burde inge ereits fänd. eilten durch eine bel. ihmt. ore. 2. Bla NM Wr. 202 S ee er Die deutſche Ernährungslage der segen der Marktordnung.—„Jeder Deutſche kann ausreichend ernährt werden.“ Berlin, 30. Auguſt. Im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft fanden mit den oberſten Landesbehörden, den Ober⸗ präſidenten, Vertretern der Preisüberwachungsſtellen und mit den Gauleitern bzw. den Gauwirtſchaftsberatern der NSDAP eingehende Beſprechungen über die Preisgeſtal⸗ kung für Lebensmittel ſtatt. Auch Staatsrat Dr. Ley und Vertreter mehrerer Miniſterien nahmen zeitweiſe an den Sitzungen teil. Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſtan⸗ den grundlegende Ausführungen des Staatsſekretärs im Reichsernährungsminiſterium, Pg. Herbert Backe, über die deutſche Ernährungslage. Staatsſekretär Backe behandelte zunächſt einige grund⸗ legende Fragen der Ernährungswirtſchaft und ſchilderte dann eingehend die Verſorgungslage und Preisſituation bei den einzelnen Lebensmitteln. Er ſtellte feſt, daß die Marktordnung heute nicht, wie vielfach angenommen, ein Schutz des Bauern, ſondern ein Schutz der Verbraucher ſei. Ohne die Marktordnung des Reichsnährſtandes hätten wir wahrſcheinlich heute nicht Schweinepreiſe von 50 RM, ſondern ſolche von 75 RM, und die Butter würde nach dem Urteil der Sachverſtändigen nicht wie ſeit langer Zeit unverändert 1,30 bis 1,60 RM, ſondern 2,00 oder 2,50 RM je Pfund koſten. Der Staatsſekretär erläuterte dann die engen Zuſam⸗ menhänge zwiſchen Verſorgung und Preis. Die Marktord⸗ nung kann wohl zwiſchen Ueberſchuß⸗ und Bedarfsgebieten, zwiſchen Saiſonſchwankungen innerhalb des Jahres, zwi⸗ ſchen guten und ſchlechten Ernten ausgleichen, Spekulatio⸗ nen weitgehend ausſchalten und dadurch die Preiſe ſtabili⸗ leren, ſie kann aber nicht einen durch Deviſenknappheit oder schlechten Ernteausfall bedingten Mangel an Ware be⸗ ſeitigen. Alle Sch w kerigkeiten, die jetzt auf einigen Preisgebieten für Lebensmittel vorhanden ſind, haben aber ſhre Urſache in einer Verſorgungslage, die es uns nicht ge⸗ ſtattet, alle Sonderwünſche des Verbrauchers zu befriedigen. Im ganzen geſehen, iſt die Berſorgungslage mit Lebensmikteln aber auch heute noch ſo, daß ſeder Deutſche ausreichend ernährt werden kann. Bei einem großen Teil der Lebensmittel ſind die Preiſe außerdem ſeit langem unverändert und werden es auch bleiben. Dies gilt für Brot, die Kartoffeln der neuen Spät⸗ kartoffelernte, Zucker, Milch, Butter, Margarine, Schmalz und Seefiſche. Spannungen haben wir lediglich bei Fleiſch, Obſt und Gemüſe und Eiern zu verzeichnen.— Zur Lage auf den einzelnen Gebieten erklärte der Staatsſekretär etwa Folgendes: Die Stabilität der Brotpreiſe ſt nach wie vor geſichert. Durch Marktordnung, Feſtpreiſe und die in der Hand des Reiches befindlichen Vorräte ſind wir aufgrund des vorliegenden Ernteergebniſſes in der Lage, den Markt und die Preiſe vollkommen zu beherr⸗ ſchen. Dabei ſind wir im letzten Jahr mit einer Getrei⸗ deeinfuhr von rund 1 Millionen Tonnen ausgekom⸗ men, obwohl wir in den Jahren 1924 bis 1932 durchſchnitt⸗ 10 mehr als vier Millionen Tonnen jährlich eingeführt aben. Die Verſorgung mit Speiſekartoffeln iſt ebenfalls vollkommen geſichert. Für Speiſezwecke be⸗ nötigen wir in der Regel noch nicht einmal ein Drittel der Geſamternte. Eine ſchlechte Ernte würde ſich alſo in einem Mangel an Futterkartoffeln für die Schweinemaſt auswir⸗ ken, aber die Verſorgung mit Eßkartoffeln nicht gefährden. Es iſt demnach möglich, mit Rückſicht auf die Verbraucher den Kartoffelpreis in dieſem Jahr ab 1. September um bis zu 50 Pfennig je Zentner niedriger feſtzuſetzen als im Vorjahr. Die Zuckerverſorgung iſt geſichert, der Zuckerpreis wird ſtabil bleiben. Aus den Einnahmen der Zuckerinduſtrie werden bedeutende Mittel abgezweigt werden, um in ſtärkerem Umfange als im Vor⸗ jahr, ſoweit es die Obſternte geſtattet, verbilligte Marme: lade herzuſtellen. Bei der Friſchmilch ſind Verſorgungsſchwierigkeiten