b e ee eee eee Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Mr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenheim. Fages- und Finzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeſgen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 35: 1250. Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 35. Jahrgang Heute Völkerbundsrat Zur Behandlung des italieniſch-abeſſiniſchen Streiles.— Schlechte Ausſichken. Genf, 31. Juli. Heute tritt in Genf der Völkerbundsrat unter dem Vor⸗ ſitz des ſowjetruſſiſchen Außenkommiſſars Litwinow zu⸗ ſammen, um den italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt zu behan⸗ deln. Zwiſchen den führenden Völkerbundsmächten Eng⸗ land, Frankreich und Italien ſcheint weder Klarheit noch Einmütigkeit zu beſtehen ſowohl über die Frage ſeloſt als auch über das Verfahren. Alle Welt weiß ja, daß es dem Völkerbundsrat im Augenblick nur darauf ankommt, ſeine eigene moraliſche Exiſtenz und damit die des Völker⸗ bundes überhaupt zu retten. Der britiſche Völkerbundsminiſter Eden iſt auf dem Wege nach Genf über Paris gekommen, hatte dort mit Lgval eine Unterredung und iſt dann mit ihm in die Völkerbundsſtadt weitergefahren. Laval wird, wie bereits vorgeſehen war, in Genf be. müht ſein, eine Vermittlerrolle zu ſpielen, ohne die Freund- ſchaft Frankreichs zu England und zu Italien zu belaſten. Seine Beſtrebungen werden vor allem darauf gerichtet ſein, eine Kriſe des Völkerbundes zu vermeiden. Das„Oeuvre“ ſtellt feſt, daß man trotz allem guten Wil⸗ len die Lage als höchſt verworren, verwickelt und heikel bezeichnen müſſe. Laval wolle anſcheinend dem Völ⸗ kerbundsrat vorſchlagen, Italien und Abeſſinien aufzufor⸗ dern, ihre Verhandlungen lediglich zur Regelung des Zwi⸗ ſchenfalls von Ual Ual wieder aufzunehmen und nur im Falle des Scheiterns die Prüfung der Geſamtlage nach dem 25. Auguſt in Ausſicht zu nehmen. Man werde alſo im Grunde genommen wieder einmal verſuchen, Zeil zu gewinnen; doch dürfe man ſich nicht allzu große Illuſionen machen. Pertinax ſchreibt im„Echo de Paris“ in Genf werde der franzöſiſche Außenminiſter 3 ur Mäßigung raten und in dieſem Sinne auf Abeffinien einwirken, nachdem Italien bereits für dieſe Methode gewonnen ſei, obwohl es ziemlich einſchränkende Bedingungen an die Wiederaufnahme des Schlichtungsverfahrens knüpfe. Aber der franzöſiſche Wunſch, auf der nächſten Ratstagung einen drohenden Bruch der faſchiſtiſchen Regierung mit dem Völkerbund aus⸗ zuſchalten, ſtehe in ſchroffem Gegenſatz zur Auffaſſung des engliſchen Kabinetts.. Eden dürfte Laval darlegen, daß die Vertagung der egi Ausſprache eher unheilvoll als heilſam wir⸗ en und den Krieg noch unvermeidlicher machen würde, wenn Italien ſich nicht verpflichte, ſeine Truppen- und Kriegsmaterſalkransporte einzuſtellen, und wenn es ſich nicht zu einer friedlichen Regelung in den kommenden vier oder fünf Wochen bereiterkläre. „Die letzte Möglichkeit, Italien zur Mäßigung zu ver⸗ anlaſſen.“ 5 Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchreibt, die britiſchen Miniſter ſeien der Meinung, daß die letzte Möglichkeit. Italien zur Mäßigung zu veranlaſſen, in der engen Zuſammenarbeit zwiſchen England und Frank⸗ reich liege. Die Freundſchaft zwiſchen England und Italien ſei alt und habe weſenklich zu Italiens ſetziger Stellung in Abeſ⸗ ſinien beigetragen. Aber ihr Einfluß habe ſich infolge der englandfeindlichen Propaganda in der italieniſchen Preſſe letzthin erheblich vermindert. Dieſer Feldzug beginne in ganz Italien ſeine Wirkung auszuüben. Frankreich andererſeits ſei in einer ſtärkeren Stellung, um ſeinen Einfluß erfolgreich zur Geltung zu bringen. Die ſcheinbare Teilnahmsloſigkeit der franzöfiſchen Re⸗ gierung beginne einem immer größer werdenden In⸗ tereſſe Platz zu machen. Die beiden Gründe ſeien anſchei⸗ nend, daß die franzöſiſche Politik ebenſo feſt auf den Völ⸗ kerbund begründet ſei wie die britiſche und daß Frankreich beunruhigt über die finanziellen und wirtſchaftlichen Fol⸗ gen eines italieniſchen militäriſchen Abenteuers ſei. Ruhige Beurteilung in Abeſſinien Vox der Enkſcheidung über Krieg und Frieden. f Addis Abeba, 31. Juli. In den maßgeblichen Regierungskreiſen äußert man ſich befriedigt über die Teilnahme Italiens an der Genfer Völkerbundsratstagung. Man ſieht die Lage allgemein etwas entſpannter an und erhofft eine friedliche Löſung. Man iſt der Auffaſſung, daß die Genfer Ratsſitzung über Krieg und Frieden entſcheiden wird. Für die Sicherheit der Fremden find weitere Maßnahmen auf Wunſch des Kaiſers getroffen worden, ob⸗ wohl ſich bisher noch kein Zwiſchenfall ereignet hat. So ſind die Spezialpolizei und der Geheimdienſt weſentlich ver⸗ ſtärkt worden. Weiter ſind ebenfalls umfaſſende Maßnahmen getrof⸗ jen worden, der Spekulation vorzubeugen. Die Regierung hat z. B. den Kurs des engliſchen Pfundes auf 13,50 Thereſientaler feſtgeſetzt. Das würde einem deutſchen Geldwert von 11 Mark entſprechen. Lediglich bei den Banken macht ſich eine gewiſſe Nervosität bemerkbar. Sie erheben bei dem Erwerb ausländiſcher Valuten von der Kaufmannſchaft einen Aufſchlag von 30 v. H. Hiergegen ha⸗ ben aber bereits ſämtliche Geſchäfte energischen Proteſt ein⸗ gelegt, den ſie durch eine ſtreikähnliche Sch 1 g ihrer Büros oder Geſchäfte Nachdruck verllehen aben ſchloſſener ie Mittwoch, den 31. Juli 1935 Neue Angriffe gegen England Scharfe Sprache eines ikalieniſchen Blaktes. „Popolo d'Italia“ wendet ſich in ſeinem Leitaufſatz wie⸗ der einmal ſehr ſcharf gegen England. Es habe eine Mög⸗ lichkeit beſtanden ſchreibt das Blatt, den italieniſch⸗abeſſi⸗ niſchen Streit ohne Anwendung von Waffenge⸗ walt zu ſchlichten, und die wäre geweſen, daß England dem Negus geraten hätte, mit Italien ein Kompromiß„in britiſchem Stil“ einzugehen, d. h. auf eine Art, die England gegenüber anderen Staaten als Abeſſinien zur Anwendung gebracht habe. Aber ſeit dem Ueberfall von Ual Ual habe England ganz offen für die„Sklavenjäger“ Parkei ergriffen. Schon bevor man von einer Schiedskommiſſion ſprach, hätten die engliſchen Agenten in Aheſſinien und Genf ihren Schieds⸗ ſpruch zugunſten der dunklen britiſchen Inkereſſen im Lande der Reger gefällt. Es ſei ganz klar, daß der Negus ohne engliſche Unkerſtützung nachgegeben härte und ein Kom⸗ promiß eingegangen wäre, durch das der Krieg vermie⸗ den worden wäre. Aber der Negus ſpreche von Krieg und kündige ihn als nahe bevorſtehend an. Er könne das nur, weil er ſich dazu ermächtigt fühle. Aegyptiſche Sympathien für Abeſſinien Wie„Times“ aus Alexandria meldet, iſt das Intereſſe der Aegypter für den italieniſch⸗abeſſiniſchen Streit groß, und es zeigt ſich warmes Mitgefühl für Abeſſinien. Im Ruheſtand lebende ägyptiſche und türkiſche Of⸗ fiziere bemühen ſich in großer Zahl um den Eintritt in das abeſſiniſche Heer. Sorge herrſcht auf den ägyptiſchen Märkten wegen der Preiserhöhung und des Mangels an Gerſte infolge großer italieniſcher Ankäufe. Es wird erklärt, daß die ganze Ernte ſchnell dahinſchwinde und daß Aegypten bald genötigt ſein werde, Gerſte zu einem hohen Preis einzuführen. n b R Stahlhelmverbot in Sachſen Dresden, 31. Juli. Der ſächſiſche Miniſter des Innern erläßt im Sächſi⸗ ſchen Verwaltungsblatt vom 30. Juli eine Verordnung, wo⸗ nach auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 für das Gebiet des Landes Sachſen das Tragen von Abzeichen oder e von einheitlicher Kleidung jeder Ark, die die Jugehörigkeit zum NS DB(Stahlhelm) kennzeichnet, ferner das Abhal⸗ ken von irgendwelchen Verſammlungen einſchließlich ge⸗ Mitgliederverſammlungen und ſogenannker Pflichtappelle