treten cheint laute Photo, gen, ollſten einen id die Land. 'egeln it der innen, tt die tegen, Stall, mmen mmen reibt 1 fett, ſorg, n all man ſſetten leiben Tag itendt rauer in dit ber Japiel apier vachtel Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Wagen und gegen Werebblatt fiir den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. igenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VII. 35: 1250 65. Jahrgang NS⸗Hilfsaktion für den Bergbau NK. Die Belegſchaft des Ruhrbergbaues leidet in er⸗ heblichem Umfang unter ungleichmäßiger Beſchäftigung. Während infolge der allgemeinen Wirtſchaftsbelebung, von der Eiſeninduſtrie ausgehend, ſich allgemein die Beſchäfti⸗ gung im Ruhrbergbau in den letzten zwei Jahren weſent⸗ lich hoch ſtellte, mußten in einer Reihe von Zechen immer noch monatlich bis zu acht Feierſchichten eingelegt werden. Auf Veranlaſſung des Führers und Reichskanz⸗ lers wurde vor kurzem das Ruhrfyndikat veranlaßt, Wege zu ſuchen, um die Belegſchaften ſämtlicher Zechenanlagen des Ruhrreviers bis Ausgang des Winters nicht unter 21 bis 22 Schichten monatlich zu beſchäftigen. Dadurch wird vermieden, daß auf einer Schachtanlage volle Schichten gefahren werden, während eine Nachbar⸗ zeche zur Einlage von Feierſchichten in größerer Zahl ge⸗ zwungen iſt. Um dieſe Härten auszugleichen, haben ſich die Zechen zu einem außerordentlichen internen Beſchäfti⸗ gungsausgleich bereiterklärt, der möglichſt durch Verſtändi⸗ gung der Syndikatsmitglieder untereinander erfolgt. Es wird notwendig ſein, daß das Ruhrſyndikat einen Teil der Ehs⸗ und Anthrazitkohlenmengen, die auch durch dieſen Beſchäftigungsausgleich nicht untergebracht werden, auf Syndikatlager nimmt. i Dieſe Maßnahmen werden ö zur Folge haben, daß künf⸗ ig die Belegſchaft ſolcher Zechen vor Härten 9 bleibt. Sie iſt aber in der Vergangenheit vielfach in ſchwerſte Notlage und Verſchuldung geraten, und zwar nicht nur die Bergleute des Ruhrbezirks, ſondern auch Steinkohlenbergleute anderer Reviere lit⸗ ten bis in die letzte Zeit hinein zum Teil in erheblichem Umfang unter den Feierſchichten. Um nun den am meiſten Betroffenen eine augenblick⸗ liche und fühlbare Erleichterung zu geben, führt die NS eine tiefgreifende Hilfsaktion durch, die neben der Ruhr⸗ aktion dem geſamten deutſchen Bergbau zugute kommt. Art und Umfang ſind aus den nachſtehenden Aus⸗ führungsbeſtimmungen zu erſehen: Der Kreis der Empfänger erſtreckt ſich nur auf ſolche Bergarbeiter, die durch Feierſchichten erheblichen Lohnaus⸗ fall erlitten. Zur Ausgabe gelangen NSB-Gutſcheine in Verbindung mit einer Stammkarte, die auf den Namen des Empfängers ausgeſtellt wird. Die NS B. Gutſcheine werden in Höhe von 10 Mark und 1 Mark ausgegeben. Die Gutſcheine haben nur Gültigkeit in Verbindung mit der Skammkarte. An⸗ dere Waren als Bekleidung, Wäſche und Haushaltsgegen⸗ ſtände dürfen gegen Zahlung mik Ns B. Gutſcheinen nicht verabreicht werden. Die NSV⸗Gutſcheine ſind gültig in der Zeit vom 15. Auguſt bis 30. September 1935. Gutſcheine, die nach dem 30. September 1935 von Bedürftigen vorgelegt werden, 55 von den Geſchäften nicht in Zahlung genommen werden. Den Empfängern werden die Waren in vollem Wert des Gutſcheines verabreicht. Irgendein Abzug ſeitens der Geſchäftsinhaber vom Gutſcheinwert bei der Lieferung von Waren an die Hilfsbedürftigen darf keineswegs erfolgen. Die Gutſcheine können nur in den Geſchäften in Za h⸗ lung gegeben werden, die von der zuſtändigen Gemeinde⸗ behörde für die Einlöſung der Bedarfsdeckungsſcheine zu⸗ gelaſſen ſind. Dieſe Geſchäfte ſind außerdem kenntlich ge⸗ macht durch einen Aushang, den ſie von ihrer Fachgruppe erhalten. Die oben bezeichneten Geſchäfte verſehen die in Zahlung enommenen NSV⸗Gutſcheine auf der Rückſeite mit ihrem tempel oder handſchriftlicher Firmenbezeichnung. Die Gutſcheine können bei allen Zahlſtellen der Wirtſchafts⸗ gruppe Privates Bankgewerbe und Zentralverband der deutſchen öffentlichen Sparkaſſen⸗ und Girozentralen und ſämtlichen Genoſſenſchaftsbanken in Zahlung gegeben wer⸗ den. Die Erſtattung des Gegenwerts an die Geſchäfte er⸗ folgt nach Abzug von fünf Prozent für die NSW gegen 1 der NSV⸗Gutſcheine bis ſpäteſtens 31. Oktober 9. Die Zahlſtellen entwerten die eingelöſten Gutſcheine durch Abſchneiden der linken unteren Ecke und reichen die Gutſcheine bis ſpäteſtens 15. November 1935 ihren Zen⸗ tralſtellen ein Die Zentralſtellen der Banken geben durch Einſchreibeſendungen die NSV⸗Gutſcheine geſammelt an das Organiſationsamt des Hauptamts für Volkswohlfahrt, Berlin Sd 36, Maybach⸗Ufer 48⸗51, weiter. Jede miß⸗ bräuchliche Anwendung der Gutſcheine zieht Zuchthausſtrafe nach ſich. Dieſe durchgreifende So⸗ ſorthilfe war nur möglich, weil der Führer das ganze deutſche Volk zu einer feſt geſchloſſenen Opfer⸗ und Not⸗ gemeinſchaft zufſammengeſchweißt hat. Der deutſche Berg⸗ ewelter braucht dieſe Hilfe deshalb durchaus nicht als ewa ein Almoſen oder eine Subvention— wie ſie die Vergangenheit ab und zu einmal beliebte— anzuſehen. 5 Das Hilfswerk enkſpringt unſerem raſſiſch gebundenen . das uns unabdingbar die Pflicht auferlegt, über⸗ g dort nach Kräften einzugreifen, wo deutſche Volksge⸗ 1 85 ſich in augenblicklicher Notlage befinden. Der 1 Bergarbeiter weiß das zu würdigen und wird e Tatbekenntnis der Opfergemeinſchaft dem Führer urch treue Hingabe an ſein Werk danken. N Donnerstag, den 15. Auguſt 1935 Bleibt England feſt? Ein Krieg mit Abeſſinien ſoll verhindert werden. London, 14. Auguſt. In einem dem„Daily Telegraph“ aus Paris zuge⸗ gangenen Stimmungsbericht heißt es, daß die italieniſche Regierung es anſcheinend verſuche, die jetzt ſich entwickelnde Lage auf einen engliſch⸗italieniſchen Kampf um die Be⸗ herrſchung des Mittelmeeres hinzuſtellen. La⸗ val ſcheine die Abſicht zu haben, keinen endgültigen Kurs zu wählen, bevor er ſich von den genauen Abſichlen Eng⸗ lands überzeugt habe. Dieſem Wunſch werde die britiſche Abordnung im vollen Umfange und freimütig willfahren Laval werde nicht im Zweifel über den entſchloſſenen Willen Englands gelaſſen werden, einen Krieg in Abef⸗ ſinien zu verhindern. Zu dieſem Zweck ſuche England die vollſte Mitarbeit Frankreichs. Wahrſcheinlich werde Eder es Laval deutlich machen, daß ein Ausbruch von Feind ſeligkeiten von der britiſchen Regierung als Todesſtreich füt das Sicherheitsſyſtem des Völkerbundes betrachtet werden würde, deſſen Folge nur ſein könne, daß England ſich von den europäiſchen Angelegenheiken ſo guk wie völlig zurück⸗ ziehen würde. 5 N Es werde auch einen Plan zur Regelung des Strei⸗ tes in kurzen Umriſſen darlegen, der neuerdings in London deutlichere Geſtalt angenommen habe, Das Haupthindernis werde Muſſolinis Forderung nach politiſcher und ſogaxr militäriſcher Beherrſchung Abeſſiniens ſein. N Eden bei Laval Einſtündige Beſprechung.— Eine magere Erklärung. Staatsminiſter Eden, begleitet von dem britiſchen Bot⸗ ſchafter in Paris, Sir George Clerk, und dem engliſchen Unterſtaatsſekretär Vanſittart, begab ſich zum Quai d'Or⸗ ſay. Miniſter Eden und ſeine Mitarbeiter wurden ſogleich von dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten und Außenmini⸗ ſter Laval empfangen. Die Beſprechungen dauerten etwa eine Stunde. Nach Abſchluß der Unterhaltung gab Lapal folgende magere Erklärung ab: Wir haben gemeinſam eine Vorbeſprechung über den abeſſiniſch⸗italieniſchen Streitfall gehabt. Am Freitag werde ich eine gemeinſame Beſprechung mit Eden und Aloiſi haben; am Donnerstag werde ich mit dem italieniſchen Delegierten zuſammen⸗ kommen. 0 Italieniſche Attacke gegen England 5 Kom, 15. Aug. Einen„ſehr ſchlechten Beginn“ der Pariser Beſprechungen nennt Gayda im„Giornale d'Ita⸗ lia“ das, was über die erſte Pariſer Fühlungnahme ver⸗ lautet. Er rechnet dazu auch den Leitartikel der„Times“. Es handle ſich um einen Erpreſſun gsverſuch. Ita⸗ lien werde feſt auf ſeinem Standpunkt beſtehen. Die 2 mes“ ſolle nur nicht glauben, England die Rolle eines Be⸗ herrſchers und Schiedsrichters der Welt und des Völker⸗ bundes zulprechen zu können Es gebe Nationen, die mit allen Mitteln, Widerſtand leiſten würden, bevor ſie den Nak⸗ ten änler gdeſer angemaßten Weltdiktatur beugen würden. Ergänzuugseinberufung in Italien Rom, 15. Auguſt. Das italieniſche Militärblatt veröf⸗ fentlicht die Einberufung der Jahresklaſſen 1911, 1913 und 1914. Die Maßnahme betrifft jedoch lediglich Sonderfälle, da die betreffenden Jahrgänge zum größten Teil ſchon unter den Waffen ſtehen. Es handelt ſich hier um Leute, die entweder zu Studienzwecken zurückgeſtellt waren oder deshalb, weil ſie als 1 Söhne Familien zu unterſtüt⸗ zen oder zu unterhalten hatten. Fragen an den Völkerbund Neuer Proteſt Abeſſiniens in Genf. Paris, 14. Auguſt. Der abeſſiniſche Geſandte in Paris hat an den General⸗ ſekretär des Völkerbundes folgendes Schreiben überſandt, in dem Abeſſinien feſtſtellt, daß Italien trotz der Wieder⸗ aufnahme des Schiedsgerichtsverfahrens zum Krieg gegen Abeſſinien rüſtet. Weiter heißt es: In Abeſſinien gibt es keine öffentliche oder private Waffen- oder Kriegsmunitionswerkſtatt. Die kaiſerlich⸗abeſ⸗ ſiniſche Regierung iſt heute nicht in der Lage, ſich außer⸗ 1501 ihrer 517 51 Verteidigungsmittel zu beſchaffen. eberall, wo ſie ſolche Verteidigungsmittel zu kaufen ſucht, ſtößt ſie auf Ausfuhrverbote. Liegt darin wirkliche Neu⸗ tralität, die der Gerechtigkeit entſpricht? Wird der Völkerbundsrat untätig bleiben im Hinblick auf dieſe Lage, die. ernſter wird? Wird er zulaſſen, daß dieſer ungleiche Kampf zwiſchen zwei Mit⸗ 1 des Völkerbundes fortdauert, von denen as eine Mitglied, das ſehr mächtig iſt, die Möglichkeit hat, alle Hilfsmittel zur Vorbereſtung eines Angrffes auszu⸗ nutzen, während das andere, das ſchwach und friedfertig iſt und die internationalen Verpflichtungen achtet, keine Möglichkeit hat, die Verteidigung ſeines Gebietes und ſei⸗ nes bedrohten Beſtandes zu organiſieren? Wird der Völ⸗ kerbundsrat die Verantwortung vor der Welt übernehmen, die Vorbereitungen zur Nin dermetze⸗ lung eines Volkes, das niemand bedroht, ohne ein⸗ zuſchreiten, zuzulaſſen? 