inken. der r von ver nd ſo⸗ keine eine in die nn it aufeg. auns, zu 8 auns auer. Der hlſat rein; roche nom. ührtz, je del in die arne ſei ſo⸗ Eine enden berg, ſchre mann 9 all 1 den 1 An⸗ ledig, it dez 2 g huhe, riken. dieset t eine affen. ing in Fritz“ chlag Schub sein.. 1 kön- iark). g des mens ben:“ tigkeit eiben“ h 203. zeich- 8. es er⸗ isrich- schutz ö Namen!“ im die selben us ist echis- jedet anden. PWW 2. Blatt zu Wr. 179 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Seit Monaten droht das Kriegsgewitter zwiſchen It a⸗ lien und Abeſſinien loszubrechen und ſeit Monaten verhandeln die Diplomaten, wie man den gefährlichen Konfliktſtoff aus der Welt ſchaffen kann. England als Ver⸗ mittler möchte eine grundſätzliche Bereinigung der Ange⸗ legenheit in Genf, während Italien und Frankreich an einem Zeitgewinn von einem Monat intereſſiert ſind. Der Völkerbundsrat hat ſeine Arbeiten mit der üblichen Geheimſitzung begonnen. Lit win o w, der ſowjetruſſiſche Außenkommiſſar, ſpielt formvollendet die Rolle eines Bie⸗ dermannes und kommt ſich in der Tarnung als„Friedens⸗ ſtifter“ äußerſt gewichtig vor. Auch wenn in Moskau auf dem 7. Weltkongreß der Kommuniſtiſchen Internationale die Bürgerkriegsparolen zur Eroberung friedfertiger Völker gegeben wurden! Wir erleben das ſeltſame Schauſpiel, daß ein prominenter Exponent des„Generalſtabes der Weltrevolution“ von der Genfer Inſtitution das Amt des Ratspräſidenten anvertraut erhält. Eine Doppel⸗ rolle, die wahrlich ihresgleichen ſucht! Schon jetzt glauben nicht ſchlecht informierte ausländiſche Blätter zu wiſſen, daß die gegenwärtige Ratstagung kaum mehr als den üb⸗ lichen Vertagungsbeſchluß unter Hinzuwählung eines fünf⸗ ten Schiedsrichters wird zuſtande bringen können. Ein Vertreter des weltrevolutionären und anarchiſtiſchen Kom⸗ munismus dürfte jedenfalls ſchwerlich die geeignete Per⸗ ſönlichkeit ſein, als„Friedensſtifter“ Verhandlungen zu lei⸗ ten, von deren Ausgang gegebenenfalls das Schickſal zweier Nationen abhängen kann. Ein Kurioſum, das eines gewiſſen tragikomiſchen Beigeſchmackes nicht entbehrt. Man muß es der Komintern in Moskau laſ⸗ ſen, ſie hält nicht hinter dem Berge mit ihrer Propaganda und ihren Zielen. Was nach Herrn Pieck die Delegierten der kommuniſtiſchen Parteien aus allen Ländern der Welt mitzuteilen hatten, verdient die Aufmerkſamkeit aller Re⸗ gierungen. Was werden die Franzoſen in Genf ſagen zu den unverblümten Worten des franzöſiſchen Kommuniſten⸗ führers Cachin, der in dem franzöſiſch⸗ruſſiſchen Militär⸗ bündnis nur die Vorſtufe der Revolutionjerung Frank⸗ reichs ſieht! Die kommuniſtiſche Propaganda hat ſich der Neger in Afrika wie in den Vereinigten Staaten mit un⸗ erhörter Intenſität angenommen. Unruhen in Afrika ſind an der Tagesordnung. Die ſchlimmſte Gefahr aber droht den Kolonialſtaaten mit fernöſtlichem Beſitz, in denen die Sowjetpropaganda bereits über das Stadium der bloßen Propaganda zu offenen Putſchen übergegangen iſt. Der ſowjetruſſiſche Staatsverlag arbeitet an einer Rieſenauf⸗ lage von Propagandaſchriften in fünfzehn Sprachen. Dieſe Propaganda dient nicht der Aufklärung der Welt über Sowjetrußland, ſondern lediglich der Unterwühlung der be⸗ ſtehenden Ordnungen durch die Propagierung der Welt⸗ revolution. Wie ſtärk ſich dieſe Propaganda augenblickliche Spannungen zunutze macht, beweiſt das Newyorker Beiſpie! vielleicht am beſten. Der Kampf gegen das neue Deutſchland erſcheint den Drahtziehern in Moskau als das beſte Mittel, um eine Einheitsfront mit den Sozia⸗ liſten herzuſtellen und dabei Ueberfälle und Gewalttaten zu provozieren, durch die die Gaſtſtaaten in einen Konflikt mit dem Dritten Reich getrieben werden ſollen. Dieſe Methode iſt nicht neu, aber es wäre an der Zeit, daß die von ihr be⸗ troffenen Regierungen endlich einmal lernten, wohin der Kurs geht. * Reuter weiß aus Rom zu berichten, daß Italien und Frankreich den Regierungen von Oeſterreich, Ungarn und der Kleinen Entenke einen neuen endgültigen Vorſchlag über den Donaupakt vorgelegt hätten. Die deutſche Regierung ſei von den Verhandlungen unterrichtet worden, habe jedoch noch keinen endgültigen Entwurf erhalten. Dann folgen die einzelnen Punkte dieſes Vertrages in kur⸗ zer Zuſammenfaſſung und ſchließlich wird in geheimnisvol⸗ ler Weiſe bemerkt:„Die Verwirklichung des Paktes hängt noch von der Entſcheidung der Deutſchen Regierung ab, ob⸗ wohl— wie in Rom erklärt wird, die Unterzeichnung auf jeden Fall vorgenommen wird.“ Frankreich verfolgt mit ſeinem neu erwachten Intereſſe an dem Donaupakt ein doppeltes Ziel: Eine italieniſch⸗ſüdſlawiſche Annäherung zu fördern und zugleich der italieniſchen Regierung die Hände für ihr abeſſiniſches Unternehmen in möglichſt wei⸗ tem Umfange freizumachen. Inhaltlich läßt ſich zu dem neuen Pakt vorläufig nur ſagen, daß er keine Beiſtands⸗ verpflichtung enthält, ſondern nur die Nicht⸗Unterſtützungs⸗ Pflicht der beteiligten Mächte gegenüber einem etwaigen Angreifer ſtatuiert, woran ſich dann andere Punkte, wie die„Unabhängigkeit“ und die„Nichteinmiſchung“ ſchließen. Jetzt, vor dem Abſchluß der Ueberprüfung des genauen Textes, läßt ſich noch nichts über die Art ſagen, in welcher der Vorſchlag die Begriffe definiert. Der Verſuch einer habsburgiſchen Reſtaur a⸗ tion, wie er von der öſterreichiſchen Regierung zweifel⸗ los geplant, aber jetzt abgeſtoppt wurde, hat eine genaue Begriffsbeſtimmung beſonders aktuell und zum Beiſpiel die unterſchiedliche Meinung zwiſchen der öſterreichiſchen und der ſüdflawiſchen Regierung ſehr deutlich gemacht, ob eine ſolche Reſtauration unter den Begriff der inneren oder der internationalen Politik fällt. Es iſt überaus bezeichnend, daß der„Temps“, der die ſehr habsburgfeindliche Rede des ſüdſlawiſchen Miniſterpräſidenten Stojadinowitſch im Bel⸗ grader Senat kommentiert, mit folgendem Satz ſchließt: „Man erſieht daraus die Gefahr, die aus dem Wunſche ent⸗ ſtehen könnte, eine Entwicklung in Oeſterreich zu überſtür⸗ zen, die ſich nur durch die Gunſt abſolut neuer Umſtände und mit Zuſtimmung aller Mächte vollziehen könnte, die an der Aufrechterhaltung der Ruhe und des Friedens in Mitteleuropa intereſſiert ſind.“ Das heißt doch wohl nur, daß ſich Frankreich bereits an eine Rückkehr der Habsbur⸗ ger zu gewöhnen beginnt, nur im Augenblick auf den ſüd⸗ ſlawiſchen Einſpruch Rückſicht nimmt und die ganze Frage vertagt—„bis zum Eintritt abſolut neuer Umſtände“. Motorſportereignis des Sonntags Das große internationale Motorradrennen in Hockenheim. Am Sonntag findet das Internationale Motorradren⸗ nen auf Deutſchlands ſchönſter Straßenrundſtrecke, dem Hockenheimring, ſtatt. Raſch hat das bei Schwetzingen ge⸗ legene Städtchen in den letzten Jahren in den Motorſport⸗ kreiſen Berühmtheit erlangt, und die bisher dort ausge⸗ tragenen Rennen waren ſtets ein Ereignis. Das Training iſt natürlich in vollem Gang, es wurden dabei bereits Geſchwindigkeiten erzielt, die über dem Vorjahrsrekord des NSU- Fahrers Steinbach(131.7 Skundenkilometer) lagen. Die über 12 Kilometer lange Rennſtrecke hat inzwiſchen weitere Verbeſſerungen erfahren, ſo daß ſie jetzt allen Anforderungen vollauf entſpricht und Geſchwindigkei⸗ ten bis zu 150 Stundenkilometer zuläßt. Es werden ſich am Sonntag nicht nur Deutſchlands populärſte Renn⸗ fahrer erbitterte Kämpfe liefern, ſondern auch eine Reihe der beſten Fahrer Englands und Schwedens teil⸗ nehmen Das Programm umfaßt ſieben Rennen. Den Anfang machen die Aus⸗ weis⸗Solofahrer der Klaſſen bis 350 und bis 250 cem. Sie haben je ſechs Runden gleich 72,05 Kilometer zu fahren und ſind zahlenmäßig ſtark vertreten, denn für die Viertellitergruppe haben insgeſamt 27 Bewerber, für die 350er Kategorie 20 Fahrer gemeldet. Das Rennen 2, das ebenfalls über ſechs Runden geht, beſtreiten die Ausweisfahrer der Beiwagenklaſſe bis 1000 cem; neben dem Karlsruher Horexfahrer Blum und ſeinem Landsmann Hofmann(Bücker⸗Jap) werden hier Kuhnen⸗ Düſſeldorf und Ebersberger⸗-Schwabach unter den Erſten zu finden ſein. Dann folgen die Lizenzfahrer derſelben Beiwagengruppe bis 1000 cem, die im Rennen 3 einen Lauf um die Deutſche Straßenmeiſterſchaft 1935 beſtreiten, der über acht Runden gleich 96,04 Kilome⸗ ter geht. Im Rennen 4 gehen die Ausweis⸗Solofah⸗ rer der beiden großen Klaſſen bis 1000 und bis 500 cem in Stärke von rund 20 vom Start, in der großen Kategorie wird die Entſcheidung zwiſchen den BMW⸗Fahrern Dies⸗ bach⸗ Weinheim und dem Zwickauer Pilz liegen. Im Rennen 5, das über 12 Runden gleich 144,06 Ki⸗ lometer geht, kommen die Lizenzſolofahrer der Klaſſen bis 350 und bis 250 cem zu Wort; über 30 Fahrer der 350er Gruppe und 25 der Viertelliterklaſſe bil⸗ den hier ein Feld, wie wir es in Südweſtdeutſchland noch bei keinem Rennen geſehen haben. In der Klaſſe bis 350 cem ſind vor allem die NS U⸗ Fabrikfahrer Steinbach und Mellmann ſo⸗ wie ihre Markengefährten Mellors⸗England und Kammer⸗ Völklingen als Favoriten zu nennen. Eine ganz große Beſetzung hat das Rennen 6 erfahren, das den Meiſterſchaftslauf der Bei ⸗ wagen⸗Lizenzfahrer bis 600 cem bringt und über acht Runden gleich 96,04 Kilometer geht. Hier finden wir als Favoriten vor allem die Fabrikfahrer Schumann(NS) und Kahrmann(DW). Im Schlußrennen 7, das wieder über 12 Runden gleich 144,06 Kilometer geht, treffen rund 30 Lizenzfahrer der Halbliterklaſſe aufeinander. Die Konkurrenz bildet in⸗ ſofern den Höhepunkt der ganzen Veranſtal⸗ tung, als ſie die geſamte deu tiche Extraklaſſe am Start vereinigt und einen Dreikampf der bewähr⸗ teſten Fabrikfahrer von Dae MW und Nl bringt. Schönes rheiniſches Land! Ausſchnitt aus der farbigen Deutſchlandkarte der Reichs⸗ bahnzentrale für den 9 Reiſeverkehr von Walter iemer. ö Führer ſchloß Reichsminiſter Dr. 7 Die Jugendfahrt durch Deutſchland Dr. Goebbels begrüßt die auslandsdeutſchen Jungen. Berlin, 3. Auguſt. Auf dem Wilhelmplatz in Berlin wurden die 1050 aus⸗ landsdeutſchen Jungen durch den Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels begrüßt. Der Miniſter, der von einer tauſendköpfigen Menge mit ſtürmiſchem Jubel empfangen wurde, wies zu⸗ nächſt die auslandsdeutſchen Kameraden darauf hin, daß ſie auf hiſtoriſchem Boden ſtänden. Viele große ſpontane Volks⸗ ſzenen habe dieſer Platz geſehen und oft habe auch der Führer drüben an den Fenſtern der Reichskanzlei geſtanden und ſein Volk begrüßt. Es ſolle keiner glauben, daß dieſe Zeit von ſelbſt gekommen ſei. Nein, dieſe Zeit ſei das Werk der Menſchen, die in ihr leben, und es habe ſich in ihr wie⸗ derum das Wort bewahrheitet, daß es die Männer ſind, die die Geſchichte machen. Es habe Jahre nach dem Kriege gegeben, in denen ſeloſt die beſten Patrioten an der Zukunft dieſes Landes ſchier verzweifeln wollten. Junge Menſchen ſeien es damals ge⸗ weſen, die die Fahne aufrichteten und hochhielten, junge Menſchen, die gegen eine Welt von Haß und Verleumdung das Wort„Reich“ auf ihre Fahne ſchrieben und der Ueber⸗ zeugung waren, daß ein verlorener Krieg allein nicht ein Volk in die endgültige Knechtſchaft hineinwerfen konnte. Aus dem, was damals ein paar Menſchen begannen, iſt nun 8 das große neue Reich entſtanden. Wir haben aufs Neue eine Fahne der Ehre und der Achtung und des Stolzes gehißt.(Lebhafter Beifall.) Sie mögen heute in anderen Staaten verſuchen, dieſe Fahne zu beleidigen. Beleidigen kann eine Fahne mmer nur der, der ſelbſt trägt. Und dafür übernehmen wir die Sicherheit, daß dieſe Fahne von ihren Trägern niemals be⸗ leidigt werden wird.(Erneuter lebhafter Beifall.) Wenn Ihr, meine jungen Kameraden, nur die Zeitungen geleſen hättet, die in Euren Ländern gedruckt werden, dann hättet Ihr vielleicht annehmen können, daß in der Wilhelm⸗ ſtraße Kanonen aufgefahren wären, um die Regierung ge⸗ gen das eigene Volk zu ſchützen und daß ich als Propa⸗ gandaminiſter Euch nur Broſchüren in die Hand gegeben hätte, ohne zu wagen, Euch das deutſche Land und Volk ſelbſt zu zeigen. Ich habe das Gegenteil gewagt. Ihr ſollt nun von hier aus Euren Zug durch Deukſchland antreten. Viele von Euch haben Deutſchland noch nie geſehen. Es iſt deshalb gut, daß Ihr in jungen Jahren hierher gekommen ſeid, wo Eure Herzen noch offen und empfängnisbereit ſind. Das ganze Volk wird auf Eurer Fahrt, die eine wahre Triumphfahrt werden wird, ſich zu Euch ſtellen, ſich zu Euch bekennen und wird im Bekenntnis zu Euch ein Gelöbnis zum Reich und zum Führer ablegen. Mit einem dreifachen Siegheil auf das Reich und den Goebbels unter ſtürmi⸗ ſchem Beifall ſeine Anſprache. Im Anſchluß hieran ſetzten die jungen Gäſte der Hitler⸗ jugend dann ihre Beſichtigungsfahrt durch die Reichshaupt⸗ ſtadt fort. Handel und Wirtſchaſt Wirtſchoftliche Wochenrundſchau Börſe. Die Börſe war auch in dieſer Woche recht ſtill. Mit der Urlaubszeit iſt die große Ruhe an den Börſen ein⸗ getreten. Die Uenſätze waren unbedeutend. Das Intereſſe konzentrierte ſich meiſt auf gewiſſe Spezialwerte, ohne daß jedoch beſonders große Bewegungen erkennbar geworden wären. In einigen Werten drückten Verkäufe vor dem Altimo auf die Kurſe. Sonſt beſtimmten meiſt Zufallsaufträge die Notierungen. Auch Renten hatten wenig Geſchäft und brök⸗ kelten teilweiſe leicht ab. Geldmarkt. Trotz der Altimovorbereitungen war der Geld⸗ markt verhältnismäßig leicht. Die Abzüge, die mit dem Ultimo in Zuſammenhang ſtanden, hielten ſich zunächſt noch in mäßigen Grenzen. Immerhin konnten ſich die Sätze für kurzfriſtiges Geld nicht mehr auf dem bis dahin außerordent⸗ lich niedrigen Stand behaupten und zogen auf 33.25 Pro⸗ zent ſelbſt für allererſte Adreſſen an, während noch in der letzten Woche dieſe, ſoweit ſie überhaupt Bedarf hatten, ihn zu weit unter 3 Prozent liegenden Sätzen decken konnten. Das Intereſſe für alle erſtklaſſigen Anlagen ließ mehr und mehr nach. Das gilt ſowohl für die Reichsſchatzwechſel, Reichs⸗ ſchatzanweiſungen und auch für die Solawechſel der Gold⸗ diskontbank. Produktenmarkt. An den Produktenmärkten blieb das Geſchäft in altem Getreide ruhig. Alter Roggen iſt genügend am Markt, auch in Weizen fehlt es nicht an Angebot. Neue Futtergerſte wird bereits teilweiſe angeboten, doch hat der Markt darin noch unentwickeltes Ausſehen. Auch in Hafer iſt das Angebot alter Ware beſſer geworden. Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer iſt mit 102.2 gegenüber der Vorwoche(101.9) um 0.3 Prozent geſtiegen. Von den Hauptgruppen hat ſich die Kennzahl für Agrar⸗ ſtoffe erhöht, während die Kennzahl für induſtrielle Roh⸗ toffe und Halbwaren leicht nachgegeben hat und die Zahl für nduſtrielle Fertigwaren unverändert blieb. Bei den Roh⸗ ſtoffen waren Erhöhungen für Kupfer zu verzeichnen. In der Gruppe Textilien wurden Preisabſchwächungen für 1 Hanf und Jute durch eine Erhöhung der Preiſe für Roh⸗ eide nahezu ausgeglichen. In der auswärtigen Wirtſchaft ind leider immer noch die beiden Kriſenherde Frankreich und ASA mit ihren Depreſſivwirkungen beſtimmend. Da die fran⸗ zöſiſche Politik ſich bisher nicht entſchließen konnte, das Ihrige zur Stabiliſierung des Friedens beizutragen und die Frie⸗ denshand Deutſchlands zu ergreifen, haben die eee Sparer Angſt um ihr Geld und horten ihre Schätze lieber in Strümpfen oder im Ausland, ſtatt franzöſiſche Staatspapiere zu erwerben. g 74 8 Selson- Sehſuf- Verkauf bis 10. august Nützen Sie die Vorteilel ein 1 Kreuz und Quer So kommt man zu Freibier.— Die Hunde als Ernährer.— Kommt nach der ſtarken Abkühlung der letzten Tage eine neue Hitzewelle zu uns? Heiß laſtet ſie über Amerika, und oft ſchon hat eine ſolche Welle ihren Weg über den Ozean gefunden. Wenn ſie's nicht zu arg treibt, haben wir nichts dagegen, damit auch alle diejenigen, die jetzt erſt in Urlaub gehen können, noch ſchöne Tage haben. Freilich, ein ergiebiger Regen zwiſchendurch wäre für die Landwirtſchaft höchſt notwendig, denn tief ausgetrocknet liegt der Boden da. In den Gärten kann man zwar gießen, im Feld aber läßt ſich nichts machen. Einem ausgetrockneten Acker kann keine Feuchtigkeit zugeführt werden wie etwa einer ausge⸗ trockneten Kehle. Dieſe Art„Anfeuchtung“—„Bewäſſe⸗ rung“ kann man ja im Hinblick auf die mancherlei Ge⸗ tränke nicht gut ſagen— iſt denn auch in der Zeit der Hitze reichlich geübt worden. Wer es da ſo gut hätte wie jene zwei Männer in London! Erſchienen da bei einem Londoner Gaſtwirt zwei wohlbeleibte Herren, die mit fröhlichen Geſichtern ein gro⸗ ßes Glas Bier tranken. Als es ans Bezahlen ging, er⸗ klärten ſie, daß ſie das Recht auf Gratisbier hätten. Ein ſtaatliches Recht ſogar. Und als der Wirt ſie hinauswerfen wollte, da zogen ſie einen geſtempelten und unterſchrie⸗ benen Ausweis aus der Taſche, der ihnen im Namen des Königs das Recht verlieh, überall in London das Bier zu prüfen und ſich von ſeiner guten Beſchaffenheit zu über⸗ zeugen. Und da kam es an den Tag, daß es heutzutage in London noch vier Bierprüfer gibt, die das Recht auf Frei⸗ bier haben. Ihr Amt ſtammt aus den Zeiten der Königin Eliſabeth, als man in England mächtig viel Bier trank, das aber in dem gleichen Maße verwäſſert wurde. Um dem abzuhelfen, richtete man dies ſonderbare Amt ein, das ſei⸗ nem Urheber neben einem Jahresgehalt von zehn Pfund das Recht auf Freibier einbringt. Jetzt will man es aller⸗ dings abſchaffen, weil man der Anſicht iſt, daß ſich Lon⸗ dons Gaſtwirte in den ſeither vergangenen Jahrhunderten erheblich gebeſſert hätten. Die vier Inhaber des ſchweren Amtes werden es freilich ſehr bedauern, daß ſie nun arbeitslos werden. Hoffen wir, daß ſie Gelegenheit finden, ſich auf andere Art und Weiſe zu ernähren. Das wünſchen wir auch jenem findigen Hundebeſitzer, den man dieſer Tage auf einem ebenſo merkwürdigen Gewerbe ertappt hat. In einer Vorſtadt von London hatten die Fleiſchermei⸗ ſter eines Bezirkes feſtſtellen können, daß ihnen trotz größ⸗ ter Aufmerkſamkeit der Angeſtellten größere Mengen Fleiſch geſtohlen wurden, und zwar in einem ziemlich regel⸗ mäßigen Abſtand von je zehn Tagen, ſo daß jeder von ihnen einmal an die Reihe kam. Ein Detektiv wurde auf geteilte Koſten genommen, und ſchließlich kam man hinter das Geheimnis. Es gelang dem Detektiv, den Täter in flagranti zu erwiſchen, und zwar entpuppte ſich als Ver⸗ brecher ein Hund. Um den Herrn feſtſtellen zu können, ließ man ihn laufen und ging ihm nach. An der nächſten Ecke wartete ein völlig abgeriſſener Vagabund, der dem Hunde die geſtohlene acht Pfund ſchwere Hammelkeule ab⸗ nahm und mit ihm das Weite ſuchte, als er die bedroh⸗ lichen Mienen der Verfolger bemerkte. Man nahm ihn binnen weniger Minuten feſt, und es ſtellte ſich heraus, daß dieſer Mann vier Hunde beſaß, die alle für ihn zu ſteh⸗ len hatten, die Beute meiſt in die Wohnung trugen und Bäcker, Fleiſcher ſowie Gemüſegeſchäfte regelmäßig plün⸗ derten. Der Beſitzer verkaufte dann den Raub in einer Bude am Hafen. Daß die vier Helfer des Verhafteten nicht eher erwiſcht wurden, lag daran, daß wohl ab und zu ein Kaufmann den Diebſtahl eines Hundes bemerkte, aber das wohldreſſierte Tier bei einer Verfolgung die Beute fallen ließ und im Galopp auf großem Umweg den Weg nach⸗ hauſe nahm. Alle vier Hunde wurden, nachdem ihr Herr verurteilt und eingeſperrt war, in Staatsbeſitz genommen, wo man aus ihnen noch nützliche Mitglieder der Polizei⸗ hund⸗Meute zu machen hofft. Es iſt ja hart, wenn man ſo um ſeine Ernährer ge⸗ bracht wird, und auch den Hunden wird es wohl ſchwer fal⸗ len, nun wieder ein ordentliches Leben führen zu müſſen. Vielleicht brüten ſie in ihren klugen Hundehirnen Rache, die ſie bei paſſender Gelegenheit an der Polizei nehmen wollen. Freilich Rache iſt nicht immer ſüß. Das mußte zu ſeinem Schaden ein franzöſiſcher Telegraphenarbeiter er⸗ fahren, der in ſeinem Rachebedürfnis einen Tag lang un⸗ heilvolle Verwirrung angerichtet hat. Da hat man nämlich in irgendeiner füdfranzöſiſchen Kleinſtadt den Telegraphenarbeiter Simon entlaſſen. Weil ſie keine Arbeit für ihn hatten oder weil die Poſt aus irgendeinem Grunde mit ihm unzufrieden war. Das iſt auch nebenſächſich Wicheig allein iſt der Umſtand, daß Simon nun einen Mordszorn auf die Poſt und alles hatte, was mit ihr zuſammenhing. Er ging in einer mondhellen Nacht auf einem menſchenleeren Platz an die Arbeit und ſchuftete, wie er noch nie geſchuftet hatte. Alle erreichbaren Kabelenden ſchnitt er ab, und dann flickte er ſie wieder zu⸗ ſammen. Ueberflüſſiges Tun? Ganz und garnicht— der er⸗ grimmte Simon verband nämlich die Enden ſo miteinan⸗ der, wie ſie ihm gerade kamen. Alſo daß am nächſten Mor⸗ gen in der ganzen Stadt ein furchtbares Durcheinander entſtand. Der Herr Bürgermeiſter wollte in der Frühe mit dem Rathaus telephonieren und bekam einen Fleiſcher. Wer ſeine Frau anzurufen vorhatte, wurde mit ſeiner frü⸗ heren Liebe verbunden; Ehen gingen in die Brüche, Ver⸗ lobungen auseinander; es war ein einziges Glücksſpiel, und die ganze Stadt war an der Hatz beteiligt. Nun ſehr lange dauerte die Geſchichte nicht. Weil man nämlich in⸗ zwiſchen den Uebeltäter ergriffen und eingeſperrt und den Schaden wieder ausgebeſſert hatte. Aber im Großen und Ganzen ſoll den guten Bürgern dieſer Tag der Falſchver⸗ bindungen nicht ſchlecht gefallen haben! Es war trotz allem gut, daß man dieſen verwirrten Schaden wenigſtens techniſch wieder ſehr raſch reparieren konnte. Das war ſchon eine gewiſſe Leiſtung. Eine Lei⸗ ſtung, freilich anderer Art, war es, die wir von einem Schotten erfahren. Der kleine, unbedeutende Vorgang, der aus Dundee in Schottland berichtet wird, klingt wie ein billiger Schottenwitz, er hat aber den Vorzug wahr zu ſein. Vor zehn Jahren hatte ein Schottländer aus Dundee in Sidney in Auſtralien eine Uhr gekauft, weil er nach ſeiner Anſicht eine ſolche Uhr zu einem ſo billigen Preiſe in ſeiner Heimat wohl kaum erſtehen könne. Er hatte ſich einen Ga⸗ rantieſchein geben laſſen, der für 10 Jahre Gültigkeit beſaß. Wie erſtaunte der auſtraliſche Uhrmacher, als ihm Anfang dieſes Jahres die Uhr wegen einer Reparatur, die leicht be⸗ hoben war, zugeſchickt wurde. Sie hätte ſich auch in Dundee ſehr billig geſtellt, aber da der Uhrmacher für die Verſand⸗ koſten aufzukommen hatte, ſchickte der Beſitzer die Uhr nach Auſtralien und behalf ſich ein Vierteljahr ohne ſie. Wir ſuchen nach der„L“ War der Geldſchrank beim Untergang geöffnet?— Ift die „Luſitania“ zerbrochen?— Fragen ohne Ankworten. Je länger die Vorbereitungen eines Unternehmens dauern, um ſo beſſer geht die Sache aus, denken jene, die nun ſchon ſeit Tagen an der Stelle ſind, an der die„Luſi⸗ tania“ wahrſcheinlich verſank. Wahrſcheinlich? Nein, ſo gut wie ſicher, denn kurz vor dem Untergang hatten Kapitän Turner und ſeine Offiziere noch Poſition genommen. Auch Ueberlebende der Kataſtrophe ſind an Bord, um die Poſi⸗ tion anzugeben. Alſo Irrtum? Ausgeſchloſſen! „Ophir“ heißt das Bergungsſchiff, und jeder Mann an Bord iſt intereſſiert an der Frage: Iſt da unten noch Gold? Wieviel Gold war überhaupt auf dem Schiff? Und war der Geldſchrank noch ganz oder war er geöffnet, als das Schiff ſank? Kein Menſch hat eine Ahnung, und die blau⸗ berockten Mandarine im Marineamt, die es vielleicht wiſſen müßten, halten den Mund und denken gar nicht daran, daß hier auf der„Ophir“ eine alte Teerjacke an dem Fund be⸗ teiligt iſt— wenn man etwas findet. Es gibt nichts Aufregenderes in der Welt als Schatz⸗ ſuche. Mag es ein neu entdecktes Diamantenfeld, mag es das Ufer eines goldhaltigen Stromes, mag es eine„Pira⸗ teninſel“ ſein. Nichts gleicht an Aufregung jedoch der Suche auf dem Meeresgrund, und kein Fieber iſt ſo heiß, wie die es haben, die an der Reling ſtehen und auf das Auftauchen des Tauchers warten. Nicht immer hört es ſich ſchön an, wenn der Taucher des Abends in der Meſſe von den Wun⸗ dern des Meeresbodens erzählt.„Quatſch! Was heißt hier Wunder— Geld, Gold wollen wir ſehen!“ Die„Ophir“ iſt bereit bis zur letzten Stahltroſſe. Viel⸗ leicht hat ſie ſogar ſchon ihren eigenen Geldſchrank leer ge⸗ macht, um nachher die— wieviel Millionen waren es noch? — alſo die Millionen der„Luſitania“ unterzubringen. Der gepanzerte Tauchapparat, der Triton, liegt ſchon bereit, und Miſter Wells braucht nur hineinzuklettern. Tag für Tag, Stunde für Stunde iſt das Echolot in Tätigkeit. Vielleicht zeigt es das Wrack der„Luſitania“ an, wenn es noch ganz ſein ſollte. Aber iſt es noch ganz? Vielleicht hat ſich das Schiff auf einen Felſen geſetzt und iſt gekentert oder zerbro⸗ chen? Nun, das letzte wäre noch nicht ſo ſchlimm, ſeit der Schneidbrenner unter Waſſer ſo gut funktioniert wie auf dem Lande und man die dickſten Stahlplatten unter Waſſer ſo bequem zerſchneiden kann, als ob man einen Geld⸗ ſchrank zerſchnipſelte. Nur an das Schlimmſte wagt man nicht zu denken, daß nämlich alles Gold aus dem geöffneten Treſor herausgefallen ſein könnte; denn, ſo weit die Tauch⸗ kunſt auch vorgeſchritten ſein mag, das kann man keinem Taucher zumuten, daß er im Schlamm und Tang des At⸗ lantik nach Goldſtücken, Schmuck und Goldbarren ſucht. Er würde nämlich nichts finden, und wenn er tagelang ſuchte, und in und mit den modernſten Apparaten kann er in der Tiefe, in der man das Wrack vermutet, immer nur ein paar Minuten arbeiten. Vorläufig kreiſt die„Ophir“ noch um die vermeintliche Unglücksſtelle, bis die Poſition des Wracks abſolut feſtliegt. Dann wird erſt einmal eine Boje an dem verſunkenen Schiff feſtgemacht, damit man ſtets weiß, wo man den gepanzerten Taucher hinunterlaſſen muß, und natürlich auch, damit man die mühſam gewonnene Poſition nicht wieder verliert. Die Matroſen, Taucher und Hilfstaucher haben zunät nicht viel zu tun gehabt. Sie erzählen ſich einen Törn i dem andern. Da war die„Egypt“, aus der man ein pag Millionen aus dem Meer geholt hat, und je länger ing darüber debattiert, um ſo gewaltiger wird die Ante ſumme, die jeder Mann von der„Egypt“ bekommen hal Und der eine, der grübleriſch dabeiſitzt und kritiſch meckeg kriegt ab und zu eins ans Schienbein. Das beruhigt ung mein. Und dann lachen alle über die Schatzſucher, die oben bei Gotland ein paar Schiffe bergen wollen. Uebe haupt Oſtſee, na, und ſo. Ein Stück Kautabak plauzt eine Ecke. Was ein richtiger Seemann iſt, und die Blic gehen auf den ſchüchternen Kritiſchen, bei dem fängt gz See erſt hinterm Kanal an, verſtanden, du Bangbüx e! Derweilen zieht die„Ophir“ ihre Kreiſe, und vor den Kapitän liegen die Karten der iriſchen Atlantikküste, J. Ausſagen der Ueberlebenden und der Zuſchauer an de Küſte Irlands, die letzte Poſition Turners, und trotz allem. Nicht leicht, ſo einen verſunkenen Schatz zu finden Ruſſiſche„Kulturparks“ Schon vor einem Menſchenalter regte ein philoſophiſ klar ſehender Kopf an, daß man den Wörtern wieder in Begriffe zurückgeben ſollte. Die Bitte iſt ſeitdem von viel Weltweiſen wiederholt worden. Erfolg hatten ſie alle nich viel, am wenigſten in Rußland. 