ipfen g orden. der Ri dach r an tein geh lich. d fen g rg wid e T tler be. n krete 1 dieſe hwor u diene behalte en in de ſchwetz ſchwäch als ih nt tolle abenden itlerche en, mt fernen Waf⸗ 5 Wer⸗ dan Zäumeß n Lied Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. r für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkülndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhe im. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Mew.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 35: 1250. 35. Jahrgang Am Waffen und Geld England verbieket die Waffenausfuhr nach Abeſſinien und Italien.— Auf der Geldſuche. London, 26. Juli. „Die engliſche Regierung hat beſchloſſen, die Waffenaus⸗ fuhren nach Italien und nach Abeſſinjen bis auf weiteres zu verbieten. Dieſe Mitteilung wurde Donnerstag nachmittag vom engliſchen Außenminiſter Sir Samuel Hoare im engliſchen Unterhaus gemacht. Auf eine Anfrage des Oppoſitionsfüh⸗ rers Lansbury erklärte er Folgendes:„Die Durchfuhr von Waffen, die für die abeſſiniſche Regierung be⸗ ſtimmt ſind, durch britiſches Gebiet oder britiſches Protek⸗ tionsgebiet, das an Abeſſinien angrenzt, wird in Ueberein⸗ ſtimmung mit Artikel 9 des Vertrages vom 21. Auguſt 1930 geſtattet ſein. Wie ich höre, legt die franzöſiſche Regie⸗ rung ihre Verpflichtungen in derſelben Weiſe aus. Was jedoch die Genehmigung der Waffenausfuhr be⸗ trifft, ſo fut die engliſche Regierung ihr Beſtes, um einen friedlichen Abſchluß des unglücklichen Konflikies zu ermög⸗ lichen; ſie wünſcht daher nicht, irgend etwas zu kun, was die Lage präjudizieren könnte. Sie wird daher bis auf wei⸗ teres keine Genehmigungen für die Waffenausfuhr von England nach Italien oder Abeſſinien erteilen.“ „Junächſt zwei Millionen Pfund“ Der abeſſiniſche Geſandte in London, Dr. Martin, äußert ſich auch weiterhin mit großer Offenheit über ſeine Pläne. In einer Preſſeunterredung ſagte er, er ſuche zu⸗ nächſt zwei Millionen Pfund Sterling und dann womöglich weitere fünf Millionen Pfund aufzutreiben. Urſprünglich ſollte dieſes Geld für die wirtſchaftliche Erſchließung Abeſ⸗ ſiniens verwendet werden, aber der drohende Krieg habe jetzt den erſten Anſpruch darauf. Er hoffe, die britiſche Re⸗ gierung werde Kredite für den Ankauf von Waffen gewäh⸗ ren. In Abeſſinien ſei eine beſondere Kriegsſteuer eingeführt worden, die etwa fünf Millionen Pfund einbrin⸗ gen ſolle. Vor allem ſei Munition für Mauſerge⸗ wehre nötig, und zwar viel Munition, weil der Krieg vielleicht lange dauern werde. un Mauſerge wehren befäßen die Abeſſinier 100 000 bis 200 000 Stück. Von den Geſchützen ſeien einige neu, andere hingegen ſeien 1896 den Italienern bei Adua abgenommen worden. Hierzu kämen noch eine Anzahl Maſchinengewehre und fünf bis zehn Flugzeuge. Ueber die Stärke des Heeres drückte ſich der Geſandte nicht deutlich aus. Er ſagte nur, alle Männer würden ihr Möglichſtes tun, und die Frauen würden und für ſie kochen und waſchen. Neue italieniſche Note Aus Addis Abeba wird gemeldet, daß dort eine neue italieniſche Note eingetroffen ſei. Ferner wird berichtet, es habe große Hekterkeit erregt, daß die italieniſchen Konſuln in Harrar und Gondar an den dortigen Geburtstagsfeiern für den Kaſſer teilgenommen hätten, während der italieniſche Geſandte in Addis Abeba als ein⸗ ziger Diplomat dem Empfang ferngeblieben ſei. Uebrigens ſoll auch der amerikaniſche Präſident Rooſevelt an den Kaiſer zu deſſen Geburtstag„herzliche Glückwünſche“ gee ſandt haben. 8 Nach einer Meldung aus Alexandria dauern die ita⸗ lieniſchen Ankäufe an. Mehr als 300 Ford⸗ Laſtkraftwagen mit Erſatzteilen ſeien dort zur ſoforti⸗ gen Verſchickung nach Eritrea angekauft worden. Der Nationale Rat der britiſchen Arbeiterbe⸗ wegung hat ſeine Erklärung veröffentlicht, in der es heißt, der italieniſche Faſchismus ſuche in Afrika einen Ausweg aus ſeinen wirtſchaftlichen, finanziellen, politiſchen und kulturellen Schwierigkeiten. Völkerbundsſatzung und Kelloggpakt ſeien in Gefahr. Die italieniſchen Ziele Der Feldzug ſchon vor einem Jahr geplant? Der nach Rom entſandte diplomatiſche Bericherſtatter des„News Chronicle“ berichtet, es ſtehe feſt, auch wenn es beſtritten werde, daß vor genau einem Jahr hohe ita⸗ lieniſche Offiziere mit Beſtürzung erfah⸗ ren hätten, daß Muſſolini einen Feldzug in Abeſſinien plane, um einen Korridor zwiſchen den beiden italieniſchen Kolonien Somali⸗Land und Eritrea herzuſtellen. Sie hät⸗ ten ſich gegen dieſen Plan ausgeſprochen, ebenſo ein an Ort und Stelle befindlicher Ausſchuß. Aber Italien ſei ſeit einem Jahr dem Kriege mit verhängnisvoller Stetig⸗ keit entgegengetrieben. Heute ſeien die italieniſchen Forderungen ſo groß, daß ſogar der verſöhnlichſte Bölkerbundsrat ihnen kaum zuſtim⸗ men könne. Joweit ſich feſtſtellen laſſe, fordere Italien den Beſitz wertvoller und ungeheuer ausgedehnker Anſiedlungs⸗ gebiete und die Uebernahme des Poltzeidienſtes in den drei oder vier Provinzen, die Abeſſinien belaſſen werden ſollten. 1 nur ein Wunder dieſen furchtbaren Krieg ver⸗ ndern. Die Italiener würden die von ihnen geforderten Opfer bringen, aber das Volk und Muſſolini ſelbſt ſeien unruhig. Gerade die Heftigkeit der Preſſeangriffe auf jede Regie⸗ rung, die die Gerechtigkeit und Weisheit des Krieges an⸗ zweifle, ſei der beſte Beweis für dieſe Unruhe. 1 ſie begleiten Freitag, den 26. Juli 1935 Frankreich will Zeit gewinnen Die italieniſch⸗abeſſiniſche Streitfrage beſchäftigt die franzöſiſchen diplomatiſchen und politiſchen Kreiſe in hohem Maße. Nach der Unterredung, die der Generalſekretär des Völkerbundes, Avenol, mit dem franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten und Außenminiſter hatte, erwartet man das Eintreffen des Präſidenten des Völkerbundsrates, Lit wi⸗ mo w. a „Echo de Paris“ glaubt zu wiſſen, daß die Bemühungen der franzöſiſchen Regierung darauf hinausgehen, Zeit zu gewinnen. Man werde franzöſiſcherſeits verſuchen, talien und Abeſſinien dazu zu bewegen, einer Wieder⸗ aufnahme der Arbeiten des Schiedsgerichtsaus“ ſchuſſes zuzuſtimmen. Sollte dies nicht gelingen, ſo werde die franzöſiſche Regierung— um eine Anwendung des Artikels 15 zu verhindern— verſuchen, die engliſch⸗ franzöſiſch⸗italieniſchen Verhandlungen auf Grund des Ver⸗ trages von 1906 wiederaufzunehmen, wenn man ſich auch nicht die Schwierigkeiten verhehle, denen man auch hierbei begegnen werde. Telegramm Italiens an den Völkerbund Für Wiederaufnahme des Schiedsverfahrens. Genf, 26. Juli. Die italieniſche Regierung hat an den Generalſekretär des Völkerbundes am Donnerstag folgendes Telegramm gerichtet: „Die italieniſche Regierung iſt ſtets von dem Wunſche beſeelt geweſen, das Schlichtungs⸗ und Schiedsverfahren zu einem erfolgreichen Abſchluß zu bringen. Dieſes Verfahren iſt nur dadurch unterbrochen worden, daß der Vertreter der abeſſiniſchen Regierung in Scheveningen den Anſpruch erhoben hat, vor der Kommiſſion Fragen zu erörtern, die von dem Schiedsverfahren ausgeſchloſſen ſind. Demgemäß hat die italieniſche Regierung bereits am 14. Juli der abeſ⸗ ſiniſchen Regierung erklärt, daß ſie immer zur Wieder⸗ aufnahme der Kommiſſionsarbeiten bereit ſei, aller⸗ dings unter der Bedingung, daß dieſe Arbeiten ſich in den Grenzen des Schiedskompromiſſes halten. Die italieniſche Regierung hat am 23. Juli der könig⸗ lichen Geſandtſchaft in Addis Abeba neuerdings kelegra⸗ hpiſch die Weſſung zugehen laſſen, dieſe Abſichk zu beſtäti⸗ gen und die abeſfiniſche egierung in aller Form zu befra⸗ gen, ob ſie ſich an die in dem Schiedskompromiß übernom⸗ menen Verpflichtungen halten wolle oder nicht und beja⸗ endenfalls ob ſie ihren Vertreter dahin inſtruieren wolle, ß er durch Verzicht auf den vorgebrachten Anſpruch der Kommiſſion die Fortſetzung ihrer Arbeilen ermögliche. Abgelehntes