2 Nr. 189 7777777FdCCFCFCFCãã ĩ ͤ wGbbGcßcccTccPcPGPpccbccccccccccccccc Wenn der Damm bricht Waſſerkataſtrophe in Italien.— Drei Ortſchaften zerſtörk. Die Folge von Unwettern. Mailand, 14. Auguſt. Die oberitalieniſche Provinz Ligurien iſt von ſchweren Gewittern mit ſtarken Wolkenbrüchen heimgeſucht worden, ſo daß viele Flüſſe üüber die Ufer traten und große Ver⸗ heerungen verurſachten. Beſonders verhängnisvoll hat ſich ein Dammbruch bei Ovada, im Tal des Fluſſes Orla, in etwa 200 Meter Länge ausgewirkt. Die aus den liguriſchen Alpen nach Norden fließende Orla wird in der Nähe von Ovada zum Zwecke der Kraftgewinnung zu einem See ge⸗ ſtaut, der etwa fünf Kilometer Länge hat. Die Waſſermaſſen dieſes, etwa 20 Millionen Kubik⸗ meter faſſenden Sees Orbicella, der von den Flüſſen Orba und Stura geſpeiſt wird, brachen den Damm, der den See von den kiefer gelegenen Ortſchaften Ovada, Capricella und Molare trennt. In Ovada wurden 130 Häuſer zerſtört, in Capricella blieb kein Stein auf dem anderen, in Molare wurden außerdem vier Brücken forigeriſſen. Die Waſſermaſſen bildeten bald im Tal eine Fläche von ekwa 40 Kilometer Länge, 2 Kilometer Breite, ſo daß es unmöglich iſt, an die im Waſſer ſtehenden und vom Waſ⸗ ſer weggeriſſenen Ortſchaften heranzukommen. Es iſt damit zu rechnen, daß die genauen Ziffern über die Jahl der To⸗ ten noch mehrere Tage auf ſich warten laſſen, da, wie es heißt, eine Volkszählung im Kataſtrophengebiet veranſtal⸗ ket werden ſoll, um zu ſehen, wer noch am Leben geblie⸗ ben iſt. Das Rettungswerk ſetzte ſofort ein, beſonders von Sei⸗ ten des Militärs, das in der dortigen Gegend zu Uebungs⸗ zwecken ſich aufhielt. Ein Mechaniker der Fiat⸗Werke in Ovada konnte ſchwimmend ſieben Perſonen vor dem Er⸗ trinken retten. Die Kataſtrophe kam ſo überraſchend, daß die Leute, die ſich vor dem Unwetter in ihre Häuſer ge⸗ flüchtet hatten, ſich der Gefahr gar nicht bewußt wurden, bis ſchließlich die Häuſer über ihnen zuſammenbrachen. Aus der Gegend von Genua und Aleſſandria werden ebenfalls Wolkenbrüche gemeldet, die großen Sachſchaden an richteten. Ein Blitzſchlag tötete in Genug einen Mann. Der elektriſche Triebwagen eines Eilzuges wurde vom Plitz getroffen, der den Motor zerſchlug. Ein Bild des Jammers Die Gegend um Ovada bietet einen troſtloſen Anblick. Durch den Dammbruch iſt ein Viertel der 10 000 Einwohner zählenden Stadt Ovada zerſtört worden, ebenſo die Ort⸗ ſchaften Caprietta und Molare. Wo ſich die Waſſermaſſen Bahn ſchafften und alles mitriſſen, ſteht tiefer Schlamm. Ueberall ſieht man eingeſtürzte Häuſer. Möbel und ſonſtige Einrichtungsgegenſtände liegen umher, dazwiſchen Leichen von Menſchen und Tieren. Der Waſſerdruck war gewaltig. Mit ungeheurer Kraft flutete das Waſſer in das tieferlie⸗ gende Gebiet. Als der Dammwärter das Unglück bemerkte, war es zu ſpät, der Flut Einhalt zu gebieten. Das Stau⸗ werk hatte an dieſer Stelle eine Höhe von 40 Metern. Meiſt Frauen und Kinder Es iſt äußerſt ſchwierig, die genaue Zahl der Todes⸗ opfer feſtzuſtellen, die der rieſige Dammbruch gefordert hat. Die Zahlenangaben ſchwanken zwiſchen 200 und 1000 Opfern. Hauptſächlich dürften Frauen und Kinder in den Fluten umgekommen ſein. Zahlreiche Leichen ſind bereits geborgen worden. Die Eiſenbahnbrücke Ovada— Acqui iſt nach weiteren Meldungen kurz nach der Durchfahrt eines Perſonenzuges aus Genua eingeſtürzt Augenzeugenberichte aus Ovada Aus Ovada treffen die erſten Augenzeugenberichte ein. Der überwiegende Teil der Bevölkerung der bedrohten Stadtteile, etwa 1000 Perſonen war auf einen höher gele⸗ genen Ortsteil geflüchtet, wo er die Nacht verbrachte. Mor- gens gegen 7 Uhr ſetzte ein neuer Regen ein. Plötzlich ver⸗ breitete ſich das Gerücht, auch der zweite, höhergelegene Staudamm ſei gebrochen und neue Waſſermaſſen im An⸗ ſteigen. Eine furchtbare Panik trieb die Menſchen auf die umliegenden Hügel, von wo ſie nur nach Beruhigung durch die eingetroffenen Carabinieri und Faſchiſtenabteilungen zurückgebracht werden konnten. Gegenwärtig beſteht keine Gefahr mehr, da die ge ſtauten Vaſſermaſſen abgefloſſen ſind. In der Umgebung von Ovada ſteht das Waſſer nur noch teilweiſe auf den Jeldern, ſo daß man jetzt einen Ueberblick über die Zerſtö⸗ rungen hat. Wo das Waſſer hindrang, iſt nichts ſtehen geblieben. Haustiere, Großvieh, Kraftwagen. Räder, Betten und Mö⸗ bel liegen weithin zerſtreut umher. Die aufgefundenen Lei⸗ chen ſind bereits fortgeſchafft. Die Aufräumungsarbeiten in den Trümmern der Häuſer werden aver noch lange dauern. Man glaubt nicht, daß vor Ablauf einer Woche eine ge⸗ nauere Angabe über die Zahl der Toten möglich ſein wird. Daß die Schäden viele Millionen betragen, ſteht jetzt ſchon feſt. Das Beileid des Führers Zecllu, 14. Auguſt. Der Führer und Reichskanzler hat den deutſchen Botſchafter in Rom beauftragt, der königlich⸗ ital niſchen Regierung ſeine und der Reichsregierung auf⸗ ric ige Anteilnahme anläßlich der Dammbruchkataſtrophe in Ovada auszuſprechen. . Gtrenge Preisüberwachung Der Keichswirtſchaftsminiſter gegen ungerechtferkigte Preisſteigerungen. Nach dem Ablauf des Geſetzes über die Beſtellung eines Reichskommiſſars für Preisüberwachung vom 5. No⸗ vember 1934 werden bis zur Entſcheidung über eine Ver⸗ längerung des Geſetzes die Geſchäfte des Reichskommiſ⸗ ſars von den zuſtändigen Stellen, alſo den zuſtändigen Reichsminiſterien fortgeführt. Der Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter hat auf Grund der hiernach auf ihn übergegangenen Aufgaben die Preisüberwachungsſtellen erneut auf die Not⸗ wendigkeit einer ſtraffen Handhabung der Preisüberwachung hingewieſen. Er hat die Preisüberwachungsſtellen insbeſondere an⸗ gewieſen, die Entwicklung der Preiſe ſorgfältig zu beob⸗ achten, die genaue Einhaltung der bisher erlaſſenen Preis- vorſchriften ſowie jede ungerechtfertigte Preisſteigerunzg bleiben— zu überwachen, und Verſtöße gegen die Preis- vorſchriften ſowie ſede ungerechtfertigke Zreisſteigerung unnachſichtlich zu verhindern. Ordensleute verſchoben Deviſen Drei„Barmherzige Brüder“ vor dem Berliner Sonder- gericht. Berlin, 14. Auguſt. Wegen Deviſenverbrechens ſtehen drei Angehörige der Klöſterlichen Genoſſenſchaft der Barm⸗ herzigen Brüder in Montabaur vor dem Berliner Sonder- gericht. Dem Generaloberer dieſer Genoſſenſchaft, dem 57. jährigen Ottmar Vey, und dem Generalökonom, dem 56 Jahre alten Franz Joſeph Brümmer, wird Volksverrat vorgeworfen. Außerdem wird dem Angeklagten Vey Devi⸗ ſenverbrechen in ſechs, dem Angeklagten Brümmer in fünf weiteren Fällen zur Laſt gelegt. Der dritte Angeklagte, der 56jährige holländiſche Staatsangehörige Stephan Kok, der Generalaſſiſtent der Genoſſenſchaft, hat ſich wegen Deviſen⸗ verbrechens in einem Falle zu verantworten. Die Klöſterliche Genoſſenſchaft der Barmherzigen Brü⸗ der in Montabaur iſt eine Vereinigung von Laien, die auf Grund religiöſer Gelübde nach einer beſonderen Regel leben und ſich die Ausübung der Krankenpflege und ande⸗ rer caritativer Werke zur Aufgabe gemacht haben. Die Genoſſenſchaft, die im Jahre 1856 gegründet wurde, iſt als ſolche eine rein kirchliche Einrichtung. Sieben Schweſtern auf der Anklagebank Vor dem Verliner Schöffengericht haben ſich ſieben Mitglieder der Ordensgenoſſenſchaft 1 5 1 Hirten unter der Anklage des Deviſenvergehens zu verantworten. Angeklagt ſind die Oberin des Kloſters in Berlin⸗Reinik⸗ kendorf, die Provinzialoberin der Ordensgemeinſchaft aus Münſter in Weſtfalen, die Oberin des Kloſters in Berlin⸗ Marienfelde, die Schweſteraſſiſtentin im Kloſter in Beu⸗ then(OS.), die Oberin des Kloſters in Breslau, die Schwe⸗ ſteraſſiſtentin dieſes Kloſters und die Oberin des Kloſters in Bocholt. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen der Staatsan⸗ waltſchaft und der Zollfahndungsſtellen haben die Angeklag⸗ ten in den Jahren 1933 bis 1935 zugunſten ausländiſcher Niederlaſſungen des Ordens Geldbeträge im Geſamtbetrag von über 22 000 Mark bezahlt. Zum Teil wurden die ent⸗ ſprechenden Reichsmarkbeträge oder auch ausländiſche Gel⸗ der von einigen der Angeklagten ſelbſt ins Ausland ge⸗ ſchafft. Eine Forderung des Kloſters in Berlin⸗Reinicken⸗ dorf gegen eine Danziger Niederlaſſung in Höhe von rund 50 000 Mark iſt fahrläſſig nicht angemeldet worden. In der Vorunterſuchung haben die Angeklagten den Tatbeſtand im weſentlichen zugegeben. Sie wollen zur Lin⸗ derung der Notlage ausländiſcher Niederlaſſungen ihres Ordens gehandelt und auch mit der Frage der Zuläſſigkeit der Geldzahlungen nicht recht Beſcheid gewußt haben. Wegen fortgeſetzten vorſätzlichen bzw. fahrläſſigen De⸗ biſenvergehens wurde die Angeklagte Oberin Birkhahn aus Berlin⸗Reinickendorf zu insgeſamt vier Monaten Gefäng⸗ nis und 1800 Mark Geldſtrafe verurteilt. Die übrigen Angeſchuldigten wurden lediglich wegen fahrläſſigen Deviſenvergehens zu Geldſtrafen von 1800 bis 4500 Mark verurteilt. e ae ae Roman von Kurt Martin. 30 „Das wäre—.“ „Ich ſage: Könnte!— Ich ſage nicht, daß der Mörder Otto Müllers ſie verloren hat! Aber leicht denkbar wäre dies. Beim Aufknüpfen der Leiche Otto Müllers kann die Zündholzſchachtel dem Mörder unbemerkt aus der Taſche ge⸗ fallen ſein.“ 5 „Ja— das kann man ſich leicht vorſtellen.