5 Die ruſſiſchen Kommuniſten haben ſich vielmehr bemüß ein klaſſiſches Beiſpiel dafür herbeizubringen, wie man ein Begriff auf das gröblichſte mißbrauchen kann. Dazu wäh⸗ ten ſie das Wort Kultur! Engländer, Amerikaner und 90 länder, die in letzter Zeit das Sowjetparadies beſuchten, in ſich darüber einig, daß die bolſchewiſtiſchen Funktionin 8 5 ein anderes Wort ſo häufig im Munde führen m ieſes. Sie unterſcheiden ſich darin aber durchaus nicht vg dem Gros der Parteianhänger. Geht der Bolſchewiſt na getaner Arbeit, vorausgeſetzt, daß er überhaupt arbeit in ſein Klub⸗ oder Vereinslokal, ſo ſpricht er vor allem ülhe „Kultur“. Die Reden, die im Radio, in der Fabrik, in Ver ſammlungen ertönen, erſcheinen ihm als Ausfluß„höchſ Kultur“. Ueber Kulturfragen ſpricht der jugendliche, gh gerichtete Agitator ebenſo ſelbſtbewußt wie die alten Voß zen der Gottloſenbewegung, und wenn ſie ermüdet u erſchöpft zuſammenſinken, ſuchen ſie Erholung und ger ſtreuung in den„Kulturparken“. So heißen nämlich am lich die Gärten und Anlagen Moskaus und anderer Städe Von der Gottloſenkultur zum Kulturpark! Typſc bolſchewiſtiſch. Es iſt ſchülerhaft zu meinen:„Ein Begriff muß bei dem Worte ſein.“ Mephiſtopheles weiß es beſſer „Auch die Kultur, die alle Welt beleckt, hat auf den Tel ſich erſtreckt.“ — PP Wen ſehnſüchtiger Drang nach den Wundern der Ferne hinaustrieb, lernt in der Fremde— wie bald— in⸗ nigſtes Heimatgefühl. Emanuel Geibel. Die falſche Tür Die Geſchichte einer Entſcheidung Von Rolf Herbert Kunze. Martin Hölderlein war wieder zurückgekehrt. Ich traf ihn auf dem Hügel vor der Stadt. Den Rücken hatte er gegen eine hohe Tanne gelehnt, ſeine Blicke liefen über Gie⸗ bel und Zinnen hin. So ſtand er lange Zeit. Ein leiſer Wind kam über die Höhe und brachte den ſüßen Hauch der ſinkenden Nacht. Die dumpfen Schläge von St. Kathrein zerriſſen endlich die drückende Stille. Ganz langſam gingen wir zur Stadt hinunter. Erſt im Ratskeller taute Hölderlein auf. Er trank raſch hintereinander einige Gläſer goldgelben Wein und meinte plötzlich:„Tja, tja, mein Lieber, ſo iſt das nun—— jetzt iſt man wieder daheim—— „Werden Sie lange bleiben—?“ fragte ich ihn. „Bis ich wieder reif bin für die Fremde—“, ſagte er nachdenklich und malte dabei ſeltſame Figuren auf den blanken Tiſch. „Und wie war es draußen— hatten Sie Erfolge?“ be⸗ gann ich nach einem Weilchen. Hölderlein lächelte ein wenig, nahm einen tiefen Schluck aus ſeinem Glaſe und begann endlich: f „Die erſten Jahre waren ſchlimm, ſehr, ſehr ſchlimm— oft war ich nahe daran zurückzukehren—— Aber ich ſchämte mich damals, mit leeren Händen heimzukommen. Kurz, ich war ein Eſel! Dann aber kam doch mit einem Male die Wendung. Ich fand einen einflußreichen Mann, der mir wohlwollte. Die Viſitenkarte dieſes Gönners, mit Zeichnung: Grunwald. Ich ſtand einen Augenblick ratlos. Tauſend Gedanken ſtürmten auf mich ein. ein paar Worten bekritzelt, öffnete mir den Weg zum Glut Sie verſetzte mich geradezu in einen Rauſchzuſtand. Das ſollte ſich rächen! Denn als ich auf der Treppe des angewieſenen Geſchäftshauſes ſtand, war ich mit meine Weisheit zu Ende. Zwei Schilder hingen friedlich nebenein⸗ ander: Cornelius u. Co. ſtand auf dem einen, das anden verkündete, daß Richard Becker Zucker en gros abzugebeg habe. Sollte ich rechts oder links klingeln? 5 Mein Gönner hatte mich lediglich nach dem Parkring 15 erſte Etage, gewieſen. Ich ſtand einen Augenblick ratlo Tauſend Gedanken ſtürmten auf mich ein. Schließlich en ſchloß ich mich für Cornelius u. Co. Die Karte tat Wunden Ich wurde angeſtellt. Es kamen glückliche Jahre der Arbei, des Aufſtiegs. Der Chef fand Gefallen an mir, ich durſt ſein Haus beſuchen und lernte Elfriede, ſeine Tochter, ken. nen. Wir liebten uns auf den erſten Blick. Das iſt ein alltägliche Geſchichte, die ſich hunderttauſendmal abſpiel, nicht wahr?! f Das Ende war ſo auch nicht ſchwer vorauszuſehen: heiratete Elfriede und trat in die Firma ein! Und das war gut ſo! Man weiß nun, wofür man lebt und ſchafft, das Leben hat jetzt Zweck und Ziel—— und man iſt nicht troſ los, wenn man alt wird——“ 5 Martin Hölderlein brannte ſich bedächtig eine dunkke Zigarre an, ſeine Augen lächelten mit ſtillem Glück, dam fuhr er fort:. „Nun gehört aber auch zu meiner Erzählung die Firm Richard Becker, Zucker en gros! Mit der Zeit hatte ich na⸗ türlich auch Näheres über dieſes Haus erfahren und dachte manchmal bei mir: Wenn du damals zu der anderen Tin hineingegangen wärſt, wie viel anders wäre dann alle gekommen——1 5 Richard Becker war lange tot, ſeine junge, lebensluſtige Witwe führte das Geſchäft ſchlecht und recht. Da ſtellte se eines Tages einen neuen Disponenten ein. Beide verliebten ſich ineinander und heirateten ſehr ſchnell. Dem jungen Mann war das große Glück derart in den Kopf geſtiegen, daß er alle ihre Fehler überſah. 5 Zunächſt ging auch alles gut. Sie lebten in einem Taumel ſüßer Zärtlichkeit. Als der jſedoch verflogen wal, entpuppte ſich die ehemalige Zuckerwitwe. Ihre verſchwel⸗ deriſchen Launen verſchlangen wahnſinnige Gelder. junge Inhaber konnte gar nicht genug ſchaffen, um all den Anforderungen zu genügen. Manchmal verſuchte er, zu dämpfen und Vernunft zu predigen. Immer ſprach er in den Wind. Sie beherrſchte ihn ganz. Mit übermenſchlichen Anſtrengungen hielt er das Ge; ſchäft trotz aller Sorgen und Mühen. Dann kam gan plötzlich das Ende. Andere wußten es ſchon lange, die Na barn, die Freunde, daß ſie ihn betrog. Nur er ahnte nichts Als er eines Abends todmüde heimkam, war ſie mit ihren Liebhaber auf und davon. Am nächſten Morgen ging die Firma Richard Becker, Zucker en gros, in Konkurs— Martin Hölderlein trank raſch ſein Glas aus und zahlte Zum Abſchied fagte er mir noch:„Sehen Sie, lieber Freund, das Leben hängt oft an einer lächerlichen Kleinigkeit— maß muß nur im richtigen Moment die richtige Tür öffnen Am nächſten Tage brachte mir die Poſt einen Brief Er war von Hölderlein.—— ich von hier“, ſchrieb er mir,„— es iſt ſo vieles anders den! Und ich träume zuviel. Und dann iſt da noch eins: Ich 9 abend im Ratskeller nicht die Wahrheit geſagt! Ich nämlich damals nicht zu Cornelius u. Co. in Stellung ge, gangen, ſondern zu Richard Becker, Zucker en gros gehe doch wieder fon habe Ihnen geſtenn ſein Jeu ihn Ho kli: los Se da⸗ Ich Du ma Er feſſ. Jos wie ſtirl zunäch rn nut n pan er ing Anteit en hal meckeg t ung; die Uebe auzt e Blich gt ix el or den ſte, 0 An del allem, e ſophſt er ihn 1 viele le nic demüh n eint 1 wäh⸗ nd Ha en, ſi tionän en w. cht vn ch anz Städte Typiſz Begriff beſſer Teuft 2— Glu. Treppe meiner henein⸗ andert ugeben ing 13 ratlos ich ent zunder Arbei, durftt r, ken⸗ ſt eint bſpiel, n: Ji as wal ft, daz t troſt dunkle „ dam Firma ich na⸗ dachte en Tin 1 alles 5luſtige ellte ſie liebten jungen ſtiegen, einem N wat, ſchwem 0 Det all den er, gu er in Der Jod au Ilolienfried. Noman von Kurt Martin. 20 Auguſt Holler ſah wild um ſich. Plötzlich verſetzte er dem Kriminalinſpektor einen harten Schlag ins Geſicht, daß er zurücktaumelte. Egon Gerdahlen, der dem Flüchtenden im Wege ſtand, bekam einen Hieb in die Magengegend, der ihn zu Boden ſtreckte. Und dann war Holler zur Tür hinaus. Friedrich Finkemann konnte das Geſchehene noch nicht faſſen. Paul Stein ſchrie ihn an. „Kommen Sie, er darf uns nicht entkommen!“ Sie eilten auf den Hof. Auguſt Holler ſprang eben auf ſein Motorrad und wollte davonfahren; aber ein paar Guts⸗ leute kamen ihm entgegen. Stein rief ihnen zu. „Haltet den Mann feſt! Hier iſt die Kriminalpolizeil“ Und Friedrich Finkemann befahl: „Feſthalten! Feſthalten!— Haltet den Holler!“ Der Ausreißer ſchrie. „Zurück! Ich fahre euch glatt über den Haufen!“ Aber die Leute hatten begriffen und drängten hart auf ihn ein. Es gab ein Handgemenge. Wie ein Raſender ſchlug Holler um ſich. Paul Stein war bei den Kämpfenden. Handſchellen klirrten, und nach wenigen Minuten lag Auguſt Holler wehr⸗ los am Boden. Schaum ſtand ihm auf den Lippen. Er tobte. Seine Stimme überſchlug ſich. „Ihr Schufte! Büßen ſollt ihr mir das! das zahle ich euch heim!“ Als er Paul Stein ſah, ſchrie er noch lauter. „Der da war es!— Aber du ſollſt noch an mich denken! Ich will nur erſt wieder frei werden! Dir zahl' ich's heim! Du ſollſt noch an mich denken!“ Paul Stein achtete nicht auf ihn. Er hatte mit Finke, mann verhandelt und befahl jetzt den Leuten, Auguſt Holler in einen Schuppen zu tragen. Da ſchlug der Gefangene wieder wild mit den Beinen um ſich. Stein ſah ihn verächtlich an. „Schämen Sie ſich, wie Sie ſich aufführen!“ „Laſſen Sie mich frei!“ „Ich erkläre Sie für verhaftet, Auguſt Holler! Sie ſind dringend verdächtig, an der Ermordung Joachim Gerdahlens beteiligt zu ſein.“ „Nein!— Nein!— Nein!—“ Stein befahl. „Fort mit ihm!“ Mit Friedrich Finkemann eilte er zum Wirtſchaftsge⸗ bäude zurück, um nach Egon Gerdahlen zu ſehen. Frau Marta Gerdahlen kam die Treppe des Herrenhau⸗ ſes herabgeeilt. „Mein Gott, was iſt geſchehen, Herr Kriminalinſpektor? — Wo iſt mein Sohn?— O, Sie bluten ja, Sie ſind ja ver⸗ Wundet!“ Stein fühlte es erſt jetzt warm über ſein Antlitz rinnen. Er riß das Taſchentuch hervor und wiſchte flüchtig das Blut ab. „Nicht von Bedeutung! „Und mein Sohn?“ „Wir wollen ſogleich nach ihm ſehen.“ „Was iſt mit ihm?“ Sie erbleichte in jähem Erſchrecken. „Keine Sorge! Er hat auch einen Fauſtſchlag abbekom⸗ men. Sonſt iſt ihm nichts geſchehen!“ Sie fanden Egon Gerdahlen in Finkemanns Zimmer noch am Boden liegen. Marta Gerdahlen ſank mit einem wehen Schrei neben ihrem Sohn nieder. „Egon, Egon!—— Er iſt getötet!— Egon— iſt das das Ende? Iſt das jetzt das Ende?“ Stein öffnete dem Bewußtloſen die Kleider, und Finke⸗ mann war mit kaltem Waſſer zur Hand. Alsbald ſchlug Egon Gerdahlen die Augen auf. Er ſeufzte tief. Marta Gerdahlen ergriff ſeine Hände. „Egon, was iſt dir?“. 510 Er ſah benommen um ſich. 1 „Ich weiß ſelbſt nicht.— Ach jal— Dieſer Holler!“ Stein erklärte der beſorgten Frau. „Ich habe Auguſt Holler, den Viehhändler, verhaftet. Er 5 fliehen und ſchlug nach uns. Jetzt iſt er ſicher ge⸗ feſſelt „Alſo doch!— Er hat den Schuldſchein gefälſcht?“ N„Vielleicht!— Zunächſt ſcheint er mit dem Mord an Joachim Gerdahlen in Verbindung zu ſtehen.“ „Mit dem Mord?—“ „Ich meine ſchon.“ „Aber das iſt—“ die Frau ſah des Sohnes Augen ſich wieder ſchließen; da ſchrie ſie voll erneuter Sorge auf;„er ſtirbt mir!— Helft!— Einen Arzt!“ Stein verſuchte, ſie zu beruhigen. „Keine Aufregung, Frau Gerdahlen. meue Ohnmacht.“ Man trug Egon Gerdahlen hinüber ins Herrenhaus, ſandte das Auto zum Arzt. Alles war in heller Aufregung. In Finkemanns Zimmer fand endlich auch Paul Stein Seit, ſein Geſicht zu waſchen. Die Blutung wollte jedoch nicht nachlaſſen, und als der Arzt kam, war es nötiger, daß er den Kriminalinſpektor behandelte als Egon Gerdahlen, der ſich inzwiſchen halbwegs erholt hatte. 5 VII. Staatsanwalt Or Haberland ſah prüfend auf den Kri⸗ 5 der mit verbundenem rechten Auge vor ihm ſtand. „Hübſch ſehen Sie aus!— Der Kerl muß ja Rieſen⸗ kräfte haben.“ „Er kann gut zuſchlagen.“ „Ich werde ihn mir jetzt vorführen laſſen. ben Sie aber mit hier!“ „Gern, Herr Staatsanwalt.“ N Dr. Haberland gab Auftrag, den Gefangenen Auguſt Holler vorzuführen. Mit gefeſſelten Händen betrat Auguſt Holler das Zim Er ſah haßerfüllt um ſich.. Dr. Haberland fuhr ihn an. „Hören Sie auf, uns mit Ihren Blicken zu töten; denn das möchten Sie doch am liebſten, nicht wahr?— Durch die ſchwere Körperverletzung, deren Sie ſich geſtern ſchuldig mach⸗ ten, haben Sie Ihr Schuldkonto neu belaſtet.“ Auguſt Holler murrte. „Ich hätte noch beſſer treffen ſollen.“ Wartet nur, Ein Fauſtſchlag!“ Es iſt nur eine Bitte, blei⸗ mer. Ringe ſchuld daran. „Ein zweiter Mord wäre Ihnen alſo ganz lieb geweſen?“ „Ich habe keinen Menſchen ermordet!“ „Schreien Sie nicht ſo, ſonſt laſſe ich Sie wieder ab⸗ führen!“ „Das wäre mir ſowieſo am liebſten. nicht mit Ihnen reden!“ „Aber ich habe Sie zu fragen, und Sie haben zu ant⸗ worten!“ „Solange es mir gefällt, werde ich es tun.“ „Reden Sie nicht ſo frech daher!“ „Ich ſoll wohl noch erfreut ſein über die gemeine Be⸗ handlung?— Ich will mich beſchweren, aber baldigſt! Man muß mir das geſtatten!“ „Sie haben jetzt nur auf das zu antworten, was ich Sie frage.“ „Fragen Sie! ten will.“ „Zunächſt die Schuldſchein⸗Angelegenheit! Der Schuld⸗ ſchein iſt ſeitens der Gerichtsſachverſtändigen unterſucht wor⸗ den. Die Handſchrift iſt echt.“ Triumphierend fuhr Holler auf. „So, er iſt echt! Er iſt alſo echt! Und die Schufte auf Hohenfried wagten zu behaupten, er ſei vielleicht gar nicht richtig! Der dort“— er nickte zu Paul Stein hinüber— „ſagte es mir glatt ins Geſicht, der Schein ſei wahrſcheinlich gefälſcht!— Hahal Er iſt echt, er iſt alſo doch echt!— Das ſoll ihnen allen teuer zu ſtehen kommen, dem jungen Laffen auf Hohenfried vor allem! Ich—“ „Die Schrift iſt echt, ſage ich.— Aber!— Jetzt kommt nämlich noch das„Aber“, an das Sie ſcheinbar nicht denken.“ „Was für ein„Aber“?“ „Deshalb braucht Ihre Forderung noch nicht zu Recht zu beſtehen.“ „Ohol“ „Jawohl! Auf welche Weiſe Sie ſich in Beſitz dieſes Scheines brachten, iſt noch nicht geklärt.“ „Das iſt längſt geklärt! Ich habe es doch geſagt.“ „Was Sie ſagen, braucht nicht zu ſtimmen.“ „Nicht zu ſtimmenl Warum nur dann der Schein echt iſt!l— Unterſuchen Sie ihn lieber nochmals, ob er auch wirk⸗ lich echt iſt! Haha, beſſer iſt beſſer!