Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 2. Anz.-⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto; Karlsruhe 78439. dages· und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkülmdbblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Bettiebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh, Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim ⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 35; 1250. 35. Jahrga Ausländer und Arbeitsdienſtlager Der Deutſche Arbeitsdienſt hat nichts zu verbergen.— Aus ⸗ ländiſche Preſſelügen. Berlin, 29. Juli. Der Leiter des Aufklärungs⸗ und Außenamtes Reichsarbeitsführer teilt mit: „In ausländiſchen Zeitungen iſt vor zurzem die Nach richt verbreitet worden, der Arbeitsdienſt habe ausländiſchen Beſuchern in Deutſchland das Betreten der Lager bzw. die Beſichtigung von Arbeitsſtätten und Arbeitsdienſtlagern geſperrk. Dieſe Nachricht wurde mit Bewußktſein verbreitet, um den Verdacht zu erregen, daß der Arbeitsdienſt irgend etwas zu verbergen habe. Wir können hier nur feſtſtellen, daß dieſe Nachricht nicht den Tatſachen enkſpricht. Selbſtverſtändlich kann nicht jeder zufällig in Deutſchland reiſende oder ſich aufhaltende Ausländer in jedes beliebige Lager gehen und ſich dort den Arbeitsdienſt an⸗ ſehen wollen. Das iſt den Reichs angehörigen nicht geſtattet, kann alſo auch einem Ausländer nicht geſtattet werden. Man darf nicht überſehen, daß jeder Beſuch von Fremden in Lagern und Arbeitsſtätten zur Störung des Dienſtes führt und ſchon aus dieſem Grunde Be⸗ ſuche, ganz gleichgültig, ob ſie von Ausländern oder von Reichsdeutſchen erfolgen, Einſchränkung finden müſſen. Dementſprechend iſt angeordnet, daß nur führende Per⸗ ſönlichkeiten fremder Völker, d. h. Ausländer, die in ihrem Heimatlande irgend etwas bedeuten(auf den Gebieten der 1 6 Wirtſchaft, Kultur, Staatsführung uſw.) Gelegen⸗ it gegeben werde, Lager und Arbeitsſtätten zu ſehen, wenn ſie es wünſchen. Viele Beſichtigungen durch Ausländer In welchem Umfange aber ſeitens des Reichsarbeits⸗ führers durch ſein Aufklärungs- und Außenamt dem Aus⸗ lande Gelegenheit gegeben wird, den Arbeitsdienſt zu be⸗ ſichtigen, das mögen folgende Tatſachen zeigen: Aus der Flut der Beſichtigungen durch Ausländer in den letzten bei⸗ den Monaten wollen wir hierfür folgende erwähnen: Es haben Dozenten der fremden Völker an den Hochſchulen Berlins vor kurzem Gelegenheit gehabt, das Reichslehr⸗ lager in Rhinluch zu beſichtigen. An dieſer Beſichti⸗ gungsfahrt haben ſich die Vertreter von mehr als 30 Na⸗ tionen beteiligt. Mitglieder japaniſcher Miniſterien und des japaniſchen Parlaments haben Mitte Juni eben⸗ falls dieſes Reichslehrlager in Rhinluch beſichtigt. Angeſehene Chineſen ſahen Lanke, Bernau und Velten. 16 Profeſſoren und Stu⸗ denten holländiſcher Hochſchulen 44 55 am 9. Mai Lager in der Gegend von Nordheim ge⸗ ehen; engliſche, franzöſiſche und amerikaniſche Profeſſoren und Studenten Anfang Juni Lager und Arbeitsſtätten in Oſtpreußen. Ferner 15 die ausländiſchen Studenten der Univerſität Jena am 19. Juni Lager in Thüringen. 24 ſol⸗ cher ausländiſcher Studenten in Freiburg am 15. Juni La⸗ ger und Arheitsſtätten im Schwarzwald. N Eine engliſche Studienkommiſſion aus 16 Perſonen beſtehend beſuchte am 17. Juni La⸗ er und Arbeitsſtätten in der Gegend von Hildesheim und 7 holländiſche Angehörige der Univerſität Utrecht am 19. Juni Lager im Bergiſchen Land. Am 17 Juli ſahen 15 engliſche Studenten Lager und Arbeitsſtätten in Franken und ng beim 33 Amerikaner am 27. Juli Arbeitsſtätten und Lager im bayeriſchen Ober⸗ land. die großen Kommiſſionen, die ſoeben in Deutſchland weilten, wie z. B. die Ibero⸗amerikaniſchen Journaliſten, die britiſchen Frontſoldaten, die Führer der britiſchen Studentenſchaft uſw. haben alle Gelegenheit ge⸗ habt, Arbeitslager und Arbeitsſtätten des Arbeitsdienſtes zu ſehen. Es haben auch eine ganze Reihe ſehr maßgeben⸗ der, führender Perſönlichkeiten bzw. Beauftragte ihrer Staaten Gelegenheit genommen, ſich durch den Leiter des Aufklärungs⸗ und Außenamtes des Reichsarbeitsführers unterrichten zu laſſen, der nie verabſäumt hat, ſolche amt ⸗ lichen Berkreter auch in Lager und Arbeitsſtätten zu füh⸗ ren; ſo haben erſt in den letzten Tagen Beauftragte Ita⸗ nens Gelegenheit gehabt, ſich zu informieren, und es iſt 5 in weiteſtgehendem Maße enigegengekommen wor⸗ n. Colijn wieder beauftragt Die Regierungskriſe in Holland. Den Haag, 29. Juli. Königin Wilhelmine hat den bisherigen Miniſterpräfi denten und Führer der Antirevolutionären Partei, Dr Colijn, mit der Bildung einer außerparlamentariſchen Re⸗ gierung auf möglichſt breiter Grundlage betraut. Man rechnet nunmehr damit, daß Dr. Colijn ſein bis⸗ heriges Kabinett, das ja auch ſchon formell genommen keine parlamentariſche Regierung darſtellte, einfach beibehalten und eventuell nur bei der Beſetzung mehrerer Miniſterien Aenderungen vornehmen wird. Dienstag, den 30. Juli 1935 Nichtarier und Wehrdienſt Eine neue Verordnung. Im Reichsgeſetzblatt wird eine Verordnung des Reichs⸗ innenminiſters und des Reichskriegsminiſters über die Zu ⸗ laſſung von Nichtariern zum aktiven Wehrdienſt veröffent⸗ licht. Als Perſonen ariſcher Abſtammung im Sinne des Wehrgeſetzes gelten diejenigen, die ariſcher Abſtammung im Sinne der Beamtengeſetzgebung ſind. Die in der Beamtengeſetzgebung vorgeſehenen Ausnahmen geſ⸗ ten nicht für das Wehrgeſetz. Perſonen, deren beide Eltern jüdiſchen Bluts ſind oder die drei jüdiſche Großelternteile haben, werden zum aktiven Wehrdienſt nicht herangezogen; ſoweit ſie wehr⸗ fähig ſind, werden ſie ausnahmslos der Erſatzreſerve⸗ 2 überwieſen. Aus nahmen können für Nichtarier zuge⸗ laſſen werden, die nicht mehr als zwei nichtariſche, insbe⸗ ſondere jüdiſche Großelternteile haben. Die Muſterung wird ohne Rückſicht auf die Raſſen⸗ zugehörigkeit durchgeführt. Ein in die Erſatzreſerve 2 über⸗ wieſener Nichtarier kann den Antrag auf Heranziehung zum aktiven Wehrdienſt beim„Prüfungsausſchuß für die Zulaſſung zum aktiven Wehrdienft“ einreichen. Dieſer Aus⸗ ſchuß beſteht aus einem höheren Verwaltungsbeamten, einem Offizier und einem Amtsarzt. Italien geht nach Genf Delegation ſchon abgereiſt.— Entwicklung ungewiß. Rom, 30. Juli. Die Entſcheidung über die italieniſche Teilnahme an der Mittwochſitzung des Rates iſt nunmehr gefallen. In den Abendſtunden des Montags verließ die für Genf be⸗ ſtimmte Delegation Rom, während ſich der Delegations⸗ chef Baron Aloiſi heute nach Genf begibt. Italien weed in Genf ferner durch zahlreiche Sachverſtändige und Juri⸗ ſten vertreten ſein. Wie in hieſigen unterrichteten Kreiſen verlautet, iſt die Haltung Italiens in Genf bisher nicht genau feſtge⸗ legt worden; ſie ſoll ſich vielmehr der Entwicklung der kom⸗ menden Genfer Debatte anpaſſen. Italien nimmt an der Genfer Tagung in der Annahme teil, daß ſich die Tagung nur auf ein weiteres Schlichtungsverfab⸗ ren erſtrecken wird. Sollte die Debatte jedoch auf andere Fragen ausgedehnt werden, ſo behält ſich Italien ſeine Ein⸗ wände vor. In hieſigen politiſchen Kreiſen hakt man, wie erklärt wird, immer mehr den Eindruck, daß angeſichts der hark⸗ näckigen und unnachgiebigen Haltung 255 eine 5 5 Beilegung des Konfliktes immer mehr an Wahr⸗ cheinlichkeit verliere. Anruhen in Italieniſch⸗Qſtafrika? Mißtrauen der Eingeborenen. London, 30. Juli. „Daily Telegraph“ meldet aus Asmara(Eritrea), der Oberkommiſſar von Italieniſch-Oſtafrika, General de Bono, habe ſich genötigt geſehen, ein Sondergericht für die An⸗ wendung des Militärgeſetzes zu ernennen. Es heiße, daß dieſer ungewöhnliche Schritt durch Unruhen unter den Ein⸗ geborenen und durch die Notwendigkeit der Aufrechkerhal⸗ kung ſtrenger Manneszucht in den Arbeitlerabteilungen veranlaßt worden ſei. General de Bono habe auch eine Bekanntmachung er⸗ laſſen, in der er auch den Eingeborenen der Kolonie ver⸗ ſichere, daß die 30 000 aus Italien herbeige ⸗ ſchafften Arbeiter ihnen ihr Land nicht wegneh⸗ men würden. Sie ſeien nur gekommen, um Straßen, Waſ⸗ ſerleitungen und Brücken zu bauen. Um die Arbeiterabtet⸗ tungen bei guter Stimmung zu erhalten, habe der Ober⸗ kommiſſar eine Lotterie eingerichtet. London, 30. Juli. Die„Freunde Abeſſiniens“, eine von afrikaniſchen Eingeborenen gebildete Vereinigung, hatte zum Sonntagabend in einen Saal eine Verſammlung ein⸗ berufen, an der 200 Afrikaner aus allen Teilen der Welt teilnahmen. Die Redner, zu denen auch der Sohn des abeſ⸗ ſiniſchen Geſandten in London, Dr. Marin, gehörte, forder⸗ ten zum Eintritt ins abeſſiniſche Heer und zur Aufbrin⸗ gung von Geldmitteln auf.