nicht vorhanden, weil nur ein Teil der Milcherzeugung als Friſchmilch, der größte Teil in Form von Butter verbraucht wird. Die Marktordnung wird die Milchpreiſe auch weiterhin auf dem bisherigen Stand halten. Bei Butter wurden 1924 80 v. H., jetzt 87 v. H. des Bedarfs im eige⸗ nen Lande hergeſtellt, obwohl der Butterverbrauch heute höher iſt als vor dem Kriege. Die Beſchaffung der nicht im Inland erzeugten und zur vollftändigen Bedarfsdeckung fehlenden Buttermengen bereitet keine Schwierigkeiten, da wir ſie im Verrechnungsverkehr im Austauſch gegen deut⸗ ſche Fertigwaren aus den nordiſchen Staaten und aus Hol⸗ land bekommen. Die Butterpreiſe werden ſtabil gehalten. Schwieriger iſt es bei der Margarine⸗Verſorgung da hier die Rohſtoffe zum geringſten Teil aus Deutſchland ſtammen. Wir ſind hier infolgedeſſen von der Deviſenlage beſonders ſtark abhängig. Eine akute Gefahr für die Verſorgung beſteht auch hier nicht, die Mar⸗ garinepreiſe werden ſtabil bleiben. Beim Schmalz ſind die Preiſe im weſentlichen ſtabil geblieben und wer⸗ den nach der neuen Anordnung des Reichsernährungsmini⸗ ſters auch weiterhin auf dem Stand vom 31. März 1935 gehalten, bzw. wieder auf dieſen Stand zurückgeführt. Auch hier beſteht jedoch eine gewiſſe Abhängigkeit von der De⸗ viſenlage. Der Staatssekretär ging ſodann auf diejenigen Gebiete ein, bei denen ſich in letzter Zeit gewiſſe Spannungen hin⸗ ſichtlich der Preiſe bemerkbar gemacht haben. Hinſichtlich der Fleiſchpreiſe erklärte er, daß beim Rind⸗ fleiſch in den Frühſommermonaten bis Ende Juli ſai⸗ ſonmäßig immer eine Verknappung eintritt. Dieſe Ver⸗ knappung wurde in früheren Jahren bei genügender Devi⸗ ſenlage mit Einfuhren aus dem Auslande ausgeglichen. In dieſem Jahr war dies nicht möglich. Trotzdem brauchte ſich kein Verbraucher beim Verzehr von Rindfleiſch Einſchrän⸗ kungen auferlegen. An den Rindermärkten werden heute zum Teil bereits mieder mehr Rinder aufgetrieben als be⸗ nötigt werden. Aufgrund dieſer Lage haben wir die An⸗ ordnung herausgegeben, daß die Rindfleiſchpreiſe, von ge⸗ wiſſen Ausnahmen abgeſehen, dort, wo ſie einen höheren Stand erreicht hatten, wieder auf das Niveau vom 31. März 1935 zurückgeführt werden.— Schwieriger liegen die Verhältniſſe zurzeit noch 5 am Schweinemarkt aber auch hier ſind die derzeitigen Spannungen vorüber⸗ gehender Natur und werden in abſehbarer Zeit behoben ein. Vie Schweinebeſtände ſind bereits wieder im Wachſen, ſo daß der Tiefſtand der Schweineanlieferungen, den wir jetzt zu verzeichnen haben und der eine Folge der Dürre und ſchlechten Futtergetreideernte des Vorjahres iſt, bald wieder einem ſtärkeren Angebot von Schweinen Platz ma⸗ chen wird. Hinzu kommt, daß wir aufgrund handelspoliti⸗ ſcher Abreden in nächſter Zeit erhebliche Schweinemengen aus dem Auslande einführen werden. Schließlich ſtehen der Bevölkerung in großem Umfange die erſtklaſſi⸗ gen und preiswerten Fleiſchkonſerven zur Verfü⸗ gung. Wenn man demnach den Jleiſchmarkt im ganzen be⸗ trachtet, ſo iſt genügend Fleiſch vorhanden, lediglich friſches Schweinefleiſch wird vielleicht in nächſter Jeit hier und da vorübergehend etwas knapp ſein. In ſolchen Jällen muß die Bevölkerung zum Kindfleiſch oder zu den Fleiſchkonſer⸗ ven ausweichen. Obſt und Gemüſe Am ſchwierigſten liegen die Dinge bei Obſt und Ge⸗ müſe. Eine Preisſteigerung iſt hier zweifellos vorhanden. Die Lage iſt aber dadurch bedingt, daß ungünſtige Witte⸗ rungsverhältniſſe(kaltes Frühjahr, Nachtfröſte) die Obſt⸗ und Gemüſeernte beeinträchtigt, teilweiſe ſogar vernichtet haben. Eine Ergänzung durch Einfuhren war angeſichts unſerer Deviſenlage nur in beſchränktem Umfange möglich. Eine Entlaſtung kommt jetzt, wie bereits überall zu bemer⸗ ken, aus natürlichen Gründen bei Spätgemüſe und Spät⸗ obſt. Die Spätgemüſeernte wird befriedigend ausfallen. Zur Lage am Eiermarkt wurde darauf hingewieſen, daß die Eierſchwemme in die⸗ ſem Jahre aufgrund der Witterungsverhältniſſe ſechs Wo⸗ chen früher einſetzte als