4 eur an is über zu ſein, Hölle n nicht orrief en ſſh Ur eine 9 Dan⸗ imtaſie⸗ cherei enden kön⸗ 5 am auf naten Perl⸗ Ge⸗ n die. Hand Aber iſſern Perl⸗ 0 ab cheln hung tach⸗ ab, die aben e in ge⸗ zogin dere, erlen der dige inen erlen herts des⸗ ur⸗ egen iben. lter Fin dein J. Okt. 1 3 lel⸗ ung nanteil. voraus. e untet an die d. Bl. — fuel Ig anteil lung t eten. St. 52 — )VF.ãõõũ y 322 a 2. Blatt zu Vr. 193 Das neue deutſche Strafrecht Der Reichsjuſtizminiſter auf dem inkernakionalen Straf⸗ rechtskongreß über den„Gedanken der Gerechtigkeit in der deutſchen Strafrechtserneuerung“. Berlin, 19. Auguſt. Auf dem 11. internationalen Strafrechts⸗ und Gefäng⸗ iskongreß ſprach Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner über das Thema:„Der Gedanke der Gerechtigkeit in der deutſchen Strafrechtserneuerung“!. In Deutſchland ſind ſeit mehr als 30 Jahren, ſo führte er U. a. aus, planmäßige Vorarbeiten für eine Reform des zeſamten Strafrechts im Gange. Erſt nachdem die natio⸗ nalſozialiſtiſche Regierung den Streit der Parteien beſei⸗ tigt hat, iſt die Grundlage für ein Gelingen des großen Reformwerkes geſichert. Wenn ich Ihnen heute einiges über die Pläne der Erneuerung des deutſchen Strafrechts berichte, muß ich mich dabei beſcheiden, einzelne beſonders wichtige Gedanken herauszugreifen. Die Rechtsfindung. Ich beginne mit der Stellungnahme Deutſchlands zu der grundlegenden Frage der Rechtsfindung. Das Straf⸗ geſetzbuch des Deutſchen Reiches enthält in Paragraph 2 folgenden berühmten Rechtsſatz: Eine Handlung kann nur dann mit einer Strafe belegt werden, wenn dieſe Strafe geſetzlich beſtimmt war, bevor die Handlung begangen wurde. Das praktiſche Ergebnis dieſer Lehre iſt das Folgende: Findet der Rechter für den Fall, den er zu beur⸗ teilen hat, keine Strafvorſchrift im Geſetz, ſo muß er den Angeklagten freiſprechen, auch wenn er ihn für noch ſo ſtrafwürdig hält. Der Nationalſozialismus ſtellt dem Strafrecht eine neue, hohe Aufgabe: die Verwirklichung wahrer Gerechkigkeli. Von der engen Bindung an den Geſetzestext wird das künf⸗ tige deutſche Strafrecht den deutſchen Richter erlöſen. Dieſe Lockerung haben wir im Inkereſſe der Gerechtigkeit für ſo wichtig gehalten, daß wir ſie ſchon jetzt durch eine Aende⸗ rung des bisherigen Strafgeſetzbuches, die am 1. Septem- ber dieſes Jahres Geſetzeskraft erhält, vorgenommen haben. Unrecht iſt alſo künftig in Deutſchland auch da mög⸗ lich, wo es kein Geſetz mit Strafe bedroht. Sicher⸗ lich bleibt das Geſetz die wichtigſte Rechtserkennt⸗ nisquelle. Der Geſetzgeber iſt ſich aber deſſen bewußt, daß es eine erſchöpfende Regel aller Verhältniſſe des Le⸗ bens nicht geben kann; er vertraut daher dem Richter die Ausfüllung von Lücken an. Sie werden mich fragen, ob nicht eine Rechtsunſicherheit dadurch entſteht. Wir glauben dies nicht. Denn der Nationalſozialismus hat dem deutſchen Volk eine einheitliche, das ganze Volk beherrſchende Welk⸗ anſchauung geſchenkt. Aus dieſer einheitlichen Weltanſchauung vermag der Richter zu ſchöpfen. Wie dem Richter, ſo wird aber auch dem einzelnen Volksgenoſſen dieſe Weltanſchauung Richt⸗ ſchnur ſeines Handelns ſein. Sie werden ferner vielleicht einwenden, ob nicht zu be⸗ fürchten ſei, daß der Autorität der Geſetze Ab⸗ bruch geſchehe, wenn neben das Geſetz eine zweite Rechts⸗ quelle geſtellt wird. Darauf erwidern wir Ihnen: Einfluß und Anſehen der Geſetze können nach unſerer Auffaſſung nur gehoben werden, wenn der Volksgenoſſe genötigt wird, nicht nur ihren Wortlaut, ſondern auch ihren Sinn zu achten, und wenn der Richter angewieſen wird, das Geſetz aus ſeinem Rechtsgedanken, aus dem Geſamtwillen der Rechtsordnung des Volkes auszulegen. Der Grundſatz des Willensſtrafrechts iſt ein zweiter Grundſatz, den das künftige deutſche Straf⸗ zecht verwirklichen will. Der Richter muß angewieſen wer⸗ den, in jedem Einzelfall die Strafe der Identität des ver⸗ brecheriſchen Willens, bei fahrläſſigem Handeln der Größe des Leichtſinns oder der Gleichgültigkeit anzupaſſen, ſie alſo ſtets nach Art und Maß nur nach der Schuld, nicht nach dem Erfolg zu bemeſſen. Das künftige Recht wird regelmäßig ſchon den Verſuch der