— Der Bauer ſoll Diener des Volkes ſein Wenn in der erſten Kabinettsſitzung nach der Machter⸗ greifung am 31. Januar 1933 der Führer und Reichskanz⸗ ler die Rettung des deutſchen Bauern und die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit allen anderen wirtſchaftlichen und poli⸗ tiſchen Aufgaben voranſtellte, ſo forderte er die erſte der enannten Hauptaufgaben nicht um des Bauern als Men⸗ 1 willen, ſondern im Intereſſe des geſamten deutſchen olkes. Der Bauer iſt in unſerem Volke nicht mehr und nicht weniger als jeder andere Volksgenoſſe. Die Sicherung 15 materiellen Grundlage aber konnte erſt die Voraus⸗ etzungen ſchaffen, um ihn ſeine große Aufgaben am Volke erfüllen zu laſſen. Vor zwei Jahren gab es noch keineswegs ſo viel Volksgenoſſen in Stadt und Land wie heute, die die na⸗ tionalſozialiſtiſche Agrarpolitik, die grund⸗ legende Bedeutung eines Reichserbhofgeſe tzes und eines Reichsnährſtandsgeſetzes in ihrer ganzen Bedeutung für unſere Volkswirtſchaft richtig zu würdigen verſtanden. Es gab Bauern, die da glaubten, das Reichserbhofgeſetz wollte ſie in ihrer perſönlichen Frei⸗ heit beſchränken, und Städter, die annahmen, das Reichs⸗ nährſtandsgeſetz mit ſeiner Marktordnung wäre nur ge⸗ ſchaffen, um die Lebensmittelpreiſe im alleinigen Intereſſe des Bauern künſtlich in die Höhe zu treiben. Heute hat die Erkenntnis immer mehr Platz gegri en, daß ja das kataſtrophale wirtſchaftliche 1 ng nalſozialiſtiſche Regierung im Januar 1933 übernehmen mußte, zwangsläufig zu einer maßloſen Lebensmittel- knappheit, Teuerung und ſogar Hungersnot hätte führen müſſen, wenn nicht ſofort eine energiſche und weitſchauende Aenderung der überlieferten Agrarpolitik erfolgt wäre. Der deutſche Bauernſtand lag darnieder und Deviſen zur Einfuhr notwendiger Lebensmittel fehlten. a Das in der Syſtemzeit ſo beliebte und doch ſo wenig erfolgreiche Rezept der einſeitigen Preisſteige⸗ rung der Lebensmittel hätte unker dieſen Umſtänden ebenſowenig helfen können wie früher und wäre anderer⸗ ſeits unvereinbar geweſen mit der zweiten Forderung des Führers, der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit. Die einzi⸗ gen Maßnahmen, die wirklich auch auf weite Sicht einen rettenden Ausweg aus dieſer ſehr ernſten Kriſe für unſer Volk bringen konnten, waren die der feſten Verankerung des deutſchen Bauern mit ſeinem Beſitz und die der völligen — 3 Lebensmittel⸗Marktpolitik in eine den wirklichen Bedürfniſſen des olk Ordnung des Marktes. 5„55 Die einzelnen Maßnahmen der durch das Reichsnähr⸗ ſtandsgeſetz ermöglichten landwirtſchaftlichen Marktord⸗ nung ſind ja bekannt genug. Abgeſehen von wenigen an⸗ fänglichen Kinderkrankheiten iſt der Geſamterfolg heute der beſte Beweis für die Richtigkeit des Weges, den die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik eingeſchlagen hat. Schlechte Erntejahre rufen heute keine Lebensmittel⸗ teuerungen hervor, wie es das Beiſpiel des gleichbleiben⸗ den Brotpreiſes nach dem Ernteausfall des vergangenen Jahres gezeigt hat. Die ſtetigen Agrarpreiſe ha⸗ ben aber auch nichl nur denn Bauern doleber“ elle eke Dispoſitionsmöglichkeit in ſeinem Betrieb gegeben, ſon⸗ dern auch den Arbeiter in die Lage verſetzt, ſeinen Lohn im Voraus richtig einteilen zu können. Im Gegenſatz zu früher iſt heute der für Lebensmittel notwendige Anteil des Lohnes feſt. Die mittelbaren Auswirkungen der deutſchen Agrar⸗ politik auf die Stadt werden aber am beſten durch einige Zahlen bewieſen. Die wirtſchaftliche Stärkung der Landwirtſchaft hatte zur Folge, daß rund 200.000 Arbeits⸗ kräfte im Wirtſchaftsfſahr 1933/34 mehr in der Landwirt⸗ ſchaft eingeſtellt wurden als im Vorfahr. Außerdem fan⸗ den noch 160000 bis 200 000 Landhelfer Beſchäftigung und ein großer Teil der 250 000 Arbeitsdienſtfreiwilligen. Die Mehrausgaben für Düngemittel, Maſchinen und In⸗ ventar betrugen etwa 175 Millionen RM mehr als im Jahre vorher. In dieſer Summe iſt nicht einmal der erheb⸗ lich geſtiegene Verbrauch an Textilien, Schuhwerk und ſon⸗ ſtigen Bodorfsgſitern in der Kandwirtſchaft enthalten. Die nationalſozialiſtiſche Marktordnung hat aber auch zur Hebung der Arbeitsloſſakeit dadurch bei⸗ getragen, daß ſie die Einfuhr notwendiger und zuſätzlicher Lebensmitt(auf die Staaten verlegte die von Deutſchland Induſtriewaren abkauften, ſo daß dieſe Einfuhr nicht ge⸗ gen Deviſen ſondern im Austauſch gegen deutſche Arbeits⸗ leiſtung erfolgt. ö Die wenigen angeführten Beiſpiele zeigen deutlich, daß die deutſche Agrarpolitik alles andere iſt als eine einſeitige Intereſſenpolitik für die Landwirtſchaft, ſondern das ein⸗ zige Ziel hat, die deutſchen Volksgenoſſen in Stadt und Land von den Ketten einer überlieferten ſchſüchtigen Wirt⸗ ſchaftsanſchauung zu befteien und an ihre Stelle den wirk⸗ lichen Sozialismus zu ſetzen, der auf der Forderung beruht: Gemeinnutz geht vor Eigennutz. 5 Motoriſierte Straßenpolizei 50 Streifen mußten 30 000 Mal eingreifen. Der Verkehrspolizeireferent im Reichsinnenminiſterium, e Dr. Schifferer, teilt im Wirtſchaftsblat! der erliner r 5 toriſierte Straßenpolizei, deren Ausbau für die nächſten zwei Jahre im ganzen Reiche geplant iſt, nach Abſchluß dieſer Arbeit etwa 1500 Mann auf rund 700 Fahrzeugen. umfaſſen wird. Zurzeit ſind erſt in ſechs preußiſchen Provinzen 100 Beamte auf 50 Fahrzeugen eingeſetzt. 5 Wenn dieſe 100 Beamten in einem Monat nicht weniger als 30 000 Mal eingreifen mußten, dann werde wohl nie⸗ mand die zwingende Notwendigkeit einer ſolchen Einrichtung bezweifeln wollen. Alle Beamten der Straßenpolizei ſeien gewandte Kraft⸗ fahrer und Männer mit großer Fahrpraxis. Sie ſeien in Sonderkurſen für ihre Aufgaben geſchult, um Helfer und Freund des Verkehrs zu ſein. Neben der Ueberwachung des eſamten Straßenverkehrs ſei vor allen Dingen die laufende onkrolle des berkehrs⸗ und betrisbsſicheren Zuſtandes der Fahrzeuge von Bedeutung. 