genes waltet vertrat reuhänt ihm hab en Gebe ner Gt gsmäß Grun ſchafll ob er t ze Anz werbe! tweſen; Nicht fe n, er in nur d achweh en Bein nen, de r ſtrene ir die egelmiß, muß de geſun er müß en in ) gerege⸗ Ermeſ⸗ ſte Kreh hährleiſt der B. „ Matere 5 u. Zuber ei. ö os Kafolef ernte 8 Bellas ſcheinende algen lag zuerſtt.. — Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 2. Angz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkilndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 928—————— Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 35: 1250. 95. Jahrgang Reichsminiſter Ruſt über Staat und Kirche Im Rahmen des Eſſener Gautags, der zugleich der Feier⸗ tag des zehnjährigen Beſtehens der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung im Ruhrgebiet iſt, ſprach Reichserziehungsminiſter Ruft in einer großen Kulturkundgebung zur Jugend. Der Miniſter ſchilderte den Anteil der Hitlerjugend am Kampf und fuhr dann fort:„Den äußeren Kampf kennen wir alle. Ein Name genügt: Herbert Norkus. Der andere Kampf iſt noch nicht zu Ende gekämpft für Euch, es iſt der Kampf des inneren Zweifels und Zwieſpalts, der Euch täglich in Euren Weg gelegt wird. Das Geheimnis der deutſchen Zu⸗ kunft iſt immer nur das eine: Nun wollen wir nur noch Deutſche ſein. Wir wollen uns angeſichts dieſer Feierſtunde nicht verlieren in kleines Gezänk. Aber das eine muß doch hier und immer wieder geſagt werden: Wenn wir dieſe Volksſubſtanz ſelber preisgeben, dann iſt Deutſchland aus⸗ gelöſcht. Darum gibt es kein Verhandeln über die folgenden Punkte: 1. Dieſes Volk beſteht in ſeinem raſſiſchen Wert und dar⸗ um wird der unraſſiſche Wert erbarmungslos ausgeſchloſſen aus unſerem Volk. 2. Wenn in unſerem Blut Anlagen durch Vererbung der Minderwerkigkeit, des Berbrechens und der erblichen Krankheit ſind, dann ſehen wir unſer Volk genau ſo als Organismus, wie wir uns ſelbſt ſehen und wenn wir in unſerem eigenen Körper derartige Triebe köten, dann wer⸗ den die Geſetze zur Erhaltung unſeres Volkes in demſelben Maß durchgeführt, ob das der Kirche paßt oder nichk. Und ein drittes angeſichts des internationalen Ge⸗ zeters über Katholikenverfolgung, die von vorn bis hinten gelogen ſind. Wir kennen den Kampf und wiſſen, wie es uns ſelbſt einmal ergangen iſt. Wir nahmen an einer Dis⸗ kuſſion teil und kämpften gegen die parlamentariſch⸗pro⸗ grammatiſche Zerſplitterung eines einheitlichen politiſchen Willens in Deutſchland. Und wer trat uns entgegen? Ein Geiſtlicher. Wir ſagten: Ich denke, ich habe dich geſtern in der Kirche geſehen. Wo iſt dein Reich, dort oder hier. Er hatte ſeinen Bereich verlaſſen und ging da hin, wo ihm der Heiland den Weg verboten halte.„Mein Reich iſt nicht von dieſer Welt.“ Vir ſahen am Fronleichnamstag Zentrumsminiſter mit der Kerze in der Hand dem Allerheiligſten folgen. Am anderen Tage marſchierten ſie mit dem Reichsbanner. Das verſtanden wir wieder nicht. Heute kommt die Quittung: In Mosdau hat Herr Pieck, der„führende“ Kommuniſt im Preußiſchen Landtag, erklärt: Hätten wir damals gewußt, was wir heute wiſſen, wir wä⸗ ren mit dem Reichsbanner zuſammengegangen, alſo auch mit Herrn Marx, mit der Zentrumskerze. Wenn wir nun alles vergeſſen ſollen, dann gibt es nur eines: Ihr habt Euch die Aufgabe geſtellt. den einzelnen Menſchen in die Seligkeit zu führen. Euer Ziel iſt das Jenſeits, und ihr habt eine Stätte, wo ihr die Menſchen vorbereitet: das iſt die Kirche. Auf dem Sportplatz könnt ihr die Leute für den Himmel nicht vorbereiten. Das iſt das ſchönſte, ſo ſchloß der Miniſter, daß wir Euch heute ſchon hinter uns ſtehen ſehen. Er als der alte Gau⸗ leiter und der vom Führer berufene Leiter des deutſchen Er⸗ ziehungsweſens könne es vor der Lehrerſchaft und der El⸗ ternſchaft feierlich ſagen: Wir wollen nicht euer Schulmeiſter ſein. Im Namen des Geſchlechts, das Euch Bahn gebrochen 5 ſind eure treuen feſten Kameraden und ſtehen zu Euch. Der Gautag der NS Op in Eſſen Dr. Goebbels ſpricht zur Hiklerjugend. Eſſen, 5. Auguſt. Während die verſchiedenen Gliederungen der Partei, SA, SS, Po und DA in endloſen Kolonnen zu der großen Kundgebung auf dem Flughafengelände Eſſen⸗Mühlheim ae hatte ſich die HJ aus dem Gau Eſſen zuſam⸗ men mit Abordnungen aus der Weſtmark und dem Mittel⸗ rheingebiet und mit zahlreichen Angehörigen der auslands⸗ deutſchen Jugend auf dem Adolf Hjitler⸗Platz zu einer gro⸗ ßen Kundgebung verſammelt. Mit ſtürmiſcher Begeiſter ung begrüßte die junge Schar den Reichsminiſter Dr. Goebbels und den ſtellvertretenden Reichsjugendleiter Hartmann⸗Lau' terbacher. Eindringliche Worte richteten der Gauleiter Terboven und Reichsjügendführer Hartmann⸗Lauterbacher an die Ju⸗ gend. Dann ſprach, immer wieder von Begeiſterungsſtürmen unterbrochen, Reichs miniſter Dr. Goebbels. Scharf rechnete Dr. Goebbels mit den Meckerern und Kriti⸗ kaſtern ab, die nicht ſehen wollen, was alles ſich ſeit der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus in Deutſch⸗ land geändert hat. i Das Bekenntnis zur eignen Kraſt Große Rede des Reichsminiſters Dr. Goebbels auf dem Eſſener Flughafen. In ſeiner großen Rede auf dem Flughafen Eſſen⸗Mühl⸗ heim dankte Reichsminiſter Dr. Goebbels zunächſt den alten Parteigenoſſen für ihre Treue zur Bewegung, für die Standhaftigkeit und die ſtolze, feſte Ueberzeugung vond der Sieghaftigkeit der nationalſozialiſtiſchen Idee. Die kurze Sommerpauſe dieſes Jahres ſei nun zu Ende und der Kampf beginne aufs neue. e e —. n Montag, den 5. Auguſt 1935 Gerade bei dieſer erſten Großkundgebung der Parkei nach der politiſchen Zommerpauſe ſolle das Bekenntnis ab⸗ gelegt werden: Wir ſind uns klar über unſere eigene Kraft, aber wir kennen auch unſere Feinde; und ſie ſollen davon überzeugt ſein: Wo ſie uns enkgegentreten, werden wir ſie in den Skaub werfen! Sie irren, wenn ſie glauben, daß un⸗ ſere Landmut Schwäche ſei.(Stürmiſcher Beifall.) Dr. Goebbels fuhr dann fort: Nach alten, gewohnten Methoden hat eine gewiſſe Auslandspreſſe auch in dieſem Monat wieder aus den Geſundungserſcheinungen des deut⸗ ſchen öffentlichen Lebens eine Kriſe zu machen verſucht. Nicht die Auslandspreſſe, ſondern wir regieren in Deukſchland! (Stürmiſcher Beifall.) Nicht der Staat iſt gefährdet, ſondern die kleine Clique, die ihn zu ſabotieren verſucht. Wir haben uns nie in lautem Pathos zu Bewegung und Führer be⸗ kannt, ſondern wir haben für Bewegung und Führer ge⸗ kämpft. Wir dulden es aber nicht, daß die Geſchickten ſich in die vordere Reihe drängen, und die alten Kämpfer in den Hintergrund geſchoben werden. Partei, Armee und Staat bilden einen harten, feſten nitblock und man kann ſich an dieſem Granitblock höch⸗ is die Jähne ausbeißzen. Was das Judenproblem anlangt, ſo möchte ich in aller Oeffentlichkeit fragen: Wer hat provoziert? Die Juden oder wir? Wer hat mit einer wahren Schafsgeduld über zwei Jahre lang dieſem aufreizenden Treiben zugeſchaut? Das Judentum hat ſich in Deutſchland den Geſetzen des Gaſtvolkes unterzuordnen. Wir haben ihm eine Chance ge⸗ geben. Wenn es dieſe Chance mißbraucht, darf es ſich nicht über die Folgen beklagen. Wir werden nicht müde werden, das deutſche Volk über die Gefährlichkeit dieſer inkernakionalen KRaſſe aufzuklären. Ehen zwiſchen Deutſchen und Juden werden in Jukunft nicht mehr geduldet.(Stürmiſcher Beifall.) Wir laſſen es nicht zu, daßz die Kaſſenverderbnis ſich auch in den zukünftigen Ge⸗ ſchlechtern forkſetzt. Auf die Frage der Konfeſſion eingehend f Dr. Goebbels: Die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſteh bleibt ſtehen auf dem Boden eines poſitiven Chriſtentums. Wir wünüſchen und verlangen aber, daß genau ſo, wie wir religiös poſitiv chriſtlich ſind, die Kirchen politiſch poſitiv nationalſozialiſtiſche ſein müſſen. Ein Lippenbekenntnis kann nicht genügen, wir wollen ein Bekenntnis der Tak. Daß in Deutſchland überhauot noch Kirchen ſtehen iſt der Tatſache zu verdanken, daß wir den Bolſchewismus zu Bo⸗ den geworfen haben.