Verlangen Abeſſiniens Kein Völkerbundsrat im Dringlichkeitsverfahren. Genf, 26. Juli. Im Völkerbundsſekretariat iſt am Donnerstag auch eine Noke der abeſſiniſchen Regierung eingegangen, die die ſo⸗ fortige Einberufung des Völkerbundsrates im Wege des Dringlichkeitsverfahrens beankragt. Der Generalſekretär des Völkerbundes ſoll in einer Un⸗ terredung mit dem abeſſiniſchen Geſandten in Paris die Beſchreitung dieſes Weges abgelehnt und an der Einberu⸗ fung des Rats gemäß der Entſchließung vom 25. Mai feſt⸗ gehalten haben. Die praktiſche Bedeutung dieſes Unterſchieds liegt darin, daß im Dringlichkeitsverfahren der Rat ohne weiteres und insbeſondere ohne die Möglichkeit von Einwendungen der Gegenſeite mit der Geſamtfrage der italieniſch⸗abeſſiniſchen Beziehungen befaßt worden wäre. a „Gnadenſchuß für Genf“ Tritt Italien aus dem Völkerbund aus? b Rom, 26. Juli. Von hieſiger gutunterrichteter engliſcher Seite wird enk⸗ ſchieden in Abrede geſtellt, daß am Donnerstagmittag im Geſpräch zwiſchen Skaalsſekretär Suvich und dem enlfiſchen Botſchafter die Frage eines Auskritt Italiens aus dem Völkerbund erörkert wurde. i Daß derartige Gerüchte entſtehen, iſt nicht verwunder⸗ lich, wenn z. B. die Möglichkeit eines Austritts Italiens aus dem Völkerbunde gerade in ſehr präziſer Form von dem Direktor der„Tribuna“, Senator Forges Davanzati, umriſſen wird, der in ſeinem Blatt u. a. ſchreibt: „Es iſt wahr, daß heute einige klar Sehende erkannt haben, daß Italien durch ſeinen Austritt aus dem Völker⸗ bund der Genfer Inſtitution den Gnadenſchuß geben würde. Heute iſt das Thema des Austritts Italiens aus dem Völ⸗ kerbund ein immer gegenwärtiges Thema. Das faſchiſtiſche Italien macht daraus nicht ein dramatiſches Thema, ſondern vielmehr ein automatiſches. Daraus erklärt ſich, warum wir ſo wenig davon ſprechen und warum mit Recht davon die anderen ſprechen.“ Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat dem Ma⸗ ler Profeſſor Dr. Ludwig Dettmann in Berlin⸗Dahlem zu ſeinem 70. e ſeinen herzlichen Glückwunſch über⸗ mittelt und ihm die Goethe⸗Medaille für Wiſſenſchaft und Kunſt verliehen. 5 125 Berlin. Nach einer Verordnung des Reichs wirtſchafts⸗ miniſters wird der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag in die Arbeitsgemeinſchaft der Induſtrie⸗ und Handelskammern übergeführt. Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Ob nicht einmal eine ſpätere Geſchichtsſchreibung über den Genfer Formalismus ein ähnlich herbes Urteil fällen wird wie über die in den Krieg ſtolpernde Diplomatie von 19147 Jedenfalls reizt eine Situation, in der man die Er⸗ haltung des Friedens in Afrika als Sekundärfrage, die In⸗ taktheit der Genfer Formularien aber als die Hauptſache anſieht, zur ſchärfſten Kritik. Als der Völkerbunds⸗ rat die abeſſiniſch⸗italieniſche Schlichtungskommiſſion ein⸗ ſetzte, wurde beſtimmt, daß, wenn bis zum 25. Juli eine Einigung nicht erzielt werden würde, der Völkerbundsrat zur Ernennung eines neutralen Schiedsrichters erneut zu⸗ ſammen berufen werden ſollte. Jetzt iſt es ſo weit, und Eng⸗ land und Frankreich haben ſich dahin geeinigt, im Intereſſe des Anſehens der Genfer Inſtitution dieſen Beſchluß nicht wieder umſtürzen zu laſſen. Der Rat ſoll zuſammentreten, aber er ſoll nun das Verfahren nach Artikel 15 der Sat⸗ zung abſolvieren. Das bedeutet praktiſch, daß nunmehr Abeſſinien und Italien ihre wechſelſeitigen Anklagen in Genf vorbringen können. Der Rat erteilt daraufhin eine Empfehlung, ſofern er zu einem einſtimmigen Ratsbeſchluß kommt. Wird dieſe Einſtimmigkeit nicht erzielt, ſo kann ſich ein Bundesmitglied das Recht vorbehalten,„Schritte zu zun, die es zur Wahrung von Recht und Gerechtigkeit für nötig erachtet“. Das Schlimme in dieſer Situation iſt die hohe Wahrſcheinlichkeit, daß ein einſtimmiger Ratsbeſchluß nicht erzielt werden wird. Dann hätte man das Völker⸗ bundsſtatut gerettet, aber Italien erhielte gleichwohl freie Hand. Zwar beſtimmt die Genfer Satzung für einen ſolchen Fall, daß bis zur Eröffnung von Feindſeligkeiten noch drei Monate verſtreichen müſſen. Aber wenn die Dinge erſt ein⸗ mal im Lauf ſind, werden ſie ſchwerlich durch Paragraphen aufgehalten. Die Gewehre gehen dann von ſelbſt los, und die ftreitenden Parteien ſchieben einander die Rolle des An⸗ greifers zu. *. Die italieniſchen Blätter haben ihre Tonart 90 0 e n⸗ über England wieder um einige Grade verſchärft, la das offiziöſe„Giornale d'Italia“ ſprach ſogar von einem feindſeligen Akt, weil die engliſche Regierung in der Frage der Waffenausfuhr nach Abeſſinien ſich noch zu keiner Em⸗ bargoerklärung hatte aufraffen können. Die britiſche Stim⸗ mung ging ſogar dahin, Abeſſinien die Verteidigung nicht unmöglich zu machen. Natürlich hätte man zum Ausgleich auch Italien Munition und Waffen geliefert. Aber davon will die italieniſche Preſſe garnichts en Sie erregt ſich ſchon bei dem Gedanken, daß man Italſen und Abeſſinien als gleichwertige Partner anſieht. Die Kriegspfychoſe iſt leider ſchon bedenklich vorgeſchritten. Das gilt auch noch in einer anderen Hinſicht. Gegenüber den italieniſchen oſtafri⸗ kaniſchen Kolonien dehnt ſich am anderen Ufer des Roten Meeres das weite Gebiet der arabiſchen Küſte. Die Mai⸗ länder„Stampa“ ſieht ſchon ein großes britiſches Komplott mit Hedſchas und Jemen, mit den Arabern in A Transſordanien, im Irak und natürlich auch in Aegypten. Dabei ſpielt naturgemäß die Sorge Italiens um die ara⸗ biſchen Bewohner ſeiner tripolitaniſchen Beſitzungen keine geringe Rolle. In Abeſſinjen ſcheinen in der Tat Chriſten und Moſlim eine Einheitsfront gegen die italieniſchen Ge⸗ lüſte auf Abeſſinien zu bilden. Die Sympathien der iſlamiti⸗ ſchen Welt für das chriſtliche Abeſſinien ſind übrigens kei⸗ neswegs neueren Datums. In der Religionsgeſchichte der Mohammedaner wird Abeſſinien ſeit jeher gerühmt, weil es dem Propheten auf ſeiner Flucht ſchützendes Obdach ge⸗ ährt, hat. Zu der arabiſchen Sorge kommt noch das Ver⸗ galten Japans. So hat jetzt auch der ſapaniſche Kai⸗ ſexr ſeinem abeſſiniſchen Kollegen auf dem Thron ein freund⸗ liches Geburtstagstelegramm 1 5 während die italie⸗ niſche Geſandtſchaft in Addis Abeba die einzige war. die bei der amtlichen Geburtstagsfeier unvertreten blieb. Na⸗ türlich wirken auf den italieniſchen Gemütszuſtand auch alle jene Nachrichten ein, die von Freiwilligen melden, die ſich in England, Japan und Amerika Abeſſinien zur ede ſtellen. England hat nun doch ein Waffenausfuhrverbo nach Abeſſinien und Italien erlaſſen. Die Tatſache, daß Italien die Golddeckungs ⸗ vorſchrift für die Lira außer Kraft geſetzt hat, bedeu: tet an ſich noch nichts. Italien muß jetzt aber beweiſen, daß es eine ſtraffe Führung beſitzt und daß ſeine Bevölkerung unbedingtes Vertrauen zu ſeiner Führung hat. Eine Devi⸗ ſengeſetzgehung, die wirklich lückenlos iſt, die auch die Lira möglichſt nicht aus den Landesgrenzen gehen läßt kann es verhindern, daß die Spekulation gefährlich wird. Wo nichts iſt und wo auch nichts zu erwarten iſt, findet die Spekula⸗ tion kein Wirkungsfel vor. Wenn man dem e een Glauben an ſeine Regierung und an den Erfolg erhält. dann kommt es wahrhaftig nicht für die. agen der Währung darauf an. wie hoch der Deckungsprozentſatz it Wir haben jetzt ſchon lange vorexerziert, wie Vertrauen und Arbeit eine Währung ſtabil hält. Warum muß man beim 5 Publikum nun eine Flucht in die Sachwerte, wopon beſonders Wohnhäuſer betroffen werden, feſtſtellen? Auch die Aktienkurſe haben in Itallen bereits bene während Rentenpapiere gefallen ſind. Das ſind bedenkliche Anzeichen. Noch iſt Italſen aus dem Störungsfeiter de internationalen Spekulation nicht heraus. Es muß peinlich auf dem Poſten ſein, wenn es ſich nicht plötzlich Ueberra⸗ ſchungen gegenüber ſehen will. 5 3 5 8 Appell zur Gelbſtdiſziplin Dr. Ley in der Landes führerſchule Königswinter. Königswinter, 26. Juli. In der Robert Ley⸗Landesführerſchule in Königswin⸗ ter ſind zurzeit 100 Hauptamtsleiter der Reichsleitung der NSA und der DA verſammelt. Zur Eröffnung der Tagung hielt Dr. Ley eine einſtündige Rede. Er wies einleitend darauf hin, daß dieſes Zuſammenſein der Behandlung aktueller Fra gen gelten ſolle, daß ihm darüber hinaus aber außerordentlich daran liege, daß alle Teilnehmer menſchlich i mmer nä⸗ her zuſammenrücken und eine feſt in ſich geſchloſ⸗ ſene Einheit werden. „Die Gefahren, die der Umſturz brachte,“ erklärte Dr. Ley,„ſind überſtanden. Wir haben uns geſammelk und ge⸗ funden und ſind ſtärker denn je.