Tat mit Strafe bedrohen, alſo nicht nur in den Jällen der ſchwerſten Verbrechen, ſondern bei allen Straftaten. Der neuen Auffaſſung der Schuld muß auch eine neue Auffaſſung der Zurechnungsfähigkeit ent⸗ ſprechen. Pſychologiſches Kennzeichen der Zurech⸗ nungsfähigkeit, die für künftig Schuldfähigkeit nennen werden, wird die Fähigkeit ſein, das Unrecht der Tat ein⸗ zuſehen oder nach dieſer Einſicht zu handeln. Zum Schluß behandelte Dr. Gürtner die Frage des Strafvollzugs. Soll das Strafrecht die Volksgemeinſchaft gegen Schädlinge verteidigen und vor ihnen ſchützen, ſo ergibt ſich als Folgerung für den Skrafvollzug die Forderung nach Strenge in der Behandlung der Ge⸗ fangenen. Die Strenge ſoll aber durchaus gepaart ſein mit einer Menſchlichkeit, die fürſorgend helfen will, den Weg zur Volksgemeinſchaft und zu der richtigen Ein⸗ ſtellung zu ihr zu finden. Endlich ſei noch hervorgehoben, daß den Gefangenen im deutſchen Strafvollzug ein Be⸗ ſchwerderecht eingeräumt iſt, das zwar von den Ueberſtei⸗ gerungen früherer Zeiten befreit iſt, ihnen aber Schutz vor ungerechter Behandlung unbedingt gewährleiſtet. Die Frage des Strafvollzuges Reichsminiſter Dr. Gürtner wurde zum Ehrenpräſiden⸗ ten des Kongreſſes gewählt, zum Präſidenten Reichsge⸗ richtspräſident Dr. Bumke. 3 Unter den Fragen, die unſeren Kongreß beſchäftigen ſollen, ſo führte der Reichsgerichtspräſident u. a. aus, ſcheint mir eine an Bedeutung beſonders h die Frage nämlich ob die Methoden, die im Strafvollzug mit dem Ziel der Erziehung und Beſſerung der Ver- drecher angewandt werden, Erfolg verſprechen, und ob die Auffaſſung, auf der dieſe Methoden beruhen, überhaupt zutreffend ſind. Hier ſoll noch einmal auf Grund der Er⸗ fahrungen aller beteiligten Länder geprüft werden, wie die Freiheitsſtrafe, auch heute noch in der ganzen ziviliſierten Welt der Grund⸗ pfeiler des Strafenſyſtems, am beſten zu einem wirkſamen mute der Verbrechensbekämpfung ausgeſtaltet werden ann. Noch eine zweite Frage ragt an Bedeutung hervor. Der Kongreß ſoll ſich darüber äußern, in welchen Fällen und nach welchen Grundſätzen ſich im modernen Strafſyſtem die Anwendung der Steriliſaklon empfiehlt. Bei dieſer Frage tritt vielleicht am klarſten her⸗ vor, wie ſehr das Problem der Verbrechenverhütung im Laufe der letzten Jahrzehnte vertieft worden iſt. Hier geht es um die tiefſten Zuſammenhänge zwiſchen Körper und Geiſt, zwiſchen Gegenwart und Zukunft. Hier geht es um die Frage, ob es uns möglich iſt, das Unkraut des Ver⸗ brechens mit der Wurzel auszureißen und künftige Gene⸗ rationen vor der Seuche des Verbrechens zu behüten. Unſere Kongreſſe können nicht befehlen, ſie können nur raten und hoffen, daß ihre Stimme gehört wird. Wir alle wiſſen, daß kein Strafgeſetz ſein Ziel voll erreichen kann, wenn nicht das Volk in ſeiner Geſamtheit hinter ihm ſteht Das neue Arbeitsbuch Merkblatt für Arbeiter und Angeſtellte. Zweck des Arbeitsbuches. Das Arbeitsbuch ſoll ein amt⸗ licher Ausweis über die Berufsausbildung und die weitere berufliche Entwicklung der Arbeiter und Angeſtellten ſein und gleichzeitig dazu dienen, die zweckentſprechende Verteilung der Arbeitskräfte in der deutſchen Wirtſchaft zu gewähr⸗ leiſten, d. h. den richtigen Mann auf den richtigen Platz zu bringen. Wer braucht ein Arbeitsbuch? Grundſätzlich müſſen künf⸗ tig ſämtliche männlichen und weiblichen Arbeiter und Ange⸗ ſtellten mit einem Monatsentgelt von nicht mehr wie 1000 Mark im Beſitze eines Arbeitsbuches ſein. Auch für Lehr⸗ linge und Volontäre, ſowie für Ausländer und Staaken⸗ loſe, die im Reichsgebiet wohnen, iſt das Arbeitsbuch vorge⸗ ſchrieben. Ausgenommen ſind im weſentlichen nur Beſchäfti⸗ gungsverhältniſſe in der Seeſchiffahrt oder in der Heim⸗ arbeit, für die bereits aufgrund befonderer Geſetze ähnliche Ausweiſe wie die Arbeitsbücher beſtehen. Das durch die Gewerbeordnung vorgeſchriebene Arbeitsbuch für minder⸗ jährige gewerbliche Arbeiter, das von den Polizeibehörden ausgeſtellt wird, ſoll dagegen daneben weitergeführt werden. Die Ausſtellung des Arbeitsbuches iſt ſchriftlich auf vor⸗ geſchriebenem Formblatt zu beantragen. Zuſtändig für die Ausſtellung des