2. Ble zu Wr. 190 Nürnberg— unſere Antwort Die Bedeutung des Reichsparkeitages 1935. Nsk. Der Reichsparteitag iſt dem deutſchen Volk zum Begriff eines Ereigniſſes geworden, an dem es in ſeiner Geſamiheit tiefſten Anteil nimmt am politiſchen Geſchehen der Zeit. Wenn die Partei ſich zu dieſem gewaltigen Er⸗ lebnis rüſtet, dann tut ſie es in dem Bewußtſein, daß die Nürnberger Tage ſowohl Tage der Rechenſchaft wie Tage des politiſchen Ausblicks ſind. Im Mittelpunkt der Rückſchau ſteht das gewaltige außenpolitiſche Werk Adolf Hitlers, gekrönt durch die Wiedererringung der deutſchen Wehrfreiheit. Es tritt hinzu das große ſozialiſtiſche Ereignis der Gründung des Reichs⸗Arbeits⸗ und Wirtſchaftsrates, dem ſo bedeu⸗ tungsvollen Stein im Werke der Zuſammenführung der Klaſſen. Gleichzeitig aber wird man in Nürnberg der Ele⸗ mente gedenken, die in und außerhalb Deutſchlands immer noch verſuchen, Minen an die innere Einheit der deutſchen Nation zu legen. Der Parteitag der Freiheit wird in ſeinen Demonſtra⸗ lionen, die die Stärke und Einheit Deutſchlands vor aller Welt repräſenkieren, eine Ankwork an alle jene ſein, die da glauben, jemals das deutſche Volk wieder in das Inferno des Haſſes und der Selbſtzerfleiſchung zurückſtoßen zu kön⸗ nen. Diejenigen, die in Moskau ſitzen und in allen Ländern der Erde die Brandfackel des Bürgerkriegs entzünden wol⸗ len, diejenigen, die in gemeiner Hetze gegen das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland die Völker mit Blindheit zu ſchla⸗ gen verſuchen, oder diejenigen politiſchen Deſtrukteure, die bergeblich ihre dunklen Machenſchaften von anno dazumal wiederholen wollen— ſie alle mögen in Nürn⸗ berg den Beweis der Ausſichtsloſigkeit ihrer verbrecheriſchen Bemühungen er⸗ blicken. 5 Denn hier in Nürnberg marſchiert die Partei, hier fegt ſie, wie ſie ſelbſt mit ihrer Aufgabe wächſt, wie ſie em Begriff der politiſchen Führung Blut und Leben gibt und ihn im Volk verankert. Die Deſtruk⸗ teure werden ſehen, daß der einzige Erfolg ihres Trei⸗ bens es war, den Kampfgeiſt der Partei angefacht und ihren Willen geſteigert zu haben— einen Kampfgeiſt und einen Willen, der in der nationalſozialiſtiſchen Welkanſchau⸗ ung begründet iſt und im Stolz auf das gewaltige Werk des Führers ſein ſtärkſtes Fundament hat. 5 Deutſchland wird in Nürnberg den kiefen Sinn des na⸗ lionalſozſaliſtiſchen Staates neu demonſtrieren, die Kräfte zeigen, die aus dieſer ſinnvollen Staatsgeſtalkung der Na. lion erwachſen— und damit die krekfendſte Ankwork denen geben, die die Feinde dieſes Staates ſind, weil er ihnen das Handwerk gelegt hat. Gegen Landflucht und Arbeitsloſigkeit Mangel an landwirtſchaftlichen Arbeitskräften. Der Präſident der Reichsanſtolt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, Syrup, veröffentlicht einen Ueberblick über den landwirtſchaftlichen Arbeitseinſatz in der Arbeits⸗ und Erzeugungsſchlacht. Er weiſt darauf hin, daß die landwirtſchaftliche Bevölkerung faſt 40 Prozent der ſelbſtändigen Erwerbstätigen, 90 Prozent der mithelfenden Familienangehörigen, jedoch weniger als 13 Prozent der Arbeiter und Angeſtellten der Geſamtbevölkerung umfaßt. Unter Berückſichtigung dieſer Zuſammenſetzung verfügte die deutſche Land⸗ und Forſtwirtſchaft im Jahre 1933 über rund 2,5 Millionen Arbeitsplätze fürü Arbeiter und Ange⸗ ſtellte Dem ſtehe ein Geſamteinſatz aller Arbeiter und An⸗ geſtellten mit mehr als 20 Millionen gegenüber. Es ſtehe ſeſt, daß die 1933 feſtgeſtellte Zahl von landwirtſchaftlichen Arbeitsplätzen unzureichend war Aus der Tatſache, daß der landwirkſchafkliche Bedarf an Arbeitskräften im Augenblick nicht zu befriedigen ſei, ergebe ſich die Aufgabe der Reichsanſtalk, um den Arbeits. einſatz in die richtigen Bahnen zu lenken. Präſident Syrup verweiſt dann auf die verſchiedenen Maßnahmen, um die Landflucht zu verhindern und ihre Urſachen zu beſeitigen, ferner arbeitsloſe Menſchen aus den Großſtädten der Landarbeit zuzuführen. Auch der Einſatz der Landhilfe gehöre in dieſen Zuſammenhang. 