“ Dr. Ley gab dann einen Aufriß der politiſchen Entwick⸗ lung ſeit dem 30. Januar 1933 bis zum heutigen Tage. Er betonte die Notwendigkeit, daß jeder einzelne Amtsleiter bemüht bleiben müſſe, die enge Verbindung zur Partei und zu ſeiner Ortsgruppe aufrecht zu erhalten. Die Partei iſt der Führerorden und die Baſis unſerer Kraft. Wenn es Uns gelingt, und es wird uns ſelbſtverſtändlich gelingen, die Partei immer als eine feſtverſchworene Gemeinſchaft zu bewahren, dann werden wir allem gewachſen ſein, was ſich uns je noch entgegenſtellen könnte. Den Schluß ſeiner Rede bildete ein Appell zur Selbſt⸗ diſziplin. Wir Nationalſozialiſten kennen die Begriffe Sünde, Buße und Beichte nicht, aber der Kampf, den wir in ſchweren Zeiten für ein neues Deutſchland unter der Führung Adolf Hitlers durchgefochten haben. iſt uns — das wird jeder einzelne alte SA- Mann beſtätigen— mehr Religion als gewiſſe, uns feindlich gegenüber. f d Kreiſe wahr haben wollen. dreitägige Heimtückiſcher Kampf gegen die SA München, 25. Juli. Wie bereits gemeldet, hat ſich in Bocholt ein Fall von Denkmalsſchändung zugetragen, als deren Urheber die Staatspolizei Kommuniſten und Zentrumsangehörige feſt⸗ ſtellte. Die oberſte SA⸗Führung teilt hierzu mit: In ſeiner Erklärung vom 7. Juli hat der Stabschef dar⸗ auf hingewieſen, daß es kein Zufall iſt, wenn gerade im Ge⸗ biet des Münſterlandes und Weſtfalens ſyſtematiſche An⸗ griffe gegen die SA und die nationalſozialiſtiſche Bewegung vorgetragen werden. Und heute muß hinzugefügt werden: Es iſt kein Zufall, daß gerade SA⸗Männer als Täter befonders bei Kirchenſchändungen und Denkmalsbeſchädi⸗ gungen angeprangert werden. Die Jeinde des nakionalſo⸗ zialiſtiſchen Deutſchland richten bewußt ihre Angriffe gegen die SA wie einſt in der Jeit vor der Machlergreifung, da ſie merken, daß auch heute noch die SA der flärkſte Block und der Kernkrupp der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und ihrer Weltanſchauung iſt. Die SA wird in unerbittli⸗ cher Jolgerichtigkeit im Geiſte ihrer toten Kameraden wei⸗ ker marſchieren und mit ihren Feinden niemals ein Kom- promiß eingehen. 100000 Mark zum Reichswettkampf der Sa Vom Reichs ſchatzmeiſter Schwarz zur Verfügung geſtellt. Berlin, 25. Juli. Reeichsſchatzmeiſter Schwarz hat, wie die NS meldet, für den Reichswettkampf der SA den Betrag von 100 000 Mark zur Verfügung geſtellt. Stabs chef Lutze dankte mit folgendem Telegramm: „Für die zum Reichswettkampf der SA zur Verfügung eſtellten 100 600 Mark übermittle ich Ihnen den herzlichen Dank der ganzen SA. Deutſchlands. Die SA wird durch be⸗ ſondere Leiſtungen die geſtifteten Preiſe ſich wirklich ver⸗ dienen und vor allem Ihre Verbundenheit mit der SA nie vergeſſen.“ Ebenſo hat der Befehlshaber der preußiſchen Landes⸗ polizei, Generalleutnant Dalue ge, zum Reichswettkampf der SA den Betrag von 1000 Mark zur Verfügung geſtellt. Auch ihm wurde vom Stabschef gedankt. Der Jad auf flolreaſeied. Roman von Kurt Martin. 13 Frau Gerdahlen winkte Sigrit herbei. 0 e Sigel Ich brenne ja darauf, zu hören, was Herr Jobſt ausgekundſchaftet hat. Aber er ſollle mir es nicht allein ſagen. Wir wollen es alle gleichzeitig hören!— Ich bin ja ſo froh, daß nun doch Alberts 1 5 an den Tag kommt. Der arme, arme Menſchl Und ich habe ihn vielleicht erlöſt, indem ich Herrn Jobſt hierher beſtellte.“ Max Jobſt ſah ſehr betreten drein. 5 5 „Oh weh, da werde ich Sie wohl ſehr enttäuſchen, gnä⸗ dige. 111 5 559 N ie zog die Brauen hoch. „Enktäuſchen?— Ja, 1 1 5 1 gefunden? — denke— Sie ſagten doch vorhin— 2“ a 99 doch, ich babe etwas gefunden. Aber eben dieſer, mein Fund, wird ſie enttäuſchen. Ihre Worte vorhin haben es mir angedeutet.“ „Meine. if ſich bie rau Gerdahlen griff ſich an di 5 950 Gott, 1 ben Sie alſo—, dann bedeutet Ihr ind— einen neuen 9 8 9 1 A A on Gerdahlen ſchüttelte ungläubig den Kopf. 19 1 chloſſenl Nein, nein!— Alſo ſprechen Sie ſchon, Herr Jo Max Jobſt zog ſeine Brieftaſche hervor und entnahm ihr etwas Weißes Gerdahlen forſchte. 4 5 5 85 Taschentuch f 7 Fiobſt nickte. „Ja, ein Taſchentuch, gezeichnet A. G., alſo ſicherlich . Gerdahlen gehörig. Sonderbarerweiſe lag die⸗ ſes Taſchentuch im Ofen des Schlaf immers Ne Ger⸗ dahlen.— Die Kriminalpolizei hat ſchlecht geſucht!“ f Sigrit Sundborg trat haſtig auf ihn zu. 5 „Wo haben Sie dies Tuch gefunden?“ 5 i Im Ofen von Herrn Albert Gerdahlens Schlafzimmer.“ „Zeigen Sie es mir!“ 5 3 Abwehrend trat Max Jobſt zurück. Staoihelm⸗Auflöſung in Mecklenburg Wegen planmäßiger Arbeit gegen den Staat. Schwerin, 25. Juli. Die mecklenburgiſche Politiſche Polizei teilt mit:„Auf Grund des Paragraphen 1 der Verordnung vom 28. Je- bruar 1933 werden die Kreiſe Parchim, Ludwigsluſt und die Ortsgruppe Waren des NS(Stahlhelm) im Lan⸗ desamt Hanſa mit ſofortiger Wirkung aufgelöſt. Damit iſt auch das Tragen von Uniformen und Abzeichen des NS DFB für die betroffenen Kreiſe und für den Bezirk der Orksgruppe Waren unterſagt. Das vorhandene Vermögen wird vorläufig beſchlagnahmk und ſichergeſtellt. Gründe: In den Kreiſen Parchim und Ludwigsluſt iſt es wiederholt zu Wid erſätzlichkeiten von Angehöri⸗ gen des NS” gegen Anordnungen der ſtaatlichen Be⸗ hörden und der Parteidienſtſtellen gekommen. So hat die Führung des NS in dem Kreiſe Parchim es in letzter Zeit noch zu verhindern gewußt, daß Stahlhelmmitglieder an Luftſchutzkurſen, die von dem Landrat des Kreiſes an⸗ geordnet waren. teilnehmen. Weiter werden von dieſen Kreiſen dauernd un wa here, an Hochverrat grenzende Ge⸗ rüchte über Staat und Partei verbreitet, die ge⸗ eignet ſind, das Vertrauen der Bevölkerung zur national⸗ ſozialiſtiſchen Staatsführung zu erſchüttern. Durch das pro⸗ vozierende Auftreten von Angehörigen des NS DFB iſt es ſo weit gekommen, daß in Stolpe ein SA⸗Mann von Stahl⸗ helmern niedergeſchlagen wurde und in Waren Proteſt⸗ verſammlungen wegen Zugehörigkeit von Juden zum NSF B abgehalten wurden. Die Vorgänge der letzten Wochen zeigen, daß der NS DFB in dieſen Kreiſen bewußt und planmäßig gegen den Staat arbeitet und daß ſeine Auflöſung auf Grund der angezogenen Verordnung erforderlich iſt.“ Aeberwachung nichtariſcher Kunſtbetäligung Hans Hinkel als Sonderbeauftragter beſtellt. Berlin. 25. Juli. Ber Praſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, hat mit ſofortiger Wirkung den Geſchäftsfüh⸗ rer der Reichskulturkammer, Hans Hinkel, nach Erledigung ſeines Auftrages als preußiſcher Staatskommiſſar unter Beibehaltung ſeines derzeitigen Arbeitsbereiches zu ſeinem Sonderbeauftragten für die Ueberwachung und Beaufſichti⸗ gung der Betätigung aller im deutſchen Reichsgebiet leben⸗ den nichtariſchen Staatsangehörigen auf künſtleriſchem und geiſtigem Gebiet berufen. 