8 Dr. Schifferer kichtet in dieſem Zuſammenhang einen Appell an die Witrtſchaft, 5 die der Straßenpolizei ihre Aufgabe erleichtern und ſich ſelbſt manche Unannehmlichkeit erſparen könnte. Ein unerhört großer Teil der Kraftfahrzeuge großer und kleiner Unternehmer und Firmen befinde ſich nicht in vorſchriftsmäzigem Zuſtande. Leekarqo te nduſtrie⸗ und Handelskammer mit, daß die mo⸗ Jeder M„der theoretiſch denk Tag und t für Nacht angetroffen. ßenpolizei auch in den meiſten * Verkehrserziehung durch Lehrgänge i(J. Karlsruhe, 12. Aug. Der Miniſter des Innern teilt mit: Die Deutſche Arbeitsfront— Amt für Arbeitsführung und Berufserziehung— beabſichtigt, ab 1. Oktober Lehr⸗ gänge für Berufskraftfahrer abzuhalten. Im Rahmen dieſer Lehrgänge iſt beabſichtigt, in mehreren Stunden die ver⸗ kohrsrechtlichen Beſtimmungen zu behandeln. Die ſtaatlichen Polizeibehörden werden angewieſen, auf Anfordern der Ver⸗ anſtalter geeignetes Lehrperſonal(Sachbearbeiter für Ver⸗ kehrspolizei, Polizeioffiztiere, beſonders geeignete Beamte der Schutzpolizei) zur Unterweiſung im Verkehrsrecht zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Die Veranſtaltung iſt auch in ſonſtiger Hinſicht, ſoweit es in der Möglichkeit der Polizeibehörde liegt, zu unterſtützen, da ich ſie als geeignetes Mittel zur Verkehrserziehung anſehe. 8 Forſtliche Lehrſtätte für Südweſtdeutſchland . 09 Karlsruhe, 12. Aug. Der badiſche Unterrichtsminiſter Dr. W acker verfolgte nach der Machtübernahme mit größ⸗ tem Nachdruck das Ziel, eine möglichſt leiſtungsfähige, vor⸗ bildlich ausgeſtattete forſtliche Lehrſtätte in Freiburg zu beſitzen. Durch die bevorſtehende Einrichtung von Reichsinſti⸗ tuten für Forſtwiſſenſchaft, die ſich auf wenige beſonders gute Ausbildungsſtätten beſchränken wird, wird Freiburg die forſtliche Lehrſtätte für Südweſtdeutſchland ſein. Die erforder⸗ lichen Vorbedingungen zur Erfüllung dieſer Aufgabe hat die badiſche Unterrichtsverwaltung gemeinſam mit der Lan⸗ desforſtverwaltung, der Univerſitätsführung und der Stadt⸗ verwaltung Freiburg beſchäftigt. So wurden die freiſtehenden Lehrſtühle mit hervorragenden Fachgelehrten be⸗ ſetzt, ein neuer Lehrſtuhl für Forſtſchutz und Forſtnutzung wurde mit Genehmigung des Reichserziehungsminiſters neu errichtet und dürfte in den nächſten Wochen ebenfalls erſt⸗ klaſſig beſetzt werden. Neben dieſer Neuverpflichkung von Lehrkräften wurde beſondere Sorge auch auf den Ausbau der fachlichen Einrichtungen verwandt. Die einſchlägigen In⸗ ſtitute ſind mit erheblichen Landesmitteln neu hergerichtet und beſonders vorbildlich ausgeſtattet. Dank der Anterſtützung durch die Landesforſtverwaltung und der Stadtverwaltung werden auch beſondere Lehrreviere den Lehrkräften und Studierenden zur Verfügung ſtehen. Außerdem iſt in geeig⸗ neter Weiſe eine günſtige Verbindung mit den einſchlägigen Wirtſchaftszweigen geſichert. Mit Beginn des Winterſemeſters 1935⸗36 werden an der Aniverſität Freiburg für die Forſt⸗ wiſſenſchaft vier Ordinariate ſowie zwei Extraordinariate durch neue Kräfte beſetzt ſein. . Faſt 8000 Arbeitsloſe weniger Arbeitslage und Arbeitsloſigkeit im Landesarbeitsamksbe⸗ zirk Südweſtdeulſchland im Monat Juli 1935. In Südweſtdeutſchland(Baden und Würktemberg) ha⸗ ben ſich im Monat Juli die Bedingungen für den Arbeits⸗ einſatz weiterhin ſehr günſtig enkwickelt, ſo daß die Ar⸗ beitsloſenzahl nochmals um 7926 Perſonen geſunken