zig de fragen Frido chſelgd „Eier, e nicht, Im mi⸗ gewiß artikel, oderne n und rde er h ſelbſ . Wg ige be⸗ jeſchäſt ger in für die hen be⸗ ſſe ge⸗ gte er Groß⸗ glichen eklame Figur en die 106 —— I 1 — — ö 1 5 1 5 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Mr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Derkimbblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secheuhelm. eee. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 2 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Monnheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VII. 35: 1250 35. Jahrgang eee de e e Minister brechen Urlaubsreſſe ab.— Sonderſitzung am Donnerstag.— Kritiſche Lage. London, 20. Auguſt. Die meiſten Mitglieder des britiſchen Kabinetts befin⸗ den ſich auf dem Wege nach London. Die in Ausſicht ge⸗ nommene Sonderſitzung des Kabinelts wird bereils am Donnerstag dieſer Woche ſtattfinden. Am Dienstag fand im engliſchen Außenamt die erſte Ausſprache zwiſchen dem aus Paris zurückgekehrten Miniſter für Völkerbundsangelegenheiten Eden und Außen⸗ miniſter Sir Samuel Hoare ſtatt. Eden berichtete eingehend über den Verlauf der Pariſer Konferenz ſowie über die Möglichkeiten, die ſich im Rahmen der Völkerbundsſatzun⸗ gen ergeben, um der neuen Lage begegnen zu können. Die Kreiſe, die für die Führung der engliſchen Außen⸗ politik verantwortlich ſind, halten die Lage für äußerſt ernſt und wünſchen nicht, daß es mit einem platoni⸗ ſchen Proteſt in Genf ſein Bewenden haben ſoll. Als erſter Schritt in dieſer Richtung iſt zweifellos mit einer Aufhebung des Verbotes der Erteilung von Bewilligungen für die Waffenausfuhr nach Abeſſinien zu rechnen. Sollte der Völkerbundsrat zu einer einmütigen Verurteilung Italiens gelangen, ſo iſt zu erwarten, daß die Ausfuhrſperre für Italien aufrecht erhalten bleibt. Die Aeußerungen Aloiſis⸗ vor der ausländiſchen Preſſe. ſo berichtet der Pariſer Reuter⸗Vertreter, haben die allge⸗ meine Ueberzeugung nicht erſchüttern können, daß Italien entſchloſſen ſei, ſich Abeſſiniens mit Waffen⸗ gewalt zu bemächtigen. Seine Erklärung, daß die Entſendung einer abeſſiniſchen Armee nach Afrika auf die Furcht vor einem abeſſiniſchen Eindringen zurückgeführt werden müſſe, ſei von der Ver⸗ ſammlung mit höflicher Skepſis aufgenommen worden. Die Aeußerungen der engliſchen Preſſe laſſen keinen Zweifel daran, daß die Lage als ungemein kritiſch betrach⸗ tet wird. Der politiſche Berichterſtakter des„Daily Tele⸗ graph“ ſagt, es werde jetzt zugegeben, daß die Frage von Sanktionen jetzt in den Vordergrund getreten iſt. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ berichtet aus Paris, die kleineren Staaten, beſonders die ſkandinaviſchen Län⸗ der, würden wahrſcheinlich in Genf auf energiſcheres Vor⸗ gehen drängen, um Italien an dem geplanten Kurs zu ver⸗ hindern. Die Fragen, denen ſich das britiſche Kabinett gegenüberſehen werde, ſeien nicht weniger ernſt als die vom Auguſt 1914. In Paris ſei die Aeußerung getan wor⸗ den:„Soll die Welt einem Diktator erlauben, den ganzen Bau der Friedensorganiſation, der durch Verträge müh⸗ ſelig errichtet worden iſt, zu zerſtören, um ſeinen nationa⸗ len Ehrgeiz zu befriedigen?“ Die franzöſiſche Preſſe rechnet bereits mit einem italie⸗ niſchen Angriff auf Abeſſinien wie mit einer Selbſtver⸗ ſtändlichkeit; ſie empfiehlt nur, daß man ſich bemühen möge, das Feuer zu begrenzen und Muſſolinis Waffenabenteuer mm Rahmen der bisherigen Kolonialkriege zu halten“ In faſt allen Blättern findet man weiter die Feſtſtellung, daß für die Aufrechterhaltung der europäiſchen Friedenspolitif der der Streſa⸗Front unbedingt notwendig ei. Italien hat es eilig Beſchleunigke Truppenkransporke nach Oſtafrika. Rom, 21. Auguſt. Die Schwarzhemdenabteilungen, von denen ſich der Duce am letzten Wochenende in Süditalien feierlich ver⸗ abſchiedete, haben nunmehr die Ausreiſe nach Oſtafrika an⸗ getreten. Große Teile der beiden Diviſionen„23. März und„28. Oktober“ ſchifften ſich täglich von Neapel aus ein. Die Dampfer„Leonardo da Vinci“ und„Merano“ ſind be⸗ reits auf hoher See;„Ceſare Battiſti“ läuft am Dienstag mit 1800 Schwarzhemden, 124 Offizieren und 2000 Regu⸗ lären an Bord nach Oſtafrika aus; desgleichen zwei weitere Schiffe mit vier Transporten. Noch in dieſer Woche ſollen „Saturnia“,„Atlanta“ und„Prinzipeſſa Giovanna“ ins⸗ geſamt 4000 Mann befördern. Anfang September werden ſodann die großen Dampfer eingeſetzt, die Italien von aus⸗ löndiſchen Schifſahrtsgeſellſchaften erworben hat. Dadurch wird es möglich ſein, die Truppenverladungen mit noch weit größerer Veichleunigung als bisher vorzunehmen. Beſondere Kennworte. Die fünf für Oſtafrika mobiliſierten Schwarzhemden⸗ diviſtonen, die ihre Namen nach den Daten tragen, die fü: das faſchiſtiſche Italien von beſonderer geſchichtlicher Bedeu⸗ tung ſind, haben dieſer Bezeichnung nunmehr 55 ein be. onderes Kennwort zugefügt. Die erſte Diviſion„23. März erhält den Beinamen„Unbeugſam“, die zweite Diviſion 228. Oktober“:„Höchſter Mut und Tapferkeit“ die dritte Dwwiſion„21. April“:„Roma, nomen eſt omen“ die vierte Diviſion„3. Januar“:„Wer wegt, gewinnt“ und die fünfte Division„1. Februar“:„Mit dem Herzen und mit der Waffe bis zum Ziel“ Meldung zum Kriegsdienſt In einer Verſammlung der Spitzen der Faſchiſtiſchen Partei nahm Generalſes rea Starace die Meldung 55 Mitolieder dee Natonalidirektoriums der Partei und der Foöderalen Parteiſekretäre entgegen, die ſich bereiterklärten, ſch on dem kommenden Krieg gegen Abeſſinien aktiv zu be⸗ eiligen Der italieniſch⸗ abeſſiniſche Konflikt. Mittwoch, den 21. Auguſt 1935 Italiener verlaſſen Abeſſinien. 20015 Abeba, 21. Auguſt. Auf Veranlaſſung der italie⸗ niſchen Regierung haben 48 italieniſche Staatsangehörige und Schutzbefohlene mit ihren Frauen und Kindern am Dienstag Abeſſinien verlaſſen. Der fünfte Schiedsrichter Die zweite Sitzung des Schlichtungs⸗ und Schiedsgerichts⸗ ausſchuſſes. Paris, 21. Auguſt. Der italieniſch⸗abeſſiniſche Schlich⸗ tungs- und Schiedsgerichtsausſchuß iſi zu ſeiner zweiten Sitzung zuſammengekreten. Die Mitglieder des Ausſchuſſes beſchloſſen zunächſt, den fünften neutralen Schiedsrichter zu beſtimmen, deſſen Wahl im Falle von Meinungeverſchieden⸗ heiten notwendig werden könnte. Einſtimmig wurde der griechiſche Geſandte in Paris, Politis, auserfeben. 5 Nach Uebereinkunft zwiſchen den beiden Parteien wurde feſtgelegt, die Arbeiten an der Stelle wieder aufzunehmen, wo ſie in Scheveningen ſtehen geblieben waren, d. h. den Bericht der Vertreter der beiden Regierungen anzuhören. In letzter Stunde Die Vereinigten Staaten halten den italieniſch⸗abeſſiniſchen Krieg für unvermeidlich.— Waffenausfuhrverbot in Aus⸗ ſicht genommen. Waſhingkon, 21. Auguſt. Die amerikaniſche Preſſe betrachtet den Ausbruch des Krieges zwiſchen Italien und Abeſſinien für unvermeidlich, falls nicht England und Frankreich in letzter Stunde ener⸗ giſch eingreifen. Einmütig wird Muſſolini die Alleinſchuld an der gegenwärtigen Lage zugeſchoben.„Waſhagton Poſt“ erinnert an ſein Auftreten in Streſa, wo er Deutſchlands Schritt zur Wiederherſtellung der Wehrpflicht verurteilt habe. Das Blatt erklärt, Muſſolini tue jetzt das, was er da⸗ mals nerdommt hͤbe, und zwar uu viel weniger Berechti⸗ gung. Die Entwicklung habe jetzt den Punkt überſchritten, bis zu dem man noch hätte ſagen können, daß es ſich um eine rein italieniſche Angelegenheit handele. Die amerikaniſche Regeirung verfolgt die Vorgänge mit großer Beſorgnis. Sie hält ſich einſtweilen aus dem Streit heraus, um die Bemühungen Englands nicht zu ſtören. Sie wird aber, falls es zum Krisge kommen ſollte, voraus⸗ ſichklich von der Ermächtigung Gebrauch machen, ein Waf⸗ fenausfuhrverbot zu erklären, vorausgeſetzt, daß die am Samskag eiligſt eingebrachte diesbezügliche Geſetzesvorlage noch vor Beendigung der Kongreßtagung verabſchiedet wer⸗ den kann. Das Geſetz über das Wafefnausfuhrverbot würde Roo⸗ ſevelt die Möglichkeit geben, auf die italieniſche Regierung einen ſtarken Druck auszuüben Einſturzunglück in Berlin Ein im Bau befindlicher Schacht der Unkergrundbahn ein⸗ gebrochen.