in normalen Jahren. Infolgedeſſen hörten die Hühner aber auch ſchon ſechs Wochen früher auf Eier zu legen. Der Reichsnährſtand hat infolgedeſſen die Preiſe im Durchſchnitt ſechs Wochen früher als im vorigen Jahr heraufgeſetzt. Es iſt jedoch nicht beabſichtigt, die Eier⸗ preiſe in dieſem Wirtſchaftsjahr über den Durchſchnitt des Vorjahres ſteigen zu laſſen. Uebereinſtimmend wurde ſowohl von den Behörden⸗ vertretern wie von den Gauleitern bzw. Gauwirtſchafts⸗ beratern begrüßt, daß die Beſprechung Gelegenheit zu ſo eingehender Unterrichtung über die Preis⸗ und Verſor⸗ gungslage gegeben hätte. Die Preisüberwachungsſtellen wurden erneut angewie ſen, grundſätzlich unter keinen Amſtänden Preiserhöhungen zuzulaſſen. Freitag, 30. August 1935 . 5 N 2 2 5 3 2 2 Vereinheitlichung des Grundbuchweſens Die bisher in Baden beſtehende Notariats⸗ und Grund⸗ buchamtsverfaſſung hatte auf Grund reichsrechtlicher Vor⸗ behalte weite Gebiete der ſogen. freiwilligen Gerichtsbarkeit den Notariaten zugewieſen. Hierzu gehören die Beurkun⸗ dungstätigkeit der Notare, das geſamte Grundbuchweſen und damit zuſammenhängend die Durchführung der Zwangsvoll⸗ ſtreckung in Grundſtücken. Mit der Vereinheitlichung der Juſtiz und dem Uebergang der geſamten Juſtizverwaltung auf das Reich ließ ſich die in Baden beſtehende Sonderregelung trotz ihrer Be⸗ währung nicht mehr rechtfertigen; denn im Intereſſe einer von maßgebenden Wirtſchaftskreiſen ſchon lange geforderten gleichförmigen und einheitlichen Abwicklung des Notariats⸗ und Grundbuchverkehrs konnte es nicht mehr verantwortet werden, daß in Baden bei jeder Gemeinde ein Grundbuchamt beſteht, während im größten Teil des Reiches die Amts⸗ gerichte Grundbuchämter ſind und ihnen auch die Durchfüh⸗ rung der Zwangsverſteigerung und Zwangsverwaltung von Grundſtücken zuſteht. Der Reichsminiſter der Juſtiz hat deshalb in der Ver⸗ ordnung vom 5. Auguſt 1935 zur Erledigung des Ver⸗ fahrens in Grundbuchſachen den Anfang gemacht, auch hier die Zerſplitterung zu beſeitigen. Die Durchführung der Ver⸗ einheitlichung wird aber gerade in Baden mit ſeinen weit⸗ gehenden Abweichungen von dem im übrigen Reich beſtehen⸗ den Rechtszuſtand, wie wir einem Bericht der Juſtizpreſſe⸗ telle entnehmen, nur unter möglichſter Berückſichtigung ört⸗ licher Gewohnheiten und Verhältniſſe vorge⸗ zommen werden. Befinden ſich doch z. B. in Baden ſämtliche Grundbücher licht bei den Amtsgerichten oder Notariaten, ſondern bei den 1535 badiſchen Gemeinden, von denen bisher jede ein eigenes Hrundbuchamt mit einem Grundbuchhilfsbeamten, meiſtens dem Natſchreiber, hatte. Zehntauſende von Grundbüchern, Lagerbüchern, Gemarkungsplänen und Grundakten müſſen don den gemeindlichen Grundbuchämtern an die Amtsgerichte zebracht und dort in Verwahrung genommen werden. Da zie Amtsgerichte für die Verwahrung derartiger Mengen von Büchern und Akten nicht eingerichtet ſind, entſtehen auch räumliche Schwierigkeiten, die ſich nicht von heute auf morgen löſen laſſen. Die Durchführung der Vereinheitlichung wird deshalb nur nach und nach erfolgen können. Dem wird auch durch Uebergangsvorſchriften Rechnung getragen werden. Die im einzelnen beſtehenden Schwierigkeiten werden aber das Werk der Vereinheitlichung im Ganzen nicht aufhalten können. Die Trichinen ſterben aus Bei 1.2 Millionen Schweinen nur eine gefunden. Die gewaltigen Fortſchritte auf dem Gebiet der vor⸗ beugenden Geſundheitsfürſorge, die durch die geſteigerte Au⸗ wendung der Geſetze der Hygiene erzielt werden konnten, werden auch auf dem Fleiſchmarkt offenbar. Nach einer Feſt⸗ ſtellung der organiſationsamtlichen Deutſchen Fleiſcherzeitung ſind die Trichinenfunde in den vergangenen 50 Jahren ſtändig zurückgegangen. Dank der hygieniſchen Vorkehrungen ſei es gelungen, die Trichinengefahr ſo gut wie ganz zu be⸗ ſeitigen. Der bösartige Run d wur m, deſſen enkſetzliche Wir⸗ kungen zu Lähmungen und Erblindungen beim Menſchen führen, ſei völlig ausgemerzt. In der Reichshauptſtadt z. B. ſeien im Berichtsjahr 1934 insgeſamt 1227 085 Schweine geſchlachtet worden. Bei dieſer gewaltigen Zahl wurde nur ein einziger Trichinenfund gemacht, während z. B. bei 0.24 Millionen geſchlachteten Schweinen im Jahre 1883 2186 Tri⸗ chinenfunde vorkamen. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Kleinviehmarkt vom 29. Auguſt. Zufuhr: 9 Kälber, 7 Schafe, 30 Schweine, 308 Ferkel, 400 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 14 bis 17, Ferkel über ſechs Wochen 18 bis 22, Läufer 23 bis 26 Mark. Marktverlauf: lebhaft. Neuregelung des Obſtabſatzes in Oberbaden. Müllheim, 29. Aug. Wie für den Bezirk Lörrach, ſo wird auch für den Bezirk Müllheim eine Neuregelung für den Obſtabſatz getroffen. Der ganze Handel des Müllheimer Be⸗ zirks wird auf dem Hauptmarkt in Müllheim zentraliſiert, Sammelſtellen ſind in Obereggenen und Schliengen. Ein anderweitiger Aufkauf oder Verkauf von Obſt innerhalb des Einzugsgebietes des Obſt⸗ und Traubenmarktes Müllheim iſt außer an private Kleinverbraucher geſetzlich verboten. Die übrige Regelung entſpricht der für die Obſtmarkthalle in Haltingen getroffenen. Der Markt in Müllheim findet Mitt⸗ wochs, Donnerstags und Freitags einer jeden Woche ſtatt, während der Bezirksobſtmarkt in Haltingen jeden Tag ab⸗ gehalten wird. Zinks: Ein Bollwerk auf Helgoland. Auf Helgoland wurde zum Schutz vor dem Angriff der See ein Bollwerk gebaut, das von Oberpräſident und Gauleiter Lohſe einge⸗ weiht wurde. Gleich⸗ zeitig war mit der Ein⸗ weihung eine Feier der 45jährigen Zugehörig⸗ keit Helgolands zum Deutſchen Reich ver⸗ bunden. Schensky⸗Helgoland(M) Rechts: Abeſſiniſche Frauen wollen in die Dienſte des Kaiſers kreten. Ueberall im Lande ver⸗ anſtalteten abeſſiniſche Frauen Zuſammen⸗ künfte, in denen ſie den Beſchluß faßten, im Falle eines Krieges ihrem Kaiſer zu helfen. Haus wir iſchaftliches Jahr für Mädchen Nach Mitteilungen der Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt⸗ lung und Arbeitsloſenverſicherung hat die Einführung des hauswirtſchaftlichen Jahres für Mädchen gute Fortſchritte gemacht. Durch die Teilnahme am Hauswirtſchaftlichen Jahr ſoll erreicht werden, daß ſich die deutſche weibliche Jugend entweder ganz hauswirtſchaftlicher Berufsarbeit zuwendet oder doch ſpäter bei Aufnahme einer gewerblichen Arbeit innerlich auch auf den Hausfrauen⸗ und Mutterberuf aus⸗ gerichtet bleibt und neben der beruflichen Schulung die Wei⸗ terbildung für dieſen Lebensberuf der Frau im Auge behält. Bei den Hausfrauen iſt ebenfalls ein ſtändig wachſendes Ver⸗ ſtändnis dafür feſtzuſtellen, daß die deuͤtſchen Familien⸗ haushaltungen die beſte und natürlichſte Schulung für die heranwachſenden deutſchen Frauen und Mütter ſind. Be⸗ ſonders die Hausfrauen auf dem Lande und in den kleineren und mittleren Städten haben ſich in großer Zahl bereit er⸗ klärt, unge Mädchen in ihre Familien aufzunehmen. Die bisher vorliegenden Erfahrungen über die weitere Berufs⸗ laufbahn von jungen Mädchen, die durch das Hauswirtſchaft⸗ liche Jahr gegangen ſind, zeigen, daß eine große Zahl von ihnen auch weiterhin im hauswirtſchaftlichen Beruf bleiben will. Selbſtverſtändlich bedarf es noch weiterer unermüd⸗ licher Aufklärung, Werbung und enger Zuſammenarbeit aller beteiligten Stellen, damit das Hauswirtſchaftliche Jahr einmal für alle Mädchen zu einem ſelbſtverſtändlichen Teil ihrer Berufs⸗ und Lebensbahn wird. Fröhliche Geſichter und ein hübſch gedeckter Von L. Hamel Seit altersher iſt der Tiſch Sammelpunkt der Familie und der Geſelligkeit. An ihm trifft man ſich zu den täglichen Mahl⸗ zeiten, zu feſtlichem Getafel und Geplauder, zu kleinen Feſten, zu großen Gaſtereien, zu ernſten Beratunge Was Wunder, daß ſich zu allen Zeiten findige Köpfe Gedanken darüber machten, den Tiſch ſo einladend wie möglich zu geſtalten. Die Geſchichte weiß Ungeheuerliches über den Tafelluxus ver⸗ gangener Jahrhunderte und Jahrtauſende zu berichten. Durch be⸗ ſondere techniſche Einrichtungen brachte man es zuwege, Blumen