iſt und zwar in Würtemberg um 2030 und in Baden um 5896. Beſonders erfreulich iſt, daß die Abnahme faſt zu drei Viertel den badiſchen Bezirken zugute kommt. So ſind die Arbeitsloſenzahlen im Arbeitsamtsbezirk Mannheim um 1341, im Bezirk Karlsruhe um 843, in Weinheim um 788, in Pforzheim um 678 und in Bruchſal um 420 geſunken und auch in den übrigen badiſchen Bezirken waren entſpre⸗ chende Abnahmen zu verzeichnen. Einesleils waren in Ba⸗ den ſelbſt vermehrte Beſchäftigungsmöglichkeiten geboten, andernteils haben viele Volksgenoſſen aus Baden in Würt⸗ temberg Arbeit gefunden. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen, die bei den ſüdweſtdeutſchen Arbeitsämtern vorgemerkt wa⸗ ren, betrug Ende Juli 70 444 Perſonen 64806 Männer und 15 638 Frauen). Auf Württemberg und Hohenzollern kamen 9260 Arbeitsloſe(6770 Männer und 2490 Frauen) und auf Baden 61 184 Arbeitsloſe(48 036 Männer und 13 148 Frauen). 8 1 Die Enklaſtung der Unterſtützungseinrichtungen be⸗ lief ſich in der Arbeitsloſenverſicherung auf 743 und in der Kriſenfürſorge auf 2570 Hauptunterſtützungsempfänger. Die öffentliche Fürſorge wurde um etwa 800 Wohlfahrts⸗ oermorhslule enklaſtet. Die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger be⸗ trug 39 795 Perſonen, davon kamen auf Württemberg und Hohenzollern 4271 Perſonen(3479 Männer, 792 1 1 und auf Baden 35 524 Perſonen(29 972 Männer und 555 Frauen. Sportnachrichten Deutſche Motorradſiege gab es auf der Sartorp⸗Rund⸗ ſtrecke bei Malmö in Schweden, und zwar gewann W. Wink⸗ ler auf DW k das Rennen der 250er Klaſſe, während Rich⸗ now auf Rudge in der 350er Klaſſe erfolgreich war. In der Halbliterklaſſe hatten die Deutſchen Pech, Sieger und Ge⸗ winner des„Großen Preiſes von Schweden“ wurde der Engländer Woods auf einer ſchwediſchen Huſquarna⸗Maſchine. * Neue Weltrekorde im Gewichtheben ſtellte der Stutt⸗ garter Schäfer in der Federgewichtsklaſſe auf. Im Olym⸗ piſchen Dreikampf ſtemmte er 580 Pfund und im beid⸗ armigen Stoßen kam er auf 250 Pfund. *. „Siegfried Ludwigshafen, der ſüddeutſche Mannſchafts⸗ meiſter im Ringen, weilte am Wochenende in Hanau und A 11 U Hanau gewannen die Pfälzer mit 15:4 unkten, gegen Viktoria Eckenheim verloren ſie ka mit 5:10 Punkten. e„„ 0 5 Der Allianz SV Berlin erzielte in der Leichtathletik⸗ BVereinsmeiſterſchaft 9129.21 Punkte und rückte damit auf die ſechſte Stelle in der deutſchen Rangliſte. Der Berliner SG kam auf 8878.08 Punkte, der Deutſche Sc Berlin auf 8533.2 Punkte, Osram Berlin auf 8532.64 Punkte und die Berliner Turnerſchaft auf 8319.9 Punkte. a ö * ten in Saarbrücken. Auf der neuen Radrennbahn auf dem Schanzenberg kamen am Sonntag wieder Steherrenn der Nachwuchsfahrer zum Austrag. Am Start waren die Dauerfahrer Leuer (Köln), Neuſtedt(Halle), Island(Düſſeldorf) und Breuer (Köln). Es wurden zwei Läufe über 20 und 30 km aus⸗ gefahren; Sieger blieb Leuer, der beidemale auf dem erſten Platz einkam Ueber 20 km ſiegte er in 17:17 Minuten vor Breuer(1890 Meter) und Island(300 Meter). Die 30 im legte er in 26:51 Minuten bor Island(360 Meter), Breuer und Neuſtedt zurück. Im Fliegerhauptfahren ſtarleten 20 Teilnehmer, Sieger wurde Hoffmann(Frankfurt a. M.) mit 23 Punkten vor Ohlſchläger(Köln).. 