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Das Zen⸗ trum war zu ſchwach dazu, und es wollte das auch im Ernſt gar nicht; denn es fühlte ſich dem Bo 5 innerlich verwandter als uns. Sie ſollen nicht glauben, daß wir ver⸗ gangene Süündüen ſo leicht vergeſſen hätten. Wir achten jede religiöſe Ueberzeugung. Der Ton liegt auf jede! Wir dulden keine neue Inquiſi⸗ tion. Wir eignen uns nicht dazu, wie im Mittelalter Schei⸗ terhaufen aufzurichten. Bei uns kann jeder nach ſeiner Fa⸗ ſelig werden. Die Jugend zur Religioſität zu erziehen, Sache der Kirchen ſein. Die Jugend politiſch zu erzie⸗ Sache! Die nd gehört uns. und wir ge⸗ ben ſie an niemand ab. Wir rokten jede Staatsfeindſchaft aus, wo immer ſie ſich zeigen mag. Wir wollen keinen Kulturkampf. Wir haben aber den Eindruck, daß es in ehemaligen Jentrumskreiſen gewiſſe Cliquen gibt, die einen Kulturkampf herbeiführen möchlen. 5 Was ſoll man beiſpielsweiſe dazu ſagen, wenn in Weſt⸗ falen Schmähflugblätter gegen den Biſchof beſchlagnahmt werden und ſich herausſtellt, daß ſie verfaßt und vertrieben worden ſind von Mitgliedern des katholiſchen Kolping⸗Bereins. (Stürmiſche Pfuirufe.) Das iſt ein Spiel mit dem Feuer, und wir werden dafürü ſorgen, daß dieſe ianeren Unruheſtifter einer ſo drakoniſchen Strafe zugefüührt werden, daß ihnen und ihresgleichen die Luſt zu ähnlichen Experimenten ver⸗ geht. Was ſoll man dazu ſagen, wenn in derſelben Provinz eine gemeine und niederträchtige Kirchen⸗ und Kanzelſchän⸗ dung feſtgeſtellt wird und ſich dann ergibt, daß ſie von katholiſchen Kreiſen durchgeführt wurde, um den Nationalſozialisus damit zu belaſten.(Leb⸗ hafte Pfuirufe.) Man ſieht, wo die Kulturkampfhetzer ſitzen, und man wird in den nächſten Wochen zu ſehen bekommen, was wir mit ihnen anfangen.(Lebhafter Beifall.) Wenn ein Jude Deviſen ſchiebt, ſo iſt dabei nichts ver⸗ wunderlich; denn die Katze läßt das Mauſen nicht. Wenn aber ein Diener am Wort des Evangeliums über die Grenze fährt und dabei Deviſen in der Kutte eingenäht hat, ſo muß ich ſchon ſagen, käme Chriſtus wieder, er würde ſolche Ver⸗ räter am Ehriſtentum mit der Peitſche austreiben und die⸗ jenigen dazu, die ſolche Verbrecher als Märtyrer erklären. (Starker Beifall.) Es gibt im Staate nur einen Träger des politiſchen Wil. E* lens, das iſt unſere Bewegung. Sie repräſentiert Staat und Volk. Sie muß ſein, ſie iſt unauflösbar. Selbſt wenn alle Deutſchen nationalſozialiſtiſch wären, müßte ſie bleiben, um alle Deutſchen nationalſozialiſtiſch zu erhalten. Soweit neben dieſer Bewegung andere Verbände und Organiſationen exiſtieren, ſind ſie dienende Glieder der Par⸗ tei. Wenn ſich in dieſe an ſich harmloſen Vereine und Ver⸗ bände — — Nr. 180 n . 555. Mühlarbeit des politiſchen Katholizismus ickiſcher Angriff gegen die S A. Die Staatspolizeiſtelle für den Regierungsbezirk Mün⸗ ſter teilt mit: „Es iſt gelungen, einen verſteckten Angriff, der von der Kolping⸗Familie in Werne an der Lippe gegen SA. und andere NS.⸗Formationen gerichtet wurde, aufzuklären. In der Nacht zum 1. Auguſt wurden in Werne an der Lippe an katholiſche Einwohner Flugblätter verteilt, die ein Spott⸗ lied auf den Biſchof von Münſter und ein Hetzlied gegen die Deviſenverbrecher enthielten. Der Verdacht gegen die Verteiler des Flugblattes richtete ſich ſeitens der katholiſchen Bevölkerung gegen die Mitglieder der SA.⸗ und SS.⸗For⸗ mationen. Die ſofort aufgenommenen Ermittlungen führten zu 8 Heim dem Ergebnis, daß als Herſteller und Verbreiter dieſes Flugblattes neun Mitglieder der Kolping⸗FJamilie aus Werne in Frage kamen. Acht Täter konnten feſtgenommen werden, während der neunte nach Holland flüchtete. Alle Beteiligten haben ein Geſtändnis abgelegt und gaben an, daß ſie die Flugblätter verteilt haben, um die katholiſche Bevölkerung in rne über die angebliche kirchenfeindliche Einſtellung der N SDA p. und ihrer Gliederungen aufzu⸗ klären. Aus dieſer Takſache ergibt ſich klar und deullich, nit welchen heimtückiſchen und hemmungsloſen Mitteln der iſche Katholizismus ſeinen Kampf gegen Staat und 9 9 Mit gerechter Empörung wird das deutſche neuen eklatanten Fall einer gewiſſenloſen Hetze zur Kennt⸗ nis nehmen, die bereits die giftigſten Früchte getragen hat, und einmütig ſchnellſte und durchgreifendſte Abſtellung for⸗ dern. Erſt vor kurzem wurde, um die SA zu verdächtigen, in einer katholiſchen Kirche in Recklinghauſen der Altar angeſteckt. Der Täter war, wie ſich dann herausſtellte, ein Katholik. Aehnliches wurde aus Bocholt gemeldet. Schluß mit dieſen Methoden, die geeignet ſind, das öffentliche Le⸗ ben zu vergiften! Bei den ſogenannten Kolpingfamilen, denen die Täter, wie amtlich feſtgeſtellt wurde, angehören, handelt es ſich um Einzelorganiſationen der katholiſchen Geſellenvereine, die von dem Pfarrer Kolping begründet wurden. Zweifellos haben die Schuldigen eine ſtrenge Strafe zu gewärtigen. Wichtig iſt vor allem, daß weiteren derartigen Vorkomm⸗ niſſen vorgebeugt wird. Volk dieſen Gegner des Staates einſchleichen, um dort im Schutze von patriotiſchen Phraſen und Fahnen Sabotage am Staat zu betreiben, ſo ſei ihnen geſagt; Sie fallen dann mit dieſen Elementen.(Starker Bei⸗ fall.) Vorrechte müſſen bei uns durch Vorpflichten erworben werden.(Stärkſter Beifall.) Eine gewiſſe Auslandspreſſe ſagt, das iſt eine Staatskriſe.(Stürmiſche Heiterkeit.) Das iſt eine ganz gewöhnliche Reinigungskur. Wenn die deutſchfeindliche Preſſe jetzt in der Sauregurken⸗ zeit nach Senſationen ſucht, ſo gibt es in der Welt ein ſo großes Betätigungsfeld, daß ſie ſich nicht gerade auf Deutſch⸗ land verſteifen muß. Beiſpielsweiſe iſt Krieg in Abeſſinien in Sicht. Eine an ſich immerhin intereſſante Fragen, über die es ſich zu ſchrei⸗ ben verlohnk, vor allem im Hinblick darauf, daß unter dem Zubel derſelben Weltpreſſe in Paris vor ein paar Jahren feierlich ein Kriegsächtungspakt von den Nationen, die jetzt den Krieg nicht hindern können, unkerſchrieben worden iſt. (Lebhafter Beifall.) In Moskau redet man davon, daß die kommuniſtiſche Internationale die Länder zur Revolution bringen will, und einige Mo⸗ nate vorher ſingt man England zuliebe„Gott ſegne den Kö⸗ nig!“ Was die engliſche Preſſe anlangt, ſo ſei ſie darauf hin⸗ zuweiſen:„Warum in die Jerne ſchweifen, ſieh, das Gute liegt ſo nah!“ In Belfaſt brennen die Häuſer. Und was die Zicher heit in Deutſchland anlangt, Flaggen anderer Skagten haben wir durch Mob noch nie⸗ mals von den Maſten heruntereißen laſſen, Das kut man nur in Kulturländern.(Anhaltender Beifall.) Wir ſehen mit Ernſt auf dieſe von Streiks, Aufſtänden und Kriſen durchſchüttelte Welt. Wir glauben, daß Europa nicht eher zur Ruhe kommen kann, als bis es ſich über die primitivſten Grundlagen ſeines Lebens geeinigt hat. Mit Stolz können wir andererſeits ſagen, daß Deutſchland, ge⸗ reinigt durch die nationalſozialiſtiſche Revolution, feſt und unbeirrbar üüber der Weltkriſe ſteht. Bei uns trägt eine ſtarke Partei den Staat. Bei uns ſchützt die neuerſtandene Armee die Nation. Bei uns iſt Volk und Führung eines Willens und vollbringt die nationale Einigkeit Wunder der Arbeit. Wir leben nicht in einem Paradies, aber wir leben ein Leben, das ſich zu leben im⸗ merhin verlohnt. Wir können mit Stolz bekennen: Dieſer großzen Jeiſ hben wir die Bahn gebrochen, und wir laſſen ſie uns nicht verderben. Als Ehrenwache über dem deutſchen Staat ſtehen dieſe alten Gardiſten, die kreueſten Mitkämpfer unſeres Führers. Das Ziel, daß wir uns einmal ſteckten, iſt unerſchükter⸗ lich. Die Mittel, die wir zur Erreichung dieſes Leles an⸗ wenden, ſind 10 und biegſam. Wir haben einen Füh⸗ rer, an dem wir glauben, und auch in dieſer großen Treue kundgebung, die wir für ihn, für ſeine Bewegung und ſein Volk veranſtalten, wiederholen wir den Leitſpruch unſeres Lebens auch fürü die Zukunft: Führer, befiehl, wir folgen! (Langanhaltender ſtürmiſcher Beifall.) ö Der Kampf für das neue Reich Maſſenkundgebung der Deutſchen Arbeitsfront in Eſſen. Im Rahmen des Eſſener Gautages fand im Zirkus Hagenbeck eine Maſſenkundgebung der Beamten und Lehrer und der DA ſtatt. Gauleiter Terboven wies einleitend auf die Be⸗ deutung des zehnjährigen Kampfes für das neue Reich hin, auf den Kampf um die Gewinnung aller Deutſchen und vor allen Dingen des deutſchen Arbeiters für den National⸗ ſozialismus. Beſondere Sorge habe auch dem Bergmann ge⸗ golten. Die verantwortlichen Führer des Bergbaues hätten ihm gegenüber die Garantie übernommen, daß bis zum Ausgang dieſes Winters im ganzen Gebiet kein Bergmann unter 21 und 22 Schichten im Monat liegen werde. Weiter ſei eine einmalige beſondere Hilfs⸗ aktion für die Ruhrbergarbeiter als Ausgleich für die vielen Feierſchichten in den vergangenen Jahren ermöglicht worden, die am 15. Auguſt ihren Anfang nehmen und durch die NSW in Gang geſetzt werde. Reichsminiſter Dr. Frick nahm ſodann das Wort zu einer Rede, die immer wieder von Zuſtimmungskundgebungen unterbrochen wurde. Er er⸗ innerte zunächſt an die zurückliegenden Jahre des Kampfes und fuhr dann unter anderem fort: Vieles iſt erreicht, aber mehr bleibt noch zu tun übrig. Es wird alles geſchehen, was notwendig iſt und was unſerem Programm von 1920 erforderlich wird. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland erfreut ſich im Auslande und vor allem in der ausländiſchen Preſſe einer Aufmerkſamkeit, die kein anderes Land in der Welt aufweiſen kann. Neuerdings ſchreibt dieſe Preſſe, die wirtſchaftlichen Zuſtände in Deutſchland ſeien katastrophal, der wirtſchaftliche Zuſammenbruch ſtehe unmittelbar bevor. Die Nazi⸗Regierung in Deutſchland ſei am Ende und deswegen ſuche man jetzt das Volk abzulenken durch irgendwelche Angriffe auf Juden, auf Katholiken, auf den Stahlhelm. Nun, deutſche Volksgenoſſen, wir erinnern uns, daß die⸗ ſelbe Preſſe die wirtſchaftliche Kataſtrophe Deutſchlands ſchon für den vergangenen Winter vorausgeſagt hatte und daß ſie ſich ſchon damals als falſcher Prophet erwieſen hat. Was Deutſchland in dieſen zweieinhalb Jahren wirt⸗ ſchaftlich und finanziell geleiſtet hat, iſt geradezu phantaſtiſch, iſt es doch gelungen, die Arbeitsloſigkeit in Deutſchland von über 6 Millionen auf unter 2 Millionen herabzud rücken. Wir wiſſen ſehr wohl, daß Deutſchland wirtſchaftlich nicht auf Roſen gebettet iſt, daß wir ſchwer zu leiden haben unter dem Weltjudenboykott, dem Deviſenmangel, dem Roh⸗ ſtoffmangel. Amſo bewunderswerter iſt die Leiſtung Deutſch⸗ lands. Dr. Frick ging weiter auf die vom Ausland erhobenen Vorwürfe einer angeblichen Judenverfolgung in Deutſchland ein und erklärte: i Die Judenfrage wird langſam aber ſicher ſo gelöſt werden, wie es das Pro⸗ gramm der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei vorſieht. Sie wird vollkommen legal gelöſt werden, und ich möchte ausdrücklich vor wilden Einzelaktionen warnen, die uns nur ſchädigen und den Enderfolg gefährden können. Auch zu der angeblichen Verfolgung der Katholiken in Deutſchland nahm der Miniſter Stellung. Ich lehne, ſo er⸗ klärte er, hier ausdrücklich jeden neuen Kulturkampf ab. Das aber muß ich allerdings ſagen: Wir verlangen auch von den Kirchen in Deutſchland, ebenſo von der katholiſchen wie von der proteſtantiſchen, daß ſie ſich rückhaltlos in den nationalſozialiſtiſchen Stgat ein⸗ ordnen und für den nationalſozialiſtiſchen Staat und ſeine Staatsführung eintreten. Wir wachen eiſern darüber und werden es nicht zulaſſen, daß die Kirchen ſich in die Staats⸗ politik einmiſchen. Dr. Frick wiederholte ſeine in Münſter zur Frage des Steriliſationsgeſetzes abgegebene Erklärung, daß Reichsgeſetze für alle Deutſchen verbindlich ſind, auch für die deutſchen Katholiken, und daß dies auch nach dem Konkordat rechtens iſt. Nun hat, fuhr der Miniſter fort, der Oſſervatore Nomano es für nötig gehalten, mir hier ſchärfſtens entgegenzutreten in einer offiziöſen Kund⸗ gebung des Vatikans, die auch auf den Kanzeln der katho⸗ liſchen Kirchen Deutſchlands verleſen worden iſt. Man hat argumentiert, dieſes Geſetz verſtoße gegen göttliches Geſetz: Nun frage ich Sie, deutſche Volksgenoſſen: Wenn Gott ein Volk geſund geſchaffen hat, ſo glaube ich eher, es iſt gött⸗ liches Geſetz, daß dieſes Volk auch geſund erhalten wird. Ich muß alſo dieſe Argumentation ſchärfſtens zurückweiſen. Zu anderen Behauptungen der ausländiſchen Preſſe im Zuſammenhang mit dem verſchiedentlich notwendig gewordenen Vorgehen gegen den Stahlhelm erklärte Miniſter Frick. Ich ſtelle als eine Unbeſtreitbare Tatſache feſt, daß der Stahlhelm vielfach, ſicherlich ohne und gegen den Willen ſeiner Bundesführung zum Sammelbecken ſtaatsfeindlicher oder die Partei ablehnender Elemente ge⸗ worden iſt. en verſchiedenen Teilen des Reiches verboten und ich habe ſchon wiederholt Dr. Frick beſchäftigte ſich ſodann kurz auch mit den Freimaurerlogen. Es paßt nicht, erklärte er, in das Dritte Reich, daß man hier noch einen Geheimbund hat mit dunklen Zielen, und es iſt aller höchſte Zeit, daß nun auch die Freimaurerlogen aus Deutſchland verſchwinden. Nach kurzem Eingehen auf die außenpolitiſchen Vorgänge in Genf, wobei er das Verſagen des Völkerbundes feſt⸗ ſtellte, ſchloß Reichsminiſter Dr. Frick:„Zehn Jahre find im Leben einer Nation eine kurze Spanne Zeit, und es kann keiner davon reden, daß deswegen, weil wir die Macht im Staate erobert haben, das Weiterbeſtehen der Partei überflüſſig geworden ſei. Im Gegenteil, die Partei iſt heute notwendiger denn je. Niemals iſt Deutſchland beſiegt worden, außer durch Deutſche ſelbſt, durch ihre Uneinigkeit. Deswegen iſt es ſo wichtig, daß das ganze deutſche Volk, jeder einzelne Volksgenoſſe erfaßt wird von dem Gemeinſchaftswillen, bis der letzte Volksgenoſſe ein echter und wahrer Nationalſozialiſt geworden iſt. In dieſem Sinne: Alle für Deutſchland und ſeinen Führer Adolf Hitler! 5 3 5 Dr. Ley auf der DAß⸗Tagung Bei der Maſſenkundgebung der Deutſchen Arbeitsfront, der Beamten und Lehrer im Zirkus Hagenbeck in Eſſen ſprach auch Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley. Er beſchäftigte ſich am Anfang ſeiner Ausführungen mit dem Begriff So⸗ zialismus, der die Welt in den letzten Jahrzehnten teils mit Schrecken, teils mit gläubigem Hoffen erfüllt habe und der doch immer ein unklarer Begriff geweſen ſei. Dieſem unklaren Begriff ſtellte Dr. Ley den Sozialismus des neuen Deutſchland gegenüber, der eine Weltanſchauung und eine Weltordnung zugleich ſei. Wenn wir auch ein armes Land ſeien, ſo hätten wir doch eines, was die anderen Länder nicht hätten, ein herrliches Volk. Jeder Deutſche müſſe nicht einen, ſondern ſeinen Arbeitsplatz haben und in ſeinem Berufe das höchſte an Leiſtung vollbringen. Wir müßten alles ausſchalten, was der Zerſplitterung oder der Zerſetzung unſeres Volkes Vorſchub leiſten könne. Und für die Kirche mei es das beſte, daß ſie den Herrgott nicht auf die Straße trage. Wir wiſſen, daß zum Leben materielle Vorbedingungen nötig ſind, wir wiſſen, daß die Löhne heute noch bei weitem nicht ſo ſind, wie wir ſie erhoffen, wir wiſſen auch, daß noch große Not iſt, aber wir wiſſen auch, daß nichts vom Himmel F fällt, wir wiſſen, daß der Führer für uns ſorgt. Machtvolle Kundgebung in Köln Dr. Frank und Dr. Ley auf dem Kölner Kreistag. Köln, 5. Auguſt. Der Kölner Kreistag der NSDAP erlebte am Sonn⸗ tag mit der großen Kundgebung in der Meſſehalle in Köln⸗ Deutz ſeinen Höhepunkt. Beſondere Bedeutung erhielt er durch die Anweſenheit des Reichsjuriſtenführers, Reichsmini⸗ ſter Dr. Frank, und des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley. In ſeiner Anſprache führte Reichsminiſter Dr. Frank u. a. aus: Wir haben bei unſeren Tagungen uns immer wieder vor Augen zu halten, daß wir vom Reichsleiter herab bis zum einfachſten Kämpfer der Bewegung die treuen Soldaten unſeres Führers Adolf Hitler ſind. Wir werden dafür ſorgen, daß für alle Zeiten der Staat der Deutſchen eine Angelegenheit des deutſchen Volkes und nicht dieſer oder jener Konfeſſion iſt. Gar nicht möglich wäre es, daß nationalſozialiſtiſch wirklich gläubige Deutſche irgendeiner kirch⸗ lichen Handlung entgegentreten würden. Der Kampf, der gegen uns geführt wird, iſt immer derſelbe. Früher trat man uns in Deutſchland offen gegenüber, heute iſt das ſchwierig, und ſo wird der Kampf der internationalen Juden und internationalen Jeſuiten vom Ausland her gegen Deutſchland geführt. Die Aufgaben, die der Führer heute zu erfüllen hat, laufen nicht allein darauf hinaus, den Nationalſozialismus im innerpolitiſchen Geſchehen reſtlos zur Macht zu verhelfen, ſie gehen vielmehr dahin, einem 70⸗Millionen⸗Volk wieder die Exiſtenz und den Aufbau der Freiheit zu ermöglichen. Wirt⸗ ſchaftspolitiſch können wir feſtſtellen, daß es in Deutſchland in immer ſtärkerem Maße aufwärts geht. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley wies ſodann noch einmal auf den gewaltigen und opfervollen Kampf der Bewegung um die Erreichung der Macht in pak⸗ kenden Worten. Er geißelte die deſtruktiven und unheil⸗ vollen Kräfte, die wie damals ſo auch heute wieder ver⸗ ſuchten, das große Aufbauwerk des Führers zu ſabotieren. Die Partei iſt da und ſie bleibt da, ſolange Deutſchland bleibt! Jene Kräfte, ſo rief Dr. Ley aus, ſollen uns in Nuhe laſſen, wenn wir verſuchen, auch ein kleinwenig vom Jenſeits auf dieſe Erde zu übertragen, wenn wir uns be⸗ mühen, dieſe Erde ſchön zu machen. In ſeinen Schlußworten wandte ſich Dr. Ley an die verſammelten Träger der Bewegung und rief ihnen zu: Ihr tragt eine heilige Miſſion in euch. Das iſt tiefſte Religion. Wir wiſſen, daß Gott noch niemals den Sieg dem Lügner gegeben hat, ſondern nur dem, der um ſein Glück wahrhaft gerungen hat. Beſchlußſtelle in Kechtsangelegenheiten der evangeliſchen Kirche. Nachdem durch den Erlaß des Führers und Reichs⸗ kanzlers vom 16. Juli die bisher im Reichs⸗ und Preußi⸗ ſchen Miniſterium des Innern ſowie im Reichs⸗ und Preu⸗ ßiſchen Miniſterium für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volks⸗ bildung bearbeiteten kirchlichen Angelegenheiten auf den Reichsminiſter Kerrl übergegangen ſind, hat der Reichs⸗ miniſter des Innern die Angelegenheiten der Beſchlußſtelle in Rechtsangelegenheiten der Evangeliſchen Kirche ebenfalls dem Reichsminiſter Kerrl übertragen, der den Vorſitz über⸗ nommen hat. Zu Beiſitzern der Beſchlußſtelle ſind ernannt worden: die Lehrer für öffentliches Recht Profeſſor Dr. Weber in Berlin und Profeſſar Dr. Dahm in Kiel, ſowie die Sach⸗ bearbeiter für kirchliche Verfaſſungsfragen in der Kirchen⸗ abteilung des Reichsminiſters Kerrl, Miniſterialrat Dr. Stahn und Konſiſtorialrat Dr. Ruppel in Berlin. Der Beſchlußſtelle liegen ſchon zahlreiche Prozeſſe vor, ſo daß damit zu rechnen iſt, daß ſie ihre Arbeiten bald auf⸗ nimmt. Befreiungsmarſch am 9. November. Im Namen der Stadt München hat der Vorſitzende der nationalſozialiſtiſchen Stadtrats⸗Fraktion, Weber, einen Aufruf erlaſſen, in dem darauf hingewieſen wird, daß zur Erinnerung an den hiſtoriſchen Marſch der nationalſozialiſtiſchen Kämpfer am 9. November 1923 vom Bürgerbräu⸗Keller zum Odeon⸗Platz auch in dieſem Jahre der Befreiungsmarſch ſtattfinden wird. Teilnahmeberechtigt ſind alle, die ſich im Beſitz eines Nach⸗ weiſes der 110005 Teilnahme am Befreiungsmarſch des 9. November 1923 befinden und ſämtliche Reichs- und Gau⸗ leiter. Niedergeiegte Ehrenmitgliedſchaft Ein Schreiben Mackenſens an den Stahlhelm. Berlin, 5. Auguſt. Generalfeldmarſchall von Mack e n⸗ ſe n, der ſeit der Gründung des„skahlhel m“ deſſen Ehrenmitglied geweſen iſt, hat in einem Schreiben an den Nakionalſozialiſtiſchen Deutſchen Frontkämpferbund(Stahl- helm) vom 31. Juli d. 3. dieſe Ehrenmitgliedſchaft nieder⸗ gelegt und ſeinen Schritt unter Hinweis auf die anerken⸗ nenswerten Verdienſte des Skahlhelms damit begründet, daß die Ziele dieſes Bundes durch das Wehrgeſetz vom 16. März 1935 verwirklicht ſejen und das Weikerbeſtehen eines Verbandes, für den kein beſonderer Anlaß vorliege, nicht mehr angezeigt ſei. Polen ſperrt die Einfuhr aus Danzig Danzig, 5. Auguſt Die polniſchen JZollſtellen an der Danzig⸗-polniſchg Grenze haben ab Sonnabend mittag 12 Uhr die Grenz für die Einfuhr fämtlicher Waren aus dem Gebiele de Freien Stadt Danzig nach Polen geſperrt. Der Warez. verkehr in umgekehrker Richtung wickelt ſich geſtört ab. Die Danziger Regierung hat Polen inzwiſchen die bh dem Miniſter Papeée erbetene offizielle Stellungnahme einer Note zugehen laſſen, die den Standpunkt Danzig begründet. Jeder Deutſche ein Stenograph Beginn des Deutſchen Stenographentages. Gauen und aus dem Auslande ſind hier zur Teilnahm am erſten Deutſchen Stenographentag 1935 zuſammenge⸗ kommen. Die Tagung wurde mit einem Preſſeempfang eingelg tet. Der Reichsführer der Deutſchen Stenographenſchaß Lang⸗Kulmbach, ging zunächſt auf die Entwicklung u Bedeutung der Kurzſchrift und des damit engperbundeng Maſchinenſchreibens ein. Der nationalſozialiſtiſche Stach habe gleich die Bedeutung der Stenographie erkannt un! verlange heute, daß jeder Anwärter auf eine Staats⸗ ohe ſonſtige Behördenſtellung durch ein Prüfungszeugnis d Kenntnis der Stenographie nachweiſen könne. Am Sam⸗ tag und Sonntag würden rund 7000 Stenographen un 700 Maſchinenſchreiber um die Sie espalme ringen. Aut aus dem Auslande ſeien etwa 100 ſchnellſten deutſchen Maſchinenſchreibers ſtattfinden werde Im übrigen entſtehe in Bayreuth zurzeit das Hauz der Deutſchen Stenographenſchaft. ſei: Jeder Deutſche ein Stenograph und ſeder Stenograßh ein Maſchinenſchreiber. dem Feſthallengelände ſtatt. Ein Schmuck der Schwarzwaldberge. Wer jetzt in den ſchönen Hochſommertagen mit offene Augen durch unſere herrlichen Schwarzwaldberge wanden und dabei unſerer Pflanzenwelt Beachtung blühen ſehen, unfer Naturſchutz und hat in den letzten Jahren erfreulichen lagen wird man mehr den purpurroten Fingerhut(digital purpurea) antreffen, während man den gelbblütigen oft ig gelbblütige Vertreter dieſer ſchmucken Pflanze findet man in Wieſental. Aber noch eine andere Pflanze gibt der Berg, landſchaft im Hochſommer das Gepräge. Es iſt das Weiden röschen, das ſich beſonders gern auf Kahlhiebflächen anſiedel abgeholzt wurden, überzieht. Beim Abreißen eines Baues getötet.„ — Walheim, OA. Beſigheim. Der im 42. Lebensſaht Frau die Ernte eingebracht hatte, wollte er das gekaufte Kopf getroffen, daß der Tod ſofort eintrat. Neue Grubenunfälle in Oſt⸗Ober ſchleſien Kakkowitz, 5. Auguſt. grube in Antonienhütte vor einigen Tagen bei einem Strek⸗ keneinbruch verſchütteten vier Bergleute nicht geborgen und ſchon ereigneten ſich wieder zwei ſchwere Grubenunfälle. Ge⸗ gebiet ein heftiger Erdſtoß verſpürt, Kurze Rybnik ein. Kohlenmaſſen verſchüttet. ter Rettungsarbeit lebend geborgen werden. Streckenzuſammenbruch ein Hauer unter den Kohlenmaſſen verſchüttet. mannſchaft an die Unglücksſtelle Bergmann tot auffand. In der Fördermann von einem ſchwer am Kopf getroffen, daß er einen Schädelbruch erlitt und hoffnungslos im Krankenhaus darniederliegt. Todesfahrt des Prinzen Mdivani Madrid. 5. Auguſt. Prinz Alexis Mdivani, der frühere Gatte der Woolworth⸗Erbin Barbara Hutton, iſt in Nord⸗ Spanien auf der Landſtraße bei Albony tödlich verunglückt. Der Prinz befand ſich mit einer Begleiterin und einem kata⸗ laniſchen Maler in einem Kraftwagen, der mit einer Stun⸗ dengeſchwindigkeit von 130 Kilometern dahinbkauſte! An einem Eiſenbahnübergang ſchlug der Wagen um. Der Prinz, der die engliſche Staatsangehörigkeit beſitzt, war auf der Stelle tot. Seine beiden Begleiter wurden lebensgefährlich verletzt. Später ſind auf der gleichen Landſtraße zwei Laſt⸗ kraftwagen zuſammengeſtoßen. Der eine der beiden Wa⸗ gleichen Strecke wurde ein Perſonen verbrannten. 60 Dörfer und 4 Städte Schanghai, 5. Auguſt. Die Provinz Fukien wurde von ſchweren Wolkenbrüchen heimgeſucht. unter Waſſer geſetzt. 2000 Häuſer ſind eingeſtürzt, die Verkehrsverbindungen ſind unterbrochen. Augenzeugen be K richten, daß 60 Dörfer vollkommen vernichtet worden 5 Mehr als 100 Perſonen ſollen ums Leben gekommen i Weitere Ueberſchwemmungen werden aus Nord⸗Kwang berichtet. Die Städte Schiukuan, Pakiang und ngen ſtehen bis zu 10 Meter unker Waſſer. Zwiſchen Tan un 10 iſt e eingeſtellt. Auch Nordfluß i 3 ber die Ufer getreten. 