ſtſtraß⸗ iſchung Mini samten 15 Der espoli⸗ Schutz. n üdiſche her in ommen Zeche * Un⸗ Tode er ver⸗ Berg⸗ en ſind Dörfer Hagel lrandg ndigen Nach ernte witten nußten Irena⸗ n fort ontſat tsgeld Der t jetz Inſel ch ge⸗ Ein⸗ er. N auf, at der ürftige ei ſic n bon Selk Kinde alem inen ich zu 2. Blatt zu Wr. 184 Le ckarote—— eee eee rr ee Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Die„Einheit des Handelns“, die man auf dem Mos⸗ kauer Kongreß proklamierte, hat in der Praxis eine Inter⸗ pretation gefunden, die man ſich bei den Verbündeten Moskaus allerdings nicht hat träumen laſſen. Die Komintern hat ihre einzelnen Sektionen ſo feſt in der Hand, daß ſie nur auf den Knopf zu drücken braucht, um Unruhen, Streiks und Demonſtrationen zu entfeſſeln. Das Entſchei⸗ dende aber iſt, daß ſie ſich die mürben Stellen in der Welt geſchickt ausſucht, wo ihre Hetze raſche Erfolge zeitigt. Das Weltgift des Kommunismus wirkt freilich nur da, wo politiſch gewiſſe Vorausſetzungen dafür vorhanden ſind. Deutſchland hat der Welt ein Beiſpiel gegeben, wie man dieſer Weltgefahr entgegenwirken kann. Die Ausrottung jeden Kommunismus in Deutſchland ſollte nicht nur uns von der Gefahr bolſchewiſtiſcher Umſturzverſuche befreien, ſon⸗ dern auch dem Siegeszuge dieſer Weltpeſt den Weg nach Weſten verlegen. Anſtatt aber durch eine redliche Verſtän⸗ digung mit Deutſchland die kommuniſtiſche Gefahr auch für Frankreich abzuwehren, verfiel Frankreich auf den unſinni⸗ gen Gedanken, ſich mit dem Bolſchewismus gegen Deutſch⸗ land zu verbünden. Ein Teil ſeiner öſtlichen Trabanten hatte nichts Eiligeres zu tun, als den Franzoſen auf dieſem verhängnisvollen Wege zu folgen. Nun beleuchten die bol⸗ ſchewiſtiſchen Flammenzeichen in den franzöſiſchen Kriegs⸗ häfen die ganze furchtbare Lage grell und hell. Auch an anderen Stellen Frankreichs, nämlich in ſeinen Kolonien, iſt das Anwachſen der kommuniſtiſchen Propaganda deut⸗ lich zu ſpüren. Auf dem Moskauer Kongreß haben es Ver⸗ treter aus Kolonialländern offen ausgeſprochen, daß die Be⸗ freiung der unterdrückten Völker ein alter Zielpunkt Lenin⸗ ſcher Politik iſt. Herr Stalin denkt nicht daran, hier die Politik ſeines großen Vorgängers Lenin aufzugeben. Der Franzoſe ſpürt es auch in Algier und Tunis, in Marokko und in Tonking, daß der Bolſchewismus die Weltrevolu⸗ tion bei den Kolonialvölkern weiter zu treiben verſucht. Herr Laval hat ſich das Bündnis mit Rußland ſicherlich etwas anders vorgeſtellt. Der italieniſch⸗abeſſiniſche Streitfall beſchäftigt noch im⸗ mer die Oeffentlichkeit. Das Rüſten geht auf beiden Seiten munter weiter, aber noch iſt man bemüht, einen Krieg zu vermeiden. Die verſchiedenen maßgeblichen Mitglieder des Völkerbundes halten noch Beratungen ab, es erſcheint aber mehr als fraglich, ob der Völkerbund die Autorität hat, die er in ſolchen Fällen haben müßte und auch ſchon früher nicht hatte. Alle Beratungen haben noch kein poſitives Ergebnis gehabt. Auch an Angeboten und Verſuchsballonen hat es nicht gefehlt, aber zu einem Ziel iſt man nicht gekommen. In einer neuen Unterredung iſt der Kaiſer von Abeſſinien gefragt worden, ob er bereit ſei, eine Kontrolle des Völ⸗ kerbundes anzuerkennen, die durch eine internationale Ab⸗ ordnung neutraler Ratgeber ausgeübt werden könnte. Der Kaiſer hat geantwortet, daß die Frage einer Kontrolle Abeſ⸗ ſiniens durch den Völkerbund nicht in Frage käme. Abeſ⸗ ſinien habe bereits Ratgeber ſeiner eigenen Wahl im Dienſt. Auf die Frage, ob Abeſſinien dann bereit ſei, Italien wirt⸗ ſchaftliche Sondervorteile ohne ſede politiſche Bevorzugung zu gewähren, hat der Kaiſer erwidert, Abeſſinien könnte eine derartige Bevorzugung Italiens ſelbſt dann nicht zuge⸗ ſtehen, wenn es wollte, da ſie dem franzöſiſch⸗abeſſiniſchen Vertrag widerſprechen würde. Dieſes Abkommen enthalte Beſtimmungen, die auch zugunſten anderer Länder ſprä⸗ chen. Weiter erklärte der Negus, die Ausländer, die in Abeſ⸗ ſinien ernſthaft und ehrlich arbeiten wollen, würden ſtets wohlwollende Aufnahme