Arbeitsbuches iſt das Arbeitsamt, in deſſen Bezirk der Antragſteller polizeilich gemeldet iſt. Anträge ſind durch die Führer der Betriebe(und Verwaltungen) an das für den Betrieb zuſtändige Arbeitsamt geſchloſſen einzureichen. Ab 1. Juni 1935 werden die Arbeitsbücher zu⸗ nächſt für folgende Betriebsgruppen ausgeſtellt: Induſtrie der Steine und Erden, Eiſen⸗ und Stahlgewinnung, Metall⸗ hütten, Metallhalbwerkzeuge, Herſtellung von Eiſen⸗, Stahl⸗ und Metallwaren, Maſchinen, Apparate⸗ und Fahrzeugbau (auch mit Gießerei), Elektrotechniſche Induſtrie, Optiſche und feinmechaniſche Induſtrie, Chemiſche Induſtrie, Papterinduſtrie, Leder⸗ und Linoleuminduſtrie, Kautſchuk⸗ und Asbeſtindu⸗ ſtrie, Baugewerbe und Baunebengewerbe, Großhandel, Ein⸗ zelhandel, Verlagsgewerbe, Handelsvermittlung und ſonſtige Hilfsgewerbe des Handels, Geld⸗, Bank⸗, Börſen⸗ und Ver⸗ ſicherungsweſen. Die Ausſtellung für dieſe Betriebsgruppen muß bis 30. September 1935 beendigt ſein. Nach dieſem Zeitpunkt darf nur noch beſchäftigt werden, wer im Beſitze eines Arbeits⸗ buches iſt.— Ueber die Einführung des Arbeitsbuches für die weiteren Betriebsgruppen ergeht ſeinerzeit beſondere Be⸗ kanntmachung. Sämtliche Fragen des Antragvordrucks ſind wahrheits⸗ gemäß zu beantworten. Falſche Angaben, z. B. das Ver⸗ ſchweigen landwirtſchaftlicher Kenntniſſe, wird mit Haft bezw. mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark geahndet. Land wirtſchaftliche Kenntniſſe, auch wenn nur durch gelegentliche Mitarbeit im eigenen, elterlichen oder fremden Betrieb erworben, ſind unter allen Umſtänden anzugeben. Der ausgefüllte Antrags⸗ vordruck iſt innerhalb drei Tagen unter Vorlage der Zeug⸗ niſſe und der ſonſtigen Belege über die im Antrag gemachten Angaben dem Betriebsführer zur Nachprüfung vorzulegen und von dieſem ſorgfältig nachgeprüft, an das Arbeitsamt Bruchſal weiterzuleiten. Kann ein ſchriftlicher Nachweis nicht erbracht werden, iſt eine beſondere Begründung erforderlich. Jeder Antrag muß mit der vorgeſchriebenen Beſcheinigung der Polizeibehörde des Wohnortes verſehen ſein. Die Arbeits⸗ bücher werden dem Betriebsführer übermittelt, der ſie den Gefolgſchaftsmitgliedern zum Vollzug der Unterſchrift vor⸗ legt und dann bis zum tatſächlichen Ausſcheiden aus dem Arbeitsverhältnis aufzubewahren hat. er ber g ſche Weltflieger Wiley Poſt und 75 0 Will Rogers ſind bei einem Flug nach Alaska aus bisher unbekannter Urſache zwiſchen Fairbanks und Point Barrow(Alaska) tödlich verunglückt. Will Rogers (links) und Wiley Poſt vor dem Start. 5 Dienstag, 20. August 1935 N Eine Abteilung für Buchweſen und Schrifttum in der Partei. Die Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrift⸗ tums, die unter Leitung von Pg. Hans Hagemeyer ſeit der Kampfzeit die Aufgabe hat, im deutſchen Schrift⸗ tum die Böcke von den Lämmern zu ſcheiden und alles, was für den deutſchen Volksmenſchen wirklich fruchtbar und zukunftſchaffend iſt, nach Kräften zu fördern, iſt in die Partei eingebaut worden. Der Landesreferent der Reichsſtelle für Baden, Pg. Wilhelm Albrecht, iſt zugleich Leiter der Abt.„Buchweſen und Schrifttum“ im Gauſchulungsamt der NSDAP. Jeder politiſche Kreis (es gibt 40 Kreiſe in Baden) hat einen Kreisreferenten der Reichsſtelle, der zugleich Leiter der Abteilung„Buch⸗ weſen und Schrifttum“ im Kreisſchulungsamt iſt. Dieſe arbeiten eng zuſammen mit der Abt.„Volksbüchereien“ in den Schulungsämtern. Es gilt, das deutſche Buch jedem Volksgenoſſen zugänglich zu machen; dafür, daß er nicht mehr, wie früher ſo oft, zerſetzendes oder gemeines Schrift⸗ tum vorgeſetzt bekommt, iſt heute geſorgt. Leiter der Abteilung iſt Pg. Harden⸗Rauch(Freiburg). Die Reichs⸗ ſtelle hat einen Stab von 600 ausgewählten Lektoren. Durch die Abteilung„Buchweſen und Schriftlum“ der Partei fördert ſie überall die für gut befundenen Werke und ſtellt einzelne von ihnen, die dazu geeignet ſind, durch Großwerbung heraus. Es ſeien hierauf auch die Schriftſteller aufmerkſam gemacht, beſonders diejenigen, die ihre reifen Werke noch nicht durchſetzen konnten. Jeder Schriftſteller muß bekanntlich, wenn er veröffent⸗ lichen will, Mitglied des RDS(Reichsverband