2. Blatt zu Mr. 178 Zum Todestage Hindenburgs. Nun jährt ſich der Tag, da Hindenburg von uns ging. Man hätte ihm gewünſcht, zu erleben, daß noch einer ſeiner größten Wünſche erfüllt worden wäre: Die Einführung der Wehrpflicht für jedermann. Sein Wunſch iſt Wirklich⸗ keit geworden, ſein Teſtament wurde vollſtreckt. Und wir gedenken dieſes Mannes und dieſes Lebens. Beides wird ſchon wie bei den Helden der Alten, zur Legende. So wächſt auch bei uns die ehrenvolle Legende von dem großen alten Manne, dem Vater des Vaterlandes. Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg wurde als das älteſte Kind von Robert und Zouiſe am 2. Oktober 1847 geboren. Damals, wie heute, zeigten viele Deutſche die Geburt eines Sohnes in der Zei⸗ ung an. Die Poſener Zeitung enthielt gelegentlich Hinden⸗ durgs Geburt folgende Anzeige:„Die heute Nachmittag 3 Ühr erfolgte glückliche Entbindung meiner geliebten Frau Louiſe, geb. Schwickart von einem munteren und kräftigen Söhnchen, beehrt ſich ergebenſt anzuzeigen Benek⸗ endorff von Hindenburg, Lieutenant und Adjutant,“ * Am 22. Auguſt 1914 um 3 Uhr empfing Hindenburg ein Telegramm des Kaiſers, der im Hauptquar⸗ tier in Koblenz war. Das Telegramm war eine 1 0 ob er zu ſofortigem Dienſt bereit wäre. Hindenburg tele⸗ graphierte zurück:„Bin bereit“. * Hindenburg reiſte am 8. September 1914 im 8 von Oſtpreußen nach Oberſchleſien. In ſeinen Memoiren erwähnt er, welche Gedanken ihn auf dieſer zyzeitägigen Reiſe begleiteten. Das Land, das er durch⸗ reiſte, war größtenteils polniſch, jedoch von deutſchen Sied⸗ lern„koloniſiert“ worden.„Dieſe Bewohner waren“, ſchreibt er,„ein einfaches pflichttreu denkendes Volks. Es iſt mir, wie wenn Kants Lehre vom kategoriſchen Impa⸗ rativ hier nicht nur gepredigt, ſondern auch beſonders ernſt verſtanden und in die Welt der Wirklichkeit und des Schaf⸗ fens übertragen worden iſt. Faſt alle deutſchen Volks⸗ ſtämme haben ſich hier in jahrhundertelanger ſchwerer Kulturarbeit zuſammengefunden und ſich dabei jenen har⸗ ten Willen angeeignet, der dem Vaterland in ſchweren Die Reichs autobahn in Baden Strecke Viernheim Mannheim— Heidelberg. Der Bauabſchnitt Darmſtadt Mannheim— Heidelberg der Reichsautobahn in einer Geſamtlänge von 42 Kilometern wird vorausſichtlich Ende September dem Verkehr übergeben. Der badiſche Teil der Reichsautobahn beginnt an der heſſiſch⸗ badiſchen Landesgrenze bei Viernheim und führt in einer Länge von 22 Kilometern bis vor die Tore Heidelbergs. Ueber 2000 Arbeiter der Stirn und der Fauſt ſind hier an den verſchiedenen Bauſtellen unmittelbar beſchäftigt, weitere 1000 ſchaffen an den Lieferungen und an den zuſätzlichen Leiſtungen der Industrie und des Handwerks Hand in Hand. Um möglichſt viele erwerbsloſe Volksgenoſſen beſchäftigen zu können, wurden die geſamten Erdarbeiten und Erdbewegungen ausſchließlich und die übrigen Arbeiten zuſammen mit Fach⸗ arbeiten in täglich mehrſchichtigem Betrieb mit der Hand ausgeführt, die fehlenden Bodenmaſſen zur Aufſchüttung konnten vorteilhaft aus Dünen entnommen werden, die ſich im Laufe der Jahrhunderte im Bereich der Neckar⸗ und Rheinarme gebildet hatten. So ergab z. B. die Entnahme⸗ ſtelle„Apfelkammer“ in nächſter Nähe der Landesgrenze etwa 400000 Kubikmeter Sandmaſſen zum Aufſchütten des Dam⸗ mes zur Auffahrt auf die Neckarbrücke bei Ladenburg und die Entnahmeſtelle„Doſſenwald“ über 1.5 Millionen Kubik⸗ meter Erde. Beſonders zu erwähnen iſt. daß nach Abtragung dieſer Dünen Mutterboden, der auf der Strecke reichlich ge⸗ wonnen ward, aufgeſetzt und ſomit zugleich ein Stück hoch⸗ wertiges Ackerland gewonnen wurde. Die beiden Fahrſtraßen der Bahn von je 7.5 Meter Breite ſind hier in ihren größten Teilen fertiggeſtellt. Die Fahrbahndecke wird auch auf dieſer Strecke als Betondecke in 20 Zentimeter Stärke ausgebildet, Nur ein Teil kurz vor der Auffahrt zur Neckarbrücke beſteht aus Bitumendecke. Nieſige Maſchinen arbeiten unaufhörlich, um am„laufenden Band“ dieſe Betondecke herzuſtellen. Meiſterwerke deutſcher Technik. Die Forderung kreuzungsfreier Führung der neuen Kraft⸗ fahrbahn, ſowie die Natur ſelbſt bedingen überall die Aus⸗ führung einer großen Anzahl von Ueber- und Unterführungs⸗ bauwerken und an allen Schnittpunkten mit bereits beſtehen⸗ den Verkehrsanlagen, mit Straßen und