teidi⸗ rzüg⸗ mann und gabe. eiſter 22, rauch if der Das trecke rſt in ugem 39:20 r kam 5 acht Ziel zarter offt, erden d die u F auf kuppe kuppe enheit urden ſeht is in ſtadt, „ der Kilo⸗ Usge⸗ ettbe⸗ egel⸗ flüge vor Hoff⸗ in Innen Om⸗ Län⸗ voll Bahn Neter tellen ppen, ) den eifel h die ſeht en in heſten nicht all⸗ Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. VBertzündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Bote Fages- und finzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 35: 1250. 35. Jahrgang Vertagte Eniſcheidung? Punktſieg für Muſſolini in Genf. J Nach der Genfer Entſcheidung, der der Duce nach lan⸗ gem Zögern und nach unaufhörlichen Drahtgeſprächen zwi⸗ ſchen Genf und Rom zuſtimmte, werden wir alſo die Wahl eines neuen Schiedsgericht zwiſchen Abeſſinien und Italien erleben, das Wiederaufleben und vorausſichtliche Scheitern dieſer bereits einmal geſcheiterten Verhandlungen und— was das weitaus wichtigſte iſt— den Zuſammentritt einer neuen Dreierkonferenz an einem italieniſchen Grenzort ohne die Hinzuziehung Abeſſiniens. Nur der außenpolitiſche Fachmann weiß im Grunde genommen, was die erſten Beſchlüſſe zu bedeuten haben. Es iſt auch garnicht notwendig, daß ſich der Mann auf der Straße darum kümmert. Er muß wiſſen: Es iſt Zeit gewonnen. Die Regenzeit dauert doch bis Ende Sep⸗ tember. Bis dahin hätte man ohnehin keinen Krieg in Afrika führen können. Muſſolini hat ferner erreicht, daß jede Auseinanderſetzung über die Grenzziehung in den kommenden Schiedsgerichtsverhandlungen unterbleibt. Muſſolini konnte weiterhin den Ausſchluß Abeſſiniens von den künftigen Verhandlungen zwiſchen den drei Großmäch⸗ ten erreichen. Das iſt immerhin etwas! Bezahlt wurden dieſe Erfolge mit der Zuſicherung, ſich auch in Zukunft an den Dreimächtevertrag von 1906 zu halten und auf der neuen Konferenz am 4. September in Genf auch dann zu erſcheinen, wenn in der Zwiſchenzeit keine Einigung exzielt wird und die ganze Angelegenheit in voller Oeffentlichteit vor dem Rat aufgerollt wird. Ein Genfer Kompromiß wie ſoviele zuvor. Zeit⸗ gewinn, aufgeſchobene Entſcheidung! Inzwiſchen werden ſich vier neue Diviſionen nach Abeſſinien in Bewegung ſet⸗ zen, wird Abeſſinien mit Hilfe des eben abgeſchloſſenen Handelsvertrages mit Schweden und ſeiner ſchwediſchen Militärinſtrukteure Munition und Waffen beziehen und ſich mit Macht auf den Krieg vorbereiten. Wenden wir unſere Aufmerkſamkeit den ungewöhnlich deutlichen Sätzen zu, die Präſident Rooſevelt an die Adreſſe Italiens richtete. Von einer abſolut neutralen Warte aus mahnte Rooſevelt die Italiener dringend vor Vertragsver⸗ letzungen und kriegeriſchen Handlungen. Die wenigen Sätze ließen nicht den geringſten Zweifel, daß England in Genf die volle diplomatiſche Unterſtützung Waſhingtons beſaß. Dieſe und der abſolute Rückhalt beim geſamten Unterhaus hat Eden in Genf den Rücken geſtärkt und ihn unge⸗ wöhnlich feſt auftreten laſſen. Die Redner aller engliſchen Parteien gebrauchten ſcharfe Wendungen gegen Italien. Der Führer der liberalen Oppoſitionspartei, Sir Herbert Sa⸗ muel, erwies der Regierung in einem ausgezeichneten Zu⸗ ſammenſpiel Unterſtüzung, indem er ein Garantie⸗ angebot für den Beſitz der italieniſchen Kolonien durch England und Frankreich anbot. Sie verſtehen es, glühende Kohlen auf Italiens Haupt zu ſammeln! Zuerſt das ungewöhnliche Angebot Edens, engliſches Gebiet zum Austauſch für eine Abtretung abeſſiniſcher Gebiete an Italien zur Verfügung zu ſtellen. Ungeheurer Entrüſtungsſturm über dieſe großzügige Geſte der Regierung im Unterhaus! Verlegene Entrüſtung in Italien, dem dieſes Angebot mehr als peinlich iſt. Und jetzt, da Italien dauernd von der Bedrohung ſeiner Gren⸗ zen durch Abeſſinien redet, bietet man ihm eine Garantie für ſeine Kolonien an. Die Bank von Italien hat die Golddeckungs⸗ grenze herabgeſetzt. Die dadurch frei gewordenen 90 Mil⸗ lionen Pfund Gold ſind längſt wieder dem Ausland für Kriegslieferungen gezahlt. Das italieniſche Silbergeld wird eingezogen und durch Scheine erſetzt, die Einfuhr der wichtigſten Rohſtoffe den Staatsbahnen übertragen, um ſie in einer Hand zu monopoliſieren. Die Privatguthaben der Italiener im Ausland ſind gleichfalls bereits aufge⸗ braucht. Die angelſächſiſchen wie die franzöſiſchen Groß⸗ vanken haben Kriegskredite verweigert. Italien iſt unendlich viel ärmer an Rohſtoffen, die zum Kriegführen gehören, als andere Länder! Die italieniſchen Staatsfinan⸗ zen gaben ſchon vor dem Beginn der jetzigen Kriſe infolge der dauernden Paſſivität der Handelsbilanz und der ungewöhnlichen Rüſtungsausgaben zu Beſorgniſſen Anlaß. Die Bank von England verfügt, ſicheren Meldungen nach, über ungewöhnliche Mengen italieniſcher Deviſen, mit deren Hilfe jederzeit der Kurs des Lire gedrückt werden kann, nachdem er ohnehin um volle acht Prozent geſunken iſt. England beſaß in dem Ringen hinter den Kuliſſen von Genf übrigens nicht nur die amerikaniſche, ſondern auch die ſowjetruſſiſche Unterſtützung. Jede Konzeſſion an Italien iſt nach bolſchewiſtiſcher Auffaſſung eine Ermutigung für Ja⸗ pan im Fernen Oſten. Wer weiß allerdings, was bei dieſer Gelegenheit noch ausgehandelt worden iſt? Frankreich ſöhnte ſich w deshalb mit Italien aus und ermutigte ſeine Abeſſinienpolitik, weil es von England nicht die Garantien gegen Deutſchland erhielt, die es verlangt. Schon taucht in om die neue Parole auf, Italien müſſe in Abeſſinien rei⸗ nen Tiſch machen, um in Mitteleuropa als Wächter über die öſterreichiſche Unabhängigkeit beſſer fungieren zu kön⸗ nen. Abeſſinien wird in einen kaum glaubhaften Zuſam⸗ menhang mit Oeſterreich gebracht. Der Donaupakt wird unterdeſſen gleichfalls weiter vorgeſchoben, um die kleine Entente mit einem Problem zu beſchäftigen, das ſie davon abhält, den Abeſſinienſtreit für ſich auszunutzen. Vielleicht wird nicht umſonſt gerade jetzt die Habs bur ⸗ gerfrage ſo in den Vordergrund geſtellt, weil man ein Problem zur Bedrphung Südflawiens braucht. Diens tag, den 6. Auguſt 1935 Vielfältig ſind die Fäden, die die mitteleuropäiſchen Fragen mit den afrikaniſchen verbinden. Selbſt koloniale Fragen können nicht mehr behandelt werden, ohne daß der überhitzte europäiſche Völkerkeſſel an gewiſſen Nähten zu kniſtern droht. Aloiſi erſtattet Bericht Die Lage im abeſſiniſchen Streitfall unveränderk. Rom, 5. Auguſt. Die italieniſche Abordnung für Genf iſt mit ihrem Füh⸗ rer Baron Aloiſt nach Rom zurückgekehrt. Aloiſi erſtattete dem italieniſchen Regierungschef ſofort eingehend Bericht über den Verlauf der Genfer Verhandlungen. In hieſigen unterrichteten Kreiſen wird ausdrücklich er⸗ klärt, daß der in der internationalen Oeffentlichkeit ſo viel erörterte Plan eines Verzichts Italiens auf militäriſche Maßnahmen während der Dauer der Vermittlungsverhand— lungen in Genf nicht einmal geſprächsweiſe erörtert worden ſei. Selbſtverſtändlich ſei eine derartige Verpflichtung von Italien nicht übernommen worden. 5 Durch die Genfer Verhandlungen ſei keinerlei Aende⸗ rung der Lage im abeſſiniſchen Streit zu verzeichnen. Ita⸗ lien habe nirgends Zugeſtändniſſe gemacht. Bezüglich der Teilnahme Italiens an den Sepfember-⸗Ralsverhandlungen hüllt man ſich in hieſigen unterrichteten kreiſen in Schwei⸗ gen und verweiſt darauf, daß alles, was gegenwärtig über den Stand der Dinge geſagt werden könne, in den Schlußz⸗ a von Genf zum Ausdruck gebracht worden ei. Auch die Montagpreſſe befaßt ſich in betonter Gleichgül⸗ tigkeit mit dem Abſchluß von Genf. Ueberall findet ſich die güchterne Feſtſtellung, daß der italieniſche Standpunkt in Genf vollſtändig geſiegt habe. Abeſſinien verſtimmt Krieg erſcheint unvermeidlich.