finden. Veſonders willkommen ſeien ſolche Ausländer, die Induſtrien gründen und die landwirtſchaftliche Entwicklung fördern wollten. Eiſenbah⸗ nen wünſcht der Kaiſer jedoch nicht gebaut zu ſehen, da nach ſeiner Anſicht Kraftwagenſtraßen beſſere Beförderungs⸗ möglichkeiten böten. Aus dieſer letzten Aeußerung ergibt ich erneut die durchaus moderne Einſtellung des abeſſini⸗ ſhen Herrſchers. Der Präſident der Abrüſtungskonferenz, Arthur Hender⸗ kon, hat den Mitgliedern des Präſidiums mitgeteilt, daß er mit Rlickſicht auf die ſeit der letzten Sitzung eingetretenen Ereigniſſe beſchloſſen habe, das Präſidium während der erſten Woche der Völkerbundsverſammlung einzuberufen, damit es eine allgemeine Prüfung der gegenwärtigen Lage vornehme und einen Beſchluß über die künftige Aufgabe der Konferenz faſſen könne Wie hierzu aus dem Völker⸗ bundsſekretariat verlautet, iſt der 13 September 8 Aus⸗ ſicht genommen worden In dem Programm des Völker⸗ bundsſekretariats war an ſich ſchon ſeit einigen Monaten eine neue Tagung des Präſidiums der Abrüſtungskonferenz vorgeſehen. Aus welchen beſonderen Gründen die Einberu⸗ fung im gegenwärtigen Augenblick erfolgt iſt und welche Ziele Henderſon der in enger Fühlung mit der engliſchen Regierung vorgehen dürfte, verfolgt, iſt zurzeit nicht be⸗ kannt. * Im amerikaniſchen Bezirk Rhode Island wurde diefer Tage eine politiſche Wahl durchgeführt, deren Ergebnis in⸗ ſofern bemerkenswert iſt, als jetzt die Republikaner einen Wahlſieg erringen konnten, während die letzte Wahl zu⸗ unſten der Demokraten ausging. Die Preſſe des ganzen zandes beſchäftigt ſich in längeren Leitartikeln mit dem Sieg des republikaniſchen Kandidaten. Uebereinſtimmend iſt man der Anſicht, daß der Wahlausgang eine inhalt⸗ ſchwere Warnung vor der Fortſetzung der Politik des neuen Planes bedeute. Selbſt demokratiſche Blätter ſchlie⸗ ßen ſich dieſer Meinung an. Viel bemerkt wird von den Blättern auch, daß in der letzten Zeit mehrere angeſehene Führer des amerikaniſchen Wirtſchaftslebens in den ver⸗ ſchiedenſten Landesteilen von ihren Poſten im Wirtſchafts⸗ beirat der 1 zurückgetreten ſind. Erwähnt ſei hier, daß erſt am letzten Mittwoch der Präſident der National⸗ City⸗Bank in Newyork, Winthrop Alderich, aus dem Wirt⸗ ſchaftsbeirat ausſchied. Außerdem iſt zurzeit die Nira ohne Vorſitzenden, da O'Neill, der Vizepräſident der Newyork Guaranty Truſt Company, ebenfalls den Vorſitz niederlegte. Reichsautobahn in Baden III. Die Strecke Bruchſal— Karlsruhe— Pforzheim— Lan- desgrenze in Vorbereitung. In raſcher Fahrt bringt uns der Wagen durch blü⸗ hende Auen und Felder von Bru chſal aus auf der Land⸗ ſtraße in Richtung Graben-Neudorf— Germersheim nach Karlsdorf. Kurz vor dieſem Dorf machen wir Halt. Zwei rieſige Transparente ſtehen hier zu beiden Seiten der Landſtraße und machen jeden Vorüberfahrenden auf⸗ merkſam auf zwei große Bauprojekte, die zurzeit ünſer Hei⸗ matland Baden im Zeichen der Arbeitsſchlacht durchführt Das eine Transparent lautet: „Pfinz⸗Saalbach⸗Korrektion i Saalbachkanal Badiſches Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium.“ Das andere Transparent lautet: 0 „Reichsautobahn OBK⸗Frankfurt W Bauabſchnitt Bruchſal— Karlsruhe.“ Mit dieſem Abſchnitt der Reichsautobahn, der wiederum in 9 Deutſchlands erſter Reichsautobahn Frankfurt — Darmſtadt eine Fortführung der Nord⸗Südſtrecke im großen Reichsautobahnnetz darſtellt, wollen wir uns zu⸗ nächſt einmal befaſſen. Zwiſchen Bruchſal und Karlsruhe. Konnten wir auf der Strecke Viernheim— Mannheim— Heidelberg ſehen, wie eine Autobahn kurz vor ihrer Voll⸗ endung und auf dem Bauabſchnitt Heidelberg— Bruchſal, wie eine Autobahn in ihren erſten Anfängen ausſieht, ſo zeigt uns die Bauſtrecke Bruchſal— Karlsruhe, welche Vorarbeiten überhaupt getroffen werden müſſen, um mit den eigentlichen Bauarbeiten beginnen zu können. Hin⸗ ſichtlich der Linienführung, die übrigens jeweils von der Oberſten Bauleitung in Frankfurt feſtgelegt, ſodann aber von der in Frage kommenden