160000 Landhelfer waren im Sommer und 60 bis 70 000 auch im Winter jeden Monat in der Landwirtſchaft tätig; das bedeute eine fühlbare Förderung der Erzeugungsſchlacht. Auch von den im Rahmen des Arbeitsplatzaustauſches bis⸗ her ausgetauſchten 110 000 jungen Arbeitskräften konnte ein großer Teil in der Landwirtſchaft untergebracht wer⸗ den. Trotz des Erfolges all dieſer Maßnahmen müſſe die Landflucht auf die Dauer mit Maßnahmen bekämpft wer⸗ 110 die ihre Urſachen beſeitigen. Bedeutſam ſei da vor allen Neckar te die Frage der Landarbeiterwohnungen, deren Mangel für verheiratete Landarbeiter eine Haupt⸗ triebfeder der Landflucht ſei. Die Reichsanſtalt gebe des⸗ halb Zuſchüſſe zum Bau von Landarbeiterwohnungen bis zum Betrage von 1800 Mark. eee Hier iſt der deutſche Rundfunk! Auf Welle Berlin⸗Kaiſerdamm.— Was die Ausſtellung bringt. Berlin, 16. Auguſt. Vertreter der in⸗ und ausländischen Preſſe beſichtigten die ſchon fertig daſtehende 12. Große Deutſche Rundfunkausſtellung Berlin 1935. Der Präſiden der Reichsrundfunkkammer, Miniſterialrat Dreßler⸗ Andreß, führte u. a. aus: Auch dieſe große Rundfunk⸗ ausſtellung iſt, wie alle ſeit der Machtübernahme, Ausdruck einer zielbewußten Erneuerung des deutſchen Kultur— lebens im Sinne der Forderungen der Leitung der natio⸗ nalſozialiſten Rundfunkpolitik. Sie iſt zugleich ein weithin ſichtbarer Ausdruck des Grundſatzes, daß die Führung auf allen Gebieten der Rundfunkgeſtaltung bei der Partei ge⸗ nügen muß und der Staat dazu ſeine Mittel einſetzt. Der Führer hat für dieſe Entwicklung 20 bis 30 Jahre Zeit ge⸗ geben. Wir glauben aber, daß wir im Gebiet des Rund⸗ funks mit unſerer Leidenſchaft ſchneller vorankommen wer⸗ den. Er hat alles, was Partei und Staat ſeit der Macht⸗ ergreifung zum Aufbau eines neuen deutſchen Lebens an Gedanken, Forderungen und Maßnahmen erwartet haben, zur Volksſache gemacht. Generaldirektor Hahnemann ſprach über die Entwick⸗ lung der deutſchen Rundfunkinduſtrie. In Halle 1 finden vor den Beſuchern größere Sendungen des Verliner Pro⸗ gramms ſtat. In Halle 2 kann der Hörer ſelbſt ſenden. In Halle 3 wird in der„Fernſehſtraße“ dem Beſucher das ſenſationelle, erſte Erleben des Fernſehrundfunks ermöglicht. „Dr. Goerz gab eine Ueberſicht über die techniſchen Neu⸗ heiten der Ausſtellung. Er verwies auf die neuen Röh⸗ rentypen und 5 die Verbeſſerungen der erfolgreichen Schaltungen. Der Typ der Allſtromgerätke werde zweifellos in dieſem Jahre erheblich an Boden ge⸗ winnen. Auch der Volksempfänger werde in dieſem Jahre in einer Allſtromausführung herauskommen. Die Erforderniſſe des Ueberſee⸗Empfanges hätten die Konſtruk⸗ tion von Spezialkurzwellenempfängern nahegelegt. Er⸗ wähnt ſei noch der Autoempfänger ſowie Vorſatz⸗ und Spezialgeräte für den Fernempfang. Eine Unzahl von Firmen hätte ihre normalen Gerätetypen mit einem Ultra⸗ kurzwellenbereich verſehen. Auch ein Fernſehvorſatz' 19 05 für Ton und Bild ſei vorhanden. Die in der ernſehſtraße von verſchiedenen Firmen ausgeſtellten Fern⸗ ſehempfänger würden das Publikum über den derzeitigen Stand der Empfangstechnik aufklären. Die Preiſe der Fernſehempfänger ſeien noch ſo hoch, daß der Vertrieb in großer Stückzahl noch nicht zu erwarten ſei. Reichsſendeleiter Hadamovyſky ſtellte feſt, daß dieſe Ausſtellung bei weitem alles bisherige übertreffe. Der„Fliegende Frankfurter“ Erſte Probefahrt.— Nach Berlin in fünf Stunden. Zu den bisherigen Schnelltriebwagen, die die wichtig⸗ 925 Handels⸗ und Induſtrieſtädte Deutſchlands mit der eichshauptſtadt verbinden, tritt als dritter am 15. Auguſt der„Fliegende Frankfurter“ hinzu, der Ft. 571/572, wie er bezeichnet wird. Der neue, aus zwei Zugeinheiten beſtehende Schnell⸗ triebwagen verließ am Montag früh 6,40 Uhr den Frank⸗ furter Hauptbahnhof zur erſten Probefahrt nach Berlin, wo er 11,46 Uhr eintraf. In dem hügeligen und kurvenreichen Gelände zwiſchen Frankfurt a. M. und Erfurt mußte der Wagen noch mit verhaltener Kraft bis zu 130 Kilometer fahren. Erſt nach Erfurt konnte er die Geſchwindigkeit auf 160 Kilometer und kurz hinter Bitterfeld vorübergehend ſogar auf 170 Kilo⸗ meter ſteigern. Im Zuge ſelbſt wird dieſe ungeheure Schnelligkeit kaum wahrgenommen, umſomehr aber wirkt ſie auf die⸗ jenigen, die den Zug an ſich vorüberfahren laſſen. 