5 „Für 30000 Mark en den Himmel“ Berlin, 26. Juli. Der„Angriff“ veröffentlicht in ſeiner Donnerstag⸗Aus⸗ gabe in Photokopie ein Schreiben der katholiſchen Ordens⸗ ſchweſter Alfonſa aus dem Haufe der Benede Kempen im Rheinland an einen 9 Idafehn in Oſtfriesland. Das Schreiben beſagt in geſchäftlich dürren Worten, daß die Pforten des Himmels ſich auch für ihn mit Beſtimmtheit öffnen werden, „Sie werden ſich erinnern, wie ich etwa Mitte Novem⸗ ber bei Ihnen einen Beſuch machte, und wir uns bei einer Taſſe Tee unterhalten haben. Ich freue mich ſehr, daß Ihner was daran liegt, in den Himmel zu komm Sie meinen Rat, meinen Vorſchlag: Ich w „Ich bedaure. Das Tuch gebe ich nicht aus der Hand. Es 1 5 ja leid, daß 1 vielleicht Herrn Albert Gerdahlen neu belaſten muß; aber mein Beruf als Detektiv gebietet mir, ſtreng rechtlich zu handeln. Ich muß das Tuch ſofort der Staatsanwaltſchaft vorlegen.“ Frau Gerdahlen bat. 5 5 „Aber es wird doch ohne Belang ſein. Müſſen Sie denn wirklich—2“ Max Jobſt war voller Eifer. l Unbedingt, gnädige Frau. Ich muß! Ich fahre ſofort zur See 1. ſcluchzend auf el Sessel 5 Sigrit ſan uchzend auf einen Seſſel. 800 wußte 1 ja, daß er Albert nur Unglück bringt.“ Egon Gerdahlen trat beruhigend zu ihr.. 5 „Er kann doch nichts dafür, Sigrit.— Es hat ja gewif auch gar nichts auf ſich. Wer weiß, weshalb Albert das Tuch in den Ofen warf. Vielleicht geſchah es einmal ver⸗ ſehentlich.“ 5 Es klopfte. Der Ariana ſektor trat ein. Max Jobſt ſah ihn betroffen an. a „Oh, Beſuch—“ Stein begrüßte Frau Gerdahlen. Dann wandte er ſickh an Jobſt.„Sehen wir uns auch einmal wieder, Herr Jobſt — Sehr erfreut!“ „Oh, bitte ſehrl“ 9 „Nun, was haben Sie denn ſchon alles entdeckt?“ i Es lag Spott in Steins Stimme, und Jobſt fühlte das Er lächelte überlegen. 8 „Für die kurze Zeit meines Hierſeins genug.“ a „Soſol“ And wieder zeigte Max Jobſt das gefundene Taſchentuch⸗ Stein ward ſehr ernſt. das iſt wenig— oder auch viel.— Wir werden ſehen — Geben Sie es mir mit!l“ Jobſt wehrte. f „Nein, ich ſelbſt will das Tuch dem Herrn Staatsan⸗ walt überbringen.“ Aergerlich wandte ſich Stein von ihm ab. „Alſo gut, wie Sie wollen!“ g eben alles.“ leicht in den Himmel zu kommen u auch noch vielen anderen den Weg zum Nun alſo— ein größeres Anerbieten kann gemacht werden— ſeien Sie klug! Schicken Sie Geld bitte gleich nach Hannover, ich geſchriebenes Poſtſcheckkonto bei.“ fort:„Was uns aus den übelſten dels von ekelhaftem Geſchacher um d Schlag verſetzt worden mit der Ford delsmann“ zu ſein und durch die zum Schuldner zu machen.“ achtet werde, da das Reich angeblich übung verweigert habe. Wenn auch Zwangsmittel letzung des deutſch⸗amerikani Die Empörung deutſch⸗amerikani eigenmächtige Vorgehen Laguardias ren Erklärung der Deutſch⸗Amerikan ihren Niederſchlag: Laguardias Haltu ſorgnis aufgenommen. welche Verſuche, die Freundſchaft zu worden ſei. Newyorker Deutſchtums iſt für den worden. gen Amerikanern beſteht, „Unter den Maßnahmen, die Grunpe in unſerem Lande gegen zwiſchen den Nationen, jedem das Recht ab, in ganda zu betreiben, die friedlichen Beziehungen zwi „Nehmen Sie mir das nicht übel, Sie ſind gewiß mit dem Ihnen nach der Stadt fahren?“ „Das können Sie.“ „Aber Sie werden doch Herr Kriminalinſpektor?“ 78 beſten Willen keine Zeit.“ Fäſerchen.“ „Ein paar rotbraune Fäſerchen?“ würde es mich, chen beſitzt.“ fragend an. ich glaube nicht.“ Main auch ich kann mich nicht ert Stein nickte. „Sicher iſt der blondes Haar?? Frau Gerdahlen ſtaunte. Jobſt lenkte ein. und ein, der langes, blondes Haar trug 1 bigen überliefert wird, iſt hier übertroff Lehre von der Wirkung der guten Werke iſt ein ſchalle Staatsbürger ausgewieſen und anderen die als keine einzige in Deutſchland kälige amerik von den deutſchen Behörden in ihren geſchã lungen in irgendwelcher Weiſe behindert ode Das tut mir aber wirklich leid.— Ja, ob Sie zu einem Reſultat gekommen ſind?“ „Was ſoll man jetzt nach ſo langer Zeit noch feſtſtellenl Das Ganze, was ich fand, ſind ein paar wenige rotbraune nd durch die Gründunz Himmel zu bahnen Ihnen nicht darum daz lege Ihnen ein fertig, Der Angriff betont, daß dieſer Brief der kat Kirche einen ſchlechten Dienſt geleiſtet hat. Das Zeiten as Seel holiſchen Blatt ährt des Ablaßhan⸗ enheil der Gläh, en worden. Der nder erung,„ein guter Han⸗ Der Newyorker Bürgermeiſter Ein deutſchfeindlicher Schritt— Erregung bei den Deukſchen Waſhington, 26. Juli. Eine Erklärung des Bürgermeiſters von Newyork, eg. guardia, wonach er die Verweigerung einer Gewerbeerlaub. nis für einen hieſigen deutſchen Reich wird in amtlichen Kreiſen als überaus peinlich empfunden, Saguardia verwies in dieſer Erklärung darauf, daß Arkikel 1 des deutſch⸗amerikaniſchen Handelsvertrages, auf den ich dieſer Lizenzanſpruch ſtütze, von Deutſchland ſelbſt nicht be. ö l„einmalige Gelegenheit einer Stiftung von 50 000 Mark ſich den göttlichen Richter sangehörigen billige mehrere amerikaniſch⸗ Waſhingtons das Vorgehen e als eine Berufsaus, das Staatsdepartement bisher eine offt, zielle Stellungnahme zu dieſem Vorfall ablehnt, ſo iſt doch ſeine Verlegenheit über dieſen Vorfall unverkennbar, und ſie iſt um ſo größer, als die Bundesregierung kein er le 0 gegen Einzelſtaaten oder Städte hal, um in ſolchen Fällen einzuſchreiten. Sie müßte ſich daher gegebenenfalls darauf beſchränken, den Bürgermeiſter von Newyork auf das Rechtswidrige ſeines Verhaltens aufmer⸗ ſam zu machen. Jedenfalls ſieht man in amtlichen Kreiſen Ver⸗ chen Handelsvertrags an, ſcher Kreiſe über das findet in einer länge, iſchen Handelskammer ng werde überall dort ſtören, um ſo Eine allgemeine Proteſtverſammlun 30. Juli Herr Kriminalinſpek, tor. Mein Pflichtgefühl treibt mich, derart zu handeln.- Auto gekommen; Dankel Ich mache mich ſofort fertig. Frau Gerdahlen wandte ſich an Paul Stein. 1 erſt einen Imbiß einnehmen, nnern.“ Langes, blondes Haar?— Niemand!“ e es ging doch in der bet l e hier jemand wo man an der weiteren Entwicklung der deutſch⸗amerilg niſchen Handelsbeziehungen Anteil nimmt, mit größter Be. Die Deutſch⸗Amerikaniſche Handelskammer als amer. kaniſche Organiſation prokeſtiere energiſch gegen irgend. mehr, „Wißt ihr etwas?— Ich kann mich nicht erinnern“ Die Gefragten ſchüttelten den Kopf. 15 dürfte ich mit ch danke, Frau Gerdahlen; ich habe indeſſen beim darf man fragen, „„»Ja, ſie klemmten oben am Kopfteil der Meſſingbett ſtelle, im Schlafzimmer Joachim Gerdahlens.— Inte reſſiere: wenn Sie mir ſagen könnten, ob jemand hier im Hauſe etwa eine rotbraune Wolljacke oder derglei⸗ Frau Gerdahlen ſah ihren Sohn und Sigrit Sundborg aniſche Firma fklichen Hand. r benachkeiligk g des anberaumt „Ein zweiſchneidig /s Schwert“ Wie man demgegenüber in ernſthafteren Kreiſen Amer kas denkt, zeigt eine Aeußerung des Prä ben⸗Geſellſchaft von Amerika, Ch. Hoffmann. Eine größere Abordnung dieſer Geſellſchaft, die aus deutſchſtämmi⸗ weilte in den letzten Wochen in Deutſchland. Auf dem Abſchiedsbankett in der Kroll⸗Oper in Berlin erklärte Präſident Hoffmann in einer Rede u. a. 5 von einer beſtimmten das heutioe Deutſchland unternommen werden, ſteht an erſter Stelle die Propaganda eines Boykotts mit dem Ziele, deutſche Waren von der Einfuhr in die Vereinigten Staaten auszuſchließen. 7 Die Stellungnahme unſerer Geſellſchaft iſt die, daß wit 6 gegen feden Boykott proteſtieren, weil er ein zweiſchneidi⸗ ges Schwert iſt, eine Drohung für die friedlichen Beziehungen weil er unvermeidliche Vergeltungs⸗ maßnahmen auslöst. Deshalb proteſtieren wir und ſprechen unſerem Land eine Boykottpropa⸗ eine Bedrohung darſtellt für die i ſchen zwei befreundeten Nationen“ ſidenten der Steu⸗ 5 Fund belanglos; aber man beobachtet ö ündun bahnen n nicht um daz fertig. t t h ährt aßhan⸗ Gläu⸗ De lende 7 Han⸗ enheit Richter 5 ulſchen 1 5 La. laub. billige unden. Arkikel en ſich chk be. aniſche fsdug. 5 offt, t doch „ und re 10 e hal, daher r von merk⸗ reiſen Ve r. An. r das änge⸗ mmer dort, erika ⸗ r Be⸗ meri. gend nehr, irma and. eilig des N aumt 55 k nuch keine rotbraune wollne Kleidungsſtücke, Schal oder dergleichen?