elta hligen varnt mügen bon man und lannte 1 ge⸗ Wenn ichten Ende Skirn m du gutes laſſen, 1 dich Hie ſollteß m db t. kannt e m ir zu⸗ wirſt ſtezept My. *** Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Gezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 2. Anz.⸗Preisliſte Nr. 2 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Maunheim⸗Seckenheim und Umgebung. Werkünbblatt fiir den Stadttell Mhm.⸗Seckenhelm. ages. und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VII. 35: 1250 85. Jahrgang Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Auf der Feier des 15jährigen Beſtehens der Ortsgruppe der RSA Roſenheim in Oberbayern erſchien der Füh⸗ ter überraſchend und hat zur alten Garde über verſchie⸗ dene Fragen in einer Rede Stellung genommen, die gleich⸗ zeitig eine Warnung bedeuten ſoll und hoffentlich von de⸗ nen, die es angeht, auch rchitig verſtanden und beherzigt wird. Gemeint waren alle die ewigen Zweifler und be⸗ rufsmäßigen Hetzer, die nicht müde werden, an den Er⸗ folgen der nationalſozialiſtiſchen Regierung zu deuteln und zu kritiſieren. Ihnen allen hat der Führer den Kampf angeſagt, und wenn ſie ihn haben wollen, ſo werden ſie ihn mit der ganzen Härte zu ſpüren bekommen. Wir wollen einen friedlichen Aufbau, wir wollen unſer Volk wieder geſund und ſtark machen. Der Führer hat die Hoffnung ausgeſprochen, daß alle anderen Völ⸗ ker dieſe Friedensbereitſchaft endlich anerken⸗ nen und mit uns in aufrichtiger Freundſchaft an der Erhaltung des Weltfriedens arbeiten mögen. * Es iſt immerhin zweckmäßig, daß die europäiſchen Kon⸗ ferenzorte wechſen. Man müßte ſa ſonſt ſchon zu einer Numerierung der Konferenzen kommen, die ſich allein im letzten Jahre außerordentlich gehäuft haben. Mit London fing es im Februar an, in Streſa traf man ſich im erſten Frühling, und nun wollen ſich Ende dieſer Woche in Paris Frankreich, England und Italien über die Möglichkeiten eines friedlichen Ausgleichs in Abeſſinien unterhalten. Aber es werden nicht nur Laval, Eden und Aloiſi ſich unterhalten. Nebenher läuft der ganze Apparat der freund⸗ ſchaftlichen Unterrichtung. Der abeſſiniſche Geſandte in Pa⸗ tis wird entweder durch Frankreich oder England auf dem Laufenden gehalten. Sicher wird der Generalſekretär des Völkerbundes ſtändig unterrichtet, und England hat es übernommen, auch die Vereinigten Staaten und Japan fortlaufend zu informieren. Wie jede Konferenz, ſo ſetzts auch die Pariſer mit Vorbeſprechungen ein. Die Tatſache, daß dieſe Vorbeſprechungen zwiſchen Eden und Laval ſtatt⸗ fanden, zeigt deutlich, daß man allmählich von einem Streit zwiſchen England und Italien ſpre⸗ chen kann, bei dem Frankreich die Rolle des Vermittlers zufällt. England iſt durch die Natur der Dinge der gege⸗ bene Gegner einer kriegeriſchen Austragung des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Konfliktes. Es hat erhebliche Belange in Abeſ⸗ ſinien, wo der Tanaſee, die Quelle des Blauen Nils liegt. Hier befinden ſich die großen Staubecken zur Bewäſſerung des Niltales im Sudan und in Aegypten. England iſt eine Beunruhigung der farbigen Bevölkerungen gerade im ge⸗ genwärtigen Augenblick in hohem Maße unerwünſcht. Eden wird ſicherlich nicht mehr leeren Händen nach Paris ge⸗ fahren ſein. 4 Im Schweizer Kanton Teſſin hat ſich ſeit einiger Zeit eine Bewegung bemerkbar gemacht, die Loslöſungsbeſtre⸗ bungen nach Italien erkennen ließ, ſo daß bereits einige Ausweiſungen ausgeſprochen worden ſind. Vor dem Stadt⸗ hauſe in Lugano fand eine von den Stadtbehörden veran⸗ ſtaltete öffentliche Proteſtkundgebung gegen die Umtriebe dieſer irredentiſtiſchen Kreiſe ſtatt, die für die Propagierung ihrer Ziele ſich des Blättchens„Adula“ bedienten. Der Stadtpräfident wandte ſich gegen die Umtriebe der„Adula⸗ ner“, die unter dem Deckmantel der Wahrung der Italiani⸗ tät des Teſſins irredentiſtiſche Ziele verfolgten und mit italie⸗ ſchen amtlichen und nichtamtlichen Stellen Fühlung genom⸗ men hätten. Nur wer die Seele der Teſſiner nicht kenne oder aus Eigennutz handele, könnte glauben, daß der Kanton Teſſin bereit ſei, ſeine Verbindung mit den ſchweizeriſchen Kantonen zu löſen. Die Teſſiner wollten nicht nur Schwei⸗ zer bleiben, ſie wünſchten, daß man ſie neben Dalmatien, Malta, Nizza und Korſika überhaupt nicht mehr erwähne. 0 Die 2. Woche des Kongreſſes der Komintern iſt mit gro⸗ ßem Getöſe zu Ende gegangen, nachdem er mit ebenſo gro⸗ ßem Getöſe angefangen hatte. Unendlich viel iſt dort ge⸗ redet worden, die einzelnen Redner haben ſich geradezu in Wut gegen den Faſchismus in den einzelnen Ländern gere⸗ det und haben viel Beifall geerntet. Nach dem ſowjet⸗ amtlichen Bericht über das Schlußwort des aus dem Reichstagsbrandprozeß bekannten Herrn Dimitroff ſoll der Beifall über Dimitroffs Ausführungen die Mauern des Ge⸗ werkſchaftshauſes erſchüttert haben. Wir wollen der Ver⸗ ſammlung dieſe Freude laſſen, ohne auch nur im gering⸗ ſten neidiſch zu ſein. Immerhin ſind einige Ausführungen ü beachtenswert, beſonders ſoweit ſie ſich auf die Maßnahmen beziehen, mit denen man gegen Deutſchland zu Felde ziehen zu können glaubt. Wühlarbeit in den einzelnen Orga⸗ nisationen, auch in der Hitlerjugend, das war die Parole gegen Deutſchland. Wir wollen der Sache mit Ruhe ent⸗ gegenſehen. Man kann wohl annehmen, daß ſich keiner der edner ebenſowenig wie die Leitung der Organisation der hoffnung hingegeben hat, daß der Plan nennenswerte Er⸗ olge bringen könnte, aber man muß ſo tun, des guten indrucks wegen und um ſeine Exiſtenzberechtigung nach⸗ zuweiſen. s 5 * 5 1 zmmen, um jederzeit über die Entwicklung in Genf 55 0 zu werden. Seine Warnung an Italien klingt l in allen Ohren, umſomehr als die Vereinigten Stack doch die Vorkämpfer für den Kelloggpakt waren und 1 auch eine gewiſſe Verantwortung für die lebertre⸗ ing dieſes Paktes tragen. Unterdeſſen hat Rooſevelt neben CG²œff. Samstag, den 17. Auguſt 1935 Nr. 191 Die Gegenſätze der Pariſer Konferenz. Paris, 16. Auguſt. Die Augen aller Welt ſind nach der franzöſiſchen Hauptſtadt gerichtet, in der die Konferenz zwiſchen den Vertretern Frankreichs, Englands und Italiens begonnen hat. Gespannt lauſchen die Staatsmänner und Politiker der ganzen Welt, ob nicht Nachrichten aus Paris kommen, die zu einer Klärung der Lage führen könnten. Aber die Verhandlungen ſind ſchwierig, da die Gegenſätze ſehr groß ſind und der Ausgang der Konferenz erſcheint mehr als fraglich. In ſonſt gut unterrichteten politiſchen Kreiſen erklärt man, daß Baron Aloiſi dem franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten den italieniſchen Standpunkt klargelegt habe, ohne aber die italieniſchen Forderungen ſchon im einzelnen aufzuführen. Der italieniſche Bertreter habe darauf hingewieſen, daß Italien enkſchloſſen ſei, zu den Waffen zu greifen, falls es durch eine friedliche Löſung nicht die Zugeſtändniſſe er⸗ halte, die ſein Ausdehnungsbedürfnis und die Sicherheit ſeiner afrikaniſchen Beſitzungen erfordere. Hierunter ver⸗ ſtehe man italieniſcherſeits einen allgemeinen politiſchen Einfluß in Abeſſinien, wobei die wirtſchaftlichen Intereſſen Frankreichs und Englands gewahrt bleiben ſollten. Der engliſche Standpunkt, ſo wird in den gleichen Kreiſen geſagt, ſei unverändert ge⸗ blieben. Eden habe hervorgehoben, daß Italien nicht nur den Vertrag von 1906 verletzen würde, wenn es zu den Waffen griffe, ſondern auch den Kellogg⸗Pakt, den Völker⸗ bundspakt und das italieniſch⸗abeſſiniſche Freundſchafts⸗ abkommen von 1928. Ueber die Unterredung zwiſchen Laval und dem abeſ⸗ ſiniſchen Geſandten in Paris glaubt man ſchließlich zu wif⸗ ſen, der Geſandte habe noch einmal im Auftrage ſeiner Regierung erklärt, daß Abeſſinſen ſedes Mandat ablehne und ſeine vollſtän⸗ dige Freiheit zu behalten wünſche. Man hält es aber trotzdem nicht fürü ausgeſchloſſen, daß der abeſſiniſche Kaiſer, wenn es darauf ankommt, bereit ſein wird, ſehr weitgehende Zug eſtändniſſe zu machen. Die Beſprechung am Donnerstag dauerte faſt drei Stunden. Währenddeſſen traten in einem anderen Saale des franzöſiſchen Außenminiſteriums die Sachverſtändigen der drei Mächte zu einer Beratung zu⸗ ſammen. Sie wurden ab und zu in den Uhrenſaal gebeten, um Auskunft über techniſche Fragen zu erteilen. Anſchlie⸗ ßend gab Miniſterpräſident Laval zu Ehren Edens und Baron Aloiſis ein Frühſtück, an dem außer den Sachver⸗ ſtändigen der Konferenz auch der engliſche und der italie⸗ niſche Botſchafter teilnahmen. „Es ſteht nicht gar zu ſchlecht.