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Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlicz für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VII. 35: 1250 1 35. Jahrgang Der Kabinettsrat in London England hält ſich an die Völkerbundsſatzung.— Sanktionen gegen Italien? London, 22. Auguſt. Aue dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Baldwin begann die Sonderſitzung des britiſchen Kabinetts zur Er⸗ örkerung des italieniſch-abeſſiniſchen Streitfalles. Alle 22 Miniſter nahmen teil. Die sitzung wurde nach zweidrei⸗ vierkelſtündiger Dauer zu einer Miktagspauſe unterbrochen. Im Anſchluß an die Sitzung des auswärtigen Aus⸗ ſchuſſes des Kabinetts am Vortage erklärt Reuter, in der Sitzung des Kabinetts werde eine Politik anempfohlen werden, die darauf hinauskomme, daß die britiſche Regie⸗ rung feſt zu ihren Verpflichtungen unter der Völker⸗ bundsſatzung ſtehen werde. Dieſer Beſchluß bedeute letzten Endes, falls der Völker⸗ bundsrat eine entſprechende Entſcheidung treffen ſollte, die Anwendung von Sanktionen gegen Italien. Man nimmt an, daß Frankreich der Haltung, die die britiſche Regierung einzunehmen gedenkt, wohlwollend ge⸗ genüberſtehe. Die Beſprechungen, die Sir Samuel Hoare mit den Führern verſchiedener Parteien, Gruppen oder Bewegungen hatte, waren ausdrücklich dazu beſtimmt, ſie von den allgemeinen Richtlinien der Politik zu verſtändi⸗ gen, die auf Grund des Ergebniſſes der Kabinettsberatung verfolgt werden dürfte. Auch wurde gewünſcht, die Anſich⸗ ten maßgebender Mitglieder des Parlaments einzuholen. Dieſe Beſprechungen bedeuten eine Neuerung, aus der ge⸗ ſchloſſen wird, daß die Regierung eine vorzeitige Einbe⸗ tufung des Parlaments gegenwärtig nicht in Erwägung zieht. Die Frage der Sanktionen egen Italien wird jetzt offen erörtert, und zwar mit einer eutlichkeit, die nichts zu wünſchen übrig läßt, während man bisher bei dieſer Frage eine gewiſſe Scheu beobachten konnte. So ſchreibt auch die„Times“ in ihrem Leitartikel: »Im Augenblick hat die britiſche Regierung zu entſchei⸗ den, ob ſie bereit iſt, vor dem Völkerbundsrak eine Polifik der Sanktionen im Falle einer Angriffshandlung zu befür⸗ worken. Ueber den Charakter dieſer Sanktionen braucht nicht ſofort entſchieden zu werden, aber je eher er von allen Län⸗ dern in Erwägung gezogen wird, deſto größer iſt die Wahrſcheinlichkeit, daß die Sanktionen, wenn die erſte Not⸗ wendigkeit ihrer Anwendung entſteht, wirkſam id wer⸗ den.“ Die Beſchlüſſe des Kabinetts London, 23. Auguſt. Eine amtliche Mitteilung über die Sitzung des britiſchen Kabinetts iſt nicht ausgegeben wor⸗ den. In unterrichteten Kreiſen verlautet jedoch, daß das Ka⸗ binett zu folgenden Ergebniſſen gekommen iſt: 5 1. Das Kabinett billigt in jeder Hinſicht die nach dem Abſchluß der Pariſer Dreimächteberatungen abgegebene Er⸗ klärung, daß die britiſche Regierung mit der franzöſiſchen Regierung in ſtändiger Fühlung und in engſter Zuſam⸗ menarbeit bleiben wird und daß die beiden Regierungen bis zur Sitzung des Völkerbundsrates am 4. September fortfahren werden, auf diplomatiſchem Wege mit der italieniſchen Regierung die Möglich⸗ keit einer friedlichen Regelung zu erfor⸗ ſchen. 5 2. Das Kabinett hat ferner beſchloſſen, in der im 1555 getroffenen Entſcheidung, vorläufig die Erteilung von 5 willigungen für die Ausfuhr von Waffen nach Ita. lien und Abeſſinien zu ſperren, keine Aen 4 dich eintreten zu laſſen. Das bedeutet jedoch, wie verlautet. 8 notwendigerweiſe die Aufrechterhaltung des en 8 botes bis zum Sepkember. Außenminiſter Sir 1 Hoare iſt mit der ſtändigen Ueberprüfung dieſer Frage 1 it auf den Slandpunkt 3. Schließlich hat ſich das Kabinett auf den geſtellt, a eln 61. und für eine Aender 1 der bereits bei mehreren Gelegenheiten mitgeteilten 10 0 der britiſchen Regierung gegenüber dem Völkerbund un Genfer Satzungen beſteht.. 5 In engliſchen Kreiſen werden für die e it keine neuen Entwicklungen erwartet, und einſtweilen 25 auch kein Zeitpunkt für eine weitere Kabinettsſitzung ang etzt worden. Cäſarenträume Scharfe Sprache der„Morning poſt“ über Italiens Haltung. In einem Leitaufſatz führt„Morning Poſt“ aus, die Beſchlüſſe des heutigen e würden vielleicht men Wendepunkt in der engliſchen Geſchichte bedeu⸗ len. Noch vor acht oder 14 Tagen habe man glauben kön⸗ nen daß Muſſolinis Eroberungspläne nicht unbedingt we⸗ entliche politiſche Intereſſen Großbritanniens dedrohten, enn abgeſehen von den Intereſſen an den Gewäſſern des rana- Sees habe England in Abeſſinien nicht viel zu ſuchen. ber die ganze Frage erſcheine ſetzt in einem neuen Licht. Man könne ſich nicht länger der Schlußfolgerung entzie⸗ zen, daß der Duce von einer Erneuerung der ruhmreichen Zeit der Cäſaren träume und gegen das Britiſche Reich vorgehen wolle. Die Aeußerungen der Preſſe Muſſolinis beſtätigten dieſen Eindruck. Italien ſtelle den Mut Groß eitanvjens auf die Probe.„ Freitag, den 23. Auguſt 1935 In gewiſſen ausländiſchen Kreiſen glaube man anſchei⸗ nend, das Britiſche Reich warte nur darauf, von anderen Raſſen zerſtückelt zu werden.„Morning Poſt“ ſchließt, hof— fentlich werde Muſſolini die Lage neu erwägen. Wenn Großbritannien für eine kurze Zeit den Frieden erkaufte, würde es damit nur„räuberiſche“ Beſtrebungen ermutigen. die ſpäter ungeheuere Schwierigkeiten verurſachen würden. Das britiſche Kabinett habe heute zwiſchen zwei Wegen zu wählen. Die Nation werde ſicher geſchloſſen hin⸗ ter einer Entſcheidung ſtehen, die einem wirklichen Frieden den Vorzug vor einem Scheinfrieden gäbe. Auf der Guche nach einem Kompromiß Der Standpunkt der Waſhingkoner Regierung in der Neu⸗ kralitätsfrage. Waſhington, 23. Auguſt. Im Weißen Hauſe fanden Be⸗ ſprechungen zwiſchen Rooſevelt, Hull und dem Vorſitzenden des Hauptausſchuſſes für Auswärtige Angelegenheiten ſtakt. Sie führten zu einem Berſuch, zwiſchen dem Repräſenkan⸗ kenhaus und dem Senat ein Kompromiß zu ſuchen, das dem Präſidenten die Enkſcheidung freiläßt und ihn im übrigen ermächligk, nicht nur Kriegsmakerial, ſondern auch Anlei⸗ hen und Warenkredite für kriegführende Staaten zu ſper⸗ ren. In amtlichen Kreiſen ſteht man auf dem Standpunkt, daß es völlig verfehlt wäre, Amerikas Hände zu binden, wie das der Senat gemeinſam mit einem großen Teil der amerikaniſechn Preſſe verlangt, die ſich nicht darum küm⸗ merten, ob in anderen Weltteilen die Kriegsfurie raſe und allein daran intereſſiert ſeien, Amerika aus künftigen Krie⸗ gen herauszuhalten. Dieſe ſture Einſtellung verhindere nach Anſicht der Amtskreiſe jede Einflußnahme der Vereinigten Staaten im Hinblick auf die Verhütung von Kriegen. Wei⸗ ter mache ſie Amerika, nachdem ein Krieg ausgebrochen ſei, vollkommen hilflos. Angriffe gegen England „Giornale d'Italia“ gegen die„Jeuerwehrleute⸗Brand⸗ ſtifter“ Rom, 23. Auguſt. „Giornale d'Italia“ zieht ſcharf gegen die pazifiſtiſchen und Völkerbundskreiſe Englands ins Feld, die mit dem Doppelnamen„Feuerwehrleute⸗Brandſtifter“ bezeichnet werden. Um das kleine Feuer eines Kolonialkrieges im wildeſten Afrika zu löſchen, zögerten dieſe Kreiſe nicht, Zündſtoff für den Ausbruch einer ungeheuren Feuersbrunſt in der ganzen Welt anzuſammeln. Wenn ſchon in der Auf⸗ hebung des Wafefnausfuhrverbotes nach Abeſſinien eine ſchwere Vertragsverletzung erblickt werden müſſe, ſo wür⸗ den, ſo ſagt das Blatt offen, Sanktionen Krieg be⸗ deuten. Die flammenden engliſchen Verfechter des Sank⸗ tionsgedankens arbeiteten daher unmittelbar für den Krieg, und zwar einen Krieg, der von Afrika nach Europa und von dort in alle Teile der Welt getragen würde. In Italien denke niemand daran, das Britiſche Welt⸗ reich anzurühren; aber mit dem gleichen Recht verlange Ikalien, daß auch England Italien nicht ankaſte, wenn es ſich die für ſeine Sicherheit und ſeine Arbeit notwendigen Gebiete ſchaffen wolle. Abſchließend weiſt das Blatt die ganze Schuld für die Verſchärfung des abeſſiniſchen Streitfalles den engliſchen „Feuerwehrleute-Brandſtifter“ zu, die Abeſſiniens Angriffs⸗ luſt ermutigten und die Zahl der abeſſiniſchen Drohungen gegen Italien und der durch abeſſiniſche Hand gefallenen Opfer zu erhöhen gewußt hätten. Flugzeugmutterſchiff nach Oſtafrika Rom, 23. Auguſt. Das Flugzeugmutterſchiff„Mirag⸗ lia“ mit fünf Bombenflugzeugen, fünf Aufklärungsflugzeu⸗ gen und 80 Fliegern ſowie der Dampfer„Havanna“ mit 375 Maultieren an Bord haben die Ausreiſe nach Oſtafrika angetreten. 