8—— eee 2 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Ja Es und bl 1 Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterl n gen: N haltungsblatt, Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, N 9 5 nzeigen 00 Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. le u ir agg in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Betriebsſtörun 5 E i a0 f 0 3 55 7 3 8 gen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. eke Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm. Zeile 3 Pfg., für Mannheim ⸗Seckenheim Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) echlen im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte und Umgebung Wannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich ich d Air. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr f für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, ge, Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78489. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Mannheim⸗Seckhenheim, Hauptſtr. 120.— S.A. VI. 35, 1250. u 95. Jahrg ang Samstag, den 3. Auguſt 1935 Ni. 18 r 1 N e e . dog 16 2 fed E99 9 8 B. Wallfahrt nach Tannenberg. Ankunſt der„Bremen 3 Commodore Ziegenbein über die Vorfälle in Newyork. 5. 1 55 5 8 9 1 3. N 1 Am Grabe unſeres Nationalhelden.— Deutſchland gedenkt Der Ehrenzug marſchiert ab. Jetzt drängen ſich zahl⸗ e 888 e 8. e 1 Hindenburgs. reiche Trauergäſte an den Feldherrnturm. Mit entblößten ein Vi Were 05 e e e e 1 40 1 11 7 Häuptern ſchauen die Oſtpreußen auf das Grab ihres Be⸗ 55„ 1955 VFV!nb 1. 1 905 0 6 1 1 1 ſchaue 5 ſtpreußen auf das Grab ihres Be Nag. el der Abfahrt de Sf 51 15 Nach dem wochenlangen Regenwetter iſt wieder ein ie Feierſtunde iſt f 8 e des Schiſſes zu be⸗ e det wundervoller Morgen angebrochen. Am klarblauen Himmel 1 5 2 0 e beendet. b i fragen. Kapitän Ziegenbein erzählte: e dn ſteht die Sonne, und es verſpricht ein heißer Tag zu wer⸗ Die Arbeiter e die Mörtelkelle wieder auf. Die Mei⸗ Nach der Ankunft in Newyork wurden wir vor Ueber⸗ den, ſo wie vor einem Jahr der Tag war, an dem der Ge⸗ ßel der Steinmetzen klingen wieder. Die Straßen nach Ho⸗ fällen gewarnt. Am 26. Juli mittags wurde uns die War⸗ neralfeldmarſchall ſtarb, zu deſſen Gruft ſchon ſeit dem frü⸗ genſtein zu füllen ſich mit den Heimkehrenden; die Halb⸗ nung von der Newyorker Polizei beſtätigt. Die Polozei alar⸗ weng hen Morgen Tauſende eine ſtille Wallfahrt angetreten ha⸗ ſtock wehenden Flaggen knattern an ihren hohen Maſten. mierte zunächſt 250 Beamte, um ſie bei der Abfahrt des enhe ben. Oſtpreußiſche Frontkämpferwitwen f Wir denken ſtill der Tage vor einem Jahr, wir ſehen Schiffes zu verwenden. Dieſe Polizeikräfte wurden ſpäter waren die Erſten, die dem großen Toten Blumen zu Füßen die Flagge ſich ſenken auf Schloß Neudeck, erleben noch noch verſtärkt. Mit Rückſicht auf die Warnung wurde die 5 legten. Von den hochragenden Türmen des Tannenberg⸗ einmal im Geiſte den nächtlichen Trauerzug von Neudeck Ausgabe der Beſucherkarten eingeſchränkt. Außerdem wurden i Denkmals wehen die Fahnen auf Halbmaſt. nach Hohenſtein mit dem Sarg des Feldmarschalls auf der[an den Eingängen zum Pier verdächtig ausſehende Perſonen ache Um 7 Uhr früh marſchiert ein Ehrenzug des Infante⸗ Lafette und hören das Wort des Führers:„Großer Feld- durch Polizeikräfte zurückgehalten. rieregiments Allenſtein am Denkmal auf, und um 8 Uhr herr, gehe nun ein in Walhall. 111 23 Uhr ſammelte ſich vor dem Pier ein De⸗ kun, marſchiert die Ehrenwache an. Den Boden des Turmes be⸗ i f monſtrationszug in Stärke von etwa 400 Perſonen, da. deckt ein Teppich von Roſen und Tannengrün. Vom ſchwar⸗ Die Wehrmacht ehrt Hindenburg in dem Schilder mit verſchiedenen Aufſchriften getragen wur⸗ den. Es bildeten ſich auch Sprechchöre. Die Polizei drängte zen Grund der Innenwand heben ſich vier rieſige brennende Beſonders feierlich gedachte am Todestage Hinden⸗. e 50 Wachskerzen ab. Wie aus Erz gehauen, ſtehen zu Häup⸗ burgs die Wehrmacht ihres langſährigen Oberſten Be. dieſen Demonſtrationszug geſchickt ab., ten des Sarges die Poſten. Zahlloſe Kränze werden in den fehlshabers. An allen Standorten wurde am Freitag auf Kurz vor 24 Ahr, als die erſte Wache unter Führung b Ehrenhof getragen. Die Tochter des Generalfeldmar⸗ Grund einer Anordnung des Reichskriegsminiſters Appell des 2. Offiziers und des erſten Bootsmannes am Voeſchiff De. ſchalls, Frau von Pentz, die Stadt Königsberg, die Pro⸗ abgehalten. bei der Arbeit waren, die Backbordleinen einzuholen, ſtürzten plötzlich mehrere gut gekleidete Männer nach vorn und ſchlu⸗ — 1. 5 0 og vinz Oſtpreußen, die Gefolgſchaft der Präſidialkanzlei, die Die Berliner Wachtruppe war um 11,30 Uhr in der 1 5 1 und lun Vetriebsgefolgſchaft des Hauſes Neudeck und viele andere großen Exerzierhalle in der Rathenowerſtraße in einem offe⸗ N zuerſt den Bootsmann und dann den 2. Offizier nieder, ser. haben Kränze geſandt. Um 8,30 Uhr betrat der Sohn nen Rechteck angetreten. Auf einem Podium ſtand ein mit der ihm zu Hilfe eilen wollte. Inzwiſchen ſpran zen Be⸗ nag des Feldmarſchalls, Generalmajor von Hinden⸗ friſchem Eichengrün geſchmücktes Bild des Reichspräſiden⸗ ſatzungsmitglieder ihren Kameraden zu Hilfe. Auch bie in ren burg, die Gruft und legte einen Kranz nieder Nach ten, über dem die Reichskriegsflagge hing. Der Komman⸗ der Nähe befindlichen amerikaniſchen Geheimpoliziſten grif⸗ ng. Augenblicken ſtillen Verweilens verließ dann der Gutsherr deur des Wachregiments, Oberſt von Keiſer, hielt eine kurze fen ſofort tatkräftig ein. Trotzdem gelang es in dieſer Sis ume von Neudeck den Ehrenhof wieder. Anſprache. Neben die größte militäriſche Tat des Verewig⸗ tuation zwei von den Burſchen die Hakenkreuzflagge an Bord ben Von 10 Uhr an wird der Zuſtrom der Wallfahrer ten, die Schlacht von Tannenberg, ſtellte Oberſt von Keiſer des Schiffes abzuſchneiden und über Boro zu werfen. Einer n. immer ſtärker. Größere Abordnungen des Kyffhäuſerbundes als größte ſtaatsmänniſche Tat die Berufung Adolf Hitlers S e ae 1 8 gezogen 185 auf den zweiten % erſcheinen. HJ marſchiert in kleinen Trupps hinter ihren zum Reichskanzler. ö Kd aner kane e 1 191 chuß, Schuß 1155 arlet Wimpeln in das Denkmal ein. Immer neue Kränze wer⸗ Dann ein ſchneidiges Kommando:„Stillgeſtanden!“— dergeſtreckt a Weit eimpl 79 755 e Ae 5 d gung den hineingebracht. Miniſterpräſident General der Flieger Ein Ruck geht durch die Reihen und wie ehern ſteht die in 15 Hand emen 5 175 5 2 de 9 1 0 1 1 Göring hat einen Kranz geſandt, deſſen Schleife die Auf⸗ Truppe, als Oberſt von Keiſer fortfährt:„Wir gedenken des Bremen“ n 1 810 125 5 700 10;. 9 3 e (alle ſchrift trägt:„Das dankbare Preußen“. Langſam gehen Generalfeldmarſchalls von Hindenburg in treuer Anhäng⸗ ſchädlich n 3 9 ee ee, Sal, die zahlreichen Beſucher an der Gruft vorüber und legen lichkeit und Verehrung!