— Aber wie kommt Bruno Bauer zu Atropin? Das iſt ja erſt recht wieder ein Rätſel!“ „Vielleicht iſt es nur ſcheinbar ein Rätſel.“ 5 „Sie wollen Bruno Bauer auch für den Mord an mei⸗ nem Onkel verantwortlich machen?“ „Das wollte ich damit nicht ſagen.“ „Sie würden ſich auch irren! der Mörder Joachim Gerdahlens.“ „Das weiß ich.“ 0 i „Das wiſſen Sie?“ Sie ſchalten alſo hier Möglichkeiten aus?“ „Hierbei ſchon, ja.“. „Höchſt ſonderbar iſt das mit dieſer Zündholzſchachtel! Sollte man damit bezweckt haben, Bruno Bauer in Verdacht des Mordes an meinem Onkel zu bringen?— Das wäre aber im Grunde mit der ganzen Teufelei, die alle Schuld mir zuſchiebt, nicht in Einklang zu bringen.“ „So war das auch nicht, nein.“ „Aber wie?— ſollte—“ „Ueberlegen Sie ſich das!— Jetzt hören Sie noch was anderes! Dr. Roland hat feſtgeſtellt, daß die Giftſpuren am Waſſerglas, die Giftſpuren an Ihrem Anzug und die Hift⸗ ſpuren an der Züändholzſchachtel vollkommen mit der Gift⸗ zuſammenſetzung übereinſtimmen, die in dem Reſte des Waſ⸗ fers gefunden wurden, das ſich noch in dem Glas befand. „Das nimmt mich nicht wunder. Das muß ja bei dieſer Teufelei alles ſo ineinandergreifen.— Die Zünholzſchachtel freilich—“ 8 „Aber das Taſchentuch, das ſpäter gefunden wurde, zeigt eine andere Giftzuſammenſetzung, die nämlich, die die Flüſſigkeit des gefundenen Flakons enthält. „Was?— 8 Bruno Bauer iſt nicht ſchan begehen. „Kampf dem Faſchismus“ Dimitroffs Schlußwort auf dem Moskauer Kongreß. Moskau, 14. Auguſt. Der„Steuermann der Komintern“, wie Dimitroff offi⸗ ziell bezeichnet wurde, erhielt auf dem Kongreß das Schluß⸗ wort zu ſeinem Pericht. Einleitend bemerkte Dimitroff die Einmütigkeit zeuge davon, daß ſich das Verſtändnis für die Notwendigkeit, die bisherige Politik und Taktik entſpre⸗ chend den veränderten Umſtänden und auf Grund der Er⸗ fahrungen umzuſtellen, vollſtändig durchgeſetzt habe. Ausſuhrlich behandelte dann Dimitroff ſeine vier grundſätzlichen Forderungen für eine erfolgreiche Löſung der nächſten Hauptaufgaben des internationalen Proleta⸗ riats, zu denen in erſter Linie die„Einheit des Handelns“ aller Teile des Proletariats im Kampfe gegen den Faſchis⸗ mus gehöre. Zweitens müßten ſich die Kommuniſten„ver⸗ ſtändig des Werkzeuges der marxiſtiſch⸗leniniſtiſchen Ana- lyſe bedienen“. Als dritten Punkt ſtellt Dimitroff den „Mangel an Menſchen“ heraus; es müßten der kommuni⸗ ſtſichen Sache treu ergebene kämpferiſche Menſchen aus der Maſſe herauswachſen. Schließlich müſſe man lernen, mit der Maſſe zu ſprechen, nicht etwa in der trockenen Sprache auswendig gelernter Formeln, ſondern mit den Zungen von Kämpfern für die Sache der Maſſen Aebergehend auf die Frage über die Formen des Kamp⸗ fes gegen den Faſchismus riet Dimitroff, die Entwicklung und die verſchiedenen Arken des Faſchismus in jedem ein⸗ zelnen Lande genau zu ſtudieren, um ihnen jederzeit und auf jedem Gebiete Widerſtand enkgegenſetzen zu können. Man brauche, ſo betonte Dimitroff, ſich nicht davor zu ſcheuen, ſogar beim Feinde zu lernen, wenn dies dazu ver⸗ helfe, ihm ſchneller und ſicherer den Hals zu brechen. Die„Schaffung“ von brauchbaren Menſchen ſei für die Kommuniſtiſche Partei die allerwichtigſte Lebensfrage. Man müſſe lernen, ſtändig lernen, im Kampf, in der Frei⸗ heit und im Gefängnis. Dimitroff ſchloß: Das Proletariat beſitzt einen ſtarken revolutionären Vorpoſten: die Kommuniſtiſche In⸗ ter nationale. Eines fehlt noch dem Proletariat— die Einigkeit in den eigenen Reihen. Möge daher von die⸗ ſer Tribüne in der ganzen Welt noch ſtärker der Kampf⸗ ruf der Komintern erſchallen, der Kampfruf von Marr, Engels, Lenin und Stalin! Kurzmeldungen Immer wieder Hetze gegen Deutſchland. Die ſpaniſche Linkszeitung„Heraldo de Madrid“ hat bie Meldung aus Texas, nach der dort Schneiderinnen ihre ſtreikbrechenden Kolleginnen nackt durch die Straßen getrie⸗ ben und mißhandelt haben, derart umgefälſcht, daß ſie den Leſern als ein in Deutſchland geſchehener Vorgang erſchei⸗ nen mußte. Dieſe bewußte Verdrehung wirft ein bezeich⸗ nendes Licht auf die Haltung gewiſſer Auslandsblätter. Engliſche Fliegermanöver. In der Nacht wurden in Portsmouth, Southampton und Gosport Fliegermanöver durchgeführt. Alle Straßen⸗ lampen wurden gelöſcht, die Motorfahrer hielten ihre Wa⸗ en an und die Einwohner verhängten die Fenſter. Zur Aindung der angreifenden Flieger waren 50 Schein⸗ werfer eingeſetzt worden. Die Angreifer markierten die Bombenwürfe durch das Abfeuern von grünen Leucht⸗ kugeln. Sie hatten eine Anzahl Erfolge zu verzeichnen. Einer Maſchine gelang es, aus dem Licht der Scheinwer⸗ fer herauszukommen und die Docks von Portsmouth er⸗ folgreich zu bombardieren. Danzig⸗polniſche Verhandlungen. Wie von zuſtändiger Danziger Seite mitgeteilt wird, fand eine Beſprechung zwiſchen dem Senatspräſidenten Greiſer und dem diplomatiſchen Vertreter Polens in Dan⸗ zig, Miniſter Papee, ſtatt. Es wurde vereinbart, daß die Verhandlungen über die weitere Geſtaltung der wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen zwiſchen Danzig und Polen am Mon⸗ tag in Warſchau beginnen ſollen. Von Danziger Seite wer⸗ den ſich als Verhandlungsführer die Staatsräte Büttner und Kunſt ſowie Oberregierungsrat Hoffmann nach War⸗ „Hätten Sie ſich alſo nach der Tat an dem Taſchentuch die Hande abgewiſcht, ſo müßte das Taſchentuch ja Gift⸗ ſpuren zeigen, die in ihrer Zuſammenſetzung mit dem Gift⸗ reſt im Waſſerglas übereinſtimmen. Aber das iſt eben nicht der Fall! Außerdem iſt die Giftmenge im Taſchentuch auf⸗ fällig groß. Das CTaſchentuch iſt ſicherlich ſtellenweiſe mit dem Gift getränkt worden.“ „Und das weiß der Staatsanwalt, und trotzdem wagt dieſer Mann—“ „Nein, das weiß Dr. Haberland noch nicht, deshalb zwar, weil es mir ſehr bedenklich erſcheint, jetzt ſchon davon zu ſprechen.— Aber Ihnen wollte ich das ſagen. Ich könnte alſo ſchon auf dieſe Tatſache hin bei der neuen Schwurgerichts⸗ verhandlung zu Ihren Gunſten eingreifen; aber ich will das nicht. Man würde darin ja ſchließlich immer noch keine direkte Entlaſtung für die Beweiſe Ihrer Schuld erblicken müſſen.— Das iſt nur ein Anfang; aber Sie ſollen da⸗ von wiſſen, damit Sie nicht glauben, ich ſage nur Worte.— Ich habe ſchon Erfolge erzielt in dieſem Fall, auch noch einige andere. Darüber will ich aber noch zu keinem Men⸗ ſchen ſprechen.“ „Herr Kriminalinſpektor, bricht dieſe Teufelei doch in iich zuſammen, ſo iſt dies nur Ihnen zu danken! Wären Sie nicht gekommen, dann wäre ich verloren.“ -Sigrit Sundbora wäre dann aber auch verlargaz „Sigrit!— Ja, Sigrit auch!— Daß ich nicht von An⸗ fang an damit rechnete!— Aber erſt nach und nach kam ſein ja dieſe Teufelei in ihrer ganzen Größe zum Bewußt⸗ ein.“— „Vor allem fehlt mir jetzt noch Bruno Bauer. Die blonde Frau habe ich gefunden; aber von Otto Müllers Neffen fehlt mir noch jede Spur.— Und ich brauche ihn ſo nbtig.“ „Er wird wohl auch nicht mehr auftauchen.“ f „Sagen Sie das nicht! Ich habe in dieſer Beziehung ſchon oft eine eigentümliche Duplizität der Geſchehniſſe er⸗ lebt. Fand ich von zwei geſuchten Menſchen den einen, dann kam ich nicht ſelten bald darauf auch dem zweiten auf die Spur.— Ich muß die Kaſſette Otto Müllers finden.“ „Ob die noch epiſtiert?“ „Sicherlich hat Bruno Bauer die irgendwo verſteckt.“ „Was wollen Sie mit der leeren Kaſſette?“ f„Sie braucht nicht leer zu ſein!— Der Menſch hat ver mutlich nur die Banknoten daraus entwendet; an dem an deren Inhalt wird er kein Intereſſe gehabt haben.“ Und was hoffen Sie von dieſem anderen Inhalt??“ a ſonen beſtehende Beſatzung kam in den Flammen um. Berlin. Berlin. Zu dem Reichswettkampf der SA hat, dem „Völkiſchen Beobachter“ zufolge, der Reichskriegsminiſter von Blomberg zehn Bronzen(Kriegerkopf mit Stahlheln) als Preiſe der Wehrmacht geſtiftet. Moskau. Wie die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet, hat ſich eine Gruppe ſowjetruſſiſcher Sportler nach Paris begeben, wo ſie mit franzöſiſchen Arbeiterſportlern in einen Wettſtreit treten werden. Brüſſel. Der Chef des Generalſtabes der belgiſchen Ar⸗ mee, Generalleutnant Cumont, tritt im September infolge Erreichung der Altersgrenze von ſeinem Poſten zurück. Aus dem Heer ausgeſtoßen Urteil gegen den ſchweizeriſchen Oberleutnant Hagenbuch. Luzern, 14. Auguſt. Das Diviſionsgericht der 4. Di biſion verurteilte den Oberleutnant Hagenbuch, der im Ok tober des vergangenen Jahres einen desverräteriſcher Handlungen bezichtigt wurde, wegen un⸗ würdiger Lebensführung zum Ausſchluß aus dem Heer und zur Tragung der Koſten des Ge⸗ richtsverfahrens. Ohne ſichtbaren Anlaß verhaftet Anerklärliches Vorgehen der tſchechiſchen Polizei. Karlsbad, 15. Auguſt. Zu der Verhaftung des ehemaligen öſterreichiſchen Ge⸗ nerals Rudolf Kraus erfährt die„Deutſche Tageszeitung! in Karlsbad u. a. noch folgende Einzelheiten: Auf Grund einer Anzeige wurde in der Wohnung des bekannten Militärſchriftſtellers Konrad Leppa in Budweis eine Hausſuchung durchgeführt, bei der kriegshiſtoriſches Material beſchlagnahmt wurde. Darunter befand ſich ein umfangreicher Schriftwechſel mit General bekannten Siegers in der Iſonzo⸗Durchbruchsſchlacht von Karfreit im Jahre 1917, General Alfred Kraus, bezog. Daraufhin wurde auch bei General Rudolf Kraus in Ma rienbad eine Hausſuchung vorgenommen, die zu ſeiner Verhaftung führte. Bei ſeiner Einvernahme erklärte der General, daß ſein Briefwechſel mit Konrad Leppa nur auf hiſtoriſche Ereigniſſe des Weltkrieges Bezug nehme. Inzwiſchen hatte der ſudetendeutſche Heimakdichter und Büchereiwart der Stadt Karlsbad, Karl Franz Leppa, die Verhaftung ſeines Bruders in Budweis erfahren. Er begab ſich daher nach Budweis, um dort Auskünfte bei der Po⸗ lizei einzuholen. Kurz nach ſeiner Ankunft wurde er gleich falls feſtgenommen. Karl Franz Leppa hat ſich jedoch nie- 77 mals politiſch betätigt. * Stathembergs Regentſchaſtspläne Belgrad, 15. Aug. Fürſt Starhem berg hält ſich gegenwärtig in Südflawien auf. Die Auffaſſung der ſüdſla. 