160 Kilometer Stundengeſchwindigkeit bedeuten, daß der 44 Me⸗ ter lange Zug in genau einer Sekunde an dem Wobachter vorbeiraſt. Für N die Sicherung der Strecke ſind beſondere Vorſichtsmaßnahmen notwendig geworden, u. a. mußten Signalvorſchriften geändert werden. Neben der üblichen Luftdruckbremſe Kat der 70 9 eine Magnet⸗ ſchienenbremſe, die mit einer Kraft von 10 000 Kilogramm wirkt. 16. Bugtst 1935 Die Inneneinrichtung des 77 Fahrgäſten Platz bietenden Zuges hat gegenüber den bisherigen Schnelltriebwagen noch einige Verbeſſerungen erfahren. Die Fahrdauer zwiſchen Frankfurt a. M. und Berlin iſt gegenüber den günſtigſten FD⸗Zügen noch um etwa ein Fünftel verbeſſert worden. Der Ft. benötigt nur fünf Stunden, ſechs Minu⸗ ten. Die Rückfahrt von Berlin erfolgt 18,24 Uhr, die An⸗ kunft in Frankfurt a. M. um 23,29 Uhr. Der Fahrpreis iſt der gleiche wie im FD⸗Zug zweiter Klaſſe. Moormaſſen werden geſprengt Ein neues Verfahren verbilligt die Baukoſten für die Reichsautobahn. An der Reichsautobahn Berlin— Frankfurt a. d. Oder wurde in der Nähe von Kersdorf eine große Moorſprengung vorgenommen, die wohl die erſte ihrer Art iſt. Die Traſſe der Reichsautobahn führt hier durch das Gollinger Moor, das der Dammſchüttung zunächſt großen Widerſtand entgegen⸗ ſetzte. Es wurden bei den Bohrungen Moortiefen bis zu 20 Meter gemeſſen. Die ungeheuren Moormaſſen hätten aus⸗ gehoben werden müſſen, um dem Damm einen ſicheren Halt zu geben. Durch längere Bohrungen und Meſſungen wurde ſchließlich eine Stelle gefunden, an der die Moortiefe nur etwa über 10 Meter betrug. Hier hat man nun den Damm ſo hoch aufgeſchüttet, daß er bei der Verdrängung des dar⸗ unterliegenden Moores etwa der gewünſchten Höhe ent⸗ ſprechen würde. Durch ſein Gewicht haben die Sandmaſſen Teile des Moores bereits nach den Seiten abgedrückt. Der Spezialiſt für Bodenforſchung bei der Verwaltung des Generalinſpektors für das deutſche Straßendeſen, Dr. Casagrande, hat nun ein Verfahren erfunden, das es er⸗ möglicht, die Moormaſſen durch Sprengung zu beſeitigen. Zunächſt hat man das Vorfeld, das Moor zu beiden Seiten des Dammes, durch Sprengungen aufgelockert. Dann wurden in mehreren Ketten nebeneinander im Damm Sprenglöcher bis auf den Grund des Moores getrieben und Sprengminen mit insgeſamt 4000 Kilo Spreugmitteln eingeſetzt. Durch die in beſtimmten Phaſen erfolgten Spren⸗ gungen ſollte das Moor zu beiden Seiten des Dammes herausgedrückt werden und der Fuß des Dammes ſich bis auf die feſte Schicht unter dem Moor abſenken. Da das Verfahren die Koſten der Moorverdrängung von 3.75 Mark pro Kubikmeter auf 0.80 Mark pro Kübik⸗ meter ermäßigt, iſt das neue Verfahren von größter Be⸗ deutung. Viele hunderte Meter weit ſchwankte der Boden, als die zahlreichen Sprengminen zur Entzündung gebracht wurden. Dann ſackte im Qualm und Pulverdampf eine lange Strecke des breiten Autobahndammes plötzlich um eine Reihe von Metern ab, und zu beiden Seiten des Dammes quollen un⸗ geheure Moormaſſen empor. Die Sprengung hatte den ge⸗ wünſchten Erfolg gebracht und war reſtlos gelungen. Marktberichte Mannheimer Geteeidegroßmarkt vom 15. Auguſt.(Ver⸗ 1 e Weizen Preisgebiet W 14 19.40, W 15 19.50, W'ͤ 16 19.60, W 17 19.70, W 19 20, W 20 20.20 Mark je 16. bis 31. Auguſt, Ausgleich plus 40 Pfennig; Roggenmehl: Preisgebiet R 14 ab 15. 8. bis 30. 9. Type 997 22.70, R 14 Oktober Type 997 22.90, R 15 ab 15. 8. bis 30. 9. Type 997 22.80, R 15 Oktober Type 997 23, R 18 ab 15.8. bis 30. 9. Type 997 23.35, R 18 Oktober Type 997 9 R 19 ab 15. 8. bis 30. 9. Type 997 23.60, R 19 Oktober Type 997 23.75, R 14 ab 15. 8. bis 30. 9. Type 815 23.20, R 14 Oktober Type 815 23.40, R 15 ab 15. 8. bis 30. 9. Type 815 23.30, R 15 Oktober Type 815 23.50, R 18 ab 15. 8. bis 30. 9. Type 815 23.85, R 18 Oktober Type 815 24.05, R 19 ab 15. 8. bis 30. 9. Type 815 24.10, R 19 Oktober Type 815 24.25 Mark. Alles übrige iſt unverändert. Mannheimer Kleinviehmarkt vom 15. Auguſt. Auftrieb: 6 Kälber, 7 Schafe, 115 Schweine, 1 Ziege, 180 Ferkel, 300 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 14 bis 17 über ſechs Wochen 18 bis 22, Läufer 22 bis 26 Mark.