5 Manöver in Südtirol Rom, 23. Auguſt. Die 1 großen italieniſchen Manöver haben in den nördlichen renzgebieten ihren An⸗ fang genommen. Sie werden ſich hauptſächlich in der Ge⸗ gend von Bozen abſpielen. Italiens Truppen in Oſtafrika Wie der Daily Telegraph“ berichtet, ermöglicht es der Verkehr im Suez⸗Kanal, die Stärke der italieniſchen Truppen in Hſtafrika abzuſchätze n. Die amtliche Mit⸗ teilung der Suez⸗Kanalgeſellſchaft beſagt, daß während der erſten ſechs Mongte dieſes Jahres 84 185 italieniſche„mili⸗ ktäriſche Fahrrxgäſte“ den Kanal von Norden nach Süden durchfahren haben und daß 6402 zurückgekehrt ſind. Somit ſind in den oſtafrikaniſchen Kolonien Italiens rund 78 000 Mann eingetroffen. Seit dem 30. Juni ſind 51 italieniſche Schiffe durch den Suezkanal nach Maſſaua in Eritrea und nach Modagiſchu in Somaliland gefahren. Dieſe Zahl zeigt, daß eine Beſchleunigung des Schiffsver⸗ kehrs eingeſetzt hat, wahrſcheinlich infolge der Verbeſſe⸗ rung der e en in den beiden genannten Häfen. Einige der Schiffe 70928 wahrſcheinlich nur Mate⸗ rial an Bord gehabt. Andererſeits waren viele von ihnen große Dampfer, die imſtande ſind, tauſend Mann und mehr an Bord zu haben. Sieben der 51 Schiffe haben die Reiſe während der genannten Zeit zweimal gemacht. Nr. 196 1 Falls die 51 Schiffe insgeſamk 30. bis 40 000 Mann befördert haben, ſo würde ſich daraus eine Geſamtzahl von 118 000 bis 128 000 Italienern in Oſtafrika ergeben. Hierzu wäre noch die Garniſon zu rechnen, die ſich vor dem Ja⸗ nuar dort befunden hat und die 50 000 Mann betragen ha⸗ ben mag. In dieſem Fall würde die geſamte italieniſche Skärke in Oſtafrika nicht mehr als 178 000 Mann bekra⸗ gen. Dieſe Ziffer vermehre ſich aber ſtändig. wahrſcheinlich im Tempo von ungefähr 30 000 Mann im Monat. * Abeſſinien glaubt an baldigen Krieg Addis Abeba, 22. Auguſt. In den Kreiſen der abeſſini⸗ ſchen Regierung und der Diplomatie iſt man überzeugt, daß Italien unter allen Umſtänden auf den Krieg zuſteuert. Man iſt dieſer Ueberzeugung auch für den Fall, daß Italien in der bevorſtehenden Völkerbundsratsſitzung am 4. September gezwungen werden ſollte, einer friedlichen Regelung zuzuſtimmen. Dennoch aber herrſcht hier eine im allgemeinen ruhige Beurteilung der Lage. Wahrſcheinlich Jagdunfall Ikalieniſcher Konſul in Abeſſinien ſchwer verwundel. Addis Abeba, 22. Auguſt. Der italieniſche Konſul in Godjam(Südabeſſinien), Muzi Falconi, verſuchte vor etwa einem Monat aus Addis Abeba auf ſeinen Poſten zurück⸗ zukehren. Er konnte damals ſein Vorhaben wegen Unpaſ⸗ ſierbarkeit des Nils nicht ausführen. Jetzt machte Muzi Falconi einen neuen Berſuch und reiſte in Begleitung italieniſcher Diener von der hieſigen Geſandtſchaft mit einer Karawane nach Godjam. Am fol- genden Tage wurde der Konſul mit einem Schulterſchuß in das italieniſche Krankenhaus in Addis Abeba zurückge⸗ bracht. Die ikalſeniſchen Diener ſollen ausgeſagt haben, daß Konſul Muzi Falconi ſich ſelbſt den Schuß beigebracht habe. Konſul Muzi Falcon iſt ein Schwiegerſohn des briti⸗ ſchen Geſandten in Addis Abeba, Sir Sydney Barton. In römiſchen zuſtändigen Kreiſen werden entſchieden die im Auslande umlaufenden Gerüchte dementiert, nach denen die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Abeſſinien und Italien infolge eines ſchweren Zwiſchenfalles abge⸗ brochen worden ſein ſollen. Man betont hier ausdrücklich, daß ein politiſcher Zwiſchenfall nicht vorliege, ſondern daß Konſul Falconi aller Wahrſcheinlichkeit nach einem Jag d⸗ unfall erlitten hat, bei dem ſeine Flinte losging und eine Kugel in ſeine Schulter eindrang Daß man irgendeine bolitiſche Schlußfolgerung aus dieſem Unglücksfall ziehen werde, wird in Rom enlſchieden in Noxode geſtellt. Politiſches Allerlei General Göring ſtiftet 10 000 Mark zum Reichswektkampf der SA. Wie die Adjutantur des Stabschefs mitteilt, hat der Reichsluftfahrtminiſter General der Flieger und SA⸗ Obergruppenführer Göring der SA zur Durchführung des Reichswettkampfes den Betrag von 10000 Mark zur Ver⸗ fügung geſtellt. Dr. Singer Leiter des Reichsverbandes jüdiſcher Kultur⸗ bünde. Im Einvernehmen mit der Geheimen Staatspolizei hat die zuſtändige Stelle im Reichsminiſterium für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda als verantwortlichen Leiter des Reichsverbandes jüdiſcher Kulturbände den früheren In⸗ tendanten Dr. Kurt Singer und als Generalſekretär dieſer jüdiſchen Organiſation den ehemaligen Handelsjournaliſten Dr. Werner Levie genehmigt. Unter dieſer verantwort⸗ lichen Leitung haben ſich bis 15. September einſchließlich ſämtliche künſtleriſch und kulturell tätigen füdiſchen Ver⸗ bände dem Reichsverband einzugliedern. Ausgenommen hiervon ſind die religiöſen jüdiſchen Schul⸗ und Kulturge⸗ meinden. Dimitroff zum Generalſekretär der Komintern gewählt. Wie die ſowjetamtliche Telegraphenagentur bekannt⸗ gibt, fand die erſte Sitzung des neugewählten Vollzugsaus⸗ ſchuſſes der Komintern ſtatt. Es wurde ein 19gliedriger Vorftand des Vollzugsausſchuſſes gewählt, dem der bishe⸗ rige Generalſekretär Manuilſki, Stalin, Cachin, Marty, Pieck, Florin, Ercoli uſw. angehören. Zum Generalſekre⸗ tär des Vollzugsausſchuſſes wurde einſtimmig Dimitroff gewählt. Damit ſind dieſem, nachdem er als„Steuermann der Komintern“ c überſchwenglich gefeiert wurde, auch formal die Amtsbefugniſſe eines Vorſitzenden der Kom⸗ intern übertragen worden. Kommuniſten geteert und gefedert Zan Franzisko, 23. Auguſt. In Santa Rola(Kalifor⸗ nien) führte eine etwa 300 köpfige maskierte Volksmenge in der Nacht ein großes Keſſeltreiben gegen kommuniſtiſche Hetzer durch, die verſucht hatten, unter den Hopfenpflückern Unruhe zu ſtiften. f Zwei Kommuniſten wurden geleert und gefedert und drei weitere verprügelt. Einer der ſpäter geteerken Kom⸗ muniſten wurde durch Tränengas aus ſeinem Farmhaus herausgefrieben. Die geteerten Kommuniſten mußken an der Spitze eines Zuges durch die Strarßen ziehen und wurden gezwungen, die amerikaniſche Flagge zu hiſſen. Fieberhafte Rettungsarbeiten Noch ein Bergmannskrupp eingeſetzt.— Ungeheure Schwierigkeiten. Berlin, 22. Auguſt. Heute mittag waren 48 Stunden ſeit dem furchtbaren Einſturzunglück beim Bau der Nord⸗Süd⸗S⸗Bahn in der Hermann Göring⸗Straße vergangen. Trotz aller denk⸗ baren Anſtrengungen war es aber auch bis mittags noch nicht gelungen, an die Verſchütteten heranzukommen. An der Unglücksſtelle ſind immer noch die Küſtriner Pioniere zuſammen mit den Mannſchaften des Wachregiments Ber⸗ lin, der Feuerwehr, der Techniſchen Nothilfe und mit den Ruhrbergleuten in harter Arbeit unausgeſetzt tätig. Auch aus Wietze⸗Steinförde bei Hannover iſt eine Rettungs⸗ mannſchaft in Berlin im Flugzeug eingetroffen und hat ſo⸗ fort die Arbeit aufgenommen. Der an der ſüdlichen Schmalſeite der Grube von den Bergleuten begonnene Stollen mußte aufgegeben werden, da ſich dem Vorgehen der Knappen an dieſer Stelle unüber⸗ windliche Schwierigkeiten in den Weg ſtellten. Jetzt iſt man dabei, in der Mitte der Grube zunächſt ſenkrecht in die Erde hineinzugehen, um dann nach den Seiten bergmänniſch vorzugehen. An verſchiedenen Stellen wurde die Tunnelſohle bereits erreicht, auch konnten dabei einige Kipploren geborgen werden. Die Annahme, daß ſich in ihrer Nähe ein Teil der Verſchüt⸗ teten aufgehalten habe, und nun dort zu finden ſei, hat ſich nicht beſtätigt. Man ſtellte aber an der Fundſtelle der Loren feſt, daß ſich hier verſchiedene Hohlräume in dem Gewirr der eingebrochenen Träger und Balken befinden. Man hat deshalb ſofort einen dritten Schacht in Angriff genommen. Das Haupkgewicht der Arbeiten liegt gegenwärtig bei der Herſtellung einer Spundwand an der öſtlichen Längsſeite des Schachts, um die Gefahr des Nachſturzes weiterer Erdmaſſen zu beſeitigen. Die Arbeit geht nur ſehr langſam voran, da immer neue Schwierigkeiten auftauchen. So geriet aus bisher noch ungeklärter Urſache ein Kabel in Brand, ſo daß die Straßenſeite einige Zeit in Rauchwolken gehüllt war. . „Opfer der Arbeit“ ſpendet 30 000 Mark. Die Stiftung„Opfer der Arbeit“ hat einen Betrag von 30 000 Mark für die Angehörigen der Vermißten beim Bauunglück in der Hermann Göring⸗Straße zur Verfü⸗ gung geſtellt. Die Stiftung„Opfer der Arbeit“ wird außer⸗ dem in dem Ausſchuß vertreten ſein, der die Betreuung der Angehörigen der Opfer dieſes Unglücks übernommen hat. Kd ⸗-Arlauber helfen Not lindern. Reichsminiſter Dr. Goebbels erhielt folgendes Tele⸗ gramm:„KdF⸗ Urlauber Gau Pfalz⸗Saar und Badeverwal⸗ kung des Oſtſeebades Heiligenhafen überſenden Ihnen 200 Mark für die Hinterbliebenen der verunglückten Berliner Arbeitskameraden beim Bau der Nord⸗Süd⸗Bahn.