Eisenbahn, mit Flüſſen Zeiten manche ünſchätzbaren Dienſte geleiſtet hat. Solche und ahnliche ernſte Gedanken bewegten mich während der Fahrt und haben mich auch ſpäterhin während unſeres ganzen furchtbaren Ringens nicht verlaſſen. Deutſche, laßt ſie mich in folgende Mahnung zuſammenfaſſen: 5 Legt um euch alle nicht nur das einigende, goldene Band der ſittlichen Menſchenpflicht, ſondern auch das Stahl“ band der gleichhohen Vaterlandspflicht! Verſtärkt dieſes Stahlband immer weiter, bis es zur ehernen Mauer wird, in deren Schutz ihr leben wollt und einzig und allein leben könnt inmitten der Brandung der europäiſchen Welt! Glaubt mir, dieſe Brandung wird andauern. Keine menſch⸗ liche Stimme wird ſie bannen, kein menſchlicher Vertrag wird ſie ſchwächen! Wehe uns, wenn die Brandung ein Stück von dieſer Mauer abgebrochen findet. Es würde zum Sturmbock der europäiſchen Völkerwogen gegen die noch ſtehende deutſche Feſte werden. Das hat unſere Geſchichte leider nur zu oft gelehrt!“ * Kurz nach dem Kriege ſprach Hindenburg einmal zu Schulkindern in Hannover über Deutſchlands Zu⸗ ſammenbruch. Die großen Zeiten des Kaiſers und ſei⸗ ner Helden ſeien vorüber.„Aber ihr Kinder, die Ihr hier Deutſchland, Deutſchland über alles ſingt— Ihr werdet das alte Reich erneuern. Ihr werdet die ſchrecklichen Zeiten überleben. Ihr werdet die großen Tage ſiegreicher Kriege wieder erſtehen ſehen, und eure Lehrer haben die ſchöne Pflicht Euch in dieſer Hoffnung zu erziehen.“ Wie Hindenburg ſtarb Profeſſor Dr. Sauerbruch, der während der Krank⸗ heit des Reichspräſidenten von Hindenburg in Neudeck weilte, veröffentlicht in einem kirchlichen Gemeinde— blatt über die letzten Stunden des Feldmarſchalls einen Bericht, in dem es heißt: Es war am Mittwoch, dem 1. Auguſt, nachmittags, ich war im Schlafzimmer des Generalfeldmarſchalls, der im Bett lag und es gern hatte, daß ich bei ihm war, auch wenn er mich nicht brauchte. Der Generalfeldmarſchall hat lange geſchwiegen, wie er dies liebte, man durfte ihn dann nicht ſtören, und ſo ſaß ich ſtill am Fenſter und ſah in de Garten hinaus, auf den ſich langſam die Dämmerung ſenkte. Plötzlich rief der Marſchall:„Sauerbruch, ſind Sie noch da?“ und als ich mich an ſein Bett ſetzte und fragte, ob er Beſchwerden habe, da ſah der alte Herr mich lange an und ſagte dann:„Sauerbruch, Sie haben mir immer die volle Wahrheit geſagt, Sie werden es auch letzt tun: Iſt Freund Hein bereits im Schloß und wartet?“ Ich nahm ſeine Hand und ſagte:„Nein, Herr Feldmarſchall, aber er geht um das Haus herum.“ „Hindenburg ſchwieg eine Weile, dann ſagte er:„Ich danke Ihnen, Sauerbruch, und nun will ich mit mei⸗ nem Herrn dort oben“— er zeigte dabei zum Him⸗ mel—„Rückſprache nehmen“. Ich ſtand auf und wollte leiſe das Zimmer verlaſſen, aber Hindenburg ſagte:„Nein, Sauerbruch, Sie können ruhig bleiben, wenn ich nun ein wenig in der Bibel leſe.“ Ich wollte dann den Fenſtervor⸗ hang zurückziehen, um mehr Licht zu ſchaffen, aber der Feldmarſchall ſagte:„Laſſen Sie es nur ſo, Sauerbruch, was ich leſen will, weiß ich ja auswendig ſeit langer Zeit“. Der alte Herr nahm dann das Neue Teſtament, das ſtets auf ſeinem Nachttiſch lag, und blätterte und las darin mit leiſer, flüſternder Stimme, wohl eine Viertelſtunde lang. Dann legte er das Buch zurück und rief mich an ſein Bett und ſagte:„Und nun, Sauerbruch, ſagen Sie Freund Hein, er kann ins Zimmer kommen.“ Am nächſten Morgen war der Generalfeldmarſchall tot. und Kanälen und bei der Ueberwindung von Tälern und Schluchten. Im Zuge der Linienführung Viernheim Mannheim Heidelberg der Reichsautobahn ſind 45 ſolcher Brückenbauten erſtanden, die größtenteils dem allgemeinen Verkehr frei⸗ gegeben ſind. Von dieſen Brüſen iſt die Neckarbrücke* zwiſchen Mannheim und Seckenheim in einer Länge von 425 Metern mit ſechs Offnun gen und mit einer Spannweite von 66 bis 49,5 Metern fallend zugleich die größte Betonbrücke die über Deutſchlands Autobahnen führt. Es iſt eine ſogen. Drei⸗Gelenk⸗Bogenbrücke, zu deren Erſtellung weit über 4000 Tonnen Eiſenkonſtruktionen und 91000 Tonnen Beton be⸗ nötigt wurde. Die zweitgrößte Brücke innerhalb dieſes Bau⸗ abſchnittes iſt die beim Bahnhof Friedrichsfeld gelegene, die hier die Main⸗Neckarbahn überquert. Auf der ganzen Linienführung beſteht eine Anzahl Zubringer⸗ ſtraßen. Am ſogen.