— Vier Verſchüttete geborgen, 14 Arbeiter ver⸗ N mißt. Berlin, 20. Auguſt. In der Hermann Göring⸗Straße in Berlin, der Straße zwiſchen dem Potsdamer Platz und dem Brandenburger Tor an den Miniſtergärten und dem großen Tiergarten vorbei, wird zurzeit die Untergrundbahn gebaut, die den Anhalter und Potsdamer Bahnhof mit dem Stettiner Bahnhof verbinden ſoll. Während der Miktagspauſe ſtürzte eine Tunnelſtrecke. die ſich noch in Arbeit befand, in einer Länge von mehr als 50 Meter ein. Die Einbruchsſtelle bildet ein tiefes gäh⸗ nendes Loch. Der große Kran und die geſamte Konſtrukkion mik den darüberliegenden Straßenbahnſchienen wurde in die Tiefe geriſſen. Auch ein ſtarkes Waſſerrohr zerbrach, das jedoch nur für kurze Zeit ſeine Waſſermaſſen in die Grube ſenden konnte, da die Zufuhr ſofort abgeriegelt wurde. Vier Verſchüktete wurden geborgen, ſie ſind außer Lebensgefahr, etwa 14 Arbeiter werden vermißt. Die Feuerwehr rückte ſofort mit nahezu 20 Hilſszügen aus. Zwölf Rettungswagen und ſechs Aerzte waren eben⸗ falls ſchnell zur Stelle. Sofort nach der Meldung des Un⸗ glücks ſetzte der Kommandant von Berlin eine Kompanie der Wachtruppe ein, die ſehr bald durch zwei weitere Kom⸗ panien verſtärkt wurde. Bei dem Fortſchreiten der Auf⸗ räumungsarbeiten ſtellte ſich heraus, daß die Zuhilfenahme von Pioniergerät erforderlich wurde. Sofort ſind darauf⸗ hin auf Befehl des Wehrkreiskommandos zwei Kompa⸗ nien des Pionierbataillons Küſtrin an die Unfallſtelle be⸗ ordert worden. Die Anglücksſtelle befindet ſich ſchräg gegenüber von der Wohnung des Nene De. Goebbels. Der Garten des Miniſters Goebbels, ebenſo ſeine ganze Wohnung, wurden auf ſeine perſönliche Anweiſung zu Sanitätszwecken zur Verfügung geſtellt, um den Verunglückten jede allenfalls notwendige ilfe zu leiſten. . Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht einwandfrei geklärt. Von Seiten der Regie⸗ 1 lader wurde eine ſtrenge Unterſuchung angeord⸗ net, um ſeſtzuſtellen, ob und inwieweit Fahrläſſigkeit der beteiligten Aufſichtsſtellen in Frage kommt. beſſelung wieder eröffne Innkausſtellung wieder eröffne Auch die Fernſehſtraße in Betrieb. Die 12. Große Deutſche Rundfunkausſtellung iſt zu ge⸗ wohnter Stunde wieder geöffnet worden. Vor den Toren hatte ſich wie an früheren Ausſtellungstagen wieder eine nach Hunderten zählende Menge eingefunden, die auf die Oeffnung wartete Kurze Zeit nach der Oeffnung waren die freigegebenen Hallen wieder von einer mehrtauſendköpfigen Beſucherzahl belebt. In der Halle 2, die vorſichtsha den die Apparate wieder auf t, und am Nachmittag war die Fernſehftraße ebenfalls zugänglich. Die Halle 4 iſt reſtlos vernichtet. Eine großſe Anzahl von Gerätewagen der Feuerwehr ſteht rings um die frühere Halle und die Feuerwehrmänner ſind an der Arbeit, in die noch immer ſchwelenden Trümmer Waſſer zu gießen und aufzuräumen. Die ſämtlichen übri⸗ gen Hallen, darunter auch die Hallen 3 und 5, von denen es zunächſt hieß, daß ſie vom Feuer angegriffen eien, ſind vollkommen erhalten, Eine Pionierkompanie greift ein. Während noch ununterbrochen in das rauchende, zu⸗ ſammengebrochene Trümmerfeld der Halle 4 der Ausſtel⸗ lungshallen am Kaiſerdamm Waſſer gegeben wird, um die Schuttmaſſen abzulöſchen und abzukühlen, treffen bereits kurz nach 3 Uhr nachts die erſten Helfer für die Aufräu⸗ mungsarbeiten ein. Eine Pionierkompagnie wurde noch in der Nacht alarmiert und aus dem etwa 60 Kilometer ent⸗ fernt liegenden Zoſſen nach dem Berliner Weſten geſchafft. Gleich nach ihrem Eintreffen trat ſie in Tätigkeit und leiſtete in mehreren Ktunden angeſtrengteſter Arbeit kaum Glaub⸗ liches. lber geräumt war, wur⸗ Zwei Todesopfer In dem amtlichen Schlußbericht über das Brandunglück heißt es u. a.: Der Vertreter der Firma Stein, Karl Uebler aus Nürnberg, der heldenmütig den Verſuch machte, einen Hydranten in Tätigkeit zu ſetzen, iſt von den Flammen er⸗ faßt worden. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ver⸗ ſtarb. Da zu Anfang die Gefahr eines Uebergreifens der Flammen auf die Fernſehhalle 3 beſtand, wurde dieſe Halle durch den Arbeitsdienſt porſorglich geräumt. Sie konnte aber bereits Dienstag früh wieder eingerichtet werden und wurde mittags zum Teil wieder in Betnieb genommen. Kurz nach Mitternacht war das Feuer in der Halle 4 ſo weit niedergekämpft, daß mit den Aufräumungsarbei⸗ ten begonnen werden konnte. Durch das Feuer iſt die Halle 4 völlig zerſtört worden. Die dort ausgeſtellten Apparate ſowie der im Keller lie⸗ ende Maſchinenraum des Ultrakurzwellenſenders ſind eben⸗ falls vernichtet. Die Amfaſſungsmauern wurden durch Pio- niere beſeitigt. Beim Brandunglück iſt noch ein zweiter Toter zu beklagen. Nahe dem Haupteingang zur Halle 4 wurde die verkohlte Leiche des Angeſtellten Keßler von der Firma Te⸗ lefunken aufgefunden. 20 verletzte Perſonen wurden in das Krankenhaus eingeliefert; doch konnte der größte Teil von 155 nach Anlegung von Notverbänden wieder entlaſſen werden. Rettungstat des Fahrſtuhlführers Bei dem ſchweren Brandunglück, das auch den Funk⸗ turm bedrohte, zeichnete ſich der Führer des Fahrſtuhls zum Reſtaurant des Funkturms durch eine bewundernswerte Haltung aus. Als die Halle 4 bereits in hellen Flammen ſtand und die Feuergarben zum Funkturm hinaufloder⸗ ten und dort einen Teil der Lichtreklame in Brand ſetzten, die unmittelbar in der Höhe des Funkturm⸗Reſtaurants etwa 50 Meter über dem Erdboden angebracht iſt, ließ ſich der Fahrſtuhlführer nicht abſchrecken, noch einmal hinauf⸗ zefatre um einen Teil der Gäſte aus dem Reſtaurant zu ergen. Er brachte ſie wohlbehalten unten an und fuhr ſofork ein zweitesmal hoch, um noch weitere Menſchenleben zu rek⸗ zen. Obwohl die Flammen bereits durch die eiſernen Kon⸗ ſtrukkionen des Funklurms hindurch ſchlugen, gelang ihm auch kakſächlich noch die zweite Reitungskat. Erſt dann mußzte der Fahrſtuhlbefrieb eingeſtellt werden, da man be⸗ ſürchtete, daß die Keile und die Gleitkonſtruktion des Fahr⸗ ſtuhls durch die glühende Hitze nicht mehr gebrauchsfähig waren. Schaden der Induſtrie und Poft Viele Apparate vernichtet.— Sender Witzleben zerſtörk. In Halle 4 hatten die führenden deutſchen Firmen ihre Geräte zur Schau geſtellt. So ſind die Stände der Firmen Siemens, Telefunken, AG, Mende, Seibt uſw. zum größ⸗ ten Teil zerſtört worden. Auch die Reichs poſt hat einen roßen Schaden zu beklagen. Ferner ſind die beiden Ultra⸗ urzwellenſender, die täglich das Fernſehprogramm fand⸗ ten, durch die Flammen ſowie durch herunterſtürzende Bal⸗ ken vernichtet worden. Auch der alte Rundfunkſender Witz⸗ leben, der in der erſten Zeit des Rundfunks mit vier Kilo⸗ watt für Berlin arbeitete, iſt den Flammen zum Opfer ge⸗ fallen. Berlin. Der für Dienstag abend in Ausſicht genom⸗ mene Empfang von Mitgliedern des Strafrechts⸗ und Ge⸗ fängnis⸗Kongreſſes durch die Reichsregierung iſt mit Rück⸗ ſicht auf das ſchwere Unglück in Berlin ben Maßnahmen gegen die Landflucht Im Noffalle Einſatz des Arbeitsdienſtes zur Einbringung der Ernte. Der Präſident der Reichsanſtalt hat die Landesarbeits⸗ ämter in einem Erlaß erſucht, dem Mangel an Arbeits- kräften in der Landwirtſchaft die allergrößte Aufmerkſam⸗ keit zu ſchenken und alles zu tun, was in ihren Kräften ſteht, um dieſer Gefahr entgegen zu wirken. Insbeſondere ſoll die Abwanderung von Knechten und Mägden und ſonſtigen landwirtſchaftlichen Arbeitskräften gegebenenfalls mil den ſtrengen Möglichkeiten der Anord- nung zur Befriedigung des Bedarfes an Arbeitskräften der OLandwirkſchaft bekämpft werden In einem weiteren Erlaß der Reichsanſtalt wird von der Bereitwilligkeit des Arbeitsdienſtes Kenntnis gegeben, in Notfällen bei der Einbringung der Ernte zu helfen. Der Einſatz des Arbeitsdienſtes iſt vorgeſehen, wenn von der zuſtändigen Regierungsſtelle und dem zuſtändigen Kreisbauernführer ein Notſtand hinſichtlich der Unaufſchieb⸗ barkeit der Arbeiten und hinſichtlich der Unmöglichkeit, rechtzeitig andere Arbeitskräfte zu beſchaffen, anerkannt wird. Im Intereſſe eines ordnungsmäßigen Einſatzes in der Landwirtſchaft ſollen die Arbeitsämter mit den zuſtän⸗ digen Stellen die Verbindung wegen des Einſatzes des Ar⸗ beitsdienſtes aufnehmen. Dabei gilt als Richtlinie, daß der Arbeitsdienſt erſt eingeſetzt wird, wenn das zuständige Ar⸗ beitsamt eine Erklärung abgegeben hat, daß es nicht in der Lage ſei, die benötigten Arbeitskräfte für die Erntezeit zu beſchaffen. Fälſchung eines Filmes Enkſtellende Aenderungen bei„Petterſon und Bender“. Berlin, 20. Auguſt. In den letzten Tagen wurde von ſeiten der zuſtändigen Stelle des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda die Feſtſtellung gemacht, daß in einem Berli⸗ ner Lichtſpieltheater bei den Aufführungen des Schwe⸗ denfilms„Petterſon und Bendel“, die vom deutſchen Ham⸗ mer⸗Verleih herausgegebene und von der Zenſur genehmigte Originalkopie verſtümmelt zur Aufführung gebracht wurde. So wurde zum Beiſpiel eine ſolche geſetzwidrige Kürzung der Originalfaſſung bei dem Dialog Petterſon⸗Bendel feſt⸗ geſtellt, in dem Petterſon den Bendel fragt:„Du biſt wohl Jude, was?