Bauabteilung ſachge⸗ mäß bearbeitet wird, ſei folgendes erwähnt: Der Bauabſchnitt Bruchſal— Karlsruhe der Reichsautobahn beginnt an der parallel mit der Bahn⸗ linie führenden Landſtraße Bruchſal— Graben, führt bei Karlsdorf über freies Feld und kommt nachdem er den Breithauptgraben überſchritten hat, dann in die großen Waldgebiete der„Büchenauer Hardt“, des„Niederwaldes“ und des„Füllbruchs“, wobei er die Straßen Bruchlal— Büchenau, Untergrombach— Büchenau, Weingarten— Staffort und Weingarten— Blankenloch jeweils überführt. Am ſogenannten„Weidbuckel“ verläßt die Reichsautobahn das große Waldgebiet, unterführt die Kreisſtraße Grötzin⸗ gen— Hagsfeld und führt ſodann durch die Gemarkungen der Storenäcker hindurch. Nachdem noch die Pfinz über⸗ führt iſt, endet dieſer Bauabſchnitt der Reichsautobahn, der unter der Leitung der Bauabteilung e a ſteht und der eine Länge von 18 Kilometer aufweiſt, auf der Robert Wagner⸗Allee zwiſchen Karlsruhe und Durlach. Was die zurzeit getätigten und für die Zukunft ge⸗ planten Ausführungen dieſer Bauſtrecke betreffen, ſo kann hier folgendes angegeben werden: Die Vorarbeiten ſind hier in vollem Gange; fertiggeſtellt ſind dieſelben auf , der Strecke von Bruchſal bis zur Straßenkreuzung Wein⸗ garten— Staffort. Die übrige Strecke dürfte in etwa 5 bis 6 Wochen fertiggeſtellt ſein. In dieſem Zuſammenhang iſt es intereſſant, zu erfahren, wie dieſe Vorarbeiten überhaupt vonſtatten gehen. Zunächſt werden in Abſtän⸗ den pon etwa 150 Meter Bohrungen bis zur Tiefe von 2 5s 3 Meter unter der kunftigen Krone der Straße vorge⸗ nommen, um ſich über den Untergrund und die Grund⸗ waſſerverhältniſſe zu unterrichten. Im allgemeinen hat man auf der hier in Frage kommenden Strecke der Reichs⸗ autobahn mit einwandfreien Verhältniſſen zu rechnen. An vereinzelt auftretenden moorigen Stellen werden die nöti⸗ gen Vorkehrungen getroffen, um der ſpäteren Autobahn eine unbedingte Sicherheit gewährleiſten zu kön⸗ nen. Nach dieſen, für das Fundament und den ganzen Be⸗ ſtand der Autobahn äußerſt wichtigen Bodenunterſuchun⸗ gen beginnt die Forſtverwaltung mit dem Fällen der Bäume, denn die Autobahn führt ja— wie oben be⸗ reits erwähnt— eine große Strecke durch Waldgebiet. Die gefällten Bäume werden durch Pferde abgeſchleppt. Der Boden darf aber dann nicht ſofort geebnet werden, ſondern alles, was ſich an Holzwerk, und hier insbeſondere die Wurzeln und Stumpen, unter der Erde noch befindet, muß mühſam herausgeſchafft werden, damit nach Vermodern des Holzes keine Hohlräume entſtehen, die ein Einſinken der Straßendecke hervorrufen könnten. Daher werden über der freigelegten Wurzel Flaſchenzüge angebracht, die Wurzel ſelbſt wird untergraben und dann die zentnerſchwere Laſt aus dem Boden gezogen. An verſchiedenen Stellen leiſtet dieſe ſchwierige Arbeit die Zugkraft einer großen Ro⸗ dungsmaſchine. So entſtehen naturgemäß große Trichter⸗ felder, und man glaubt ſich dadurch unwillkürlich an die Fronten des Weltkrieges verſetzt; aber dieſe Arbeiten ſind zur„Traſſierung“ der Reichsautobahn— um hier einmal einen Fachausdruck zu brauchen— zur Linienführung, un⸗ bedingt notwendig. Die bisher abgeholzte und gerodete Strecke auf dieſem Bauabſchnitt beträgt 12 Kilometer mit etwa 36 ha Flächengebiet. Sind dieſe Rodungsarbeiten beendet, wird der Mutter⸗ boden abgetragen, der ſpäter zur Anlegung der Bö⸗ ſchungen und des mittleren fünf Meter Breite meſſen⸗ den Grünſtreifens Verwendung findet. Die zur Dammauf⸗ ſchüttung bis zur Straßenkreuzung Weingarten— Staffort benötigten etwa 400 000 ebm Erdmaſſen werden aus dem Saalbachkanal entnommen und mittels Feldbahnen auf einer Förderlänge bis zu 11 Kilometer an die betreffenden Bauſtellen gebracht. Bisher finden auf der Strecke Bruchſal— Karlsruhe dreis bis vierhundert Arbeiter aus den im Bezirk liegenden Städten und Dörfern Beſchäftigung, doch wird ſich dieſe Zahl verdreifachen, wenn in einigen Wochen mit dem Bau der Unter⸗ bzw. Ueberführungen begonnen wird. (Schluß folgt. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Wiannheimer Kleinviehmarkt vom 8. Auguſt. Auftrieb: 30 Kälber, 8 Schafe, 118 Schweine nicht notiert, 200 Ferkel, 3861 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 12 bis 17, über ſechs Wochen 18 bis 22, Läufer 22 bis 26 Mark.— Marktverlauf: mittel. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 8. Auguſt: Alles unverändert! Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 8. Auguſt: Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kartoffeln, neue 6.5 bis 7.5; Wirſing 15 bis 18; Weißkraut 12 bis 15; Rotkraut 18 bis 20; Blumenkohl, Stück 10 bis 60; Karotten, Büſchel 4 bis 7; Gelbe Rüben 9 bis 50; Rote Rüben 10 bis 15; Spinat 20 bis 25; Mangold 10 bis 12; Zwiebeln 8 bis 10; Grüne Bohnen 13 bis 28; Grüne Erbſen 30 bis 35; Kopfſalat 6 bis 15; Endivienſalat 6 bis 15; Oberkohlraben, Stück 6 bis 7; Rhabarber 5 bis 7; Tomaten 15 bis 25; Radieschen, Büſchel 6 bis 7; Rettich, Stück 8 bis 10; Meer⸗ rettich 20 bis 70; Schlangengurken, groß, Stück 10 bis 25; Einmachgurken, Stück 1.2 bis 1.5; Suppengrünes, Büſchel 3 bis 5; Peterſilie, Büſchel 3 bis 5; Schnittlauch, Büſchel 3 bis 5; Aepfel 12 bis 30; Birnen 15 bis 30; Pfirſiche 35 bis 60: Heidelbeeren 34 bis 35; Zitronen, Stück 9 bis 15; Bananen, Stück 8 bis 12; Süßrahmbutter 150 bis 160 Landbutter 140; Weißer Käſe 30; Eier, Stück 10 bis 14. rankfurter Schlachtviehmarkt vom 8. Auguſt. Auftrieb: 107 Minder 1 15 29 Ochſen, 17 Bullen, 4 Kühe, 57 Färſen. Zum Schlachthof direkt 2 Ochſen, 1 Bulle, 5 Färſen, 760 Kälber, 97 Schafe, 658 Schweine Ueberſtand: 31 Rinder, darunter 8 Ochſen, 2 Kühe, 21 Färſen, 11 Schafe. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber a) 65 bis 68, 59 bis 64, 54 bis 58, 45 bis 53; Hammel be) 39 bis 40, 37 bis 38; Schafe e) 35 bis 36; Schweine al) bis d) einſchl. 54.— Marktverlauf: Kälber rege, ausverkauft; Hammel und Schafe mittelmäßig, Ueberſtand; Schweine ſehr flott, ausverkauft. 1 U 5 Rechts: Schweres Unglück im Baſaltbruch Taſchenhof. Durch verſehentliches Anzünden einer Zünd⸗ ſchnur brachen im Ba⸗ ſaltbruch Taſchenhof große Geſteinsmaſſen ab, ſo daß die dort be⸗ ſchäftigten Arbeiter ver⸗ ſchüttet wurden. Das Unglück forderte 9 To⸗ desopfer. Weltbild(M). Links: Auf der neuen Groß⸗ glocknerſtraße. Herkuleyns, Amſterdam, auf MG. während des Rennens, das ſich an die Einweihung der neuen Straße anſchloß. „ Weltbild(M) Die Frau und Einige Gebote für die Gäſte des Waldes J. Achte die Schöpfung, die nicht du vollbracht haſt! Gott ſchuf Himmel und Erde und den Wald! dächtig in die Stille des Hains und preiſe die Güte der dich teilhaben läßt an dem, was die Erde ve Bäumen und an allem, was ſie umgibt. 2. Gemeinnutz ſtelle vor Eigennutz auch im Walde! f Die neue Zeit hat auch den deutſchen Wald, ſeine Wartung und Erhaltung nicht vergeſſen. Deshalb iſt es Pflicht aller Volks⸗ genoſſen beiderlei Geſchlechts und jeglichen Alters, den Wald als ein dem Staat gehöriges und von ihm betreutes Allgemeingut an⸗ zuſehen und zu achten. 3. Ueber allen Gipfeln ift Ruh'! Wer ſeiner Luſt am Leben nur durch Lärmen Ausdruck geben kann und will, der hat im Walde nichts zu ſuchen. Der Wald iſt ein Teil der grenzenloſen Unendlichkeit und das All gebietet Schwei⸗ gen, weil es ſelbſt zu uns nicht in tönenden Phraſen und toſendem Schwall ſpricht. Ueber allen Gipfeln iſt Ruh', aber nicht Radau! Und unter den Gipfeln ſoll Ruhe herrſchen, um die wunderſame Harmonie zwiſchen oben und unten, Gipfel und Boden, Himmel und Erde nicht zu ſtören. 4. Schneid' es nicht gleich in alle Rinden ein! Hat dir das gütige Schickſal eine beglückende Liebe ins Herz geſenkt und dich ein Menſchenkind finden laſſen, mit dem es dich zum Gefühlsaustauſch aus der Enge der vier Wände oder dem Gewimmel auf den Straßen zum Alleinſein treibt, gut, ſo freue dich dieſes köſtlichen Geſchenkes, aber laſſe ja die Taſchenmeſſer zu⸗ geklappt und ritze deine Wonne nicht gleich in alle Rinden ein! Auch Bänke, Wände und die Auflegeplatten auf Ausſichtstürmen e geeigneten Mitteilungsobſekte für überſprühende Luſt⸗ ergüſſe. 