ſteht 5 enden, Thach⸗ andes. es mi⸗ Appen erung „ dar- nmene 1. De lumen. ole 0 epi östlich „Wer- befal⸗ orden. N ſuchte cht itatk * 1. der 1 e er- 2. Blerkt xu W. 197 EE eee eee Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Heitgeſchehen. Der Deutſche Arbeitsdienſt hat in Deſſau den Tag feier⸗ lich begangen, an dem vor drei Jahren im benachbarten Schloß Groß⸗Kühnau die Grundlage zum Arveitsdienſt ge⸗ legt wurde. Der Schöpfer des Gedankens der einheitlichen Zufammenfaſſung aller bis dahin beſtehenden Anſätze des Arbeitsdienſtes war der jetzige Reichsarbeitsführer Oberſt Hierl. Im Lande Anhalt wurde erſtmals die Möglichkeit geſchaffen, ſolche Pläne in die Tat umzuſetzen. Aus den dort gewonnenen Erfahrungen iſt im methodiſchen Aufbau der jetzige Reichsarbeitsdienſt entſtanden. Oberſt Hierl hat in ſeiner Rede in Deſſau mit Stolz auf dieſe Entwicklung hinweiſen können und mit Recht ausgeführt, daß die Durch⸗ führung der Allgemeinen Dienſtpflicht in Deutſchland als ein geſchichtliches Merkmal des 20. Jahrhunderts fortleben wird. * Nach der Beilegung des Danzig⸗polniſchen Konfliktes kann man jetzt daran gehen, in freimütigen und beiderſeits mit gutem Willen und gleichberechtigter klarer Zielſetzung eführten Verhandlungen eine neue Grundlage für das erhältnis zwiſchen Danzig und Warſchau zu Anden Der Danziger Senatspräſident Greiſer hat gegenüber der ten⸗ denziöſen Einſtellung mancher polniſcher Zeitungen klar und deutlich zu erkennen gegeben, daß man aus Danzig mit dem unbedingten Willen zur Verſtändigung nach War⸗ ſchau gereiſt ſei, daß aber jeder Angriff auf grundſätzliche wirtſchaftliche und politiſche Rechte an dem unbiegſamen Willen Danzigs ſcheitern werde. In Danzig iſt man ſich darüber klar, wieviel von den Warſchauer Verhandlungen für die zukünftige Entwicklung der Wirtſchaft der hart kämpfenden Hafenſtadt abhängt. Die Tragik der Danzig⸗ polniſchen Beziehungen liegt leider darin, daß man durch die Entwicklung und die ſchwierige internationale Stellung des Freiſtaates gezwungen iſt, die rein wirtſchaftlichen Aus⸗ einanderſetzungen unter dem Trommelfeuer einer interna⸗ Honalen Oeffentlichkeit zu führen, der nicht immer daran liegt, eine objektive Betrachtung der Dinge vorzunehmen. 0 Im September finden im Memelland die Land⸗ tagswahlen ſtatt. Nach dem Memelſtatut, dem„Grundgeſetz“ der Autonomie des Gebiets, iſt das allgemeine, gleiche, di⸗ rekte und geheime Wahlrecht vorgeſchrieben. Da die litaui⸗ ſche Regierung einen neuen Wahlſieg der Deutſchen fürch⸗ tet, hat ſie eine neue Wahlordnung erlaſſen, durch die die Beſtimmungen des Memelſtatuts in ärgſter Weiſe durch⸗ brochen werden. Den Mitgliedern der beiden deutſchen Par⸗ teien, die ſich in den letzten Jahren neugebildet haben, ſoll das Wahlrecht wegen„ſtaatsfeindlicher Geſinnung“ entzo⸗ gen werden. Man ſchätzt, daß es ſich um ungefähr 10 000 Wähler handeln wird, deren Stimmen dem Deutſchtum ver- loren gehen. Damit wird auch Zweck und Ziel des großen Prozeſſes vor dem Militärgericht in Kowno klar, der trotz ſeiner Schreckensurteile in keiner Form den Beweis er⸗ bracht hat, daß die beiden Parteien einen gewaltſamen Angriff gegen Litauen geplant hätten. Das Unrecht jener Schreckensurteile wird nun durch die Rechtlosmachung wertvoller Teile der Memeldeutſchen verſtärkt, und gleich⸗ zeitig wird den angeſehenſten Bewohnern des Landes das Recht zur Mitwirkung an den öffentlichen Angelegenheiten geraubt. Zu dieſem Rechtsbruch, mit dem ſich die Ga⸗ rantiemächte des Memelſtatuts endlich einmal befaſſen ſoll⸗ ten, fritt jetzt eine neue geradezu groteske Beſtimmung, die dahin geht, daß die litauiſchen Soldaten das Wahlrecht im Memellande ausüben dürfen. Es wird alſo geſchehen, daß junge Leute aus Litauen, deren Garni⸗ ſon zufällig im Memellande liegt, plötzlich das Wahlrecht erhalten. 0 Nach wie vor beſchäftigt der italieniſch⸗abeſſiniſche Kon⸗ flikt die Welt. Auch jetzt noch iſt die größte Frage, kann ein Krieg vermieden werden. Nach dem Scheitern der Dreierkonferenz in der franzöſiſchen Hauptſtadt iſt wieder⸗ holt die Frage aufgeworfen worden, wie der Völkerbund ſich Geltung verſchaffen und die Durchführung ſeiner Be⸗ ſchlüſſe erzwingen kann— vorausgeſetzt allerdings, daß ſich der Völkerbund überhaupt zu Beſchlüſſen aufraffen kann. Mehrfach iſt von Sanktionen geſprochen worden, aber gleichzeitig wurde darauf hingewieſen, daß Sanktianen ein zweiſchneidiges Schert bedeuten. Wie kritiſch die Lage iſt, geht daraus hervor, daß die engliſchen Miniſter ihren Ur⸗ laub abgebrochen haben und zu einer Sonderſitzung des Kabinetts zuſammengetreten ſind. Wie die„Times“ zu die⸗ ſer Sonderſitzung ausführt, liege ihre Bedeutung darin daz es ſich weniger um einen Streit zwiſchen zwei Ländern, ſondern zwiſchen zwei Methoden handele nömlich der o thode, Krieg als Worfzeug der nationglen Politif zu oe⸗ brauchen, und der Methode, internationale Streitigkeiten Heilbronner Volksgenoſſen im Berliner Rundfunk. 67277... 000000000 durch Schiedsgericht, diplomatiſche Verhandlungen und inter⸗ nationale Konferenz zu ſchlichten. Die britiſche Oeffentlich⸗ keit empfinde inſtinktiv, daß das verminderte Anſehen des Völkerbundes böllig ſchwinden würde, wenn es bei dieſer Gelegenheit nicht aufrechterhalten werden könne. Das Blatt fährt dann fort:„Die britiſche Regierung und das britiſche Volk müſſen der Frage gegenübertreten, welche Sank⸗ tionen ſie bereit ſind auszuführen, wenn der Völker⸗ bundsrat am 4. September oder ſpäter entſcheidet, daß Ita⸗ lien eine Angriffshandlung begangen habe. Es kann kaum bezweifelt werden, daß die anderen Mitglieder des Völker⸗ bunds einem kraftvollen Vorgehen Großbritanniens in Genf folgen würden.“„Times“ glaubt, daß in dieſem Falle, eben⸗ ſo wie ſeinerzeit im Falle der Saar, die große Mehrheit der öffentlichen Meinung Englands hinter der Entſcheidung der Regierung ſtehen werde, und kritiſiert dann die Hal⸗ tung Muſſolinis während der Pariſer Dreimächtekonferenz. Ambau der öffentlichen Fürſorge Neugeſtaltung der Geſundheitsfürſorge, der„Sonder“ und Bewahrungsfürſorge in Baden. 5 Soeben iſt in Baden eine bedeutungsvolle Neuregelung in Kraft getreten, über die Fachleute durch einen an die Fürſorgeverbände und Geſundheitsämter gerichteten Rund⸗ erlaß des Miniſters des Innern, Pg. Pflaumer, unter⸗ richtet ſind. Die Geſundheits⸗ und Bewahrungsfürſorge ſo⸗ wie die Bearbeitung beſtimmter anderer, unter dem Begriff „Sonderfürſorge“ zuſammengefaßter Gebiete obliegt ſeit dem 1. Juli dem Landesfürſorgeverband Baden, der ſich die Durchführung dieſer Aufgaben der ländlichen und ſtädtiſchen Bezirksfürſorgeverbände bedient. Dieſe Neuregelung bedeutet die praktiſche Ergänzung und finanzielle Untermauerung für die reſtloſe Ausſchöpfung der neuen ſtaatlichen Geſundheitsverwaltung. Wo das Ge⸗ ſundheitsamt oder der behandelnde Arzt im Benehmen mit ihm fürſorgeriſche Maßnahmen für erforderlich hält, iſt künf⸗ tig, wenn die wirtſchaftliche Kraft des einzelnen Volksgenoſ⸗ ſen nicht ausreicht, immer ein Koſtenträger da: der Landesfürſorgeverband. Eine Beteiligung der einzelnen Verbandsgemeinden am Auf⸗ wand des Einzelfalles findet nicht mehr ſtatt. Zur Durchführung dieſes großzügigen Reformwerkes ver⸗ wendet das Miniſterium des Innern die bisher zu einer in Bauſch und Bogen erfolgten Beteiligung am Aufwand der ſogenannten„gehobenen Fürſorge“ im Staatshaushalt zur Verfügung geſtellten Landesmittel. Soweit dieſe nicht ausreichen, wird der Landesfürſorgeverband die Bezirksfür⸗ ſorgeverbände für die ihnen abgenommenen Aufgaben durch Erhebung einer Umlage heranziehen, die nach der Steuer⸗ kraft abgeſtuft wird. Es iſt künftig nicht mehr von Belang, ob zum Beiſpiel das an Lungentuberkuloſe erkrankte Schulkind der Familie eines in der Armenfürſorge der Gemeinde ſtehenden Er⸗ werbsloſen oder eines in der gehobenen Fürſorge des Bezirks⸗ fürſorgeverbandes ſtehenden Kreisbeſchädigten, Sozialrentners uff. angehört. Selbſt darauf kommt es zunächſt nicht mehr an, ob ſeine Familie in fürſorgerechtlichem Sinne hilfs⸗ bedürftig oder nur minderbemittelt, das heißt, im allge⸗ meinen zur ſelbſtändigen Beſtreſtung des Lebensunterhaltes imſtande iſt. In jedem Falle wird das Kind auf Koſten und unter der Führung des Landesfürſorgeverbandes und unter Sachbearbeitung des beauftragten Bezirksfürſorgever⸗ bandes der Geſundung zugeführt. Endgültiger Koſtenträger iſt der Landesfürſorge⸗ verband allerdings nur in denjenigen Fällen, in denen die Erhebungen das Vorliegen von fürſorgerechtlicher Hilfs⸗ bedürftigkeit ergeben. Die Frau eines kleinen Landwirts oder Gewerbetreibenden iſt in der Regel nicht verſichert. Das Einkommen reicht häufig nicht dazu, eine Vertretung der Hausfrau und Pflegerin für dieſe für die Zeit des Wochenbettes zu bezahlen. Die Folge davon iſt, daß die Wöchnerin ſchon längſt wieder ihrer Arbeit nachgeht, wenn die verſicherte Frau noch in der Entbindungsanſtalt oder in häuslicher Pflege neue Kräfte ſammelt. Als Folge davon iſt in ländlichen Bezirken eine erhöhte Säuglingsſterblichkeit beobachtet worden. Um dieſen Aebelſtänden zu begegnen, hat der Landes⸗ fürſorgeverband Baden als ſeine Aufgabe eine den Be⸗ ſtimmungen der Reichsverſicherungsordnung entſprechende Wo⸗ chenfürſorge übernommen. Stillt eine Mutter ihr Kind noch über den vierten Monat hinaus, ſo wird ihr ſogar bis zum vollendeten ſechſten Monat das Stillgeld weiter⸗ gewährt. Während des erſten Lebensjahres des Kindes über⸗ nimmt der Landesfürſorgeverband auch die Koſten ſeiner ärztlichen Behandlung und der ärztlichen Verordnungen. Es iſt zu hoffen, daß die Uebernahme der Geſamtkoſten auf den Landesfürſorgeverband auch den Kampf gegen die unſer Volk bedrohenden Seuchen der Tuberkuloſe und der Geſchlechtskrankheiten erfolgreich werden laſſen wird. eee: i Kurpfälziſche Bauerngruppe a Samstag, 24. August 1935 0 CCC e e „Fleiſch im eigenen Saft“ Vom Verbraucher aus geſehen, hat dieſe aus dem Markt heraus bedingte Vorratswirtſchaft der Reichsſtelle für Tiere und tieriſche Erzeugniſſe zwei Vorteile: Einmal wird dem Verbraucher in einer Zeit ſaiſonmäßig anziehender Fleiſchpreiſe ein hochwertiges Fleiſch„im eigenen Saft“ zu einem wirklich billigen Preiſe gegeben(1.50 Mark je Kilogramm); zweitens wird dieſes Angebot von 150000 Doppelzentnern vorzüglicher Fleiſchware wirkungsvoll dazu beitragen, um die da und dort im Lande feſtzuſtellenden Preisſchwankungen für friſch geſchlachtetes Fleiſch abzuſchwä⸗ chen und ſo— insgeſamt geſehen— die Fleiſchpreiſe auf einem den Bedürfniſſen der breiten Verbraucherſchichten ent⸗ ſprechenden Stand zu halten. Unter dieſem Geſichtspunkt wird die großzügige Werbe⸗ aktion für den Abſatz des Rindfleiſches„im eigenen Saft“ eine wirkungsvolle Abſatzhilfe ſein können. Das Rindfleiſch gelangt in 2⸗Pfunddoſen zum Verkauf, die ein Nettogewicht von 850 Gramm haben. Der ganze Inhalt beſteht ohne jeden Waſſerzuſatz aus reinſtem und beſtem Rindfleiſch. Es muß hier noch nachdrücklich betont werden, daß es ſich keineswegs um irgendeine Notaktion handelt. Wir werden in der prak⸗ tiſchen Arbeit für den Preis⸗ und Mengenausgleich, d. h. alſo für die Marktordnung in der Viehwirtſchafl, vermutlich noch öfter dieſen Weg gehen müſſen, in Zeiten des Ueber⸗ angebotes die Ware aus dem Markt zu nehmen, um ſie dann in Zeiten geringeren Angebotes als vollwertigen Zuſchuß dem Verbraucher zuführen zu können. Die Preiſe für Speiſekartoffeln Nach Anordnung Nr. 7 der Hauptvereinigung der Deut⸗ ſchen Kartoffelwirtſchaft, die am 22. Auguſt 1935 in Kraft getreten iſt, wird für Speiſekartoffeln 1 Preisfeſt⸗ ſetzung vorgenommen: Die Erzeugerpreiſe für Speiſekartoffeln je Zent⸗ ner betragen ab 22. Auguſt 1935 bis auf weiteres: a) für gelbe Sorten mindeſtens 2,70 Mark, jedoch nicht mehr als 3. Mark, b) für blaue, rote und weiße Sorten mindeſtens 2,20 Mark, jedoch nicht mehr als 2,60 Mark. Die Preiſe ver⸗ ſtehen ſich je Zentner waggonfrei Verladeſtation oder frei Uebergabeſtelle am Erzeugungsort. Für das Gebiet der Landesbauernſchaft Baden gel⸗ ten gleichfalls ab 22. Auguſt 1935 die vorgenannten Preiſe. Der Verbraucherpreis wird für das Gebiet der Landes⸗ bauernſchaft Baden auf 5 bis 5,50 Pfennig je Pfund bis auf weiteres feſtgeſetzt. Elektriſcher Betrieb auf der Höllentalbahn J Freiburg, 23. Aug. Auf den 10. September wird die erſte der vier von der Reichsbahn bei verſchiedenen deut⸗ ſchen Werken beſtellten neuartigen elektriſchen Lokomotiven angeliefert. Die Neuartigkeit der Konſtruktion, vor allem das neue Prinzip der Stromumformung auf der Maſchine ſelbſt, hat ſehr ſubtile Arbeiten mit viel Zeitaufwand verlangt. Die erſten vier Maſchinen werden gebaut von Krupp, der die erſte abliefern wird, von der Allgemeinen Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft, von Siemens⸗Schuckert und von Brown⸗Boveri. Es werden zunächſt breitangelegte Verſuchsfahrten unternom⸗ men, um die Eignung der neuen Maſchinen zu erproben. Daraus ergibt ſich zunächſt ein gemiſchter Betrieb für Strom und Dampf, da für einen vollen Strombetrieb acht bis zehn Maſchinen benötigt werden. Elektriſch wird nur der Weſtteil der Höllentalbahn Freiburg Titiſee—Neuſtadt mit 35 Klm. und die Dreiſeenbahn Titiſee—Bärental(Feld Cee⸗ brugg(St. Blaſien) mit 19 Klm. befahren. Guß der Oihmpia⸗Glocke gelungen Im„Bochumer Verein für Gußſtahlfabrikation“ ſind jetzt die Vorarbeiten für die Herſtellung der Glocke, die vom 35 Meter hohen Führerturm auf dem Reichsſportfeld herab die Jugend der Welt zu den Olympiſchen Spielen nach Berlin rufen ſoll, ſo weit gediehen, daß der Guß ſtattfinden konnte. Er ging ohne Zwiſchenfall vor ſich. Man rechnet damit, daß die Abkühlung der Stahlmaſſe bis Ende Auguſt erfolgt iſt und die letzte Bearbeitung dann beginnen kann. Die Vor⸗ bereitung der Form hat Wochen anſtrengendſter Arbeit ge⸗ koſtet, bei der die Uebertragung der künſtleriſchen Inſchrifken und Reliefs von dem Gipsmodell des Bildhauers Walter Lemcke auf die Form das ſchwierigſte Stück war. Die Form wurde in einer Erdgrube von über 3 Meter Durchmeſſer der⸗ art angefertigt, daß die Glockenkrone unten lag. Anſtelle des ſpäteren Glockenhohlraumes wurde der ſogen. Kern in die Grube eingelaſſen und mit Gewichten von vielen Tonnen be⸗ 5 105 damit er nicht durch den Auftrieb beim Eingießen s flüſſigen Stahls in die Grube von ſeinem Platz gehoben wurde. 