— Regenzeit ſehr früh. Nach Nachrichten aus Addis Abeba miß man in Abeſ⸗ ſinien den Genfer Entſchließungen eine nur geringe Be⸗ deutung bei und hält den Ausbruch der Feindſell 9 · keiten für unvermeidlich Der Abſchluß der Gen⸗ fer Verhandlungen hat in Addis Abeba Bitterkeit und Ver⸗ ſtimmung hervorgerufen, da man den Eindruck hat, daß Abeſſinien aus ſeiner bisherigen Genfer Stellung ver⸗ drängt wurde. Die Einleitung von Dreierverhandlungen auf Grund des Vertrages von 1906 ift nach abeſſiniſcher Beurteilung nur ein ſehr dürftiger Erſatz für das durch die Anrufung des Völkerbundspaktes erwartete Völkerbunds⸗ oerfahren. Beſondere Bedeutung mißt man in Abeſſinien der Tatſache bei, daß kein Gewaltver zicht für die Dauer der Vermittlungsverhandlungen ausgeſprochen wurde. Da die Regenzeit dieſes Jahr ſehr früh fällt, rech⸗ net man mit einem trockenen Auguſt, der einen frühzeiti⸗ gen Beginn der Truppenverſchiebungen geſtatten würde. Japan Waffenlieferant Abeſſiniens? Moderniſierung der abeſſiniſchen Armee. f London, 6. Auguſt. Die engliſche Preſſe meldet, daß die abeſſiniſche B'gie⸗ rung einen Vertrag mit Japan für eine Großlieferung von Waffen und Munition abgeſchloſſen habe. Die Lieferung habe den Zweck, die Moderniſierung der abeſſiniſchen Armee zu beſchleunigen. Gleichzeitig ſeien die Vorbereitungen für die Entſendung einer japaniſchen Militär- und Handels- miſſion nach Abeſſinien ſo gut wie beendet. Aus Ankara wird berichtet, das türkiſche Wehrminiſte⸗ rium habe den Bere in Addis Abeba befindlichen türki⸗ Maſſenverſetzungen polniſcher Eiſenbahner. Danzig, 6. Auguſt. In Dirſchau erregt eine Maßnahme der polniſchen Eiſenbahndirektion, die mit dem Danzig⸗pol⸗ niſchen Streitfall in Zuſammenhang gebracht wird, großes Aufſehen. Es ſind nämlich aus Dirſchau etwa 50 Eiſenbah⸗ ner— in erſter Linie Fahrperſonal— an die Strecke Kat⸗ towitz—Gdingen, die ſogenannte Kohlenmagiſtrale, verſetzt worden. Es verlautet, daß weitere 100 Eiſenbahner im Laufe dieſes Monats folgen werden. Die Verſetzungen ſind vor allen Dingen nach Gdingen, Bromberg und Hohenſalza erfolgt. Der Grund zu dieſen Verſetzungen ſoll der verftärkte Güterverkehr au der Kohlenmagiſtrale ſein, da während des Danzig⸗polniſchen Streitfalles der geſamte Güterver⸗ kehr mit dem Danziger Hafen allmählich nach dem Gdinger Hafen geleitet werden ſoll. Verſtärkung der polniſchen Grenzwache Die polniſche Grenzwache in Dirſchau iſt durch Beamte des Grenzſchutzes verſtärkt worden. Dirſchau iſt der Haupt⸗ knotenpunkt des Warenverkehrs zwiſchen Danzig und Po⸗ len. Polniſchen Blättermeldungen zufolge werden alle aus Danzig kommenden Warenſendungen in Dirſchau einer eingehenden Kontrolle unterzogen. Aus Danzig kommende Waren, die von den polniſchen Zollämtern nicht verzollt wurden, werden angehalten und beſchlagnahmt. Nr. 181 Der Kampf gegen die Staatsfeinde Todesurteil gegen kommuniſtiſchen Hochverräker. Berlin, 5. Auguſt. Der Erſte Senat des Volksgerichtshofes verurteilte den 36jährigen Albert Kayſer aus Berlin wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode und zum Verluſt der bürgerli⸗ chen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Ebenfalls wegen Vorbe⸗ reitung zum Hochverrat erhielten ſeine Mitangeklagten, die 29jährige Frau Minna Herm geborene Thiele aus Bran⸗ denburg und der 35jährige Franz Arbanſky aus Kroſſen an der Elſter je 15 Jahre Juchthaus, zehn Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht, der 32 Jahre alte Jo- ſeph Pfaff aus Teltow und der 29 Jahre alte Wilhelm Künzler aus Singen wurden zu je 12 Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Pollzeiaufſicht verurteilt. Der Hauptangeklagte Kayſer iſt von der zentralen Lei⸗ tung der KPD nach Mitteldeutſchland entſandt und mit dem Wiederaufbau der KPD beauftragt worden. Er nahm die Stellung eines ſogenannten Oberberaters ein und war ſo⸗ mit als einer der höchſten kommuniſtiſchen Funktionäre an⸗ zuſehen, der im Auftrage der zentralen Leitung der KPD mehrere Bezirksleitungen zu überwachen und mit den er⸗ forderlichen Anweiſungen zu verſehen hatte. Dieſe Tätig⸗ keit übte Kayſer von etwa März 1934 bis Ende Januar die⸗ ſes Jahres aus. 8 Durch dieſes Urteil iſt eindeutig zum Ausoruck gebracht worden, daß Volk und Staat mit allem Nachdruck gegen verbrecheriſche Anſchläge geſchützt werden müſſen und für derartige verbrecheriſche Elemente keine Rückſichtnahme am Platze iſt. Das Urteil mag erneut unter Beweis ſtellen, daß niemand, der heute noch glaubt, ſich für ſtaats⸗ und volks⸗ gefährdende kommuniſtiſche Ideen einſetzen zu können, mit der Milde des Gerichts zu rechnen hat. Aus dem gleichen Grunde mußten auch die Urteile gegen die übrigen vier Angeklagten hart und fühlbar werden. Deutſches Volk, horch auf! Gegen die Sabotkeure des inneren Friedens. An den Berliner Anſchlagſäulen hat der Gau Groß⸗ Berlin der NSDAP einen großen Anſchlag mit der Ueber⸗ ſchrift„Deutſches Volk, horch auf!“ anbringen laſſen, in dem die Bevölkerung vor der Tätigkeit gewiſſenloſer Het⸗ zer und Volksverräter gewarnt wird, die ihre ſchmutzigen politiſchen Geſchäfte unter der Maske der Religion betrei⸗ ben wollen.“ Der Anſchlag gibt dann drei Meldungen wieder, aus Recklinghauſen, Bocholt und Münſter i. W., nach denen An⸗ gehörige katholiſcher Vereine, Zentrumsanhänger und Kom⸗ muniſten Kirchenfrevel trieben und Spottlieder auf den Biſchof von Münſter verteilten, die dann den Angehörigen der SA und den Mitgliedern der NSDAP durch nieder⸗ trächtige Gerüchte angehängt werden ſollten. Der Säulenanſchlag, der in der Berliner Bevölkerung eine außergewöhnliche Beachtung findet, ſchließt mit der Warnung„Deutſches Volk, gibt acht und hüte dich vor den Dunkelmännern, die im Schafspelz kommen, inwendig aber reißende Wölfe ſind!“ Gegen unbefugten Waffenbeſitz Eine Anordnung des Reichsjuſtizminiſters. Der Reichsjuſtizminiſter hat Anordnungen getroffen, um in Verbindung mit der Bekämpfung des Waffenmiß⸗ brauchs zugleich auch den Kamuf gegen ſtaatsfeindliche Or⸗ ganiſationen mit Nachdrock zu führen. In ſeinen Richtlinien für das Strafverfahren erklärt der Miniſter, daß die Be⸗ ſtrafung des im einzelnen Fall wegen Waffenmißbrauchs überführten Täters zur Unſchädlichmachung der oft noch in den Händen von Staatsfeinden befindlichen Waffenvorräte nicht genüge. Auf die Ermittlung der Hintermänner und die Aufdeckung der dahinter ſtehenden ſtaatsfeindlichen Ver⸗ einigungen ſei mit allem Nachdruck hinzuarbeiten. Die Strafverfolgungsbehörden hätten insbeſondere in ſolchen Fällen von Waffenmißbrauch, bei denen ſich der Ver⸗ dacht ſtaatsfeindlicher Betätigung des Beſchuldigten ergebe, Nachforſchungen nach der Herkunft der Waffe anzuſtellen und gegen Perſonen, die unter Amgehung geſetzlicher Be⸗ ſtimmungen Waffen an die Bevölkerung abgegeben haben. mit allem Nachdruck einzuſchreiten. Gerade aus ſolchen Ermittlungen ergäben ſich oft wich⸗ tige Hinweiſe und Anhaltspunkte über die Tätigkeit und räumliche Verbreitung ſtaatsfeindlicher Vereinigungen. Ebenſo könne der ungeſetzliche Waffenhandel vom Ausland her auf dieſe Weſſe wirkſam überwacht werden. Reichsverband jüdiſcher Kulturbünde. Berlin, 6. Auguſt. Entſprechend den geltenden Richt⸗ linien hat der Geſchäftsführer der Neis uten eee Hinkel, als Sonderbeauftragter des Reichsminiſters Dr. Goebbels den künſtleriſch und kulturell tätigen Vereinigun⸗ gen jüdiſcher Staatsangehöriger die Auflage gemacht, ſich bis zum 31. Auguſt 1935 im„Reichsverband juͤdiſcher Kul⸗ turbünde“ zuſammenzuſchließen. Nur Lokalverbände, die dem Reichsverband angehören und unter Leitung des Ber⸗ liner Vorſtandes dieſes Reichsverbandes arbeiten wolle können ſich nach dem feſtgeſetzten Termin noch künſtleriſch und kulturell betätigen. 