—„Daily Expreß“ zu⸗ folge wird Ende dieſer Woche in London ein Büro zur An⸗ werbung freiwilliger Krankenpfleger und Krankenpflegerin“ nen eröffnet werden, die bereit ſind, im Kriegsfalle unter dem Schutz des Roten Kreuzes im abeſſiniſchen Heer zu dienen. „Opfer ſkrupelloſer Politik“ Die iriſchen Religionskämpfe.— Sprechende Zahlen. London, 30. Juli. Bei einer Kundgebung auf dem Trafalgar Square wurde von mehreren Rednern die Schuld an den Unruhen in Belfaſt der britiſchen Regierungspolitik in Irland zugeſchrieben. Der aus Belfaſt ſtammende Landwirtſchaftsminiſter des Jriſchen Freiſtaates, Senator Connolly, ſagte in einer Rede in Pallinamore, die Verfälle in Belfaſt ſeien lediglich auf die britiſche Politik in Irland zurückzuführen. Durch dieſe Polltik ſeien die ſchlimmſten Leidenſchaften irrege⸗ führter Leute ausgebeutet worden. Sie habe zu einer Ver⸗ giftung aller Quellen des nationalen und ſozialen Lebens geführt. tiſcher Beziehungen zwiſchen Nr. 175 Jedem Verſuch, im Jriſchen Freiſtaat Vergelkungsmaß⸗ nahmen für die Vorfälle in Nordirland zu ergreifen, müſſe entgegengetreten werden. Die Zukunft Irlands in ſeiner Geſamtheit mache es erforderlich, kroz des empörenden Ver⸗ haltens der Frömmler von Belfaſt das Uebergreifen des Giftſtoffes der religiöſen Leidenſchaft auf andere iriſche Be⸗ zirke zu verhindern. Der Miniſter erwähnte noch die wirk⸗ ſchaftliche unterdrückung der Katholiken in Nordirland, er⸗ mahnte aber ſeine Hörer trotzdem, Geduld und Langmuk zu üben. Der römiſch⸗katholiſche Biſchof der Grafſchaft Down hat einen Aufruf erlaſſen, in dem er um Geldſpen⸗ den für die Opfer der katholikenfeindlichen unruhen von Belfaſt erſuchk. Seiner Mitteilung nach ſind 384 katholiſche Familien in Belfaſt aus ihren Wohnungen getrieben worden, die Jahl der obdachlos gepordenen Einzelperſonen ſoll 1646 betragen. Abgeſehen von den obdachlos Gewordenen, gebe es auch eine große Anzahl Katholiken, denen durch eine feindſelige Haltung die Fortſetzung ihrer Arbeit in Fabriken und auf Schiffswerften unmöglich gemacht werde. 10 Millionen Flüchtlinge! Die Hochwaſſerverheerungen des Jangtſe. Schanghai, 29. Juli. Der von einer Reiſe durch die Ueberſchwemmungsge⸗ biete des Jangtſe zurückgekehrte Vorſitzende des Landesflut⸗ hilfe ſchätzt den Flutſchaden in den Provinzen Hupeh, Hu⸗ nun, Kiangſi und Anhuei auf mehr als 500 Millionen Dol⸗ lar. Das Fluigebiet umfaßt 20 000 Ouadralkilometer. Die Zahl der Flüchtlinge beläuft ſich auf über 10 Millionen. Die Jahl der Todesopfer iſt noch nicht abzuſchätzen. Japaniſche Hilfe? Ueber die Gefangennahme des Peipinger DN B⸗Vertre⸗ ters Dr. Müller werden von Reuter aus Peiping noch wei⸗ tere Einzelheiten berichtet. Dr. Müller und ſein Begleiter, der engliſche Zeitungskorreſpondent Gareth Jones, hatten eine Autoreiſe nach Dolonor unternommen und befanden ſich auf dem Rückwege nach Kalgan. Sie reiſten mit einem Motor⸗Omnibus, genannt der„Cobi⸗Ex⸗ preß“, den ſie am 22. Juni in Pankiang, dem Haupt⸗ quartier des Mongolenfürſten Wang, etwa 160 Meilen nordweſtlich von Kalgan, gemietet hatten. Do. nor liegt etwa 150 Meilen nordöſtlich von Kalgan und es ſcheint, daß Dr. Müller und Jones auf ihrem Rückweg nach Kalgan einen Umweg einſchlugen. Wie verlautet, haben ſich die japaniſchen Militärbehör⸗ den bereiterklärt, bei den Bemühungen zur Befreiung von Dr. Müller und Jones mitzuwirken. Von Moskau aus Der„Dank eines ausgeriſſenen„deulſchen“ Kommuniſten⸗ häupklings. Der frühere„deutſche“ Kommuniſtenführer Pieck hat auf dem Kongreß der Kommuniſtiſchen Internationale eine ſechsſtündige Rede gehalten. Mit beſonderer Abſicht ver⸗ öffentlicht die ſowjetamtliche Telegraphenagentur e Bericht Piecks. Pieck bedauerte zunächſt, daß es noch nicht Ane n ſei, die Einheitsfront aller Werktätigen unter ommuniſtiſcher Führung zu ſchaffen. Dann ging er auf die Niederlage des deutſchen Kommunismus ein. Wie er die Angelegenheit behandelte, iſt bezeichnend für dieſe„Führer“, die von der ſicheren Mesar Pepe klve aus die irregeleiteten und verführten deutſchen Arbei⸗ ier jetzt noch rüffeln, weil 1 ſich haben„von dem Natio- e überköpeln laſſen“. Und heute gibt Pieck auch das Rezept, wie die— nach ſeinen eigenen Worten— eingetretene Vernichtung der deutſchen Kommuniſten hätte verhindert werden können: Rot-Front hätte ſich mit dem Reichsbanner vereinigen ſollen. Denn„die Kommuniſten allein 195 leider zu ſchwach geweſen, um die Kataſtrophe zu verhindern“. Trotz dieſer„Schwä e“ der Kommuniſten in Deutſch⸗ land glaubt aber Pieck ſeinem Herrn und Meiſter Stalin verſichern zu können, daß auch in Deutſchland der Wille zur Weltrevolution lebe(12). Von 67 kommuniſtiſchen Parteien in der Welt ſeien heute nur 22 legal oder halblegal, während man in den anderen Ländern alſo die ſtaatszerſtörende Tätigkeit der Kommuüniſten rechtzeitig erkannt hat. Die kommuniſtiſchen Agitationspläne Starke Erregung in Waſhington. ö Waſhington, 30. Juli. Die meldungen über die Aufforderung der Kommunl⸗ ſtiſchen Internationale an die Kommuniſtiſche Partei in den Vereinigten Staaten, die Agitation in den amerikaniſchen Arbeiterkreiſen zu verſtärken und Streikunruhen herbei ⸗ zuführen, haben in Waſhington ſtarke Erregung ausgelöſt. Unterſtaatsſekretär Philips hat von der Moskauer Botſchaft einen telegraphiſchen Bericht eingefordert. Der Bericht wird ſorgfältig geprüft werden, insbeſondere dar⸗ aufhin, ob die Moskauer Anweiſung im Widerſproch u den Versprechungen Litwinsws ſteht bier keine kom⸗ muniſtiſche Propaganda zu treiben. Bekanntlich war dles eine weſentliche Vorbedingung für die Aufnahme diploma⸗ Waſhington und Moskau. . R * P 5 gegen Albert neu anberaumen laſſen.“ Politiſches Allerlei Keine Danziger Abordnung in Warſchau. 5 Preſſeſtelle des Danziger Senats teilt mit:„Pol⸗ niſche Zeitungen haben berichtet, daß eine Abordnung des Danziger Senats Montag vormittag in Warſchau eintreffen würde, um Verhandlungen über die von dem polniſchen Finanzminiſterium erlaſſene Zollverordnung aufzunehmen. Es mird ausdrücklich feſtgeſtellt, daß dieſe Meldung jeglicher Grundlage entbehrt.