„Seckenheimer Dreieck“ trennen ſich die Linien, die eine führt geraden Weges weiter in Richtung Heidelberg Bruchſal— Karlsruhe und die andere zweigt ab auf die Zubringerſtraße nach Mannheim. Dieſe geht un⸗ mittelbar an den Ausſtellungshallen am Neckar vorbei in die Auguſta⸗Anlage über, die in ihrer Fortſetzung mitten in das Stadtinnere zum Waſſerturm führt. Auch der Flugplatz der drei Hauptſtädte Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg im Stadtteil Neuoſtheim iſt durch einen beſonderen Zubringer mit der Autobahn direkt verbunden. Hier kann auch der aus dem Hafen und Induſtriegelände von Rheinau und Neckarau kommende Laſtkraftwagenverkehr ohne Berührung der Stadt ſelbſt aufgenommen werden. In Heidelberg wird der Autobenutzer die faſt grad⸗ linige Einfahrt über die Bergheimerſtraße zum Mittelpunkt der Stadt angenehm empfinden. Der Verkehr auf der Land⸗ ſtraße Mannheim Heidelberg wird zur Vermeidung von Kreuzungen ſchon vor der Einmündungsſtelle der Reichsauto⸗ bahn in die Bergheimerſtraße nach dem Neckar zu abgelenkt werden. 12 000 Kinder wollen ſich in Baden erholen. Wer nimmt einen Jungen oder ein Mädel auf? Wer dazu bereit iſt, dem Werk des Führers zum Erfolg zu verhelfen, der melde ſofort ſeinen Freiplatz bei der nächſten NS B, Dienſt⸗ ſtelle.. Le ekoar Bote eee. 2. 2 ves Verordnung zum Finanzausgleich () Karlsruhe, 1. Aug. Durch das Geſetz über die einſt⸗ weilige Neuregelung des Straßenweſens und der Straßen⸗ verwaltung vom 26. März 1934 und deſſen Durchführungs⸗ beſtimmungen ſind zwiſchen Land, Kreiſen und Gemeinden Verſchiebungen in der Verteilung der Straßenbaulaſt ein⸗ getreten. Um dieſe nach Möglichkeit finanziell auszugleichen, hat der Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter im Emvernehmen mit dem Miniſter des Innern auf Grund von Paragraph 10 des Haushaltsgeſetzes für das Rechnungsjahr 1935 vom 11. März 1935 für das Haushaltsjahr 1935 folgendes ver⸗ ordnet: VVV 8 1. Aus der nach Paragraph 21 des Steuerverteilungsge⸗ ſetzes vom 7. Juli 1936 in der Zeit geltenden Faſſung ſich ergebenden reſtlichen Gemeindemaſſe wird zu Gunſten des Landes ein Betrag von 301 000 Mark ausgeſchieden. Das Geld iſt zur Unterhaltung der Landſtraßen 1. Ordnung zu verwenden. 8 2. An das Land haben zu zahlen die Kreiſe Villingen 36877 Mark, Waldshut 15 376 Mark, Freiburg 45 388 Mark, Offenburg 197433 Mark, Baden⸗Baden 107 296 Mark, Karlsruhe 186 047 Mark, Heidelberg 150 894 Mark, Mannheim 106 940 Mark. Hieraus erhalten die Kreiſe Kon⸗ ſtanz 53697 Mark, Lörrach 8 268 Mark, Mosbach 127 652 Mark. Der Reſtbetrag iſt vom Land für die Unterhaltung von Landſtraßen 1. Ordnung zu verwenden. § 3. Die Gemeinden, deren Gemarkung von einer Reichsſtraße oder Landſtraße 1. Ordnung durchzogen werden, haben an das Hond einen Beitrag zu leiſten. Der Beitrag wird nach der Streckenlänge der Reichsſtraßen und der Landſtraßen 1. Ordnung innerhalb der Gemarkung unter Abzug der von den Gemeinden mit mehr als 6000 Einwohner als Orts⸗ durchfahrten zu unterhaltenden Straßenlänge feſtgeſetzt. Die Abteilung für Waſſer⸗ und Straßenbau ſetzt für jedes Kreis⸗ gebiet den zu erhebenden Einheitsſatz in Anlehnung an den im Rechnungsjahr 1934 für das Land erhobenen Landſtraßen⸗ beitrag feſt. Die Erhebung der Tilgungsraten für die den Gemein⸗ den geſtundeten ruckſtändigen Beiträge zur Anterhaltung bis⸗ heriger Landſtraßen in den Jahren 1927⸗29 bleibt unberührt. § 4. Die Gemeinden, deren Gemarkungen von einer Land⸗ ſtraße zweiter Ordnung durchzogen werden, haben an den Kreis einen Beitrag zu leiſten. Der Beitrag iſt für alle Gemeinden innerhalb der einzelnen Kreisgebiete einheitlich nach der Streckenlänge der Landſtraßen zweiter Ordnung in⸗ nerhalb der Gemarkung unter Abzug der von den Gemeinden mit mehr als 6000 Einwohnern als Ortsdurchfahrten zu un⸗ terhaltenden Straßenlänge feſtgeſetzt. Der Geſamtkoſtenan⸗ teil der Gemeinde darf nicht mehr betragen als die Hälfte des tatſächlichen Unterhaltungsaufwandes für die Landſtraßen zweiter Ordnung in dem Kreisgebiet. Die Feſtſetzung des Beitragsſatzes erfolgt durch den Kreis; ſie bedarf der Ge⸗ nehmigung der Abteilung für Waſſer⸗ und Straßenbau. § 5. Die Gemeinden mit mehr als 6000 Einwohnern werden für die Anterhaltung der Ortsdurchfahrten an der Kraft⸗ fahrzeugſteuer mit einem Geſamtbetrag von 245 000 Mark beteiligt. Die Verteilung erfolgt durch die Abteilung für Waſſer⸗ und Straßenbau. § 6. Dieſe Verordnung tritt am 1. April 1935 in Kraft. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 1. Auguſt. Amt⸗ liche Preiſe per 100 Kilogramm: Weizen Preisgebiet W 15 21.20, W 16 21.40, W 17 21.70, Ausgleich plus 40 Pfg. Roggen, Preisgebiet R 14 15.80, R 15 15.90, R 18 16.30, R 19 16.50, Ausgleich plus 40 Pfennig; Gerſte: Braugerſte, inl. 19.50 bis 21, Induſtriegerſte 18.50 bis 19.50, Futter⸗ gerſte, Preisgebiet G 7 15.70, G8 16, G 9 16.20, G 1¹ 16.50, Ausgleich plus 40 Pfennig; Hafer, Preisgebiet H 11 16.40,§ 14 16.90,§ 17 17.20, Ausgleich plus 30 Pfennig, dazu 5 Pfennig Vermittlergebühr; Raps, inl. ab Station 32; Mais mit Sack 21.25; Mühlennachprodukte: Weizen⸗ kleie mit Sack 10.85, Roggenkleie mit Sack 10.62, Weizen⸗ futtermehl 13.50, Weizennachmehl 17, Roggenfuttermehl 13.50, Gerſtenfuttermehl 17, Ausgleich plus 30 Pfennig, dazu 5 Pfennig Vermittlergebühr; ſonſtige Futterartikel: Erdnuß⸗ kuchen 14.50, Sofaſchrot 13, Rapskuchen 12.10, Palmkuchen 13.30, Kokoskuchen 15.30, Seſamkuchen 14, Leinkuchen 15.30, Ausgleich plus 40 Pfennig, ohne Waſſeranſchluß plus 20 Pfennig; Biertreber mit Sack 16.50, Malzkeime 14.50 bis 16, Trockenſchnitzel 9.36, Rohmelaſſe 6.40, Steffenſchnitzel 10.96, Ausgleich plus 35 Pfennig; Rauhfutter: Wieſenheu, loſes, neues 5.50 bis 6, Rotkleeheu 6 bis 6.50, Luzerneklee⸗ heu 7 bis 7.50, Stroh, gepreßt(Roggen und Weizen) 4, dto. (Hafer und Gerſte) 2.40 bis 2.80, Stroh, gebündelt(Roggen und Weizen) 3 bis 3.50, dto.(Hafer und Gerſte) 2.40 bis 2.80. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilogramm netto waggonfrei Mannheim ohne Sack, Zahlung netto Kaſſe in Reichsmark bei Waggonbezug. Weizenmehl, Feſtpreisgebiet 15 28.05, 17 28.65; Roggenmehl, Feſtpreisgebiet 13 23.80, 15 24.20, 16 24.80, 13 24.30, 15 24.70, 16 25.30. Zugzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß An⸗ ordnungen der WV. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Auslandsweizen 1.50 Mark per 100 Kilogramm. Mannheimer Kleinviehmarkt vom 1. Auguſt. Zufuhr: 6 Kälber, 20 Schafe, 96 Schweine, 1 Ziege, 174 Ferkel und 200 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 14 bis 19, über ſechs Wochen 20 bis 24, Läufer 24 bis 28 Mark.— Markt⸗ verlauf: lebhaft. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 1. Auguſt. Auftrieb: 112 Rinder, darunter 21 Ochſen, 12 Bullen, 13 Kühe, 66 e Zum Schlachthof direkt: 2 Ochſen, 14 Bullen, 10 ühe, 12 Färſen, 924 Kälber, 74 Schafe, 503 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: andere Kälber a) 63 bis 65, b) 55 bis 62, 48 bis 84, 37 bis 47; Hammel bz) 39 bis 40, 37 bis 38; Schafe e) 37 bis 38, 32 bis 36, 28 bis 30; Schweine al) 54, a2) 54, b) 54, c) 54, d) 54, e) 52 bis 54,—, 1) 54, g2) 48 bis 53.— Marktverlauf: Kälber mittelmäßig, ausverkauft; Hammel und, Schafe rege, ausverkauft; Schweine ſehr flott, aus verfaufk, — L Die Die Koloniale Frauenſchule in Rendsburg. Seit 1927 vermittelt die Koloniale Frauenſchule in Rendsburg deutſchen Mädchen eine hauswirtſchaftliche Aus⸗ bildung, die auf die beſonderen Bedürfniſſe ferner, heißer und oft wenig erſchloſſener Länder zugeſchnitten iſt. Es könnte faſt wundernehmen, daß gerade zu einer Zeit, als Deutſchlands Ohnmacht den Gedanken an Kolonialbeſitz völ⸗ lig auszuſchließen ſchien, eine Kolonialſchule ihre Pforten öffnete. Die große Nachfrage nach einer ſolchen Ausbil⸗ dungsmöglichkeit, die ſeither immer ſteigend blieb, zeigt indeſſen, daß der Drang in die Ferne gerade auch den deut⸗ ſchen Frauen als Erbteil im Blute ſitzt und zur Auswirkung kommen möchte. Die in Rendsburg vorgebildeten Schülerinnen ſuchen ihr Tätigkeitsfeld auch nicht nur in den eigentlichen alten deutſchen Kolonien, ſondern überall dort, wo im Ausland Deutſchtumskolonien ſich befinden. Etwa ein Drittel der Zöglinge iſt richtige Kolonialdeutſche, die meiſt aus Oſt⸗ oder Südweſtafrika ſtammen und hier in Rendsburg eine gründ⸗ liche hauswirtſchaftliche Ausbildung genießen wollen. Der Lehrgang iſt auf drei Jahre berechnet, von dem die Schülerinnen das erſte in dem wohnlichen Haus um Nordoſtſeekanal verbringen. Hier bekommen ſie eine umfaſſende fachliche