und Wohlgerüche während des Mahles auf die Tafelgäſte nieder⸗ regnen zu laſſen. Der Phantaſie der Tafelkünſtler und der Ge⸗ 1 ſchicklichkeit ihrer Hände entſprangen immer neue ſenſationelle Ueberraſchungen, die freilich Unſummen verſchlangen. So koſteten allein die Roſen bei einem Gaſtme das ein Günſtling Neros zu Ehren ſeines kaiſerlichen Herr die ſtattliche Summe vor vier Millionen Seſterzien. J rechnete es ſich zur Ehre an, ſeine Gäſte nicht nur mit auserleſenen Tafelgenüſſen zu bewirten, ſon⸗ dern auch mit„kleinen Angebinden“ auf den Heimweg zu ſchicken. Edelſteinbeſetzte Trinkgefäße, lebende Löwen, ſilberbeſchlagene Maul⸗ tiergeſpanne ſollten den Gaſt erfreuen. Ein bißchen viel an Prunk und Verſchwendung. Das böſe Ende blieb nicht aus. Im 17. und 18. Jahrhundert waren England und Frankreich für Tafelluxus und Tafelfreuden tonangebend. Prächtiger Tafel⸗ ſchmuck, koſtbares Silbergerät durften nicht fehlen. Aber höher als die Aufmachung wurde die Kochkunſt gewerket. Die Kochkunſt bildete nachgerade eine Wiſſenſchaft, die mit Liebe und Gründlich⸗ keit von Köchen und Feinſchmeckern jeden Standes gepflegt wurde. Rieſenpaſteten in Geſtalt von Kirchen und Prunkbauten, von Schlachtfeldern und allegoriſchen Darſtellungen aller Art waren keine Seltenheiten. Andere Zeiten, andere Sitten. Für unſere Be⸗ griffe ſtreiſen dieſe Tafelüberraſchungen vergangener Jahrhun⸗ derte, auf die man Unmengen an Zeit und Geld verwandte, hart die Grenze des guten Geſchmackes. Für uns iſt die Tiſchkunſt heute gleichbedeutend mit ſinnvoller Einfachheit Am Alltag und an Feſt⸗ tagen. Blendend weiße Tiſchwäſche, gediegenes Porzellan, hübſche Beſtecke, Gläſer je nach Gelegenheit, und verſteht ſich, alles am rich⸗ tigen Platz, dazu ein geſchmackvoller, nicht zu großer Blumenſchmuck, — das ſind Attribute des kultivierten häuslichen Tiſches unſerer Tage, deſſen Pflege die Hausfrau ſich täglich für die Ihri⸗ gen, nicht nur für Gäſte angelegen ſein laſſen muß. Das iſt der gedeckte Tiſch, der den Mann nach des Tages Laſt und Arbeit im eigenen Heim zu guter Laune und Wohlbehagen einlädt. Zumal — wenn ahwechſlungsreiche, hübſch angerichtete Koſt ihm ſozu⸗ ſagen das Waſſer im Munde zuſammenlaufen läßt. Das appekit⸗ liche Anrichten hat nämlich weit mehr als einen äſthetiſchen Sinn. Es regt die Eßluſt an und macht damit dem Magen die Arbeit des Verdauens leichter. Der Hausfrau macht dieſe Erkenntnis dies kleine Mehr an Mühe beim Anrichten leicht, denn Geſundheitsfanatikerin iſt ſie ſo⸗ wieſo für die Ihrigen. Deshalb bringt ſie die reichen Gemüſe⸗ Salat⸗ und Kompottſchüſſeln auf den Tiſch, die in ihrer Buntheit allein ſchon appetitanregend wirken und deren Inhalt die notwen⸗ digen Aufbauſtoffe vermittelt. Mit größtem Eifer verwendet ſig neuerdings wieder Gelatinegerichte. Und zwar zu allen Jahres⸗ zeiten. Und zwar aus vielen Gründen. Einmal werden Gelatine⸗ gerichte längſt vor der Mahlzeit bereitet, ſo daß die Hausfrau nicht bis zum letzten Augenblick am Herd zu ſtehen brauchk. Zum ande⸗ ren kann man, damit das Auge nicht zu kurz kommt, mit Gelatine Schüſſeln, die wie Gemälde wirken, anrichten: eine hübſch zerteilte Tomate, ein paar Eier⸗ und Gurkenſcheiben, Spargelſpitzen, oder bei Süßſpeiſen ein paar Früchte in allen Farben und Formen oben auf ſichern bei kleinen Koſten größte Wirkung. Ueber allem aber iſt Gelatine— ein deutſches Erzeugnis übrigens— wegen ihres Eiweißgehalts nahrhaft, wird ſchnell und vollſtändig im Magen berdaut und, was das Wichtigſte iſt, erleichtert und beſchleunigt auch die Verdauung der an ſich mit ihr verbundenen, ſchwerer ver⸗ daulichen Nahrungsmittel. Nun, jede Hausfrau macht ihre beſonderen Erfahrungen bei den täglichen häuslichen Studien der Dinge, die dem Auge und Magen des Mannes beſonders behagen. Dem einen tut zur beſten Appetitanregung ein Stück Kaſſeler, dem anderen eine Schale Früchte, dem Dritten ein Schluck Wein, dem vierten ein Glas Bier not. Ueber den Geſchmack ſoll man nicht ſtreiten. Aber