſche Arbeit anzuleiten und zu überwachen. Es genügt nicht, daß ſie den Mädchen erzäh⸗ len kann, wie man ein Eſſen bereitet, das Haus putzt, die Wäſche reinigt und glättet, den Acker beſtellt und das Vieh beſorgt. Sie muß alle dieſe Arbeiten praktiſch vorar⸗ beiten können, um dadurch auch einmal die richtige Ar⸗ beitsweiſe und das richtige Arbeitstempo zu zeigen. Ebenſo große Verantwortung wie in der Arbeit trägt, ſie in der eigenen Lebenshaltung und führung. Wir müſ⸗ ſen verlangen, daß die Lagerführerin in ganz klarer Form vorlebt, mit aller Einfachheit und den mannigfachen, perſönlichen Entbehrungen, wie die Arbeitsdienſtwilligen im Lager leben müſſen, weil in dieſer Zeit ſich nicht das„Ich“ ausleben darf, ſondern das„Wir“ leben ſoll in der ſelbſt⸗ loſen Arbeit bei hilfsbedürftigen deutſchen Menſchen und in der Lagergemeinſchaft. Eine Lagerführerin, die das Rau⸗ chen verbietet und ſelber raucht, die zum Frühſport ermahnt und ſelbſt nicht daran teilnimmt, iſt keine„Führerin“. Die Lagerführerin hat nicht größere Rechte als die Mäd⸗ chen, ſie hat größere Pflichten. Sie muß zuerſt und am treueſten ihre Pflicht tun und am genaueſten die Lager⸗ ordnung befolgen und die beſte Kameradin ihrer Mädel im Lager ſein. 5 Es ſteht feſt, daß man das„Führerin⸗ſein“ nicht erler⸗ nen kann, ſondern dazu veranlagt ſein muß. Dennoch iſt es nötig, daß die Lagerführerin zu ihren beſonderen Aufgaben hingeführt wird, auf demſelben We„den alle Mädchen im Arbeitsdienſt gehen. Jede La ger 2 hrerin muß Ar⸗ beitsdienſtwillige geweſen ſein. Und wenn ſie es in dieſer Zeit verſtanden hat, ihre Kameradinnen zu ühren in der Gemeinſchaft und in der Arbeit, wenn ſie in er Erfüllung aller Aufgaben vorbildlich war, wenn ſie ge⸗ zeigt hat, daß ſie arbeiten kann, zu jeder Arbeit bereit iſt, wenn ſie ſich der Gemeinſchaft in Kameradſchaft einfügte, dann hat ſie die Vorausſetzungen zur Lagerführerin. In Schulungslagern, die wie alle Arbeitslager aufge⸗ zogen ſind, werden dieſe Führeranwärterinnen zu zehn⸗ bis zwölfwöchigen Lehrgängen einberufen. Neben der prakti⸗ ſchen Arbeit werden die Teilnehmerinnen geſchult und ganz klar auf die verantwortliche Arbeit der Lagerführerin aus⸗ gerichtet. Es wird ihnen der Zuſammenhang ihrer Arbeit mit aller aufbauenden Arbeit an Volk und Staat bewußt gemacht. Im Schulungslager hat jede Führeranwärterin eine letzte Probe für ihre Arbeit zu beſtehen. Auch hier wird noch einmal eine Ausleſe getroffen, denn die funge Füh⸗ rerin ſoll die Verantwortun übernehmen für eine Gruppe von 20 bis 60 Mädchen im Alter bis zu 25 Jahren, ſie ſoll den Erfolg der Arbeit dieſer Gruppe garantieren und ſoll mit daran arbeiten, daß die nationalſozialiſtiſche Weltan⸗ ſchauung Allgemeingut des deutſchen Volkes werde, in ſei⸗ ner Haltung zur Arbeit und zum deutſchen Volk. A. Duggen. Einmal iſt keinmal! Es gibt zwar ein altes, ſehr viel gebrauchtes und oft das gänzlich, Unentſchuldbare entſchuldigen ſollendes Sprichwort, das heißt:„Einmal iſt keinmall“, aber es iſt eines von denen, die nicht ſtichhaltig ſind. Daran, daß einmal einmal iſt und bleibt, kann auch der berühmteſte