“ und Bendel erzählt, wie er ſieben Mal aus Schweden ausgewieſen wurde uſw. Zu dieſen unerhörten Vorgängen äußerte ſich Staats⸗ kommiſſar Hans Hinkel gegenüber einem Vertreter des „Angriffs“. Staatskommiſſar Hinkel erklärte u. a., daß auf ſeine Veranlaſſung von Beauftragten 41 Berliner Film⸗ theater beſucht worden ſeien, die zurzeit mit der Original- kopie von„Petterſon und Bendel“ beliefert worden ſeien. In vier Fällen waren im Vergleich mit dem amtlichen e der Zenſurkarke Aenderungen feſtgeſtellt wor⸗ en. In den weiteren Ausführungen Hinkels wird feſtge⸗ ſtellt, daß die Verkürzungen zweifellos von Fachleuten vor⸗ genommen ſein müſſen und daß der Inhalt des Films in ſo eindeutiger Abſicht verfälſcht und derart unverſtändlich geworden ſei, daß die Beſchlagnahme des Bildſtrei⸗ fens veranlaßt werden mußte. Hier ſollte offenbar der Schluß ſtein zu einer Reihe von Machenſchaften einer beſtimmken jüdiſchen Intereſſen⸗ ſchicht geſetzt werden, die die kulturpolitiſche Propaganda⸗ kraft des Films fürchtete und die Stirn beſaß, ſich gegen das Arkeil„ſtaatspolitiſch wertvoll“ aufzulehnen. Erſt Demonſtrationen am Kurfürſtendamm anläßlich der Uraufführung, dann Hetze der Auslandspreſſe, die Na⸗ tionalſozialiſten verdächtigte, den ſchwediſchen Film umge⸗ fälſcht zu haben. Und nun dieſe Dreiſtigkeit, unter Miß⸗ achtung der Geſetze einen als ſtaatspolitiſch wertvoll erklär⸗ ten Film hinter verſchloſſenen Türen zu ändern. Hinzu kommt, daß es ſich bei zwei von den vier Kinos um gleich⸗ geſchaltete Firmen handelt, deren jüdiſcher Hauptinhaber zwar formal⸗juriſtiſch kürzlich ausſchied, offenbar aber auch jetzt noch der eigentliche geſchäftliche und geiſtige Leiter iſt. Wie Staatskommiſſar Hinkel weiter erklärte, wird grund⸗ ſätzlich geprüft werden, welche nichtariſchen Berliner Kino⸗ theaterbeſitzer wir künftig überhaupt noch als genügend zu⸗ verläſſig anſehen können, ihr Theater entſprechend den Ge⸗ ſetzen zu führen. dee Jod auf ſlolienbried. Roman von Kurt Martin. 35 Eine Beſuchskarte lag daran. Darauf ſtanden nur zwei gedruckte Worte: Stein, Kriminalkommiſſar.— Und darun⸗ ter war mit Bleiſtift geſchrieben:„Ich komme von Hohen⸗ fried. Empfangen Sie mich unter allen Umſtänden! Es liegt im Intereſſe aller Beteiligten.“— Nora Arbö erbleichte. Ihre Hände zitterten. Sie überlegte ein paar Sekunden, dann erklärte ſie: „Verſtändigen Sie den Herrn, daß ich jetzt zurückgekom⸗ men ſei. Ich erwarte ihn auf meinem Zimmer. Er ſoll in 10 Minuten kommen.“ 5 „Bitte ſehr!“. f Während Nora Arbö unſicheren Schritts zum Lift ging, in den zweiten Stock hinauffuhr, begab ſich der Portier ins Schreibzimmer und verſtändigte den fremden Gaſt. . Paul Stein atmete auf. 5 Endlich!— Die Zeit drängte wahrhaftig!— Um drei Uhr ging der direkte Schnellzug über Wien— München nach Paris. Den konnte er bis München benützen, und dort hatte er guten Anſchluß nach Rotterdam.— a Er erhob ſich, nahm Hut und Mantel ſowie ſeine Akten⸗ taſche und ſchritt zur Treppe. Der Liftboy eilte ihm nach. „Wollen der Herr nicht fahren?“ „Danke, nein, ich habe Zeit. Ich ſteige die Treppe.“ Es war ganz ſtill in dem großen Hotel. Die meiſten Gäſte ſchliefen wohl ſchon. Hinter einigen Türen erklang Sprechen und Scherzen. Betörendes Frauenlachen drang gedämpft heraus. Und in einem anderen Zimmer ſchienen ſich zwei Menſchen ernſtlich zu ſtreiten. s Paul Stein ſtand vor Nora Arbös Tür. Er ſah nach der Uhr. Die zehn Minuten waren um. Da klopfte er und trat raſch ein. Beim Tjiſch. Schein einer mit goldgelber Seide inmitten des Zimmers, im gedämpften abgeblendeten Lampe, . Beſucher gerichtet. 5 i Er verbeugte ſich. ſtand Nora Arbö. Große, blaugraue Augen waren auf den 88 Ich muß um Verzeihung bitten, daß ich als ein Frem Politiſches Allerlei Juden als Spione. Du der Hafenſtadt Burgas am Schwarzen Meer hat die Politiſche Staatspolizei eine Spionageorganiſation aufge⸗ deckt, die für einen ſüdlichen Nachbarſtaat gearbeitet ha⸗ ben ſoll. Bisher wurden zwei Türken und zwei Juden bulgariſcher Staatsangehörigkeit verhaftet, die den Behör⸗ den bereits ſeit einiger Zeit verdächtig waren. Einer der verhafteten Türken war Lehrer an der ſtaatlichen Handels⸗ ſchule. Im Intereſſe der Unterſuchung ſind weitere Einzel⸗ heiten noch nicht bekanntgegeben worden. Innerhalb we⸗ niger Wochen iſt dies der zweite Fall, daß Juden bulga⸗ riſcher Staatsangehörigkeit der Spionage gegen ihr Gaſt⸗ land überführt werden konnten. England fordert Anterſuchung des Falles Jones. Der britiſche Konſul in Nanking hat im Namen des bri⸗ tiſchen Botſchafters im chineſiſchen auswärtigen Amt eine Note überreicht, in der eine eingehende Unkerſuchung der Umſtände, die zur Gefangennahme und Ermordung des Journaliſten Jones führten, gefordert ſowie die Verhaf⸗ tung und Beſtrafung der Schuldigen verlangt wird. Das chineſiſche auswärtige Amt erklärte ſich ſofort bereit, dem britiſchen Wunſche nachzukommen. Engliſche Offiziere bei den italieniſchen Manövern. Bei den großen Manövern der italieniſchen Armee in der Nähe des Brennerpaſſes wird das britiſche Kriegsamt von dem Leiter der Reichsverteidigungshochſchule, Gene⸗ ralmajor Haining, und von dem Generalſtabsoffizier Oberſtleutnant Arnold vertreten ſein. Irland geht nach Genf. Der Präſident des iriſchen Freiſtaates, de Valera, hat beſchloſſen, an der am 4. September beginnenden Ratsta⸗ gung perſönlich teilzunehmen. Er beabſichtigt den Stand⸗ punkt des friſchen Freiſtaates zum italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfall darzulegen und will, wie verlautet, die Bereit⸗ willigkeit ſeiner Regierung zum Ausdruck bringen, die Be⸗ mühungen des Völkerbundes zur Erhaltung des Friedens und der Unabhängigkeit Abeſſiniens in jeder Hinſicht zu unterſtützen. Zum 19. Auguſt Der„Budapeſti Hirlap“ zum Jahrestag der denkwürdigen Volksabſtimmung. Budapeſt, 21. Auguſt. Zu der Jahreswende des Ta⸗ ges, an dem der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler auf Grund der Volksabſtimmung vom 19. Auguſt das Erbe Hindenburgs antrat, widmet der der Regierung naheſte⸗ hende„Budapeſti Hirlap“ dem neuen Deutſchland und ſei⸗ nem Führer Adolf Hitler Worte begeiſterter Anerkennung. Der 19. Auguſt 1934 ſei— ſo ſchreibt das Blatt— ein ent⸗ ſcheidender Abſchnitt in der Entwicklung des deutſchen Na⸗ tionalſozialismus geweſen. Dieſer Tag ſei für den Führer Adolf Hitler nicht nur von ſymboliſcher Bedeutung, ſon⸗ dern ſtelle die reſtloſe und endgültige Verwirklichung ſeiner Ziele dar. Von dieſem einen Jahr, ſeitdem Adolf Hitler als Staatsoberhaupt die Geſchicke des deutſchen Volkes lenke, könne geſagt werden, daß der deutſche Reichskanz⸗ ler das ſturmgepeitſchte deutſche Staatsſchiff mit feſter Hand und ſicherem Auge gelenkt habe. Dieſes erſte Jahr der offi⸗ ziellen Staatsführung Deutſchlands durch Adolf Hitler habe im Zeichen des ſicheren Fortſchritts und des Aufbaues des neuen Deutſchland geſtanden. Das Blatt weiſt dann auf die außenpolitiſchen Erfolge hin und ſchließt mit der Feſtſtellung, daß das nationalſo⸗ zialiſtiſche Deutſchland nach allen dieſen Erfolgen an der Jahreswende des 19. Auguſt mit berechtigtem Stolz ſeinen Führer feiern könne, der das Staatsſchiff mit ſo ſicherer Hand durch alle Klippen