ſowie von anderen Veranſtaltungen(gon⸗ zerke uſw.) im Freien oder in geſchloſſenen Räumen durch den NS DIB(Stahlhelm) verboten werden. Den verantwortlichen ſächſiſchen Stellen ſind ſeit Mona⸗ ten Mitteilungen über Verhalten und Aeußerungen von Stahlhelmmitgliedern zugegangen, die darauf ſchließen lie⸗ ßen, daß die Betreffenden nicht die rückhaltloſe poſitive Ein⸗ ſtellung zum nationalſozialiſtiſchen Staat gefunden haben, die die Bundesführung des Stahlhelm ſelbſt von ihren Mit⸗ gliedern verlangt. Der Stahlhelm hat ſich außerſtande gezeigt, die nach dem Siege des Nationalſozialismus ſcharenweiſe in ſeine Reihen gekommenen alten Gegner der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung zu verankworkungsbewußten und den neuen Staat vorbehaltslos bejahenden Volksgenoſſen zu er⸗ ziehen. Es kann heute als erwieſen angeſehen werden, daß eine Reihe von alten unverbeſſerlichen S. Zatsfeinden im ſächſiſchen Stahlhelm Unterſchlupf geſucht hat, um eine ge⸗ tarnte Wühlarbeit gegen das Dritte Reich zu beginnen. Auch wurden während der allgemeinen Mitgliederſperre immer noch neue Mitglieder aufgenommen. Dies führte bis in die jüngſte Zeit zu einer Reihe von unliebſamen Vorkommniſ⸗ ſen. Erwähnenswert iſt u. a., daß ſich in einer weſtſächſi⸗ ſchen Induſtrieſtadt in kürzeſter Zeit 19 Fälle ereignet haben, wo Stahlhelmer wegen ſtaatsfeindlicher Aeußerungen oder Betätigung zur Rechenſchaft gezo⸗ gen werden mußten. Ein Gutsbeſitzer der Mitglied des Stahlhelms iſt. hatte drei Nationalſozialiſten auf einmal gekündigt, wo⸗ durch ſich ſechs weitere zum Austritt aus der Partei verlei⸗ ten ließen, weil ſie ſonſt den Verluſt ihrer Arbeitsſtellen befürchten mußten. Aeußerungen von Stahlhelmern deuten darauf hin, daß ſolche Geſinnung von Stahlhelmunterneh⸗ mern in Sachſen nicht vereinzelt daſteht. Die Tatſache, daß Stahlhelmer wiederholt als Quelle don unruheſtiftenden Gerüchten feſtgeſtellt worden ſind, ließ die nete aeg Raum gewinnen, daß in dieſer Organi⸗ ſation Elemente die Oberhand gewonnen haben müſſen, die, vom Nationalſozialismus in ihre Schlupfwinkel getrieben, ſich unter der Maske eines nationalen Verbandes wieder an ihre zerſetzende Arbeit machten. U. a. iſt es zu Fällen ge⸗ kommen, in denen das ſeit dem 1. Juni beſtehende öffent⸗ liche Aufmarſchverbot demonſtrativ übertreten wurde. Die Führung ſelbſt e ſich der allgemeinen Stimmung be⸗ wußt ſein, ſonſt wäre es nicht zu erklären, daß ſie in den letzten Tagen in auffälliger Haſt die Mitgliedsgel⸗ der in Sicherheit gebracht hat. Die Waffenfunde beim Stahlhelm Erklärung des mecklenburgiſchen„ a Schwerin(Mecklenburg), 30. Juli. Anläßlich der Haus⸗ chungen 15 Su een in Mecklenburg hat der Landes⸗ 1 v. Both, folgende Erklärung abgegeben: a Nr. 176 Ne Führerlaufbahn im Arbeitsdienſt Die Reichsleitung des Arbeitsdienſtes teilt mit: Das Reichsarbeitsdienſtgeſetz vom 26. Juni 1935 wird am 1. Oktober 1935 durch die zu dieſem Zeitpunkt erfol⸗ gende erſtmalige Pflichterfaſſung der Arbeitsdienſtpflichti⸗ gen des Jahrgangs 1915 praktiſch in Kraft treten. Der Keichsarbeitsdienſt iſt eine neue ſtaatliche Einrich⸗ tung, die ſich von den bisher beſtehenden ſtaatlichen Ein⸗ richkungen in Weſen und Form grundſätzlich unterſcheidet. Daher nehmen auch die planmäßigen Führer und Amts⸗ walter des Keichsarbeitsdienſtes eine heſondere Stellung unter den Staatsdienern ein. Sie ſind hinſichtlich ihrer Pflichten und Rechte weder den Berufsſoldaten der Wehr⸗ macht noch den Beamten und Angeſtellten der zivilen Be⸗ hörden zuzurechnen. Die genaue Regelung der Beſoldung und Ver⸗ ſorgung iſt der in der nächſten Zeit zu erwartenden Be⸗ ſoldungsordnung und dem Verſorgungsgeſetz noch vorbehal⸗ ten. Sie wird vorausſichtlich der Beſoldung und Verſorgung der Berufsſoldaten der Wehrmacht ähneln. Die Anſprüche, die an den Führer im Arbeitsdienſt ge⸗ ſtellt werden müſſen, ſind hoch und vielſeitig. Der Platz, den ein Führer im Keichsarbeſtsdienſt erreicht, wird allein durch ſeine Fähigkeil beſtimmt, die mit ſeinem Aufftieg ſtändig wachſenden Aufgaben zu meiſtern. Der bisherige Freiwillige Arbeitsdienſt hat in der Erziehung ſeines Führerkorps bereits weitgehende Vor⸗ arbeit geleiſtet. Der Führererſatz vollzieht ſich ſeit gerau⸗ mer Zeit ausſchließlich von unten aus eigenen Reihen. So können auch in Zukunft keine älteren Perſönlichkeiten, die von außen kommen, in Füh⸗ rerſtellen des Arbeitsdienſtes einrücken. Vorbedingungen für die Annahme als Führeran⸗ wärter ſind: 1. vollendetes 17. Lebensjahr(Einwilligung der Eltern oder des Vormundes); 2. ariſche Abſtammung; 3 Unbeſcholtenheitszeugnis(polizeiliches Führungszeugnis und Strafregiſterauszug); 4. Verpflichtung zu mindeſtens zweijähriger Dienſtzeit im Arbeitsdienſt(Probedienſtzeit). Es muß an diefer Stelle ausdrücklich betont werden, daß die Ergreifung der Führerlaufbahn im Arbeitsdienſt keinerlei finanzielle Zuſchüſſe ſeitens der Eltern uſw. er⸗ fordert. Auch der ärmſte Volksgenoſſe kann Führer im Ar⸗ beitsdienſt werden. Sein Aufſtieg wird ausſchließlich abhängen von ſeinem Per⸗ ſönlichkeitswert und ſeinen Leiſtungen. Die Meldung als Führeranwärter kann jederzeit bei der für den Wohnbezirk des Betreffenden zuſtändigen Ar⸗ beitsgauleitung erfolgen. Die Anſchrift der Arbeitsgaulei⸗ 175 iſt bei jedem Meldeamt für den Arbeitsdienſt zu er⸗ ahren. Der Führeranwärter hat zunächſt ſechs Monate 90165 Arbeitsmann in einer Abteilung Außendienſt zu eiſten. Die Laufbahn des unteren Dienſtes endet in der Regel mit der Erreichung des Dienſtgrades als Obertruppführer(Reichsarbeitsdienſtaſſiſtent), bei beſonde⸗ rer Bewährung als Unterfeldmeiſter. Der mittlere Dienſt hat als letzte Stufe den Oberfeldmeiſter(Reichsarbeitsdienſt⸗ amtmann), während ger höhere Dienſt vom Arpeitsſuyrer Reichsarbeitsdienſtrat) aufwärts rech⸗ net. Es iſt jedoch dafür geſorgt, daß getreu den national⸗ ſozialiſtiſchen Grundfätzen des Arbeitsdienſtes jeder Führer nach Maßgabe ſeiner Fähigkeiten aufſteigen kann. Führeranwärter, die das Reifezeugnis einer höheren Schule beſitzen, können damit rechnen, nach anderthalb⸗ bis zweijähriger Dienſtzeit im Arbeitsdienſt und einwandfreier Ableiſtung ihrer aktiven Militärdienſtpflicht zum Feldmeiſter befördert zu werden Planmäßige Truppführer, die nicht im Be⸗ ſitze des Reifezeupniſſes einer höheren Schule ſind, ſich aber nach geiſtiger Begabung und ſonſtigem Perſönlichkeitswert ür den Aufſtieg in den mittleren Dienſt eijanen. können von der Reichsleitung des Arbeſtsdienſtes zu einer vom Reichsinnenminiſter im Einvernehmen mit dem Volksbil⸗ dungsminiſter feſtzuſetzenden beſonderen Prüfung zugelaſ⸗ ſen und nach Erfolg zu einem Lehrgang auf der Feldmei⸗ ſterſchule einberufen werden, wodurch ihnen der Zutritt zur mittleren und höheren Laufbahn eröffnet iſt. eee ieee eee „Bei einer von der Geheimen Staatspolizei angeordneten Hausſuchung bei Stahlhelmern nach abgabepflichtigen Waf⸗ fen ſind eine große Anzahl von Gewehren, Karabinern und Piſtolen, ſowie ſcharfe Munition gefunden worden. Die we⸗ nigen Stahlhelmmänner, bei denen dieſe Funde gemacht wor⸗ den ſind, haben nicht nur gegen die Geſetze, ſondern auch gegen die ausdrücklichen Befehle des Landes⸗ führers verſtoßen. Zu wiederholten Malen ſind von meinem Vorgänger und dann ſpäter von mir Befehle zur reſt⸗ loſen Abgabe aller Waffen gegeben worden und Meldung hierüber gefordert. Dieſe Meldungen ſind lückenlos bei mir eingegangen und befinden ſich bei den Akten. Ich habe daher mit Recht dem Herrn Reichsſtatthalter bei unſerer Unterredung am 17. Juli 1935 in Gegenwart des Herrn Reichsbeauftragten Seidel auf Ehren wort versichern können, daß mir ein Vorhandenſein von Waffen uf. beim Stahlhelm nicht bekannt ſei. 15 Wenn jetzt doch Waffen in größerer Anzahl bei Stahl⸗ helmern vorgefunden ſind, ſo haben dieſe Stahlhelmer nicht nur gegen die Geſetze des Staates und die 1 N ihtes Landesführers auf das ſchwerſte verſtoßen, ſondern ſie haben auch die Ehre ihres Landesführers in den ſchmutz gezogen.