“ Ueber den Verlauf der Beratungen wurde von den Be⸗ teiligten ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt. La⸗ bal erklärte:„Wir haben keinerlei Mitteilung zu machen. Wir werden heute nachmittag weiter arbeiten.“ Die Preſſe⸗ vertreter mußten ſich im übrigen mit der Bemerkung aus Konferenzkreiſen begnügen:„Es ſteht nicht gar zu ſchlecht.“ „Wir ſpielen ein großes Spiel!“ Aufſchlußreiche italieniſche Erklärungen. Rom, 17. Auguſt. Die Zeitung„Information“ bringt folgende Aeuße⸗ rungen einer einflußreichen italieniſchen Perſönlichkeit: Wir ſpielen in Afrika ein großes Spiel. Alle Folgen unſe⸗ res Vorgehens ſind vorher von uns überlegt worden. Sie ſchrecken uns nicht. Wir müſſen vor allem die Subſtanz unſeres Volkes durch eine gerechtfertigte Ausdehnung ſichern. Wie kann man glauben, daß wir 200 000 Mann an die afrikaniſche Küſte ſchicken und rieſige Ausgaben nur für eine kindiſche Inſzenierung gemacht haben? Für Ita⸗ lien iſt der Augenblick gekommen, als Großmacht zu han⸗ deln. Unſere Jugend hat Wagemut. Wir ſind glücklich, die Freundſchaft Frankreichs ge⸗ funden zu haben. Niemals wird ſich ein günſtigerer Augen⸗ blick finden, um die wahrhafte lateiniſche Brüderlichkeit zu beſiegeln. Im vergangenen Januar haben wir in Rom einen Ehevertrag unkerzeichnet. Heute handelt es ſich um 105 e Ich hoffe, daß Italien nicht enktäuſcht wird. Der Leitartikel der„Tribung“ ſpricht klar aus, daß das abeſſiniſche Unternehmen für Italien nunmehr un⸗ 7. ³ A einer Reihe anderer wichtiger Plätze auch die Aleuten, die Inſelkette zwiſchen Aſien und Amerika im hohen Norden, für den Flugzeugverkehr e laſſen. Dies wird vor allem in Japan als ein ſicheres Zeichen dafür angeſehen, daß die Vereinigten Staaten bei einem Nichtzuſtandekom⸗ men einer Flottenabrüſtung entſchloſſen ſind, die bisher verbotene Befeſtigung dieſer ſtrategiſch ſo wichtigen Inſeln — ſie liegen nur 2000 Seemeilen von Tokio entfernt— durchzuführen. Die Ueberbrückung des Stillen Ozeans macht immer ſchnellere Fortſchritte. Der amerikaniſche Ge⸗ neralpoſtmeiſter konnte voller Stolz den demnächſtigen Be⸗ ginn eines regelmäßigen Poſtflugverkehrs zwiſchen US und den Philippinen ankündigen. Damit wird aber auch den luftſchwächeren Japanern die Reichweite der amerika⸗ niſchen Luftflotte demonſtriert. bedingt zum Abſchluß gebracht werden müſſe. Die Erobe⸗ rung Abeſſiniens, unter welcher Form ſie auch erfolge, ſei es Mandat, Protektorat oder direktes Dominion, ſei für das italieniſche Volk eine Lebensnotwendigkeit ge⸗ worden. 8 Diamantenfeld an der abeſſiniſchen Grenze? Rom, 17. Auguſt. Die italieniſche Nachrichtenagen⸗ tur Stefani teilt mit: In der Nähe von Üddur, 150 Kilo⸗ meter von der abeſſiniſchen Grenze, ſoll ein Kapitän Frat⸗ tini ein Diamantenfeld entdeckt haben. Die zuſtändige Re⸗ gierungsſtelle in Mogadiscio iſt ſofort von dem über⸗ raſchenden Fund unterrichtet worden. Sie wird umgehend Sachverſtändige an Ort und Stelle ſchicken, die ſich von der Wahrheit der Angaben und von der Ergiebigkeit des Vor⸗ kommens ſüberzeugen werden. Verdächtige Freundſchaſt Franzöſiſche Vorſichtsmaßnahmen in Somaliland. Wie„Daily Telegraph“ aus Dſchibulf meldet, hat die lebhafte Freundſchaft der Somalis für ihre abeſſiniſchen Nachbarn die franzöſiſchen Behörden zu ungewöhnlichen Borſichtsmaßnahmen veranlaßt, um im Kriegsfalle die Ordnung aufrecht zu erhalten. Der Kreuzer„Dumont Duville“ wird in Oſchibuti ein⸗ treffen. Die Stacheldrahtſperren im Hafen werden ver⸗ ſtärkt; auch werden Flugzeugſchuppen gebaut, um zehn neue Maſchinen aufzunehmen, ſo daß insgeſamt 14 Flug⸗ zeuge ſtationjert ſein werden. Auf der Heron⸗In⸗ ſel ſollen vier Geſchütze von 15 Zentimetern Kaliber auf⸗ geſtellt werden. um den Zugang zum Hafen, die Reede und die hinter der Stadt beginnende Wüſte zu beherrſchen. Die kleine Garniſon eingeborener Infanterie wird durch 1000 Senegalſchützen verſtärkt. Die Paßkontrolle iſt ſehr ſcharf, Kaufleute erzählen, daß in Maſſaug und Mogadiſchu außerordentlich lebhafte Tätigkeit herrſcht und daß in den Häfen und im Landesinnern Vorräte von Kriegsmaterial angeſammelt werden. Sie berichten ferner, daß bei den jun⸗ gen italieniſchen Soldaten, die die Hitze und den Waſſer⸗ mangel nicht gewöhnt ſind, viele Hitzſchläge und kropiſche Krankheiten vorkommen. Die Italiener ihrerſeits erklären, der Geſund⸗ heitszuſtand der Expeditionstruppen ſei im allgemeinen gut. Sie hielten die durch das Klima entſtehenden Beſchwer⸗ den gut aus. Eine Million italieniſcher Soldaten mobil Wie aus einer amtlichen Erläuterung zu den letzten Mobilmachungen der Jahrgänge 1911, 1913 und 1914 her⸗ vorgeht, handelt es ſich hierbei nur um die bisher Zurück⸗ geſtellten, wie einzelne Söhne, Studenten, Familienerhal⸗ ter und ſonſt aus wirtſchaftlichen Gründen nicht Angefor⸗ derte der bereits ſeit längerer Zeit unter die Waffen geru⸗ fenen Jahrgänge. Insgeſamt beläuft ſich die Zahl der jetzt Einberufenen auf 150 000. Durch dieſe Maßnahme wird die Zahl der für Afrika mobiliſierten italieniſchen Trup⸗ pen auf eine Million erhöht. Politiſches Allerlei Innungskaſſen werden zuſammengelegk. Nach einer Mitteilung des Reichsverbandes der In⸗ nungskrankenkaſſen ſind bisher auf Grund der Verordnung über den Aufbau der Sozialverſicherung 480 Innungs⸗ krankenkaſſen zu 142 Kaſſen vereinigt worden. In verſchie⸗ denen Fällen iſt die Vereinigung über die Landesgrenzen hinweg vom Reicharbeitsminiſter genehmigt und damit zu⸗ gleich ein Stück Reichsreform geleiſtet worden. Die Wehrmacht ehrt Generaloberſt von Boehn. Anläßlich des 85. Geburtstages des 1921 verſtorbenen Generaloberſt von Boehn ließ der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht am Grabe des be⸗ kannten Heerführers aus dem Weltkrieg auf dem Invali⸗ denfriedhof einen Kranz niederlegen. s Flottenkonferenz im Oktober Eine britiſche Anregung an die Großmächte. London, 16. Auguſt. Wie die„Times, meldet, hat die britiſche Regierung den übrigen Signatarmächten der Flottenverträge von Waſhington und London— den Vereinigten Staaten, Ja⸗ pan, Frankreich und Italien— vorgeſchlagen, entſprechend der in den früheren Flottenverträgen ausgeſprochenen Ab⸗ ſicht im Oktober eine Konferenz in London abzuhalten. Zu dieſem Zweck ſei es nötig, die vorbereitenden Beſprechungen 855 einzelnen Mächten— beſonders Frankreich, Italien und zowſetrußland— ſobald wie möglich einzuleiten. Im Hin⸗ blick auf das im Juni abgeſchloſſene Abkommen mit Deutſchland halte die britiſche Regierung weitere Be⸗ . nicht für e 1 A ee 15 a 1 Diese Anregungen ſollen jedoch nicht eine Einladung zu einer Konferenz darſtellen bevor An e Meinungs⸗ austauſch bewieſen hat, daß eine Konferenz zu dem vorge⸗ ſchlagenen Zeitpunkt Zweck hat. Die Verträge von Wa⸗ ſhington und London kreten Ende 1936 außer K Gefallenenehrung in München Die auslandsdeutſche Jugend am Mahnmal. München, 16. Auguſt. Der Beſuch der auslandsdeutſchen Jugend in München fand ſeinen Abſchluß mit einer Gedenkfeier am Mahnmal. Die Feldherrnhalle hatte weihevollen Schmuck erhalten Auf dem Platze marſchierten 500 Fackelträger der Mun⸗ chener HJ und des Jungvolks, eine Abordnung des BDM mit 300 Mädels und nach den 1200 auslandsdeutſchen Jun⸗ gen 500 Münchener Hitlerjungen auf. Nach dem Eintreffen des Gauleiters legten Oertre⸗ ter der auslandsdeutſchen Jugend unter Trommelwirvet einen rieſigen Lorbeerkranz am Mahnmal nieder. Ober- dannführer Minke, der Führer des Deutſchlandlagers. faßte die Eindrü den D d das Treuegelöpnis der jungen Volksgenoſſer aſt aller Herren Länder in be⸗ wegte Worte. Gauleiter Wagner brachte den Geiſt der geheiligten Kampfſtätte der Bewe⸗ gung zum Ausdruck. Er gedachte der großen Leiſtungen des Auslandsdeutſchtums für die geſamte Menſchheit. Er bat die Jugend, in ihre Länder das lebendige Bild von dem jungen neuen Reich und mit ihm die feſte Zuverſicht auf eine glückliche Zukunft der deutſchen Nation mitzu⸗ nehmen. 