leite. Warſchau. Die Verhandlungen zwiſchen Danzig und Polen auf Grund der Vereinbarung vom 8. Auguſt haben in Warſchau begonnen. La Plata. Bei der Ausſprache über die neue Wahlge⸗ ſetzvorlage in der Abgeordnetenkammer der Provinz Bue⸗ nos⸗Aires wurde von der Galerie eine Bombe gegen das Rednerpult geworfen. Ein Abgeordneter löſchte geiſtesge⸗ genwärtig die Zündſchnur und verhinderte ſo eine Explo⸗ 8 Galeriebeſucher wurden verhaftet. Kurzmeldungen Nieſenſtadion für Nürnberg Platz für 200 000 Zuſchauer. Der Führer und Reichskanzler hat bei ſeinem Ves in Nürnberg gelegentlich der Beſichtigung des Zeppeli. Feldes dem Architekten Speer den Auftrag erteilt, im Sh diongelände eine Kampfbahn für ſportliche Großveranfn, tungen zu ſchaffen die der Stadt der Reichsparteitage en, ſpricht und 150 000 bis 200 000 Zuſchauern Platz bietet du. mit erhält Nürnberg das größte Stadion, das jemals err. tet wurde. Das Reichsſportfeld in Berlin und das Olym⸗ piſche Stadion in Los Angeles faſſen nur 100 000 b 120 000 Beſucher. Deutſches Verkehrsflugzeug rettet däniſchen Milikärſſſege aus Seenok. Kopenhagen, 20. Auguſt. Ueber den Sund bei Kopen. hagen geriet am Montag mittag ein däniſches Militärſſug zeug ins Trudeln. Der Flugzeugführer, Kapitän Larſen konnte ſich nur durch Fallſchirmabſprung retten. Er ging mitten auf dem Sund nieder und geriet in Gefahr, unter, zugehen. Fliegerkapitän Kaſpar der Deutſchen Lufthanſg, der mit dem planmäßigen Verkehrsſeeflugzeug„William Langanke“ aus Oslo in Kopenhagen eingetroffen war, flo ſofort zur Unfallſtelle und waſſerte in unmittelbarer Nih⸗ des Verunglückten. Der deutſche Bordfunker Schneider ſprang ins Waſſer, um Larſen überzuholen. Den gemein ſamen Bemühungen der dreiköpfigen Beſatzung der dei ſchen Maſchine, zu der auch der Funkmaſchiniſt Fahren. bruch gehört, gelang es, den däniſchen Fliegeroffizier wohl. behalten an Bord zu nehmen und an Land zu bringen. Budapeſt. Die Leiter des Bauarbeiterverbandes und die Streikleitung haben am Montag beſchloſſen, den el Wochen dauernden Streik der Bauarbeiter zu beenden Je treikenden werden angewieſen, Mittwoch früh die Arbe wieder aufzunehmen. i Blutige Anruhen Gendarmerie ſchießt auf die Bevölkerung. Belgrad, 21. Auguſt. Ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen der Bevölkerung and der Gendarmerie wird aus Kogatitza in Bosnien ge. meldet. Die Gendarmerie machte von der Schußwaffe 6 brauch und kötete zwei Bauern, während fünf ſchwer und 19 leichter verletzt wurden. Aus der amtlichen Darſtellung iſt die Urſache des blu zen Zwiſchenfalles nicht klar erſichtlich. Dieſer Darſtellug zufolge iſt in der Nähe der orthodoxen Kirche ein Flugzeug aͤbgeſtürzt, das Propagandamaterial abgeworfen hal. Einige Muſelmanen wollten dem abgeſtürzten Flieger zu Hilfe eilen und überquerten dabei den Kirchenplatz auß dem die orthodoxe Gemeinde verſammelt war. Die Ve, ſammelten proteſtierten gegen die Anweſenheit der Muſel manen und es entſtand eine Schlägerei. Als die Gendar“ men den Streit ſchlichten wollten wurden ſie von den Mu ſelmanen und den Orthodoxen gemeinſam angegriffen un) mit einem Steinhagel überſchüttet. Fünf Gendarmen und ein Gendarmerieoffisier wurden dabei verletzt. Neuer Dammbruch in China Bevölkerung auf der Flucht. Schanghai, 21. Auguſt. Durch über 30 Bruchſtellen im neuen Deich des e. ſchanhu-Sees, deſſen loſe Erde dem ungeheuren Druck de Waſſermaſſen nicht ſtandhalten konnte, ſtrömt die Hochflül nach Nordkjangſu, das von den Bewohnern krotz poltzell, cher Aufforderung zur Mitarbeit an den Deichverſtärkunge fluchtartig verlaſſen wird. Man befürchtet eine Kataſtroßhe ähnlich der in Weſt⸗Schankung. N Der Vorſitzende der Hochwaſſerhilfsſtelle des Landes Hſuſchihying, beziffert den Schaden in Weſt⸗Schantung auß 250 Millionen Dollar. Ueber 80 000 Quadratkilometer sind überſchwemmt. Annähernd ſechs Millionen Flüchtlinge be finden ſich in verzweifelter Lage. Hſuſchihying teilte weiln mit, daß der Hochwaſſerſchaden in der Provinz Honan 9. Millionen Dollar betrage. Hier ſeien eine Million Men ſchen geflüchtet. Das überflutete Gebiet ſei 6000 Quadra kilowefer groß. 0 der mitten in der Nacht hier bei Ihnen eindringe, gnädige Frau. Aber beſondere Umſtände zwingen mich dazu.“ Sie fragte zögernd. „Was wollen Sie von mir?“ 5 3 „Einige Auskünfte!— Geſtatten Sie, daß ich ablege? „Bitte!“ Sie ging langſam zu dem Divan hinten im Halbſchat⸗ ten des Gemaches und deutete auf einen Seſſel daneben. „Nehmen Sie Platz!“ i Er folgte ihrer Aufforderung. „Ich danke Ihnen.“ „Wie kamen Sie dazu, mich hier aufzuſuchen?“ Er öffnete ſeine Aktentaſche und zeigte ihr das in Joa⸗ chim Gerdaßlens Arbeitszimmer gefundene Frauenhaar. „Was ſoll das?“ „Dies Haar ſtammt von Ihnen, gnädige Frau.“ „Wober wiſſen Sie das?“ 8 „Ich fand dies Haar auf Hohenfried, im Arbeitszimmer Joachim Gerdahlens.“ „Muß es da von mir ſtammen?— Ich verſtehe das nicht!“ 5„Bitte, wir wollen uns an Tatſachen halten!“ „Ja, und?“ 5 „Es ging auf Hohenfried nur eine Frau mit langen goldblonden Haaren aus und ein— Sie! „Ich— ſoll auf Hohenfried geweſen ſein?“ Seine Stimme klang ſchroff. „Bitte keine Komödie! Meine Zeit iſt zu koſtbar dazu. — Ja, Sie waren auf Hohenfried. Ihr Haar, das ſie dort verloren, beweiſt es mir. Sie waren in der Nacht des 23. Auguſt auf Hohenfried, waren in der Nacht im Arbeitszim⸗ mer Joachim 0h u 15 Bitte, das ſteht feſt!l— Ich be⸗ ſitze noch mehr von Ihnen!“ 1 5 Er bot ihr die beiden von Sigrit Sundborg im Schreib⸗ tiſch Joachim Gerdahlens gefundenen Briefe. „Da, überzeugen Sie ſichl“ Sie ſtarrte auf die beiden Schreiben. „Ja, ich— glaube Ihnen.“ „Dieſe Briefe ſtammen von Ihnen?“ „Ja.— Dieſe Briefe ſtammen von mir.“ Se: i Sie ſprang auf. N e Sie von mir? Wollen Sie mich mit die⸗ ſem Morde in Zuſammenbana bringen? Ich las es in der 8 Zeitung, daß man neuen Spuren nachgehe, daß die Schu gerichtsperhandlung vertagt wurde.— Wollen Sie jetzt ih, mit dieſem Morde in Zuſammenhang bringen?“ Stein ſchüttelte den Kopf. 5 „Nein, Sie irren ſich.— Bitte, nehmen Sie doch wi, der Platz!— Ich kam nicht als Feind zu Ihnen.— Uebe gens, wie kann man denn ſo aufgeregt ſein, wenn man en gutes Gewiſſen hat. Ich verſtehe das nicht!— Offen geſag, g Ihr Verhalten iſt ganz und gar darnach, Verdacht zu erte gen. Bitte, nehmen Sie doch Platz! Wir wollen in N miteinander ſprechen. Ich will Sie nur einiges fragen. Und als ſie ſich wieder geſetzt hatte, fuhr er fort, a „Mit dem Morde an Joachim Gerdahlen ſtehen Sie 1 0 ner Anſicht nach nicht in Verbindung. Ich wüßte nicht, wie“ Nora Arbö ſah ihn mißtrauiſch an. 2 „Ich glaube Ihnen nicht, Sie führen nichts Gutes u Schilde!“ ö „Sie irren ſich wirklich.— Mich intereſſiert nur, un nachts am 23. Auguſt während Ihrer Anweſenheit auf 9e henfried geſchah, was Sie erlebten, was Sie beobachteten was Sie hörten und ſahen!“ N „Ich— o nichts!“ „Das wollen wir nicht ſo raſch ſagen! Es gibt wo manche Dinge, die Ihnen nicht wertvoll oder aber nur fehl, nebenſächlich erſcheinen.— Ihr Verhältnis zu Joachim He dahlen müſſen Sie mir erklären. Das ſind Sie ſchon e 5 Tochter ſchuldig. Fräulein Sigrit Sundborg darf wohl! 3 anſpruchen, zu erfahren, was Sie und Joachim Gerdahle der ihr väterlicher Freund war, verband, was zwiſch Ihnen verhandelt wurdel“. Sie atmete ſchwer. „Sie kennen— Sigrit?“ f 3 „Ja, ich kenne ſie, und ich weiß, daß ſie jetzt ſcwer⸗ Leid trägt. Mit Joachim Gerdahlen ſtarb für ſie ein he ö Vater. Wohl erſt der rechte Vater! Denn ihr e d Vater ſtarb ja, als ſie noch ein kleines Kind war und Leb und Tod nicht zu werten wußte!— Und darum, wie von Fräulein Sigrit weiß, tat ihr die treue Liebe Joa Gerdahlens dringend not. Sie ſtand wohl ganz a der Welt. Vor allem ſtand ſie wohl innerlich all Sie wiſſen das ja beſſer als ich, ſollten es wiſſen!l“ f 5 15 anſtal, ge ent. et. Da. errich Alm N bzw. flieger Kopen, Larſen * r ging Unter. thanſa „ Billiam , flog Nähe hneider jemein r deut Fahren wohl en. es und hen eit en. A 1 Arbeit ust. kerung ien ge⸗ ffe Ge er und 5 blu stellung Lugzen 0 hatte. eger z U atz, auf je Ver „ Muſel⸗ gendar⸗ en Mu fen und den und guſt. es Wei ruck der Hochſlu poltzeil, irkungen aſtrophe Landes, ung a f ter ſind inge be⸗ e weit l pnan 9 n Me * Juadrat — Schi etzt m och 1 — Ueb 5 ih i i- man ei n geſa 0 zu erke; in Ru agen.