“ Eine eindrucksvolle Minute ſtillen 5 0 55 225 5 5 1 „ die 1 1 ö 870 N Der ganze Vorfall ſpielte ſich in kürzeſter Zeit ab. Die den e ee„ Arbeiten für die Abfahrt wurden indeſſen reibungslos fort 1 Die Ausgeſtaltung der Gruft Feldgottesdienſt der Marine l 90080 10 dad 85 e am 2. Juli pilnktlich um 1 die Vorbereitungen zur Ausgeſtaltung der Gruft des VVV%%% ff ehne toten Feldmarſchalls ſind in vollem Gange. Am 2. Oktober, muſterung, verbunden mit Feldgottesdienſt, ſtatt, an der ſchützt zu ſein, gab uns der Newyorker Polizeichef 35 ge⸗ dem Geburtstag des Generalfeldmarſchalls, wird das Tan- ſämtliche Landmarineteile teilnahmen. In ihren von Cho⸗ heime und uniformierte Poliziſten außerdem ul, nenberg⸗Denkmal eine weitgehende Umgeſtaltung erfahren] rälen umrahmten Anſprachen gedachten die Marineſt a- zwei Polizeibarkaſſen bis zur Quarantäneſtation mit. Mit hen, haben. Das Tor der Gruft wird ein rieſiger Findlingsblock tion spfarrer beider Konfeſſionen des verſtorbenen Hilfe dieſer Newhorker Polizeibeamten wurde das ganze um, krönen. Mächtige Freitreppen werden errichtet werden Der Reichspräſidenten, deſſen Gottvertrauen und ſtarke Perſön⸗ Schiff planmäßi h eingeſchmugge Pers 1 W 55 kig ö. 2 0 g Schiff planmäßig nach eingeſchmuggelten Perſonen durch⸗ Hof erfährt eine Vertiefung um vier Meter. Tag und Nacht lichkeit ſie hervorhoben. Dann betrat Vizeadmiral Al- ſucht, man fand jedoch niemanden mehr. Dem energiſchen muß an der Ausgeſtaltung gearbeitet werden, um die feſt'[brecht die Kanzel und hielt die Gedächtnisrede. und tatkräftigen Auftreten der Newyorker Polizei iſt es zu gheeſetzte Zeit innezuhalten.* danken, daß der Zwiſchenfall ſo ſchnell beigelegt wurde. , Die Trauerfeier im Feldherrnturm Ehrung des Kriegsfreiwilligengeiſtes Oer N f reich Vor dem Feldherrnturm, in dem der Sarkophag des Die neue Ruheſtätte für Hermann Löns. er nor 2 Flaggenzwiſchenfall b Generalfeldmarſchalls aufgebahrt iſt, iſt der Ehrenzug des Am Freitag morgen wurden die Gebeine des als Die amerikaniſche Ankworknole. 10 5 reel e e e 8 i Kriegsfreiwilliger gefallenen Dichters Hermann Löns unker Waſhington, 2. Auguſt. iet Stilk standen Präsentiert 915 Gewehrl Die Augen militäriſchen Ehren in den Wacholderpark bei Tietlingen Das Staatsdepartement überſandte der deutſchen Bot⸗ 995. intel. 9 überführt. f 1 die dae e den deutſchen Proteſt wegen des . N ö jr Bekanntlich war Hermann Löns im vorigen Herbſt auf aggenzwiſchenfalls In der Note erklärt die amerikaniſche ä»!., en; des Generalſtabes des 1. Armeekorps. Die Aufbauarbeiten vorläufig in der Lönsheide an der Straße Harburg⸗ en könne%%% ger um Tannenbergdenkmal rugen. Steinmetzen, Maurer,] Soltau beigeſetzt worden. Zn der Note wird betont, daß die Schuldigen verpafter i Steinſetzer, alle Arbeiter treten näher und nehmen an der i e und vor ein Gericht gebracht worden ſind. Sie ſchließt mir Feier teil. Der Generalmajor legt im Namen 1 Wehrmacht grüßt die politiſchen Leiter folgenden Worten:„Es iſt bedauerlich, daß krotz der eifrigen wie ührers einen Lorbeerkranz mit weißen Roſen nieder. 5 i 5 Bemühungen der Polizei, jede Störung zu verhindern, die um zweiten Male betritt er dann den Feldherrnturm, um Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der( deutſche Nationalflagge ahrend der Mee nicht den ihr ich, ſen Kranz der Wehrmacht niederzulegen. Der Trommler Wehrmacht hat folgende Anordnung erlaſſen:„Die politie[ gebührenden Reſpell erhielt.“ 1 155 die Schlegel das Kalbfell dröhnt unter 15 Wirbel. 195 9 5 85 14 0 10 1 11 105 9 0 u da tönen über die Mauern des Ehrenhofes die Klänge vom und eine der Säulen des nationalſozialiſtiſchen Staate. 1 eh 1 Kameraden. Draußen auf 1— e 6 eh iſt[ordne daher für alle Angehörigen der Wehrmacht die Gruß⸗ Die Gaarverwaltung ine Reichswehrkapelle aufmarſchiert. Immer mehr Kränze] pflicht gegenüber den in Uniform befindlichen politiſchen Nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen angepaßt. 155 verden in den Turm getragen. Leitern der Parteiorganiſation an.“ Berlin, 3. Auguſt mit N e 5155 1 hat eine n 1 5 5 5— gie Anpaſſung der Landesverwalkung im Saarland an die 15 Nicht vor Herbſt 1937 Nichtarier und Wehrdienſt Grundſätze des nationalſozialiſiiſchen Skaals erlaſſen, die 10* Die Arbeitsdienſtpflicht für die weibliche Jugend. Die Prüfungsausſchüſſe für die Zulaſſung. 1 1 0 h d 11 daß die Zuſtändigkeiten der 5. In dem kürzlich verkündeten Reichsarbeitsdienſtgeſetz iſt Der Reichsminiſter des Innern hat im Einvernehmen Kreis⸗ und Bezirkstage auf die Ausſchüſſe über⸗ „„ grundſätzlich die allgemeine Arbeitsdienſtpflicht für alle jun⸗ mit dem Reichskriegsminiſter eine Verordnung erlaſſen, ehen. Die Kreis- und Bezirksausſchüſſe ſind bis zum 30. le. gen Deutſchen beiderlei Geſchlechts eingeführt worden. Die welche die Zuſammenſetzung der Prüfungsausſchüſſe regelt,[September 1935 neuzubilden. Sie beſtehen aus dem Land⸗ Muſterung und Aushebung für die männliche Ju⸗ die über die Zulaſſung von Nichtariern zum aktiven Wehr⸗ cat und ſechs ehrenamtlichen Mitgliedern. Die ehrenamtli⸗ gend iſt bereits im Gange. Die erſten Einziehun⸗ dienſt zu entſcheiden haben und die Richtlinien feſtſetzt,[chen Mitglieder ernennt der Reichskommiſſar für die Rück⸗ gen erfolgen zum 1. Oktober 1935. Im Reichsarbeitedienſt⸗ nach denen dieſe Prüfungsausſchüſſe entſcheiden. gliederung des Saarlandes kommiſſariſch. Gleichzeitig iſt geſetz iſt fürü die Arbeitsdienſtpflicht der weiblichen Jugend Die nach der Verordnung in Frage kommenden wehr⸗ die Deutſche Gemeindeordnung im Saarland weiter geſagt, daß noch beſondere geſetzliche Beſtimmungen fähigen Dienſtpflichtigen nichtariſcher Abſtammung, die in im Saarland eingefüührt worden. Die Aufgaben des ergehen werden. dieſem Sommer bereits gemuſtert worden ſind und Reichsſtatthalters nach der Gemeindeordnung nimmt der zum aktiven Wehrdienſt herangezogen zu werden wünſchen, Reichskommiſſar für die Rückgliederung des Saarlandes Wie die Preſſeſtelle des Reichs und preußzſchen Mi⸗ Wehrden. niſteriums des Innern mitteilt. werden dieſe Beſtimmungen haben, ſoweit nicht ſchon geſchehen, einen entſprechenden[wahr. 2 nicht vor Herbſt 1937 ergehen, ſo daß für die weibliche zu. Antra g.bis ſpäteſtens zum 16. Auguſt 1935 1„„ 5 gend vorläufig nur der Freiwillige Arbeitsdienſt weiter-] dem für ſie zuſtändigen„Prüfungsausſchuß für die Zulaſ⸗ Ende der Freimaurerei in Deutſchland. beſtehen bleibt, eine allgemeine Arbeitsdienſtpflicht für ſie] fung zum aktiven Wehrdienſt“ einzureichen. Seit dem 26. Juli 1935 beſteht in Preußen keine in den nächſten zwei Jahren aber noch nicht eingeführt Die Prütfungsausſchüſſe ſind nicht nur für wehrpflich⸗ een dan ganſation 91 Kürze weden i wird. tige Nichtarier zuſtändig, die den zur Muſterung veſtimm⸗ eee ee 19 7 auflöſen ſo daß Da der Freiwillige Frauenarbeitsdienſt zurzeit nur eine ten Jahrgängen angehören, ſondern auch für dieſenigen 5 eich pie e reſtlos beſeitigt iſt. eringe Anzahl junger Mädchen aufnehmen kann, beſteht] Nichtarier die ſich freiwillig zur Ableiſtung aktiven] anien. Die Behörden in Millſtadt am See in Kärnten 5 die weibliche Jugend kein Anlaß, die Einberufung zur Dienſtes melden, wozu auch kurzfriſtige Dienſtleiſtungen has 555 5 en 1 7 1 5 15 72 5 Bel. andhilfe oder die Arbeitsvermittlung für die Land. und Uebungen gehören. 8 e 17 1 e wirtſchaft unter Berufung auf die Einführung der Arbeits.. nationalſozialiſtiſche Propaganda betrieben habe, für immer dienſtpflicht der weiblichen Jugend abzulehnen. aus Oeſterreich ausgewieſen. 