“ 0 Kichtfeſt der Olympia⸗Bauten abgeſagt. Infolge des Bauunfalles in Berlin, der ſo viel Unglück über deutſche Arbeiterfamilien brachte, hat Dr. Frick die für Donnerstagnachmittag vorgeſehene Feier des Richtfeſtes der Olympia⸗Bauten auf dem Reichsſportfeld abſagen laſſen. Drei Todesopfer am Kaiſerdamm Berlin, 22. Auguſt. Am Morgen nach dem Brand auf dem Funkausſtellungsgelände am Kaiſerdamm iſt unter den Trümmern noch eine Leiche gefunden worden, von der jetzt erſt feſtgeſtellt werden konnte, daß es ſich wahrſchein⸗ lich um den Ingenieur Georg Schmidt von der AEG han⸗ delt Somit hat der Brand der Funkhalle drei Todesopfer ge 5 Warſchau. Der deutſche Kreuzer„Königsberg“ iſt am Donnerstag vormittag in Gdingen eingetraffen, um den polniſchen Flottenbeſuch vom Juni zu erwidern. Eine Ab⸗ ordnung der Beſatzung wird ſich mit dem Flugzeug nach Warſchau begeben. a Die„totſicheren Tips“ Eine 12köpfſge Betrügerbande unſchädlich gemacht. Frankfurt a. M., 22. Auguſt. Eine weitverzweigte 12köpfige Gaunerbande, darunter Frauen, die es auf unglaublich raffinierte Weiſe verſtand, zahlreiche Perſonen durch falſche Tips für Pferderennen um ihr hab und Gut zu bringen, wurde feſtgenommen. Die Unterſchlagungen, die von den Opfern zur Begleichung ihrer enormen Schulden erfolgten, dürften ſich auf insge⸗ ſamt 800 000 Mark belaufen. Im vergangenen Jahr wurde man durch die außer⸗ ordentlich hohe Unterſchlagung eines Angeſtellten darauf aufmerkſam, daß hier noch andere Kräfte ihre Hände im Spiel haben mußten. Nach einiger Zeit wurde wieder eine Unterſchlagung größeren Umfanges aufgedeckt, und nun verſtärkte ſich der Verdacht, daß hier ſogenannte„Tipſer“ ihre Hände im Spiel haben mußten. Als ſchließlich auch aus anderen Städten Unterſchlagungen gemeldet wurden, ging man ſyſtematiſch an die Aufklärung der einzelnen Fälle. Dabei ſtellte ſich heraus, daß hier eine ganze Bande zuſam⸗ menwirkte, die über ganz Deutſchland verteilt war und es durch äußerſt raffinierte Zuſammenarbeit verſtand, ſich gegenſeitig die Opfer zuzuſchieben und ſie bis auf den letzten Pfennig auszupreſſen. Als einer der Hauptbanditen iſt der 38 Jahre alte pol⸗ niſche Jude Kaimiſcheck Erbſen anzuſprechen, der ſich lange Jahre in Frankfurt a. M. aufhielt und hier unter dem Spitznamen„Erbs“ bei der Polizei bekannt war. Die übri⸗ gen Gauner ſind alle bereits mit dem Geſetz in Konflikt ge⸗ kommen und entſtammen zum Teil Zuhälterkreiſen. Ein weiteres Mitglied der Bande war ſogar eine Zeitlang der Anführer des Berliner Unterweltklubs„Oleander“. Die Banditen gingen meiſtens ſo zu Werke, daß ſie ſich zunächſt ein möglichſt harmloſes und gut fundiertes Opfer ausſuchten, dem ſie dann einen„totſicheren“ Tip gaben, bei dem das Opfer ſelbſtverſtändlich, da es ſich hier um Be⸗ trug handelte, ſein Geld einbüßte. Konnte man den Betroffenen nun nicht mehr dazu be⸗ wegen, nochmals einen Tip zu kaufen, ſo mußte ein an⸗ deres Mitglied der Bande in Aktion kreten, das den Vor⸗ gänger als„Schwindler“ bezeichnete und ſelbſt ſeine„un⸗ fehlbaren Tips“ an den Mann zu bringen ſuchte. Dabei wurden keine Mittel geſcheut. Selbſtverſtändlich kamen nun die Betrogenen in immer größere Schul⸗ den, ſo daß ſie den einzigen Ausweg in Unterſchla⸗ gungen ſahen. Man ging ſogar ſo weit, daß man ſich einzelne Opfer untereinander gegen entſprechende Bezah⸗ lung überließ. Für einzelne Tips mußten bis zu 1500 Mark gezahlt werden. In der Auswahl ihrer Methoden waren die Betrüger nicht gerade wähleriſch. Man fälſchte Briefe, Telegramme und arbeitete eng mit franzöſiſchen„Freunden“ zuſammen. Als eines Tages eines der Opfer das Telegramm mit dem Tip des Fachmannes ſehen wollte, wußte man ſich auch hier zu helfen, indem man ihm erklärte, daß dann der Gewinn in Frage geſtellt ſei. Man dürfe einen Tip keinem Fremden zeigen, denn das bringe Unglück. Auf dieſe und andere Weiſe wiegte man die Betrogenen immer wieder in Sicherheit und brachte es ſogar fertig, daß man ihnen einfach größere Beträge mit der Beſtimmung überließ, das Geld in Wetten anzulegen. Die große Aktion der Polizei iſt noch nicht ganz abge⸗ ſchloſſen. Hoffentlich gelingt es recht bald, all dieſen Gau⸗ nern das Handwerk zu legen. Vom Führer begnadigt Berlin, 22. Auguſt. Der Führer und Reichskanzler hat den wegen Mordes an der unverehelichten Frieda Schilling vom Schwurgericht in Ellwangen zum Tode verurteilten Wilhelm Keim aus Herrentierbach, Kreis Gerabronn, zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Der Gnadenerweis iſt ergangen, weil der Verurteilte den Entſchluß zur Tat in verzweifelter Stimmung faßte, zur Zeit der Tat auch erſt 20 Jahre alt und bisher unbeſtraft war. Kurzmeldungen Großfeuer in einer Pappenfabrik Fünf Wehrleute verletzt.— Großer Schaden. In dem Süddeutſchen Wellpappen- und Kart 5* 8 onageg. werk Gmbh. im Nordoſten der Stadt Nürnberg enlſian nachts ein Brand. Bei der leichten Brennbarkeit des Ver arbeikungsmaterials verbreiteten ſich die Flammen m ungeheurer Schnelligkeit über das Die Feuerwehr erſchien alsbald mik drei Löſchzügen A zur Verfügung ſtehenden Leitern am 9210 dtz.. Das Feuer war im erſten Stockwerk des rückwärti Das Fe 8 är Fabrikgebäudes ausgebrochen und wurde erſt von den g wohnern entdeckt, als bereits die 5 drei Stockwerke des rückwärtigen Gebäudes in ü Flammen ſtanden. Die Feuerwehr bemühte ſich, den Brand zu lokaliſieren was auch teilweiſe gelang. Später jedoch griffen die Flam⸗ men wieder auf das Vordergebäude über. Nach mehrſtün⸗ diger ſchwerer Arbeit konnte das Feuer abgelöſcht werden Ueber die Urſache des Brandes iſt vorläufig nichts bekannt Der Schaden wird auf etwa 300 000 Mark geſchätzt. Bei 10 Löſcharbeiten zogen ſich fünf Feuerwehrleute Ver etzungen zu. Laufſteg ins Waſſer geſtürzt Schwerer Unfall auf der Weſer. Bremerhaven, 22. Auguſt. Bei der Landung des Ver⸗ gnügungsdampfers„Vorwärts“ ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Durch das auflaufende Waſſer hatten ſich die Halte⸗ troſſen des Dampfers gelockert und dem Schiff einen der, artig weiten Spielraum gegeben, daß ſich der Laufſteg löſte und ins Waſſer ſtürzte. Mit dem Steg fielen fünf Fahr⸗ gäſte, die an Bord gehen wollten, in die Weſer. Obgleich die Beſatzung den Abgeſtürzten ſofort Rei kungsgürtel zuwarf und auch Vorübergehende ſich an der Rektungsaktion beteiligten, geläng es nur, vier Perſonen zu relten. Der 61jährige Lehrer Mertens, der in Blumen. khal bei Verwandten zu Beſuch weilte, wird noch vermißt, en, daß er den Tod durch Erkrinken gefun⸗ den hat. Vier Perſonen ertrunken Schweres Badeunglück in der Bretagne. Paris, 22. Aug. In der Nähe von Lannion an der Nordküſte der Bretagne ereignete ſich am Strand vor den Augen der zahlreichen Badegäſte ein Unglück, das vier To⸗ besopfer forderte. Ein 23jähriger Angeſtellter hatte den Plan gefaßt, mit ſeiner 14jährigen Schweſter und ſeinen beiden 12 und 14jährigen