Vorbildung, die ſich nicht nur auf aller⸗ hand praktiſche und theoretiſche Fächer erſtreckt, ſondern auch die charakterliche Ertüchtigung zum Ziele hat. „Unſere weſentliche Aufgabe in dieſem Schuljahr iſt es“, ſagt der Schulleiter Dr. Körner,„zu erkennen, welche Schü⸗ lexinnen die ſtarke Seele beſitzen, die nötig iſt, um dem viel ſtärkeren Auf und Ab des Schickſals draußen zu wider⸗ ſtehen, die ſelbſtändig ſind und keine Scheu haben, ganz un⸗ bekannte Aufgaben anzugreifen. Mädel ſollen hinausgehen, die geſund an Leib und Seele ſind, und die vor allem auch der ſehr viel größeren perſönlichen Freiheit da draußen ge⸗ wachſen ſind. Darum iſt der Grundgedanke der Schule die Auswahl der Tüchtigſten.“ Um dieſe Tüchtigſten herauszufinden, werden die Mäd⸗ chen vor allerhand neue Aufgaben geſtellt. Wenn ſie Kochen lernen, geſchieht das nicht nur an einem großen Herd, ſon⸗ dern auch an einer kleinen Feuerſtelle, wie ſie ſie ſpäter viel⸗ leicht im Buſch zur Verfügung haben werden. Sie lernen Schuhe beſohlen, Matratzen nähen, hobeln, ſchmieden und tiſchlern. Es ſchadet nichts, wenn ſie vom Männerhandwerk Beſcheid wiſſen, und wenn im einzelnen auch keine Mei⸗ ſterſtücke entſtehen, ſo lernen ſie das Zupacken doch. Ein großer Garten, ein Geflügelhof, eine Käſerei wer⸗ den von den Mädchen verſehen; ſie gehen im Frühjahr hin⸗ ter dem Pfluge her und mähen im Sommer. Auch das Rei⸗ ten und Schießen darf nicht vergeſſen werden, ebenſo wie Turnen und mancherlei Sport. Neben dieſer praktiſchen Ausbildung geht eine ſorgfältige theoretiſche Vorbereitung her. Deulſchlumsfächer ſtehen an der Spitze, denn wer ein⸗ mal im Ausland leben will, muß ſein Vaterland feſt im Herzen tragen. Viele, die meiſten dieſer jungen Mädchen, werden im Ausland heiraten und werden die Mütter einer jungen auslandsdeutſchen Generation ſein. Sie ſollen as neue Deutſchland draußen den anderen vorleben, ſie ſollen es einmal ihren Kindern übermit⸗ teln. Raſſenkunde und Erbgeſundheitslehre, nationalpoli⸗ tiſcher Unterricht ſind darum von beſonderer Bedeutung. Es werden aber auch Reiſen an Stätten deutſcher Kultur unter⸗ nommen und Fahrten in landſchaftlich beſonders ſchöne Ge⸗ 1 Alle dieſe Unterrichtsfächer ſind nicht an eine beſon⸗ ere Vorbildung gebunden, ſo daß daran ebenſogut Volks⸗ ſchülerinnen wie Abiturientinnen teilnehmen können. Das zweite Jahr iſt einer Ausbildung auf irgendeinem Sondergebiet zugedacht, das ſich die Schülerin ſelbſt wählen kann. In Krankenanſtalten, Säuglings- und Wöchnerinnen⸗ heimen ſollen ſich die Schülerinnen hier noch vollkommener ausbilden, manche ſuchen ſich auch ſchon einen ſelbſtändigen Wirkungskreis in Haushaltungen oder nehmen Kurſe in Tropenhygiene uſw. a Das dritte Jahr iſt die eigentliche„Feuerprobe“, die letzte Vorbereitungszeit, bei der ſich erweiſen ſoll, ob die Schülerin ihren Fähigkeiten und ihren charakterlichen Eigen⸗ ſchaften nach wirklich dazu geſchaffen iſt, einen Poſten im Ausland auszufüllen. In dieſem dritten Lehrjahr wird ſie einer deulſchen Siedlerfamilie als Helferin zugeteilt, die an den Grenzen des deutſchen Sprachgebietes unter ähnlich einfachen Bedingungen lebt wie deutſche Koloniſten oft in Ueberſee. Auf den Vorpoſtenſtellungen des Deutſchtums, vor allem in Ueberſee, wo alles Schwache ſchneller untergeht als in der behüteten Heimat, können ſich nur ſeeliſch und körper⸗ lich kräftige Frauen behaupten. Die Rendsburger Kolonial⸗ chule will eine ſolche Ausleſe heranbilden und verlangt da⸗ her von ihren Schülerinnen ein großes Maß ernſter Arbeit. er von den Mädchen dieſe Ausbildung durchlaufen feat wird aber ſpäter in der weiten Welt ſeinen Platz als tapfere. deutſche Frau auszufüllen wiſſen. Eva MacLean. ——(—— Kinder im Gewitter m allgemeinen iſt eine unbekannte, unerklärliche Sache für uns ſchreckhaft und verliert erſt das fremde Drohen, wenn man inter ihr Weſen gekommen iſt Ein Schatten kann oft Angſt ervorrufen, und wenn Licht gemacht wird, lachen wir darüber, denn es hängt nur ein Rock da oder ein Stuhl ſtehl anders. 