“ . nnn FVV * Ein Erlaß des Reichsinnenminiſters. Berlin, 31. Juli. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter Dr. Frick führt in einem an alle Polizeibehörden gerichteten Erlaß Folgendes aus: „Nach dem Willen der natkionalſozialiſtiſchen Regierung ſind die hinſichklich der enkmilitariſierten Zone beſtehenden außenpolikiſchen Bindungen zu beachten. Eine bedauerliche Jolge dieſer notwendigen Maßnahme iſt es, daß die mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht des deutſchen Volkes verbundene Wirtſchaftsbelebung in den Teilen Deutſchlands, die innerhalb der enkmilitariſierten Zone lie⸗ gen, ſich nicht voll auswirken kann. Auch in einigen ande⸗ ren Grenzbezirken ſind Truppenſtandorte nicht vorgeſehen. Ich erſuche, auf die Notlage in dieſen Gebieten bei Verge⸗ bung von Aufträgen mehr als bisher Rückſicht zu nehmen. Bei den Angeboten ſind bei gleichen Preiſen und gleicher Güte die aus dieſen Gebieten eingegangenen bevorzugt zu berückſichtigen.“ Gittlichkeitsverbrechen von Laienbrüdern Haarſträubende Juſtände in einer Heil⸗ und Pflegeanſtalt. Recklinghauſen, 30. Juni. Zu der Aufdeckung der ſchwe⸗ ren Verbrechen, die von Ordenslaienbrüdern in der Pflege⸗ anſtalt„Maria Lindenhof“ in Dorſten⸗Holſterhauſen be⸗ gangen worden ſind, teilt die Preſſeſtelle des Polizeipräſi⸗ diums Recklinghauſen mit:. 5 In der der Kongregation„Barmherzige Brüder“ gehö⸗ kenden Heil⸗ und Pflegeanſtalt„Maria Lindenhof“ zu Dor⸗ ſten⸗Holſterhauſen, die zurzeit 410 Inſaſſen 5 Epileptiker, Schwachſinnige und Geiſteskranke— zählt, ſind Sittlich⸗ keitsverbrechen feſtgeſtellt worden. Im Verlaufe der Ermittlungen wurden aus der An⸗ ſtalt, die 37 Ordenslaienbrüder und 20 Mann weltliches Perſonal hat, zehn Ordenslaienbrüder feſtgenommen. Wei- ter wurden zwei ehemalige Ordenslaienbrüder, die aus dem Orden ſeit einigen Jahren ausgeſchieden ſind hinter Schloß und Riegel gebracht. Die Feſtgenommenen ſind zum größ ken Teil geſtändig, mit den ihnen anvertrauten Pflegebe⸗ fohlenen Sittlichkeitsverbrechen verübt zu haben. Wenn auch die Ermittlungen noch nicht abgeſchloſſen ind, ſo kann doch ſchon jetzt nach dem bisherigen Ergebnis der Tätigkeit der Kriminalpolizei geſagt werden, daß ge ⸗ radezu haarſträubende Zuſtände auf„Maria Lindenhof“ herrſchten. Die Feſtgenommenen haben ſich in der gemeinſten und furchtbarſten Art an Kranken und auch un minderjährigen Jungen vergangen. Es handelt ſich durchweg um ſchwere Sittlichkeitsverorechen, msbeſondere im Sinne des Paragraphen 175. Von den Ermittlungen der Landeskriminalpolizei wer⸗ gen noch vier weitere Anſtalten betroffen. Bemer⸗ kenswert iſt, daß nach einer Zeugenausſage der frühere Borſteher der Anſtalt auf dem Sterbebett die Worte prach„Mit Lindenhof nimmt es noch einmal ein ſchrecklies Ende!“ f Kurzmeldungen Zollregelung Deutſchland Frankreich Berlin, 31. Juli. Nach einer Mitteilung der franzöſi⸗ ſchen Regierung werden ab 1. Auguſt auf die Einfuhr deut⸗ ſcher Waren die Zollſätze des Minimaltarifs angewandt werden. Dementſprechend iſt angeordnet worden, daß auf die Einfuhr franzöſiſcher Waren die beſtehenden deutſchen Vertragszollſätze Anwendung finden. 15 Halle. Von der Staatspolizeiſtelle ſind in den letzten Tagen 13 Perſonen wegen Raſſenſchande feſtgenommen worden. Wien. Vor dem Wiener Militärſchöffengericht begann ein Prozeß gegen acht Infanteriſten, die wegen kommuniſti⸗ ſcher Propaganda angeklagt ſind. Paris. Kommuniſten verbrannten auf dem Marktplatz von Bellac die Trikolore, die über dem Freiheitsbaum des Ortes wehte. Paris. In der Befeſtigungszone von Belfort fanden abends und während der Nachtſtunden ausgedehnte Luft⸗ ſchutzübungen ſtatt, die unter Teilnahme der geſamten Zi⸗ vilbevölkerung dieſes Gebiets durchgeführt wurden. ner und 20 Chineſen wurden von den Banditen enffüh . H ¶.. Der Jad auf lolienfeied. Roman von Kurt Martin. 55 Gemeinſam verließen ſie das Zimmer und ſtiegen zum erſten Stock empor, auf deſſen ſeitlichem linken Flügel Albert Gerdahlens Wohn⸗ und Schlafzimmer lagen. Paul Stein muſterte die ſchlicht ausgeſtatteten Räume. „Alſo hier iſt es!— Ich danke Ihnen, Frau Gerdahlen. Ich hoffe, nicht allzu lange hier aufgehalten zu werden.“ Marta Gerdahlen begab ich wieder ins Erdgeſchoß. Hier wartete Friedrich Finkemann, der Gutsinſpektor auf ſie. „Gnädige Frau, darf ich Sie einmal ſprechen?“ „Bitte, Herr Finkemann, kommen Sie mitl“ Drinn im Zimmer erklärte der Gutsinſpektor: „Ich ſuchte Herrn Dr. Gerdahlen, fand ihn aber nir⸗ gends. Da wollte ich Sie verſtändigen.— Es iſt ein Mann drü“ bei mir, der Viehhändler Holler.“ „Und was iſt mit dieſem Mann?“ i„Wir arbeiten öfters mit ihm. Aber heute iſt er in einer höchſt ſonderbaren Angelegenheit hier. Er will Geld haben. — 25 000 Mark.“ „Geld will er haben?— Ich denke, er kauft Vieh von uns? Da hat er doch uns Geld zu geben.— Und ſolch hohe Summe?“ Das Geld iſt jetzt fällig. Herr Gerdahlen ſchulde es „Mein Sohn?“ „Nein, der alte Herr Gerdahlen.“ „Mein Schwager ſoll dieſem Menſchen Geld ſchulden? — Ausgeſchloſſenl“ „Das habe ich ihm auch geſagt; aber er hat mir einen Schuldſchein vorgezeigt, den Herr Joachim Gerdahlen ge⸗ ſchrieben und unterſchrieben hat.“ „Wo iſt der Schuldſchein?“ „Er gibt ihn nicht aus der Hand.“ „Weiſen Sie ihn an Juſtizrat Seibold!“ „Er lehnt das ab; er ſagt, das Geld ſei fällig, und wir müßten ihm das Geld geben.— Er iſt ſehr aufdringlich.“ »Aber mein Schwager hat ſich doch nie Geld geliehen!— Wozu denn?“ 5 a 5 ihm. Aufträge für die entmilitariſierte Zone iſt da noch ſonderbar?“ von Herrn Auguſt Holler in Berneſtadt in bar die Summe mich, den Betrag nebſt 8 Prozent Zinſen ſpäteſtens am Der deutſche Journaliſt freigelaſſen? Peiping, 30. Juli. Die engliſche Botſchaft in Peipin hat telephoniſch die Mitteilung aus Kalgan erhalten, daß der DNB⸗Vertreter Müller freigelaſſen worden iſt und ſich gegenwärtig in Paotſchang aufhält. Er wird am Mittwoch in Kalgan erwartet. Der Engländer Jones wird von den Banditen noch feſtgehalten. Schwere Bergſteigerunfälle Wien, 30. Juli. In Vorarlberg hat ſich ein ſchweres Bergunglück ereignet. Drei Kletterer ſtürzten vom Roten Turm der Zimba, genannt das Vorarlberger Mat⸗ terhorn, ab. Der eine der Bergſteiger war auf der Stelle tot, die beiden anderen erlitten lebensgefährliche Verletzun⸗ gen. Auch auf dem Stadlwand⸗Grat am Schneeberg bei Wien ſtürzte ein Wiener von einer 150 Meter hohen Wand tödlich ab. Rieſige Zollſchiebungen in Frankreich Ueber 150 Millionen Franc Schaden. Paris, 31. Juli. tachdem in der vergangenen Woche das geheimnisvolle Verſchwinden einer aus Lehavre ausgegangenen Waffen ſendung die franzöſiſche Polizei in Aufregung verfetzt hatte, wurde am Dienstag eine großangelegte Zollſchiebung ge⸗ meldet, die wiederum Le Havre zum Ausgangspunkt hat. Diesmal ſind die franzöſiſchen Steuerbehörden um 150 Mil- lionen Francs geſchädigt worden. Seit über zwei Jahren hatte es eine über ganz Frank⸗ reich verzweigte Organiſation fertig gebracht, von Le Ha⸗ dre aus tonnenweiſe Photo- und Elektro⸗Apparate, Radio⸗ lampen und Einzelteile, ohne einen Pfennig Zoll zu beyah⸗ len, einzuführen und das zwar nicht verbotene, aber doch in der Einfuhr begrenzte Material im ganzen Lande ab⸗ zuſetzen. Das Anglück von Taino 35 Tote.