8 ich daß Starhemberg die Abſicht habe, Südſlawien für den Plan ſeiner Regentſchaft in Oeſterreich zu gewinnen. Da eine Wiedereinſetzung der“ Habsburger zurzeit nicht durchführbar ſei, wolle er nach wiſchen Oeffentlichkeit geht dahin, dem Beiſpiel Horthys in Ungarn die öſterreichiſchen Staatsgeſchäfte übernehmen. In ſüdflawiſchen Kreiſen wird darauf verwieſen, daß die Stellung Belgrads zur Habs burgerfrage, gleichviel in welcher Form ſie auftauchen möge, endgültig feſtgelegt ſei. Man glaube auch nicht, daß der Plan einer Regentſchaft in Oeſterreich im Vergleich zur Wiedereinſetzung der Habsburger das kleinere Uebel dar⸗ ſtelle. a Bier Tote bei Flugzeugabſturz. Madrid, 15. Auguſt. Bei Los Alcazares ſtürzte ein ſpa⸗ niſches Militärflugzeug des Stützpunktes Melilla in Spa⸗ niſch⸗Marokko brennend in das Meer. Die aus vier Per⸗ „Aufzeichnungen Otto Müllers will ich finden. Mer Mann wußte Dinge, die mir jetzt noch verborgen ſind.“ „Das kann ſtimmen.— Hoffen Sie aber nicht zu ſehr darauf!“ „Ich laſſe deshalb andere Dinge nicht außer acht!— Jetzt muß ich aber gehen!— Halt, Fräulein Sundborg haf mir noch etwas aufgetragen, das ſoll ich Ihnen ausrichten. „Sie mir?“ „Sie bat mich darum.“ „Was iſt es?“ „Sie ſprach von Ihnen und läßt Sie bitten auszuharren“ Albert Gerdahlen nickte. „Ja, ausharren!“ Er ſtarrte zu Boden. Paul Stein ſprach weiter. „Sie ſagte mir noch mehr. Ich ſoll Ihnen ſagen, daß ſie Sie ſehr lieb habe.“ Jäh hob der Gefangene den Kopf. „Das hat ſie Ihnen geſagt?“ „Ja— und daran müſſen Sie immer denken!“ „Ich— wußte das ja ſchon längſt, wenn wir auch not kein Wort von Liebe miteinander ſprachen; aber ihre Augen haben es mir oft verraten.— Arme Sigrit! Und deine Liebe iſt gerade dein Unglück!“ Stein drückte ihm die Hand. „Halten Sie durchl Vertrauen Sie darauf, daß ich nog alle Fäden entwirre!“. Nach einer Viertelſtunde ſaß Paul Stein in ſeinen Dienſtzimmer der Polizeidirektion, und hier erwartete ihn eine Nachricht, die ihn aufatmen ließ. f Ein Schreiben der Polizeidirektion Rotterdam lag vol ihm, folgenden Inhalts: f „Hier iſt ein Mann aufgegriffen worden, der mil dem dort geſuchten Mörder Bruno Bauer große Aehn⸗ lichkeit beſitzt. auf den Namen Alfred Lorenz lauten. Er trägt 3000 Mark in deutſchen Banknoten und verweigert jede Auskunft, wie er zu dem Gel gekommen iſt.— Es wäre wohl ratſam, wenn en Beamter der dortigen Kriminalpolizei nach hier kom men könnte, um den Mann perſönlich in Augenſchen i zu nehmen und ihn zu verhören.“ Sogleich ſuchte der Kriminalinſpektor ſeinen Chef 1 und verhandelte lange mit ihm. Als er wieder zurück ſein Zimmer kam, blätterte er eifrig im Kursbuch und ſucht lch 15 beſten Zugverbindungen von Budapeſt nach Rotter, dam heraus. 5. Der Reichs- und preußiſche Miniſter des In. nern hat für die Verbeſſerung der Ausrüſtung bedürftiger Siegergruppen im Reichswettkampf der SA 10 000 Mark der Oberſten SA⸗Führung als Spende für den Reichs. wettkampf zur Verfügung geſtellt. i angeblichen Brief eines Generalſtabsoffiziers verbreitete, in dem der Armee“ korpskommandant Ullrich Wille ſchwer verdächtigt und lan⸗ 1 Sch 1 Rudolf Kraus, der ſich hauptſächlich auf Auskünfte des Generals über die Tätigkeit ſeines in Oeſterreich wohnenden Bruders, des Der Mann trägt Papiere bei ſich, de Es dürfte ſch jedoch um gefälſchte Ausweiſe handeln. Bei ſeiner Ver“ nehmung verwickelte ſich der Gefangene in wieder = e e S ASS SS KSS SSS S SSS 8 In: rftiger Mark Reichs, , dem iniſter helm tunion r nach ern in 1 Ar⸗ infolge ück. ubuch. 4. Di⸗ m Ok⸗ Brief rmee: d lan⸗ un⸗ h luß 8 Ge⸗ i. guſt. n Ge⸗ itung! ig des Idweis riſches h ein draus, er die des t bon bezog. Ma⸗ ſeiner te der Ir auf r und za, die begab 1 Po⸗ gleich⸗ h nie⸗ 5 Aus dem badiocuen Land Wieder ein Raſſeſchänder in Kislau. (Y Karlsruhe, 14. Aug. Das Geheime Staatspolizei⸗ amt teilt mit: Der Jude Fritz Jeſſelſohn, wohnhaft in Karlsruhe, Hoffmannſtraße 6, wurde durch das Geheime Staatspolizeiamt in Schutzhaft genommen. Er hatte u. a. mit der ledigen Verkäuferin H. K., wohnhaft in Kehl, Volkerſtraße 8, ein raſſeſchänderiſches Verhältnis. Die H. K. wurde ebenfalls in Schutzhaft genommen, da ſie ein beſonders ſchamloſes und jeder Frauenwürde hohnſprechendes Verhalten an den Tag legte. Jeſſelſohn wurde nach Kislau abgeführt. IJ Heidelberg.(Keine Ausdehnung der ſpina⸗ len Kinderlähmung.) Die ſpinale Kinderlähmung, die im Bezirk Heidelberg epidemieartigen Charakter anzunehmen drohte, beſchränkt ſich jetzt glücklicherweiſe auf einige wenige Fälle. Die Maßnahmen, die zur Verhütung der Verbreitung der Krankheit getroffen worden ſind, wurden ab 14. Auguſt 1935 wieder aufgehoben. Wiesloch.(Verhetzte Menſchen.) Auch im nahen Mühlhauſen haben ſich die Früchte der politiſchen Ver⸗ hetzung gezeigt. An zwei Stellen wurde der Aufruf des Gauleiters mit Kot überſchmiert. Der oder die Täter konnten noch nicht gefaßt werden. Schönau bei Heidelberg.(Sturz mit Todes⸗ folge.) Frau Eva Runz wurde, als ſie ſich auf dem Dach eines Schuppens befand, von einem Schwindel befallen und ſtürzte in den gepflaſterten Hof. Sie erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß ſie nach wenigen Stunden ſtarb. U Lauda.(Weihe des§IJ⸗ Heimes.) Das von der Stadt Lauda neuerbaute Heim der Hitlerjugend erhielt durch Gebietsführer Friedhelm Kemper ſeine Weihe. Der Gebietsführer dankte in einer längeren Anſprache zunächſt für die Erſtellung des Heimes und rechnete dann mit den inneren Feinden des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland ab, die immer noch nicht einſehen wollen, daß die Zeiten der Intereſſen⸗ wirtſchaft endgültig vorbei ſind. Wertheim.(Niedriger Waſſerſtand des Mains.) Durch die anhaltende Trockenheit und Hitze iſt der Mainwaſſerſtand ſoweit zurückgegangen, daß die Pegel meiſt unter 100 ſtehen. Schiffe, die gewöhnlich 500 Tonnen tragen, können höchſtens noch mit 150 Tonnen beladen werden. Man befürchtet bei anhaltender Trockenheit eine Stillegung der Schiffahrt auf den nicht kanaliſierten Strek⸗ ken des Mains. Wertheim.(Plakat abgeriſſen.— Zwei Mo⸗ nate Gefängnis.) Im Schnellverfahren vor dem Amts⸗ gericht Wertheim wurde die 37 Jahre alte ledige Viktoria Kern von Freudenberg, die das von der Gauleitung Baden Gefängnis verurteilt. Die Angeklagte, die Mitglied der Marianiſchen Jungfrauen⸗ kongregation iſt, hat dieſe Tat, wie die Verhandlung ergab, in völligem Bewußtſein begangen. Sie hat das Plakat trotz der Aufforderung eines Zeugen, die Finger wegzulaſſen, her⸗ abgeriſſen, angeblich deshalb, damit ſich keine Kuh an den Reißnägeln verletzen könnte. () Durlach.(Arbeitsſcheuer kommt nach Kis⸗ lau.) Auf Antrag des Städtiſchen Fürſorgeamtes wurde ein lediger Kaufmann von hier wegen Arbeitsſcheue in das Landesarbeitshaus Kislau verbracht. () Oensbach b. Bühl.(Auch geringfügige Ver⸗ letzungen beachtenl) Der ſiebenjährige Schüler Joſeph Vogt zog ſich beim Barfußlaufen eine geringfügige Ver⸗ letzung zu. Es ſtellte ſich bald Blutvergiftung ein, die die Ueberführung des Jungen ins Krankenhaus notwendig machte. Dort iſt der Knabe geſtorben. Freiburg.(65 jähriges Militär jubiläum.) General a. D. von Gallwitz, Ehrenbürger der Stadt Frei⸗ burg, konnte am Dienstag ſein 65jähriges Militärjubiläum feiern. Aus dieſem Anlaß ging dem Jubilar ein Glückwunſch⸗ telegramm des Reichsſtatthalters Robert Wagner zu. SHinterzarten.(Schwarzwaldhaus einge⸗ äſcher t.) Das ehemalige Gaſthaus Erlenbruck wurde durch ein Feuer vollſtändig zerſtört. Der Feuerwehr Hinterzarten gelang es, einige Fahrniſſe zu retten und die Nachbargebäude zu ſchützen. Der Schaden iſt beträchtlich. ONeuſtadt i. Schw.(Neues Strandbad.) Das von der Stadt Neuſtadt neuerrichtete Strandbad warde der Oeffentlichkeit übergeben. Es liegt inmitten herrlicher Baum⸗ gruppen mit ſchönem Blick auf die Schwarzwaldberge. Das Schwimmbecken iſt vorerſt 50 Meter lang und ſoll jed och auf 100 Meter im Laufe der kommenden Jahre vergrößert werden. Die das Bad umgebende Grünfläche hat eine Ausdehnung von 27500 Quadratmeter. Das Kneippbad, dem ebenfalls ein Schwimmbad angegliedert iſt, erfährt durch die Eröffnung des Strandbades keine Aenderung. (—) Stockach.