“ Parteiamt und Mitgliedſchaft in den Perſonalakten. Der Reichsfinanzminiſter hat angeordnet, daß, wenn ein Beamter Amtswalter der NSA, ihrer Gliederungen oder f ienſtgrad eines Scharführers, in der SS den Dienſtgrad eines Unter⸗ ſcharführers oder einen höheren Dienſtgrad beſitzt, dies in angeſchloſſenen Verbände iſt oder in der SA den D Perſonalbogen unter„Nebenämter“ zu vermerken iſt. Ebenſo iſt unter„Mitgliedſchaft in Körperſchaften des öffentlichen Rechts“ die Zugehörigkeit zur NSDAP und zu ihren Glie⸗ derungen unter Angabe der Mitgliedsnummer einzutragen. Kundgebung„Nordafrikaniſcher Stern“ verboten. Am Sonntag hatte die nordafrikaniſche Anabhängigkeits⸗ bewegung„Nordafrikaniſcher Stern“ ihre Anhänger nach Boulogne⸗ſur⸗Mer zu einer politiſchen Verſammlung aufge⸗ rufen. Die Kundgebung wurde in letzter Minute verboten. Die zahlreich erſchienenen nordafrikaniſchen Anhänger wur⸗ den von der Polizei auseinandergetrieben. Merkwürdige Flugblätter gefunden Bündnisangebot an die katholiſchen Jugendverbände. München, 29. Juli. Nachdem in den letzten Wochen be⸗ reits mehrfach ganz offen Bündnisangebote von den Kom⸗ muniſten an die katholiſchen Jugendverbände in Deutſch⸗ lang gerichtet worden ſind und das Organ des Zentralko⸗ mitees des internationalen kommuniſtiſchen Jugendverban⸗ des im Juni in einem Aufſatz ſich poſitiv mit dieſer Frage beſchäftigt hatte, ſind nunmehr als Auswirkung dieſer ge⸗ heimen Weiſungen in München Flugblätter gefunden wor⸗ den, die ſo charakteriſtiſch und bezeichnend ſind, daß ſie für ſich ſelbſt ſprechen. Die Flugblätter haben folgenden Text: „An die katholiſche Bevölkerung Münchens! Gegen die Vergewaltigung Eures Glaubens gilt es, einen verſchärf⸗ ten Kampf zu führen! Wir Kommuniſten ſchlagen Euch vor, trotz der verſchiedenen weltanſchaulichen Auffaſſungen einen gemeinſamen Kampf für die Gewiſſensfreiheit zu organi⸗ ſieren! Wir ſchlagen Euch vor, in allen Betrieben, in allen Stadtteilen gemeinſame Komitees zum Kampf für Glau⸗ bens⸗ und Gewiſſensfreiheit zu organiſieren. Wir ſchlagen Euch weiter vor, einen geminſamen Kampf für die Befreiung aller eingekerkerten Pfarrer und Ordensſchweſtern, für die Befreiung aller Antlfaſchiſten zu organiſieren! Schaffung von Selbſtſchutzkormationen zum Schutze der antifaſchiſti⸗ ſchen Bevölkerung. Die KPD.“ Die Hetze in Amerika Reue Ueberfälle auf deutſche Schiffe angekündigt. Newyork, 29. Juli. Eine Organisation, die ſich„Anki⸗Nazi⸗ Federation“ nennt, kündigte am Montag weſtere Kundgebungen gegen deütſche Schiffe an und gab bekannt, daß in einer Ver⸗ ſammlung von 278 Verbänden Pläne entworfen werden ſollen, die ſich gegen das Zeigen der Hakenkreuzflagge rich, keten und zu einem Boykotf der„Nazi- Schiffe“ führen ſollen. Durch dieſe erneuten Kundgebungen ſoll auf die Tat⸗ ſache hingewieſen werden, daß führende Amerikaner„Nazi⸗ Schiffslinien benutzen, ungeachtet der„Verletzung der Rechte amerikaniſcher Bürger in Deutſchland und der frepelhaften Angriffe auf ihre Religionsgenoſſen“. Die„Newyork Times“ nimmt in einem Leitartikel zu dem Tumult bei der Abfahrt der„Bremen“ Stellung und ſchreibt:„Die ſkandalöſen Tumulte, die von Kommuniſten bei der Abfahrt der„Bremen“ angeſtiftet wurden, können unter denkenden Menſchen nur Sympathie für die erregen, die als Ziele dieſer feindlichen Demonſtra⸗ tion auserſehen waren. Das Schiff, ein Stück deut⸗ en Gebietes, das für einen Augenblick in unſerem Hafen und unſerer verantwortlichen Obhut ſtand, hat jeden möglichen Schutz ſeitens der Nowyorker Polizei erhalten.“ leb“. „K;... ñ—ææ—.——————ꝛ————— Der Jod auf Ilalienſried. Roman von Kurt Martin. 16 5 rau Gerdahlen ſah fragend auf ihren Gaſt. Vas führt Sie heute zu uns, Herr Kriminalinſpektor?“ f„Einige Fragen!— Es tut mir leid, daß ich Sie ſchon Wieder ſtören muß, Frau Gerdahlen; aber ich möchte doch noch Verſchiedenes geklärt ſehen.“ Bitte, ich ſtehe gern zu Ihrer Verfügung!— Nehmen Sie Platz, 1 Inſpektor.— Ich darf Ihnen aber heute eine Exfriſchung anbieten?“ „Vielen Dank! Ich nehme gern an.“ Frau Gerdahlen ſchritt zur Tür und klingelte. Wäh⸗ renddem ſprach ſie: „Sigrit 55 es bedauern, daß ſie gerade nicht da war. Sie iſt nach Berneſtadt gefahren. Ich 1 ſie will eini⸗ ges beſorgen. Die Geſchehniſſe hier laſten ſchwer auf ihr. Sie m oft einen ganz ſonderbaren Eindruck. E r mütig möchte ich nicht ſagen; aber wie mit einer großen Not ringend, kommt ſie mir dor.— Eben ganz ſonderbar. Dem eintretenden Mädchen befahl ſie, Erfriſchungen für den Gaſt zu bringen. Dann fügte ſie noch hinzu:. „Wenn mein Sohn ins Haus zurückkehrt, ſagen Sie ihm, daß ich ihn zu mir bitten laſſe.— Sogleich!“ f Als ſie mit ihrem Gaſt wieder allein war, begann ſie: „So, und nun berichten Sie, Herr Kriminalinſpektor!“ »Eine Frage zunächſt: Hat Herr Jobſt etwas Neues ge⸗ unden?“ f. n„Bis jetzt nicht wieder. Er iſt heute im Park, beim Gärtnerhaus.“ f d „ 8 a„Ja, er ſcheint jetzt auch dran zu glauben, daß die fer Bruno Bauer mit dem Mord an meinem 9 in Ver⸗ bindung zu bringen iſt.— Sie denken wohl gleichfalls ſo? — Die Staatsanwaltſchaft ſcheint freilich anderer einung zu ſein; ſonſt hätte ſie doch nicht den rhandlungstermin Journaliſten von Banditen entführt Der Peipinger Vertreter des D und ein Engländer. Peiping, 29. Juli. Der Vertreter des Du in peiping, Dr. Herbert Müller, und ein engliſcher Schriftſteller namens Jo nes wurden auf einer Wagenfahrt von Peiping nach Do⸗ lonor von Banditen gefangengenommen. Ihr ruſſiſcher Chauffeur wurde ebenfalls gefangen, aber dann freigelaſ⸗ ſen, um die Forderungen der Banditen zu überbringen, die 100 000 Dollar Löſegeld und 200 Mauſergewehre verlan⸗ gen. Der Ork des Ueberfalls befindet ſich bei Paotſchang, ungefähr 130 Kilometer nordöſtlich von Kalgan. Die deutſche Botſchaft hat ſofort die notwendigen Schritte zur Befreiung unternommen. Der Chauffeur des überfallenen Kraftwagens, dem es zu entkommen gelang, berichtet, daß ſich der Ueberfall am Sonntag um 11 Uhr in der Nähe von Paotſchang er⸗ eignete und daß die Banditen auf den Wagenfeuer⸗ te n, wobei mehrere Schüſſe den Motor trafen. Dr. Müller unnd der Engländer Jones wurden von den Entführern ge⸗ feſſelt. Der Chauffeur und der Diener konnten ſich um 18 Uhr aus ihrer Gefangenſchaft befreien und entfliehen. Bei den Banditen handelt es ſich um entlaſſene Sol daten. Nach einer Reutermeldung aus Peiping iſt der zuſam⸗ inen mit Dr. Herbert Müller von Banditen gefangengenom⸗ mene Engländer Gareth Jones ein früherer Sekre⸗ tär Lloyd Georges, der gegenwärtig China als Zei⸗ tungskorreſpondent bereiſt. Jones war vor einigen Wochen in Ching angekommen und hatte kürzlich die innere Mon⸗ golei beſucht. Auf dem Weg nach Dolonor in der Mongo⸗ lei, das er zuſammen mit Dr. Müller, der ausgezeichnet chi⸗ neſiſch ſpricht, erreichen wollfe, mußten die Reiſenden durch Bezirke, die wegen der kürzlich auf japaniſches Ver⸗ langen hin erfolgten Zurückziebung der Truppen des chine⸗ ſſichen Generals Sung⸗Tſcheh⸗Puan als unſicher gelten. Mißbrauch der Kanzel Katholiſcher Pfarrer zu Gefängnis verurteilt. Frankfurt a. M., 29. Juli. Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Ha⸗ nau hatte ſich, wie das Gaupreſſeamt berichtet, der 48jäh⸗ rige katholiſche Pfarrer der Gemeinde Di etges in der Rhön, Ludwig Roth, wegen Vergehens gegen den ſoge⸗ nannten Kanzelparagraphen zu verantworten. Die Anklage legte ihm zur Laſt, in der Sonntagspredigt vom 8. Juli 1934 Angelegenheiten des Staats in einer, den öffentlichen Frieden gefährdenden Weiſe behandelt zu haben. Roth fühlte ſich nach ſeinen Angaben in keiner Weiſe ſchuldig. Seine bemagogiſchen Ausführungen hinterließen den äußerſt ungünſtigen Eindruck; daß hier ein blindwütiger und ſtaatsfeindlicher Fanatiker vor den Schranken des Ge⸗ richts ſtand, der ſich nicht damit abfinden konn, daß Politik un Dritten Reich keine Angelegenheit der Kirche iſt. Der An⸗ geklagte iſt der Typ eines fanatiſchen katholiſchen Geiſtli⸗ chen, dem der Zweck alle Mittel heiligt. Durch ſeine jeſui⸗ kiſchen Auslegungskünſte konnte er ſich in keinem Falle ent⸗ laſten. Die Vernehmung der 10 Zeugen nahm mehrere Stunden in Anſpruch und ſtellte einwandfrei feſt, daß Roth im Sinne der Anklage ſchuldig war. Auch die von ihm be⸗ nannten Entlaſtungszeugen haben zu ſeinen Ungunſten aus. geſagt. Der Vertreter der Anklage beantragte acht Monate Gefängnis. Nach längeren Beratungen erkannte das Gericht gemäß dem Antrag des Staatsanwaltes und verur⸗ teilte Roth außerdem zu den Koſten des Verfahrens. In der Urteilsbegründung führte der Vor⸗ ſitzende u. a. aus: Das Gericht ſei überzeugt, daß der Ange⸗ klagte ſich eines ſchweren geen s gegen den Kanzelparagraphen ſchuldig gemacht habe. Er habe im Got⸗ tesdienſt davon geſprochen, daß Menſchenleben im neuen Deutſchland nichts mehr gelten, ferner erwähnte er in ſei⸗ ner n Hungersnot, Chriſtenverfolgung und Kultur⸗ kampf in Rußland und fügte hinzu, daß die deutſchen Ka⸗ tholiken ſich auch auf alles vorbereiten müßten, und daß dieſe Leiden ihnen in Deutſchland noch bevorſtünden. Der Angeklagte habe geleugnet. Er ſei nicht für jede Wirkung ſeiner Predigt verantwortlich zu machen. Das Gericht müſſe aber annehmen, daß der Angeklagte die ausgelöſten Beun⸗ ruhigungen, die ſeine Zuhörer ergriff, gewollt habe. „Die Staatsanwaltſchaft betrachtet beide Morde voll⸗ kommen getrennt.