2* 2 E 77 Entrechtung der Memellände. Aenderung des Vahlgeſetzes zum Landtag. Kowno, 16. Auguſt. Die Aenderung des Wahlgeſetzes zum Memelländiſchen Landtag iſt nunmehr durch eine Verordnung des litauiſchen Staatspräſidenten erfolgt. Der Regierungsanzeiger vom 14 Auguſt bringt an erſter Stelle einen Erlaß des Staatsprä⸗ ſidenten über die Abänderung des Wahlgeſetzes für das litauiſche Parlament(Sejm) und dann eine faſt gleichlau⸗ tende Abänderung des Wahlgeſetzes zum Memelländiſchen Landtag. Die Abänderungen laufen für das Memelgehiet im weſentlichen auf folgendes hinaus: Die Beſtimmung des bisherigen memelländiſchen Wahlgeſetzes nach der jeder Wähler nur eine Stimme be⸗ ſitzt, wird geſtrichen. Die Beſtimmung über die Wahlbe⸗ rechligung wird durch einen Abſatz erweitert, in dem es heißt: Es können weder wählen noch gewählt werden Per- ſonen, denen auf Grund des Staatsſchutzgeſetzes, Para⸗ graph 10, Abſatz 3, die bürgerlichen Rechte entzogen wor⸗ den ſind.(Die Entziehung des Wahlrechts beziehl ſich auf die Mitglieder der im Memelgebiet verbotenen Parteien. wie Landwirkſchaftspartei und Saß. und Neumann Par⸗ teien, denen der Kommandant die Aberkennung des akki⸗ ven und paſſiven Wahlrechts mitgeteilt hat). Außer dieſen Perſonen dürfen weiterhin nicht gewählt werden naturaliſierte Bürger, Optanten, die für Litauen optiert haben, aber von einem anderen Staat(ge⸗ meint iſt augenſcheinlich Deutſchland) die Zuſicherung beſitzen, in deſſen Staatsverband wiederaufgenommen zu werden. Das gleiche gilt für Perſonen, die einer Organiſa⸗ tion angehörten, deren gerichtlich feſtgeſtelltes Ziel es war, Litauen die Unabhängigkeit oder einen Teil ſeines Gebiets zu rauben, wenn ſeit Ablauf des Gerichtsſpruches noch keine fünf Jahre vergangen ſind.(Durch Gerichtsur⸗ teil im großen Memelländer⸗Prozeß wurde ein ſolches Ur⸗ teil in Bezug auf die Saß⸗ und Neumann⸗Parteien gefällt.) Weiterhin werden in wahltechniſcher Hinſicht einſchnei⸗ dende Aenderungen vorgenommen. So beſtimmt Para- graph 54, daß jeder Wähler ſo viele Stimmen hat, wie Abgeordnete zu wählen ſind. Er gibt ſeine Stimme den⸗ jenigen Kandidaten, die er ſich aus den einzelnen Liſten zu⸗ ſammenſucht. Die litauiſchen Abſichten Anerhörte Einſchränkung des Wahlrechtes der Memelländei Ueber die Auswirkung der von Litauen verfügten ein ſchneidenden Aenderungen zum memelländiſchen Wahlge⸗ ſetz kann noch nicht abſchließend geurteilt werden. Anver⸗ kennbar iſt jedoch die Tendenz der litauiſchen Regierung, eine freie Meinungsäußerung der memelländiſchen Be⸗ völkerung in den bevorſtehenden Wahlen zum Memellän⸗ diſchen Bevölkerung in den bevorſtehenden Wahlen zum Memelländiſchen Landtag nicht zuzulaſſen. Es werden u a. ganze Gruppen von Wählern des paſſiven Wahlrechts für ede erklärt, und zwar in erſter Reihe ſämtliche Mitglieder er beiden größten memelländiſchen Parteien, deren führende Mitglieder in dem berüchtigten Kownoer Prozeß zu hohen e verurteilt wurden. Jerner werden die Beſtimmungen über den Wahlvorgang völlig abgeändert und ſo kompliziert, daß der Be⸗ einfluſſung der Wahl durch die ausſchließlich aus litaui⸗ ſchen Parteigängern zuſammengeſetzten Wahlkommiſſionen weiteſter Spielraum gelaſſen wird. Die neuen Vorſchrif⸗ ten über die Abgabe der Stimmzettel laſſen es fraglich erſcheinen, ob von einer Geheimhaltung der Wahl, wie ſie das Memelſtatut vorſchreibt, überhaupt noch die Rede ſein kann. 3„ Kurzmeldungen Hamburg. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt in Per⸗ nambuco gelandet, von wo es nach kurzem Aufenthalt zur Weiterreiſe nach Rio de Janeiro geſtartet iſt. Königsberg. Der preußiſche Miniſterpräſident und Reichsminiſter Hermann Göring hat erneut die Schirm⸗ herrſchaft über die 23. Deutſche Oſtmeſſe in Königsberg vom 18. bis 21. Auguſt übernommen. Waſhington. Die Steuerreformvorlage Rooſevelts iſt vom Senat mit dem Zuſatz angenommen worden, daß künf⸗ tig die Ausgabe ſteuerfreier Regierungsbonds verboten ſein ſoll. Ein demokratiſcher Gegenkandidat gegen Rooſevelt. Der demokratiſche Senator Hocey Long, der ein ſcharfer Gegner Rooſevelts iſt, richtete erneut heftige Angriffe ge⸗ gen Rooſevelts neuen Plan und erklärte, er werde ſich als Präſidentſchaftskandidat aufſtellen laſſen. Sollten die Re⸗ publikaner den früheren Präſidenten Hoover und die De⸗ mokraten wiederum Rooſevelt aufſtellen, ſo würde er als Unabhängiger kandidieren und ſich dabei auf ſeine„Share the wealth“⸗Bewegung ſtützen, die, wie er behauptet, 10 Millionen Anhänger habe. Schon wieder Seemannsſtreik in Frankreich Paris, 17. Auguſt. Die Beſatzung des Perſonendamp⸗ fers„Mariette Pacha“ iſt— wie aus Marfeille gemeldet wird— wegen Lohnforderungen in den Streik getreten. Stätten des Grauens Not und Jammer im Ovadatal.— Ein Vater ſieht ſeine Kinder umkommen. Mailand, 16. Auguſt. Die Ausmaße der Dammbruchkataſtrophe im Tal bei Ovada ſtehen noch nicht feſt, die Zahl der Toten iſt noch nicht bekannt. Bis jetzt ſind 70 Leichen geborgen. Viele Menſchen ſind kilometerweit gelaufen, um ſich auf ein Hausdach zu retten, das dann doch unker ihnen zu⸗ ſammenbrach. Auf dieſe Weiſe fand auch eine deutſche Fa⸗ milie Viſenkin in der Ortſchaft Borgo den Tod. Die Muk⸗ ter und fünf Kinder retteten ſich auf das Dach ihres klei⸗ nen Hauſes; wenige Minuten ſpäter ſtürzte das Gebäude zuſammen. Der unglückliche Mann ſah aus einiger Enk⸗ fernung dem furchtbaren Unglück zu, das ihn mit einem Schlage ſeiner ſämtlichen Familienangehörigen beraubte. Es werden jetzt zahlreiche Einzelheiten bekannt, mit welcher Aufopfrung und mit welchem Todesmut ſich viele, die ſelbſt von dem Unglück heimgeſucht waren, an die Rettung ihrer Mitmenſchen machten. So hat ein Mechaniker nicht weniger als 20 Menſchen vor dem ſiche⸗ ren Tod gerettet, indem er ſie einzeln in Sicherheit brachte, da ſie dem Andrang der Waſſerfluten hilflos und ohnmächtig gegenüberſtanden. Soldaten und Faſchiſten lei⸗ ſten weiter große Dienſte; überall bilden ſich freiwillige Helfergruppen. Gleichzeitig mit den Bergungsarbeiten wird ſchon mit den Wiederaufbauarbeiten begonnen. So macht man ſich beſonders daran, für die vier weggeriſſenen Brücken proviſoriſche Flußübergänge zu ſchaffen. Nach neueren Meldungen ſollen etwa 170 Häuſer ein⸗ geſtürzt ſein. Auch größere Häuſer wurden vernichtet, ſo 3. B. in Borgo, wo ſieben Häuſer zuſammenfielen, die von 58 Familien bewohnt waren. Flucht vor dem Waſſer Die Kataſtrophe am Gelben Fluß.— Auf Bäumen und Dächern in Not.— Baumrinde als Nahrungsmittel. Schanghai, 16. Auguſt. Trotz verzweifelter Abwehrmaßnahmen reißt die unge⸗ heure Flutwelle am Unterlauf des Gelben Fluſſes ſtändig neue Dämme ein. Regengüſſe von ungewöhnlicher Stärke brachten in Nordſchantung innerhalb von 40 Tagen eine Niederſchlagsmenge von 67 Zentimetern, ſo daß noch kein Ende der Ueberſchwemmungen abzuſehen iſt. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes zur Regulierung des Gelben Fluſſes teilt mit, daß das überſchwemmte Gebiet in Weſtſchantung etwa 6000 Quadratkilometer umfaßt. Die Berluſte an Menſchenleben und Material ſind nicht abzuſehen. Die unermüdliche Tätigkeit der Vergungsmannſchaften wird durch Sturm ſehr erſchwert. Nicht weniger als 30 Rettungsboote kenterten. Dabei ertranken allein über 300 Menſchen. In Süd-Hopei ſind die Deiche des Han⸗Fluſſes gebro⸗ chen. 500 Dörfer wurden überſchwemmk. 30 000 Häuſer ſtürzten ein. Die Reisfelder im Umfang von mehreren kauſend Quadratkilometern ſind vernichtet. Ueberall herrſcht Hungersnot. 400 000 Flüchtlinge lagern auf Hügeln oder warten auf Bäumen und Dächern, daß ihnen Hilfe gebracht werden ſoll. Seit Tagen nähren ſich Tauſende mit Baumrinden. Die Flüchtlingszahl in der Provinz Honan wird amt⸗ lich mit 1700 000 angegeben. Die Regierung hat, unter⸗ ſtützt von zahlreichen privaten Geſellſchaften, eine groß⸗ zügige Hilfsaktion eingeleitet. Jones von den Banditen ermordet Das Ende des britiſchen Journaliſten.— Das Cöſegeld nicht abgeholt.