16000 Kilogramm im Sioemens⸗Maxtin⸗Ofen bei einer Temperatur von 1600 Grad Celſius verflüſſigten Stahls ſind zum Guß verwandt worden. Mikrophon der Rundfunke —— 12 885 3— E 8— 1 J.—— e Friedrich Silcher Zum 75jährigen Todestag am 26. Auguſt. In der Entwicklung des Männergeſanges und des Män⸗ nerweſens ſpielt Württemberg eine große Rolle. Schwaven darf die Wiege des deutſchen Volksliedes genannt werden und in Württemberg fand der Leitſatz des Sängervaters Nägeli„der Chorgeſang iſt das eine, allgemein mögliche Volksleben im Reiche der höheren Kunſt“ ſtärkſten Wider⸗ hall. In Württemberg dichteten Uhland, Hauff, Kerner, Mörike u. a., deren Gedichte heute Volkslieder geworden ſind, und in Tübingen dirigierte, komponierte und ſam⸗ melte Volkslieder Friedrich Silch er. Er ſang die Heimat mit ihren Wäldern, das abendliche Dorf mik dem plät⸗ ſchernden Brunnen, die Nacht mit ihrer Heimlichkeit, die Reinheit der Welt. Er ſang das Wandern, die über dem Tal thronenden Burgen, die Handwerksburſchen, die Ritter, die Studenten, die Soldaten. Er ſang das wehe Scheiden und das treue Lieben. Nicht alle Melodien haben zuerſt in ihm erklungen. Alten, ſchon bekannten Melodien hat er geeignete volks⸗ mäßige Texte untergelegt, viele Melodien hat er dem Volks⸗ mund abgelauſcht. Das leberlieferte wurde jedoch nicht kri⸗ tiklos übernommen, ſondern oft melodiſch und rhythmiſch verveſſert. In einem Schreiben an Uhland berichtet Silcher über die Fundſtätten alter Melodien:„Ich hatt' einen Kameraden“ ſtammt aus der Schweiz— in Dreiviertel⸗ Takt geändert von Silcher—,„Der Wirtin Töchterlein“— deſſen zweiter Teil von Silcher—,„Mein Schätzle iſt fein“, ſtammt aus Schnait,„Jetzt gang i ans Brünnele“,„Steh ich in finſterer Mitternacht“,„Heute ſcheid' ich“,„Morgen⸗ rot“,„Das Lieben bringt groß Freud“,„Wo a kleins Hüttle ſteht“,„Bin i net a Bürſchtle“,„Muß i denn zum Städtele naus“ ſind nach Text und Weiſe alte Volkslieder. „Die unerſetzbare ſympathetiſche Naturkraft“, das A und O eines Volksliedes, war bei Silcher im höchſten Grad vor⸗ handen. Silcher dankt der ſtillen Melodie ſeiner idylliſchen Hei⸗ mat, der milden Schönheit und gebefreudigen Fruchtbarkeit des Remstales ſehr viel. Was er von ſeinem verehrten Meiſter, dem Kantor Auberlen in Fellbach lernte und von den Bekanntſchaften mit Karl Maria von Weber und Konradin Kreutzer profitierte, mag ſeine Technik und ſeine Ausdrucksmittel bereichert haben, ſeine Richtung ſtand bereits feſt. Er hat bald eingeſehen, daß ſeine Stärke im einfachen Lied liegt. Das deutſche Männerchorweſen und das deutſche Lied hat er ſegensreich befruchtet. Am 27. Juli 1829 gründete er die Akademiſche Liedertafel in Tübingen— Silcher war 1817 als Univerſitätsmuſikdirektor nach Tübingen berufen worden— und leitete ſie über dreißig Jahre. Für ſeine Studenten komponierte und bearbeitete er viele Lieder und ſammelte er deutſche und ausländiſche Volkslieder. Auch den kirchlichen Liederſchatz hat er anſehnlich bereichert. Da⸗ zu kommen ſeine eigenen Klavier- und Guitarreausgaben der Volksliederſammlung, viele Kinder-, Turner⸗ und Wehrmannslieder. Auf ſeinem Denkmal in Tübingen ſtehen die Verſe ſeiner Freundin, der ſchwäbiſchen Dichterin Ottilie Wildermuth: „Die alten goldenen Lieder, die Klänge aus Volkes Mund, du haſt ſie gefaßt in Töne und gabſt ſie der Jugend kund, daß neu ein Singen und Klingen in Berg und Tal erwacht. Drum ſei in Ehren und Treuen des Meiſters der Töne gedacht.“ Kreuz und Quer Eine ſchwierige Sache.— Die Maus als Verräter.— „Schwerer“ Verdacht.— Das mußte ſchief gehen. Mit Begeiſterung berichten engliſche Zeitungen von einem „Negerwunderkind“, das mit“ Jahren in der Lage iſt, ein⸗ wandfrei das längſte Wort der engliſchen Sprache auszu⸗ ſprechen. Das Wort lautet:„Pneunonoultramiroscopicſilicovo⸗ canonioſis“ und bedeutet:„Im Staub durch die Naſe atmen“. Man wird es verſtehen, wenn kein Engländer aus Rüchſicht auf ſeine Zunge das Wort in den Mund nimmt, ſondern die Phraſe lieber, wenn auch noch ſo umſtändlich, umſchreibt. Die meiſten Engländer wiſſen übrigens gottlob überhaupt nichts von der Exiſtenz dieſes Wortes. Immerhin braucht man noch kein Wunderkind zu ſein, um es zu kennen und ausſprechen zu können. Das Kind ſoll aber daneben noch mehr poetiſche Gedichte ſchreiben und noch allerhand Wunderdinge mehr können. Am meiſten imponiert den Engländern aber die „Pneunonoul“ Langſam, es könnte Zungenwurſt geben. Eine luſtige Gaunergeſchichte wird aus Mettmann im Rheinland berichtet. Dort ſtahlen Diebe in einem Bauernhof außer Speck, Würſten, Schinken und anderen Lebensmitteln auch zwei Säcke mit Weizen. In dieſem Weizen aber befand ſich auch eine Maus. Und indes die Diebe mit ihrer Beute unter ſorgſamer Verwiſchung aller Spuren den Hof verließen und ſich auf den Heimweg begaben, ſuchte das Mäuslein die Freiheit wieder zu gewinnen, fraß ſich ein Loch in den Weizenſack und entſprang. Durch das Loch aber rann unauf⸗ haltſam Körnlein um Körnlein des goldenen Getreides und bezeichnete die Spur der Diebe, ſo daß am anderen Morgen der Landjäger nur dem Weizen nachzugehen brauchte, um die Täter feſtzuſtellen. Man kann doch ſchneller als man denkt, einen Verdacht auf ſich lenken. Der Expreßzug hält mit einem Ruck plötzlich zwiſchen zwei Stationen an. Ein beſorgt ausſehender Mann ſteckte ſeinen Kopf aus dem Fenſter und rief: „Hallo, Schaffner! Warum halten wir denn?“—„Je⸗ mand hat die Notbremſe gezogen“, war die Antwort,„jetzt werden wir wahrſcheinlich über eine Stunde oder noch länger aufgehalten.“ „Aber ich muß vor 12 Uhr in der Stadt ſein! Ich fahre zu meiner Hochzeit!“ rief der Reiſende.— Der Schaff⸗ ner ſah ihn plötzlich durchdringend an.„Hören Sie“, grollte er,„ſind Sie vielleicht der Mann, der die Notbremſe ge⸗ zogen hat?“ In dieſem Fall dürfte der Verdacht jedoch nicht berechtigt geweſen ſein. Weniger Glück hatte ein junger Londoner Detektiv, der ſich eine gute Praxis zu verſchaffen wünſchte. Er kam dabei auf einen ebenſo ſonderbaren wie unverantwortlichen Ge⸗ danken. Er mietete einige entlaſſene Sträflinge, die in ſeinem Auftrag verſchiedene„Einbrüche“ zu unternehmen hatten und ſich dann von ihm entdecken laſſen mußten. Mehrere Ver⸗ brechen konnte der funge Sherlock Holmes auf dieſe Weiſe zaufklären“ und mancher, der von dieſen Erfolgen gehört tte, gab ge dufte Da aber ſetzten die Mit⸗ pieler Erpreſſerſchrauben an, Sherlock Holmes fand es rät⸗ Inmitten gepflegter Anlagen, hinter weißen Birken⸗ ſtämmen eine Gruppe freundlicher Häuschen. Sorgſam geſäuberte Wege und Raſenplätze. Rabatten mit allerlei Zierpflanzen. Kinder jeden Alters ergehen ſich hier. Lachen und luſtiges Spielen überall. Einige Kinder ſpielen Schlag⸗ ball, andere Pferdchen. In einer Ecke des Gartens erſchallt ein Reigenlied. Halberwachſene Mädchen gehen ſchwatzend Arm in Arm ſpazieren. Ein Kleines weint laut und ſchmerz⸗ lich. Ein Zweifähriges kollert die Stufen der Terraſſe hinab und wird von einem halbwüchſigen Mädchen mit mütterlicher Umſicht auf die Beine geſtellt. In breiten Streifen ziehen ſich die Gartenbeete von vierhundert Kin⸗ dern um den Spielplatz. Jedes hat ein Fleckchen Erde, auf dem es pflanzen kann, was es will. Den Größeren ſteht außerdem ein Stück Feld zur Verfügung. Täglich wandert 615 Schar Mädchen hinaus und betreut die mütterliche rde. Licht, Luft und Sonne ziehen in breiten Strömen durch hohe Fenſter in die freundlichen Räume der Pflegehäuſer der NS.⸗Volkswohlfahrt ein, die beſonders der Kinderpflege dienen.„Kinderleben und Kinderliebe, Kinderpflege und Frauenſinn trennt nur der Verſtand. Sie ſind ihrem Weſen nach eins“, ſagte der bekannte Kindererzieher Frö⸗ bel. Das iſt auch die Deviſe, nach der im Kinderheim der Das Mittagbrot ſchmeckt auch den Kleinſten. NS.⸗Volkswohlfahrt gehandelt wird. Die hier geleiſtete Arbeit geht vom Leben ſelbſt aus. Da iſt z. B. in einer Familie, die eine Kleinſtwohnung innehat, eines der beiden Kinder erkrankt. Das geſunde Kind muß unbedingt für die Zeit der Anſteckungsgefahr heraus aus der Familie. Da aber weder Verwandte noch Bekannte da ſind, die das Kind in ihre Obhut nehmen können, ſo greift die NS.⸗ Volkswohlfahrt helfend ein, und das Kind kommt in eines der überall in Deutſchland eingerichteten Kinder⸗Tages⸗ und Nachtheime. Dort werden Kindertränen getrocknet und Mutterſorgen behoben. Das Kleine fühlt ſich alsbald hei⸗ miſch unter ſeinen Pflegerinnen und Kameraden, während ſeine Mutter ſich in aller Ruhe dem kranken Kinde widmen kann. Oder ein anderer Fall. Eine erwerbstätige Mutter hat ihre vier Kinder lange Zeit tagsüber in der Wohnung allein zurücklaſſen müſſen. Unbeaufſichtigte Kinder ſind von vielen Gefahren bedroht. Die Mutter kann erſt beruhigt ſein, ſeit ſie ihre Kinder in der Obhut der NS.⸗Volkswohl⸗ fahrt weiß, die ſich ihrer liebevoll angenommen hat. Im Spiel lernen bie Kinder Arbeit und Pflichten. licher, nun ſelbſt Schutz zu ſuchen, die ganze Geſchichte kam heraus und der Detektiv vor das Gericht. Daß die Sache„ſchig““ gehen würde, hätte ſich der funge Detektiv auch denken können. Aber auch ganz harmlose Sachen können„vorbei“ geraten, auch wenn man ſie ge⸗ heim hält, manchmal auch lediglich weil man ſie geheim hielt. Das beweiſt ein neckiſches Geſchichtchen aus einer thüringi⸗ ſchen Ortſchaft. Dort hatte ein Kleingartenbeſitzer ein ab⸗ geerntetes Beet heimlich, um ſeiner Frau eine kleine Freude zu bereiten, neu hergerichtet und mit Salat befät. Des andern Tages geht die Frau in den Garten und ſteckt, ohne dem Mann etwas geſagt zu haben, Bohnen in das gleiche Beet. Täglich gehen dann abwechselnd der Mann und die Frau in den Garten um zu jäten. Der Mann hält die friſch drauf⸗ los wachſenden Bohnen für Unkraut und entfernte ſie, die Frau 1 den aufgegangenen Salat. Auf dieſe Weiſe erntete ſchließlich keines etwas. ee NN ECE LN Die Kleinſten werden in hellen, peinlich ſauber gehalte⸗ nen Räumen von geſchulten Kinderpflegerinnen und Säug⸗ lingsſchweſtern betreut und gewartet. Hier erhalten se auch geſunde und kräftige Nahrung.— In anderen Sälen ſitzen drei⸗ bis ſechsjährige Kinder im Kreiſe auf niedrigen Stühlchen um einen runden Holztiſch. Sie machen Fall arbeiten. Ein Papier wird zum Boot, zum Haus, zun Dreieck gebogen. Jedes Kind kann die Form wählen, die ihm am beſten gefällt. Im freien Schaffen ſollen ſie lernen, mit dem Material umzugehen. Die Kinder werden ng Gruppen in Klaſſen von 12 bis 15 Kindern verteilt. Je hat eine Leiterin und eine Gehilfin. Eine Tafel mit den Namen und Täſchchen der Kinder hängt in jedem Zimmer Morgens müſſen ſie es in Ordnung bringen und Staub wiſchen. Jedes Kind ſoll das Gefühl der Familienzugehörg, keit haben. Sie dürfen ihre Stühle und Tiſche aufſtehen wie ſie wollen, und beſondere Spielecken abteilen. Da with mit Baukäſten geſpielt, Puppenhäuſer und Stofftiere werden liebevoll betreut. Das Beſchäftigungsmaterial ſteht in einem gemeinſamen Schrank, in dem jedes Kind ſein Fach hat. Morgens dürfen die Kinder ſpielen. Dann werden ſie nach einem beſtimmten Arbeitsplan beſchäftigt. So war 3. B. einen Monat lang der Apfel der Mittelpunkt der Ar. beit. Er wurde gezeichnet, gemalt. Man verfertigte gus⸗ geſtopfte Aepfel, ſpielte Apfelmarkt und baute aus Tiſchen und Stühlen Schiffe, die mit Aepfeln beladen wurden. Man ſchmückte das Zimmer mit Aepfeln. Man kochte Marme⸗ lade und Speiſe. Vor den Feſten ſpielen ſymboliſche Tiere eine Rolle; vor Weihnachten der Tannenbaum. Beſtimmie Blumen, Tiere, der Fluß, der Wald, die Uhr werden in den Arbeitsplan aufgenommen. Wenn die Kinder morgens erſcheinen, müſſen ſie fi waſchen. Im Waſchraum hat jedes ſein Handtuch, ſein Zahnbürſte und ſeinen Waſchkrug. Es bezeichnet ſeinen Platz mit einem ſelbſt erdachten und gezeichneten Bild. Die Kinder ſollen ſelbſtändig handeln, ſelbſtändig an den Stoff herangehen. Wenn zwei gleichzeitig dasſelbe Spiel begehren, ſollen ſie lernen zu verzichten, um einander eine Freude zu machen. Eine beſondere Abteilung iſt, wo es nottut, den ſchwet erziehbaren Kindern gewidmet. Das Lehrmaterial iſt mit Sorgfalt hergeſtellt. Würfel mit Ziffern und Buchſtaben veranſchaulichen ihnen die Schriftzeichen. Verſteckte Bilder dienen zur Erweckung des Formenſinns. Die jungen Hel ſerinnen pappen und kleben die Bücher und Tafeln. Sie ſtellen auch Klebebilder her— aus bunten Seidenpapier⸗ flecken zuſammengefügte Landſchaften—, die das ganze Haus ſchmücken und oft viel Talent verraten. Für die 6⸗ bis 14jährigen Kinder gibt es in vielen Städten beſondere Horte. Nach Schulſchluß kommen ſe hierher und erhalten zunächſt eine kräftige Mahlzeit. Dann machen ſie ihre Schularbeiten, und dann beſchäftigen ſie ſic nach freier Wahl. An einem Tiſch ſitzen ein paar Knaben und zeichnen. An einem anderen Tiſch werden aus Model liergips Köpfe und Geſtalten geknetet. Einige zwölfjährige Mädchen nähen fleißig, andere putzen Kupfergeräte. 