Nichtchen ein Felſenriff aufzu⸗ ſuchen, das ſich unweit des Strandes aus dem Meer erhebt. Plötzlich verloren ſie aber den Grund unter den Füßen, und da alle vier des Schwimmens unkundig waren, er⸗ kranken ſie, obgleich ſofort verſchiedene Reklungsboole zur Hilfeleiſtung herbeigeeilk waren. Flugzeugſchuppen eingeſtürzt Bisher ſechs Tote geborgen. Bukareſt, 22. Auguſt. In der rumäni chen Flugzeug fabrik JAA in Kronſtadt ereignete ſich 5 01 1 glück. Ein neu errichteter Flugzeugſchuppen ſtürzte ein und begrub 40 Arbeiter. Bisher konnten 16 Schwerverletzle und 6 Tote geborgen werden. Ueber das Schickſal der weiteren Opfer keine Klarheit. Mit den Aufräumungsarbeiten iſt unver⸗ züglich begonnen worden. Der Architekt, der den Schuppen errichtet hatte, wurde verhaftet. Großfeuer in einer Texlilfabrik. Warſchau, 22. Auguſt. In einer der größten Lodzer Textilfabriken, Gämſe und Albrecht, brach ein Feuer aus, das die geſamten Lagervorräte und einen Teil der Maſchi⸗ nenanlage vernichtete. Binnen kurzer Friſt ſtand das ganze Gebäude in Flammen, ſo daß ſich die Löſcharbeiten det Feuerwehr auf die Lokaliſierung des Brandes beſchränken mußten. Bei den Löſcharbeiten trugen drei Feuerwehrleute Brandwunden davon. der Jod auf lolen fried. Roman von Kurt Martin. 37 ,„Joachim ſprach davon, wie er mir meinen Wunſch er⸗ füllen wollte, daß ich den geheimen Gang benutzen ſollte, und dabei meinte er:„Ich habe erſt die alten Pläne aus den Schreibtiſch hervorgeſucht und durchgeſehen; ich habe den Gang nie betreten und mußte ſelbſt erſt die Mechanik der Türen nachleſen.“ Im Schreibtiſch alſo!— Ja— aber nun zu Ihrem diesjährigen Beſuch auf Hohenfried! Wie verhielt ſich da alles? Sie ſtanden doch mit Joachim Gerdahlen im Brief⸗ wechſel.— Erzählen Sie alles der Reihe nach, bitte!“ »Ich teilte Joachim mit, daß ich wieder nach Europa käme, um in der Schweiz, in Wien und in Budapeſt zu ſingen, ich äußerte den Wunſch, Sigrit wieder ſehen zu dür⸗ fen: aber Joachim ſchlug es mir ab. Da ſchrieb ich ihm noch⸗ mals, daß ich mich nicht abhalten laſſen würde, ich würde wieder nachts zu ihm kommen. Er antwortete mir, daß er mich erwarte. Darauf ſchrieb ich ihm noch die beiden letzten Briefe die Sie mir vorhin zeigten.“ Und wie kamen Sie am 23. Auauſt nachts nach Hohen⸗ fried?“—„Ja. Es wor kurz nach elf Uhr.“ Sie betroten Joachims Gerdahlens Arbeitszimmer dur die Terraſſentür?“ 9 f. 5 „Ja. Er kam gerade aus ſeinem Schlafzimmer, als ich eintrat.“ „Wie war er? Was ſagte er??“ »Er war ſehr gut zu mir. Er erklärte mir, ich könne nicht wieder auf Hohenfried bis zum anderen Tage bleiben. Wir beſprachen dann, daß Joachim am 24. Auguſt mit Sigrit zum Parkreſtaurant Luiſenhof fahren ſollte, wo Militär⸗ konzert war. Dort ſollte ich unauffällig in ihrer Nähe Platz nehmen, und da hätte ich Gelegenheit, ſtundenlang Sigrit zu ſehen und ſprechen zu hören. Ich war ihm ſehr dankbar für den Plan. Freilich mußte ich ihm verſprechen, durch nichts zu erraten, daß ich ihn oder Sigrit kenne. Das gelobte ich ihm auch. Ich wollte dann nach dieſem Wiederſehen ſogleich ebreiſen. Joachim gab mir noch 25 000 Mark für das Wai⸗ ſenhaus drüben in Amerika mit. Nach einer Stunde verließ ich ihm wieder durch die Terraſſentür.“ Sie ſeufzte ſchwer. „Am andern Tag wartete ſch vergebens im Lufſenhof auf Joachims und Sigrits Kommen. Sie erſchienen nicht. Plötzlich hörte ich neben mir fremde Menſchen von Hohen⸗ fried erzählen. Ich horchte unwillkürlich hin, und da ver⸗ nahm ich die erſte Kunde von dem Mord.— Es war furcht⸗ bar für mich“ Paul Stein ſah nachdenklich auf die blonde Frau. „Das kann ich Ihnen nachfühlen. Sie hofften, Ihre Tochter zu ſehen, und dafür vernahmen Sie, daß Joachim Gerdahlen ermordet war. Ihr Perſcht hat vieles geklärt.— Aber nun noch mehr! Denken Sie bitte genau nach, und be⸗ antworten Sie mir alle meine Fragen aufs ſorgſamſte! Sie weilten bei Ihrem Aufenthalt auf Hohenfried am 23. Auguſt nachts mit Joachim Gerdahlen in deſſen Arbeitszimmer?“ 2 „Stand die Tür zu ſeinem Schlafzimmer auf?“ „Nein, ſie war geſchloſſen.“ i „Ging während Ihres Verweilens auf Hohenfried Joa⸗ chim Gerdahlen einmal in ſein Schlafzimmer?“ „Nein. Wir blieben zuſammen im Arbeitszimmer, bis ich ihn verließ.“ „Sie ſaßen natürlich im Finſtern?“ „Ja. Der Mond erhellte ein wenig das Gemach.“ „Hörten Sie im Schlafzimmer irgendwann ein Ge⸗ räuſch?“ s „Einmal ja, als ich bald darauf ging. Joachim zählte wir das Geld vor. Da war es mir, wie wenn in deinem Schlafzimmer draußen etwas geknackt hätte. Ich legte den aber keine Bedeutung bei. Es konnte ja ein Möbelſtück ſein, das geſprungen war.— Sonſt vernahm ich nichts.“ „Und wenn Sie zurückdenken an Ihren vorjährigen Be⸗ ſuch auf Hohenfried, als Joachim Gerdahlen die Spiegeltür öffnete und Sie durch den geheimen Gang führte!— Sie kamen doch damals auf dem gleichen Wege in Gerdahlens Schlafzimmer zurück. Er ſchloß dann ſicherlich dieſe geheime Tür wieder. War da irgendein Geräuſch vernehmbar?“ „Ja, die Tür ſchnappte mit leſſem Knacken ins Schloß“ „Könnte das Knacken, das Sie in der Nacht am 23 Auguſt aus dem anſtoßendem Schlafzimmer Jogchim Gerdoh⸗ lens vernahmen, auch vom Einſchnappen der Geheimtür ver⸗ anlaßt ſein?“ Sie ſah ihn an. 3ER „Ja— das wäre ſchon denkbar. Was iſt dus für ein Seheimnis mit dieſem Mord? Ste ſagen, Albert ſei nicht der Täter. Wer iſt es denn? Wen haben Sie in Verdacht? abreiſen. kam der Mörder durch den geheimen Gang? Gab er das ift in das Glas, während Joachim mit mir verhandelte? Was wiſſen Sie?— Sagen Sie es mir!“. „Ich kann Ihnen noch nichts ſagen. Beim beſten Wil⸗ en nicht! Aber verfolgen Sie die Zeitungsnotizen gut!— Vielleicht leſen Sie eines Tages Neues über den Mord auf Hohenfried!— Jetzt aber: Iſt Ihnen ſonſt gar nichts auf Hohenfried aufgefallen? Während Sie mit Joachim Ger, dahlen ſprachen, ereignetete ſich da gar nichts Auffälliges? „Auffälliges?— Ich weiß nicht, ob das nur eine Ein⸗ bildung von mir war. Wahrſcheinlich iſt es eine Einbil⸗ dung geweſen. Vielleicht durch einen Lichtreflex des Mond⸗ ſcheins ausgelöſt.“ „Sprechen Sie!“ „Als wir beiſammenſaßen und miteinander ſprachen 2s war ja dunkel im Zimmer— war es plötzlich, als fielen oben durch die Decke Lichtſcheine. Ich ſah hinauf, da war aber alles ſchon wieder dunkel. Es war wohl nur eine Täuſchung.“ „Ein Lichtſchein von der Decke herab?“ 5 „Ja.— Wie wenn durch eine Oeffnung ein feiner Licht⸗ ſtrahl herunter auf den Boden geglitten wäre, „Hörten Sie oben, im Zimmer über Joachim Gerdah⸗ lens Arbeitszimmer, irgendwelche Geräusche?“ „Nein, es war alles ſtill ringsum.“ „So!— Alſo ein Lichtſchein!“ „Sie legen dieſer Mitteilung Bedeutung bei?“ „Je nun!— Ich gehe jeder Sache nach. Auch Ihre Mitteilung kann von Wert für mich ſein.“ 8 „Weiter weiß ich aber nichts zu ſagen.“—. „Draußen im Park begegneten Sie keinem Menſchen? „Nein, weder als ich kam, noch als ich ging.“ „Auch Schritte vernahmen Sie nicht? Sie hörten nichts ſprechen?“ Ka gar e 11 6. ul Stein dachte angeſtrengt nach. 3 „Das wäre dann alles. Ich kann alſo gehen.“ Er erhob ſich. a 5 „Verzeihen Sie nochmals, daß ich Sie mitten in 55 Nacht überffel: aber ich muß jetzt um drei Uhr ſchon wieder Eine Spur führt mich nach Rotterdam. Und das alles drängt. Ich muß jede Minute nutzen.“ N i Sie ſtanden ſich gegenüber. 8 Und Siarit? Was wird aus ihr?“„ ganze Jabrikgebäude herrſcht noch A Aus dem badischen Claud Auflöſung von Freimaurerlogen. () Kerlsruhe, 22. Aug. Auf Grund des Paragraphen 1 der Verordonung des Reichspräſidenten vom 28. Februar 1933 wurden für den Bereich des Landes Baden ſämtliche Freimaurerlogen und freimaurerähnlichen Vereinigungen, die f her noch nicht ſelbſt freiwillig aufgelöſt haben, mit Wirkung aufgelöſt. Wie das Miniſterium des Staatsanzeiger weiter mitt wurde ihr Ver⸗ ausdrücklicher Feſtſtellun Reichs⸗ es nach 67 Miniſters des Inne S- Und ſtaats⸗ vom 14. Juli ebungen im Sinne nahmt und zu Innern im mögen, w und preußiſ feindliche 75 und beſtimmt we Baden eingezogen. Kinder in Erh 22. Aug. Im Rah es Erholungs⸗ SV, Gau r Erho⸗ rbach zuge⸗ jeſen. Ar 10 1 6 e 48 Kinder, die in Karlsruhe, Lörrach, Offenburg und Freiburg zuhauſe ſind, in dem Kindererholungsheim Bad Rappenau Aufnahme. Am gleichen Tage ging ein Transport von 50 Kindern kus Hei⸗ delberg und Karlsruhe nach Herrenalb ab, wo die Kinder gi tere Or E in dem idylliſch gelegenen Erholungsheim den Segen eines Kuraufenthaltes kennenlernen können. 