722 * Kalte Füße in Genf NS. Der erſte Tag der Völkerbundsratsſitzung in Sachen Italien—Abeſſinien war, wie nicht anders zu er⸗ warten, wenig verheißungsvoll. Die weiteren Beratungen ergeben keine günſtigeren Ausſichten. Es geht in Genf zwar theoretiſch um die Erhaltung des Völkerfriedens und die Beſeitigung zwiſchenſtgatlicher Konflikte, in der Pra⸗ xis aber kommt man über hinkende Kompromiſſe, Verta⸗ ungen und Verſchleppungen nicht hinaus, während in 5 Zonen die Völker aufeinander loszuſchlagen begin⸗ nen. Die Sendung des Völkerbundes iſt in Worten und Programmen gros, aber ſie thront hoch oben in den Regio⸗ nen der Weltfremdheit. Solange die Staatsmänner nicht in direkter gegenſeitiger Verſtändigung bzw. Unterhand⸗ lung das Geſchick ihrer Völker entſchloſſen in die Hand nehmen und von Kabinett zu Kabinett Entſchei⸗ dungen fällen, die beſtehende Gegenſätzlichkeit ſo oder ſo aus der Welt ſchaffen, werden auf dem Wege über andere Einrichtungen nur dann Klärungen und Erleichterungen ſchwieriger politiſcher Situationen möglich ſein, wenn dieſe Einrichtungen eine Autorität beſitzen, die gebieteriſch den Weg weiſt, den die internationale Politik zu gehen hat. Ob man dem Genfer Völkerbund jedoch derartige Fähigkei⸗ ten zuſchreiben darf, iſt eine Frage, die längſt beantwortet iſt. Die Vertreter Englands und Frankreichs haben ſtun⸗ denlang Beſprechungen gepflogen, mit welchen Methoden man dem italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt zu Leibe gehen müßte. Das Ergebnis dieſer offenbar nicht einfachen Ver⸗ handlungen beruht in einer Hinauszögerung der Entſcheidung bis Anfang September, um in der Zwiſchenzeit den in Scheveningen zuſammengebrochenen Verſöhnungsausſchuß wieder von neuem zu beleben und ihm Gelegenheit zu geben, mit Hilfe eines fünften Schiedsrich⸗ ters ſein Werk zur Verhinderung kriegeriſcher Auseinander⸗ ſetzungen zu vollenden. Dann ſoll abermals der Völkerbunds⸗ rat unter dem Vorſitz des Bolſchewiſten Litwinow zuſam⸗ mentreten, um einen ſalomoniſchen Spruch zu fällen. In der Zwiſchenzeit nehmen die Kriegsvorbe⸗ reitungen munter ihren Fortgang. Soldaten, Arbeiter und Kampfmaterial werden in vollen Schiffsladungen von Europa nach dem afrikaniſchen Kontinent verfrachtet. Die Zuſpitzung der bedrohlichen Lage nimmt von Tag zu Tag zu. Nur zu leicht pflegen in einer ſo überhitzten Atmoſphäre die Schüſſe loszugehen und militäriſche Aktionen zu ent⸗ fachen. Auch wenn man in Genf freundlich darum bittet, bis zur nüchſten Verhandlung die Kriegsvorbereitungen einzuſtellen und ſich auf eine friedliche Löſung vorzuberei⸗ ten. Wenn das Verhältnis zwiſchen zwei Staaten einer ſol⸗ chen Spannung ausgeſetzt iſt, daß man ſtündlich mit krie⸗ geriſchen Auseinanderſetzungen rechnen muß, iſt es Auf⸗ gabe derjenigen Mächte, die ſich berufen und verpflichtet fühlen, im Intereſſe des Friedens die notwendigen Maß⸗ nahmen zu ergreifen, ſo ſchnell und zielklar wie möglich die erforderlichen Schritte zu unternehmen. In der alten preußiſchen Militärdienſtordnung fand ſich der klaf⸗ iche Satz:„In Fällen der Gefahr nützen nur einfache Anordnungen.“ Dieſen Satz kann man auch auf die große Politik übertragen. Ob allerdings die vier Kompromiß⸗ punkte, die nach der Londoner„Times“ zwiſchen Eden und Laval ausgehandelt ſein ſollen, als eine einfache und er⸗ folgreiche Vorausſetzung zur Beilegung des zur Erörte⸗ rung ſtehenden Konfliktes angeſehen werden können, wa⸗ gen wir füglich zu bezweifeln. Nach ausländiſchen Zeitungsmeldungen iſt neuerdings ſogar die Befürchtung aufgetaucht, daß 170 oder vielleicht ſogar wegen der Genfer Verhandlungen der italieniſch⸗ abeſſiniſche Streitfall plötzlich viel weitere Kreiſe ziehen könnte, die man an unterrichteten Stellen nicht ohne Beſorgnis betrachtet. Es hat nämlich am erſten Tage der Genfer Verhandlungen ein längeres Telephongeſpräch des abeſſiniſchen Vertreters mit Tokio ſtattgefunden, über deſſen Inhalt und Hintergrund man bisher nichts in Erfahrung zu bringen vermochte. Sofort tauchte die Frage auf, welche Intereſſen in Japan, das bekanntlich auch nicht mehr Mitglied des Völkerbundes iſt, an dem Hauptver⸗ handlungspunkt dieſer Genfer Sitzung lebendig werden. Man kann ſich alſo des peinlichen Gefühls nicht erweh⸗ ren, als ob nachgerade der Völkerbund ſeine ſubjektive Rolle in der internationalen Politik verliert und zum Objekt außenſtehen der Mächte wird, die die Unzulänglich⸗ keit der Genfer Einrichtung zur Genüge kennengelernt ha⸗ ben. Unter dieſen Umſtänden beginnt man in der Völker⸗ bundsrat langſam, aber ſicher kalte Füße zu bekommen, die bekanntlich der Geſundheit des Körpers, und in dieſem Fall einer geſunden und natürlichen Politik abträglich zu ſein pflegen. Deutſchland ſteht als ruhiger und umparteiiſcher Beobachter abſeits vom Wege der Genfer Geſchehniſſe. Die Neutralität des nationalſozialiſtiſchen Staates iſt unan⸗ aſtbar. Wir haben nur Gelegenheit, von neuem die inter⸗ ationale und friedenspolitiſche Bedeutung des Völkerbun⸗ des, einſchließlich ſeines füngſten bolſchewiſtiſchen Mitglie⸗ des, zu beobachten und dabei feſtzuſtellen, daß wir ert Austritt aus dieſer Einrichtung nicht zu bereuen haben. Muſſolini bleibt unnachgiebig Gereizte Auseinanderſetzungen in Genf. Die letzte Beſprechung der Ratsmit lieder, die nur ei halbe Stunde dauerte, hätte rein form ele Bedeukung. Die Verhandlungen mit der italieniſchen Regierung haben ſich ſehr ſchwierig eſtaltet, weil die Anweiſungen aus Rom wiederholt geändert worden ſeien und weil außerdem der italieniſche Regierungschef bei beſtimmten ragen mit einem abſoluten Rein geankworkel habe. Das ſoll beſonders für die von England gewünſchte irgendwie ge⸗ arkete Verbindung gelten, die zwiſchen den Verhandlungen der Mächte und der ſachlichen Regelung der abeſſiniſche Jrage und dem Völkerbund hergeſtellt werden ſoll. Es ſoll zwiſchen den italieniſchen und den engliſchen verkretern zu gereizten Auseinanderſetzungen gekommen ſein. Die Stimmung in Abeffinien Wir ſind bereit...— Nationale Kundgebungen. Die„Abeſſiniſche Stimme“, die einzige Tageszeitung von Addis Abeba, in der Ea gede e a gedruckt. ſchreibt zum he mit Italien: d Eine unentſchloſſene Polikik Abeſſiniens könnte für Ika. lien nur eine Ermutigung bedeuten, uns anzugreifen. Nut durch eine energiſche Haltung können wir den Frieden be⸗ wahren. Wir ſind bereit, Italien 1 wenn es der 5 1 wir ſind bereit, zu widerſtehen, wenn es den eg wi —— Der Havaskorreſpondent meldet aus Addis Abeba, daß dieſe Worte die Anſicht der Mehrheit der abeſſiniſchen Be⸗ völkerung wiedergäben. Dieſe erwarte mit Ruhe die Ent⸗ ſcheidung des Völkerbundsrates. Inzwiſchen fänden jedoch dauernd nationale Kundgebungen ſtatt. In den 30 Kirchen der Hauptſtadt und der Umgebung würden täglich An ſprachen gehalten. Bevor die jungen Leute des Morgens an ihre Arbeitsplätze gingen, machten ſie gemeinſam mit vielen Beamten in den Straßen von Addis Abeba Marſch⸗ übungen. Ein Frauenausſchuß habe Sammlungen für die Verteidigung des Landes eingerichtet. Es werde ſehr biel geſpendet, und zahlreiche Frauen opferten ihre Schmuck⸗ ſachen. Wieder eine Lügenmeldung Schärfſte Jurückweiſung. Berlin, 3. Auguſt. Die amerikaniſche Nachrichtenagentur Aſſociated Preß behauptet in einem Berliner Telegramm, daß die Berlinet Polizei ebenſo wie die SA und die P ſich in Alarmbereit⸗ ſchaft befänden, da man Unruhen erwarte. Dieſe Lügenmeldung reiht ſich würdig den Verleumdun⸗ gen der letzten Tage an. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß weder die Berliner Polizei noch die SA oder die Po ſich in Alarmzuſtand befinden. Viele Tauſende von Ausländern, die ſich in Berlin aufhalten, wiſſen ebenſo wie die Berliner Bevölkerung ſelbſt, daß in Berlin wie im ganzen Reich völ⸗ lige Ruhe und Ordnung herrſchen. Wenn ein ausländiſcher Korreſpondent, der die Lage ge ⸗ nau kennen muß, dennoch das Gegenteil behauptet, ſo macht er ſich damit offen zum Werkzeug jener gemeinen Hetze deutſchfeindlicher Kreiſe. Seine unſinnigen und gehäſſigen Erfindungen werden mit aller Schärfe zurückgewiesen. Zur Lügenmeldͤung über Oberammergau Berlin, 2. Auguſt. Zu der bereits in ſchärfſter Weiſe widerrufenen Lügen⸗ und Hetzmeldung über die Oberam⸗ mergauer Feſtſpiele wird vom Leiter dieſer Feſtſpiele in Oberammergau noch folgendes mitgeteilt: „Es iſt unwahr, daß die Oberammergauer Feſtſpiele nicht mehr ſtattfinden. Wahr iſt, daß, wie bisher ſtets, nach den 1934 durchgeführten Feſtſpielen eine zehnjährige Pauſe eintritt, während der Probe⸗ und Lehr⸗ ſtüſcke aufgeführt wurden. Ein ſolches Stück iſt auch das zurzeit eingeübte Schauſpiel„Die Ernte“, das ſchon vorher vom Münchener Reſidenz⸗Theater gegeben wurde. Die Verführung eines deutſchen Mädchens durch einen Ju⸗ den, die nach der Lügenmeldung Thema des Stückes ſein ſollte, iſt überhaupt nicht Gegenſtand des Spiels. Proteſt Polens in Danzig Zuftimmung der Bevölkerung zu den Notſtandsmaßnahmen. Danzig, 2. Auguſt. In die Liſte der auf Anweiſung des Danziger Senats⸗ präſidenten zur zollfreien Einfuhr nach Danzig freigegebenen Waren ſind weiter noch Salz und andere lebenswichtige Waren aufgenommen worden. Der diplomatiſche Vertreter Polens in Danzig, Miniſter Papee, hat inzwiſchen den Senatspräſidenten Greiſer aufgeſucht und ihm mündlich den Proteſt der polniſchen Regierung gegen die Danziger Notſtandsmaßnahmen über⸗ mittelt. Wie verlautet, wird die Danziger Regierung ihren Schritt noch in einer Note gegenüber der polniſchen Re⸗ gierung offiziell und eingehend begründen. In der Danziger Bevölkerung hat der Entſchluß der Regierung, für beſtimmte Waren den Lebensbedarf Danzigs ſicherzuſtellen, allgemeine Zuſtimmung gefunden. So fand Gauleiter Forſter, der in dem Danziger Vorort Schidlitz unter freiem Himmel vor Taufenden von Arbeitern ſprach, begeiſterten Beifall, als er ausführte, daß die nationalſoziali⸗ ſtiſche Danziger Regierung ungeachtet ihres Willens zu Ver⸗ ſtändigung die notwendigen Maßnahmen zur Selbſterhaltung getroffen habe und auch durchführen werde. Straßentumulte in Amſterdan Neue kommuniſtiſche Kampftakkik. Amſterdam, 2. Auguſt. An verſchiedenen Stellen der Stadt, insbeſondere im Weſten und im Judenviertel, kam es zu kommuniſtiſchen Straßenkumulten. Die Polizei mußte wiederholt in großer Stärke aufgeboten werden, um Anſammlungen zu zer⸗ ſtreuen. Auch die Jeuerwehr wurde wiederholt alarmiert, um rote Tücher mit kommuniſtiſchen Kampfparolen, die quer über die Skraße geſpannk und ſchwierig zu erreichen waren, zu entfernen. Ein ernſterer Zwiſchenfall ereignete ſich in der im Ju⸗ denpiertel gelegenen Jodenbreeſtraat, wo eine große rote Kiſte, die mit ſchweren Steinen vollgela⸗ den war, von terroriſtiſchen Elementen mittey auf die Straßenbahnſchienen geſtellt worden war. Offenbar han⸗ delt es ſich um eine neue kommuniſtiſche Kampftaktik, denn inzwiſchen erhielt die Polizei von mehreren Seiten die Mitteilung, daß aufrühreriſche Elemente beabſichtigen, in enen Stadtteilen den Straßenbahnverkehr ſtillzu⸗ egen. Im Weſten der Stadt ſahen ſich die Polizeiſtreifen ge⸗ zwungen, gegen größere Trupps radauluſtiger junger Bur⸗ ſchen energiſch vorzugehen, wobei ſtarker Gebrauch vom Gummiknüppel gemacht wurde. Die Katholikenverfolgung in Belfaſt Selbſt Invaliden und Fronkkämpfer wurden verkrieben. i London, 3. Auguſt. Der Biſchof von Down und Connor keilt der Preſſe mit, daß ſich die 1646 katholiſchen Flüchtlinge, die bei den An⸗ zuhen in Belfaſt aus ihren 9 5 8 und Wohnungen ver⸗ krieben wurden, in einer außerordentlich erbarmungswür⸗ digen Lage befinden. Viele haben ihr ganzes Hab und Gut in den Trümmern dieſer Häuser verloren. Manche von ihnen ſind Invaliden und andere ſind alte und hilfloſe Leute; wiederum andere ſind arbeitslos. Serbſt alte Front- fg und ihre Familien ſind unter den Vertriebenen zu nden. In der„Catholic Times“ wird gemeldet, daß führende nordiriſche Regierungsmitglieder durch„hetzeriſche“ Reden Gi Aufflammen der Unruhen beigetragen hätten. Der roßmeiſter der nordiriſchen Orangiſten habe bei einer öf⸗ fentlichen Kundgebung das Schlagwort geprägt:„Prote⸗ stanten, ſtellt nur Proteſtanten an!“ 1. 5 N Moskauer„Kampfgebote“ Zur Verſeuchung der Welk.— In Deulſchland nichls z beſtellen. Moskau, 2. Auguſt. Die amtliche Nachrichtenagentur der Sowjetunion ver, breitet die erſte große Entſchließung des 7. Wellkog⸗ greſſes der Komintern, auf dem übrigens in der zweiten Woche der aus dem Reichstagsbrandſtifter⸗Prozeß berücg, tigte kommuniſtiſche Agitator Dimitroff einen auß, führlichen Bericht erſtatten wird. Ausgehend von der angeblich gemachten Feſtſtellung daß die kommuniſtiſchen Loſungen eine immer ſtärkere e valutionäre Einwirkung auf die Maſſen gewannen, per, pflichtete der Kongreß die einzelnen Sektionen der Kom, intern, in kürzeſter Friſt den Anſchluß der Sozial demokraten zu finden und die bisher oft abſtrakeg Methoden der kommuniſtiſchen Agitation und Propagandz zu ändern und ſie den unmittelbaren Nöten und Intereſſeg der Maſſen anzupaſſen. Der Punkt 5 der Entſchließung ſtellt eine neue gefähr liche Finte der Zerſetzung der Jugend dar. Danach ſolleg nämlich die Mifglieder der kommuniſtiſchen Jugendoes bände nicht mehr geſchloſſen auftreten, ſondern verpflichſe werden, einzeln den bürgerlich⸗demokrakiſchen, den faſch tiſchen und den religiöſen Jugendverbänden gewerkſcha icher, kultureller und ſporklicher Ark beizukreten. Hier ic len ſie den Kampf gegen eine Militariſierung des Lage, lebens und gegen den Arbeitsdienſt der Jugendlichen fü, ren, um eine breite Einheitsfront der nichffaſchiſtiſchg Jugend zu organiſieren. Zum Schluß ſtellt der Komintern⸗Kongreß in Punkt! ſeine Kampfbefehle dahin zuſammen, daß es nur von der Kraft und dem Einfluß der kommuniſtiſchen Parteien ai die breiten Maſſen des Proletariats ſowie von der Energie und der Selbſtloſigkeit der Kommuniſten abhänge, die her anreifende Kriſe in eine„ſiegreiche proletariſche Weltrehh lution“(!) zu verwandeln. „Wir ſind Banditen“ Von den Räubern zum Tee eingeladen.— Die abenkeuen lichen Erlebniſſe des deutſchen Journaliſten Dr. Müllet, Peiping, 2. Auguſt. Der Peipinger DNB⸗Vertreter Dr. Müller gibt nup⸗ mehr einen ausführlichen Bericht über ſeine Entführung du Banditen. Der Ueberfall erfolgte, nachdem Müller und Jong bei einer dreiwöchigen Rundfahrt durch den Oſtteil dg Tſchachar⸗Provinz 2000 Kilometer im Kraftwagen zurit gelegt hatten. Dr. Müller widmel dem Verhalten da chineſiſchen Behörden nach dem Bekanntwerde der Entführung volle Anerkennung und ſtellt feſt, daß det Zwiſchenfall in einem Gebiet erfolgte, das, wenn auch nich formell, ſo doch praktiſch völlig entmilitariſiert iſt. In del N Gebietsteil befinden ſich lediglich Gendarmerie poſten. Nach der Abreiſe aus Dolonnor benutzten wir, ſo fähg Dr. Müller in ſeinem Bericht u. a. fort, die Straße, di uns bei unſerer Abfahrt als der einzig paſſierbare un ſichere Weg nach Kalgan bezeichnet worden war. In de Nähe des Sees Shabuünor gerieten wir in eine normale weiſe für Kraftwagen unpaſſierbare Sand, pfanne. Am 28. Juli gelang es mit Hilfe in der Nit befindlicher Mongolen den Wagen wieder frei zu deko men. Eine Stunde ſpäter erreichten wir die in einem Paß gelegene cheneſiſche Siedlung Hochia Tahuofang. Ball nachdem wir den Ort wieder verlaſſen hatten, wurden wi von beiden Seiten aus mit Gewehren und einem Ma⸗ ſchiuengewehr beſchoſſen. Glücklicherweiſe ſtellte ſich an dem MG nach kurzer Zei eine Ladehemmung ein. Immerhin waren ſchätzungswel 35 Schuß aogegeben worden, von denen zwei die Moto haube trafen. Der Kraftwagen hielt ſofort und ich lief aa die Schützen zu in der Annahme, daß ein Mißverſtändſß boorliege, da die Leute die übliche blaue Gendarm rieuniform mit Armbinden und Abzeichen trugen. Al meine Fragen erwiderten ſie, daß ſie zur Ueberwachung des Straßenverkehrs eingeſetzt ſeien. Die Anführer luden mich zum Tee in einem Siedler. 