— Die Beiſetzung. Mailand, 30. Juli. 5 tach einer Meldung der Agentur Stefani beläuft ſich die Zahl der bei dem Exploſionsunglück der Sprengſtoffabrik in Taino ums Leben gekommenen Arbeiter auf 35. Die Bei⸗ ſetzung hat in Gegenwart von Vertretern der Behörden ſtattgefunden und geſtaltete ſich zu einer erhebenden Trauer⸗ feierlichkeit. Ueberfall auf ein Pfarrhaus Warſchau, 31. Juli. Eine Räuberbande überfiel in der Nacht zum Dienstag das Pfarrhaus eines Dorfes in der Wofwodſchaft Warſchau. Als die Räuber von dem Pfarrer die Herausgabe des Geldes forderten, ſchlug dieſer Alarm. Die darauf herbeieilende Wirtſchafterin würde von den Banditen erſchoſſen. Die Täter flüchteten nun ohne Beute. Später gelang es, ein Mitglied der Bande feſtzunehmen. Zwei Bomber zuſammengeſtoßen— Fünf Tote Helſingfors, 31. Juli. Bei Wiborg ſtießen zwei Bomben⸗ flugzeuge in einer Höhe von 300 Meter zuſammen und fin⸗ gen Feuer. Ein Offizier und vier Unteroffiziere wurden ge⸗ tötet. Ein Offizier und ein Unteroffizier konnten vor dem Abſturz mit Fallſchirmen abſpringen. Polizeibeamter von Arbeitsloſen niedergeſchoſſen. Paris, 31. Juli. Vor dem Rathaus des 19. Pariſer Arrondiſſements wurde ein Polizeiunteroffizier ohne jeden Anlaß von einem Arbeitsloſen niedergeſchoſſen. Ehe das Publikum eingreifen konnte, richtete der Mörder die Waffe gegen ſich ſelbſt und ſchoß ſich eine Kugel in die Schläfe. In der Taſche des Mörders wurde folgender Brief gefunden: „Ich heiße Porcer. Mein Opfer iſt durch Los unter ſechs Kategorien von Feinden der Arbeiter beſtimmt worden.“ Großfeuer vernichtet türkiſche Stadt Iſtanbul, 30. Juli. Die 8000 Einwohner zählende Stadt Viga auf der aſiatiſchen Seite des Mamara⸗Meeres wurde von einem Großfeuer heimgeſucht. Ein Drittel der Stadt wurde vollſtändig zerſtört. Die Löſcharbeiten geſtalteten ſich äußerſt ſchwierig. Die Anzahl der Toten und Verwundeten iſt bisher noch nicht bekannt. Auch die Urſache des Feuers iſt noch ungeklärt. „Das iſt mir auch ein Rätſel.“ „Es muß ein Mißverſtändnis ſein.“ „Aber der Schuldſchein?“ Die Tür öffnete ſich, und Egon Gerdahlen trat ein. Raſch verſtändigten ihn ſeine Mutter und Friedrich Finkemann von dem Vorgefallenen. Da erklärte er kurz entſchloſſen: „Ich will mit hinüber zu Ihnen gehen und mir den Schein anſehen.“ g Gemeinſam mit dem Gutsinſpektor ging Egon E dah⸗ len hinüber zum Wirtſchaftsgebäude. Er muſterte argwöhniſch den Veſucher. „Sind Sie Herr Holler?“ 5 Der große, dicke Mann nickte. 8 bin ich.— Was iſt nun mit dem Geld?“ „Geld wollen Sie?“ 5 l a „Ja!— Hier iſt der Schuldſchein. Sie werden ſchon e e 5 8 5 Ich weiß von keinem Schu in. a l „Na, da bar eben der alte Herr Gerdahlen nicht davon geſprochen. Aber die Sache iſt richtig.— And Sie haben jetzt Vollmacht hier; alſo möchte ich ſchon nunmehr um Aus⸗ lung bitten.“ 8 8„Alauben Sie einmal! Die ganze Sache kommt mir ſehr ſonderbar 1 1 1 Auguſt Holler brauſte auf. i—. Na, hören Sie mall— Da iſt der Schuldſchein! Hier ſteht es klar und deutlich, daß ich am 1. November 25 000 Mark zu erhalten habe.— Alſo, was „Laſſen Sie mich einmal leſen!“ ier!“ 9951 Gerdahlen wollte den Schein an ſich nehmen; aber damit war Auguſt Holler nicht einverſtanden. 5 „Nee, nee, aus den Händen gebe ich den Schein nicht, f — So, ich halte ihn ganz ruhig, jetzt können Sie ja leſen!“ Und Egon Gerdahlen las, was da von Joachim Ger⸗ dahlens Hand geſchrieben ſtand:„Ich bekenne hiermit, heute von 25 000 Mark leihweiſe erhalten zu haben und verpflichte 1. November dieſes Jahres in bar an Herrn Auguſt Holler a i Hohenfried, am 22. Auguſt.— Jbachim Ger⸗ ahlen. e a 1 Die Newyorker Dampferbanditen Sie beraten über neue Ueberfälle auf deutſche Schiſſe Newpork, 30. Juli, Die AntiRazi⸗Federation, die 139000 Mitglieder zu z len behauptet, beriet über weiteres Vorgehen gegen deu Dampfer und proteſtierte() bei dem Polizeikomm ſar wegen der Maßnahmen bei den Vorfällen auf d „Bremen“, bei denen einer der Flaggenabreißer von eine Kriminalbeamten angeſchoſſen wurde. Ferner verlang die Verſammlung die Freilaſſung der Verhafteten. Der Newyorker Polizeipräſident Lewis Valentine weitgehende Maßnahmen zum Schutze der Hakenkreuzfſg gegen etwaige weitere kommuniftiſche Demonſtratione troffen. Die Polizei wurde im Hafengebiet verſtärkt. Der am Montag eingetroffene Dampfer„Weſterg land“ legte in Hoboken an. Unter den Paſſagieren befaß ſich der führende Chicagoer Gei ſtliche Hurkmaßz der erklärte, er ſei in Deutſchland höflich behande worden und habe keinen Verſuch bemerkt, in Gottesdienſ katholiſcher Kirchen einzugreifen. Verwegener Juwelenraub Am hellen Tag in Newyorks belebkeſter Straße. Newyork, 30. Juli. Ein ungewöhnlich dreiſter Ueberfall wurde in der Fifth Avenue auf eines der vornehmſten Juwelengeſchäfte verüh Während Scharen von Spaziergängern die Straße bevölle ten und ein Poliziſt etwa 50 Schritte von dem Juwelig 9 entfernt war, betraten mehrere Banditen das 09 Aft. In der Maske vornehmer Käufer— die Verbrecher m ren ſehr ſorgfältig gekleidet— ließen ſie ſich einige Schmut ſtücke vorlegen, um dann den Geſchäftsführer und eing ebenfalls im Verkaufslokal ſich aufhaltenden Herrn zu übe fallen und zu feſſeln. In aller Ruhe wählten ſie dann ng Kennerblick den wertvollſten Schmuck und nahmen vor de Augen zahlreicher Paſſanten aus der Schaufenſterauslag eine Rubinhalskette von unſchätzbarem Wert, die einſt rie Antoinette gehört haben ſoll. Sie vergaßen auch nich eine Echtheitsbeſcheinigung, die mit dem Schmuck zuſammg ausgeſtellt war, mitzunehmen. Mit ihrer Beute verließ ſie unbehelligt das Geſchäft. Den Schätzungen nach haben die Verbrecher Edelſteiſ im Wert von mehr als 250 000 Dollar mitgenommen.(ß Newyorker Blatt ſpricht der geraubten Halskette einen Wen von 250 000 Dollar zu. Von den Räubern fehlt bisher jede Spur. Man ver tet, daß ſie einer internationalen Bande angehören, die e ſyſtematiſch auf die Beraubung von Juwelenläden abgeſeheg gat. n ge. Geheimnisvolle Strahlen entdeckt? Newyork, 31. Juli. Die„Newyork Times“ meldet, daß im Laboratorium des Signalkorps von Fort Monmouß (New Jerſey) Strahlen enkdeckt worden ſeien, die die Fe ſtellung von Kriegsſchiffen und Flugzeugen in einer En fernung von über 50 Meilen von der Küſte ermöglichen ſol len. Die General Electric baue gegenwärtig Apparat durch die dieſe Erfindung weiterentwickelt werden poll Weitere Einzelheiten würden jedoch geheim gehalten. Au ſei das Fort ſtreng abgeſperrt worden. 5 Flalwaſſer überſchwemmt Bergwerk.— Drei Toe. Schanghai, 31. Juli. Ein Kohlenbergwerk in Tſchack tſchwang in der Nähe der Stadt Tongtſchang(Provinz 90 pei) wurde durch Flutwaſſer überſchwemmt. Drei Bergleulk wurden getötet, während 11 noch vermißt werden. Banditenüberfall auf Nachtexpreß 7 Toke, 25 Jahrgäſte entführt. Hſinking, 30. Juli. 200 Banditen überfielen 70 Kilometer öſtlich von Hi, king den Nachtexpreß von Hſinking nach Korea. Durch Auf reißen der Schienen brachten ſie den Zug zur Enkgleiſung der die Böſchung hinunterſtürzte. die krümmer des Zuges wurden unter ſchweres Feuer genommen. Ein Europäer, fünf Japaner und ein Chineſe fanden den Tod. Jünf J. paner und drei Chineſen wurden verwundet. Fünf Japa⸗ Ueberraſcht ſtarrte Egon Gerdahlen auf das Schriftſtil Was ſollte das bedeuten? Joachim Gerdahlen, der 25 Mann, lieh ſich von dem Viehhändler Holler 25 000 Mur — Einen Tag vor ſeinem Tode?— Er ſchüttelte den Kopf. „Das l 1 1 Auguſt Holler furchte die Stirn. i 1 5— Nicht ſtimmen? Wollen Sie mich en um mein ſchönes Geld bringen? Dann irren Sie ſich un nicht in e 15 5 9 9 9 1955 Nes ft 9 lange heu 5 Geld, i nicht eher 5 e Sie mal, wozu brauchte denn mein Onkel du Geld von Ihnen?