(Neue Jugendherberge.) Am ver⸗ gangenen Sonntag wurde in einer ſchlichten Feier die neue Jugendherberge eingeweiht. Die kleine Stadtgemeinde Stockach t eine Jugendherberge mit drei Schlafräumen, einem Auf⸗ enthaltsraum ſowie ausreichenden ſanitären Anlagen auf das ſchönſte hergerichtet. In Bälde wird dieſer Jugendherberge auch ein Heim für die örtlichen Gliederungen der HJ an⸗ geſchloſſen werden. Die neue ſchmucke Bleibe wird den Boden⸗ ſeewanderern ein willkommener Stützpunkt ſein. Neue Beſtimmungen für Radfahrer. Um Zweifel über die polizeiliche Anwendung der Reichsſtraßenverkehrsordnung zu klären, hat der Reichs⸗ innenminiſter u. a. folgendes angeordnet: 1 Soweit Radfahrwege vorhanden ſind, ſind von den Radfahrern ausſchließlich dieſe zu benutzen, und zwar im allgemeinen in beiden Richtungen. Wo das nicht möglich ü weil der Radfahrweg zu ſchmal iſt, iſt dieſer nur in der Fahrtrichtung zu benutzen, die andere Richtung zu ſper⸗ renz; in der Richtung, in welcher der Radfahrweg geſperrt iſt haben die Radfahrer die rechte Straßenſeile zu benutzen. Wo Radfahrwege nicht vorhanden ſind, haben die Rad⸗ fahrer grundſätzlich auf der rechten Seite der Fahrbahn zu ſahren. Sind auf beiden Seiten nicht erhöhte Seitenſtreifen, 5 ſind dieſe jeweils in der Fahrtrichtung zu benutzen; Vor⸗ er uns iſt aber, daß der Fußgängerverkehr diendusch nicht behindert wird und daß beim Ein⸗ legen von den Seitenſtreifen auf die Fahrbahn beſondere 1 auf den übrigen Verkehr genommen wird. Iſt mur ein Seitenſtreifen vorhanden, ſo iſt dieſer grundſätzlich nur in der Fahrtrichtung zu befahren, wäh⸗ end in der entgegengeſetzten Richtung die rechte Seite der Fabrbahn zu benutzen iſt. Auf die Berechtigung, den Sei zlltreifen in beiden Richtungen zu benutzen, muß durch hende Schilder hingewieſen werden. Aus den Nachbarländern Herrenalber Trachtentage Eine Schwarzwälder Hochzeit. — Herrenalb, 14. Aug. Im Reigen der diesjährigen ſom⸗ merlichen Veranſtaltungen nehmen die Trachtentage, die Samstag und Sonntag bei prächtigſtem Wetter begangen wurden, einen erſten Platz ein, und zwar deshalb, weil dieſe Trachtentage ganz im Sinne eines Schwarzwälder Volks⸗ feſtes begangen wurden. Die Schwarzwälder Trachtentage in Herrenalb beſtehen ſchon ſeit einer Reihe von Jahren und erfreuten ſich immer größter Beliebtheit. Wichtig iſt dabei, daß Trachtentage den leuchtenden Hintergrund des Heimat⸗ lichen, der Volksverbundenheit beſitzen, und daß das Volk freudig bei der Sache iſt. Was gerade die Trachtentage 1935 in hohem Maße auszeichnete: daß die verantwortliche Lei⸗ tung für die Trachtentage eine„Schwarzwälder Hochzeit“ als Grundmotiv wählte. Mit dem Glockenſchlag 12 ͤ am Sams⸗ tag nahmen die Feſtlichkeiten ihren Anfang. Die Hoch⸗ zeitslader gingen zu Pferd im Städtchen herum und luden die Kurgäſte zum„Feſcht“. Am Nachmittag war dann Begrüßung der eintreffenden Hochzeitsgäſte im Kurgarten. Die Schwarzwälder Bauernmuſikkapelle machte Konzert. Die meiſten Trachten des Schwarzwaldes waren vertreten. Dazu kamen noch Trachten aus dem Odenwald, aus der Pfalz, von der ſchwäbiſchen Alb und vom Oberland. Um halb 9 Uhr fand im feſtlich geſchmückten Kurſaal der Polterabend ſtatt, der einen ſehr ſtarken Beſuch ſeitens der Kurgäſte auf⸗ wies. Der Sonntag ſtand dann ganz im Zeichen der Trach⸗ tentage. Die große Dennacher Muſikkapelle und das Herreu⸗ alber Tambourkorps führten die Tagwacht aus. Am 8 Uhr begann der Empfang und die Begrüßung der Hochzeitsgäſte. Auch aus dem hohen Schwarzwald waren Trachtenpaare ein⸗ getroffen. Viel beachtet wurden auch die zwei Schwarzwälder Poſtillone, die hin und wieder auf ihren Poſthörnern die alten Liedchen ſpielten, die ſie einſt auch durch das Albtal geblaſen haben. Die ſtramme Bürgerwehr trat in Er⸗ ſcheinung. Ein äußerſt farbenvolles und maleriſches Bild bot der Hochzeitszug, der vom Paradies aus ſich nach dem Kurgarten bewegte und auf manche Photoplatte gebannt wurde. Im Mittelpunkt des Sonntags ſtand dann der große Feſtzug am Nachmittag mit den einzelnen Gruppen, die in ihrer ganzen Aufmachung zu dem Feſt paßten und einen Beweis dafür lieferten, mit welcher Anteilnahme die Herren⸗ alber die Trachtentage begingen, welche Mühe und Arbeit ſie auf ſich nahmen, um dieſem Volksfeſt dieſe beſondere Note zu geben. Bannfahnen marſchieren nach Nürnberg Von dem Adolf⸗Hitler⸗Matſch der pfälziſch⸗faarländiſchen HJ Neuſtadt a. d. H., 14. Aug. Die Bannfahnen der pfälzi⸗ ſchen und ſaarländiſchen Hitlerſugend werden am 18. Auguſt zum Adolf⸗Hitler⸗Marſch nach Nürnberg aufbrechen. Von Neuſtadt aus geht der Marſch nach der Stadt der Reichs⸗ parteitage, wo die Jugend mit den Fahnen ihrer Einheit den Führer grüßen wird. Am 10. September treffen die 50 Teilnehmer des Adolf⸗Hitler⸗Marſches in Nürnberg ein. Der Weg führt über folgende Strecke: Neuſtadt— Ludwigs⸗ hafen— Heidelberg— Neckarſteinach, neckaraufwärts nach Heilbronn über Schwäbiſch⸗Hall— Crailsheim— Feucht⸗ wangen nach Ansbach— Stein— Nürnberg. Die Strecke bei dieſem Marſch beträgt etwa 311 Kilometer. Durch⸗ ſchnittlich werden im Tag 22 Kilometer zurückgelegt. Zwi⸗ ſchen den einzelnen Marſchzielen ſind Ruhetage eingelegt worden, ſo in Ludwigshafen, Heidelberg, Diedesheim, Heil⸗ bronn, Crailsheim. In Feuchtwangen ſind zwei Ruhetage vorgeſehen. Die letzten Ruhetage ſind in Ansbach und Buchſchwabach eingelegt. Die Marſchſtrecke iſt ſo eingeteilt, daß in der Regel jeweils nach einem Marſchtag ein Ruhe⸗ tag eingelegt iſt. Die Verpflegung in den einzelnen Quar⸗ tierorten hat die NS⸗Volkswohlfahrt übernommen. Es wird für jeden Hitlerfungen, der an dieſem Marſch zum Reichsparteitag teilnehmen darf, eine beſondere Ehre ſein und das Erlebnis wird unvergeßlich bleiben. In wenigen Tagen wird die Jugend der Weſtmark ihre Fahnen durch deutſche Gaue tragen. Der Marſch wird ein großes Be⸗ kenntnis zum Führer unſeres Volkes ſein! Waldmohr, 14. Aug. In dem aus Wohnhaus, Stal⸗ lung und Scheune beſtehenden Anweſen des penſionierten Bergmannes und Landwirts Adam Lapre in Dunzweiler brach aus noch ungeklärter Urſache Großfeuer aus. Das Feuer fand in den eingebrachten Erntevorräten reiche Nahrung und griff raſend um ſich, ſo daß das Anweſen in kurzer Zeit in hellen Flammen ſtand. Außer ſämtlichen Heu⸗ und Stroh⸗ vorräten iſt auch das auf dem Speicher lagernde ausge⸗ droſchene Getreide— etwa 60 bis 65 Zentner— ein Raub der Flammen geworden. Das Vieh konnte rechtzeitig in DSicharkait aakhracht mordon Aufgelöſte katholiſche Jungmännervereine. Stuttgart, 15. Auguſt. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Die Uebergriffe und Ausſchreitungen von Ange⸗ hörigen der katholiſchen Jugendverbände haben in den letz⸗ ten Wochen ein Ausmaß angenommen, das polizeilich nicht mehr geduldet werden kann. Neben anderen Verfehlungen waren beſonders ſchwerwiegend die hinterliſtigen Ueber⸗ fälle in Ebingen und in Kirchhauſen, wo ebenfalls Ange⸗ hörige der Deutſchen Staatsjugend blutig geschlagen wur⸗ den. Die katholiſchen Jungmännervereine in den Kreiſen Balingen, Ebingen, Heilbronn und Neckarſulm wurden da⸗ her vom württembergiſchen Landespolizeiamt aufgelöſt und verboten. Das Vermögen der genannten Vereine wurde be⸗ ſchlagnahmt. Die beteiligten Kreiſe mögen ſich die Auflö⸗ la in dieſen vier Bezirken als letzte Warnung dienen aſſen. Koblenz.(n der Mofel ertrunken.) Ein tra⸗ giſches Ende nahm eine größere Paddelbootfahrt zweier junger Leute aus der Schweiz. Sie hatten zuletzt die Mo⸗ ſel befahren und wollten in Koblenz ihre Fahrt beenden. Oberhalb des Städtiſchen Badeplatzes in Rauhental nah⸗ men die beiden Waſſerſportler noch zur Erfriſchung ein Bad in der Moſel. Plötzlich ging einer von ihnen unter und konnte trotz der ſofortigen Rettungsverſuche nur noch als Leiche geborgen werden. Der Ertrunkene ſtand im Al⸗ ter von 25 Jahren und iſt in Zürich beheimatet. Arteil gegen Weißenberg Der Weiße Käſe-⸗Apoſtel erhielt eineinhalb Jahre Zucht ⸗ haus und fünf Jahre Ehrverluſt. Berlin, 14. Auguſt. Die Zweite Strafkammer des Ber⸗ liner Landgerichts verurteilte den 79jährigen Joſeph Wei⸗ ßenberg, den ehemaligen Begründer und Leiter der in⸗ zwiſchen aufgelöſten Weißenberg⸗Sekte, wegen Vergehens egen Paragraph 176, 3, ſowie wegen Beleidigung in zwei Fallen zu insgeſamt eineinhalb Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Die Unterſuchungshaft wird ihm ange⸗ cechnet. i Lalcale uud cu au Die Radwanderung Die Aufzählung einer einzigen Tatſache genügt eigenllich, um die Bedeutung des Fahrrades für den Wanderſport zu kennzeichnen; daß auf dem neuen Oſtpreußenſchiff„Tannen⸗ berg“ eigens ein großer Unterſtellraum für die Fahrräder der Jugendwanderer eingerichtet werden wird. Das iſt ein Zugeſtändnis der großen Oeffentlichkeit an die Maſſe derer, die alljährlich ein ſchönes Stück ihres deutſchen Vaterlandes kennenlernen wollen, obwohl ſie in den meiſten Fällen nicht die Mittel haben, zu ihren Reiſen die Eiſenbahn zu benutzen. Das Fahrrad wird ihnen hier zum Erſatz. Gewiß, es bietet nicht die gleichen Möglichkeiten, wie die Eiſenbahn; aber auf einem anderen Gebiete kann es erfolgreich mit ihr konkur⸗ rieren: Der Radwanderer iſt in der Lage, auf ſeiner Reiſe unterwegs jeden Punkt aufzuſuchen, der ihm irgendwie be⸗ ſuchenswert erſcheint. Alljährlich in den großen Ferien ſind die deutſchen Land⸗ ſtraßen von Radwanderern bevölkert. Meiſt ſind es Jugend⸗ liche, Schüler, die ſich aus Gründen der Unterhaltung und der Sicherheit vielfach zu größeren Gruppen zuſammen⸗ ſchließen, um gemeinſam die Wunder erleben zu können, die die deutſche Natur ihnen beſchert. und man muß die Jungens, wenn ſie von der Fahrt zurückkommen, nur erzählen hören, um zu erkennen, daß das Radwandern gerade bei der Jugend die beliebteſte Art des Wanderns iſt, weil es Schnelligkeit mit dem Vorzug der Billigkeit verbindet. Allerdings: Ein Nachteil haftet dem Radwandern an und mag manche Mutter veranlaſſen, ihrem Jungen ſchweren Herzens die Teilnahme an einer ſolchen Wanderung zu ver⸗ bieten. Schweren Herzens, denn ſie weiß, daß ihrem Jungen ein Stück Leben verlorengeht. Dieſer Nachteil— ein feder kennt ihn: Daß der Radwanderer die Straße mit dem Kraft⸗ fahrzeuge teilen muß. Es ſind nur wenige Landſtraßen in Deutſchland, die dem Radfahrer einen für ihn und nur für ihn beſtimmten Teil der Straße reſervieren. Auf den meiſten Straßen muß er ſeine Aufmerkſamkeit zwiſchen Landſchaft und Verkehr teilen, hat infolgedeſſen nur die halbe Freude. Wer aber ſein Vaterland kennenlernen will, muß un⸗ geteilt erleben können. Darum unſere Forderung: Schafft Radfahrwege an den deutſchen Landſtraßen, damit unſere Jugend ungefährdet das ſchöne Deutſchland genießen kann. * * Zwei Hochbetagte. Herr Adam Tranſier, Herms⸗ heimerſtraße, kann heute Donnerstag ſeinen 76. und Herr Michael Blümmel, Freiburgerſtraße 34 ſeinen 78. Ge⸗ burtstag feiern. Beide ſind, ihrem Alter angemeſſen, noch recht rüſtige Bürger. Die beſten Wünſche. 