“ „Sie ſollen nicht ſo unverſchämt antworten!— Am 22. Auguſt ſoll der Schein ausgeſtellt ſein. Das Datum wird ſeine Richtigkeit haben.— Wozu waren Sie aber nun am 23. Auguſt bei Herrn Gerdahlen?“ „Das habe ich auch ſchon geſagt.“ „Was Sie über dieſen erneuten Beſuch ausſagten, glau⸗ ben wir nicht. Sie kamen am 23. Auguſt ohne erſichtlichen Grund nach Hohenfried.“ „Ich wollte Vieh kaufen.“ „Das iſt eben nicht wahr!“ „Und es iſt wahr! Waren Sie vielleicht dabei?— Nein! Alſo können Sie es auch nicht wiſſen!“ Dr. Haberland ſchlug zornig auf den Tiſch. „Sie ſollen anſtändig antworten!— Dieſer beabſichtigte Viehkauf iſt ja nur ein Vorwand. Der Hauptgrund für Ihren Beſuch auf Hohenfried am 23. Auguſt war, ſich von Herrn Gerdahlen das ihm geliehene Geld zurückgeben zu laſſen.— Ruhig!— Wenn wir auch noch vor einem Rätſel ſtehen, wes⸗ halb Herr Gerdahlen Sie um Geld anging— das iſt gewiß: Joachim Gerdahlen brauchte das Geld höchſtens für einen ganz nötigen und höchſt wichtigen Zweck; er ſah keine Ge⸗ legenheit, ſich auf andere Weiſe ſo raſch das Geld zu beſchaf⸗ fen.— Jetzt aber kommt das Wichtige: Wenn Joachim Ger⸗ dahlen ſich ſchon von Ihnen Geld lieh, dann doch nur, um eine augenblickliche Verlegenheit zu beſeitigen, nicht etwa, um mit dem Gelde irgendwie zu arbeiten. Das hatte Joa⸗ chim Gerdahlen bei ſeinem Reichtum nicht nötig!— Er wird alſo unbeding! beſtrebt geweſen ſein, ſeine Schuld unverzüg⸗ lich wieder auszugleichen. Deshalb fuhr er am 23. Auguſt vormittags hierher zu ſeiner Bank.— Jawohl, das haben wir inzwiſchen feſtgeſtellt! Herr Joachim Gerdahlen war am 23. Auguſt hier auf ſeiner Bank und ſuchte dort die Stahl⸗ kammer auf. Er entnahm ſeinem Schrankfach Werte und verließ erſt nach zwanzig Minuten wieder die Bank. Ein Ich will ja gar Es iſt dann meine Sache, ob ich antwor⸗ Bankangeſtelter, der zur fraglichen Zeit in der Staylram⸗ mer zu tun hatte, ſah, wie Herr Gerdahlen Banknotenbündel zählte und in ſeine Aktentaſche ſchob.— Joachim Gerdahlen hat ſich alſo am 23. Auguſt vormittags Geld aus der Bank geholt, viel Geld!— Wo iſt das Geld?— Es wurde nirgends nach dem Tode Gerdahlens auf Hohenfried gefunden. Da er aber von der Bank weg direkt nach Hohenfried zurück⸗ fuhr, iſt es gewiß, daß er das Geld mit nach Hohenfried brachte.“ Der Staatsanwalt hatte beim Sprechen den Gefangenen genau beobachtet. Jetzt ſprach er raſch, den Mann in ſeinen Gedankengängen überrumpelnd. „Was zittern Sie?— Sehen Sie jetzt ein, daß Leugnen nichts fruchtet?“ Auguſt Holler riß ſich zuſammen. „Was, leugnen?— Ich?— Ich habe nichts zu leugnen! — Was wollen Sie denn nun wieder von mir? Was geht es denn mich an, was Joachim Gerdahlen auf der Bank tat! — Ich weiß nichts davon.“ „Natürlich wußten Sie das! Herr Gerdahlen hatte Ihnen am 22. Auguſt, als Sie ihm das Geld liehen, geſagt, daß er am andern Tag zur Bank fahren und Geld holen werde.“ „Nein, das hat er nicht geſagt!“ „Deshalb kamen Sie am 23. Auguſt auch wieder zu ihm; Sie ſollten da Ihr Geld wieder erhalten!“ „Das iſt ja alles nicht wahr. Sie reden lauter dum⸗ mes Zeug daher.“ „Das iſt beſtimmt wahr! Und nun ſagen Sie uns, wie es kommt, daß Sie noch den Schuldſchein beſitzen, nachdem Sie längſt das Geld von Herrn Gerdahlen zurückerhalten haben!“ Auguſt Holler ſchrie erboſt. „Nichts iſt wahr! Nichts habe ich erhalten! Lügen!“ „Alſo gut, leugnen Sie! hinter kommen. Lügen! Wir werden auch da noch da⸗ Ihr Leugnen verſchärft aber Ihre Strafe, das merken Sie ſich. Nutzen bringt es Ihnen nicht, ganz und gar nicht!— Wie iſt es aber mit dem anderen Gelde, das Herr Gerdahlen außerdem holte? Er ſoll noch mehr Geld als die von Ihnen geliehene Summe ſeinem Stahlkammer⸗ fach entnommen haben.“ „Was geht denn das mich an?“ Auguſt Holler ereiferte ſich. „Das iſt ja recht ſchön! Nur weil Herr Gerdahlen ſich zuſßllig am 23. Auguſt Geld holte, ſoll ich Lügen ſagen!— Was geht es denn mich an, was Herr Gerdahlen mit dem Gelde anfing?— Nun ſoll der Schuldſchein wohl gar nicht ausgezahlt werden?— Der Schein iſt echt, Sie haben es vor⸗ hin ſelbſt geſagt! Und nun? Jetzt ſoll ich das Geld ſchon erhalten haben?— Wie kann ich denn da den Schuldſchein noch beſitzen?— Verrückt iſt das! Ich habe mein Geld noch nicht erhalten! Ich will aber jetzt mein Geld!“ „Sie haben in den letzten Tagen des Auguſt überall viel Vieh aufgekauft und alles bar bezahlt. Wo nahmen Sie denn das Geld dazu her?“ „Das geht Sie nichts an!“ „Wenn Sie es ehrlich erwarben, freilich nicht; aber wir müſſen eben ſehr daran zweifeln, daß es ſich hier um ehrlich erworbenes Geld handelte.“ „Es wird immer beſſer! Nur zu, nur zu!“ „Sie ſahen auch, als Sie am 23. Auguſt bei Herrn Ger⸗ dahlen waren, daß er noch größere Summen bei ſich hatte!“ „Nichts ſah ich! Gar nichts ſah ich! Er hat ja—“ „Was denn?— Reden Sie nur weiter!“ „Ich mag nicht!“ „Weil Sie ſich beinahe verplappert hätten, nicht wahr? — Und da wollen Sie noch leugnen, wo Sie jetzt ſchon halb und halb Ihre Schuld eingeſtanden haben?!“ 5 Auguſt Holler höhnte. „Schuld! Schuld!— Ich und Schuld!— Sie träumen wohl?— Was wollen Sie da behaupten?— Schuld!— Ich und Schuld!— Ich habe ein gutes Gewiſſen.“ Dr. Haberland lächelte ſpöttiſch. „Sehr ſchön!— Na, gehen wir einen Schritt weiter! Jetzt kommt die Nacht des 23. Auguſt und Ihr nächtlicher Beſuch auf Hohenfried. Sie wollten natürlich keinen Mord. Sie wollten nur das Geld ſtehen.“ BEIM EIN KOCHEN Unſere Großmütter hatten noch keinen Weckapparat keine neuzeitlichen Konſervierungsmittel, und doch wurde zi ihren Zeiten viel mehr eingekocht und eingemacht als heute und ſonderbarerweiſe hielt ſich alles ganz vortrefflich. Abel wie große Mühe und Sorgfalt wurde auch auf das Herſtel⸗ len verwendet. Schon der Einkauf von Obſt und Gemüſen zum Einkochen ſpielte eine große Rolle. Nur ganz friſche, tadelloſe Ware wurde genommen, man kaufte entweder beim Gärtner oder beim Bauern direkt ein. Aber auch heute muß und kann einer Hausfrau jedes Einmachen gut gelin⸗ gen, wenn ſie die genügende Vorſicht, Sorgfalt und pein⸗ lichſte Sauberkeit anwendet. Wenn Gläſer mit eingemachtem Obſt oder Gemüſe auf⸗ gehen, ſo iſt faſt immer die Beſchaffenheit der Gläſer oder Es iſt aber auch ſehr leicht möglich, daß das betreffende Obſt nicht genügend lange gekocht wurde. Gerade beim Obſt muß vor allem beim Einkauf auf friſcheſte Ware geachtet werden. Es ſoll möglichſt nicht gerade in einer Regenperiode gepflückt ſein. Dieſe Früchte halten ſich meiſt nicht und verlieren ſchnell ihr Aroma. Die Gläſer dürfen niemals zu voll gefüllt werden, da oft Früchte beim Einkochen noch Saft ziehen und bis über den Rand ſteigen. Der Gummiring darf mit den Früchten nicht in Berührung kommen. Kleinſte Faſerſtückchen, die ſich zwi⸗ ſchen Glas und Gummiring ſchieben, verurſachen ſehr oft das Aufſpringen der Gläſer. Oft bildet ſich nur ein wenig Schimmel, der aber den Geſchmack des Obſtes weſentlich beeinträchtigt. Auch bildet ſich Schimmelanſatz, wenn die Früchte nicht genügend geſüßt oder nicht dick genug einge kocht wurden. Man vermeidet Schimmel, wenn man ein mit Alkohol getränktes Stück Papier oben auflegt. Niemals darf die Kochzeit zu kurz bemeſſen ſein, der nötige Kochgrad muß erreicht werden. Beim Marmelade⸗ und Gelee⸗Einkochen muß darauf geachtet werden, nicht eher den Kochprozeß zu unterbrechen, bis die Früchte gelieren. Beim Verſchließen der Gläſer wird heute noch gern die Alkoholverbrennung angewendet. Die Arbeit des Verſchlie⸗ ßens geht damit ſehr ſchnell vonſtatten. Man kann dazu ſedes Glas mit Gummiringverſchluß verwenden. Das Ein⸗ machegut wird zunächſt heiß in die Gläſer gefüllt. Der in Sodawaſſer gereinigte, noch naſſe Ring wird auf den Rand elegt. Auf das Eingemachte kommen ein oder zwei weiße Pergamentblättchen, darüber 7 Teelöffel Weingeiſt, Arraf oder Rum; nun zündet man den Alkohol an und drückt, noch ehe die Flamme wieder erliſcht, den ſauber gewaſchenen und getrockneten Deckel darauf. Oeffnet ſich der Deckel dennoch, ſo wird das Verfahren wiederholt. Die Gummiringe ſind ein ſehr wichtiger Beſtandteil beim Einkochen, da von ihrer Qualität und Beſchaffenheiß ſehr oft das Gelingen der Steriliſation abhängt. Vor Die Gummiringe müſſen ſorgfältig geſäubert werden. Gebrauch müſſen die Ringe gut in Sodawaſſer ausgekocht und auf einem ſauberen Tuch zum Trocknen ausgebreitet werden. Man ſoll ſie nicht mit einem Tuch trocken reiben, da die Faſern am Gummi hängenbleiben.„ Das Einmacheglas ſpingt nicht, ſelbſt dann nicht, wenn das gekochte Einmachegut ſofort heiß eingefüllt wird, ſofern man nur das Einmacheglas auf ein mit kaltem Waſſer an⸗ gefeuchtetes Tuch ſtellt und die Enden des Tuches um den unteren Teil des Gefäßes ſchlingt. Text und Photo(1): Schoepke. „Hört mal zu,“ ſagte Heinz, von ſeinem Schmöker auf⸗ blickend,„da leſe ich eben!— ſchon im früheſten Mittel⸗ alter kannte man 102 deutſche Badeorte, in erſter Linie Karlsbad und jene heißen Heilquellen des Rheinlandes, in denen Karl der Große ſeinen Rheumatismus behandelte—“ „Das wird ihm nichts genützt haben“, brummte Rudolf. „Warum ſollen ſie ihm nichts genützt haben?“ erkun⸗ digte ſich Annelore.„Heiße Quellen ſind doch gut für Rheuma!“ „Das kann ſchon ſein“, erwiderte Rudolf trocken,„aber nicht gegen Zipperlein nach Rheinwein, Moſel und derglei⸗ chen Picheleien! Man weiß doch, daß der alte Knabe einen ordentlichen Zug hatte!“ „Laßt doch!“ winkte Heinz ab, und ſetzte ſeine Vor⸗ leſung fort:„— allerdings waren es keine Badeorte in un⸗ ſerem Sinne, ſondern lediglich Heilſtätten von lokaler Be⸗ deutung, von denen man über ihren Umkreis hinaus im übrigen weiten Reiche nichts wußte. Trotzdem wimmelte es auf einmal in Bad Pyrmont von alten Weiblein, die un⸗ geachtet aller Gefahren der Landſtraße und der Rüttelei in den ungefederten Kutſchen aus allen Teilen des Reiches her⸗ beiſtrömten, weil der pfiffige Stadtrat eine Anzahl Spitz⸗ buben mit der Erzählung herumſchickte, dort ſei endlich der bisher nur ſagenhaft gebliebene„Jungbrunnen“ entdeckt worden. Seit damals entwickelte ſich eine Art allgemeiner Baderegel, und ſchließlich galten 120 Badeſtunden für eine vollſtändige Kur. Dazu begann man in Bad Ems mit vier Stunden Anfangsbad und gab täglich eine Stunde zu, bis man zehn Stunden erreichte. Darüber hinaus gingen nur beſonders Sparſame oder Eilige, die ihr Penſum beſchleunigt ausbaden wollten und deshalb Tag und Nacht im Waſſer blieben, wo ſie nicht ſelten vor Ermüdung einſchliefen. Ge⸗ legentlich ertrank einer dabei.“ „Wirkten denn dieſe Badekuren?“ erkundigte ſich Anne⸗ lore neugierig. Doch Heinz zuckte bloß die Achſel und gab ſeinen Ueberlegungen Ausdruck. „An ſich war das deutſche Publikum im Gegenſatz zu anderen Völkern ſtets badefreudig. Dafür ſprechen ſchon die allſeits ſehr beliebten Badeſtuben der mittelalterlichen Städte. Als aber im 15. Jahrhundert dieſe von aller Welt fleißig benützten Badezuber als der Uebertragungsherd von Seuchen erkannt wurden, verloren die ſtädtiſchen Bäder bald ihre Beliebtheit. Dafür wurden die fern gelegenen Badeorte beliebt, beſonders als man allmählich den Wert der Trink⸗ kuren erkannte. Billig kam der Spaß nicht zu ſtehen. So mußte Anno 1414 die Aebtiſſin des Züricher Frauenmün⸗ ſters gleich einen kompletten Meierhof verkaufen, um ihren Aufwand in Bad Aargau beſtreiten zu können, und drei Jahre ſpäter beſchreibt ein Teilnehmer des Konſtanzer Kon⸗ zils mit großer Verwunderung den lebenstollen Feſttrubel, die Tanzwut der Badegäſte und ihren dort entwicktelten Le⸗ bensluxus—“ Heinz ließ die Seiten ſeines Buches durch die Finger laufen, bis er die betreffende Stelle fand:„Sie gehen hier mit Kleidern, Gold, Silber und Edelſteinen geſchmückt, als ſeien ſie nicht zu Bädern gekommen, ſondern zu der herr⸗ lichſten Hochzeit! Ja, die Badereiſen hatten es bald in ſich. Jedenfalls wurde es üblich, ſie in den Ehekontrakten ausdrücklich feſtzu⸗ ſetzen, und die Frauen ſorgten dann ſchon dafür, daß dieſe Bedingung auch pünktlich eingehalten wurde. Eine Bade⸗ reiſe brachte Abwechſlung. Allein ſchon die Zurüſtungen in der Toilettenfrage, dann die wochenlange Ueberlandfahrt mit allen ihren abenteuerlichen Zwiſchenfällen, und der Ner⸗ venkitzel, unterwegs auf einſamer Landſtraße womöglich et⸗ lichen Schnapphähnen in die Hände zu fallen, füllten die Wochen mit bunten Tagen. Auch mußten die vorbeirollen⸗ den fremden Landſchaften den ſonſt nur ſelten über ihre Stadtmauern hinausgelangenden Frauen die mannigfaltig⸗ ſten Reize bieten, abgeſehen von den Reiſebekanntſchaften unterwegs, und der Ausſicht, am Reiſeziele glänzen zu kön⸗ nen, gefeiert zu werden.“ „Ich habe einmal etliche alte Stiche von ſolchen Bädern geſehen“, meinte Rudolf.„Scheußlich primitive Sache, das. Das gemeinſame Baſſin liegt ungedeckt und jeder Witterung preisgegeben da, und nur die Wiesbadener hatten ein Bret⸗ terdach darüber errichtet wie bei einer Scheune. Ringher⸗ um iſt ein breiter Umgang, auf dem geſpornte und geſtiefelte Kavaliere plaudern, den Badenden zufehen oder an kleinen Tiſchen ſpeiſen. Im Vordergrunde liegt einer im Waſſer und läßt ſich die Ader ſchlagen. Im gemeinſamen Baſſin, verſteht ihr? Alles war primitiv, und die Badeorte boten faſt aus⸗ ſchließlich nur die Unterkunft. Man reiſte deshalb auch mit Betten, Hausarzt, Dienerſchaft und Küche. Der Pfalzgraf vom Rhein kam einmal mit 20 vollgeladenen Fuhrwerken nach Gaſtein, und Auguſt der Starke brachte gar 688 Per⸗ ſonen zu ſeiner Bedienung nach Karlsbad mit.