12 Kinder aus Karls⸗ ruhe traten am 23. Auguſt die heim an. Fahrt nach Bad Dürr⸗ Landesfeuerwehr⸗ wehrtreffens aden Sonntagsrück⸗ mim Schwarzwald den 31. 8, 0 Uhr, (ſpäteſter Antritt der d 85 rg.(Abſchluß der Ferienkurſe.) Die letzten Woche abgeſchloſſenen Ferienkurſe für Ausländer an der Aniverſität Heidelberg waren von über 340 Ausländern beſucht und damit nach Amfang und Teil⸗ nehmerzahl wohl die größten in Europa. Eppingen.(Tödlich verunglückt.) Wie aus Frei⸗ burg berichtet wird, wurde die dort auf Beſuch weilende Frau des hieſigen Forſtrats Wagner von einem Auto ange⸗ fahren und tödlich verletzt. Eberbach.(Kuckucksmarkt 1935.) Der Eber⸗ bacher Kuckucksmarkt wird in dieſem Jahre in der Zeit vom 7. bis 9. September abgehalten. Eine Ausſtellung landwirt⸗ ſchaftlicher Maſchinen wird beſonders die Landwirte in⸗ tereſſieren. Am Sonntag, den 8. September, wird eine NS⸗ Hago⸗Tagung zahlreiche Gäſte nach Eberbach bringen. Am Montag, den 9. September, findet dann die große Zuchtvieh⸗ ſchau mit Prämitierung ſowie eine Pferdeprämiierung ſtatt. () Bruchſal, 22. Aug. Der 17jährige P. L., der als Angehöriger der DIn am 14. Juli 1935 vor der Kirche in Forſt einen Hitlerjungen zu Boden geſchlagen hatte, wurde vom Jugendgericht Bruchſal wegen groben Unfugs zu drei Wochen Haft verurteilt. Eine Woche der erlittenen Unter⸗ ſuchungshaft wurde auf die Strafe angerechnet. Eine Ver⸗ ürteilung wegen leichter Körperverletzung, worauf von der Staatsanwaltſchaft Anklage erhoben worden war, konnte nicht erfolgen, da es an dem dazu erforderlichen Strafantrag des geſetzlichen Vertreters des jugendlichen Verletzten fehlte. Die ausgeſprochene Strafe ſtellt die Höchſtſtrafe auf groben An⸗ ſug für Jugendliche dar. In der Urteilsbegründung wies der Richter auf die zunehmende Verhetzung der Jugendlichen aus katholiſchen Kreiſen hin. Straferſchwerend fiel ins Gewicht, daß der Angeklagte keinerlei Reue zeigte. () Pforzheim.(Geologentagung.) Der Ober⸗ theiniſche geologiſche Verein hält ſeine 63. Tagung vom 28. bis 31. Auguſt in Pforzheim ab. Neben wiſſenſchaftlichen Sitzungen, Fachvorträgen und einem öffentlichen Vortrag ſind geologiſche Begehungen und Ausflüge rund um Pforzheim vorgeſehen. Der Oberrheiniſche geologiſche Verein, dem alle ſüddeutſchen Geologen angehören, umfaßt die Hochſchullehrer dieſes Faches, die Landesgeblogen und alle anderen Freunde der Wiſſenſchaft von der Erdkruſte, in erſter Linie Lehrer, Forſtleute, Ingenieure uſw. Der Verein hat den Zweck, die geblogiſche Erforſchung Süddeutſchlands, insbeſondere des Oberrheingebietes, durch gemeinſame Wanderungen, durch wiſſenſchaftliche Veröffentlichungen ſowie durch Erſchließung und Erhaltung geologiſch wichtiger Punkte zu fördern. 2 Freiburg.(Schützt die Bergfloral) Die Deut⸗ ſche Bergwacht, Abteilung Schwarzwald, richtet an alle Be⸗ völkerungskreiſe die Bitte, beſonders jetzt überall für den Schutz der heimiſchen Pflanzenwelt einuztreten. Die Berg⸗ wacht ſelbſt wird durch vermehrte Kontrollen und durch Großſtreifen rückſichtslos gegen leichtfertige und bewußte Pflanzenräuber und Blumenabreißer vorgehen. Beſonders gefährdet ſind zurzeit im Schwarzwald Silberdiſtel, gelber Enzian, Eiſenhut, Fingerhut, Steinbrech u. a. Das ſinnloſe Pflücken von Blumen aller Art ſoll überhaupt unterbleiben, wenn man ſich nicht Unannehmlichkeiten ausſetzen will. (—) Brunadern bei Waldshut.(An weſen nieder⸗ gebrannt!) Das landwirtſchaftliche Anweſen des Karl Höfler wurde vom Feuer vollſtändig zerſtört. Neben der Ernte iſt ein großer Teil der Fahrniſſe verbrannt. Als Brand⸗ urſache wird Nachzündung eines Blitzſchlages angenommen. „Ihre Tochter liebt Albert Gerdahlen. Dieſe Liebe brachte ihr jetzt großes Leid. Es traf ſie hart, daß man Albert Ger⸗ dahlen anklagte. Dies und der Tod Joachim Gerdahlens laſten ſchwer auf dem jungen Weſen. Aber, ich denke, es wird Sigrit Sundborg doch noch das Glück ſich nahen. „Ich kenne keinen ſebnlicheren Wunſch, als Sigrit glück lich 5 1 Er ſah ſie prüfend an. 5 8 e ich Sigrit Sundborg 11 Ihnen erzählte?“ „Sie— O— ich— ich weiß nicht.“ 5 „Nach dem, was ich von Ihnen gehört habe, und ſoweit ich Fräulein Sigrit kenne— ich denke ſchon, daß Ihre Toch⸗ ter Freude empfinden würde, die Mutter Ein Zittern durchlief die Geſtalt der blonden Frau. a N 55 wäre! Wenn ich Sigrit noch etwas bedeu · ürfte—“ Hoffen Sie, vertrauen Sie der Zukunft!“ Sie nahm Abſchied. Als er ſchon die Türklinke in der Hand hielt, flüſterte ſie ihm noch zu: Sagen Sie Sigrit, daß ich— Grüßen Sie Sigrit!— Ich— denke im tel„„ 3 eilte unt Bahnhof Der Zug ſtand bereits abfahrt Aufatmend ſank er in die Volſter. Erreicht!— Nun zu dir, Bruno Bauer!— 857„ wiederzufinden.“ Aus den Nachbarländern Bäuerliches Anweſen abgebrannt Alsfeld. In dem Kreisorke Skrebendorf wurde das ganze Gehöft des Landwirts Weiß von einer verheerenden Jeuersbrunſt heimgeſucht. Mit der Scheune, in der die Flammen zuerſt bemerkt wurden, verbrannte die ganze Gelreide⸗ und Heuernte; ferner wurden das Wohnhaus und die Stallungen bis auf die Grundmauern zerſtört. Das Vieh und ein kleiner Teil des Invenkars konnten gerettet werden. Bei der raſenden Schnelligkeit, mit der die Flam⸗ men um ſich griffen, mußte ſich die Feuerwehr auf den Schutz der Nachbargrundſtücke beſchränken. Neu-Iſenburg.(Autobrand.) Auf der Landſtraße Grafenbruch—Heuſenſtamm fing der Motor eines Perſo⸗ nenkraftwagens Feuer. Im Nu ſtand der Wagen in hellen Flammen. Da der angrenzende Wald ſtark gefährdet war, wurde ſofort die Iſenburger Feuerwehr alarmiert, die mit zwei Löſchzügen anrückte und den Brand mit Trockenlöſch⸗ apparaten und Erde bekämpfte. Das Auto wurde völlig ein Raub der Flammen. Neuſtadt a. d. 9.(Folgenſchwerer Stock⸗ ſchlag.) Zwiſchen Beſuchern der Gimmeldinger Kirch⸗ weihe kam es abends auf der Heimreiſe zu einer Rauferei. Dabei erhielt ein penſionierter Bergmann aus St. Ingbert von einem anderen Saarländer mit einem Spazierſtock einen heftigen Schlag auf den Kopf, ſo daß der Mann mit einem Schädelbruch in das ſtädtiſche Krankenhaus„Hetzel⸗ ſtift“ eingeliefert werden mußte. Mechtersheim.(Mit Mann und Wagen in den Rhein.) Als Arthur Weis aus Mechtersheim mit dem Fuhrwerk ſeines Bruders den Rheindamm entlang fuhr, wurde das Pferd durch ein Schiffsſignal plötzlich ſcheu und ſprang mit Mann und Wagen in den Rhein. Der Fuhr⸗ mann konnte ſich nur mit Mühe ans Land retten. Das Pferd ertrank, da es nicht mehr ausgeſpannt werden konnte. — Heilbronn.(Gefaßter Wilderer.) In der letzten Woche hat ein hieſiger Jagdpächter in ſeinem Jagd⸗ gebiet im Wartbergwald einen Wilderer beobachtet, der ihm bei der Verfolgung aus den Augen gekommen iſt. Am folgen⸗ den Tag in der Frühe wurde der gleiche Wilderer wieder pirſchend geſichtet. Der Wartbergwald iſt alsbald mit einem Aufgebot von Schutzpolizei und Kriminalbeamten der Po⸗ lizeidirektion Heilbronn durchſucht worden, wobet der Wil⸗ derer ergriffen und feſtgenommen werden konnte. Es handelt ſich um den 29 Jahre alten Invaliden Heinrich Ackermann von hier. Im Verlauf der Anterſuchung wurde nachgewieſen, daß es ſich um den gleichen Wilderer handelt, der im Mai vorigen Jahres bei Ausführung ſeiner verbrecheriſchen Tätig⸗ keit im Willsbacher Wald von dem Jagdaufſeher angeſchoſſen wurde, aber flüchten konnte. — Oberſtetten, OA. Münſingen.