1 weiterhin. Frankfurt a. M. Stenographen aus allen deutſcheg tenographen zu dieſen Treffen gekommen. Bei dieſer Gelegenheit kündigte de Redner an, daß von nun ab in jedem Jahre in Bayreuth das deutſche Maſchinenſchreiben, alſo die Ermittlung de Anſchließend fand eine Beſichtigung der Ausſtellung auß ſchenkt, wir überall an Waldrändern, freien Hängen uſw. den Fingerhit der mit ſeinen prächtigen, purpurroten und gelben Blüten zum Wahrzeichen der Flora des ſommerlichen Schwarzwaldes geworden iſt. Die Pflanze ſteht bekanntlich weiſe eine zunehmende Verbreitung erfahren. In den Hoch großer Anzahl in den Tallagen vorfindet. Beſonders ſchöß und mit ſeinem roten Violett oftmals ganze Bergrücken, de ſtehende verheiratete Kübler Guſtav Jäger hatte vor we nigen Wochen das Anweſen ſeiner Eltern, in dem er auth ſeinen Beruf ausübte, gekauft. Nachdem er nun mit ſeinet Objekt abreißen und umbauen. Dabei ſtürzte er ab und wurde von einem nachfolgenden Balken ſo unglücklich an ö Noch ſind die auf der Hillebrand⸗. gen 16 Uhr wurde im geſamten oſtoberſchleſiſchen Bergbau⸗ 0 Zeit ſpäter ſtürz ten auf der 500⸗Meter⸗Sohle der Emma⸗Grube im Kreiſe zwei Querſchläge in einer Länge von etwa 40 Metern Fünf vor Ort arbeitende Bergleute wurden unter den N Drei Bergleute konnten nach har⸗ Auf der Irenengrube bei Kattowitz wurde bei einem ö Erſt nach acht Stunden konnte die Rettungs⸗ herankommen, wo ſie den zuſammenbrechenden Stempel ſo gen ſchlug gleichfalls um und ging in Flammen auf. Drei i N überſchwemmt ie Küſtenſtadt Tu. antſchou wurde mit ihrer Umgebung bis zu fünf Melern A. Das Ziel, ſo ſchloß der Redner, das es zu erreichen gell, ſigen eine der Luft wuch Kra Einl 150 Rhe Verl. hilfe Bech Bru Che mebe a Aus dem bladiscuen Land eutſchg N ilnahm menge Hog igitaliz oft in ſchöm tan in Berg. Beiden ſiedell en, die nsjahr or we⸗ r auch ſeiner ekaufte b und ch an Der Kultusminiſter an die H Großkundgebung im Süd weſtmarklager. Offenburg, 3. Aug. Im Rahmen der Veranſtaltungen des Südweſtmarklagers der HJ in Offenburg fand am Frei⸗ tag abend auf dem Lagerplatz eine Großkundgebung ſtatt. Die Hitlerfugend und das Jungvolk traten in geſchloſſenen Reihen an. Nach Fanfarenklängen erteilte Gebietsführer Fried⸗ helm Kemper dem Miniſter Dr. Wacker das Wort, der die Jugend zunächſt in die Landſchaft einführte, in der ſie für zehn Tage weilt. Wenn ihr Hitlerjungen und Jungvolkbuben, ſo führte der Miniſter u. a. aus, in dieſem Lager zuſammengekommen ſeid, um Difziplin, Ordnung und Unterordnung zu üben und zu lernen, ſo ſollte ihr auch eine Verbindung haben mit der Landſchaft, in der ihr weilt. Das Schickſal der Städte und Dörfer in dieſem Lande, in dem ihr weilt, iſt am ſchlimm⸗ ſten geweſen, wenn das Reich ſchwach war. Die Schwäche des Reiches iſt der Untergang des Grenzlandes. An der Grenze ſind wir zum Grenzkampf geboren. Dieſes Land muß Deulſch land erhalten bleiben! Wir kämpfen gegen jeden Feind und auch gegen den Parteikonfeſſionalismus. Wir haben eine lange Geduld, und wir ſorgen dafür, daß das Geſchlecht, das nach uns kommt, auch noch Geduld hat, Geduld bis zum Sieg! Wir taſten die keligibſen Gefühle von niemanden an und wir laſſen jeden Katholik oder Proteſtant ſein. Der Nationalſozialismus hat einen Friedensvertrag mit der katholiſchen Kirche geſchloſſen. Die Kirche iſt geſchützt, aber ſie hat ſich nicht um Politik zu kümmern. Wir reden in die kirchlichen Dogmen nicht hinein. Wir dulden auch die konfeſſionellen Jugendverbände, aber mur ſoweit ſie ſich mit religiöſen Dingen befaſſen. Die deutſche Jugend muß eine Staatsjugend ſein, eine geſchloſſene Jugend. Die Jugend muß einheitlich ſein. Das iſt der Sinn dieſes Zeltlagers der Südweſtmark. Heidelberg.(Beſuch des Reichsminiſters Dr. Göbbels in Heidelberg.) Reichsminiſter Dr. Göbbels ſtattete der Feſtſpielſtadt Heidelberg einen Beſuch ab. Er wurde bei der Landung auf dem Mannheimer Flugplatz von dem badiſchen Miniſterpräſidenten Pg. Walter Köhler, dem Landesſtellenleiter Baden, Pg. Adolf Schmid, und von dem Heidelberger Oberbürgermeiſter Neinhaus empfangen. Reichsminiſter Dr. Göbbels nahm an der Aufführung des „Götz“ im Heidelberger Schloßhof teil, die einen Höhepunkt der Reichsfeſtſpiele bildete. Die Hauptrollen wurden von Heinrich George, Eliſabeth Stieler, Olly Schreiber, Klemens Haſſe, Paul Wagner und Albert Florath getragen. Die Heidelberger Bevölkerung brachte Reichsminiſter Dr. Göbbels hegeiſterte Ovationen. () Baden⸗Baden.(Vom Zug überfahren und getötet.) Die Bahnwärtersehefrau Veronika Schwer iſt morgens vom Perſonenzug überfahren und getötet worden. () Weingarten.(Opfer der Arbeit)) An der hie⸗ ſigen Teilſtrecke der Reichsautobahn ſollte nach Arbeitsſchluß eine Rodungsmaſchine ausprobiert werden. Beim Ausziehen der Wurzeln rutſchte der Zughaken ab, ſchnellte durch die Luft und traf den Z4jährigen Emil Rüſſel von hier ſo wuchtig an den Kopf, daß er ſchwerverletzt in das hieſige⸗ Krankenhaus überführt werden mußte, wo er kurz nach der Einlieferung ſeinen Verletzungen erlag. Das Brandunglück in Rheins heim 150 000 Mark Sachſchaden.— Ein Todesopfer des Brand⸗ unglücks. 5() Rheinsheim, 3. Aug. Innenminiſter Pflaumer traf in Rheinsheim ein, um die bei dem Brandunglück in der Vedag verletzten Arbeiter zu beſuchen und ihnen eine geldliche Bei⸗ hilfe zu überbringen. Mit ihm beſichtigten auch der Landrat Bechtold⸗Bruchſal, der Kreisleiter der Arbeitsfront, Kreis Bruchſal, und der Gauwalter der Reichsbetriebsgemeinſchaft Chemie die Brandſtätte. Von dem Brande wurde auch das nebenan ſtehende Siedwerk der Kieswerke Vetter betroffen, das völlig abbrannte. Der Sachſchaden beläuft ſich ſchätzungs⸗ weiſe auf 150000 Mark. Der Brand, deſſen Bekämpfung durch die ſtarke Rauchentwicklung außerordentlich erſchwert wurde. hat ſeine Urſache vermutlich in der Entzündung von Benzoldämpfen.. a Der bei dem Großbrand ſchwerverletzte Arbeiter Wilhelm Schneider iſt im Bruchſaler Krankenhaus geſtorben. Er hin⸗ terläßt Frau und drei Kinder. Schweres Autounglück Zwei Tote, zwei Schwerverletzte. g O Freiburg, 3. Aug. Vier Freiburger Bürger waren auf der Fahrt von Ihringen a. K. nach Freiburg begriffen. In Waſenweiler überſah der Fahrer eine kleine Biegung des Weges und fuhr direkt auf eine Mauer auf. Der Kaufmann Fritz Hiller und der Kaufmann E. Breinlinger wurden ſo ſchwer verletzt, daß ſie kurz nach dem Anglück ſtaeben. Zwei weitere Mitfahrer wurden mit ſchweren Verletzungen in die Chirurgiſche Klinik Freiburg eingeſiefert. (O Mutg bei Säckingen.(Folgenſchwerer Auto⸗ unfall.) Auf der Landſtraße von Hottingen nach Säckingen ereignete ſich nachts ein folgenſchwerer Autounfall. Ein mit drei Perſonen beſetzter Kraftwagen geriet in einen Graben und überſchlug ſich. Zwei Inſaſſen wurden herausgeſchleudert. Einer von ihnen, der Angeſtellte Martin König, wurde ſo ſchwer verletzt, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Der tödlich Verunglückte war Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP. Zwei weitere Mitfahrer erlitten ſchwere Rücken⸗ verletzungen“ Der Autofahrer kam mit leichteren Verletzungen von. f ( Waldshut.(Neubelebung der Chilbi.) Der neue Verkehrsverein Waldshut hat ſeit ſeiner kürzlichen Gründung ſchon manche fruchtbare Arbeit im Intereſſe einer Hebung des Fremdenverkehrs in Waldshut geleistet. Bei der kürzlichen Vorſtandsſitzung kam die diesjährige Durch⸗ ene der„Waldshuter Chilbi“ zur Sprache und ein⸗ immig billigte man die ſchon getätigten Vorarbeiten, dieſem alten traditionellen Heimatfeſt eine Neubelebung zu geben. Es wurde bekanntgegeben, daß für dieſes Jahr die Mit⸗ wirkung einer Anzahl von Trachtengruppen vorgeſehen ſei. Die Verhandlungen mit einem ſchweizeriſchen Jodlerklub, mit Fahnenſchwingern und Alphornbläſern für die Chilbi ſtehen vor dem Abſchluß. Zur Beſtreitung der Ankoſten wird die Stadt eine Plakette vertreiben, die von Bildhauer Adolf Studinger entworfen wurde. Baden iſt eines der beſten Erholungsgebiete Deutſch⸗ lands. Dieſe Tatſache verpflichtet unſere Landsleute. Gebt der NS Freiſtellen für Land. oder Heimaufenkhalte. 5 1 einen Jungen oder ein Mädel für 4 Wochen zu Aus Stadt und Land Hermann Skegemann erhält den Goethepreis der Stadt, Frankfurt a. m. Der Verwaltungsrat des Goethepreiſes der Stadt Frankfurt a. M., dem auch die Reichsminiſter Dr. Goebbels und Ruſt angehören, hat mit einſtimmigem Be⸗ ſchluß den Goethepreis 1935 Profeſſor Dr. Hermann Stege⸗ mann in Bern zuerkannt, weil er als Dichter und als Ge⸗ ſchichtsſchreiber der jüngſten Vergangenheit ſich als eine viel⸗ ſeitige Perſönlichkeit Goethiſcher Prägung erwieſen hat. In herkömmlicher Weiſe wird der Preis an Goethes Geburtstag, dem 28. Auguſt, in den Staatsräumen von Goethes Eltern⸗ 95 am Großen Hirſchgraben dem neuen Preisträger über⸗ geben. Doppelhinrichtung in Schwerin. In Schwerin i. M⸗ ſind die vom dortigen Schwurgericht am 15. Mai wegen aubmordes zum Tode verurteilten Friedrich Pankow und Helmuth Saß hingerichtet worden. Pankow und Saß haben am 22. März den 35jährigen Händler Johann ECigzſewski aus Wismar auf offener Landſtraße aus ſchnöder Geldgier 155 115 großer Kaltblütigkeit und Roheit ermordet und eraubt. Doppelabſturz an der Watzmann⸗Oſtwand. In der Watzmann⸗Oſtwand ſind abermals zwei aus Sachſen ſtam⸗ mende Touriſten, die ſich verſtiegen hatten, abgeſtürzt. Ihr Zelt wurde bei der Eiskapelle am Königsſee unverſehrt aufgefunden. Die Leiche des einen Touriſten wurde auf der Schöllhornplatte bereits entdeckt und geborgen. Sein Begleiter iſt vermutlich in die Watzmann⸗Randkluft geſtürzt. Seit dem 2. Juli ſind in den Berchtesgadener Alpen bereits 12 Perſonen tödlich abgeſtürzt. In der Blümlisalpgruppe abgeſtürzt. Der Hüttenwart der Gſpaltenhornhütte(Blümlisalpgruppe) beobachtete den Abſturz zweier Bergſteiger, die den Aufſtieg über die Mor⸗ genhorn⸗Nordwand verſuchen wollten. Es handelt ſich um die deutſchen Bergſteiger Walter Stöſſer und Theo Seyholt, beide aus Pforzheim. Man vermutet, daß die Abgeſtürzten in einem Eisſchrund hängengeblieben ſind. 28 Verletzte bei einem Zugzuſammenſtoß in Frankreich. In Annemaſſe ſtießen auf dem Bahnhof ein Güterzug und der Schnellzug Genf—Envian zuſammen. 