— Markt⸗ verlauf: Ferkel und Läufer mittel. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 15. Auguſt. Auftrieb: 86 Rinder, darunter 19 Ochſen, 4 Bullen, 58 Kühe, 5 Färſen. Zum Schlachthof direkt: 3 Bullen, 2 Kühe, 840 Kälber, 82 Schafe, 551 Schweine. Ueberſtand: 51 Rinder, darunter 11 Ochſen, 36 Kühe, 4 Färſen. Preiſe pro 50 Kilogramm Le⸗ bendgewicht in Reichsmark: andere Kälber a) 65 bis 66, 57 bis 64, 49 bis 56, 40 bis 48; Lämmer und Schafe—, Weibe⸗ maſthammel 39 bis 41, 37 bis 38, 35 bis 36, 35 bis 37, 31 bis 34, 25 bis 28; Schweine al) 54, a2) 54, b) 54, c) 84, d) 54, e) 54, f)—, gi) 54, g2)—. Marktverlauf: Kälber ruhig; Hammel und Schafe lebhaft; Schweine ſehr flott, alles ausverkauft. Elly Beinhorns Erfolg. Die deutſche Fliegerin Elly Beinhorn bewältig⸗ te die Strecke Gleiwitz Iſtanbul(1650 Kilome⸗ ter) und Iſtanbul Berlin(1920 Kilometer) in 13% Stunden. Sie iſt ſomit die erſte Pilo⸗ tin, die von Deutſchland nach Aſien und zurück an einem Tage geflogen iſt. Unſer Bild zeigt die Fliegerin nach ihrer Landung in Tempelhof. Weltbild(M Rechts: Der Reichsſporkführer in Budapeſt. Unter Führung des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten legte die an den Stu⸗ denten⸗Weltmeiſter⸗ ſchaften in Budapeſt be⸗ teiligte deutſche Mann⸗ ſchaft einen Kranz am Grabe des Unbekannten Soldaten nieder. Weltbild f . Die Frau und ih re Welt Die Diätaſſiſtentin Ein neuer Frauenberuf. Ein großer heller Küchenraum, ſauber gekleidete junge Mädchen, eine Flut von weißen, appetitlich angerichteten Schüſſelchen, das iſt der erſte Eindruck, den man von der Diätſchule des Städtiſchen Rudolf⸗Vir⸗ cho w⸗Krankenhauſes bekommt. Wenn man dann hört, mit welcher Hingabe und Liebe dieſe Schule geſchaffen wurde, die nun nicht nur jungen Menſchen eine Ausbildung vermitteln ſoll, die ſie zu einem wirklich weib⸗ lichen Beruf hinführen wird, ſondern auch zugleich er⸗ fährt, wie notwendig Diätaſſiſtentinnen gebraucht werden, dann iſt man voller Hochachtung vor dem Werk, das hier voll⸗ bracht worden iſt. Immer wieder dürfen wir es beobachten, wie die Privatinitiative des einzelnen wahre Wunderwerke an Organiſation und fachlicher Leiſtung erbringt. Diätaſſiſtentinnen brauchen wir aber nicht nur in Kran⸗ kenhäuſern, wo die Diät einen Teil der Therapie darſtellt, ſondern ſehr bald werden immer weitere Kreiſe einſehen, daß Vorſorgen beſſer iſt als Heilen, und die reichen Erfahrun⸗ gen, die die Ernährungsphyſiologen geſammelt haben, wer⸗ den immer breiteren Bevölkerungsſchichten zugänglich ge⸗ macht werden. Ein Volk, das ſeinen wertvollſten Beſitz im Menſchen ſieht, wird dann nicht mehr vorbeigehen an den Forderungen einer neuen Ernährungslehre, ſondern ſie zum Segen der Allgemeinheit anwenden und damit den Geſund⸗ heitsſtandard im ganzen zu heben wiſſen. Dann werden aber auch die guten Gaſtſtätten ein Inter⸗ eſſe daran haben, dieſerweiſe vorbereitete Hilfskräfte für die Küche zu bekommen, und von dieſer kleinen Zelle des Vir⸗ chow⸗Krankenhauſes wird unermeßlicher Segen ausgehen. Geht der Ausbildung das ſtaatlich anerkannte Krankenpflegeexamen voraus, was ohne Zweifel empfohlen werden kann, 0 dauert die Ausbildung ein Jahr, und iſt jeder Frau im Alter zwiſchen 20 und 95 Jahren zuganglich, Dieſelbe Ausbildung erfährt die ſtaatlich anerkannte Haus⸗ altpflegerin bzw. die Gewerbelehrerin. Der Zugang zur usbildung als Diätaſſiſtentin iſt aber durch einen zweijäh⸗ rigen Lehrgang auch ſolchen jungen Mädchen möglich, die über eine 50 gute Allgemeinbildung verfügen. Nach erfolgter Lehrzeit legt die Schülerin eine Haus⸗ rüfung ab, und erhält einen ſchriftlichen Ausweis über ihre Ausbildung. Die ſtaatliche Anerkennung ſteht aber unmittel⸗ bar bevor. Sie muß bei einem ſo wichtigen weiblichen Beruf, der ſo ſehr geeignet iſt, dem Volksganzen zu dienen, unbe⸗ dingt begrüßt werden. Aus der Arbeit und dem Ausbau der Schule ſei noch einiges berichtet. Die Dienſtzeit entſpricht der Arbeitszeit der Schweſtern des Krankenhauſes. Im Jahr wird ein 14tägiger Urlaub