“ ö „Wozu?— Weiß ich es?— Das hat er mir matlrtß nicht geſagt.“ 5 „Das iſt ja ausgeſchloſſen.“ 2 „Was iſt ausgeſchloſſen?“ 5 N 5 „Daß mein Onkel ſich von Ihnen Geld lieh.“ „Hören Sie mal, das ſagen Sie aber fetzt nicht wiedef — Ich habe es aus Gefälligkeit getan. Der alte Herr Ger dahlen hatte eben raſch die Summe gebraucht, und da ſolll ö ich einſpringen.“ a „Wozu gebraucht?“ 1 „Was hatte ich danach zu fragen! Ich wäre ſchön 5 kommen, wenn ich ihn gefragt hätte, was er mit dem Gelbe machen wolle.“ 5 4 „Ich kann Ihnen das Geld nicht geben.“ 1 1 „So, nicht geben!— Und damit wollen Sie mich wol abfertigen?“ i. 5„Ich werde die Sache Herrn Juſtizrat Seibold unter reiten.“ 5 „Anſinn!— Was geht mich dieſer Juſtizrat an? G haben mir mein Geld zu geben. Wollen Sie 95 oder h N len Sie das nicht?“ i Egon Gerdahlen wandte ſich zum Gehen. „Nein, das will ich nicht.“ 5 Da vertrat ihm Auguſt Holler den Weg. „Das laſſe ich mir nicht gefallen! Sie denken wohl, können mit mir umſpringen wie Sie wollen?“ 100 „Ich wünſche mit Ihnen nicht zu verhandeln. Zunä muß Ihre Forderung geprüft werden. Jetzt habe ich Zeit dazu.“ 5* 7 N „Oha, keine Zeit!“ te dem lladiscuen Caud 11 44 Mem ͤladlcuen uli. Neue Begriffsbeſtimmungen für das badiſche Straßenweſen. 175 5() Karlsruhe, 30. Juli. Der Paragraph 3 der badiſchen o Durchführungsverordnung zur Reichsſtraßenverkehrsordnung ommz. vom 14. November 1934 hat durch Verordnung des Miniſters uf d des Innern vom 19. Juli 1935 eine Aenderung erfahren, n eine die in Nummer 25 des Badiſchen Geſetz⸗ und Verordnungs⸗ erlangz blattes bekanntgegeben wird. Auf Grund des Paragraphen 3 8 in ber neuen Faſſung erläßt der Miniſter eine Anordnung, fine wonach die vom Generalinſpektor für das deutſche Straßen⸗ uzflagg weſen im Gebiet des Landes Baden als Reichsſtraßen be⸗ nen gz ſtimmten Straßen zu Hauptverkehrsſtraßen im Sinne der . Reichsſtraßenverkehrsordnung beſtimmt werden. Ausgenommen Beſten ind die Ortsdurchfahrten im Zuge von Reichsſtraßen in Ge⸗ befan meinden mit mehr als 6000 Einwohnern. In der gleichen rkmagz Nummer des Geſetz⸗ und Verordnungsblattes wird das Netz handel der Reichsſtraßen und Landſtraßen erſter Ordnung in Baden sdienſt veröffentlicht. Schriesheim.(uf einen Ernrewagen auf⸗ gefahren.) Auf der Landſtraße zwiſchen Schriesheim und Leutershaufen verunglückte der 17 Jahre alte Willi ze. Lehn aus Leutershauſen dadurch, daß er mit ſeinem Fahr⸗ uli rad auf einen auf der rechten Seite ſtehenden Erntewagen 1 auffuhr. Der Anprall war ſo ſtark, daß ſich der junge Mann r Fih eine Schädelverletzung zuzog, die ſeine Ueberführung in das ver Heidelberger Krankenhaus notwendig machte. 3 Ii Seddesheim.(Opfer einer alten Unſitte.) Lc Als der Landwirt Philipp Schäffer mit einem Wagen as 6 Frucht und einem Anhänger die Leutershauſener Straße hereinfuhr, ſprang der etwa acht Jahre alte Sohn des Sied⸗ her we lers Jakob Gerſtner hinzu und wollte ſich auf die Deichſel chmul des Anhängers ſetzen. Der Junge fiel jedoch herunter und Lite wurde überfahren. Mit einem Oberſchenkelbruch und anderen u übe leichteren Verletzungen wurde er in das Mannheimer Kran⸗ un aß kenhaus überführt. or da. Wölchingen.(Vom Pferd geſchlagen.) Als luslag der Schmied Ludwig Schimmel ein Pferd beſchlagen wollte, ſt N. wurde ihm das rechte Bein oberhalb des Fußgelenks abge⸗ 9 nich ſchlagen Amme() Pforzheim.(Beim Baden ertrunken.) Der rließg 15jährige Sohn Waldemar der Familie App iſt beim Baden im„Tiefenſee“ bei Maulbronn ertrunken. Der Junge hatte elſtein, ſich trotz Warnung und obwohl er des Schwimmens nicht n. Eh genügend kundig war, ins tiefere Waſſer gewagt. Erſt nach n Wen Verlauf einer Viertelſtunde konnte man ihn auffinden; doch waren alle Wiederbelebungsverſuche umſonſt. erm() Renchen.(Brand in der Altſtadt.) Das Gaſt⸗ die e. haus zur Krone iſt niedergebrannt. Bei den Löſcharbeiten jeſehg wirkte die neue Motorſpritze mit. Zum Glück konnte das Feuer nach angeſtrengter Tätigkeit auf ſeinen Herd beſchränkt werden; denn es beſtand große Gefahr, daß das verheerende Element in dem alten Stadtteil noch weiter um ſich greifen würde. Ein Feuerwehrmann erlitt einen Beinbruch. t, d() Achern.(Schwerer Autounfall.) Am Biſchen⸗ 00 berg unweit des Stauwehrs ſtürzte ein von der Höhe kom⸗ e mendes Auto aus Karlsruhe infolge zu ſtarken Bremſens etwa En 10 Meter den Abhang hinunter. Der Wagen blieb ſtark de⸗ „Mmoliert an einem Kirſchbaum hängen. Eine Inſaſſin mußte ſchwer verletzt ins Krankenhaus Achern verbracht werden.— —— 8— 7—— fal, An einer Kurve in Altſchweier rannte ein Auto und ein Au Motorrad zuſammen. Dabei wurde der Motorradfahrer — Ichwer verletzt. 1 5 Y Kehl.(Shrende Einladung an die Stadt⸗ hach kapelle.) Wie wir erfahren, wurde unſere beſtens bekannte 90 Stadtkapelle„Hanauer Muſikverein“ eingeladen, in den 120 Tagen von 15. bis 21. Auguſt im Rahmen der großen deutſchen Rundfunkausſtellung in Berlin jeden Tag in ihrer ſchmucken Tracht Konzerte in der Ausſtellung zu veranſtalten. (). Stockach.(Landwirtſchaftliches Anweſen eingeäſchert.) In der Nacht iſt im benachbarten Anter⸗ ſchwandorf das Anweſen des Landwirts Jäger vollſtändig f niedergebrannt. Unter den größten Schwierigkeiten konnte 1 das Vieh gerettet werden, dagegen ſind die Fahrniſſe völlig ein Raub der Flammen geworden. In letzter Minute gelang es, zwei Frauen vor dem Flammenkode zu retten. Die Ent⸗ ſtehungsurſache iſt unbekannt. Zweite Wiederſehensfeier der ehemaligen Ettlinger Anter⸗ offiziersſchüler. () Ettlingen, 30. Juli. Vor 65 Jahren hat der da⸗ malige Großherzog Friedrich I. die Errichtung der Unter⸗ offiziersſchule Ettlingen befohlen. Dieſen Anlaß der Jahres⸗ feier benutzten die ehemaligen Unteroffiziersſchüler Ettlingens zur zweiten Wiederſehensfeier, nachdem die erſte vor fünf Jahren ſtattgefunden hatte. Aus allen Gegenden Deutſchlands 9 waren zahlreiche Teilnehmer erſchienen. Nach einer internen 10 Vertretertagung des Reichsbundes ehemaliger Anteroffiziers⸗ ſchüler bewegte ſich ein impoſanter Fackelzug zum Rathaus⸗ platz, wo der Große Zapfenſtreich aufgeführt wurde. Dann gings unter klingendem Spiel zur Stadthalle, wo Be⸗ grüßungsfeier und kameradſchaftliches Beiſammenſein ſtatt⸗ 0 jand. Der Sonntag begann mit Wecken und Kirchgang. Dann 0 folgte uf dem Schloßhof der Appell mit einer kurzen An⸗ prache des Bundesführers Seidler. Am Eingang zum Schloß⸗ of wurde eine Erinnerungstafel an die bisherigen Wieder⸗ zehensfeiern angebracht. Nun ging es zur Gedenkſteinent⸗ hüllung auf dem alten Friedhof hinter der Herz⸗Jeſukirche. Hier hat die Ortsgruppe den in der alten Garniſonsſtadt beerdigten eher. Angehörigen der Schule in Form eines großen Granitfelſens ein würdiges Denkmal errichten laſſen. Ts ſprach Oberleutnant a. D. Gohr⸗Berlin⸗Köpenick, dann die Vertreter der beiden Konfeſſionen und der Bürgermeiſter. — Kreisfeuerwehrtag in Emmendingen. Emmendingen, 30. Juli. Die Freiwillige Feuerwehr Emmendingen begeht in den Tagen vom 8. bis 5. Auguſt die Feier ihres 75jährigen Beſtehens in dem üblichen Rahmen. Mit dem Feſt verbunden iſt am Sonntag vormittag eine Kreisausſchußſitzung des Kreiſes 4(Freiburg), welcher ſich um 9.50 Uhr eine Kreisdelegiertentagung der Feuerwehren des Kreiſes Freiburg unter dem Vorſitz von Branddirektor Scholl der Freiwilligen Feuerwehr Freiburg anſchließt. Am Vorabend findet in den Blumenſälen ein Kameradſchaftsabend ſtatt, verbunden mit der Auszeichnung langjähriger Feuer⸗ wehrleute des Kreiſes Freiburg. Dem am Sonntag nach⸗ mittag 2.30 Uhr ſtattfindenden Vorbeimarſch der