— Einer anderen Bande überliefert. London, 16. Aug. Nach einer Reutermeldung aus Pei⸗ ping iſt der britiſche Journaliſt Gareth Jones, der vor etwa zwei Wochen zuſammen mit dem DRB⸗Vertreter Dr. Mül⸗ ler von Banditen gefangengenommen worden war, von den Verbrechern getötet worden. Jones war früher Sekretär Lloyd Georges. Der Banditenüberfall auf die beiden Preſſevertreler erfolgte in einem abgelegenen Gebiet zwiſchen Dolonor und Kalgan. Jones und Müller befanden ſich auf einer Rund⸗ fahrt im Kraftwagen durch den Oſten der Tſcharchar⸗Provinz. In der Nähe der chineſiſchen Siedlung Hotſchia Tahuofang wurde ihr Kraftwagen durch Schüſſe zum Halten gebracht. Die durch die blaue Gendarmerieuniform getarnten Ban⸗ diten verſchleppten die vier Inſaſſen des Wagens. Etwas ſpäter wurden zunächſt der Fahrer und der Diener frei⸗ gelaſſen, um Löſegeldforderungen zu überbringen. Es kam ſchließlich zu Verhandlungen mit Vertretern der lokalen Behörden, die dazu führten, daß Dr. Müller zu Verhandlungen über das Löſegeld freigelaſſen wurde. Beſprechungen in Kalgan ergaben völliges Ein⸗ vernehmen über das zur Betreuung Jones einzuſchlagende Verfahren, für deſſen vollen Erfolg die Tſchachar⸗Regierung die Garantie übernahm. Später wurde gemeldet, daß Jones nach Dſchehol verſchleppt worden ſei. Das nach Pasotſchang geſchickte Löſegeld hatten die Banditen nicht abgeholt. Die Bemühungen, die Freilaſſung Jones zu erreichen, wurden dadurch außerordentlich erſchwert, daß die Entführer Jones ſchließlich einer anderen Banditengruppe übergaben, die die Löſegeldfordernug auf 100 000 Dollar erhöhte. Die Leiche gefunden Die Nachricht von der Ermordung des von Banditen verſchleppten britiſchen Journaliſten Gareth Jones hat ſich beſtätigt. Seine Leiche wurde in der Nähe von Paotſchang, 15 in unmittelbarer Nähe des Entführungsortes, gefun⸗ en. Nach den bisher vorliegenden Meldungen iſt anzuneh⸗ men, daß Gareth Jones am 12. Auguſt von den Banditen erſchoſſen worden iſt. Seine Leiche wurde von einem chineſiſchen Beamten der Salzzollverwaltung nach Paot⸗ ſchang gebracht. Wiley Poſt tödlich abgeſtürzt Seaktle, 16. Aug. Der Amerikaflieger Wiley Poſt und der Humoriſt Will Rohers, die am 7. Auguſt einen Flug nach Alaska antraten, ſind tödlich abgeſtürzt. Das Signal- corps in Seatkle hat mitgeteilt, daß das Flugzeug zwiſchen Jairbanks und Pointbarrow(Alaska) aus bisher unbe⸗ kannter Urſache abgeſtürzt iſt. Jüdiſche Einbrecherbande Berlin, 16. Auguſt. In Berlin wurde eine 12 köpfe Einbrecher⸗ und Hehlerbande, deren führende Mitglieder Juden ſind, verurteilt. Der Hauptangeklagte, 15 mehrfach vorbeſtrafte Wilhelm Iſaac, wurde zu zehn Jah ren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverluſt und Stellung unk Polizeiaufſicht verurteilt. Von den übrigen Angeklagten er, hielten der 26jährige Jude Alexander Bernhard acht Jahre Zuchthaus, zehn Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Jh lizeiaufſicht, der 32jährige Jude Jakob Nathan Grün und der 37jährige Jude Simon Malina je ſechs Jahre Zucht haus, ſechs Jahre Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung, Die 26jährige Liſelotte Peeſt und die 49jährige Eſterg Bi. bula wurden zu je vier Jahren Gefängnis und drei bz, fünf Jahren Ehrverluſt ſowie Stellung unter Polizeiaufſicht verurteilt. Zwei Angeklagte, der 51jährige Jude Simon Pakanowſki und die 22jährige Eilly Mlinarſki wurden zu drei Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverluſt bzw. einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die übrigen Angeklag, ten wurden zum Teil amneſtiert, zum Teil freigeſprochen, Die Bande halle in verſchiedenen Gegenden Berling in insgeſamt 50 Fällen Wohnungen heimgeſucht, die vor. übergehend unbeaufſichtigt waren. Den Verbrechern ſind Sachwerte im Betrage von etwa 80 000 Mark in die hände gefallen. Mord löſt Anruhen aus Triana, 16. Auguſt. In einer albaniſchen Ortſchat kam es zu einer ſchweren Bluttat, der General Gfilard zum Opfer gefallen iſt. Hierüber gibt die albaniſche Tele⸗ graphen⸗Agentur folgende Meldung aus: Aus bisher nicht aufgeklärten Gründen wurde der Ge. neral Gfilardi in der Orkſchaft Fieri, wo er ſich vorüberge⸗ hend aufhielt, ermordet. Infolge dieſer Bluttat kam es n Jieri zu Anruhen, die jedoch ausſchließlich auf dieſe ll ſchaft beſchränkt blieben. Durch raſche Maßnahmen der zu. ſtändigen Behörden wurden die Unruhen vollſtändig unter. drückt. Jahlreiche Anſtifter der Bewegung wurden gefag. gengeſetzt. In allen Gegenden Albaniens herrſcht vollkom. mene Ruhe. Aufſtand gegen den König? Eine griechiſche Darſtellung. Athen, 16. Auguſt. Ueber die Vorgänge in Albanien wird hier eine Darſtellung bekannt, wonach im Bezirk Fier ein Aufſtand gegen den König ausgebrochen ſei. Die Nu ſtändiſchen ſeien unter der Führung Schewket Verlazzis gegen Tirana marſchiert. Dabei ſei es zu einem Zuſam. merſtoß mit den Regierungstruppen gekommen. In dem Gefecht ſeien der Kommandant der Regierungstruppen, Dſchelal Aradas, und General Dfilardi gefallen. Auf beiden Seiten habe es 60 Tote gegeben. Wer aus dem Gefecht aß Sieger hervorgegangen ſei, ſei unbekannt. Herr„Major“ macht eine„Kontrolle“ Anſchließend löſchte er ſeinen Durſt. Das Tagesgeſpräch ganz Englands iſt ein Vorfall in engliſchen Manövergelände auf der Ebene von Salisbury. Im Laufe des Tages fuhr vor dem Militärlazarett V worth in einem hocheleganten Kraftwagen ein Mann in der Uniform eines engliſchen Majors mit vielen Kriegs orden vor. Er gab an, von der Leitung des britiſchen Sa. nitätskorps in London mit der Unterſuchung von Seuche fällen im Feldlager von Tidworth beauftragt worden zu ſein. Obwohl keiner etwas von einer Seuche wußte, wurde der„Major“, der ſich nicht nur durch ſeine Uniform, ſon⸗ dern auch durch einige mediziniſche Kenntniſſe ausgewieſen hatte, auf ſeinen Wunſch im ganzen Lazarett herumgeführt, Nach Abſchluß der„Konkrolle“ ging er in die Offi⸗ ziersmeſſe, wo er alkoholiſche Getränke ſich nahm und ſich mit zwei jungen Offizieren über ſeine Auslandserfahrungen unterhielt. Die beid? Offiziere ſchöpften Verdacht, da der„Major“ den Vorſchriften zu. wider Keitſtiefel ohne Sporen und einen Degen krug. Mil Rückſicht auf den hohen Rang ihres Gaſtes wagten ſie aber nicht, Fragen zu ſtellen. Später ſprach der„Major“ auch in der Ankeroffiziersmeſſe vor, wo er ſich mit den Jeldwebeln aufs ſovialſte unterhielt. Inzwiſchen war der Schwindel entdeckt worden. Durch eine Rückfrage bei der Leitung des Sanitätskorps in London war nämlich feſtgeſtellt worden, daß weder ein Auftrag zur Inſpektion des Hoſpitals erteilt worden war, noch daß die Offiziersliſte der Armee einen Major mit dem angegebenen Namen aufwies. Der„Major“ wurde entlarvt als ein Mann, der in London⸗Weſtend als Ziviliſt lebt Das Kriegsminiſterium will gegen ihn ein Verfahren ein. leiten. ö Liebeskragödie. Eine Tragödie zweier jungen Menſchen hat ſich in Altenkirchen im Oberlahnkreis zug tragen. Ein 20jähriger Kaufmann und ein 17 Jahre altes Mädchen aus Altenkirchen, die ſchon ſeit einiger Zeit ein Liebesverhältnis unterhielten, wurden in einem Fiſchweſ⸗ er des Forſtamtes Möttau ertrunken aufgefunden. Wie einwandfrei feſtſteht, handelt es ſich um gemeinſamen Selbſtmord, da der ehelichen Verbindung der beiden Lie⸗ desleute Schwierigkeiten in den Weg gelegt wurden. A Erdrutſch verſchüktet Eiſenbahnſtrecke. Ein im Thoerlgraben niedergegagngener wolkenbruchartiger Ge“ witterregen verurſachte einen Erdrutſch, durch den die Strecke der Landesbahn Kapfenberg—Auſſee— Wieſen bei der Station Margaretehütte in einer Länge von 80 Me ern verſchüttet wurde. Die dort über den Thoerlbach füh⸗ zende Holzbrücke wurde durch die Geröllmaſſen gehoben und eine zweite Brücke verſtopft. Der Zugverkehr mußte durch Umſteigen aufrechterhalten werden. f a Eigenartiger Anglücksfann. Der Sohn des Zürcher Arztes Dr. Weinberg, der 17jährige Ludwig Weinberg, ge⸗ riet, als er in der Sommerwohnung bei Kreuzlingen in Garten ſchaukelte, mit dem Kopf in eine an der Seite der Schaukel angebrachte Kupferdrahtſchlaufe. Er konnte den Kopf nicht mehr daraus befreien und mußte elend erſticken, Trotzdem der Vater ſowie ein anderer zugezogener Atzt 78175 Wiederbelebungsverſuche anſtellten, waren ſie er olalos. ö a Razzia in den Newyorker Parks. Wegen der in del it + 8 N e letzten ich häufenden nächtlichen Raubüberfälle in. Newyo rks veranſtaltete die Polizei mit über 1 i en die dort umherlungernden. Beamten eine große Razzia i Landſtreicher und 1 8 rdächtigen. Insgeſamt wurde. 392 r verhaftet, die meiſten wurden vom Poſtzegeuch zu 5 von 5 Dollar oder zwei Tagen Gefängnis verurteilt. ö . 1 „ I S I A Ä e S D 18 . 2 e hanien Fier Auf lazis uſam dem Ippen, beiden ht. als le all in sburg, t Id nn riegs n Sa zeuche⸗ en u wurde , ſon-⸗ wieſen führt. ff. ke zu ſeine fiziere 1 zu⸗ J. Mil e abet uch in it den orden. skorpz er ein war, t dem itlarbl lebt. n ein⸗ g J Heidelberg.(Letzte Aufführung des Thing⸗ spiels.) Am Samstag, den 17. Auguſt, findet auf der Thingſtätte auf dem Heiligen Berg die letzte Aufführung des Thingſpiels„Der Weg ins Reich“ von Kurt Heynicke ſtatt. Jeder Volksgenoſſe, der das Thingſpiel noch nicht geſehen hat, ſollte die letzte Gelegenheit benützen, ſich das Thingſpiel anzuſehen. Das Thingſpiel beginnt bei Sonnen⸗ untergang. Der Eintrittspreis beträgt einſchließlich Reichs⸗ feſtſpiel⸗Gedenkplakette 40 Pfennig. Ii Heidelberg.