60 11 LA⸗Jugendſportfeſt in Darmſtadt. . Die 12. Nationalen Jugendwettkämpfe des SV 98 Darmſtadt erfreuten ſich in dieſem Jahre einer ausgezeichne⸗ ten Beſetzung, wozu auch beigetragen hat, daß die Wettbe⸗ werbe der Jugend Klaſſe A zugleich als Meiſterſchafts⸗ kämpfe gewertet wurden. In allen Konkurrenzen gab es prächtige Kämpfe des Nachwuchſes, der aus ganz Süd⸗ der Vf. Stuttgart mit 38 Punkten, der damit zugleich den Wanderpreis für die Vereinsbeſtleiſtung, den bisher Stuttgart beſaß, wiederum nach Stuttgart entführte. Auf dem zweiten Platz landete A⸗O Worms mit 26 Punkten vor Ic Frankfurt mit 19, Eintracht Frankfurt mit 15, 98 Darmſtadt und Merck Darmſtadt mit je 9 Punkten. Die Ergebniſſe: Klaſſe A:(gleichzeitig Jugendmeiſter): 1. Her⸗ mann(Frankfurt 80) 2640 Punkte; 2. Ritzel(Offenbach 99) 2574 Punkte. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 12. 5(Nur Veränderungen): Rapskuchen, inl. 13.70; Wieſenheu, neues 6 bis 6.50; Rotkleeheu 6.50 bis 7; Luzernekleeheu 7.50 bis 8 Mark Alles übrige iſt unverändert. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 12. Auguſt. Auf⸗ trieb: 118 Ochſen, 141 Bullen, 292 Kühe, 276 Färſen, 691 Kälber 45 Schafe, 2442 Schweine, 3 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) 40 bis 42, 36 bis 39; Bullen a) 40 bis 42, 36 bis 39; 155 37 bis 41, 30 bis 36, 24 bis 29, 20 bis 23; Färſen 40 b 42, 36 bis 39; Kälber 63 bis 66, 56 bis 62, 48 bis 55, 40 bis 47; Schweine a2) 54, b) 54, c) 54, d) 53 bis 54,— 92) 50 bis 54.— Marktverlauf: Großvieh ruhig; Kälber lebhaft; Schweine flott. Mannheimer Pferdemarkt vom 12. Auguſt. Auftrieb: 60 Arbeitspferde, 32 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde 500 bis 1300, Schlachtpferde 60 bis 170 Mark.— Markt⸗ verlauf: ruhig. Trauerfeier für die Ta⸗ ſchenhofer Opfer. In Anweſenheit des Reichsorganiſationslei⸗ ters Dr. Ley fanden in Goldberg die Bei⸗ ſetzungsfeierlichkeiten für die durch den Fels⸗ ſturz im Baſaltſtein⸗ bruch Taſchenhof ums Leben gekommenen Ar⸗ beitskameraden ſtatt. i. Kinderaugen ename w̃ͤon p NS⸗Voltswohlfahrt wirbt für„Kinder aufs Land i D 7 uchen Dich! 0 eee deceaderaeccheeecegcgadeee — Liebe kleine Gäſte aus der fremden großen Stadt— Kinderlachen iſt heilſame Medizin Freundſchaften in die Ferne auf Lebenszeit Noch klingt uns das offene Wort des „Führers und ſeiner Mitarbeiter in die Ohren: man könne und wolle aus Deutſch⸗ land kein Paradies machen; ja es bedürfe noch auf ſehr lange Zeit härteſter Arbeit aller, um die Sünden und Schäden ver⸗ angener Jahrzehnte zu beſeitigen. Der Führer und ſeine Mitarbeiter ſagten es ficht, um anzuklagen; das wäre müßiges Tun, denn das Volk hat die Schuldigen längſt erkannt. Das Wort wurde geſprochen und wird immer wieder geſprochen, um den Aufbauwillen des Volkes aufs richtige Ziel 600 000 erholungsbedürftige Kinder unbemittelter Eltern hat wohlfahrt im vorigen Jahr aus der Stadt aufs Land geſchickt! wurden einige Wochen fühlbar entlaf des