2. Blatt zu Mr. 199 Eine Rede Bürckels Auf dem Saarbefreiungs⸗Gaufeſt in Saarbrücken. Saarbrücken, 26. Auguſt. Auf der großen Kundgebung, die Samstag abend als Höhepunkt des Saarbefretungs⸗Gaufeſtes des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen auf dem Befreiungsfeld ſtattfand und an der über 100 000 Volksgenoſſen teilnah⸗ men, hielt Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel eine Rede. Er ging zunächſt auf die inneren Urſachen ein, die zum Diktat von Verſailles führten. Die demokratiſche Republik, ſo erklärte der Redner u. a., habe vollkommen im Sinne unſerer damaligen Gegner gelegen. Aus dieſer nüchternen Erkenntnis hat ſich der Führer ſeine geſchichkliche Aufgabe geſtellt, alles zu beſeikigen, was bisher deutſche Menſchen zum Bundesgenoſſen ihrer eige⸗ nen Gegner machle und eine Gemeinſchaft zu errichten, auf die in aller Zukunft niemand mehr in der Welk rechnen kann als einzig und allein das deutſche Volk ſelbſt. Trotz der Selbſtverſtändlichkeit dieſer völkiſchen Moral haben die Kräfte, die allen anderen dienten, nur nicht dem eigenen Volke, in zäher Verbiſſenheit ihre Aufgabe bis zum lezten verteidigt. Das Geld, der Marxismus, der Separa⸗ tismus in allen Formen, ſie ſtanden alle im Bund gegen den Appell zur einigen Kraft. Sie taten es als die letzten Söldner eines fremden Willens, vielfach blind für großes Geſchehen, aus nacktem Egoismus für ihren materiellen oder machtpolitiſchen Alltag. Inmitten der weltwirtſchaftlichen Not ſei es gelungen, die Arbeitsloſenziffer weit unter den Durchſchnitt anderer Länder zu ſenken und dazu das Volk von ſeiner außenpo⸗ litiſchen Zwangsjacke zu befreien. Dieſe in der Geſchichte einzig daſtehende Leiſtung eines Mannes ſtelle das größte Verdienſt am deutſchen Volke dar. Wenn man als zugkräftiges Propagandamittel gegen uns von den ungenügenden Löhnen redet, ſo muß be⸗ kannt werden: Die Löhne ſind nicht ſo, wie wir ſie dem Arbeiter wünſchen und wie er ſie in vielen Fällen braucht, um anſtändig leben zu können. Ich gehe noch weiter und age: bine Volksgemeinſchaft, die nicht eine ſelbſtverſtändliche Nok, und Brokgemeinſchaft iſt, ſtellt nichts anderes dar als eine Lüge. Und da ſtehen unſerer Arbeit noch viele, viele Kräfte im Weg. Wichtig iſt aber, und das bleibt auch das Enkſcheidendſte, daß wir nicht mit, ſondern gegen dieſe Kräfle ſtehen. Wer anders handelt, iſt auch dann, wenn er ſich Na⸗ tionalſozialiſt nennen würde, ein Bundesgenoſſe unſeres Feindes nur mit dem einzigen Unterſchied, daß er ein mas⸗ kierter Geſinnungslump iſt, während der andere von vorn⸗ herein ſich als Gegner vorſtellt. Wir haben jene als Kriegsverbrecher gebrandmarkt, die aus dem Blut der Soldaten Gold prägten, und wir müſſen heute all jene als die Todfeinde unſerer Arbeit kennzeich⸗ nen, die dem Volk die Taſchen ausräumen wollen, während ſich dieſes die Hand zum gemeinſamen Kampfe gibt. Es iſt notwendig und gerecht, wenn wir allen das Ver⸗ ſtändnis beibringen, daß es weniger denn je darauf an⸗ kommt und auch weniger denn je berechtigt iſt, Wert auf den garantierten gedeckten Tiſch zu legen, als etwas enger zuſammenzurücken am gemeinſamen Brot⸗ korb, weil hohe Gehälter, Dividenden und ſchlechte Löhne auf der anderen Seite zu keiner wahren Liebe in der Volks⸗ gemeinſchaft führen. Wenn es ſchon hart hergeht, dann ſuen es die kleinen Leute gern, wenn alle an dieſem Schick⸗ ſal teilhaben. Die Löſung der Judenfrage Das Weltjudentum proklamiert den verſchärften Boykott. Man hat ſich als Werbemittel Pogrome in Deutſchland auf Abruf beſtellt. So manche überſehen da⸗ bei den politiſchen Hintergrund. Die italieniſch⸗abeſ⸗ ſiniſche Frage ſpielt außerhalb unſerer Intereſſen. Sie hat die Aufmerkſamkeit der Welt etwas von uns abgelenkt. Das paßt der jüdiſchen Weltpreſſe und den Emigranten⸗ blättern nicht recht in den Kram. Nachdem ſie es nun leider noch nicht fertig brachte, den Nachweis zu erbringen, daß der Kaiſer von Abeſſinien ein maskierter Deutſcher iſt und die abeſſiniſchen Soldaten alle angeſtrichene verfrachtete Deutſche wären, um uns ſo in den Konflikt zu verwickeln, verlegt ſie ſich nun eben auf das Pogromgebiet. Eine ein⸗ geworfene Fenſterſcheibe iſt ein unbezahlbares Propagandamittel, und aus einem wegen Sittlichkeitsver⸗ brechens eingeſperrten Juden macht man einen unſchul⸗ digen Märtyrer, das alles, um außenpolitiſche Schwierig⸗ keiten zu ſchaffen. 