den Mann möchte ich ſehen, der nicht durch echte Tiſch⸗ und Eßkunſt, von der Hausfrau beharrlich geübt, ſchließlich doch zu dem Er⸗ gebnis käme: So wie zu Hauſe schmeckt's nirgends, kann's nirgends ſein! Kann es größere Freude für eine Hausfrau geben? Anſere allerbeſte Freundin Immer, im bunten Reigen der wechſelnden Jahreszeiten, ver⸗ wandeln, verändern, erneuern ſich die Bilder hinter den blanken Scheiben der lh Zugleich mit den dottergelben Krokuſſen ſprießt im. rsſonnenſchein die Frühlingsmode hervor—, und wenn der ſpäte Sommer unmerklich in den Frühherbſt hin⸗ übergleitet, der glühende Flor der Dahlien und Aſtern uns immer noch ein Weilchen darüber hinwegzutäuſchen verſucht,— dann hat doch ſchon längſt der Herbſt mit ſeinen Gaben, ſeinen ge⸗ Nämpftezen Farben, ſeiner„neuen Note“ ſeinen Einzug hinker den großen Glasſcheiben gehalten.„Der neue Hut“— damit fängt es meiſtens an— und mit den Schuhen hörk es noch lange nicht auf! Und zwiſchenein kommen dann auch immer wieder die Fenſter mit Damen han d„Hochelegant“ und„ſehr ſchick“ auf dieſer Seite, 5 der anderen dann mehr die„ſehr preiswerten“ günſtigen Obiekte“! lch ja, da liegen f im erſten Mädchen von Siebzehn! Bis t,— die einen dahin, die dann e det mit der Zeit auch bei Es ſetzt dort eine Schramme, hier einen anderen dorthin. U ihnen der erſte Glanz. b Riß, einen Flecken, die Form leidet allmählich: das Leben geht auch mit Handtaſchen nicht ſäuberlich um! O, wenn ſie reden könnten! Aber ſie ſin verſchwiegen, ſie plaudern nichts aus, 1 5 5 f 85 5 88 5 dieſe Vertrauten, dieſe allerbeſten Freundinnen der Frau. Welch Glück! Nicht abzuſehe gut zu mach 0 zuverläs Se — an die wi der Hand Nein, immer geht es ſchickſal! welche Verwickl en, welche nicht wieder die Folge ſein würden einer un⸗ 0 dieſer unſerer ſteten Begleiterinnen, hnt haben, und die wir nur ungern aus berer Augen laſſen! 6 fürchten. V Bie gut! Denn um ein— Frauen⸗ Taſchen . bisher nur zu einem zeitl hriebenes Blatt“. lang Und ob ſie nun üben oder d en kommen, elle Note, ſo etwas ächtiges“ an ſich tragen können. S 0 doch an! Und wenn Ihr genauer zuſeht, ſo wird, aller i i 1 1 wie beim Studium eſichts die äußere Hulle einen Weſens⸗ kern verraten. Und der Weſenskern? dieſem Fall iſt's ganz ch all 3, was tagaus, tagein in ſo einer Taſche herum⸗ getragen wird. Es wird ſtets das„Unentbehrliche“ der Trägerin ſein— und alſo das Charakteriſtiſche!„Sage mir, wie es in Deiner Taſche ausſieht und ich will Dir ſagen, wer Du biſt“. Eilige Wege der vielbeſchäftigten Hausfrau und Mutter, all⸗ ab che und allmorgendliche Wege der Berufstätigen, Wege der Lehrenden und Wege der Lernenden,— korrekte Beſuchswege und Wẽ̃ tlicht werden, Wege zum erſten Stelldichein und 1 Wege, die verheir ſolche zu kragiſchen Schlußwendungen,— Wege mit Herzklopfen zum Arzt—, müde, irgendwie ſchwere und dunkle Wege,— und andere, freudige, beſchwingte... die Taſche iſt dabei, die Taſche weiß Beſcheid! Schickſalsgemeinſchaft! N lumen im Heim ie Gärtner⸗ vegs weiter einer 2 h, mit Bin! beſtich Schon in 8 ſen⸗ und Feldbl ſchätzen; Blumen gepflückt und freudeſtrahlend nach auſe getrac iſt ein eigen Ding um Feld⸗ und Wieſen⸗ Humen im Heim. Kornblume, Mohn und Margueriten. Blau, rot und weiß. Weite Felder erſchließen ſich träumenden Gedanken, wenn man einen Strauß Feldblumen ſieht. Man denkt an wogende Aehren unter ſonnenblauem Himmel, man ahnt die Kühle ſchaktiger Wälder, die an ſonnenflirrende Meere ewig bewegter Halme gren⸗ zen und ſehnt ſich nach dem Sommerzauber da draußen. Vielleicht denkt man auch daran, daß Kornblume, Mohn und Margueriten in ihrer bäuerlichen Pracht ein luſtiger Gegenſatz zu dem Stil der Stadtwohnungen ſind, und daß ſie, wenn man es genau nimmt, eigentlich gar nicht in die Steifheit der Stadtwohnungen paſſen. Aber gerade darum ſucht der Städter dieſe bunten Feldblumen⸗ ſträuße in Blau und Rot und Weiß und freut ſich ihrer bäuer⸗ lichen Luſtigkeit. Sie haben etwas von den biederen Landbewoh⸗ nern, dieſe