Geborgenſeins im Schoß des Volkes! ſtreckten ihre gaſtgebenden Hände den kleinen Beſuch ganz langſam leſen, man, um das Begriffene recht auszukoſten, beiſammen haben. Freude, des Dankens und des Hoffens wäre! Familien in ländlichen Gegenden des Vaterlandes: macht ein Plätzchen bei euch auf vier Wochen frei für ein Deutſchland wird es euch danken! um dieſes Gewaltige voll zu begreifen. die NS Volks⸗ 600 000 Eltern tet und bekamen für immer die Gewißheit 600 000 Ehepaare im deutſchen Land ern entgegen! Man muß es Und dann möchte dieſe 3 mal 600 000 alle miteinander Faſt nicht auszudenken iſt es, was das für ein Meer der Wieder wendet ſie ſich an alle Die ihr es irgend könnt, Kind aus der Stadt! aufkamen und weiterfraßen, ſo werden nun beſſere Triebe lebendig. Das Be⸗ wußtſein wird ſtärker: wir ſind wirklich ein Volk! Mit Kindern kommt Sonne ins Haus Die NS Volkswohlfahrt, die auch jetzt wieder alle, alle aufruft, Stadtkindern einen Erholungsplatz zu ſchaffen, weiß, daß ſie von den betreffenden Familien eine Tat fordert, die hundertfach Segen trägt für den, der ſie leiſtet. Wohl ſind die kleinen Gäſte, die zwiſchen 6 und 14 Jahren alt ſind, arm ſu lenken. Deutſchlands Zukunft nicht in Elendsquartieren Seit Jahrhunderten ſagt die Volkswirtſchafts⸗ lehre, daß der Menſch drei Grundbedürfniſſe habe: Nährung, Kleidung, Wohnung. Natürlich muß er es ausreichend haben,— und das heißt bei der e ſie muß geräumig, luftig und lichtreich ein. Die Theorie hat nicht vermocht, die Praxis zu geſtalten. Unſere Großſtädte haben Kaſernen, ja ganze Elendsviertel, die zu dem ſonſtigen wirtſchaft⸗ lichen Aufſtieg Deutſchlands in der Vorkriegszeit in ſchreiendem Gegenſatz ſtehen. Hier waren die Brut⸗ ſtätten für den Bolſchewismus, künſtlich gezüchtet, denn der deutſche Arbeiter iſt ſeinem Weſen nach kein Bolſchewiſt. Hier leben aber auch heute noch die vom neuen Deütſchland in ihrem Denken und Fühlen aufge⸗ griffenen Familien. Hier leben auch Hunderttauſende Kinder, Jungen und Mädchen, Säuglinge und Schul⸗ pflichtige,— Deutſchlands Hoffnung. Mit beiſpielloſem Arbeitstempo iſt das neue Reich dabei, dieſen Familien, deren ſoziales Bewußt⸗ ſein nach Licht und Raum drängt, beſſere Wohnung zu geben. Siedlungen wachſen geradezu aus der Erde, Grünflächen inmitten der Stadt werden ge⸗ ſchaffen, auch die angeſtrebte Schönheit des Arbeitsplatzes gehört hierher, die Fahrt ins Wochenende wpird mit allen Mitteln erleichtert, die Spiel⸗ und Sport⸗ dewegung hatte nie ſolchen Auftrieb, die ganze Kraft⸗durch⸗ re rbeit dient dieſer Sache, die NS Volkswohlfahrt 5 FFCCCCVFCCCCVCCCCCCCC ISV-Reichsbildarehn(Georg Piper) M 8 Stadtkinder brauchen mal Landluft och denken wir trotz aller dieſer Beſſerungsarbeiten 25 das Führerwort. daß die endgültige Beſſerung noch ange Zeit braucht Inzwiſchen iſt die NS Volkswohlfahrt dabei, der heranwachſenden Jugend natürliche Kräftigung ligen Familien auf dem Lande und in bei aufbauwilli We ſber aüch da wo die Wohnverhältniſſe nicht Elends⸗ kurtiete Fend ſondern wo es ſich um die durchſchnttlichen Großſtad! hältniſſe handelt, iſt