“ „Für den Fremdenverkehr haben die Leute wohl nichts übrig gehabt?“ erkundigte ſich Rudolf. baden und anderen Badeorten im Binnenlande“, — 7 „Nein, das Geſchäft haben ſie erſt allmählich begriffen erwiderte Heinz, und zog nochmals ſein Buch zu Rae „Noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts beſchwerte ſich ei Gaſteiner Wirt ganz ernſthaft über die maßloſen Anſprüch der Kurgäſte:„Ich weiß nicht, was die Leute heutzutage alles wollen! Sonſt waren ſie froh, wenn ſie auf Heu ſchlo⸗ fen durften. Die Vornehmen legte ich zu zweit in ein Bet und ſolcher Betten ſtanden ihrer zwei bis drei in einem Zim mer. Jetzt aber will jeder Gaſt gleich ſein eigenes Bett i eigenen Zimmer—“ „Ihr erzählt immer bloß von Gaſtein, Karlsbad, Wies warf Annelore ungeduldig dazwiſchen.„Was war aber mit den Seebädern los?“ „Kurz geſagt: Nichts!“ gab Heinz Beſcheid.„Gegen dieſe herrſchte ein Vorurteil, ſie galten ſogar direkt für ſchäz⸗ lich, und erſt 1754 wurde mit Doberan das erſte Oſtſeebah und 1797 mit Norderney das erſte Nordſeebad eröffnet.“ „Und bis dahin waren Licht. Luft und Sonne ſo gar nicht ausgenützt?“ ſtaunte Annelore faſſungslos.„Ja, wuß ten denn die Leute mit dem Seewaſſer wirklich nichts anzu⸗ fangen?“ „Doch!“! beantwortete Heinz dieſen Bedauerungsruf „Man warf die Tollwutverdächtigen in die Brandungswo⸗ gen. Der heilſame Schreck des plötzlichen Untertauchens in kalten Wogenſchwall ſollte ſie wieder geſund machen!“ „Na, wenigſtens einige, deren Nerven und Lebensluſt zu neuen Anſtrengungen geſtärkt wurden“, konſtatierte Ru dolf befriedigt.„Wenn auch unbeabſichtigt und gegen ihren Willen.“ Text und Zeichnungen(3): Oskar von Hainspach, Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Choral, Morgenſpruch, Wetter, Bauernfunk; 6 Gym⸗ naſtik; 6.30 Frühkonzert I; 7 Frühnachrichten, anſchließend Frühkonzert II: 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Funkwerbungskonzert; 10.45 Sendepauſe; 11 Hammer und Pflug; 12 Mittagskonzert I; 13 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 17 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 4. Auguſt: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zul; 8.45 Kath. Morgen⸗ feier; 9.30 Sendepauſe; 10 Deutſche Morgenfeier der Hitler⸗ Jugend; 10.30 Liederſtunde; 11 Heiter beſchwingte Kammer⸗ muſik; 12 Pax Olympica, Anſprache des Präſidenten des Organiſationskomitees für die 11. Olympiade, Staatsſekretär a. D. Lewald, und Anſprache des Ehrenpräſidenten der olympiſchen Spiele, Baron Coubertin; 12.30 Mittagskonzert; 13 Hörbericht vom internationalen Molorradrennen in Hok⸗ kenheim 1935; 13.15 Mittagskonzert; 14 Kinderſtunde; 14.45 Viertelſtunde für Handel und Handwerk; 15 Handorgelmuſik; 15.30 Ich liege ſtill im hohen grünen Gras..., ſommerliche Fantaſie; 16 Buntes Nachmittagskonzert, Einlage: Funkbericht um das braune Band von Deutſchland; 18 Im Fluge über Deutſchland; 18.45 Heimattag im Hardtfeld; 19 Allerlei bunte Volksmuſik; 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort; 20 Zwei Stunden— mit Muſik gebunden, heiteres Abendkonzert; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.20 So ſpricht ein amerikaniſcher Hochſchulprofeſſor über das neue Deutſchland; 22.30 Tanzmuſik; 24 Nachtmuſik. Montag, 5. August: 9 Frauenfunk; 9.15 Sendepauſe; 15 Sendepause; 16 Heitere Muſik am Nachmittag; 18.30 eee 19 Anterhaltungsmuſik; 19.30 Klotzlieder und oritaten, herzerquickende Liederfolge; 20.10 Im Sonne⸗ bad... bunte Stunde; 21.30 Nach Oſtland wollen wir reiten...., Dichtung und Lieder aus Maſuren und Balten⸗ land; 22.20 Saardienſt; 22.35 Abendkonzert. Dienstag, 6. Auguſt: 9 Sendepauſe; 15 Sendepauſez 15.15 Blumenſtunde; 15.45 Tierſtunde; 16 Heitere Muſif am Wetter; Nachmittag; 18.30 iu dafl 18.50 Die 11 00 deutſche Rundfunkausſtellung im Aufbau; 19 Als ich zur Fahne fort⸗ gemußt..., bunte Stunde(Volksmuſik); 20.10 Heute tanzen wir einmal— ausnahmsweis mit Damenwahl, bunte Tanz⸗ ſtunde; 21 Sturm vor der Ruhe, heitere Ferien vorbereitung; Mittwoch, 7. Auguſt: 9 Was unſere Kinder gerne eſſen; 9.15 Sendepauſe; 15 Sendepauſe; 15.30 Pimpf, hör zul; 16 Muſik im Freien; 18.30 Lernt 1 18.45 Zum 100. Geburtstag des ſchwäbiſchen Bauerndichters Chriſtian Wag⸗ ner; 19 Anterhaltungskonzert; 19.45 Erich Ockert ſpielt; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Nun hebt der Abend ſeine blauen Hände..., Dichterſtunde; 21.15 Kammermuſik; 22.20 im Speſſart; 22 Zeit, Nachrichten; Saardienſt: 22.30 Abendkonzert. Sonntag, 4. Auguſt: 6 Hafenkonzert; ſtandsmeldungen, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.45 Choralblaſen; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Deutſche Morgenfeier der HJ: 10.30 Chor⸗ geſang; 11.15 Dichter im Dritten Reich; 11.30 Reichsſegel⸗ flugwettbewerb 1935; 12 Pax Olympica, Anſprache des Präsidenten des Organiſationskomitees für die 11. Olympiade, Staatsſekretär a. D. Lewald, und Anſprache des Ehren⸗ präſidenten der olympiſchen Spiele, Baron Coubertin; 12.30 Mittagskonzert; 14 Kinderfunk; 14.45 Aus dem Leben des ſchaffenden Volkes; 15 Stunde des Landes; 16 Nachmittags⸗ konzert, als Einlage: Hörbericht von dem Rennen: Der Kampf um das braune Band von Deutſchland; 18 Jugend⸗ funk; 18.30 Schifferfeſt in Oberweſel, Funkbericht; 18.45 Winzerfeſt in Nierſtein, Funkbericht; 20 Ein rheiniſcher Abend 22.15 Wetter, Sport, lokale Nachrichten; 22.30 Sportſpiegel des Sonntag; 23 Tanzmuſik; 24 Nachtkonzert. Montag, 5. Auguſt: 10 Sendepauſe; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderfunk; 15.30 Selbſt die Geſtirne ſind chemiſch unterſucht worden, natur⸗ wiſſenſchaftliche Plauderei; 15.45 Die Ueberwindung des Lib ralismus in ASA; 16 Kleines Konzert; 16.30 Bücher⸗ funk; 16.50 Neue deutſche Dichtung; 18.30 Jugendfunk; 19 Anterhaltungskonzert; 19.30 Klotzlieder und Moritaten, herz⸗ erquickende Liedfolge; 20.10 Kleines Inſtrumentalkabarett; 20.45 Streiter wider den Hexenwahn, zum 300 jährigen To⸗ destag des Grafen Friedrich von Spee; 20.30 Kammermuſik; 22.20 Unterhaltungskonzert; 23 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 6. Auguſt: 10 Sendepauſe; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; 16 Kleines Konzert; 16.30 Barcelona, Bild einer ſpaniſchen Weltſtadt; 16.45 Nachts von Elefanten überfallen, Tatſachen⸗ bericht aus Weſtafrika; 18.30 Verſinkendes und neuerſtehen⸗ des Bauerntum; 18.45 Zeitgenoſſen gibt's...; 18.50 Das Abzeichen der Rundfunkausſtellung, Funkbericht; 19 Unter⸗ haltungskonzert; 19.40 Die große deutſche Rundfunkausſtel⸗ lung im Aufbau; 20.10 Fröhliche Fahrt; 22.20 Deutſche Fechtmeiſterſchaften, Funkbericht; 22.30 Schöne Volksmuſik. Mittwoch, 7. Auguſt: 10 5 8 0 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Konzert; 16 Kleines Konzert; 16.30 Der Zeitfunk fährt über Land; 18.30 Das Leben ſpricht; 18.45 Saardienſt; 19 Unterhaltungskonzert; 19.40 Bauernfunk; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Ferngeſteuertes Funkbrettl; 22 Reichswettkampf der SA, Hörbericht; 22.10 Zeit, Nachrichten; 22.20 Deutſche Fecht⸗ e Funkbericht; 22.30 Tanz⸗ und Anterhalkungs⸗ muſik. 8 Zeit, Waſſer⸗ 8.25 Sendepauſe; 2 Wer weigert ſich, einen deutſchen Zungen oder ein deutſches Mädel zu ſich zu nehmen?— Niemand! Jeder meldet ſeine Freiſtelle! 8 fel des Winter ſchlaft Es zählt zu den noch ungelöſten Rätſeln der Nati warum es winterſchlafende Tiere gibt. Die winterlite Schwierigkeit der Nahrungsbeſchaffung gibt keine gaz befriedigende Antwort, weil doch die meiſten Tiere Ante der gleichen Schwierigkeit den Winter ohne Schlaf üben ſtehen. Vielleicht iſt dieſes Rätſel mit der großen Eiszel verknüpft, auf die ja auch vermutlich die Wanderunges der Zugvögel zurückzuführen ſind. Vor der Eiszeit hatt die ganze Erde ein tropiſch⸗feuchtes Klima. Zuerſt erk teten die Pole, dann drang die Kälte ſchrittweiſe gegen den Aequator vor. Dabei wurden alle Lebeweſen mitgedräng Als die Eiszeit wich, ging die Kälte wieder gegen die Pole zurück, und die Lebeweſen folgten nach. Der ganze Vor gang ſpielte in einem ungeheuern Zeitraum, und die Vol fahren unſerer Winterſchläfer und Zugvögel mußten ſiß anpaſſen, um die Aebergänge zu überſtehen. Durch di Vererbung blieben da über die Jahrtauſende der Winter ſchlaf und der Vogelzug, obwohl ſie bei den jetzigen N bensbedingungen der betreffenden Tiere nicht mehr in al len Fällen unbedingt nötig ſind. So legen ſich beiſpiel⸗ weiſe winterſchlafende Tiere auch in einem gewärmtel Raume bei vorgeſorgter Nahrung zum Winterſchlaf nie der, woraus man ſchließen kann, daß da weder die Kälte der gegenwärtigen Erdperiode noch der Nahrungsmangel die Haupturſachen des Winterſchlafes ſind. Ebenſo ſtark iſt der vererbte Wanderdrang bei den Zugvögeln. Häl! man ſie bei reicher Nahrung im Käfig, ſo erfaßt ſie doch eine verzweifelte Anraſt, wenn die gewohnte Zeit des Vo⸗ gelzugs gekommen iſt. Die Mehrzahl der Winterſchläfer finden wir bei den Inſekten, deren Raupen durch Hark frieren überwintern, um im Frühling lebendig auszu⸗ schlüpfen. Anders liegt es mit dem Winterſchlaf der 1 d die zu faſt neun Zehntel aus Waſſer beſtehen und deshalb beim Einfrieren ſterben müßten. Sie ver ſchließen daher im Winter ihre Gehäuſeöffnung mit eine wei⸗ bis dreifachen Deckelhaut, die ſie übrigens auch in geen Hochſommern bilden, um ihren Waſſergehalt vor dem tötlichen Verdunſten zu bewahren. Qualitätsnachweis. „Du willſt alſo allen Ernſtes Wolfgang heiraten?“ „Ja, Mutti.“ „Aber er hat doch weiter keine weiteren Qualitäten aufzu⸗ weiſen als die, ein guter Tänzer zu ſein.“ „Da irrſt du ganz gewaltig, Wolfgang iſt auch ein ausge zeichneter Läufer.“ Sanfte Aufforderung. „Sieh Männe, hübſche neue Schuhe habe ich mir gekauft“ „Sehen ja ſo weit ganz nett aus, nur die Abſätze ſcheinen mir reichlich hoch. Wer mag dieſe hohen Abſätze bloß erfun 4 den haben?“ „Gewiß eine kleine Frau, die nicht bloß immer auf d Stirn geküßt werden wollte!“ i riffen Rate: ſich eiß ſprüch tzutage U ſchli⸗ n Bel n Zim Jett im Wies; wat tit den „Gegen ſchäd⸗ ſeebad et.“ ſo gar wuß⸗ anzu⸗ igsruf gSwo⸗ ns in nslüſt e Rü ihren ach. aft Natut, erlich galt Unten über⸗ Eiszeit unget hatt erkal en der rängt e Pol“ 3 Vol Volk en ſich ch die intel n Ui in al⸗ ſpiels⸗ Imteg f nie⸗ Kälte angel ufzu⸗ usge⸗ juft“ einen rfun dit — .—— So einſam iſt das kleine Fiſcherdorf, als hätte es keinen Menſchen außer dir und mir. Ein paar Frauen treffen wir manchmal am Strand, wenn ſie nach den Männern Ausſchau halten. Ein paar Kinder ſehen wir dann und wann im Wald, wenn ſie Beeren ſuchen. Sonſt nur du und ich... Wie zwei Verzauberte gehen wir Hand in Hand durch das einſame Land. Gehen in einem tiefen Traum, der unmöglich wäre in der Welt und unter den Menſchen. Wir lieben uns und haben es uns nicht geſagt. Es iſt alles wie von ſelbſt auf einmal da in unſerem Leben. Wir waren wohl ſehr einſam— du und ich. Darum gehörten wir zueinander, als wir uns ſahen. Du biſt als ein Fremder zu mir gekommen, und noch weiß ich nichts von dir. Weiß auch nicht, wie es einſt für uns ſein wird, wenn wir das ſtille Fiſcherdorf verlaſſen müſſen. Aber es iſt ſo ſchön, glücklich zu ſein, ohne zu denken. Man hat geſchloſſene Augen für die ganze Welt. Man fühlt, wie einem goldene Flügel wachſen. Die tragen höher und höher... Ganz fern unten liegt die Erde. Nun aber ſehen wir ſie nicht mehr. Es iſt keiner mehr für uns da auf der Welt. Nur du und ich Mitten in der Nacht iſt ein Sturm gekommen, wie ihn die Fiſcher lange nicht erlebt haben. Er reißt an den Aeſten der Linde vor der Tür, daß ſie ſich biegen und an mein Fenſter ſchlagen. Stückweiſe ſchleudert der Sturm das Schilf W᷑̃ 2 Ihr Krachen rollt mit dem Donner vom Dach und wirbelt es hoch. Von den Tan⸗ nen im Wald ſchlagen viele zu Boden. Nacht, ſpotten ihrer Dunkelheit und machen das Land rings⸗ über das Meer. Blitze brechen durch die um taghell. Das Land und das Meer, auf dem die Wel⸗ len mit ſchäumendem Giſcht hoch heranrollen und weit über den Strand ſchlagen. Gott ſchütze die Die Fiſcherboote Männer! Als der Morgen kommt, hat der Sturm ausgeraſt, und das Meer wird ruhig. Die Boote kommen zurück— eines nach dem anderen. Mit hängenden Segeln und zer⸗ brochenen Maſten— von den Männern gerudert, die zu Tode erſchöpft ſind. Mit wankenden Knien fallen ſie an den Strand, und die Frauen ſtützen ſie mit kräftigen Armen. Gott ſchützte die Männer! Die Augen der Frauen leuchten. Aber ein Boot blieb draußen. Eine ganz junge bleibt zurück hinter der Schar der Frauen und Männer, die glücklich heimwärts ziehen. Sie kniet am Strand und reckt die Arme hinaus auf das Meer. Ich gehe zu der Frau und lege die Hände auf ihre Schultern. Sie ſagt; kein Wort.— Am Mittag kommen die Männer wieder mit Haken und Stangen und rudern noch einmal auf das Meer hin⸗ aus. Fern am Horizont treibt ein Boot mit hängenden Segeln und zerbrochenen Maſten. Die Frauen ſcharen ſich um die junge, die verzweifelt am Strand hockt. Am Abend 1 die Männer das Boot an den Strand. Es iſt eer.