6s ibt ein Näh⸗ und Puppenzimmer. Für die Knaben eine Werkſtube, wo ſie tiſchlern, an Hobelbänken arbeiten, Laub⸗ ſägearbeiten machen, Quirle und Löffel ſchnitzen und ſich ſonſtwie handwerklich nützlich machen. Den Leſeluſtigen bietet die Kinderbibliothek einen ſtl⸗ len Winkel. Die Theaterfreunde erbauten ein Kaſperle⸗ theater. Eine Theatergruppe hat ſich gebildet, die Eltern; abende veranſtaltet. Märchenſpiele und vaterländiſche Stücke werden aufgeführt. Nicht nur die Fertigkeit der Hand, ſon⸗ dern auch das freie Spiel des Geiſtes wird hier gefördert. Was alles auch hier getan wird, es dreht ſich nur um eins, um das Kind. Man weiß, daß Dienſt am Kinde Dienſt am Volke iſt, und wie das Kind zu betreuen iſt, daß es ein geſunder, vollwertiger Menſch und dereinſt ein pflicht⸗ bewußter, aufrechter Staatsbürger werde. Aufnahmen(3): W. Helms.— N. Gern arbeiten die Knaben an den Hobelbänken. In den Londoner Seebädern, in denen troß wenig eintabenden Wetters immer noch großer Betrieb hertſcht, finden Nacht für Nacht große Angelwettbewerbe ſtatt, an denen ſich nicht nur Männer, ſondern vor allem Frauen beteiligen. Von 10 Uhr abends bis 6 Uhr morgens dauert gewöhnlich die Angelei, die ab und zu durch Kaffee und Sandwiches unterbrochen wird. Die Londoner Frauen und Mädchen haben bei dieſen Wettbewerben nichts zu lachen, da ſich auch die routinierteren Einheimiſchen an dem Fi fang beteiligen, die dann auch in den meiſten Fällen die Sieger⸗ preiſe erringen. Prämiiert wird aber glücklicherweiſe nicht nur, wer den größten Geſamtfang macht oder den größten Ein⸗ zelfiſch fängt, ſondern auch diejenigen, denen St. Petrus kleinſte Geſamtbeute aufzeigen können. So gewann kürzlich n Folkeſtane eine Frau. die nur einen Fiſch von zehn Gramm Gewicht erbeutet hatte. am wenigſten hold war und die den kleinſten Fiſch und die — D. 38 neh Schi Aug ſehalte⸗ drigen Fall 5, zum en, die lernen, n na N 0. lit den immer, Staub ehörig. ſtelleß a with Verden einem ch hat. verden o war er Ar; e aus- ischen Man darme⸗ Tiere imme den in ie ſich ſeine ſeinen Bild. n den Spiel r eine ſchwer ſt mit ſtaben Bilder 1 Hel⸗ Sie apier⸗ ganze vielen en ſie Dann le ſich naben KRodel⸗ ihrige Es eine Laub⸗ d ſich 1 ſtil⸗ perle⸗ ltern⸗ ptücke „ſon⸗ dert. r um Rinde „daß licht⸗ der Jod au lalrenętied. Roman von Kurt Martin. 38 5 XII. Unſicheren Schrittes betrat Sigrit Sundborg das Ver⸗ nehmungszimmer. Die Tür ſchloß ſich hinter ihr. Am Schreibtiſch ſah ſie einen Mann ſitzen, der ihr mit kalten Augen und einem harten Zug um den Mund entgegenblickte. Zitternd blieb ſie vor der Tür ſtehen. „Kommen Sie näher! Da ſteht ein Stuhl! Setzen Sie *— ſchl Schwankend trat ſie hinzu und ſetzte ſich. Hieſen Mann hatte ſie doch ſchon einmal geſehen. Wo? 0. das war ja der Staatsanwalt. der bei der Schwur⸗ gerichtsverhandlung zugegen war, der ſo ſehr gegen die Ver⸗ tagung der Verhandlung eiferte!— Or. Haberland ſah ſie prüfend an. Er winkte dem Protokollführer, der ſeitab ſaß und einen Bogen in die Schreibmaſchine ſpannte. 5 „Wir nehmen die Perſonalien auf.“ Er wandte ſich an Sigrit. „Sie heißen?“ Sigrit gab Antwort. Da fuhr er ſie ärgerlich an. „Sprechen Sie laut! Ich habe keine Luſt an Ihren Worten herumzuraten!“ Sie nahm alle Kraft zuſammen und beantwortete ſeine Fragen. 5 Schließlich lehnte ſich der Staatsanwalt in ſeinen Seſ⸗ ſel zurück. „So, das hätten wir!— Nun wollen wir weiter ſehen! Ich rate Ihnen dringend, nicht erſt zu leugnen. Lügen haben gar keinen Zweck, und Sie verſchlimmern damit nur Ihre Lage. Bleiben Sie bei der Wahrheit, das iſt am beſten! — Sie haben Ihre Tante, Frau Martha Gerdahlen, vergif⸗ zen wollen. Geben Sie das zu?“ Sigrit flehte. „Ich— ich bitte Sie— das iſt ja alles nicht wahr!“ „Hören Sie nicht?— Sie ſollen keine Komödie mir hier vorſpielen! Sie ſollen die Wahrheit ſagen!“ „Ich will ja die Wahrheit ſagen.“ „Sehr ſchön! Geben ſie alſo zu, Ihre Tante zu ermor⸗ den verſucht zu haben?“ „Nein. Das iſt ja alles Einbildung. Meine muß plötzlich von dem Wahn befallen worden ſein, krachte ihr nach dem Leben.“ „Das iſt kein Wahn geweſen, das iſt Tatſache! Ihre Tante iſt mit Mühe und Not dem Tode entgangen. Hätte ſie den Tee getrunken, wäre ſie heute tot, und wir hätten einen neuen Mord auf Hohenfried.“ 5 „Aber es war ja nichts in dem Teel“ „Ah, es war nichts in dem Teel“ „Hat man den Tee noch nicht unterſucht?“ Dr. Haberland fuhr hoch. Er ſah ſie bös an. „Allerdings hat man den Tee unterſucht. Fragen Sie nicht ſo ſcheinheilig!“ „Dann muß man fa gefunden haben, daß kein Gift in dem Tee war.“ „Das ſagen Sie mir ſo frech ins Geſicht? Sie ſind ja eine ganz abgefeimte Kreatur! Sie wiſſen ſehr gut, was in dem Tee war! Sie möchten nur das Unſchuldslamm ſpielen! Tante man 12* — Laſſen Sie ſich ein für allemal geraten ſein, mir hier 125 ſomödie vorzuſpielen! Sie ſollen mich ſonſt kennen⸗ nen! Sigrit fragte angſtvoll: „Was ſoll denn in dem Tee geweſen ſein?“ Er ſchrie ſie zornig an. „„Gift war in dem Tee! Atropin! Was denn ſonſt!— And zwar war in dem Tee eine Doſis Atropin, die unbe⸗ dingt tödlich gewirkt hätte! Sie ſind bei Albert Gerdahlen gut in die Schule gegangen. Er hat ſie vortrefflich im Gift⸗ miſchen unterwieſen! Das haben Sie ganz raffiniert an⸗ gedreht! Aber zum Glück mißlang Ihr Verſuch. Ihre Tante war vorſichtiger als Joachim Gerdahlen! Die trank das Gift nicht. Das hatten Sie wohn nicht erwartet, was?“ —Siarit ſtarrte ihn entſetzt an. „Was war in dem Tee?“ Er erregte ſich immer mehr. Sie ſollen mir keine Komödie vorſpielen! Ich verbitte mir das!“ „Aber ich weiß ja von nichts!“ 80„Wunderbar!— Sie wiſſen von nichts! Dabei waren 55 allein im Zimmer, haben Sie allein den Tee in die Toſſen gefüllt!— Aber noch mehr! Sie waren in den Zim⸗ mern Ihrer Tante. Mas haben Sie dort getan? Gift ga⸗ n Sie in die Waſſerkaraffel Auch im Waſſer der Karaffe wurde Atropin feſtgeſtellt! Und das Flakon, das Sie zwi⸗ ſchen Ihrer Stickerei verſteckten! Was war drin? Atronin war drin! Und da wollen Sie noch leugnen! Denken Sie vielleicht, Sie brauchen hier nur zu ſagen, Sie wiſſen von 0 e laſſen wir 8 wieder frei und bitten noch uldigung, ir Si äſti i— Gift⸗ wiſcherin. 5 5 g, daß wir Sie beläſtigt haben! 5 Gift Sigrit taumelte empor. „Das iſt ja alles Lug und Trug!“ 1 Or. Haberland wird wieder ruhiger.. „„So, Lug und Trug iſt das alſol Bitte, dann erklären de mir einmal die Sache!— Ich höre.“ Sie hob ihm flehend die Hände entgegen. N „Herr Staatsanwalt, ich weiß wahrhaftig von nichts. Ich weiß nicht wer das Gift in den dee gab. Ich weiß nicht, wer Gift in das Waſſer gab. Ich weiß nicht, wie dies Fla⸗ in meine Stickerei kam. Ich ſtehe vor Rätſeln.“ f „Vor Rätſeln! Na, ſo kommen wir nicht weiter.“ Er winkte ſeinem Protokollführer. 50 195 Aktuar, ſehen Sie nach, ob Frau Gerdahlen ſchon 809 1 1095 entfernte ſich.. feindlich rit ſah ſtarr auf de nn, der o fein gegenüber 915 1 5 Herr Staatsanwaltl“ Dr. Haberland hob den Kopf. „Nun, geruhen Sie zu geſtehen?“ „Woher ſoll ich mir denn das Gift verſchafft haben?“ „Woher Sie? Ach, Ihre kindliche Einfalt iſt wahrhaft ſaunenswert. Das Gift hat Ihnen ſelbſtverſtändlich Albert rdahlen gegeben. Das werden wir ja alles noch hören!“ Die Tür öffnete ſich. „Frau Marta Gerdahlen trat ein. Sie ſah krankhaft dleich aus. Der Staatsanwalt erhob ſich. 5 5 „Guten Tag, Frau Gerdahlen! Ich habe Sie heute nicht hierher bemüht; aber es ſcheint mir doch wichtig, den fall ſo raſch wie möglich zu klären. Hat der Arzt irgendeine cperliche Schädigung bei Ihnen feſtgeſtellt auf die kleine i 5 enge genoſſenen Tees hin?“ „Nein.— Ich koſtete ja nur.“ „Das iſt gut!— Aber ſehr angegriffen ſehen Sie aus. Ich will Sie nicht lange aufhalten. Nur einige Fragen möchte ich unbedingt an Sie richten. Sie begaben ſich alſo nach dem Abendeſſen ins Teezimmer, und da fügte es ſich, daß die Angeſchuldigte dort ein paar Minuten allein im Zimmer war?“ Frau Gerdahlen antwortete. Ihre Stimme klang matt. „Mein Sohn und Herr Jobſt hatten ſich entfernt. Sie wollten ſich wohl irgend etwas holen. Ich war allein mit — dieſer Perſon im Teezimmer. Da ſagte ſie zu mir: „Tante willſt du nicht lieber erſt noch einmal in der Küche nach dem Rechten ſehen!“— Ich pflegte zumeiſt abends einmal nach der Küche zu gehen, und an dieſem Abend er⸗ innerte ſie mich beſonders daran.“ Dr. Haberland notierte ſich eifrig. „Das iſt ja ſehr intereſſant! Sie wurden alſo von Ihrer Nichte aus dem Teezimmer fortgelockt?“ „Ja!— Jetzt nachträglich ſehe ich es ein; ſie wollte mich uur aus dem Zimmer haben.“ Sigrit hatte voll ſteigender Verwunderung den Worten gelauſcht. Jetzt ſtieß ſie heftig hervor: „Meine Tante ſagt die Unwahrheit!“ 1 Der Staatsanwalt blickte ſie ärgerlich an. „Was ſagt Ihre Tante?“ Marta Gerdahlen rief aufgeregt: „Herr Staatsanwalt, ſie will mich Lügen ſtrafen! Ver⸗ eidigen Sie mich! Ich will dieſe Ausſagen beeiden!— Es iſt unerhört, daß dieſe Perſon mich jetzt einer Unwahrheit bezichtigen will!“ Sigrit aber beharrte. „Es iſt auch eine Unwahrheit! Meine Tante war es, die erklärte, ſie wolle nach der Küche ſehen. Ich bot mich an, für Sie hinabzugehen; aber ſie ſagte, ich ſolle nur Tee ein⸗ ſchenken, ſie wolle ſelbſt zur Küche gehen.“ Frau Gerdahlen ſah den Staatsanwalt mit einem bit⸗ tenden Ausdruck in den Augen an. „Wie kann ich mich gegen dieſe Lügen ſchützen?“ Dr. Haberland beruhigte ſie. „Das iſt ja ohne Bedeutung, Frau Gerdahlen! Es liegt ja auf der Hand, daß Ihre Nichte jetzt alles zu entſtellen trachtet. Sie möchte ſich natürlich entlaſten; aber das ge⸗ lingt ihr nicht.— Sehr bezeichnend iſt das: Sie wurden alſo aus dem Zimmer gelockt!— Weshalb?— Um ungeſtört das Gift in Ihre Taſſe geben zu können!“ Marta Gerdahlen nickte. „So iſt esl— Mit einer Mörderin ſaß ich am gleichen Tiſch.“ Als Sie dann wieder ins Zimmer traten, fiel Ihnen da etwas an Ihrer Nichte auf?“ „Ja, ſie ſchien erregt. Ich fragte ſie auch, was ſie denn habe. Das haben mein Sohn und Herr Jobſt gehört. Sie anwortete mir, daß gar nichts mit ihr ſei. Aber man merkte es ihr an, daß ſie außerordentlich erregt war.— Sie trug ja ſchon einige Zeit ein ſonderbares Weſen zur Schau. Auch Herrn Jobſt fiel das auf.“ „Sie koſteten dann den Tee?“ „Ja, ich nippte ein wenig von der Taſſe. Ich hatte einen ſonderbaren Geſchmack auf den Lippen. Da war es mir plötzlich eine Gewißheit, daß in der Taſſe Gift ſei.“ „Wieſo?— Oer Tod Ihres Schwagers hatte ſie ängſt⸗ lich gemacht?“ „Ja!— Ich— bangte auch um mein Leben. Das war ſo eine Unruhe in mir. Ich konnte mir das ſelbſt nicht er⸗ ktlären. das! Jetzt freilich weiß ich es: Eine Vorahnung war Ich fühlte innerlich, was mir bevorſtand.“ „Und wie ging es weiter?“ „O, das weiß ich nicht mehr alles. Ich war zu aufge⸗ regt. Ich ſagte, daß Gift in dem Tee ſein müſſe. Es drehte ſich alles vor meinen Augen.“ „Und Ihre Nichte?“ „Sie ſpottete über uns. Sie höhnte, es ſei nichts in dem Tee. Schließlich erklärte ſie, ſie wolle meinen Tee trinken. Herr Jobſt gab das nicht zu.“ „Sehr richtig von ihm! Entweder ſollte dabei nur eine Komödie geſpielt werden“, er ſah auf Sigrit,„oder wollten Sie gar Selbſtmord begehen?“ Sie ſagte leis: „Ich— wußte, daß nichts in dem Tee ſein konnte.“ Dr. Haberland zog die Brauen hoch. „Sie lügen mich alſo ſchon wieder ſo frech an!— Das wußten Sie nicht?— Natürlich wußten Sie das!— Wollen Sie nun noch leugnen? Treibt es Sie nicht, jetzt in Gegen⸗ wart der Frau, der Sie nach dem Leben trachteten, alles zu geſtehen? Fühlen Sie keine Reue in ſich? Sind Sie ſo grundverdorben, daß Sie das Gefühl von Reue nicht mehr⸗ kennen?“ „Ich habe nichts Schlechtes getan. Ich habe nichts zu bereuen. Aber meine Tante hat es darauf abgeſehen, mich zu verderben. Sie hat vorhin Unwahrheiten geſagt. Sie will mich vernichten! Und ich weiß auch weshalb: Weil ich ihren Sohn nicht heiraten wollte! Das ſoll ihre Rache an mir ſein. Jetzt ſehe ich klar! So rächt ſie ſich jetzt an mir!“ Dr. Haberland fuhr ſie an. „Was wollen Sie?— Rächen wollte ſich Ihre Tante an Ihnen?— Frau Gerdahlen, iſt das überhaupt wahr, wollte Ihr Sohn dies Mädchen heiraten? Hatte er dieſe Abſicht? Haben Sie darüber mit Ihrer Nichte geſprochen?“ „Es iſt furchtbar!— Ich kann nicht mehr.— Mein Herz!— Dieſe Aufregungen werden mich noch töten.“ Dr. Haberland ſprang auf und reichte ihr ein Glas Waſſer. „Trinken Sie, Frau Gerdahlen!— Ich werde Sie heute nichts mehr fragen.“ Zitternd griff ſie nach dem Glas. Sie hatte ſich mühſam aufgerichtet. Abgebrochen kam es von ihren Lippen. „Dieſe Gemeinheit!— Ich bin entſetzt.— So unerhört lügt dies Geſchöpf!— Es iſt kein Wort wahr.— Mein Sohn dachte nie daran, dieſe Perſon zu heiraten.— Es wurde nie zwiſchen uns davon geſprochen.— Sie hat ſich das alles zuſammengedichtet.— Sie iſt wirklich ſehr ſchlecht. — Jetzt ſoll ich ſogar die Unwahrheit ſagen.— Bitte, ver⸗ eidigen Sie mich doch!“ „Später, Frau Gerdahlen! Heute will ich weitere Er⸗ regungen für Sie vermeiden.— Sie werden Ihre Ausſagen ſpäter natürlich beeiden.