Deutſcher Schriftſteller) ſein, deſſen Verbandsgauleiter für Baden zugleich der Landesreferent der Reichsſtelle zur För⸗ derung des deutſchen Schrifttums iſt. Der RDS gehört zur Reichsſchrifttumskammer und wird hier mit allen Fachſchaften des Buchhandels und des Bücherweſens, auch der Leihbücherejen, zur Gemeinſchaft zuſammen⸗ geſchloſſen. Die Reichsſchrifttumskammer ſteht, im Rah⸗ men der Reichskulturkammer, unter dem Miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda. Jeder Schriftſteller trete alſo in die Gemeinſchaft. Jeder Volksgenoſſe aber unterſtützte die Aufbauarbeit, beſuche die Veranſtaltungen des RD und die Volksbücherein, die ihrerſeits eine wertvolle Ergänzung darſtellen zum Deutſchen Volks⸗ bildungswerk in der NSDAP. Nothilfe iſt Pflicht Unkerlaſſung der Hilfeleiſtung iſt ſtrafbare Pflichtver⸗ letzung. 5 Der Leiter des Amts für Rechtspolitik im Reichsrechts⸗ amt der NS DAN, Heinrich Barth, behandelt in der Juri⸗ ſtiſchen Wochenſchrift die Nothilfe im neuen deutſchen Strafrecht. Er betont, daß die Treuepflicht gegenüber der Volksgemeinſchaft die Vereitſchaft in ſich ſchließe, dem einzelnen Volksgenoſſen in der Not zu helfen, ihn in der Gefahr zu ſchützen und ihn als Volksgenoſſen zu achten. Jeder, der bei Unglücksfällen oder Gefahr oder Not nicht Hilfe leiſte, obwohl dies nach geſunder Volksanſchauung ſeine Pflicht ſei, habe nach der letzten Skrafgeſetzuovelle jezt eine Beſtrafung mit Gefängnis bis zu zwe Jahren oder Geldſtrafe zu erwarte Welche beſonderen Vorausfetzungen im Einzelfalle für eine Hilfeleiſtung gegeben ſein könnten, dafür laſſe ſich eine generelle Regelung nicht aufſtellen. Man werde z. B. von einem Nichtſchwimmer nicht verlangen, daß er durch einen Rettungsſchwimmverſuch einem Ertrinkenden zu Hilfe eile. Man werde von einem Volksgenoſſen auch dann keine Hilfeleiſtung verlangen, wenn er annehmen dürfe, daß anderweitig, insbeſondere von den berufenen Staats⸗ und Parteiorganen, für hinreichende Hilfeleiſtung geſorgt ſei. Deutſches Volksempfinden werden aber ohne Rück⸗ ſicht auf das Strafgeſetz z. B. den Mann verur⸗ teilen, der ſeine Familie in Not und Gefahr im Stich laſſe, es ſei denn, daß ihm eine höhere Pflicht, wie die Pflicht zum Einſatz für ſein Volk, das Verlaſſen der Fa⸗ milie gebiete. Auch den Mann werde das Volk gering achten, der, nur an ſeine eigene Rettung denkend, A211 5 Freund in Not und Gefahr verlaſſe.. Es müſſe der nationalſozialiſtiſchen Bewegung gelin⸗ gen, alle Volksgenoſſen immer mehr mit dem Gedanten zu durchdringen, daß überall da, wo ſich die Volksgemeinſchaft oder der einzelne Volksgenoſſe in Not und Gefahr gleich welcher Art befinden, alſo auch über die Fälle des Straf⸗ geſetzes hinaus, die Pflicht zur Hilfeleiſtung beſtehe. Marktberichte Mannhel er Getreidegroßmarkt vom 19. Auguſt.(Amt⸗ lich): Weizen Preisgebiet W 14 19.40, W 15 19.50, W' 16 19.60, W'ö 17 19.70, W' 19 20, W' 20 20.20, Feſtpreiſe bis 31 8. 1935, Ausgleich plus 40 Pfennig; Roggen Preisgebiet R 14 15.80, R 15 15.90. R 18 16.30, R 19 16.50, Feſt⸗ preiſe bis 31 8. 1935, Ausgleich plus 40 Pfennig; Gerſte, Braugerſte 19.50 bis 21.50, Futtergerſte Preisgebiet G 7 15.70, G8 16, G 9 16.20, G 11 16.50, Feſtpreiſe bis 31. 8. 1935, Ausgleich plus 40 Pfennig; Hafer, Preisgebiet§ 11 16.40, H 14 16.90, H 17 17.20, Feſtpreiſe bis 31. 8. 1935, Ausgleich plus 30 Pfennig, dazu 5 Pfennig Vermittlergebühr; Raps, inl. 32; Mais mit Sack 21.25; Mühlennachprodukte: Weizenkleie mit Sack W 17 10.85, Roggenkleie mit Sack H 16 10.10, Vollkleie 50 Pfennig höher; Weizenfuttermehl 13.50, Roggenfuttermehl 13.50, Weizennachmehl 17, Gerſten⸗ futtermehl 17, Ausgleich plus 30 Pfennig, dazu 5 Pfennig Vermittlergebühr; ſonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen 16.90, Palmkuchen 15.40, Sojaſchrot 15.70, Kokoskuchen 17.40, Raps⸗ kuchen, inl. 13.70, Seſamkuchen 16.10, Leinkuchen 17.30, Aus⸗ gleich plus 40 Pfennig, ohne Waſſeranſchluß plus 20 Pfg.; Biertreber mit Sack 16.50, Malzkeime 14.50 bis 16. Trocken⸗ ſchnitzel 9.36, Rohmelaſſe 6.40, Steffenſchnitzel 10.96, Aus⸗ gleich plus 35 Pfennig; Nauhfutter: Wieſenheu, loſes 6 bis 6.50, Luzernekleeheu 7.50 bis 8, Rotkleeheu 6.50 bis 7, Stroh, gepreßt(Roggen und Weizen) 3 bis 3.50, dto.