5 haus ein, um, wie ſie ſagten, Aufklärung zu geben und ſich zu ent ſchuldigen. Währenddeſſen wurden Jones und der ruſſisch Kraftwagenlenker gefeſſelt und jeder in ein geſonder⸗ tes Siedlungshaus gebracht. Bei der Jurchſuchung des Ge päcks, die als Formalität hingeſtellt wurde, eignete ſich einer der vermeintlichen Gendarmen einige Silberdollars aß Darüber zur Rede geſtellt, antwortete er: „Wir ſind keine Gendarmen, ſondern Banditen.“ Der zweite Tag ſeit unſerer Gefangennahme ſah uns wieder auf dem Rücken der Pferde in chineſiſche Bauerntracht. Wir waren diesmal nur leicht gefeſſelt. Die Nacht verbrachten wir in der kleinen chineſiſchen Siedlufg Hemuchi. Dort erſchien ganz üüberraſchend ein Gen! darmeriewachtmeiſter mit drei Poliziſten. Sie wurden von den aufgeſtellten Wachen der Banditen be⸗ ſchoſſen, gefangengenommen und gefeſſelt, ſpäter aber be⸗ ſaſſe und zu einer Beſprechung über unſer Schickſal zuge⸗ aſſen. Die Löſegeld forderungen Der Erfolg bieſer erſten Verhandlungen war, daß die Banditen auf ihre Forderungen nach Waffen und Munfition ganz verzichteten und die Löſegeldforderung von 100 000 auf 50 000 mexikaniſche Dollar herabſetzten. Der i des dritten Tages brachte wieder einen ſcharfen Ritt über ſteile Berge. In Kokir an der Hauptſtraße nach Paochanghſien trennten wir uns in zwei Gruppen. Während Jones, deſſen kapferes Verhalten ich nicht genug preiſen kann, mit den Banditen weiterzog, ritt 100 mit meinen Begleitern nach Paochanghſien. Dort höte jeder Zweifel über die Abſichten der Begleitperſonen auf. Die Banditen beſtehen auf Zahlung Die Banditen beſtchen nch wie vor auf der Zahlun des pon ihnen geforderlen Loſegeldes in Höhe 285 500 merikaniſchen Dollars. Dr. Müller erhielt im Laufe des Freitag von dem Präſidenten des Politiſchen Rates der 8 55 18 0 eine Zuhlern de daß die chineſiſche Regierung für die Zahlung des Löſegeldes unter allen Umſtänden einſteht. 5 5 Müller wird, da die Banditen die Freigabe Jones vo der Zahlung des Löſegeldes abhängi 1 nach 20 1 lagan zurückfahren, um dort für die weiteren Ver⸗ handlungen zur Verfügung zu ſtehen. ö 4 Al 8 Mieſen 0 waren amm jene zu ve ſetzen. von lungs die 2 beide Arbe Wa Anku man des wie die Anla rechn tionc ung als wir Wie halt ſelbf ſozia wer! and dem ten. Deu leiſt deut Gef fel gelt lizis die tet dief 12 Aus dess badiaclien Land Gegen die konfeſſionellen Hetzer Mieſenkundgebung auf dem Karlsruher Schloßplatz.— Geund⸗ ſätzliche Ausführungen des Reichsſtatthalters. () Karlsruhe, 3. Aug. Auf dem weiten Schloßplatz waren am Freitag abend mehr als 70 000 Menſchen ver⸗ ſammelt, um in machtvoller Weiſe Stellung zu nehmen gegen jene Kreise, die ſich unter der Maske. religiöſe Intereſſen zu vertreten, in Gegenſatz zum nationalſozialiſtiſchen Staat ſetzen. Die Betriebe und Geſchäfte hatten geſchloſſen, und von allen Seiten marſchierten die Kolonnen zum Verſamm⸗ lüngsplatz. Im Schloßhofe ſah man die Landespolizei und die Abordnungen der nationalſozialiſtiſchen Formationen. Zu beiden Seiten der Zufahrtsſtraßen zum Schloß bildete der Arbeitsdienſt Spalier, durch das Reichsſtatthalter Robert Wagner nach ſeiner pünktlich um halb 6 Uhr erfolgenden Ankunft ſchritt. Auf dem Balkon des Schloſſes bemerkte man die Spitzen der Behörden, die Vertreter der Partei, des Staates, unter ihnen u. a. Innenminiſter Pflaumer ſo⸗ wie die Vertreter der öffentlichen Körperſchaften. Kreisleiter Worch richtete an den Reichsſtatthalter und die Teilnehmer der Kundgebung unter Hinweis auf deren Anlaß herzliche Begrüßungsworte. Reichsſtatthalter Wagner rechnete ſcharf ab mit den konfeſſionellen Gegnern des na⸗ kionalſozialiſtiſchen Staates. Er erklärte: Wer künftig den Nationalſozialismus, die Weltanſchau⸗ ung des deutſchen Volkes, angreift, iſt unſer Feind und wird als ſolcher behandelt.(Stürmiſcher Beifall). Nachſicht kennen wir nicht mehr.(Wiederholte, ſtürmiſche Zuſtimmung). Dem Nationalſozialismus verdankt unſer Volk ſeine Wiedergeburt. Der Nationalſozialismus iſt der geiſtige In⸗ halt unſeres heutigen Staates, der Nationalſozialismus iſt ſelbſt zum Staat geworden. Angriffe auf den National⸗ ſozialismus müſſen als Angriffe auf den Staat gewertet werden. Der Staat kann daher künftig feindſelige Ausein⸗ anderſetzungen mit dem Nationalſozialismus nur noch mit dem Einſatz der gebotenen ſtaatlichen Machtmittel beantwor⸗ ten.(Wiederholte, ſtürmiſche Zuſtimmung). Weiter wies der Reichsſtatthalter darauf hin, daß in Deutſchland die Freiheit der religiöſen Betätigung gewähr⸗ leiſtet ſei. Religibſe Freiheit könne aber neimals gleichbe⸗ deutend ſein mit Hetz⸗ und Schimpffreiheit, mit Zucht⸗ und Geſetzloſigkeit. Er, der Reichsſtatthalter, möchte keinen Zwei⸗ fel darüber beſtehen laſſen, daß ſeine Rede den konfeſſionellen Hetzern aller Bekenntniſſe gelte. Wenn er ſich im folgenden mit dem politiſchen Katho⸗ lizismus befaſſe, ſo könne das alſo nicht heißen, daß damit die Hetzer anderer, angeblich religiöſer Bekenntniſſe, unbeach⸗ tet bleiben, alſo Hetzfreiheit hätten. Der Reichsſtatthalter legte an Einzelfällen dar, wie von dieſer Seite aus gehetzt und gewühlt werde, und ſagte: Der politiſche Katholizismus iſt es auch, der Partei und Staat die politiſche Führung über Volk und Jugend ſtreitig machen möchte. Wir wollen deshalb ein für alle mal ganz eindeutig Erklären: Die politiſche Erziehung und Führung unſeres Volkes und ſeiner Jugend iſt und bleibt für alle Zeiten Aufgabe der RS DAP. und des nationalſozialiſtiſchen Staates.(Leb⸗ hafte Zuſtimmung). Wir dulden keine polftiſchen Uebergriffe von kirchlicher Seite her, wir dulden aber auch auf die Dauer keine katholiſch⸗politiſche Tagespreſſe, keine katholiſch⸗ politiſchen Jugendverbände und katholiſch⸗politiſchen Berufs⸗ zund Arbeitervereine.(Erneute Zuſtimmung). 8 Eine Kirche hat kein Recht zu politiſchen Zuſammen⸗ ſchlüſſen. Ihr Gemeinſchaftsleben liegt auf einer anderen Ebene und iſt nicht politiſcher, ſondern rein religiöſer Art. Man ſage nicht, dieſe Anſchauungen ſtünden mit dem Kon⸗ kordat in Widerſpruch, das mit dem Vatikan abgeſchloſſen worden iſt. Im Konkordat ſteht nichts von politiſchen Zu⸗ ſammenſchlüſſen und politiſchen Zielen der katholiſchen Kirche. Der Sinn dieſes Konkordats war es gerade, Politik und religiöſe Seelſorge zu trennen. Dem politiſchen Katholizismus— ausgenommen ſol⸗ en hier die entſprechenden Kreiſe in der evangeliſch⸗prote⸗ ſtantiſchen Kirche werden— gehören ausnahmslos auch ſene konfeſſionellen Hetzer an, die wir in letzter Zeit von ſtaatli⸗ cher Seite her haben maßregeln müſſen. Was ſoll man ſagen, wenn Geiſtliche die Deviſenverbrecher als Märtyrer bezeichnen? Auf der gleichen niedrigen Stufe, ſo fuhr der Reichsſtatthal⸗ ter fort, wie die Hetzer, die aus Deviſenverbrechern Mär⸗ tyrer machen möchten, ſtehen ſene Kreaturen, die das Ausland mit entſtellten Nachrichten über das neue Deutſchland verſehen. 