— Ich habe auch Ihren Sohn ge⸗ laden. Mit Rückſicht auf Ihren Zuſtand will ich aber nu ganz wenige Fragen an ihn richten, damit er ſich dann Ihnen widmen kann.— Herr Aktuar, geleiten Sie Frau Gerdahlen hinaus.— Rufen Sie Herrn Dr. Egon Gerdahlen herein!“ Langſam— von dem Aktuar geleitet, wankte Frau Ger⸗ dahlen aus der Tür. 12 000 Kinder wollen ſich in Baden erholen. Wer nimmt einen Jungen oder ein Mädel auf? Wer dazu bereit iſt, dem Werk des Führers zum Erfolg zu verhelfen, der melde ſofort ſeinen Freiplatz bei der nächſten NS VB. Dienſt⸗ ſtelle. n He vetuende ji S benen Nil. EEC „Fleiſch im eigenen Saft“ iſt ein küchenfertiges, hoch wertiges, von allen Sehnen und Knochen befreites Fleiſch gericht, das in Doſen, im Gewicht von 1 bis 2 Pfund au den Markt kommt. Dieſes Fleiſch wurde im Auftrage dei Reichsregierung in Zeiten des Ueberangebotes an erſt N E. Schoepke.— M. Einkopfgericht aus Fleiſch im eigenen Saft. klaſſigem Rindfleiſch konſerviert um in der Uebergangszei bei Fleiſchknappheit der Bevölkerung den Genuß wohl— ſchmeckender Fleiſchgerichte bei niedrigen Preiſen zu er⸗ möglichen. Nachſtehend ſeien der Hausfrau einige Anregungen und Rezepte gegeben, aus denen ſie erſehen kann, daß das „Fleiſch im e Saft“ nicht nur im büchſenfertigen Zu⸗ ſtande verwendet werden kann, ſondern, daß es möglich iſt daraus vielerlei wohlſchmeckende, abwechslungsreiche und nahrhafte Gerichte auf den Tiſch zu bringen. Ragout: Hierzu wird das Fleiſch kleingeſchnitten und mit einigen Kapern, etwas Gurke, Zwiebeln, 2—3 To. maten, Salz und Pfeffer und ein wenig Waſſer gut ver⸗ miſcht. Dieſes ſchmackhafte Ragout kann man in Fleiſch⸗ paſteten füllen, die man zur Hälfte durchſchneidet. Rezep zum Paſtetenteig: 250 Gramm Mehl, 250 Gramm Butter 4 Eßlöffel ſaure Sahne und eine Priſe Salz. Dieſe Zutaten werden wie Mürbeteig bereitet und kalt geſtellt. Man form von dem ausgerollten Teig Paſteten, die man noch heiß mit dem Ragout füllt. Uebriggebliebene Fleiſchreſte kann man noch als ſehr ſchmackhaftes Gericht verwenden. Man gibt dieſs Reſte auf Muſcheln, die man mit Butterflöckchen, geriebener Semmel und geriebenem Käſe 10—15 Minuten im Ofen bäckt. Fleiſch im eigenen Saft mit Tomatenſoße. Man halbiert je nach Bedarf ein Pfund Tomaten oder mehr, drückt Saft und Same aus und kocht ſie mit etwas Waſſer und dem abgenommenen Fett einer Doſe Fleiſch im eige⸗ nen Saft gut aus. Dann fügt man etwas Pfeffer, kein Salz hinzu und drückt alles durch ein Haarſieb. Mit einer Mehlſchwitze wird die Soße ſämig gemacht und das Fleiſch darin gewärmt. Hierzu reicht man Salzkartoffeln. Man kann ſtatt Tomaten⸗ auch Senf⸗ oder Zwiebelſoße bereiten. Eintopfgericht mit Fleiſch im eigenen Saft. Das Gemüſe, Kohl, Mohrrüben, Sellerie, Peterſilienwurzeln, werden mit Kartoffeln gar gedämpft. Hierzu gibt man Fett und Jus aus der Doſe. Eine Viertelſtunde vor der Mahlzeit wird das Fleiſch hinzugetan und nach Geſchmack; gewürzt. Auch als Turmgericht kann dieſe Mahlzeit bereitet werden. Dann kocht man alles für ſich, ſtellt die Töpfe übereinander und mengt vor dem Anrichten alles durcheinander. E. Schoepke. Die Speiſekammer im Sommer Im Sommer tritt an die Hausfrau die Frage heran, wie ſie die Speiſekammer kühl halten und vor Fliegen ſchützen kann. Fliegen und andere Schädlinge werden durch ein Fliegenfenſter abgehalten. Das Fliegenfenſter hat den Vorzug, daß die Kammer bei offenſtehendem Fenſter ſtändig gelüftet werden kann. Am Tage werden alle Oeffnungen möglichſt dicht verhängt, um das Eindringen von Sonne und warmer Luft zu verhindern. Dafür muß abends und nachts für gründliche Lüftung möglichſt mit Gegenzug geſorgt werden. Auf dieſe Weiſe kann die Hausfrau zahlreiche Schäden an den Vorräten vermeiden. Um Fleiſch gegen Fliegen zu ſchützen, reibt man das friſche Fleiſch mit Lorheeröl ein. Bei Aufbewahrung von größeren Fleiſchmengen empfiehlt es ſich, die Wände des Aufbewahrungsraumes mit Schlemmkreide, der etwas Lor⸗ beeröl beigemiſcht iſt, anzuſtreichen. Die Fliegen bleiben ſo ganz beſtimmt fern. Einige Winke für die Hausfrau Schadhafte Stellen matter Vergoldung werden mit gel⸗ ber Oelfarbe beſtrichen und mit Goldſtaub betupft, ehe die Farbe ganz trocken iſt. Zum Reinigen von Nickelgeſchirr dürfen keine Bürſten gebraucht werden, weil es ſonſt Schrammen gibt. Nickelgeſchirr wird in Seifenwaſſer abgewaſchen und mit einem Wolltuch nachgetrocknet. 8 Um ſich die Abſchmirgelung des Herdes etwas zu erleichtern, ſpannt man einen Bogen Schmirgel⸗ papier über einen alten Tintenlöſcher. Das Abſchmirgein wird ſo nachhaltiger, außerdem ſchont man die Hände. Rote Tintenflecke im ee werden ent⸗ „ indem man friſch zubereiteten Senf darüberſtreicht, man eine halbe Stunde liegenläßt. Dann wird der Fleck mit warmem Waſſer ausgewaſchen. 0 1 r n Spori⸗Vorſchau Einheimiſcher Spoct Fußball Altrip und Seckenheim, zwei Traditionsvereine ſtehen ſich morgen auf hieſigem Platze in einem mehr als wichtigen Spiel gegenüber. Beide Vereine blicken auf einen Werdegang zurück, der dem Fußballſport wertvolle Dienſte geleiſtet hat. Das Schickſal wollte es, daß gerade dieſe beiden Vereine in ſo manchen entſcheidenden Spielen aufeinander geſtoßen ſind. Jahrelang waren die Secken⸗ heimer ſozuſagen das letzte Hindernis für Altrip zur Meiſterſchaft. Zweimal ſtrauchelten die Gäſte an der Seckenheimer Energie. Aber die Zeiten ändern ſich und ſo treten morgen beide Mannſchafken zum Entſcheidungs⸗ ſpiel um den Verbleib in der Bezirksklaſſe an. Die Chancen für ein ſolches Nervenſpiel ſind gleich, denn in ſolchen Treffen entſcheidet nicht das beſſere Können, ſondern die größere Ruhe und Energie. Wohl ſind die Seckenheimer auf eigenem Platz, was ein kleiner Vorteil iſt, aber der Gegner wird ſich mit aller Kraft gegen eine Niederlage ſtemmen. Mit Aufopferung und reſtloſem Einſatz werden beide Mannſchaften in den Kampf ziehen und erſt beim Schlußpfiff wird der Sieger aus der Partie feſtſtehen. Seckenheim wird in papiermäßig beſter Beſetzung antreten und Winkler ſowie Seitz zur Verfügung haben, was eine Mannſchaftsverſtärkung iſt. Die Garantie für den Sieg iſt dies aber nicht. Wenn ein Erfolg gebucht werden ſoll, dann heißt für alle Spieler, die den Dreß für dieſes wichtige Spiel anziehen, kämpfen und noch⸗ mals kämpfen. Der Seckenheimer Fußball verlangt eine Energieleiſtung, die für einen Sieg verbürgt. Ruhe und rationelle Spielleiſtung müſſen oberſter Grundſatz ſein— aber auch das Publikum muß ſich dis⸗ ziplinjert verhalten, wenn die Mannſchaft nicht nervös werden ſoll. Die Belaſtung für die einzelnen iſt groß genug und es iſt nicht nötig, daß noch unnötige Nervo⸗ ſität erzeugt wird. Mit etwas klarem Blick für alles dann kann nur ein voller Erfolg beſchieden ſein. Glück auf zu dem ſchweren Gang. ch * Betr. Erwerbsloſen⸗Ausweiſe. Die vorjährigen roten Erxwerbsloſen⸗Ausweiſe ver⸗ lieren mit Beginn der neuen Spielſaiſon ihre Gültigkeit. Neue Ausweiſe können bei Kreisführer Hch. Heck, Mannheim, Krappmühlſtr. 19(2. Stock) in der Zeit vom 15. Auguſt bis 15. September, jeweils Donnerstags und Freitags nachmittags jeder Woche abgeholt werden. Mitzubringen ſind: 1 Lichtbild, Erwerbsloſenausweis oder Wohlfahrtserwerbsloſenkarte und 10 Pfg. Beſorge ſich jeder Erwerbsloſe ſeinen Ausweis, wenn er in den Genuß des verbilligten Eintritts gelangen will. Mannſchaftskämpfe und Vereinsmeiſterſchaften. Ein ausgezeichnetes Sportprogramm, wie es wohl ſelten in dieſer Art zu ſehen ſein wird, ſteht dem Secken⸗ heimer Sportpublikum am kommenden Sonntag bevor. Auf dem Platze des To. Friedrichsfeld werden ſich Secken⸗ heims beſte Leichtathleten mit den z. Zt. in guter Form befindlichen Mannheimer Germanen in einem raſſigen Klubkampfe mit 13 Konkurrenzen meſſen. Man erinnert ſich noch gut der örtlichen Wettkämpfe vor 10 bis 12 Jahren, die mit Begeiſterung von den einheimiſchen Sportanhängern verfolgt wurden. So werden wir auch am Sonntag vor allem in den Läufen und Staffeln, wo gleichwertige Kräfte aufeinandertreffen, ſchöne End⸗ kämpfe zu ſehen bekommen. Junge neue Kräfte werden mit manch altem Kämpen unter letztem Einſatz um den Sieg ringen. Aber auch in den techniſchen Konkurrenzen wird es hart auf hart gehen. Wer hätte micht ſeine helle Freude an einer vorzüglichen Hochſprung⸗ oder Stabhochſprungleiſtung. Gerade die Gleichwertigkeit in verſchiedenen Konkurrenzen wird den Kämpfen eine be⸗ ſonders intereſſante Note geben. Wohl dürfte den Ger⸗ manen, nach dem Vorkampf gegen den hieſigen Tbd. zu ſchließen, die größeren Chancen eingeräumt werden. Doch das Glück reſp. die jeweilige Form der Mannſchaft ſpielt hier auch eine nicht unbedeutende Rolle. Hoffen wir auf einen ſchönen ſportlichen Verlauf, wobej dem Beſſeren jeweils neidlos den Sieg zuerkannt wird. Auswärtiger Sport. Fußballkampf Deutſchland— Rumänien in Erfurt.— Island⸗Gaſtſpiel in Oberhauſen.— Leichtathletik⸗Länder⸗ kampf Finnland— Deutſchland in Helſingfors.— Deutſche Ningermeiſterſchaften.— Vierer⸗Vereinsmeiſterſchaft über 100 Klim.— Radländerkampf Deutſchland— Polen. — Schweizer Nadrundfahrt.— Internationale Renn⸗ woche in Baden⸗Baden.— Südweſt⸗Gaufeſt in Saar⸗ brücken. Im„grünen Herz von Deutſchland“ werben die Wellen matzedenlſcher i hoch gehen. Der holländif folgende deutſche Elf gegen im lieblichen Erfurt, Fußballbegeiſterung recht Schiedsrichter Mutters wird umänien vorfinden: Buchloh 8 Münzenberg Gramlich f Werner Dei Kitzinger Maleck! Lenz Hohmann Naſſelnberg Siemetſtreiter Im Rahmen des Süd weſt⸗Gaufeſtes treffen die Auswahlmannſchaften Saar⸗Pfalz und Main⸗Heſſen aufein⸗ ander. Ein umfangreiches Freundf aftsſpielprogramm ſorgt für viel Abwechſlung. In der Stuttgarter Adolf Hitler⸗ Kampfbahn ſteigt die Endſpiel⸗„Wiederholung“ zwiſchen VfB Stuttgart und Schalke 04. Der S Waldhof reiſt in die Reichshauptſtadt, wo Hertha BSc der Gaſtgeber iſt. Schwarz⸗ Weiß hat den Karlsruher Fi eingeladen.— Im Handball ſteigt in Düſſeldorf ein Repräſentativkampf, der den ſpiel⸗ ſtarken Gau Niederrhein mit Oſtholland zuſammenführt. Leichtathletik. Die beſten Männer werden nach Helſingfors reiſen, wo ſie ſich mit den Finnen meſſen. In Dresden treten die Frauen gegen Polen an.— Auf dem Platze des Tbd Stuttgart werden die württembergiſchen Mehrkampfmeiſterſchaften aus⸗ getragen.— Nationale Wettkämpfe finden in Lüdenſcheid ſtatt.— Bremen, Braunſchweig und Hannover haben einen Drei⸗Städtekampf vereinbart, der in Bremen ausgetragen wird.— Das Sportfeſt in Annweiler ſieht ebenfalls gute Leute am Start.— Der 5 Motorſport wartet wieder mit einem„Großen Preis“ auf. Im Berner Bremgartenwald ſtarten die beſten europäiſchen Rennfahrer. Mercedes⸗Benz ſchickt Caracciola, von Brauchitſch und Fa⸗ gioli, während die Auto⸗Union ſich von Stuck, Noſemeyer und Varzi vertreten läßt. In der Klaſſe der kleinen Renn⸗ wagen bewerben ſich ebenfalls deutſche Fahrer, u. a. Kohl⸗ rauſch und Steinweg.— Bereits am Samstag wird der „Große Preis von Europa“ der FIC M in Belfaſt für Motor⸗ räder entſchieden. DW hat Ley, Geiß, Walfried Winkler und Müller gemeldet.— Auf der 5.5 Kilometer langen Rund⸗ ſtrecke am Hengſteyſee in den Ruhrbergen wird das tradi⸗ tionelle Hohenſyburgbennen ausgetragen.— Hochbetrieb herrſcht auch im Radſport. Auf der Strecke Magdeburg— Gardelegen Magdeburg über 100 Kilometer wird die Meiſterſchaft der Vereinsmannſchaften entſchieden. 24 Mannſchaften aus allen Gauen Deutſchlands haben ihre Meldungen abgegeben.— In Warſchau beginnt der Länderkampf der Amateurſtraßenfahrer von Polen und Deutſchland, der als Etappenfahrt nach Berlin ausgetragen wird.— Am Samstag beginnt die Rundfahrt durch die Schweiz der Berufsfahrer. Deutſchland iſt mit einer ſtarken Mannſchaft, u. a. der Vorjahrsſieger Geyer, Bautz, Kifewfki, Stöpel, Thierbach vertreten.— Auf der Bahn im Frank⸗ furter Sportfeld ſtarten Lohmann und Krewer bei den Dauerfahrern als Favoriten.— Im Schwimmſport iſt das 14. Schwimmfeſt der Deutſchen Turnerſchaft in Braun⸗ 55 Niederlage der isländiſchen Fußball mannſchaft. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende 5.45 Choral, Morgenſpruch, Wetter, Bauernfunk; 6 Gym⸗ naſtik; 6.30 Frühkonzert J; 7 Frühnachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Funkwerbungskonzert; 10.45 Sendepauſe; 11 Hammer und Pflug; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allexlei von zwei bis drei; 16 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 25. Auguſt: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zul; 8.45 Evang. Morgen⸗ feier; 9.30 Sendepause; 9.45 Die Regensburger Domſpatzen ſingen religiöſe Lieder; 10 Deutſche Morgenfeier der Hitler⸗ jugend, 10.30 Die Oſtmark ruft; 11 Unterhaltungskonzert; 12 Mittagskonzert; 14 Kinderſtunde; 14.45 Die Viertel⸗ ſtunde für Handel und Handwerk; 15 Saarländiſches und Pfälziſches; 16 Nachmittagskonzert; 18 Die Rattenfänger⸗ Sage; 19 Schwabens älteſtes Volksfeſt— Schäferlauf Mark⸗ gröningen; 19.30 Deutſcher Sport; 20 Rundfunkſprecher⸗Wett⸗ bewerb; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.20 San befreiungs⸗Sportfeſt; 22.40 Tanz in der Nacht: Montag, 26. Auguſt: 9 Frauenfunk; 9.15 Sendepauſe; 14 Trari⸗Trara, der Cottbuſer Poſtkutſcher iſt da; 15 Von Nah und Fern, bunte Stunde; 18 An der Werkbank erſonnen — im Herzen erdacht, Sendung des ſchöpferiſchen Arbeiters; 18.30 Feierabend, kleine Abendmuſik; 19 Marſchmuſik, 20.10 Saar⸗Pfalz, das ſchöne Land zwiſchen Rhein und Saar; 21 N 22.20 Saardienſt; 22.35 Muſik zur„Guten acht“. Dienstag, 27. Auguſt: 9 Sendepauſe; 12 Volk ſendet für Volkl, Aufmarſch der Berliner Betriebe; 14 Die Heimat nimmt uns in Dienſt und Pflicht, anſchl.: Jetzt laßt die Fahnen wehen; 16.30 Baden⸗Badener Rennwoche; 18 Der Hammer ſingt; 19 Schwäbiſche Handwerksgeſellen, Funk⸗ plauderei; 19.40 Nordoſt⸗Südweſt; 20.10 Venezianiſches Zwi⸗ ſchenſpiel, ſommerliches Funkſpiel; 21 Heitere Klaſſik, buntes N 22.20 Weltpolitiſcher Monatsbericht; 22.40 Nacht⸗ muſik. Mittwoch, 28. Auguſt: 9 Gehorſam und Gehorſam ſind zweierlei, Plauderei; 9.15 Sendepause; 12 Volk ſendet für Volk!, Aufmarſch der Berliner Betriebe; 14 Wir ſind die junge Garde, anſchl.: Auch du mußt hämmern, du Werk⸗ prolet; 18 An der Werkbank erſonnen— im Herzen erdacht, Sendung des ſchöpferiſchen Arbeiters; 18.15 Ein Zapfen⸗ ſtreich; 19 Pfälzer Kunterbunt, luſtiges Bilderbuch; 20.15 Programm⸗ Nummern: * ſchweig die wichtigſte und bedeutendſte Veranſtaltung des Magdeburg wird die Deutſche Strommeiſterſchaft entſchieden Schwerathletik werden bei den Amateurxringern die letzten Meiſter ermittelt In Nürnberg wird die Meiſterſchaft der Schwergewi tsklaſſ (griechiſch⸗römiſch) und der Weltergewichtsklaſſe(Freiſtil) gaz getragen.