(Zuchthaus für betrügeriſchen Werbe r.) Auf einer großen Rundreiſe durch Süddeutſch⸗ jand wurde der 46fährige Fritz Schmahl aus Mülheim Eluhr) hier aufgegriſſen, der ohne jede Berechtigung aus ſchließlich bei Aerzten und Profeſſoren für eine Kolonial. zeitung warb, jeweils den Bezugspreis für das erſte Quar⸗ tal einſteckte und dann verſchwand. Schmahl dürfte durch dieſe Methode in Thüringen, Heſſen, Württemberg und Baden insgeſamt etwa 1000 Perſonen geſchädigt haben. Do der Angeklagte nicht weniger als 16 Vorſtrafen aufzuweiſen hat, mußte das Gericht auf Zuchthaus erkennen. Das Arteij des Schöffengerichts lautete auf ein Jahr acht Monate Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Schmahl nahm die Strafe an. Ein verbohrter Zentrumshetzer. () Karlsruhe, 16. Aug. Der ehemalige Bürgermeiſter und Landwirt Leo Freund in Dienſtadt bei Tauberbiſchofs⸗ heim wurde durch das Geheime Staatspolizeiamt in Schutz⸗ haft genommen. Freund iſt als beſonders verbohrter Zen⸗ trumshetzer berüchtigt. In echt zentrümlicher Ueberheblich⸗ keit und fanatiſcher Borniertheit äußerte ſich Freund drit⸗ ten Perſonen gegenüber in gehäſſigſter Weiſe über die NSDAP, die ſchuld an der Trockenheit und der angeblich be⸗ vorſtehenden Mißernte ſei. Nach ſeiner Meinung habe das nationalſozfaliſtiſche Deutſchland die Trockenheit und Miß⸗ ernte verdient. Dieſe Trockenheit hätte als Strafe des Himmels kommen müſſen. Vor einigen Monaten behaup⸗ tete Freund, daß die Leute in der Regierung einmal Taten zeigen ſollten. Bald komme das Zentrum wieder an die Macht,„dann hauen wir aber mit eiſernen Fäuſten dazwi⸗ ſchen“. Freund wird ins Konzentrationslager zu längetem Aufenthalt verbracht. i Malſch.(Reblaus feſtgeſtellt.) Dieſer Tage würde hier auf zwei Grundſtücken die Reblaus feſtgeſtellt. Die Reblausherde wurden ſofort durch Stacheldraht abge⸗ ſperrt und die geſamten Rebſtöcke mit Behang ausgerodet und verbrannt. s Oberwittſtadt.(Der Führer als Pate.) Der Führer und Reichskanzler hat für das 10. lebende Kind des Bauern Leo Hügel⸗Schollhof die Ehrenpatenſchaft über⸗ nommen. Der Miniſter des Innern hat den Eheleuten ein Glückwunſchſchreiben und ein Geldgeſchenk zugehen laſſen. Walldorf bei Wiesloch.(Beiſetzung der Op⸗ fer des Autounglücks.) Tiefe Trauer herrſcht in der Gemeinde über das tragiſche Schickſal, das drei blühende Men⸗ ſchenleben gefordert hat. Unter Anteilnahme der ganzen Be⸗ völkerung wurden die drei Ruhe beſtattet, nachdem in der Kirche eine wü e Trauerfeier ſtattgefun⸗ den hatte ( Pforzheim.(Die beſte Entziehungskur.) Das Schöffengericht verurteilte den 39 jährigen Leopold Hotz von hier, der ſich durch gefälſchte Rezepte Rauſchgiftmittel ver⸗ ſchaffte, wegen Rückfallbetrugs und erſchwerter Urkundenfäl⸗ ſchung zu zwei Jahren Gefängnis. () Naſtatt.(Großer Brandſchaden.) In Frei⸗ olsheim iſt in der Nacht das Oekonomiegebäude des Land⸗ wirts Joſef Eſſig mit den geſamten Erntevorräten, land⸗ wirtſchaftlichen Maſchinen und Geräten ein Raub der Flam⸗ men geworden. Außerdem ſind vier Scheunen verbrannt. Die Brandurſache iſt unbekannt. 2 Fiſchbach(Amt Neuſtadt.)(Bauernhaus ein⸗ Jeäſchert.) Abends wurde das Anweſen des Landwirts Otto Stich durch ein Feuer zerſtört. Der Feuerwehr von Schluchſee war es nicht mehr möglich, das Haus zu retten. Einige Schweine verbrannten, das übrige Vieh konnte gerettet werden. 9 Gutach i. K.(Ausländer⸗Beſuch!)) Dieſer Tage erhielten wir den Beſuch von 100 Auslandsſtudenten und Studentinnen, darunter eine Anzahl Deutſchamerikaner, die an den Ferienkurſen der Univerſität Heidelberg teilnehmen und unter Profeſſor Fehrle's kundiger Leitung auf einer mehrtägigen Rundfahrt durch den Schwarzwald begriffen Waren. Auf dem Platz beim trauten Kirchlein unter den alten Linden wurden die Gäſte zu ihrer freudigen Ueberraſchung von der Trachtenkapelle, einer Trachtengruppe und zahlreichen Bewohnern des Ortes feſtlich empfangen. In der„Linde“ fand ein Heimatabend ſtatt. Anderntags beſichtigte man einige Höfe, um das Leben und Schaffen des Schwarzwald⸗ bauern kennenzulernen. () Tiengen(Amt Waldshut).(Tot aufgefun⸗ den.) Zwei Pilzſucher fanden beim Eichener Steg eine männ⸗ liche Leſche. Die Gerichtskommiſſion von Waldshut ſtellte feſt, daß es ſich um einen 31 Jahre alten Verſicherungs⸗ agenten aus Karlsruhe handelt, der ſich vor einigen Tagen aus Schwermut erſchoſſen hat. O Singen a. H.(Todesfolge eines An⸗ alles.) Das viereinhalbjährige Töchterchen Olga des Fabrikarbeiters Schermann ſprang in einem unbewachten Augenblick gegen ein Motorrad. Das Kind erlitt einen Schädelbruch, der den Tod zur Folge hatte. f 3 FF 0 Keramikfunde aus dem Mittelalter. ..( Säckingen, 16. Aug. Die Grabungen in einem unter⸗ irdiſchen Gang hinter dem Gaſthaus zum„Schwert“ ſind zu einem vorläufigen Ende gebracht worden. Man förderte hier⸗ bei ſehr intereſſante keramiſche Arbeiten zutage, die einen Einblick geben in die hohe Entwicklung der deutſchen Töpferei⸗ kunt im frühen Mittelalter. Größtenteils tragen die Gefäße eine Glaſur, manche Formen gehen auf keltiſche und römiſche Vorbilder zurück. Erhalten iſt allerdings nur ein i Teil der Funde und es bedarf wochenlanger Arbeit, um die Ge⸗ ſiße alle wieder zuſammenſetzen zu können. Bemerkenswert und insbeſondere noch die Neberreſte von einer großen Zahl lasgefäße, die anſcheinend auf eine noch frühere Zeit zurück⸗ Das Glas 5 mitunter von hauchdünner Vater it, und man geht nicht fehl in der Annahme, daß mit dieſen Funden auf die älteſten Erzeugniſſe der Glas⸗ erkunſt auf Säckinger Boden geſtoßen iſt. Die Funde mmen Spine in die Gallusturmſammlung als Eigen⸗ i der Stadtgemeinde und künden von der hohen früh⸗ mittelalterliche Kultur Säckingens⸗ lusdem bladiochen Land 7 Aus den Nachbarländern . Dermfiadt.(Jüdiſche Metzgeren geſchloſ⸗ ſe n.) Bei einer Kontrolle der Metzgerei Sally Landauer in der Schuſtergaſſe in Darmſtadt durch die Geſundheits⸗ poligei war das Geſchäft in einem überaus verſchmutzten Zuſtande angetroffen worden. Etwa 70 Pfund Fleiſch mußten in die Abdeckerei gebracht werden. In der Ver⸗ handlung vor dem Amtsgericht wurde Landauer, der im Jahre 1933 bereits dreimal wegen Fleiſchervergehens vor⸗ beſtraft und inzwiſchen von der Polizei mehrmals ver⸗ warnt worden iſt, zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die Führung eines Metzgereibetriebes wurde ihm unter⸗ ſagt und die Veröffentlichung des Urteils in der Preſſe an⸗ geordnet. — Heilbronn.(Tödlicher Anfall.) Ein 31 Jahre alter Arbeiter aus Nordheim fuhr mit ſeinem Fahrrad die Eythſtraße abwärts. Durch den ſtarken Regen war er an der Sicht behindert und bemerkte anſcheinend einen am Geh⸗ wegrand aufgeſtellten Milchwagen nicht. Er ſtieß von hin⸗ ten auf den Milchwagen auf, wodurch ihm ein Teil des Be⸗ ſchlags des Wagens in den Leib drang. Mit einer lebens⸗ gefährlichen Verletzung des Bauchfelles wurde der Verun⸗ glückte in das ſtädtiſche Krankenhaus übergeführt, wo er nach wenigen Stunden den ſchweren Verletzungen erlag. Opfer eines Erpreſſers. ** Frankfurt a. M. Als der 55jährige Ch. aus Fran⸗ furt, der jetzt vor den Schranken des Gerichts ſtand, vor einiger Zeit die Bekanntſchaft des 28 jährigen Ernſt Eichenauer machte, fing für ihn eine furchtbare Zeit an. Ch., eine pfychopathiſche Perſönlichkeit, litt unter ſeiner nicht normalen Veranlagung, die, ein ſeltener Fall, von Geburt an beſtanden zu haben ſcheint. Nachdem es zwi⸗ ſchen ihm und Eichenauer zu näheren Beziehungen gekom⸗ men war und E. häufig Geſchenke erhalten hatte, ſei es Geld, Wäſche oder Kleider, begann Eichenauer mit unver⸗ ſchämten Erpreſſungen, die ſich Monate hinzogen und dem ohnehin kränklichen Mann das Leben bis zur völligen Ver⸗ zweiflung verbitterten.„Wenn Du es zum Bruch kommen läßt, werde ich Dich vernichten!