“ Aus dem badi schien Laud J. Badiſches Gaufeſt des Rfxv. () Karlsruhe, 25. Juli. Bis die Haupttage des Feſtes, beginnend am Donnerstag mit der Bannerübergabe der DTC herankamen, und damit wieder Tauſende von Turnern das Hauptintereſſe auf ſich zogen, hatten die anderen Fach⸗ ämter in den erſten Tagen der Feſtwoche reichlich Gelegen⸗ heit zur ſportlichen Betätigung. Leider fanden ſie nicht immer die gewünſchte Anteilnahme bei der Bevölkerung. So hatten ſich am Dienstag zu dem Hockeyſtädteſpiel zwi⸗ ſchen Heidelberg und Karlsruhe wiederum nur etwa 300 Zuſchauer eingefunden, Man muß allerdings berückſichtigen, daß Hockey in Karlsruhe überhaupt nicht gepflegt wird. Die Heidelberger gewannen nach ſchönem Spiel verdient mit 42(3:0). Auf dem Schloßplatz und auf dem Schmiederplatz zeigten am Abend in Freiluftvorführungen diesmal die Schwerathleten ihr Können. Im Gegenſatz zum Hockey⸗ ſpiel ſah man hier weit mehr Zuſchauer. Die Radfahrer hiel⸗ ten weiter am Abend eine große Saalveranſtaltung ab und außerdem nahmen noch die Wettbewerbe im Schießen, Kegeln und im Billard ihren Fortgang. () Keine Juden mehr in öffentlichen Bädern. Auch der Oberbürgermeiſter der Stadt Karlsruhe hat ſich veranlaßt geſehen, mit ſofortiger Wirkung den Juden den Zutritt zum Strandbad Rappenwörth und zu den ſtädtiſchen Bädern zu verbieten.— An einer Reihe von Gaſtſtätten iſt bereits ein Schild zu leſen:„Juden unerwünſcht!“. U Heidelberg.(Rückſichtsloſer Motorradfah⸗ zer.) Durch zu ſchnelles und rückſichtsloſes Fahren fuhr ein Motorroadfahrer in der Bergheimerſtraße einen Radfahrer an, der mit einer Gehirnerſchütterung in die Klinik gebracht werden mußte. E Heckfeld bei Lauda.(Schwer verunglückt.) Unter das Fuhrwerk geraten iſt der Landwirt Alfred Hellinger, als die Kühe infolge der Bremſenplage durchgingen. Dem Be⸗ Dauernswerten fuhr ein Hinterrad über den rechten Arm und beide Füße. Schwer verletzt wurde er ins Spital nach Lauda verbracht. ) Bruchſal.(Kerchengeſchichtliche Tagung.) Der kirchengeſchichtliche Verein für die Erzdiözeſe Freiburg hielt hier unter dem Vorſitz von Aniverſitäts⸗Profeſſor Dr. Sauer eine außerordentliche Jahresverſammlung ab. Man hörte einen intereſſanten Vortrag des bekannten Forſchers, Geiſtl. Rat Dr. Wetterer⸗Bruchſal über die Frühgeſchichte der alten Diözeſe Speyer. rechs des Rheines. Darauf folg⸗ ten Beſichtigungen des Schloſſes, der drei katholiſchen Stadt⸗ kirchen und der fürſtbiſchöflichen Gruft in der Peterskirche. () Baden⸗Baden.(Schamloſes Verhalten eines Juden) Der Jude Heinz Albrecht Fabiſch, wohnhaft in Baden⸗Baden, Iburgſtraße 21, wurde am Mittwoch auf Weiſung des Geheimen Staatspolizeiamtes wegen ſeines raſſeſchänderiſchen Verhaltens in Schutzhaft genommen. Das Anſittliche Treiben des Fabiſch erregte ſchon ſeit Jahren innerhalb der Bevölkerung der Stadt Baden⸗Baden lebhaftes Aergernis. Sein freches Auftreten in aller Oeffentlichkeit in Geſellſchaft von ſchamloſen und artvergeſſenen Frauensper⸗ ſonen gab wiederholt zu unliebſamen Auftritten Anlaß. 2 Freiburg.(Die Freibäder judenfreil!) Der Freiburger Oberbürgermeiſter hat beſtimmt, daß der Zutrilt in das Strandbad und in die übrigen ſtädtiſchen Freibäder für Juden mit ſofortiger Wirkung verboten wird. Anlaß zu dieſem Verbot gaben verſchiedene an die Stadtverwaltung gelangte Klagen über provozierendes Verhalten der Juden in den ſtädtiſchen Freibädern. O Egringen bei Lörrach.(Schadenfeuer) In dem Anweſen des Johann Georg Sütterlin brach morgens gegen halb 3 Uhr ein Brand aus, der ſeinen Ausgang von der Scheuer nahm und binnen kurzer Zeit auf das angebaute Wohnhaus übergriff. Die Gefahr für die anliegenden Ge⸗ bäude war außerordentlich groß und die hieſige Feuerwehr mußte benachbarte Feuerwehren zu Hilfe rufen. Ihren ver⸗ einten Bemühungen gelang es, die ſtark bedrohten Nachbar⸗ häuſer zu ſchützen. Von dem Anweſen Sütterlin brannte außer der Scheune der Dachſtock und das Obergeſchoß des Wohnhauſes aus, ſo daß es unbewohnbar geworden iſt. Das Großvieh und ein Teil des Inventars konnte gerettet werden, dagegen wurden Schweine und Hühner ein Raub der Flammen. Die Anterſuchung über die Brandurſache iſt zm Gange. ( Villingen.(Die Bäder judenfreil) Durch Jekanntmachung des Bürgermeiſters der Stadt Villingen wird Juden der Zutritt zu den ſtädtiſchen Bädern, Kneippbad, chwimmbad und Kneippbadehaus mit ſofortiger Wirkung derboten. Tagung der Bodenfeeberufsfiſcher. (— Aeberlingen, 25. Juli. Hier fand die Hauptver⸗ ſammlung des Badiſchen Bodenſeeberufsfiſcher⸗Verbandes ſtatt. Die günſtige Kaſſenlage erlaubt es, daß in dieſem Jahre noch weitere Einſätze von Fiſchbrut erfolgen können. Es ſollen in erſter Linie Seeforellen, Hechte und Blaufelchen eingeſetzt werden, da Zander, Schleien und Karpfen für die Fiſcherei im Aeberlinger⸗ und Unterſee unrentabel und daher ungeeignet ſind. Im letzten Jahre wurden ſchon 30000 Seeforellen in den Ueberlinger See und in die Seefelder Aach eingeſetzt. Der Präſident des Internationalen Bodenſeefiſcherei⸗Ver⸗ bandes, Landrat Dr. Maier, berichtete über die Tagung dieſes Verbandes am 16. Juni ds. Is. in Lindau.— Die Fiſcherei⸗ fachſchule in Langenargen, die im Januar 1938 eröffnet wird, war das Thema des Referats des Vertreters der badischen Regierung, Dr. Koch⸗Karlsruhe „Ganz und gar nicht! Ich bin grau, Sigrit iſt brünett, das 998995 Perſonal aber kommt auch nich in Frage; es hat niemand hier langes, blondes Haar. „Das iſt ſonderbar.“ i Egon Gerdahlen forſchbe intereſſiert. i „Weshalb?“ 5 „Ja—, darüber möchte ich mich ſchon vorderhand nicht weiter auslaſſen.— Um nochmals auf die rotbraunen ſern zu ſprechen zu kommen, Herr Albert 1 45 n „Nein.“ 5 „Na, ich werde ſehen.“. 8„Und 15 9 1 Fanden Sie ein Haar in dem Zimmer meines Onkels?“ i 55 e N Cerdeh 70 5 Ihnen das bald er ⸗ Klären zu können, 8 en. f „Bitte ſehr! Ich will nicht in Sie dringen.— Und was galten Sie von dem Taſchentuch?“ „ia, das Taschentuch!— Gedulden Sie ſich auch dar Aus den Nachbarländern Mainz.(Der erſte Gasſchlepper.) Nachdem der 40 Meter lange und 7 Meter breite Motorſchlepper „Harpen Nr. 1“ vor einigen Tagen mit fünf Anhängern in Gegenwart von Vertretern der Rheinſchiffahrtsbehör⸗ den ſeine zur vollſten Zufriedenheit verlaufene Verſuchs⸗ fahrt gemacht hatte, paſſierte das feſtlich geſchmückte Boot auf ſeiner erſten Fahrt nach Mannheim die Mainzer Reede. Bei dem Boot handelt es ſich um einen Gasſchlep⸗ per, der ohne ſtörende Erſchütterungen mit einem 700⸗pfer⸗ digen Motor arbeitet. Der Gasgenerator iſt vom Ma⸗ ſchinenraum getrennt und ſtellt im Prinzip einen Füllofen dar. Auf dieſen neuen Rheinſchlepper⸗Typ, der nur einen Tiefgang von 1,25 Meter hat, ſetzt man allgemein große Hoffnungen. Dieburg.