28 Reiſende wur⸗ den verletzt. Der Zuſammenſtoß erfolgte, während der Schnellzug auf das Einfahrtſignal wartete. Strafverfahren gegen einen polniſchen Pfarrer wegen ſyſtematiſcher Verbreitung unwahrer Nachrichten. Vor dem Bezirksgericht in Wilna begann ein Strafgerichtsverfahren gegen den Ortsgeiſtlichen von Troki, Pfarrer Malynicz⸗Ma⸗ licki. Die Anklage wirft dem Geiſtlichen ſyſtematiſche Ver⸗ breitung unwahrer Nachrichten vor, die das Anſehen des pol⸗ niſchen Staates gefährdeten. Okto Straſſer verhaftet und aus Griechenland ausge⸗ wieſen. Der Emigrant Otto Straſſer, der ſich ſeit einiger Zeit in Griechenland befindet, angeblich um ſeine Frau zu beſuchen, die auf der Inſel Samos den Sommer ver⸗ bringt, ſoll auf Anordnung des griechiſchen Innenminiſters verhaftet und ausgewieſen werden. Wolkenbrüche und Hagelſtürme über New Vork. Die amerikaniſche Oſtküſte in der Nähe von New Pork wurde von ſchweren Wolkenbrüchen und Hagelſtürmen heimgeſucht. Der Schaden, den das Unwetter anrichtete, wird auf über eine Million Dollar geſchätzt. Zahlreiche Boote kenterten. Mehrere Perſonen wurden vom Blitz erſchlagen. Insgeſamt ſind 10 Tote zu beklagen. Todesſprung eines feſtgenommenen Diebes Köln, 5. Auguſt. Im Gebäude der Kriminalpolizei am Weidenbach kam es zu einem aufſehenerregenden Vorfall. Ein 26jähriger junger Mann aus Attendorn, der wegen Diebſtahrs ſteckbrieflich geſucht wurde, war von einem Schutz⸗ polizeibeamten feſtgenommen worden. Während der Ver⸗ nehmung ſprang der Burſche plötzlich aus dem zweiten Stock mit einem Hechtſprung durch das geſchloſſene Fenſter, wobei er nicht nur zwei Fenſterſcheiben zertrümmerte, ſondern auch eine Querſtrebe des Fenſterkreuzes mitriß. Der verwegene Dieb wurde mit ſchweren Verletzungen dem Krankenhaus zugeführt. Sein Zuſtand iſt hoffnungslos. Eine Frau, die er geſtreift und dabei verletzt hatte, mußte gleichfalls das Krankenhaus aufſuchen. Wolgaſt, 5. Auguſt. Ueber einer Trockenkammer im Guß⸗ ſtahlwerk Wolgaſt brach Feuer aus, entſtanden durch eine Stichflamme, die durch herausgebröckelte Steine im Gewölbe nach oben gegen ein Holzdach ſchlug. Das Feuer griff mit raſender Geſchwindigkeit um ſich und hatte ſehr bald das ganze Dach der Gießerei, der Formerei und der Kernmacherei in ein Flammenmeer verwandelt. In zweiſtündiger Arbeit gelang es der Feuerwehr, die große Gefahr des Uebergrei⸗ ſens auf weitere Baulichkeiten abzuwenden und den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der Brand hat jedoch erheblichen Makerialſchaden ver⸗ urſacht. Zwei Laufkräne, Kranlaufbahnen und ſämtliche für den Abguß bereitſtehenden Formen, z. T. auch Modelle und die Einrichtungen in der Formerei und in der Kernmacherei des Werkes wurden vernichtet. Die Gießerei des Werkes muß infolge des Brandes für einige Zeit ſtillgelegt werden, e die übrigen Arbeitsabteilungen weiterbetrieben werden. — Segelfleger Oeltzſchner abgeſtürzt. Berlin, 2. Auguſt. Im Verlaufe des diesjährigen Rhönwettbewerbes iſt es bedauerlicherweiſe zu einem tödli⸗ chen Unfall gekommen, dem 1 1 den der deutſche 8 7 flug ſeit längerer Zeit erlitten hat. Der Segelflieger Oeltzſch⸗ ner iſt, als er von ſeinem Langſtreckenflug von Brünn zu⸗ rückkehrte, über Selb abgeſtürzt. Ueber die Urſache des Ab⸗ ſturzes iſt noch nichts bekannt geworden. Strafverfahren gegen einen ägyptiſchen Juden wegen Beleidigung des Führers. Vom Oberſtaatsanwalt in Kairo iſt gegen den ägyptiſchen Juden Maurice Fargon wegen Be⸗ leidigung eines fremden Staatsoberhauptes Anklage erhoben worden. Fargon hatte unter dem Titel„Adolf Hitler“ eine beleidigende Broſchüre gegen den Führer verfaßt und her⸗ ausgegeben. Die Hauptverhandlung iſt auf den 21. Auguſt angeſetzt worden. Rieſenſchmuggel nach Frankreich. aris, 1. Auguſt. Etwa eine Milliarde Fran⸗ 77 8 0 1 0 152 Schätzungen von Ein eweihten der Wert der Waren, die in den letzten drei Jahren über Le Havre nach Frankreich eingeſchmuggelt worden ſind. 8 Preſſemeldungen ſoll eine Anzahl von Zollbeamten 115 ſonſtigen höheren Beamten und Angeſtellten mit der weit⸗ verzweigten Schmugglerorganiſation zuſammengearba let haben. Es heißt, daß in Paris eine Firma mit einem„Ver⸗ waltungsrat“ beſteht, die die Geſchäfte der Schmuggler von hier aus dirigiert. 5 r Kb CLallale Nuudocliau Der erſte Auguſtſonntag. Die hochſommerlichen Tage, die den Juli einnahmen, ſcheinen allmählich abzuflauen. Wenn auch ohne Regen, ſo brachte geſtern ein friſcher Luftzug weſentliche Abkühlung. Im Mittelpunkt der nachbarlichen geſtrigen Veran⸗ ſtaltungen ſtand das Hockenheimer Motorrad⸗Rennen. Richt weniger als 125000 Beſucher hatten ſich eingefunden, etne Rekordziffer, die bisher nicht erreicht wurde.— In Ilvesheim veranſtaltete die kath. Kirchengemeinde einen Wohltätigkeitsbazar im kath. Gemeindehaus. Der Beſuch war überaus gut. Heute Rachmittag wird der Bazar ſeinen Fortgang finden.— In Edingen fand im großen Feſtzelt am Samstag und Sonntag das RS. Volksfeſt ſtatt. Der Beſuch am geſtrigen Sonntag war überaus gut, beſonders die Seckenheimer hatten ſich zahlreich einge⸗ funden. Eine beſondere Ueberraſchung gab es aber auf dem Sportplatz bei den pferdeſportlichen Darbietungen der SA.⸗ und SS.⸗Reiterſchar. Zwei Seckenheimer Reiter gingen dabei als Sieger hervor und zwar Ernſt Frey 1., Oskar Frey 2. Ein beſonderes Glück wurde dem SS.⸗Neiter Karl Volz bei dem ſtattgefundenen Hammeltanz zuteil, dem der Hammel zufiel. Sicherlich wird derſelbe ſeinen guten Verwendungszweck finden. * Verſammlung der Seckenheimer Landjugend. Am vergangenen Freitag veranſtaltete die Secken⸗ heimer Landjugend im„Deutſchen Hof“ einen Abend, zu dem auch Hitlerjugend und B M. erſchienen waren. Der Abend war von richtunggebender Bedeutung für die Reugliederung der Landjugend, die nicht nur Jungbauern und Jungbäuerinnen umfaßt, ſondern auch Knechte, Mäg de und Landhelfer. Die Reugliederung der Landjugend vollzieht ſich in enger Beziehung zur Hitlerjugend, die die weltan⸗ ſchauliche Schulung auch an der Landjugend übernimmt. Der örtliche Führer Herm. Treiber eröffnete die Ver⸗ ſammlung, ſodann ſprach der Kreislandjugendführer über die Reugliederung und die neuen Aufgaben der bäuerlichen Jugend, über ſtändiſche und ſtaatspolitiſche Schulung. Von beſonderem Intereſſe waren die Ausführungen über Ausgeſtaltung von Dorfabenden, wie ſie demnächſt auch in Seckenheim ſtattfinden ſollen. Kreisbauernführer Treiber-Plankſtatt ſtellte in gründ⸗ lichem Vortrag die Geſtalt des germaniſchen Menſchen heraus, zog die Linie bis zur Gegenwart und verbreitete ſich über die politiſchen Aufgaben der Landjugend. Daran ſchloß ſich noch eine fruchtbare Ausſprache an. Verkehrskontrollen. 165 Radfahrer und 23 Kraft⸗ fahrer mußten wieder bei Verkehrskontrollen angezeigt bezw. gebührenpflichtig verwarnt werden. Dieſe Kontrollen werden auch weiterhin fortgeſetzt und mit aller Strenge durchgeführt. Hierzu wird bemerkt, daß auch in dem Verhalten der Fuß⸗ gänger noch keineswegs eine Beſſerung eingetreten iſt, ſo daß in den letzten Tagen verſchiedentlich ſolche ihres verkehrs⸗ widrigen Verhaltens wegen angezeigt bezw. gebührenpflichtig verwarnt werden mußten. In der Hauptſache handelt es ſich hier um mangelnde Aufmerkſamkeit beim Ueberqueren der Straßen und um falſches Ueberqueren derſelben. Anter allen Amſtänden Verkehrsſchutz! Strenge Strafen gegen Kückſichtsloſe und Leichtferkige. In den Richtlinien für das Strafverfahren gegen Ver⸗ kehrsſünder hat der Reichsjuſtizminiſter u. a. beſtimmt: Mit der Zunahme des Verkehrs kommt der Verfolgung der Verſtöße gegen die Verkehrsvorſchriften erhöhte Bedeu⸗ tung zu. Zum Schutz der Allgemeinheit iſt 1 darauf zu dringen, daß die Vorſchriften, die den Verkehr regeln, genau beachtet werden. Häufig genug werden durch Außeracht⸗ laſſung der nötigen Verkehrsdiſziplin Menſchenleben ver⸗ nichtet. Eine ſchleunige und rückſichtsloſe Aufklärung der⸗ artiger Straftaten iſt unbedingt geboten. Es iſt vor allem darauf hinzuwirken, daß die Hauptverhandlung ſobald als möglich ſtattfindet. In der Hauptverhandlung ſind gegen rückſichtsloſe und leichtfertige Verkehrsteilnehmer ſtrenge 1 zu bean⸗ tragen, die dem angerichteten Schaden, der Leichtfertigkeit des Täters und dem verletzten Volksempfinden Rechnung tragen und jedem gleich Gewiſſenloſen zur Warnung dienen. Die Herbeiführung von Verkehrsunfällen durch Trunken⸗ heit muß wegen ihrer erhöhten Gefährlichkeit einer ganz beſonders ſcharfen Ahndung unterliegen. Der Einſtellung des Verfahrens wegen Geringfügigkeit wird regelmäßig das öffentliche Intereſſe an der Bekämp⸗ fung der Verkehrsunfälle entgegenſtehen. 