gewährt. Mittageſſen wird zum Selbſt⸗ koſtenpreis verabfolgt, und das 10 eld beträgt monatlich 30 RM im erſten Lehrjahr und 15 RM eim zweiten Lehrſahr. Die Schülerin erlernt in ihrer Ausbildung nicht nur die diätetiſche Küchentechnik, Organiſation und Oekonomie des Küchenbetriebes einſchließlich der Verbrauchsbuchfüh⸗ rung zur Errechnung der Selbſtkoſten, ſondern findet auch Gelegenheit, im Laboratorium ſelbſt Stoffwechſelarbeiten zu machen, die ihr auch einen wiſſenſchaftlichen Einblick in ihren verantwortungsvollen Beruf ermöglicht— ſoll ſie doch Mitt⸗ ler zwiſchen Arzt und Patient ſein. Sie erhält auch Unter⸗ richt in Anatomie, Phyſiologie unter beſonderer Berückſich⸗ tigung der Stoffwechſelphyſiologte, ſie wird eingeführt in die Nahrungsmittellehre und Nahrungsmittelchemie. Dieſer Beruf ſoll darum allen denen jungen Mädchen empfohlen werden, die nicht nur über eine gute. ſondern auch über Verantwortungsfreudigkeit, Gewiſſenhaf ligkeit und Einſatzbereitſchaft im Dienſt an der Geſundheit unſeres Volkes verfügen.. Charlotte de Boor⸗Friedrich Tierfreunde— Menſchenfreunde Von Johanna Weiskirch. Es entſpricht keineswegs der Wahrheit, wenn behauptet wird, man könne e ſein, ohne deshalb auch Tierfreund ſein zu müſſen. er das erſtere in des Wortes voller Bedeutung ſanz und gar iſt, der hat auch ein Herz für das Wohl und Wehe er en Kreatur. Der wird es ſicher nicht unterlaſſen, dem Tierſchutz das Wort zu reden, wo er nur kann. Und ſofern er eigene oder fremde Jugend zu erziehen hat, wird er ihr die Liebe zum Tier und die Achtung vor ihm in die jungen Seelen pflanzen. Wer das tut, arbeitet im beſten Sinne an der Veredelung der Menſchheit mit. 15 erſter Linie ſind dazu die Eltern, und von dieſen wieder die Mütter berufen, denn gar nicht früh genug kann den Kindern der Tierſchutz ans Herz gelegt werden. Nicht dankbar Neale kann man es bewerten, daß ſich im neuen Deutſchland die 9 85 in den Dienſt der ſtummen Kreatur geſtellt hat und zu ihrem Schutz bemerkenswerte Geſetze ſchuf, Kein Geringerer als Friedrich der Große tat den Ausſpruch: Den Charakter eines Menſchen und Volkes kann man danach beurteilen, wie man ſich den Tieren gegenüber verhält!“ Dieſe Worte von weittragender Bedeutung ſollten ſich jedem Menſchen tief ins Gedächtnis eingraben. Auch Zeiten der Not entſchuldigen eine Pale e un von Tieren nicht. In ſolchen Fällen hat man die Pflicht, ſie in andere, beſſere Pflege zu geben oder ſie auf möglichſt raſche und ſchmerzloſe Weiſe köten zu laſſen. Die Gedankenloſigkeit dem Leben und Leiden der Tiere gegen⸗ Aber iſt 9 immer eine Folge mangelhafter Erziehung, deren 1 ler ſich in ſpäteren Jahren kaum mehr gutmachen laſſen. Die flichten gegen die ſtumme Kreatur müſſen den Kindern bereits in früheſter Ju end klargemacht und ihnen auch vorgelebt werden, alſo K on vor Beginn der en Bereits in den Kleinen lebt der Trieb zur Grauſamkeit. Man beobachte nur, wie ſich ihre noch unbeholfenen Fingerchen mühen, Fliegen zu fangen und ihnen die Flügel und Beine auszureißen. Da muß die Mutter ſofort unerbittlich a indem ſie ihrem Kinde die Grauſamkeit olchen Tuns mae und es nicht in dem geradezu unſeligen danken anfwachſen läßt, ein Tier empfinde keine Schmerzen, weil es nicht klagen kann. Gerade die Frau, der die Natur das tiefe mente Emp⸗ finden ins Herz gepflanzt hat, ſollte— keine 1 as Tier 1 ſchützen, vorübergehen laſſen. Aus Kindern werden Leute, und es ſt ein untrüglicher Gradmeſſer für ihre Herzensbildung, wie ſie dem Tier gegenüberſtehen, es anſehen und 1 5 195 Es iſt alſo eine Aufgabe von ungeheurer Tragweite, die den Müttern durch die Erziehung ihrer Kinder zum Tierſchutz zufällt. Es bieten ſich ihnen dazu immerfort Gelegenheiten, die beſonders in den Städten, wo die Tiere durch die f 0 ihrer Freiheit ſchon an 10 mehr zu leiden haben als auf dem Lande, nicht ungenützt bleiben 1 Beſonders haben die Hunde, dieſe Treueſten der Treuen, enen das Freiheitsgefühl in hohem Maſſe innewohnt, in engen an nde oder an der wan ge viel zu leiden. Da ſollte es 3 ndern zur gern geübten nusauführen, lie mit friſchem fler aus reinem Trinkaefän