5. Laß dir die Stunden im Walde Feierſtunden ſein! Könnte man die Anzahl der Menſchen, die den Wald dauernd zur Wohnſtatt haben, in Ziffern preſſen, man würde erſtaunen, wie niedrig ſich die Summe halten müßte; denn ihrer ſind relativ ſo wenige daß ſie faſt nur Bruchteile der Bevölkerung ausmachen. Der Wald wird demnach zumeiſt von Menſchen aufgeſucht, die einen Aufenthalt in ihm als eine außerordentliche Vergünſtigung betrach⸗ ken. Nimm deshalb den kargen Stunden, die dich der Wald zu Gaſt hat, nicht den Sinn, den ſie haben ſollen. 6. Du biſt nur Gaſt, Tiere haben Wohnrecht! Läuft euch ein Käfer über den Weg, laßt ihn laufen, klettert an Eichhörnchen poſſierlich herum, wählt es nicht zur Zielſcheibe ür die Kienäpfel in eurer Fauſt, hat ſich ein Rehkitzchen verlaufen, aßt es nicht anz denn das Muttertier nimmt von Menſchenhand berührte Jungtiere nicht mehr an; verſucht es nicht, beſſer trillern 1 wollen als die gefiederten Sänger im Aſtgehege. Ihr ſeid nur äſte des Waldes, Wohnungsinhaber ſind die Tiere! 4. Der Wald iſt kein Revier für Abfälle und Ungezogenheiten. Es iſt nicht unumgänglich nötig, Einwickelpapier, Karbonaden⸗ Knochen, Eier⸗, Bananen⸗ oder Apfelſinenſchalen, geleerte 1 los geleerte Flaſchen ſo ſichtbar zu hinterkaſſen, daß man ſich bei ihrem Anblick nur angewidert abwenden muß. Rauchen im Walde wird zum Verbrechen am Volksgut, zieht den Waldesduft in eure Lungen ein! Abkochen iſt ſo vorſichtig vorzunehmen wie eine Ope⸗ ratton, das Anbringen von Hängematten iſt endlich verboten. Laßt 15 euch im Walde zur Mahlzeit nieder, ſo benehmt euch ſo manier⸗ lich, als ſpeiſtet ihr im Gaſthaus! 8. Der deutſche Wald iſt kein Urwald! Warum nehmen die Blumen⸗ und Zweigeplünderer nicht gleich ganze Bäume als Andenken mit? Warum finden ſie es ſo„inter⸗ eſſant“, grade verbotene Wege zu betreten, in die Schonungen ein⸗ zubrechen, lebensgefährliche Kletterpartien an Felsgehängen aus⸗ zuführen, Wieſen zu vertreten, e abzureißen, Naturdenk⸗ mäler zu verſchandeln, Ruheplätze, Schluchten, Bänke und Bäume 1 verunreinigen? Der deutſche Wald iſt Deutſchland, alles, was arin wird und wächſt, lebt und webt, grünt und blüht, duftet und ſingt, alles das will und ſoll geachtet und pfleglich behandelt ſein. Ordnung halten! Ordnung halten, Ordnung! Nicht nur in der Wohnung, nicht nur im Kontor, und auch nicht nur im Garten oder Stall oder ſonſtwo, ſondern auch Ordnung halten in der Seele. Dafür Sorge kragen, daß die Seele immer in ſchönſter Ordnung. Mit meiner Naſenſpitze berührte ich kaum die Höhe des Eßzim mer⸗ tiſches da fing mein Ordnunghalten ſchon an. Ich räumte in meiner Spielecke auf, ich ſauberte mit einem kleinien Oſterbeſen — einem Stiel mit Blaubeerreiſig— die Straße, ja, halß ſelbſt ſchon der Mutter beim Aufräumen. War ich krank— ich war es oft— vertrieb ich mir die Zeil damit, daß ich die Nachttiſchkäuchen aufräumte. Erſt des Vaters, dann der Mutter, und hinterher folgten die Käſten der Waſchtoilette. So bin ich alſo von kleinauf auf Aufräumen„trainiert“, und ſo iſt es mir immer ein Le Wies aus dem größten Tohuwabohu eine Oaſe zu ſchaften oder ein häusliches Paradies. Früher nannte man mich als Lob: ein gutes Kind! Dabei war es wohl— bon mir aus gerechnet— nur kindliche Sptelerei. Später wurde aus dem Lob ein Tadel. Es fanden ſich welche, die da ſagten. ich ſtecke nur gerne meine Naſe aas Neugierde in anderer Leute Sachen! Und dies wurde geſagt, wenn meine Auf⸗ räumungen ſich zu weit ausſtreckten. Trotzdem ließ ich mich nicht davon abbringen, trotzdem räumte ich weiter auf Sachen, die mich etwas angingen, und Sachen— ich muß es ſchon eingeſtehen mich nichts angingen. Auch heute räume ich nog ind räume. Und dies gerade dann, wenn in meiner Seele irgendetwas durcheinandergeraten. Anfangs wurde ich es elbſt nich! gewahr, das dem ſo it, und nun heute benütze ich bewußt die äußerliche Aufräumung zur innerlichen Aufräumung, wenn ich alles um mich geordnet, iſt