Sträuße von Feld und Wieſe. So gerade, ſo ſchlicht und wahr ſind ſie in der klaren Reinheit ihrer Farben. Vielleicht iſt es auch darum, daß der Städter ſie liebt, weil ſie in ihrer Schlichtheit ſo gegenſätzlich ſind zu dem verworrenen Leben der Stadt. A. E Die erſten Herbſttleider Wenn die erſten Blätter anfangen ſich zu färben, ſind die Modeſchöpfer ſchon längſt an der Arbeit, ſich für den Herbſt und Winter vorzubereiten. Die erſten Kleider zeigen faſt ausſchließlich die ſportliche Note. Breite Revers und Schößchen ſind ſehr beliebt. Die Linie iſt einfach und jugendlich und zeigt in der Verarbeitung die Eleganz. Bieſenſteppereien werden gern gezeigt. Wir finden Kragen breit, ein⸗ oder mehrfach abgeſteppt. Die Röcke fallen unten eng ünd erhalten durch hübſche Faltenanordnung die erfor⸗ derliche Weite. Breite Wildledergürtel mit aparten Schließen geben einen farbigen Effekt. Von den Farben ſtehen marineblau und ſchwarz an erſter Stelle, aber auch weinrot und ein rötliches Braun iſt neben dunkelgrün ſehr beliebt. Die Stoffe ſind meiſtens einfarbig, daneben ſiehk man aber auch Stichelhaareffekte, Wolle mit Kunſtſeide gemiſcht iſt ein ſehr dankbares Material, weil es äußerſt ſtrapazierfähig iſt. Schmerzende Füße Viele Frauen leiden beſonders im Sommer ganz ems an den Füßen und ſelbſt der kleinſte Spaziergang wird ihnen durch verdorben. Solange vom Arzt nicht eine direkte Fußkrank 5 85 h. feſtgeſtellt worden iſt, kann man den unangenehmen Fußſchmerzen f un in dem Falle ſind ſie eben faſt immer eſſer zuzuſchreiben, wie denn auch meiſt diejen hen und ſtehen müſſen, darunter zu leiden hab elle iſt es notwendig täglich friſche Strümpfe man dieſelben überſtreift, puderk man die ſiertem Borax, und ſind die Ferſen ſehr empft für Blaſen, dann nimmt man Alaunpuder. Lackſchuhe, Schuhe Boxcalf und ſolch e mit Gum miſohlen dürfen nicht getragen wer he aus weichem Leder tragen und nur mit Leder ſt die Hitze vom Boden durchdringt und dies für dliche ze ſehr unangenehm iſt. Zum Baden ſoll immer nur lauwarmes Waſſer genommer eden dem man etwas doppelkohlenſaures Soda zugeſetzt hat und zwar gibt man hiervon ſo lange und ſo viel hinzu bis das 8 ſich nicht mehr auflöſt. Darin badet man die Füße venig f Minuten. Dann werden ſie abgetrocknet und mit Olfen ſoll nur f weil ſo S fünf 1 maſſiert. Man kann auch nur in lauwarmem Waſſer baden and nach dem Bad die Füße mit Alkohol einreiben. Die ſo behandelten Füße werden beſtimmt Linderun Aber die Hausfrau muß auch alles vermeiden was die Füße ü müde, Alle Arbeiten, die ſitzend können verrichtet werden, ſoll n nicht im Stehen machen. Leider gibt es auch heute noch Frau die behaupten: nein, ich ſetze mich nicht bei der Arbeit, das tun die ganz bequemen Frauen. Dieſe Anſicht iſt unſinnig. Wenn! im Intereſſe unſerer Geſundheit die Arbeiten— wo es möglich it — ſitzend verrichten können, ſo iſt das gewiß nicht allein bequem, ſondern auch ganz vernünftig. Sind die Fußſchmerzen aber auf eine Fußerkrankung zur lch zuführen, dann müſſen wir natürlich ſofort einen Arzt oder Maſſeur zu Rate ziehen. Zy. Die praktiſche Hausfrau Tue es einmal, und— du wirſt es immer tun! Das ſollein Abwaſchtuch ſein?— Ich finde, es it nichts weiter, als ein ſchmutziger, übelriechender Lappen, den man vor Ekel nur vorſichtig mit ſpitzen Fingern anfaſſen kann. Spiele nicht die Gekränkte, ſondern laß dir ſagen: Ein Abwaſchtuch 78 erfa uffriſchung beſteht darin, daß du in das Spülwaſſer des Satins Borax ſchütteſt. Tue es einmal und— du wirſt ez immer tun! Das ſolleine Hausſchürzeſein? Ich finde, es it nichts weiter, als ein ſtärkebeflecktes, unbeſtimmbares Etwas, daz ſich keine Hausfrau, die auf ſich hält, als Schürze umbinden wird, Spiele nicht die Verärgerte, ſondern laß dir ſagen: Haus hürzen wäſcht man in dünner Roggenmehlſuppe ohne Seife, ſpült ſie kalt und wringt ſie aus, und plättet ſie halbfeucht. Tue es ein⸗ mal und— du wirſt es immer tun! Das ſoll ein lackiertes Tablett ſein? Ich finde, es iſt nichts weiter, als ein abgeſcheuertes und verſchrammlez Stück Brett mit zwei Handgriffen, das einem direkt den Appelil verleiden kann, wenn damit Speiſen aufgetragen werden. Spiele nicht die Erzürnte, ſondern laß dir ſagen: Lackierte Tabletts mögen keine Waſſer⸗, Scheuer⸗ und Seifebehandlung. Lacklerle Tabletts reibt man zur Reinigung nur mit heißem Mehl ab. Tue es einmal und— du wirſt es immer kun! Das ſoll dein Lederkoffer ſein?