5 Die Juden wollen, daß wir die Judenfrage zu einer Radaufrage machen, weil ſie damit das beſte außen⸗ politiſche Geſchäft gegen uns machen können. Machen wir die Judenfrage zur Charakterfrage, dann wird ſie am leichteſten in geordnete geſetzliche Bahnen kommen. Man mache die Judenfrage zur Charakterfrage, ſonſt wer⸗ den Demonſtrationen und zerbrochene Fenſter zu Anklä⸗ gern gegen uns ſelbſt. Das iſt die Löſung der Juden⸗ frage. Wer ſie mit Druck und Radau löſen will, der ſchließt ſich dem Druck und Radau in der Welt an, die mit dieſen e Mitteln die Frage des Nationalſozialismus löſen möchte. 3 Die Auslandspreſſe ſpricht zurzeit ſehr viel von e Katholikenverfolgungen — allerdings von ſolchen in Deutſchland! In Deutſchland gibt es keine Katholikeiverfolgungen, es kommt höchſtens vor, daß dieſer oder jener Geiſtliche einmal Sonntags ſich im Jahrgang vergreift und hält dann aus Verſehen eine Wahlpredigt für den Herrn Zentrumsabgeordneten ſo und ſo. Das iſt nicht ſchlimm, weil ſich der Irrtum mit der ver⸗ wechſelten Jahreszeit bei jedem früher oder ſpäter noch herausſtellen wird. Und wenn auf der anderen Seite viel⸗ leicht von einem Sechzehnjährigen„prophetiſche Worte geſprochen werden, die ihn als Neuheiden erſcheinen laſſen, ſo iſt das auch nicht ſchlimm. Der liebe Gott lächelt beſtimmt ſowohl über den, der glaubt, die Anwartſchaft auf den Himmel hänge von der Zuſtimmung der Zentrums⸗ partei ab, als über jenen, der die hohe Meinung hat, daß gute Fußballſpieler auch Religionen ſtiften können. Am Ende wird es wohl doch ſo ſein, daß das deutſche Volk eine Schöpfung Gottes iſt, ſonſt wäre es ſa nicht da. Sicher iſt es religiöſer und deutſcher zugleich, wenn alle Schuſter bei ihren Leiſten bleiben— aber ſchuſtern müſſen alle ein und dasſelbe: Arbeiten und beten nur für Deutſchland! Daß die Kommuniſten verärgert ſind, weil ſte ſo im Handumdrehen aus dem Sattel gehoben wurden, iſt an ſich begreiflich; aber daß ſie außerhalb der Grenze unter dem Beifall der Gegner ſoſchamlos über ihr eige⸗ nes Volk herfallen, das iſt das Bezeichnende für die Qualität ſolcher Volksführer. Sie möchten mit dieſer nichts⸗ würdigen Methode den Aufbau bei uns vernichten, um dann wieder heimzukehren und das Volk, gegen das ſie die ganze Welt aufhetzen, das ſie tagtäglich beſudeln— um die⸗ ſem Volk dann Führer zu ſein! Ihre letzten Helfershelfer, die hier unter uns blieben, ſind um kein Jota beſſer, ganz gleich, unter welcher Maske ſie ihr Unweſen treiben. Sie mögen Lohnſchinder, Preistreiher, Reformatoren, konfeſſionelle Politiker, unver⸗ beſſerliche Kommuniſten oder ſonſt was ſein, ſelbſt wenn ſie als paſſionierte Nationalſozialiſten die Bewegung zum Eigen⸗ nutz mißbrauchen und ſich auf Koſten des guten Glaubens der Allgemeinheit im Kapitalismus wohnlich einrichten oder ihre Pflicht verſäumen, oder die Aufgabe des Führers, der allein unſere Marſchroute beſtimmt, durch diſziplinloſes Ver⸗ halten außen⸗ und innenpolitiſch erſchweren. Gewiß ſind wir alle Menſchen, und nur Scheinheilige können von uns derlangen, daß wir Heilige ſind und Wunder wirken— eines aber können wir alle: Deutſche ſein, die ihr Volk nicht verraten! Wir ſind alle in einem Boote. Ein Entrinnen für einzelne gibt es nicht. Dieſes gemeinſame Schickſal ver⸗ pflichtet zum erſten Male in unſerer Geſchichte wie nie zuvor. Wer nicht mit uns iſt, iſt gegen uns! Wir halten vecbiſſen den Kurs, den der Steuermanni befiehlt. Anſer Gebet aber 1 1 und immer wieder lauten: Gott erhalte