25 Erfreuliche Zahlen Starke Entlaſtung der öffentlichen Jürſorge. Ueber die Eee der öffentlichen Fürſotge liegen jetzt die Ergebniſſe des erſten Vietteljahres 1935 vor. Die Zahl det laufend in offener Fürſorge Unterſtütz⸗ ten Perſonen betrug Ende März ründ 2,76 Millionen oder 42,3 auf 1000 Einwohner. Ende März 1934 entfielen noch 51 Fürſorgeempfänger auf 1000 Einwohner und Ende März 1933 waren es ſogar 71,6. Auch gegenüber Ende 1934 iſt bis zum März eine weitere Verminderung der Fürſorgeempfänger eingetreten. Beſonders hat ſich die Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen weiterhin um 90 000 oder 6,7 Prozent verringert. Für das geſamte Rechnungsjahr 1934.35 ſtellt das Sta⸗ tiſtiſche RKeichsamt die Koſten der offenen Fürſorge mit rund 1,38 Milliarden Mark dar. Gegenüber dem Rech- nungsſahre 1932-33 beträgt die Enkiuſtung der Bezirks⸗ fürſorgeverbände in der offenen Fürſorge 713 Millionen Reichsmark oder 34 Prozent. Dieſe ſtarke Enklaſtung iſt eine der günſtigen Auswirküngen der erfolgreichen Arbeitsbe⸗ ſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung. Kapitalverſchiebungen nach Holland Wieder ein Ordensgeiſtlicher auf der Anklagebank. Berlin, 5. Auguſt. Vor dem Schnellſchöffengericht begann der Deviſenprozeß gegen den 59jährigen Prokurator Se⸗ baſtian Aigner der ſüddeutſchen Redemptoriſten provinz. Dieſe beſteht aus elf Klöſtern, der eine Miſſions⸗ niederlaſſung in Braſilien angegliedert iſt. Die finanzielle Verwaltung der ſüddeutſchen Ordensprovinz und der bra⸗ ſilianiſchen Niederlaſſung lag ſeit dem Jahre 1924 in den Händen des Angeklagten Aigner. Die Beſchuldigungen. Dem Angeklagten wird im einzelnen zur Laſt gelegt, daß für ein im Jahre 1932 bei der holländiſchen Nachbar⸗ provinz des Ordens aufgenommenes Darlehen von 50 000 Gulden Rückzahlungen in Höhe von 7000 Gulden vorge⸗ nommen wurden, die entgegen der der Deviſenſtelle ange⸗ gebenen Beſtimmung nicht zur Verzinſung bzw. Tilgung dieſes Darlehens, ſondern zum Teil zum Erwerb von Wert⸗ papieren verwandt wurden. Nach der Anklage ſind ferner ohne Genehmigung Kapitalrückzahlungen in Höhe von rund 30 000 Gulden erfolgt. Ein weiterer Betrag von 30 000 Mark ſoll mit Hilfe der Univerſum-⸗Bank Münſter nach Holland verſchoben worden ſein und in Dollarbonds und IG⸗Farbenaktien Anlage gefunden haben. Es gelang jedoch, dieſe Papiere ſicherzuſtellen Die öſterreichiſche Or⸗ densprovinz erhielt vom Angeklagten ein nichtgenehmigtes Darlehen von 15000 Mark. Weiter ſieht die Anklage noch eine Verſchiebung von 105 000 Mark nach Holland als er⸗ wieſen an. „Ich fühle mich nicht ſchuldig..“ Auf die Frage des Vorſitzenden, ob ſich der Angeklagte anz beziehungsweiſe teilweiſe ſchuldig bekenne, erwiderte igner:„Ich fühle mich nicht ſchuldig, es mag ſein, daß ich manches gegen die Geſetze gefehlt habe, aber mit Abſicht habe ich es nicht getan.“ Vier Jahre Zuchthaus für Pater Aigner Nach dreizehnſtündiger Verhandlungsdauer verkündele der Vorſitzende des Berliner Schnellſchöffengerichts folgen ⸗ des Urteil gegen den des Deviſenverbrechens angeklagten Pater Sebaſtian Aigner: Der Angeklagte wird zu vier Jah⸗ ren Juchthaus, 249 540 Mark Geldſtrafe und fünf Jahren Ehrverluſt verurkeilt. Vier Monake zwei Wochen der Unker⸗ ſuchungshaft werden angerechnet. 134 200 Mark werden eingezogen; für dieſen Betrag und für die Geldſtrafe haftet die Redemptoriſtenkongregation. Freiwillige Auflöſung des Schlageter⸗Gedächtnisbundes Um den Totalitätsgedanken der Partei zum Ausdruck zu bringen und dadurch die geſchloſſene Front der Bewe⸗ gung im Kampf gegen Reaktion und ofſene und verſteckte Feinde des Staates und der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung zu ſtärken, löſt ſich der Schlageter⸗Gedächtnis⸗ bund E. V. mit ſeinen ſämtlichen Ortsgruppen im Reich freiwillig auf. Berlin. Der franzöſiſche Botſchafter Francois⸗Poncet weilte zu einem kurzen Beſuch im deütſch⸗franzöſiſchen Stu⸗ dentenlager auf der Inſel Uſedom. Der Jod auf llolenſried. Roman von Kurt Martin. 22 Paul Stein ſagte zögernd; „Wir wollen die Wollfaſern noch einmal auf ihre Zu⸗ gehörigkeit zu der Wollweſte Auguſt Hollers prüfen laſſen. Die Farbgleichheit, die Gleichheit der Faſerung iſt mir noch nicht genug. Wir wollen noch die Farbart bei den Faſern und bei der Weſte chemiſch feſtſtellen laſſen. Es könnte doch ſein—“ „Alſo gut, ich bin einverſtanden. Dr. Roland!“ „Ich möchte dann bei Holler noch eine gründliche Haus⸗ ſuchung halten.“ „Ob Sie dabei noch etwas Neues finden?— Wenn wir nur wüßten, wozu Joachim Gerdahlen ſo dringlich am 22. Auguſt Geld brauchte! Es muß da doch ein außergewöhn⸗ liches Ereignis eingetreten ſein! Daß er ſich das Geld von Holler lieh, halte ich für eine feſtſtehende Tatſache.“ „Ich auch! Und dieſes Geld muß einem beſonderen Zweck gedient haben. In der Gutskaſſe befanden ſich am 22. Auguſt 36 000 Mark. Das Scheckkonto Joachim Gerdah⸗ lens ſchloß am Tage ſeiner Ermordung mit einem Guthaben für ihn in Höhe von 55000 Mark ab. Er hat auch während der letzten 8 Tage vor ſeinem Tode nicht mittels Scheck über einen größeren Betrag verfügt. Warum tat er das nicht, wenn er dringend Geld brauchte? Warum lieh er ſich ganz un⸗ gewöhnlicherweiſe von dem Viehhändler Geld, warum gebot er ihm, über dies Geſchäft zu ſchweigen? Er wollte alſo durch die Geldentnahme aus der Gutskaſſe oder durch eine Scheckentnahme über die Art dieſer Geldverwendung nicht eines Tages irgendwie ausgefragt werden. Dieſe Frage hätte er ja glatt mit einer Ablehnung der Beantwortung abweiſen können; aber er wollte es eben gar nicht zu dieſer Frage kommen laſſen. Weshalb?“ 0 „Ja, weshalb!“— Or. Haberland ſeufzte.—„Das könnte unter Umſtänden alles mit dem Mord zuſammenhängen. Aber wie?— Joachim Gerdahlen iſt dann am 23. Auguſt zur Bank Gehen Sie ſelbſt zu HZJ⸗Heim in Solingen verwüſtet Alle Behältniſſe erbrochen.— Das Mobiliar zertrümmert. Solingen, 6. Auguſt. Bisher noch unbekannte Täter drangen in das HJ⸗Heim auf der Burgſtraße und hauſten dort in unglaublicher Weiſe. Sämtliche Behältniſſe wurden ethrochen und Tiſche, Stühle, Bänke und anderes mehr zer⸗ trümmert. Selbſt die Ehrentafel für die gefallenen Hitler⸗ jungen fiel der Zerſtörung anheim. An den Wänden waren Inſchriften angebracht worden, von denen eine lautet: „Wit nehmen Kache, die Sturmſchar“. Auch eine im gleichen Hauſe befindliche SA⸗Bildſtelle wurde von den Tätern heimgeſucht. Das geſamte Aktenmaterial ſowie eine Kartei hatten ſie durchſtöbert und dann im gan⸗ zen Raum zerſtreut. Die Polizei hat eine eingehende Unter⸗ ſuchung eingeleitet. Streikunruhen auf Kreta Zwei Städte unter Kriegsrecht. Athen, 5. Auguſt. Auf Kreta iſt ein Generalſtreik der Roſinenarbeiter ausgebrochen, der auf der Inſel eine außer⸗ ordentlich ernſte Lage geſchaffen hat. Die griechiſche Regie⸗ rung hat ſofort zwei Torpedobootszerſtörer zur Wiederher⸗ ſtellung der Ruhe und Ordnung nach Kreta entſandt und über die Städte Herakleion und Kandig das Kriegs⸗ recht verhängt. Die Streikenden, deren Zahl etwa 4000 be⸗ trägt, rotten ſich zuſammen und weigern ſich, den Anord⸗ nungen der Polizei Folge zu leiſten. In Kandia kam es zu einem Juſammenſtoß, bei dem 20 Perſonen verletzt wurden. Die Lage auf Kreta wird hier als eruſt bezeichnet. Die griechiſche Flokte iſt im Arſenal von Phaleron zuſammengezogen worden und erwartet dort weitere Befehle. Paris. In Salon(Südfrankreich) kam es zu einem blu⸗ tigen Zuſammenſtoß zwiſchen Camelots du Roi und Anti⸗ faschiſten Bei der Schießerei wurde eine Perſon durch einen Bauchſchuß ſchwer verwundet. Für einen„dietſchen Volksſtaat“ Die Ziele der„Dinaſo“⸗ Bewegung. 