“ 1 . Sie mei gt, wiel utes il nur, wal auf He hachtet ibt w el 0 nur ſehl him Get Ihtel ö ö 0 3 beitsdienſt, ein Zug f 5 am 10. September; 4 Züge SS. 2 9 205, 11 Sep Aus dem ladschen Land Kreisleitertagung der NSO Ap, Gau Baden () Karlsruhe, 20. Aug. In der Reichsſtatthalterei waren am Sonntag die Kreisleiter der NSDAP, Gau Baden, ver⸗ ſammelt. Anweſend waren auch die Mitglieder der badiſchen Regierung, ſowie ſämtliche höheren Führer der Partei und ihrer Gliederungen. Es wurden die aktuellen Fragen des politiſchen Kampfes beſprochen und die Einzelheiten für die nun bald beginnende Kundgebung des Winterkampfes der Partei bekanntgegeben. Gauleiter Robert Wagner ſprach über die politiſche Lage und den Abwehrkampf der Partei gegen die Uebergriffe der Staatsfeinde. Er bezeichnete als wichtigſtes Ziel die Durchdringung unſeres Volkes mit der mationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Am gleichen Tage fand auch eine Tagung der führer und Abteilung Bann⸗ eiter des Gebietes Baden der HJ in Karlsruhe ſtatt. Geb führer Kemper entwickelte die Ein⸗ zelheiten der Aktion„Für die Einheit der Jugend“, die für den Monat Oktober geplant iſt und in U ie geſamte Partei und ihre Gliederungen im Gau einſchalten werden. 40 politiſche Maſſenkundgebungen in Baden () Karlsruhe, 20. Aug. Auf der Kreisleitertagung der NSDAP, Gau Baden, ſprach u. a. auch Gauleiter Robert Wagner über die politiſche Lage und den Abwehrkampf der Partei gegen Uebergriffe der Staatsfeinde. Am 29. Auguſt wird der Gau Baden der NSDAP eine große Propaganda⸗ aktion durchführen und in ganz Baden gleichzeitig 40 po⸗ litiſche Maſſenkundgebungen abhalten. Auf dieſen Kundge⸗ bungen werden namhafte Parteigenoſſen das Wort ergreifen. () Segelflugzeug verunglückt. Am Dienstag nachmitta 9 2 33 5 N 1 verunglückte auf dem hieſigen Flugplatz ein Segelflugzeug. Der Segelflieger kam ums Leben. * hl.(Tödlich verunglückt.) Auf tragiſche im benachbarten Neuweier der 55 Jahre alte Fuhr r Johann ums Leben. Als er mit ſeinem Fahrrad von Selbach nach Hauſe fuhr, flog ihm der Hut vom Kopfe. Als er danach greifen wollte, rutſchte ſein über die Lenkſtange hängender Rock vom Rad und verfing ſich in den Speichen des Vorderrades. Weis kam dadurch zu Fall und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er im Kran⸗ kenhaus Baden⸗Baden ſtarb. Sulzbach bei Weinheim.(Betrunkener Rad⸗ fahrer verunglückt.) Beim Schulhaus fuhr ein Rad⸗ fahrer in völlig betrunkenem Zuſtand gegen ein entgegen⸗ kommendes tſchechoſlowakiſches Auto. Er wurde gegen den Kühler geſchleudert und blieb mit ſchweren Verletzungen lie⸗ gen. Der Verunglückte, ein Mann aus Heppenheim, wurde in das dortige Krankenhaus transportiert. Die Fahrzeuge wurden ſchwer beſchädigt. () Waldshut.(Dr. Wacker auf der Küſſa⸗ burg.) Kultusminiſter Dr. Wacker beſuchte am Sonntag in Begleitung von Miniſterialdirektor Gärtner das Feſtſpiel „Salpeterer“ auf der Küſſaburg. Nach dem Spiel wurde dem Miniſter ein Salpeterer⸗Lederalbum mit den Bild⸗ niſſen der Beteiligten und deren perſönlichen Einzeichnungen überreicht. Aus den Nachbarländern Frankenthal.(BBDom Anhänger eines Laſtzu⸗ ges getötet.) Auf der Flomersheimer Straße in der Nähe der Zuckerfabrik geriet am Dienstag abend der mit ſeinem Fahrrad auf dem Heimweg befindliche 65 Jahre alte Georg Unrath von Frankenthal unter den Anhänger eines mit Kies beladenen Laſtzuges. Unrath wurde überfahren, etwa 20 Meter nnitgeſchleift und war auf der Stelle tot. Darmſtadt.(Schwätzer vor dem Sonderge⸗ richt.) Wegen ſtaatsfeindlicher Aeußerungen und An⸗ griffe auf die Reichsregierung ſowie die nationalſoziali⸗ ſtiſche Bewegung hatten ſich 5 Perſonen vor dem Sonder⸗ gericht zu verantworten. Der 26jährige Rudolf Frickel aus Darmſtadt, der vor 1933 ein fanatiſcher Kommunist war und auch heute noch zu ſein ſcheint, erhielt zwei Jahre Ge⸗ fängnis. Der aus dem Saargebiet ſtammende Franz Kaſpar wurde zu ſieben Monaten Gefängnis verurteilt. Die übrigen Angeklagten erhielten Gefängnisſtrafen von zwei bis dier Monaten. Leeheim(Rhein).(Beim Baden ertrunken.) Der 46jährige Anton Blum aus Nieder⸗Ramſtadt badete im Rhein. Plötzlich rief er um Hilfe und ging unter Man konnte den Verunglückten zwar bald darauf bergen, doch wären die ſofort angeſtellten Wiederbelebungsverſuche er⸗ folglos. Blum hatte einen Herzſchlag erlitten. * Frankfurt a. m. Todesfahrt eines Rad⸗ fahrers.) Der 28jährige Sohn des Wiesbadener Zim⸗ mermanns Belz fuhr mit dem Rade die Hohe Wurzel nach Wiesbaden hinunter. In einer Kurbe wurde er nach außen getragen und prallte gegen ein aus entgegengeſetzter Rich⸗ tung kommendes Auto. Bei dem Zuſammenſtoß wurde der junge Mann ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf verſtarb. Sein hinter ihm fahrender Bruder mußte das Unglück mik anſehen, ohne helfend einſpringen zu können. 465 Sonderzüge für den Reichsparteitag Nürnberg, 20. Auguſt. Für den Reichsparteitag 1935 ſind an Sonderzügen vorgeſehen(nach dem Stand vom 15. Auguſt 1935): Für den Arbeitsdienſt 61 Züge, für die DA 8 Züge, für den DLV 3 Züge, für die HJ 45 Züge für die politiſchen Leiter 196 Züge, für SA und NSKK 105 Züge, für die SS 31 Züge, für die Wehrmacht 16 Züge, zuſam⸗ men 465 Züge. Die Sonderzüge für die verſchiedenen Gliederun⸗ gen treffen wie folgt ein: Am 6. September: 5 Züge HJ, ein Zug politiſcher Leiter; am 8. September: 2 Jüge Ar⸗ SS; am 9. September: 11 Züge SS, üge SS, 11 Züge Sa, 14 Züge Wehrmacht; am 10. 1 9 4 Züge S8, 2 Züge politiſcher Leiter, 59 Züge Arbeitsdienſt; am 11. September in den Morgenſtunden: 5 Züge politiſcher Leiter Vom 11. abends, bis 13 Septem- ber, vormittags, die reſtlichen 184 Züge mit politiſchen Lei⸗ tern, anſchließend 40 Züge HJ. 12 Züge SS. 2 Züge Wehr⸗ macht und weiter bis Samstag, den 14. Sepember, 15 Uhr, noch 94 Züge Sa und NS ſowie 3 Züge SS, 3 Züge Doe und 8 Züge DA. Waltrop.(Mit dem Motorrad in den Tod.) In der Nacht fanden zwei Fußgänger auf dem Oberlipper⸗ weg in Waltrop⸗Elmenhorſt einen Motorradfahrer neben ſeiner Maſchine tot auf. Die Ermittelungen ergaben, daß der Tote der 25 Jahre alte Schneidermeiſter Heinrich Seer aus Datteln iſt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Seer bei dem ziemlich ſtarken Nebel nicht vorſichtig genug ge⸗ fahren iſt. 5 8 Aachen.(Metzgerei geſchloſſen.) Auf Anord⸗ gung des Regierungspräſidenten iſt in Haaren einem Metz⸗ ger die Fortführung ſeines Betriebes unterſagt und die Schließung ſeiner Geſchäfts- und Betriebsräume veran⸗ laßt worden. Der Metzger hatte, ſo teilt die Regierungs⸗ preſſeſtelle mit, in ſeinem Ladenlokal ein Preisverzeichnis zum Aushang gebracht, das den amtlichen Vorſchriften nicht entſprach. Auf dieſem Preisverzeichnis waren Preiſe eingeſetzt, die höher waren als die Preiſe, die auf dem im Schaufenſter angebrachten, den amtlichen Vorſchriften ent⸗ prechenden Preisverzeichnis verzeichnet waren. Auch hatte der Metzger trotz wiederholter Verwarnungen und bereits verhängter Ordnungsſtrafe ſich beharrlich gewei⸗ gert, die Herabſetzung ſeiner Preiſe vorzunehmen. Ahrweiler.