— Da ſchreit die junge Frau auf, und ihre Stirn ſchlägt hart auf das Holz. Dann weint ſie. Nie habe ich einen Menſchen ſo weinen ſehen. Unter den Roſen in meinem Zimmer, die alle von dir kommen, weine ich mit der jungen Frau um das Boot, das man leer an den Strand ſchleppte. Am anderen Abend bringt das Meer eine koſtbare, Beute an den Strand. Auf den Wellen treibt die Junge. So weit es ſie trug— war ſie in dem lecken Boot auf das Meer hinausgerudert. In dem Boot, das ihr den Lieb⸗ ſten nicht mehr zurückbrachte, fuhr ſie im leuchtenden Mor⸗ genglanz in den Tod! Du und ich— wir halten uns an den Händen und ſehen uns erſchüttert in die Augen: Liebe, die ohneein⸗ ander nicht leben kann! ſind draußen. Wir gehen immer dieſelben Wege. Zwiſchen den ho⸗ hen Tannen und Föhren, die feſtlich im Sommerglanz prangen. Durch die rotblühende Heide und über den wei⸗ ßen Sand am Strand, der heiß iſt von glutender Sonne. Es iſt ein glückſeliges Wandern. Wir wiſſen nichts, als daß wir beieinander find. Dann und wann bleiben wir ſtehen, als müßten wir uns auch einmal ausruhen von unſerem, Glück. Wir ſetzen uns auf den mooſigen Stein, der unſer Freund geworden iſt... müde von der vielen Freude in unſerem Herzen.— Doch wenn wir heimwärts wandern, weint in mir die Sehnſucht nach dir. Und ich halte dich doch noch bei den Händen und fühle: Du biſt bei mir! Aber ich weiß— bald — unter dem Lindenbaum vor meiner Tür trennen ſich unſere Wege. Dann vergeht eine lange Nacht und oft auch noch ein halber Tag, ehe wir uns wiederſehen. Während deine Seele erfüllt iſt von dem Glück des Tages, das deine Schritte beſchwingt, ruft meine Liebe ſchon wieder voll Heimweh nach dir Wie ſind unſere Stunden ſo köſtlich im Wald unter den Kronen der Bäume. die Sonne und Glanz nur wer Blumen im Felde hindurchlaſſen, daß auch am Tag ein feierlich traumhaftes Dämmern um unſere Liebe iſt. Mir iſt zumute wie einem Wanderer, der lange Zeit mit geſenktem Kopf über eine ſtaubige Straße ging. Nun hebt er den Kopf und ſieht auf einmal alle blühenden Wunder der Welt. Ich liege an deinem Herzen, und wie in einem Spiegel ſehe ich meine achende Fröhlichkeit in deinen Augen, die ganz jung ge⸗ worden ſind. Von irgendwoher ſteht ein plötzlicher Wind auf, packt die Bäume und ſchüttelt ſie, und wenige Blätter fallen zu uns nieder. Uebermütig greifen wir nach den grünen Zeſellen, auf denen Sonnenringe zittern. Der ſtille Wald wird lebendig von der lachenden Fülle unſeres Glückes. Aber wie der Wind, der die Bäume packte, greift von irgendwoher plötzlich eine heiße Angſt nach meinem Her⸗ zen. Da ſchlinge ich meine Arme um deinen Hals. Inmit⸗ ken des grünen Waldes, der wieder ſtill und feierlich wie eine Kirche iſt, frage ich dich nach deinem Leben. * Nun weiß ich es: Du haſt eine Frau und haſt zwei Kinder. Sie warten auf dich in ihrem Haus fern von hier und zählen die Stunden bis zu deiner Wiederkehr. Es iſt leer für dich in jenem Hauſe, wo die Frau wartet. Du haſt keine Heimat dort für deine Seele. Aber es tut dir keiner weh. Sie lieben dich und ſehen nicht, wie du bei ihnen ſo ganz allein biſt. Sie lieben dich... und du darfſt die Schultern nicht hochrecken, um die Ketten abzuſchütteln, die dich halten. O du, warum faßte die Frau deine Seele mit ſo ſchwachen Händen, daß ſie dir nichts mehr geben konnte? Warum mußte ich deine Seele finden und ſie er⸗ löſen von ihrer Einſamkeit? Die Frau—— vielleicht hätte ich den Mut, ihr zu ſagen, daß meine Liebe deine Seele neu geſchaffen hat. Aber zwei Kinder falten jeden Abend die Hände und beten für dich. Dieſe ſelben kleinen Hände, die das ſtrahlende Märchen⸗ kleid unſerer Liebe, das Sommerſonnengold im Traum ge⸗ ſponnen, nun in Stücke reißen. * Es iſt nicht wahr, daß das Glück ſtark macht! Ich trage die Angſt vor ſeinem Ende wie einen Schleier über all dem goldenen Glanz. An einem Sonntag, auf den wir uns ſo lange gefreut haben, regnet es. In großen, ſchweren Tropfen. Es iſt ganz f Kaum huſcht das erſte Morgendämmern wie Aufnahme: Willi Engel. ein heller Streifen durch die forteilende Nacht, als wir tief in den Wald hineingehen. Auf einem Baumſtamm, der blank und glatt von Näſſe iſt, ſetzen wir uns nieder, Unſere arme, reiche Liebe... Sie hat keinen eigenen Herd.. keine eigene Stätte. Nur immer einen geborg⸗ ten Platz irgendwo in der Welt. Auf dem Stein am Weg, wenn die Sonne darauf ſcheint— auf einem ge⸗ fällten Baum im Wald. Unſere arme, verſchwiegene Liebe .. Nie haben wir ſie ſo reich gefühlt wie an jenem Sonn⸗ tag, als Himmel und Erde grau waren und der Regen tropfte. * Und doch... Liebſter... bald muß ich dich allein laſſen! Zu lange ſchon träumte ich meinen Traum. Wie ſoll ich dabeiſtehen, wenn die Frau, die auf dich wartet, durch die Tür ihres Hauſes auf dich zugeht und dir ihren Mund zum Willkommen bietet. Du nimmſt ihre Hand. Denn einmal, führte dich dein junger Glauben zu ihr auf einen feſten heiligen Platz. Deine Kinder gehören zu der Frau, und ſie legte ihre Liebe für dich in ihre Herzen. Rufe mich nicht! Ich kann nicht mit dir gehen. Häßlich wäre die⸗ ſes Fremdtunmüſſen vor den Leuten. Ich kann nicht eilen, und kann nicht heilige Tempel ſchänden. Nach und nach würde es ſo kommen, daß ich klein und arm neben dir auf der Erde ſtehe. Darum rufe mich nicht! Doch du ſteh' feſt auf deinem Platz, denn er iſt heilig. Und ſorge, daß deiner Seele neu gewonnenes Leuchten nun dein leeres Haus hell macht, und wanke nicht! Ich aber will nachts feſt die Hände auf mein Herz legen, damit es nicht zerſpringt vor Heimweh nach dir. * Das Haus an der Ecke, in dem du gewohnt haſt, iſt wieder einſam und hat blinde Fenſter. Trübe wie ver⸗ weinte Augen blicken ſie über den Weg. Aber die Roſen blühen noch in deinem Garten, und die glyzinienblaue Mauer leuchtet. Jeden Tag gehe ich einmal an deinem Haus vorbei. Mit behutſamen Händen ſtreiche ich leiſe über das Mauerwerk, als ob ich das ein⸗ ſame Haus tröſten müßte. Es ruft nach dir. In dem kleinen Zimmer, von dem man weit über das Meer ſieht, halte ich Ausſchau und weiß nicht wonach. Es iſt alles ſo ſtill in meinem Herzen geworden. 5 Ich gehe dieſelben Wege, die ich mit dir zegangen bin, uu ſegne dich um die Wel O sf 20 LN Y LEA Am 3. Auguſt des Jahres 1807 ſchrieb der Haudegen General v. Blücher an ſeinen Generalſtabschef Gneiſenau: „Grüßen Sie meinen Freund Scharnhorſt und ſagen Sie ihm, daß ich ihm ans Herz lege, vor die Nationalarmee zu ſorgen.“ Dieſe Worte wurden zu einer Zeit geſchrieben, als Preußen einen unſagbar ſchweren Niedergang über ſich ergehen laſſen mußte. Schwer laſtete die Fauſt des Unter⸗ drückers auf dem erſchöpften Lande, die Armee ſchien zer⸗ ſchlagen und das Land vor dem Zuſammenbruch zu ſtehen. Aber ſo drückend die Zeit auch war und ſo ſehr alles verloren ſchien, es gab doch Männer, die den Kopf oben behielten und ſich nicht beeinfluſſen ließen von den Klagen und von der Nat. nit der Aufgabe, die die Männer. die Kriegsminiſter General v. Boyen, der Organiſator des Krümperſyſtems. Zeit ihnen ſtellte, immer größer wurden und gar über ſich hinauswuchſen. Dazu gehörten in erſter Linie jene Gene⸗ rale, die nach der ſchweren Niederlage an die Spitze des preußiſchen Heeres traten, beſonders aber Scharnhorſt, Boyen und Blücher. Der unglückliche Krieg hatte den Be⸗ weis erbracht, daß das Heer in ſeiner bisherigen Zuſam⸗ menſetzung und ſeinem Aufbau nicht in der Lage war, Preußen aus dem Elend herauszureißen, dazu kam, daß der Friede zu Tilſit das Heer zahlenmäßig beſchränkte. Als ſich 1813 das Volk erhob, konnte ſein Schickſal nicht mehr allein von einem Söldnerheer abhängen. Ueberall kam damals aus den Kreiſen der Patrioten der Ruf nach der National⸗ armee, d. h. einer Armee, in der alle waffenfähigen Män⸗ ner ohne Rückſicht auf Geburt und Beruf nebeneinander ſtehen und kämpfen ſollten. Es durfte nur noch eine Armee geben, in der feder zu kämpfen hatte. Stein verlangte, wurde vom Führer die e nach der licht die Or⸗ ganiſation der neuen Wehrmacht durchzuführen. daß alle Bewohner des Staates zwiſchen 18 und 25 Jahren in der Linienarmee zu dienen hätten nach den Beſtimmun⸗ gen des Loſes. Und in den neuen Kriegsartikeln vom 3. Auguſt 1808 wurde dann auch ausgeſprochen,„daß künftig Generaloberſt v. Blomber Aufgabe überkragen, als Wiedereinführung der allgemeinen Wehrp jeder Untertan des Staates ohne Unterſchied der Geburt unter den noch zu bezeichnenden Zeit⸗ und ſonſtigen Ver⸗ hältniſſen zum Kriegsdienſt verpflichtet werden ſoll und hiernach die Armee faſt gänzlich aus Einländern beſtehen wird“. An der Spitze der Armee⸗Reorganiſation ſtanden die Generale Boyen und Scharnhorſt. Es war ein ſchwieriges Werk, deſſen ſich die beiden Männer unterzogen, ein Werk, das um ſo ſchwerer war, als Napoleon eine Vergrößerung des erlaubten Heeres ſtreng verboten hatte. Kriegsminiſter v. Boyen ſchuf damals, um dieſe harte Beſtimmung zu um⸗ gehen, das ſogenannte Krümperſyſtem, das iſt die Ergänzung und Vergrößerung des Heeres bei gleichblei⸗ bender Stärke durch fortlaufendes Auswechſeln von Rekru⸗ ten. Scharnhorſt war der eigentliche Schöpfer und Organi⸗ ſator der allgemeinen Wehrpflicht. Er hatte nicht nur gegen die äußeren Widerſtände zu kämpfen, ſondern er mußte auch das Volk zur Wehrpflicht erziehen. Im Volke mußte erſt einmal die Idee der allgemeinen Wehrpflicht ver⸗ ankert werden, es mußte erkennen lernen, daß das Recht des einzelnen zurückzutreten hatte hinter ſeiner Pflicht für die Geſamtheit. Kaſtengeiſt und Standesdünkel mußten fallen, jeder mußte erkennen, daß es nicht nur ſeine Pflicht war, im Waffendienſt ausgebildet zu werden, ſondern ein Recht, das nur denen zuteil werden durfte, die vollwertige Bürger des Landes waren. In der Landwehrordnung vom Februar 1813 und im Geſetz der allgemeinen Wehrpflicht vom Sep⸗ tember 1814 wurde dann die Organiſation, der preußiſchen Armee begründet. Was dieſe Armee zuerſt für Preußen und ſpäter für Deutſchland und auch für die Welt bedeutet hat, wiſſen wir: Ohne die preußiſche Armee keine Zertrümmerung des napo⸗ leoniſchen Machtgebäudes, ohne die preußiſche Armee keine Einigungskriege von 1864, 1866 und 1870, ohne die preu⸗ ßiſche Armee kein einiges Deutſches Kaiſerreich, und ohne die preußiſche Armee ſchließlich kein Deutſchland, das die Welt mit formen half: Das von Boyen und Scharnhorſt und Blücher und allen großen Männern jener Zeit geſchaf⸗ fene Heer war die Grundlage Deutſchlands und ein ſtarker Friedenshort für die Welt. Was das deutſche Heer der all⸗ gemeinen Wehrpflicht in den Jahren 1914 bis 1918 geleiſtet hat, liegt noch zu nahe in der Erinnerung, als daß darauf eingegangen werden müde Der Führer, der dem deutſchen Volke die allgemeine Wehrpflicht wiedergab. Das Verſailler Diktat wollte das deutſche Heer zer⸗ ſchlagen, als es die Wehrpflicht verbot; als es die Wehr⸗ pflicht beſeitigte, ſollte die Stärke Deutſchlands, ſeine Ein⸗ heit getroffen werden, um das Sammelſurium deutſcher Ländchen nach napoleoniſchem Vorbild neu zu ſchaffen. Aber das Diktat konnte nur die äußeren Zeichen einer mit Volk und Staat verwurzelten Einrichtung beſeitigen. Nie⸗ mals gelang es ihm— trotz der Zermürbung des deutſchen Volkes und der großen Not— den Geiſt zu töten, den Wehr⸗ willen zu unterdrücken. Als das durch die verſagende Heimat zerbrochene Feldheer in Ordnung in die Heimat marſchierte, war tatſächlich die Form zerbrochen; aber weil ein Syſtem und eine Ordnung dem deutſchen Mann und dem anzen Volke in Fleiſch und Blut übergegangen waren, er⸗ ſtand in jenen Stunden des Zuſammenbruches aus der zer⸗ brochenen alten Wehrmacht bereits die neue. Wo ſich der Geiſt der Zerſetzung zeigte, trat ihm gegenüber der Wille dür Pflichterfüllung und zum Opfer für das Vaterland. Wo ie Verzweifelten verſagen wollten, ſtellte ſich ihnen ent⸗ Hege der Geiſt der Treue. Mit dem Heere und vor dem eere marſchierte ſein Führer in Hunderten von ſiegreichen Schlachten, der Generalfeldmarſchall v. Hindenburg. Indem er durch ſein Beiſpiel und ſein Opfer die Lauen aufrüttelte und die Opferbereiten ſtärkte, und indem er in den entſchei⸗ dungsreichen Tagen die altpreußiſchen Grundſätze zum Ge⸗ ſetz erhob, legte er mit den Frontſoldaten den Keim zu der neuen Wehrmacht, die durch den Entſchluß des Führers Hitler am 16. März 1935 für immer wieder auferſtanden iſt. Der Generalfeldmarſchall verließ nach der Zurückfüh⸗ rung des Heeres ſeinen Poſten. Helfer aus der Zeit des Weltkrieges traten an ſeine Stelle, um das deutſche Heer wieder aufzubauen. General v. Seeckt fand, als er 1920 Chef der Heeresleitung wurde, noch kein feſtgefügtes Reichs⸗ heer vor. Das Volksheer republikaniſch⸗ſozialiſtiſcher Prä⸗ gung ſtand gegen die Freikorps, Zerſetzung gegen Ordnungs⸗ ſinn, Heimkriegertum gegen die Frontſoldaten. Seeckts Ver⸗ dienſt iſt es, daß er die Frontſoldaten für den neuen Staat und dann für das Reichsheer gewann und daß er, nachdem 2 5 Scharnhorſt, der Schöpfer der Wehrpflicht in Preußen. das Verſailler Diktat die neue deutſche Heeresverfaſſung er⸗ zwungen hatte, in dieſem eng umgrenzten Rahmen die Reichswehr ſchuf, eine ſchlagfertige Truppe, die der Welt zum Vorbild und ihren eigentlichen Schöpfern, den Fran⸗ zoſen, zum Anlaß ewiger Furcht wurde. Was Seeckt begon⸗ nen hatte, ſetzten ſeine Helfer fort: Die Erziehung des frei⸗ willig dienenden Soldaten zur Nation. Sie erhielten dabei einen wertvollen Helfer in dem Führer der Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Partei, Adolf Hitler, dem deutſchen Frontſoldaten. Viele Jahre, bevor er Führer des deutſchen Volkes wurde, wagte er es, laut und klar zu verkünden, daß ein Diktat nie⸗ mals das Recht des deutſchen Mannes zum Wehrdienſt be⸗ ſeitigen könne. In den langen Jahren des Kampfes ver⸗ kündete er als eins der großen Ziele des Nationalſozialis⸗ mus die allgemeine Wehrpflicht, weil ſie das ſchönſte Recht eines jeden Volksgenoſſen iſt. So trat ſchon damals der Frontſoldat Adolf Hitler neben jene Männer, die heißen Herzens um die Erneuerung der deutſchen Wehrmacht bemüht waren. Als Adolf Hitler dann als Führer des deutſchen Volkes am 16. März 1935 die deutſche Wehrhoheit proklamierte, war es nicht die Wie⸗ dereinführung einer alten Ordnung. Das von ihm erlaſſene Wehrgeſetz iſt befruchtet von der Kraft des Nationalſozia⸗ lismus, der das heutige Deutſchland geſchaffen hat. Die Er⸗ ziehung zur Wehrpflicht iſt tief in das Volk eingedrungen. Jeder weiß, daß er als Soldat eine Miſſion zu erfüllen hat: Zu dienen der Größe, der Stärke und der Wohlfahrt des Vaterlandes. Generalfeldmarſchall v. Hindenburg, deſſen Name un- trennbar verbunden bleibt mit den Siegen der allen Armee und dem Wiederaufbau des neuen Heeres. Aufnahmen: Weltbild(4), Reichsparteitagfilm(J) Schla nichts Thom bekan mante Der te Thom 0 zander türlich Hatte! zen z Menf Betra 2 he hart 1 55 doch er Gedar iſt alſe micht aber d richtig berley E rend Kiſſen etwas mals Hart d I wieder fort. entgeg gen, u zu ſpr geben 5 dem 2 doch d 9 und ſit 7 ö N n. g er⸗ die Welt ran⸗ gon⸗ frei⸗ habei ziali⸗ aten. Urde, nie⸗ t be⸗ ver⸗ alis⸗ Recht hitler rung hitler 1935 Wie⸗ ſſene ozia⸗ Er⸗ igen. hat: des ganz ruhig und gelaſſen. . 