“, hieß es in einem der vie⸗ len Erpreſſungsſchreiben, die E. an ſein Opfer richtete. Eichenauer wußte auch, daß ſich Ch. einmal mit einem an⸗ deren fungen Manne, der den Namen„Bahnhofsotto“ führt, getroffen hatte, und er fälſchte nun Briefe auf deſſen Namen, die er Ch. aushändigte. Dieſer war anfänglich des Glaubens, die Briefe ſeien wirklich von dem Bahnhofsotto geſchrieben worden und zahlte auf dieſe Erpreſſerbriefe hin mehrere größere Beträge, zuletzt 200 RM, die für den Bahnhofsotto beſtimmt ſein ſollten. E. verſicherte dann je⸗ weils, daß er das Geld abgeliefert habe. Zuletzt begehrte er eine Abfindung von 500 RM Mit welcher Unverſchämt⸗ heit der Erpreſſer vorging, ergibt ſich daraus, daß er bei⸗ ſpielsweiſe an den Bruder ſeines Opfers ſchrieb und von dieſem 200 RM e forderte. Dabei gab er Ch. als Abſender an. Trotz einer ſpäter abgegebenen Verſicherung, nichts mehr zu unternehmen, gab E. keine Ruhe und denunzierte Ch. ſchließlich bei ſeinen Vorgeſetzten. So kam es zu einem Strafverfahren gegen Ch. und ſeinen Vampyr, in deſſen Verlauf Ch. zu neun Monaten und Eichenauer zu 2/ Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt wurden. Der Rieſenſtein wird freigelegt. — Bad Wildbad, 16. Aug. Es iſt Gebrauch geworden, das ſogen. Wildbader Urbad, links der Enz unmittelbar vor dem König Karl⸗Bad, mit rund 12 Meter Solentiefe als erſte und älteſte Thermalbadeſtätte in Wildbad anzuſehen. Daher auch dieſer Name. Doch iſt es nicht mit Sicherheit nachzu⸗ weiſen, daß das„Ardad“ zu Heil⸗Badezwecken tatſächlich be⸗ nutzt worden iſt. Manche Forſcher, ſo z. B. der vorletzte Wild⸗ bader Badearzt, Obermedizinalrat Dr. Schober⸗Stuttgart, vertrat die Anſicht, daß das Urbad als eine uralte Kult⸗ ſtätte anzuſehen ſei. Aehnlich liegt es mit dem Rieſenſtein am Kammweg auf dem Meiſtern. Auch hier beſteht die An⸗ nahme, daß er eine ehemalige Kultſtätte im Sinne einer be⸗ grenzten Stelle für frühere heilige oder ſymboliſche Handlun⸗ gen darſtellt. Nun ſoll der Rieſenſtein freigelegt werden. Aus der Eifel. Der Reiſe⸗ und Fremdenverkehr hat gegenwärtig in der Eifel ſeinen Höhepunkt erreicht. Durch⸗ weg haben die Eifeler Luftkurorte und Sommerfriſchen einen guten Beſuch aufzuweiſen. Bemerkenswert iſt die Steigerung der Durchfahrtsziffern von kleinen und großen Kraftwagen. Beſonders auffallend iſt dabei die ſtarke Zu⸗ nahme der ausländiſchen Wagen, unter denen ſich ſehr viele große Omnibuſſe mit Reiſegeſellſchaften befinden. Von den Ausländern, die die Eifel auffuchen, ſtehen die Holländer an erſter Stelle. Nicht ſelten konnte man in letz⸗ ter Zeit auch Kraftwagen aus Frankreich, Belgien und ſonſtigen Staaten ſehen. Allenthalben kann man feſtſtel⸗ len, daß deutſche Erholungsgebiete immer mehr von Aus⸗ ländern aufgeſucht werden. ... dddddddßßbßbßbpbßGßbPbPbGbßbGbGbPbwbwGbGbwbwbpbcbTbcbcbccbccccccccc Sonntagsgedanken Bekannt iſt jenes Märchen vom„unſichtbaren König⸗ reich“, das ein armes junges Tagelöhnerpaar von einer gütigen Fee als Herrſchaft geſchenkt bekommt und in welchem ſie fortan als König und Königin leben. Das Eigenartige an dieſem„Königreich“ iſt nur, daß es für die anderen Menſchen unſichtbar iſt. Während dieſe beide Menſchen wirk⸗ lich darin leben und glücklich ſind, ſehen die anderen nichts von ſeiner Herrlichkeit, ſie ſehen auch weiterhin nur die beiden armen Tagelöhner. Etwas Aehnliches iſt es auch um das Reich, um deſſen Kommen wir in der zweiten Bitte beten: „Dein Reich komme!“ Auch dieſes Gottesreich hat die Eigen⸗ chaft, unſichtbar zu ſein. Wenigſtens für die meiſten Men⸗ ſchen. Man kann es niemand äußerlich anſehen, ob er dazu⸗ gehört oder nicht, man kann auch nicht ſagen,„ſiehe, hier oder da iſt es“, ſondern„das Reich Gottes iſt inwendig in euch“. Nur die, die es ſelbſt im Herzen tragen, wiſſen darum, nur für die iſt es ſichtbar, nur die fühlen ſich als Könige und Königinnen in dieſem Reich. Für ſie iſt es eine Realität, nicht minder wie ein irdiſches Reich. And dieſes Reich iſt zum anderen ein„kommendes“ Reich, das noch nicht fertig und abgeſchloſſen da iſt, ſondern das immer und ewig im Kommen iſt, wie auch Gott ſelbſt für uns Men⸗ ſchen ein ewig neu Kommender iſt. 5 3 Darum beten wir 1 daß dies Reich„kommen“ ſolle und immer gewaltiger und herrlicher. Es iſt freilich auch jetzt ſchon da. Ueberall da iſt es, wo Menſchen ſich zuſammen⸗ gefunden haben, die Gottes Namen recht heiligen und damit die Grundeigenſchaft ſeines Reiches gelegt haben; die wie einſt der Heiland ſelbſt, durch ihr ſen und Leben dies Reich verkündigen und vertreten, die als Bürger dieſes Reiches im 01 50 Reich ihres Volkes leben und wirken mit einem Blick auf Gott und alles Gute. Lalcale Ruud ocuiau Erſte Herbſtvorzeichen Mählich kommt der frühe Abend wieder und an trüben Tagen blinkt in Dorf und Stadt erſter Lampenſchein auf. Der lange Sommertag ſtirbt.„Wenn die Aehren ſtürzen, ſich die Tage kürzen“ ſagt eine alte Regel.„Wenn die Hafer da⸗ heim ſind, iſt der Sommer um“, lautet ein anderes Bauern⸗ ſprüchlein. Das Schwinden der Tageslänge verkündet den nahenden Herbſt. 5 Schon ſcharen ſich vereinzelt auch die Zugvögel. Die Turmſchwalben ſind teilweiſe ſchon abgewandert. Die Stare ſammeln ſich zu großen Schwärmen und üben auf den abge⸗ ernteten Feldern. Auch die Störche beginnen ihre Rüſtungen und werden ſich bald zur großen Südlandreiſe ſammeln. „Laurenz ſchlägt d'Störch auf d' Schwänz“, ſagen die ſchwä⸗ biſchen Bauern. Laurentiustag war letzten Samsteg. Im Garten aber verkünden prächtig große, buntfarbene Dahlienzier und weithin leuchtende weiße und rote Malven⸗ kerzen den Tag für Tag näherkommenden Herbſt. Das Feſt der goldenen Hochzeit feiern morgen Herr Johann Adam Heierling, Schneidermeiſter und ſeine Gemahlin Anna Maria geb. Kloos. Dem Jubelpaar unſere beſten Wünſche und einen geſegneten Lebensabend. Lebensmüde Menſchen. Am Donnerstag hat ſich ein 46 Jahre alter geſchiedener Mann im Stadtteil Lindenhof in ſeinem Schlafzimmer erhängt. Beweggrund ſoll unglück⸗ liche Liebe ſein.— In der Abſicht, ſich das Leben zu neh⸗ men, öffnete geſtern vormittag eine in Rheinau wohnende Frau in der Küche ihrer Wohnung den Gashahn. Die Le⸗ bensmüde wurde von Angehörigen in bewußtloſem Zuſtand aufgefunden und mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Der Grund zur Tat iſt noch unbeaknnt. Warnung vor einem Betrüger. In den letzten Ta⸗ gen hat der 35 Jahre alte Hilfsarbeiter Wilhelm Maier von Mannheim mehrere Perſonen dadurch geſchädigt, daß er dieſe unter der unwahren Angabe, billige Lebensmittel beſchaffen zu können, zur Vorauszahlung bewog, die Ware jedoch nicht lieferte. Da Maier ſein Unweſen fortſetzt, wird vor ihm gewarnt. Gauarbeitsführer Helff beſichtigt den Arbeitsdienſt. Mannheim, 16. Aug. Gauarbeitsführer Helff be⸗ findet ſich zurzeit auf einer Rundreiſe durch ganz Baden, auf der er alle 27 Abteilungen des Arbeitsdienſtes im Gau⸗ gebiet beſichtigt. Am Donnerstag nachmittag traf er in Mannheim ein und unterzog in der Hermann Göring⸗Kaſerne die Abteilung 1/270 einer eingehenden Beſichtigung. 165 Ar⸗ beitsmänner waren im Hof der Kaſerne angetreten. An die Vorführung verſchiedener Uebungen ſchloß ſich ein Vorbei⸗ marſch vor dem Gauarbeitsführer an. Oberfeldmeiſter Schnei⸗ der wies in einer Anſprache darauf hin, daß in allen Abtei⸗ lungen des Gaues Baden, die der Gauarbeitsführer bis jetzt beſichtigte, eine gute Durchſchnittsleiſtung gezeigt wurde. Neben der körperlichen Ertüchtigung fand vor allem auch die ſtaatspolitiſche Betreuung die volle Anerkennung des Gau⸗ arbeitsführers. — Skand der Reben Anfang Auguſt 1935. Die Ent⸗ wicklung und der Anſatz der Trauben war infolge des vor⸗ wiegend trockenen Juliwetters nicht ungünſtig. Im Reichs⸗ durchſchnitt hat ſich der Rebſtand mit der Note 2.1(Vor⸗ monat 2.2) gegen den Vormonat um einen Punkt verveſ⸗ ert. Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 1: ſehr guk, 2: gut, 3: mittel, 4: gering und 5: ſehr gering lauten die Begutachtungen des Rebſtandes für die badischen Wein⸗ daugebiete 2.4(2.3), für Rheinheſſen 2.1(1.9) und ür die Rheinpfalz 2.0(2.3). ö — Rechtfertigung einer friſtloſen Entlaſſung durch frühere Vorkommniſſe. Nach der feſtſtehenden Rechtſprechung des Reichsarbeitsgerichts können zur Begründung einer friſt⸗ loſen Entlaſſung Umſtände, die bereits längere Zeit zurück⸗ liegen, grundſätzlich nicht herangezogen werden, wenn ſie dem Betriebsführer bekanntwerden und er trotzdem das Arbeits⸗ verhältnis fortgeſetzt hat. Selbſtverſtändlich muß in jedem neuen Falle ein beſonderer Grund zu einer friſtloſen Ent⸗ laſſung vorliegen. Wenn aber bereits in früherer Zeit Vor⸗ fälle zu beobachten waren, die damals z. B. mit einem Ver⸗ weis abgetan wurden, ſo können doch nach Auffaſſung des Reichsarbeitsgerichts dieſe Vorfälle bei der Prüfung der Frage mit berückſichtigt werden, ob dem Unternehmer ange⸗ ſichts etwaiger neuer Verfehlungen die Fortſetzung des Ar⸗ beitsverhältniſſes zugemutet werden kann. Selbſtverſtändlich darf bei der Heranziehung derartiger in der Vergangenheit liegender Vorkommniſſe nicht kleinlich verfahren werden. — Wehrmachtshilfe bei öffentlichen Notſtänden. Der Reichskriegsminiſter hat kürzlich in einem Erlaß die Ver⸗ tretung der Wehrmacht in der Oeffentlichkeit einheitlich ge⸗ regelt. Im einzelnen werden dabei angeführt, das Auftreten bei politiſchen Veranſtaltungen, die Behandlung grundſätz⸗ licher Wehrmachtsfragen in Preſſe, Rundfunk und Film und beſondere Vorkommniſſe politiſcher Art. Dieſe Richtlinien haben jetzt eine Ergänzung dahin erfahren, daß auch die Ent⸗ ſendung von Hilfskommandos bei öffentlichen Notſtänden ein⸗ bezogen wird. 5 — Fort mit den Reklametafeln von den deutſchen Straßen! In einem Runderlaß an die Länder und Provinzen hat der Generalinſpekteur für das deutſche Straßenwe zum Ausdruck gebracht, daß er grundſätzlich gegen jede Wer⸗ bung durch Aufſtellung beſonderer Reklametafeln oder der⸗ gleichen an den deutſchen Straßen ſei, da hiermit faſt ſtets eine Störung des Landſchaftsbildes verbunden ſei. Weil eine. Genehmigung überhaupt unerwünſcht ſei, könne er daher keinesfalls einer gebührenfreien Genehmigung von Reklame⸗ ſchildern zuſtimmen. Dies treffe auch auf die Werbung partei⸗ amtlicher Zeitungen zu. Bei der NSW lägen die Verhältniſſe inſofern anders, als es ſich um eine ausſchließlich ſoziale Ein⸗ richtung handele. N. Wetterbericht„ Bei ſteigender Temperatur meiſt heitere und trockene Witterung. 5 5. 21 Sonnenaufgang 447 Sonnenuntergang 19.20 ang 20%„ WMonduntergang 11.8 . Früherer Abend Merklich nehmen die Tage ab. Früher läuten die Glocken den Abend ein. Wieder müſſen wir erkennen, daß wir uns des Sommers Ende, dem beginnenden Herbſt nähern— wieder, denn, obwohl ſich jedes Jahr dasſelbe wiederholt, es iſt uns doch im Augenblick des Gewahrwerdens neu. Und neues Be⸗ wußtſein kehrt in einer beſinnlichen Stunde bei uns ein: das Bewußtſein, daß der Höhepunkt der Jahreszeit überſchritten iſt. Herbstliches Ahnen wird rege. In ſonnigen Mittagsſtunden können wir wohl dieſe nach⸗ denkliche Stimmung mit einem Lächeln verjagen, indem wir freudig auf die uns noch umgebende ſommerliche Pracht weiſen. In der Sonne leuchten ja die Dahlien noch einmal ſo ſchön! Aber wenn dann die Dämmerung kommt, wenn die friſchen Winde über die leeren Felder ſtreichen und die Herbſtzeitloſen zum erſten Male aus dem Teppich der Wieſen ſchimmern, wenn leichte Nebel darüber hinwallen, dann gibt es keinen Zweifel mehr und die Natur, die ſich zu ihrem Feierabend rüſtet, läßt leiſe, ſchwermütige Melodien er⸗ klingen, Melodien vom Abſchiednehmen des Sommers. So ſtehen wir in der Wende zweier Jahreszeiten, ge⸗ hören beiden an und möchten doch die eine nicht von uns laſſen, möchten noch ſoviel vom Sommer koſten dürfen, als er nur geben kann. Kindererholung durch die NS Durch die NS⸗Volkswohlfahrt waren vor vier Wochen 50 Kinder aus Karlsruhe, Mannheim und Hei⸗ delberg zur Erholung in ein Kinderheim nach Herren⸗ nb gekommen. Wie immer, ſo hat es auch diesmal den Kin⸗ dern ſehr gut dort gefallen, ſo daß ſie nicht mehr ſo recht nachhauſe wollten. Die bleichen Geſichter der Großſtadt⸗ kinder haben wieder eine friſche, geſunde Farbe bekommen Allenthalben iſt bei ihnen eine gute Gewichtszunahme zu ver⸗ zeichnen. In dankbarer Freude werden die Kinder gern immer wieder ihres Aufenthalts im ſchönen Herrenalb und dabei auch der Stelle gedenken, die ihnen dieſen Ferien⸗ aufenthalt vermittelt hat. onnerstag, den 15. Auguſt, bekamen wir in ade a 55 Ferienkinderbeſuch und zwar aus Kurheſſen. 193 Kinder trafen mit dem Sonderzug, der Kaſſel am Morgen des 15. Auguſt um 7.24 Uhr verließ, 18 Mannheim um 12.23 Uhr und in Karlsruhe um 14.29 Uhr ein. Die Kinder, die auf 4 bis 5 Wochen bei uns bleiben, werden auf 13 badiſche Kreisſtädte verteilt. Hoffen wir, daß ſich unſere kurh eſſiſchen Kinder bei ihren baniſchen Pflegeeltern recht wohl fühlen und ſich gut erholen. Mögen ſie auch ferner zu einem Verſtändnis aller. im Vaterlande beitragen in der Ueberbrückung von Gegen⸗ ſätzen, die durch die Eigenart der deutſchen Skämme bedingt ſind. Der Wald zimmermann 1 Ich komme in einen Fichtenwald, in dem ich ein weit hin vernehmbares Kliöööh mit langen Zwiſchenräumen vernehme. Der Vogel, der dieſen Ruf ausſtößt, aber nicht zu ſehen iſt, iſt ein Grünſpecht, auch grüner Holzhauer benannt. Als ſcheuer Vogel verſteckt er ſein olivengrünes Gewand meiſt an der Rückſeite von hohen Fichten. Wenn man in die Nähe des Waldzimmermanns kommt, fliegt er mit großen auf⸗ und abſteigenden Bögen davon, fortgeſetzt lück, glück, glück, glück ufd Das Grünſpechtmännchen at auf aſchblauem Grunde einen karminroten Oberkopf, die Füße ſind bleigrau, der Schnabel iſt gebogen. Die Nahrung des Grünſpechts beſteht aus Inſekten aller Art, namentlich aus Ameiſen, von denen er die Larven und Puppen in Mengen verzehrt. Deshalb hört man auch kein Trommeln vom Grünſpecht. Im übrigen verſchmäht er auch Nüſſe und Vogelbeeren nicht. Mit ſeinem Weibchen richtet der Grünſpecht jedes Jahr eine Bruthöhle mit einem kreisrunden Eingang her; der Zugang zur Höhle iſt nur ſo groß, daß der Waldzimmermann notdürftig hineinſchlupfen kann, andere Höhlenbrüter ſind dankbar dafür, daß jedes Jahr eine neue Bruthöhle angelegt wird. Das Bauerntum als Lebensquell des Volles Der Nationalſozialismus ſtellt das Bauerntum in den Mittelpunkt der von ihm erſtrebten Wiedergeneſung des deutſchen Volkes. Das bedeutet keine Bevorzugung und keine Bevorrechtung eines Standes, des Bauernſtandes, ſon⸗ dern der Ausgangspunkt dieſer entſchiedenen Betonung und Voranſtellung des deutſchen Bauerntums iſt die Erkenntnis, daß der Blutsſtrom des deutſchen Volkes in der ganzen Geſchichte unſeres Volkes, heute und in alle Zukunft ge⸗ ſpeiſt und genährt wird aus dem Bauerntum. Die Ge⸗ ſchichte unſeres Volkes iſt unlöslich verbunden mit der des deutſchen Bauern. Das deutſche Volk in ſeinen Uranfängen war ein reines Bauernvolk. Eindringlichſt mahnen uns die verſchiedenſten, klar bezeugten Beiſpiele vergangener Völler, daß Bauernuntergang ſtets den Volksuntergang nach ſich zieht. Der Nationalſozialismus als Bekenntnis zu den ewigen Blutskräften unſeres Volkes und als entſchloſſene Willens⸗ richtung, dem drohenden Verfall und ſichtbaren Untergang unſeres Volkes Einhalt zu gebieten, mußte deshalb zu An⸗ fang und als Vorausſetzung ſeiner weiteren Erneuerungs⸗ und Rettungstätigkeit das Bauerntum aus allen Verfalls⸗ erſcheinungen herausreißen, um den Bauern wieder zu dem machen zu können, was die Erhaltung und der Beſtand der Nation von ihm verlangt, nämlich zur ſicheren Lebensgrund⸗ lage unſeres Volles. Auch der Städter hat heute für die nationalſoziali⸗ ſtiſchen Maßnahmen, für das ganze Rettungswerk der heutigen Agrarpolitik vollſtes Verſtändnis. Er empfindet es als keine Herab⸗ und Zurückſetzung, wenn heute das Bauerntum wie⸗ der zum Lebensfundament des Volkes erklärt wird. Meiſtens iſt es doch auch beim Städter erſt einige Generationen her, daß er vom Lande in die Stadt kam. So wird gerade der Städter es voll und ganz verſtehen, wenn heute, um den volklichen Beſtand der Nation zu erhalten, ein geſundes lebensfähiges Bauerntum geſchaffen wird. Denn auch dem Städter ſind die ſchweren bevölkerungspolitiſchen Auswir⸗ kungen der Verſtädterung auf die Lebensfähigkeit unſeres Volkes nicht unbekannt. Die eindringliche Sprache der be⸗ völkerungspolitiſchen Statiſtik läßt auch ihm das Bauern⸗ tum als den ewigen Blutserneuerer der Na⸗ tion erkennen. Berlin z. B. hat ſchon ſeit 1926 einen Sterbe⸗ überſchuß. Nur der ſtädtiſche Zuſtrom vom Lande vermag die Großſtadt wieder aufzufüllen. Berlin würde bei Abſtoppen der ländlichen Blutszufuhr in fünf Generationen eine Stadt von 100 000 Einwohnern ſein. Es iſt tatſächlich ſo, daß im Durchſchnitt wegen der verſchwindend geringen Kinderzahl und wegen der zahlreichen, ungünſtigen bevölkerungspolitiſchen fiche jede vierte Generation in der Großſtadt aus⸗ irbt. Die Rettung des Bauerntums wird auch dem Städter, wenn er ſich dieſe Statiſtik vergegenwärtigt, nun niemals mehr als eine Angelegenheit eines Standes erſchei⸗ nen, ſondern auch er wird im Intereſſe ſeines Vol⸗ kes die Forderung nach einem lebensfähigen, vermehrungs⸗ freudigen Bauerntum ſtellen. Ja, nicht