— Der Pferdeſport meldet den Beginn der Internationalen Nennwoche in Baden⸗ Baden, die mit 671 Nennungen wieder ein großes Aufgebot am Start ſieht. Zahlreiche Meldungen entfallen auch auf das Ausland. Der Eröffnungstag bringt mit dem Fürſtenbeig⸗ Rennen im Werte von 14000 Mark über 2100 Meter eile internationale Dreijährigen⸗Prüſfung. Weitere Rennen werden in Dresden, Strausberg, Breslau, Dortmund und Bremen gelaufen. Das Saarbefreiungs⸗Gaufeſt Der Hauptwettkampftag wird der Samstag ſein, denn dau werder die leichtathletiſchen Wettbewerbe, der Fußballkampf Pfalz⸗Saar gegen Main⸗Heſſen und das Vereinsturnen, dem nicht weniger als 630 Vereinsriegen gemeldet haben, durchgeführt. Der Sonntag wird mit der Rede des Reichs⸗ ſportführers, der die Saakſportler in das Reich zurückführt und der Siegerehrung ausklingen. Wieder 11:0 Islands Fußballer in Berlin. Das zweite Spiel der isländiſchen Fußballſpieler, den Freundſchaftsbeſuch in Deutſchland von 5 1 zender Bedeutung iſt, ging für die Gäſte mit dem gleiche Ergebnis verloren, wie das erſte Treffen in Dresden. Brap⸗ denburgs Mannſchaft ſchlug die Isländer mit 11:0(6·0 Toren. Die Gäſte trafen es in der Reichshauptſtadt in Be zug auf die Bodenbeſchaffenheit ſehr ſchlecht, denn Berlins Meiſterverein Hertha⸗BSc hat ſeinem Platz eine neue, friſche Grasnarbe geſchenkt, die jedoch noch den Nachteiſ hat, etwas zu weich zu ſein. Die Isländer, die zu Hauſe auf ſteinharten Plätzen ſpielen, mußten ſelbſtverſtändlich auf dem noch weichen Raſenfeld weniger zur Geltung kommen als gedacht. Immerhin zeigten ſie ſelbſt angeſichts einer unvermeidbaren hohen Niederlage ſich als unerſchrockene Stunde der jungen Nation; 20.45 Orcheſterkonzert; 22.15 Olnmpia⸗Dienſt: 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Nachtmuſik und Tanz. Kämpfer, die t letzten Minuten noch recht energiſch zum Angriff voragingen. Weltbild(M.) Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm ⸗ Nummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten, Wetter; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 9.10 Gymnaſtik, 8.30 Frühkonzert bezw. Sendepauſe; 11 Werbekonzert; 11.40 Programm, Wirtſchaftsmeldungen, Wet⸗ ter; 11.45 Bauernfunk; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Nach⸗ richten, anſchl. lokale Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nachrichten, Wetter; 14.10 Mitten im Werktag; 14.55 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 16 Nachmittagskonzert; 18% Das Leben ſpricht: 18.55 Wetter. Sonderwetterdienſt Sonntag, 25. Auguſt: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Choralblaſen; 9 Evang. Morgenfeier; 9.45 Künſtler und Philoſoph, zum 35. Todestag von Friedrich Nietzſche; 10 Deutſche Morgenfeier der Hitlerjugend; 10.30 Chorgeſang; 11.10 Bekenntniſſe zur Zeit; 11.30 Deutſches Schatzkäſtlein, 12 Mittagskonzert; 14 Kinderfunk; 14.45 Das Volk erzählt; 16 Nachmittagskonzert; 18 Jugendfunk; 18.30 Der Hamſter⸗ einkauf, Funkhumoreske; 19 Kammermuſik; 19.30 Deutſcher Sport; 20 Rundfunkſprecher⸗Wettbewerb; 22 Zeit, Nachrich⸗ ten; 22.15 Wetter, Sport, lokale Nachrichten; 22.20 Saar⸗ Befreiungs⸗Sportfeſt des Deutſchen Reichsbundes für Leibes⸗ übungen in Saarbrücken; 22.40 Sportſpiegel des Sonntags; 22.45 Fortſetzung: Der Rundfunkſprecher⸗Wettbewerb; 24 Nachtmuſik. Montag, 26. Auguſt: 10 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 15.15 Kinderfunk; 15.30 Jugendfunk; 18 Ein Dichter ſeines Volkes: Lope de Vega, der große Dramatiker Spaniens; 18.15 Bücherfunk; 18.30 Weltpolitiſcher Monatsbericht; 19 Tagesſpiegel; 19.15 Reichsausſcheidungskampf im Nundfunk⸗ ſprecher⸗Wettbewerb; 20.10 Saar und Pfalz, das ſchöne Land zwiſchen Rhein und Saar; 21 Ballettmuſiken; 22.30 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 27. Auguſt: 10 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; 18 Kampf um das Reich; 18.15 Lockende Ferne, deutſche Entdecker und Koloniſten vor 400 Jahren; 18.30 Die Natur macht keine Sprünge, eine biologiſche Betrachtung; 18.45 Zeitgenoſſen gibt's...; 19 Volksmuſik; 19.40 Reichsrundfunkkammer; 20.10 Konzert; 21.30 Die Lungen der Großſtadt, Funkfolge; 22.30 Schöne Volksmuſik. Mittwoch, 28. August: 10 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 15.15 Heimatfeſt am Hochrhein, bei der Waldshuter Chilbi; 10 Aus Zeit und Leben; 18.30 Reichswettkampf der SA; 18.45 Saardienſt; 10 Pfälzer Kunterbunt, ein luftiges Biſder⸗ buch; 19.40 Das Leben ſpricht; 20.15 Stunde der fungen Nation; 20.45 Lachender Funk; 22.15 Olympia⸗Dienſt; 22.30 — ̃——.• Wochenendes. Auf einer 7500 Meter⸗Strecke in der Elbe bei 11 NNSXXNX XT ig des be hei chieden. mittelt. tsklaſſe ) aus- Baden⸗ Ifgebot f das enberg⸗ er eiſe Werden Bremen ö ſanfte Antilope, bis alles durch die Schuld der erſten Men⸗ ſchen ein ſchreckliches Ende nahm und der Garten Eden für immer von der Erde verſchwand. So berichtet es die Bibel. Und wenn heute die Gelehrten ſuchen und forſchen, wo einſt das Paradies gelegen habe, ſo iſt dies ein unnö⸗ tiges Bemühen. Denn dieſer Garten Eden iſt kein Ort ſondern ein Zuſtand, er bedeutet die liebliche Kindheit, in die niemals ein Geſchöpf, das einmal daraus verſtoßen ward, zurückkehren kann. Der Garten der Kindheit iſt es, wo alle Geſchöpfe ſelig und brüderlich miteinander ſpielen, Speiſe und Trank mit⸗ einander teilen und auf demſelben Kiſſen unſchuldig mit⸗ einander ruhen. Der kleine Menſch hat ſeine furchtbare Waffe, den Geiſt, noch nicht gelernt zu gebrauchen, weder im Guten noch im Böſen, und das junge Tier iſt ſich ſeiner in ihm ſchlummernden Kräfte noch nicht bewußt. Aber eine Schonzeit iſt ihnen gegeben: Solange ſie Kinder ſind, leben ſie in ungeſtörter und gleichberechtigter Freundſchaft dahin. In einer ſolch traulichen Eintracht lebte das Pantherkätzchen des Forſchers Eipper mit deſſen Töchterchen zuſammen. Das Tierchen war kaum eine Woche alt, als man es im indiſchen Dſchungel fing. Man hielt es mit großer Sorgfalt am Leben und brachte es übers Meer nach Berlin, wo es dann im Garten ſeines Beſitzers mit deſſen Töchterlein ſeine Spielmonate verlebte. Es wurde mit Eigelb, Schabefleiſch und Lebertran ernährt, aber es verſchmähte auch nicht, Mariannchens Teller aus⸗ zulecken. Jetzt iſt das Idyll längſt zu Ende, denn das Tier reift ſeiner Beſtimmung ſchneller entgegen als der Menſch. Heute liegt der Leopard wohl hinter einem Gitter, blinzelt aus ſmaradgrünen Augen träge und tückiſch zu den Men⸗ ſchen hinaus und wartet auf die Stückchen blutigen Flei⸗ ſches, die ihm der Wärter reicht. Wollte das Mariannchen ſich heute um ſeine Freundſchaft bemühen, er würde es mit einem einzigen Prankenſchlag zu Boden ſtrecken. Während⸗ deſſen geht das Menſchlein ruhig in die Schule, wo ihm in jahrelanger, mühevoller Arbeit die Waffen für das Leben erſt geſchliffen werden. * Mit einem jungen, deutſchen Ehepaar in Colombia in Südamerika mitten im Urwald, teilte ein junger Jaguar den Rancho, ein reizendes, buntgeflecktes Tier mit großen, blauen Augen und den graziöſen Bewegungen dieſer ſchö⸗ nen Raubkatzen. Er faßte ſogleich ein große Zuneigung zu der jungen Frau, ließ ſich von niemand anders füttern und ſtreicheln und auf den Arm nehmen. Sie ernährte ihn mit Eiern und Trockenmilch— aber davon konnte der kleine Jaguar auf die Dauer nicht ſatt werden, ewig erfüllte ſein klägliches Hungergeſchrei die Lüfte. Da gab man ihm eines Tages das Herz eines friſch geſchlachteten Huhnes, welches er mit Heißhunger verſchlang. Von Stund an war das Tier verwandelt. Es ließ ſich von keinem Menſchen mehr berühren, heulte und fauchte, wenn man ſich nur ſeiner Futterſchüſſel nahte, war unverſchämt und ausfallend gegen Muſchi, die Katze, und beleidigend gegen Fox, den Hund. Ja, eines böſen Tages fiel es letztern an, ſprang ihm an die Gurgel und hätte ihm ohne Bedenken den Garaus ge⸗ macht, wenn man das winſelnde Tier nicht ſeinen fürchter⸗ lichen Zähnen entriſſen hätte. Beide Arme der fungen Frau aber waren mit Kratzwunden bedeckt, deren Narben wochen⸗ lang ſichtbar blieben. Da mußte der Wildfang erſchoſſen werden. Es tat allen leid. Aber einſperren wollten ſie das wilde, ſchöne Tier nicht und laufen laſſen konnten ſie es auch nicht. Wegen des ihm anhaftenden Menſchengeruchs wäre es von ſeinen Brüdern in der Wildnis verfolgt und zerriſſen worden. Jetzt liegt ſein buntgeflecktes Fellchen im Rancho zu Füßen der jungen Frau und erinnert ſie an die kurze Freundſchaft mit dem kleinen Jaguar. Im Berliner Zoo gibt es einen Kindergarten, wo junge Menſchenkinder und junge Tierkinder miteinander ſpielen. Die kleinen Buben rollen mit den Teddybären auf dem Raſen herum im harmloſen Spiel. Nicht lange, und aus den putzigen, braunen Wollknäulen ſind tückiſche Bären ge⸗ worden, die gefürchtetſten aller Raubtiere, denen nicht ein⸗ mal der beſte Tierbändiger ſemals trauen darf.— Kleine lockige Mädelchen ſtreicheln die ungen Löwen und die bun⸗ ten Tigerkätzchen, die im Garten geboren wurden. Sorg⸗ 830 geſchulte Wärter überwachen das gefährliche Spiel. Bei den erſten leiſeſten Anzeichen von Wildheit werden die Tiere aus dem Kindergarten entfernt. Unendlich reizvoll iſt es, das junge Tier im Spiel mit ſeinen Eltern zu eb ächlene und rührend iſt oft die Liebe der Alten zu den kleinen Quälgeiſtern. Da liegt der furcht⸗ erregende Berberlöwe und läßt ſich von ſeinen vier Jungen gutmütig auf der Naſe herumtanzen. Sie kugeln über ihn Was — N weg und ſpielen ganz reſpektwidrig mit ſeinem königlichen Schweif, während ſeine Frau in der Ecke liegt und ſchläft. Vielleicht hat ſie zu ihm geſagt:„Höre einmal, Nobel, heute kannſt du mir die Kinder einmal abnehmen, daß ich auch mal wieder ein Mittagsſchläfchen halten kann.“ Er iſt ein zärtlicher Vater und leckt den Kleinen abwechſelnd das Fell. Die Tigerlein ſpielen für ſich allein in einem Käfig und werden von ihren Eltern aus der Ferne und durch das Gitter mit Gebrüll und Fauchen erzogen. Sie haben ſchon ganz die herrliche Zeichnung der Alten, aber ihr Geſichts⸗ ausdruck iſt noch durchaus harmlos und zutraulich. Die Elefantenkuh Toni hat auch ein Kleines, das ſie erzieht und betreut. Es kann ſchon ganz wie die Mutter„bitte, bitte“ machen und erhält dafür Brot von den Beſchauern. Die Teddybären werden manchmal am Nacken gepackt und ge⸗ ſchüttelt, daß ihnen Hören und Sehen vergeht und oben⸗ drein müſſen ſie manche Ohrfeige von ihrer Bärenmutter einſtecken. Rührend, aber etwas ſchrecklich iſt es, die Mut⸗ terliebe des Nilpferdes zu beobachten, das ſein Kleines, welches immerhin doch ſchon die Größe eines mittelgroßen Ochſen hat, huckepack nimmt und mit ihm im Becken herum⸗ ſchwimmt. Das kleine Kängeruh aber ſchlüpft, wenn es müde iſt, einfach in Muttis Pompadour und guckt aus dieſem ſicheren Beutel vergnügt in die Welt hinaus. Am luſtigſten iſt es, die Affenmütter mit ihren Jungen zu betrachten. Da werden jeder Schritt und jede Bewegung des Kleinen bewacht, und ſobald es ſich von ſeiner Mutter entfernt, langt dieſe aus und holt es ſich wieder her, am Arm, am Nackenfell oder am Schwanz, wo ſie es gerade er⸗ wiſcht. Sie iſt ſehr eiferſüchtig. Es iſt, als ſage ſie zu dem Aeffchen:„Lauf nicht immer weg. Laß dich nicht immer von Tante verlocken, mit ihr zu gehen. Du gehörſt mir und nicht der Tante. Komm, mein Süßes, ich will dich ein wenig lauſen. Wenn du ſchön ſtillhälſt, bekommſt du zur Belohnung eine Nuß.“ Die Giraffe zeigt dem Jungen, wie man beim Trinken die Beine in Grätſchſtellung bringen muß und wie man ſich hoch oben aus dem baumelnden Heukorb das duftende Futter holt. Die Robben unterrichten ihre Jungen im Fiſchfang und Tauchen. Die erwachſenen Tiere lieben es nicht, wenn die Klei⸗ nen gar zu vertrauensſelig gegen die Menſchen ſind. Aber die Kleinen ſcheuen ſich nicht. Sie kommen immer wieder mit kindlich vertrauenden Geſichtern herbei und ſchließen Freundſchaft mit dem Menſchen. Denn ſie leben noch, ganz in Kindheit gefangen— brüderlich und voll tiefer Unſchuld im Garten des Paradieles. 5 ſuchſt du da freund und Tierpfleger werden. 2 Aufnahme: Nürnberg(Atlaphot).