(Tödlicher Stur z.) Als der 31jährige Sohn des Spenglermeiſters Ganß am Güterſchuppen im Bahnhof die Dachrinne, die erſetzt wird, ausmeſſen wollte, ſtieg er auf das Dach eines dort ſtehenden Güterwagens. Dabei war er ſo in die Arbeit vertieft, daß er das Wagen⸗ ende überſah und plötzlich herabſtürzte. Er ſchlug dabei mit dem Kopf auf die Puffer und auf die Schienen auf. Die er⸗ littenen Verletzungen waren ſo ſchwer, daß Auguſt Ganß auf dem Transport ins Krankenhaus ſtarb— Drei Todesopfer des Verkehrs Laſtwagenanhänger ſtürzte die Böſchung hinab. — Fluorn, OA. Oberndorf, 25. Juli. Ein Dieſellaſt⸗ wagen der Rhenanus⸗Transportgeſellſchaft Mannheim⸗Frank⸗ furt fuhr mit ſeinem ſchwerbelaſteten Anhänger den ſteilen Stich, die ſogenannte Kirchſteig, hinunter. Obwohl der Lenker mit größter Vorſicht den ſchmalen, ſehr abſchüſſigen und mit Geröll überſchütteten Weg herabfuhr, und ſehr ſtark bremſte, konnte er es nicht verhindern, daß die Schubkraft des vollgeladenen Anhängers ſich in der ſcharfen Kurve zu ſtark bemerkbar machte, ſo daß er, um den Wagen wieder in die Gerade zu bringen, kurz die Bremſe etwas löſte. Es war aber bereits zu ſpät. Der Anhänger kippte, drückte das ſtarke Tannenhag wie Zündholz um und begrub den etwa 23⸗ jährigen Fritz Kirmann aus Kehl, der in Erkenntnis der dro⸗ henden Gefahr in der Kurve geiſtesgegenwärtig abgeſprungen war, um einen Anterſchlagkeil unter ein Rad zu werfen, unter ſich. Anwohner hörten einen Krach und einen mark⸗ erſchütternden Schrei. Sie zogen den Verunglückten mit ab⸗ gequetſchtem Oberſchenkel unter dem Laſtwagen hervor. Der junge Fahrer verſchied nach kurzer Zeit. — Schwenningen, 25. Juli. Kurz vor dem Ortseingang von Hauſen ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Der etwa 35jährige Bull⸗ doggführer Leis kam mit einer Fuhre Sand den ſteilen, ge⸗ fährlichen Serpentinenweg von Schwenningen herunter. An der letzten Kurve muß der Fahrer die Herrſchaft über ſein Fahrzeug verloren haben, denn er ſtürzte mit ſeinem Bulldogg etwa fünf Meter die Böſchung hinunter und wurde von dem ſchweren Fahrzeug begraben. Der Tod muß auf der Stelle eingetreten ſein, wie die nachher vollkommen ver⸗ ſtümmelte Leiche erkennen ließ. Gegen die Bahnſchranke gefahren. — Oberndorf a. N., 25. Juli. Der 52jährige Müller Hetzel aus dem benachbarten Villingendorf beſuchte den Jahrmarkt mit ſeinem Motorrad. Beim Bahnübergang bei Epfendorf verlor er auf der Heimfahrt die Herrſchaft über ſein Fahrzeug. Er fuhr auf die Schranke auf und verun⸗ glückte dabei ſo ſchwer, daß er nach ſeiner Einlieferung ins Oberndorfer Krankenhaus verſtarb. Hetzel iſt Vater von ſieben Kindern.. Unſoziales Verhalten gegen kriegsbeſchädigtes Gefolgſchafts⸗ mitglied. Der etwa 40jährige Jude Willy Behrend in Hannover wurde in Schutzhaft genommen. Er hatte ſich einem ſeiner Gefolgſchaftsmitglieder gegenüber, das ſich im Weltkriege ausgezeichnet hat und ſchwer kriegsbeſchädigt heimgekehrt iſt, unſozial verhalten. Vor dem Geſchäftshaus kam es zu Anſammlungen, in denen das Publikum ſeiner Erregung lebhaften Ausdruck gab. Der Führer an die erſten Erſatzreſerviſten. Blankenburg(Harz), 26. Juli. Die erſten Erſatzreſervi⸗ ſten, die nach Wiederherſtellung der allgemeinen Wehr⸗ pflicht vom E-Bataillon Blankenburg entlaſſen worden wa⸗ ren, hatten an den Führer ein Telegramm gerichtet und ihm dafür gedankt, daß ſie auch als Soldaten Deutſch⸗ land gegenüber wieder ihre Pflicht erfüllen könnten. Der Führer hat nun den erſten Erſatzreſerviſten ſeinen herzlichen Dank und ſeine kameradſchaftlichen Grüße übermittelt. a Jugunfall bei Königsſee.— 15 Leichtverletzte. Auf der Strecke Berchtesgaden—Königsſee ſtießen zwei Trieb⸗ wagenzüge zuſammen. 15 Reiſende wurden, hauptſäc lich durch Glasſplitter, leicht verletzt. Drei Wagen entgleiſten, die Triebwagen wurden ſtark beſchädigt. a ai Von einem Baum erſchlagen. Die Forſtarbeiter Ge⸗ org Steiner und Georg Buchner von Oberwöſſen(Ober⸗ bayern) ſuchten bei einem heftigen Gewitter Schutz in einer Hütte. Durch den orkanartigen Sturm wurde ein Baum umgeworfen, der Steiner ſo unglücklich traf, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Buchner wurde nicht unerheblich ver⸗ letzt. f Vom Traktor erſchlagen. An einem Berghang un⸗ . e fiel ein Traktor, den der 26jährige Schmied Georg Rahn bediente, den Berghang hinab und begrub ihn unter ſich. Der Verunglückte erlitt ſo ſchwere Verletzungen, er ſtarb. 5 3 i 2 Aus den Seewänden gerettet. Wie das„Allgäuer Anzeigenblatt“ berichtet, ſtiegen ſechs vom Nebelhorn kom⸗ mende jüngere Touriſten in Richtung Oytal über den Gleit⸗ weg ab. Die Wanderer verließen trotz der angebrachten Warnungstafeln den ſonſt ganz ſicheren Gleitweg und ſtie⸗ gen in die berüchtigten Seewände ein, um ſchneller zu Tal u kommen. Vier von der Bergpartie kamen auch glücklich urch, während zwei in Bergnot gerieten. Die 5 2 rer der Rettungsſtelle Oberſtdorf retteten dann die zwei Tou⸗ riſten, von denen der eine ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den mußte. 4 1700 deutſche Turner in Kopenhagen. Der Dampfer e des Norddeutſchen Lloyd traf mit 1700 deut⸗ ſchen Turnern und Turnerinnen an Bord in Kopenhagen ein. Am Abend fanden im Stadion Vorführungen däni⸗ fan Turner ſtatt, die dei den 3000 Zuſchauern ſtarken Bei⸗ all hervorriefen. Das Stadion war mit den Flaggen Däne⸗ marks und des Dritten Reichs geſchmückt. Deutſche Turner und Turnerinnen aus Niederſachſen führten Turnübungen und Kämpfe vor. Am Donnerstag trat der„Columbus“ die Weiterfahrt nach Danzig ang. i Lalcale Ruud schau Der Wald brennt! Unermeßlich iſt der Schaden, den alljährlich die zahl⸗ reichen durch menſchlichen Leichtſinn entſtehenden Waldbrände verurſachen. Wenn auch der einzelne Brandſtifter beſtraft wird und für den Schaden haftbar bleibt, ſo fallen doch all⸗ jährlich Millionenwerte der Vernichtung anheim. Man be⸗ denke, daß der deutſche Wald ein wertvolles Gemeinſchafts⸗ gut des deutſchen Volkes iſt und daß ſeme leichtſinnige Zer⸗ ſtörung ein Verbrechen am Volksvermögen und an der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft bedeutet. Volksgenoſſe, wenn Du den Wald zur Erholung oder zur Arbeit auffuchſt, ſei Dir bewußt, daß es auch Deine Auf⸗ gabe iſt, den Wald gegen Zerſtörung zu ſchützen. Das Rau⸗ chen und Feueranzünden im Walde iſt verboten. Bevor Du den Wald betrittſt, vergrabe brennende Zigarren, Zigaretten oder den Inhalt der Tabakpfeife einige Entfernung vor dem Walde in feuchter Erde. Abgeſehen von der Beſtrafung, die Du Dir bei der verſchärften Kontrolle im Walde zuziehen würdeſt, zeigſt Du ſonſt einen erheblichen Mangel an Ver⸗ antwortungsgefühl. Jeden Spaziergänger, den Du rauchend im oder am Walde antriffſt, ſtelle zur Rede und melde ihn der Polizei. Vorſätzliche Brandſtiftung iſt es geradezu, wenn Du beim Auftauchen eines Forſt⸗ oder Polizeibeamten Deinen glimmenden Tabak heimlich zur Seite wirfſt, um harmlos und unbehelligt weiterzugehen. Waldarbeiter ſollen ihre Feuer⸗ ſtelle nur auf blankem Boden anlegen, dieſe mit einem i umgeben und das Feuer nie aus den Augen aſſen. Große Schäden können oft durch rechtzeitige energiſche Löſchung eines aufkommenden Waldbrandes verhmdert wer⸗ den. Ein Mann in der erſten Viertelſtunde iſt mehr wert, als 100 nach der erſten Stunde. Wird ein Feuer entdeckt, ſo verſuche man, es durch Ausſchlagen mit Zweigen zu erſticken. Kann der Waldbrand von den in der Nähe befindlichen Perſonen nicht aus eigenen Kräften ge⸗ löſcht werden, ſo darf keine Sekunde verſäumt werden, ſofort Feueralarm zu ſchlagen und Hilfskräfte, die mit Schaufeln, Spaten und Aexten ausgerüstet ſein müſſen, auf dem ſchnell⸗ ſten Wege herbeizuholen. Jede Perſon, die bei einem Wald⸗ brand aufgefordert wird, Hilfe zu leiſten, iſt hierzu geſetzlich verpflichtet, ſofern ihr keine erheblichen Nachteile entſtehen und wird im Verweigerungsfalle gerichtlich beſtraft. Der zuſtändige Forſtbeamte iſt ſofort zu benachrichtigen. 0 „ die Königskerze. Die Königskerze führt ihren Kö⸗ nigsnamen nicht fa unrecht. Sie ſteigt bis zu eineinhalb Meter Höhe an ſandigen, ſonnigen Berghalden auf, und über all den vielen Kräutern und Unkräutern hebt ſich die dichte, gipfelſtändige Traube voll kleiner Flammen zum Himmel. Wegen des filzigen Haarkleides der Blätter auf Ober⸗ und Unterſeite wird ſie im Volksmund auch Woll⸗ blume genannt. Schon unſere Vorfahren waren große Ver⸗ ehrer der Königskerze, die auch Fackelkraut, Himmelbrand, Unholdenkerze genannt wurde. Der Himmelsbrand wurde auf Wunden in Kreuzesform gelegt; dazu wurde dreimal geſprochen:„Unſere liebe Frau geht dreimal übers Land, ſie trägt einen Himmelsbrand in der Hand“. Im Zeichen des Widders vor Aufgang der Sonne und ohne Meſſer, mußten die Blüten geſammelt werden. Daraus wurde ein Aufguß gemacht Die Wurzel konnte nur bei Mondenſchein mit ſilberner Sichel gegraben werden. Wer die Wurzel bei ſich trug, den mußten alle Unholde meiden, daher der Name Unholdenkerze. Die Heilkraft der Königskerze hat ſich bis heute erhalten. Bei Bruſt⸗, Lungen⸗ und Halsleidenden wird die Pflanze gerne als Heilmittel angewandt. * Oeffentliche Zahlungserinnerung.