die inf neee hat ſich auf dem Land rl 8 15 Ai 1 0 Schafen ſind die neee N E 8 , N das San i e nen das Erntedankfeſt ein Begriff, den ſie aus ihrer ichen Vorſtellung bisher niemals begreifen konnten. Für die Mühe und Arbeit des Bauern iſt das Ernte⸗ dankfeſt Ausdruck der inneren Verbundenheit mit der Natur und Gott. Der kleine Städter wird hier vielleicht ein Erbe ſeiner Ahnen verſpüren, die einſtmals ſelbſt noch auf dem 7* 7 457 5 Füße 7 0 2 Lande aulwuchlen.„Dieles Erbe Kußert i unter Um⸗ wieder ein Siedler werden kann, der mit an der Boden⸗ geſtaltung unſerer deutſchen Heimat wird Aufbauarbeit leiſten können. Ja, es iſt ſchon was Wahres dran an der „geſunden Kuhſtalluft“, und das früher dem Bauerntum oft entgegengebrachte Spötteln iſt der Sehnſucht gewichen, wenigſtens einmal im langen Jahr in ſeiner umgebung 15 9 doch ſonſt auf dem Lande—„Geſundheit zu ken Wieviel mehr gilt das alles aber für die in der Ent⸗ wicklung ſtehenden Großſtädter, für die Kinder!„Das Kind iſt durchaus geſund“, beſtätigt der Arzt,„nur Luft⸗ veränderung täte ihm mal gut. Was meinen Sie, Frau Meier, wie das Kind während einiger Wochen auf dem Lande anders würde und dann nach dem Zurückkommen noch lange davon zehren könnte!“ Die NS Volkswohlfahrt greift ein Luftveränderung? Aufs Land? Einige Wochen? Der Kaſſenarzt hat leicht reden, denkt die Frau und ſieht vier Stockwerke tief auf den ſchmalen Hof hinunter, auf dem ſich die Kinder, überſchattet von den rieſighohen grauen Wänden, vergnügen Sie iſt froh, daß der Mann nach Jahren wieder Arbeit hat, oder daß er nicht mehr täglich um die Kündigung zu bangen braucht. Da iſt ihr der Vorſchlag des Arztes, die Kinder aufs Land reiſen zu laſſen, faſt wie eine Permeſſenheit. Die NS Volkswohlfahrt, die große Betreuerin der körperlichen und ſeeliſchen Geſundheit des Volkes, iſt anderer Meinung Nicht nur das; ſie hat auch über dieſe andere Meinung hinaus Rat und Tat. Sie bedauert nicht ſie handelt! Sie erfaßt die nötige Geſundheit des Stadt⸗ kindes nicht nur vom Standpunkt des Mitgefühls, ſondern tiefer, weiter, in ihrer ganzen Bedeutung. Jugend iſt wachſendes Volk Jugend iſt Keim zu neuer Jugend. Das Kun im in e Naum aber muß kern⸗ geſund ſein, denn in ihm und um ihn f ich die harte Tatſachen des Lebens„ V2 Ehe ſich Frau Meier recht bedenkt, ſind ihre Kleinen von der NS Volkswohlfahrt für die Wender vor⸗ geſehen Arbeiterkinder fahren in Erholung! Wenn die Eltern es können, zahlen ſie das ſtark verbilligte Fahrgeld des Sammeltransportes, andernfalls findet die NS Volks⸗ wohlfahrt auch hierbei einen Ausweg. In der Ferne aber warten liebe Menſchen auf die Sprößlinge aus der großen Stadt, Menſchen, die man nie geſehen hat, die einem wild⸗ 5 ſind, und 1 57 ihr Haus öffnen— und ihre Herzen dazu—, um ohne Gegenleiſtung ei 5 i 0 9 ſtung eine ſchöne Hilfe Bei ſolcher brüderlichen Tat wird ſchon im voraus der beſcheidene Haushalt der Großſtadtfamilie froh und dank⸗ bar. Das Kind iſt noch gar nicht fort, und doch liegt es ſchon wie Sonne über den Bewohnern des grauen Miet⸗ hauſes, teilt ſich den Flurnachbarn