— M. n Das Tiererlebnis Wenn wir dem erſten Wortſchatz des Kleinkindes nach⸗ Ber entdecken wir neben den Ruflauten für Mutter und ater, neben den erſten Ausdrücken für irgendein Begehren auch das Wort:„Wauwau“. Das Kind ſieht zum 1 7 Male einen Hund, ein Pferd oder eine Katze, es wird ſeltſam erregt. Neugier mit einem Gemiſch von Bangen und Freude weicht bald einem jubelnden Verlangen nach dem Umgang mit Tieren. Man muß einmal die Klangfarbe des kindlichen Rufes„Wauwau“ ganz beſinnlich in ſich aufge⸗ nommen haben, um ſofort zu empfinden, daß hier mehr als ein bloßer Freudenausbruch über die Begegnung mit einem lebendigen ſchweifwedelnden Weſen vorliegt. Die Seele des Kindes und des Tieres ſind ſich begegnet in einem wunderſamen gegenſeitigen Verſtehen. Dieſe ſeltſame Gegenſeitigkeit mutet uns faſt wie ein Rückfall in den ewigen Frieden des Paradieſes an. Ein Frieden, der nur den Kindern gewährt wird. Es gibt viele Beiſpiele dafür, daß der ſogenannte biſſige Hund, dem ge⸗ genüber im allgemeinen eine gewiſſe Vorſicht am Platze iſt, zum geduldigſten Geſpielen des Kleinkindes wird. Das Kind darf ſich dem Tiere gegenüber alles leiſten. Es darf ihm das zottige Fell zauſen und es am Schwanze ziehen, das Tier grollt nicht, es weicht höchſtens einer zu groben Liebkoſung behutſam aus. In dem Umgang des Kindes mit den Tieren wird aber nicht nur ein gegenſeitiger gleichgearteter Spieltrieb befrie⸗ digt. Die Begegnung mit Tieren iſt für das Kind eine ſee⸗ liſche Notwendigkeit. Die Menſchen, die in ihrer Kindheit den Weg zu den Tieren nicht gefunden haben, werden den Kreaturen Gottes in 99 von 100 Fällen auch als Erwachſene ohne Verſtändnis gegenüberſtehen, und ihnen iſt dadurch geradezu ein inwägbarer Gemütswert verlorengegangen, eine einzigartige Möglichkeit des Glücksempfindens, die uns nur das Tier geben kann. Kinder und Tiere ſind ohne jeden Falſch und gehorchen nur den Geſetzen ihrer Entwicklung. In dieſer Tatſache iſt wohl auch die Löſung des Geheimniſſes zu ſuchen, das uns in der Gemeinſamkeit zwiſchen Kind und Tier begegnet. Der erwachſene Menſch iſt mehr Herr und Gebieter als Ge⸗ fährte des Tieres. Das Kind aber iſt nur Gefährte und Kamerad. Aus dem Kind als Kamerad des Tieres ſoll unter unſerer ſorgfältigen Leitung das Kind zum Tier⸗ Wir wollen zum Segen des Kindes ſelbſt den Gedanken des Tierſchutzes als Erlebnis in der kleinen Seele groß werden laſſen. 2. 8—— 3— Feu di e g Er hieß natürlich nicht Nil Admirari, ſondern Gott⸗ fried Kunzemann. Aber wir nannten ihn in der Schule Nil Admirari, oder eigentlich nur Nil, weil er die lateiniſche Sentenz„nil admirari“(auf deutſch„nichts bewundern“) unabläſſig im Munde führte. Er führte ſie nicht nur im Munde, er lebte ihr auch nach. Er büffelte zu Hauſe, daß es eine Art hatte. Als wir ihn darüber zur Rede ſtellten, erklärte er, nicht im entfernteſten ans Büffeln zu denken. Er habe nur zu Hauſe nichts zu tun und ſetze ſich aus lauter Langeweile an die Bücher. Gut 25 Jahre ſpäter traf ich Nil wieder. Ich ſaß im Zeitung, als er hereinkam. Ich Kaffeehaus und las meine erkannte ihn ſofort, er hatte noch genau das gleiche trockene, gelangweilte Geſicht. Ich begrüßte ihn freudig. Er tat, als hätten wir uns Tags zuvor zum letzten Mal geſehen. Was er treibe, fragte ich, und was er alles erlebt habe? Er ſei Lehrer am Gymnaſium, erwiderte er. Irgend⸗ wie müſſe man ja ſein Brot verdienen. Erlebt habe er nichts. Was ſei ſchon zu erleben? fügte er achſelzuckend hinzu. Weiß Gott, er war noch ganz der alte!„Weißt du was, Nil?“ ſagte ich.„Du hätteſt dich mal tüchtig verlieben ſollen! Da hätte das Leben auch für dich Farbe bekommen!“ Er ſtehe, ant⸗ wortete er, den Beziehungen zu Frauen ange⸗ ſichts der wiſ⸗ ſenſchaftlich feſt⸗ ſtehenden intel⸗ lektuellen und moraliſchen Minderwertig⸗ keit des weib⸗ lichen Geſchlechts logiſcherweiſe ſkeptiſch gegen⸗ über. „Ach was!“ wandte ich ein. „Du haſt ja nie eine Frau rich⸗ tig kennenge⸗ lernt!“ Er kat, als hätten wir uns Tags zuvor„Mag ſein,“ zum letzten Male geſehen. antwortete er. „Unſre Einſich⸗ ten ſind überaus dürftig, und wir werden bei unſter primi⸗ tiven Anlage das Weſen eines Menſchen nie ganz er⸗ grunden.“ „Aber ſo meine ich es gar nicht!“ wehrte ich ab.„Du kommſt immer gleich ins Philoſophiſche. Du hätteſt mal einem friſchen weiblichen Weſen begegnen und mit ihm in nähere Beziehungen kommen müſſen.“ „Ich bezweifle das,“ erwiderte er,„jedenfalls iſt der⸗ artiges bei mir vollkommen ausgeſchloſſen. Die Vorzüge des weiblichen Geſchlechts ſind übrigens durchaus fiktiver Art. Uebrigens was Beziehungen in der von dir ange⸗ deuteten Art angeht, ſo ſind mir dieſe nicht völlig unbekannt geblieben. Ich bin nämlich verheiratet.“ Ich war ſo verblüfft, daß ich längere Zeit keine Worte finden konnte. Gott— was mußte das für eine Frau ſein! Sicher mit einem gehörigen Dutt und einer Hornbrille! Nil verheiratet! Philoſophiſch verheiratet, unter Berück⸗ ſichtigung der wiſſenſchaftlich feſtſtehenden intellektuellen und moraliſchen Minderwertigkeit des weiblichen Geſchlechts! Schließlich gelang es mir, mich einigermaßen zu faſſen. „Nil,“ brachte ich heraus,„du biſt tatſächlich verheira⸗ 1 „In der Tat. Die Erfahrung lehrte mich, daß das Leben mit einer Haushälterin bemerkenswerte Nachteile hat. Um dem zu entgehen, heiratete ich. Ich erfüllte damit ge⸗ wiſſermaßen auch eine moraliſche Pflicht, indem ich einem Menſchen die Sorge um ſein Daſein abnahm, ohne daß dadurch eine weſentliche Veränderung in meiner Lebens⸗ führung eingetreten wäre. Das Zuſammenleben mit einer vertrauenswürdigen Perſon weiblichen Geſchlechts bringt durch vorteilhaftere Arbeitsteilung beachtliche Vorteile mit ſich.“ Herrgott— mußte das eine Ehe ſein! Ein Zuſammen⸗ leben mit einer vertrauenswürdigen Perſon weiblichen Ge⸗ ſchlechts zwecks vorteilhafterer Arbeitsteilung! Ich konnte mich nun nicht enthalten zu fragen:„Sag mal, Nil, iſt deine Frau hübſch? Iſt ſie jung?“ 5 Hübſch, meinte er, könne man nicht ſagen. Sie ſei normalen Wuchſes, und ihr Geſicht entbehre nicht einer ge⸗ wiſſen Regelmäßigkeit. Soviel müſſe man billigerweiſe auch verlangen. Jung ſei ſie auch nicht. Er habe ſie mit 23 Jahren geheiratet; mittlerweile ſeien 7 Jahre vergan⸗ gen. 30 ſei bekanntlich beim Weibe der kritiſche Punkt, von dem es rapid abwärts gehe. Wie? 30 Jahre war die Frau erſt alt! es gibt ja Frauen, die ſchon mit 30 alt ſind. „Nun ſa,“ ſagte ich ſchließlich,„deine Ehe hat aber doch ihren eigentlichen Zweck nicht gehabt. Und das ſind Kinder.“ „Wieſo?“ erwiderte er.„Wenn man als eigentlichen Zweck der Ehe Kinder anſieht, dürfte dieſer Zweck erfüllt ſein in meiner Ehe. Wir haben nämlich Kinder. Einen Knaben und ein Mädchen.“ 5 „Was iſt das?“ entfuhr es mir.„Du biſt auch Vater, Nil?“ So iſt es,“ beſtätigte er.„Wobei ich allerdings den Begriff Vater des peinlichen ſentimentalen Beigeſchmacks entkleidet ſehen möchte. Die Aufzucht von Kindern ift un⸗ beſtreitbar von großem biologiſchem Intereſſe. Das lang⸗ 5 Heranreifen eines Menſchen, die Erblichkeit der Eigen⸗ chaften, die Beeinfluſſung des Charakters durch überlegte Einflußnahme— alles das läßt ſich nur durch Beobachtung aus nächſter Nähe genauer feſtſtellen.“ 5 Immerhin: Mir kam die ganze Sache geradezu als eine Groteske vor. Die Neugier plagte mich, Näheres zu erfahren, aber ich getraute mich nicht recht zu fragen. Man weiß bei ſolchen Dingen nie, wo man verletzt. Uebrigens fiel mir ſchließlich auf, daß Nil öfters nach der Uhr ſchaute. Ich fragte ihn, ob er jemand erwarte. Ja, er erwarte ſeine Frau. Er habe ſich mit ihr auf 5,30 Uhr verabredet, jetzt ſei es 5,40 Uhr. Es zeige ſich auch hier wieder die charakteriſtiſche Unzuverläſſigkeit des weiblichen Charakters. „Nun,“ wandte ich ein,„man kann ſich doch einmal verſpäten.“ Gewiß, gab er zu. Aber die Angelegenheit habe hier eine beſondere Bedeutung. Seine Frau habe nämlich eine Freundin beſucht, eine Schulfreundin, eine verheiratete Perſon, deren Mann um 5 Büroſchluß habe und jeweils gegen 5,45 zu Hauſe eintreffe. Dieſer Mann ſei als Schür⸗ zenjäger bekannt. Oho! dachte ich, da iſt der wunde Punkt! Und heuch⸗ leriſch ſagte ich:„Aber das iſt doch ganz gleichgültig. Wenn der Mann nach Hauſe kommt, zieht ſich die Unterhaltung eben noch ein bischen hin, man ſcherzt, man lacht und ſchaut nicht nach der Uhr. Ein Viertelſtündchen oder ein halbes iſt da ſchnell verflogen...“ „Aber ich wünſche das nicht!“ erklärte Nil darauf mit großer Beſtimmtheit.„Das Herumſchwatzen der Frauen iſt überhaupt ein Uebel und führt zu nichts Gutem. Und dieſer Menſch macht auf mich den Eindruck, als ſcheute er in ſeinen Aspirationen vor nichts zurück.“ „Ich verſtehe dich nicht, Nil! Das muß dir doch nach 1 Anſichten über Frauen und Ehe völlig gleichgültig S „Das iſt es mir auch. Im Prinzip. Was verſchlägt es ſchon, wenn ein ſolches Individuum eine Viertelſtunde auf meine Frau einredet? Und wenn es alle ſeine Künſte ſpielen läßt. Erfreulicherweiſe hat meine Frau hierin den notwendigen kritiſchen Blick. Das heißt, ſoweit ein Weſen fähig fe Geſchlechts überhaupt eines kritiſchen Blickes ähig iſt.“ Ich ſagte nichts darauf, und auch er ſchwieg. Er trom⸗ melte mit den Fingern auf den Tiſch und ſah alle paar Augenblicke nach der Uhr. Seine Stimme hatte einen merk⸗ lich veränderten Klang, als er endlich wieder zu ſprechen anfing. Er war noch beim gleichen Punkt. „Leute dieſer Art ſcheuen buchſtäblich vor nichts zurück,“ ſagte er.„Sie benutzen klug die Schwächen der Frauen, ſchwatzen das Blaue vom Himmel herunter, lügen, daß ſich die Balken biegen und bei der bekannten Unfähigkeit des weihlichen Ge his, objektiv zu denken, haben ſie nicht ſelten Erfolg. Man ſollte ſolche Menſchen erſchießen!“ „Aber wie kannſt du nur gleich ſo heftig ſein, Nill“ erwiderte ich „Ich bin gar nicht heftig!“ „Ich denke nicht daran, heftig gab er aufgebracht zurück. zu ſein. Aber ſollte man nicht PPP heftig werden, wenn derartige Elemente immer mieder ver⸗ ſuchen, ein Familienglück zu ſtören?“ Familienglück hatte er geſagt! Es war 6,10 Uhr ge worden.„Ob ich raſch hinlaufe?“ ſagte er jetzt.„Und die⸗ ſem Nichtswürdigen meine Meinung ins Geſicht ſchleudered⸗ Wie— ſchleudern hatte Nil geſagt? Weiß Gott, ez ſchien doch allerhand mit ihm vorgegangen zu ſein! „Aber am beſten wäre es, ſich ſelber zu erſchießen! fuhr er bitter fort.„Was hat das Leben für einen Zweck wenn man ſich eines ſolchen Kerls wegen aufregen muß!“ In dieſem Augenblick trat eine junge Frau an unſern Tiſch. Nicht nur eine junge, ſondern auch eine ſehr hübsche Frau. Ohne Dutt, nein, mit flotten kurzgeſchnittenen Hac⸗ ren und mit den fröhlichſten braunen Augen. „Entſchuldige, Gottfried,“ ſagte ſie zu Nil,„ich habe mich ein paar Minuten verſpätet. Meine Freundin wollte durchaus, daß ich mit ihr zur Schneiderin gehe. Und da ſind wir aufgehalten worden. Und ein wundervolles Kleid⸗ chen habe ich geſehen, das mir glänzend ſteht. Du mußt es unbedingt anſehen, Gottfried...“ Endlich wurde ich ihr dann vorgeſtellt. Die kleine Frau war bezaubernd. Von der Schrulligkeit des guten Nil ſchien ſie überhaupt nichts zu ſehen. Er beklagte ſich übrigens mit keinem Wörtchen über ihre Verſpätung. Er ſaß trocken und ſchweigſam da. Sie erzählte unausgeſetzt, und das aller liebſte Plappermäulchen kam gar nicht zum Stilleſtehn. Mein Freund Nil drängte zum Aufbruch; offenbar wollte er ſie ganz alleine haben. Ich müſſe bald zu ihnen kommen, ſagte ſie zum Abſchied, und ihre beiden Kleinen ſehen. Gottfried ſei ganz närriſch mit ihnen, jede freie Stunde widme er ihnen. Studienhalber! fügte ſie ſchelmiſch hinzu und nahm ſeinen Arm. Eng aneinandergelehnt gingen die beiden davon, ein Beiſpiel einer Vereinigung zwecks vorteilhafterer Arbeits; teilung unter Berückſichtigung der wiſſenſchaftlich feſtſtehen⸗ den intellektuellen und moraliſchen Minderwertigkeit des weiblichen Geſchlechts. Zeichnungen(2): Grunwald. In dieſem Augenblick krar eine junge Frau an unſeren Tiſch. e ſchönſte Blüte am Stammbaum Da durchſtöbert ein hochachtbarer Mann, in einer guten Staatsſtellung ſitzend, ſeinen Stammbaum. Der Stammbaum kann ſich ſehen laſſen. ſenkrecht gewachſen. Nur da iſt ein Zweig, eigentlich ein Zweiglein. Dieſer Zweig ſtört etwas den Geſamteindruck. Etwas verſchrumpft, etwas verknorrt und vergraut, ſo hängt der Zweig am korrekten Stammbaum. Aber er trägt eine Blüte, die anziehender, leuchtender iſt als die Blüten der anderen gerade und ſorgfältig ge⸗ wachſenen Zweige. Dieſer Zweig, der da abſticht, geradezu auffällig abſticht, dieſer Zweig heißt Traugott. Ja, Trau⸗ gott heißt er. Ein altertümlicher Name, aber dieſer Trau⸗ gott war ſchon ein wunderlicher Kauz. Diener im Charlottenburger Schloß. Von 1800 bis 1817. Dann ſtarb er unbeweibt. Eine Art Don Quichotte, der auf das Leben wie auf einen vergnüglichen Sonntag Er iſt gerade und — — Zeichnung: Grunwald. Alles flürzt aus den Betten, greift zu den Waffen. Die Preußen ſi 10 8 9 1 .....