auch n mir wieder O ig Es iſt etwas Seltſames darum, aber die Hauptſache 0 und bleibt, daß in der Seltſamkeit ein Segen ſteckt, ein großer Segen. Mein Aufräumen hilft mir die ſchwerſten Stunden tragen, ſtärkt mich friſcht mich auf, reißt mich hoch, läßt mich nicht unter⸗ gehen im Lebenskampf. Und wenn ich noch ſo aufgeregt und wenn ich noch ſo mutlos, und alle Wege mir verſchüttet und feder Lichtblick mir genommen, mein Aufräumen ſchafft es. Mit feder Sache, die ich glätte, mit jedem Gegenſtand, den ich ordne, wird die Verworrenheit in meiner Seele immer mehr und mehr glatt und geordnet. Und meine Hände haben mit der ruhigen Aufräumungsarbeſt zugleich auch mir alle verſchütteten Wege wieder frei gemacht und einen Lichtblick mir wieder gegeben. Aufräumungsarbeiten zu leiſten iſt ganz fabelhafte Methode ut Selbſterziehung Es 0 nicht wahr, wenn geſagt wird, daß kenſchen mit einem großen Ordnungsſinn Pedanten ſind. Nein, es ſind nut Menſchen mit übergroßem Selce dn Und 155 e können wir gebrauchen. Solche Menſchen fordert die eutige Zeit! Darum: Ordnung halten, Ordnung! Nicht nur in der Wohnung, nicht nut im Kontor, und auch nicht nur im Garten oder Sta oder ſonſtwo, ſondern auch Ordnung halten in der Seele. Dafür Sorge tragen, daß die Seele immer in ſchönſter Ordnung tt. geh an⸗ chöpfers, : an den Neuzeitliche Wäſche Der Wäſcheſchrank war von jeher der Stolz einer jeden Frau. Aber die Anſichten hierüber haben ſich im Laufe der Zeit etwas geändert. Wir wollen heute keine Wäſcheſtücke mehr, die ein gan⸗ zes Menſchenalter halten müſſen, wir wollen ab und zu mal etwas wechſeln können. Denn auch die Wäſche iſt dem modiſchen Wechſel unterworfen, wenn auch nicht in dem Maße wie die übrige Klei⸗ dung. Die Wäſche für den Sommer ſoll zweckmäßig und leicht ſein. Einfarbige und gemuſterte Batiſte oder Kunſtſeiden ſind das ge⸗ eignete Material. Die Schnittformen ſind gefällig und tragen jedem Geſchmack Rechnung. Vor allen Dingen wird die weibliche Linie betont. An den Nachthemden ſieht man viel Volants und Puffärmel. Die Hemdhoſen zeigen reiche Verzierung von Hand⸗ ſtich. Auch das Nachtjäckchen unſerer Mütter wird wieder modern. Natürlich nicht in der feſten Form wie damals, ſondern zart und duftig aus Batiſt mit Spitzchen und Stickereimotiven. Es iſt für die kühleren Tage und im Krankheitsfalle ſehr angenehm. Alle hier gezeigten Modelle ſind praktiſch und doch nett und tragbar. Ohne einen Morgenrock kann wohl heute keine Frau mehr aus⸗ kommen. Am beliebteſten ſind die ſportlichen Formen, mit brei⸗ ten geſteppten Kragen und Manſchetten. Wollmuſſelin oder ge⸗ muſterte Kunſtſeide ſind für den Sommer am geeignetſten. Für die Anhängerinnen des Pyjama oder Hausanzuges ſei geſagt, daß auch hier die ſportliche Form vorherrſchend iſt. Der Hausanzug findet immer mehr Freundinnen, weil man erkannt hat, wie praktiſch er iſt. Man iſt immer angezogen und kann durch kleine Verwand⸗ lungen öfter einen anderen Eindruck ſchaffen. Ich erinnere nur an das Umbinden eines bunten Tüchleins oder an das Auswechſeln der Jacke. Denn auch im Hauſe ſoll man immer nett ausſehen und ſich nicht vernachläſſigen Hübſche Wäſche zu beſitzen, iſt kein Luxus, denn wir haben die Pflicht, auch gegen uns ſelbſt kritiſch zu ſein und auch dann gut auszuſehen, wenn uns niemand ſieht. Auch mit den beſcheidenſten Mitteln kann man dieſes erreichen, nur etwas Nachdenken gehört dazu und ein guter Geſchmack, der uns das Richtige finden läßt. Fig. 1. Nachthemd aus gepunktetem Batiſt mit halben Puff⸗ ärmeln und zwei Volants am Ausſchnitt Handſtich Fig. 2. Hemhoſe aus gepunktetem berziert. Fig. 3. Nachtjäckchen aus Kunſtſelde mit Stickereimotiven und Spitzchen am Aermel. Fig. 4. Morgenrock aus einfarbiger Kunſtſeide. und die Manſchetten ſind geſteppt. Fig. 5. Hausanzug aus kariertem Baumpwollſtoff mit einfar⸗ bigem Kragen und Aufſchlägen. —————h— Die Pflege der Balkonpflanzen Balkonpflanzen müſſen während der Wachstumsperiode, vor allem aber zur Zeit ihrer höchſten