Rechenkünſtler, kann kein noch ſo weites Ge⸗ wiſſen etwas ändern. Kein Richter wird ſich bei der Beurteilung einer Strafſache eine umgekehrte Anſicht zu eigen machen, wenn 11 7 zugegeben werden ſoll, daß bei einer gerichtlichen Verfeh⸗ ung das erſtmalige Vorkommen einer ſolchen eine mildere Strafe Vor dem unwahrhaftigen Sprichwort„Einmal iſt keinmal“ nicht gefeſtigt iſt, die ſchwachen Sinnes und Willens ſind, laſſen ſich ſehr leicht in ſeinen Bann ziehen, und entſchuldigen eine erſte Entgleiſung ſich und anderen gegenüber ohne weiteres mit„Einmal iſt keinmal“. Diejenigen aber, die das ſo leichten Herzens tun, haben in vielen Fällen damit ſchon den erſten Schritt auf die 5 Ebene getan, auf der es ſich ſo leicht und ſchnel hinah⸗ gleiten läßt, von der aber nur ſchwer wieder emporzukommen iſt. Ein ſeinen Handlungen gegenüber ſich verantwortlich fühlender Menſch wird eine erſtmalig begangene Verfehlung nicht einmal vor ſich entſchuldigen, ſondern ſi ihrer ſchämen und ſich bemühen, 1 5 bei Menſchen eines gewiſſen Alters unbedingt zu er⸗ olgein hat.. g i 2 8 5 Wir wollen uns bei dieſer Betrachtung nun der Jugend zu⸗ wenden. Nicht früh genug kann dem Kinde die Unwahrhaſtigkeit des Sprichwortes„Einmal iſt keinmal“ klar gemacht werden. Es muß wiſſen, daß einmal nicht keinmal, ſondern unwiderle lich einmal iſt und bleibt. Es davon zu überzeugen, iſt natürlich i erſter Linie die Aufgabe der Eltern, insbeſondere der Mütter, aber auch aller anderen, mit der Erziehung der Jugend betrauten Per⸗ ſonen. Es iſt ſchlimm, wenn eine Mutter zu ihrem eine Ver⸗ fehlung, namentlich eine ſolche ernſterer Art begangen habenden inde ſagt:„Nun, wir wollen denken:„Einmal iſt keinmal“. Ein überzeugt mit dem Köpf nicken, auch e das von ihm be die ſie nicht überſchreiken durfte. Jedenfalls haben es die Kind und Erziehung. 5 ohne daß es dies weiß, aber nicht mit Unrecht. auch der Mutter tröſtende Worte„Einmal iſt keinmal“ haften bleiben und auf das erneute Vergeben eines weiteren Vergehens hoffen laſſen.. Mutti würde dann längſt vergeſſen haben, daß ſie das„gute“ Sprichwort ſchon einmal angewendet habe. Wo bleibt da die in der Seele eines Kindes vorhanden ſein müſſende Unantaſtbarkeit des Mutterwortes? Jedes Vergehen, ganz gewiß ein ſolches ernſterer Art, muß gerügt und wenn nötig, energiſch geahndet werden, womit nicht geſagt ſein ſoll, daß das mit Prügel i und anderen kraſſen, das Ehrgefühl verletzenden oder gar töten⸗ den Mitteln vollzogen werden ſoll. Die mit der Erziehung der Kinder Betreuten, beſonders die Mütter müſſen wiſſen, welche Strafen anzuwenden ſind, und ob bei beſonderen Verfehlungen auch einmal ein gehörige körperliche Züchtigung angebracht iſt. Es kommt ſehr darauf an, wann, wo und wie eine derartige Strafe vorgenommen wird, die natürlich mit keinerlei Schädigung für den Körper verbunden ſein darf. Eine ſolche Ahndung kann ſchon bei einmaliger Anwendung ge⸗ radezu Wunder bewirken, womit dann auch ſchon der Beweis er⸗ bracht wäre, daß es mit dem Sprichwort„Einmal iſt keinmal“ nicht ſtimmt. Johanna Weiskirch. a1. Die Frau im Mittelalter Ein hiſtoriſcher