(Tödlicher Un⸗ glücksfall.) Die in den 70er Jahren ſtehende Kreſzentin Roggenſtein wurde im Stall, als ſie den Pferden das Futter reichen wollte, von einem ausſchlagenden Pferd ſo unglücklich an den Fuß getroffen, daß ſie zuſammenbrach. Sie wurde von Nachbarsleuten in die Wohnung gebracht, wo der Arzt einen komplizierten Beinbruch am rechten Knie feſtſtellen mußte, ſo daß Ueberweiſung in die Tübinger Klinik not⸗ wendig wurde. Dort iſt die Frau der ſchweren Verletzung erlegen. — Langenargen.(Verhaftung von Dieben.) Nachdem in der letzten Zeit hier verſchiedene Diebſtähle aus⸗ geführt wurden, ſind nun zwei junge Burſchen dem Amts⸗ gericht Tettnang zugeführt worden. Sie hatten hier, in Meersburg und Konſtanz aus Kraftwagen Koffer geſtohlen, im beſonderen Kleiderſtoffe und Wäſche erbeutet und dieſe Sachen verkauft oder verſchenkt. Dadurch haben ſich einige Perſonen auch der Hehlerei ſchuldig gemacht. Hellenthal(Eifel).(Laſtkraftwagen vom Per⸗ ſonenzug erfaßt.) Ein Dürener Lieferwagen wurde auf einem Ueberweg in dem Orte Kirchſeiffen von einem nach Hallenthal fahrenden Perſonenzuge erfaßt und voll⸗ ſtändig zertrümmert. Die beiden Fahrer, von denen einer aus Düren und der andere aus Germeter bei Düren ſtammt, wurden ſehr ſchwer verletzt. Einer von ihnen ſchwebt in Lebensgefahr. Die Urſache des Unglücks wird noch geklärt. Münſtereifel.(Vom Zuge überfahren und ge⸗ tötet.) Ein 80jähriger Rentner wurde von der Lokomo⸗ tive eines aus dem Bahnhof ausfahrenden Zuges auf dem Ueberweg erfaßt und überfahren. Dem Verunglückten, der jedenfalls das Herannahen des Zuges überhörte, wurden beide Beine abgefahren. Auf dem Wege zum Krankenhaus iſt er bereits verſtorben. Oberweſel.(nömergräber freigelegt.) Auf einer hieſigen Bauſtelle fand man in einer Tiefe von 0,80 Meter ein Urnengräberfeld. Es handelt ſich um drei Grä⸗ ber, die aus der Zeit der Römerherrſchaft am Rhein ſtam⸗ men. Dieſer neue Fund aus der Römerzeit wird mit der Freilegung eines größeren Gräberfeldes in der Nähe der Bauſtelle in Verbindung gebracht. In den Urnengräbern fand man nur einen reich verzierten Bronzerma. Gau⸗Turnfeſt in Saarbrücken Feierlicher Auftakt der Feſtwoche. Saarbrücken, 23. Auguſt. Das Befreiungs⸗Gaufeſt hat ſeinen offiziellen Anfang genommen. Bereits in den frühen Morgenſtunden began⸗ nen die Sonderzüge anzurollen, um eine fröhliche Menſchen⸗ menge in die Hauptſtadt des Saarlandes zu bringen. Nicht enden wollte ſchier das Marſchieren, das Singen und Ju⸗ beln, unter dem die Gäſte durch die überaus reich geſchmück⸗ ten Straßen zogen. Während ſich auf den vorgeſehenen Plätzen die plan⸗ mäßigen Spiele weiter abwickelten, zogen die Saar⸗ brücker und die bereits anweſenden Vereine aus dem übri⸗ gen Reich vom Markt zum Rathausplatz. Es war ein far⸗ benprächtiges Bild, wie ſich die ſportgeſtählten Geſtalten — Männer, Mädchen und Jünglinge— verſammelten. Als Vertreter der Stadt Saarbrücken begrüßte Beigeord⸗ neter Werle alle Gäſte, die aus der Pfalz, aus Heſſen, der Kurpfalz, vom Mittelrhein, vom Main, von Baden, Schwaben und Franken, Sachſen, vom Land der roten Erde, die vom Rhein, er begrüßte die Kameraden aus Saleswig Helfen Eupen⸗Malmedy, Danzig und Ober⸗ ſchleſien, insbeſondere auch die auslandsdeutſchen Jungen. 1 ordneter Werle übergab dann 1 Beauftragten des Reichsſportführers, Gruppenführer Beckerle, das Feſt. Die Weiterführung des Feſtes übergab dieſer dann dem Gaufachamtsleiter Sommer. Loltale Nu ad clian Wenn die Vögel ziehn Nichts kann uns darüber hinwegtäuſchen: die hohe Zeit des Sommers geht dem Ende zu! Die Wenigſten ſind's freilich, die ſolchen Vergänglichkeitsgedanken Raum geben, doch das untrügliche Anzeichen für ihre Berechti⸗ gung iſt nicht wieder fortzuſcheuchen: Es ſammeln ſchon die erſten Vögel! Ja programmäßig! Geſtehen wir's ruhig im Angeſicht unſerer eigenen Unvollkommenheit: Das Geheimnis des Vo⸗ gelfluges ſteht wieder auf vor uns! Da ſchauen wir mit eigenem Blick das große Sammeln, ſehen den Abzug in den eigentümlichen ſymmetriſchen Fluggruppierungen und bleiben dann ſtehen vor den verlaſſenen Neſtern. Ein Schleier gleich⸗ ſam iſt vorgezogen und es grübelt und berechnet der Menſch das Warum und Wie ſo fener großen Vogelreiſe nach dem weitentfernten Land. Man hat den Tieren Ringe um die Füße gelegt, mit gleicher Markierung kamen ſie zurück zur deutſchen Heimat ja meiſt ins alte deutſche Neſt. Tauſendfach verſuchten wir jenes Geheimnis zu ergründen, das Störche und Stare, Rauchſchwalben und viele andere aus dem Reich der Gefiederten mit ſo unfaßlicher Sicherheit wieder die alte Brutſtätte, oft auf ein und demſelben Baum, in unſeren Landen wiederfinden ließ. Und Dutzend„Begründungen“ konnten das Rätſel nicht löſen! Ganz klein bloß werden wir angeſichts der eigenen Erkenntnis, der Grenzen geſetzt ſind an allen Enden des Ge⸗ heimniſſes, das Schöpfung heißt. Wir wiſſen das Wohin, nicht aber das Warum. Und es mag gut ſo ſein, daß ſolch unſichtbare Hände manchmal Halt gebieten. Und noch keiner hat je dem Schöpfer in die Karten geſehen. 0 L109 Nadfahrer beanſtandet! 109 Radfahrer und 2 Kraftfahrer wurden bei einer am Mittwoch vorgenommenen Verkehrskontrolle angezeigt bezw. gebührenpflichtig verwarnt. Ferner wurden an 23 Fahrzeuglenker rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt. Sie wollte nicht mehr leben. In der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, nahm in der Nacht zum Donnerstag auf der Dammſtraße eine junge Frau eine größere Menge Tabletten zu ſich. Die Lebensmüde wurde in bewußtloſem Zuſtande auf einer Sitzbank liegend aufgefunden und mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. Perſonenauto überraunt einen Handwagen. Auf der Waldhofſtraße fuhr ein Perſonenkraftwagen beim Ausbiegen an einer Straßenaufgrabung gegen einen aus entgegengeſetz⸗ ter Richtung kommenden Handwagen, wobei zwei Schul⸗ jungen Verletzungen erlitten. Einer der Verletzten mußte nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht werden. 0 — Welchen Berufsvereinigungen haben die Beamten nach dem Kriege angehört? Der Reichs⸗ und preußiſche Innen⸗ miniſter hat in einem Runderlaß angeordnet, daß jeder Be⸗ amte bis zum 1. Oktober 1935 mit Bezug auf ſeinen Dienſt⸗ eid eine Erklärung abzugeben hat, welchen Beamtenvereini⸗ gungen— gleichgültig ob dieſe auf berufsethiſcher, beamten⸗ politiſcher, beamtenwirtſchaftlicher, konfeſſioneller oder ſon⸗ ſtiger Grundlage beruhen— er in der Nachkriegszeit angehört hat oder noch angehört. Die Erklärung iſt zu den Perſonal⸗ akten zu nehmen. Folgerungen aus den von den Beamten e Erklärungen werden vorläufig nicht gezogen werden. — Sicherung des Schriftgutes der Handwerkerinnungen. Das Handwerk beſitzt in großer Zahl Urkunden, Bücher und Akten aus alter Zeit, die nicht nur für das Handwerk als ſtolze Traditionsgüter wichtig ſind, ſondern auch der Hei⸗ mats⸗, Geſchichts⸗ und Sippenforſchung wertvolle Aufſchlüſſe geben. Dieſes Schriftgut der Handwerkerinnungen iſt fetzt unter öffentlichen Schutz geſtellt worden. Der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter hat den Handwerks⸗ und Gewerbekammern ge⸗ naue Vorſchriften darüber zugeleitet, wie dieſe Innungs⸗ archivalien geſammelt, geſichtet, verzeichnet und aufbewahrt werden ſollen. Soweit die Innungen das Schriftgut nicht ſelbſt aufbewahren, wird es in Staats⸗, Kreis⸗ oder Stadt⸗ archiven untergebracht. — Trotz Wirtſchaftsaufſchwungs Rückgang der Berufs⸗ krankheiten. Mit der Zunahme der Beſchäftigung in der Wirt⸗ ſchaft hat ſich zwangsläufig auch die Zahl der Berufskrank⸗ heiten erhöht, und zwar von 7133 im Jahre 1933 auf 7712 im Jahre 1934. Dieſe Zunahme um etwa 8 Prozent bleibt aber hinter der ſtarken Vermehrung der Beſchäftigung, die beiſpielsweiſe im Baugewerbe bis zu 60 Prozent gegenüber dem Vorfahre betrug, erheblich zurück. Die Zahl der ent⸗ ſchädigten Berufskrankheiten hat ſich ſogar um 18 Prozent bermindert, und zwar wurden 1934 erſtmalig nur rund 1000 Fälle entſchädigt gegenüber noch mehr als 1200 im Jahre 1933. Trotz der geringen Erhöhung in der Zahl der Meldungen kann daher feſtgeſtellt werden, daß die Berufs⸗ krankheiten im Gegenſatz zu den Unfällen weiter abgenom⸗ men haben, obwohl der Beſchäſtigungsgrad zugenommen hat. Aeber 1300 Arbeitsioſe weniger! Mannheim, 23. Auguſt. Das Arbeitsamt Mannheim berichtet über den Arbeitseinſatz im Monat Juli u. a.: Der Juli zeichnete ſich durch ſtarken Zugang offener Stellen aus und zwar ſtieg die Zahl der angebotenen Ar⸗ beitsplätze um 38,8 v. H. gegenüber dem Vormonat, d. h. von 3305 auf 4586. Davon entfielen allein 890 Anmeldun⸗ 7 auf die Landwirtſchaft. Die Anforderungen für die andhilfe gingen mit beendigter Getreideernte zurück. Un⸗ befriedigt blieb der Bedarf an Mägden. Auch im Verkehrs⸗ gewerbe, in der Rheinſchiffahrt und den Umſchlagsbetrie⸗ ben, bei den Hilfsarbeitern und in der Vermittlung der Frauen mehrten ſich in ſtarkem Maße die Anforderungen von Kräften. Beſonders gut lagen wieder die Einſatzmög⸗ lichkeiten in der metallverarbeitenden Induſtrie. Im Nahrungs⸗ und Genußmitelgewerbe herrſchte in der Herſtellung von Gemüſekonſerven Hochkon⸗ lunktur; aber auch in der Tabakverarbeitung waren Fach⸗ kräfte ſehr geſucht. Lebhafte Tätigkeit verzeichnete das Baugewerbe. Die günſtige rung brachte vor allem im Gaſtwirtsgewerbe Aufträge in den Gartenlokalen und auch in der Hauswirtſchaft war viel Nachfrage. Auf dem Gebiete der Nolſtandsarbeiten 1 zwar einige Maßnahmen beendigt, dafür aber neue, 1 Bereich von Straßenarbe ee 1 autobahn umfaßte einen unverm dern en an beitenden, während Hahne des Arbeitsamtsbezirkes viele Hunderte von Mannheimer Notſtandsarbeitern tätig waren.. .. 2 L 2 Das Geheime Staatspolizeian i ießli Was iſt ſpinale Kinderlähmung? Gerichtszeitung. ⅛⸗mͤ annheim, O 10 Weſen, Verlauf n. Pe e fee ice 2 5 5 ich kei. 10 ommen. Mayer, als gefährlicher 9 ädchenſchänder beri und Verhütungsmöalichkeiten der Krankhett. An den Pranger tigt, iſt bereits Vater mehrerer unehelicher Kinder. Dat Von Dr. med. et phil. Gerhard Venzmer. mit Raſſeſchändern und artvergeſſenen Mädchen! i Verbringung nach Kislau wird dieſes gewiſſenlose Sh. Die Nachrichten von dem Auftreten der ſpinalen(0. Karlsruhe, 22. Aug. Die Geheime Staatspolizei lekt unſchädlich gemacht. Kinderlähmung in 1 5 Badens und Würt⸗ 9 8 15 wieder acht Fälle, in denen ſie zum Schutze 3 embergs werden vielleicht bei manchen Eltern Sorge] unſerer Raſſe und der Arterhaltung gegen jüdiſche Wüſtlinge i und Unruhe ausgelöſt und den Wunſch wachgerufen[vorgehen mußte. Die einzelnen Mitteilungen lauten: Vermiſchtes haben, näheres über die erſten Erſcheinungen und den I. Der Raſſeſchänder und Viehhändler Iſaak Schnur⸗ Was ein Menſch während ſeines Lebens verzehrt. de Verlauf dieſer heimtückiſchen Krankheit zu wiſſen. Wenn[mann, wohnhaft in Schmieheim, wurde durch das durchſchnittliche Nahrungsmenge iſt bei den einzelnen Völlem 0 ein kleines Kind im Spiel⸗ oder Schulalter plötzlich] Geheime Staatspolizeiamt in Schutzhaft genommen. ſehr verſchieden und wird hauptſächlich durch das Klim 1 unluſtig und unfreundlich wird, wenn es nicht mehr ſpielen 2. Der Jude Camill Zivy in Kuppenheim be⸗ bedingt. Je mehr Wärme der Körper verbraucht, umſo mehr fe und eſſen mag, ins Bett verlangt und über Kopf⸗ und nutzte jahrelang ſeinen Dentiſtenberuf, um ſich an ſeinen[ Nahrung muß ihm zugeführt werden. In den Tropen, un en dee 10 mig mit der e Patientinnen zu vergehen. Manchen eier b 1 1 18 Wärme ausſtrahlt, brauchen täglich nur in Anſtedkung gerechnet werden. Auch eine eigenartige Ueber⸗ es, mit a 8 85 1 5 2 8 800 Kalorien durch Nahrungsaufnahme erſetzt werden. de empfindlichkeit der Haut, die die Kinder bei Berührungen berationtarbohrten Jänen noch durch die Flucht aus dem i 0. I Operationszimmer ſich der Schändung zu entziehen. Kein den kalten Zonen ſind es dagegen 4500 Kalorien. Im ge* laut aufſchreien läßt, iſt bisweilen eine bezeichnende Früh⸗ Mädchen war vor dieſem Scheuſal ſicher, das Raſſeſchn.] mäßigten Klima beträgt der tägliche Bedarf zwiſchen 2000 erſcheinung der Spinallähmung. In anderen Fällen ſetzt] dun radezu berufsmäßig betrie 85. und 2700 Wärmeeinheiten. Welchen Mengen von Nahrun al die Krankheit mit ſtürmiſchen Erſcheinungen wie eine e e e e 1 55 mitteln das entſpricht, ergibt ſich aus folgenden 3401. ge Akute Infektionskrankheit ein: mit Fieber, Erbrechen oder ſem unerträglichen Treiben zu, dem jetzt das verdiente Ende neuerdings für eine Lebensdauer von 70 Jahren zuſammen⸗ 91 Durchfällen, Benommenheit und Krämpfen. Sehr häufig] auf Weiſung des Geheimen Staats polizeiamts durch Ber: geſtellt wurden. In dieſer Zeit verzehrt ein Menſch ewa 20 9 begleiten auch katarrhaliſche Erſcheinungen des Halſes bringung des Zivy nach Kislau bereitet wurde d bis 250 Zentner Brot, 1417 000 Kilogramm Fett ud zu und Rachens, Mandelentzündung und Nackendrüſenſchwel⸗ 5 1 ö 5 Fleiſch, etwa 5000 Kilogramm Fiſch und rund 12 000 Eier ur lung die Erkrankung. 5 3. Der Jude Julius Wertheimer, Offenburg, Blu⸗ 500 Zentner Kartoffeln, 150 Zentner Gemüſe und ungefähz 1 Während dieſes akuten Stadiums, das meiſt nur menſtraße 34, von Beruf Pferdehändler, legte ein beſonders ehenſoviel Obſt. Der Flüſſigkeitsverbrauch beträgt 25000 ſel einige wenige Tage, allerhöchſtens bis zwei Wochen an⸗ viehiſches Verhalten deutſchen Frauen und Mädchen gegen⸗ Liter, der an Salz ungefähr 17—1800 Kilogramm. An Luſt de dauert, ſchwebt das Kind in Lebensgefahr. Dann über an den Tag und verſuchte u. a., ein junges Mädchen, verbraucht der Menſch in der Minute 8 Liter, das macht iy ben a heftigen Erſcheinungen, das Allgemein⸗ 155 55 150 9 Jahre 1 5 1 Nachſtellungen und 70 Jahren 2.5 Millionen Hektoliter. befinden beſſert ſich wieder; aber wenn man jetzt den Usdrücken beläſtigt, zu ſchänden. Nur durch die Hilferufe i, kleinen Patienten aufſtehen laſſen möchte, ſo mußt man] und das Dazwiſchentreten Dritter wurde die Beſtie von ihrem Hiiſtangen menſchucher Organe. Im Durchschnitt am 0 ische 8 te 1 1 f die ſchmerzliche Erfahrung machen, daß eines oder beide[ Vorhaben abgehalten. Daß für Wertheimer die deutſche e amen a 11 1 1 5 f 00 901 5 Beine den Dienſt verſagen: ſie ſind gelähmt, weil die Frau nur als Freiwild für deſſen tierhafte Inſtinkte galt, Menſchen die 10 fc 1 r 15 Zeit 5 leſen, laſſ ihn 1 winzigen Krankheitserreger die Nervenzellen im Rücken⸗] beweist das Verhalten des W. einer hochſchwangeren Frau Ae 0 lemeler Bra ka aſſen iht 5 mark zerſtörten. Meiſt macht die Lähmung zunächſt noch gegenüber auf offener Straße in Offenburg, die er früher Wer auch noch Bücher lieſt kann ſich ſelber 0 rechnen i weitere Fortſchritte, ſo daß nach den Beinen vielfach] mehrfach mit unſittlichen Anträgen beleidigte. Wertheimer ſeine Augen weſentlich 959 6e Streden urch 1 5 ben 5 auch noch die Aermchen ſchlaff und unbeweglich werden; wird in das Konzentrationslager Kislau verbracht. Das Herz der e Menſchen ſchlägk derſchieben schal 50 und dies iſt der Zeitpunkt, zan dem die Eltern, die mit⸗, 4. In Konſtanz wurde der ehemals polniſche, jetzt Die Geſchwindigkeit ſchwankt zwiſchen 65⸗ und 75mal in 9 7 1 auſehen müſſen, daß ihr Liebling, hilflos und unfähig, ſtaatenloſe Jude Naphtali Helbarth, wohnhaft in Kon⸗ Minute. Der Durchſchnitt wird bei etwa 70 liegen 5 ſtis ſich zu bewegen, daliegt, am verzweifelſten ſind. ſtanz, Hütlinſtraße 2, wegen ſeiner raſſeſchänderiſchen Bezie⸗.