teilneh⸗ menden zahlreichen Feuerwehren des badiſchen Oberlandes liegt inſofern eine Neuheit zugrunde, als eine Wertung der Feuerwehrkapellen auf gute Marſchmuſik und Auftreten der Feuerwehren auf Marſchdiſziplin ſtattfindet. Die beſten Ka⸗ pellen erhalten Preiſe. Nach einem kurzen Feſtakt auf dem 8 iſt ein Konzert der teilnehmenden Kapellen vor⸗ geſehen. e Aus den Nachbarländern Schweres Motorradungück Ein Toter, ein Schwerverletzter. Bad Dürkheim. Auf der Mannheimerſtraße zwiſchen der Gönnheimer⸗ und Ellerſtadterſtraße ereignete ſich ein ſchweres Motorradunglück. Drei junge Leute aus Mann⸗ heim befanden ſich auf einem Motorrad mit Beiwagen auf der Heimfahrt. Aus noch nicht völlig geklärter Arſache rannte das Fahrzeug gegen einen Wingertspfahl. Die drei Fahrer wurden zu Boden geſchleudert. Während der Lenker, der Kaufmann Hans Schüßler, mit Hautabſchürfungen und Prellungen davonkam, erlitt der Soziusfahrer, der 29 Jah⸗ re alte Muſiker Otto Günther, einen Wirbelſäulenbruch, der alsbald den Tod herbeiführte. Der Beiwagenfahrer, der 29jährige Muſiker Chriſtian Otto, krug eine ſchwere Gehirnerſchütterung davon. Die Verletzten wurden in das Dürkheimer Kranken⸗ haus gebracht. Angeblich ſoll der Soziusfahrer dem Lenker des Motorrades unbeabſichtigt in das rechte Ellenbogenge⸗ lenk geſchlagen haben, wodurch der Fahrzeugführer die Herrſchaft über das Motorrad verlor. Heimfahrt der Güdamerikaner „Wir grüßen das Deutſchland der Arbeit.“ Friedrichshafen, 31. Juli. „Graf Zeppelin“ ſtartete zu ſeiner neunten Südame⸗ rikafahrt unter Führung von Kapitän Schiller. Sämtliche Kabinen ſind belegt. Die am 9. Juli in Friedrichshafen eingetroffenen ſüd⸗ amerikaniſchen Preſſevertreter, die eine Studienreiſe durch Deutſchland unternahmen, kehren an Bord des„Graf Zep⸗ pelin“ in ihre Heimat zurück. Vor ihrer Abfahrt ſandten ſie ein Telegramm an die Deutſche Lufthanſa, in dem es u. a. heißt: „Die Reiſe hat dazu beigetragen, die bereits beſtehenden guten Beziehungen zwiſchen unſeren Vaterländern, die durch die großen Leiſtungen der deulſchen Handelsluftfahrt ſo nah aneinander gerückt ſind, noch enger zu geſtalten. Wir grüßen beim Abſchied in Friedrichshafen das Deutſch⸗ land der Arbeit, der Ordnung und des Friedens, für da⸗ wir in unſeren Herzen aufrichtige Bewunderung mit hin⸗ übernehmen über den Ozean.“ Flammentod zweier Kinder. Effelder(Eichsfeld), 30. Juli. Im Stall des Ferdinand Mock kam Feuer aus, das verhältnismäßig ſchnell gelöſcht werden konnte. Bei der Unterſuchung des Brandherdes fand man die beiden vier bezw. fünf Jahre alten Kinder der Ehe⸗ leute Mock erſtickt und angekohlt vor. Der Vater der Kin⸗ der arbeitet in der Fremde, die Mutter in einer hieſigen Strickerei. Der alte Großvater hatte angenommen, die Kleinen ſeien zu ihren Spielkameraden gegangen. 5 Großfeuer in einem Dorf Guksſcheune und Dorfkirche abgebrannt. Cottbus, 31. Juli. Das Dorf Petershain bei Senften⸗ berg wurde am Dienstag von einem Großfeuer heimgeſucht. Der Brand kam in der großen Feldſcheune durch Selbſtent⸗ zündung feuchten Klees aus. Durch Funkenflug wurde auch die benachbarte Dorf⸗ kirche vom Feuer erfaßt und brannte nieder. Es gelang lediglich, in der Kirche liegende wertvolle Dokumenke zu retten. Die Gutsſcheune iſt mit allen Vorräten vernichtet worden, desgleichen eine am Ausgang des Dorfes liegende Scheune, auf die das Feuer bei dem heftigen Sturm gleich⸗ Fhergriff. Schwerer Grubenunfall— Zwei Todesopfer Beuthen, 30. Juli. Auf der Heinitz⸗Grube ereignete ſich kurz vor Beendigung der Frühſchicht ein ſchwerer Unfall. Beim Vortreiben einer Strecke brach unmittelbar am Ort beim Einbringen der Zimmerung eine Kohlenlage herunter. Zwei Hauer und ein Füller wurden verſchüttet. Letzterer konnte nach kurzer Zeit aus den Geſteinsmaſſen befreit wer⸗ den; er hatte nur einige Quetſchungen erlitten. Die beiden anderen Verunglückten konnten erſt ſpäter freigelegt wer⸗ den. Sie waren bereits tot. Motorradunglück in Köln.— 1 Toker, 2 Schwerverletzte. Köln, 31. Juli. In Köln ereignete ſich in der Luxem⸗ burgerſtraße ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Motorrad mit Beiwagen fuhr in voller Fahrt gegen ein entgegenkom⸗ mendes Pferdefuhrwerk. Der Fahrer des Motorrades ſowie zwei Frauen, die auf dem Soziusſitz bzw. im Beiwagen ſaßen, wurden vom Rade geſchleudert. Der Fahrer iſt in⸗ zwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen. Der Zuſtand der Ehe⸗ frau des Getöteten iſt hofnungslos. Franzöſiſcher Staatsangehöriger als Deviſenſchieber. Berlin, 30. Juli. Vor der Vierten Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts begann ein Deviſenprozeß gegen den 57jährigen franzöſiſchen Staatsangehörigen Charles Abeles, der zuletzt in Paris ſeinen Wohnſitz hatte. Ihm wird vorgeworfen, zuſammen mit einem inzwiſchen verſtorbenen F. im Mai und Juni 1934 insgeſamt 280 000 Mark aus Deutſchland nach Frankreich verſchoben zu haben. Es han⸗ delt ſich dabei um den Kaufpreis von 200 000 Mark, der bei der Veräußerung einer in franzöſiſchem Beſitz befindli⸗ chen Verlagsgeſellſchaft erzielt worden war, ſowie um wei⸗ tere 80 000 Mark, die im Safe bei einer Bank lagen. Begnadigung einer zum Tode Verurteilten Berlin, 31. Juli. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Der Führer und Reichskanzler hat die vom Schwurge⸗ richt in Gießen gegen die am 29. Auguſt 1899 geborene Ehefrau Karoline Ortwein erkannte Todesſtrafe in lebenslängliche Zuchthausſtrafe im Gnadenwege umgewan⸗ delt. Frau Ortwein hatte am 10. Juli 1934 ihren Ehemann ermordet, weil er ihren Beziehungen zu ihrem wegen Bei⸗ hilfe zu dem Morde verurteilten Geliebten hindernd im Wege ſtand. 55 f N Der Gnadenerweis iſt bewilligt worden, weil Frau Ortwein Mutter von acht unmündigen Kindern iſt und die Beteiligung ihres Geliebten an der Tat weſentlich dazu bei⸗ getragen hat, ſie in ihrem Vorſatz zu beſtärken. Baden iſt eines der beſten Erholungsgebiete Deutſch⸗ lands. Dieſe Tatſache verpflichtet unſere Landsleute. Gebt der NB Freiſtellen für Land. oder Heimaufenthalte. Nehmt einen Jungen oder ein Mädel für 4 Wochen zu Euch! 5 i 2...—— Lalcale uud cui au Die letzte Garbe Sobald das Getreide geſchnitten und gebunden iſt, wird es in Mandeln aufgeſtellt. Man glaubt, daß es unbedingt 15 Korngarben leine Mandel) ſein müſſen, um guten Halt abzugeben und nicht beim erſten ſtärkeren Windſtoß zuſam⸗ menzufallen. Daß die„Mandeln“ halten, iſt eine beſondere Ehre für den Bauern und Beweis ſeines Könnens. Doch die „Mandel“ hat nichts mit dem eineinviertel Dutzend zu tun, ſondern mit dem„Mann“, dem„kleinen Mann“, alſo dem „Mandel“ wie es mundartlich in vielen Gegenden heißt, richtiger:„Mannderl“. Die letzte Garbe wird je nach der Fruchtart dem Rog⸗ gen⸗, Gerſten⸗, Hafermann geweiht, der auch Erntemann, Schewekerl, däniſch„gamle Mand“ und in Kelbra am Kyff⸗ häuſer„Olemanno“ genannt wird. Wer das letzte Korn ſchneidet oder bindet, dem ruft man zu: „Du haſt den Alten And mußt ihn behalten!“ In der letzten Garbe hat ſich der Alte verſteckt oder ver⸗ krochen. Das findet oft ſinnfälligen Ausdruck dadurch, daß man dieſer Garbe männliche Kleidungsstücke anzieht und ſie nun— Strohmann nennt! Unter all dieſen Bezeichnungen iſt ſinnbildlich das im Zuſtand der Reife abſterbende Getreide zu ſuchen. Der„Alte“ wird oft in feierlichem Zuge auf den Hof gebracht, dort niedergeſetzt und um ihn herum nun getanzt: der„Schnittertanz“. Nun wird die Puppe an die Feſttafel geſetzt, wo man ihr Speiſe und Trank vor⸗ ſetzt. Die füngſte Binderin eröffnet nach dem Mahl mit dem Strohmann den Erntetanz auf der Dreſchdiele, und jede der übrigen Mägde muß zuerſt einmal mit dem Strohmann tanzen. Zuletzt wird er in die Ecke ge⸗ ſtellt und„darf zuſchauen“. In der Scheuer oder in der Vorderdiele des Hauſes erhält er ſchließlich ſeinen Ehren⸗ platz und bleibt dort bis zur nächſten Ernte an einem Nagel hängen. Der Bauer wird dabei ermahnt: „Nehmt Euch den Alten wohl in acht, Er wird Euch behüten Tag und Nacht.