Rückblick Die Frau von heute ahnt ja nicht einmal, wie gut ſie es hat! Deshalb kann ihr ein Rückblick auf ihre Schweſtern vergangener 90 ſicher nur nützlich ſein. Jedenfalls gewinnt ſie dadurch wert⸗ volle Einblicke in das Leben der Frauen von ehedem. Von den älteſten Zeiten wollen wir ganz ſchweigen, wo das weibliche Weſen nur als Sach e, als Sklavin behandelt wurde, im günſtigſten Falle als ein ſchmückendes Hausgerät. Wir wollen einen Blick auf jene Zeiten werfen, wo das Chriſtentum bereits mildernd auf die einſt ſo rohen Sitten eingewirkt hatte. * Die Großjährigkeit lag ſehr früh, im 12.— 16. Jahre. Doch auch dann konnte die Frau nur unter Zuziehung des Vaters, des Gatten oder Vormunds handeln. Furchtbar waren die damaligen Strafen für weibliche Ver⸗ gehen, beſonders Untreue. Nur mit Grauen leſen wir von leben⸗ dig begraben werden, Werfen unter die Hufe wilder Pferde, Stei⸗ nigung oder Feuertod! * Wie aber kamen damals Verlobung und Vermählung zu⸗ ſtande? Die Verlobung wurde durch den Vater oder Vormund abgeſchloſſen. Es war im weſentlichen ein Kaufvertrag zwiſchen dem Vater und dem zukünftigen Gatten. Die Kauffumme hieß auch Mahlſchatz. Dagegen ſtand die Mitgift der Braut, ſie bildete die Ausſteuer. Die Verlobung war eine feierliche Handlung. Im Ring der Zeugen ſtand das Brautpaar. Die Schickſalsfrage war beider⸗ ſeits getan und darnach das Verlöbnis genndgſſen. Im 8. Jahr⸗ hundert wird zuerſt der Verlobungsring erwähnt. Gebräuchlicher wurde er aber erſt im 10. Jahrhundert. So eine Verlobung war rechtsbindend. Die Vermählung fand ſpäteſtens ein Jahr darnach ſtatt. 1770 zu Ende des Mittelalters wird das Wort„Hochzeit“ für Vermählungen angewandt. Ehemals bezeichnete man damit über⸗ haupt jedes Feſt. Bevorzugt für Eheſchließungen war die Zeil des zunehmenden Mondes. Die Hochzeit wurde im Haufe des Bräutigams gefeiert. Die Braut erſchien im Schmuck des eigenen langen Haares. Der Brautkranz wurde aus den romaniſchen Län⸗ dern eingeführt und war bereits im 18. Jahrhundert in Deutſch⸗ land üblich. Die Brautgewänder waren 11 8 reich, vor allem auch, was den Schmuck anbetraf. In der Ehe ſelbſt aber war der Mann tatſächlich der Herr im Hauſe, die Frau hatte unbedingten ehorſam zu leiſten. Ungehorſam wurde ſogar mit körperlichen Züchtigungen beſtraft. Nun waltete die Frau als ſorgende Hausfrau, den ſchweren Schlüſſelbund am Gürtel. Was die Nahr anbelangte, ſo kannte man in den älteſten Zeiten noch kein Brot. Das auf der Hand⸗ mühle gemahlene Getreide, das Mehl, verwandte man beſonders für Grütze oder Brei. Erſt im 13. Jahrhundert kommt ein mit einem Gärmittel aufgetriebenes Brot in Aufnahme. Schon im 12. und 13. Jahrhundert buken dagegen die Frauen Bre eln, alterdings in Großformat, für den gewaltigen Appetit ihrer Ehe⸗ männer beſtimmt. Doch auch der beliebte Gerſtenſaft, das Bier, wurde von weib⸗ licher and gebraut. Aber auch als Arzt wirkte die mittel⸗ 115915 he Frau, die die Heilwirkung vieler Kräuter kannte und bewährte Hausmittel gegen allerlei Leiden wußte. Was das Kochen anbetrifft, ſo war das äußerſt primitiv. Schon zu Taeitus Zeiten kannte man das„Sieden“ im Keſſel. Später kam dazu das Schmoren oder das Braten am Spieß. 