mit, dem ganzen Haus. Hier und da in der Straße weiß man es, die Verwandt⸗ ſchaft und Bekanntſchaft erfährt es. Ein Füllhorn des Frohſeins hat ſich allein mit der Gewißheit der Ver⸗ ſchickung über viele Menſchen ergoſſen. So wie ehemals die Unzufriedenheit, der Neid, der Haß, der Kampfgedanke NSV.Reichsbildarchiyv(Connell) M 7 an materiellen Werten, aber wie unſagbar reich machen ſie ihre„Erholungseltern“ durch das gemeinſame Erlebnis. Sind erſt die Stunden der Schüchternheit ver⸗ flogen, dann kommt das vertraulich⸗herzliche Ver⸗ hältnis zwiſchen Großen und Kleinen. Was wiſſen die kleinen Münder nicht alles zu plappern aus ihrem Lebensbereich der Stadt. Mehr noch aber ſprudeln die Fragen und Erſtaunensrufe in die neue Umgebung hinein. Ein weites goldgelbes Roggen. feld; eine Landſtraße mit fruchtſchweren Apfelbäumen; ein Hof voll Hühner, Tauben, Enten, Puten; Häuſer, an deren Dachrinne man beinahe faſſen kann; Men⸗ ſchen mit anderen Gewohnheiten und anderer Mund⸗ art als daheim— ja, es flutet froh und reich in die junge Seele, und das Erleben in ihr ſpiegelt ſich glücklich in den Herzen der Gaſtgeber. Nicht früh genug können wir in unſeren jungen Volksgenoſſen die Achtung vor der anderen deutſchen Landſchaft, vor den anderen deutſchen Menſchen, vor anderen Berufen, vor anderen Sitten wecken. Das ſchafft für immer Gemeinſchaftsgefühl und Liebe zum deutſchen Volkstum. Jetzt erſt wird der Schulunter⸗ richt anſchaulich und das vermittelte Wiſſen ſetzt ſich um in Güter des Gemütes. Kinderaugen ſuchen auch dich! Auch dich, der du dieſe Zeilen lieſt. Sei ehrlich: du könnteſt ſehr wohl in deiner Familie ein Bett frei machen für ein ſonnen⸗ hungriges Stadtkind, es würde dir in deinen Verhältniſſen nicht viel ausmachen, auf einige Wochen noch einen Eſſer zu haben. Ein Bedenke egen die Aufnahme von Kindern — relf fach getrierk 15119. it der Bine auf die Haftpflicht. Da jedes Kind vor Antritt ſeiner Reiſe verſichert wird, 0 wird damit den Pflegeeltern eine Verantwortung abge⸗ nommen, für die ſie dankbar ſein werden. Niemand ent⸗ ziehe ſich dieſer ſelbſtverſtändlichen Pflicht, einen fungen deutſchen Volksgenoſſen aufzunehmen, um ihm den Weg für die Zukunft ſchöner zu geſtalten und ihm einen Er⸗ lebniswert mitzugeben, der das ganze Leben anhalten wird. Ferienzeiten in Kinderjahren wiegen doppelt. Die ſchönſten Erinnerungen, die wir Erwachſenen aus unſerer Kinderzeit beſitzen, ſind immer die Erinnerungen, die mit unſeren Ferien verbunden ſind. . Ihr Bauern, Förſter, Penſionswirte, Beamte, An⸗ geſtellte! An euch alle ergeht der Ruf der NS Volkswohl⸗ fahrt im Namen des Führers Zeigt wie ſchon ſo oft in den beiden Jahren des Aufbaues, daß ihr auch dieſe ſchöne Auf⸗ gabe der Kinder⸗Landverſchickung zu würdigen verſteht Die Kinder ſind da—! Nun liegt es an euch! Melde euch ſelbſt bei der zuſtändigen Geſchäftsſtelle der NS! Nehmt den Amtswaltern der Bewegung. die unermüdlich Tag für Tag ehrenamtlich ſchuften, die Arbeit ab! Sag ihnen, daß ihr bereit ſeid, an der Zukunft unſeres Volke mitzubauen! — NSV-Relehasblidarehtv(Oel) S 5 2 e e Re FCC