uns den Führen Befreiungsſportfeſt in Gaarbrücken Der Schlußtag. Der Schlußtag des Gau⸗Befreiungsfeſtes des Gaues Süd⸗ weſt in Saarbrücken nahm einen großartigen, alle Erwartun⸗ gen übertreffenden Verlauf. Bereits am Nachmittag mar⸗ ſchierte der Feſtzug der Dreißigtauſend durch die von einem Fahnenwald beſchatteten Straßen der eine Woche lang von frohem Feſttreiben erfüllten Grenzſtadt. Auf einer vor dem Gebäude der Bergwerksdirektion aufgeſtellten Tri⸗ büne nahm der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten den Vorbeimarſch ab. Das Glanzſtück des Gaufeſtes waren aber doch die Schauvorführungen aller Fach⸗ ämter am Nachmittag. Die Vorführungen begannen mit einem Handball⸗ ſpiel zwiſchen einer Südweſt⸗Gaumannſchaft und einer Elf des Bezirks Saar. Nach einem flotten und abwechſlungsreichen Kampf ſiegte die Gauelf ſicher mit 12:5 (6:2) Toren. Anſchließend nahm das Geräteturnen der vier Bezirke ſeinen Anfang. Bezirk Saar turnte am Reck, Pfalz am Pferd, Rheinheſſen am Barren und Main⸗Heſſen am Sprungtiſch. Beim Abgang erhielten die Pfälzer für ihre am Pferd gezeigten Uebungen einen Son⸗ derbeifall. Dann kamen die Radballſpieler und eine Gauriege der Schwerathleten an die Reihe, die eben⸗ falls von den Zuſchauern ſtarken Beifall gezollt bekamen Begeiſtert begrüßt wurden 600 Arbeitsmänner, die ſchon beim Aufmarſch einen glänzenden Eindruck machten Mit dem Lied„Wir ſind der Arbeit Soldaten“ marſchier⸗ ten die braungebrannten Männer nur mit einer Turnhoſe begleitet vor der Tribüne auf. Ein weiteres Lied und ein Sprechchor ſchloſſen die von ihnen gezeigten neuzeitlichen und frohbeſchwingten Freiübungen ab. Ein neues, herrliches Bild war der Fahnen auf⸗ marſch von 2000 Turnerinnen, die unter der Lei, tung von Frauenturnwart Schröder(Kaiſerslautern) ſtander und die Zuſchauer zu Begeiſterungsſtürmen hinriſſen. Anſchließend wurde eine 10mal halbe Runden⸗ ſtaffel(halbe Runde ungefähr 300 Meter) zwiſchen Main⸗ Heſſen, Pfalz und Saar gelaufen. Während die Pfalz ſchor zu Beginn zuxückfiel, lieferten ſich Saar und Main⸗Heſſen faſt über die ganze Strecke einen ſpannenden Kampf, in dem beide Mannſchaften abwechſelnd die Führung hatten. Erſt der vorletzte Läufer von Main⸗Heſſen, der Mainzer Mähr⸗ lein, verſchaffte ſeinem Bezirk einen Vorſprung, der bis zum Schluß gehalten werden konnte. Ein großer Aufmarſch aller zum Reichsbund füt Leibesübungen gehörenden Fachämter mit alten ehrwürdigen Turnerfahnen und den Flaggen der Sportvereine an del Spitze ergab ein überwältigendes Geſamtbild. Nach eine: feierlichen Totenehrung ergriff der Reichsſportführe! das Wort zu einer Rede. 1 Sportnachrichten Leichtalhletik⸗Kubkämpfe in Seckenheim. Ergebnis der Kämpfe: a 100 m-Lauf: 1. Bartholomä, Germ. Mhm., 11,9, 2. Häußler, Tbd. Jahn, 12; 3. A. Jörger, Ty. 98, 12,1; 4. Feuerſtein, Tbd. Jahn, 12,1; 5. Proß, To. 98, 12, 6. Gärtner, Germ. Mhm., 12,3;desgl. G. Herre Tbd. Jahn 12,3; 8. H. Herdt, Tbd Jahn 12,6 Sek. 200 m-Lauf 1. Bartholomä, Germ. Mhm., 25, 2. Häußler, Tbd. Jahn, 25,2; 3. Futterer, Germ. Mhm., 254, 5 Jörger, Ty. 98, 26; 5. Herxe, Tbd. Jahn 26,2 6. G. 1 8 Jahn, 27,2; 8. E. Gropp, Tbd. J. 2 00 m⸗Lauf: 1.Niebergall, Germ. Mhm. 54,07; 2. Blitt, Germ. Mhm., 56; 3. Falter, To. 98 56,8; 4. Huber, To. 98, 57,3; 5. W. Gropp, Tbd Jahn, 57,7; 6. Keller, Tbd. Jahn, 59,8 Sek. 1500 m⸗Lauf: 1. Lavo, Germ. Mhm., 436,3; 2. Blitt, Germ. Mhm., 4.43,8; 3. E. Müller, Tbd. Jahn, 4.47,5; 4. M. Raule, Tv 98, 4.56, 3; 5. Erny, Tbd. Jahn, 513,3; 6. A. Scherer, hd ahn K. Büchner, To. 98, 5.46,8 Min.. 4 mal 100 m⸗ Staffel: 1. Germanſa Mhm. 46,8; 2. Tbd. Jahn 47; 3. To. 98 49,1; 4. Tbd. Jahn 2 Mannſchaft 52 1915 i 10 mal Einhalb⸗Rundenſtaffel: 1. Ger⸗ mania Mhm. 3.36,9; 2. Tbd. Jahn 1. Mannſch. 3.43; 3. Tbd. Jahn 2. Mannſch. 4.11 Sek. Tv. 98 iſt hier nicht geſtartet. Weitſprung: 2. W. Häußler, Tbd. Jahn, Mhm., 5,64; 4.