5 Die Reichsverkehrsordnung in Verbindung mit den Ausführungsanweiſungen zu dieſen Vorſchriften enthalten Beſtimmungen für die Sicherung von Marſch⸗ und Arbeits⸗ kolonnen. Hat ein Kraftfahrer eine Marſch⸗ oder Arbeits⸗ kolonne, die vorſchriftsmäßig geſichert iſt, rückſichtslos oder fahrläſſig angefahren, ſo iſt er beſchleunigt und nachdrücklich zu verfolgen. Sind durch das Anfahren ernſte Folgen ent⸗ ſtanden oder zeugte das Verhalten des Fahrers als ſolches von Gewiſſenloſigkeit, ſo wird zu prüfen ſein, ob ſeine ſo⸗ fortige Feſtnahme geboten iſt, um zu verhüten, daß er ſich der Beſtrafung entzieht. Auch bei den Anträgen zum Strafmaß iſt dem Geſichts⸗ punkt Rechnung zu tragen, daß die gewiſſenloſe Gefährdung marſchierender oder arbeitender Gruppen ein verantwor⸗ tungsloſes Handeln gegen die Volksgemeinſchaft darſtellt. — Schützt die Fledermäuſe! Wenn die Dämmerung hereinbricht, kommt die Fledermaus zum Vorſchein. Laut⸗ los in flatterndem Fluge eilt ſie dahin. Das mag wohl dazu beigetragen haben, daß dieſe Tiere törichten Menſchen un⸗ heimlich vorkommen und man ihnen allerlei Unheilvolles nachſagt. So ſollen ſie Speck und Fleiſch abnagen, ja ſie ſollen ſogar ſchlafenden Säuglingen das Blut abzapfen. Aber das ſind alles Ammenmärchen, denn unſere heimiſchen Fledermäuſe, ſowohl die gemeine Ohrenfleder⸗ maus als auch die große und kleine Hufeiſennaſe ſind äußerſt nützliche Tiere. Unzählig viele Inſekten, ſogar Mai⸗ käfer und große Nachtſchwärmer erlegen ſie auf ihren nächtlichen Jagden. Dadurch werden ſie zu wichtigen — Kampfgenoſſen der Menſchen gegen Schädlinge von Pflan? zungen und Obſtgärten wie Engerlinge, Raupen und an⸗ derem lingeziefer. 5. ö 55 ein Hilfe für die Opfer der Arbeit Zuſammentritt des Ehrenausſchuſſes der Stiftung. Vor einigen Tagen trat im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda der Ehrenausſchuß der vom Führer am 1. Mai 1933 ins Leben gerufenen„Stif⸗ tung für Opfer der Arbeit“ zu ſeiner 7. Sitzung zuſammen. Aus dem Bericht des ehrenamtlichen Geſchäftsführers, Ober⸗ regierungsrat Dr. Ziegler, ergab ſich, daß die Stiftung bis⸗ her faſt 30 000 Geſuche zur Bearbeitung erhalten hat, und daß ein Tageseingang von durchſchnittlich 50 Geſuchen zu verzeichnen iſt. Der Ehrenausſchuß beſchloß, für 2100 Hin⸗ terbliebene von tödlich verunglückten Arbeitern eine lau⸗ fende Jahreszahlung im Geſamtbetrage von 438 000 RM und einmalige Zahlungen im Geſamtbetrage von 113 154,50 bereitzuſtellen. 563 Geſuche mußten abgelehnt werden. 86 Geſuchſteller, die bereits früher eine Unterſtützung empfan⸗ gen haben, wurden erneut mit einer Unterſtützung von ins⸗ geſamt 14800 RM bedacht. Insgeſamt wurden ſomit 565 954,50 RM zur Ausſchüttung gebracht. Die Einzelunter⸗ ſtützung beläuft ſich auf etwa 260 RM. Die Summe der bisherigen Ausſchüttungen ſeit Gründung der Stiftung er⸗ reicht damit einen Betrag von ca. 2 480 000 RM, alſo faſt 2% Millionen RM. Für die Behebung der erſten Notlage bei Maſſenunglücken ſind bisher 66 500 RM überwieſen worden.— Weiterhin beſchloß der Ehrenausſchuß die Un⸗ terbringung von Vollwaiſen tödlich verunglückter Arbeiter, zunächſt aus den Bergwerksbezirken Oberſchleſiens, in der Adolf⸗Keſſel⸗Stiftung in Schweidnitz.. Aus der Vogelwelt In der Vogelwelt iſt es ſtiller geworden. Die Mauſer hat bei vielen Arten bereits begonnen. Die Vögel erſetzen ihr Federkleid, das unter dem Einfluß der Witterung unanſehn⸗ lich geworden iſt, durch ein neues, das aber nicht mehr die leuchtenden Farben des Hochzeitskleides im Frühling trägt, ſondern einfarbiger iſt. Männchen und Weibchen ſehen ſich jetzt ähnlicher. Die Vögel leben nun auch zurückgezogen. Das muntere Volk der Meiſen, das im Winter und Frühling die Gärten belebt, iſt nahezu verſchwunden. Vereinzelt findet man zwar noch fütternde Vögel, ſo den Zaunkönig und Grünfinken, im allgemeinen iſt aber die Brutzeit beendet und die Vögel, ſoweit ſie Zugvögel ſind, bereiten ſich ſchon auf den großen Zug nach dem Süden vor. Das beſte Beiſpiel für den Beginn des Zuges, das jedem aufmerkſamen Beobachter auffällt, iſt der Abzug des Mauerſeglers, der faſt regelmäßig in den letzten Julitagen verſchwindet. Auffällig ſind jetzt die Scharen der Jungſtare, die ſich vor allem an den Afern der Seen zeigen und die Nacht im Schilf zubringen. Es handelt ſich aber nicht um unſere einheimiſchen jungen Stare, ſondern um Zuwanderer aus dem Nordoſten, aus Finnland, aus Livland und Lett⸗ land, die ſich auf der Wanderung in die Winterquartiere be⸗ finden. Auch bei den Kleinvögeln regt ſich jetzt der Zug⸗ trieb und ſo kann man ſchon vereinzelt Pieperarten, Nach⸗ tigallen und Rotſchwänze ziehen ſehen. Sie tauchen bald hier auf und bald da, wo ſie ſonſt nicht zu finden ſind, aber erſt im Auguſt ziehen ſie in größeren Scharen ſüdwärts und dann folgen ihnen auch die Fliegenſchnapper, die Laubſänger, 86 Kuckuck, die Rohrſänger und verſchiedene andere Vogel⸗ arten. Die letzte Garbe Sobald das Getreide geſchnitten und gebunden iſt, wird es in Mandeln aufgeſtellt. Man glaubt, daß es unbedingt 15 Korngarben(eine Mandel) ſein müſſen, um guten Halt abzugeben und nicht beim erſten ſtärkeren Windſtoß zuſam⸗ menzufallen. Daß die„Mandeln“ halten, iſt eine beſondere Ehre für den Bauern und ein Beweis ſeines Könnens. Doch 5 Manbel hat 17 mit dem 1½ Dutzend zu tun, richtiger iſt, wie es mundartlich in vielen Gegenden n eiß „Manderl“. 0 5„ Die letzte Garbe wird je nach der Fruchtart dem Roggen⸗ Gerſten⸗, Hafermann geweiht, der auch Erntemann, Schwe⸗ kerl, däniſch„gamle Mand“ und in Kelbra am Kyffhäuſer „Dlemanno“ genannt wird. Wer das letzte Korn ſchneidet oder bindet, dem ruft man zu:„Du haſt den Alten und mußt ihn behalten.“ In der letzten Garbe hat ſich der Alte verſteckt oder ver⸗ krochen. Das findet oft ſinnfälligen Ausdruck dadurch, daß man dieſer Garbe männliche Kleidungsſtücke anzieht und ſie nun— Strohmann nennt! Der„Alte“ wird oft in feier⸗ lichem Zuge auf den Hof gebracht, dort niedergeſetzt und um ihn herum nun getanzt: der„Schnittertanz“. Nun wird die Puppe an die Feſttafel geſetzt, wo man ihr Speiſe und Trank vorſetzt. Die jüngſte Binderin eröffnet nach dem Mahl den Erntetanz mit dem Strohmann auf der Dreſchdiele, und jede der übrigen Mägde muß zuerſt einmal mit dem Strohmann tanzen. Zuletzt wird er in die Ecke geſtellt und„darf zu⸗ ſchauen“. In der Scheune oder in der Vordiele des Hauſes erhält er ſchließlich ſeinen Ehrenplatz und bleibt dort bis zur nächſten Ernte an einem Nagel hängen. Beim Dreſchen wird der, der den letzten Schlag tut, der„Alte“ genannt, in Stroh gewickelt und durch das Dorf geführt. — Etwas für Angler In der uralten ſüdfranzöſiſchen Stadt Arles ſoll dem⸗ nächſt ein Fiſchermuſeum aufgemacht werden, in welchem alle Arten des Fiſchens vom Altertum bis zur Jetztzeit in Schriften und Bildern demonſtriert werden ſollen. Man ſollte meinen, daß gerade die Fachkreiſe ſich für dieſe ſicher ſehr hübſche Muſeumsidee intereſſierten. Das Gegenteil iſt der Fall. Es gibt unter den Anglern und Fiſchern eine ſtarke Oppoſition gegen das Muſeum, und die Oppoſition begründet ihren Standpunkt gegen das Muſeum damit, daß ſo ein Muſeum nichts Neues zu zeigen hätte und die Beſichtiger nur beirren oder zu der Annahme verführen könnte als ſeien die Angler und Fiſcher von heute rückſtän⸗ dig. Man iſt nämlich der Anſicht, daß ſich die Methoden des Fiſchefangens ſeit dem Altertum überhaupt nicht verändert 