2 vo ice Weller — * — . 7 4 . —— Copyright by Car! Duncker⸗Verlag. (15. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: 18 Tage iſt die Karawane in der Wüſte umhergeirrk. Sie ſteht vor der Frage, ob man noch einen Vorſtoß wagen ſoll. Es iſt faſt kein Waſſer mehr vorhanden. Bill Oſtler will nicht die Flinte ins Korn werfen, Charley Biddle möchte ſich nicht in Kimberley verhöhnen laſſen und will deshalb noch einen Verſuch wagen. Thomas Hart, der für den Rückmarſch iſt, wird überſtimmt. Fünf Tage dauert ſchon wieder der Marſch durch die Durſtſtrecke. Das Waſſer und der Proviant gehen zu Ende. Die Stimmung gegen Charley wird gereizt. Plötz⸗ lich findet der Alte in der Wüſte eine leere Blechbüchſe, in der ein ſchmutziger Zettel liegt, der in Thomas Harts Schrift⸗ zügen das Wort„Nordwärts“ trägt. „Ach ſo! Sie meinen den Truſt? Sie meinen, man könnte mich und meine Kameraden zu armen Reichen machen, die nichts zu beißen haben als ihre unverkäuflichen Diamanten?“ Seine Stimme iſt plötzlich hart und rauh geworden. Einen Augenblick ſtehen ſeine Augen ganz dicht vor dem Geſicht Helgas.„Beruhigen Sie ſich, Fräulein Trolle. Ich verkaufe meine Steine trotzdem.“ „Sie verkaufen..“ „Ja! Weder Kitty Alliſter noch der Truſt können mich daran hindern.“ Helga hat ein Gefühl, als ob eine große Woge über ihrem Kopf zuſammenſchlage. Erſchrocken, mit weitaufgeriſſe⸗ nen Augen ſtarrt ſie in Harts Geſicht. Scharf und kantig treten die Konturen dieſes Kopfes jetzt aus dem Dunkel her⸗ aus, ſchmal und entſchloſſen iſt der Mund, ſtählern die Augen. Ein neues Geſicht, ein ganz anderes Geſicht, und Helga fühlt plötzlich: dies iſt ſein richtiges. „Jetzt weiß ich... wer Sie ſind“, ſagte ſie leiſe.„Gute Nacht— Thomas Hart.“ Kitty und die Männer ſitzen noch lange um das Feuer und koſten das Glück der Siegesſtimmung aus. Helga liegt mit wachen Augen in dem Planwagen. Es klopft und häm⸗ mert in ihren Schläfen. Iſt es das Fieber? Nein, Fieber hat ſie nicht. Der Puls geht regelmäßig. Aber die Gedan⸗ ken brennen und prickeln. Alſo Thomas Hart. Mit einem Schlage iſt die Erkenntnis gekommen. Die anderen wiſſen nichts, gar nichts, weder der alte Biddle noch die rote Kitty. Thomas Hart aber iſt der Mann, den alle ſuchen, der Un⸗ bekannte, nie zu Faſſende, den man in den Büros des Dia⸗ mantentruſtes den Schrecken Südafrikas nennt, der Mann, der tauſend große und kleine Exiſtenzen in der Hand hält. Thomas Hart iſt der Organiſator der ſchwarzen Börſe! Ein Zweifel iſt unmöglich. Ein Glied fügt ſich zum anderen. Seine Weigerung, die Diamanten zu zeigen. Na⸗ türlich! Er konnte es gar nicht, weil er ſie längſt verkauft hatte! Seine merkwürdige Beliebtheit bei den ſonſt ſo ſtol⸗ zen zurückhaltenden alten Diggers, die Tatſache, daß kein Menſch bisher dieſen ſcheuen, bedrückten Jammerlappen in Betracht gezogen hat. Vor allem aber ſein Geſicht, wie Helga es heute abend zum ernſtenmal geſehen hat, entſchloſſen, hart wie Stein, ruhig und drohend zugleich. Helga faßt ſich an die heißen Wangen und greift nun doch nach dem Chinin. Aber der Kopf brennt weiter. Die Gedanken laſſen ſich nicht mit Medikamenten bannen. Nun iſt alſo das Rätſel gelöſt. Die Fahrt in den Buſch war doch nicht vergeblich. Freilich, Beweiſe hat ſie vorläufig nicht, aber die zu ſchaffen, iſt eine Kleinigkeit, wenn man erſt den richtigen Mann kennt. Und wenn ſie heimkommt nach Kim⸗ berley, wird ſie ihrem Vater und Hickſon erzählen können. Ein kleines, müdes Lächeln ſpielt um ihre Lippen, wäh⸗ rend ſie die Augen ſchließt und den Kopf ſeitwärts in das Kiſſen drückt. Sie weiß ganz genau: niemals wird ſie etwas davon erzählen, weder ihrem Vater noch Hickſon. Nie⸗ mals wird ſie verraten, was ſie jetzt weiß: daß Thomas Hart der Mann iſt, den ſie ſuchen. „Weil ich Sie liebhabe“, klingt die Stimme Harts wieder in ihrem Ohr, und diesmal ſcheucht Helga ſie nicht fort. Sie lächelt dieſer Stimme mit geſchloſſenen Augen entgegen. Morgen— oder übermorgen— oder in acht Ta⸗ gen, wird ſie Thomas Hart bitten, dieſe Worte noch einmal b ſo wie damals, und dann— ihm Antwort geben „Wart mal, Thomas!“ Schritte nähern ſich draußen dem Wagen, die Stimme Bills, gedämpfter als ſonſt, aber doch durch die Plane deutlich vernehmbar. Hart, der eben zu ſeinem Schlafſack wollte, bleibt ſtehen und ſieht dem Kamerade entgegen. „Zeit zum Schlafengehen, Bill.“ „Ja, gleich. Wollt dich vorher nur was fragen. Du, die Helga „Na, was denn?“ Bill Oſtler lächelt.„Wie ich mit ihr ſtehe, wirſt du ſchon gemerkt haben, was? Sauberes Madel! Hol mich der Geier, ich hab ſie verdammt lieb. Haſt du was dagegen, wenn ſie meine Frau wird?“ Drinnen im Wagen macht Helga eine unwillkürliche ewegung, als wollte ſie aufſpringen, hält dann den Atem an und lauſcht. „Warum fragſt du mich das?“ Harts Stimme klingt Bill druckſt. „Na ſo. Mir war doch ſo, als ob du auch— na, was für ſie übrig hätteſt, alter Freund. Darum ſag ich dir's, Kamerad zum Kameraden. Alſo wie iſt das, he? Haſt du Was dagegen?“ „Nein!“ e Nimmſt mir's alſo nicht übel, Thomas?“ „Unſinn! Warum denn?“ „Hand her, Kamerad! Wenn wir den Claim gefunden Aube. Draußen haut Bill Oſtler kräftig ſeine Hand in des Freundes und fühlt in ſeiner Freude gar nicht, kalt und reglos Thomas Harts Hand iſt. wie be e 72 e 2 2, 2 Drinnen unter der Plane aber liegt Helga und ſieht mit großen erloſchenen Augen ins Leere. XV. Zwei Tage iſt es weiter gegen Norden gegangen, hoff⸗ nungsfroh, freudig. Wie heiß auch die Sonne brennt, wie öde und verlaſſen die Wüſte iſt, niemand hört mehr die To⸗ desmahnungen, die in der zitternden Sonnenluft flüſtern. Die Wegweiſer ſind geblieben. In Abſtänden von vier bis ſechs Stunden hat man ſie gefunden, und jedes neue Markie⸗ rungszeichen iſt mit neuem Hurra begrüßt worden. Eines allerdings hat man überſehen, oder es war einfach nicht mehr da. Geſtern ſind ganze acht Stunden Fahrt vergangen, ohne daß man eine der Blechbüchſen fand. Aber dann hing doch plötzlich wieder ſo ein blinkendes Ding an einem Buſch, und die leiſe Unruhe, die ſchon die Gemüter beſchleichen wollte, wich neuem Mut. Bill hat ſich auf den Kutſchbock geſchwungen und Tho⸗ mas abgelöſt, der nun Billys Maultier reitet und das Hand⸗ pferd am Halfter führt. Um drei Uhr nachmittags geſchieht das Unglück. Bill, getrieben von Ungeduld und Leichtſinn, hat mit dem Wagen ein viel zu raſches Tempo vorgelegt. Plötzlich hat es einen Radbruch gegeben, und der Wagen iſt zuſammengeſackt. Zum Glück, ohne jemand zu verletzen. Kitty und Helga, die im Wagen ſaßen, ſind mit heiler Haut und einem tüchtigen Schrecken davongekommen. Aber die Wiederherſtellung des Wagens hat einen ganzen Tag ge⸗ koſtet, einen Tag ſchwerer Arbeit, nach dem man tief in die Proviantſäcke greifen mußte, denn die Männer fühlten ſich ſchlaff und entkräftet. Endlich iſt man dann weiterge⸗ zogen. Bill recht kleinlaut und ärgerlich auf ſich ſelbſt, auch etwas verlegen, weil Helga Trolle Zeugin geworden iſt, wie die rote Kitty, wütend über den Leichtſinn Bills, dieſem gleich nach dem Unglücksfall eine geſalzene Maulſchelle ver⸗ abreicht hat. Heute iſt der vierte Tag, und man hofft, nun endlich irgendwo aus der Durſtſtrecke herauszukommen. Um 9 Uhr vormittags hat man das letzte Markierungszeichen gefun⸗ den. Jetzt iſt es ſchon 6 Uhr nachmittags, und immer noch zeigt ſich kein weiteres. Der Kompaß zeigt, daß man die Richtung genau innegehalten hat. Die Augen haben ſo ſcharf die Gegend abgeſucht, daß ein Ueberſehen eines Markie⸗ rungszeichens faſt undenkbar iſt. Und dennoch bleibt der Wegweiſer aus. Als eine Stunde ſpäter die Sonne hinter dem Buſch verſinkt, macht man halt und ſteckt am Lagerfeuer die Köpfe unruhig zuſammen. Selbſt wenn man ein Zeichen überſehen hätte, man müßte ſeit heute morgen doch mindeſtens zwei ſolcher Wegweiſer gefunden haben. Umkehren! Selbſt Tho⸗ mas Hart, der Vorſichtige, ſpricht nicht mehr von Umkehr. Zehn Tage zum mindeſten würde man brauchen, um aus der Durſtſtrecke herauszukommen, wollte man den ganzen Weg rückwärts machen. So weit reichen Waſſer und Proviant nicht mehr. Beſſer wäre ſchon, man machte kehrt und führe zurück bis zum letzten Markierungszeichen. Aber dagegen wehrt ſich die Hoffnung, morgen vormittag wieder auf einen Wegweiſer zu ſtoßen. Vielleicht will es der lächerliche Zufall, daß ſo ein Ding kaum einen Kilometer von ihnen entfernt baumelt und auf ſie wartet. So zieht man am nächſten Morgen weiter. Aber Kilo⸗ meter nach Kilometer ſchwindet, und kein Hoffnungsſtrahl zeigt ſich. Man ſpäht nach rechts, man ſpäht nach links, wäh⸗ rend die müden Tiere ſich in den Sielen durch die Wüſte quälen. Dornenbüſche genug, aber keine Markierungszeichen daran. Am nächſten Nachmittag weiß man es endgültig: Irre⸗ gegangen! Und nun iſt es zu ſpät zurückzukehren. Nun gibt es nur noch eines: weiterfahren und verſuchen, irgendwo aus dem Durſtland herauszukommen. Faſt drei Wochen iſt man ſchon hier in der Wüſte. Irgendwo muß doch das Ende ſein, wo ſaftige Gräſer blühen oder gar ein Bach im Sand verſickert. Die Geſt. der Männer ſind todernſt geworden. An Singen oder Lachen denkt keiner mehr. Braucht auch keiner auszuſprechen, was dieſes Irregehen bedeutet: Fehlſchlag der Hoffnung, Fantom Field zu finden, vergebliche Mühen, trau⸗ riger Marſch, vielleicht noch viel Schlimmeres: Durſttod in der Wüſte. Am nächſten Tag bricht eines der Maultiere zuſammen, ausgepumpt, abgehetzt. Helgas Geſicht iſt totenbleich, als der alte Biddle dem zuſammengebrochenen Tier die Piſtole hin⸗ ter die Ohren ſetzt und ſelber den Kopf abwenden muß, weil er den traurigen Blick der verendenden Kreatur nicht ſehen kann. i Bill muß aus dem Sattel und in den Wagen klettern denn man braucht ſein Tier als Erſatz vor dem Karren. Und immer noch kein Markierungszeichen. Obwohl man ſich längſt klar darüber iſt, daß in dieſer Richtung überhaupt keins mehr zu erwarten iſt, ſpähen die Augen doch immer noch danach. Umſonſt. Starr und leblos liegt die Wüſte, wie Wächter des Totenfeldes ragen die ſchwarzen Dornen. Wieder ein Tag. Und noch ein Tag. Unabſehbar, mitleidlos, leblos ſtarrt die Wüſte. Hohl klappern die leeren Kaniſter im Wagen. Man wagt kaum, noch ein Wort zu ſprechen, aus Angſt, Kräfte und Speichel zu verbrauchen. Und am folgenden Abend, dem achten Tag der Wanderung in die Irre, tritt die Kataſtrophe ein: eines der Maultiere iſt oberflächlich angebunden worden, hat ſich behutſam aus ſeiner Schlinge gelöſt, von Hunger getrieben den Kopf in den Planwagen geſteckt, und ſich über die Pro⸗ viantkiſte hergemacht. Helga und Kitty find erſt aufgewacht durch ein Schnauben und Schnaufen dicht an ihren Ohren. Mit einem verzweifelten Schrei hat Kitty ein loſes Kiſtenbrett in die Maultierfratze gehauen, die da durch die Plane in den Wagen lugte, denn in dieſen ſpitzen Zähnen, die aus dem kauenden grauen Maule grinſten, ſaß der Tod. Es war zu ſpät. Es nützte auch nichts, daß Bill Oſtler in ausbrechender Wut dem Grautier eine Kugel in die Rip⸗ pen jagte, daß es mit vollgefreſſenem Wanſt verendend zu⸗ ſammenbrach. Die Proviantſäcke waren bereits leer gefreſ⸗ ſen. Man hatte nur noch ein paar armſelige Konſerven⸗ büchſen und ein angekautes Stück getrockneten Fleiſches. Im Staub verſtreut lag der Inhalt der Kaffeebüchſe. Faſt weinend vor Wut haben Bill und Thomas die kläglichen Reſte aus dem Sand zuſammengeſucht, Körnchen für Körnchen, ſelbſt die angebiſſenen Stücke Fleiſch noch ge⸗ reinigt und aufbewahrt. Aber was nutzte das alles. In zwei Tagen iſt kein armſeliger Biſſen mehr da. Nun iſt dieſer Tag gekommen. Keiner ſpricht davon, während der Wagen weiter und weiter durch die Wüſte rumpelt. Keiner fragt nach Lebensmitteln, keiner erwähnt die leeren Säcke im Wagen, aber wenn ſich zwei Augen⸗ paare treffen, gleiten ſie raſch und ſcheu auseinander, als hätten ſich Gedanken auf gleichen Wegen ertappt. Der alte Biddle läßt die Zügel hängen, und die Tiere gehen, wie ſie wollen. Kaum noch, daß er ab und zu einen Blick auf den kleinen Kompaß wirft. Iſt ja auch ſo gleichgültig, ob man ein paar Striche abkommt von der Richtung oder nicht. Der Weg iſt doch verloren. Es bleibt nur die einzige letzte Hoff⸗ nung, den Rand des Durſtlandes zu erreichen und ein Waſ⸗ ſerloch zu finden. Als man gegen Abend haltmacht, iſt die Erſchöpfung ſchon da. Das Bewußtſein, nichts zu eſſen zu haben, macht das Hungergefühl doppelt ſtark Der alte Biddle ſieht am Lagerfeuer der Reihe nach die Geſichter der Gefährten an, die ernſten Augen Thomas Harts, die nervös mahlenden Kiefer Bills, die zitternden Lippen Helgas und das müh⸗ ſam beherrſchte, trotzige Geſicht der roten Kitty. Steht dann auf und geht langſam zum Wagen, wo er zwiſchen Zeltplanen und Arbeitsgeräten, die unter dem Kutſchbock verſtaut ſind, zu kramen beginnt. „He, Thomas! Komm gefälligſt mal her und gib mir ne Handreichung! Bill auch!