Blühwilligkeit, wiederholt fleißig gedüngt und durch aufmerkſames Gießen kulturfähig unter⸗ halten werden. Letzteres iſt bei allen Balkonpflanzen bon ganz beſonderer Bedeutung Genügt an kühleren Tagen im allge⸗ meinen ein einmaliges Gießen, ſo muß dasſelbe während der heißen Jahreszeit abends und morgens vorgenommen werden, und zwar ſo reichlich, daß die Behälter völlig durchtränkt find. Ein Begießen während der Mittagsſtunden iſt dagegen zwecklos, da das ſchnell verdunſtende Waſſer den Pflanzungen doch keine Er⸗ friſchung bringen würde Um dem Balkonſchmuck immer ein gutes Ausſehen zu erhalten, ſind alle verblühten Blumen und gelbge⸗ wordenen Blätter ſofort zu entfernen, und hexunterhängende Blumen an entſprechenden Stäbchen gufzubinden. Ebenſo ſind die Berankungspflanzen rechtzeitig an den Stützgliederungen zu be⸗ feſtigen, ohne hierbei jedoch jedes weiglein nach ſeinem Erſcheinen in übertriebener Sorgfalt an die Kette zu legen. Gibt man dann au regueriſchen Tagen ab uno zu eubas pflanzendünger und bleibt durch wiederholtes 1 der Kaſtenerde für eine gute 2 0 beſtrebt, ſo ſind im weſentlichen jene Bedingungen erfüllt, die blumengeſchmückte Balkondekoraktonen zur Vorausſetzung ihres Gelingens ſeßen und als dekorative Mittel zur Verſchönerung des Straßenbildes erfordern. Je beſſer und geſchickter es hier⸗ bei die ausführende Hand zuwege bringt, die mit vorſtehenden Ausführungen gegebenen Ratſchläge praktiſch zu verwerten und ihren perſönlichen Liebhabereſen und beſonderen Zwecken dienſt⸗ bar zu machen, um ſo vollkommener wird es ihr gelingen, auf ihrem Balkon pflanzlich⸗delorative Stimmungsbilder zu ſchaffen, deren farbenſchöne Wirkung und hoffnungsfreudiges Grünen an ein trauliches lägchen im lauſchigen Garten erinnern und den unfreiwilligen Verzicht guf einen ſolchen nicht allzu ſehr ver⸗ Miſſen laſſen Aeg Erlbeck. Batiſt mit Der Kragen ihre Welt Wir ernten Küchenkräuter So fehr man die Küchenkräuter ſchätzt, wenn man ſie braucht, ſo ſtiefmütterlich pflegt man ſie ſonſt zu behandeln Im Hausgarten nehmen ſie die ſchlechteſte Ecke ein, in det ſonſt nichts gedeihen will, weil ſie tatſächlich ſehr anſpruchs, los ſind. Aus dieſem Grunde aber geht man auch bei ihter Ernte nicht immer ſorgſam mit ihnen um und ſchädigt da⸗ durch die Kräuter und ſich ſelbſt, weil man bei unrichtiger Behandlung bei weitem nicht das aus den Pflanzen heraugz, holt, was herauszuholen wäre. Viele Küchenkräuter entwickeln in der Blütezeit Bitter, ſtoffe, die dann die Speiſen nicht würzen, ſondern bitter machen. Deshalb ſchneidet man die Kräuter vor der Blüte. Viele Küchenkräuter kann man ſogar zweimal i Jahre ſchneiden. Bei vielen Kräutern ſind die krautartigen Stengel dann am ſchönſten, wenn ſie recht voll belaubt ſind und noch lei nerlei Blüte zeigen. Von dieſen Pflanzen ſeien genannt der Wermut, die Weinraute, der Waldmeiſter, Thymian, Salbei, Rosmarin, Pimpinelle, Krauſeminze, Pfefferminze Liebſtock, Lavendel, Yſop, Zitronenmeliſſe, Bohnen kraul Beifuß und Eſtragon. Wir ſchneiden alle dieſe Kräuter an möglichſt trocke nen Tagen ab, weil ſie dann ihr volles Aroma entwickel und ſich auch beſonders gut halken. Sie werden in recht kleine Bündel gebunden und an einer möglichſt langen Schnur aufgereiht an einem halbſchatti gen, trocke⸗ nen, aber luftigen Orte aufgehängt. In der prallen Sonne darf man ſie keinesfalls trocknen. Verfährt man aber in der angegebenen Weiſe, ſo behalten ſie bei langſamer Trocknung ihre ſchöne grüne Farbe vollkommen. Sie behal⸗ ten alle die kleinen Blätter, in denen die Würzſtoffe auf geſpeichert ſind, und auch das kräftige Aroma bleibt vol und ganz erhalten. Bei Sonnentrocknung verdorren di Blätter raſch, die Sonnenglut vernichtet ihre Würze, von Aroma kann keine Rede mehr ſein und die Blätter fallen 5 vom Stengel. Der kahle Stengel aber iſt völlig wertlos. Der Maforan verlangt eine Sonderbehandlung Trocknung im Halbſchatten verlangt er zwar auch, ebenſo wee Schnitt vor der Blüte. Auch hier iſt auf die Erhaltung der ſchönen