55 Heute iſt es ganz o fenkundig: ein Teil dieſes Materials iſt von polttiſchen Katholiken geliefert.(Bewegung und Pfuixufe.) Erſt dieſer Tage haben wir einen ſolchen heuch⸗ leriſch⸗frommen Schurken erwiſcht, als er mit einem gefälſch⸗ ten Bericht über die deutſch⸗elſäſſiſche Grenze gehen wollte. (Lebhafte Zurufe: Hängen!) Solche Schurken ſind Beräter an ihrem Volk und ver⸗ dienen nichis anderes als den Strang(brauſender Beifall). Der Reichsſtatthalter ſchloß mit dem Ausdruck der 19200 nung, daß jene konfeſſionellen Kreiſe, die von der Hetze egen den Nationalſozialismus leben, umkehren möchten. Sollte meine Hoffnung aufs neue getäuſcht werden, dann werden wir den von uns e deen Kampf führen, nicht nur mit ſtaatlichen Mitteln, dann werden wir wieder hinausziehen in das Land und in ene und aber⸗ zehntauſenden von Verſammlungen dem Volke ſelbſt die Streitfragen zur Entſcheidung vorlegen.(ſtürmiſcher Bei⸗ fall). Ueber den N eines ſolchen Ringens Zboeifel nicht beſtehen. 5 5 25 Rede klang in ein begeiſtert über den Platz hal⸗ lendes Siegheil au den Führer aus. Mit dem Geſang des Deutſchlandliedes und des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes fand die Kundgebung ihr Ende. Aufruf des Neichsſtatthalters zur Unterſtützung der„Arbeits⸗ dank⸗Selbſthilfe“. 2. Aug. Der Gauleiter und Reichsſtatt⸗ halter Robert Wagner hat nachſtehenden Aufruf erlaſſen⸗ 7 190 5 ſtützung. Ich aats⸗ und Wirtſchaftksſtellen dem„Arbeitsdank“ Männer, die uneigennützig für die kann kein a Heidelberg.(Das erſte Seeſchiff.) Durch die Eröffnung des Großſchiffahrtsweges nach Heilbronn können auch größere Schiffe den Neckar benützen. Das erſte See⸗ ſchiff größeren Ausmaßes, der in Brunsbüttelkoog behei⸗ matete„Kamerad“, traf in Heidelberg ein und führ Hach Heilbronn weiter. Das Schiff wird in Heilbronn Soda laden und dann nach Holland fahren. Bei der Bergfahrt Himmt das Schiff Getreide als Ladung auf. J Heidelberg.(Spinale Kinderlähmung.) We⸗ gen Auftretens der ſpinalen Kinderlähmung in Heidelberg wurden ſämtliche Kleinkinderſchulen, Kinderhorte. Kindergär⸗ ten in Heidelberg⸗Stadt und Landbezirk mit ſofortiger Wirkung auf die Dauer von 14 Tagen geſchloſſen. Jede größere Anſammlung von Jugendlichen iſt unterſagt, auch dürfen Kinderverſchickungen nach auswärts bis auf weiteres nicht mehr ſtattfinden und Erholungskinder von auswärts nicht mehr in den Amtsbezirk Heidelberg gebracht werden. Das Zeltlager in Waldwimmersbach darf von Kindern nicht beſucht werden. Zu Beſorgnis iſt auf Grund des raſchen Eingreifens der Geſundheitsbehörde kein Anlaß gegeben. Neulußheim.(Kinderſchule geſchloſſen.) We⸗ gen der ſpinalen Kinderlähmung mußten auf Anordnung des Bezirksamtes auch hier die beiden Kinderſchulen geſchloſſen werden; desgleichen iſt jegliche Zuſammenkunft der Jugend⸗ lichen unterſagt. I Schwetzingen.(Tod auf den Schienen) Nachts ließ ſich der 23 Jahre alte Schreiner Karl Wißmeier von hier auf der Bahnſtrecke Schwetzingen— Hockenheim vom Zug überfahren. Der Lokomotivführer eines von Richtung Schwel⸗ zingen kommenden Zuges ſah den Toten auf dem andern Gleis liegen und verſtändigte ſofort die nächſte Bahnwärter⸗ 19215 5 den jungen Mann in den Tod trieb, iſt noch un⸗ ekannt. Großfeuer in Rheinsheim.— Fünf Verletzte. Philippsburg, 2. Aug. In der Vedag(Vereinigte Dachpappenfabriken AG), Wetk Rheins heim, brach durch eine Exploſion in einem Schuppen ein Brand aus, der auf das ganze Werksgebäude übergriff. Bei der Ezploſion wur⸗ den fünf Arbeiter verletzt, einer davon ſehr ſchwer, ſo daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Die Exploſion ereignete ſich in einem Raum der un⸗ mittelbar an das Lager des Werkes angrenzt. Man ſpricht von einer Stichflamme, die ſofort die umſtehenden hochemp⸗ findlichen Werkſtoffe entzündete. In raſendem Lauf griff die Flamme auf eine Verladerampe, die durch ein laufendes Band mit dem Lagerſchuppen in Verbindung ſteht, über, und in wenigen Minuten wurde ſie ein Raub der Flammen. Vier Feuerwehren— Rheinsheim, Germersheim, Karlsruhe, Phi⸗ Uppsburg— bekämpften mit 8—10 Schlauchleitungen den Brand. E Setzbach.(Diamantene Hochzeit.) Jakob Egly und Frau Katharina Eliſabethe, geb. Heilmann, von hier, konnten das ſeltene Feſt der Diamantenen Hochzeit be⸗ gehen. Der Famiilenkreis umfaßt außer den Kindern 29 Enkel und 4 Urenkel. E Adelsheim.(Vom eigenen Fuhrwerk über⸗ fahren.) Auf der Heimfahrt vom Felde kamen die Pferde und das Fuhrwerk des Landwirts Hans Falkenſtein auf der ſtark abſchüſſigen Buchhalde ins Gleiten. Beim Zurückhalten der Pferde kam Falkenſtein zu Fall, ſo daß das Fuhrwerk über ihn hinwegging. Mit ſchweren Verletzungen am ganzen Körper wurde der Verunglückte in das hieſige Krankenhaus verbracht. O Lenzkirch.(Durch explodierenden Spreng⸗ körper ſchwer verletzt.) Der 12jährige Schüler Heiz⸗ mann ſpielte mit einem Sprengkörper, der plötzlich explo⸗ dierte. Dem Jungen wurde die rechte Hand abgeriſſen. Außerdem erlitt er Verletzungen am Kopf, am linken Arm und an der Bruſt. Der Schwerverletzte fand Aufnahme im Krankenhaus. O Görwihl.(Straßen verbeſſerungen im Hot⸗ zen wald) Zurzeit werden an verſchiedenen Straßen auf dem Hotzenwald Verbeſſerungsarbeiten durchgeführt. So er⸗ hält die verbreiterte Straße Görwihl—Strittmatt eine gut⸗ gewalzte Decke. Auch an der Straße Tiefenſtein-Rüßwihl ſind die Verbreiterungsarbeiten bereits fertiggeſtellt. Desgleichen wird die Ortsſtraße in Herriſchried den heutigen Verkehrs⸗ verhältniſſen entſprechend eine Verbreiterung erfahren. Eine große Anzahl von Volksgenoſſen hat dadurch auf längere Zeit Arbeit und Brot erhalten. 0 Sonntagsgedanken Heute und die nächſten Male möge unſere ſtille Andacht ihre beſondere Weihe empfangen von dem Gebet des Herrn, dem Vaterunſer. Kein Gebet iſt uns ſo geläufig wie dieſes; keines wird ſo oft geſprochen in tiefer Andacht oder auch in oberflächlicher Verzerrung wie dies Gebet. Iſt uns ſein tiefſter Sinn und Inhalt immer gegenwärtig? Im Himmei beginnt es, wo unſer Vater iſt. Vor Gottes An⸗ geſicht treten wir hin. und das iſt das erſte, was dies Gebet uns lehren will:„O Menſch, beginne dein Gebet mit Gott und bei Gott! Laß einmal die Enge deiner ſelbſtſüchtigen Wünſche und Abſichten! Denke zuerſt an Gott und nicht immer an dich!