(Hafer und Gerſte) 2.60 bis 3, dto gebündelt(Roggen und Weizen) 2.50 bis 3, dto(Hafer und Gerſte) 2.40 bis 2.80. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 19. e trieb: 124 Farren, 109 Ochſen, 183 Rinder, 222 Kühe, 695 Kälber, 2118 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm L bendgewicht in Reichsmark: Ochſen 42, 40 bis 41, Bullen 42, 9 bis 41; Kühe 37 bis 42, 30 bis 36, 24 bis 29; Färſen 42, 41; Kälber Ba) 63 bis 66, 57 bis 62, 50 bis 56, 42 bis 49, Schweine 54, 54, 54, 53 bis 54, 50 bis 54.— Markt⸗ verlauf: Ueberall äußerſt lebhaft. 1 ebhaftes Treiben herrſchte wie an jedem, ſo auch an dieſem Sonnabend⸗ nachmittag in der Hauptſtraße von Oberſchönau. Es waren die Stunden „des Einkaufs, verklärt von der Vor⸗ freude der ſonntäglichen Erwartung; man begrüßte Freunde und Bekannte, plau derte oder ſtand vor den Schaufenſtern, um die ſchönen Dinge zu betrachten. Nur einen war unzufrieden, das war Friedrich Wilhelm Schrader, Inhaber der Handlung von F. W. Schrader& Co „Ich weiß gar nicht“, brummte er zu ſeinem„jungen Mann“. der im Städtchen nur unter dem klangvollen Vornamen Frido⸗ lin bekannt war,„bei uns geht es in letzter Zeit ſo ruhig her, die Umſätze ſinken. Drüben bei Eiſenharts ſteht die Ladentün nicht ſtille, und vor den Fenſtern drängeln ſich die Leute, als ob es wunder was zu ſehen gibt.“ 3 „Herr Chef“, meinte Fridolin, der zwar ein wenig einfältig ausſah, aber in Wirklichkeit gar nicht auf den Kopf gefallen war,„darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht. Ick glaube, ich bin dahintergekommen. Da ſteht nämlich bei Eiſen harts ſeit einiger Zeit ein Schild im Fenſter, daß ſie auf der Leipziger Meſſe eingekauft hätten und deshalb das Neueſte und Preiswerteſte bieten. So was zieht natürlich! Wiſſen Sie 10 Herr Schrader“, ſagte Fridolin und gab ſich innerlich einen Ruck,„Sie ſollten mich 8 einmal nach Leipzig ſchicken. Ihr Geſchäft 2 iſt zwar das älteſte am Platze, aber es muß— ein friſcher Zug reinkommen. Sie müſſen 8 mit der Zeit gehen, der Kundſchaft was Neues bieten. Das kann man nur, wie die Zeitungen immer ſchreiben, wenn man auf 5 f der Leipziger Meſſe einkauft, weil da die Neuheiten immer zuerſt gezeigt werden.“ i Es koſtete viel Mühe, Herrn Schrader„herumzukriegen“. Immer neue Einwendungen brachte er hervor:„Ich kann ja nicht einmal den Reiſenden alles abkaufen.“ Oder:„Mein Geſchäft verträgt die Speſen nicht.“ Vielleicht hätte Fridolins Überredungskunſt auch nichts vermocht, hätte er nicht eine eifrige Bundesgenoſſin in Mariechen gefunden, dem blonden Töchterlein des Chefs, an die er ſein Herz verloren hatte. Vati, ſagte ſie,„die ganz großen Muſterkollektionen können dir die Reiſenden doch nicht vorlegen, und wenn Fridolin ein aar Schlager entdeckt, die wir nachher reißend abſetzen, ſpielen bie paar Speſen gar keine Rolle. Und was Eiſenharts können, können wir auch.“ 5 5 So wurde Fridolins Reiſe zur Leipziger Meſſe beſchloſſene Sache, und ſie wurde— um es gleich zu ſagen— ſein größtes SSBB Fridolin hebt das Geſchäft. Erlebnis.„Ich bin“, erzählte er ſpäter,„aus dem Staunen nicht herausgekommen.“ Fridolins Staunen fing ſchon an, als er mit ſeiner altmodiſchen Reiſetaſche in der Hand, das Meſſe⸗ abzeichen ſtolz auf dem Rock, auf dem Leipziger Hauprbahnhof ſtand. So etwas hatte er wirklich noch nicht geſehen. Sechsund⸗ zwanzig Bahnſteige, einer neben dem andern. Ununterbrochen fuhren Sonderzüge ein, Menſchenmaſſen entſtiegen ihnen, drängten durch die Sperre, füllten den rieſigen Querbahnſteig, die zwei weitgeſpannten Vorhallen, riſſen ihn mit auf die von Autos und Straßenbahnen wimmelnden Straßen. Es war ver⸗ wirrend. Plötzlich und unverſehens befand ſich Fridolin an einer Stelle, wo viele Menſchen Stufen hinabſtiegen und dann gleichſam unter der Erde verſchwanden.„Untergrundmeßhalle OFT TCH ERCO. Zu. ball NHMTASCHEN Markt“ las er, als er näher kam. Kurz entſchloſſen folgte er dem Strom der Hinabeilenden, und dann empfing er auch ſchon ſeine Feuertaufe als„Meßonkel“. Ausſteller drückten ihm Pro⸗ ſpekte in die Hand, forderten ihn auf, in ihre Koje einzutreten, ganz unverbindlich, ohne jeden Kaufzwang, und Fridolin, der bisher nur ein kleiner Verkäufer geweſen war, fühlte ſich hier als Seine Majeſtät der Einkäufer. Mit dem Einkauf freilich beeilte er ſich noch nicht.