nur im Intereſſe ſeines Volkes wird er dieſe Forderung ſtellen, ſondern auch direkt in ſeinem ureigenſten Intereſſe, weil er als Städter ganz genau weiß, daß nur ein geſundes und ſtarkes Bauern⸗ tum ſeine Exiſtenz als Städter in bevölkerungspolitiſcher Hinſicht ſichert. Bauer und Städter ſind deshalb heute keine Gegenſätze mehr, wie eine Zeit vor uns zu lehren ſich bemühte, ſondern Bauer und Städter ſind in ihrer Geſamtleiſtung für den Beſtand der Nation zwei gleich wich⸗ tige Volksteile. Städter und Bauer ſtehen in einem ſich gegenſeitig bedingenden und ergänzenden Verhältnis. Der Städter weiß ganz genau, daß ſeine tägliche Arbeit für das Volk nur dann erſt auf die Dauer garantiert iſt, wenn der Lebensquell des Volkes, ſein eigener Lebensquell— das Bauerntum— ſichergeſtellt iſt. So ſieht auch der Städter der nationalſozialiſtiſchen Maßnahme zur Herſtellung 110 geſunden, ſtarken und lebensfähigen Bauerntums nicht eie Benachteiligung des Städters, ſondern auch er iſt 1055 überzeugt, daß dieſer erſte Schritt in dem nationalfozialitiſchn Erneuerun ß notwendig war, da nur von hier 15 von dieſem dament aus die weiteren Rektungs maßnahmen 9 Ae Das Fahrrad iſt wieder modern Die Entdeckung, daß das Fahrrad wieder modern e worden iſt, hat man nicht etwa in Deutſchland gemacht, ſon⸗ dern in Frankreich. Dort wundern ſich die Zeitungen dar über, daß in Deutſchland ſogenannte Perſönlichkeiten bon Namen ſich nicht ſcheuen, auf dem Fahrrad Touren durch die ſchönen deutſchen Gaue zu machen. Was die Franzoſen ganz und gar nicht begreifen können, iſt die Tatſache, ſogar Mitglieder des franzöſiſchen und des britiſchen Abdelz es nicht verſchmähen, Deutſchland mit Hilfe der Pedale fex⸗ nenzulernen, obwohl die Betreffenden ſich doch vermutlich ſehr gut ein Auto leiſten könnten. In Deutſchland ſelbſt iſt das Fahrrad niemals unmd⸗ dern geworden, wenn es eine Zeitlang auch ein wenig in den Hintergrund getreten war, und wir können uns nur freuen, daß die Fahrradbegeiſterung in Deutſchland auch auf Engländer und Franzoſen übergegriffen hat. In anderen Nachbarländern des Reiches wie in Holland und Dänemark wird noch viel mehr radgefahren, und einer Legende nach werden dort viele überhaupt ſchon mit einem Fahrrad ge⸗ boren. Daß das Fahrrad ſich in Frankreich nicht wieder recht durchſetzen kann, liegt weniger an dem Fahrzeug az daran, daß die Franzoſen keine großen Touriſten ſind und bei weitem nicht die Wanderliebe der germaniſchen Raſſen beſitzen. Es gibt genug Pariſer, die Zeit ihres Lebens nicht einmal am Sonntag aus dem Steinmeer der franzöſiſchen Hauptſtadt, ja ſogar aus ihrem eigenen Stadtviertel heraus⸗ gekommen ſind. Filmſchau. „30 Tage Prinzeſſin.“ Endlich hat man wieder eif⸗ mal Gelegenheit, Sylvia Sidney und ihren netten Partner Cary Grant auf der Leinwand zu ſehen. Wer dieſe herpof⸗ ragende Schauſpielerin aus ihren früheren Filmen nicht kennt, muß ſich den neueſten Pa ramount⸗Film„30 Tage Prinzeſſin“ anſehen, wer ſie aus Filmen wie„Flucht aus dem Geſtern“,„Frauengefängnis“ oder„Mad. Butterfly“ ſchon kennt wird ſich dieſe Gelegenheit ohnedies nicht entgehen laſſen. In einer ſpannenden und äußerſt ami ſanten Handlung kann ſie in der Doppelrolle einer Schau ſpielerin, die eine erkrankte Prinzeſſin bei ihrem Staats, beſuch in Amerika„vertritt“, ſämtliche Regiſter ihrer ſo großen Schauſpielkunſt brillieren laſſen. Alles in allem iſt der Film ein charmantes Luſtfpiel, eine feine, graziöf Handlung mit einer großartigen Ausſtattung, der einen fröhlichen und vergnügten Abend verſpricht. Im Bel⸗ programm ein Kulturfilm mit der neueſten Wochenſchau, Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 10. Sonntag nach Pfingſten. Samstag: 2— 4, 5—7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion der Jungfrauen. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. 1.30 Uhr Veſper. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sonntag, 18. Auguſt 1935; 9. Sonntag nach Trinitatis, Verſammlungs⸗ Kalender. Männergeſangverein 1861. Heute Samstag Abend Zuſammen⸗ kunft im Gaſthaus„Zum Lamm“. Sängerbund. Morgen Sonntag Abend 8 Uhr Zuſammenkunft im „Hirſch“. Es wird um zahlreiche Beteiligung gebeten. Turnverein 1898. Abfahrt der Frauenabteilung zur„Fahrt ins Blaue“ morgen Sonntag um ½8 Uhr an der Turnhalle(zirka 1 Stunde mit dem Rad, dann eine Fußwanderung). Wer mit der Bahn fahren will, trifft ſich ebenfalls an der Turnhalle.— Morgen Sonntag Vormittag ½10 Uhr Trainingsſpiel der 1. und 2. Mannſchaft im Wörtel.— um ½'5 Uhr ſpielt die Jugendmannſchaft in Reckarau.— Heute Samstag Abend ½9 Uhr findet in der Turnhalle eine kurze Beſprechung aller Spieler und Sportler ſtatt. Turnerbund„Jahn“. Morgen Sonntag früh 10 Uhr Fauſtball⸗ ſpiele gegen Berufsfeuerwehr Marinheim im Wörtel. Rachmittags 2 Uhr Handballſpiel Seckenheim 1. Mannſchaft(komb.) gegen „Germania“ Friedrichsfeld(komb.). Sonntag früh 9 Uhr Uebung der Volksturner im„Schloß“. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Es ſpielen Samstag in Seckenheim: 9/5 Uhr 3. Mannſchaft— 2. Mannſchaft Lanz. 7 Uhr 2. Mannſchaft— 1. Mannſchaft Lanz. Sonntag in Seckenheim: 210 Uhr Senkoren⸗Privat— Lanz⸗Privat, Die in Feudenheim angeſetzten Spiele der Jugendmannſchaften fallen wegen des Verbots für Jugendveranſtaltungen aus. In Altrip mittags 3 Ahr: i Entſcheidungsſpiel Altrip 1— Seckenheim J. Abfahrt für Spieler und Zuſchauer 1 Uhr vom Lokal. Fahrpreis hin und zurück 40 Pfg. einſchl. Perſonen⸗Verſicherung. Zu den Spielen ladet herzlichſt ein. IN 1 Für jede Gelegenheit das passende Geschenk finden Sie dei Otto Löffler, Uhrmacher ) jetzt HMHauptstraße No, 118. W Keramik in großer Auswahl. ananaddgddzdgd Die Spielleitung“ Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim U Anil 6. Oeffentliche Mahnung. agen Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat Juli 1935 herrührenden Gebühren waren bis ſpäteſtens 18. Auguſt 1935 zur Zahlung an die Stadthaſſe Mannheim fällig; Kut Gemeindegerichtsgebühren, Mieteinigungsamts⸗ 1 0 5 117 gebühren, Tiefbauamtsgebühren, Feuerverſicher⸗ Llonteſſauerstf. 4. ungsgebühren, Desinfektionsgebühren, Bau gebühren, Ortsgerichtsgebühren. An dieſe Zahlungen wird erinnert. 11 Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens 20. Auguſt 1935 Zahlung leiſtet, hat nach den Vorſchriften der bad. Gemeindebetreibungsordnung eine Verſäumnisgebühr nien in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu enttichten. zu verkaufen Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten l verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine] Albrecht Eder, beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt Siedlung nicht. Stadtkaſſe. Sandhang 95 tötet Fliegen und Schnahken. Zu haben bei lleorg Röſer. in Ilvesheim J Nuno „ aan der Landſtraße e gegen Feudenheim llon(Aon Fan. 7(Sichelkrüm), 1 5 5„ zirka 30 Ar, Milos oEINEN GASTPIATZ DFN billig zu verkaufen. lleorg Rülor, Immobilien. fiitleekreiplatznende BEI beg Ongrs GguppE deR gummistempel liefert in jeder Größe Neckar-Bote-Druckerei. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt.(Vikar Enderle). iſt noch aus gutem Jill Sanzschule Sg. Gammer& d ohn Mhm.-Seckenheim, Achernerstr. 31 (von der Fachschule zurück). Vornebmer, gründ- licher Unterricht im Volkstanz und in allen modernen und Gesellschafts- Tänzen, kurs- und Zirkelweise. Einzelunterricht zu jeder Tageszeit. Hühneraugen beseitſgi schmerzlossund siche Le bewohi die Pflasterbinde fikring S beftpflonerdeng 9 9 W. pfloſterkern Siechd.& Pſſaster) 68 Pig. in Apoih und Drogerien. Sicher zu Haben: Germania-Drog. W. Höllstin, Hauptstr. 106 Ihr Hut Werfen Sie ihn nig weg! Für 2.70 Mk. wle l wird er modern Hut-Wäscherei Otto Abel, Fried ſobgtes Annahme bei: Frl. Tranſier, Seckenhein Zähringerſtraße 42. Für die Einmachzeit empfehlen wir: kinmachlöphs Ie in allen Größen per Liter 14 Pfg. 5 Johann& Würthwein Baumaterialien und Inſtallationsartikel Kloppenheimerſtraße 37, Taglohn-Ze iel für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der Drudterei des Neckar-Bole. — e G. m. u. H., Mannheim. Seckenheim Bank und Sparkasse— Gegr. 1881. N Ein eigenes Heim auf eigener Scholle ist eines der schönsten Ziele. Durch zuhes Sparen läßt es sich erreichen. Nur sofort muſ man damit beginnen, denn jede neue Einlage und jede Zinsen- Gutschrift bringt Dich dem Ziele näher. „„ r.. reer r. S — Sg. S Meere. Sc