5 Brüſſel, 5. Auguſt. Auf einer Kundgebung der Dinaſo⸗Bewegung(Verband van Dietſche National⸗Solidariſten) ſprach Joris Severen über die politiſchen Ziele ſeiner Bewegung. Die Dinaſos in Belgien müßten den belgischen Staat, die Dinaſos in Hol⸗ land den holländiſchen Staat erobern. Dieſes Ziel müſſe in einem Kampfbund unter einheitlicher Führung und nach ein⸗ heitlichen Methoden erreicht werden. Wenn die Dinaſo⸗Be⸗ wegung in beiden Staaten an die Macht gelangt ſei, ſo werde aus dem Zuſammenſchluß beider Staaten der„diet⸗ ſche Volksſtaat“ geſchaffen werden als Kern des„dietſchen Imperiums“, das auf den Grundlagen des dietſchen Natio⸗ nal, Solidarismus erbaut werde. In Niederland ſeien acht Millionen, in Flandern fünf Millionen und in der Wallonei 100 000„dietſche Volksgenoſſen“. Mit dieſem Volk lebten „ſchickſalsverbunden“ 400 000 Frieſen, drei Millionen Wal⸗ lonen, 250000 Luxemburger. Dieſe ſchickſalsverbundene„Gemeinſchaft“ ſolle organi- ſatoriſch vereinigt werden um den dielſchen Volksſtaat in einem großen und ſtarken„dietſchen Reich“, das einen go⸗ lonialbeſitz von 4.5 Millionen Quadratkilometer und eine Bevölkerung von 56 Millionen Untertanen haben werde. Den Wallonen und Luxemburgern im heutigen Belgien 110 5 wenn ſie es wünſchten, eine Autonomie gewährt wer⸗ en. van Severen verbreitete ſich ausführlich über die welt⸗ anſchaulichen und politiſchen Ziele des National⸗Solida⸗ rismus. Er wandte ſich ſcharf gegen die kommuniſtiſche und marxiſtiſche Weltanſchauung. Die Dinaſo⸗Bewegung wolle eine kotalitäre Revolution. Der dietſche Volksſtaat werde nach Ständen gegliedert wer⸗ den. Die Armee dieſes Staates werde aus einem Grund⸗ ſtock von Freiwilligen beſtehen und ein Berufsheer ſein, das nur„Dietſchland“ gehöre und keinem fremden Intereſſe die⸗ nen werde. An der Spitze dieſes Staates werde der„Füh⸗ rer“ mit alleiniger Verantwortung ſtehen. Die Dinaſos ſeien fürü den Schutz des Privateigentums und der Familie. Die ſoziale Frage könne nur durch das Zu⸗ wende en von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gelöſt werden. An der Anglücksſtätte von Goldberg Neukirch, 6. Auguſt. Da ein Schwerverletzter im Gold. berger Krankenhaus geſtorben iſt, waren bis gegen Abend fünf Todesopfer zu beklagen. 16 Schwerverletzte wurden in das Goldberger Krankenhaus eingeliefert. Nach den neue. ſten Jeſtſtellungen ſind noch drei Mann unter den ſteinsmaſſen begraben. Von einem Verſchükteten hörte man noch Lebenszeichen. Die Rettungsarbeiten werden unter Be. keiligung des Arbeitsdienſtes fortgeſetzt. Die Anfallſteſſe iſt außerhalb der Abſperrungsgrenze von dichten Menſchen⸗ maſſen umlagerk. Roter Terror auf der Weltausſtellung Schwerte kommuniſtiſche Ausſchreitungen. Brüſſel, 6. Auguſt. Etwa 50 junge Kommuniſten, die die 21. Wiederkehr dez Tages der Kriegserklärung auf ihre Art feiern wollten, im. proviſierten vor dem italieniſchen Pavillon auf der Well. ausſtellung eine Kundgebung. Ein kommuniſtiſcher Abge⸗ ordneter hielt eine Ansprache, in der er Angriffe gegen Muſſolini, Hitler und Japan richtete. Die Teilnehmer aß der Kundgebung verſuchten, in den italieniſchen Pavillon einzudringen. Im Vorraum kam es zwiſchen ihnen und dem ikalieniſchen Aufſichksperſonal zu einer Schlägerei, als ein Kommuniſt ein Bild Muſſolinis von der Wand herabriß, Einer der italieniſchen Aufſichksbeamken wurde im Geſicht leicht verletzt. Der kommuniſtiſche Abgeordnete wurde vorübergehend feſtgenommen, aber nach Feſtſtellung ſeiner Perſonalien wie. der freigelaſſen. Die Ueberwachung des italieniſchen Pa. villons iſt verſtärkt worden.. Werſtarbeiterkundgebungen in Breſt Paris, 6. Auguſt. Im Marinearſenal von Breſt kam es u einer plötzlichen Proteſtkundgebung der Arbeiter 95 en die Erlaſſe, die auch für ſie eine Herabſetzung der 115 ö nach ſich ziehen. Die Arbeiter verließen die Werkſtälten be. gaben ſich vor die drei im Bau befindlichen franzöſiſcheg Kreuzer„Dünkirchen“,„Lorraine“ und„Jeanne d Arc“ und überredeten dork die Arbeiter, die Schiffe zu verlaſſen und gemeinſam mit ihnen einen Demonſtrationszug abzuhalten Arbeiter anderer Werkſtäkten ſchloſſen ſich ihnen an, und mit der roken Fahne an der Spitze zogen die Arbeiter an den Quai. Newyorker Markiſten demonſtrieren 6 Berlin, 6. Auguſt. Wie dem„Angriff“ aus Newyonrr gemeldet wird, veranſtalteten im Newyorker Neger vierte Harlem Marxiſten, Kommuniſten und Pazifiſten eine Kund. gebung, in deren Verlauf die Bildniſſe Muſſolinis, Nooſe⸗ velts, Morgans und anderer öffentlich zerriſſen wurden Stundenlang zogen etwa 25 000 Mann durch die Straßen des Stadtteils mit Plakaten, wie„Nieder mit dem Krieg Nieder mit Italien!“ Volksfronk gegen Ackion Francaiſe. Paris, 6. Auguſt. Der Bezirksverband Provence de royaliſtiſchen Action Francaiſe hielt in Marſeille eine Ver ſammlung ab, die auch von Vertretern der Solidarit Francaiſe in blauen Hemden beſucht wurde. 3 Mit Mitgliedern der Volksfront, die ebenfalls einen Aufmarſch hatte, kam es zu Juſammenſtößen. Die Gegner haben ſich von Kraftwagen aus ein regelrechtes Feuerge. fecht geliefert, bei dem vier Perſonen verletzt worden ſind. A⸗Boot„B43“ gehoben Beiſetzung der Beſatzung in Leningrad.. Moskau, 5. Auguſt. Das ſowjetruſſiſche U⸗Boot„ 95 das am 25. Juli im finniſchen Meerbuſen von einem Kriegsfahrzeug der baltiſchen roten Flotte gerammt wurde und mit der geſamten Beſatzung, 55 Mann, ſank, iſt ge. hoben worden. 0 ſich ſehr ſchwierig Die Bergungsarbeiten geſtalteten da die Meerestiefe an der Unglücksſtelle 60 Meter betrug. Wie die Taucher feſtſtellten, hatte ſich das U⸗Boot auf die Seite gelegt und ſich mit ſeinem Bug tief in den Gru gebohrt. Die Bergungsarbeiten zogen ſich eine Woche hin, In 15ſtündiger Fahrt wurde dann„B 3“ nach Kronſtabt geſchleppt. In Leningrad fand die feierliche Beiſetzung det bei dem Unglück ums Leben gekommenen 55 Köpfe ſtar⸗ ken Beſatzung ſtatt. gefahren und hat ſich aus ſeinem Stahlkammerfach Geld ge⸗ holt. Er wollte alſo unauffällig Geld herbeiſchaffen. Un. auffällig! Das wollen wir beſonders beachten.— Mit dem Holde befriedigte er ſicherlich den Holler. Wie dieſer Menſch jetzt aber noch im Beſitz des Schuldſcheins iſt, weiß der liebe Gott.— Sollte er nachts den Schuldſchein, den er ſicherlich am 23. Auguſt Joachim Gerdahlen zurückgab, geſtohlen ha⸗ ben? Irgendein Betrug liegt hier ſicherlich vor.— Was aber geſchah mit dem Gelde Hollers? Wozu brauchte es Joa⸗ chim Gerdahlen? Er muß es am 22. Auguſt gebraucht ha⸗ ben! Und an dieſem Tage ſchien er aus irgendeinem Grunde nicht mehr zur Stadt fahren zu wollen. Wer erhielt am 22. Auguſt von Gerdahlen dieſe hohe Summe?— Das müſ⸗ ſen Sie herausbekommen, Herr Kriminalinſpektor! Ich muß das wiſſen.“ „Es könnte ja dies Geld in Beziehung zu der blonden Frau ſtehen, die bei Joachim Gerdahlen geweſen ſein muß.“ „Das iſt auch ſo ein Rätſel!l Wie kommt dies blonde Frauenhaar in Gerdahlens Zimmer? Wer hat es dort ver⸗ loren? Wann wurde es dort verloren?“ „Die Mutter Sigrit Sundborgs hat goldblondes Haar.“ „Ja, aber wo iſt dieſe Frau?“ „Niemand weiß etwas von ihr.“ „And Sie meinen?“ „Sollte ſie von Joachim Gerdahlen Geld haben?“ „Om.— Schließlich iſt auch iſt der Zuſammenhang?“ Sie berieten noch lange, aber zu einem Ergebnis kamen ſie nicht. Als Paul Stein endlich von dem Staatsanwalt ſchied, ſuchte er das Unterſuchungsgefüngnis in der Hermannſtraße auf und ließ ſich Albert Gerdahlen vorführen. „Ich möchte noch einmal ein paar Fragen an Sie rich⸗ ten, Herr Gerdahlen.“ 1. f „Haben Sie ſich jetzt von meiner Schuld überzeugt?“ „Nein. Deshalb komme ich nicht. Sagen Sie mal, Ihr Onkel hat doch den Viehhändler Holler kurz vor ſeinem Tode um Geld angegangen, er hat ſich von ihm Geld geliehen. Wie kam er dazu?“ a erhalten das möglich.— Aber wie „Mein Onkel?— Geld geliehen von dem Holler?— Nein. das gibt es ja gar nicht!— Mein Onkel hatte doch genug flüſſige Gelder an Hand, wenn er wirklich eine grö. ßere Summe Geldes benötigt hätte. Aber wozu ſollte er“ Wieviel Geld ſoll es denn geweſen ſein?“ b „25 000 Mark.“ „Das iſt jo undenkbar!“ „Und doch iſt es geſchehen. Ihr Onkel 22 Anguſt von Holſer dieſen Betrag.“ „Nein!“ „Ich weiß das ganz beſtimmt.“ 1 „Dann ſtehe ich vor einem Rätſel. Wir hatten doch ge nug Geld in der Kaſſe!“ a 1 Das iſt es eben! Ihr Onkel wollte augenſcheinlich keinen Menſchen, auch Sie nicht wiſſen laſſen, daß er Geld in dieſer Höhe ſo raſch benötigte. Dies Geld hat am 22. Auguf 1 auf Hohenfried von Joachim Gerdahlen ausgehändigt erhalten.“ 5 „Wer?“ f 15 „Ja, wer!— Das fragen wir uns eben! Deshalb bn 1 25 Ihnen.— War an Pes Tage Beſuch 15 Hohen⸗ vied?