(Monat Juli 35.) 1. 7. Gebäudeverſicherung 2. Rate. 5. 7.: Lohnſteuer für Juni 1935 bezw. 2. Kalendervierteljahr. 10. 7.: a) Amſatzſteuer für Juni bezw. 2. Kalendervierteljahr; ) Tilgungsrate auf Eheſtandsdarlehen. 15. 7. Grund⸗ und Gewerbeſteuer nebſt Landeskirchenſteuerzuſchlag für 2. Rechnungsvierteljahr 1935. Nicht rechtzeitige Zahlung hat Aufnahme in die öffentlich aufzulegende Liſte det ſäumigen Steuerzahler ſowie Zahlung einer Säumnis⸗ gebühr in Höhe von 2 v. H. des fälligen Steuerbetrages zur Folge. Außerdem wird der Betrag durch Poſt⸗ nachnahme oder Beitreibung auf Koſten des Pflichtigen eingezogen. Weiter wird auf§ 5 Abſ. 5 des badiſchen Gebäudeverſicherungsgeſetzes aufmerkſam gemacht, nach dem die Vergütung für Brandſchäden abgelehnt werden kann, falls die Verſicherungsbeiträge trotz wiederholter Mahnung ganz oder teilweiſe länger als 6 Monate rückſtändig ſind. 5 Muſterungskalender für die Woche vom 29. Juli bis 2. Auguſt 1935. Muſterungsbezirk l Muſterungsbezirk l (2. Obergeſchoß)(8. Obergeſchoß) der allgemeinen Ortskrankenkaſſe. Jahrgang 1914 Am 29. 7. Eroiſſant, Rudolf Oehlſchläger, 1 bis Ehrhardt, Hch. bis Richarz, Ku Am 30. 7. Ehrle, Fritz Rickert, abel Fr bis Fluck, Herbert bis Scheidel, Franz Am 31. 7. Föll, Guſtav Scheidel. Peter 5 bis Gabriel, Hugo bis Schmitt, Fr. Karl Am 1. 8. Am 2. 8. Gärtner, Franz Schmitt. Fr. Werner bis 1 Rich. 855 i Ph. Gruber, Fri Schuhmacher, W. Karl f N bis Heinzmann, Th. bis Spiegel, Alex 5 Pünktliches Erſcheinen wird zur Pflicht gemacht! Geburtsſcheine(Familienbücher) nicht vergeſſen! Zwei Jahre ſechs Monate Zuchthaus wegen Be⸗ trugs. Vor dem Schöffengericht hatte ſich Adam Friedrich Maier aus Mannheim, mehrfach vorbeſtraft, wegen mehrerer Betrugsfälle zu verantworten. Trotz beſtehenden Verbotes trat M. in n en Städten als Handleſe⸗„Künſtler“ tte zu dieſem Zweck in verſchiedenen Zeitungen Badens r Pfalz inſeriert, wobei er die Koſten hierfür— es handelt ſich um über 150 Mark, nicht aufbringen konnte. In ähnlicher Art, durch Beſtellung von Flugblättern, wurde eine Mannheimer Druckerei geſchädigt, ferner durch Zech⸗ prellerei ein Gaſtwirt in Neckargemünd. Einer Aufwartefrau und einer Hausangeſtellten gegenüber trat er als Privat⸗ detektiv auf. Der Staatsanwalt beantragte zwei Jahre ſechs Monate Zuchthaus ſowie Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre. Das Urteil lautete dem Antrag i 5 3„„ 5 entſprechend. 0 Von der Ludwigsbahn zur Stromlinie 100 Jahre deukſche Eiſenbahnenkwicklung. Die Reichsbahndirektion Nürnberg baute am Rande der Stadt die größten Umladehallen Deutſchlands auf. Nürn⸗ berg iſt ſchließlich einer der bedeutſamſten Güterumſchlage⸗ plätze in unſerem Vaterland. Es entſtand eine doppelte Halle von 300 Meter Länge und 30 Meter Breite. Sie er⸗ ſchien ſehr geeignet, die große Schau aufzunehmen, die die Entwicklung der deutſchen Eiſenbahnen ſeit jenem hiſtori⸗ ſchen grauen Dezembermorgen 1835, da die Ludwigsbahn von Nürnberg nach Fürth fuhr, bis zum heutigen Tage darſtellen ſollte. Wir erhalten einen denkbar vollſtändigen und überaus lehrreichen Einblick in den ungeheuer vielfältigen kompli⸗ zierten Betrieb des größten deutſchen Unternehmens und vielleicht überhaupt der Welt, das ſich Deutſche Reichsbahn⸗ geſellſchaft nennt. Zwölf Kojen an der Weſtſeite der Hallen, die in friſches Grün gekleidet ſind und durch einen Turm mit den Wappen der einzelnen Direktionsbezirke einen ar⸗ chitektoniſchen Auftrieb erhalten haben, bergen das, was die Reichsbahn ſtatiſtiſch, ſozialpolitiſch und werbetechniſch zu ſagen hat. Zahlen marſchieren auf, die auch dem hochmütig⸗ ſten Techniker und jedem Amerikaner imponieren müßten. Zahlen über die Milliardenwerte, die in Schienen, im Ober⸗ bau, in dem rieſigen Lokomotiv⸗ und Fuhrpark inveſtiert ſind. Man erfährt, ein wenig erſtgunt, daß aber die Reichs⸗ bahn nur 78 Prozent des deutſchen Bahnnetzes umfaßt und daneben in manchen Provinzen wie Pommern, Schleswig⸗ Holſtein uſw. die Kleinbahnen in privater Hand ein grö⸗ ßeres Schienennetz beſitzen als die Reichsbahn und eine wirtſchaftlich durchaus nicht unbeachtliche Rolle ſpielen. Im⸗ merhin, wem imponieren nicht 600 000 Güterwagen, 60 000 Perſonenwagen, 21000 Lokomotiven, 20 000 Gepäckwagen? Wem imponieren nicht 180 000 Wohnungen im Beſitz der Reichsbahn oder an denen ſie beteiligt iſt? Zudem wird uns eindringlich die Dreiheit: Schönheit, Bequemlichkeit und Sicherheit des Reiſens auf der Eiſen⸗ bahn eingeprägt. Die ungeheuren Verkehrsleiſtungen für die großen Parteitage unterſtreichen die einzigartige Rolle, die ungeachtet der Entwicklung des Krüftfahrcbeſens die Reichsbahn heute immer noch bei der Bewältigung von Maſſen ſpielt und ſpielen wird. Wie ſchön, daß die Bauherren dieſer Ausſtellung neben den großen Wandgemälden, den köſtlichen Karikaturen aus der Frühzeit der Bahnen über ihr Verhältnis zu den Zeit⸗ genoſſen— wer denkt nicht an Roſeggers Schilderung?— micht vergeſſen haben, in großen und kleinen Modellen den modernen Betrieb der Reichsbahn vorzuführen. Es brummt und klingelt unaufhörlich. Man ſieht die Zuſchauer ſich mit Hingabe den Modellen und ihrem bunten Spiel widmen. Aber ſchließlich bleibt es nicht nur bei den kleinen Spiel⸗ zeugen. Draußen in der offenen Rieſenhalle ſtehen die mächtigſten Ungetüme der Reichsbahn, harrt der gelb⸗blaue Stromlinienzug von Henſchel der Beſchauer, darf jeder vor allem mal eine richtige Fahrt mit dem Lokomotivführer auf einer Güterzug⸗ und D⸗Zug⸗Lokomotive mitmachen. Und dabei erſchrickt der Zuſchauer anfangs nicht wenig, wenn plötzlich ein Lautſprecher dem Führer deutlich eine War⸗ mung zuruft und der Führer mit großer Selbſtverſtändlich⸗ keit einen Hörer abnimmt und durch Radio der Sendeſtation bekanntgibt, daß er die Aufforderung wohl verſtanden hat. Radio zwiſchen Lokomotivführer und Rangierſtelle! Wie lange wird es dauern, und die großen D⸗Züge werden durch ihre eigenen Sendeanlagen in ſtändiger Verbindung mit den Stationen bleiben. Sicherheit gegen Unglück! Zierliche Winden heben mächtige Lokomotiven in die Höhe. Ein Prunkſtück von Ausſichtswagen mit Glasdächern auf der Strecke Garmiſch⸗ Partenkirchen, nagelneue Trieb⸗ wagen mit allen Schikanen, Kühlwagen und Poſtwagen mit Oberlicht, die modernen D⸗Jugwagen mit Polſterung Z. Klaſſe und eine Unmenge anderer Neuerungen werden uns vorgeführt. Den ſtärkſten Eindruck hinterlaſſen aber unzweifelhaft die neuen Stromlinienungetüme, die wie vor⸗ zeitliche Giganten, elegant, raubtierartig geſchmeidig auf das Startzeichen lauern, das ſie mit einer Geſchwindigkeit i Kilometer in der Stunde über die Schienen jagen wird. Draußen auf dem Freigelände jedoch zeigen ſich noch 14915 andere Giganten. Ein fahrbarer Kran, der größte Europas, mit einer Hebekraft von 75 Tonnen, hebt Loko⸗ motiven mit gebändigter Kraft, die modernſten Dieſelautos ziehen Güterwagen auf fahrbare Geſtelle, auf denen ſie 1 7 5 die Straßen bis in die Fabrik transportiert werden önnen. Mächtige Maſchinen legen ſelbſtändig Gleiſe. Von der kleinen handlichen Dräſine bis zur ſchwerſten Repara⸗ kurmaſchine, den Hilfszügen, iſt alles vertreten. Hier erſt 1 man den ſtärkſten Eindruck von der fortſchreitenden erbindung von Eiſenbahn und Kraftverkehr Und dann wollen wir vor allem nicht des größten und ſchönſten Spielzeuges vergeſſen, das uns dieſe Schau bietet. Mehr als ein gelungener Einfall. Die gute alte Ludwigs⸗ bahn mit der hiſtoriſchen Nachbildung der erſten aus Eng⸗ land damals bezogenen Lokomotive.