„Erſt ſehen“, ſagte er ſich.„Drei Dutzend Meßpaläſte ſoll es geben, da will ich mich erſt einmal gründlich orientieren.“ Als er wieder ans Tageslicht kam, fiel ſein Blick auf die Straße vor ihm. Himmel, war das ein Gedränge! Auf den Bürger⸗ ſteigen und dem Damm Menſchen, nichts als Menſchen, nur Schritt um Schritt kam man vorwärts. Aber es war fabelhaft intereſſant. Engliſche, franzöſiſche und ſpaniſche Laute drangen an ſein Ohr, Menſchen mit dunkler Hautfarbe und ſeltſamer Kopfbedeckung tauchten hier und da auf, das waren doch andere Geſichter, als man ſie in Oberſchönau zu ſehen bekam: ſchade, daß Mariechen nicht dabei war, da hätte man zuſammen ſtaunen können. Schon die Schaufenſter gaben einen Vor⸗ geſchmack von dem was man in den Meßhäuſern zu ſehen be⸗ kommen würde. Wundervolle Porzellangeſchirre, herrliches Kriſtallglas, künſtleriſche Bronzeplaſtiken waren ausgeſtellt. „Hätten wir bei Schrader K Co. ſchon längſt aufnehmen ſollen“, dachte Fridolin. In einem Schaufenſter führte ein Herr ein neues Spielflugzeug vor, in einem anderen zeigte ein junges Mädchen einen praktiſchen Haushaltungsgegenſtand. Überall war Leben, war Geſchäftigkeit, aber es war doch wieder nicht die Unraſt des Alltags, ſondern über den Menſchen, eine feſtliche Stimmung, wie die Freude, an dem großen Er⸗ eignis der Meſſe teilzunehmen. In den Meßhäuſern aber, die er gewiſſenhaft durchprüfte, fühlte er ſich wie in einen Feſtſaal verſetzt, als ihm im Städtiſchen Kaufhaus der aus Hunderten von modernen Beleuchtungskörpern ſtrömende Lichterglanz entgegenflutete. Da bot ſich ihm im Petershof, in Specks Hof, im Neuen Graſſi⸗Muſeum oder wo er ſonſt hinkam, die Schön⸗ heit deutſchen Kunſthandwerks dar, das auf der Meſſe ſeinen —— guten Ruf und ſeine Lebenskraft unter Beßpeis ſtellte. — Sportnachrichten Schluß der akademiſchen Weltſpiele Die ſechſten Akademiſchen Weltſpiele in Budapeſt wur⸗ den abgeſchloſſen. Wenn es den Männern nicht vergönnt war, in der Staffel einen Sieg herauszuholen, ſo brachten dies aber die Frauen fertig. Ueber viermal 100 Meter wechſelten Traute Göppner, Giſela Mauermeyer, Hilde Krölls und Dora Fellehner zwar ſehr ſchlecht, liefen aber doch noch ſchnell genug, um die fabelhaft wechſelnden Engländerin⸗ nen und Polinnen auf die Plätze zu verweiſen. Immerhin be⸗ nötigten ſie mit 50,0 eine neue Hochſchulbeſtleiſtung, um den Sieg an ſich zu bringen. Viermal 100 Meter(Männer): 1. Ungarn 41,6(Hoch⸗ ſchulbeſtleiſtung); 2. Deutſchland 42,1; 3. England 42,5; Amal 400 Meter:(Männer): 1. Frankreich 3:17, 2. Deutſchland 3:17,6; 3. Angarn 3:22, 4; Amal 100 Meter (Frauen): 1. Deutſchland 50,0; 2. England 50,7; 3. Polen 51,5; 80 Meter Hürden(Frauen: 1. Whitehead(England): 12,5 2. Dempa(Deutſchland) 12,9; 3. Vorteſſy(Ungarn) 13,4; 400 Meter(Frauen): 1. Walaſiewicz(Polen) 57,6; 2. Spiderſka(Polen) 62,0; 3. Erffling(Deutſchland) 623 500 Meter(Männer): 1. Stothart(England) 1:56; 2. Po⸗ chat(Deutſchland) 156,5 3. Fraura(Frankreich) 1:56,6; Kugelſtoßen: 1. Wiiding(Eſtland) 15.38 Meter, 2. Hor⸗ vath(Ungarn) 14.56 Meter, 3. Stöck(Deutſchland) 14.44 Meter; Speerwerfen: 1. Stöck(Deutſchland) 67.80 Meter, 2. Lokajfki(Polen) 65.25 Meter, 3. Suule(Eſtland) 64,96 Meter; Hochſprung: 1. Aſafuma(Japan) 1.94 Meter, 2. Weinkbötz(Deutſchland) 1.94 Meter, 3. Tanaka(Japan) 194 Meter(durch Stechen); Leichtathletikwertung: 15 Deutſchland 193 Punkte, 2. Ungarn 107 Punkte, 3. England und Japan 75 Punkte. Geſamtwertung: 1. Axzgarn 401 Punkte, 2. Deutſchland 465, 3. England 146, 4. Tſche⸗ choſlowakei 102, 5. Frankreich 101, 6. Japan 88, 7. Polen 84, 8. Oeſterreich 66, 9. Lettland 49, 10 Belgien 24, 11. Finnland 19, 12. Eſtland 13 Punkte. * * 1 1811 Der erſte Spieltag im Handball 8 1 ſchlägt Darmſtadt 12177(5:4). hie Sü weſt⸗Handballelf, die demnächſt einige Spiele be⸗ ſtreiten ſoll, trug gleich am erſten Spieltag 15 Harmſtadt ein Probeſpiel gegen eine Darmſtädter Stadtelf aus. Bei