955 erſt bevorzugte man Pferdefleiſch, ſpäter Schweine-, Rind⸗ und Schaffleiſch. Auch erſchienen Wildbret, Geflügel und Fiſche auf er Tafel. Alles aber wurde in einer ſcharfgewürzten Brühe angerichtet. Wenn, man ed wie man derzeit aß, ſo könnte uns leicht der Appetit vergehen. Die Speiſen erſchienen auf hölzernen Brek⸗ tern oder irdenen Schüſſeln. Man aß ſchlichtweg mit 15 Fingern. Meſſer und Gabel waren im Mittelalter noch ſelten, auch benutzte man Meſſer gemeinſam. Statt des Tellers gab es ausgehöhlte Brotrinden, die man ſpäter mitverzehrte. Was das Wohnen anbelangt, ſo gab es erſt im 12. und 13. Jahrhundert von den, Wohnräumen geſonderte Schlafzimmer. Das Bett, erſt ein Strohlager, wurde dann mit Fellen, Decken und Kiſſen gemütlicher ausgeſtattet. Stühle gab es nur in vor⸗ anden Häuſern und ſolche mit Rlickenlehnen erſt im 13. Jahr⸗ undert. Auch die Belen tung ließ viel zu wünſchen übrig: erſt das Herdfeuer, dann der Kienſpan oder Oellampen. Doch ſchon damals ſpielten die Frauen bei Feſtlichkeiten eine Rolle. Sie kredenzten den Becher, auch nahmen ſie an Gaſtmählern teil. Schon im 15. Jahrhundert ward der Kleiderluxus derart, daß ſtaatliche und kirchliche Verordnungen hier Einhalt gebie⸗ ten mußten. i * Aus dieſem allen erſehen wir, wie„eng gebunden war des Weibes Pflicht!“ Und um ihr Leben waren ſtarre Grenzen ge⸗ Frauen unſerer ilch trotz Not und Sorgen der get bedeutend eſſer als ihre Mitſchweſtern aus mittelalterlichen Zeiten! Adams. 85 Durch Reden, die die Kinder hören, wird oft das größte Unheil angerichtet. Ein Kind verziehen iſt leicht; ein Kind er ziehen dagegen ſchwer. 8 a 15 Lob macht anmaßende Kinder, zuviel Tadel jedoch knechtiſche. Wer Kinder erziehen will, muß ſich ſelbſt erzogen haben. Es gibt kein größeres Geheimnis als das der Erziehung; nur Berufene wiſſen es zu löſen. a 5 N Ein Kind, das über Langeweile klagt, 1 9 die Mutter, lanze in ein Kinderherz alles Gute und Liebe und Schöne 1 die Pflanze der Opferwilligkeit am meiſten, auf begangene nicht noch einmal zu tun, aber gleichzeitig werden 255 ſie zum Wohle des deutſchen Vaterlandes erblühe. E. Th. Jerien— richtig genützt Auch geiſtige und seelische Erholung ist not! 100 Von Gertrud Reinſch. A Der Zweck der Erholungsreiſe und der Urlaubswanderung iſt im nicht nur der, eine andere Gegend kennenzulernen, zu verreiſen N oder Luftwechſel zu haben, ſondern neue Energien und neuen Le⸗ Fe bensmut zu ſammeln Es muß für den weiteren Verlauf dez 880 Jahres genügend Kraft vorhanden ſein. Das kann aber nur ge⸗ ſchehen, wenn auch Seele und Geiſt vollkommen auf Er⸗ holung eingeſtellt werden, nicht nur der Körper allein. 