—— 85 St Aber ſo ſchlimm, wie es jetzt ausſieht, bleibt es] hungen zu artvergeſſenen Mädchen durch das Geheime Staats⸗ Wie der Tee Europa eroberte 11 gottlob nicht; von den verſchiedenen Lähmungen pflegt polizeiamt in Schutzhaft genommen. Der gaewiſſenloſe Jude 8 2 ein gewöhnlich nur eine beſtehen zu bleiben. Die anderen ſchuldet für ein außereheliches Kind an Anterhaltspflicht 0 1 1 155 1 Anlane ger biden ſich von ſelbſt wieder zurück, ja, in beſonders ſeit 1927 der Mutter des Kindes über 4100 Mark Seit ſſt merkwürdig genn 35 9„ Kartoffel g N günſtigen Fällen verſchwindet die ganze Krankheit ſpurlos[ 1927 hat er unter Zwang erſt 230 Mark bezahlt. Da er ſein ge genug,, e ene dee eee, wieder. Freilich, auch eine einzige derartige Lähmung gemeingefährliches Treiben bis in die letzten Tage fortſetzte, bunden hr. il er i Volksgetrant 5 iſt ſchon ſchlimm genug; denn da ſie ja den Körper zu wurde Helbarth in Schutzhaft genommen und ſieht ſeiner weſen, das ſehr bald a ch in den Nachbarlä 9955 Ei n br einer 7 1 0 55 er 5 1 5 5 Wachſen] Verbringung nach Kislau entgegen. fand. uch in den arländern Eingang war, ſo blei as Glied nun in der Entwickli zurück, 5 5 5 5 5 verharrt gleichſam au kindlicher Stufe, die Muskel 5. Der Jude Iſaak Günzburger, Mu Ilheim, Ger⸗. Am Ende des 9. Jahrhunderts kam die erſte Kunde von 31 verfallen der Entartung, das Knochenwachstum wird berſtraße 14, wurde durch das Geheime Staatspolizeiamt dieſem Getränk nach Europa. Es hat dann aber noch 300 Art geſtört, die Gelenke ſind ſchlaff, kurzum, das Kind wird in Schutzhaft genommen und dem Sondergericht zur Anzeige Jahre gedauert, bis Europa den Tee wirklich kennenlernte. 316 ein Krüppel. gebracht, weil er während des Vortrages des Bezirks⸗ Am 1550 berichten holländiſche Reiſende von einem ange⸗ be Gegen die Lähmungen muß daher ſofort, wenn das rabbiners Prof. Dr. Simel in der Synagoge zu Müllheim nehmen Getränk, das aus den Blättern eines Strauches ge⸗ pol Fieber geſchwunden iſt, mit allem Rülſtzeug der modernen] den Zwiſchenruf:„Sieben fallen noch von mir! Heil Mos⸗ wonnen werde. 1610 führte dann die holländiſch⸗oſtindiſche ö här Medizin vorgegangen werden: mit Elektrizität, Bädern, kau!“ getan hat. 5 Handelsgeſellſchaft den erſten Tee in Europa ein. 1686 lerne Gymnaſtik, Maſſage und Diathermie. Auch der Ortho⸗ 6. Der Jude Heinrich Durlacher, aus Kuppen⸗ ihn Frankreich kennen, und etwa gleichzeitig finden wir ihn vol päde kann, zumal bei Dauerlähmung eines Beines, durch heim, wurde wegen ſeiner raſſeſchänderiſchen Beziehungen zu in England. Zu dieſen Ländern iſt er auf dem Seewege bes ui 0 ö 1 einer gewiſſen J. H. aus Lahr, Werderſtraße, in Schutzhaft gekommen, zu den Ruſſen aber auf dem Landwege(1630). 1 gie j verbrauche England 100000 Pfund de m 1 d 5 5 455 früherer polizeilicher Verwarnung das Schändliche ihres Ver⸗ Jahre. 1725 davon über 140 000 Pfund, 1825 war det f Bei er Behandlung der Krankheit ſelbſt haben ſich haltens einſehen will und mit Proteſtkundgebungen der em⸗ Verbrauch Englands auf 28 Millionen Pfund jährlich an⸗ in die bisher verſuchten Heilſera von unſicherer Wirkung Pörten Lahrer Bevölkerung zu rechnen war, mußte auch ſie in l gewachſen, und heute beziffert man den engliſchen Konſum ſetz, erwieſen: am meiſten Erfolg verſpricht noch die An⸗ Schutzhaft genommen werden. Bei ihrer Vernehmung gab f auf mehr als 60 Millionen Pfund im Jahre. it . Blu„ſogenannten ee 15 die J. H. an, daß ihr der Jude das Heiraten verſprochen England iſt neben Rußland der größte Teeverbraucher Au⸗ Anf em Blute von Perſonen gewonnen b Die 9595 habe. Darüber befragt, gad der Jude Durlacher ſeiner in Europa geblieben bis auf den heutigen Tag. Auch die die Anſteckung e in der Geneſung 15 Entrüſtung mit den Worten bezeichnenden Ausdruck:„Nie⸗ ſkandinaviſchen Länder ſind große Verbraucher, während das wie ales begriffen ſind. Eine ſolche Behandlung mi mals habe ich ihr das Heiraten verſprochen. Meine Eltern europäiſche Feſtland weit hinter ihnen zurückbleibt. Immer liſti alonnaleſzentenſerum iſt besonders ausſichtsvoll be ganz würden das dal nicht dulden daß ich ein Chriſtenmädchen bin übertrifft hier Holland mit 0.70 Kilogramm Tee auß rühzeſtiger Anwendung; früßzeitige Erkennung der Krank⸗ heirate. Ich habe ihr auch nicht geſagt, daß ich mit ihr[den Kopf der Bevölkerung(pro Jahr) ſelbſt Amerika mit 5 heit ist, alſo zugleich ſicherſte Garantie für ihre erfolg⸗ nach der Heirat ins Ausland gehen würde.“— Durlacher. 0.61 Kilogramm. Deutſchland und Frankreich bleiben weit 15 reiche Bekämpfung!„ f der Stumbenreiſender iſt, war ſchon öfters wegen Betrugs dahinter zurück, jenes verbraucht nur 0.05 Kilogramm, dieſes let Noch beſſer als heilen freilich iſt vorbeugen: und angezeigt nach den bisherigen Feſtſtellungen in den letzten gar nur 0.03 Kilogramm auf den Kopf im Jahre. und bun das geſchieht dadurch, daß man die Kinder nach Mögliche] Jahren ismal. Durch ſeine Verbringung nach Kislau wird] ähnlich ſieht es im ganzen Süden Europas aus. 795 keit vor Anſtecung ſchützt, die aller Wahrſcheinlichkeit] die Landbevölkerung des Kreiſes Lahr von einem weiteren—— ſcher nach durch Mund und Naſe erfolgt. Die Behörden unter⸗] jüdiſchen Gauner erlöst. ſchle binden ja bei drohender Gefahr durch rechtzeitige 1. Der Jude Max Model, Freiburg, Baslerſtraße Wetterbericht ſcha Schließung der Schulen die Weiterverbreitung der Seuche. 11 wohnhaft, wurde durch das Geheime Staatspolizeiamt we⸗ e 3. 5 Kra Da aber auch Erwachſene als geſunde Zwiſchenträger gen raſſeſchänderiſchen Treibens in Schutzhaft genommen. Meiſt tracken und heiter, ſtellenweiſe leichte Bewölkung. die Krankheit verſchleppen können, ſo werden die Eltern 3 5 ei geſunder Kinder ſich allen Beſuch aus Orten, in denen die ſpinale Kinderlähmung herrſcht, verbitten, und ſie„„„% 7 117 11 i 5 die werden überhaupt in Gegenden, in denen die Krankheit Berſammlungs 7 Kalender. EFTeilichthühne Viernheim Jwalſgg ſenk gehäuft auftritt, ihre Lieblinge von größeren Menſchen⸗ a.——ßꝗꝓ 9—.— i——.— 5 Wilhelm Tell e eee Pfun 2 5 lrof insfeſtlickkeite 5 5 dae 5 FFV 1 Auffl— 1. Auffün anſammlungen, Vereinsfeſtlichkeiten uſw. fernhalten. e 3 5 9 5 1 7 1 enten 3 Un, 1 bende 5 S„Backe Sprechttunden für Fachkräkte im Arbeitsamt. ee f 19 15 1 N 5 i ee ſcheinen Pflicht. Kartenbestellung Tel. 75, Amt Viernheim zu verkaufen, grei habeſt n. Verschiedenen eru Sgru pen einen N 60 0 0 8 Vor und nach der Aufführung günstige Fahr elegenheit 1 8 Mangel An Fachkräften erzeugt. Solche Kräfte befinden e 1 i e ee 5 mit O 58. Richtung aun 5 Weinen 1 loppenhelmefst, 0 ich zum Teil noch in Stellungen, in denen ſie ihre kampf und Verbandsſpiele. Kartenvorverkauf in Mannheim: NS. Kulturgemeinde, Inferieren ö Fähigkeiten zum Wohle des Betriebs und der Wirtſchaft 15 5 Ibathausbogen 37, Musikhaus Heckel, O 3. 10. bringt Gewinn! nicht 15 1 Hane wie das im ul denne eee Heute friſch eintreffend:———......— 8 erwünſcht iſt. 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Schwabenſtraße macht und gleichzeitig der Wirtschaft dringend bendligte 1 Spezialkräfte zugeführt werden können, wobei bewährten Fachkräften eine im Geſamtintereſſe geeignetere Ver⸗ 5 wendungsmöglichleit erſchloſſen wird, ſo iſt dieſe Sache 1 Ie bedeutſam genug, um ihr ein ganz beſonderes Intereſſe zu widmen. Das Arbeitsamt hat daher, um dieſe Be⸗ zu verkaufen. Breiſacherſtr. 12. ſtrebungen in geordnete Bahnen zu lenken, eine Sprech⸗ 5 ſtunde für derartige Fachkräfte als Beratungsſtunde ein⸗ Ein großer Kriminal- und Abenteurerfilm mit Sylvia Sidney. Marie, die blutjunge Frau eines Verbrechers, hat eine 5 Gefängnisstrafe wegen Be- Beate f. Iabakgarn i günstigung hinter sich und Zum Abſchluß der Tellſpiele in Viernheim. Tabaknadeln 3) ͤĩ VW sie aufler Drohungen ibres Mannes nichts in die Freiheit mit. Welchen Abenteuern nun die kleine Marie entgegengeht, das zeigt lhnen unser heutiger überaus spannender Film, Zweite und letzte Nachtaufführung von Schillers 3 ell 2 Wie die Preſſeſtelle der Freilichtbühne Viernheim Tabaknägel mitteilt, findet am kommenden Sonntag(25. Auguſt) empfiehlt abends halb 9 Uhr neben der Nachmittagsaufführung (Beginn(3 Ahr) des großen Erfolges wegen und auf Georg Röser. vielſeitigen Wunſch eine zweite Nachtaufführung ſtatt, die als letzte Aufführung überhaupt der diesjährigen c Spielzeit einen feſtlichen Abſchluß geben wird. Man Taglohn-Zettel chere ſich rechtzeitig eine Einlaßtarte in den bekannten Vor⸗ für Beahandwerkker e verkaufsſtellen. Für auswärtige Beſucher iſt wiederum(nach vorgeschriebenem . nach der Nachtaufführung durch die städtischen NMuster) Da last. nach den Richtungen Mannheim und Weinheim zu haben in der 8 gegeben. Druckerei des Neckar-Bote.