“ a. „Nein. Nie mand war da. Ich weiß es ganz genau, well an dieſem Tage Sigrit— Fräulein Sundborg Geburtstag hatte und wir im Familienkreis den Tag feierten.“ 1 „Aha!— Jetzt iſt wenigſtens eine Frage geklärt! Die nämlich, warum Joachim Gerdahlen am 22. Auguſt nicht zu. Bank fuhr und ſich Geld holte. Er wollte die Geburtstags feier nicht ſtören. und warum nicht? Weil er eben ſehr an Fräulein Sundborg hing.— Habe ich recht?“ 5 „Ja, Sigrit war ſo recht ſeine Tochter geworden“ „Dann verſtehe ich das.— Hat Joachim Gerdahlen viel“ leicht eine wichtige Nachricht erhalten?“ 5 „Als wir beim Nachmittagskaffee ſaßen, wurde ihm ein Eilbrief überbracht.“„„ f. „Ein Eilbrief alſol— Sahen Sie den Umſchlag?“ „Nein. Mein Onkel nahm ihn ſogleich an ſich. Er ſteclk ihn ein und meinte, das werde nicht ſo dringend ſein; ober ich merkte ihm an, daß ihn dieſer Brief erregte. Er dann auch bald ſein Zimmer auf, und dort hat er ſich den Brief geleſen.“ ü 1 lieh ſich am — 1 mit Holl Sie gieri Zu k könn fund Aus dem ladloclien land Wür deloſer Jugenderzieher Ein Pater verunglimpft die nationalen Symbole. a Karlsruhe, 4. Auguſt. Der Pater Baumhger, Rektor in der Studienan⸗ stalt Blönried bei Althauſen, Oberamt Saulgau(Würt⸗ temberg) hielt am 21. Juli in Denkingen eine Feſtpredigt. Unter Mißachtung der heiligſten Empfinden des deutſchen Volkes wagte es dieſer würdeloſe katholiſche Prieſter und Jugenderzieher, die Fahne und die Symbole des Dritten Reiches in den Schmutz zu ziehen, ſo daß ſelbſt füdiſch⸗ bolſchewiſtiſche Propagandiſten bei dieſem„Seelſorger“ in die Lehre gehen könnten. Die markanteſte Stelle dieſer der religiöſen Erbauung dienen ſollenden Feſtpredigt lautet:„Die Mutter Goktes ſchenkte der Menſchheit zum Schutze das Ehrenkleid, das Scapulier, und heute verſucht man, mit einem lumpigen roten Jetzen Tuch und mit einer Handvoll braungefärbter Baumwolle die Menſchen zu begeiſtern.“ Pater Baumhoer ſieht ſeiner Aburteilung durch das Sondergericht entgegen. Oberharmersbach.( Waldarbeiter beim Holz⸗ fällen getötet.) Der anfangs der 40er Jahre ſtehende verheiratete Waldarbeiter Wilhelm Furtwengler verunglückte dadurch ſchwer, daß ihm ein großer Baumaſt im Walde bei der Arbeit auf den Kopf fiel. Furtwengler iſt den erlittenen Verletzungen im Krankenhaus erlegen. (—) Friedenweiler(Amt Neuſtadt).(Bürgermeiſter tödlich verunglückt.) Auf tragiſche Weiſe kam Bürger⸗ meiſter Peghini von Friedenweiler ums Leben. Er wollte ſich zur Bürgermeiſterverſammlung nach Löffingen begeben und hatte auf einem Lieferwagen Platz genommen. An einer Kurve wurde Peghini vom Wagen auf die Straße geſchleu⸗ dert. Er erlitt einen Schädelbruch, an deſſen Folgen er bald darauf ſtarb. Der Führer des Wagens bemerkte den Unfall erſt eine Zeitlang ſpäter. Als er den Weg wieder zurückfuhr, um nach Bürgermeiſter Peghini zu ſehen, war dieſer bereits verſchieden. (—) Stühlingen(Amt Waldshut).(Ehren volle Be⸗ rufung.) Reichsbahnoberinſpektor Mohr hat einen Ruf an die türkiſche Staatsbahn nach Ankara erhalten. Bekannt⸗ lich wird das Bahnweſen in der Türkei nach deutſchem Mu⸗ ſter ausgebaut und die türkiſche Regierung hat zu dieſem Zweck erfahrene Fahrdienſt⸗ und Verwaltungsbeamte von der Reichsbahn angefordert. Reichsbahnoberinſpektor Mohr wird demnächſt nach Ankara abreiſen, um fern der Heimat wert⸗ volle deutſche Pionierarbeit zu leiſten. () Singen a. H.(Im Dienſt tödlich verun⸗ glückt.) Der 52 Jahre alte Zollſekretär Johann Renz wurde auf dem hieſigen Hauptbahnhofe von einer Rangier⸗ maſchine angefahren und dabei ſo ſchwer verletzt, daß er im Städtiſchen Krankenhaus ſtarb. Gonderzüge zur NRundfunkausſtellung Mannheim, 5. Aug. Wie der Reichsverband Deutſcher Rundfunkteilnehmer Mannheim mitteilt, wurde der Anmelde⸗ ſchluß für die Mannheimer Sonderzüge zu den Rundfunktagen nach Berlin einmalig auf den 7. Auguſt, vormittags 10 Uhr, verlängert. Sämtliche deutſche Volksgenoſſen haben alſo noch⸗ mals Gelegenheit, ſich bis zu dieſem Termin für die Sonder⸗ fahrt nach Berlin anzumelden. Die Sonderzüge fahren nun⸗ mehr: Sonderzug 1: Abfahrt Donnerstag, den 15. Auguſt in: Offenburg 16.35 Uhr, Appenweier 16.46, Achern 17, Bühl 17.11, Karlsruhe 18.13, Heidelberg 19.18, Wein⸗ heim 19.43, Frankfurt a. M.⸗Süd 20.58 Uhr, Berlin Anh. Bhf. an: 8.35 Uhr am 16. Auguſt. Die Rückfahrt dieſes Zuges erfolgt am 21. Auguſt nachts. Sämtliche Teilnehmer, die ſich bei der Kreisgruppe Mannheim angemeldet und von dort auch ihre Fahrkarten erhalten, müſſen, ſofern ſie den Sonderzug J benutzen, unbedingt in Heidelberg 19.18 Uhr einſteigen. Die Teilnehmer erhalten von der Kreisgruppe 5 koſtenlos eine Anſchlußkarte Mannheim— Heidel⸗ 1g. Sonderzug 11: Abfahrt Donnerstag, den 15. Aug. in: Karlsruhe 19.02 Uhr, Graben⸗Neudorf 19.20, Neuluß⸗ heim 19.34, Hockenheim 19.39, Schwetzingen 19.48, Mann⸗ heim 20.13 Uhr, Ankunft Berlin Anhalter⸗Bahnhof: 16. Aug. 9.11 Uhr. Rückfahrt Sonderzug II: Berlin Anhalter⸗Bahnhof 27. Auguſt, 8.12 Uhr vormittags, Mannheim an 19.58 Ahr. Wir weiſen nochmals ausdrücklich darauf hin, daß die beiden Züge nicht getauſcht werden können. Anmeldungen 11 0 A e Mannheim des RDR/ DF TB, Mannheim, K 1, 19. f 7 ſahen dann nichts mehr von dieſem Brief?“ „Nein.“ „Iſt Ihr Onkel am 22. Auguſt überhaupt nicht von Hohenfried fortgekommen?“ „Keine Minute.“ „Oder allein in den Park gegangen, etwa in eine ent⸗ fernte, entlegene Stelle, wo er ſich mit jemand getroffen haben könnte?“ „Auch nicht. Wir waren immer beieinander.“ „Alſo nichts!“ „Sie ſuchen einen Menſchen?“ „Ja, einen Menſchen, der von Ihrem Onkel 25 000 Mark bekam.“ Ich kann mir nicht denken, daß das wirklich geſchehen ſein ſoll. Mein Onkel ſprach über alles, aber auch über alles mit mir. Er hätte mir auch davon erzählt.“ ö „Dennoch muß es dieſes Geheimnis geben.— Auguſt Holler war am 23. Auguſt wieder auf Hohenfried. Wiſſen Sie etwas davon?“ i „Nein. Ich war da wohl auf den Feldern.“ „Was machte der Mann auf Sie für einen Eindruck!? i iſt ein ſchlauer, durchtriebener Menſch, ſehr geld⸗ gierig.“ 0 i „So kommt er mir auch vor.“ Paul Stein erhob ſich.. Weiter wollte ich heute nichts wiſſen.“ Zögernd fragte Albert Gerdahlen: „Wie geht es Sigrit?“ „Fräulein Sundborg hofft, Ihnen doch irgendwie helfen Zu können.“ N „„Sie ſoll nichts für mich tun, ſagen Sie ihr das!— Es könnte ihr große Not daraus erwachſen.“ „Weshalb?“ N „Das kann ich Ihnen nicht ſagen.“ „Sie ſprechen immer in Rätſeln!“ „Tus ich das?: a „Sie ſollten mir alles ſagen, was Sie denken.“ „Nein.— Haben Sie die Kaſſette Otto Müllers ge⸗ nden? 1 3 „Leider nicht.— Warum fragen Sie danach?“ Aus den Nachbarländern Exploſion in Kaiſerslautern Mehrere Arbeiterinnen ködlich verletzt. Kalſerslautern, 5. Auguſt. In dem im Mittelbau gelegenen Zubereitungs raum ger Verhandsſtoff⸗Fabrik Emil Bender Lütſtand eine Ex⸗ Hloſton. Der Raum, in dem etwa zehn Mädchen mit der Herſtellung bon Kautſchuk⸗Pflaſter beſchäftigt waren, bil⸗ dete alsbald ein einziges Flammenmeer. Die Feuerwehr char kaſch zut Stelle und griff den Brandherd mit mehre⸗ cen Schlauchleitungen an. a Die im Jubereitungsraum beſchäftigten Mädchen wur⸗ den alle mehr oder weniger ſchwer verletzt Bon den acht Hit ſchweren Brandwunden ins Krankenhaus eſngelſeferten Mädchen ſind drei geſtorhen, bei einem beſtehl noch Le⸗ hensgefaht. Ein Mädchen hal bei dem Sturz aus dem Fen⸗ ſter des brennenden Arbeitsraumes vermutlich einen Wir⸗ helſäulenbruch davongetragen. Drei weitere Mädchen ſind mit einem Nervenchok da⸗ dongekommen Bei den Rettungsverſuchen erlitt der Abtei⸗ ſungsleiter Hähnchen Brandwunden an den Händen. Geſtorben ſind: Schäfer Hertha, Schmitt Johanna and Vender Ida. Die Namen der übrigen Opfer des Explo⸗ ſionsunglückes ſind: Nickel, Kaſtner, Schoner, Schmitt, Geb⸗ hardt, Rinder, Krämer. Das Feuer fand in den bei der Verarbeitung verwen⸗ deten leicht brennbaren Stoffen wie Benzin, Kautſchuk uſw. raſch Nahrung