0 Dazu gehört in erſter Linie das Sichloslöſen von allem, was Pflicht, Beruf, Arbeit, Geſchäft, Aerger, Neid, Haß heißt. In dem Augenblick, in dem die Wohnungskür verſchloſſen oder das Ge⸗ ſchäftslokal vor der Abreiſe verlaſſen wird, muß all das zurück 0 bleiben, was die Erholung beeinträchtigen könnte. Keineswegs ſollte veranlaßt werden, daß die Geſchäftspoſt nachgeſandt wird, Den Geſchäftsfreunden teilt man acht Tage vorher mit, daß man ol für ſoundſoviele Wochen oder Tage nicht anweſend iſt. Wichtiges fell kann alſo noch vorher erledigt werden. Es kommt weiterhin darauf ver an, ſich ganz darauf einzuſtellen, daß man jetzt vor allem 1 Ferien hat und ſich erholen will, fa, daß der ganze Körper, 985 15 auch die Seele und der Geiſt, reorganiſiert werden müſſen⸗ ein on kleinen Unannehmlichkeiten und Zwiſchenfällen darf man ſſch En auf der Reiſe nicht die gute Laune verderben laſſen. Aerger ſetzt we! den Wert jeder Reiſe oder Kur bedeutend herab. Es iſt kein Wun⸗ ſom der, wenn der Urlaub keine Erholung brachte. und An Ort und Stelle angekommen, ſtellt man ſich voll und ganz ru auf„Großaufnahme“ ein. Alle Erlebniſſe, Bilder, Kleinigkeiten ken ſchöner Art, die unbekannte Gegend, die ſchöne Landſchaft, Natur⸗ 9 ereigniſſe uſw. werden aufgeſogen und nun auch mit dem Gemüt genoſſen. Wir haben ja Zeit, an der es ſonſt täglich fehlte. Wir 2 müſſen auch nicht weiker, immer weiter und dem noch fernen wil Ausflugsziel zuhaſten, um„es noch zu ſchaffen“. Langſam die Pri Gegend durchſtreifen, ſi förmlich ertaſten, erfühlen, in ſich auf⸗ Fre ſaugen, das iſt viel höherer Gewinn. Freudige Stimmung ſtär belebt außerdem das Nervenſyſtem und gibt neue Kraft. Ge⸗ ma ſunder, tiefer Schlaf und Erholung des Körpers, des Geiſtes und noc der Seele iſt die Folge. Verleben wir alſo alle den Urlaub mit im bewußter Einſtellung auch auf ſeeliſchen und körper⸗ Die lichen Gewinn! 5 Eßt Gemüſe! ce Kohlrabi ⸗Sellerie⸗Gemüſe in Milchtunke. Etwa u 6 Kohlrabe und ebenſoptiel kleine Sellerieknollen werden gereinigt, in Salz 820 waſſer weich gekocht und in Scheiben geſchnitten. Dann mach' d man eine helle Mehlſchwitze aus 125 Gramm Butter und zwe Oi Eßlöffel voll Mehl, die man miteinem Liter Milch ablöſcht, gu wal verkocht, mit 4 Eigelb bindet und mit Salz, Zucker und Muska Bo würzt. In dieſer Tunke läßt man dſe Gemüſeſcheiben einige ein chat und trägt das Gericht mit brauner Butter und mii Rot gehackter Peterſilie beſtreut auf. Als Beilage Bratkartoffeln. Gelbrüben⸗Gemüſe mit Kartoffeln. 3 Pfund gelbe Rüben Die werden geſchabt, in Streifen geſchnitten und mit Salz und wob elwas Zucker vermiſcht. In 100 Gramm Butter dünſtet man Auf eine Zwiebel und gehackte Peterſilie, gibt die Rübenſchnitzel kun hinein und dämpft dieſe unter öfterem Schütteln, bis ſie ſich Her ſetzen. Dann gibt man drei viertel Liter Würfelbrühe, ferner 5 Bed ein Pfund rohe Kar'offelwürfel zu und dünſtet alles zuſammen weich. Man würzt mit Salz und Pfeffer und beſtreut mit 5 Son gehackter Peterſilie. 85 Gemüſeſchnitzel. 500 Gramm Mohrrüben, 250 Gramm 110 Schwarzwurzel, ein Kopf Blumenkohl werden geputzt, gewaſchen 9 5 und ſein geſchnitten. Fein gehackte grüne Peterſilie und eine in kleine in Würfel geſchnittene Zwiebel röſtet man in Margarine einſt an und dünſtet die Gemüſe darin weich, ſchwitzt die Maſſe mit gege zwei Eßlöffel voll Mehl durch, gibt 2 Eßlöffel voll Waſſer und reick 2. Eßlöfſel voll Sahne daran, läßt durchlochen und fügt etwas ſich Pfeffer, Majoran, Kerbel, 2 Eigelb