zu icht gemacht werden, ſie täglich berſehen, ihr Lager ſauber und im Winter warm zu halten und ihnen das Futter regelmäßig in täglich geſpültem Napf zu bringen. Das alles ſind nur kleine, wenig Mühe und Zeit koſtende, aber große Dankbarkeit und nieverſagende Treue zeitigende Ver⸗ richtungen. Unter keinen Umſtänden dürfen Tiere Kindern als Spielzeuge in die Hände gegeben werden, die je nach Belleben gehätſchelt oder mißhandelt werden. Den Kleinen muß gelehrt werden, in ihnen liebe Spielgefährten und gute Kameraden zu ſehen. Wo es in einem Hauſe oder einer Wohnung am notwendig⸗ ſten Platz und dem erforderlichen i fehlt, darf keinesfalls dem Drängen der Kinder nach der Anſchaffung eines Tieres gefolgt werden. 5 1 fich Gelegenheiten, Kinder zu Tierfreunden heranzuziehen, bieten ſich bei Spaziergängen durch Feld, Wald und Wieſen. Dort, wo allerhand kleines Getier herumfliegt und kriecht und die Wege kreuzt, halte man die Jugend mit den rechten Worten und vorbild⸗ lichem Handeln davon ab, Grauſamkeiten zu begehen. Man mache es den Kindern klar, daß es dem kleinſten, unſcheinbarſten Tier genau ſo große Schmerzen bereite, getreten und ſeiner Gliedmaßen beraubt zu werden, wie den Kindern ſelbſt, wenn man ihnen Arme und Beine ausriſſe. Kinder ſind ja ſo leicht zu belehren, wenn es in der rechten Art, am richtigen Ort und zur geeigneten Stunden geſchieht, und wenn man ihnen, das kann nicht oft genug betont werden, das geſagte auch vorlebt. Ganz beſonders enpfeſe man ihnen den Vogelſchutz, halte ſie in Güte und wenn nötig mit größter Strenge davon ab, Neſter auszuheben oder zu zerſtören, und mache ihnen im Winter das Füttern hungernder und frierender Vögel zur Pflicht. Eine von ihren Kindern umgebene und im Winter am Fenſter die darbenden Tierchen fütternde Mutter iſt ein gar köſtlicher Anblick. * Der Kaffeetiſch Der Familien⸗Kaffeetiſch ſoll Gemütlichkeit verbreiten hübſch iſt eine bunte Decke, dazu einfarbiges Geſchirr, od lle einfarbige Decke mit luſtigem bunten Serviee. Dazu ei dar ſchlichte Blumen, Feldblumen oder was ſonſt die Jahreszei etet. Die Kaffeemütze darf nicht fehlen, denn lauwarmer Kaffee und der gemütlichſte Hausherr bekommt ſchlechte Laune. Man ollte ſtets Mütze und Servietten paſſend zur Decke, am beſten aus dem gleichen Material wählen. Nicht nur Ihre Gäſte, vor allem Hausherr und Kinder werden einen ſolch nett gedeckten Kaffee⸗ oder Frühſtückstiſch zu ſchätzen wiſſen. Fig. 1. Die Decke für den Kaffeetiſch iſt ſehr billig. Ste beſteht aus gewöhnlichem Neſſel. Die Muſter ſind aus blauem, rotem und gelbem Leinen aufappliziert. Fig. 2 iſt ein hübſcher Tee⸗ oder Kaffeewärmer aus Leinen. Die Motive ſind mit Langettenſtichen einfach aufgenäht. Eine wattierte Rolle ſchließt die Ränder. Fig. 3. Dieſe entzückende Decke für den Kaffeetiſch iſt aus naturfarbenen Rupfen. Die Ränder ſind ausgezogen und mit über⸗ wendlichen Stichen befeſtigt. Einfacher breiter Hohlſaum gibt der Decke eine aparte Note. Fig. 4 iſt ein beſonders hübſches Kiſſen in Würfelform aus ein⸗ 1 Leinen. Die Figuren ſind aus buntem Chintz aufgenäht. en Abſchluß bildet eine bunte Seidenkordel. * Die Motten kommen! Du ſollſt die Motten kriegen! Wer kennt nicht dieſen frommen Wunſch? Eß iſt das Schlimmſte, was eine Hausfrau der andern wünſchen kann. Ratten und Mäuſe ſind ſchon unangenehm, doch ſte kann man fangen und vergiften. Aber die Motten! Wehe den Polſtermöbeln, die befallen find, wehe dem Pelzwerk, in das die Motten kamen und wehe dem Kleiderſchrank, in dem ſie zuhauſe ind Die Motte iſt Ungeziefer im wahren Sinne des Wortes. Wie chützt man ſich nun aber gegen dieſe Motten und wie wird man dieſe böſe Geſellſchaft los, wenn ſie ſich aller Vorſicht zum Trotz im Kleiderſchrank, in den Sofaecken, im Teppich, in Ueberhängen uſw. häuslich eingerichtet haben? Man chützt ſich, indem man efährdete Stoffe häufig bürſtet und öfters klopft, damit die Schädlinge für ihre Fortpflanzung nicht die nötige Ruhe 1 Man kötet ſo nicht nur die Moktenräupchen in ihrem zarten Köcher⸗ 1 ſondern entfernn auch die Motteneier, die nicht wie die er Wanzen und Läuſe feſt an