der Gauelf befriedigten die Leiſtungen des Sturmes nicht anz, erſt als anſtelle von Bohrmann⸗Wiesbaden der Darmſtädter Poli iſt Leonhard eingeſetzt wurde, klappte es beſſer. Das kamp reiche Treffen wurde von der Gauelf mit zug, Jooſten unterlag Lindner entſcheidend, Schweikert(Ber⸗ 9. Herxheimer Motorrad⸗Rennen. Am Sonntag nachmittag gelangten auf der erkhei Sandbahn in Herxheim bei 0(bf die 5 Motor: radrennen zur Durchführung, zu denen ſich etwa 12 000 Zu⸗ ſchauer eingefunden hatten. Unter den Ehrengäſten bemerkte man auch Gauleiter Bürckel und ſeinen Stellvertreter Leiſer die mit großem Intereſſe den ſportlichen Darbietungen folg⸗ ken. Auch die ſportliche Ausbeute war eine gute und in der Klaſſe der Seitenwagenmaſchinen gab es ſogar einen neuen Bahnrekord, den Schneider(Weßling) auf Sarolea mit 78,8 Stdkm aufſtellte. Die alte Beſtleiſtung hielt Braun Harlsruhe) mit 12,77 km. Tagesbeſtzeit fuhr Rumrich (Altona) auf Jap in der Klaſſe der Solomaſchinen über 600 cem mit 82,30 Stdkm. Nicht weniger als neun e gelangten zur Durchführung. i 8 Rennen * Deutſche Ringermeiſterſchaſten In Wilhelmshaven be 8 iI enn begannen die Entſcheidungs rz fahe( a im Ringen der e 5 Uf 5 ö j ch ind der Mittelgewichtsflaſſe Bantamgewicht:(Freiſtih:- Möchel(Köln) be⸗ zwingt Böttcher(Bremen) in 4.45 Minuten durch Arm⸗ zug; Rösler(Hohenlimburg) ſchlägt in 1:30 Min. Grochow (Berlin) durch Beinnelſon; Uhrig(Oftersheim) ſiegt in 2.20 Minuten durch Beinſchlüſſel über Meerſcheidt(Köln), Gehring(Frieſenheim) und Herbert(Stuttgart) Punktſieger über Stromberg(Koblenz), bezw. Schrader(Hörde).— 2. Runde: Marowſki(Berlin) bezwingt Böttcher(Bremen) in 2:45 Minuten durch Beinſchleuder; Böttcher ſchied dadurch aus; Möchel(Köln) Punktſieger über Gochow(Berlin); Uhrig(Oftersheim) und Schrader(Hörde) Punktſieger über Her⸗ bert bezw. Gehring; Rösler(Hohenlimburg) legt den Kölner Meerſcheidt durch Kopfzug. 5 Mittelgewichk:(griech⸗röm.): Mayer(Saarbrük⸗ ken) Punktſieger über Hohmann(Hamburg), Schedler(Halle) über Lindner(Thalheim), Schafe(Hörde) über Faudel lo xiochiſch⸗ ob ſie nun Ausſteller oder Einkäufer waren, lag ſo etwas wie Aus einem„Seh⸗mann“— ſo nennt man in Leipzig 15 Leute, die nur die Muſter begucken, nach den Preiſen fragen und ſich nicht zu Beſtellungen entſchließen— wurde Fridolm bald zu einem„Kauf“⸗mann. Wenn dann der Fabrikant var ihm ſtand mit dem Orderbuch und dem zum Schreiben ge zückten Bleiſtift und Fridolin ſagte:„Bitte notieren Siel, damm klang das ganz anders als das„Was iſt gefällig?“, das er hinter Schraders Ladentiſch zu den Oberſchönauer Bürgern u Bürgerinnen ſagen mußte. Aber die würden in ein Od Wochen ſchon Augen machen, wenn erſt die„Schl. e d er in Leipzig beſtellt hat, eingetroffen wären. Das Dauer⸗ hügeleiſen mit den doppelten Bügelflächen, die abwechſelhd erhitzt werden, der Topfheber in 3 angenform, der„Eier, och“, mit dem man Eier ohne Schale kochen kann, die nicht ropfende Untertaſſe, die biegſame Bürſte mit Gummi⸗ zücken— da würden ſich die Oberſchönauer Hausfrauen getuiß rum reißen. Und erſt zu Weihnachten die fabelhaften Geſchenkartifeh Schreibtiſchgarnituren aus Buntpapier, dazu hochmoderne Briefpapiere, entzückende deutſche Volkskunſtarbeiten und dann die Damenhandtaſchen!„Gnädige Frau“, würde er agen,„dieſes Gedicht von einer Damentaſche habe ich ſelbſ zuf der Meſſe eingekauft. Echt imitiert Teju⸗Eidechſe. War zabei, wie ein Holländer zwei Gros mit einem Schlage be⸗ tellte.“ Das wird diesmal ein blendendes Weihnachtsgeſchäſt verden, zumal Fridolin auch ein paar richtige Schlager in Spielwaren für die Kleinen und Kleinſten und Spiele für die Großen nicht vergeſſen hatte. Und auch Schraders Laden würde ein anderes Ausſehen be⸗ ommen. Fridolin war nämlich auf der Reichswerbemeſſe ge⸗ veſen.„Herr Schrader und Fräulein Mariechen“, ſagte er päter immer wieder,„das war ja nun etwas ganz Groß⸗ irtiges. Dieſe Lichtreklamen, dieſes Gezappel von beweglichen Reklamefiguren, da konnte man ſo richtig ſehen, was Reklame ſt. Und da hab' ich denn für unſer Geſchäft auch ſo eine Figur ind einige von den neuen Leuchtröhren gekauft, da werden die deute Tag und Nacht vor unſerem Laden ſtehenbleiben.