2* Das Wurfnetz, die Schlinge, der Aalkorb, der Auſtern⸗ orb uſw. ſeien ſchon von den Griechen verwandt worden, denen einſt Arles gehörte, und ſeit jener Zeit hätten ſich die Beräte überhaupt nicht verändert. Bei dem Köder ſei das leiche der Fall: Würmer, Fliegen, kleine Fiſche und Paſten ſeien den Alten genau bekannt geweſen, nur einen Köder hätte die moderne Zeit nicht mehr, die lockende Flöten⸗ 1 mit der die Griechen ihren Fiſchfang zu vermehren offten. a f Und was ſchließlich die Fiſchergeſchichten anbelangt, ſo ſeien ſie nach Oppian(150 v. Chr.) ſchon genau dieſelben geweſen wie heute. a Warum weht der Wind? Er macht das Wetter. Die ausſchlaggebende Rolle, die der Wind für die Wit⸗ terung ſpielt, iſt ſeit alters her bekannt. Man weiß, daß Nordwinde kühle und Weſtwinde feuchte ozeaniſche Luft⸗ maſſen heranführen, daß Winde aus ſüdlichen Richtungen meiſt raſche Erwärmung zur Folge haben, da ſie die in ſüd⸗ licheren Breiten erhitzten Luftmengen in unſer Land trans⸗ portieren. Aber erſt in letzter Zeit hat man in der Wiſſen⸗ ſchaft der Wetterkunde einen neuen Begriff geprägt, den des„Luftkörpers“. Ein ſolcher ſtellt eine größere, durch Grenzflächen abgeſchloſſene Luftmaſſe dar, die durch ganz beſtimmte meteorologiſche Eigenſchaften charakteriſiert iſt. Im allgemeinen wird aber ein vom Südweſten heran⸗ nahender Luftkörper warm und trocken ſein im Gegenſatz zu einem kühlen derartigen Gebilde, das während des Som⸗ mers aus ozeaniſchen Gebieten herangebracht wird. Wenn man die Wetterkarten der Tageszeitungen häufiger verfolgt hat, wird man ſich an die Begriffe„Hoch“ und„Tief“ ge⸗ wöhnt haben und wiſſen, daß in einem Hoch meiſt ſchönes Wetter, in einem Tief dagegen ſehr wechſelndes Wetter herr⸗ ſchen kann. Man geht aber fehl, wenn man dieſe durch die Linien gleichen Druckes, die Iſobaren, umſchloſſenen Gebilde als überall vorherrſchend auf unſerem Planeten annimmt. Sie ſpielen nur in den gemäßigten Breiten der Nord⸗ und Südhalbkugel eine Rolle und vermitteln im weſentlichen den Transport polarer Kaltluft nach Süden. Damit ſind wir im Kernpunkt der Frage angelangt: Warum weht eigentlich der Wind? Dieſe Frage iſt ſofort zu beantworten, wenn man den Vergleich des in einem Strom von Berg zu Tal fließenden Waſſers heranzieht. Ganz genau ſo macht es die Luft; ſie fließt von Gebieten hohen Luftdruckes zu Gebieten tiefen Luftdruckes. Deshalb ſind z. B. die Paſſate ſo außerordentlich regelmäßige Er⸗ ſcheinungen auf beiden Seiten der Erde. Infolge der ſtarken Erwärmung der Luft findet man nämlich in der Nähe des Aequators eine Rinne niedrigen Luftdruckes, die ſich um den ganzen Erdball ſpannt. Dieſe Paſſatwinde fließen von einem in den ſogenannten Subtropen oder Roßbreiten liegen⸗ den ähnlichen Hochdruckgürtel äquatorwärts. Wo bleibt nun dieſe Luft, die das ganze Jahr hindurch beiderſeits zum Aequator hinweht? Sie kehrt in der Höhe wieder zurück, wie man nach langwierigen Berechnungen der von Expe⸗ ditionen zur Erforſchung der höheren Luftſchichten geliefer⸗ ten Beobachtungen ermittelt hat. So konnte man feſtſtellen, daß bereits in etwa 5000 Meter Höhe eine Umkehr des Druckgefälles eintritt, d. h. der Luftdruck in jener Höhe vom Aequator nach Norden hin fällt, während am Boden gerade das Umgekehrte der Fall iſt. Dieſe an ſich ſehr einfachen Fragen werden kompliziert durch die Drehung der Erde. Ohne dieſe würde in Boden⸗ nähe von den Polen Luft äquatorwärts ſtrömen und in der Höhe ein entgegengerichteter Lufttransport vorhanden ſein. Da ſich die Erde aber dreht und dadurch alle Winde auf der Nordhalbkugel je nach ihrer Geſchwindigkeit eine Rechts⸗ ablenkung erfahren, kann eine ſolche große Strömung nicht zuſtande kommen, ſondern findet ihr Ende bereits in den er⸗ wähnten Roßbreiten. Der Hochdruckgürtel dort entſteht nämlich durch den Luftmaſſenſtau, der eintritt, da die vom Aequator in der Höhe abſtrömenden Winde in jenen Breiten bereits wieder zu Weſtwinden geworden ſind. Dann erſt beginnt die Region der meteorologiſchen Wirbel, die, wie ſchon angedeutet, einerſeits warme Luft nach Norden, an⸗ dererſeits kalte Luft nach Süden in ewigem Wechſel ver⸗ frachten. Fragt man ſchließlich nach der Urſache aller dien großartigen Luftzirkultionen, ſo wird man leicht einſehg daß es die Kraft der Sonne iſt, die letztens für das Nu handenſein dieſer Bewegungen und für das Wehen de Windes verantwortlich zu machen iſt. 5 Erdbebenvorherſage Ein engliſcher Vorſchlag. Nicht weniger als das furchtbare Erdbeben 9 Quetta in Indien, das Zehntauſenden das Leben koſtet, haben uns die verhältnismäßig harmloſen Bodenerſchüttz rungen im Süden unſeres Vaterlandes die Unſicherheit vg den Naturgewalten ins Gedächtnis zurückgerufen. Es ſchein, als ob der Menſch unſerer Tage, der durch ſeine Techn möglichſt gleichmäßige Lebensbedingungen ſchafft, beſog⸗ ders empfindlich iſt gegenüber einer ſolchen Mahnung, we ſehr er letzten Endes doch immer noch von der Natur gt hängt. Die Technik hat auch hier nicht verſäumt, ihr mög, lichſtes zu tun; in Erdbebengebieten, wie z. B. Japan, man ſchon lange dazu übergegangen, große Häuſer in Stahlſkelettbau zu errichten, und es iſt eine ebenſo gefühl loſe wie eindrucksvolle Reklame, wenn amerikaniſche Bal firmen Bilder zeigen, wo zwiſchen zuſammengeſtürztg Steinhäuſern etwas verbogene, aber doch erhaltene Stahl hochhäuſer ſtehen. Mehr hat man allerdings als Erdbebenſchutz nicht en reichen können; die Einſicht verbreitet ſich, daß man da Gefahr, die man nicht bezwingen kann, rechtzeitig aus den Wege gehen ſollte, um nur das Beſitztum, nicht aber daz Leben zu verlieren. Damit ergibt ſich das Problem de Erdbebenvorherſage. Es iſt bekannt, daß Erdbeben da ei ſtehen, wo Erdſchollen ſchon lange ſtarken Druck aufeinande ausüben, den ſie dann durch Bewegung plötzlich ausgle chen. Deshalb ſchlägt ſoeben der bekannte engliſche Opfſte Twyman, Mitglied der Kgl. Britiſchen Geſellſchaft der Wi ſenſchaften vor, in den gefährdeten Gebieten überall die ſchgz bekannten optiſchen Meßgeräte für Druck aufzuſtellen u deren Angaben regelmäßig in Landkarten einzutragen Stellt man dann feſt, daß in einer Gegend die Spann der Erdſchollen gegeneinander zunimmt, ſo kann man den zu erwartenden Ausgleich, alſo dem Erdbeben, rechtzeil entgehen. Vielleicht erweiſt ſich dieſer Vorſchlag ſpäter aß praktiſch nicht durchführbar; aber weil niemand einen ap deren Ausweg zeigen kann, wird man ihm ernſte Beachtung ſchenken müſſen. Dr. E. W. Gebt unſeren Aermſten Rundfunkgeräte! Anſer Rundfunk iſt Eigentum des deutſchen Volkes ge worden. And wir ſind glücklich darüber, daß er endlich de Verkünder echten deutſchen Weſens geworden iſt. Wir al freuen uns über die Sendungen, ob heiterer oder ernte Natur. Nun aber eines, lieber Rundfunkhörer! Zahlloß Bittgeſuche um Aeberlaſſung eines Geräts liegen bei de Gaufunkſtelle der NSDAP vor. Unſere armen Volksgenoſſe appellieren an unſer Mitgefühl. Sie wollen teilnehmen eh dem, was der Rundfunk ſendet. Teils blind, teils gelähmt Opfer des Krieges oder der Arbeit, das ſind unſere Volf⸗ genoſſen, die uns bitten, Freude zu teilen, um doppelt Freude zu erleben. Sieh' nach, ob Du einen alten Appart verſtaubt irgendwo ſtehen haſt. Bringe ihn ſo, wie er iſt zu nächſten Kreisfunkſtelle der NSDAP. Dort wird er 9 unſeren Technikern inſtandgeſetzt und an unſere Aer weitergeleitet. Gebt unſeren Aermſten Rundfunkgeräte! h Orts bauernſchaft. f Die HJ. braucht für das Zeltlager in Lützelſachſen dringend Lebensmittel. Im Laufe des Dienstag, 6. Auguſt wird eine Sammlung durchgeführt. Ich bitte die Berufskollegen um weiteſtgehehende Unter⸗ ſtützung(Kartoffeln, Gemüſe und Obſt). Der Ortsbauernführer. Gammel⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein u. Verkazufsgenoſſenſchaft. Ein guterhaltener Anterwagen zu kaufen geſucht. Auskunft im Lager. Verloren an den Planken vom Vathaus bis Schuhh. Weichum Portemonnaies mit Geld und Schlüſſel. Der ehrl. Finder wird gebeten, das⸗ ſelbe im Fundbüro Rathaus gegen Belohnung abzu⸗ geben. 50 jn verschied. DPanimatratzen 2 u. Preislagen sowie Schonerdecken empfiehlt Frau W. Schmitthauser WW. Oberkircherstr 13 Reparaturen werden ebenfalls ausgeführt. 2 oe e lob Steinzeug⸗ Einmachtäpfe und Beschwerer am Lager. Kart Herdt Baumaterlalien⸗ Handlung. 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