und breitete ſich im Nu auf die ganze Ab⸗ teilung aus. Die im Augenblick der Exploſion in den betrof⸗ fenen Räumen weilenden Mädchen wurden von einer Panik ergriffen; einige ſuchten ſich durch den Sprung aus dem Fenſter in Sicherheit zu bringen. Die Feuerwehr bekämpfte mit etwa ſechs Schlauchleitungen den Brand. In ſechsſtündiger Ar⸗ heit gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Die drei von der Exploſion betroffenen Arbeitsräume ſind höllig ausgebrannt. Die Urſache iſt noch nicht bekannt. Die mutmaßliche Exploſions ür ſache Kaiſerslautern, 6. Auguſt. Zu dem Exploſionsunglück in der Verbandsſtoff⸗Fabrik Bender wird noch gemeldet: Ueber die Urſache des Unglüücks iſt bisher ein Sachverſtän⸗ digengutachten noch nicht bekannt geworden. Man nimmt jedoch an, daß ſich aus einem offenſtehenden Benzinbehäl⸗ ter über Sonntag Benzindämpfe gebildet hatten, die durch das Anzünden eines Gaskochers, auf dem die Arbeiterin⸗ 1500 ihren Kaffee wärmen wollten, zur Exploſion gekommen ſind. Im Streit den Gegner erſtochen. * Frankfurt a. M. Nachts gegen 1 Ahr kam es auf der Alten Brücke zwiſchen einem elwa 23 bis 25 Jahre alten und einem 60jährigen Mann zu einem Streit, in deſ⸗ ſen Verlauf der ältere der beiden Männer, der anſcheinend betrunken war, ſeinen Gegner mit dem Meſſer niederſtach. Der Rohling ergriff die Flucht, konnte aber bald darauf feſtgenommen und der Polizei übergeben werden. den Schwerverletzten, der am Hals eine große Stichwunde auf⸗ wies, brachte man zwar ſofort ins Krankenhaus, doch war eine Rettung nicht mehr möglich, da er allzu großen Blut⸗ verluſt erlitten hatte. Grabdenkmal eines S A.⸗Mannes geſchändet Düſſeldorf, 5. Auguſt. Wie der Preſſedezernent beim Landgericht Cleve mitteilt, iſt auf dem Grabmal des SA. ⸗ Mannes Joſef Arntz in Hau das Kreuz abgeriſſen worden. Auf die Ermittlung des Täters hat der Regierungspräſi⸗ dent eine Belohnung ausgeſetzt. 5 Das große Los in Skukkgark. Stuktgart, 6. Auguſt. In Stuttgart wurde das Große Los der Arbeitsbeſchaffungslotterie in Höhe von 10 000 Mark gezogen. In den Gewinn teilen ſich 20 Perſonen, meiſt Frauen und einige Arbeiter, die gemeinſchaftlich ihr Glück verſuchten. Die einzelnen Beträge wurden den glück⸗ lichen Gewinnern bereits ausgezahlt. 12 Leichtverletzte bei einem Skraßenbahnunglück. Skuttgart, 6. Auguſt. In der Kurve einer etwas ab⸗ ſchüſſigen Straße ſprang ein aus zwei Wagen beſtehender Straßenbahnzug aus dem Gleis, überquerte die ganze Breite der Straße und fuhr auf eine Gartenmauer auf. 12 Fahrgäſte erlitten hierbei leichte Verletzungen. Juchthausſtraſen für Deviſenverbrechen Köln, 5. Auguſt. Die Große Strafkammer in Köln ver⸗ urteilte Quirin Bochem aus Köln wegen Deviſenverbrechens zu vier Jahren Zuchthaus, 10 000 Mark Geldſtrafe oder er⸗ ſatzweiſe drei weitere Monate Zuchthaus, ſowie drei Jah⸗ ren Ehrverluſt, ferner den Joſeph Roſelieb zu drei Jahren Zuchthaus, 8000 Mark Geldſtrafe oder erſatzweiſe zwei wei⸗ teren Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. Die Verurteilten hatten in größerem Umfange Effektenſchiebun⸗ gen durchgeführt. Felsſturz im Baſaltbruch 39 Arbeiter verunglückt, mehrere Todesopfer. Liegnitz, 5. Auguſt. Im Baſaltbruch des Baſaltſchotter⸗ und Edelſplitwerkes Taſchenhaf bei Goldberg lockerte ſich eine Felswand und die Geſteinsmaſſen ſtürzten ab. Insgeſamt wurden 39 Ar⸗ beiter verſchüttet. Vier Arbeiter wurden bisher kot geborgen. Bei einem Verletzten werden noch Wiederbelebungsverſuche mit einem Sauerſtoffapparat angeſtellt, doch iſt es zweifelhaft, ob ſie zu einem Erfolg führen werden. Zwei Arbeiter ſind noch unter den Felsmaſſen begraben. Von einem Verſchütteten waren noch Lebenszeichen zu hören. Die Feuerwehren und Sanitätskolonnen der ganzen Gegend ſind an der Unfallſtelle tätig. f Im Wilden Kaiſer verunglückt Kufftein, 6. Auguſt. Der Elektriker Johann Schmarl und der Gaſtwirtsſohn Joſeph Prock, beide 23 Jahre alt, ſtürz⸗ ten unweit des Totenkirchls etwa 50 Meter ab und blieben tot liegen. Die Verunglückten ſtammen aus Hall in Tirol. Wieder ein klerikaler Saboteur gefaßt. Koblenz, 6. Auguſt. Die Landesſtelle Koblenz⸗Trier des e en eue teilt mit: Der Hausdiener des oblenzer Kolping⸗Hauſes Philipps wurde auf friſcher Tat ertappt, als et Plakate der Gauleitung Koblenz⸗Trier ge⸗ en den politiſchen Katholizismus abriß. Der Täter wurde en und dem Gericht zugeführt. 5 w———æ Laltale Nuudachiau Lockruf des Gommertages Grünblau wie ein Märchenauge, ſo liegt ſeitab der ſtaüubigen Straße irgendwo draußen im Land ein kleiſter Weiher. Föhren recken am Ufer die Kronen, um eitel ſich zu beſchauen im Spiegel der Flut. Sonnenſtrahlen fallen durch das Gewirr der Aeſte und es iſt, als ſähe man in einen Saal mit tauſend wunderſamen Säulen. Ein paar jener tanzenden Sonnenkinder fanden den Weg durch das Geäſt bis hin zum Teich Und da 1 ein ſchier unwirk⸗ liches Gleißen und Flimmern jetzt: wahrgewordenes Mär⸗ chen im tiefen deutſchen Wald! Wanderburſchen ziehen ſingend am Weg vorbei, Erblicken den kleinen See, der ſo Unwiderſtehlich lächelnd zum Bade ſie ladet. Die Garde⸗ robefrage der Wandergeſellen war raſch gelöſt. Dann ein Aufſchäumen der Flut und den Wald durchzieht ein Ausruf des Wohlbehagens im kühlenden Waſſer. Irgendwo klopft im Geäſt der Specht. Weitum ſind ſonſt die Badegäſte allein und der Teichſpiegel zerbricht, wo ihr Arm die Schwimmbewegungen macht. Weit ziehen dann die Kreiſe der Flut bis an das mit Farnkraut beſtandene Ufer Zwar recken ſich Verbotstafeln wie Mahnfinger in die Luft. Aber Verbotenes lockt. Das war ſo und es wird immer ſo bleiben. Dieſes Bad da draußen, dieſes Weiten der Lungen und Untertauchen in kühlendem Waſſer hat alle Lebensgeiſter wieder geweckt. Der Teichſpiegel iſt längſt wieder glatt. Die Verbotstafel ſteht noch am alten Fleck. Ein kleiner Waldvogel ſitzt darauf und pfeift ein Liedchen. 5 Das Feſt der goldenen Hochzeit feiert heute in Baden⸗Baäden ein geborener Seckenheimer, Pfarrer a. d. Georg Metz und ſeine Gemahlin Chriſtine geb. Jockers. Georg Metz iſt als Sohn des Landwirts Johann Georg Metz hier geboren. Ein Bruder Ludwig wohnt hier in der Kloppenheimerſtraße. Im Jahre 1883 wurde er in Heidelberg ordiniert und trat ſeine erſte Vikarſtelle in Tannenkirch an. Im weiteren Verlauf ſeiner Dienſtzeit wirkte er als Pfarrverwalter in Schmieheim b. Lahr, als Pfarrer in Wies b. Lörrach. Seine letzte Stelle war Hürs⸗ burg bei Offenburg, von dort aus er in den Nuüheſtand trat. Trotz des hohen Alters iſt das Jubelpaar noch rüſtig. Anſere beſten Wünſche und einen geſegneten Lebensabend. Sportlicher Erfolg. Beim Landesſportfeſt des Leicht⸗ athletik⸗Verbandes, das am letzten Sonntag in Brühl unter ſtarker Teilnahme von Sportlern aus Mannheim und (Umgebung ſtattfand, wurde im 100 m Lauf der Jugend⸗ turner Walter Feuerſtein vom Tbd. Jahn“ ⸗Seckenheim 2. Sieger in 12,1 Sek. knapp hinter Ehret⸗Friedrichsfeld, der 12 Sek. benötigte. Jahresbericht des Mannheimer Nationaltheaters. Das Mannheimer Nationaltheater legt nunmehr ſeinen Jahres⸗ bericht für die Spielzeit 1934⸗35 vor, die ai 23. September 1934 begann und am 1. Auguſt 1935 abgeſchloſſen wurde. In der Berichtszeit wurden gegeben: im Nationaltheater 340 Vorſtellungen mit zuſammen 287 609 Beſuchern, im Neuen Theater 98 Vorſtellungen mit 61545 Beſuchern, im Nibelungenſaal eine Vorſtellung mit 3689 Beſuchern, im Pfalzbau Ludwigshafen 14 Vorſtellungen mit 17825 Be⸗ ſuchern und auswärts(in Schwetzingen, Neuſtadt a. d. H., Landau) 13 Vorſtellungen. Die Geſamtzahl der Vorſtellun⸗ gen betrug demnach 466. Der Spielplan umfaßte neben einer Reihe von Erſtaufführungen auch ſieben Uraufführungen, von denen Kolbenheyers„Gregor und Heinrich“, Lorenz“„Das Muſikantendorf“, Steguweits„Der Herr Baron fährt ein“ und Multerers„Saat und Ernte“ beſonders erwähnt zu wer⸗ den verdienen. Zur Aufführung gelangten insgeſamt 64 Werke und zwar 26 Schauspiele uſw. und 38 Opern, Operetten, Ballette uſw. Dazu kamen noch einige Enſemble⸗ Gaſtſpiele und Vormittagsaufführungen, ſowie vier Veran⸗ ſtaltungen für das Winterhilfswerk. Zwei Motorraddiebe feſtgenommen. Durch beſondere Aufmerkſamkeit eines Polizeibeamten konnten auf der Rhein⸗ brücke zwei Burſchen von hier, von denen jeder ein geſtohlenes Motorrad fuhr, feſtgenommen werden. Nach dem Geſtändnis der noch jugendlichen Diebe haben dieſe in den letzten Wochen mehrere derartige Diebſtähle ausgeführt. Die Feſtgenommenen wurden in das Bezirksgefängnis gebracht. I Auf dem Gehweg angefahren. Beim Wenden geriet ein Perſonenkraftwagen auf den Gehwegrand, wobei er ein dort ſtehendes ſechs Jahre altes Kind anfuhr. Da das Kind über heftige Schmerzen in der Magengegend klagte, wurde es von ſeiner Mutter nach dem Städtiſchen Krankenhaus ge⸗ bracht, während der Führer des Perſonenkraftwagens weiter⸗ fuhr, ohne ſich um das Kind zu kümmern. Verkehrskontrolle. 