„Adler“, faucht vor den vier zierlichen Korbwägelchen. Am Tage der Eröff⸗ nung gab es einen Mordshallo, als Generaldirektor Dorp⸗ müller inmitten einer Schar von Kindern in Biedermeier⸗ kleidern ſich den mächtigen braunen Zylinder des Zugfüh⸗ rers aufſetzte, um mit flatternden Rockſchößen ſelbſt das kleine fauchende Ungetüm auf die Strecke zu bringen, wäh⸗ rend die eigentlichen Lokomotivführer in ihrer hiſtoriſchen Tracht: Zylinder, brauner Radmantel, hoher Vatermörder und— bitte kein Scherz— weiße Handſchuhe, lachend da⸗ nebenſtanden! Welch eine Gelegenheit für die Photo⸗ graphen, welch ein Hallo bei der Jugend und den Gäſten! Dabei, allen Reſpekt vor den Fähigkeiten dieſes alten Adlers. Dieſe Ausſtellung iſt ſicherlich in vieler Hinſicht lehr⸗ reicher als die meiſten der techniſchen Schauen, die man ſonſt zu ſehen bekommt. Und wenn lehrreich ein Kriterium für den Wert einer Ausſtellung ſein kann, dann hat dieſe Jahrhundertſchau der Deutſchen Reichsbahn ihren Zweck vollauf erfüllt. Neues aus aller Well Erſtes Todesurteil wegen Hochverrats Ein Kumpan von Max Hölz vor dem Volksgerichtshof. Berlin, 26. Juli. Der Volksgerichtshof für das Deutſche Reich machte am Donnerstag enkſprechend dem Ankrage des Reichsanwalts zum erſten Male Sebrauch von der durch die verſchärften Strafbeſtimmungen für Hoch- und Landesverrat vom 24. April 1934 gegebenen Möglichkeit, wegen e e Umtriebe auf Todesſtrafe zu erkennen. Das Todesurteil er⸗ ging gegen den 41jährigen Rudolf Claus aus Braun⸗ ſchweig, einen unverbeſſerlichen kommuniſtiſchen Schwer⸗ verbrecher, der ſich immer wieder gegen den Staat vergan⸗ gen hat. Als Kampfgenoſſe des berüchtigten Mordbrenners Max Hölz, der das Vogtland brandſchatzte, war Claus leitend an der Anzettelung und Durchführung des kommuniſtiſchen Aufſtandes in Mitteldeutſchland im Frühjahr 1921 beteiligt, wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt, bald aber amneſtiert. Im Jahre 1924 erhielt er für einen ſchweren Raub acht Jahre Zuchthaus, die er aber auch nur zum Teil zu verbüßen brauchte. Dieſe ſchweren Vorſtrafen hielten ihn indes nicht ab, ſelbſt nach der nationalen Erhebung noch im Dienſte der KPD gegen das neue Deutſchland zu arbeiten. Er war zuletzt als Kaſſierer in der Reichsleitung der Ro⸗ ten Hilfe und damit in einer Organiſation tätig, die als Untergliederung der KPd dieſelben ſtaatsfeindlichen Ziele verfolgt, wie die rote Umſturzpartei ſelbſt. „Der Angeklagte hat behauptet,“ erklärte der Vorſit⸗ zende,„aòus Ueber zeugung gehandelt zu haben. Die Zeiten, in denen die ſogenannten„Ueber zeugungs⸗ fäter“ Vergünſtigungen genoſſen, ſind jetzt endgültig vor⸗ bei. Die Totalität des Staates verlangt eine unbedingte Un⸗ terordnung unter die beſtehende Verfaſſung und die Geſetze. Wer den Staat nicht aus innerer Ueberzeugung unter⸗ ſtützt, hat zum mindeſten die Pflicht, ſich ihm gegenüber loyal zu verhalten. Es muß endlich Schluß gemacht werden mit den kom⸗ muniſtiſchen Amtrieben. Es müſſen daher ganz nachdrück⸗ liche Strafen verhängt werden, damit im Lande endlich be⸗ kannt wird, daß der Staat nicht mehr gewillt iſt, Milde wal⸗ ten zu laſſen gegenüber allen Angriffen, die ſich auf ſeinen Beſtand richten.“ Mit abgeurteilt wurden vier weitere Ange ⸗ klagte, die als Kuriere in der Reichsleitung der Roten Hilfe Deutſchlands tätig waren und zum Teil auch die Ver⸗ bindung mit den roten Emigranten im Saargebiet vor der Rückgliederung nach Deutſchland aufrechterhalten haben. Von ihnen erhielt der 32jährige Ferdinand Steffens aus Herne in Weſtfalen 13 Jahre Zuchthaus und die 26jährige Eva Lippold, eine fanatiſche Kommu⸗ niſtin, neun Jahre Zuchthaus. Gegen den 25jährigen Ar⸗ thur Weisbrodt aus Berlin⸗Mahlsdorf lautete das Urteil auf insgeſamt ſieben Jahre Zuchthaus ſowie gegen den 23jährigen Hans Lippert, einen irregeleiteten Mit⸗ läufer, auf vier Jahre Zuchthaus. Die Lage in Nordirland Unverminderte Spannung.— Die katholiſchen Arbeiter. London, 26. Juli. Am Donnerstag früh wollten 100 katholiſche Arbeiter in der Jork Road⸗Spinnerei in Belfaſt die Arbeit wieder aufnehmen. Da ſich die übrigen Arbeiter aber gegen die Arbeitsaufnahme der Katholiken ausſprachen, beſchloß die Betriebsleitung, die Spinnerei bis zum kommenden Mon. kag zu ſchließen. Das Straßenbild in Belfaſt iſt, abgeſehen von der gro⸗ ßen Zahl der Poliziſten, wieder einigermaßen normal Die Spannung zwiſchen den feindlichen Gruppen ſcheint fe. doch unvermindert fortzubeſtehen. i Mord und Selbſtmord im Eiſenbahnzug. Ratzeburg, 26. Juli. Auf dem Bahnhof in Ratzebur wurden in einem Abteil dritter Klaſſe des aus Bad Oldesſo kommenden Zuges ein junger Man und ein junges Mädchen mit Schußverletzungen aufgefunden. Der Arzt konnte dez dem jungen Mann nur noch den Tod feſtſtellen. Das junge Mädchen war lebensgefährlich verletzt; es wurde in daz Krankenhaus eingeliefert, wo es ſtarb. Die Urſache der Tat iſt darin zu ſuchen, daß das junge Mädchen im Einverſtänd⸗ nis mit ſeinen Eltern das Liebesverhältnis gelöſt hatte. Grubenunglück in Indien.— 33 Tote. London, 26. Juli. Nach einer Meldung aus Kaleutt wurden bei einem Grubenunglück in Diridhi in der Provinz Bengalen(Britiſch⸗Indien) 33 Bergarbeiter getötet und verletzt. Urſache des Unglücks dürfte ein Brand ſein, det als Folge einer Exploſion ausbrach. 500 Banditen überfallen eine Stadt. Schanghai, 25. Ibli. Der chineſiſchen Preſſe zufolge in Tſchangtſchun bei dem Miniſter für 96 ng Selbſtverwaltung der Provinz Tſchingan ein Telegramm eingelaufen, wonach etwa 500 Banditen die Stadt Nei mantſchi in der Nähe von Kulung angegriffen haben. Die Banditen hätten die Amtsgebäude niedergebrannt und die geſamte japaniſche Angeſtelltenſchaft getötet. In Zuſam⸗ menhang mit der kürzlichen japaniſchen Erklärung über die Beziehungen der Aeußeren Mongolei zu Mandſchukuo fin. det dieſes Telegramm beſondere Beachtung, weil eine japa⸗ niſche Preſſeagentur behauptet, die Angreifer hätten die Unterſtützung von Truppen der Aeußeren Mongolei gehabl Tſchechiſche Juden als Regiſtermarkſchieber. Köln, 25. Juli. Die Kölner Zollfahndungsſtelle konnt einer Regiſtermarkſchieberbande von ſechs tſchechiſchen Ju⸗ den das Handwerk legen. Es handelt ſich um arbeitsloſe und arbeitsſcheue Burſchen, die von Antwerpen aus auf Ver⸗ anlaſſung finanzkräftiger Juden nach Deutſchland geſchicht wurden, um hier gegen Gewährung freier Reiſe, freien Aufenthalts und eines kleinen Verdienſtes Regiſtermark⸗ ſchecks von je 100 Mark einzulöſen und den auf dieſe Weiſe erhaltenen Geldbetrag wieder nach Belgien zu verſchiehen, Wie feſtgeſtellt wurde, hat einer der Feſtgenommenen innerhalb von ſechs Tagen insgeſamt 1000 Mark verſcho⸗ ben. Bemerkenswert iſt, daß die Schieber im Beſitz von Empfehlungen belgiſcher Banken waren, die ſie als beſon⸗ ders vermögend bezeichneten, ſo daß ſie auf Regiſtermark⸗ ſchecks 100 Mark abheben durften, während der übliche Saß nur 50 Mark beträgt. Fr F Wetterbericht Der Hochdruck über dem Feſtland hat ſich zwar etwg⸗ abgeſchwächt, behält aber vorerſt noch ſeine Wirkung, ſo daß für Freitag und Samstag Fortſetzung des vorwiegend hei teren und trockenen Wetters zu erwarten iſt. Sonnenaufgang 4,10 Sonnenuntergang 20.01 Bücherſchau. Wie wende ich die Satzzeichen richtig an? Von. Jasper. Verlag W. Stollfuß, Bonn.(P.⸗Sch.⸗Kto! Köln 76183) Preis RM. 0.75. Das Wichtigſte über dn Beiſtrich(Komma), Punkt, Gedankenſtrich und die übrige Satzzeichen iſt in überſichtlicher leicht verſtändlicher For dargelegt. Die Regeln über die Satzzeichen ſind ſchan umriſſen und darüber hinaus enthält die ſehr lehrreich Schrift noch eine Reihe„Fragen und Antworten“ alt der täglichen Praxis. 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