* eee ſchaute. Mochte es regnen, oder mochte die Sonne ſcheinen, Traugott lächelte die Zukunft an. Auch dann noch, als 1806 der mächtige Duroc. Herzog von Friaul, ins Charlot⸗ tenburger Schloß mit einer ganzen Schwadron rückte. Hin⸗ ter Duroc der mächtige Schatten Napoleons. Das war eine Sache! Da ritten ſie an, geſtiefelt, geſpornt, bis an die Zähne bewaffnet. Strahlende Eroika des Siegers, der i mit ſchwerem, heftigen Stiefel ins Genick getreten atte. Da ſaßen ſie nun im Schloß. Traugott hüpfte zwi⸗ ſchen den goldſtrotzenden Herren herum wie eine traurige Krähe, ſtand da wie ein verfrorener Stockfiſch. Und doch lag in ſeinem Geſicht ein Ausdruck, der etwas verbarg. Wie ein Fallenſteller wirkte er manchmal. Wahrhaftig, Traugott hätte einen Hofnarren abgeben können, aber die Herren aus dem franzöſiſchen Stabe hatten wohl nicht der Mut, ſich einen Hofnarren zu halten. Nun iſt's Mitternacht. Alles ſchläft im Schloß. Nur draußen gehen die Wachen. Eiſern, falkenäugig. Traugott ſchleicht in die Galerie. Dort weiß er eine hr, eine wunderſame, mechaniſche Uhr. Eine Sehens⸗ würdigkeit iſt dieſe Uhr. Seit Jahren iſt ſie nicht mehr aufgezogen worden. Und nun zieht ſie Traugott vorſichtig auf. Wie ein Ertappter verſchwindet er wieder in ſein Zimmer unterm Dach. Gleich einer Eule wartet er, was geſchehen wird. Richtig: auf einmal ſchmettern Trompeten. Ein ganzes Gewitter von Trompeten wuchtet auf. Dazwiſchen poltern und rattern die Trommeln, tanzen kleine Teufelchen von Piccolopfeifen. Der Hohenfriedberger!— Der Hohenfried⸗ berger in einem Schloß, darin ein franzöſiſcher Stab liegt Unaufhörlich raſt und pulvert der Hohenfriedberger. Alles ſtürzt aus den Betten, greift zu den Waffen, ſchreit durcheinander:„Ueberfalll Ueberfall!“ a Die Preußen ſind dal Fenſter werden aufgeriſſen. Die Wachen ſind alarmiert und feuern wahllos, ziellos in die Finſternis. Immer weiter ballt aus der Uhr der Hohenfriedberger ſeine klingende Fauſt. Man durchſucht die Säle. Kein Menſch, keine Trompete zu finden, keine Trommel. Man ſucht faſt eine ganze Stunde. 5 Endlich, endlich hat man die Uhr entdeckt. Wahrhaftig, da hat man alſo eine Knallerbſe für eine richtiggehende Bombe angeſehen. Duroc, in voller Kriegsbemalung, verfügt ſofort, daß die Uhr ſofort in den Keller muß. Und indem er dieſen Befehl gibt, fühlt er, der Herzog von Friaul, wie er lang⸗ ſam in einer Sandwehe von Lächerlichkeit verſinkt. Ja, das war der größte Tag im Leben des Traugott. Er hat keine Schätze geſammelt, hat es nur zu einem küm⸗ merlichen Reis am Stammbaum gebracht, aber ſein kleiner weig blüht, überblüht die ehrbaren, großen und kräftigen weige, die da in einer geſetzmäßigen Gleichheit wachſen. Traugott brachte es fertig, dem Herzog von Friaul ſamt ſeinem großen Stab für einige Minuten das Herz in die Hoſen zu ſagen. Und das iſt viel, das iſt doch eine große Sache für einen Menſchen, der noch Na d f 15 88— —— Q nbar hnen inen freie niſch done 90 5 27e Huch ———e— * 5 a 8 2 N Copyright by Carl Duncker⸗Verlag. (18. Fortſetzung). Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Die Karawane findet wieder ihren richtigen bezeichneten Pfad, der zu den Diamantfeldern führt. Man gelangt zu dem Punkt, an dem die Wanderung ein Ende hat und der Run nach dem beſten Claim beginnt. Nur mit dem nötigſten Gepäck verſehen machen ſich die Männer und Frauen auf dieſen letzten, entſcheidenden Weg. Abwechſelnd geht jeder ein⸗ mal an die Spitze in verbiſſenem Wettkampf, und immer wieder wird dieſer Platz dem einen von dem anderen ſtreitig gemacht. Zuletzt iſt Thomas an der Spitze, Oſtler, der krank war, liegt am letzten Platz. Plötzlich ſtockt der Marſch. Der alte Biddle bricht zuſammen, er hat ſich den Fuß vertreten. Die Männer ſehen ſich an. Natürlich hat er recht, der Nann einem leid tun, aber Pech iſt Pech. „Los“, ſagte Bill Oſtler und beginnt wieder den Marſch. Auch Thomas und Helga folgen. Kitty Alliſter beugt ſich noch einen Augenblick zu dem Alten nieder und hiltf ihm, den Strumpf über das geſchwollene Fußgelenk jehen. t be S long, Biddle!“ Auch Kitty Alliſter ſetzt ſich in Marſch. „Nimm den Kompaß mit!“ brüllt der Alte und reicht ihr ſchnell noch das kleine Inſtrument. e Kurz nach dem Unfall Biddles paſſiert man die dritte Wegmarke. In geſchloſſener Reihe geht's vorwärts: Tho⸗ mas, Billy faſt Seite an Seite. Dahinter Kitty und Helga in kurzem Abſtand. Eine Stunde ächzen und keuchen die Runners dahin. Dann wendet Thomas ſich zu dem neben ihm marſchieren⸗ den Bill: „Kompaß, Billy! Richtung kommen!“ „Satan!“ heult der auf,„Biddle hat ja den Kompaß!“ „Nein, ich!“ ſtöhnt Kittys Stimme hinter den Män⸗ nern.„Er hat ihn mir mitgegeben.“ Bill reißt ihr faſt das kleine Inſtrument aus der Hand, wirft einen Blick darauf und flucht von neuem los. Zut, daß du dran gedacht haſt, Thomas! Wir ſind ſchon aus dem Kurs gekommen. Hier!“ Er hält dem Ka⸗ meraden den Kompaß hin. Kein Zweifel. Nach dem Kom⸗ paß marſchiert man ſchon in Nordweſt ſtatt Nordnordweſt, wie die Markierungszeichen vorſchreiben. Iſt nicht erſtaun⸗ lich, denn es iſt ſchwer, auf einer Steppe dauernd die gleiche Richtung zu halten. Man kommt aus der Geraden, ohne daß man es merkt. „Schwenken!“ Die Männer biegen ab und folgen ge⸗ nau der Richtung, die der Kompaß zeigt. Eine Stunde, zwei Stunden. Unruhig ſpäht Thomas Hart nach den Weg⸗ marken. Bisher waren ſie alle drei Stunden pünktlich da. Nach dieſer Berechnung müßte man jetzt ungefähr auf das nächſte Zeichen ſtoßen. Noch eine Stunde. Jetzt wird auch Bill unruhig. Wo ſind die Wegmarken? Das Tempo wird ein wenig lang⸗ ſamer ſo daß Helga, die wieder einige hundert Meter zu⸗ rückgeblieben iſt, Atem ſchöpfen und aufholen kann. Die Augen taſten ſpähend die Büſche ab. Kein Zeichen. Noch eine halbe Stunde Dann lacht Kitty Alliſter plötzlich hart und trocken auf, ſo daß ſich die beiden Männer unwillkürlich nach ihr um⸗ wenden. „Haltet die Luft an, Boys. Hat keinen Zweck, daß ihr weitermarſchiert.“ „Was ſoll das heißen!?“ Kitty ſetzt ſich gelaſſen auf einen Stein, der aus den Sandhügeln ragt. „Drei Stunden bis hier, mindeſtens anderthalb Stun⸗ den ſeitswärts— ich glaube, der Vorſprung genügt für Old Charley.“ Bill Oſter beugt ſich nieder und faßt die rote Kitty mit derbem Griff am Arm. Sie ſchüttelt energiſch ſeine Hand ab und blickt zu Thomas Hart auf, der verdutzt auf den Kompaß ſtarrt.. Hilft dir nichts, das Ding, Thomas. Hab' vorhin einen Schuhnagel in das Gehäuſe praktiziert und die Nadel abgelenkt.“ Thomas Hart dreht das Inſtrument um und reißt den unteren Verſchlußdeckel auf. Ein winziger Nagel fällt her⸗ aus. Die Magnetnadel pendelt zurück und zeigt, daß man tatſächlich ſeit drei Stunden in nordweſtlicher ſtatt nord⸗ nordweſtlicher Richtung marſchiert iſt. „Frauenzimmer, du!“ Oſtler hebt mit wutverzerrtem Geſicht die Fauſt. Thomas Hart fängt ſie ruhig ab und ſchiebt den Raſenden beiſeite. Was. was iſt denn?“ Helga iſt herangekommen und ſieht erſchrocken in die Geſichter der Männer. „Sie hat uns in die Irre geführt“, ſagt Thomas Hart ruhig und wendet ſich wieder Kitty zu. Warum haſt du das getan, Kitty?“ Kitt Kalt und höhniſch glitzern die graugrünen Augen ys. „Weil ich nicht will, daß ihr Grünhörner dem alten Biddle den Rang ablaufen ſollt!“ Erregung bebt in ihrer Stimme.„Immer iſt das ſo. Die alten Leute haben ſich l abgemüht, immer Pech gehabt. Endlich hat er einmal Glück. Da oerſtaucht er ſich den Fuß, und ſo ein r blutige Grünhörner laufen an— vorbei und machen Run. Das kann ich nicht mit anſehen!“ „ Bill Oſtler flucht, daß man nicht weiß, ob die Halme der An eee von der ſinkenden Sonne oder von ſei⸗ 99955 lätigkeiten rot werden. Thomas Hart bleibt ganz „Weiß Biddle davon?“ „Idiot! Natürlich weiß er nichts“, ſagt Kitty trotzig. Alte. Aufpaſſen, daß wir nicht aus der 1 hab ich allein ere Aber wie ich den Alten kenne, umpelt er längſt weiter, findet die Wegmarken und Au n feindſeliges. triumphierendes Blitzen ſteht in Kittys ügen—. kommt ols erſter beim Claim an!“ . ——B— „Geht mal etwas weg.“ Thomas Hart macht eine Handbewegung zu Bill und Helga hin. Sieht dann die verwundert zu ihm aufblickende Kitty ſcharf an. „Ehrlich, Kitty. War das nur wegen Biddle? Oder wollteſt du uns aus anderen Gründen vom Claim forthal⸗ ten? Vielleicht, weil man dir den Auftrag dazu gege⸗ ben hat?“ „Auftrag? Wer denn?“ „Dein Chef— Mr. Hickſon.“ In Kitty Alliſters Augen iſt kein Erſchrecken, nur eine grenzenloſe Verwunderung. Sie mißt den vor ihr Stehen⸗ den von oben bis unten. „Sieh mal an, Thomas Hart!“ ſagt ſie gelaſſen.„Biſt alſo ſchlauer als alle die anderen. Weißt ſogar, daß ich Hickſons Agentin bin!“ „Schlauer nicht, Kitty, aber ich weiß es, wie du hörſt.“ „Well. Glauben wirſt du es mir natürlich nicht. Aber von dieſer Fahrt weiß der dicke Hickſon nichts. Er hat keine Ahnung, wo ich mich rumtreibe. Er kann mir überhaupt geſtohlen werden, das Ekel.“ „Du willſt deine— Stellung aufgeben?“ „Hör! mal, mein Junge“, Kittys Geſicht iſt offen und klar.„Was ich in Kimberley treibe, geht dich nichts an. Oder haſt du was zu verbergen? Hier bin ich Digger wie jeder andere. Und die Geſchäfte des alten Hickſon intereſ⸗ ſieren mich nicht. Aber Charles Biddle iſt ein Kerl! Beſſe⸗ rer Mann als ihr jungen Dachſe alle zuſammen! Hat ſchon im Buſch gelegen, wie ihr noch eure Hoſen vollgemacht habt. Darum hab' ich's getan!“ „Iſt gut, Kitty.“ Das klingt ſo freundlich und ruhig, daß die rote Kitty doppelt mißtrauiſch und verwundert aufſchaut.„Das wollt' ich nur wiſſen.“ Er ruft Helga und Bill wieder her und beſpricht ruhig mit ihnen die Lage, kramt ein Blatt Papier aus der Taſche und beginnt, eine Berechnung aufzuſtellen. Sie iſt nicht ſchwer. Die Richtung ſteht feſt, ebenſo die Richtung, in der man eigentlich hätte marſchieren ſollen. Für einen Mann, der ein bißchen Mathematik kann, iſt es eine Kleinigkeit zu berechnen, wie lange man im rechten Winkel von hier aus iN muß, bis man wieder auf den richtigen Weg tößt. „Wenn wir von hier aus in nordöſtlicher Richtung gehen, müſſen wir bei normalem Tempo in genau einein⸗ halb Stunden wieder auf den richtigen Weg kommen“, er⸗ klärt Thomas Hart ruhig.„Ich ſchlage vor, daß wir den Run bis dahin aufgeben und das übliche Marſchtempo ein⸗ halten, damit wir nicht zu früh nordnordweſtlich abſchwen⸗ ken. Haben wir die Wegzeichen gefunden, kann der Run wieder losgehen.“ „Holen wir Biddle dann ein?“ fragt Bill erregt. Tho⸗ mas lächelt.„Das wohl kaum, Kamerad. Wenn Kittys kluge Berechnung mit den fünf Stunden Vorſprung auch nicht ſtimmt, da wir doch den Weg viel weiter nordweſtlich erreichen werden, als der Ausgangspunkt lag, ſo haben wir doch immerhin ein paar Stunden verloren. Wenn Biddle überhaupt gehen kann, ſo muß er vor uns am Claim ſein.“ Oſtler kocht vor Wut. Am liebſten möchte er der roten Kitty eine Tracht Prügel verabreichen, aber es iſt doch wohl beſſer, es bei dem guten Willen zu laſſen. Thomas ſieht ihn ſo warnend an, und Kitty Alliſter fingert ſo verdächtig an ihrer Piſtolentaſche und hat ein ſo kaltes Licht in den Augen, wenn er einen Schritt auf ſie zu macht. Schlagen läßt die ſich nicht. „Alſo vorwärts, Leute!“ Thomas hat bereits ſeinen Ausrüſtungspacken wieder auf den Rücken genommen und ſchlägt die neue Richtung ein. Plötzlich aber bleibt er ſtehen und ſchaut verwundert zu der roten Kitty zurück, die ruhig ſitzengeblieben iſt. „Na? Und du?“ Sie erwidert ruhig ſeinen Blick und hebt die Schultern. „Ich hab' euch abſichtlich in die Irre geführt, Jungs. Selbſtverſtändlich, daß ihr mich ausſchließt von der weiteren hrt.“ 8„Sehr richtig“, knurrt Oſtler. Thomas ſchüttelt den 0„Wer ſchließt dich denn aus Kitty?“ „Ich würde keine Stunde mehr mit einem Kameraden reiſen, der mich betrogen hat.“ 5 Thomas Hart ſieht das Mädchen feſt an. Dann wen⸗ det er ſich langſam um und beginnt zu g. den. wirft nur ein einziges 8 über die Schulter zurũ ögernd erhebt ſich die rote Kitty. Ei Wun⸗ 58 fee u 5 0 0 ſie en ba Nee e e 15 8 2 5 Ser 8 1 Lot end ben * 8 Biddles e Ganz ſtill und kleinlaut folgt Kitty Alliſter den Män⸗ nern, die mit brennenden Fackeln in die Dunkelheit hinein⸗ marſchieren. 115 „Hier herum muß es ſein.“ Nach genau anderthalbſtün⸗ digem Marſch macht Thomas halt und wirft die Aufpackung ab. Ein Feuer wird angezündet. Kitty und Helga ſchnü⸗ ren die Bündel auf und beginnen, Kaffee zu kochen, während Thomas und Billy auf die Suche gehen nach den Weg⸗ zeichen. Wie St. Elmsfeuer huſchen die züngelnden Flammen der Fackeln um die dunklen Büſche, entfernen ſich immer weiter, ſo daß ſie den Frauen nur noch wie Pünktchen er⸗ ſcheinen. Nach einer Stunde kommen die Männer zurück. Ein Wegzeichen haben ſie nicht gefunden, wohl aber einen Beweis dafür, daß man tatfächlich die Stelle erreicht hat, wo man nach Nordnordweſt abbiegen muß: einen alten, verquollenen Schuh, der bisher an Biddles Füßen geſeſſen hatte. Die Sache iſt klar: Biddle hat den Schuh nicht über den geſchwollenen Knöchel kriegen können, hat ihn eine Zeitlang in der Hand getragen und dann fortgeworfen! Der Proviant wird wieder verpackt, die Ausrüſtung übergewor⸗ fen. Helga iſt müde, todmüde, aber ſie würde ſich lieber die Zunge abbeißen, als es einzugeſtehen. Die Nacht iſt hell. Kalt ſteht der Mond über dem Ge⸗ röll der Sandſteppe. Aber die Fackeln braucht man doch, um die Büſche nach Wegmarken abzuleuchten. Erſt wenn man die gefunden hat, kann der Run wieder losgehen. Irgendwie muß man eine Marke überſehen haben, denn es dauert noch ganze zwei Stunden, bis man tatſächlich wie⸗ der ſo ein kleines blitzendes Ding am Buſch findet. Damit iſt aber auch die Gewißheit da. Es geht ſchneller vorwärts. Schon nach einer weiteren Stunde findet man wieder ein Markierungszeichen. Nun iſt Oſtler nicht mehr zu halten. Er fordert kategoriſch den Run. Ganz ſo ſchnell wie am Mittag iſt das Tempo nicht. Auch die Männer ſind reichlich ausgepumpt. Aber ſie ma⸗ chen doch ſo lange Schritte, daß Helga nicht mehr mitkom⸗ men kann. Kleiner und kleiner werden die Fackeln vor ihr. Thomas und Billy hat ſchon die Dunkelheit gefreſſen. Nur Kittys dunkle Geſtalt marſchiert noch vor ihr. Mit einem Male packt Helga eine namenloſe Angſt. Wenn die Fackeln da vorn verſchwinden, wenn die Geſtalt Kittys auch in der Dunkelheit verſinkt, dann iſt ſie allein! Ganz allein im Buſch, kann den Weg nicht mehr innehalten, die Zeichen nicht ſehen. Wird vielleicht irregehen und tage⸗ wochenlang allein umherirren in dieſem ſonnenharten, ſchau⸗ rigen Land, bis Hunger und Durſt ſie niederwerfen. Ver⸗ loren, verſchwunden in der großen Einſamkeit Afrikas. Kitty!