„Winkler, 1. G. Herre, Tbd. Jahn, 3,82; 5,70; 3. Wilkens, Germ. Tbd. Jahn, 5,55; 5. Bote Dienstag, 22. August 1935 eee e e eee. Paulus, Germ. Mhm., 5,49; 6. A. Huber, To. 98, 5,48; 7. Proß„Ty 98, 5,38; 8. W. Hauck, Tbd. Jahn, 4,96 m. Stabhoch: 1. P. Heierling, Tbd. Jahn, 2.90 frei; 2. Gg. Bühler, Tv. 98, 2,90 ber.; 3. A. Möll To. 98, 2,80; 4. Niebergall, Germ. Mhm., desgl. A. Scherer, Tbd. Jahn und Klöpfer, Germ. Mhm., je 2,70. 5. B. Schmich, Tbd. Jahn, 2,65; 6. G. Keller Tbd. Jahn, 2,50 m. Keulenwerfen: 1. W. Häußler, Tbd. Jahn⸗ 61,90: 2. Kreutzer, Tv. 98, 58,85; 3. Wilkens, Germ. Mhm., 57,26; 4. Keller, Tbd Jahn, 56,95; 5. H. Herdt, Tbd. Jahn, 55,68; 6. Braun, Tbd. Jahn, 3,68. 7 Futterer, Germ. Mhm., 54,60; 8. Huber, To. 98, 5883 fr Diskuswerfen: 1. Futterer, Germ. Mhm. 32,57; 2. Keller, Tbd. Jahn, 29,15; 3. Wilkens, Germ. Mhm. 28,37; 4. B. Schmich, Tbd. Jahn, 28,11; 5. Gg. Bühler, To. 98, 28,02; 6. K. Morr, Tbd. Jahn, 27,80; 7. H. Eder Tbd. Jahn, 27,70; 8. Hufnagel, To. 98, 25,95 m. Hochſprung: 1. Paulus, Germ. Mhm., 1.60; 2. Gg. Bühler, Tv. 98, 1,60 her.; 3. Herre, Iod. Jahn, 1,55; 4. W. Hauck, Tbd. Jahn, und Huber Tv. 98, 1,59 im ſtechen; 6. Wilkens, Germ. Mhm. und H. Winkler, Tbd. Jahn, 1,50; 8. E. Gropp, Tbd. Jahn, 145 f Würfelſtoßen: 1. B. Schmich, bd. Jahn, 8,68; 2. Futterer, Germ. Mhm., 8,49; 3. Morr, Tbd. Jahn, 7.55, 4. A. Moll, Ti. 98, 76, 5 n Tb. Jahn, g, 6 L. Moll, i 98,, Eder, Tbd. Jahn, 7,27; 8. Gallus, Germ. Mhm. 6,84. Kugelſtoßen: 1. Futterer, Germ. Mhm., 11,64; 2. P. Heierling, Tbd. Jahn, 11,03; 3. Keller Tbd. Jahn, 10,83; 4. B. Schmich, Tbd. Jahn, 10,69; 5. A. Möll, To. 98, 9,94; 6. Wilkens, Germ. Mhm., 9,86; 7. Morr, Tbd. Jahn, 9,84; 8. A. Huber, Tv. 98, 9,66. Caracciola ſiegte in Bern Vier deutſche Wagen weit in Front. Nach dem Großen Preis von Deutſchland trafen die beſten Automobilrennfahrer erſtmalig wieder beim Großen Preis der Schweiz, der am Sonntag auf der 7.28 Kilometer langen Rundſtrecke im Berner Bremgartenwald ſeine erſte Wiederholung erfuhr, aufeinander. Für die deutſchen Renn⸗ fahrer kam es darauf an, für die unglückliche Niederlage auf dem Nürburgring Revanche zu nehmen und zu belege daß die deutſchen Wagen doch unerreicht daſtehen. Und dieſes Vorhaben glückte voll und ganz. Vier deutſche Wagen, zwei Mercedes⸗Benz und zwei Auto⸗Union, lagen am Schluß vorn. Nupolari folgte, mit einer Runde geſchlagen, erſt auf dem fünften Platz. Insgeſamt waren 70 Runden gleich 509 Kilometer zurück⸗ zulegen. Rudolf Caracciola, der in 32:31:12.2 Stun⸗ den mit einem Durchſchnitt von 144.34 Stundenkilometer ſiegte, fuhr auch die ſchnellſte Runde. Zunächſt fuhr er 2:48.4, dieſe Zeit wurde von Roſemeyer auf 247.1 verbeſſert und dann von Nuvolari auf 2:45.5 gebracht. In der 11. Runde erreichte dann Caracciola 2:44.4, gleich 158.42 Stun⸗ denkilometer für eine Runde. Sofort nach dem Start über⸗ nahm Caracciola die Führung, gefolgt von Stuck und Fa⸗ gioli, die abwechſelnd den zweiten Platz innehatten. Erſt in der 11. Runde kam Fagioli endgültig hinter Caracciola. Jetzt wurde er aber von Roſemeyer ſchnell abgelöſt, während Varzi und Stuck zurückgefallen waren. Bis zur 34. Runde be⸗ hielt Roſemeyer dieſen Platz. Als er die Reifen wechſeln mußte, zog Fagioli vorbei. Stuck hatte wegen Brems⸗ ſchwierigkeiten halten müſſen. Er übergab dann das Steuer an Pietſch, der aber aus dem gleichen Grunde noch vier⸗ mal(1) das Erſatzteillager aufſuchen mußte und ſo fünf Run⸗ den zurückfiel. Von der 12. Runde ab hatte ſich das Tempo gemäßigt, da leichter Regen einſetzte. Hinter Fagioli ſicherten ſich Roſemeyer und Varzi die nächſten Plätze, während das übrige Feld von den vier deutſchen Wagen zum Teil ſogar mehrfach überrundet wurde. f 5 eK Radrennen in Frankfurt. B Vor etwa 8000 Zuſchauern gelangten auf der Frank⸗ furter Radrennbahn Skeher⸗ und Fliegerrennen der Berufs⸗ fahrer zum Austrag, die ausgezeichneten Sport brachten. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand der Große Preis vom Römer, ein Dauerrennen über drei Läufe, insgeſamt über 100 Kilometer, den der Kölner Krewer im Geſamtergebnis klar gewann. Die Berufsflieger trugen ein Omnium, be⸗ ſtehend aus einem Fliegerlauf über 800 Meter, einem Punkte⸗ fahren über 20 Runden und einem Verfolgungsrennen über 15 Runden aus, das im Geſamtergebnis einen Sieg des Frankfurter Siehl brachte. e Waldhof ſiegt in Berlin. e Am letzten Sonntag vor den Punkteſpielen ſtellten ſich in der Neichshauptſtadt zahlreiche auswärtige Mannſchaften vor. Eine beachtliche Spielſtärke bewies der SV. Waldhof, der in ſeinem Kampf gegen Hertha BSC weit überlegener war, als es der 5:4(4:0) ⸗Sieg des früheren badiſchen Meiſters beſagt. Bei wundervollem Wetter hatten ſich zu dieſem Spiel rund 5000 Zuſchauer am Geſundbrunnen ein⸗ gefunden. Dem Kampf voran ging eine Ehrung der Ve⸗ teranen der Hertha⸗Elf, Hans Ruch und Sobek, die in zehn Jahren ununterbrochen Freud und Leid der erſten Mann⸗ ſchaft des brandenburgiſchen Meiſters geteilt haben. Gegen die ſehr angriffsfreudigen Gäſte hatten die Berliner einen ſchweren Stand und eine bittere erſte Halbzeit zu überſtehen. In dieſer Zeit führten die Mannheimer durch Treffer von Siffling, Bilmeier, abermals Siffling und Walz bereits mit 4:0. Nach dem Wechſel ſchraubte Walz den Stand ſogar auf 5:0. Dann aber geht Hertha ans Aufholen. Ruch ver⸗ wandelte einen Elfmeterball, Schulz ſchoß das zweite, Ruch das dritte und fünf Minuten vor Schluß Greſchus das vierte Tor. Obwohl bei dem letzten Tor Waldhofs Torhüter ver⸗ letzt wurde und ausſcheiden mußte, änderte ſich nichts mehr an dem Ergebnis. Siffling, Walz, Heermann und Edelman waren die überragenden Kräfte der Waldhöfer.. e Islands Fußbalielf 1 trat auf ihrer Reiſe durch Deutſchland am Sonntag in Oberhauſen zum dritten Male zu einem Spiel an. Als Gegner ſtellte ſich ihr die Elf des Gaues Niederrhein, die nach heftiger Gegenwehr der Isländer mit 8:2(4:2) er⸗ folgreich war. 5 3 5 Es war Sommer, flimmernder, heißer Sommer. Das Korn ſtand ſchwer und unbeweglich in Garben und ließ ſich von der Hitze umkoſen. Große ſchwere Wolken hingen unbeweglich am Himmel. Alles atmete Schwüle... Und doch ging durch die Stille ein feines Rauſchen, das das Blut ſehnſüchtig machte. f Am Rande des Feldes lag Katrine, die Magd, in der prallen Sonne. Ein Heuſprengſel ſprang ihr in ihr derbes Geſicht, und ſie griff mit plumpen Händen nach ihm. Mit ausdruckloſen Augen träumte ſie in die weißen Wolken. Nicht weit von ihr ab lag im Schatten Karl, der Knecht, der ſich gerade ſteifbeinig erhob, die Senſe ergriff und mit ſchweren Schritten an Katrine vorbeiſtampfte. Katrine ſeufzte tief auf und ging mit plumpen Schritten dem Knechte nach. ls die Sonne glutrot unterging, ſtand auf dem Feld Stiege an Stiege. Katrine war hundemüde und wußte nichts mehr von ihren Wünſchen am Mittag. Sie war wieder Magd. Eine Magd, die nichts beſaß als ihre Höäßlichkeit, ihre keifende Stimme— und ihren Fleiß. Aber es war doch etwas anderes in Katrines Le⸗ ben getreten, etwas For⸗ derndes, das wie ein Seh⸗ nen in ihrem Blut blieb.— Wenn ſie die junge Magd mit blanken Augen über den Hof gehen ſah, ſo ſagte ſie harte Worte zu ihr und war nie zufrieden mit ihren Arbei⸗ ten. Gegen al⸗ les, was ſich liebte, hatte Katrine jetzt einen Groll. Mit wachen Augen fing ſie jeden Blick, den Verliebte wechſelten, auf und wurde dabei immer keifender und grollender. i Die Katrine wird ſchrullig, ſagte man auf dem Hof und lachte über ſie und ließ ſie toben. „Katrine, du mußt heiraten“, ſagte neulich der Knecht u ihr. Da iſt die Katrine ſo krötig geworden und hat 10 laute Worte geſagt, daß der Bauer eingeſchritten iſt und die Katrine zur Vernunft gemahnt hat. Und von da an ſtand der Plan unumſtößlich bei Katrine feſt— ſie wollte heiraten!