5 a iſt es im Kinderhirn. Auf den kleinen Denk⸗ apparat ſtürzen in den erſten Lebensjahren ſoviel neue Eindrücke ein, daß das Kind ſie ſich nicht zu erklären vermag, wenn nicht von außen her Hilſe kommt. Daher 1 auch jedes Kind mit der dümmſten Sache, wie dem ſchwarzen Mann, der Bodenhexe, dem Waſſermann und ähnlichem zu ſchrecken Das iſt aber ein ganz verkehrtes Erziehungskunſtmittel denn man ſollte den Kindern beſſer erklären, warum ſie folgen müſſen, ſtatt zu drohen, wenn du nicht ſtille biſt, kommt der ſchwarze Mann. das ängſtigl nur die Kleinen, letzt ihnen eine änertlärte hohe dunkle Gewalt vor, die ſie nicht erkennen können Und immer wird ein tiefes Grauen in ihnen empfunden. Beſonders zarte Kinder werden ſich auch ſpüter noch im Dunkeln fürchten und auch ſonſt ungern allein ſein und womöglich ihr Leben laug zaghaft bleiben 5 n Ganz beſonders das Gewitter mit ſeiner tönenden und grell leuchtenden Gewalt, dem oft vorangehenden Sturm und Platzregen, iſt angetan, die Kinder zu ſchrecken Welche Qual es iſt, ſich als Erwachſener noch vor einem Gewitter zu fürchten, wiſſen manche Landfrauen ſelbſt, deshalb ſollte Kindern unter keinen Umſtänden bdberden, der Maſſage ſollte wiederum geölt werden. gedroht werden:„Wenn du nicht brav biſt, dann ſchimpft der liebe Gott wieder wie geſtern!“ Im Gegenteil, das Gewitter ſollte als Schönheit, als Naturwunder dargeſtellt werden, den Kleinen ſollte erzählt werden, daß die Hitze ſich in dieſem Krach löſe und ein erfriſchender, erquickender Regen folgt, die Luft wird wieder köſtlich klar, und zur Belohnung für das tapfere Kind gibt es zum Schluß einen Regenbogen. Dann wird das Kind die herr⸗ lichen Linien der Blitze, die wunderbare Wolkenbildung, den warmen gütigen Regen loben und die quälende Angſt verlieren. Damit ſchaffen viele Mütter unerſchrockene, freie Menſchen. Echter Schmuck wieder bevorzugt Es gab eine Zeit— ſie liegt noch gar nicht ſo ſehr fern, da gab ſich alles, was zum ſchmückenden Aufputz der Damenkleider ge⸗ tragen wurde, als Schmuck aus. Dieſer Schmuck hatte aber in führenden Namen mit ihm gemein. einer ſchmuckhungrigen, verhältniſſe behinderten verwechſeln. Zeigt ſich auch hin und wieder noch ein Ueberbleibſel dieſes mißverſtandenen Begriffs vom Schmucktragen, ſo iſt doch im großen und ganzen eine hocherfreuliche Rückkehr zu beſſerem Schmuckverſtändnis feſtzuſtellen. Die Angebote, die Entwürfe, die die Juwelierkunſt, die die Goldſchmiede und die Fabrikation, dem Wunſche jeder Frau 1 tragend, anbieten, erlauben es auch der Frau aus dem Volke, ſich ſchmücken zu dürfen. Damit iſt nun endlich auch denen ein Verſtändnis für Schmucktragen aufgegangen, die ſich vom Tand nicht trennen wollten, die immer noch lieber markkſchreieriſche und laute Mode⸗ lorheiten als Schmuck tragen, als einen beſcheidenen, aber künſt⸗ leriſch durchdachten, edel geprägten, wenn auch kleinen echten Wahrheit nur den trre⸗ Nur die irregeleitete Anſicht aber durch die ſchwierigen Wirtſchafts⸗ Frauenwelt konnte Tand mit Schmuck Heute hat die Frau erkannt, daß ſie mit einem zierlichen Kettchen, mit den fein gearbeiteten Gliedern eines Armreifs, mit einem formgerechten Anhänger auch in billiger Preislage beſſer geſchmückt iſt, als mit bunten Glasperlen und negroidem Schmuck. Die Rückkehr zum Goldſchmuck, die Wiederbelebung des Silbers für Schmuckgegenſtände gibt ſoviel Abwechflung, daß jede Frau auch mit kleinen Schmuckſtücken Kultur und Geſchmack ent⸗ falten kann. Ganz beſonders mit jenen neuen Formen des Silber⸗ ſchmucks in getriebener oder ziſelierter, in gravierter oder ge⸗ punzter Arbeit, die zwar einer neuen Moderichtung entſprechen, aber doch nicht nur für eine Modeſaiſon geſchaffen ſind, wie jener glücklich hinter uns liegende Tand. Faſt jede Frau weiß mit ſicherem Blick und Fingerſpitzen⸗ gefühl welchen Stoff, welche Farbe, welchen Hut oder welchen Aufputz ſie zu wählen hat, was ſie kleidet. Aber ſo oft verſagt ſie bei der Wahl des Schmucks. Woher das wohl kommen mag? langer Zeit echter Schmuck, Edelſchmuck, nicht für weitere Volks⸗ kreiſe erſchwinglich war. Vielleicht hatten ſich auch Goldſchmiede und Juweliere noch nicht genügend umgeſtellt, den Volksſchmuck u ſchaffen. Man wandte ſich eden immer nur an die beſitzenden Kreise und trug nicht dem Verlangen Rechnung, daß das Schmuck⸗ bedürfnis eine Angelegenheit iſt, die alle. gleicherweiſe an⸗ geht. Iſt es nicht ſo! Da griffen eben ie, die ſich den teuren, echten Schmuck nicht leiſten konnten, zum billigen Erſatz, dem Tand. Weil bis vor nicht allzu * Zur Pflege der Haut Mit