8 U Drei Monate Gefängnis für abfällige Bemerkungen. Wegen eines Vergehens nach Paragraph 2, Abſatz 2 des Ge⸗ ſetzes vom 20. Dezember 1934 verurteilte das Badiſche Son⸗ dergericht den 47 Jahre alten Pfarrverweſer Wilhelm Wak⸗ ker in Weil a. Rh. zu einer Gefängnisſtrafe von drei Mo⸗ naten. Der Geiſtliche äußerte ſich im Februar ds. Is. abfällig über den BdM. Seine Angabe, er habe nicht gewußt, daß es ſich bei dem in Frage kommenden Treffen um eine Partei⸗ angelegenheit handelte, wurde durch die glaubwürdigen Zeu⸗ genausſagen widerlegt. Ein weiterer Punkt der Anklage, der eine Beleidigung des Führers zum Gegenſtand hatte, mußte fallen gelaſſen werden, da ein klarer Beweis nicht erbracht werden konnte. 5 Betrunkener Kraftwagenführer verurſacht Zuſammen⸗ ſtoß. Infolge Trunkenheit des Fahrers ſtieß nachts auf der Viernheimer Landſtraße ein Laſtkraftwagen mit einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei drei Mitfahrer Verletzungen erlitten. Der Perſonenkraftwagen wurde ſtark beſchädigt. U Raſſeſchande. Feſtgenommen wurden wegen anſtößi⸗ gen Verhaltens zwei Juden und zwei Chriſtenmädchen. Vermißt. Vermißt wird ſeit 9. 8. 1935 der am 1. 5. 1893 zu Sandhauſen bei Heidelberg geborene Arbeiter Johann Müller. — Zahl der Rundfunkteilnehmer am 1. Auguſt. Die Ge⸗ ſamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Deutſchen Reich betrug am 1. Auguſt 1935 6 516 732 gegenüber 6 589 454 am 1. Juli. Mithin iſt im Laufe des Monats Juli eine Ab⸗ nahme von 72722 Teilnehmern eingetreten. Unter der Ge⸗ ſamtzahl am 1. Auguſt befanden ſich 468 353 Teilnehmer, denen die Rundfunkgebühren erlaſſen ſind. — Kräuterweihe und Maria Himmelfahrt. Von Alters her hat ſich in den ländlichen Gegenden der Brauch erhalten, am Feſte Maria Himmelfahrt(15. Auguſt) in den Kirchen die Kräuterweihe vorzunehmen. Alt und Jung pflegen an dieſem Tage vormittags zum Gottesdienſt große Büſche der mannigfaltigſten Kräuter, wie Johanniskraut, Augentroſt, Kamille Thymian, Minze, Wicke, Tauſendgüldenkraut, Schaf⸗ garbe, Weideröschen uſw. in die Dorfkirche zu bringen, wo der Geiſtliche deren Weihe vornimmt und den Segen der Gottesmutter herabfleht, damit ſie Haus und Familie vor jeglicher Ungemach, Blitz» und Feuersgefahr ſowie Krank⸗ heiten bewahrt. Der Brauch rührt aus einer uralten Ueber⸗ lieferung her, wonach dem Grabe der Muttergottes bei ihrer Himmelfahrt der bezaubernde Duft von Roſen und Kräutern der verſchiedenſten Art entſtrömte. — Keine Landjugend in konfeſſionellen Verbänden. Hauptabteilungsleiter Haidn im Reichsnährſtand hat die Dienſtſtellen des Reichsnährſtandes erſucht, in der Bauern⸗ ſchaft dahin zu wirken, daß die jugendlichen Söhne und Töch⸗ ter der Reichsnährſtandsangehörigen von der Mitgliedſchaft und von dem Beitritt zu konfeſſionellen Jugendverbänden abgehalten werden. Es beſtehe die Gefahr, daß die Jugend⸗ lichen in dieſen Verbänden unter dem Deckmantel religiöſer Betätigung ſtaatsfeindlich beeinflußt würden. Gleichzeitig werden die Ortsbauernführer angehalten, auf die ſtaats⸗ politiſche Erziehungsarbeit der Hiklerjugend bissen. Wetterbericht Einem Tiefdruck im Norden ſteht ein Hochdruck im Oſten gegenüber. Inſolgedeſſen iſt zwar zeitweilig wieder aufhei⸗ terndes, aber immer noch zu Unbeſtändigkeit neigendes ˖⸗ ter zu erwarten. a 15 1 8 Geſtern erzählte mir ein Be⸗ Irren ist menschlich ter aun fag in f 5 ᷓ—— Zähne jeden i mit Chlorodont pflege. Als ich ihn fragte, ob er dieſen Löbl ienſt an ſeiner Geſundheit auch jeden Abend verrichte, meinte er, das wäre des Guten wohl doch zu viel. Er war ganz erſtaunt, als ich ö 19 2 95 1 fü e hlorodont ſei, er Zerſetzung der gefährlichen eſte in der 5 n Hoffentlich handelt er 5 auch danach. 85 1 5 5 1280 e Elektriſche Triebwagenzüge Auf den oberbadiſchen Strecken Baſel Schopfheim— Zell i. W. Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft hat ſich entſchloſſen, auf den ſeit dem Jahre 1913 elektrifizierten und ausſchließlich mit elektriſchen Lokomotiven betriebenen Strecken der Wieſen⸗ und Wehratalbahn vom September ds. Is. ab einen Teil der Perſonenzüge mit olektriſchen Triebwagen zu fahren. Der Anfang ſoll auf der Strecke Baſel— Schopfheim— Zell i. W. mit ihrer größeren Verkehrsdichte gemacht werden. Zunächſt werden zwei Doppeltrisbwagen mik vier Steuerwagen ein⸗ geſetzt. Jeder Doppeltriebwagen kann zwei Steuerwagen oder Güterwagen im gleichen Wagengewicht als Anhänger mit⸗ führen. Der Doppeltriebwagen hat Platz für 18 Reiſende 2. Klaſſe und 136 Reiſende 3. Klaſſe, der Steuerwagen für 89 Reiſende 3. Klaſſe, ſo daß der voll ausgelaſtete Trieb⸗ wagenzug, beſtehend aus einem Doppeltriebwagen und zwei Steuerwagen, 18 Reiſende 2. Klaſſe und 314 Reiſende 3. Klaſſe befördern kann. Auch die Steuerwagen haben Stromlinienform nach neueſter praktiſch erprobter Ausfüh⸗ rung. Ihre Innenausſtattung iſt derjenigen der Triebwagen angepaßt. Der Triebwagen beſteht aus zwei mit Uebergang verſehenen, in der Mitte kurz gekuppelten und auf je zwei Drehgeſtellen ruhenden Wagenhälften mit einer Geſamtlänge von rund 43.6 Metern über die Puffer gemeſſen. Die Steuerwagen haben eine Länge von rund 22 Metern von Puffer zu Puffer und laufen ebenfalls auf zwei Dreh⸗ geſtellen. Die Bauart des Trieb⸗ und Steuerwagens mit Drehgeſtellen verbürgt einen ruhigen und ſicheren Lauf der Fahrzeuge, insbeſondere in Bögen und auch bei höheren Geſchwindigkeiten. Bei der Innenausſtattung der Trieb⸗ und Steuerwagen wurde die Bequemlichkeft der Fahrgäſte weitgehend berückſichtigt. Große Fenſterflächen erleichtern die Ausſicht, während die 3. Wagenklaſſe als Neuerung eine gute Polſterung erhalten hat. Zur Anterbringung von Schnee⸗ ſchuhen ſind die Gepäcknetze in der 2. und 3. Klaſſe mit be⸗ ſonderen umlegbaren Armen verſehen. Die Heizung iſt elektriſch, die Temperatur wird durch beſondere Wärmeregler ſelbſttätig auf einer, je nach Witterung einſtellbaren Höhe gehalten. Die vier in den beiden äußeren Drehgeſtellen eingebauten Antriebsmotoren haben eine Leiſtung von zuſammen 900 kW und erhalten ihren Strom über zwei ebenfalls in dieſen Drehgeſtellen untergebrachte Umſpanner, die den von der Fahrleitung abgenommenen Strom von 15 000 Volt auf die Gebrauchsſpannung herabmindern. Die Wagen ſind mit ſelbſttätiger Druckluft⸗Betriebsbremſe und Oeldruck⸗Hand⸗ bremſe ausgerüſtet. Die Bremſen wirken auf beſondere, auf die Wagenachſen aufgeſetzte Bremstrommeln. Eine Sicher⸗ heitsfahrſchaltung auf den Führerſtänden ſorgt für ſelbſt⸗ tätige Abſchaltung der Antriebsmotoren und Bremſung des Zuges beim Verſagen des Wagenführers. Preisausſchreiben der Landesbauernſchaft Der Reichsnährſtand, Landesbauernſchaft Baden, ſchreibt unter den in Baden anſäſſigen Bildhauern und Kunſthand⸗ werkern, Mitglieder der Reichskammer der bildenden Künſte (oder hierzu bis zum 1. Auguſt 1935 angemeldet) einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für Ehren⸗ zeichen und Verleihung an alteingeſeſſene badiſche Bauern⸗ geſchlechter aus. Es ſind Preiſe von 100 Mark, 60 Mark und 40 Mark ausgeſetzt. Die Einlieferung von Wettbewerbsarbeiten muß bis zum 1. September 1935, abends 17 Uhr, bei der Landes⸗ bauernſchaft Baden, Karlsruhe, Beiertheimer Allee 16, er⸗ olgen. 0 Den in Baden anſäſſigen Bildhauern und Kunſthand⸗ werkern, Mitglieder der Reſchskammer der bildenden Künſte, gingen geſondert die Beſtimmungen über den Wettbewerb zu. Anforderungen von Beſtimmungen über den Wettbewerb ſind an den Reichsnährſtand, Landesbauernſchaft Baden, Karlsruhe, Beiertheimer Allee 16, zu richten. Der Wett⸗ bewerb wurde unter dem 10. 8. 1935 vom Präſidenten der Reichskammer der bildenden Künſte genehmigt. Die wirtſchaftliche Lage im Juli Die badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammern berichten: Die Geſchäftslage hat im Juli gegenüber dem Vor⸗ monat keine nennenswerte Veränderung erfahren. Die kräf⸗ tige Belebung, die ſchon im Juni⸗Bericht feſtgeſtellt werden konnte, dürfte ſich faſt durchgehend gehalten haben. Saiſonmäßige Auswirkungen traten dabei infolge der Wit⸗ terung verſtärkt in Erſcheinung. Insbeſondere konnte auch die Bauinduſtrie, die in den vorangegangenen Monaten durch den lang anhaltenden Regen behindert war, befriedigend zur Entfaltung kommen. Die Stabilität der wirtſchaftlichen Lage umfaßt ſo ziemlich alle Geſchäftszweige der badiſchen Wirtſchafk in gleicher Weiſe. Sie erſtreckt ſich zunächſt in vollem Umfang auf den Inlandsmarkt. Darüber hinaus dürfte aber auch der Export im Juli erfreuliche Zeichen einer A uf wärts⸗ bewegung gezeigt haben. Die einlaufenden Berichte laſſen erkennen, daß die Anſtrengungen, die die Exportinduſtrie Ba⸗ dens in den letzten Wochen und Monaten unternommen hat, nicht ohne Erfolg geweſen ſind. Wenn auch vereinzelt durch das Auftreten neuer Hemmniſſe Gontingentierungsbeſtimmun⸗ gen uſw.) weitere Schwierigkeiten entſtanden ſind, ſo iſt doch die Geſamtlinie des Umſatzanſtiegs auch im Auslandsgeſchäft unverkennbar. In der Rohſtoffbeſchaffung hat die Lage keine weſent⸗ liche Aenderung erfahren. Die vorhandenen Schwierigkeiten konnten bisher ſtets überwunden werden. Erfreulicherweiſe haben auch die Klagen über ſchlechten Geldeingang abgenom⸗ men, ein weiteres Zeichen für die Geſundung der Ge⸗ ſamtwirtſchaft. In der Preislage iſt Neues nicht zu berichten. Der Fremdenverkehr des Hochſchwarzwaldes Das Gebiet des Hochſchwarzwaldes hat auch in dieſem Jahre wieder, wie die Beſucherziffern des erſten Halbjahres erkennen laſſen, innerhalb des Fremdenverkehrs feine gute Anziehungskraft beibehalten. Beſonders ragt hier wieder der Amtsbezirk Neuſtadt mit ſeinen 26 ſtatiſtiſch erfaßten Kur⸗ orten hervor, der innerhalb der 40 Bezirke des Landes Baden als führend auf dem Gebiete des Fremdenverkehrs bezeichnet werden darf. Während der Erfaſſungsmonate von Januar bis einſchließlich Juni ſtiegen insgeſamt 38 840 Be⸗ ſucher ab, hiervon aus Deutſchland 33 916 und 4924 Gäſte aus dem Auslande.