— Tags darauf, als nach der Abendandacht jeder in ſeine Kammer ging, konnte ſich die Katrine lange nicht entſchlie⸗ ßen, ſchon ins Bett zu kriechen. Sie hatte ein kleines Licht angezündet und die Fenſter dicht verhängt, damit auch kein Lichtſtrahl nach außen fiele. Nachdem ſie ihren großen Schädel mit dem dünnen Zöpfchen nach allen Seiten lau⸗ ſchend bewegt hatte, ging ſie behutſam zu ihrer Truhe, packte Berge von Wäſche heraus und nahm dann vorſichtig einen Strumpf in die Hand, der verdächtig klimperte. Ganz nahe rückte die Katrine ans Licht, nahm dann einen Taler nach dem anderen heraus, wiſchte ihn ab und zählte müh⸗ ſam jeden Taler. Das war eine ſchwere Arbeit. Auf jedes Geldſtück tippte ſie mit ſtarr ausgeſtrecktem Finger, ſo daß es beinah jedesmal einen dumpfen Laut gab. Nachdem Katrine zum 100. Male feſtgeſtellt hatte, daß ſie glückliche Beſitzerin von 30 Talern war, packte ſie nicht wie ſonſt haſtig ihr Kleinod zuſammen, ſondern blieb mit an die Naſe gelegtem Zeigefinger tiefſinnig ſitzen. 30 Taler, murmelte ſie und kratzte ſich dann am Kopf. Nach langem Sinnen hatte ſich Katrine zu einem Plan hindurchgerungen, vor deſſen Scharfſinnigkeit ſie ſelbſt einen Schreck bekam. Ein ſchlaues Lächeln huſchte über ihr Ge⸗ ſicht, als ſie den Beutel wieder in die Truhe legte. „Bäuerin“, ſagte die Katrine am nächſten Tage,„ich muß in die Stadt.“— Die Bäuerin ſtaunte:„In die Stadt, Katrine, du willſt in die Stadt?“— Und ſo kam es, daß Katrine eines Tages mit einem Korb in die Stadt aing. m l Ganz nahe rückte Kakrine ans Licht, nahm dann einen Taler nach dem anderen heraus. ie mas —*— Als die Katrine aus der Stadt zurückkehrte ſagte ſie keinem Menſchen etwas, ſondern lachte in unbeobachteten Momenten liſtig vor ſich hin.— Der Tag des Erntefeſtes nahte. Die Mädchen hatten blanke Augen, und ihre weiten Röcke wippten vor Er⸗ wartung. Die Burſchen putzten die Langſchäfte und ſpuck⸗ ten immer ſie recht glänzen noch einmal darauf, damit f ſollten, denn jeder wollte ſeiner Liebſten gefallen. Auch die Katrine war heute von der Unruhe ergriffen worden. Sie machte alles verkehrt und war noch tapſiger als ſonſt, ſo daß die Bäuerin mißbilligend dreinſchaute. Als die erſten Klänge der Muſik zu dem Hof herüber⸗ tönten, rieb ſich Katrine ihre derben Hände am Handtuch ab und ſagte zur Bäuerin:„Ich geh' jetzt“ und polterte dann laut ſtampfend die Stiege zu ihrer Kammer hoch. In ihrer Kammer legte Katrine mit Bedacht ihre alten Kleider ab und zog dann einen Rock über den anderen, ſo daß der letzte trotz ſeiner unendlichen Weite unten keine Falten mehr ſchlagen konnte. Dann ging ſie mit lang⸗ ſamen Schritten, als wenn ſie in die Kirche ginge, an ihre Truhe. Mit beinah zittrigen Fingern machte ſie den alten Deckel auf, riß dann immer eifriger werdend alle Wäſcheſtücke beiſeite und zog den Strumpf hervor. Mit hörbar klopfendem Herzen ſtand ſie da, faßte in den Strumpf und zog an einer ſilbernen Kette. 5 „Oh“, ſagte Katrine und zog immer mehr Kette her⸗ auls. An der Kette hingen in Reih und Glied alle 30 Ta⸗ ler.„Oh“, ſagte die Katrine noch einmal. Es flimmerte ihr vor den Augen, und ein hilfloſes Lächeln kam in ihr Geſicht. Sie war verwirrt, denn ſie konnte ihren Reich⸗ tum nicht mehr überſehen. Auf ihr Bett legte ſie die Kette mit den vielen Talern fing behutſam an zu zählen. Als ſie bis zur Mitte war, rutſchten die Taler zuſammen, und alle Arbeit war⸗ vergeblich. Mit der Verbiſſenheit eines Sammlers fing die Katrine von vorn an.„Endlich 29 30“, ſagte ſie mi Andacht und ſaß vor ihrem Bett wie ein Rockbündel mit geſchnitztem Holzkopf. Es war nun ſo weit, endlich— Katrine nahm die ſilberne Kette, an der die Taler prahleriſch klimperten, und neſtelte ſie mit vieler Mühe mit ihren großen ungeſchickten Händen an das Mieder. Mit ausgeſtreckten Händen ergriff ſie den Spiegel. Taler, nichts als Taler konnte ſie ſehen Katrines Geſicht glühte, ihre Augen waren nur ale kleine glitzernde Punkte zu ſehen, und es war ihr, als müßte ſie unter der Laſt ihres Schmuckes zuſammenbrechen Sehr ſpät kam die Katrine. Die Erntefeſtſtimmung hatte ſchon toll um ſich gegriffen, und die Burſchen ſcheuten ſich nicht mehr, ihren Mädels ganz weit um die Taille zu faſſen. Als die Tänzer am lauteſten ſtampften und johlten, ging Katrine heimlich auf die Bank, wo die tanzluſtigen Mädels ſaßen. Mit einem ſchrillen Gequietſche ſchloß der Tanz, und man hörte durch alles Scharren der Füße und Lachen der Mädchen das Keuchen der Burſchen, die ihre Tänzerinnen zu ſehr geſchwenkt hatten. Katrine ſaß glühendrot da und klimperte vor Aufre⸗ gung mit ihren Talern. Im Saale ſah man ſich an, ſtieß ſich an und lachte dann laut.