einer gewiſſen Geringſchätzung werden im Sommer die⸗ jenigen angeſehen, die nicht von der„Sonne erfaßt“ worden ſind. Ehenſo ergeht es jenen, die ſich infolge des Schälens der Haut vor Schmerzen lkrümmen und nachts nicht ruhig ſchlafen können. Jede N erfordert eine beſondere, individuelle Pflege der Haut Das vergeſſen noch die meiſten. Die ſtärkere Sounoneinſtrahlung zur Sommerzeit bewirkt eine weit ſtärkere Austrocknung der Haut Die Talgorüſen arbeiten an warmen Tagen ſehr ſtark und wenn nun nicht die richtige Pflege durch⸗ geführt wird, iſt die Hautoberfläche in unäſthetiſcher Weiſe ſtets ſtark glänzend, oder aber ſehr krocken und ſchält ſich ab. Darum muß eine intenſive Hautpflege im Sommer betrieben die ſehr gewiſſenhaft und ganz nach der Eigenart der Haut durchzuführen iſt. Wer an ſich über eine fettige Haut ver⸗ fügt, ſollte ſtets am Tage elwas Kölniſches Waſſer zur Hand haben und guten Reis⸗ bzw. Geſichtspuder derwenden, um den Glanz zu mildern. Am Abend muß dieſer jedoch unbedingt wieder entferuf werden, weil ſich ſonſt leicht die Poren verſtopfen und die Akmung der Hgut unterbunden wird, die gerade im Sommer ſohr wichtig iſt. Sind die Poren verſtopft, tritt keine Hautaus⸗ ſcheidung mehr auf, ſondern es eutſteht eine„innere Hitze“ Zur eſfnung der Poren dient am beſten Kölniſches Waſſer und nach⸗ folgendes Maſſieren der Haut mit einer guten Nachtereme, die möglichſt leicht fetthaltig iſt. Am Morgen wird die Haut mit Hautfunktionsöl behandelt, das gut in dieſe eingerieben werden muß und nachfolgend leicht mit einem weichen Tuch oder Watte abgenommen wird Mindeſtens muß in jeder Woche— am beſten zwei⸗ bis dreimal wöchentlich— ein recht warmes Vollbad euommen werden, dem eine eingehende Maſſage mit einem Frotts⸗ handtuch folgen sollte. Dadurch werden die Poren ebenfalls offen gehalten, und der Körper kann die Schlackenſtoffe ausſcheiden. Nach Eine niemals unanſehnlich. und ihre Welt Mann und Frau Erst Schon die Natur hat deutlich die Grenzen der Rechle d Bet Pflichten von Mann und Frau klar gelegt— folgen wir 1 in vertrauend der Natur und wir werden uns ſo leicht nicht irre An * Warum redet man eigentlich vom Kampf der Geſchlechler un Wir sollten lieber unſer Intereſſe dem glücklichen Ausgleich e Rr. Geſchlechter zuwenden, wie ihn die harmoniſch geſtaltete Ehe Feigl Fer * —.— Je männlicher ein Mann und je weiblicher eine Frau 9 deſto beſſer werden ſie zueinander paſſen!. 8 * 1 Ueber die Liebe von Mann und Frau iſt mehr geſchriehe worden, als je einer Zeit ſeines Lebens zu leſen vermag— dot das beſte in der Liebe läßt ſich nicht beſchreiben— das muß jeder Mann und jede Frau ſelbſt erleben! * Mann und Frau werden durch die Ehe Weggenoſſen— ihnen allein liegt es, daß ſte auch allzeit Weggenoſſen bleiben! Ar * 1 Sich in die Seele des anderen hinein vderſetzen können, das ſchönſte Ergebnis der glücklichen! ereinigung von Mann ud Frau in der Ehel * Erſt wo Mann und Frau durch die Ehe zur Würde de il Elternſchaft gelangt find, werden ſie zu Vollmenſchen, die daz ſtel Leben in ſeiner ganzen Bedeutung erfaſſen. der * nel Mann und Frau könnten viel voneinander lernen, wei hen ihnen beiden nicht perſönliche Eitelkeit und Voreingenommenheh ber hindernd im Wege ſtünden! 4 wa Wieniel zufriedener wäre mancher Mann und manche Fraß 00 wenn ſie nicht ſtets nur das Glück vom anderen erwarteten, ſtaſ ſich zu beſtreben, ihrerſeits auch den anderen glücklich zu machen * rie Wo der rechte Mann der rechten Frau begegnet, da kau ma auch heute noch die Erde zum Paradies werden! Smada. dec zen We Mediziniſche Winke een Eh Appetitloſigkeit. Begleiterſcheinung jedes Magenkakarrhs. B. ſche ſeitigung durch ſtrenge Diät(leicht verdauliche, mäßig genoſſee pin Speiſen), durch Salzfäure(20 Tropfen auf ein Waſſerglas vol Be Waſſer, davon zweiſtündlich einen ßlöffel), oder durch bittere 6 Tinktur(dreiſtündlich 12 Tropfen in einem Eßlöffel voll Waſſerh, 95 Aufgeſprungene Hände und Lippen. Man reibt regelmäßg 25 abends mit Glözerin oder einer guten Salbe ein; Vaſellnerrenn bu und auch Coldereme ſind zu empfehlen. Gegen ſtändig rote Hände Au gibt es ein vorzügliches Mittel, das ſich aber nur im Somm., vor anwenden läßt, nämlich das Waſchen in rohem, ausgepreßten Gurkenſaft. im Blutandrang entſteht durch Ueberfülung der Gehirngefüi; erf mit Blut. Dabei iſt der Kopf heiß: Flimmern vor den ugen, W Ohrenſauſen, Schwindelanfälle(namentlich beim Bücken), ſtarlgx f Kopfſchmerz, zuweilen auch Brechneigung. allgemeine 1 1 der und unter Umſtänden auch Schla fen ſtellen ſich ein.