“ Beim Dreſchen wird der, der den letzten Schlag tut, der „Alte“ genannt, in Stroh gewickelt und durch das Dorf geführt. Im Königreich Sachſen von einſt, in Schleſien und im Oſten der Provinz Brandenburg iſt der„Alte“ der Korn⸗ geiſt oder„Stoppelhahn“. Das mythologiſche Tier des Korngeiſtes iſt der Hahn. Da der Korngeiſt firdt ſobald der letzte Halm unter der Sichel gefallen iſt, wurde die Tötung ſpäter ſymboliſch in Volksſpielen dargeſtellt, wie zum Beiſpiel im„Hahnenſchlagen“. In manchen Ge⸗ genden nimmt man auch einen lebenden Hahn mit auf das Feld und führt dort mit dieſem das„dramatiſche Spiel“ des ſterbenden Korngeiſtes auf, indem man ihn in einem Kranz aus der letzten Garbe verſteckt und totſchlug. Anderen⸗ orts ſtellt jemand einen Topf mit einem Hahn darunter un⸗ vermutet auf die Tenne beim Dreſchen, und nun ſchlägt man das Tier tot. Im Oderbruch heißt das Erntefeſt heute noch „der letzte Hahn“, in Sachſen und Schleſien„Stoppelhahn“ und in Niederdeutſchland„Arnehahn“. In Heſſen wird ein bunter hölzerner Hahn auf der letzten Garbe aufgeſteckt und dieſe auf dem letzten Fuder aufgeſtellt. — Meldeplaketten entfernen! Die Wirtſchaftsgruppe Ein⸗ zelhandel teilt mit: Nachdem die bisher zur Wirtſchafts ruppe Einzelhandel gemeldeten Firmen überwiegend karteimäßig er⸗ faßt ſind erübrigt ſich für den weiteren Gang des Melde⸗ verfahrens die Beibehaltung der Plaketten mit der Aufſchrift „Gemeldet beim Geſamtverband des Deutſchen Einzelhandels“. Es hat ſich auch gezeigt, daß nach Errichtung der Wirtſchafts⸗ gruppe Einzelhandel die Anbringung der Plaketten mit der alten Bezeichnung„Geſamtverband des Deutſchen Einzel⸗ handels“ unnötige Verwirrung hervorrief. Einzelne Firmen haben ihre Plaketten inzwiſchen verloren; in einigen Fällen iſt auch Mißbrauch mit ihnen getrieben worden. Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel hat daher angeordnet, die Plaketten„Gemeldet beim Geſamtverband des Deutſchen Ein⸗ zelhandels“ von den Schaufenſtern und Ladentüren zu ent⸗ fernen. Die Entfernung der Plaketten ſoll möglichſt ſchnell, aber nicht überſtürzt durchgeführt werden, damit Firmen, die 1 55 rechtzeitig benachrichtigt wurden, keine Nachteile ent⸗ ehen. i Kraftfahrzeuge nachprüfen! Sichergeſtellt und aus dem Verkehr gezogen wurde geſtern eine nicht mehr verkehrs⸗ ſichere Zugmaſchine mit zwei Anhängern ſowie ein Kraftrad. Den beiden Fahrern wurden die Kraftfahrzeugpapiere und die Führerſcheine abgenommen, außerdem wurde Anzeige erſtattet. 4 0 Geſellenprüfungen im Handwerk. i Mannheim, 30. Juli. Die Geſellenprüfungen im Handwerk finden in Baden in der Zeit vom 9. September bis 12. Oktober ds. Is. ſtatt. Die Geſuche um Zulaſſung zur Geſellenprüfung muͤſſen bis ſpäteſtens 2. September 1935 bei den betreffenden Innungen eingereicht ſein. Die Vor⸗ drucke zu den Zulaſſungsgeſuchen ſind bei der Kreishand⸗ werkerſchaft Mannheim, B 1, 7b, erhältlich. f Sommerregen Fein hängt ein ſilbriges Dunſtgeſpinſt vom grauen Himmel auf die Sommererde herab. Regen tropft von den Bäumen, rinnt von allen Dächern und läuft an den Telegra⸗ phendrähten hin. Er weckt aus dem Erdreich ein Duften, das in die Stadt hineinwandert, die Menſchen aufmerken läßt, die Bruſt ſelig weitet und hier ein zages, dort ein ganz gro⸗ es Glücksgefühl weckt. Nachts, wenn die Laternen längs en Straßen brennen und ihre Strahlenbündel in die Regen⸗ ſchleier hängen, blinken die Tropfen an Zweigen und Dräh⸗ ten wie ſchimmerndes Kriſtall und tragen zikternde Lichter in ihrem Spiegelglanze. Und in den Pfützen und Regen⸗ rinnſalen liegt eitel Silber. Iſt ein Weh in deiner Seele mächtig, dann ſiehſt du nur das Trübe des Tages, das trau⸗ rige Rinnen und Weinen, die wehe Regenverlorenheit und das Grau der Welt. Du haſt die Sonne ganz vergeſſen, und in dir wächſt ein nur noch tieferes Leid empor. Biſt du aber dem Glück verſchwiſtert,dann vernimmt dein Herz den Zau⸗ ber der klingenden, duftſchweren Regenmelodie, das ied voller Süße und Freudigkeit. Die Weite iſt geheimnisvoll von einem namenloſen Glanz durchſchauert, fern wiſpert und raunt eine Seligkeit, und aus dem Duften blühen dir ſchimmernde Träume. Wetterbericht ꝓꝑ—- Das von Island oſtwärts vorgedrungene Sturmfeld Bak auch den größten Teil des europäischen Kontinents 5 f Das weſtliche Hoch verliert faſt völlig ſeinen nden Ur Mittwoch und Donnerstag iſt etwas kühleres, meiſt be tes, zu Niederſchlägen geneigtes Wetter zu erwarten. Der Fremdenverkehr im Juni Erfreuliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr. Die vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt durchgeführte Eildienſtſtatiſtik des Fremdenverkehrs in den wichtigeren(9) Heilbädern,(22) Luftkurorten und(9) ſonſtigen Fremden⸗ ſammelpunkten unſeres Landes ergibt für den Monat Juni eine recht erfreuliche Zunahme des Fremdenſtroms gegen⸗ über dem gleichen Monat des Vorjahres. Allerdings iſt dabei zu bemerken, daß das Pfingſtfeſt dieſes Jahres in den Juni, 1934 hingegen in den Mai fiel. Im ganzen ſind in dieſen 40 Berichtsorten 152 355 Fremde angekommen mit insgeſamt 516801 Uebernachtun⸗ gen, die in Herbergen, insbeſondere Jugendherbergen und in Maſſenquartieren untergebrachten Fremden nicht eingerech⸗ met. Dies bedeutet im Vergleich zum Juni 1934 eine Stei⸗ gerung von 47,7 Prozent bei den Ankünften und von 21,7 Prozent bei den Uebernachtungen. Auch der Ausländerver⸗ kehr geſtaltete ſich im ganzen genommen ziemlich zufrieden⸗ ſtellend: Insgeſamt konnten 18 489 ausländiſche Beſucher ge⸗ meldet werden mit zuſammen 58 407 Logiernächten. Die Zunahme der Auslandsbeſucherzahl beträgt hiernach 21,7 Prozent; die Uebernachtungsziffer der Ausländer weiſt aller⸗ dings demgegenüber einen kleinen Rückgang von 7,8 Pro⸗ zent auf. Von den fraglichen 40 Fremdenplätzen ſteht diesmal Konſtanz mit 30000 Beſuchern, darunter die„Kraft durch N e an der Spitze. Im Juni 1934 zählte Konſtanz 11169 Beſucher. Es folgt Heidelberg mit 20 643 und Freiburg mit 17548 angekommenen Fremden. Bei wei⸗ tem die höchſten Uebernachtungszahlen hat hingegen Baden⸗ Baden aufzuweiſen. Zwar iſt hier eine Abnahme gegenüber dem Vorjahr ſowohl im Inländer⸗ wie im Ausländerverkehr Ber dan(81010 Uebernachtungen, hierunter 18 501 Aus⸗ änder im Juni 1935 gegenüber mehr als 100 000 Geſamt⸗ übernachtungen, hierunter 30540 von Ausländern im Vor⸗ jahre.) An zweiter Stelle kommt wiederum Konſtanz, das nicht weniger wie 52 948 Uebernachtungen(gegen 16 753 im Juni v. Je), ſowie 2014 Ausländer⸗Uebernachtungen melden konnte. Es folgt Badenweiler mit 42 304(hierunter 3783 von Ausländern) und Heidelberg mit 33 257 Uebernachtungen (hiervon 6670 von Ausländern). f f Beſonderes Intereſſe verdienen die 22 von der Eil⸗ dienſtſtatiſtik erfaßten badiſchen Luftkurorte und Sommer⸗ friſchen. Sie haben faſt durchweg ſehr gut abgeschnitten. Ihre mongtliche Geſamtbeſucherzahl hat ſich im Vergleich zum Juni des Vorjahres von 24 589 auf 34 896 und ihre Ueber⸗ nachtungszahl von 131292 auf 174413 erhöht. Auch der Ausländerperkehr war 1935 weſentlich ſtärker. Die Sehnſucht der, lüſternen Naſe. Wider den Schnupftabak! Ein Volkslaſter des 18. Jahr- hunderks. So allgemein heute das Rauchen verbreitet iſt, ſo lange hat es gedauert, bis es ſich dem Schnupfen