— Ich teile übrigens jetzt dieſe Anſicht im allgemeinen.“ f „Nicht wahr? Was ſollte denn auch Albert mit dieſem Bruno Bauer zu tun haben?— Gewiß nichts!“ „Ich meine das auch.— Sie wiſſen wohl ſchon, daß das gefundene Taſchentuch Herrn Albert Gerdahlen erneut ſchwer belaſtet?“ „Herr Jobſt berichtete uns von dem Ergebnis der ge⸗ eichtschemiſchen Unterſuchung.— Wahrhaftig, Herr Krimi⸗ nalrat, ich war entſetzt, als ich das erfuhr. Ich habe immer und immer wieder an Albert geglaubt; aber man wird nun doch ſchwankend.— Dieſe Takſachen!— Alles deutet auf ihn; nichts auf einen anderen, aber auch nichts auf einen Helfershelfer.“ „Vielleicht auf eine Helfershelferin!“ Sie ſah ihn erſtaunt an. „Eine Helfershelferin?“ i. „Ja! 1 a a bin ich eigentlich hier. Die Staats⸗ anwaltſchaft nimmt jetzt an, daß in Albert Gerdahlens Leben eine Frau oder ein Mädchen eine große Rolle ſpielt, und daß dieſe Perſon der Mordtat an ihrem Schwager nahe⸗ ſteht.“—— 5„Aber das iſt mir ja ganz neul“. „Der Verdacht iſt erſt jetzt aufgetaucht. „Und wer ſollte das ſein?“ 8 „Darüber ſind wir uns noch im unklaren! Ich bitte Sie auch, dieſe Mitteilung vertraulich zu betrachten und kei⸗ gem Menſchen gegenüber davon zu ſprechen— und nicht zu Fräulein Sigrit Sundborg.“ 3 „Selbſtverſtändlich ſchweige ich, wenn Sie ez wünſchen. — Aber da ſtaune ich wirklich.— Sollte Albert—?“ „Denken Sie bitte nach! Hat Albert Gerdahlen nicht Beziehungen zu einem Mädchen, zu einer Frau? Ich meine nahe Beziehungen!“ „Ich wüßte nicht—“ i „Aber es muß doch ſo ſeinl“ 5 „Und ein Name iſt Ihnen nicht bekannt?“ Kurzmeldungen 4 Kiel. Reichskriegsminiſter Generaloberſt von Blombz hat ſich zur Beſichtigung des Segelſchulſchiffes„Gorch 900 nach Flensburg begeben und wird an der Fahrt der„Got Fock“ nach Travemünde teilnehmen. Anſchließend wird U Generaloberſt von i a zu Fahrten in der weſtlichg cgi für einige Zeit auf dem Flottentender„Hela“ e die ſchiffen. Amſterdam. Kommuniſten überfielen die zu eineg Lar „Landtag“ bei Nymwegen zuſammengekommenen Mit e. der der der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei. Die Pal Lal mußte einſchreiten und nahm mehrere kommuniſtiſche. Rei delsführer feſt. 9 iß Bauernhof in Flammen. Im Anweſen des Bauen Aigner in Gern bei Eggenfelden(Bayern) brach ein Bra ſche aus, der das Oekonomiegebäude und den Stadel bis auf d ent Grundmauern einäſcherte. Das Wohngebäude, deſſen Da ſtuhl bereits brannte, konnte ebenſo wie das Vieh gert tet werden. Die Branzurſache iſt noch ungeklärt. Wie. 21 Lokalblätter berichten, wurde der Brandleider in Haft, chi nommen. A Waſſer auf Gurken! In Schrobenhauſen(Bayen Ol trank eine Köchin Waſſer, nachdem ſie Gurken gegeſſg er hatte. Daraufhin erkrankte ſie ſo ſchwer, daß man ſie i 304 Krankenhaus bringen mußte. hie Luckners Viermaſter durch Feuer zerſtöy uf Bremerhaven, 30. Juli. Graf Luckners Viermaſtz 5 „Mopelia“, der in Bremerhaven liegt, brannte faſt vollſtih S dig aus. Als die Feuerwehr eintraf, hatte das Feuer bereſ⸗ 5 den Maſchinenraum und die Kombüſe erfaßt. Nach vielg 9 Stunden gelang es endliich, den Brand auf das Achterſchf 8 zu beſchränken. Das Feuer wütete aber im Maſchinenrah 7 mit unverminderter Heftigkeit weiter. Gegen 10,30 g 2 ſank die„Mopelia“. Die„Mopelia“ iſt vorausſichtlich vollkommen verloteg. was um ſo ſchmerzlicher iſt, als ſie erſt im vergangen 4 Herbſt neu ausgerüſtet worden iſt. Der Brand wird a fi einen Defekt der elektriſchen Anlage zurückzuführen ſein. Graf Luckner hatte mit dem 2500 Tonnen großen, ah fe Holz gebauten Schiff von Bremerhaven aus Reiſen nat den Vereinigten Staaten unternommen, wo er aufklären Vorträge über Deutſchland hielt. An Bord des Schiffes h. zanden ſich Kapitän Lauterbach, ſeine Familie, ferner Gi in Luckner und ihre Schweſter. Kopenhagen. Am Montag fand der große Bauernal marſch vor dem däniſchen König ſtatt. Der König verw die Bauern mit ihren Forderungen an die berſaſfung ßige Volksvertretung und die Regierung. Miniſterpräſiden Stauning ſoll, wie eine Abordnung der Bauern erklärt, eine unbefriedigende Antwort erteilt haben. Rework. Die Newyorker Preſſe verurteilt einmüth die„ſchmachvollen Vorfälle“ auf der„Bremen“ und zugleig den Bürgermeiſter Laguardia, der durch ſein Verhalte mindeſtens mittelbar die bedauernswerten Ausſchreitunge ermöglicht hat. ö Die Expioſionskataſtrophe in Italien 31 Frauen und 3 Männer vermißt. 9 Mailand, 29. Juli. Die Aufräumungsarbeiten in de Sprengſtoffabrik in Taino, in der ſich am Samstag nat mittag eine folgenſchwere Exploſion ereignete, werden m größter Energie fortgeſetzt. Nach den letzten Feſtſtellungg fehlen von der in der Abteilung beſchäftigten Belegſchiſ 8 31 Frauen und drei Männer. Die Leichen der aufgefundenen Opfer ſind in einem Raum der Fabrik auf gebahrt. Arbeiter und Schwarzhemden halten die Totes, wache. n ieee enen Aan Felsſtürze in Norwegen Oslo, 29. Juli. In dem vielen deutſchen Norwegen⸗Ne⸗ enden bekannten landſchaftlich reizvollen Romsdal bei An dalsnes am Romsdal⸗Fſord ereignete ſich in der Nacht ein Niederhruch gewaltiger Felsmaſſen. Die durch das Tal füh rende Automobilſtraße und die Eiſenbahnlinie wurden 1 einer Länge von mehreren 100 Metern durch das hergoge ſtürzte Geſtein verſchüttet. Rieſige Felsblöcke blieben auf dem Eiſenbahnkörper liegen. Ein weiterer, wenn auch kleinere Abbruch an der 50 Stelle ereignete ſich am Sonntag nachmittag. Wie durch ein Wunder ſind weder in der Nä der Abbruchſtelle liegende Bauerngehöfte noch die Straße entlangfahrende eee beſchädigt oder Perſonen ven „Nein.— Sicher ſpielt aber im Leben Albert Gerdah lens ein weibliches Weſen eine große Rolle, und dieſes Mädchen oder dieſe Frau muß auf ſein Handeln großen Ein, fluß gehabt haben.“ „Ich weiß nicht.— Es ſollte alſo ein Mädchen— „Es ſollte ein Mädchen oder eine Frau von dem Mor de an Joachim 5 5 e 5 Eine Perſon hier auf Hohenfried?“ 5 „Das 9255 denkbar.— Aber das braucht nicht der 900 zu ſein.“ f 5 2Nätſelhaftl“ 5 1 N Ich würde Sie bitten, einmal dieſer Möglichkeit nachzy gehen. Vielleicht 8 Sie 1 ein paar Tagen dog eine nutzbringende Mitteilung machen.“ g f 3 1— Dann bezog ſich Ihre Frage nach eine 1 85 Frau wohl auch hierauf? Sie forſchten doch de nach.“ ö Ganz recht!— Aber— die Frau oder das Mädchen braucht nicht blond zu ſein.“ „Alſo nicht blond?“ 5 „Nein, die Haarfarbe ſpielt keine Rolle.“ „Das iſt—. Gut alſo, ich will nachdenken.“ 43 „Bitte, und dann verſtändigen Sie mich!— Jetzt abe will ich mir einmal Albert Gerdahlens ohnräume an en.“ 87 19 2M Sie da etwas finden?“ „Unter Umſtänden!