200 Radfahrer und 30 Kraftfahrer mußten bei vorgenommenen Verkehrskontrollen am letzten Samstag gebührenpflichtig verwarnt bezw. angezeigt werden. — Die Fußgänger werden erneut zu einer beſſeren Ver⸗ kehrsdiſziplin aufgefordert und gleichzeitig darauf aufmerkſam gemacht, daß die Polizeibeamten angewieſen ſind, auf den Fußgängerverkehr ein beſonderes Augenmerk zu richten. — Schütz der nationalſozialiſtiſchen Kampflieder. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter hat eine Polizeiver⸗ ordnung erlaſſen, die den Mißbrauch der Kampflieder der nationalſozialiſtiſchen Bewegung durch Umdichtung des Textes, durch Benutzung ihrer Melodie für einen fremden Text oder in ähnlicher Weiſe verbietet. Nichtbefolgung wird gemäß dem Geſetz zum Schutze der nationalen Symbole mit Geldſtrafen bis zu 150 RM oder Haft bis zu zwei Wo⸗ chen beſtraft. f — Skeuerſtundung erſt von 10 Rm ab. In einer am 6. Auguſt in Kraft getretenen Verordnung des Reichs⸗ finänzminiſters wird beſtimmt, daß bei Zöllen und Ver⸗ brauchsſteuern die Zahlung fälliger Beträge auf Antrag des Steuerpflichtigen nur hinausgeſchoben werden darf, wenn der Betrag, deſſen Aufſchub beantragt wird, in jeder Steuerart mindeſtens 10 RM erreicht. „ Hoſtauftrag: und Nachnahmeverkehr nach Danzi Die Poſtperwaltung der Freien Stadt Danzig hat Nach⸗ nahmen und Poſtaufträge aus Deutſchland nach ihrem Ge⸗ biet wieder zugelaſſen. Der Empfänger der Nachnahme oder des Poſtauftrages muß jedoch eine Genehmigung zur Leiſtung von Zahlungen nach dem Auslande beſitzen, die von der durch die Regierung der Freien Stadt Danzig ein⸗ geſetzten„Ueberwachungsſtelle für Zahlungsverkehr mit dem Ausland“ erteilt wird. Andernfalls werden die Sen⸗ dungen als uneuſtellbar behandelt. 300 Gilben in der Minute Die Siger im Stenographenwellbewerb. Frankfurt a. M., 5. Auguſt. Im Rahmen des Deutſchen Stenographentages 1935 fand das große Kurzſchriftleiſtungsſchreiben und die Austragung der Meiſterſchaft im Maſchinen⸗ ſchreiben bei großer Beteiligung ſtatt. Als Sieger wur⸗ den u. a. ausgezeichnet: 15 Hans Knoop⸗Hamburg, Ehrenpreis des Führers, dazu eine Schreibmaſchine für hervorragende Leiſtung in fünf Fremdsprachen und 300 Silben in eutſcher Sprache; 2. Paul Knoop⸗Hamburg, Ehrenpreis des Reichsinnen⸗ miniſters Dr. Frick für hervorragende Leiſtung in fünf Fremdſprachen und 300 Silben in deutſcher Sprache; 4 Fritz⸗Schuetz⸗Jena, die thüringiſche Staatsmedaille, dazu eine Schreibmaſchine für 300 Silben in deutſcher Sprache; Die Meiſterin im Maſchinenſchreiben. Auf dem Maſchinenwettſchreiben ging Lena Loſe⸗Chem⸗ nitz als deutſche Meiſterin hervor. Weitere Auszeichnungen erhielten: Olga Fiſcher⸗Berlin, Gretel Röhrbein⸗Zella⸗ Mehlis, Emil Hollenberger⸗Stuttgart, Fritz Kapp⸗Bayreuth, Lotte Kluge⸗Nürnberg, Anni Grimmel⸗Hamburg, Marie Ingelmann⸗Zella⸗Mehlis, Erna Springe⸗Köln und Hilde⸗ gard Scholz⸗Dresden. Auf einer Kundgebung in der Feſthalle begrüßte der Reichsführer der Deutſchen Stenographenſchaft, Lang⸗Kulmbach, die Ehrengäſte, ins⸗ beſondere die ausländiſchen Vertreter der Stenographen. Oberregierungsrat Dr. Schucht üüberbrachte die Grüße des Reichsinnenminiſters Frick, des tatkräftigen Förderers der deutſchen Kurzſchrift, der, wie Dr. Schucht betonte, bis⸗ her und auch weiterhin die Deutſche Stenographenſchaft in ihren Beſtrebungen mit Rat und Tat unterſtützen werde. Der Sternenhimmel im Auguſt 1933 Schon in der frühen Dämmerung leuchtet uns der Abendſtern Venus aus dem von den Lichtſtrahlen der unter⸗ gegangenen Sonne noch durchfluteten Himmelsgrund ent⸗ gegen. Aber ſehr nahe ſteht er dem weſtlichen Horizont, bald iſt ſeine Pracht vorüber, Ende des Monats geht er vor der Sonne unter. An ſeine Stelle tritt Jupiter im Süden, der erſt um 23 Uhr(bezw. 21 Uhr gegen Ende des Monats) das Firmament verläßt.— Als hellſte Firſterne melden ſich: in größter Höhe Wega und ſüdweſtlich Arktus. . Bei fortgeſchrittener Dunkelheit, etwa um 22 Uhr, wenn auch die ſchwächeren Sterne ſichtbar werden, gewahren wir, in einem großen Bogen über das Firmament geſpannt, das ſchimmernde Band der Milchſtraße. Am nordöſtlichen Horizont ſteigt ſie empor und führt über die gebrochene Linie der Sterne des Perſeus und über das W der Kaſſiopeia zum Sternbild des Schwans, das man wegen ſeiner Form auch das nördliche Kreuz nennt. Dort, wo die Flocken der Milch⸗ ſtraße am dichteſten ſind, ſpaltet ſie ſich in zwei Teile; der eine läuft über den Adler nach Süden zu den Sternen des Schützen hinab, der andere über den Schlangenträger zum untergehenden Skorpion im Weſten. Einſam im Südoſten leuchtet, bemerkenswert durch ſein auffallend ruhiges und bleiches Licht, Saturn, der fernſte der mit bloßem Auge ſichtbaren Planeten und berühmt durch ſeinen Ring. Arktus, einer der erſten Sterne in der Däm⸗ merung, ſteht jetzt über dem Weſtpunkt; links über ihm iſt das zarte Bild der Krone, im Zenit dominieren das Drachen⸗ haupt, die Wega in der Leier und der Schwan mit dem hellen Deneb. Hoch im Oſten trifft unſer Blick, auf einer Spitze ſtehend, das große Viereck des Pegaſus, von deſſen linker Ecke nordwärts das ſchmale Band der Andromeda ſich erſtreckt. Darunter erſcheint der Widder; tief im Nordweſten funkelt die Kapella. Anter den Planeten ereignet ſich in dieſem Monat ein eigentümlicher, reizvoller Wettlauf zwiſchen einem klei⸗ nen, Mars, und dem größten des Planetenſyſtems, Jupiter. Beide wandern unter den Firſternen von Weſt nach Oſt. Der Kleine iſt jedoch der ſchnellere. Mitte Juli noch unmittel⸗ bar über Spika, hat er den großen am 27/28. Auguſt ſchon überholt. Es iſt, als ob er den Strahlen der Sonne entgegen⸗ laufen wollte. Mars wird noch das ganze Jahr am Abend⸗ himmel zu ſehen ſein, während Jupiter Ende November im Bereich der Sonne unſichtbar wird und mit ihr untergeht. Anfang Auguſt geſellt ſich zu den beiden Wandlern auch der zunehmende Mon d. Man blicke abends jeweils nach halbe 9 Uhr nach dem ſüdweſtlichen Horizont. Am 5. Auguſt ſteht der Mond unter Spika, am 6. unter Mars und am 7. unter Jupiter. Am 8. hat der Mond bereits die erſten Sterne des Skorpions erreicht, wohin Mars erſt Mitte September und Jupiter erſt Mitte November gelangen. Merkur, der ſonnennächſte Planet, iſt im Auguſt unſichtbar. Um die Zeit vom 10. bis 13. Auguſt, auch früher oder ſpäter, ſtrahlen aus der Gegend des Perſeus die bekannten Auguſtſchwärme. Sie ſind die Auflöſungsprodukte eines Kometen vom Jahre 1862 und alljährlich, wenn die Erde die frühere Bahn dieſes Kometen kreuzt, werden ſeine Ueber⸗ reſte von ihr angezogen und treten ſo als die durch die Atmosphäre der Erde dahinſauſenden Sternſchnuppen ein⸗ drucksvoll in Erſcheinung. Die Mondphaſen: Am 30. Juli Neumond, am 2. Auguſt erſtes Viertel, am 14. Vollmond, am 21. letztes Viertel und am 29. Neumond. Gedenktage 6. Auguſt 1195 Heinrich der Löwe, Herzog von Bayern und Sachſen, in Braunſchweig geſtorben. 1789 Der Nationalökonom Friedrich Liſt in Reutlingen eboren. 