„Seht die Katrine“, ziſchte es von Mund zu Mund. Als die junge Magd von dem Hof, auf dem Katrine diente, auf ſie zukam und mit ihr ſprach, ſagte Katrine mit ihrer lauten keifenden Stimme, ſo daß es alle hören muß⸗ ten:„Es ſind echte Taler“, und dabei klimperte ſie von neuem mit ihrem Schmuck. und ind da, o Wunder, wie wild ſtürzken die Burſchen zur Katrine herüber, um ſie zum Tanze zu holen. Stammkarie „Habt ihr gehört, echte Taler ſind es“, ziſchte eg wie. der von Mund zu Mund, und in der Ecke, wo die Burſchen ſtanden, fing ein Tuſcheln und Gelächter an. Und da, o Wunder, wie wild ſtürzten die Burſchen zur Katrine herüber, um ſie zum Tanze zu holen. Sie riſſen ſich förmlich um ſie. Katrine wußte nicht, wie ihr geſchah, ſie fühlte einen Arm um den anderen um ihre Hüfte gelegt, fühlte heißen Atem ganz dicht an ihrem Geſicht, trank ſüßen Schnapz ließ ſich derb kneifen, lachte laut, ließ ſich immer und im mer wieder herumſchwenken, ſteckte ihren kleinen dünner Zopf hundertmal wieder hoch und war ſelig, nichts gl ſelig. Es war ihr wie heißer Sommer, und heiße rinnend Ströme umfloſſen ſie, durchpulſten ſie und machten ſi⸗ ſinnlos. Schwer ſchlug Katrines Kopf gegen einen harten Ge genſtand. und Katrine riß ihre kleinen Augen weit au nd ſtarrte auf den Dorfplatz. Ihre Hand ſank wie en stück Holz zur Seite. Da merkte die Katrine, daß ſie am chten Tag auf der Bank am Brunnen ſaß. Sie fühlte, aß ihre Haare in Strähnen von ihrem Kopf hingen, und Katrine ſtand vor Schreck das Herz ſtill— wo waren ie Taler an ihrem Mieder? Mit einem Schreckenslaut ink ſie wieder auf die Bank zurück und ſah mit faſſungs⸗ 'ſem Blick auf die Kette, die noch an dem Mieder hing nd wie zum Hohne luſtig klimperte. „Meine Taler, 30 Taler“, wimmerte da Katrine los nd ſah ſich hilfeſuchend um. Und wie ein Blitz kam mit memmal das Erkennen über ſie, und ſie rannte, damit e kein Menſch ſehen ſollte, nach dem Hof und lief atemlos ihre Kammer. Mit zittrigen Händen neſtelte ſie die zette ab und warf ihren Körper in die ſchweren Kiſſen und deinte hemmungslos. Nie, nie wieder iſt Katrine zum Tanz gegangen, und lit ihrem Blut iſt ſie auch fertig geworden, nur noch ver⸗ iſſener iſt ſie dadurch geworden. Aber manchmal, ganz, anz heimlich, wenn alles ſtill um Katrine iſt, dann dent e daran, wie alle ihr die Hände um die Hüfte gelegt haben nnd wie ſie doch ſo ſelig war. Zwei Sirenen im Londoner Zoo Der Direktion des Londoner Zoologiſchen Gartens ſſt es gelungen, ein paar Seekühe zu erwerben, nachdem ſeit 30 Jahren Vertreter dieſer ſeltenen Meerestiere nicht mehr in Europa zu ſehen waren. Die Seekuh hat den Alten das Modell für die ſagenhaften Sirenen und Fiſchweiber ge⸗ geben. Merkwürdig genug iſt dieſes Tier geſchaffen; der Zoologe Buffon konnte es nicht katalogiſieren, weil es an der Grenze von verſchiedenen Klaſſen ſteht. Es iſt ein rohben⸗ ähnliches Waſſerſäugetier, das ſich aber nicht von Fiſchen, ſondern von Seegras und Waſſerpflanzen nährt. Die beiden Vorderfloſſen zeigen deutlich unter der Haut je fünf Finger wie bei einer menſchlichen Hand. Die Sirenenmutter, die zutraulich und ohne Furcht ſich den Schiffen nähert, hebt dabei den Oberkörper aus den Wellen und hält ganz wie eine menſchliche Amme mit den„Händen“ ihr Kind an die menſchlich geformte Bruſt, um es zu ſäugen. So iſt es kein Wunder, daß die mittelalterlichen Seefahrer von Sirenen und