“. So wollen die erſten Bitten uns gewaltig emportragen aus der Enge des Irdiſchen zur Höhe des Himmliſchen. Das gibt dieſem Gebet den ungemein lauteren Charakter des Gottesdienſtes. Das heißt gottergeben beten. Dann erſt beginnt unſer Recht, unſere Not und auch unſere Rettung. Dann wird es auf der dunklen Erde ganz von ſelbſt hell, wenn Gottes Licht heruntergebetet iſt auf die Erde. Dann liche Brot, um die getane und um die noch Schuld und um die endliche Erlöſung, mit der das Gebet wieder im Himmel endet, wo es begann. So iſt das Vaterunſer wie ein gewaltiger Ring, der Himmel und Erde zuſammenſchließt in der Einheit Gottes des Vaters und aller ſeiner Kinder. Und ſo iſt ſein tiefſter Sinn und Gedanke der: Wir danken dir, Vater im Himmel, daß wir deine Kinder ſein dürfen: und wir bitten dich, daß wir noch immer mehr und beſſer deine Kinder werden möchten! Könnten wir ſelbſtloſer und doch ſegensreicher für uns beten als ſo? Mag es darum auch oft drohend und gefahrvoll ausſehen in der großen Welt der Menſch⸗ heit um uns und in der eigenen kleinen Welt in uns, ſo⸗ lange wir den Geiſt des Vaterunſers haben, iſt der Sieg unſer. Und wir empfinden ſchon als erdgebundene Men⸗ ſchen die Seligkeit: „Die ſchönen, weißen Wolken iehn dahin 52 e Blau e fil Träume: Mir iſt, als ob ich längſt vergangen bin 1 beginnen die Schatten zu weichen— die Sorge ums täg⸗ kommende Laltale ſeuudcliau Reichsminiſter Dr. Goebbels landete geſtern Abend gegen 7.20 Uhr auf dem Mann⸗ heimer Flugplatz. Auf dem Wege nach Heidelberg, wo er die Reichsfeſtſpiele beſuchte, durchfuhr er mit ſeinen Begleitern gegen 7.30 Uhr überraſchend Seckenheim. Neue Meiſter. Die Meiſterprüfungen mit Erfolg abgelegt haben in den letzten Tagen Herr Artur Hauck als Bau⸗ und Möbelſchreiner, ferner Herr Oswald Eſchelbach als Gipſer und Stukkateur. * U Anentgeltlicher Sonntag im Städtiſchen Schloßmuſeum Mannheim. Am Sonntag, den 4. Auguſt, iſt der Beſuch des Schloßmuſeums in der Zeit von 11—17 Uhr unentgeltlich. Wegen des vielſeitigen Intereſſes, das die derzeitige Aus⸗ ſtellung„Die deutſche Seele“(Bilder und Worte von Hans Thoma) findet, wird die Dauer der Schau bis Ende Auguſt verlängert. Aus Mannheimer Privatbeſitz wurde neuerdings der ſehr ſeltene erſte Radierverſuch Hans Thoma's aus dem Jahre 1897, eine Schwarzwaldpartie bei St. Blaſien dar⸗ ſtellend, für die Ausſtellung leihweiſe zur Verfügung geſtellt. i 300 Verkehesfünder geſtellt. Ein ganz beſonderer Be⸗ weis mangelnder Verkehrsdiſziplin war wiederum das Er⸗ gebnis verſchiedener Verkehrskontrollen, denn es mußten ins⸗ geſamt 267 Radfahrer und 33 Kraftwagenführer gebühren⸗ pflichtig verwarnt bezw. angezeigt werden. 128 der Radfahrer hatten die Zeichenabgabe unterlaſſen und 68 fuhren nach ein⸗ getretener Dunkelheit mit dem unbeleuchteten Fahrrad- Ge⸗ gen 15 der Kraftwagenführer mußte deshalb eingeſchritten werden, weil ſie ihre Fahrzeuge verkehrsſtörend aufgeſtellt hatten. J Radfahrer, nicht nebeneinanderfahren! Obwohl immer wieder darauf hingewieſen wird, daß das Nebenein ander⸗ fahren der Radfahrer verboten iſt, wird dieſer Verkehrs⸗ vorſchrift beſonders häufig zuwidergehandelt. So fuhren in der Neckarſtadt drei Schüler mit ihren Fahrrädern nebenein⸗ ander, wobei ſie in ſchneller Fahrt auf einen Perſonenkraft⸗ 77 1 auffuhren. Einer der Jungen erlitt einen Unterkjefer⸗ ruch. a Mangelhaſte Beſchilderung bei Amleitungen In einem Runderlaß des Generalinſpektors für das deutſche Straßenweſen an alle Wegebehörden heißt es: Die Arbeiten auf den Neichs⸗ und Landſtraßen haben in vollem Umfange begonnen. Aus zahlreichen Gegenden Deutſchlands kommen Klagen aus Kreiſen der Kraftfahrer über die man⸗ gelhafte Beſchilderung der Umleitungen. Meine eigenen Be⸗ ſichtigungen beſtätigten die Berechtigung dieſer Klagen. In Ergänzung der beſtehenden Vorſchriften ordne ich hiermit an, daß bei allen Sperrungen von Reichsſtraßen außer den geſetzlich vorgeſchriebenen Bezeichnungen eine beſondere Tafel nach vorgeſchriebenem Muſter aufgeſtellt wird. Die erforder⸗ lichen Sperrmaßnahmen ſind von allen verantwortlichen Stel⸗ len gegenseitig abzuſtimmen. a „Ich habe“, ſo ſagt der Generalinſpektor,„immer um eine möglichſt kraftfahrfreundliche Durchführung der Baumaßnahmen gebeten und bitte, daß dieſe Anordnung nun auch endlich befolgt wird. In einer Zeit, in der die Kraftfahrt vom Führer der Nation in ſo maßgebender Weiſe unterſtützt wird, muß jede Dienſtſtelle der Landes⸗ bauverwaltungen bemüht ſein, die Straße auch bei Bau⸗ arbeiten ſo herzurichten, daß ſich der Verkehr ungehindert enk⸗ wickeln kann.“ Die neuen Schilder für Umleitungen zeigen in beſonders auffälliger Form, auch mit Zuhilfenahme einer Skizze, welche Teilſtrecken geſperrt ſind und wie die beſte Umleitung er⸗ folgen kann. * Filmſchau. Das Palaſt⸗Theater hatte geſtern abend wieder ſeine Senſation bei der Aufführung des großen Aben⸗ teurerfiim„Das Geſpenſterſchiff“, in dem Harry Piel die Hauptrolle in bewährter Weiſe verkörpert. Was dieſer Artiſt und Akrobat unter den deutſchen Schau⸗ ſpielern alles fertig bringt, kann man eigentlich nicht ſagen— das muß man einfach geſehen haben. Eine überaus spannende, reich an Abenteuern und Senſa⸗ tionen geladene Handlung wird in unerhörtem Tempo dem Zuſchauer vor Augen geführt. Harry Piel im Mittelpunkt des Geſchehens, verfolgt in ſeiner Eigenſchaft als Seepoliziſt das geheimnisvolle und berüchtigte Ge⸗ ſpenſterſchiff, und es gelingt ihm, dank ſeiner Geiſtes⸗ gegenwart und kalten Blutes, allen Gefahren, die ſich ſeine Gegner für ihn ausgedacht haben, zu trotzen, und dieſes Geſpenſterſchiff mit ſeiner ganzen Bemannung zur Strecke zu bringen. Seine akrobatiſchen Leiſtungen reißen zur Bewunderung hin, wobei beſonders ſeine raſende Jagd auf dem Motorrad hinter dem Motorboot der Verbrecher den ſchmalen Hafenkai entlang und anſchlie⸗ ßend der Sprung aus voller Fahrt ins Motorboot zu erwähnen ſei. Auch das Enſemble hat ſich Harry Piel, der ſein eigener Regiſſeur iſt, gut ausgewählt, ſodaß ein wirklich guter Publikumsfilm zuſtande kam. Das Beiprogramm iſt diesmal beſonders gut. Außer einem Kulturfilm und der neueſten Wochen chau gefällt hier ein luſtiger Kurztonfilm aus einem Rundfunkfenderaum. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 8. Sonntag nach Pfingſten. 5 Samstag: 24, 57, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe mit gem. Kommunion der Männer und Frauen. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. f 1.30 Uhr Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sonntag, 4. Auguſt 1935: 7. Sonntag nach Trinitatis. 8.45 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Pfarrer Fichtl. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfarrer Fichtl. 10.30 Uhr Kirchengemeindeausſchußſitzung. e Wegen des Verſammlungsverbotes für Jug und Kinder infolge eines Falles von ſpinaler gearbeitet haben, verdienen die p taat und Wirtschaft.“ von Arbeitsmännern ins berufliche Leben behilflic 5 Und ziehe ſelig mit durch ewige Räume lähmung fallen die Kindergslt Muſterung 1935. Alle Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1914 und 1915 aus dem Bezirk Mannheim⸗Stadt und Land, die aus irgend einem Grunde noch nicht gemuſtert ſind, werden hiermit aufgefordert, ſich am 9. Auguſt 1935 vormittags 7.30 Uhr im Muſterungslokal(Allgem. Ortskrankenkaſſe Mannheim, Renzſtraße 11—13, Haupteingang Adolf Hitlerbrücke) zu ſtellen und zwar im zweiten Obergeſchoß mit den Familiennamen A—K und im dritten Ober⸗ geſchoß mit den Familiennamen L 3. Die in den öffentlichen Aufrufen an den Anſchlag⸗ ſäulen genannten Ausweispapiere ſind mitzubringen und zwar: 5 5 Geburtsſchein, Nachweiſe über Abſtammung, Schul⸗ zeugniſſe und Nachweiſe über Berufsausbildung(Lehr⸗ lings⸗ und Geſellenprüfung), Ausweiſe über Zugehörig⸗ keit zur HJ(Marine HJ), zur SA(Marine SA), zur SS, zum NSKK, zum Den(Deutſcher Luftſportver⸗ band) zum DASd(Deutſcher Amateur⸗, Sende⸗ und Empfangsdienſt), Nachweis über Teilnahme am Wehr⸗ ſport,(Waſſerſport), Nachweis über Landhilfe, Nach⸗ weis über geleiſteten Arbeitsdienſt,(Arbeitspaß oder Arbeitsdienſtpaß), Nachweis über geleiſteten aktiven Dienſt in der Wehrmacht oder Landespolizei oder über die bereits erfolgte Annahme als Freiwilliger in der Wehrmacht oder Landespolizei, Nachweis über den Beſuch von Seefahrtſchulen und über Seefahrtzeiten, Nachweis über den Beſitz des Reichsſportabzeichens oder des SA⸗ Sportabzeichens, Führerſchein(für Kraftfahrzeuge, Flug⸗ zeuge odes Deutſchen Seglerverbandes). Es wird noch beſonders darauf hingewieſen, daß bei Nichterſcheinen gemäߧ 11/1 der Verordnung über die Musterung und Aushebung 1935 vom 29. Mai 35 mit Geldſtrafen bis zu RM. 150 oder mit Haft ein⸗ geſchritten werden wird. Bücherſchau. Was muß der Vermieter und der Mieter wiſſen, um Ermäßigung und Niederſchlagung der Hauszinsſteuer zu erreichen? Von H. Schulz. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. (P.⸗Sch.⸗Kto. Köln Nr. 76183). Preis RM. 1.—. Auch heute noch haben zahlreiche Hauseigentümer von den verſchiedenen Steuererleichterungen, die bei der Haus⸗ zinsſteuer nur auf Antrag zugebilligt werden, keinen oder keinen vollſtändigen Gebrauch gemacht. Wer ſich keine Kenntnis über die beſtehenden Hauszinsſteuer⸗ erleichterungen verſchafft, benachteiligt ſich ſteuerlich ſelbſt! Die verſchiedenen Möglichkeiten werden in dieſer Schrift kurz und ſachlich erörtert und durch Antragsentwürfe wird die Darſtellung anſchaulicher und leicht verſtändlich. In den Antragsentwürfen, die es dem Laien ermöglichen, Anträge ohne fremde Hilfe zu ſtellen, iſt auch ein ſolcher aufgenommen worden, der neben Ermäßigung der Haus⸗ zinsſteuer eine Ermäßigung der Grundvermögensſteuer beantragt. Das Geſetz vom 30. 3. 1935 und der Erlaß vom 5. 4. 1935 hat eine wichtige Umſtellung der Haus⸗ Aus den Nachbarländern Heppenheim.(Oden waldklub⸗ Wanderwege durchs ſüdliche Ried.) Nach einem Beſchluß des Odenwaldklubs wird auch die dem Klubgebiet im Norden und Weſten vorgelagerte Ebene in das Wegebezeichnungs⸗ netz des Klubs einbezogen. So führt die von der Tromm nach Heppenheim herabführende Linie mit weißem Dreieck weiter durch den Lampertheimer Wald und die Ortſchaft Lampertheim, von da am Altrhein und Rhein entlang nach Worms, wo ſie an der Rheinbrücke endet. Dieſe Linie iſt bereits fertiggeſtellt. Weitere Wanderwege, die durch das ſüdliche Ried führen, ſind: von Lindenfels über Bens⸗ heim, Bürſtadt nach Worms und die Fortſetzung einer bei Weinheim das Gebirge verlaſſenen Hauptlinie, die über Viernheim nach Gernsheim führen wird. — Wangen bei Stuttgart.(Tödlicher Verkehrs⸗ unfall.) Ein Radfahrer aus Eßlingen wurde in der He⸗ delfingerſtraße von einem Perſonenkraftwagen angefahren und getötet. Die Schuld ſoll den Radfahrer treffen, der unter Außerachtlaſſung der nötigen Vorſicht die Straßen überqueren wollte. — Bad Cannſtatt.(Tödlicher Betriebsunfall.) In einem Fabrikanweſen der Quellenſtraße in Bad Cann⸗ ſtatt zog ſich ein 28 Jahre alter Arbeiter beim Reinigen eines Teerkeſſels mit Benzol durch die entſtehenden Dämpfe eine ſchwere Vergiftung zu, die ſeinen Tod zur Folge hatte. — Plochingen.(Tragiſcher Todesfall.) Die 64 Jahre alte Frau Kaufmann Marie Starz geb. Lutz hier wurde von einem Schlaganfall ereilt und war ſofort tot. Ohne Zweifel ging der Entſchlafenen der jüngſte Unfall, bei dem ihr einziger Sohn Eugen Starz und ihr Neffe Albert Lutz tödlich verunglückten, ſo zu Herzen, daß auch ſie ihr Leben hingeben mußte. Auflöſung des„Gebetsapoſtolats katholiſcher Fronk⸗ kämpfer“. Koblenz. Die Preſſeſtelle des Oberpräſidiums teilt mit: „Der k. Oberpräſident der Rheinprovinz hat aufgrund der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 das„Gebetsapoſtolat katholiſcher Frontkämp⸗ fer“ im Bereiche der Rheinprovinz mit ſofortiger Wirkung aufgelöſt, weil die Bildung konfeſſioneller Frontkämpfer⸗ bünde nur geeignet iſt, zur Spaltung der Volksgemeinſchaft zu führen und in die Frontkämpfer konfefſionelle Gegen⸗ ſätze hineinzutrageg.“ 2. Prüm. e Sar kein Koloradokäfer.) Aus verſchiedenen Gegenden der Eifel wurde unlängſt über das Auftreten des Koloradokäfers oder Kartoffelkäfers berich⸗ tet. Wiſſenſchaftliche Unterſuchungen haben aber ergeben, daß es ſich bisher bei dieſen Fällen nicht um den Kartoffel⸗ käfer handelte, ſondern um eine ähnliche Larve, die aber nicht den ungeheuren Schaden anrichten kann. Die behörd⸗ lichen Stellen und die Bauernſchaften haben an die Bauern die Anweiſung ergehen laſſen, bei verdächtigen Wahrneh⸗ Augsburg, 2. Auguſt. Ein Laſtkraftwagen der Haſen Brauerei fuhr durch die Hindenburgſtraße ſtadteinwärtz Vor der Kreuzung wollte der Kraftwagenführer eine Rah fahrerin überholen, die im gleichen Augenblick ohne en Richtungszeichen zu geben, nach links einbog. Die Frau kam dabei unmittelbar in die Fahrbahn des Kraftwagens. Um einen Zuſammenſtoß zu vermeiden, ſteuerte der Kraftwg⸗ genführer ſtark nach links, geriet dabei aber auf den Geh, ſteig. Dort knickte der ſchwere Wagen einen Gaskandelaber ab, ſchleifte ihn mehrere Meter weit mit, überrannte noc einen Gartenzaun und kam ſchließlich in einem Garten. grundſtütz zum Stehen. Zwei unter der Gaslaterne ſtz⸗ hende Frauen, die ſich gerade verabſchiedeten, wurden von dem Kraftwagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. de eine war auf der Stelle tot, die zweite ſowie die Radfahre⸗ rin mußten in ſchwerverletztem Zuſtand in das Kranken, haus verbracht werden. Marnheim.(Vermißter ſchreibt aus der Fremdenlegion.) Vor einigen Wochen war der von hier ſtammende Friſeurlehrling Hofmann plötzlich ver ſchwunden. Trotzdem man alles in Bewegung ſetzte und ſo⸗ gar durch Radio nach ihm fahnden ließ, konnte man keine Spur von ihm finden. Nun erhielten ſeine Eltern eim Nachricht aus Marokko, in der H. mitteilte, daß er in di franzöſiſche Fremdenlegion() eingetreten ſei. Hofmann i aus nichtigen Gründen ſeinem Lehrmeiſter davongelaufeh Nachchſpiel einer Denunziation von der Kanzel. Briunsberg, 3. Auguſt. Das Schöffengericht in Brauns berg verurteilte den Erzprieſter Hoppe aus Mehlſack zus Monaten Gefängnis, den Erzprieſter Schulz aus Braun berg zu acht Monaten Gefängnis und den Kaplan Sauen mann aus Braunsberg zu vier Monaten Gefängnis. Der Anklage lag folgender Sachverhalt zugrunde: In Mehlſat hatte eine Verſammlung des Katholiſchen Arbeitervereinz ſtattgefunden, in der der Arbeiterſekretär Linck geſprocheg hatte. Linck wurde wegen dieſer Rede in Schutzhaft genom men. Da der Angeklagte Hoppe dies darauf zurückführtz daß der Polizeihauptwachtmeiſter Vallentin Ohrenzeuge der Verſammlung geweſen ſei, richtete er ein Schreiben an dee Geheime Staatspolizei, indem er dieſe vor Vallentin warnt und mitteilte, daß Vallentin viele Schulden habe; es ſei ſ⸗ gar der Verdacht aufgekommen, daß Vallentin ſtehle. Eine Abſchrift des Schreibens überſandte er an den Vorſitzendez des Arbeitervereines innerhalb der Diözeſe Braunsberg den Angeklagten Schulz, der die Verleſung dieſes Schrei bens von der Kanzel durch den Angeklagten Sauermann ſowie einen Anſchlag an die Kirchentür in Braunsberg an⸗ ordnete. Die Beweisaufnahme ergab, daß die gegen den Polizeihauptwachtmeiſter Vallentin erhobenen ſchweren An⸗ cwürfe völlig unbegründet und daß die Behauptungen ledig; lich deshalb aufgeſtellt waren, um die Glaubwürdigkeit dez Polizeihauptwachtmeiſters Vallentin zu erſchüttern. Wetterbericht Ueber ganz Mittel⸗ und Nordoſteuropa iſt Druckanſtieg erfolgt. Bei ſchwachen weſtlichen Winden iſt Samstag und zinsſteuerſenkung gebracht, die der Verfaſſer in dieſer] mungen zunächſt gutachtliche Aeußerungen der amtlichen[Sonntag meiſt heiteres, trockenes, tagsüber wieder nk Schrift berückſichtigt. f Pflanzenſchutzſtelle einzuholen. meres Wetter zu erwarten. 1* 5 7„ 2 8*. FP.. 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