1806 Kaiſer Franz J. von Heſterreich legt die deutſche Kaiſerwürde nieder. Ende des alten Deutſchen Reiches. 1870 Schlacht bei Wörth und Spichern. 1914 Kriegserklärung Heſterreich⸗Ungarns an Rußland und Serbiens an Deutſchland. 1930 Der ſchwediſche Ingenieur und Nordpolfahrer Salo⸗ mon Auguſt Andree auf der Weißen Inſel(Spitzber⸗ gen⸗Archipel) tot aufgefunden. Wetterbericht Meiſt heiter und warm, ſtellenweiſe leichte Bewölkung. Sonnenaufgang 4.25 Sonnenuntergang 19.45 Mondaufgang 12.23 Monduntergang 21.25 Neues aus aller Welt Feuer in einem bayriſchen Staatsgeſtüt. Der Blitz ſchlug in den Weſtflügel des Gebäudes des Staatsgeſtüts Schwaiganger. Im Nu ſtanden die großen Futtervorräte, die in dem Bau untergebracht waren, in Flammen. Das Gebäude wurde bis auf die Grundmauern eingeäſchert. Aus dem Oſtflügel, auf den der Brand übergriff, konnten im letzten Augenblick die Pferde und das Rindvieh gerettet werden. Der Verluſt, der durch den Brand entſtanden iſt, dürfte an 300 000 RM betragen. A Merkwürdiger Unfall. Im Dorfe Etzlingen im El⸗ ſaß wurde ein junges Mädchen begraben und die Trauer⸗ gemeinde hatte ſich bereits um das offene Grab verſam⸗ melt, in das der Sarg verſenkt wurde. Gemäß katholiſcher Sitte gingen die Einzelnen daran, den Sarg noch einmal mit Weihwaſſer zu beſprengen. Die 13jährige Maria Breit hatte gerade den Weihwaſſerwedel in die Hand genommen, als die trockenen Erdmaſſen zu rutſchen anfinden und ein Grabſtein, der das nebenanliegende Grab ſchmückte, auf das Kind fiel. Es wurde umgeworfen und mitſamt dem Stein in das offenſtehende rab geſchleudert. Einige Männer eilten dem Mädchen zu Hilfe und veranlaßten die Ueberführung der Verletzten in das Krankenhaus. Das Kind hat einen Schädelbruch davongetragen. ih Einweihung des Schuhmacher⸗Steiges. Ein ſchlichtes Holzkreuz erhebt ſich auf der Bergſchneide des Eggenalm⸗ kogel bei Reit im Winkl, nahe bei der öſterreichiſchen Gren⸗ dort am 23. November 1933 auf deutſchem Boden von ze, als Erinnerungsmal an den Schützen Schuhmacher, der einer öſterreichiſchen Grenzpatrouille erſchoſſen wurde. Da man auf dem Weg zum Kreuz bisher öſterreichiſches Ge⸗ biet berühren mußte, haben Pioniere in den letzten Wochen einen Steig erbaut, der von der Hindenburg⸗Hütte in einer Stunde auf ſteilem, aber breitem Wegband des Kreuz er⸗ reichen läßt. In einer einfachen Bergfeier wurde der Steig der Oeffentlichkeit übergeben. Neben den Eltern des gefal⸗ lenen Schuhmacher, der Skipatrouille, die Zeuge des Todes Schuhmachers war, hatte ſich ein Pionierzug des Regi⸗ ments eingefunden. In der Frühe wurde durch den Regi⸗ mentspfarrer Lang auf einer Almkapelle in einer Meſſe und Predigt des gefallenen Schützen gedacht. i Ein Toker und fünf Verletzte bei einem Juſammen⸗ ſtoß. Auf der Halleſchen Landſtraße hinter Schkeuditz ſtie⸗ ßen zwei Kraftwagen zuſammen. Der Lenker des einen Kraftwagens, Direktor Goedecke vom Lauchhammer⸗Werk, wurde auf der Stelle getötet. Außerdem wurden fünf Per⸗ ſonen verletzt. A Engliſches Kampfflugzeug über London abgeſtürzt. Ein engliſches Kampfflugzeug, das an einem Geſchwader⸗ flug teilnahm, ſtürzte über einer Vorſtadtlinie der Londo⸗ ner Untergrundbahn ab und ging in Flammen auf. Die Inſaſſen, ein Fliegeroffizier und ein Schütze, wurden ge⸗ tötet. Durch das Unglück wurde der Verkehr auf der Un⸗ tergrundbahnſtrecke mehrere Stunden völlig lahmgelegt. Ab Eiſenbahnuiglücksfälle. In den Vogeſen hat ſich ein neues Eiſenbahnunglück ereignet. Ein von Epinal kom⸗ mender Zug fuhr im Bahnhof von Neuſchateau auf einen vollbeſetzten Perſonenzug auf. 30 Perſonen wurden ver⸗ letzt, darunter acht ſchwer.— Auf dem Bahnhof von Cu⸗ loz ſtieß ein Güterzug mit dem Schnellzug Paris Rom zuſammen. Perſonen wurden nicht verletzt, doch iſt erheb⸗ licher Schaden entſtanden. Sühne für einen Raubmord. Berlin, 5. Auguſt. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin fell mit: In Verlin⸗Plötzenſee wurden die Eheleute Brun und Erna Laude hingerichtet, die vom Schwurgericht 17 Berlin am 12. März wegen Raubmordes rechtskräftig zun Tode verurteilt worden waren. Sie hatten am 3. Janug⸗ 1935 den 86jährigen früheren Dentiſten Hermann Schmid in der Manteuffel⸗Straße, bei dem ſie in Untermiete wohn, ten und der ihnen nur Gutes erwieſen hatte, ermordet a0 die Leiche, um einen Unglücksfall vorzutäuſchen, auf die Straße geworfen. Das erbeutete Geld, annähernd 100 Ri hatten ſie unmittelbar nach der Tat in Vergnügungsſtätſeh faſt reſtlos ausgegeben. 4. Drei Arbeiter im Steinbruch getötet. In dem großen Porphyr⸗Bruch von Davle an der Moldau verſchütteten iu olge Unterwaſchung abgeſtürzter Felſenmaſſen vier Arbei er. Drei Arbeiter konnten nur noch als Leichen geborgen werden. Der vierte wurde ſchwer verletzt. 5 I Zum Weltflug geſtartet. Der Weltflieger Wilen Poſt iſt in San Francisko in Begleitung ſeiner Gattin nach Seattle, der erſten Etappe auf ſeinem Weltflug, geſtartet * 125 Todesopfer der Hitzewelle in Amerika. Die an⸗ haltende Hitzewelle im Mittelweſten der Vereinigten Stag ten forderte weitere 25 Todesopfer. Die Zahl der unter der Einwirkung der hohen Temperatur Verſtorbenen erhöht ſich danach auf 125. In Nebraska ſind allein 20 Menſchen an Hitzſchlag geſtorben. Zahlreich ſind auch die Hitzſchläaͤge in Newyork, wo der Feuchtigkeitsgehalt der Luft nahe unerträglich iſt. u Bergnügungsdampfer leck gelaufen. Ein franzöſiſchez Vergnügungsdampfer, der 250 Fahrgäſte an Vord hatte und von einem Sonntagsausflug nach den Inſeln Molen und Quexant nach dem Heimathafen Breſt zurückfahren wollte, lief in der Nähe von Quexant auf einen Felſen auf An Bord entſtand eine Panik, deren die Beſatzung mu mit vieler Mühe Herr werden konnte. Infolge Lecklaufenz erlitt das Schiff ſtarke Schlagſeite. Von den benachbarlen Leuchttürmen war das Unglück bemerkt worden. Durch Kanonenſchüſſe wurde die Aufmerkſamkeit der in der Nö befindlichen Schiffe f das Wrack gelenkt. Sämt auf. Fahrgäſte konnten von den zur Hilfe herbeigeeilten Schiß⸗ fen übernommen werden. Schleppdampfer brachten die Schiffbrüchigen nach Brect. Wieder ein Opfer der Cyuchjuſtiz Newyork, 6. Auguſt. In Pittsboro(Miſſiſſippi) drang nachts eine große Volksmenge in das Gefängnis, überwil⸗ tigte den Wärter und holte einen Neger heraus, der dez Verſuches beſchuldigt wurde, eine weiße Frau zu vergewal⸗ ligen. Die Menge ſchleppte den Neger bis zu einer Brücke über den Balobuſha-Fluß, wo ſie ihn lynchke. Am nächſlen Morgen wurde die Leiche des Negers an der Brücke aufge⸗ hängt aufgefunden. Höhenflugzeug abgeſtürzt Paris, 6. Auguft. In der Nähe von Gravenk, unmel des Flughafens Touſſus le Noble, ereignete ſich ein Flug zeugunglück, das der franzöſiſchen Fliegerei nicht nur eine ihrer beſten Flieger raubte, ſondern auch das einzige Flug zeug zerſtörte, das für einen Skratoſphärenflug in Ausſich genommen und demenkſprechend gebaut war. Der Appari ſtürzte ab, weil der Flugzeugführer in zu großer Höhe infolge Sauerſtoffmangels bewußtlos geworden war. Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unsern guten Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Ludwig Seitz Chauffeur gestern Montag früh, im Alter von 35 Jahren, unerwartet zu sich zu rufen. In tiefer Trauer: Frau Paula Seitz u. Kind nebst Angehörige. Mhm.-Seckenheim, 6. August 1935. Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 5 Uhr vom Trauerhause, Meßkircherstraße 36 aus statt. Allen lieben Verwandten und Beſtannten sage ich auf diesem Wege ein„Aergliches Hebewoßbli. al Emm Dolz Mu. Wegen Krankkeit verkaufe ich alles was zu einem Neubau an Gerüſtholz und Werk⸗ zeug erforderlich iſt, wie: Gerüſt⸗ ſtangen, Gerüſtbolzen, ganze und halbe Gerüſtdiele, Gerüſtleitern, Gerüſtböcke, Schubkarren, 1 Bau⸗ bude, 1 Abort, Werkzeug uſw. gegen Barzahlung. Ignaz Keller, Baugeſchäft Rheinfelderſtraße 13. 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