“ ſchreit Helga plötzlich in jähem Entſetzen auf. Die dunkle Geſtalt vor ihr bleibt ſtehen, dreht ſich um. Ein Arm legt ſich um Helgas Schultern. „Keine Angſt haben! Ich bleibe bei Ihnen.“ „Aber Sie müſſen doch der Claim Field 5 „Ich hab' auf dem Claim nichts zu ſuchen“, ſagt Kitty Alliſter ruhig und paßt ihren Schritt dem müde ſchleppenden Helgas an„Wir gehen zuſammen.“ Fantom Als die Sonne eben aufgegangen iſt, bleibt der alte Biddle, der verbiſſen vorwärts humpelt, ſtarr vor Verwun⸗ derung ſtehen. Ein Schrei zerreißt die Luft. Hinter ihm kommen zwei Geſtalten, und das ſind— by Jove— das ſind Thomas und Billy! Der Mund ſteht dem Alten noch offen, als die beiden 5 ſchon erreicht haben. Bill klappt ihn mit einem derben chlag auf den Kiefer zu, aber Charles Biddle öffnet ihn gleich wieder. „Wieſo denn? Wo kommt ihr denn her, boys? Ihr ſeid doch. Ihr ſeid doch längſt beim Claim!“ „Biſt du ſicher, daß der Claim irgendwo hier herum liegt?“ Weder Thomas noch Billy geben ſich die Mühe, die erſtaunten Fragen des Alten zu beantworten. Charles Biddle zeigt mit der Hand geradeaus. Und jetzt ſehen die beiden auch, was die ſcharfen Augen des alten Diggers ſchon längſt entdeckt haben: Fantom Field! Kaum einen Büchſenſchuß entfernt ſteht mitten im Sand zwiſchen Geröll und Steinblöcken ein Denkmal, das die Natur nicht hierhergeſetzt hat: eine kleine Säule aus aufeinander⸗ getürmten Steinen, die aus der Ferne ausſieht wie ein ver⸗ wittertes Männchen. Gloria! Victoria! Thomas und Billy beginnen zu laufen, ohne den Al⸗ ten weiter zu beachten, der hinter ihnen herhumpelt, ſo ſchnell er kann. Ein Schnellauf iſt es nicht. Die Kräfte ſind ausgepumpt, die Adern ſtehen in dicken Strängen auf Stirn und Hals. Sie ſtolpern, keuchen, holen aus den zit⸗ ternden Beinen das Letzte heraus. Wahnſinnige, unver⸗ nünftige Anſtrengung. Fünf Meter vor dem Ziel bricht Oſtler zuſammen, liegt einen Augenblick bewegungslos, kriecht vorwärts und ſieht eben noch, wie Thomas Hart zu dem Steinmännchen taumelt, es mit beiden Armen um⸗ fängt und daran niederſinkt: Gewonnen! Als Dritter erreicht Charles Biddle den Claim. Kittys Liſt hat nichts geholfen. Zu lange hat der alte Biddle ſeinen Knöchel maſſieren müſſen, zu langſam hat er ſich weitergeſchleppt. Daß er den Weg überhaupt ausgehalten hat mit den wahnſinnigen Schmerzen im Fuß, iſt ſchon ein Wunder. Aber zu kurz kommt der alte Biddle trotzdem nicht. Als die Claims abgeſteckt ſind und man den Sand zu durch⸗ ſuchen beginnt, zeigt es ſich, daß der dritte Claim, Charles 5 Held, zum mindeſten genau ſoviel blaue E nthält als die beiden anderen, vielleicht ſogar noch mehr Biddle findet in drei Stunden Arbeit nicht weniger als fünf regelrechte Diamanten, die zuſammen en Neclwert von mindeſtens tauſend Pfund repräſentieen. 1 1 Cortſetzung folgt.) e MI ee.. eee. S Die Hochzeitsreiſe. Ernſt und Marlene waren ſeit kurzem verheiratet und lebten in glücklichſter Ehe miteinander. Ihr Glück wirkte ſich auch in einer Hochzeitsreiſe aus, die das junge Paar unternahm. Es ſoll nun erraten werden, wo dieſes die Flitterwochen verlebte. Das erfährt man, wenn man die Anfangsbuchſtaben der nachfolgenden Bäder und Sommer⸗ ffriſchen richtig aneinanderfügt. Altheide, Aroſa, Berchtesgaden, Doberan, Eger, Eutin, Garmiſch, Igls, Landeck, Lugano, Meran, Norderney, Rein⸗ erz, Rovereto, Steinach, Uerzig, Zell am See. Silben-Rätſel. 5 8 an au be ber bert brunn der din dra dy e e e eg ei ein en es flie ga ga gat ge ge ge gon hol hold ir kau land li min mit mos na nick plitz rams re rei ſche ſen ſen ta tags te te ter ving vo vot warm. Aus vorſtehenden 53 Silben ſind 21 Wörter zu bilden mit nachſtehender Be⸗ deutung: 1. Badeort in Schleſien. 2. Apfelbaumgewächs. 3. Maler und Dichter. 4. Däniſcher Dichter. 5. Wettfahrt. 6. Männlicher Perſonenname. 7. Landwirtſchaftliches Gerät. 8. Religionsſtifter. 9. Feſtgeſetzter Zeitpunkt. 10. Nadel⸗ holz. 11. Badeort in Böhmen. 12. Sprengſtoff. 13. Inſekt. 14. Stadt in Rußland. 15. Europäiſches Gebirge. 16. Schwei⸗ ger Tal. 17. Sommerfriſche bei Berchtesgaden. 18. Tanz. 19. Hoherprieſter. 20. Europäiſches Reich. 21. Küchenkraut. Richtig gebildet, ergeben die Wörter in ihren Anfangsbuch⸗ ſtaben von vorn nach hinten und Endbuchſtaben von hinten nach vorn ein Zitat von Ovid. nden Eigenschg rimentell nachgew Haarwuchsmittel Has xhilegenutte! Haarwaschmittel von RM 1.— bis 7.50 von 1.5 bis 6.— von Rei 0.16 bis 1.50 Gegenſatz⸗Rätſel. An Stelle eines jeden der nachſtehenden Wörter ſoll ein im Gegenſatz zu ihm ſtehendes Wort geſucht werden. Die Anfangsbuchſtaben dieſer Wörter ergeben alsdann, wenn richtig gefunden, eine beliebte kurze Vergnügungsreiſe. 1. traurig, 2. geneigt, 3. abgeneigt, 4. gebildet, 5. un⸗ brauchbar, 6. gefühllos, 7. wertvoll, 8. gekämmt, 9, uner⸗ fahren, 10. geiſtig, 11. verſtändig, 12. geſchickt, 13. uneinig. 125 1 Bilder⸗-Rätſel. Scharade. Die beiden erſten nimmt man oft zur Hand, Auch wenn der Nagel in der Wand Nicht dritte iſt. Das ganze iſt bekannt 8 Als Hafenſtadt im kalten Land. er—— f Schach⸗Aufgabe. 0 12 h n n i ee 1 Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. wild, leicht schoumend. dir die grosse ſube Blumen- Verſteck⸗Rätſel. In jedem der nachſtehenden fünf Sätze iſt eine Blume verkapſelt enthalten. Welche ſind dies? 1. Die neuen Stulpenſtiefel ſind mir viel zu klein; 2. Ich möchte wohl ſehr gern einmal nach Amerika fahren; 3. Senden Sie mir ein Gros marinierter Heringe zu; 4. Rufe doch ſchnell einmal Tereſe, damit wir fort⸗ kommen; 5. Erſt kürzlich habe ich dieſen Tunnel kennengelernt. Verbindungs⸗Aufgabe. Kopf Teil Bau Pol Stall Bruſt Schicht Thal Bock Buch Loch Wald Wehr. Einem jeden der vorſtehenden einſilbigen Wörter iſt eins der nachfolgenden einſilbigen voranzuſetzen, ſo daß neue, und zwar zweiſilbige Wörter daraus entſtehen. Die Anfangsbuchſtaben dieſer ergeben alsdann den Namen eines großen deutſchen Patrioten. Arm Aſt Ernſt Hoch Jahr Nord Not Raub Reh Tag Trotz Ur Vieh. Auflöſungen aus letzter Nummer: Kreuz⸗ und Quer Wort⸗Rätſel: Waagerecht und ſenkrecht: 1. Grammatik. 2. Remo. 3. Ambe. 4. Moen. 5. Aſh. 6. Tier. 7. Ili. 8. Kontrolle. 9. Silo. 10. Hein. 11. Gnu. 12a. Zoo. 12b. Zirl. 13. Orel. Silben⸗Rätſel: 1. Iſolde, 2. Niagara, 3. Do⸗ beran, 4. Irmgard, 5. Erbſenbrei, 6. Branche, 7. Ehren⸗ preis, 8. Reiſe, 9. Girlande: In die Berge— An die See. Gleichklang: 1. Flegel, 2. Umber, 3. Satz, 4. Zeche, 5. Wald, 6. Auflauf, 7. Nachdruck, 8. Dame, 9. Eintags⸗ fliege, 10. Regiſter, 11. Ulſter, 12. Note, 13. Grund.— Fuß⸗ wanderung. Bilder⸗Knoten⸗Rätſel: Buegeleiſen— Eule, Wolkenkratzer— Krone, Eisbrecher— Eier, Rodelſchlitten— Schote, Achſelklappen— Kelch, Reichenberg— Rehe. Scharade: Morgengabe. Bilder ⸗Rätſel: Das deutſche Lied iſt unſer Hort. Scherzfragen: 1. Der Turmwächter. 2. Die Hun⸗ gerkur. 3. Badegäſte. Zeichnung: Hahn. Neugierig. „Verzeihung, mein Herr! Sie können mir gewiß einen Tip geben?“ „Jürs nächſte Rennen?“ „Nein!— Wie man ſchön ſchlank bleibt!“ Beſuch in dem Landhaus 1 5 ſchönen Ausſicht“:„Aber, Herr Müller, hier iſt doch überhaupt keine Ausſicht!“ „Na, hören Sie mal, gibt's denn im Haus„Zum Löwen“ etwa ein Wüſtentier?“ Fliegende Blätter. * Schupo:„Als Sie um die Ecke kamen, meine Dame, gabe ich gleich geſagt, mindeſtens 40!“ Dame:„Irrtum, der Hut macht mich bloß ſo alt!“ * Dichter:„Werde ich je ein Gedicht bei Ihnen unter⸗ bringen können?“ Redakteur:„Hoffen Sie ruhig weiter, auch ich ſterbe einmal.“ 8 Sommerfriſchler(im Dorfquartier):„Wie ſonderbar, daß das Schwein immer verſucht, in mein Zimmer zu kommen!“ Der kleine Junge(leiſe): Im Winter wohnt es in die⸗ em Zimmer!“. Arzt:„Gott ſei dank, daß Sie gekommen ſind, es war die höchſte Zeit!“ f Patient:„Natürlich, heutzutage braucht jeder Geldk“ PALMOLWE SEITE 77*** 5„.. U 5 ls Selle el, Scl elHintülel 1 Stück 323. J Stück 908 Se l Herr Nimrod prahlte:„Erſt kam ein 5 lag er. Dann flogen einige Schneehühner auf, piff⸗paff, vier Stück weg, je zwei auf einen Schuß. Und dann, was glaubt ihr, was dann paſſierte?“ 5 „Dann biſt du wohl aufgewacht!“ Anekdoten f Der Gipfel des Reſpekts. Unter den Aufzeichnungen des Prinzen von Ligne fin: det ſich ein merkwürdiges Beiſpiel von dem unermeßlichen Reſpekte, womit die Welt des 17. Jahrhunderts zu dem Adel aufblickte.. Der Herzog von Nivernais hatte einen Intendanten den er hochſchätzte und der ſterbenskrank war. Um J ſehen, wie es mit ihm ſtehe, begab er ſich in ſein Zimmer und erkundigte ſich perſönlich nach ſeinem Befinden. Der Sterbende richtete ſich voll Verwirrung über die Ehre, die ihm widerfuhr, mit Anſtrengung in die Höhe und ſagte mit dem Tone der tiefſten Demut: „Ach, gnädigſter Herr, nehmen Sie mir nur nicht übel, wenn ich in Ihrer Gegenwart ſterbe!“ Der Herzog verſetzte im höchſten Grade gerührt. „Genieren Sie ſich nicht, mein beſter Freund!“ Und der Intendant ſäumte nicht, von der gütigen Er laubnis ſeines Herrn Gebrauch zu machen und ſeinen Geiſt aufzugeben. ** Eine Heldin der Mode. Die Baronin de Savigny, die in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine der tonangebenden Mode ſchönheiten von Paris geweſen war, erkrankte mit achtzig Jahren ſchwer, und es war keine Ausſicht auf Rettung. Ihre Kammerfrau verließ ſie eines Tages, um ihr etwa⸗ Tee zu bereiten. Plötzlich hörte ſie aus dem Krankenzim⸗ mer ein heftiges Poltern. Sie eilte hinein und fand zu ihrem Entſetzen ihre Gebieterin vor dem Spiegel zu Boden geſunken. Neben ihr war ein Nachttiſch mit allerlei Gerät umgeſtürzt. „Aber um Gottes willen, Frau Baronin, was kim Sie?“ fragte ſie beſorgt und half ihrer Herrin ſchleunigt wieder ins Bett. „Ach, ich mußte notwendig die neue Haube probieren, die ich geſtern erhielt. Ich verlerne ja ſonſt ganz das M⸗ kleiden,“ entgegnete die Greiſin. (Schluß des redakttonellen Teils.) Eine Sthutzhege unſeres Volks⸗ und Wirtichaftsleben Schutz dem Wald— der Wald ſchützt uns! Es ſind nicht nu die großen Vermögenswerte des Volkes, die es in unſerem Wald⸗ beſtand zu erhalten gilt, wenn immer wieder der Ruf erhoben wird, den Wald vor Brandgefahr zu ſchützen. Mit den Kräften unſeres Gemütes und unſerer Raſſe ſind wir ganz beſonders mit ihm verbunden. Wenn wir einen Augenblick nachdenken, ſo wird es uns klar, daß der Wald nicht nur einen unermeßlichen Ver⸗ mögenswert darſtellt, der neuerdings als Rohſtoffquelle für Zellu⸗ loſe⸗, Faſer⸗ und Gasgewinnung mehr und mehr Bedeutung er⸗ langt, daß unſer Wald nicht nur die Bergdörfer vor Lawinenge⸗ fahr ſchützt, den Kreislauf des Waſſers reguliert und ſo die frucht baren Ebenen vor Ueberſchwemmungen bewahrt, ſondern tauſend⸗ fältig iſt er durch Kunſt und Dichtung, durch Freizeit und Feier⸗ tag mit unſerem Leben verbunden. Sind doch zum Beiſpiel die Symbole unſerer ſchönſten Feſte, der Weihnachtsbaum und der Maibaum, dem Wald entnommen. ö Es iſt unſerem Volkscharakter eigentümlich, daß er ſich die Dinge, die ihn umgeben, nicht nur nach rein materiellen Geſichts⸗ punkten zu eigen macht. Selbſt in der Wirtſchaft ſpüren wir das auf Schritt und Tritt. Nehmen wir zum Beiſpiel das Verſiche⸗ rungsweſen, das in jahrhundertelanger Arbeit zum gewaltigen Werk des privaten Verſicherungsgewerbes zuſammengefaßt wurde. Wer eine Lebensverſicherung abſchließt, denkt ebenſo an die kom menden Geſchlechter wie der Waldbauer, deſſen Baumpflanzungen erſt der zweiten und dritten Generation zugutekommen. Wer in den Kreis der Verſicherten eintritt, ſchließt ſich einer Gefahrengemein⸗ ſchaft an, die durch die gemeinſame Leiſtung die verheerenden Fol, gen von Unglücksfällen und Schickſalsſchlägen aller Art, die den einzelnen treffen, abwendet. Eine hohe ethiſche Geſinnung iſt für eine ſolche Gemeinde oft Vorausſetzung. Eine Geſinnung, die letzten Endes der Mitverantwortung für den Volksgenoſſen entſpringt. Denn wir ſichern Familie, Gefolgſchaft, Heim, Hof und Werkſtal, wenn wir ſie in den Schutz des privaten Verſicherungsgewerbes ſtellen. So iſt die Verſicherung eine Schutzhege unſeres modernen Wirtſchaftslebens ln fim alle Fahrraühäufer Eine 62 N„, An⸗ We . el liche Loisſung. Zu- tendung kostenlos. E.& H. Stricker, fehrradlahrik Brackwede- Bielefeld 584 Obst. u. Beeren Wenn Sie Wünten:; ei ie Si hioſggische Haarkur Meinen Sade Kehlheit Wolalles Andere S heute ngeb Se V. Mk. 3,20 Vorelnseng. arantie Geld fg Marken. Berſin W305 Hostscheckkonto Berlip 102908 Hydraulische Obske tauben Ferienglück! Erholung beim Bauern Spendet für die Kinderverſchickung des Hilfswerks„Mutter und Kind“ — „Zum Wochenende und„Zum Zettwertreib“ Nr. 34 erſcheinen als Vell B. A. 2. Bj. 35: 664 025. Nl. Nb. 7. Für die auf dieſer Seite rden r 4 Anzeigen tſt der Verlag der vorl. li Ang nicht zuſtändig Verantw 5 die Schriftlettung Kurt Winkler, Anzeigenteil Carl Görg. Verlag 28. 80 dagsblatt Deutſcher Proving⸗Verleger, ſämtlich in Berlin W. mano 20 Huub. 15 1—— Daſe— paff— 0 Ing