Fiſchweibern berichteten, obwohl der Kopf mit der platten Stirn, den kleinen Augen und den ſchönen Schnurr⸗ barthaaren über der Oberlippe nicht gerade dem Bild der ſchönen Undine entſpricht. Nur in wenigen Exemplaren findet man die Seekuh noch bei den Antillen und an der Weſtküſte von Afrika. Sie ſind beinahe ausgerottet worden, weil ihr ſchmackhaftes Fleiſch dem beſten Kalbfleiſch gleich⸗ wertig iſt. Ausgrabungen in Deutſch⸗Oſtafrika Der engliſche Hauptmann N. D. Grande, der Führer einer wiſſenſchaftlichen Expedition, die im Innern Deulſch⸗ Oſtafrikas Schlangengift für ein Heilſerum ſammelte, kehrte zu Beginn dieſes Monats nach Anrobi zurück, nachdem er kurz zuvor fünf Tage lang an der Stätte geweilt hatte, an der in der Nähe von Nguruka die Trümmer einer alten Stadtſiedlung entdeckt wurden. Von der Regierung iſt Dr, Leakey mit einer eingehenden Unterſuchung der Trümmer⸗ ſtätte beauftragt worden. Auf Grund ſeiner eigenen Nachforſchung und Grabun⸗ gen iſt Hauptmann N. D. Grande zu der Auffaſſung ge⸗ kommen, daß die Trümmer der untergegangenen Stadt ſchwerlich älter als 500 Jahre ſind. Wahrſcheinlich handelt es ſich hier um eine Siedlung eines fortgeſchrittenen afrika⸗ niſchen Stammes, die in Deutſch⸗Oſtafrika keine Seltenheit ſind. So ſiedelt heute 3. B. der fortſchrittliche Stamm Wam⸗ bulg in einer Entfernung von nur 50 Meilen von dieſer Trümmerſtätte. Die untergegangene Stadt ſelbſt war 4,5 Meilen lang und 1,5 Meilen breit, teilweiſe terraſſenartig aufgebaut und mit einem ſtarken Wall umgeben. Nach vorläufiger Schätzung zählte die Stadt etwa 4000 Häuſer, die faſt alle nach dem gleichen Bauplan errichtet waren und drei bis vier Räume enthielten. Die Mauern der aus Stein gebauten ſchnittlich 1,20 Meter dick. In dem vor Häuſer waren durchf der Stadt liegenden Teil entdeckte man eine Begräbnis⸗ ſtätte, deren Erforſchung kommenden Ausgrabungen vor⸗ gehalten bleibt. Gutſchein im Werte von 1.-R Guiſchein im Werte v 10. RM Rückſeite der Gutſcheine U die von der zuſtändigen Behörde für die Einlöſüng der 1 f 7*— 5 EI. a 5 5 —— N —— 1 0— —— .— —— — „ — ——ũ—EwꝓũP——* —— —— — — 5 —— 5 ——— 1 —— 0 . 2 —— 1 1 —ä——Uu—— 8 — — ä— —— — ——. —— — —— —— —— H —— ——— —— — 2** 1 5 5 Gültig bis zum zo. September ſozs. 5 Gültig ois zum zo. September 1938. — bieter gov.Kutſchrin derechtigt um untmgeltnans pieſet nspv- gutſchein ditt tt m untntgeltll, VVV e e — don der zuſtandigen Betggtde kür eie Sinisfun—5 1 8 8 Handen und witd in — Fade 58cm n edlen neee 8 5 5 dere Waten düefen auf 28 Abele at l 0 eee Sueden ddt Sundern derdendung 85 5 tees Gueſcheinte edi Lucktdoueſteafe nach lch. 4 4 5 2 ueſeiummungen 3 8 — wer en eser le N dite t noalere e 15 i de cler Ba Voten E. übaftke S f 1 i ö Bedarfsdeckungsſcheine(Eheſtandsdarlehm zugelaſſenen ö Beſchäfte(ſiehe Verordnung zur Durchführung der Ar⸗ N deitsbeſchaffungsmatznahmen auf Grund des Geſetzes zur Vernunderung der Arbeitsloſigueit— An/ Doch vom 28. Jum 1933, Abſchn. IV,§ 28, Abf. 1), haben die in, 0 Zahlung genommenen Nsb⸗Gutſcheine hierunter mut ö ihrem kirmenſtempel oder mit handſchriſtlicher Frmen⸗ 4 eintragung zu verſehen. 5 7 1 5 5 1 —— b 2 Stempel oder bandſcheitlieyt emen angabe.„ — i 858 —— — Die Erſtattung des Gegenwertes an die oben näher be⸗ — zeichneten Geſchäfte erfolgt nach Abzug von 5 V für die —— Pb bis ſpäteſtens zum 31. Outober 1938 bel allen Zahl⸗ 5— ſtellen der Wirtſchaftsgruppe Ppribates Banlgewerbe und — Tentravervand des deutſchen Banlk⸗ und Bankler⸗Ge⸗ — Der bes, der deutſchen öffentlichen Sparlaſſen⸗ und Giro⸗ ——ů— Seltralen und ſämtüchen Genoſſenſchaftsbantzen gegen Abgabe der Psb⸗Gutſcheine. Soweit mehr als joo Güt⸗ ſcheine eingeliefert werden, ſind dieſe zu je ioo Stück einer Wertſorte zu bündeln. Ole Zahlſtellen führen die einge⸗ löſten Gutscheine an ihre Zentralſtellen ab, weiche die endgültige abrechnung mit der Reichsleltung der Hauptamt für Volkswohlfahrt, vornehmen. EIER 10* Aan. J. e e 2 8