— G Heilmittel ſind kalte Umſchläge über den ganzen Oberkörper(all ſch zehn Minuten erneuern) gleichzeitig warme i ußbäder(in Saß, waſſer) und kühlende Getränke f nennen. Der Kopf iſt hoch, de ihr Füße ſind tief zu lagern. Hilft das nicht, ſo iſt es nötig, den Arzt zu befragen. 5 3 Augenentzündung. Ruge in verdunkeltem Zimmer, ſowie Ble waſſerumſchläge. Stärkere Augenentzündungen erfordern den Arzt. — Von dem Bleiwaſſer, das man in der Apotheke 81 nehme tot man ein bis zwei Eßlöffel voll auf einen Taſſenkopf Waſſer. ö det Gelenkverletzungen. Bei Verrenkungen, Verſtauchungen uo, net unterlaſſe der Laie alle Verſuche, das Gelenk wieder einzurichten, ha was meiſt das Uebel nur verſchlimmert. Bis der Arzt komm, kr lagere man das Glied ganz ruhig. Zeigt ſich das Gelenk entzündet, He ſo ſind kühlende Umſchkäge am latze. mi 22 9. 5 ge Für die Küche Kartoffelgerichte Salzkartoffeln mit Corned⸗Beaſ⸗Tunke leine kräftige Aben⸗ mahlzeit), Während man gleichgroße Kartoffeln, die mehlreich ſein ſollen, ganz kocht, aber nur ja nicht zerfallen läßt, macht man G die Tunke, mit der man ſie beim Anrichten auf einer halbtiefenn Ir Platte übergießt. In einem walnußgroßen Stück Butter röſte!l ſte man ewas Mehl und eine Na Zwiebel gelb und giek 0 einen halben Liter Waſſer arauf Nun gibt man ein halbes ſir Pfund zerpflücktes Corned⸗Beaf hinzu, läßt es kur aufkochen und würzt die Tunke mit etwas Eſſig, Salz, Pfeſſer, etwas Lorbeerblatt, einem Teelöffel Senf, Sardellen oder Auchovispaſte o and Kapern. Alles zuſammen muß vor dem Gebrauch etwa zen pe Minuten ganz langſam kochen. m Saure Kartoffelſtückchen(für vier Perſonen). Zutaten: Vier 2 Pfund Kartoffeln, 75 Gramm Speck, zwei Zwiebeln, 60 Gram f Mehl, ein Liter Fleiſchbrühe aus drei Maggi's Fleiſchbrüh würfeln, tin bis zwei Eßlöffel Eſſig, Priſe Pfeffer, etwas Zucker, zwei! aure Gurken, a f Zubereitung: Die Kartoffeln werden in der Schale gekocht, e abgezogen und in Stücke geſchnitten. Den würfelartig geſchnittenen u Speck brät man gelblich, nimmt die Grieben heraus und bräunt de in dem Speckfett die kleingeſchnittenen Zwiebeln und das Mehl, 5 Dann kocht man mit der Fleiſchbrühe eine gebundene Soße, n 1 welche der Eſſig, Pfeffer, Zucker und die ſauren Gurkenwürfe!l v. kommen. Man muß die Soße langſam 5 Minuten damit ziehen. laſſen, dann die Kartoffelſtückchen darin erhitzen und ſie ſofort mit 885 den heißgehaltenen Speckgrieben überſtreut anrichten. 5 Kartoffel⸗Würſtchen. Tags zuvor koche man zehn mehlreiche Kartoffeln mit der Schale, ſchäle und reibe ſie erſt beim edarf,* Daun vermiſche man ſie mit Salz, einer Priſe Pfeffer, ein weng geriebener Muskatnuß, vier bis fünf Dottern und einigen Löffeln feingeriebener Semmel. Nachdem alles gut verbunden iſt, gebe 1 man das feſtgeſchlagene Weiße von zwe bis drei Eiern hinzu, 9 vermiſche die Maſſe noch mit 100 Gramm ſahnig gerührker ge Margarine beſter Sorte und ſorme nunmehr nicht zu große— Würſtchen. Man wälzt ſie dur feines Semmelmehl und bäckt ſis 9 in Schmalz zu brauner Farbe Wenn man ſie abwechſelnd il 9 kleinen Bratwürſtchen um eine Schüſſel mit Rofenlohl legt, hal ge man ein köſtliches Gericht. 5 w a Pilze waulen auf den Tiſch! 5 er Rührei mit Pilzen. Man ſchlagt die Eier in eine Schüſel, i würzt ſie mit Salz. Pfeffer und Muskatnuß, gibt in Flöckchen n geteilte Butter darunter, gießt ſie in eine mit Bukter 1 de 6 n Laſſerole, ſtellt dieſe auf mäßiges Feuer und rührt die Maſſe, g ſie dicht und glatt iſt Dann kommen 1 Eßlöffel Sahne und. b ſchuittene in Butter gedämpfte beliebige Pilze dazu. Das 4 1 auf einer runden angewärmten Platte angerichtete Rühref ka man mit Blätterteighalbmonden umgeben. f 5 Steinpilze in ſauret Sahne mit gedünſtetem Reis. kann auch andere Pilze nehmen.) Aus 125 f Mehl macht man eine helle Mehlſchwitze, die man mit eim. Pilzbrühe ablöſcht und mit„ Liter saurer Sahne zu ſämige f 5 d Tunke verkocht Dieſe wird mit aut, die derart behandelt wird, iſt auch im Sommer gibt ſie zu gedünſtetem Reis. Peterſilie gewürzt Man läßt die Pilze darin weich dün te