— Die größten Beſucherziffern hatten die Kurorte Feldberggebiet mit 7577, Titiſee mit 5883, Hin⸗ terzarten mit 5685, Neuſtadt mit 3978, St. Blaſien mit 3612 und Lenzkirch mit 1493 Gäſten zu verzeichnen.— Den tauslandsbeſuch weiſen die Orte Titiſee mit 1678, ldberggebiet mit 1185, Hinterzarten mit 666, St. Blaſien mit 387 und Neuſtadt mit 297 Beſuchern auf.— Seuchen und Infekten Können neue Jnfeklfions krankheiten entſtehen? Daß es Or. Vaudremer in Paris kürzlich gelungen ſſt, den Ausſatzbazillus künſtlich in Kulturen zu züchten, iſt auch in Deutſchland allgemein beachtet worden, obwohl dieſer Er⸗ reger an ſich ſchon ſeit über 50 Jahren der Wiſſenſchaft be⸗ kannt war, und obwohl der Ausſatz in Deutſchland längſt vollkommen erloſchen iſt. Für große Teile der übrigen Weit bedeutet er freilich noch immer eine große Gefahr, denn nicht nur in manchen Teilen Afrikas, in Niederländiſch⸗Indien oder China graſſiert dieſe Krankheit, nein, auch in Spanien und Portugal, in Rußland, ja, ſelbſt auf Island findet ſich die Lepra, die ſchon vor 3500 Jahren die Aegypter in Schrek⸗ ken verſetzte. Ein abſolut ſicheres Heilmittel gegen ſie gibt es auch heute noch nicht. Man ſchützte ſich ſtets nur gegen die Anſteckung, indem man die Erkrankten„ausſetzte“. Ein altes indiſches Hausmittel, das Chaulmoogra⸗Oel, aus Pflan⸗ zen bereitet, konnte zwar von deutſchen Chemikern ſo ge⸗ reinigt werden, daß es ungefährlich wurde, und bei früh⸗ zeitig erkannten Fällen Heilung verſpricht; aber den meiſt nur ſehr langſam ſich entwickelnden Ausſatz früh zu erken⸗ 9975 iſt vielleicht ebenſo ſchwer, wie die Frühdiagnoſe beim rebs. Wegen dieſes langſamen Wachstums konnte der Lepra⸗ Bazillus bisher nicht in Kulturen gezogen, ſomit auch nicht näher ſtudiert werden. Dr. Vaudremer iſt es nun geglückt, in einer Alge einen Nährboden zu finden, auf dem ſich plötz⸗ lich der träge Bazillus raſch fortpflanzt und vermehrt. So kann man hoffen, bald durch Ueberimpfen der Kulturen auf Tiere Seren zu gewinnen, die ähnlich zum Beiſpiel dem Diphtherieſerum als ſpezifiſches Heil⸗ und Vorbeugungsmit⸗ tel gegen den Ausſatz angeſetzt werden können. Die auffallende Tatſache, daß ſich ein Bazillus auf man⸗ chen Nährböden ganz anders verhält als im Körper des Kran⸗ ken oder auf anderen Kulturflüſſigkeiten, iſt ſchon mehrfach bemerkt worden. Es gibt zum Beiſpiel Erreger, die die Form eines glatten Stäbchens zeigen, wenn man ſie in einem Blutstropfen unter dem Mikroskop betrachtet; überträgt ſte der Forſcher aber auf eine Kultur, ſo ſieht er in der Ver⸗ größerung plötzlich rundliche, rauhe Gebilde umherſchwim⸗ men und zweifelt, ob es ſich wirklich um die übertragenen Bazillen handelt. Oft hat das zu Täuſchungen, Fehlſchlüſſen und Fehldiagnoſen beim Nachweis von Infektionskrankhei⸗ ten geführt. Auch in ihrer Giftigkeit ſchlagen die Bazillen vielfach um, wenn man ſie in Kulturen zieht, und verlieren allmählich an Wirkungskraft. Prof. Otto vom Robert⸗Koch⸗ Inſtitut verglich ſie einmal mit Wildkatzen, die in der Pflege des Menſchen aus Raubtieren zu zahmen Haustieren ge⸗ worden ſind. Allerdings können Hauskatzen wieder verwil⸗ dern, und abgeſchwächte Bazillen werden manchmal im Blut wieder„virulent“. Die moderne Raſſenforſchung legt den Gedanken nahe, ob auch die Bazillen durch Kreuzung, Ausleſe oder Muta⸗ tion verändert werden und neue Arten bilden können. Aber die Frage:„Können neue Seuchen entſtehen?“ braucht die Menſchheit nicht zu beunruhigen. Kreuzung iſt nicht möglich, da die Krankheitserreger ſich ja nicht befruchten; ſie ſind un⸗ geſchlechtlich und vermehren ſich durch Spaltung. Es gibt allerdings Ausnahmen: Der Malaria⸗Paraſit zum Beiſpiel pflanzt ſich zwar im Menſchenblut durch Teilung fort, bildet aber in der Mücke auch männliche und weibliche Formen. Aber ſolche ſich geſchlechtlich fortpflanzende Erreger find doch zu ſelten, als daß ſie ſich kreuzen und dann noch brauch⸗ bare Arten entwickeln ſollten. Wichtiger können ſpontane Veränderungen der Bazillen werden. Vielleicht iſt die leichte Form der Pocken darauf zurückzuführen, daß die Erreger durch Mutation an Giftig⸗ keit verloren haben. Eine Höherentwicklung durch Ausleſe hat man dagegen in der kurzen Zeit der Bakterienforſchung eben⸗ ſowenig beobachten können, wie eine Degeneration. Kr. tigere Typen einzelner Erregerarten ſcheint es zwar zu g ben, und vielleicht iſt ihr Eindringen und Verſchwinden cu an dem wellenartigen Anſchwellen und Abebben der Seuchg Andererſeits ſcheinen ſich die Bazillen unter beſtimmten z matiſchen Verhältniſſen in manchem kulturellen Milieu,; auch bei einzelnen Menſchenraſſen, weniger wohl zu fühler Klima⸗ und Kulturänderungen, vielleicht auch Raſſenm ſchung, mögen alſo mit ihrer Ausbreitung im Zusammen. hang ſtehen. Auch die Ausleſe unter den Menſchen oder eim durch generationenlang wiederkehrende Infektion erhähh Widerſtandskraft können die Krankheiten zu leichterem Ver lauf zwingen, eventuell ganz erlöſchen laſſen. Vor allem aber iſt die Seuchenfrage eine Inſektenſtage Gerade die gefährlichſten Maſſenepidemien werden rd Mücke, Floh und Laus verſchuldet, denn ſie ſind die Trägt des Malaria⸗, des Peſt⸗ und des Flecktyphuserregers. Die Malaria hält man gewöhnlich für eine Tropenkrankheit, de in Afrika oder wie in dieſem Frühjahr auf Ceylon Tauſende von Menſchenopfern fordert; ſie wird von der Anophelez der„Gabelmücke“, übertragen, und dieſe gedeiht am beſten bei Temperaturen zwiſchen 20 und 30 Grad in feuchten ſumpfigen Gegenden Mhar im Frühjahr und Herbſt komm port und Spiel Einheimiſcher Fußball. Fußball hat ſeinen„Sommerſchlaf“ ausgeſchlaſg Mit friſcher Kraft geht es am kommenden Sonnig wieder los. Für Seckenheims Fußballer ſteht gleich eh viel auf dem Spiel. In Altrip geht es um den Erhah der Bezirksklaſſe. Entſcheidungsſpiele ſind faſt zu 900), Probeſpiele für die Rerven. Mehr oder weniger werde die einzelnen Spieler von einer nicht geringen Rerpo ſiſt befallen ſein. um der Mannſchaft den nötigen Rüchhaß bei dem ſchweren Spiel zu geben, ſteht zu hoffen, daß die Seckenheimer Fußballanhänger reſtlos dabei fel werden. Trotz der überaus großen Bedeutung des Spiele müſſen die„Reiſebegleiter“ an dieſer Stelle erſucht werden ſportl. Diſziplin zu halten. Möge nicht das Glück, ſondern die beſſere Man ſchaftsleiſtung entſcheidend ſein, das ſei der Wunſch alle ehrlichen Sportanhänger. Bei der Gelegenheit ſei nochmals darauf aufmerhſan gemacht, daß ſich jeder Teilnehmer, der mit dem Aue nach Altrip fahren will, bis Freitag Abend im Vereins lokal oder bei Max Wagner, Friſeur anmelden ſoll. * 6. Gtudenten⸗Weltſpiele Deutſchland gegen England 2:2. Bei den Akademiſchen Weltſpielen in Budapeſt trat Deutſchland auf dem Hungaria⸗Platz vor über 5000 Zu⸗ ſchauern gegen England im Fußballwettkampf an. Beim Stande von 2:2 trennten ſich die Mannſchaften Unentſchie⸗ den, nachdem England bei der Pauſe noch 110 geführt hatte Das Führungstor der Engländer ſchoß Carney ſchon in der zwölften Minute. Erſt 20 Minuten vor Schluß fiel durch den deutſchen Mittelſtürmer Lindemann der Ausgleich, abe bereits zwei Minuten ſpäter hieß es durch den engliſchen Angriffsführer Mulrenan 2:1. Wieder war es der deutſche Mittelſtürmer, der den verdienten Ausgleich erzwang. Die Engländer ſpielten ſehr hart, ſo daß es auf deutſcher Seite zahlreiche Verletzte gab. In der zweiten Halbzeit hatten die Deutſchen mit ihrem flachen Paß⸗Spiel deutlichen Vorteil aber die Tore blieben aus. Verſchiedene gutgemeinte Schüſſe, u. a. von Pryſok, verfehlten ihr Ziel. * 7 5 5 Verſammlungs⸗ Kalender. Fußballvereinigung. Heute Abend Training für alle Spieler der Verbandsmannſchaften. Bei ſchlechter Witterung Saaltraining. Um ½9 Uhr Verwaltungsratſitzung im Lokal„Zum Deutſchen Hof“, wozu alle Verwaltungsratsmitglieder, ſowie die Spieler der 1. Mannſchaft eingeladen ſind. 445 N u verschied. Dpahimatraten 22 u. Preislagen sowie Schonerdecken empfiehlt Frau W. Schmitthäuser WòW., Oberkircherstr 13 Reparaturen Werden ebenfalls ausgeführt. Für die Einmachzeit] Schlafzimmer 5 Wohnzimmer Einmachlöpſe ane! Küehen ſelbſtangefertigte in allen Größen per Liter 14 Pfg. Johann& Würthwein Baumaterialien und Inſtallationsartitel Kloppenheimerſtraße 37. oder durch Spezialgeſchäfte bezogen, auch gegen Teilzahlung, liefert A. Kollnig, Schreinermeiſter, Telefon 47027, Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatlung. Necitar- Bote · Drucicerei. CCC Fleißiges, ehrliches Madl chen per ſofort geſucht. Räheres in da Geſchäftsſtelle ds. Bl. 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Alſo auch ein Mann neugierig ſein“ Sie ſtellte das Hündchen wied ſtreichelte unabläſſig mit der Hand Ie du, ſo einfach zu ſagen iſt das nich und ich muß 0 b 0 ilich— Gardinen f Farin f twas aus Uebung geko lo 1e en, wenn 0 ſie heraus Sofort verwandelte ſich chendes Geſicht; es wurde zurückhaltend und ernſt. „Das verſteh ich nun ni Tante Guſtel.“ Aber ſie ließ ſi der langſamen Entwicklung ihrer Gedanken nicht ſtören „Die Ehe und digt, tja, Ronald rt nun einmal zuſammen wie Mann und Fr ſeltſame Anſicht.“ iner Zeit dachte man ſo. Aber 1 ſind ja zu vielen gut, nicht? h auch Gardinenpredigten halten nicht mehr ſo vollkommen über⸗ können ſie ſchli „Ueberflüſſig, Tante Guſtel? Ich kenne keinen Men⸗ „der uns allen ſo fehlen würde wie du!