(äWinzerfeſt.) Am 1. September dieſes Jahres findet in Ahrweiler das Winzerinnenfeſt ſtatt. Es wird ein großer Feſtzug veranſtaltet und auf dem Hinden⸗ burgplatz finden Winzerinnentänze ſtatt. In allen Zelten herrſcht Jubel und Trubel. Dieſes Feſt, das erſtmalig im vergangenen Jahre veranſtaltet wurde, war von nah und fern gut beſucht. Zahlreiche Verkehrsunfälle — Schwäbiſch⸗Hall, 20. Aug. Auf der Landſtraße Bu⸗ benorbis— Mainhardt ereignete ſich ein ſchwerer Anglücks⸗ fall, der ein blühendes Menſchenleben forderte. Der 22⸗ jährige Bautechniker Eberhard Roos von Stuttgart, der in Hall angeſtellt iſt, wollte mit ſeinem Motorrad ſeine in Stuttgart wohnhaften Eltern beſuchen. Er ſtieß an einer Straßenkreuzung mit einem Perſonenauto zuſammen und er⸗ litt dabei einen ſchweren Schädelbruch, an deſſen Folgen er im Haller Krankenhaus verſtarb. Am gleichen Tage kam bei Gelbingen ein Motorradfahrer in einer Kurve, die er offenbar zu kurz nahm, mit ſeinem Fahrzeug zu Fall. Er ſelbſt zog ſich einen Ober⸗ und Anter⸗ ſchenkelbruch zu, ſeine Begleiterin einen ſchweren Schädelbruch und ſtarb. — Heuchlingen, OA. Aalen, 20. Aug. In der Nähe des Dorfes fuhr ein ſchulentlaſſener Junge mit ſeinem Fahrrad auf der Hauptverkehrsſtraße auf das elterliche Feld. Beim Amſpannwerk bog er, ohne ein Zeichen zu geben, nach links auf einen Feldweg ein. In dieſem Augenblick über⸗ holte ihn ein Aalener Auto, das den unvorſichtigen Jungen erfaßte und etwa 20 Meter ſamt dem Fahrrad mitſchleifte. Der Junge blieb tot am Straßenrand liegen, während das Auto auf einen Baum fuhr und ſchwer beſchädigt wurde. — Eßlingen, 20. Aug. Auf der Straße Brühl⸗Eßlingen ereignete ſich ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſonen⸗ kraftwagen und einem Motorradfahrer. Hierbei hat der Lenker des Motorrads ſo ſchwere Verletzungen davongetra⸗ gen, daß er auf dem Weg zum Krankenhaus verſtarb. — Haidgau, OA. Waldſee, 20. Aug. Hoch auf dem Berg geriet auf bisher noch ungeklärte Urſache das der Witwe Renz gehörende und unter dem Namen„Weberleshof“ be⸗ kannte Oekonomiegebäude in Brand. In kürzeſter Zeit war die Feuerwehr des Ortes zur Stelle, doch war infolge des dort herrſchenden Waſſermangels an ein Löſchen nicht zu denken. Die Familie Renz konnte, da das Feuer mit raſender Geſchwindigkeit um ſich griff, außer dem lebenden Inventar nichts mehr retten. Etwa 60 Zentner Frucht und 40 Scheffel neuer Weizen, die ganzen Futtervorräte, ſämtliche landwirt⸗ ſchaftlichen Geräte, im Wohngebäude das Mobiliar, zwei Ausſteuern von erwachſenen Töchtern, die Kleider, alles wurde ein Raub der Flammen. A In der eigenen Schlinge gefangen. Der 27jährige Ludwig Schramm wurde von drei Arbeitern in einer Straße in Lichtenfels zwiſchen zwei Säcken liegend aufge⸗ funden. Schramm hatte eine Schlinge um den Hals, an der die Säcke befeſtigt waren. Er gab noch einige Lebenszeichen von ſich, doch trat der Tod alsbald ein. Die polizeilichen Erhebungen ergaben, daß Schramm das Opfer ſeiner eige⸗ nen Dieberei geworden iſt. Er war in der Nacht in den Garten eines Kaufmanns eingeſtiegen und hatte hier zwei Säcke mit Gemüſe geſtohlen. Die beiden Säcke befeſtigte Schramm an einen Strick, den er über die Schultern und um den Hals legte. Beim Transport ſcheint einer der Säcke von der Schulter herabgerutſcht zu ſein, ſo daß die Schlinge zuſammengezogen wurde und den Tod Schramms verur⸗ ſachte. A Elſäſſiſche Mühle eingeäſchert. In der Mühle Peter⸗ ſchmitt in Diesheim brach Feuer aus, das ſich ſo raſch aus⸗ breitete, daß die große Mühle mitſamt dem Wohnhaus eingeäſchert wurden. Das Vieh konnte noch gerettet wer⸗ den. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 300 000 Franken. Als Brandurſache kommt entweder Kurzſchluß oder Flam⸗ menrückſchlag des Rohölmotors, der die Mühle trieb, in Frage. Schwarzwälder Hof⸗ Veteranen NR DV. Mit dem Schwarzwald, dem„Black Foreſt“, iſt auch das Schwarzwaldhaus international bekanntge⸗ worden: Würdig und kraftvoll ſteht es in der Landſchaft, an ſchützende Hänge geſchmiegt. Alle Räume, Wohnflächen und Wirtſchaftsteile des Anweſens ſind unter einem tiefherab⸗ gezogenen Dach zu einem abgeſchloſſenen Ganzen vereinigt. Dieſe alten heimeligen Schwarzwaldhäuſer ſind immer ein Blick und Stimmungsfang für den Fremden; in dieſer typiſchen Form gehen ſie nicht weſentlich nordwärts über den großen Kinziggraben hinaus. Noch findet man ſie dort und in den Seitentälern, die ſüdlich den Kniebisſtock anſtrahlen, im Tal der oberen Kinzig, auch der kleinen Kinzig, im Wolftal, wo zu den Bauten die Scha p⸗ bacher Trachten treten, aber hauptſächlich ſtehen ſie damn ſüdwärts, bilden im bekannten Gutachta! ſchöne Kolonien, klettern in den Seitentälern bis hoch an den Gebirgskamm, einſam und jedem Zufall preisgegeben, ſind wiſſermaßen Wegleiter für die Schwarzwaldbahn, tauchen jenſeits der gro⸗ ßen Waſſerſcheide zwiſchen Rhein und Donau wieder im Breg⸗ tal auf und erſtrecken ſich auch weſtwärts ins langgedehnte Wildgutach⸗ und Simonswäldertal in den Breis⸗ au. Gehen dann, mehr zerſtreut, auch in den Süden über, open aber vielfach unter den Wellen heutigen Verkehrs nicht mehr ſo zur Geltung, zumal ihrer immer weniger wer⸗ den, und die bauten, wenn ſie auch im alten Stil ge⸗ halten ſind, doch in vielem modernen Vorſchriften genügen müſſen. So wird das alte gemütliche Strohdach immer mehr durch das Ziegeldach verdrängt. e Lalcale ſeuuad schau Der erſte Seckenheimer Dorfabend fand am letzten Samstag im„Deutſchen Hof“ ſtatt. Landjugend, HJ und BdM e hatten ſich zuſammengefun⸗ den, zu denen ſich auch noch auswärtige Gäſte geſellten. Wenn auch dieſe Zuſammenkunft der Dorfjugend nicht in dem Rahmen ſtattfinden kann, wie man dies eigentlich verſtehen ſollte, auf dem Dorfplatz unterm Lindenbaum⸗ ſo war für den erſten derartigen Abend doch der frucht⸗ bare Boden gefunden, auf dem weitergebaut werden kann. Mit einem ſinnvollen Gedicht eingeleitet, begrüßte zunächſt Jungbauernführer Treiber die Erſchienenen. An⸗ ſchließend ſprach der Leiter des Dorfabends, Ding über das Bauerntum von heute, von Blut und Boden als Urquell alles Lebens. Seine Rede klang aus in der Mahnung, nicht abſeits zu ſtehen, ſondern ſich einzuglie⸗ dern in den Dienſt an Volk und Vaterland. Seine Ausführungen fanden reichen Beifall. Gedichte und Spiele wechſelten nun im Verlauf des Abends mit gemeinſam geſungenen Liedern ab und nur zu raſch verflogen die gemütlichen Stunden. Kreisbauernführer Treiber gab ſeiner Freude Aus⸗ druck über den wohlgelungenen Abend. Dieſe Abende ſeien dazu angetan, Sitten und Gebräuche wieder auf⸗ leben zu laſſen, die im Bauerntum wurzeln. Daß, wo Jugend ſich verſammelt, auch dem Tanz gehuldigt wird, iſt ſelbſtverſtändlich und beim Klang der Fiedel zu ſchönen alten deutſchen Tänzen und an⸗ regender Unterhaltung nahm der erſte Dorfabend ſeinen Ausklang. * Lohnſteuerabzugsbelege für 1934. Arbeitgeber und Arbeitnehmer waren verpflichtet, bei Beginn dieſes Jahres die in ihrem Beſitz befindlichen Steuerkarten für 1934 an das Wohnſitzfinanzamt des betreffenden Arbeitnehmers abzuliefern. Wer dieſer Verpflichtung bis jetzt nicht nachgekommen iſt, tut gut, wenn er das Ver⸗ ſäumte ſof ort nachholt, da er ſonſt eine ſtrenge Be⸗ ſtrafung durch das Finanzamt zu gewärtigen hätte. * — Urlaub zum Reichsparteitag in Nürnberg. Zum Reichs⸗ parteitag in Nürnberg, der in dieſem Jahre vom 10. bis 16. September ſtattfindet, kann, nach einem Runderlaß des Reichsinnenminiſters an alle oberſten Reichsbehörden, Reichs⸗ ſtatthalter, preußiſchen Behörden uſw., den Beamten, Be⸗ hördenangeſtellten und ⸗arbeitern, die nachweiſen, daß ſie auf Veranlaſfung oder mit Billigung der NS DA am Partei⸗ tag teilnehmen, der erforderliche Urlaub ohne Anrechnung auf den Erholungsurlaub und mit Fortzahlung der Ge⸗ halts⸗ und Lohnbezüge erteilt werden, ſoweit dienſtliche Be⸗ lange nicht entgegenſtehen. Die Gemeinden, Gemeindever⸗ bände und ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts ſind erſucht worden. entſprechende Anordnungen zu erlaſſen. Eine Erſtattung von Koſten aus der Reichskaſſe kormt nicht in Frage. — Keine Minderung der Verſorgungsgebührniſſe bei Ge⸗ währung von Uebungsgeld. Der Reichskriegsminiſter hat in einem Erlaß die Zahlung der Verſorgungsgebührniſſe ehe⸗ maliger Soldaten geregelt, die in den Beurlaubtenſtand tre⸗ ten. Darnach hat auf die Weitergewährung des Ruhegehalts, das Offiziere bei ihrem Ausſcheiden nach mindeſtens zehn⸗ jähriger Dienſtzeit erhalten, die Ernennung zum Offizier des Beurlaubtenſtandes keinen Einfluß. Nur bei Wiedereinſtellung im aktiven Wehrdienſt erliſcht der Anſpruch, um bei Wieder⸗ entlaſſung neu feſtgeſtellt zu werden. Den ehemaligen Sol⸗ daten, die nach dem Reichsverſorgungsgeſetz mit Rente uſw. verſorgt werden, bleibt der Anſpruch auf dieſe Verſorgung auch dann gewahrt, wenn ſie zu Uebungen des Beurlaubten⸗ ſtandes einberufen werden. Der auf Grund des Wehrmacht⸗ verſorgungsgeſetzes erworbene Anſpruch auf Ruhegehalt oder Uebungsgebührniſſe bleibt allen in den Beurlaubtenſtand überführten Soldaten erhalten. Wenn ehemalige Offiziere und Soldaten der alten oder neuen Wehrmacht während einer Uebung im Beurlaubtenſtand ein Uebungsgeld oder ſonſtige Bezüge erhalten, ſo ſind dieſe Bezüge nicht als Ein⸗ kommen aus einer Verwendung im öffentlichen Dienſt an⸗ zuſehen. Ein Ruhen der Verſorgungsbezüge tritt alſo aus Anlaß des Bezuges von Uebungsgeld uſw. nicht ein. — Starker Rückgang der Zwangsverſteigerungen. Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts wurden im Jahre 1934 in Deutſchland insgeſamt 4510 Zwangsverſtei⸗ gerungen land⸗ und forſtwirtſchaftlicher Grundſtücke mit einer Fläche von 61349 Hektar eingeleitet. Damit hat die Zahl der eingeleiteten Verfahren gegenüber dem Vorjahre um 28.3 Prozent, die Fläche um 46.9 Prozent abgenommen. Die Zahl der im Jahre 1934 durchgeführten Zwangsverſteige⸗ rungen beträgt 1518 mit einer Geſamtfläche von 28 462 Helles nnd iſt um 8.7 Prozent geringer als im Vorigßre. Die Höfe haben oft familiäre, kulturelle und politſſche Geſchehniſſe durch Jahrhunderte überdauert. Manchmal har man es buchſtäblich mit bemooſten Häuptern zu kun. Ihr Leben läßt ſich lange zurück verfolgen. Bei 300 Jahren fängt es an, intereſſant zu werden; man ſteigt aber tiefer in die Vergangenheit hinein, und die älteſten Bauten dieſer Art werden wohl die im Bregtal zwiſchen Furtwangem und Vöhrenbach ſein. Da ſtehen die wetterharten, hoch⸗ geſattelten Häuſer auf einem Steinſockel, aus ſchwerem kan⸗ tigen Schwarzwaldholz erbaut. Auch in den Seitentälern der Breg, von Hammereiſenbach aufwärts in Richtung Neuſtadt, trifft man noch auf derlei bejahrte Häuſer und Höfe, die teilweiſe Rieſenausmaße haben und als Poſt⸗ haltereien einſt einer wichtigen Aufgabe dienten. Von dem Betrieb jener Zeiten, wo die Pferdewechſel Leben und Ver⸗ kehr brachten, iſt nichts mehr übrig geblieben als ſchöne, aber melancholiſch vereinſamte gewerbliche Zeichen alter Glanztage⸗ Dieſe trutzigen Hofgeſtalten ſind gleichſam Alleingänger, wie es vielfach auch die Beſitzer, die Familien, waren. Eine kernige, zurückhaltende eee wohnte in ihnen; ſie hatte ihren Stolz, ihr Gefühl der Unabhängigkeit. Man wollte dem Nachbar nicht zu nahe ſein und baute entſprechend weitab den Einzelhof; das geſchloſſene Dorf, die Reihenſied⸗ lung blieb gewiſſen Brennpunkten vorbehalten. Der Schwarz⸗ waldhof ward in ſeiner oft kilometerweiten Entfernung vom zugehörigen Orte der„Zinken“, der jenſeits von Bergen und Kämmen ein Leben für ſich führte. So ſind ſie ſtolze Re⸗ präſentanten einer Eigenart, die ud utſchen Ge⸗ birge im Rheinknie mit zu ſeiner theit bei deutſchen und ausländiſchen Ferienveiſenden verholfen haben. Drei Jahre NG⸗Arbeitsdienſt Jeier in Groß-Kühnau.— Rede des Keichsarbeitsführers. Deſſau, 20. Auguſt. In Groß⸗Kühnau bei Deſſau fand zur Erinnerung an die dreijährige Wiederkehr des Tages, an dem der Beauf⸗ tragte der NSDAP für den Arbeitsdienſt, Oberſt a. D. Hierl, vor den Gaufachwaltern der NSA für den Ar⸗ beitsdienſt die Idee des ſtaatlichen Arbeitsdienſtes auf der Grundlage der„allgemeinen, gleichen Arbeitsdienſtpflicht für alle fungen Deutſchen“ verkündet hat. Auf dem Hof des Schloſſes hatten außer zahlreichen Ehrengäſten die Ehren⸗ abteilungen aus den Gruppen des Arbeitsgaues 13 mit den Muſikzügen, die Fahnenabordnungen aller 30 Gaue des Reichs und Abordnungen der ehemaligen Kühnauer und Hammerſteiner, des Arbeitsdankes und des weiblichen Ar⸗ beitsdienſtes Aufſtellung genommen. Nach der Begrüßung durch den Gauarbeitsführer Prentzel vom Gau Magdeburg und Ueberreichung von Er⸗ innerüngsabzeichen durch Stagtsminiſter Freyberg gab Reichsarbeitsführer Hierl einen geſchichtlichen Rückblick, bei dem er darauf hinwies, daß der Nationalſozis ismus mit ſeinem Entſchluß der Belel⸗ ligung an dem damaligen Arbeitsdienſt ſpäter kam als manche anderen Verbände. Entgegen der Auffaſſung der Syſtemregierung, die den Freiwilligen Arbeitsdienſt als produktive Erwerbsloſenfürſorge behandelte, betrachtete der Nationalſozialismus den Freiwilligen 1 aus- ſchließlich als Vorſtufe und Vorſchule für dit allge⸗ meine Arbeitsdienſtpflicht und die allgemeine Arbeitsdienſt⸗ pflicht als die große Schule des Volks zur Erziehung zu nationalſozialiſtiſcher Arbeitsauffaſſung und nationalſozia⸗ liſtiſcher Weltanſchauung. Der Reichsarbeitsführer ſchilderte dann, wie die Ueber⸗ nahme der Regierung durch Nationalſozialiſten in einigen Ländern die Möglichkeit bot, die nationalſozialiſtiſche Auf⸗ faſſung vom Arbeitsdienſt in die Tat umzuſetzen und damit für das Reich Stamm⸗ und Muſterverbände zu ſchaffen. Hier in Groß⸗Kühnau wurde die erſte Stammabkeilung und die erſte Führerſchule des Nationalſozialiſtiſchen Ar⸗ heitsdienſtes errichtet. Hier in Groß⸗Kühnau wurde der Grundſtein gelegt zu dem Gebäude, das der Deutſche RKeichsarbeitsdienſt heuke darſtellt. Das kleine Land Anhalt kann den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen, die Wiege des Reichsarbeitsdienſtes zu ſein. Jur Erinnerung an dieſe Tatſache habe ich der Gruppe für alle Zeiten das grün⸗ rote Band mit der Inſchrift„Anhalt“ verliehen. Von jener erſten Führertagung in Groß⸗Kühnau im Auguſt 1932 bis zum 1. Juni 1935, dem Tag der geſetzli⸗ chen Einführung der allgemeinen Arbeitsdienſtpflicht, war der Weg ſteil und ſteinig. Aber als eine in Treue, Gehor⸗ ſam und Kameradſchaft verſchworene Gemeinſchaft haben wir allen Feinden zum Trotz weitergearbeitet. Der Partei⸗ tag 1934 hat den Erfolg unſerer Arbeit offenkundig wer⸗ den laſſen und Feinde, Verräter und Verleumder zum Schweigen gebracht. Dank dem Willen unſeres Führers hat der 26. Juni 1935 uns die Erreichung unſeres ſeit fünf Jahren heiß er⸗ ſtrebten Zieles, die allgemeine Arbeitsdienſtpflicht, gebracht. Die Erreichung dieſes Zieles bedeutet für uns keinen Ab⸗ ſchluß unſerer Arbeit, ſondern einen neuen Anfang. Grund und Zweck iſt die uns vom Führer übertragene Aufgabe, eine Schule der Nation zu ſein zu nationalſoziali⸗ ſtiſchem Gemeinſchaftsgeiſt, nationalſozialiſtiſcher Arbeits auffaſſung, Welkanſchauung und Lebenshaltung. Doppelt ſchwer iſt es, dieſen Aufgaben in der außerordenklich kur⸗ zen Jeif eines halben Jahres zu enkſprechen. Um ſo mehr müſſen wir unſere Kräfte anſpannen, um das Höchſtmög⸗ liche zu erreichen. Wir müſſen darüber wachen, daß die Idee der allge⸗ meinen Arbeitsdienſtpflicht in der Zukunft nicht wieder ver⸗ fälſcht wird. Wir wollen uns immer dafür einſetzen, daß der Arbeitsdienſt in ſeiner weiteren Entwicklung diejenigen Le⸗ bensbedingungen erhält, die es ihm ermöglichen, ſeine Aufgaben als Schule der Nation in vollem Umfang zu erfüllen. Der Führer hat verfügt, daß der Reichsarbeitsdienſt auch als ſtaatliche Einrichtung die Kampfbinde der Partei weitertragen darf. Damit iſt ſym⸗ boliſch zum Ausdruck gebracht, daß der Reichsarbeitsdienſt auch als ſtaatliche Einrichtung ein kämpfendes Glied der gationalſozialiſtiſchen Bewegung bildet. Unſer Reichsarbeitsdienſt würde nie beſtehen, wenn die braunen Bataillone der Partei nicht den nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat erkämpft und wenn nicht der Führer ſeine ſchützende Hand über den Arbeitsdienſt gehalten hätte. Wir danken dem Führer und vergelten ihm Treue mit Treue. Unſeren Dank wollen wir unſerem Führer abſtat⸗ ken vor allem mit der Tat, indem wir unſer Beſtes daran 175 die uns übertragenen Arbeiten zu erfüllen. Dami be fen wir dem Führer, ſein großes Werk fortzuführen und ſeine geſchichtliche Sendung zu erfüllen. 8 Für Paddler und Kanuten iaßnahmen zur Förderung des Waſſerſports. Auf der Rheinſtrecke von Iſtein bis Lauterburg ſind 1 Kilometer oberhalb der Schiffsbrücken und zwar jeweils auf dem Ufer, an dem die für Paddler geeignetſte Durchfahrtsöffnung durch die Schiffsbrücke liegt, gelbe 1:1 Meter große Warnungstafeln aufgeſtellt worden, die auf deutſcher Seite die Aufſchrift„Schiffbrücke 1000 Meter“, auf franzöſiſcher Seite die Aufſchrift„Pont de bateaux a 1000 metres“ tragen. Ueber den für die Paddler geeignetſten Durchfahrtsöffnungen ſind an den Schiffsbrücken ſelbſt, über dem Brückengeländer ebenfalls gelbe Tafeln gleicher Größe angebracht worden, die auf deutſcher Seite die Aufſchrift „Für Paddler auf eigene Gefahr“, auf franzöſiſcher Seite die Aufſchrift„Embarcations de ſport a leurs risques et perils“ bezw.