grünen Farbe beſonderer Wert zu legen. Die gut durchgetrockneten Büſchel bewahrt man am beſten auf dem Hausboden oder in einer Vorratskammer trocken, luftig und ſtaubfrei auf. Zum Würzen werden die Blätter von den Stielen abgeſtreift und zu Pulver zerrieben. Mit Petet⸗ ſilken⸗ und Selleriekraut können wir N ver fahren und haben dann im Winter vollwertigen Erſatz füt die dann ſo ſchwer zu beſchaffenden Kräuter. Bei Dill und Fenchel ſind nur die reifen Samen brauchbar. Sit nerden abgerieben Die praktiſche Hausfrau Flecken zu entfernen. Rotwein⸗, Obſt⸗ und auch 5 10 tus Leinentüchern entfernt man mit abgegoſſenem noch ſtebend heißem Kartoffelwaſſer. Ebenſo bewährt es ſich zur Reinigung bunter Stoffe, die dann aber gründlich nachzuſpülen find. Reinigung. Auf offenem Feuer ſchwarz gewordene Kupfer⸗ keſſel reinigt man, indem man ſie zunächſt mit Seife in Soda⸗ waſſer wäſcht. Dann bereitet man ſich einen dickflüſſigen Brei aus Meſſerputzſchmirgel und Paraffinöl und reibt damit die rußigen Stellen mehrmals gründlich ab. Tintenflecke aus empfindlichen Stoffen zu entfernen. Man gießt etwas friſche Milch in eine kleine Schüſſel und legt die Stoff ſtelle mit dem Tintenfleck darüber. Dann hält man mit delt Finger die tintenbefleckte Stoffſtelle ſo lange in die Milch, bis ſich der Fleck aufgelöſt hat. In harknäckigen Fällen wiederholt man dieſe Behandlung mehrmals mit immer wieder friſch genom⸗ mener Milch. Spiegel zu reinigen. Blindgewordene Spiegel beſtreut man mit Magneſia. Dann gießt man auf einen weichen Lappen ethpas Spiritus und verreibt alles gründlich auf dem Spiegelglaſe. Obſtflecke. Obſtflecke in Wäſche ſoll man nicht mit Seife ii Berührung bringen. Vielmehr wird die beſchmutzte Wäſche zu⸗ nächſt in kaltem Waſſer eingeweicht und einige Stunden darin ge⸗ laſſen. Danach beträufelt man ſie mit Eſſig oder mit Zitronen⸗ ſaft und ſpült mit Waſſer gut nach Ledertaſchen zu reinigen. Schmutz von hellen Ledertaschen entfernt man, indem man ihn mit verdünntem Sal miakgeiſt ab; Wa und zwar nimmt man auf ein Teil Salmiakgeiſt neun Teile Vaſſer. eee Reis, mal ſo mal ſo ö Reiskoch mit gebranntem Jucker(Wiener Rezept). Man röſtet in 100 Gramm Butter 100 Gramm Zucker 92 gibt dann 50 Gramm 1 55 Mandeln, 40 Gramm geſtoßenen Reis und, wenn alles ſchön gelb geworden iſt, noch nach und nach ſo viel Milch dazu, als die Speiſe aufnimmt. Dann läßt man ſie kalt werden und fügt einige Eidotter, etwas zanillezucker und den Schnee von mehreren Eiweiß dazu (jedes einzeln). Hierauf füllt man es in eine mit Butter ausgeſtrichene Dunſtform und läßt es in Dunſt kochen Vor dem Auftragen gibt man Kompott dazu. Keisbeignets. Man kocht einen guten Milchreis mit Butter lind Zucker ziemlich dick, formt auf einem 10 Zucker und etwas Mehl beſtreuten Brett längliche Klößchen etwa in der Form kleiner Würſtchen, und wälzt ſie in geſchlagenem Ei und geriebenem Brot. In ſteigender Butter bäckt man ſie goldgelb Man fettet ab und beſkreut mil Zucker und Zimt Malteſerreis mit Früchten. 250 Gramm beſter Reis werden kalt gut abgeſpült, mit reichlich kaltem Waſſer zum Feuer geſetzt und unter ſtetem, vorſichtigem Rühren ſehr langſam weich gekocht Dann ſchüttet man kaltes Waſſer al, gießt das Waſſer vorſichtig mehrfach ab, damit kein Reis verlorengeht und 9 Zu⸗ und Abgießen des Waſſers ſo lange, bis der Reis ganz klar im Waſſer liegt. Dann ſchüttet man ihn auf ein großes grobes Haarſieb Nun kocht man von Waſſer, leichtem Weißwein oder Apfelſaſt (oder Traubenſaft) und dünn abgeſchälter Zitronenſchale nebſt dem Saft von drei Zitronen einen dicklichen Zuckerſirup, ſchüttet den gut abgetropften Reis hinein, nimmt die Zitro⸗ nenſchalen heraus und kocht den Reis zehn Minuten Unter ſtetem Rühren. Dann füllt man ihn in eine mit Waſſer ausgeſpülte und mit dieſe in Eis. nit Zucker beſtaubte Randform und ſtellt . Beim Aufgeben wird der Reisrand geſtürzt und in dem leeren Raum der Mitte gezuckerte Pfirſichſtücke oder irgendwelche anderen Früchte im era angerichtet. e, 1g G8 7