“ „Herr Jobſt hat aber alles jetzt durchſucht.“. „Tut nichts! Vielleicht ſehen meine Augen noch ſchärfer.“ i. „Natürlich!— Aber— Sie ſcheinen alſo auch an f berts Schuld zu glauben?“ N „Die ſehr ſchw . lombe ch Jos Gol bird z eſtlichg la“ eh eineg 190 Pos che M. Bauen 1 Bra auf dz n Dach gereſ Wie die haft g Zayerh hegeſſg ſie dz rſtön rmaſtz ollſtäh bereiz viele terſchf enrai 30 f erlortg ingeng ird qq ſein. en, qa en nat lären ffes h er Grid erna verwit ngsmz räſider erklärt inmü zugleiß halte itunge n. in deſ J nach en m lunge egſchaf der l ik auf Toten, en⸗Rel ei M icht ein al füh den in eraoge uf dem einer nntag⸗ Na Straß: dieſes en Ein, 4 1 Mot⸗ Aus dem liadisciien Land Vermögenseinziehungen Des Windhorſtbundes, der Badenwacht und der Schoferſchar. () Karlsruhe, 29. Juli. Auf Grund des Geſetzes her die Einziehung volks⸗ und ſtaatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933(RGBl. 1 S. 479) wird für den Bereich des Landes Baden das Vermögen des Windhorſtbundes, der Badenwacht und der Schoferſchar zugunſten des Landes Baden eingezogen, da es nach Feſtſtellung des Herrn Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters des Innern zu volks⸗ und ſtaatsfeindlichen Beſtrebungen beſtimmt geweſen iſt. Die badiſche Verordnung über die Einziehung marxiſti⸗ ſchen Vermögens vom 28. Juli 1933(GVBl. S. 139) findet entſprechende Anwendung. Heidelberg.(Ein Hochſtapler mit„flüſſiger Luft“) Die Düſſeldorfer Kriminalpolizei konnte den tſche⸗ chiſchen Staatsangehörigen Joſef Ohmann aus Alt⸗Mitt⸗ weida verhaften. Es handelt ſich um einen Rückfallsbetrüger. Obwohl er aus dem Deutſchen Reich ausgewieſen war, trieb er ſich immer noch wohnungslos umher. Seit April vor. Is. zog er mit ſeiner angeblichen Braut im Reiche umher und hielt Vorträge über flüſſige Luft. In Heidelberg, Eberbach uſw. beging er fortgeſetzt Hotel⸗ und Darlehensbetrügereien. 11 Heidelberg.(Brand in einer Hühner farm.) Vermutlich durch Selbſtentzündung von Heu geriet ein Schuppen auf dem Gewann Kiſſel in Brand. Durch den Brand wurde der Schuppen mit Hühnerſtällen und 200 Hühner, ſowie ein angrenzendes Gartenhäuschen vernichtet. Es entſtand ein Geſamtſachſchaden von etwa 2000 Mark. Der Brand wurde durch die Berufsfeuerwehr gelöſcht. U Weinheim.(Spinale Kinderlähmung.) We⸗ gen verſchiedentlich aufgetretener Fälle von ſpinaler Kinder⸗ jähmung in unſerer Stadt wurden polizeilicherſeits alle Ver⸗ anſtaltungen, bei denen eine größere Anzahl Kinder beteiligt ſind, bis auf weiteres unterſagt. Die geplanten Kindererho⸗ jungswerke. darunter die Ferienerholung des Caritasaus⸗ ſchuſſes Weinheim in Nieder⸗Liebersbach, müſſen daher bis auf weiteres unterbleiben. Weinheim.(Von Sandmaſſen verſchüttet.) Der 13jährige Hermann Stief wollte ſich mit drei Kameraden nach Lützelſachſen begeben, um dort Verwandte zu beſuchen. Als die Knaben an der Sandgrube bei der Turnhalle in Lützelſachſen vorbeikamen, ſtieg Hermann Stief in die Grube hinunter. Plötzlich löſte ſich eine 8—10 Meter breite Sand⸗ bank, die vermutlich durch das Wühlen des Knaben gebildet worden war, und begrub den unglücklichen Jungen. Auf die Hilferufe ſeiner Kameraden kamen Erwachſene herbeigeeilt, doch konnte der Knabe nur noch als Leiche geborgen werden. Zuchthaus für kommuniſtiſchen Funktionär Karlsruhe, 30. Juni. Vor dem Strafſenat 1 des Ober⸗ landesgerichtes fand die Hauptverhandlung über die An⸗ klage wegen Vorbereitung zum Hochverrat gegen den Friedrich Dürr aus Mannheim, den Otto Lumpp aus Ettlingsweier und den Karl Müller aus Mannheim ſtatt. Gegen Dürr, der als Bezirkskaſſier der illegalen KPD in Mannheim erhebliche Geldbeträge geſam⸗ melt und an einen anderen kommuniſtiſchen Funktionär weitergeleitet hatte, wurde eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren ſechs Monaten abzüglich ſechs Monaten Unterſu⸗ chungshaft ausgeſprochen. Auch wurden Dürr mit Rückſicht auf die von ihm an den Tag gelegten volks⸗ und ſtaatsfeind⸗ liche Geſinnung die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Die Mitangeklagten Lumpp und Müller, die ſich weniger ſchwer vergangen hatten, wur⸗ den zu Gefängnisſtrafen, und zwar Lumpp zu drei Jahren ſechs Monaten abzüglich vier Monaten Unterſuchungshaft, Müller zu drei Jahren abzüglich vier Monaten Unterſu⸗ chungshaft verurteill. (Tödlicher Unfall.) Auf tragiſche Weiſe kam der Landwirt Hammer von hier ums Leben. Als ein Laſtwagen an ſeinem Fuhrwerk vorbeifuhr, ſcheuten die Kühe und riſſen ihn um. Hammer wurde über⸗ daß er bald darauf ſtarb. Waſſermaſſen verurſachten verſchiedentlich Ueberſchwemmun⸗ Umfang annahmen, da ſich „Ihr He „Er hat Vollmacht von ihm.“ 3 „Dann läuft hier wenigſtens alles ordnungsgemäß.“ Verantwortung aufgeladen. Nun, er läßt ſich dauernd von dem Rechtsbeiſtand meines Schwagers— Herrn Juſtizrat Seibold, beraten.“.. 5„Sehr gut!— Uebrigens haben Sie ja auch durch Ihre ichte gewiß etwas 1 6 euung.“ 8 „Sigrit?— Nein, die geht ihre eigenen Wege. Sie liebt die Einſamkeit. Ich kenne mich, offen geſagt, nicht in ihr aus. Früher war ſie ganz anders. Sie iſt ſeit meines Schwa⸗ gers Tod wie umgewandelt. Sie iſt ein ganz anderer Menſ geworden.“ f „Sie hing ſehr an dem alten Herrn Gerdahlen?! „Ganz gewiß 5 5 „Das ist verständlich. In ihrer Jugend hat ſie de be Liebe gefunden, 55 ſie hierher kam. Der Vater ver⸗ ſtorben, und die Mutter—? „Ja, jal— Sigrits Mutter hat ſich nie um ihre Tochter gekümmert.“ 8 „Man weiß gar nichts von diefer Frau?“ „Gar nichts.“ „Sie iſt niemals hier aufgekauchtz“ i. . auch nie geſchrie ben?“ 77 in.“ 8 „Alſo hat ſie offenbar die Tochter pergeſſen k“ „Wohl lange ſchon!— Vor langen ahr nal hi es, ſie ſei in Amerika eine ſehr ge eierte Konzertſängerin ö 3— Wir ſind der Spur nicht angen.— zu?“ „Das hätte freilich nichts genützt.“ Er erhob ſich. „Darf ich jetzt nach oben gehen, Frau Gerdahlen? Bitte, jaſſen Sie mir die Räume Albert Gerdahlens zeigen!“ „Ich führe Sie ſelbſt.“ a „Wenn ich Ihnen keine Mühe damit bereite—.“ „Gar nicht.“ ö Aus den Nachbarländern Neuſtadt a. d. H.(Die Kurve geſchnitten und ſchwer verunglückt.) Ein Motorradfahrer, der bei der Sattelmühle im Elmſteiner Tal in ſchnellem Tempo die be⸗ rüchtigte Kurve ſchneiden wollte, fuhr dabei gegen ein von Neuſtadt kommendes Auto, welches Kriegsbeſchädigte nach Elmſtein zurückbringen wollte. Durch die Wucht des Anpralls überſchlug ſich das Motorrad und der Fahrer, Dr. Jung vom Städtiſchen Krankenhaus Ludwigshafen, flog in hohem Bogen über die Böſchung, wo er mit einem ſchweren doppel⸗ ten Beinbruch und inneren Verletzungen liegen blieb. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der Verunglückte mittels Krankenwagens nach Ludwigshafen überführt. Es iſt zu be⸗ fürchten, daß das Bein amputiert werden muß. Großfeuer auf dem Flugplatz Dachſtuhl der Fliegerkaſerne zerſtört. Darmſtadt. In der Fliegerkaſerne brach Feuer aus, dem der Dachſtuhl zum Opfer fiel. In ganz kürzer Zeit weilten die Berufsfeuerwehr Darmſtadt, die Kreismotor⸗ ſpritze, die freiwillige Feuerwehr Griesheim, die Feuer⸗ wehr der Firma Merck, ſowie die Feuerwehr des Flug⸗ platzes, ferner die freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz und die Sanitäter der Firma Merck an der Brand⸗ ſtelle. In etwa zweiſtündiger rbeit wurde das Großfeuer unter Leitung von Regierungsrat Schäfer und Kreis⸗ feuerwehrinſpektor Karpfinger mit 7 Leitungen abgelöſcht, worauf die freiwillige Feuerwehr von Griesheim die Brandwache übernehmen konnte. Die Brandurſache iſt un⸗ bekannt. Wetterauer Mühle eingeäſchert Sehr großer Sachſchaden. Bad Vilbel. In den an einem kleinen Nebenfluß der Nidda bei Klein⸗ Karben gelegenen Wetterauer Mühlenwerken brach Jeuer aus, dem innerhalb ganz kur⸗ zer Zeit das große vierſtöckige Gebäude, die geſamten Vor⸗ täte an Getreide und Mehl ſowie die Maſchinen und das übrige Mobiliar zum Opfer fielen. Bisher ſteht noch nicht ganz einwandfrei feſt, wodurch der Brand entſtand, es iſt jedoch anzunehmen, daß die Urſache in dem Heißlaufen eines Elevators zu ſuchen iſt. Obwohl mehrere Arbeiter ſofort das Feuer bemerkten und die benachbarten Wehren alarmierten, war es nicht mehr möglich, das Gebäude zu halten. Man mußte ſich vielmehr darauf beſchränken, die benachbarten und vom Feuer be⸗ drohten Gebäude vor einem Uebergreifen der Flammen zu bewahren. Trotzdem haben ſie erheblichen Schaden erlitten, da ſie wegen der großen Gefahr ſtändig unter Waſſer ge⸗ halten werden mußten. Die Unglücksſtälte Durch die ungeheure Hitze ſtürzten die Decken und Innen⸗ ſelbſt bietet ein troſtloſes Bild ſchwerer Verwüſtungen. wände ein, ſo daß nur noch die vom Brand geſchwärzten Außenmauern ſtehen geblieben ſind. Der Schaden, den das Werk durch dieſen Brand erleidet, dürfte ſehr erheblich ſein und iſt, wie mitgeteilt wird, durch Verſicherung gedeckt. Wieder ein Erfolg deutſcher Bergſteiger. Kempten, 30. Juli. Zwei Kemptener Bergſteigern ge⸗ lang es in fünfeinhalbſtündiger, äußerſt ſchwerer Klein⸗ arbeit die dritte Nordwand des Widderſteines im Kleinen Walſertal zu durchgehen. Die Wandhöhe beträgt etwa 500 Meter. Dies ſtellt einen beträchtlichen Erfolg dar, umſo⸗ mehr, als die Bergſteiger mit einem ganz geringen Auf⸗ wand an Mauerhaken und dergleichen vorgingen. Abſturz eines Freiballons.— Ein Todesopfer. Regensburg, 30. Juli. Ein Freiballon, der über Abens⸗ berg fliegend geſichtet wurde, ſtürzte wenige Minuten ſpäter ab. Die Bevölkerung ſah, wie der Ballon plötzlich zu Boden gedrückt wurde. Die Inſaſſen wollten noch etwas Ballaſt ab⸗ werfen, in demſelben Augenblick wurde jedoch der Ballon von einem Windſtoß niedergeworfen. Von den vier Inſaſſen wurde eine Perſon ſo ſchwer verletzt, daß ſie drß darauf rb. Die übrigen Inſaſſen erlitten leichtere Verletzungen. r verunglückte Ballon ſoll aus Stuttgart ſtammen.. Zwei Motorradfahrer von Laſtkraftwagen getötet. Sk. Goar, 29. Juli. Auf der Landſtraße Köln— Mainz ereignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück, demz wei Per⸗ ſonen zum Opfer fielen. Als gegen 18 Uhr ein Motorrad⸗ fahrer und ſein Begleiter, die ſich auf der Rückfahrt vom Nürburgring befanden, das Kammereck unterhalb St. Goar paſſierten, ſtießen ſie mit einem Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen, wobei der Motorradfahrer und ſein Begleiter mit großer Wucht auf die Straße geſchleudert wurden. Im glei⸗ chen Augenblick kam aus enkgegengeſetzter Richtung ein Laſtkraftwagen heran, der die beiden am Boden liegenden ſchwer verletzten Motorradfahrer überfuhr. Beide wurden auf der Stelle getötet. Tödlicher Unfall beim Florettfechten. „Jena, 29. Juli. Bei der mitteldeutſchen Mannſchafts⸗ meiſterſchaft im Florettfechten ereignete ſich ein tödlicher Unfall. Der mitteldeutſche Gaumeiſter aller drei Waffen⸗ gattungen, Voigt⸗Jeng, wurde kurz vor Schluß der Veran⸗ ſtaltung durch Klingenbruch bei ſeinem Gegner ſo ſchwer verletzt, daß er an den Folgen trotz 5 ärztlicher Hilfeleiſtung verſtarb. Der Wettkanſpf wurde ſofort abge⸗ brochen. Voigt, der Mitteldeutſchland bei den deutſchen Mei⸗ ſterſchaften vertreten ſollte, ſtand im 30. Lebensjahr. Acht Verletzte bei der Heimfahrt vom Nürburgring. Mayen, 29. Juli. Ein folgenſchweres Autounglück er⸗ eignete ſich am Sonntag abend in Mayen. Ein auf der Rück⸗ fahrt vom Aarburg befindlicher, ſtark beſetzter Koblen⸗ 555 Lastkraftwagen wollte einen Perſonenwagen überholen. abei geriet der Laſtwagen mit dem Hinterrad an einen Baum, kam ins Schleudern und faſſe mit voller Wucht ge⸗ gen einen zweiten Baum. Die Inſaſſen des Laſtkraftwagens wurden durcheinander geworfen und zum Teil mit voller Wucht herausgeſchleudert. Dabei erlitten acht Perſonen er⸗ hebliche Verletzungen. Tennismeiſter Goltfried von Cramm beſtohlen. Braunſchweig, 29. Juli. Während des Endspiels um die deutſche Meiſterſchaft im Tennis iſt aus der Herrengar⸗ derobe des Tennisklubs im Bürgerpark der Anzug des deutſchen Meiſters Gottfried von Cramm geſtohlen wor⸗ den. In dem Anzug befand ſich neben Geldbeträgen auch die — zrieftaſche mit ſämtlichen Ausweispapieren. Auch eine mit Bei ten beſetzte goldene Uhr, ein Ehrenpreis des Deut⸗ ſchen Tennisbundes, wurde geſtohlen. 1 Lalcale ſeuudoclhiau Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützung erfolgt heute Dienstag nachmittag von 2.45 J Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis⸗ und Kontrollkarten ſind mitzubringen. Die Kanalgebühren für Seckenheim. Nachdem der Anſchluß der Kanalnetze der Stadtteile Seckenheim und Friedrichsfeld an die ſtädtiſche Kanaliſation fertiggeſtellt iſt, werden in dieſen Stadtteilen mit Wirkung vom 1. Auguſt 1935 ab Kanalgebühren nach den allgemeinen für die Stadt geltenden Beſtimmungen erhoben. i Verwerflicher Unfug. Aus Mutwillen ſchlug in der Nacht auf dem Lindenhof ein auswärtiger Mann die Scheibe eines Feuermelders ein und alarmierte hiernach die Berufs⸗ feuerwehr. Vorübergehende konnten den Täter feſthalten und ihn der Polizei übergehen, die ihn zwecks Einleitung des Schnellrichterverfahrens in das Bezirksgefängnis ein⸗ lieferte. Ii Warnung für Kraftfahrer. Zulaſſungsſchein und Per⸗ ſonalausweis ſind beim Fahren mik Kleinkrafträdern mitzu⸗ führen. Obwohl angenommen werden ſollte, daß dieſe Vor⸗ ſchrift bekannt iſt, werden immer wieder Zuwiderhandlungen hiergegen feſtgeſtellt. Einem jungen Mann, der die Vor⸗ ſchrift nicht befolgte, wurde geſtern das Kleinkraftrad weg⸗ genommen. EI Unnachſichtliches Vorgehen gegen Verkehrsſünder. Bei einer im Laufe des Samstag wiederholten Verkehrskontrolle mußten 234 Radfahrer gebührenpflichtig verwarnt und 26 angezeigt werden. Ferner wurden 17 Kraftwagenführer und 4 Fußgänger gebührenpflichtig verwarnt. Die Polizeibeam⸗ ten ſind angewieſen, gegen Verkehrsſünder ſtrengſtens vorzu⸗ gehen, was hiermit den Verkehrsteilnehmern zur Kenntnis gebracht wird. U Bei einem Zuſammenſtoß lebensgefährlich verletzt. In⸗ folge Nichtbeachtens des Vorfahrtsrechtes kam es in Fried⸗ richsfeld auf der Kreuzung Vogeſen⸗, Molsheimer⸗ und Belchenſtraße zwiſchen einem Laſtzug mit Zugmaſchine und einem Kraftrad zu einem Zuſammenſtoß. Dabei wurde das Kraftrad umgeworfen und die Soziusfahrerin trug an beideſt Unterſchenkeln ſchwere Verletzungen davon. Es beſteht Lebens⸗ gefahr. Spinale Kinderlähmung Verſammlungsverbot für Jugendliche. Mannheim, 29. Juli. Von amtlicher Seite wird mit⸗ geteilt, daß im Amtsbezirk Mannheim bis auf weiteres jede größere Anſammlung von Jugendlichen wegen eines in Brühl feſtgeſtellten Falles von Spinaler Kinderlähmung verboten iſt. Das Verbot gilt insbeſondere für Uebungen und große Zuſammentreffen der§J und des BdM: das Zelf⸗ lager Offenburg darf nicht beſucht werden. Die Maßnahmen ſind rein vorbeugender Natur. Es beſteht keine Veranlaſſung zu irgendwelchen Beſorgniſſen. Zum Verſammlungsverbot für Jugendliche erfahren wir noch, daß das an ſpinaler Kinderlähmung erkrankte zweijährige Kind in Brühl ſogleich in die Heidelberger Kinderklinik überführt wurde. Ein zweites Kind der gleichen Familie wurde fürſorglich ebenfalls in ärztliche Behandlung gegehen. Die Kinder⸗ und Fortbildungs⸗ ſchulen in Brühl, Rohrhof und der IG⸗Siedlung wurden aus dem gleichen Grunde vorläufig geſchloſſen. Tagung der Ortsbauernführer. In Schwetzingen tagten die Ortsbauernführer des Kreiſes Mannheim. Kreisbauernführer Treiber⸗Plankſtadt, machte grundſätz⸗ liche Ausführungen über die arktregelung im neuen Getreidewirtſchaftsjahr. Bedeutſam iſt die ontingentie⸗ rung des Angebots von Brotgetreide, die durch Zu⸗ teilung einer Anzahl von Kontingentierungsmarken erfolgt. Es wird dadurch ein von den Schwankungen des An⸗ gebots und der Nachfrage befreiter Feſtpreis erreicht. Bei der Zuteilung der Kontingente werden die im letzten Jahr gemachten Erfahrungen berückſichtigt und gewiſſe Härten ausgeglichen. Das nicht kontingentierte Getreide ann im Eigenbetrieb als Futtermittel benutzt oder zum Feſtpreis in den Verkehr gebracht werden. Der Kreis⸗ bauernführer ſprach ſchließlich noch über das neue Boden⸗ ſchätzungsgeſetz, worauf in reger Ausſprache noch ver⸗ ſchiedene Punkte behandelt wurden. weit er bei den e ie 90 Leitungen ist befriedigend; wenn der Chor Sendt noch einige Schwierigkeiten Tonſatz und vielleicht auch Sänger werden füß ewältigen, denn durch das a in größeren Gruppen inden ſie ſich eher darein. Für Sänger und Chor⸗ leiter beginnen jetzt die Ferien, dann geht es mit friſcher Kraft ans Werk. In der letzten Woche vor d auf Ende September angeſezten Werbeto gen im fibe⸗ kungenſaal findet noch eine Zemeinſame Probe ſtatl. Wetterbericht Der weſtliche Hochdruck beherrſcht auch weiterhin unſere Wetterlage. Für Dienstag und Mie iſt vorwiegend hei⸗ teres und warmes Wetter zu ee e. end ils Ieiztes Chlorodont dann erst ins Ben Großfeuer im Mannheimer Indluſtriehaſen Eine Lackſiederei abgebrannt. Mannheim, 30. Juli. In der am Induſtriehafen in der Diffeneſtraße gele⸗ genen Lackfabrik„Güntaplaſt“ Hermann Günther brach am Montag nachmittag 3,30 Uhr ein Jeuer aus, das im Nu das ganze Gebäude ergriffen hatte, in dem ſich die Lack⸗ ſiederei befindet. Die Brandurſache dürfte wohl darin zu erblicken ſein, daß der Lack überkochte und ſo das Feuer entflammte, zumal der Lack eine Temperatur von 260 Grad aufzuweiſen hakte. Als die Berufsfeuerwehr an der Brandſtelle eintraf, wurde ſofort Alarmſtufe„Mittel“ und wenige Minuten ſpä⸗ ter Großfeuer⸗Alarm gegeben, da die Gefahr einer größeren Ausbreitung des Feuers beſtand. Herrſchte doch ein ſturmartiger Wind, der die angrenzenden Gebäude, in denen ſehr leicht brennbare Materialien gelagert waren, ge⸗ fährdete. Durch Flugfeuer hatte bereits ein weit ab⸗ ſeits ſtehender Holzſchuppen Feuer gefangen, das aber rochtzeitig entdeckt und leicht gelöſcht werden konnte. Unter Einſatz von ſechs e e d gelang es nach angeſtrengter Arbeit, das Feuer auf die Lackſiederei zu beſchränken, die aber vollkommen aus brannte. Mit den Ablöſcharbeiten hatte die Feuerwehr jedoch noch mehr als zwei Stunden Arbeit, da ſich in dem Gebälk noch zahlreiche Brandneſter befanden, die durch den Wind immer wieder angefacht wurden. Die an ver⸗ ſchiedenen Stellen aufflammenden Brandherde machten der Feuerwehr ſehr viel zu ſchaffen, die auch eine recht gefähr⸗ liche Arbeit hatte, da ſie auf dem verkohlten Dachſtock han⸗ tieren mußte. Der Schaden iſt recht beträchtlich, zumal der Betrieb eine Unterbrechung erleidet. Badiſches Sondergericht Mannheim, 30. Juli. Vor Gericht erſchien eine— wie ſie ſich nannte—„Zeu⸗ gin Jehovas“, eine der verbotenen„Bibelforſcher⸗Vereini⸗ gung“ naheſtehende Frau, die Handzettel verteilte und Bi⸗ beln zum Verkauf anbot. Man mußte die Geſetzwidrigkeit diefer Handlung feftſtellen, ließ jedoch weitgehend Milde walten, da die Sechzigjährige ſich von ihrer Ueberzeugung leiten ließ. Man verurteilte ſie zu zwei Monaten Gefäng⸗ nis; ſechs Wochen Unterſuchungshaft wurden angerechnet. Der zweite Fall behandelte Meckereien eines Gasmeſſer⸗ ableſers aus Kehl, der ſich dieſe ſeine Eigenſchaft auch der Wohlfahrtslotterie und dem Winterhilfswerk gegenüber nicht verſagen konnte. Das Urteil: 2 Monate Gefängnis. Ein 26jähriger SA⸗Mann aus Radolfzell! hatte ſich einem 18jährigen Scharführer gegenüber bockbeinig gezeigt; bei einer kleinen Kolliſion redete er dann unverantwortli⸗ ches Zeug, das längſt durch Tatſachen widerlegt iſt, wobet er u. a. auch in unperſchämter Vertraulichkeit Reichskanzler und Führer beim Vornamen nannte. Das Urteil lautete unter Berückſichtigung mildernder Umſtände auf ſechs Wo⸗ chen Gefängnis. 55 Reiſeverkehr nach dem Ausland In der letzten Zeit mehren ſich die Fälle, in denen Rei⸗ ſende Auslandsreiſen nach Ländern, mit denen Reiſeverlehrs⸗ abkommen beſtehen, angetreten haben, ohne ſich im Beſitz der in dieſem Abkommen vorgeſehenen Zahlungsmittel, die Reiſe⸗ checks, Reiſekreditbriefe uſw., zu befinden. Dieſe Reiſenden hen ſich im Auslande großen Schwierigkeiten ausgeſetzt, wenn die Nachſendung der Zahlungsmittel durch die zu ihrer Aus⸗ gabe ermächtigten Reiſebüros oder Banken aus irgendwelchen Gründen nicht oder nicht alsbald erfolgen kann. Dieſer Zu⸗ ſtand iſt auch geeignet, dem deutſchen Anſehen im Auslande zu ſchaden. Es wird deshalb jedem Reiſenden, der auf Grund eines Reiſeverkehrsabkommens ins Ausland fahren will, dringend nahegelegt, die Reiſe erſt anzutreten, wenn ihm die er⸗ forderlichen Reiſezahlungsmittel von dem Reiſebüro oder der Bank ausgehändigt worden ſind. Iſt das geſchehen, ſo begegnet die Einlöſung der Reiſezahlungsmittel im Auslande keinen Schwierigkeiten. Dagegen biete ein von der Ausgabe⸗ ſtelle in dem Reiſepaß angebrachter Vermerk, wonach die beſtellten Reiſezahlungsmittel vorgemerkt ſind, noch keine Ge⸗ währ dafür, daß die Reiſezahlungsmittel auch tatfächlich zu⸗ geteilt werden. Plagegeiſter des Sommers Zu den läſtigſten und wohl auch gefährlichſten Plage⸗ 1 im Sommer ſind die Fliegen und Mücken Schnaken) zu zählen, zumal ſie auch Krankheiten über⸗ tragen können. Es iſt z. B. wiſſenſchaftlich nachgewieſen, daß der Fliegenmagen noch zwölf Tage lang Tuberkel⸗ bazillen lebensfähig erhalten kann. Die gewöhnliche Schmeiß⸗ fliege vermag ſogar Bakterien vier Wochen lang zu über⸗ tragen. Wie ſchädlich dieſe Plagegeiſter auch für das Vieh ſind, mag man daraus erkennen, daß Milzbrandba⸗ zillen ſelbſt im toten Fliegenkörper drei Jahre lang ſeſtſtellbar ſind. Daher iſt äußerſte Sauberkeit im Haushalt wie auch in den Viehſtällen geboten, wenn Mücken und Fliegen Haus und Hof umſchwärmen. Als hauptſächlichſte 1 muß der Kot, namentlich der Pferdemiſt angeſehen werden. Beſonders in der Ferien⸗ und Reiſezeit iſt es geboten, dem Schutz gegen Schnaken⸗ oder Mückenſtiche Be⸗ achtung zu ſchenken. Salmiakgeiſt, Eſſigſaure Tonerde oder eines der. Spezialpräparate ſollte daher im Hauſe oder auf Reiſen nie fehlen, um bei Mückenſtichen die betreffenden Körperſtellen ſofort damit einreiben zu können. Manch einer wird wiſſen, wie ſchmerzhaft und unangenehm ſich gerade ein Mückenſtich oder auch Bienen⸗ oder Weſpen⸗ ſtich auswirken kann. Aus den Stuben vertreibt man Mücken am ſchnellſten durch Verbrennen von zuſammengeknülltem Zeitungspapier oder auch durch Zugluft; geraten ſcheint es dann namentlich nachmittags die Fenſter geſchloſſen zu halten und erſt bei völliger Dunkelheit vieder zu öffnen. Eine Tomatenpflanze im Blumenkuſten oder Blumentopf am Fenſter ſoll die Fliegen von der Stube fernhalten. Nun muß auch ein weiterer Plagegeiſt noch erwähnt werden, nämlich die Grille oder das Heimchen. Ihr unauf⸗ hörliches Zirpen in der Nacht hat ſo manchem ſchon die Nachtruhe 4 Hier hilft am ſicherſten Inſektenpulver oder auch Spezialpräparate, die man ausſtreut und nament⸗ lich auch hinter Scheuerleiſten ſpritzt. 