“ „Ach doch! Ach doch! Mein guter Mann iſt tot— und mein Junge— Gott ja, Gott ja!“ Ihre Augen feuchteten ſich. Vorſichtig legte Ronald ſeine Zigarre auf den Rand es Aſchbechers; er wußte, an die alte Wunde durfte man nicht rühren, und es war immer am beſten, gar nicht dar⸗ auf einzugehen. „Gewiß, gewiß,“ verſuchte er abzulenken.„Jedoch hat das kaum etwas mit deinem heutigen Beſuch zu tun, glaub ich.“ N Tante Guſtel ſtreichelte noch einmal beſonders zärtlich über das Glashündchen hin. „Danke, Ronald. Nein, wir wollen nicht von mir reden, ſondern von dir.— Ja, von dir. Und von deiner Frau, Ronald.“ „Ich wüßte nicht..“ „Sieh mal, Ceſſi iſt gewiſſermaßen unter meinen Au⸗ gen aufgewachſen. Ich kenne ſie, als wär' ich's ſelber. Als ihr euch heiratetet— da war's mir beinah, als ſei ich ſel⸗ ber wieder jung geworden und heirate mit.— Du wirſt dich ja bedanken für eine ſo verſchrumpelte Ehefrau, Ro⸗ nald,“ lachte ſie auf.„Aber ich will damit nur ſagen: ich hab mich innig gefreut über dieſe Hochzeit, denn ich glaubte und glaub es noch— du biſt der rechte der beſte Mann für mein Herzenskind. Ja. Das glaub ich.“ „And?“ „Du mußt nicht lachen, Ronald, wenn ich auch ein biß⸗ chen durcheinanderrede, ich meins ſchon ernſt.— Und?— Ja, und— wo iſt denn nun die glückliche Ehe, die du mir ſchuldig biſt?“ „Dir— ſchuldig?“ „Ich mein' doch nur,“ lächelte ſie verlegen.„Sieh mal, ihr wollt's ja vor unſern Augen nicht wahr haben— aber da ſtimmt doch irgend etwas nicht. Ihr habt die Geſchichte verkorkſt— du und die Ceſſi.“ 40 Einigermaßen überraſcht zuckte Ronald hoch. „Ver. was? Verkorkſt? Meinſt du? Und da möch⸗ teſt du uns nun „Nein, ich möchte gar nichts, Ronald. Ich miſch mich nicht ein. Ich möchte nur ſagen: es wär' doch ſchade um euch. Woran es liegt, weiß ich ja nicht. Aber— es muß doch irgend etwas ſein. Irgend etwas. Das Was geht mich nichts an— will ich auch gar nicht wiſſen. Nur daß über⸗ haupt da ein Etwas iſt, weißt du. das— das iſt es!“ * Ronald rieb ſich leicht die Hände. Dann erwiderte er endlich, wie man gezwungenermaßen und aus Höflichkeit erwidert, dann ſich aber am eigenen Feuer entzündet. „Es iſt ſehr lieb von dir, Tante Guſtel, dich um uns zu ſorgen. Wenn ich auch deine Beobachtungen nicht ganz von der Hand weiſen möchte— die Sache liegt denn doch etwas anders, als du denkſt. Ceſſi und ich harmonieren vollſtändig miteinander. Wenn ſich da und dort einmal — irgend eine unwichtige Reiberei, ein— Zwiſchenſpiel ergibt— nun ja. Ich ſteh mitten im Leben, Tante Guſtel, und hab meinen Dienſt; ſonſt aber ſtehe ich meiner Frau ohne Einſchränkung zur Verfügung. An mir liegt es gewiß nicht— und ſoll es auch in Zukunft nicht liegen— wenn wir uns manchmal nicht ganz verſtehen.“ „Du liebſt alſo— deine Frau?“ warf Tante Guſtel vorſichtig dazwiſchen. etwas ſagen,“ unterbrach Ronald.„Ein 8 ir die Liebe, wie ſie die Frau verſteht, nur wenig ür die Romantik in der Liebe, meine ich— und er auch— ich weiß nicht, wie ich's ſagen ſoll dazu. Und dann tut es ihm ſehr leid, wenn die Frau grad, wenn er ſich— endlich einmal— hm— herausre aus Gewohnheit und Erziehung— wenn dann die Frau— hm—“ Tante Guſtel machte ein betroffenes Geſicht und ſtrei⸗ chelte hingebungsvoll das braune Glashündchen. „Du meinſt alſo— es läge an— Ceſſi?“ fragte ſie. Ronald erhob ſich höflich und zugeknöpft. „Ich meine gar nichts, Tante Guſtel. Du begreifſt, daß es mir— peinlich iſt, darüber zu ſprechen. Aber trotzdem bin ich dir dankbar für deinen Beſuch; denn er zeigt mir, daß das, was ich— ganz als Angelegenheit zwiſchen mei⸗ nen vier Wänden betrachtete— nicht mehr unſer Geheim⸗ nis allein iſt.— Du willſt gehen?“ Ein wenig unbeholfen war Tante Guſtel aufgeſtanden. „Ich glaube,“ ſagte ſie zaghaft,„es iſt beſſer.— Man kann ſich doch irren, lieber Ronald. Ich hab dir eine Gar⸗ dinenpredigt halten wollen— und anſtatt deſſen haſt du mir eine gehalten. Es iſt doch alles anders geworden auf der Welt.— Aber ich hab's gut gemeint und.. „Davon bin ich überzeugt, Tante Guſtel. Und wenn du nicht grad an eine Wunde gerührt hätteſt, die mich— wirklich ſchmerzt, dann... „.. wärſt du nicht ſo billig weggekommen!“ lachte ſie und drohte ihm mit dem Finger.„Dann grüß alſo Ceſſi! And auf ein baldiges und— glückliches Wiederſehn!“ Er begleitete ſie zur Flurtür, und auch Lina, das Mäd⸗ chen, kam dienſteifrig herbei. Als die Tür ſich hinter Tante Guſtel geſchloſſen hatte, wandte Ronald ſich an Lina. „Wann wollte meine Frau wiederkommen?“ „Aber ſie iſt doch ſchon zuhauſe— dort im Herren⸗ zimmer.“ Er unterdrückte ſeine Ueberraſchung. „Es iſt gut, Lina. Sie können wohl das Abendeſſen bereiten.“ Er ging zur Tür des Herrenzimmers. Aber irgend et⸗ was trieb ihn an, zurückzukehren in die Salonecke. Warum hatte ſich Ceſſi nicht ſehen laſſen? Sie griff doch ſonſt nach jeder Ablenkung? Er wollte ſich eben wieder an ſeine Zeitung ſetzen, da öffnete ſich die Tür, und vom Herrenzimmer trat ſeine Frau lanſam ein. Ronald faltete das Abendblatt ſorgſam zuſammen und blickte Ceſſi erwartungsvoll an. Sie kam wie ein zauderndes Kind, das etwas auf dem Herzen hat und es nicht gleich zu geſtehen wagt. (Fortſetzung folgt.) In der großen Hotelhalle erhob ſich plötzlich ein Mann. Er hatte ein Magazin in der Hand, wie ſie dort eben her⸗ umlagen, und ging mit großen Schritten durch die ganze Hotelhalle bis zu der Stelle, wo die Telephonautomaten ſtanden, trat in eine der Fernſprechzellen ein und ließ ſi verbinden. Der Mann in der Nebenzelle horchte auf. Da ging etwas Sonderbares vor, der Mann mußte ein Detektiv ſein. „Der Verbrecher entkam leider aus dem Hotel,“ hörte er ihn ſagen Dann unterbrach er ſein eigenes Geſpräch, um den Nachbar deutlich hören zu können. Er legte das Ohr an die Wand der Zelle. „Er hatte im Zimmer hundertelf einen kleinen Koffer gefunden, der Juwelen enthielt. Mit dieſen Juwelen ent⸗ kam er in ſein eigenes Hotelzimmer.“ Der Zuhörer wurde bleich. Gottſeidank, noch hatte ihn der Detektiv nicht geſehen, er nahm an, daß er entkommen war, und außerdem ſtahl er das Käſtchen nicht in Nummer 111, ſondern in 98— aber irren iſt ja menſchlich. Die Hauptſache war jetzt, daß er gut hinauskam. Wieder die Stimme. Er blieb noch einen Augenblick ſtehen, um zu lauſchen. „Ich ſetze mich auf ſeine Spur und hoffe, ihn noch heute zu erwiſchen. Solche Burſchen fangen ſich im eigenen Netz. Ich werde das ganze Hotel abriegeln laſſen. Und wenn er noch anweſend iſt, kommt er nicht mehr hinaus.“ Dem Zuhörer ſtanden Schweißtropfen auf der Stirn. Er, der Hoteldieb, war erkannt. Man hatte ihn ent⸗ deckt. Krampfhaft dachte der Verbrecher nach, wie er ſeine Lage verbeſſern könne. Dann entſchloß er ſich, dem Direk⸗ tor einen Beſuch zu machen. Er warf noch einen Blick in die Zelle, in der der Detek⸗ tiv ſprach, dann ging er in das Kontor des Direktors. Der empfing ihn ſofort. „Womit kann ich Ihnen dienen?“ „Ich möchte Sie unter vier Augen ſprechen, Herr Di⸗ rektor.“ „Bitte ſehr.“ Die hübſche Sekretärin wurde gebeten, einen Augen⸗ blick hinauszugehen. Der Direktor bat ſeinen Beſucher Platz zu nehmen und ſetzte ſich ſelbſt. „Alſo ich höre.“ „Mein Anliegen iſt etwas ſonderbar. Ich höre, es ſol⸗ len hier Juwelen geſtohlen ſein.“ „Ja, aus dem Zimmer einer Engländerin.“ „Gut, würden Sie dieſe Juwelen aus meiner Hand in Empfang nehmen, ohne zu fragen, wie ſie in meinen Be⸗ ſitz gekommen ſind?“ Der Direktor, der an vieles gewöhnt war und keinen Skandal wollte, antwortete: i „Ich habe die Polizei noch nicht benachrichtigt. Ich werde auch keine Frage ſtellen unter einer Bedingung.“ „Dies wäre?“ 5 Daß Sie ſofort die Stadt verlaſſen.“ „Ach ſo,“ ſagte der Mann.„Das kann und wird ge⸗ schehen.“ Eine Minute ſpäter überreichte er dem Direktor die ge⸗ ſtohlenen Juwelen. Eben wollte er das Zimmer verlaſſen, als der Direktor ihn noch einmal zurückkief. „Sagen Sie mir, Verehrteſter, warum haben Sie auf einmal Gewiſſensbiſſe bekommen?“ Der andere grinſte. a »Ich habe keine Gewiſſensbiſſe, ich werde verfolgt, man iſt mir auf der Spur.“ Der Direktor dachte nach. „Wer iſt Ihnen auf der Spur?“ „Ein Detektiv. Er ſteht unten in der Telefonzelle Sie können ien ſagen, daß die Sache erledigt ist.“ Damit ging er. Der Direktor aber ſuchte den Mann in der Telefon⸗ zelle. Der ſprach immer noch. Nach genau einer Stunde ſeit dem Zeitpunkte, da er die Zelle betreten hatte kam er heraus und wiſchte ſich mit einem Taſchentuche den Mund. Der Direktor trat auf ihn zu. „Ich gratuliere Ihnen, mein Herr.“ Der Mann tat erſtaunt. „Wozu, bitte?“ „Sie haben einen Verbrecher entlarvt.“ Und der Direktor erzählte die Zuſammenhänge. Da aber lachte der Mann. „Komiſch,“ ſagte er,„meine Frau liegt mit einer Grippe im Bett, und weil ſie ſich langweilt, habe ich ihr durch das Telefon nur ſchnell eine Kriminalnovelle vor⸗ geleſen, die ich in dieſem Magazin fand. 5 45 GHHAAI EIMER SAME! — Diem, der mit den Geſetzen von Urſache und Wirkung vertraut iſt, wird bekannt ſein, daß man den Druck, dem ein Gegenſtand zu wi⸗ derſtehen hat, durch eine Umrechnung feſtſtellt, der man den Flächenumlauf zu Grunde legt. Dieſe Berechnung angewandt, ergibt ſich bei Berechnung der Laſt, die die unſcheinbare Grammophonnadel trägt, auf den Umfang eines Quadratzentimeters ein Gewicht von beinahe ſiebenzig Zentnernſ l]. Würde man den Flä⸗ cheninhalt einer normalen Schallplatte als Grundlage nehmen, dann käme man dabei auf das gigantiſche Ge⸗ wicht von mehr als zweitauſendeinhunderk Tonnen. Die kleine Grammophonnadel, die ſo leicht über die Schall⸗ platte hinweggleitet, leiſtet alſo ein ſehr beachtliches Stück Arbeit, eine Arbeit, die dem Laien unglaublich erſcheint. Daher kommt es auch, daß die Grammophonnadel weit — 2