— Ich finde, ez iſt nichts weiter, als ein altes Rumpelſtück deiner Bodenkammer, mit dem du zum Gaudium aller Menſchen wirſt bei deiner kr⸗ laubsreiſe. Spiele nicht die Erboſte, ſondern laß dir ſagen: Leder⸗ koffer, die lange unbenutzt in ſtaubigen Räumen, wie Keller oder Bodenkammer, geſtanden haben, ſind keine Lederkoffer mehr, aber wenn ſie gründlich mit Waſſer und Seife abgerieben, gut ge⸗ 0 trocknet und mit der paſſenden Schuhereme behandelt werden, kehren ſie gerne in ihren einſtmaligen Zuſtand zurück, werden wieder zum gebrauchsfähigen Lederkoffer. Tue es einmal und— du wirſt es immer tun! E Für die Küche Leberragout mit Pilzen. Hell gedünſtete Gänſeleber wird in Würfel geschnitten, mit dem gleichen Quantum Pilzen vermiſcht, und mil kräftiger dicker Tunke angebunden. Man ſchmeckk mit Salz, Pfeffer und Tomatenmark ab und füllt in gebutterte Muſchel⸗ ſchalen ein. Mit feingeriebenem Weißbrot und Parmeſankäſe be⸗ ſtreut legt man einige Butterflöckchen obenauf und überkruſtet das Gericht bei guter Oberhitze im Bratofen. Reisſchmarren. Man kocht 250 Gramm gewaſchenen und ge⸗ brühten Reis in Milch und Butter weich, läßt ihn dick einkochen, gibt eine Priſe Salz, Zucker und Vanille nach Geſchmack hinzu, und läßt ihn darauf erkalten. Dann rührt man 70 Gramm Butter und vier ganze Eier darunter, füllt alles in eine mit Butter aus⸗ geſtrichene Form, bäckt das Gericht im Ofen bei mäßiger Hitze und beßtreut es mit Zucker. Obſt als Zugabe. Karottenſuppe: 350 Gramm Karotten werden gereinigt, in Scheiben geſchnitten und in 40 Gramm Butter mit etwas Salz und Zucker gedünſtet. Dann bindet man das Gemüſe mit einem Eßlöffel Mehl, gibt 7 Liter Fleiſchbrühe zu und läßt die Maſſe langſam kochen. Währenddem ſchneidet man zwei weitere Ka⸗ rokten in kleine Würfel, dünſtet dieſe mit etwas Butter an und kocht ſie in 1 Liter Brühe ebenfalls weich. Dann paſſiert man die erſte Maſſe, füllt dieſe mit 74 Liter Brühe auf, bringt die Fuppe ins Kochen, zieht ſie mit zwei Eigelb, verquirlt in ½ Liler Milch ab, gibt die rühe mit den Karoktenwürfeln bei und ſreut gehackte Kerbel darüber. „. Gebackener Kartoffelbrei: Hierzu eignet ſich ein gewöhnlicher Kartoffelbrei am beſten. In einer Omelettenpfanne läßt man Fett heiß werden, leert den Kartoffelbrei hinein, verteilt ihn gleich⸗ mäßig in der Pfanne, backt ihn zuerſt auf einer, dann auf der anderen Seite hellgelb und ſtürzt ihn auf eine runde Platte. Es genügt auch, ihn bloß auf einer Seite zu backen, da beim Stürzen die gebackene Seite doch nach oben kommt. . Quarknudeln: Sieben Eßlöffel fein zerdrückter Quark werden mit 50 Gramm Butter und zwei ganzen Eiern abgerührt. In, leicht angewärmter Milch wird ein Eblöftel voll Hefe aufgelöst, Salz und eine Taſſe süßer oder ſaurer Sahne dazugegeben. Dann fügt man ſovie! Mehl bei, daß ein dicker Teig enkſteht⸗ der ſolange mit dem Löffel eſchlagen wird, bis er ſich glatt davon ahlöſt Nun läßt man 55 Teig gehen und formt finger⸗ lange dicke Nudeln, die man in reichlich Backfett goldbraun backt. Die Nudeln werden beim Backen nochmal ſo hoch. Man beſtreut ſie mit Puderzucker und gibt ſie warm mit zompott zu Tiſch. Die übrig bleibenden Nudeln kalt zu Kaffee oder Tee. Kalbsniere im ganzen gebraten: Das dünn verlaufende Ende des Fettes wird abgeschnitten, ſo daß die vom Talg umhüllt Niere e hat, Sie wird ohne anderes Fett, aber mit etwas Waſſer, eine Stunde in der Röhre gebraten, häufig begoſſen und mit Maggi und Sellerieſalz gewürzt. Der Brakenſatz wir mit etwas Mehl gebunden. Auch mit faurer Sahne.. DN SS S S S