8 Juli⸗Ausklang In wenigen Tagen heißt es nun auch vom Juli Ab⸗ ſchied nehmen. Ungern ſehen wir ihn ſcheiden, denn er hat mit ſeiner verſchwenderiſchen Sonne uns ſo reich beſchenkt wie kein zweiter Monat des Jahres vor ihm. Wir durften echte Sommertage durchleben und noch breitet er ſie vor uns aus, auch wenn es ſeine letzten Tage ſind. Vom Aehrenfeld rollt das goldgelbe Getreide in die Scheuern. Schon ſteigen da und dort die erſten Papier⸗ drachen auf, die die Jugend in die Luft entſendet. Der Auguſt, der Monat der Ferien, des Reiſens und des Wan⸗ derns ſteht vor der Türe. Er übernimmt ein herrliches Erbe des Hochſommers und wir hoffen, daß er es fortführt ſo lange, bis alle Menſchen zur Genüge vom Glück des Som⸗ mers haben koſten können. Dann ſind wir bereit, herzlichen Empfindungen Raum zu geben. Auch der Monat Auguſt bringt dem Bauern hartes Tagewerk. Die Dreſchmaſchinen werden bald die Höfe all⸗ überall mit ihrem Brummen erfüllen. Aber über dem Staub und der Plage dieſer Arbeit liegt doch die Freude und Ge⸗ nugtuung, daß die Ernte gut geriet und wohlbehalten ein⸗ gebracht wurde, daß ein großes Schaffen nun zu Ende geht. Auch das Arbeitsjahr des Bauern, ſoeben noch auf dem Höhe⸗ punkt drängenden Wirkens ſtehend, nimmt allmählich ſeinen Ausklang. * — Oeffentliche Lautſprecheranlagen in jeder Gemeinde. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter erklärt in einem auch an die Länderregierungen gerichteten Erlaß, daß die Bedeutung, die der Gemeinſchaftsempfang im Rundfunk für die politiſche Schulung des Volkes, insbeſondere bei Durch⸗ führung der großen Kundgebungen politiſcher Führer ge⸗ wonnen habe, es erwünſcht erſcheinen laſſe, daß die Ge⸗ meinden durch Aufſtellung von Lautſprecheranlagen auf Plätzen oder in größeren Sälen das Abhören von politiſchen Rundfunkſendungen ermöglichen. Eine vom Deutſchen Ge⸗ meindetag an die Gemeinden über 5000 Einwohner gerichtete Rundfrage habe ergeben, daß ſchon ein großer Teil dieſer Gemeinden geeignete Rundfunkanlagen beſchafft oder ſich geſichert habe. Der Miniſter begrüßt dieſe Maßnahmen und ſpricht die Erwartung aus, daß es im Rahmen der verfüg⸗ baren Haushaltsmittel allmählich möglich ſein werde, den Gemeinſchaftsempfang immer weiter durchzuführen. „ Mißbrauch von Münzfernſprechern. Jeder Mißbrauch öffentlicher Münzfernſprecher und Poſtwertzeichengeber der Deutſchen Reichspoſt wird nach den neuen Vorſchriften des Paragraphen 2654 des Strafgeſetzbuchs jetzt mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe geahndet werden. Darüber hinaus können auch ſchwerere Strafen in Frage kommen, und zwar auf Grund der Beſtimmungen des Straf⸗ geſetzbuchs über Betrug(Paragraph 263 ff.) und des Ge⸗ ſetzes, betreffend Entziehung elektriſcher Arbeit von 1900. tf. Monkage ſind nur noch deutſche Wochenkage. Das Fremdwort„Montage“, das ſo leicht zu Verwechſelungen mit dem Plural eines deutſchen Wochentages führen kann, ſoll nach dem Vorſchlag der Reichsgemeinſchaft der techniſch⸗ wiſſenſchaftlichen Arbeit in Zukunft aus dem Wörterbuch der deutſchen Technik verſchwinden. Der Sprachausſchuß der Reichsgemeinſchaft hat in ſeiner letzten Sitzung auf Vorſchlag des Eiſenbahn⸗Zentralamtes für Maſchinenbau beſchloſſen, die von„montieren“ abgeleiteten Fremdwörter, wie folgt, zu verdeutſchen: Montage gleich Rüſtung, Monteur gleich Rüſter(Rüſtmeiſter, Rüſtmann), Montagehalle gleich Rüſt⸗ halle, Montagewerkſtatt gleich Rüſtwerkſtatt, Rüſterei, Mon⸗ tagegerüſt gleich Rüſtgerüſt, montieren gleich rüſten, Demon⸗ tage gleich Abrüſtung, demontieren, abmontieren gleich ab⸗ rüſten. Die Bezeichnung„Richtmeiſter“ ſoll nicht für den Monteur verwendet werden, ſondern als deutſche Bezeich⸗ nung für den. Inſtallateur dienen. Hausnamen Wie ſie entſtanden und was ſie bedeuten. Erbhofbauern, die einen Hausnamen führen, ihren Häuſern„Gedenktafeln“ anbringen, damit auch de Hausname und ſein Urſprung für ſpätere Geſchlechter nich in Vergeſſenheit gerät. In einzelnen Gegenden reichen dee vorkommenden Hausnamen nicht über die Zeit des Dreißig. jährigen Krieges zurück. Der größte Teil der Hausnamen iſt, wie aus Urkunden erſichtlich iſt, erſt im 17. und 18. Jahr. hundert entſtanden. Der Hausname läßt ſich dadurch erklär daß in früheren Jahrhunderten, wenn ein neuer Stamm auf den Hof verpflanzt wurde, dieſer ſeine alte Bezeichnun verlor, indem der erſte des neuen Geſchlechts den Namen ſeines Stammhofes auf das von ihm erworbene Anwesen übertrug. ſollten q gleichlautend. Nicht nur Zu⸗ oder Schreibnamen der Familien wurden zur Bildung von Hausnamen verwendet, in vielen Fällen gaben auch die Vor, Ruf⸗ und Taufnamen Veran⸗ laſſung dazu. Das mag beſonders bei Errichtung von neuen Anweſen durch Güterteilung der Fall geweſen ſein. Da findet man in einem Dorf den„Bauernhans'l“ gegenüber den „Bauernjörg“. Hausnamen wie zum Beiſpiel Jungbauer, Neubauer, Hofklein, Großbauer, und dergleichen deuten be⸗ ſtimmt auf Anweſensteilungen hin. Auch von der Lage dez Anweſens ſtammen oft Hausnamen her:„Wirtsbauer“— Bauernhof zunächſt dem Wirtshaus.„Mühlbauer“, Berg⸗ bauer, Seebauer, Schloßbauer uſw. Manche Hausnamen laf⸗ ſen erkennen, daß die früheren Anweſensbeſitzer ſich neben der Landwirtſchaft mit Handwerken beſchäftigten. Dadurch erklären ſich die Hausnamen wie Schmiedbauer, Weberbauer, Schuſterbauer, Zimmerbauer, Schneiderbauer, Wagnerbauer, Schloſſerbauer uſw. Hausnamenbezeichnungen wie Meier, Wi. denbauer, Lederer, Salbauer weiſen auf ehemalige Abhängig- keitsverhältniſſe von geiſtlichen oder weltlichen Herrſchaften hin, die Zollbauern, Kaſtnerbauern, Salzbauern, Forſter⸗ bauern waren früher ſicherlich mit Vorrechten ausgeſtattet. In einigen Dörfern wurden in früherer Zeit in den Wohnſtuben der„Schulbauern“ zur Winterszeit die Dorfkinder von„ehrſamen Handwerkern“ im Leſen und Schreiben unterrichtet. In einem anderen Dorf trägt ei Hof den Hausnamen„Poſtbauer“. Man darf aber nicht annehmen, daß dort einmal eine Poſtſtraße vorüberführie oder daß ſich in dem Hauſe vielleicht ein Poſtſtall befunden hätte. Und doch hat es in Bezug auf den Hausnamen ſeine Richtigkeit, denn das Kirchenbuch beſagt, daß im Jahre 1666 der Sohn eines Bauern und„Poſtreiters“ in das Dorf heiratete. Dieſer hatte der Poſt regelmäßig Vorſpann⸗ oder Vorreiterdienſte geleiſtet, und aus dieſem Grunde wurde ihm der Name„Poſtbauer“ zugelegt, den ſeine Beſitznachfolger heute noch führen. Haus⸗ und Familienname waren urſprünglich ſehr ost Auch BMW beim Sockenheimer Motorradrennen. Am Sonntag, den 4. Auguſt, wird, veranſtaltet von der Oberſten Nationalen Sportbehörde für die deutſche Kraftfahrt(ON S.), auf der 12 km langen Rennſtreche bei Hockenheim in Baden, das Internationale Hocken⸗ heimer Motorradrennen 1935 zur Durchführung gelangen. Das Rennen, das in der Solo⸗Klaſſe über 144,5 km führt, wird wieder die Ausleſe der internationalen Fahre vertreten ſein. Erfreulich iſt, daß auch BMW;̃ ſich an dieſer Veranſtaltung wieder beteiligt, denn die Teilnahme dieſer erfolgreichen Marke ſtellt zweifellos eine bedeutende Stärkung des deutſchen Feldes dar. BMW geht wieder mit der neuen 500 cem Rennmaſchine an den Start, die beim Internationalen Avus⸗Rennen mit nur vier⸗fünftel Sekunden hinter dem abſoluten Sieger der deutſchen Maſchinen fuhr, Gemeldet ſind die beiden bewährten BM W⸗ Fahrer, die Münchner Joſef Stelzer und Karl Gall. Gammel ⸗ Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkanfsgenoſſenſchaft. Sämtliche Pflanzer von Original⸗Saatmais müſſen im Laufe dieſer Woche die Größe der angebauten Fläche nebſt Gewann in unſerem Lager anmelden. Die Kontingentsmarken für Weizen und Roggen ſind eingetroffen und müſſen ſofort im Lager abgeholt werden. Ein Wagenſeil verloren. Auskunft im Lager. Neichslotterie 3 17 2 2800 00 KWE, 40 zu verkaufen. gengenbacherstr. 11. —— e oed derjenige, der di i ergab port. une gal. 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