und 2 Eßlöfel voll geriebe⸗ ö rb i Eßlöfel J gu nen Emmentaler Käſe dazu, paniert dieſe mit geriebenen 15 Semmel und läßt ſie in ſiedendem Fett oder Margarine auß Miß beiden Seiten braten. ö 5 . ra Gemüſe⸗Hackbraten mit Reis oder Graupen oder Hirſe oder 85 Grütze. Ein halbes Pfund Gemüſe, wie es die Jahreszeit bringt, der ein halbes Pfund Reis, einen Eßlöffel voll gewiegte Zwiebel, Peterſilie, 20 Gramm Butter, 40 Gramm Fett zum Braten int Das Gemüſe wird in Salzwaſſer weich gekocht, auf ein Siet gun zegoſſen, durch die Hackmaſchine getrieben. Der Reis wird! aus 10 Gemüſewaſſer eine halbe Stunde lang gar gedünſtet. Die ſie e Körner dürfen nicht zerfallen. Die fein gewiegte Zwiebel wird verf! in Butter gar gedämpft, Peterſilie darunter gemiſcht und dan! Titu Gemüſe, Reis und elwas Salz und Majoran daruntergegeben Aber Das Ganze wird, gut vermengt, zu einem Hackbraten geformt verſt Er wird unter fleißigem Begießen eine halbe Stunde lang 30 gebraten. Man gibt Tomaten“unke dazu.. 50 Soßen zu Güßſpeiſen und Puddings 1 0 Zu einer Fruchtſoße verwendet man Himbeer⸗ oder Er J Kirſchſaft, ſeltener r Man kann aber auch mus ein Gemiſch von zwei oder drei dieſer Säfte nehmen. Iſt der gung Saft unverdünnt, ſo verdünne man ihn mit ebenſoviel tere Waſſer. Der Geſchmack wird dadurch feiner. Für drei bis fuche vier Perſonen wäre ein Viertelliter guter Saft mit einem fiſche Viertelliter Waſſer zu miſchen. Nachdem die Miſchung zum nien Kochen gebracht iſt, werden 10 Gramm Kartoffelmehl an⸗ 11 gerührt und nochmals aufgekocht. Dann läßt man erkalten. 4 Um eine Vanillenſoße herzuſtellen, kocht man 0 Liter Milch. Dieſer werden dann angerührt: Ein geſtriche⸗ hat, ner Eßlöffel voll Mehl, zwei Eigelb, Zucker und Vanille nach Sina Geſchmack. Man rechnet ungefähr ein Stück Vanille von Hal kleiner Fingerlänge und einen Eßlöffel Zucker. 16 Zu einer Weinſchaumſoße nimmt man zwei von ganze Eier(Dotter und Eiweiß) und zwei Dotter außerdem, chi. die Soße von einer Zitrone, einen Viertelliter leichten Rhein⸗ l wein oder auch Apfelwein und zwei gehäufte Eßlöffel wife ene quirlt alles in einem Topfe ordentlich durcheinander, tellt den Topf mit Inhalt in einen anderen Topf mit kochen⸗ dem Waſſer und ſchlägt, während man das Waſſer weiter⸗ kochen läßt, die Soße ſo lange, bis ſie dickſchaumig iſt. Die praktiſche Hausfrau. k. Hellſeidene Kleider und Bluſen zu waſchen. Das Waſchen von Kleidungsſtücken aus heller Seide geſchieht in verſchlagenem Waſſer mit Gallſeife. Dem Waffer werden ein bis zwei Teile Salmiakgeiſt und etwas Kochſalz hinzugefügt Das Salz ver⸗ inder! das Zuſammenlaufen der Farben, Das Spülen, tärken und Bügeln wird wie üblich gehandhabt. Bohnenwaſſer zur Fleckenverkilgung. Es iſt noch wenig bekannt, daß Bohnenwaſſer faſt alle Flecke aus Stoffen tilgt, ohne das Gewebe oder die Farbe zu ſchädigen. Man kocht trockene weiße Bohnen, ohne ſie zu ſalzen, in Waſſer Iſt die Flüſſigkeit abgekühlt, weicht man die betreffenden Stoffe bezw. die Flecke darin ein und reibt ſie ohne Seift aus. Auch Tintenflecke, Fettflecke, Rotweinflecke uſw. ver ſchwinden bei dieſer Behandlung i —