“ Müde, ſchwerfällig erheben ſich die beiden. Aber als ſie Biddle erreichen, entfährt ihnen beiden ein heiſerer Schrei. Weiß Gott, da ſteht der alte Biddle und zerrt unter den Spaten und Schaufeln eine Kiſte hervor. Und dieſe Kiſte iſt vollgepfropft mit Lebensmitteln: Konſerven, getrocknetes Fleiſch, Mehl, Kaffee „Charles“, ſtöhnt Thomas und faßt ſich an den Kopf. „Um Gottes willen, wo haſt du das her?“ „Frag nicht ſo viel, mein Junge“, knurrt der Alte, „trag' lieber die Kiſte rüber ans Feuer. Und die Vertei⸗ lung übernehme ich, verſtanden!“ Eine halbe Stunde ſpäter wiſſen ſie es alle, woher dieſe rettenden Lebensmittel ſtammen. Wie wenig es auch iſt, was der alte Biddle jedem zuteilt, es ſtillt doch den Hunger und ſchafft neuen Lebensmut. Zu einer lauten Fröhlichkeit iſt zwar die Lage immer noch zu ernſt, aber die Geſichter haben nicht mehr den troſtlos verzweifelten Ausdruck von vorhin. Hingegeben kaut Bill an ſeinem Fleiſchſtück. Thomas ſchlürft wie Lebensnektar den heißen, ſchnell gebrauten Kaffee, auf dem halbzermahlene Bohnen ſchwimmen; Helga laufen die hellen Tränen über die Bak⸗ ken, während ſie den Mehlkuchen hinunterſchlingt, den man in aller Eile gebacken hat. Nur die rote Kitty ſitzt da mit ſchmal zuſammengepreß⸗ ten Lippen und rührt kein Stück des Mundvorrats an. Als der alte Biddle, ſelber kauend, ihr ihren Anteil auf⸗ munternd hinſchiebt, wirft ſie mit einer heftigen Bewegung ihm die Eßwaren in den Schoß. „Keinen Biſſen rühr ich an, du gemeiner Halunke, dul Tut der alte Lump, als ob er nur für ſeinen eigenen Wanſt ſorge! Sich ſelber die Biſſen am Mund abſparen, ſeinen Reſervevorrat überhaupt nicht anrühren, ſondern verſtecken — und ſich dann von uns als Geizhals und Vielfraß be⸗ ſchimpfen laſſen— das iſt ſo gemein.. ach, das iſt ja ſo gemein!“ Kitty Alliſter bricht plötzlich ab. Ein ganz hoher, glä⸗ ſerner Ton kommt aus ihrer Kehle, dünn und 5 wie aus einer fernen, verſunkenen Welt. Sie ſteht raſch auf und geht aus dem Feuerkreis ins Dunkel, dem Wagen zu. Die drei Männer aber ſehen ſich verblüfft an, und die Biſſen bleiben ihnen faſt im Hals ſtecken. Die rote Kitt weint! By Jove! Kitty Alliſter weint! i f ö Gortſetzung folgt.) Für jedes der nachfſtehenden Wörter iſt ein ſinnverwandtes Wort zu ſuchen. Die Anf dieſer ergeben alsdann, werden ſie miteinander ein Ruheplätzchen im Seebade. 1. eigenſinnig, 2. brauchbar, 3. aufgeweckt, 4. dünkel⸗ haft, 5. ſchuftig, 6. keck, 7. gebogen, 8. häufig, 9. ungezogen, 10. ängſtlich. ſynonymes, jsbuchſtaben verbunden, Einſetz⸗Rätſel. (E⸗Diagonale.) 4 5 50 1 0 8 S S 2 2 2 7 2 8 Die 36 Buchſtaben: Za, 2b, 3d, 1f, 1h, 3i, 4k, 31, 2m, In, Zr, 28, It, 1u, 2v ſind in vorſtehende Figur einzuſetzen. Es ergeben ſich dann Wörter mit folgender Bedeutung: 1. Gebietseinſchluß, 2. Teil von Jugoflawien. 3. Männlicher Perſonenname. 4. Anderes Wort für Gefährte. 5. Stadt im Rheinland. 6. Stadt in Oberſchleſien. 7. Salatpflanze. 5 40 St u. 60 PL. I NZ A- Gt: 385 Pl-Rια⁰ H Telegramm-Rätſel. —— Zweite Grasſchur. —.— f Atmoſphäriſche Erſcheinung. 2.— 5 Laſtſchiff. 2353 Europäiſches Reich. 1 5————— Inſekt. —.— Säulenfuß. —— Spottname für den Deutſchen. Sehnſucht nach Hauſe. 7 Anderes Wort für Beendigung. Punkte und Striche ſtehen an Stelle von Buchſtaben. Sind die angedeuteten Wörter richtig gefunden und die auf die Punkte entfallenden Buchſtaben aneinandergereiht, ergeben dieſe einen Wunſch des Verlages und der Schrift⸗ leitung für die Leſer. Die Gndulalian hlt beser und länger, wenn das Haar ſtändig nicht⸗alkaliſch behandelt wird, um ſeine Straffheit und Elaſtizität zu behalten. Nehmen Sie deshalb das nicht⸗alkaliſche, ſeifenfreie Schwarzkopf„Extra⸗Mild“ zur Pflege Ihres Haares. Die Friſur hält noch einmal ſo gut, und Sie freuen ſich über den ſchönen natürlichen Glanz.„Extra⸗Mild“ iſt für jedes Haar geeignet. Blondinen, die ihr Blondhaar erhalten oder aufhellen wollen, verwenden Schwarzkopf„Extra⸗Blond“, das„Extra⸗Mild der Blondine“. Schiebe⸗-Rätſel. Man ſchreibe die Wörter: Berta, Augur, Doris, Sepia, Arſen untereinander und verſchiebe dieſe ſo lange ſeitlich, bis zwei Buſtabenreihen— die erſte von oben nach unten, die andere von unten nach oben geleſen— ein ſommerliches Vergnügen ergeben. Bilder ⸗Rätſel. Kopfwechſel-Rätſel. Gloſſe Ocker Zeiſig Anhalt Sichel Garbe Weile Anna Hilde. Vorſtehende Wörter gebe man einen anderen Kopf. Die neuen Köpfe ergeben, aneinandergereiht, eine viel be⸗ nutzte und beliebte ſommerliche Einrichtung bei der Eiſen⸗ bahn. oe Creme Dosen 30-60 Pf. Sengenòl augbrabn Flasche 35 Pf. RMI. Eu, Nu Silben⸗Kreu N— 2 Die Wörter bedeuten: a) Waagerecht: 1. Schmuck an Maskenanzügen. 2. Stark riechendes Harz. 3. Stadt und Schlachtort in Ita⸗ lien. 4. Anderes Wort für Gewalttätigkeit. 5. Däniſche In⸗ ſel. 6. Anderes Wort für Anordner. 7. Bibliſches Schiff. 8. Männlicher Perſonennamen. 9. Stadt in England. 10. Dichteriſche Bezeichnung für Paradies. 11. Oper von Verdi. 12. Oper von Weber. b) Senkrecht: 1. Loſezeit junger Eheleute. 3. Berg in China. 4. Wie 4. waagerecht. 6. Vereinigung von Muſi⸗ kern. 7. Wie 7. waagerecht. 9. Kleine Apfelſine. 13. Schwin⸗ gender Körper. 14. Amtsbezirk eines Geiſtlichen. 15. Stadt im alten Aſſyrien. 16. Unterſeeiſche Sprengwaffe. 17. La⸗ teiniſches Wort für Erde. 18. Weiblicher Perſonennamen. 19. Aufzeichnung einer Verhandlung. 20. Raubvogel. Auflöſungen aus letzter Nummer: Füll⸗Rätſel: 1. Georg, 2. Buhne, 3. Matte, 4. Beſen, 5. Peter. 6. Feuer, 7. Seife, 8. Islam, 9. Eiger.— Gute Reiſe. Bilder⸗Rätſel: Immer reg', niemals träg'. Zahlen⸗Rätſel: Laubfroſch. Schach⸗Aufgabe: 1. Das—c3, Sa? cg(ba, c), 2. Sc2—b4 matt. a) 1.„ b5—b4, 2. Des dcc4 matt. VV„beliebig, 2. Des—f3 matt. Silben⸗Rätſel: 1. Delmenhorſt. 2. Eger. 3. Reggio. 4. Willemsdorp. 5. Aarhuus. 6. Neumünſter. 7. Dippoldiswalde.— Der Wanderſport. Ketten⸗Rätſel: Berg⸗Fried Fried⸗Land Land⸗ Wehr Wehr⸗Pflicht Pflicht⸗Teil Teil⸗Lohn Lohn⸗Kampf Kampf⸗Spiel Spiel⸗Werk Werk⸗Tag Tag⸗Blatt Blatt⸗Grün Grün⸗Verg. Umbildungs⸗ Aufgabe: Bralkel Brapke Dah (lem Go)tha Dem(min Den)zig Ha(nau En)kirch Kollberg Heim)bach Warktha Lehbus. Silben⸗Ergänzungs⸗Aufgabe: 1. Dilem⸗ ma, 2. Atrappe, 3. Schlafgemach, 4. Wahrſager, 5. Orange, 6. Grammophon, 7. Eichendorff, 8. Neunauge, 9. Domizil, 10. Eberhard.— Das wogende Aehrenfeld. Anekdoten . Jeine Mahnung. Der Straßburger Profeſſor Genin(18031856) war ein großer Bücherfreund und hatte ſich eine ſtattliche Biblio⸗ thek angelegt, die er wie einen Augapfel hütete. Eines Tages bat ihn einer ſeiner Kollegen dringend darum, ihm zwei Bände eines ſehr koſtbaren vierbändigen Werkes zu leihen, ſo daß Génin ſchließlich nichts anderes übrig blieb, als der Bitte nachzukommen. Als ihm nun nach Jahresfriſt die Trennung von ſeinen beiden Bänden denn doch zu lang wurde, ſchrieb er ſeinem Kollegen einmal, zweimal, ein dutzendmal, zwanzigmal, aber ohne daß er die Bücher bekam. Er erhielt überhaupt keine Antwort. Endlich ſetzte er ſich hin, packte die beiden anderen Bände ſchön ein und ſchickte ſie ſeinem ſchweigſamen Kol⸗ legen mit folgenden Zeilen:„Auf dieſe Weiſe beſitzt wenig⸗ ſten einer von uns beiden das Werk vollſtändig. Und das ſind Sie, da Sie ja nicht gewollt haben, daß ich es ſei, ob⸗ wohl mir dies das Natürlichere erſchienen wäre.“ Am nächſten Tage ſchon hatte Génin ſeine vier Bände wieder. * Ein ſonderbarer Brauch. In der Stadt Tiverton in Devonſhire exiſtiert eine ganz merkwürdige Sitte, die ſich nun ſchon ſiebenhundert Jahre lang erhalten hat. Die Stadt litt früher an großer Waſſernot. Im Jahre 1205 wurde aber trotz des Ein⸗ ſpruches des Magiſtrats in ihrer Nähe nach Quellen geſucht und wirklich eine angeſchlagen, die ſo ſtark iſt, daß ſie einen kleinen Fluß ſpeiſt. Alle ſieben Jahre nun ziehen die Bür⸗ ger mit dem Bürgermeiſter an der Spitze zur Quelle und gehen den Fluß entlang, wobei die Bürger das Recht ha⸗ ben, den Bürgermeiſter und die Spitzen der Stadt in das Waſſer zu ſtoßen. So geſchah es auch in dieſem Jahre, und mehrere obrig⸗ keitliche Perſonen mußten ſich das unfreiwillige Bad ge⸗ fallen laſſen. Freundlicher Rat. Neben der Tür eines Geſchäftes befand ſich eine Klingel, neben welcher die Bemerkung ſtand:„Sollte hier nicht geöffnet ſein, ſo wolle man von morgens bis abends zehn Uhr klingeln.“ * Die Mitglieder des Kegelklubs„Neuntöter“ verſem⸗ melten ſich am Sonntag. A 5 Bewährungsfriſt. „Was hat denn deine neue „Einſtweilen noch nichts!“ „Wohl auf Kredit?“ „Nein, Bewährungsfriſt!“ * Uhr gekoſtet?“ 2 „Sie ſchauen miſerabel aus. „Jawohl, vor drei Wochen habe ich zu viel Seil trunken.“ a „Und das wirkt jetzt noch?“ „Nein, aber bezahlen ſoll ich ihn jetzt?“ * Mit der Straßenbahn fuhr ein Mann, der es eilig haz „Können Sie denn nicht raſcher vom Fleck komme fragte er den Schaffner. „Gewiß, aber ich muß doch beim Wagen bleiben!“ * „Die Dame hat die ſtattliche Mitgift von 60 000 M und was bieten Sie ihr dafür, mein Herr?“—„Einen alten Namen.“—„Und der wäre?“—„Adam“, erklärt! ſtolze Beſitzer. * Profeſſorsgattin:„Ei, wo iſt denn nur die bra Kleiderfarbe geblieben, die in dieſem Topfe war?“ Profeſſor:„Was, Kleiderfarbe? Den Topf habe leergemacht; ich dachte, es wäre mein Kakao.“ * „Sagen Sie, waren Sie denn nun zu„Figaros H zeit“?“ wo, wenn ich nicht irre, hat mein Mann aus Sz ſamteitsgründen nur ein Telegramm geſchickt.“ ö . S Die reiche Partie. „Mein Fräulein, ich bete Sie an!“ „Ja, Vom Von jeher war der Bankier kein Mann, der nur eigenes auslieh. Er ſtützte ſich zwar auf eigenes Geld, doch verwaltet ſtets auch fremdes ihm als einen treuen Wächter anvertrat Kapital und gab es als Kredit weiter. Er war alſo ein Treuhän Er mußte es ſein, wenn man überhaupt Vertrauen zu ihm z wollte. Das neue Kreditgeſetz vom 5. 12. 1934 hat dieſen G5 ken des Treuhändertums erweitert, verfeinert und zu ſeiner 8 rung eine Anzahl vortrefflicher rechtlicher und verwaltungsmäß Vorkehrungen getroffen. So geht das Geſetz von dem nationalſozialiſtiſchen Grun danken aus, daß ſchließlich jeder deutſche Eigentümer wirtſchaflie Güter dieſe ſo zu nutzen und zu verwalten habe, als ob er der Treuhänder des ganzen Volkes wäre. Eine große An von Beſtimmungen iſt getroffen, die das ſolide Bankgewerbe!n mer ſchon gewünſcht hatte, damit das Geld⸗ und Kreditweſen Sinne dieſer Treuhänderſchaft betrieben werden kann. Nicht eh darf ein Bankgeſchäft aufmachen und ſich Bankier nennen, er in nicht nur ein ehrbarer Kaufmann des Geldes ſein, nicht nur l die fachliche Ausbildung verfügen, er muß vor allem nachwelt daß er über genügend Kapital aus eigenem verfügt, um den Belt eines ordnungsmäßigen Bankgeſchäftes führen zu können, de auch die Führung eines ſeden Bankgeſchäftes ſteht unter streng Kontrolle. Die Banken müſſen— was ſehr wichtig für die g haltung eines lebendigen Vertrauensverhältniſſes iſt— regelmaß, ihre Bilanzen veröffentlichen. Nach genauen Vorſchriften muß! Verhältnis zwiſchen eigenem und fremdem Kapital ein geſund ſein, damit die Banken immer flüſſig ſind Die Spargelder muß von den übrigen Einlagen abgetrennt ſein, die Anlagen in 0 bäuden, Grundſtücken und dauernden Beteiligungen ſind gerett Kurz, es iſt der Sinn dieſes Geſetzes, nach menſchlichem Erne die höchſte Sicherheit dem Bankkunden zu bieten, die höchſte Kreh fähigkeit der Banken für den Wirtſchaftsaufbau zu gewährleiſ und vor allem die deutſche Idee des Treuhändertums der dn an der ganzen Volkswirtſchaft durchzuführen. Bestes 7 911 Vine 8 5 e He. 25 ner vorrugende. 10 5 Bederf in Garentol einlegen Kleinste 1 Pockung 45 Pig. in Apotheken und Ocogecien erhsitlich Elte n sicher bber! fin alle Fahrrabhger 185 19351 N Fosse 6s en- 2 N N ordern, or bring! Frachtfrei. ö Kostenlos Kale Franz bert Frauurt 2. U. 30 8 Abel EB Force Hoch- u. Tiethau, Haschinonbau, Technik. Elektrotechnik, Inga Auls. u. Flugzeugbau, Lehrweftit, aatlich anerkangl. Daasgecgen„, ERIED BER eine sußergevöhn. ſiche Leistung. Zu- endung kostenſos. Ee& B, Stricker, fahrradtahrik Brackwede- Bielefeld 589 eee eee eee Zum Wochenende“ und Zum Zeitvertreib: Nr. 31 erſcheinen als belag D. A. 2. Vl. 35: 659 831 bl Nr Fur die auf dieſer Seile erſchemene Anzeigen iſt der Verlag der dor Zeitung nicht zultändig Verantwortlich die Schriftleitung kurt Wintler ür Anzeigenteil Car! Görg. Verlag 4 5 tagsblatt Deutſcher Provinz VBorſogen mtiick in Berlin Wes. Mauerſir.“ — 4. Helee⸗ iu IO Aiaulen aal Oel! tag weg Ruf Mir und Ein noch des Eur kun Deu nich hier Vol geld Puli um dus Ver