der Unterlage haften, ſondern loſe, unangeklebt, in Ecken, Fältchen und Nähten liegen Pelzlachen oder koſtbare Stoffe verwahrt man, nachdem man ſie gut geklopft hat, am ſicherſten in Käſten aus Blech. deren Fugen gut verlötet ſind und deren Deckel ſo volllommen ſchließt, daß keine Motte N kann. Im übrigen halten auch Naphthalin oder ampfer die Motten davon ab, die damit beſtreuten Möbel und Stoffe mit ihren Eiern zu beſchenken, doch töten dieſe Abwehrmittel die Motten ſelber eden wie ihre ſchon vorhandene Brut. Dieſe beiden Abwehrmittel töten keine Mokte, ſie verbreiten nur einen ihr unangenehmen Geruch und halten ſie dadurch mehr oder minder gut ab. Ein gleiches gilt von den allermeiſten Motten⸗ bekämpfungs räparaten, die tönend angeprieſen werden. Es gibt gur ein einziges Einſtreumittel, das ſicheren Erfolg verbürgt, indem 2s die Falter, Eier und Raupen mit gleicher Unfehlbarkeit zerſtört. und dieſes Mittel heißt cen Für einen Kubikmeter Aufbewahrungsraum ſind zwei bis drei Pfund der Maſſe vonnöten Sie viocht aromatiſch und greift die Stoffe nicht im allergeriugſten an Will man die Brut abtöten, ſo gibt man die befallenen Stoffe am beſten in eine Truhe oder dergleichen und ſtellt obenauf ein Schälchen mit Areginal. Es entwickeln ſich daraus 9 5 die den ganzen Raum durchzlehen und reſtlos alle Maden abtöten. Die Farbe der Stoffe uſw. wird dabei nicht angegriffen. Nach el zehn Stunden nimmt man den Stoff heraus, die Gaſe verflüchtigen ſich raſch und der Stoff iſt mottenrein. Es ſei aber davor gewarnt Schwefelkohlenſtoff zu verwenden, da der kleinſte Funke genügen kann, um eine Explosion herbeizuführen. Iſt der Stoff freſ bon Motten, ſo kann er entweder noch eulaniſtert werden oder man verwendet ein Mittel, das die Motten wirkſam vom Fraß und überhaupt dem Befall abhält zum Beiſpiel das ſchon oben genannte Hexachloräthan. Wird der Frieg gegen die Motten in der ge⸗ ſchilderten Weiſe aufgenommen, ſo iſt der Erfolg ſicher. Wenn man ſchon etwas gegen das Werte zerſtörende Inſekt ausrichten will, dann muß man auch mit Energie zu Werke gehen. Spinnengewebe Spinnengewebe im Haushalt deuten auf Nachläſſigkeit.— Aber: Spinnengewebe im Garten Menſchen. Die Spinnen im Garten vertilgen Tauſende von Kohlfliegen Erd⸗ und Baumgeziefer und Obſtbaumſchädlinge.. 5 Keiner ſollte darum eine Spinne, die im Garten krabbelt töten. Spinnen ſind die treueſten Hüterinnen der Roſenheete, Auf jedes Ungeziefer ſtürzen ſie ſich, bevor es Schaden anrichten kann, Wer die meiſten Spinnengewebe im Garten hat, hat oft die ſchönſten Roſen. Die kluge Hausfrau Vom Allerweltsmittel Gurke. Geſichtsröte ärgert dich?— Sonnenbrand?— Aerget kann dir genommen werden, wenn du friſchem Gurſi. afl Ge ſichtsröte und Sonnenbrand zur Behandlung anuverkrguſt. Blutſpeien ängſtigt dich?— Deine Angſt wird ſchwinden, wenn Frau Gurke deine Aerztin iſt und dem Blutſpeien mit ihreg heilenden Saft zu leibe rückt. Schlechte Verdauung ſtört dich?— Dieſe Störung iſt bald geregelt, wenn du dich nochmals auf Frau Dr. Gurke verläßt, se dir ihren Saft und auch ihr Fleiſch als Stärkungs⸗ und Ver⸗ dauungsmittel verſchreibt. Unangenehme Hautausdünſtung bereitet dir Kummer?— Dieſen Kummer, nur eine kann ihn dir wieder nehmen. Frau Dr. Gurke. Ihr Inneres fördert die Hautausdünſtung, und durch dieſe Förderung verſchwindet das, was an der Haukausdünſtung unangenehm war. ö Kopfſchmerzen quälen dich?— Deine Qual geht ihrem Ende entgegen, ſobald du friſche Gurkenſcheiben auf Kopf und Skiern legſt und ſeſt darüber ein Tuch bindeſt. Kühl iſt dir?— Du kannſt dich bald erwärmen, wenn du, ein paar Senf⸗Eſſig⸗ oder Salzgurken ißt, denn ſie ſind ein gulez innerliches Erwärmungsmittel. Fieber hält dich gepackt?— Es wird ſofort von dir laſſen, wenn du deine alte Aerztin 2 58 Frau Dr. Gurke. ö Blutwallungen beunruhigen dich?!— Was brauchſt du dich beunruhigen, wo du Frau Dr. Gurke kennſt, jederzeit ihre Hilfe haben kannſt. Atmungsbeſchwerden ſind zu dir gekommen?— Du pollteſt oerſuchen, ſie ſo ſchnell wie möglich wieder loszuwerden, indem di deinen Lungen durch Frau Dr. Gurke eine Erleichterung 125 Schlechte Haut verdirbt dein Ausſehen?