„Paſſage pour les embar⸗ cations de ſport a leurs risques et perils“ tragen. Auf der Rheinſtrecke von Karlsruhe bis Mann⸗ heim ſind 1 Kilometer oberhalb der Schiffsbrücken und 2 Kilometer oberhalb der Gier fähren an den Ufern gelbe Warnungstafeln aufgeſtellt worden mit der Aufſchrift: „Schiffbrücke 1000 Meter“ oder„Gierfähre 2000 Meter“, um die Paddler auf das Hindernis aufmerkſam zu machen. An den Schiffsbrücken Maxrau und Germersheim ſind außerdem die Durchſchlupföffnungen für Kleinfahrzeuge durch gelbe Schilder mit der Aufſchrift: „Durchfahrt für Kleinfahrzeuge. Ohne Gewähr“ bezeichnet. An der Schiffsbrücke Marau liegt die Durch⸗ fahrtsöffnung auf der badiſchen Seite zwiſchen Nachen 32 und 33, an der Schiffsbrücke Germersheim am badiſchen Ufer zwiſchen dem 5. und 6. Nachen. Die Durchlaßöffnungen ſind freigehalten von Streichbalken und Drähten. Der Raum unmittelbar unterhalb bietet auf genügende Entfernung eben⸗ falls ungehinderte Durchfahrtsmöglichkeil. An der Schiffs⸗ brücke Speyer iſt die Durchfahrt auf der badiſchen Seite wegen des Brückenbaues zurzeit unmöglich. Die Paddler müſſen bei geſchloſſener Schiffsbrücke am bayeriſchen Ufer vor der Brücke beifahren und ihre Boote durchſeilen. Große gelbe Schilder auf beiden Ufern machen die Paddler hierauf durch den Hinweis aufmerkſam: „Achtung Paddler! Bei geſchloſſener Brücke am linken Ufer beifahren. Durchſeilen!“ Die Kennzeichnung der Schiffsbrücken und Fähren iſt zur Förderung des Waſſerſports bereitwillig getroffen worden; von den Sporttreibenden darf erwartet werden, daß ſie durch vernünftiges Verhalten das Ihre dazu beitragen, Anfälle zu vermeiden. Eine Haftung der Brückeneigentümer oder der Waſſerbauverwaltungen für Unfälle, die ſich beim Durchfahren der Durchläſſe ereignen können, wird nicht über⸗ nommen. Die Waldshuter Chilbi Schweizer Gäſte beim Deutſchen Volksſeſt. ( Waldshut, 20. Aug. Die Waldshuter Chilbi, das Volksfeſt am Oberrhein, hatte auch in dieſem Jahre ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt. Ueber 10 000 Beſucher aus dem In⸗ und Ausland fanden ſich in der Stadt am Rhein ein, um einige Stunden herzlicher Fröhlichkeit zu ge⸗ nießen. Die Veranſtaltungen begannen früh morgens mit dem Wecken der Stadtmuſik. Mit großer Herzlichkeit wur⸗ den die ſchweizer Teilnehmer an der Veranſtalkung, die Alphornbläſer, die Ländlerkapelle und der Jodlerklub aus Sarnen begrüßt. um 9.30 Uhr vormittags wickelte ſich inmitten der Stadt, wo man ein großes Podium errichtet hatte, das überaus reichhaltige Programm ab. Neben Mu⸗ ſik und Geſang verfolgten die Tauſende die Vorführungen der ſchweizer Gäſte, die mit Fahnenſchwingen, Alphornblaſen uſw. aufwarteten. Am frühen Nachmittag bewegte ſich ein großer Feſtzug, an dem zahlreiche Trachtengruppen teil⸗ nahmen, zur Feſtwieſe, wo Bürgermeiſter Wild die Feſt⸗ teilnehmer willkommen hieß. Er gab einen Rückblick auf die Entſtehung dieſes oberrheiniſchen Volksfeſtes, das im Jahre 1468 zum erſten Mal gefeiert wurde, nachdem 16 000 Schwei⸗ zer nach fünfwöchiger Belagerung der Stadt Waldshut unverrichteter Dinge abziehen mußten. So wurde ſeit dieſer Zeit in Eintracht und Frieden mit den ſchweizer Nachbarn dieſer freudige Erinnerungstag gefeiert. Kultusminiſter Dr. Wacker, der bereits am Vormittag den Darbietungen in der Stadt beigewohnt hatte, hatte eine ſehr freundſchaft⸗ liche Ausſprache mit den ſchweizer Gäſten, die es ſich am Abend, nachdem der Miniſter von ſeinem Beſuch auf der Küſſaburg zurückgekehrt war, nicht nehmen ließen, ihm einige Jodlerlieder zu ſingen. Ein großer Teil der Darbietungen wurden für Film und Funk aufgenommen. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm Nummern 5.45 Choral, Morgenſpruch, Wetter, Bauernfunk; 6 Gyn naſtit; 6.30 Frühkonzert J; 7 Frühnachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 G Donnerstag, 22. Auguſt: 9 Mit Hacke und mit Spaten Stunde des freiwilligen Arbeitsdienſtes; 10 Volkslie dſingeg dazwiſchen Volksmuſik; 11 Thüringen, das grüne 3 Deutſchlands, Einlage: Der Bauer ſpricht— der Bauer hör; 14 Hamburg, das Tor der Welt, anſchließend: Lübec binner und buten; 18 Klänge aus dem Spree⸗Athen; 18 Tanz zum Feierabend; 20.10 Abendkonzert; 21.30 Drei Laub auf einer Linden, neue Volksliederbearbeitungen; 220 Bericht vom großen Befreiungs⸗Gauſportfeſt in Saarbrüchen Freitag, 23. Auguſt: 9 Frankforter Werſchtchen und Appelwoi, beſchauliche Unterhaltungsſtunde; 10 Kunterbunt für eine Stund; 11 Das Landjahrlager Naugard in Pom⸗ mern ſendet; 11.30 Bunte Volksmuſik, Einlage: Der Bauer ſpricht— der Bauer hört; 14 Lied und Arbeit: Sachſenlandz 18 Bergmannsblut hat friſchen Mut; 18.45 Trommeln und Fanfaren; 19 Rundfunkausſtellung wie noch nie; 19.10 Funk. bericht von der Ausſtellung: Schwäbiſches Schaffen in Hei bronn; 19.25 Neu entdeckter Lortzing; 20.10 Stunde der Nation; 20.45 Sonniger Süden; buntes Unterhaltungskonzert, 22.30 Ewiges Olympia; 23 Unterhaltungskonzert. Samstag, 24. Auguſt: 9 Schleſiens Land und Leute; als Einlagen: etwa 10.45: Der Funkkindergarten, etwa 11.30. Der Bauer ſpricht— der Bauer hört; 14 Lied und Arbeit: Sachſenland; 16 Der frohe Samstagnachmittag; 18 Ton⸗ bericht der Woche; 18.30 Wochenaustanz; 20.10 Die Schwäbi⸗ ſche Nachtigall, Danklied an Friedrich Silcher; 21.30 Hei⸗ terer Wochenausklang; 22.30 Tanzmuſik zum Wochenende; 22.50 Bericht vom großen Befreiungs⸗Gauſportfeſt in Saar⸗ brücken; 23 Fortſetzung der Tanzmuſik. 0 Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert, Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Frühkonzert bezw. Sendepause; 11 Werbekonzert; 11.25 Pra grammanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; 11.30 Sozial dienſt; 11.45 Bauernfunk; 12 Mittagskonzert I; 13 Zeit, Nachrichten, anſchließend lokale Nachrichten; 13.15 Mittags⸗ Donnerstag, 22. Auguft: 10 Sendepauſe; 10.15 Volz liedſingen; 15.15 Kinderfunk; 17 Nachmittagskonzert; 18.30 Kunſtbericht der Woche; 18.35 Große Deutſche erleben Hei mat und Welt; 19 Anterhaltungskonzert; 20.10 Ouverküre und Vorſpiele; 21 Glocken überm See; Hörfolge aus det Welt des Bodenſees; 21.30 Unſer Beethoven; 22.20 Bericht vom großen Befreiungs⸗Gauſportfeſt in Saarbrücken; 22.30 Tanzmuſik. Freitag, 23. Auguſt: 9 Frankforter Werſchtchen und Appelwoi, eine beſchauliche Anterhaltungsſtunde; 10.15 Aller⸗ lei luſtige Weiſen; 15.15 Für die Frau; 18 Freud und Leid der Nichtraucher, kleine Betrachtung; 18.10 Praktiſche Le⸗ bensweisheit eines Aſienreiſenden, der nicht vom Geld ab⸗ hängig iſt; 18.30 Meier Helmbrecht, Geſchichte von dem Bauernſohn, der ein Ritter werden wollte; 19 Anterhal⸗ tungskonzert; 19.40 Rundfunkausſtellung wie noch nie; 19.50 Morgen beginnt die große Ausſtellung: Rhein⸗Mainische Wirtſchaft; 20.15 Stunde der Nation; 20.45 Sonniger Si⸗ den; 22.30 Ewiges Olympia; 23 Vom namenloſen Ver⸗ leumder; 23.15 Streiter wider den Hexenwahn, zum 300. jährigen Todestag des Grafen Friedrich von Spee. Samstag, 24. Auguſt: 10 Sendepauſe; 14 Lied und Arbeit: Sachſenland, anſchließend Heimat und Volk; 18 Der frohe Samstagnachmittag; 18 Das Bärbele von Straß⸗ burg, Funkſpiel; 18.20 Stegreifſendung; 18.30 Wir ſchalten ein, das Mikrophon unterwegs; 18.40 Saardienſt; 19 Glück ab, Lieder der Flieger und ihre Märſche; 19.45 Eröffnung der Ausſtellung: Die Rhein⸗Mainiſche Wirtſchaft; 20.10 Ruf der Jugend; 20.15 Großer bunter Abend; 22.30 Zeit, Nach⸗ richten; 22.45 Lokale Nachrichten, Sport, Wetker; 22.50 Bericht vom großen Befreiungs⸗Gauſportfeſt in Saar- brücken; 23 Tanzmuſik zum Wochenende. Wetterbericht Meiſt trockenes und heiteres Wetter. Berſammlungs⸗Kalender. Liedertafel. Heute Abend punkt halb 9 Uhr Probe. In Anbetracht des bevorſtehenden Bundesſänger⸗ Möbliertes Zimmer von Angeſtelltem (Dauermieter) auf 1. September zu mieten geſucht 4 Empfehle Dflüge in jeder Ausführung. feſtes iſt vollzähliges und pünktliches Erſcheinen un⸗ (evtl. mit Wäſche⸗ bedingt erforderlich. Behandlung). 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