“ Draußen auf dem Gelände am Völkerſchlachtdenkmal hatte Fridolin, um nichts zu verſäumen, noch die Baumeſſe beſucht ind die rieſige Halle für Betriebsbedarf.„Da iſt noch manches, vas wir ſpäter auch einmal aufnehmen müſſen.“ Aber dan var er nach drei Tagen Herumlaufens nach Hauſe gefahren, An den Füßen merkte er zwar die Anſtrengung, aber was nachte das aus, wenn man erfüllt iſt von all den Eindrücken, venn man ſich wie ein ganz neuer Menſch vorkommt, der um iberhaupt erſt weiß, was es heißt, im Geſchäftsleben auf det Höhe zu ſein. Herr Schrader hatte zwar zuerſt ein bedenkliches Geſicht gemacht, als Fridolin ihm von ſeinen Einkäufen berichtete, Aber als dann die Waren kamen und ſpäter die Kundſchaft iach ſich zogen, da hatte er Fridolin auf die Schulter gellopſt und geſagt:„Fridolin, Ihre Reiſe zur Leipziger Meſſe war doch eine glän⸗ zende Idee.“ Selbſtverſtändlich ver⸗ äumteß ridolin in Zulunft keine Meſſe, aber er fuhr dann nicht mehr allein, ondern zuſammen mit Mariechen, die inzwiſchen ſeine Frau geworden war. Gachſen beſiegt Island mit 11·0 i Zweiſtellige Niederlage der isländiſchen Gäſte. Die isländiſchen Fußballer mußten auf ihrer Deutſch⸗ landreiſe gleich im erſten Spiel eine ſaftige Niederlage hin⸗ nehmen. In Dresden ſpielten ſie vor 12000 Zuſchauern gegen eine ſtarke Vertretung des Gaues Sachſen, der ſie in keiner Spielphaſe gewachſen waren. Das Spiel verlief recht einſeitig, die Sachſen hielten ſich meiſt in der isländiſchen Hälfte auf und Willibald Kreß im Sachzentor wurde kaum beſchäftigt. Auffallend war die ſchwache taktiſche Leiſtung der Isländer, denen man bei ihrem Erſcheinen einen über⸗ aus herzlichen Empfang bereitet hatte, und auch in tech⸗ niſcher Beziehung ließen ſie alle Wünſche offen. Gegen wilden Sportbetrieb. (9 Karlsruhe, 19. Aug. Der Gaubeauftragte des Reichs⸗ ſportführers für den Gau Baden gibt bekannt: Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinuweiſen, daß die Austragung von Wettkämpfen und Wettſpielen jeder Art zwiſchen Vereinen des Reichsbundes für Leibesübungen und Firmenmannſchaf⸗ ten, die dem Reichsbund für Leibesübungen nicht angeſchloſſen ſind, unterſagt iſt. Die Fachämter werden erſucht, mit allen Mitteln den wilden Spiel⸗ und Sportbetrieb dieſer Ver⸗ einigungen zu unterbinden. Uebungsſtätten dürfen keinesfalls zu dieſem Zweck zur Verfügung geſtellt werden. Wo ſolche Vereinigungen an die Oeffentlichkeit treten, ſind ſie ſofort dem zuſtändigen Bezirksbeauftragten zu melden. Das Olympia- Sportfeſt in Skuktgart am 2. September wird die beſten deutſchen Athleten am Start ſehen. An allen Wettbewerben werden aber auch gute Ausländer teilnehmen. Arkur Bonfing, der bekannte Verteidiger von Union Niederrad, iſt einer Lungenentzündung erlegen. Der be⸗ liebte Frankfurter Fußballer hat nur ein Alter von 22 (Berlin), Magin(Frieſenheim) über Feilhuber(München Laudien(Wilhelmshaven) legt Langenbacher(Freiburg Dar Kopfhüftzug, Köſtner(Bamberg) ſiegt über Jooſten(Rhein⸗ hauſen) durch Halbnelſon, Schweikert(Berlin) legt Neuß (Witten) und Paar(Reichenhall) ſiegt durch Eindrücken der Brücke über Hoffmann(Greiz).— 2. Runde: Drewing (Köln) Punktſieger über Mayer(Saarbrücken), Köſtner(Bam⸗ berg über Schedler, Neuß(Witten) über Faudel, Laudien (Wilhelmshaven) legt Hohmann(Hamburg) durch Hüft⸗ lin) ſiegt durch Eindrücken der Brücke über Scharfe und Hoffmann(Greiz) legte Feilhuber in 130 Migulen wäh⸗ 1277(5:4) gewonnen. rend Paar(Reichenhall) über Magin i i Eindrücken der Brücke erfolareich 5. 8 Jahren erreicht. Excellenz Lewald, der Präſident des Or aniſations⸗ ausſchuſſes für die 11. Olympiade 1936 in Berlin und Vor⸗ ſtandsmitglied des Internationalen Olympiſchen Komitees, vollendet am 18. Auguſt ſein 75. Lebensjahr. Ein Jugend- Hockeyturnſer veranſtalten die Stuttgar⸗ ter Kickers am 28. und 29. September. Im Rahmen der Veranſtaltung werden die Kickers⸗Senioren gegen Red⸗ Sox Zürich ſpielen. der Olympia-gernmannſchaft der Amakeurboxer, die jetzt gebildet worden iſt, gehören folgende Süddeutſchen ane e e a. an: Färber⸗Augsburg, ö Schmidt⸗Stuttgart, Moſer⸗München und Leiſer⸗Stuttgath C 1 ee Re: SSS S S