— Sehr leicht kannt du deine Haut verſchönen und damit auch dich, wenn du ſie mt ungeſalzenem Gurkenſaft, dem du Glyzerin und Benzoetinktur zu⸗ geſetzt haſt, pflegſt. Huſten läßt dich nicht ſchlafen?— Beruhige dich, du wirt deinen Schlaf ſchnell wiederfinden, wenn du nach altem Rezept einen Gurkenſyrup bereiteſt und einnimmſt. Für die Küche Wir ſind gefüllt!— Wit ſind genußreich! Spinattaſchen. Abgezogene Pellkartoffeln werden durch die feinlö herige Hackmaſchine gedreht und zum Erkalten hingeſtell. Junger Spinat wird verleſen, ſehr gut gewaſchen und zum gründ⸗ lichen Abtropfen auf ein großes Sieb geſchüttet. Um alles Waſſer aus dem Spinat zu entfernen, drücke man ihn noch mit den Hän⸗ den aus. Er wird nun auf einem großen Brett gewiegt und daun 10 Minuten in Butter geſchmort und leicht geſalzen. In⸗ zwiſchen bereitet man den Teig für die Taſchen. Lie Kartoffeln werden mit 2 Eiern, Salz und mit ſo viel Mehl verarbeitet, daß der Teig ſich dick ausrollen läßt. Mit einem Taſſenkopf ſlicht man runde Formen aus, dieſe werden in der Mitte mit Spinat gefüll, mit einer zweiten Teigform zugedeckt und an den Rändern an“ gedrückt. Die Taſchen in Bukter ſchön braun braten. Gefüllte Gurken auf neue Art. Grüne Schlangengurken werden geſchält, in 7 em lange Stücke geſchnitten, aus ehöhſ Kerne und Weichteile herausnehmen, ſo daß nur feſtes Fleiſch bleibh und gefüllt. Vorher bereite man ſich folgende Fülle: Für 2 Schlangen⸗ gurken werden 4 harigekochte Eier gebraucht, die man fein wiegt. Ebenſo wiegt man allerlei Kräuter. Eier und Kräuter vermiſcht man mit 2 Teelöffel feinem Tafelſenf, etwas Oel, Eſſig, Zucker, Salz, ein bißchen 7 und 2 Eßlöffel Rohkoſt⸗Haferfloden, Die Maſſe muß gut feucht ſein, ohne auseinnderzulaufen, und von angenehm bikantem Geſchmack Sie wird nun in die Gurken gefülll, die man dann eine halbe Stunde ſtehen läßt, damit der würzige Geſchmac fich den Gurken mitteilen kann. Inzwiſchen bereitel man eine Remouladenſoße, die auch noch mit Kräutern gewürzl werden darf. Die Soße auf den Boden einer flachen Schüſſer gieße und die Gurken hineinſtellen Gefüllte Kartoffeln. Große Kartoffeln werden ſauber gebürſtel und mit der Schale auf einem Blech im Ofen geröſtet. Nach den Garwerden ſchneidet man ſie in 2 flache Hälften und höhlt ſie bis auf eine dünne Wand aus. Dieſe Karkoffelkrume rührt maß latt und gibt Salz, ſaure Sahne, geriebenen Käſe und ein paar Eier dazu, ae alles, bis eine lockere Maſſe entſteht, und füll damit die ausgehöhlten Kartoffelhälften. Nachdem ſie im heißen Ofen noch kurz gebacken ſind, werden ſie als Vorgericht oder zum Abendbrot 11 19 05 Gefüllte Salatköpfe. Kleine, helle, zarte Salatköpfe befreit man von allen äußeren Blättern, höhlt ſie in der Mitte vorſichtig etwas aus und mariniert ſie mit Oel und Zitronenſaft. Inzwiſchen hal man aus fungen Schotenkernen und 8 rie en beides in leichtem Salzwaſſer abgekocht und völlig erkaltel, mil dicker Maho naiſe einen fein abgeſchmeckken Gemüſeſalat angemacht. Den Salat füllt man bergartig in die Salatherzen, ſpritzt mit Mayonaiſe auf, jedes Köpfchen eine hohe Haube und ſtellt die Köpfe nebeneinander auf eine flache Schüſſel. Ringsherum wird nochmals ein Ran von Mayonnaiſe geſpritzt. Feiner kann man die Salatköpfe her 9 wenn man ſtatt des Gemüſeſalats eine Hummermayonaiſ einfüllt Gefühlte Kohlrabi Große Kohlrabt werden vorgerichtet, daun in leichtem Salzwaſſer faßt weich gekocht Nach dem Abtropfen chneidet man das Deckelchen ab, ſchabt das Innere der Knollen dis auf einen guten Zentimeter heraus und füll! dafür körng a weich gedünſteten, mit etwas geriebenem Käſe vermiſchten Reis hinein. Nun wird das Deckelchen aufgeſetzt, die Kohlrabi geben elnauder in eine fenerfeſte Schüſſel 1 mit ſauerem Rah verraten einen klugen Erika Thomy. überlräufelt und mit geriebenem Käſe und Weißbrotbröſel über, ſtreut. Obenauf gibt man einige Butterflöckchen und backt dal Gericht im mittelheißen Ofen in einer halben Skunde zu goldgelbet Farbe. Das zarte Blattgrün der Knollen gibt mit dem Aus, geſchabten eine ſchmackhafte Suppe.— — — »„—