gegenüber durch⸗ geſetzt hat. Noch vor 100 Jahren hat es heftige Widerſtände Erfahren, und Goethe war ein ausgeſprochener Feind des Rauchens. Im 18. Jahrhundert aber war das Tabakſchnup⸗ ſſen genau ſo verbreitet wie heute das Tabakrauchen. Und wie heute das Zigarren⸗ und Zigarettenetui, ſo war da⸗ mals die Tabaksdoſe ein bevorzugter Gegenſtand kunſt⸗ ewerblicher Behandlung. Ja, auf ſie ift noch viel mehr Kunſt verwandt worden als jetzt auf dieſe modernen Ge⸗ räte, war ſte doch auch viel mehr als dieſe den Blicken aus⸗ geſetzt bei der umſtändlichen Zeremonie des Schnupfens, die für den fanatiſchen Schnupfer ja tatſächlich ſo etwas wie eine feierliche Handlung bedeutet. Man kann ſchon ſagen, daß das Tabakſchnupfen im 18. Jahrhundert ein Volkslaſter geweſen iſt wie im 16. Jahr⸗ hundert etwa der„Freß⸗ und Saufteufel“, gegen den alle Moraliſten von damals zu Felde zogen. Auch dem Schnup⸗ fen hat es nicht an Gegnern gefehlt. Und ſo läßt ſich denn einer alſo vernehmen: „Die Mode iſt ein Tyrann des Menſchen. Denn wer anjetzo nicht mit einer Schnupftsbaksdoſe verſehen iſt, damit ſpielen, Schnupftabak ſchnupfen und andern präſentieren kann, der iſt nicht galant! Deswegen diejenigen Herren und Damen, welche vor galant angeſehen ſeyn wollen, ſich eine Schnupftabaksdoſe von Gold, Silber oder Perlmutter anſchaffen. Dieſem Exempel folgen Geringere mit einer Doſe von Schildkröten oder Horn, ja ſogar die Beſenbinder und Bettler mit einer hölzernen Doſe!“ Der öftere Gebrauch des Schnupftabaks wird endlich zu einer ſolchen Gewohnheit, daß man ohne denſelben ebenſo⸗ wenig wie ohne Eſſen und Trinken vergnügt leben kann. „Aus dieſer unmäßigen Gewohnheit, Schnupftabak zu neh⸗ men, entſteht eine gewiſſe Naſenkrankheit, von Herrn Co⸗ hauſen„Pica Naſi“, das iſt„Sehnſucht der lüſternen Naſe“ genannt, über welche Krankheit der ſelbe ſeine ſatyriſchen Gedanken in Druck gegeben hat. Dieſe Krankheit iſt aber eine allgemeine oder epide⸗ miſche Krankheit, die durch ganz Europa graſſiert und bey⸗ derlei Geſchlecht inficieret hat. Davon der vortreffliche Poet und Medicus Herr Triller in ſeinem Scherzgedicht über den Mißbrauch des Schnupftabaks zum Beſchluß alſo ſagt: „Du epidemiſch Naſenfieber, Wann geht doch deine Tyrannel, Wann geht doch deine Wut vorüber, Wann werden deine Kranken frey? Du ſchändliches Clyſtier der Naſen, Wie lange läßt du ſie noch raſen?“ Hygieniſche und äſthetiſche Gründe hat man damals gegen das Tabakſchnupfen vorgebracht. Man wollte„aus der täglichen Erfahrung“ wiſſen, daß der Mißbrauch des Schnupftabaks der Sprache, der Luftröhre, den Lungen, der Bruſt und dem Geruchsempfinden ſchädlich ſei. Beſonders für junge und alte Leute, noch mehr aber für das„Frauenzimmer“ fand man ihn ſchädlich. Nun haben dieſe hygieniſchen Bedenken niemand davon abgehal⸗ ten zu ſchnupfen, und Fridericus Rex iſt bekanntlich bei dieſer Untugend alt geworden. Immerhin fing das Schnup⸗ fen doch allmählich an, in Abnahme zu kommen. Eben in dem Maße, als das Rauchen an Ausbreitung gewann. Ein wenig mögen freilich dabei auch die äſthetiſchen Geſichts⸗ punkte mitgewirkt haben, die einer der Schnupftabaksgeg⸗ ner des 18. Jahrhunderts ſo formuliert: „Nicht zu gedenken, wie die Liebhaber des Schnupf⸗ tobaks ihr Angeſicht ſo ſehr beſchmutzen und abſcheulich machen, Hals⸗ und Schnupftücher, ja gar die Kleider da⸗ mit beſudeln!“ Schnupfende Damen können wir uns heute jedenfalls ſchon gar nicht mehr vorſtellen, aber das Schnupfen über⸗ haupt iſt ſo ſehr außer Mode gekommen, daß es heute faſt nur noch vereinzelt vorkommt. Die koftbare Schnupftabaks⸗ doſe, einſt beliebt als fürſtliches Geſchenk, als Aus eichnung für beſondere Verdienſte, iſt längſt ein Gegenſtand der öf⸗ ſentlichen und privaten Sammeltätigkeit geworden, eine Schnupftabaksdoſeninduſtrie als wichtiger Zweig des Kunſt⸗ gewerbes gibt es ſchon lange nicht mehr! 18.30 Spaniſch; 18.45 20 Hellauf, Schwobaland, ein 19.30 Wir bitten ſehr, hört Jugendfunk; 19 Noch zwei an Paul von Hindenburg; hören wir gerne wieder. 23.45 Tanzmuſik. Königin, komiſche Operette Tanzmuſik zum Wochenende. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. 7 Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummerz 5.45 Choral, Morgenſpruch, Wetter, Bauernfunk; 6 Gym naſtit; 6.30 Frühkonzert I; 7 Frühnachrichten, anſchließen Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Gymnaſſß 8.30 Funkwerbungskonzert; 10.45 Sendepause; 11 Hamme und Pflug; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nachrichten, Wes ter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis dretz 17 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 1. Auguſt: 9 Frauenfunk; 9.15 Sendepaufez 15 Sendepauſe; 15.30 Frauenſtunde; 16 Muſik im Freien, Jahre Weltkriegsbücherei; Strauß Lieder und Gedichte einmal her, Melodien für den Feierabend; 20.10 Mit Knorzebachs am runde Tiſch; 2 Hoffende deutſche Seele, Hörfolge; 22.30 Tanzabend; 2 Zeitgenöſſiſche Muſik; 23.45 Nachtkonzert. Freitag, 2. Auguſt: 9 Sendepauſe; 15 Bekanntgabe dez Termine: Wiederſehensfeiern alter Frontſoldaten, anſch Sendepauſe; 15.30 Kinderſtunde; 16 Muſik im Freien; 18. Wochen bis zur Rundfunkaus, ſtellung, Vortrag; 19.10 Alte Bekannte, bunter Reigegz 20.15 Stunde der Nation; 21 Das Muſikkorps der Leid. ſtandarte Adolf Hitler ſpielt; 21.30 Heldenehrung, Gedenken 22.30 Märſche, Tänze, Lieder Samstag, 3. Auguft: 9 Sendepause; 15 Jugendfun 16 Der frohe Samstagnachmittag. 18 Tonbericht der Woche 18.30 Wenn's auch heiß iſt im Auguſt— du im Tan dich drehen mußt, Einlage: Jims moraliſcher Standpunkt, Detel tiphörſpiel; 20.15 Das Spitzentuch der Königin, komiſch er von Johann Strauß; 22.30 Tanzmuſik zum Wocheg⸗ ende. Reichs ſender Frankfurt. Donnerstag, 1. Auguſt: 10 Sendepauſe; 10.45 Praktiſ Natſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderfunk; 1 Kleines Konzert; 16.30 Tücke des Objekts, heitere Verſez 16.40 7 Tagebuch; 18.30 Kunſtbericht der Woche 18.35 Tannenberg, zur erſten Wiederkehr des Todes tagez von Generalfeldmarſchall von Hindenburg; 19 Unterhaltung konzert; 20.10 Uhren und der Zeiten Schlag; 20.40 Oper, konzert, 22.20 Pfälzer Allerlei; 23 Zeitgenöſſiſche Muh Freitag, 2. Auguſt: 10 Sendepauſe; 10.45 Praktisch Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; 1 Kleines Konzert; 16.30 Brücken und Tunnels zwiſchen Lan dern und Erdteilen; 16.45 Kampf um das Reich; 18.30 Ju. gendfunk, 19 Kapelle Livſchakoff ſpielt; 19.40 Noch zue Wochen bis zur Rundfunkausſtellung, Vortrag; 20.15 Stund der Nation; 21 Konzert des Muſikzuges der Leibſtandart Adolf Hitler; 21.30 Heldenehrung; 22.20 Sportſchau der Woche; 23 Autofabrik; 23.30 Das hohe Venn. Samstag, 3. Auguft: 10 Sendepauſe; 14.30 Muſikaliſch Unterhaltung; 15 Jugendfunk; 16 Der frohe Samstag nachmittag; 18 Am Rande des Bienwalds; 18.20 Stegreſ⸗ endung; 18.30 Wir ſchalten ein, das Mikrophon unterwegz 18.40 Saardienſt; 19 Präſentier⸗ und Parademärſche; 19 Die Wochenſchau des Zeitfunks; 20.10 Das Spitzentuch de von Johann Strauß; 22.0 Danksagung. Für die große Anteilnahme während der Krankheit und beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, sowie für die vielen Kranz und Blumenspenden sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Anna Blümmel geb. Schnabel. Mannheim-Seckenheim, 31. Juli 1935. ba Berens Sfeizeug-. aun 8 kinmachtöpte Armband uhr Mäntel und Beschwerer] auß dem Wege von 2 Reu⸗Oſthei Anzüge am Lager. 520 verloren gegangen 1 Sen(ar ferdt Aezageben gegen jeg. Belohnung in der Lister- ung Waeaen. Geſchäfteſt d. B. 5 Handlung. 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